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E_1940_Zeitung_Nr.035

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BERN, Dienstag, 27. August <strong>1940</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

36. Jahrgang — No 35<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

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JÜL<br />

JlgLg^*<br />

Erscheint Jeden Dienstag<br />

REDAKTION n. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97. Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Ben<br />

Geschäftsstelle Zürich: Lowenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

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iMtratonsehluM 4 Tage vor Erseheinen der Nummer<br />

Aus dem Bandesgericht<br />

Verbotsübertretung und Bahngefährdung<br />

Am 30. September 1938 wollte ein ortsunkundiger<br />

Automobilist von der Hauptstrasse<br />

Mammern-Steckborn zu einem nördlich<br />

davon am Ufer des Untersees gelegenen<br />

Woohenendhäuschen fahren, wählte dabei<br />

aber aus Irrtum ein für den Autoverkehr gesperrtes<br />

Strässchen, das zu einem andern<br />

Wochenendhäuschen führte. Diese Abzweigung<br />

war mit dem vorschriftsge.mässen Verbotsignal<br />

versehen, ausserdem mit einer<br />

rechteckigen Tafel, deren Aufschrift lautete<br />

« Qüterstrasse, Autofahren verboten ».<br />

Das Strässchen führt mit etwa 12 % Qefäll<br />

auf die Bahnlinie Romanshorn-Schaffhausen,<br />

die an jener Stelle eine Kurve beschreibt und<br />

deshalb auf der äussern Seite der Kurve,<br />

gegen das Seeufer zu, überhöht ist. Der<br />

Automobilist fuhr sehr langsam auf den Bahnkörper<br />

und sein Wagen blieb mit den Vorderrädern<br />

an der äusseren, überhöhten<br />

Schiene stecken; hiebei setzte der Motor aus<br />

der erst in Gang gesetzt werden musste.<br />

Als der Fährer wieder einschaltete, machte<br />

der'Wagen einen Ruck vorwärts, wurde aber<br />

von einem eben um die Kurve biegenden Zug<br />

erfasst, 20 ni weit fortgerissen und auf den<br />

Bahndamm geschleudert. Ein© im Fond des<br />

Wagens sitzende Dame wurde dabei getötet<br />

und der Wagenlenker verletz, während ein<br />

neben ihm sitzender Passagier noch im letzten<br />

Augenblick den Wagen hatte verlassen<br />

können.<br />

Nach Art. 67/2 des Bundesstrafreohts wird<br />

mit Gefängnis oder Busse bestraft, wer durch<br />

Fahrlässigkeit die<br />

Sicherheit des Eisenbahnverkehrs<br />

erheblich gefährdet. In Anwendung dieser<br />

Bestimmung wurde der Autofahrer vom Bezirksgericht<br />

Steckborn, in oberer Instanz<br />

vom Thurgauer Obergericht zu einem Monat<br />

Gefängnis verurteilt (unter Gewährung des<br />

bedingten Straferlasses), ferner zu 300 Fr.<br />

Busse. Der Verurteilte behauptete in einer<br />

hiegegen eingereichten Nichtigkeitsklage, er<br />

habe keine Fahrlässigkeit begangen, da er<br />

und sein Nebenmann sich vor dem Befahren<br />

des Niveauübergamgs nach beiden Seiten umgeschaut<br />

hätten, ohne einen Zug wahrzunehmen.<br />

Der<br />

Kassationshof des Bundesgeriohts<br />

stellte bei der Beurteilung dieser Beschwerde<br />

znächst fest, dass es sich um ein<br />

allgemeines Fahrverbot<br />

handelte, da das Verbotssignal den Vermerk<br />

« Anstösserverkehr erlaubt > nicht aufwies.<br />

Aus diesem Grunde war die Bahn keineswegs<br />

— wie in der Beschwerde behauptet<br />

wurde — zum Anbringen eines kostspieligen<br />

Aus den behördlichen Vernehmlassungen<br />

war schon seit einiger Zeit zu entnehmen,<br />

dass unsere Treibstoffversorgung zusehends<br />

Verhältnissen entgegentreibt, die eine weitere<br />

drastische Drosselung der Benzinabgabe<br />

nicht mehr länger aufschieben Hessen. Die<br />

für den Monat September aufgestellten Litertafeln<br />

der Sektion für Kraft und Wärme<br />

sehen denn auch die Streichung ganzer Wagenkategorien<br />

aus der Liste der Benzin-<br />

7. Rationierungsperiode: 1.—30. September <strong>1940</strong><br />

(1 Monat).<br />

Dringlich- Quantl- Motorenleistung (Steuer-PS):<br />

keiti- tätskate-bil 7,5 PS 7,51-15,6 PS 15,51 PS<br />

kateeorie gorie Liter Benzin und mehr<br />

1 40 (45) 55 (65) 60 (80)<br />

(30+30)<br />

2 35 (40) 50 (60) 55 (70)<br />

3 30 (35) 40 (50) 45 (60)<br />

(20+25)<br />

A 4 25 (30) 35 (40) 40 (50)<br />

5 20 (25) 30 (35) 35 (40)<br />

6 20 (25) 25 (35) 30 (40)<br />

7 15 (20) 25 (30) 30 (35)<br />

8 15 (15) 20 (20) - 25 (25)<br />

Blinksignals verpflichtet. Die ausserdem am<br />

Anfange des Strässchens angebrachte rechteckige<br />

Tafel diente lediglich den Interessen<br />

des Grundeigentümers, der den Besitzern<br />

anderer Wochenendhäuschen und ihren Gästen<br />

das Befahren der Strecke erlaubte und<br />

sich hiefür auf ein im Grundbuch zu Lasten<br />

der SBB im Grundbuch eingetragenes « ungehindertes<br />

Fuss- und Fahrwegrecht» berief.<br />

Eine solche privatrechtliche Dienstbarkeit<br />

hindert aber die zuständig© Polizeibehörde<br />

keineswegs, im Hinblick auf die Gefährlichkeit<br />

der Strecke aus Gründen der öffentlichen<br />

Sicherheit ein allgemeines Fahrverbot<br />

zu erlassen.<br />

Art. 67/2 des Gesetzes setzt eine<br />

Fahrlässigkeit<br />

voraus. Ob eine solche — wie das kantonale<br />

Weitere Drosselung des Motorfahrzeugverkehrs<br />

Litertafel für Personenwagen<br />

(Äbstempehmg des Feldes 7 der LegitimationskaTte.)<br />

1 25 (30) 35 (40) 40 (50)<br />

B 2 15 (20) 25 (30) 30 (35)<br />

3 15 (15) 20 (20) 25 (25)<br />

G<br />

1 <br />

wiesen, so dass das Strafurteil in Kraft<br />

bleibt.<br />

Wp.<br />

Die Zürcher Verkehrssteuern.<br />

Da di© von der Kantonalen Strassenverkehrsliga<br />

Zürich seit November 1939 angestrebte<br />

Anpassung der kantonalen Verkehrssteuern<br />

an die Benzinrationierung seinerzeit<br />

möglichst rasch gefördert werden musste y<br />

um die Steuerreduktion auf den 1. Juli <strong>1940</strong><br />

in Kraft treten zu lassen, wurde die neue<br />

Steuerskala in einem Zeitpunkt festgelegt, dal<br />

man die Treibstoffrationierung und -Zufuhr<br />

noch etwas optimistischer beurteilte.<br />

So basierten die Steuerreduktionen von 10,<br />

20, 30 und 40 % entsprechend den Kategorien<br />

A, B, C, D. Betreffs besserer Anpassung an<br />

die praktischen Bedürfnisse wurde bei den<br />

Verhandlungen die Auffassung vertreten, der;<br />

Reg.-Rat habe durch das Ermächtigungsgesetz<br />

stets die Kompetenz, die gewährten<br />

Steuerreduktionen zu ändern, sofern sich ine<br />

der Benzinzuteilung wesentliche Aenderun-»<br />

gen einstellen sollten. v<br />

Diese Voraussetzung ist nun eingetreten.<br />

Seit dem Erlass der Zürcher Verordnung am<br />

27. Juni a. c. haben die Brennstoffrationen<br />

aller Kategorien eine Reduktion von 60—70%!<br />

erfahren, und zwar ist die erste Kürzung bereits<br />

mit dem Inkrafttreten der Verordnung<br />

am 1. Juli erfolgt. Es ist daher verständlich,<br />

wenn die Zürcher Automobilisten heute die<br />

vom Regierungsrat damals gemachten Zugeständnisse<br />

als völlig ungenügende bezeichnen<br />

und Erweiterung derselben verlangen.<br />

Der Arbeitsausschuss der Kantonalen).<br />

Strassenverkehrsliga hat anfangs August zu<br />

dieser wiederum aktuell gewordenen Steuerfrage<br />

Stellung bezogen und in einer Eingabe<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

37. Fortsetzung<br />

« Nein, danke. Ich bin nicht durstig.»<br />

Hans Römer geht wieder in den Gang hinaus,<br />

raucht eine Zigarette.<br />

Der Kondukteur bringt die bestellte Flasche<br />

Bier und ein Glas : « Gute Nacht.»<br />

Dann geht er.<br />

Nichts rührt sich mehr im Gang. Nur Hans<br />

Römer steht noch am breiten Fenster und<br />

blickt in die sinkende Dunkelheit hinaus. Immer<br />

kleiner werden die Häuser, di© vorübergleiten,<br />

die Fensterscheiben, hinter denen<br />

Lampen brennen, und immer breiter und<br />

länger die dunklen Flächen grüner Wiesen<br />

und bräunlicher Bahndämme.<br />

Die Gedanken Hans Römers eilen dem<br />

FD-Zug weit voraus, in das unbekannte<br />

Parfümstädtchen Grasse, wo ein ungetreuer<br />

Angestellter der Fabrik ihm den Weg zu<br />

seinem Vater weisen soll, zu seinem Vater,<br />

der bis zur Stunde noch nicht weiss, dass<br />

sein© Frau unter der Erde liegt.<br />

Hans Römer wirft die Zigarette hinaus,<br />

dann zieht er das Fenster hoch. Dreht sich<br />

herum.<br />

Die beiden Schlafwagentüren stehen offen.<br />

Gerda Manz sitzt, noch immer im Mantel,<br />

den Hut auf dem Kopf, auf ihrem Bett. Sieht<br />

hilflos, Rat suchend zu ihm auf.<br />

Hans Römer muss lachen, über das drollige<br />

Bild. Er klatscht in die Hände :<br />

« In die Klappe, Kindchen ! In die Klappe !<br />

Hübsch ausschlafen! Morgen fahren wir<br />

noch den ganzen langen Tag !»<br />

Er geht in sein Abteil, riegelt die Tür zum<br />

Gang zu, will die Tür schliessen, die zu<br />

Gerda führt — nein, wie diese Person wieder<br />

niedlich aussieht!<br />

« Wie kommt Ihnen denn das vor, eine<br />

grosse Reise... so ganz plötzlich... mit<br />

einem fremden Herrn ? »<br />

Gerda sagt und müht sich ganz ruhig zu<br />

sprechen, weil sie fühlt, dass er es nicht<br />

mag, wenn sie aus sich herauskippt:<br />

«Es ist... es ist wie nicht wahr, alles.»<br />

Hans Römer muss wieder lachen. — Ist<br />

eigentlich romantisch! Das erstemal in seinem<br />

Leben, dass er mit so einem braven<br />

Mädel in der Welt herumkutschiert!<br />

« Na ausziehen, Gerda. Los, packen Sie<br />

doch Ihr Zeug aus l ><br />

Er geht, die Krawatte abbindend, in sein<br />

Abteil. So ein Mädel ohne jede Erfahrung<br />

und Reisetechnik konnte einen wirklich nervös<br />

machen..w Er ruft durch die geschlossene<br />

Tür:<br />

« Na warten Si© mal, ich zieh mich aus.<br />

Dann rieht ich Sie da drüben ein bisschen<br />

ein.»<br />

Er zieht sich aus, streift seinen pfaublauen<br />

Pyjama über und geht wieder zu Gerda hinein.<br />

Er fühlt gar nicht, wie auch das wieder<br />

verwirrend für sie ist — ein Herr, noch dazu<br />

er, in einem so schönen Pyjama, wie sie<br />

sie nur in den Auslagen der grossen Herrenmodegeschäfte<br />

gesehen hat... und die Herzlichkeit<br />

dazu, die Selbstverständlichkeit...<br />

und kein anderer Mensch in der Nähe, und<br />

das dumpfe Rattern des Zuges !<br />

« Hut ab ! » kommandiert Hans Römer.<br />

« So ! Jacke 'runter !... So. Wird hier angehängt<br />

! Ja, hier an den Haken. So. Jetzt<br />

Necessaire her ! So. Aufs Bett stellen ! Hat<br />

Ihnen meine Schwester die Schlüssel gegeben<br />

? Na, dann her damit! Aufschliessen. »<br />

Gerda schliesst das Necessaire auf'. silberne<br />

Büchsen und Bürsten, Kristalldosen<br />

und Parfümflaschen, pastellfarbene Seidenund<br />

Spitzenhemden flimmern vor ihren Augen»<br />

Hans Römer reisst die duftenden Gewebe"<br />

aus dem Köfierchen, wirft sie aufs Bett, auf<br />

Gerda — wo sie gerade hinfallen.<br />

« So, Kind... diese rosa Dinger da sind,<br />

scheint's, für die Füsse !... Also los, Schuhe<br />

runter. Die Dinger überstreifen...! Das<br />

hier, das Seidenzeug, ist wohl ein Nachthemd<br />

... Hier das geblümte Zeug vermutlich so'n<br />

Morgenrock... wenn Sie über den Gang<br />

müssen das brauche ich Ihnen wohl nicht<br />

auch noch zu erklären, Sie kleines Reisemonstrum<br />

Sie. »<br />

Gerda lacht auf, hell, froh, wie sie noch nie 1<br />

gelacht hat. Ob sie einen Schwips hat —?<br />

Si© hat noch nie einen gehabt, aber so muss<br />

das wohl sein, dieses Prickeln in ihr, dieses<br />

süsse Schwindelgefühl, diese Glückseligkeit<br />

und diese Mattigkeit zugleich !...<br />

Hans Römer findet plötzlich, dass auch<br />

Schlafwagenreisen ganz nett sein können.<br />

« Wissen Sie was, Fräulein Gerda... wenn<br />

Sie nicht zu müde sind, ziehen Sie sich aus<br />

und wir quatschen dann beide noch ein bisschen,<br />

ja?... Also — wenn Sie fertig sind,<br />

klopfen Sie an bei mir. Ach ja, und hier,<br />

sehen Sie, das klappen Sie auf — das ist der<br />

Waschtisch ... und hier unten der Krug, und<br />

...na, Sie werden das schon alles untersuchen.<br />

»


an die kantonale Polizeidirektion dem Reßienragsrat<br />

den Antrag unterbreitet, eine<br />

namhafte weitere Steuerreduktion für das<br />

zweite Halbjahr <strong>1940</strong> vorzunehmen. Ein Wagen<br />

von IS HP der Kategorie Bl bezahlt<br />

z.B. in Zürich heute immer noch Fr. 23.35<br />

pro Monat an Verkehrssteuern, in den Kantonen<br />

Tessin, Luzern und St. Gallen aber nur<br />

noch Fr. 7.25. Man wird vom Kanton Zürich<br />

erwarten dürfen, dass er für das zweite Halbjahr<br />

<strong>1940</strong> ein weiteres, und zwar fühlbares<br />

Entgegenkommen zeigt, wobei zwei Möglichkeiten<br />

für das bezügliche Vorgehen offen stehen.<br />

Entweder geht man zur Brennstoffbesteuerung<br />

über, was allerdings im Hinblick<br />

auf die Abrechnung von rund 19 000 Fahrzeugen<br />

mit gewissen administrativen Schwierigkeiten<br />

verbunden sein dürfte, oder man erhöhe<br />

die bereits am 27. Juni gewährten prozentualen<br />

Steuerreduktionen wesentlich.<br />

Nachdem nun zusätzliches Benzin nur noch<br />

in ausgesprochenen Ausnahmefällen gewährt<br />

werden kann, wäre bei der Neufestsetzung<br />

der Steuerreduktionen auf die Höhe der Normalrationen<br />

in der Weise besser Rücksicht zu<br />

nehmen, dass eine weitgehendere Unterteilung<br />

stattfindet, wie sie schon beim ersten<br />

Vorschlag der Kantonalen Verkehrsliga proponiert<br />

worden ist. Im Hinblick auf die am<br />

1. September einsetzende erneute scharfe<br />

Einschränkung der Brennstoff Zuteilung ist ein<br />

rascher Entscheid des Regierungsrates erforderlich,<br />

wenn sich die SchiMerrückgaben<br />

nicht auch in den Kategorien A und B mehren<br />

sollen.<br />

V<br />

Treibstoffrationierung.<br />

Die Konferenz der zuständigen Stellen, die<br />

wir in unserer letzten Nummer ankündigten,<br />

fand letzten Freitag, 14 Uhr, im Konferenzsaal<br />

der BIGA statt. Das Komitee beschloss<br />

einstimmig, von den Verhandlungen nichts an<br />

die Oeffentlichkeit gelangen zu lassen. Festzustellen<br />

ist höchstens, dass keine der in<br />

Frage gezogenen Lösungen sich gegenüber<br />

anderen durchsetzen konnte, so dass die<br />

Versuche weiterhin nach allen Richtungen<br />

fortgesetzt werden.<br />

Zar Inkraftsetzung der ATO.<br />

Mit Datum vom 15. August <strong>1940</strong> ist durch 1 Beechlues<br />

des Bundesrates die Autotraneport-Ordnung<br />

(ATO-Bundesbeschluss über den Transport von<br />

Personen und Sachen mit Motorfahrzeugen auf<br />

öffentlichen Strassen) in Kraft gesetzt worden. Im<br />

Zusammenhang damit werden an die Behörden<br />

und an die Fachverbände zahlreiche Anfragen ge-<br />

Tichtet, was uns" zu folgenden Mitteilungen veranlasst:<br />

Von seiten der Bewilligungsbehörde, des Eidg.<br />

Amtes für Verkehr, werden an alle durch die im<br />

Frühjahr 1939 begonnene und seither vervollständigte<br />

Umfrage bekannt gewordenen gewerbsmässigen<br />

Autotransportunternehmer Formulare für die<br />

Einreichung der Gesuche um Bewilligung N (Sachentransporte)<br />

verschickt, mit der Aufforderung,<br />

diese Fragebogen binnen 45 Tagen auszufüllen und<br />

der vorerwähnten Behörde einzusenden. Gleichzeitig<br />

sind auch die Gesuchsformulare um Bewilligungen<br />

für die Lastwagenspedition versandt worden. Die<br />

Unternehmer des gewerbsmäßigen Personentransportes<br />

worden diese Gesuchsformulare in den nächsten<br />

Wochen in gleicher Weise zugestellt erhalten.<br />

Bis dahin haben Personentransport-Unternehmer<br />

noch nichts vorzukehren, gleich wie die Werkverkehrs-Unternehmer,<br />

die für die Registrierung ihrer<br />

Fahrzeuge im Werkverkehrsregister ebenfalls eine<br />

besondere Aufforderung abzuwarten haben. Unternehmer<br />

des Sachentransportes, die von der Bewilligungsbehörde<br />

allfällig kein Gesuchsformular erhalten<br />

haben, obgleich sie ein Gesuch einreichen wollen,<br />

haben eich an das Eidg. Amt für Verkehr in<br />

Bern zu wenden.<br />

Soweit es eich um sog. gemischte Betriebe handelt,<br />

bei denen die entgeltliche Beförderung von Sachen<br />

mit Motorfahrzeugen bereits vor Ausbruch des<br />

Krieges ein beträchtliches Ausmass eingenommen<br />

hat, wird diesen Unternehmern empfohlen, gleichfalls<br />

ein Bewilligungsgesuch einzureichen. Alle übrigen<br />

Betriebe des gemischten Verkehrs können bis<br />

zum Widerruf der Verfügung des Eidg. Post- und<br />

Eisenbahndepartementes vom 30. Juli <strong>1940</strong> im bis-<br />

Am 11. Mai <strong>1940</strong> hatte die Sektion für Krait<br />

und Wärme des Eidgenössischen Kriegs-Industrieund<br />

Arbeitsamtes die Weisungen Nr. 1 über die<br />

Bildung von regionalen Arbeitsgemeinschaften in<br />

Kraft gesetzt. Diese hatten namentlich die Aufgabe,<br />

mit den der zivilen Wirtschaft verbliebenen Nutzfahrzeuigen<br />

die<br />

kriegswirtschaftlich wichtigsten Bedürfnisse nach<br />

Strassentransporten<br />

sicherzustellen und einen rationellen Einsatz dieser<br />

Fahrzeuge zu sichern. Die getroffene Organisation<br />

erwies sich ala zweckmässig und hat der Wirtschaft,<br />

deren Fahrzeuge zum grossen Teil requiriert<br />

waren, gute Dienste geleistet.<br />

Die seither notwendig gewordenen weiteren Einschränkungen<br />

im Treibstoffverbrauch haben neue<br />

Weisungen über die Tätigkeit der regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

und die Pflichten ihrer Mitglieder<br />

erforderlich gemacht. Diese Weisungen der Sektion<br />

für Kraft und Wärme sind am 16. August<br />

<strong>1940</strong>, als Weisungen Nr. 2, in Kraft getreten. Auf<br />

den ileichen Zeitpunkt wurden die Weisungen Nr. 1<br />

aufgehoben.<br />

Nach wie vor sind alle Halter von im zivilen<br />

Verkehr stehenden Liefer- und Motorlastwagen,<br />

Fahrzeugen mit auswechselbarer Karosserie, Industrietraktoren<br />

und Anhängern Mitglieder der regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaft, in deren Gebiet sich der<br />

Standort des Fahrzeuge befindet. Die Mitglieder haben<br />

insbesondere auf eine<br />

rationelle Ausnutzung und gute Auslastung<br />

der Fahrzeuge<br />

Bedacht zu nehmen. Mit Rücksicht auf den Stand<br />

der Landesversorgung mit flüssigen Kraftstoffen<br />

sind Transporte zu unterlassen, deren Ausführung<br />

mit Motorfahrzeugen im kriegs- und volkswirtschaftlichen<br />

Interesse nicht unerlässlich ist. Namentlich<br />

sind Transporte im Fernverkehr, die ohne erhebliche<br />

Nachteile von öffentlichen Transportanstalten<br />

übernommen werden können, ferner Transporte, die<br />

herigen Umfange ihre entgeltlichen Transporte<br />

ausführen.<br />

Die besonderen Umstände haben es mit sich gebracht,<br />

dass diese Ordnung später als ursprünglich<br />

vorgesehen zur praktischen Durchführung gelangt.<br />

Jthre Einführung in diesem Zeitpunkt hat vor allem<br />

den Zweck, zu verhindern, dass im Transportgewerbe,<br />

bedingt durch die aus militärischen Gründen<br />

beschleunigte Motorisierung einerseits und der<br />

Verringerung der Transportmenge anderseits, erneut<br />

chaotische Zustände entstehen, die in gleicher<br />

Weise zum Nachteil der Gesamtwirtschaft als auch<br />

des einzelnen Transportunternehmers wären.<br />

Zufolge der kriegsnotwendigen Rationierungsmassnahmen<br />

für flüssige Brennstoffe in Verbindung<br />

mit deren ausseroTdentlichen Verteuerung<br />

wird der zivile Motorfahrzeugverkehr derart gedrosselt,<br />

dass das schweizerische Autogewerbe jn<br />

seiner Existenz bedroht ist. Enorme Kapitalwerte<br />

sind in den über 2500 Betrieben des Autogewerbes<br />

investiert. Wenn dessen Lebensnerv, das Benzin,<br />

nicht mehr vorhanden ist, bedeutet das für dieses<br />

Gewerbe den<br />

wirtschaftlichen Zusammenbruch.<br />

Es gilt alles zu tun, um dieses Gewerbe am Leben<br />

zu erhalten. Die Abteilung Heeresmotorisierung im<br />

Armeekommando, in Verbindung mit dem Autogewerbeverband<br />

der Schweiz, hat sich deshalb veranlasst<br />

gesehen, im Rahmen einer Gesamtaktion<br />

Massnahmen zu treffen, zum Schütze des schweizerischen<br />

Autogewerbes, in der Absicht, letzterem<br />

nach Möglichkeit die<br />

Reparaturen und die Verbrauchsstoffaufträge<br />

für die Armee-Motorfahrzeuge zuzuweisen. Durch<br />

diese Massnahmen werden die armee-eigenen Reparaturwerkstätten<br />

aufgehoben. Im Zusammenhang<br />

damit soll das erforderliche Personal, soweit es militärpflichtig<br />

und nicht beim Motorwagendienst eingeteilt<br />

ist, dispensiert, bzw. der Abteilung Heeres-<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 27. AUGUST <strong>1940</strong> — N° 35<br />

Arbeitsgemeinschaften im Autotransportwesen<br />

Armee und Autogewerbe,<br />

Leerfahrten bedingen, zu vermeiden. Mitglieder, die<br />

im Zusammenhang mit unerlässlichen Transporten<br />

Leerfahrten oder Fahrten mit ungenügender Auslastung,<br />

namentlich auf intensiv benützten Verkehrswegen<br />

ausführen müssen, sind verpflichtet,<br />

diese zu melden. Die Meldung ist rechtzeitig und<br />

im voraus an die Arbeitsgemeinschaft zu richten,<br />

in deren Region der Ort liegt, in welchem die<br />

Leerfahrt oder Fahrt mit ungenügender Auslastung<br />

beginnt.<br />

Die Arbeitsgemeinschaften haben die besondere<br />

Aufgabe, Einsatz und Ausnützung der Motorfahrzeuge<br />

und Anhänger ihrer Mitglieder, gleichgültig<br />

ob es sieb um werkeigenen oder gewerbsmässigen<br />

Verkehr handelt, zu überwachen. Sie sind unter<br />

anderem auch beauftragt und zuständig, ihren Mitgliedern<br />

gegenüber alle notwendigen Massnahmen<br />

zu ergreifen, mit welchen ein sparsamer Verbrauch<br />

der rationierten flüssigen Kraftstoffe sichergestellt<br />

werden kann.<br />

Neben weiteren Vorschriften über die Organisation<br />

der Arbeitsgemeinschaften und "die<br />

Rationalisierung des Sachentransports<br />

mit Motorfahrzeugen wird durch die neuen Weisungen<br />

auch das Verfahren für die Einreichung<br />

von Gesuchen der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaften<br />

um Bewilligung zusätzlicher Mengen von<br />

Kraftstoffen neu geregelt. Künftig haben die Halter<br />

von Motorlastwagen (mit einer Tonne und mehr<br />

Nutzlast), Fahrzeugen mit auswechselbarer Karosserie<br />

(mit einer Tonne und mehr Nutzlast) und Industrietraktoren<br />

hei der Arbeitsgemeinschaft, deren<br />

Mitglied sie sind, besondere Formulare zu beziehen,<br />

auf diesen das Gesuch zu stellen und es unter<br />

gleichzeitiger Entrichtung gewisser. Gebühren der<br />

Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft einzureichen.<br />

Sie begutachtet diese Gesuche zuhanden der<br />

Gruppe flüssige Brennstoffe der Sektion für Kraft<br />

und Wärme, die nach wie vor zuständig ist, für die<br />

genannten Motorfahrzeugkategorien zusätzliche<br />

Kraftstoffe zu bewilligen.<br />

motorisierung zur Verfügung gestellt werden. Es<br />

besteht auch die Absicht, ganz speziell dafür zu<br />

sorgen, die Arbeiten und Lieferungsaufträge möglichst<br />

gerecht unter die einzelnen Betriebe zu verteilen.<br />

Die Grundlagen hiezu liefert eine kürzlich<br />

erfolgte Enquete seitens der Abteilung für Heeresmotorisierung.<br />

Eine weitere Massnahme besteht<br />

darin, dass abgeschätzte Motorfahrzeuge im Rahmen<br />

der bei der Entlassung festgestellten Mängel<br />

normalerweise durch das private Autogewerbe repariert<br />

werden müssen. Die Abschätzungssumme<br />

wird erst ausbezahlt, wenn die Reparatur effektiv<br />

ausgeführt ist. Das letztere erscheint nämlich<br />

auch im Hinblick auf die<br />

Kriegstüchtigkeit der betr. Motorfahrzeuge<br />

als verständlich. Angesichts der drohenden Gefahren,<br />

die ein Zusammenbruch des schweizerischen<br />

Autogewerbes unweigerlich nach sich ziehen müsste,<br />

wird sich auch für diejenigen Betriebe, die nicht<br />

dem Autogewerbe angehören, jedoch eigene Reparaturwerkstätten<br />

besitzen, die Frage stellen, die<br />

Reparaturen und namentlich dieselben an den au6<br />

dem Militärdienst zurückkehrenden Motorfahrzeugen<br />

beim Garagengewerbe ausführen zu lassen.<br />

Die Haltung der Abteilung Heeresmotorisiening im<br />

Armeestabe ist anerkennenswert und legt Zeugnis<br />

ab von einer selten klaren Beurteilung wirtschaftlicher<br />

Probleme, denen auch in starkem Masse<br />

kriegswirtschaftliche Bedeutung zukommt.<br />

Die Versorgung der Holzgaswagen.<br />

Wie bekannt, hat die Sektion für Kraft und<br />

Wärme des eidg. Kriegs-Industrie- und -Arbeitsamtes<br />

den Umbau von rund 1000 Lastwagen auf<br />

Holzgasantrieb angeordnet. Das hat zur Folge, dass<br />

auch die Tankstellen für Gasholz entsprechend vermehrt<br />

werden müssen. Zu Beginn des Krieges im<br />

Herbst 1939 standen den rund 120 Holzgaswagenbesitzern<br />

50 Tankstellen und Lieferanten-zum Bezüge<br />

von Gasholz zur Verfügung. Die getroffene<br />

Regelung befriedigte im allgemeinen und genügte<br />

auch zur Deckung der damals noch recht bescheidenen<br />

Nachfrage nach Gasholz.<br />

Gegenüber den bisher freien Bezugsmöglichkeiten<br />

wird nun bei der Neuregelung laut dem «Holzmarkt><br />

eine feste Zuteilung der Holzgaswagenbesitzer<br />

auf die einzelnen Gasholzproduzenten in<br />

Aussicht genommen. Dadurch soll jedem Wagenbesitzer<br />

die Gewähr geboten werden, seinen Gasholzbedarf<br />

laufend einzudecken. Anderseits kann<br />

sich der Gasholzproduzent auf einen zum voraus<br />

bekannten, nur noch wenig schwankenden Absatz<br />

einstellen und rechtzeitig die nötigen Massnahmen<br />

zur Sicherstellung eines ausreichenden Vorrates ergreifen.<br />

Aus<br />

den Kantonen<br />

Ungünstige Auswirkungen<br />

der Treibstoffrationierung<br />

auf die bündnerische Wirtschaft<br />

Die in den letzten Monaten in geradezu katastrophaler<br />

Auswirkung erfolgte Benzinrationierung<br />

und dazu die gewaltige Steigerung des Benzinpreises<br />

hat den ganzen Automobilverkehr, und zwar<br />

den geschäftlichen Fahrverkehr wie auch den<br />

Autotourismus in eine wenig beneidenswerte Situation<br />

versetzt In besonderem Masse ist der Motorfahrzeugverkehr<br />

in Graubünden betroffen, denn<br />

einmal hat sich der Autoverkehr in unsern vielen<br />

bahnlosen Talsohaften als äuseerst<br />

notwendige Transportinstitution<br />

erwiesen und im weitem ist es deutlich geworden,<br />

wie sehr der Fremden- und Touristenverkehr mit<br />

dem Automobil zusammenhängt. Die Benzinrationierung<br />

muss als Kriegsmassnahme verstanden<br />

werden und auch am Benzinpreis' ist im Moment<br />

nicht zu rütteln, bis und solange sich der Bund<br />

nicht entechliessen kann, den Zoll herabzusetzen.<br />

Im Kanton Graubünden ist es seit Wochen in<br />

beängstigendem Masse eine gewisse Strassenleere<br />

zu konstatieren. Die Benzinrationierung und -preis<br />

verursachen von Monat zu Monat eine weitere Einstellung<br />

des Automobilverkehrs, weil die heutigen<br />

hohen Ansätze der kantonalen Verkehrssteuer noch<br />

zu den genannten Faktoren die Benützung der<br />

Fahrzeuge erschweren. Diese Situation, d. h. der<br />

andauernde Rückgang der Fahrzeuge schädigt<br />

einmal die gesamte Wirtschaft und überdies gehen<br />

auch die Einnahmen bei der Aufomobilkontrolle<br />

für Fahrzeuge zurück. Der Vorstand der Sektion<br />

Graubünden des A.C.S. hat daher Gelegenheit genommen,<br />

die Kantonsregierung auf die drohende<br />

Situation der weitern Einstellung von Fahrzeugen<br />

aufmerksam zu machen. In einer Eingab« wurde<br />

dargelegt, wie einmal der Kanton dadurch geschädigt<br />

werde und anderseits auch der Standpunkt<br />

vertreten, dass es gegenüber dem Autoeigentümer<br />

ungerecht sei, angesichts der heutigen beschränkten<br />

Benützung der Fahrzeuge die gleichhohe Verkehrsgebühr<br />

zu verlangen. Die Sektion emofiehlt<br />

in einem formulierten Vorschlag für Abänderung<br />

der Verordnung, die heutige Verkehrssteuer durch<br />

die Benzinsteuer zu ersetzen. Demgemäss wäre<br />

pro Liter Benzin eine kantonale Abgabe von 15 Rp.<br />

und pro Liter Dieselöl eine solche von 25 Rp. zu<br />

leisten. Die Automobilisten und unter ihnen in<br />

besonderem Masse auch die Lastwagenhalter, erwarten<br />

ein Eineehen der Regierung, ansonst Gefahr<br />

besteht, dass überhaupt ein Grossteil der<br />

Fahrzeuge ausser Betrieb gesetzt wird, wodurch<br />

dem Kanton dann weit grösserer Schaden erwächst.<br />

Die Neuregelung in Form der Benzinsteuer ist 60-<br />

mit notgedrungen auf 1. September in Kraft zu<br />

setzen.<br />

Die Sektion Graubünden des A.C.S. hat im weitern<br />

der Kantonsregierung eine Eingabe unterbreitet<br />

als Grundlage zu einer kantonalen Fürsprache<br />

beim eidgenössischen Amt für Kraft und Wärme.<br />

Es wird das Postulat gestellt, die Benzinrationieruns;<br />

den wirtschaftlichen und den geogranhischen<br />

Verhältnissen anzupassen. Der Kanton Graubünden<br />

befinde sich in einer Sonderstellung und muss<br />

daher auch in der Zuteilung der Brennstoffe eine<br />

spezielle Berücksichtigung erfahren. Es wird das<br />

Beehren gestellt, die Nnrmalbenzinrationierung um<br />

300% zu prhnhpn für Last- und Lfeferunpswagen<br />

und um 200% für Personenwa?en. Dieses Verlangen<br />

wird begründet mit der Tatsache, dass der<br />

Kanton Graubiinrlen noch sehr viele bahnlose Talschaftpn<br />

hat, welche heute voll und ganz auf das<br />

Motorfahrzeug angewiesen sind. Es wird weiter<br />

dargelegt, dass der überwiegende Teil der Kantonsstrassen<br />

sich als Bergsfrassen klassifizieren lassen.<br />

Es ist nun ganz klar, dass dpr Bpnzinverbraueh auf<br />

rliespn Strassen ein bedeutend höherer ist als dies<br />

im Unterland zutrifft. Auch rüe=es Argument rechtfertigt<br />

daher eine sondere Behandlung. Es wird<br />

im weitern darauf hingewiesen, dass die Befahrbarkeit<br />

der Bündnerstrassen mit dem Auto sich im<br />

grossen und ean7Pn nur auf einp gewisse Jahreszeit<br />

beschränkt. Der allgemeine Winterfahrverkehr<br />

muss als unmöslich bezeichnet werden. Während<br />

dieser Zeit leiden die hahnlosen Teilschaften besonders<br />

und die Motorfahrzeueinhaber mit ihnen,<br />

weil ihre Fahrzpuse nur beschränkt — ehen nur<br />

pinen Teil des Jahres — zur Benützung kommen<br />

können. Dies sind ohnehin schon erosse Naehfpile<br />

und wenn man noch die kur7p Gebrauchszpit der<br />

Motorfahrzeuge einschränkt, so Ho?» darin eine Benachteiligung<br />

vor. Dieser Nachteil kann — weniorstens<br />

zum Teil — ?i]t?emacht werden durch eine<br />

erhöhte BensMnrationierunjr.<br />

Nach zehn Minuten klopft Gerda an die<br />

Verbindungstür : «Ich bin fertig ! »<br />

< Na, da schieben Sie doch auf.»<br />

Nun schieben sie beide gleichzeitig an derselben<br />

Tür, stehen einander gegenüber.<br />

Hans Römer fährt beinahe zurück : Donnerwetter<br />

sah die Person süss aus !<br />

Sk> lacht :<br />

«Ich habe eine grosse Schachtel Pralinen<br />

von Ihrer Schwester ! Woll'n wir ?...»<br />

« Ja », sagt Hans Römer, « wollen wir !...<br />

Schmeckt prachtvoll zu Bier!... Bringen<br />

Sie mal ihre Schachtel 'rüber 1 »<br />

Sie sitzen beide nebeneinander auf seinem<br />

Bett. Sie erfährt, dass er ihr bei seinem Besuch<br />

damals eine grosse Konfektschachtel<br />

mitgebracht, aber zu geben vergessen hatte.<br />

Er hatte sie dann gelegentlich jemand anderem<br />

geschenkt.<br />

So wohl fühlt sich Qerda, dass Sie nicht<br />

einmal wissen will, wer «jemand anderer»<br />

ist<br />

Ḋer Zug stampft durch die Nacht. Hans<br />

Römer fühlt den weichen jungen Körper an<br />

seiner Seite, spürt den leisen Duft, der aus<br />

ihrem Haar aufweht.<br />

« Mäulchen auf! » kommandiert er und legt<br />

sich die riesengrosse Pralinenschachtel auf<br />

die Knie.<br />

Und Gerda Manz öffnet das .Mäulchen*.<br />

Und Hans Römer schiebt ihr Praline auf Praline<br />

in den Mund. Sie fühlt die Spitzen seiner<br />

Finger an ihren Lippen — einmal, zweimal...<br />

unzähligemal... wie leise zärtliche<br />

Küsse, die sie durchdringen. Bis sie in süsser<br />

Willenlosigkeit die Augen schliesst, mit dem<br />

Kopf gegen Hans Römers Schulter fällt und<br />

einschläft.<br />

Sehr anregend scheine ich nun gerade nicht<br />

zu wirken, denkt er belustigt. Er steht auf,<br />

greift unter Gerdas zarten Körper und trägt<br />

sie hinüber in ihr Bett. Zieht ihr die Decke bis<br />

unters Kinn. Er knipst das grelle Deckenlicht<br />

aus. Im blauen Schein der Deckennachtlampe<br />

schimmert Gerdas Antlitz wie opalisierend.<br />

Lächelnd sieht er auf den blonden Mädchenschopf<br />

hinunter, geht dann rückwärtsschreitend<br />

in sein Abteil herüber. Die Tür lässt er<br />

halb offen. Man kann nicht wissen, was die<br />

Kleine in der Nacht angibt, wenn sie plötzlich<br />

in der unbekannten Umgebung aufwacht!<br />

Bald schläft auch er, eingehüllt von dem<br />

ratternden Brausen. Hört dann im Halbschlaf,<br />

dass der Zug auf einer Station hält, hört<br />

Stimmen von Trägem, Reisenden, fühlt dann<br />

das Wiederanfahren des Zuges, der in die<br />

Nacht hineinsaust.<br />

Plötzlich schreckt Hans Römer auf '•<br />

Qualvolles Stöhnen und Aechzen dringt an<br />

sein Ohr.<br />

Um Gottes willen, was ist geschehen ?...<br />

Ach Gott ja — die Kleine ! Di© Kleine, die<br />

mit ihm reist!...<br />

Er springt aus dem Bett:<br />

« Fräulein Manz ! ?... Gerda ?... Gerda,<br />

ist Ihnen was ? »<br />

Sie hockt auf ihrem Bett, den Kopf in den<br />

Händen.<br />

< Schlecht!... Mir ist so übel!... Ich<br />

glaube, ich sterbe...»<br />

Es wird eine schreckliche Nacht. Das kleine<br />

Reisemonstrum wird richtig seekrank. Und<br />

Hans Römer panscht mit Kompressen an ihr<br />

herum. In den Tod konnte er es nicht leiden,<br />

wenn einer seiner Kommilitonen mall Bacchus<br />

opferte! Aber was soll er mit dem hilflosen,<br />

ihm anheimgegebenen kleinen Bündel machen<br />

— das immer wiederholt: « Mir ist so<br />

schlecht... so schlecht...» und dazwischen<br />

bettelt: « Nich böse sein... Nicht böse sein! »<br />

Dann muss Hans Römer dem Kondukteur<br />

klingeln, dass er die Ravage mit den Töpfen<br />

und nassen Lappen in Ordnung bringt.<br />

« Die Frau Gemahlin verträgt wohl das<br />

Reisen nicht ? » fragt der Kondukteur. < Soll<br />

ich einen Kognak bringen ? »<br />

« Danke », sagt Hans Römer. « Die Frau<br />

Gemahlin hat schon genug Kognak genossen<br />

...! »<br />

Er setzt sich auf Gerdas Bettrand and<br />

wartet, bis sie eingeschlafen ist. Und dann<br />

— Gerda muss wohl schon im tiefsten<br />

Schlummer liegen — zieht sie Hans Römers<br />

Hand ein klein bisschen zu sich heran und<br />

legt sie unter die Wange.<br />

Dann geht er wieder zu sich hinüber. Er<br />

schliesst die Tür zwischen beiden Abteilen.<br />

Die Kleine ist zu niedlich — gefährlich<br />

niedlich sogar!<br />

« Er ist da! Er ist gekommen ! » raunt<br />

Madame Juliette Molignon kurz vor Henri<br />

Ren6s Auftritt ihrem Manne zu, als sie, die<br />

Geldkasse unter dem Arm,, das Zirkuszelt<br />

betritt.<br />

« Direktor Römer ?!...»<br />

Molignon atmet auf.<br />

Nun ist der Direktor doch nicht im Zorn<br />

abgereist, war wirklich plötzlich aus dem<br />

Hotel de la Gare abberufen worden ! Ist jetzt<br />

selbst zu ihm gekommen, ihn persönlich kennenzulernen<br />

— endlich !... Als die Manon<br />

Luchon noch lebte, vor ihrem unglücklichen<br />

Sturz vom Seil, mochte Direktor Römer inkognito<br />

mancher Vorstellung des Cirque d'6te<br />

beigewohnt haben — zu Gesicht bekommen<br />

hatte ihn Molignon nie.<br />

(Fortsetzung folgt.)


N° 35 •— DIENSTAG, 27. AUGUST <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ein Jahr ist's her<br />

Am 23. August 1939 schraubte John Cobb den<br />

absoluten Weltrekord auf 596 km/St.<br />

Wie es dem Engländer John Cobb im<br />

August 1939 gelang, auf dem Salzsee von<br />

Bonneville (U.S.A.) die absoluten Weltrekorde<br />

über den fliegenden Kilometer und<br />

die fliegende Meile mit 595,023 resp. 596,652<br />

km/St, sowie jene über 5 km, 10 km und<br />

10 Meilen zur Strecke zu bringen und was<br />

für Beobachtungen und Eindrücke Cobb<br />

wie seine Begleiter mit nach Hause nahmen,<br />

das hat ein Mitarbeiter des « Autocar-»<br />

farbig and anschaulich geschildert.<br />

Heute liest sich sein Bericht als läge das<br />

Unternehmen schon um lange Jahre zurück.<br />

Bei dem Duell, das sich die beiden Engländer<br />

Eyston und Cobb um den absoluten Weltrekord im<br />

vorigen Jahr lieferten, musste es Cobb erleben, dass<br />

es seiner neuen Bestleistung von 563.471 km/St, gerade<br />

zu einem Eintagsfliegendasein reichte. Denn<br />

schon am folgenden Morgen sah er sich von seinem<br />

Landsmann wieder entthront. Heute braucht er oich<br />

um die Vergänglichkeit seiner neuen Weltrekorde,<br />

die er am 23. und 26. August vollbrachte, erheblich<br />

weniger Sorgen zu machen und auch ausgekochte<br />

Optimisten werden zugeben müssen, dass unter den<br />

gegenwärtigen Umständen die Gefahr eines Gegenangriffs<br />

für einige Zeit gebannt ist. Und das könnte<br />

Cobb, sofern er es überhaupt nötig hätte, darüber<br />

hinwegtrösten, dass sich der Empfang bei seiner<br />

Rückkehr nach England zu einer ziemlich nüchternen,<br />

sang- und klanglosen Angelegenheit gestaltete,<br />

weil inzwischen die Kriegsfackel aufgelodert war.<br />

IM ZICKZACK HEIMWÄRTS ÜBERS MEER<br />

Am 23. August fiel der Weltrekord über Kilometer<br />

und Meile, am 26. folgten jene über die längeren<br />

Distanzen. Vier Tage später stieg Cobb mit seinen<br />

Begleitern in New York an Bord der « Aquitania<br />

». Gleichzeitig lagen auch die « Normandie » und<br />

die « Bremen » bereit, um die Ueberfahrt über den<br />

grossen Teich anzutreten. Erst hiess es. die « Normandie<br />

> werde nicht in See gehen, was zur Folge<br />

hatte, dass eine Menge Franzosen auf die « Aquitania<br />

» hinüberwechselten, aber obwohl sie um Mittag<br />

die Anker hätte lüften sollen, nahm sie vier<br />

Stunden später noch immer Passagiere auf. Die<br />

« Bremen » glitt vorbei und endlich, um 7 Uhr, löste<br />

sich auch der englische Dampfer vom Pier.<br />

Gerade behaglich verlief die Reise" nicht. Sämtliche<br />

Fenster und Bullaugen •waren verdunkelt, die<br />

Navigationslichter gelöscht und dazu schlug der<br />

Kahn einen höchst geheimnisvollen Zickzackkurs<br />

ein. Natürlich wimmelte die Luft von Gerüchten :<br />

die «Bremen» sei südwärts auf und davon, nach<br />

einem neutralen Hafen, wo sie sich in einen Hilfskreuzeu<br />

verwandeln werde. Und auch die « Aquitania<br />

» selbst schwenke nach Süden ab. Am 3. September,<br />

beim Mittagessen, traf die Nachricht von<br />

der Kriegserklärung ein und als später die Torpedierung<br />

der « Athenia • gemeldet wurde, da machte<br />

sich niemand mehr an Bord etwas darüber vor, was<br />

die Stunde geschlagen hatte.<br />

Kreiste der Blick am Horizont, dann bedurfte es<br />

gar nicht einmal einer überdurchschnittlichen Dosis<br />

an Phantasie, um «ich einzubilden, man gewahre<br />

einen dünnen Strich, die Konturen eines Unterseebootes.<br />

Ausgefallener Vergleich, werden Sie sagen,<br />

aber irgendwo wurden dabei Erinnerungen an ein<br />

anderes Meer wach, dessen Horizont meine Augen<br />

in den vergangenen Wochen so oft abgesucht: die<br />

weisse Salzwüste, von der wir eben in einer 8230<br />

km langen Fahrt quer durch die USA nach New<br />

York geeilt waren. Ea war ein seltsames Gefühl, das<br />

einen tiberkam, wenn man nach dem Rekordwagen<br />

Ausschau hielt.<br />

Tellerflach dehnte sich die Salzebene und doch<br />

vermochte das Auge Gegenstände auf deren<br />

Oberfläche nur auf eine Entfernuna von etwa<br />

6,5 km wahrzunehmen. Vom Start aus z. B. blieben<br />

der Zeitmesserturm, die Zelte und der Wagenpark,<br />

von denen uns eine Distanz von nicht<br />

mehr als 10 km trennte, völlig unsichtbar.<br />

Daran gibt's nichts zu tippen, dass der ausgetrocknete<br />

Salzsee von Bonneville die ideale Rekordpiste<br />

darstellt. Wenn sich etwas, das Menschenhand<br />

geschaffen, damit in Parallele setzen lässt, dann ist<br />

es die Autobahn-Rekordstrecke von Dessau, die aber,<br />

verglichen mit den « Salt Fiats », trotz ihrer 30 m<br />

Breite und trotz der Ausführung in Beton noch die<br />

Zufälle und Tücken einer Rennbahn in sich birgt.<br />

Topfeben auf eine Länge von 160 km und vollkommen<br />

hart, verkörpert die Salzwüste einen unvergleichlichen<br />

banc d'essai. Die für die Rekorde abgesteckte<br />

und hergerichtete Strecke dehnte sich in<br />

einer Länge von 21 km. Und die Verhältnisse, welche<br />

wir dieses Jahr antrafen, liessen nicht den leisesten<br />

Wunsch offen. Uebrigens : mit dem Salz hat<br />

es sein eigenes Bewenden insofern, als es die Ledersohlen<br />

der Schuhe durchfrisst, so dass ständig<br />

Schuhwerk mit Gummisohlen getragen werden muss.<br />

Fällt aber mal etwas Regen — es braucht durchaus<br />

keine Sintflut zu sein — so verwandelt sich die<br />

ganze weite Ebene sofort in einen See. Und weil<br />

das Wasser nur langsam abfliesst, kann es Tage<br />

und Wochen dauern, bis so ein « Gewässer» wieder<br />

austrocknet.<br />

Indessen, das Wetter wollte Cobb besonders gut,<br />

'denn die Wüstensonne blieb ihm treu zur Seite, bis<br />

er auch die letzten Rekorde zu Fall gebracht. Dann<br />

aber zogen schwere Regenwolken von Nevada heran,<br />

und als wir den Rückweg nach Salt Lake City unter<br />

die Räder nahmen, wogte über dem weissen Salzbett<br />

eine glitzernde See<br />

Wie Cobb und seine Leute ihren Erfole aufnahmen,<br />

wie sie darauf reagierten ? Cobb selbst schlief<br />

sich zunächst mal gründlich aus, da die Versuche<br />

um 6 Uhr morgens zu Ende gingen. Und Fletcher,<br />

der Cbeftechniker von Dunlop, strahlte übers ganze<br />

Gesicht<br />

Auf die unvermeidliche Frage, was für ein Gefühl<br />

es denn eigentlich sei, so mit 600 Stundenkilometer<br />

dahinzubrausen, erwiderte Cobb, die Sache<br />

lasse sich<br />

am ehesten mit den Empfindungen bei einem<br />

Sturzflua mit laufendem Motor vergleichen.<br />

Und das Heruntergehen mit der Geschwindigkeit,<br />

jenes ganz besonders heikle und knifflige Manöver<br />

bei derart enormen Tempi ? Ja, davon wi*se auch<br />

er ein Liedlein zu singen. Das Wegnehmen des<br />

Blick hinter die Kulissen dieses Unternehmens<br />

Fusses bei 595 km/St, habe bewirkt, dass er von<br />

seinem Sitz nach vorn geschleudert worden sei. Die<br />

Bremsen dagegen betätigte er erst bei ca. 500 km,<br />

aber auch dann zunächst nur in « Einzelaktionen ».<br />

Was die Beläge dabei auszuhalten hatten, kann man<br />

sich ungefähr vorstellen. Der Wagen besitzt ja nur<br />

zwei hydraulisch betätigte Bremsen, deren Kühlung<br />

durch das Wasser des Kühlsystems erfolgt, bei dessen<br />

Konstruktion der Erbauer des Wagens, Raylton,<br />

nebenbei bemerkt, auf eine Zirkulationseinrichtung<br />

verzichtet hat.<br />

Natürlich schmunzelte auch er nach beendeter<br />

Rekordernte vergnügt in sich hinein, wobei er vor<br />

allem seiner Genugtuung über die Reifen Ausdruck<br />

gab. Nun ja, sie spielten hinsichtlich der Geschwindigkeit<br />

des Wagens auch eine entscheidende Rolle,<br />

und wenn Dunlop zu Raylton käme und behauptete,<br />

er hätte nun einen Pneu für 640 km/St., dann<br />

dürfte er damit wohl kaum eher fertig werden als<br />

bis der heutige Rekordwagen ebenfalls so weit ist,<br />

um jene Geschwindigkeit herauszubringen. Aber<br />

unter dem Gesichtswinkel der Reifen betrachtet,<br />

wäre es gar nicht ratsam, den Rekord in grossem<br />

Sprung emporschrauben zu wollen. Die Pneufabrikanten<br />

haben eine beträchtliche Verantwortung auf<br />

dem Buckel und es heisst nicht das geringste gegen<br />

sie aussagen, wenn man daran erinnert, dass<br />

sie Cobb eine wie man sieht immerhin ganz «anständige»<br />

Geschwindigkeit setzten. Das der Wagen<br />

die 610 km tatsächlich überschritt,<br />

offenbarten die Aufzeichnungen des automatisch<br />

registrierenden Geschwindigkeitsmessers. Raylton<br />

zeigte mir die Scheibe, auf welcher als rote Linie<br />

die Beschleunigung und Verzögerung des Wagens<br />

eingetragen war. Und diese Linie stieg ständig bis<br />

zur 610-km-Marke und fiel ebenso ständig wieder<br />

ab. Schätzungsweise beschleunigte der Wagen über<br />

eine Strecke von rund 5 km auf 480 km/St.<br />

Bei jeder der Fahrten wurden die Radspuren<br />

untersucht und als absolut regulär befunden.<br />

Cobb benutzte übrigens nur die eine Hälfte der auf<br />

45 m Breite hergerichteten Piste<br />

und vermied es dabei, die schwarze Mittellinie zu<br />

berühren, weil er damit rechnen musste, dass sie<br />

möglicherweise etwas rauh war, denn beim Aufkratzen<br />

des Parcours achtete man geflissentlich darauf,,<br />

sie nicht zu beschädigen. Dass der Seitenwind<br />

ihm nichts anzuhaben vermochte, und dass es Cobb<br />

gelang, auf einer theoretisch auf 22 m Breite reduzierten<br />

Bahn den Wagen auf Spur zu halten, spricht<br />

deutlich genug für dessen Manövrierfähigkeit. «Absolut<br />

trätabel bei 610 km/St. » meinte Cobb dazu.<br />

Mechanische Störungen traten nur wenige ein<br />

und nach der Aenderung am Wassersystem wurden<br />

Fehlzündungen durch entsprechende Vergasereinstellungen<br />

behoben. In einer Höbe von 1200 m ü. M.<br />

und in einer Atmosphäre, wo die Temperatur sehr<br />

rasch steigt, gestaltet sich die Vergasung zu. einem<br />

Kapital voller Tücken.<br />

Reichen auch die PS des Raylton bei weitem<br />

nicht an die Motorenstärke des früheren « Rekordinhabers:<br />

(Eystons « Blitzstrahl») heran und begnügt<br />

er sich mit der Hälfte von dessen Gewicht,<br />

so steckte er die Rekordbeute auch verhältnismässig<br />

leicht und sicher ein.<br />

a-r.<br />

Stfn»^ss«ewv«&»fl*«I»»<br />

Baut Radfahrerwege!<br />

Die Schweiz. Beratungsstelle für Unfallverhütung<br />

hat an alle kantonalen Regierungen eine Eingabe<br />

gemacht betr. den Bau von Radfahrwegen. Wir<br />

entnehmen daraus:<br />

«Der Fahrradverkehr hat in den letzten Jahren,<br />

einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Zahl<br />

der Fahrräder ist in der Schweiz von 426 652 im<br />

Jahre 1920 auf 1 370 000 im Jahre <strong>1940</strong> gestiegen.<br />

Jährlich ist zur Zeit mit einer Zunahme von 70 000<br />

Fahrrädern zu rechnen. Zusammen mit dem Motorfahrzeugverkohr<br />

ergibt sich eine sehr bedeutende<br />

Belastung des Strassenverkehrs.<br />

Der Bau von Radfahrerwegen darf als die vordringlichste<br />

Aufgabe aller Bemühungen zur Hebung<br />

der Verkehrssicherheit bezeichnet werden. Die<br />

Erstellung eines durchgängigen Netzes von Radwegen<br />

wird eine starke Entlastung des übrigen<br />

Strassennetzes bringen und liegt im Interesse aller<br />

Strassenbenützer, vor allem auch im Interesse des<br />

Motorfahrzeug- und Fussgängerverkehrs.<br />

Aber auch als Arbeitsbeschaffung verdient die<br />

Erstellung von Radfahrerwegen erhöhte Bedeutung.<br />

Es handelt sich um eine Aufgabe, die vor vielen<br />

Arbeitsbeschaffungsprojekten den Vorzug verdient,<br />

weil sie eine gewisse volkswirtschaftliche und touristische<br />

Bedeutung beanspruchen kann, die vielen<br />

andern Projekten mangelt. Für einen ersten Ausbau<br />

kommen vor allem die Auefallstrassen von<br />

Städten und grössern Ortschaften in Frage, wobei<br />

die Radwege beidseitig der Strassen in genügender<br />

Breite projektiert werden sollten. Auf den Ueberlandstrecken<br />

ist eine parallele Führung der Radwege<br />

mit den Hauptverkehrsstraßen nicht nötig.<br />

Mit Vorteil für die Verkehrsischerheit und den Tourismus<br />

können sie unabhängig von den bestehenden<br />

Hauptverkehrsstrassen angelegt werden.<br />

Gestützt auf diese Darlegungen ersuchen wir<br />

höflich, die notwendigen Vorarbeiten für die Planung<br />

an die Hand zu nehmen und wenn im Interesse<br />

der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in nächster<br />

Zeit Projekte ausgeführt werden müssen, der<br />

Erstellung von Radfahrerwegen den Vorzug zu geben.<br />

»<br />

Schilderrückgabe in Zürich.<br />

Da zu erwarten ist, dass durch die drakonische<br />

Beschränkung der Benzinzuteilung sich zahlreighe<br />

Motorfahrzeughalter zu einer Rückgabe ihrer Kontrollschilder<br />

gezwungen sehen, der 31. August aber<br />

auf einen Samstag fällt, hat sich die kantonale<br />

StrassenverkehTsliga Zürich für eine Fristverlängerung<br />

für die Schilderrückgabe bis zum 5. September,<br />

18 Uhr, verwendet Es soll so jedem Motorfahrzeughalter<br />

die nötige Zeit eingeräumt werden,<br />

um sich diesen folgenschweren Schritt reiflich<br />

Der sensationelle 7-Steuer-PS -Wagen, der auf 100 km<br />

8 Liter Benzin verbraucht - 115km/Std. Endgeschwindigkeit<br />

aufweist - 5 Personen bequem Platz bietet -<br />

in technischer Hinsicht sowie Leistung von keinem<br />

anderen Fahrzeug gleicher Klasse erreicht wird.<br />

Wenn Sie bisher einen Grosswagen gefahren haben,<br />

werden Sie erstaunt sein, dieselben Bequemlichkeiten<br />

und Fahreigenschaften auch beim HÄNOMAG 1300<br />

anzutreffen.<br />

HÄNOMAG 1300, das Automobil für unser Gelände!<br />

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Direkte Fabrikvertretungen:<br />

Zürich : Automobü-Verkaufs-A.-G., Utoquai 49, Tel. 2 41 02.<br />

Bern : A. Vogelsang, Seftigenstrasse 97, Tel. 2 93 43 und 2 43 96.<br />

Basel: F. Blaettler, Dufourstrasse 36, Tel. 3 39 44.<br />

Chur : Garage Städeli, Tel. 700.<br />

Geneve : Albert Walch, 2, rue Dubois Melly, Tel. 4 47 03.<br />

Grenchen : Garage Fischer, Bielstrasse 4, Tel. 8 55 21.<br />

Lausanne : Ernest Hirt, Florimont 7, Tel. 2 67 11.<br />

Luzem : Garage Macchi, Maihofstrasse 61, Tel. 2 30 51.<br />

Romanshorn: Hans Strasser, Tel. 100.<br />

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Joos Heintz, Uraniastr. 40, Zürich - Tel. 7 27 44<br />

Verschiedene Gebiets-Vertretungen sind noch zu vergeben<br />

zu überlegen. Die kantonale Motorfahrzeugkontrolle<br />

hat nun diesem Verlangen Folge gegeben und verfügt,<br />

dass die Schilder ohne Mehrkosten big und<br />

mit Donnerstag, den 5. September, zurückgegeben<br />

werden können. Für die bis zu diesem Zeitpunkt<br />

deponierten Schilder wird dem Halter die Steuer<br />

für den Monat September voll zurückerstattet. V<br />

Vorarbeiten für den Ausbau der Ibergereggstrasse.<br />

Vergangene Woche fand unter dem Vorsitz von<br />

Regierungsrat Betschart, dem Chef des Baudepartements<br />

des Kantons Schwyz, eine Versammung der<br />

Interessenten für den Ausbau der Strasse über die<br />

Ibergeregg statt. Neben Vertretern der interessierten<br />

Gemeinden nahmen an der Konferenz auch militärische<br />

Instanzen teil. Das Initiativkomitee hat die<br />

Planierung und die Vorarbeiten soweit gefördert,<br />

dass die Hoffnung auf eine baldige Verwirklichung<br />

des Projektes, die auch dem Automobilverkehr zustatten<br />

käme, berechtigt erscheint.<br />

22. August <strong>1940</strong>.<br />

An den<br />

Chef des eidg. Kriegs-Industrie- und Arbeitsamtes<br />

Bern.<br />

Betr. Bundesratsbeschluss vom 21. Mai <strong>1940</strong> über<br />

eine vorübergehende Abänderung der Verordnung<br />

vom 4. Dezember 1933 über die Arbeits- und Ruhezeit<br />

der beruf smässigen Motorfahrzeugführer sowie<br />

die Verfügung des eidg. Volkswirtschaftsdepartementes<br />

vom 22. Mai <strong>1940</strong> über den Vollzug des genannten<br />

Beschlusses.<br />

Der unterzeichnete Verband ersucht Sie, den zuständigen<br />

Behörden zu beantragen, der Bundesratsbeschluss<br />

vom 21. Mai <strong>1940</strong> betreffend eine vorübergehende<br />

Abänderung der Verordnung vom 4. Dezember<br />

1933 über die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen<br />

Motorfahrzeugführer, sowie die Verfügung<br />

des eidg. Volkewirtschaftsdepartementes vom<br />

22. Mai <strong>1940</strong> betreffend den Vollzug dieses Bundesratsbeschlusses<br />

seien mit sofortiger Wirkung ausser<br />

Kraft zu setzen.<br />

Zur Begründung des genannten Bundesratsbeschlusses<br />

wurde seinerzeit auf den Mangel an Arbeitskräften<br />

im Autotransportgewerbe infolge der<br />

Mobilisation hingewiesen. Es handelte sich gemäs?<br />

den seinerzeit gegebenen Erklärungen ausgesprochenermassen<br />

um eine vorübergehende Notmassnahme.<br />

Da sich die Lage des Arbeitsmarktes zu verschlechtern<br />

beginnt und namentlich bereits ein Angebot<br />

an Chauffeuren auf den öffentlichen Arbeitsvermittlungsstellen<br />

zu beobachten ist — allein in<br />

unserem Verbandsgebiet zählen wir gegen 200 arbeitslose<br />

Chauffeure — scheint uns die Voraussetzung<br />

für eine Verlängerung der Arbeitszeit für<br />

berufsmässige Motorfahrzeugführer nicht mehr gegeben<br />

zu sein. Wir sind selbstverständlich gern bereit,<br />

Ihnen nähere Unterlagen zur Verfügung zu<br />

stellen, falls das Kriegs-Industrie- und Arbeitsamt<br />

sich nicht bereits selber von der veränderten Lage<br />

auf dem Arbeitsmarkt überzeugen konnte.<br />

Der Erstunterzeichnete weist darauf hin, dass er<br />

mit den Herren Monteil von der ASPA und Dr.<br />

Raaflaub vom Treuhandverband des Autotransportgewerbes,<br />

sowie mit Herrn Dir. Zipfel von der<br />

Sektion Kraft und Wärme Ihres Amtes über die<br />

Angelegenheit gesprochen hat. Die betreffenden Herren<br />

haben durchaus verstanden, wenn unsererseits<br />

in Anbetracht der veränderten Lage auf dem Arbeitsmarkt<br />

die Aufhebung der genannten Beschlüsse<br />

gefordert wird.<br />

In der Erwartung, dass Sie unserem Begehren<br />

entsprechen werden, zeichnen wir<br />

mit vorzüglicher Hochachtung<br />

Verband der Handels-, Transport- und<br />

Lebensmittelarbeiter der Schweiz:<br />

gez. H. Leuen-b erger, Nationalrat.<br />

Landeskommission der Berufschauffeure<br />

V.H.T.L.:<br />

gez. R. Meier.<br />

BASEL'. Ueber 60 Kollegen fanden sich zu der<br />

am 3. August etattgefundenen und vom Kollegen<br />

Nöldi Müller präsidierten Versamlung ein. Ernst<br />

Hess erstattete einen ausführlichen Bericht über die<br />

mit dem Fuhrhalterverband geführten 1 Lohnbesprechungen<br />

und einer Reihe anderer, interner Fragen.<br />

Die Versammlung bestätigte einstimmig das<br />

Resultat der Lohnverhandlungen und nahm regen<br />

Anteil an den andern Fragen. Kollege Ruedi Meier<br />

behandelte in seinem, mit Humor gewürzten Referat<br />

die gegenwärtig aktuellsten Fragen des privaten<br />

Transportgewerbes, nicht unterlassend, auf die<br />

am 15. August in Kraft gesetzte Transportordnung<br />

hinzuweisen. Seine Ausführungen fanden lebhaften<br />

Beifall. Im Anschluss an den geschäftlichen Teil<br />

fand die Einweihung des Stammtisches statt, die zu<br />

einem fröhlichen Festchen wurde. Echt baslerisch<br />

gingen die Wellen ziemlich hoch, doch wachten<br />

Kassier und (ein Geschenk der Chauffeursektion<br />

Bern), dass der Rhein nicht über die<br />

Ufer trat... Am Stammtisch werden wir uns inskünftig<br />

zur Pflege der Kameradschaft und Erörterung<br />

unserer Berufskollegen treffen. Hoffen wir,<br />

auch auswärtige Kameraden an ihm willkommen<br />

heissen zu können.<br />

WIL-St. Gallen. Die normalerweise am T.September<br />

fällig gewesene Sektionsversammlung muss<br />

umständehalber auf Samstag, den 14. September,<br />

verschoben werden. Bitte, reserviert euch diesen<br />

Termin heute schon, da Kollege Sekretär Brunner<br />

sowohl den Brauer- als auch den Chauffeurkollegen<br />

wichtige Mitteilungen zu machen hat.<br />

WINTERTHUR. Ausserordentlich wichtige Geschäfte<br />

veranlassen uns, die Kollegen unserer<br />

Chauffeurgruppe, wie die Kollegen der Gruppen<br />

USEGO, VSK und,KW auf kommenden Samstag,<br />

den 31. August, abends 8 Uhr, ins Restaurant<br />

«Schweizerhof» zu einer Gruppenversammlung einzuladen.<br />

Wir verweisen auf die zum Versand gelangenden<br />

Einladungen und erwarten einen vollzähligen<br />

Besuch.<br />

WINTERTHUR. Achtung! Sprechstunden des<br />

Kassiers: Dienstag von 20—21 Uhr, Freitag von<br />

18—20 Uhr. Sprechstunden des Sekretärs: Mittwoch<br />

von 14—20 Uhr.<br />

Wir» bitten dringend, sich an diese Stunden zu<br />

halten. Der Sektionspräsident erteilt lediglich in<br />

dringenden Fällen Auskunft


AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 27. AUGUST <strong>1940</strong> — N° 35<br />

Ersatztreibstoffe<br />

Neuere deutsche Erfahrungen<br />

mit Holzgas.<br />

Die neueste Nummer der < Motor-Kritik > enthält<br />

einen interessanten Artikel über die neuen Erfahrungen<br />

und Auesichten des Holzgasgenerators<br />

in Deutschland. Danach sind die Vorarbeiten des<br />

aus Fachleuten zusammengesetzten Generatorstabes<br />

soweit gediehen, dass noch in diesem Jahr weitere<br />

2000 Fahrzeuge auf HoLzgao umgestellt werden sollen,<br />

wobei mit einem durchschnittlichen Brennstoffverbrauch<br />

von 100 m 3 pro Wagen und Jahr gerechnet<br />

wird. In der Entwicklung des Gasgenerators in<br />

Richtung auf grössere Brennstoffunempfindlichkeit<br />

sind wesentliche Fortschritte erzielt worden, so daes<br />

heute, nach Ansicht des Verfassers des fraglichen<br />

Aufsatzes, «jede stückige Holzart — Hartholz,<br />

Weichholz, eine Mischung beider, ja 60gar ein Gemisch<br />

von Holz und Torf» als Betriebsstoff in<br />

Frage komnjt und überdies wenigstens eine geringfügige<br />

Beimischung von Holzspänen oder Sägemehl<br />

möglich ist. (Hiezu muss immerhin bemerkt werden,<br />

dass nicht jeder Gasgenerator die gleiche Unempfindlichkeit<br />

gegenüber der benützten Brennstoff<br />

art besitzt und man sich natürlich im ••praktischen<br />

Betrieh streng an die Empfehlungen des Fabrikanten<br />

halten muss. Red.) Allerdings enthebt<br />

diese grössere Brennstoffunempfindlichkeit nicht<br />

von der Vorschrift, dass der Treihetoff durchwegs<br />

die gleiche Beschaffenheit aufweist und die Stückgrösse<br />

beispielsweise die Dimensionen 50X80 mm<br />

nicht überschreiten darf.<br />

Es ist vorgesehen, im ganzen Reichsgebiet 3000<br />

Holz-Tankstellen zu errichten und die Betriebe, wo<br />

Holzabfälle entstehen, mit Zerkleinerungsmaschinen<br />

auszurüsten. Für die Umstellung der Wagen werden<br />

nicht rückzahlbare Subventionen gewährt, und<br />

zwar im Falle von Dieselwagen 1000 RM. und bei<br />

Benzinmotoren 600 RM.<br />

Hieran wird jedoch die Bedingung geknüpft, dass<br />

der Generatorfahrer sich durch Absolvierung eines<br />

Spezialkurses mit der Behandlung der Gaserzeugeranlage<br />

restlos vertraut gemacht hat.<br />

denn die meisten Misserfolge waren bisher auf falsche<br />

Bedienung und Wartung sowie mangelndes<br />

Verständnis für die Eigenheiten d.es Betriebs zurückzuführen.<br />

Mit einpm Leistungsabfall muss beim Umbau<br />

auf jeden Fall gerechnet werden, selbst wenn man<br />

bei Vergasermotoren das dort noch zulässige Kompressionsverhältnis<br />

von 1 : 8, bei umgebauten Dieselmotoren<br />

ein solches von 1 : 9 oder gar 1 :10 anwendet,<br />

in welchem Fall besonders wärmefeste Kerzen<br />

nötig sind. Im praktischen Fahrbetrieb macht<br />

dieser Leistungsabfall gerade ungefähr einen Gang<br />

aus.<br />

Als Beispiel für die Wirtschaftlichkeit des Holzgasbetriebs<br />

gibt der Verfasser die Rostocker Straßeenbahngesellschaft<br />

an, die seit geraumer Zeit ihre<br />

Wie sich das Ausland hilft<br />

14 Omnibusse ausschlieeslich auf Holzgas umgestellt<br />

hat. Bei einer Gesamtfahrstrecke von 926 000<br />

km pro Jahr wurden total 1 927 000 kg Holz verbraucht,<br />

so dass sich Brennstoffkosten von 64 000<br />

RM. gegen 320 000 RM. bei Benzinbetrieb ergaben.<br />

Interessant sind ferner die<br />

Hinweise auf die Bestrebungen zur vermehrten<br />

Anwendung von Holzgas in den waldreichen<br />

Nordländern.<br />

In Norwegen wurden verschiedene Gaserzeuger-<br />

Modelle für Holz und Holzkohle vom. staatlichen<br />

Ausschuss geprüft. Mit den zugelassenen Typen sollen<br />

noch im Laufe dieses Jahres 3000 Wagen ausgestattet<br />

werden.<br />

In Schweden hat eine Fabrik bereits eine umfangreiche<br />

Serienherstellung von Gasgeneratoren an<br />

die Hand genommen. Ausserdem liefert eine schwedische<br />

Automobilfabrik ihre Wagen serienmässig<br />

auf Wunsch des Kunden mit Gaserzeugungsanlage.<br />

Auch in Finnland wird wohl demnächst die Einführung<br />

des Gasgenerators durch Gewährung von<br />

Krediten an die Verkaufsorganisation erleichtert<br />

und beschleunigt werden.<br />

Selbst im fernen Brasilien sind Massnahmen zur<br />

Förderung des Gasgenerators ergriffen worden.<br />

Bundespräsident Vargas ermächtigte das Landwirtschaftsministerium,<br />

im Inland hergestellte Gaserzeuger<br />

zu erwerben und mit Zahlungserleichterungen<br />

weiterzuverkaufen.<br />

Diese Angaben zeigen mit aller Deutlichkeit,<br />

dass der Betrieb von Motorfahrzeugen mit festen<br />

Treibstoffen vielerorts als beste Lösung der herrschenden<br />

Schwierigkeiten in der Brennstoffbeschaffung<br />

betrachtet wird und die Einführung des Gasgenerators<br />

in aller Welt gerade jetzt starke Fortschritte<br />

macht.<br />

-b-<br />

Ersatztreibstoffe in Schweden.<br />

Auch Schweden ist ähnlich unserem Land<br />

von überseeischen Importen an flüssigen<br />

Treibstoffen abgeschnitten. Dank seines Waldreichtunis<br />

wäre es jedoch in der Lage, genügende<br />

Mengen von Ersatzbrennstoffen zu erzeugen,<br />

um damit sämtliche Motorfahrzeuge<br />

zu betreiben. An festen Treibstoffen stehen<br />

Holzkohle und Holz zur Verfügung, das seit<br />

Kriegsbeginn sogar in beträchtlichem Austnass<br />

zum Betrieb von Personenwagen dient,<br />

nachdem eine schwedische Automobilfabrik<br />

einen für solche Fahrzeuge geeigneten, leichten<br />

Gasgeneratoranhänger in den Handel gebracht<br />

hat Weiter fallen in den mit der chemischen<br />

Verwertung des Holzes beschäftigten<br />

Fabriken grössere Mengen an flüssigen<br />

Ersatztreibstoffen an, wovon vor allem der<br />

Holzalkohol zu nennen ist, von dem Schweden<br />

in den existierenden Anlagen jährlich<br />

120 Millionen Liter erzeugen könnte. Daneben<br />

wird von der erfolgreichen Verwendung<br />

von Terpentinöl als Ersatzbrennstoff<br />

berichtet, das ebenfalls ein Nebenprodukt<br />

der holzverarbeitenden Industrie darstellt<br />

Schliesslich verfügt Schweden noch über<br />

ausgedehnte Lager von Oelschiefer, die bisher<br />

nicht ausgebeutet wurden. Er soll einen<br />

ähnlich hohen Oelgehalt besitzen wie der<br />

estländische Oelschiefer und wird daher als<br />

wertvolle Treibstoffreserve für Notzeiten betrachtet,<br />

-b-<br />

Finnische Versuche mit Torf-Hydrierung.<br />

Die finnische Regierung lässt seit einiger<br />

Zeit Versuche durchführen, die darauf abzielen,<br />

auf dem Wege der Hydrierung der vorhandenen<br />

grossen Torflager Betriebsstoffe<br />

und Oel zu gewinnen<br />

...und wir?<br />

Unfug in der Propagierung von Ersatzbrennstoffen.<br />

Die rasche Umstellung eines Teils unserer Motorfahrzeuge<br />

auf inländische Ersatztreibstoffe ist für<br />

unser Land von allerhöchster Bedeutung. Infolgedessen<br />

befasst sich natürlich die Fachpresse sehr<br />

eifrig mit diesem Thema. Leider müssen wir konstatieren,<br />

dass dabei auch bedauerliche, journalistische<br />

Exzesse vorkommen. So ist es offenbar vom technischen<br />

Standpunkt ein Unfug, wenn in einem Fachblatt<br />

gemeldet wird, man könne mit einer bestimmten<br />

Menge eines Betriebsstoffes 1 Liter oder unter<br />

günstigen Umständen gar 1 kg Benzin ersetzen, obwohl<br />

eine kleine auch dem Laien mögliche Nachrechnung<br />

ergibt, dass der fragliche Treibstoff nicht<br />

einmal 4000 KGal produziert gegenüber den 8250<br />

KCal von 1 Liter oder 11000 KCal von einem kg<br />

Benzin. Man fühlt sich in jene Zeiten zurückversetzt,<br />

wo eine ähnliche Unsitte, wenn auch nicht<br />

in diesem besonders bedenklichen Ausmasse, bei<br />

der Propagierung von Benzin-Sparmitteln « gang<br />

and gäbe» war. Diesem Spuk hat die Eidg. Materialprüfungsanstalt<br />

durch den Mund D-ires Herrn<br />

Dr. Brunner erfreulicherweise endgültig einen Riegel<br />

gestossen. Um so bedauerlicher wäre es, wenn<br />

nun ähnliche Methoden auf dem Gebiete des Ersatzbrennstoff-Wesens<br />

um sich greifen sollten. Was<br />

heute nottut ist nicht eine Verneblung des Terrains,<br />

sondern ein klarer Blick für die technisch richtige<br />

Lösung.<br />

-b-<br />

Von der Entdeckung grosser Oelvorkommen<br />

in der Gegend von Sirt (Türkei),<br />

die angeblich zur Deckung des gesamten<br />

türkischen Bedarfs ausreichen werden.<br />

Das Oel soll in einer Tiefe von 1040 m<br />

liegen.<br />

Von einem Schloss, das erlaubt, gleichzeitig<br />

den Zündstrom und die Brennstoffzufuhr<br />

zum Vergaser zu unterbrechen.<br />

Hiedurch wird ein besonders guter Schutz<br />

gegen Diebstahl geboten, weshalb der Einbau<br />

dieser Vorrichtung jetzt in Engtand als<br />

Sicherungsmassnahme gegen Fallschirmjäger<br />

empfohlen wird.<br />

Dass nach einer New-Yorker Meldung<br />

einer tschechischen Firma durch das deutsche<br />

Heer angeblich 3000 Wagen mit<br />

leichter, äusserlich an Panzerwagen gemahnender<br />

Karosserie in Auftrag gegeben<br />

worden seien. Diese Fahrzeuge sollen<br />

nach den gleichen Angaben mit Heulsirenen<br />

ausgerüstet sein und offenbar dem<br />

Zweck dienen, Verwirrung zu stiften.<br />

Von einem neuen Brennstoffsparer, der<br />

den Brennstoffverbrauch bei Talfahrten<br />

oder sonst, wenn immer der Motor bremst,<br />

vollständig ausschaltet, indem sich dann<br />

auf mechanischem Weg ein Luftventil öffnet,<br />

welches das Saugrohr des Motors mit<br />

der freien Atmosphäre verbindet. Dadurch<br />

wird der Vergaser von selbst ausser Aktion<br />

gesetzt und der Brennstoffkonsum hört auf.<br />

Wir beschrieben vor längerer Zeit einen<br />

anderen Brennstoffsparer, wobei die gleiche<br />

Wirkung vermittelst eines elektrisch<br />

gesteuerten Luftventils erreicht wird.<br />

Dass in Russland neuerdings an Stelle<br />

des Normalbenzins 3 verschiedene Benzinsorten<br />

fabriziert werden, wovon die eine<br />

besonders für den Sommer, eine zweite für<br />

den Winter und 'die dritte für Sommerbetrieb<br />

in den südlichen Gebieten der<br />

Sowjetunion bestimmt ist. Hiedurch dürften<br />

sich gewisse Einsparungen an Benzin<br />

erzielen lassen, da voraussichtlich das<br />

Winterbenzin bei kaltem Wetter geringere<br />

Kondensationsverluste ergibt<br />

Motorwagenfabrik ßerna AG., Ölten<br />

S-Tonnen-Lastwagen, der mit einem „Carbusol"-Holzkohlenvergaser ausgerüstet ist.<br />

Als Brennstoff dient „Carbonite"<br />

Die Holzkohlenvergaser<br />

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für Personen- und Lastwagen jeder Marke, die mit „Carbonite" (Press-Stücke<br />

aus destillierter Holzkohle) betrieben werden, sind die saubersten, technisch<br />

vollkommensten und sparsamsten.<br />

Keinerlei Teer-, Wasser- oder Säureabscheidung.<br />

Ein Motor, der gewöhnlich 20 Liter Benzin pro 100 km verbraucht, benötigt auf 100 km<br />

etwa 20 kg Carbonite, wenn er mit einem Holzkohlenvergaser „Carbusol" ausgestattet ist.<br />

Daraus ergibt sich eine Ersparnis von ungefähr 40%.<br />

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Weitbewegende Ereignisse<br />

•ersetzen seit einiger Zeit die Völker Europas in Aufregung, werfen sie gar<br />

in den Krieg. Es gibt kein Land, an dem' die Auseinandersetzung der Grossmächte<br />

bedeutungslos vorübergeht<br />

Europa im Umbruch I Fürwahr, ein Blick auf die Karte verrat, wie sehr sich<br />

unser Erdteil in politischer Hinsicht in den letzten swei Jahren verändert hat<br />

Und noch ist dieses Geschehen in vollem Gange.<br />

Diese gewaltigen, für ein Volk im Herzen Europas besonders bedeutungsvollen<br />

Ereignisse, sowohl in politischer wie in militärischer Hinsicht, für uns selbst<br />

und für unsere Kinder und Kindeskinder festzuhalten, das wQl die Zeitchronik<br />

«Das grosse Weltgeschehen»<br />

Zwei für eine grosse, vielseitiges politisches und müitäriscnes Wissen erfor»<br />

demde Aufgabe befähigte Schweizer,<br />

haben es unternommen, die Ereignisse unserer kritischen Zeit in Wort und<br />

Büd, vom Podium neutraler Beobachtung aus, dem Schweizervolk darzustellen.<br />

In der grossangelegten illustrierten Chronik «Weltgeschehens, die in Jahresbänden<br />

von 320 bis 3S0 Seiten in Lexikonformat erscheint, schildern sie einerseits<br />

die Vorgänge auf und hinter der politischen Bühne Europas, anderseits<br />

die Phasen der Kriegführung auf dem Lande, in der Luft und auf den Meeren.<br />

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verständlichen, frisch und spannend geschriebenen Text Wichtige politische<br />

Dokumente sind im authentischen Wortlaut wiedergegeben.<br />

So ist ein Werk im Entstehen, das in der Gegenwart tiefschürfend ttbet die<br />

Ereignisse unserer Zeit orientiert und zudem, in seiner abgeschlossenen Gesamtheit,<br />

als illustrierte Zeitchronik historischen Wert bekommen wird und als<br />

gediegener Band nicht nur ein Schmuckstück in jeder Privatbibliothek, sondern<br />

auch eine wahre Fundgrube des Weltgeschehens darstellt,<br />

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Es steht jedem Abonnenten frei, den Betrag von Fr. L.7S entweder auf PosV<br />

checkkonto einzuzahlen oder ihn bei Empfang der Lieferung in Form einer<br />

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Es werden nur Abonnements auf ganze Bände, nicht auf einzelne Lieferungen<br />

angenommen. Bei Nichtbezahlung einer Lieferung hat der Verlag das Hecht,<br />

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Herbert v. Moos und F. C.Endres<br />

Das Verhandlungsjahr 1933<br />

Von München zum Kriegsausbruch<br />

Die vierte Teilung Polens<br />

Russlands Vorstoss im Baltikum<br />

Die bewaffnete Neutralität der Schweis<br />

Der Krieg im Westen und auf den Meeren<br />

Der russisch-finnische Krieg<br />

Bis jetzt 160 Seiten Text in Lexikonformat, 2 secnsfarblge Karten. 80 QluStra*<br />

tionen, 25 Kartchen und Tabellen.<br />

Um dieses einzigartige Geschichtswerk unserer Zeit, das ober die Gegenwart<br />

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BERN<br />

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BERN, Dienstag, 27. August <strong>1940</strong><br />

Reue hatte die grausamen Herzen gemildert;<br />

Bewohner bemühten sich, die Tugenden des<br />

Siedlers nachzuahmen. Endlich hatten sie beg<br />

fen, dass Arbeit den Menschen ehrt. Und<br />

Verlauf eines Jahres stand eine wunderbare<br />

auf ihren Feldern, reichlicher denn je. Seit<br />

Zeit' muss der Mensch arbeiten. Aber<br />

wurde schmackhafter als es ehemals schien; denn<br />

— man geniesst besser das, was man durch<br />

schwere, hartnäckige Arbeit selbst erworben hat.<br />

(Berarbeitet von R. B.)<br />

Die Du Barry stirbt auf dem Schafott<br />

Produktion: Pro Film<br />

Die<br />

In uralten Zeiten lebte in einem Dorfe ein<br />

Menschengeschlecht, das hart und ruchlos war.<br />

Auf einem nahen Hügel stand die Hütte eines<br />

Einsiedlers, der so alt war, dass sein langer, weisser<br />

Bart bis zur Erde reichte. Er bat inbrünstig<br />

den lieben Gott, er möchte doch den Dorfbewohnern<br />

ihre begangenen Grausamkeiten verzeihen. —<br />

Zu diesen längst verflossenen Zeiten wuchs der<br />

gute Weizen, aus dem man die wohlschmeckenden<br />

Brote bück, im Flachlande, ohne dass man<br />

nötig gehabt hätte, das Feld zu bebauen oder zu<br />

besäen — man brauchte nur zu ernten. So geschah<br />

es, dass im Herbst, der Jahreszeit des Pfluges und<br />

der Saat, die damaligen Landbewohner nichts zu<br />

tun hatten, als zu faulenzen. Und aus dem Müssiggang<br />

entstand die Bosheit. Denn es ist immer so<br />

— wer nichts tut, der fängt bald an, bös zu<br />

handeln. Diese Menschen also hatten keinen Sinn<br />

für Mitleid und Wohltätigkeit. Sie verjagten den<br />

heimatlosen Bettler und raubten das letzte Hab<br />

und Gut der armen Witwen und Waisen ...<br />

Zur selben Zeit, als die Dorfbewohner ihre<br />

Ernten einbrachten, sammelte auch der Einsiedler<br />

die seine auf seinem kleinen Felde, oben am Hügel.<br />

Aber, sonderbarerweise, übertraf die Ernte des<br />

frommen Mannes an Menge und Schönheit bei weitem<br />

diejenige der Dorfbewohner. Man kann sich<br />

leicht denken, wie die Leute auf dieses schöne<br />

Gedeihen eifersüchtig waren und den Einsiedler<br />

beneideten! Umso mehr lastete auf sie, wie ein<br />

gerechter Vorwurf, die Güte des frommen Mannes.<br />

Der Einsiedler hätte es gern gewünscht, alle<br />

Gottesgeschöpfe ernähren zu können. Die kleinen<br />

Vögel waren seine Lieblinge. Für isie streute er<br />

Weizenkörner vor seine Tür. Die Dorfbewohner<br />

verschonten ihn nicht mit ihren Hohnreden: diese<br />

guten Samenkörner den Vögeln hinzustreuen —<br />

welch ein Wahnsinn!<br />

Je mehr aber der Einsiedler den kleinen Sängern<br />

Körner ausstreute, desto reicher gediehen<br />

seine Saaten. Seiner Nachbarn bemächtigte sich<br />

ein heimtückischer Hass, denn ihre Ernten wurden<br />

mager und die Aehren leicht. Um den Einsiedler<br />

zu ärgern, töteten sie vor seinen Augen<br />

die unschuldigen Vögel. Und eines Nachts legten<br />

sie Feuer an seine Felder, damit das Feuer die<br />

Ernte vertilge. — Bei Morgengrauen, als der<br />

fromme Mann aus seiner Hütte trat, war er ganz<br />

bestürzt. An Stelle der Ernte fand er die Erde<br />

mit einem Haufen Asche bedeckt. Tränen stiegen<br />

in die Augen des alten Mannes. Und als die Dorf-<br />

e vom Getreide<br />

Aufnahme: Schmidely<br />

leute ihn zu verhöhnen begannen, verfluchte er<br />

sie mit donnernder Stimme und rief;<br />

«Mögen eure Felder von nun an unfruchtbar<br />

sein, auf dass ihr nur Dornen findet. Möge nur<br />

harte Arbeit und Leid euch helfen, euren Hunger<br />

zu stillen!» — Und der Einsame zog sich in seine<br />

Hütte zurück. Dem armen Manne waren nur zwei<br />

Säcke voll Körner geblieben. «Ich werde diese<br />

nicht verzehren», sagte er sich. «Was würde aus<br />

den armen Vögeln werden, die der Hebe Herrgott<br />

mir gesandt hat, um mein Alter zu erheitern? Ich<br />

werde ihnen diesen Weizen geben und mich das<br />

Jahr hindurch mit Wurzeln und wildwachsenden<br />

Kräutern ernähren.»<br />

Und während er sich mit dieser Nahrung begnügte,<br />

streute er den Vögeln ihr Futter hin aus<br />

den Kornsäcken, die ihm geblieben waren. Nach<br />

einem Jahre erblühte seine Ernte um seine Hütte<br />

herum noch schöner und reicher als sonst. Die<br />

Ebene aber, die er verflucht hatte, blieb unfruchtbar;<br />

die Felder waren verwüstet und nichts ge-><br />

dieh auf ihnen.<br />

Im Dorfe, unter den grausamen Menschen,<br />

herrschte Hungersnot. Furcht, Trauer und Reue<br />

frass an den Gemütern derjenigen, die die Ernte<br />

des Einsiedlers eingeäschert hatten. Eines Tages<br />

stiegen sie hinauf zur Hütte des frommen Mannes,<br />

in langem Zuge und riefen: «Verzeih uns! Wir<br />

waren grausam und neidisch und haben ein grosses<br />

Verbrechen begangen. Jetzt setzen wir unsere<br />

letzte Hoffnung in deine Milde ... Sei gut zu uns,<br />

habe Mitleid und bete für uns!»<br />

«Es liegt nicht in meiner Macht, eure Leiden<br />

zu beseitigen», erwiderte der fromme Mann. «Nur<br />

eure Arbeit kann euch Gnade verschaffen. Bis<br />

jetzt erblühte der Weizen von selbst auf euren<br />

Feldern. Da aber Faulheit euch zum Laster und<br />

zum Verbrechen gebracht hat, werdet ihr von nun<br />

an hart arbeiten müssen, um euer Leben zu<br />

fristen. Eure Ernte wird nur erblühen, wenn ihr<br />

die Erdschollen zuvor umgegraben habt — und<br />

das ist eine schwere Aufgabe. Eure Ernte wird<br />

nur gedeihen, wenn ihr in die Furchen Körner<br />

streut, von denen die Vögel auch ihren Anteil<br />

haben.»<br />

Nachdem er gesprochen, gab der Einsiedler den<br />

Dorfbewohnern einige Säcke voll Weizenkörner.<br />

Mit groben Werkzeugen durchfurchte und durchwühlte<br />

man die Erde und streute dann den Weizen,<br />

Korn für Korn, in die Furchen. Die Glieder<br />

wurden steif von der ungewohnten Arbeit. Die<br />

Eines Tages verbreitete sich das Gerücht, der<br />

alte König Ludwig XV. habe eine junge, schöne<br />

Geliebte. Man staunt, man tuschelt. «Vorübergehend?»<br />

— «Nein, durchaus nicht, es ist ihm ernst<br />

mit seiner Liebe! ><br />

Bald sollte der Hof erfahren, dass ein neuer<br />

Stern im Aufsteigen begriffen war: Gräfin Du<br />

Barry. Schon die Wahl der Pompadour, die aus<br />

bürgerlichen Kreisen stammte, hatte die Empörung<br />

des Hochadels hervorgerufen, nicht etwa aus moralischen<br />

Gründen. Wäre die neue Geliebte eine<br />

Herzogin gewesen, niemand hätte daran Anstoss<br />

genölnmen. Die Du Barry aber stammte aus der<br />

Hefe des Volkes. Man behauptete ganz öffentlich,<br />

sie sei eine käufliche Frau gewesen, bevor sie<br />

der König zu seiner Geliebten machte.<br />

Die Du Barry setzte sich durch, den Intrigen der<br />

Hofgesellschaft zum Trotz. D«r Einspruch der Mitglieder<br />

der königlichen Familie nützte nichts; Ludwig<br />

XV. ging darüber hinweg. Marie-Antoinette<br />

musste sich von ihrer klugen Mutter, der Kaiserin<br />

Maria-Theresia, sagen lassen, dass sie kein Recht<br />

habe, die Maitresse des KCwlgs mit Hochmut zu<br />

behandeln. Sie müsse mit ihr so sprechen, wie mit<br />

jeder andern Dame, die bei Hofe empfangen<br />

werde.<br />

Was die Damen des Hofes besonders empörte,<br />

war die Verschwendungssucht der neuen Favoritin,<br />

die nicht die Bescheidenheit der geborenen Herzoginnen<br />

zeigte. Ihre Eleganz und ihre Launen<br />

kosteten den König Unsummen. Abgesehen von<br />

den vielen kostbaren Geschenken an Diamanten,<br />

Perlen und sonstigem Schmuck, an Schlössern,<br />

Kunstgegenständen, Möbeln, Pferden und Wagen<br />

erhielt sie anfangs monatlich in bar 200000 Franken,<br />

zu ihrem persönlichen Verbrauch. Später<br />

wurde die Summe auf 300000 Franken erhöht.<br />

Ihre Karossen und Chaisen waren die elegantesten<br />

und teuersten von ganz Frankreich. Nicht<br />

einmal die-Brautkutsche, die der König für Marie-<br />

Antoinette bestellte und mit der sie aus Deutschland<br />

abgeholt wurde, konnte mit der Karosse der<br />

Kurtisane konkurrieren. Das ganze Leben dieser<br />

galanten und eleganten Frau war, wie die Goncourts<br />

sich ausdrückten, ein toller Traum eines in<br />

wahnsinniger Verschwendung und ausschweifendem<br />

Luxus sich auslebenden galanten Weibes,<br />

« einer Dirne, der bestausgehaltensten Frau Frankreichs<br />

». Millionen werden für die Launen der<br />

Mode hinausgeworfen, Millionen für ein seltenes<br />

Schmuckstück, für Spitzen, Samt und Seide. Ein<br />

wahrer Strom vom Gold ergiesst sich über die


II AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 27. AUGUST <strong>1940</strong> — N° 35<br />

Welt der Schneider, Modistinnen,<br />

Gold- und Silberstickerinnen.<br />

Näherinnen,<br />

Will man die Garderobe der Gräfin kennenlernen,<br />

so braucht man nur die Rechnungsbücher<br />

zu betrachten, die in der Pariser Nationalbibliothek<br />

liegen. Es sind kostbare Nachweise und<br />

wahrhaft das einzige Erinnerungsdokument, das<br />

das Andenken der regierenden Du Barry verdient.<br />

Man findet darin das Theaterkleid geschildert,<br />

das sie der Schauspielerin Raucourt oder dem<br />

Schauspieler Lekain schenkte, das Kaffeegedeck,<br />

das aus indischem feinem Bazin sein musste, und<br />

sogar den letzten Morgenrock für den König.<br />

Wenn man Lust hat, die Garderobe der Du Barry<br />

zu betrachten, so kann man die Hoftoiletten, Krinolinenkleider<br />

und die « robes de toilette » an seinem<br />

Geiste vorüberziehen lassen. Da gibt es Kleider<br />

zu 1000, 2000, 5000 und 10000 Franken, die<br />

die Modehändler Buffant, Lenormand, Assorty und<br />

Barbier lieferten, Reitkostüme, die 6000 Livres<br />

kosteten. Dazu kommen die äusserst kostspieligen<br />

Zutaten, der Ausputz, den ein Kleid damals verlangte.<br />

Es ist darum nicht erstaulich, wenn der<br />

Modekünsfler Pagelle ein einziges Kleid mit 10500<br />

Livres berechnete. (Unter Berücksichtigung des<br />

heutigen Geldwertes etwa das Zehnfache.) Zu den<br />

Kleidern kamen noch die Spitzen, dieser zu allen<br />

Zeiten heissbegehrte Luxus der Frau. Auch dafür<br />

wurden Unsummen aufgewendet.<br />

Die Du Barry besass in ihrem Schlosse in Luciennes<br />

einen wahren Feenpalast. Es war ein Palais-Boudoir,<br />

das in jeder Beziehung die edle<br />

Form und den letzten Schliff einer Kostbarkeit<br />

zeigte.<br />

All dieser Glanz war wie ein Rausch über Madame<br />

Du Barry gekommen. Das Ende war um so<br />

schrecklicher für sie. Wie Marie-Antoinette, musste<br />

auch sie ihre Lebenslust und ihre Verschwendung<br />

mit dem Tode auf dem Schafott büssen. Aber dieses<br />

triebhafte Wesen, das so sehr am Leben und<br />

seinen Genüssen hing, war angesichts eines so<br />

furchtbaren Endes völlig gebrochen und schwach.<br />

Sie war nicht resigniert wie die junge Königin, die<br />

stolz, ruhig und in sich gekehrt zum Richtplatz<br />

fuhr. Madame Du Barry war in ihrer Todesstunde<br />

bemitleidenswert. Sie schluchzte auf dem ganzen<br />

Wege, und die Menschenmenge hatte für die Unglückliche<br />

nur Hohn und Spott übrig.<br />

Als sie vor dem Modegeschäft vorüberfuhr, In<br />

dem sie einst selbst als kleine Modistin gearbeitet<br />

Tiere auf der Anklagebank<br />

Unter den berühmtesten Streichen der Schildbürger<br />

figuriert die Verurteilung eines Maulwurfes<br />

zum Tode; die. Strafe sollte dadurch eine «Verschärfung»<br />

erleiden, dass er lebendig begraben<br />

wurde. Man lächelt überlegen über einen so unwahrscheinlichen<br />

Witz — bis man erfährt, dass<br />

noch vor nicht allzulanger Zeit in Oklahoma eine<br />

diebische Katze durch Gerichtsbeschluss aus der<br />

Stadt verbannt und im Wald ausgesetzt worden ist.<br />

Nun beklagen sich die Jäger über einen auffallenden<br />

Rückgang des Bestandes an Holztauben,<br />

und die Katze wird, wenn sie sich noch einmal<br />

erwischen lässt, einer Anklage und Verurteilung<br />

wegen Wilddieberei wohl kaum entgehen.<br />

Denn tatsächlich gibt es noch in elf Staaten<br />

der U. S. A. Gesetze, die es zulassen, dass Tieren<br />

regelrecht der Prozess gemacht wird, und Richter,<br />

Gepfl. Haus In bester Lage gegenüber<br />

Hauptbahnhof. Im beliebten<br />

Stadtrestaurant zu Jedem Spezlalplättll<br />

einen offenen Spitzenwein.<br />

J. (Sauer.<br />

hatte, sah sie auf dem Balkon mehrere Arbeiterinnen<br />

stehen, die die Neugier herausgetrieben<br />

hatte, um ihre einstige Kollegin auf ihrem Leidenswege<br />

zu sehen. Vielleicht durchlebte Madame<br />

Du Barry noch einmal ihre ganze Vergangenheit<br />

in einer blitzartigen Erleuchtung. Ihre Jugend,<br />

Versailles, Luciennes, die Bilder eines ganzen<br />

Lebens glitten an ihr vorüber. Es war der Traum<br />

einer Sekunde, aus dem sie mit einem lauten<br />

Schrei auffuhr. Ihr durchdringendes, herzerbarmendes<br />

Schreien konnte man vom einen Ende der<br />

Rue Saint-Honore bis zum andern hören.<br />

Nur mit grösster Mühe vermochten der Scharfrichter<br />

und seine beiden Gehilfen die sich wahnsinnig<br />

gebärdende auf dem Karren festzuhalten.<br />

In ihrer Angst wollte sie sich auf das Pflaster stürzen.<br />

Ein von Tränen ersticktes Flehen folgte auf<br />

das Schreien. Die abgeschnittenen Haare hingen<br />

ihr bis in die Augen. Die Menge wunderte sich.<br />

Man war so sehr gewöhnt, die Menschen tapfer,<br />

ja sogar trotzig sterben zu sehen, dass zum ersten<br />

Male unter den Zuschauern das Gefühl erweckt<br />

wurde: In dieser Frau schleppt man ein Weib zum<br />

Tode! Unter Tränen rief die Unglückliche fortwährend!<br />

«Das Leben! Das Leben! Wenn mir das Leben<br />

geschenkt wird, gebe ich dem Volk mein<br />

ganzes Vermögen. ><br />

« Dein Vermögen? >, erscholl es aus der Menge,<br />

«Du gibst dem Volke ja nur, was ihm gehört!><br />

Dennoch schien man mit dieser, um ihr kostbares<br />

Leben kämpfenden, schwachen Frau Mitleid<br />

zu empfinden. Ein Kohlenträger gab dem Kerl,<br />

der so zynisch einer armen Unglücklichen geantwortet<br />

hatte, eine kräftige Ohrfeige, und der Henker<br />

machte den unliebsamen Szenen dadurch ein<br />

Ende, dass er den Wagen mit den Todesopfern<br />

im Galopp davonfahren liess.<br />

Auf dem Richtplatz angekommen, liess er Madame<br />

Du Barry zuerst aussteigen. Sie war fast<br />

wahnsinnig vor Angst und Entsetzen. Nur noch<br />

wenige Minuten, und dann sollte für sie, die das Leben<br />

so sehr geliebt hatte, alles zu Ende sein.<br />

Schluchzend fiel sie vor dem Henker nieder und<br />

flehte und schrie: «Nur noch eine Minute, Herr<br />

Henker! Bitte, nur noch eine Minute!» Die Arme<br />

glaubte, er werde sich erweichen lassen. Und noch<br />

unter dem Beile schrie sie in Todesangst: « Hilfe,<br />

Hilfe!»<br />

Niemand konnte ihr helfen. Ihr Schicksal war<br />

durch die Ereignisse besiegelt. Einen Augenblick<br />

später war alles zu Ende. D.<br />

die feierliche Todesurteile gegen Tiere aussprechen.<br />

So hatte in Cincinnati ein kleines, sechsjähriges<br />

Mädchen eine Dogge gereizt, bis der<br />

Hund sich schliesslich auf das Kind stürzte und<br />

es zerfleischte. Bei uns wäre, wenn man die Gemeingefährlichkeit<br />

des Tieres erkannt hätte, der.<br />

Hund auf polizeiliche Anordnung erschossen worden.<br />

In Cincinnati kam es zu einem Prozess — vor<br />

einem Richter, mit Zeugen, Geschworenen, einem<br />

Staatsanwalt, einem Verteidiger, und einem nichtsahnenden<br />

Angeklagten. Der Staatsanwalt plädierte<br />

auf Todesstrafe, der Verteidiger bat um mildernde<br />

Umstände, das Gericht sprach den Hund schuldig,<br />

und er wurde zum Tode durch Vergiften verurteilt.<br />

— In Denver (Colorado] war es ein Papagei, der<br />

einen Rentier in den Finger gebissen hatte; der<br />

Rentier erlitt eine Blutvergiftung, der Papagei<br />

wurde nach hochnotpeinlichem Verhör, das durch<br />

die unsachlichen Einwürfe des sprachkundigen<br />

Vogels jeden Augenblick seinen Ernst einzubüssen<br />

drohte, zum Tode verurteilt.<br />

Im allgemeinen würde es weder einem Zeugen<br />

noch einem Zuschauer einfallen, während<br />

solch einer Verhandlung zu lachen oder gar auf<br />

das Unsinnige eines Prozesses gegen ein vernunftloses<br />

Tiere hinzuweisen. Ganz im Gegenteil: in<br />

Kensington (Ohio] hat ein Rechtsanwalt sogar angeregt,<br />

dass durch ein neues Gesetz die «Strafen»<br />

für Bissige Hunde wesentlich verschärft werden<br />

sollten.<br />

^Jfoc/e<br />

sind die Voraussetzungen mancher einfacher Kleider,<br />

die als Garten- und Ausflugsausstattung gute<br />

Dienste leisten sollen.<br />

Muss man bei solchen Dingen überhaupt von<br />

einer besonderen «Mode-Form» sprechen?<br />

Gewiss nicht! Ein guter Schnitt, mit wenigen<br />

Nähten durchgeführt, ist eine bedeufend wichtigere<br />

Frage.<br />

Wie es scheint, ist die Mode zu Kompromissen<br />

entschlossen, denn sie diktiert nicht etwa strenge<br />

« dies » oder « das», sondern lässt alle erdenklichen<br />

Linien gelten.<br />

Sehr deutlich beobachten wir diese Grosszügigkeit<br />

in der Gegenüberstellung unserer beiden<br />

Waschkleider: im ersten Bilde erkennt man ein<br />

einfarbiges Prinzesskleid mit Stickereibahnen, die<br />

den Ausschnitt rahmen, die Mitte kennzeichnet und<br />

den unteren Rand betonen; die zweite Skizze lässt<br />

„Wie sieht denn<br />

Ihr Teppich aus?"<br />

«Sehen Sie sich doch nur mal meinen neuen<br />

Teppich an», klagt eine Hausfrau. «Drei Wochen<br />

habe ich ihn erst, behandle ihn so sorgfältig mit<br />

dem Staubsauger, und doch habe ich immer eine<br />

ganze Handvoll Wolle nach dem Kehren! Wenn<br />

das so weitergeht, ist der Teppich in einem halben<br />

Jahr kaputt I» - «ja, da haben Sie recht, aber Sie<br />

tragen dann selbst die Schuld. Ein neuer Teppich<br />

darf nämlich in den ersten drei Wochen überhaupt<br />

nicht mit dem Staubsauger oder einer scharfen<br />

Bürste behandelt werden! Jeder neue Teppich gibt<br />

in den ersten Wochen Wolle ab - das schadet aber<br />

gar nichts. Wenn man ihn vorsichtig behandelt,<br />

dann gibt sich das bald. Das Gewebe eines neuen<br />

Teppichs ist nämlich ganz trocken, und ehe es<br />

nicht genügend Feuchtigkeit aus der Umgebung<br />

angenommen hat, wird es immer Wolle verlieren!<br />

Der Staubsauger nimmt aber bei neuen Teppichen<br />

die kurzen Wollfasern weg und trocknet das Gewebe<br />

zu sehr aus. Die viele Wolle, die die Hausfrau<br />

in den ersten Tagen so erschreckt, sind abgeschorene<br />

Härchen, die sich zwischen die Noppen des<br />

Gewebes gesetzt haben und nun natürlich mit der<br />

Zeit herausgehen - ohne dass aber die Qualität<br />

des Teppichs leidet.<br />

Wenn z. B. in der Wohnung geheizt wird, muss<br />

man auch seinen Teppich besonders pflegen. Die<br />

trockene Hitze der Zentralheizung ist nämlich für<br />

das Teppichmaterial gar nicht zuträglich. Der<br />

Teppich trocknet zu sehr aus und das Gewebe wird<br />

locker. Da muss man der Luft den nötigen Feuchtigkeitsgehalt<br />

geben. Es genügt schon, wenn man an<br />

die Heizungen Tonröhren hängt, die Wasser zu<br />

verdunsten haben! Feuchtes Abbürsten ist dann<br />

nicht mehr nötig.<br />

«Warum hat der Teppich schon ein Loch?» fragt<br />

man erstaunt, denn die Hausfrau hat sich mit dem<br />

ein in seinem Oberteil blusig gezogenes, In der<br />

Rockpartie eingereihtes Kleid sehen, dem eine<br />

breite, mit einem Bändchen unterteilte Passe etwas<br />

sehr Anmutiges gibt. Schulterverbreiternde Flügel<br />

(2) werden — ebenso wie die kleinen «Ballönchen<br />

» (1) jedem anderen Aermel vorgezogen.<br />

Teppich grosse Mühe gegeben und ihn alle paar<br />

Tage gründlich geklopft. Aber daran liegt es ja<br />

gerade! Kein Teppich verträgt das viele Klopfen,<br />

weil sich nämlich davon die Fäden lösen. Sie brechen,<br />

werden mürbe, und schon ist das Loch dal<br />

Teppiche sollen mit dem Staubsauger oder, wenn<br />

man keinen besitzt, mit einem weichen Feger behandelt<br />

werden. Selbstverständlich darf immer nur<br />

in der Richtung des Striches gebürstet werden.<br />

Einmal im Jahr kann man den Teppich mit Sauerkraut<br />

abreiben, dje Farben werden dann wieder<br />

hell, auch leichtes Essigwasser ist dazu zu verwenden.<br />

Aber nur nicht öfter als einmal im Jahr,<br />

sonst verfilzt der Teppich, und man richtet nur<br />

Schaden an!<br />

Fettflecke auf dem Teppich entfernt man am<br />

besten mit Benzin. Natürlich muss man die nötige<br />

Vorsicht walten lassen. Im Herrenzimmer darf man<br />

auch zwei Stunden später nicht rauchen, wenn man<br />

den Teppich mit Benzin gereinigt hat, denn die Benzindämpfe<br />

halten sich noch mindestens zwei Stunden<br />

im Raum, auch wenn man sonst nichts davon spürt!<br />

Einen ganzen Teppich selbst zu reinigen, ist nicht<br />

anzuraten, das überlasse man besser dem Fachmann.<br />

Mit einer milden Seifenlösung kann man helle<br />

Teppiche wohl einmal auswaschen, aber meistens<br />

hält das nicht lange vor. Auf jeden Fall muss der<br />

Teppich völlig ausgetrocknet sein, ehe man ihn<br />

wieder hinlegt! Dunkle Teppiche kann man mit<br />

Panamarinde behandeln, aber vorsichtig, so dass<br />

das Grundgewebe nicht nass wird, weil sonst die<br />

Appretur herausgeht und der Teppich seine Festigkeit<br />

verliert. Rote Teppiche dürfen nie mit Essigwasser<br />

behandelt werden, man nimmt dazu kalten<br />

Tee! Aber vor allen Dingen: nicht zu viel Feuchtigkeit<br />

an den Teppich bringen l<br />

Behandelt man einen Teppich richtig, dann erfreut<br />

er uns viele Jahre - auch wenn er kein «echter<br />

Perser» ist.<br />

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N° 35 — DIENSTAG, 27. AUGUST <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 3Ji<br />

Sloboda ili Smrt = Freiheit oder Tod<br />

Herkunft, Aufbau und Zweck der Komitadji.<br />

Es war in Belgrad, wo wir am Abend mit<br />

dem Flugzeug aus Athen angekommen waren.<br />

Unser Pilot, ein junger kräftiger Serbe, hatte<br />

uns während dem Flug die Einrichtungen seines<br />

Schaltbrettes erklärt und uns gleichzeitig<br />

lie elementaren Kenntnisse des Fliegens bei-<br />

Sebracht. Da ausser uns Journalisten keine<br />

'assagiere mitflogen und der zweite Pilot am<br />

-Steuer sass, konnten wir uns über allerhand<br />

Wissenswertes und Interessantes informieren,<br />

was man sonst nicht zu hören bekommt, insbesondere<br />

Dinge, die auch das «Presbiro» in<br />

Belgrad verschweigt, wenn ausländische Journalisten<br />

zu neugierig werden.<br />

Auf dem Flugfeld angelangt, verabschiedeten<br />

wir uns und setzten gleichzeitig einen Tag<br />

fest, an welchem wir zusammen ausgehen würden<br />

...<br />

So kam es, dass wir an einem wunderschönen<br />

Augustabend in ein freundliches Gartenlokal,<br />

eine Kavala, ausserhalb der -Stadt<br />

fuhren, wo eine Kapelle slavische Lieder<br />

spielte. Einem ausgiebigen Essen folgte ein<br />

ebenso ausgiebiges Trinkgelage, und als die<br />

«Mariana», das Stadtlied von Belgrad, ertönte,<br />

waren wir schon so weit angeheitert, dass wir<br />

uns alle umarmten und Brüderlichkeit tranken,<br />

indem wir uns abküssten.<br />

«Wie heissest du zum Vornamen?» fragte<br />

ich meinen neuen Freund, und er anwortete<br />

mit einigem Pathos: «Vukac!» (D. h. Wolf.)<br />

Sterben nämlich einer Mutter viele Kinder,<br />

so wird dies dem bösen Einfluss des Werwolfes<br />

zugeschrieben. Um ihn zu besänftigen,<br />

nimmt man ihn zum Paten des Neugeborenen<br />

und das Kind erhält den Namen Wolf oder<br />

Wölfin. Bei-der-Geburt eines Mädchens wird_<br />

einmal und bei der eines Sohnes dreimal gegen<br />

den Wald geschossen und dabei laut gerufen:<br />

«Höre Wolf, es ist dir ein Patenkind<br />

geboren. Gebe Gott, dass es gesund und stark<br />

bleibe wie du!»<br />

Wir hatten alle höflich dieser Erklärung<br />

zugehört und waren dabei, wie das so kommt,<br />

ein wenig stiller geworden. Plötzlich stand<br />

meine neuer Duzfreund auf und sang die<br />

Hymne der Komitadji, denen er, wie ich von<br />

früher wusste, auch angehörte. Ich erinnerte<br />

mich daran, dass er mir im Flugzeug einiges<br />

erzählt hatte, was nicht jeder zu hören bekommt,<br />

und so bat ich ihn, uns jetzt noch weitere<br />

Einzelheiten mitzuteilen, ein Ansinnen,<br />

dem er gerne nachkam und dem er nur die<br />

Bitte anschloss, seinen Namen nicht zu veröffentlichen,<br />

«weil ich für unsere Organisation<br />

noch nicht genug geleistet habe und daher<br />

nicht wert bin, irgendwelchen Ruhm zu ernten.<br />

Hunderte und Tausende haben bei uns Heldentaten<br />

vollbracht, für die Menschen in anderen<br />

Ländern Standbilder aus Granit und Bronze<br />

bekommen würden. In Jugoslavien kennt man<br />

zumeist nicht einmal den Namen ...»<br />

Die Geschichte der Organisation der Komitadji<br />

klingt wie ein Epos, obwohl der ursprüngliche<br />

Zweck rein privater Natur war und viel<br />

verwandte Züge mit der Privatrache in anderen<br />

Balkanländern und in Korsika gemeinsam<br />

hat. Es ist vorwegzunehmen, dass die Organisation<br />

noch heute besteht und vollständig ausgebaut<br />

ist.<br />

Als Mitte des vorigen Jahrhunderts die Türken<br />

im heutigen Jugoslavien herrschten und<br />

die Einwohner versklavten, Frauen und Töchter<br />

schändeten und Bauern von ihren Höfen<br />

vertrieben, kam es hin und wieder vor, dass<br />

ein Entehrter und ein Entrechteter zum Haiduk<br />

wurde und in den Wald floh. «Der Wald!»<br />

Er ist das Alpha und das Omega jeder slavischen<br />

Erzählung, aller Märchen und aller Sitten.<br />

Aus dem Wald kommt die Fruchtbarkeit,<br />

der Wald schützt die Dörfer, im Wald wohnen<br />

die guten Geister, und deshalb flieht man in<br />

den Wald, wenn man Hilfe und Rettung sucht.<br />

Diese Ausgestossenen, die «Waldräuber», hatten<br />

nur ein Ziel: Rache an den Türken zu nehmen<br />

und sich für das erlittene Unrecht schadlos<br />

zu halten. Der Wald war ihre Wohnung<br />

geworden. Sie hausten dort und hatten als<br />

einzigen Schutz ihre immer schussbereiten<br />

Flinten, Nahrung aber legten ihnen ihre Freunde<br />

zu im voraus -bestimmten Zeiten und an<br />

bestimmten Orten nieder. Im Laufe der Wochen<br />

und Monate häuften sich die Greuel der<br />

türkischen Insurgenten, und immer mehr Haiduken<br />

gingen in den Wald, wo sie sich zusammenschlössen<br />

und einen Anführer wählten.<br />

Jetzt nannten sie sich Komitadji, das heisst<br />

weiterbauen !<br />

aufbauen!<br />

in wörtlicher Uebersetzung: «Weg von der Gesellschaft.»<br />

Sie organisierten Ueberfälle auf<br />

Dörfer, die von den Türken besetzt gehalten<br />

wurden, schössen, wo ein roter Fez auftauchte<br />

und trafen zumeist vorzüglich.<br />

Jahre vergingen und die Organisation wurde<br />

stärker. Beinahe hatte man schon das alte Ziel<br />

des Privathasses vergessen, und der Kampf<br />

begann sich gegen jede Art der Unterdrückung<br />

und der Fremdherrschaft zu wenden, ein Gebiet,<br />

wo es schon damals bis in unsere Tage<br />

allerhand zu regeln gab, wenn auch heute das<br />

Kampfbeil zwischen den beiden innigsten Gegnern,<br />

den bulgarischen und den jugoslavischen<br />

Komitadji, begraben ist. Der bulgaro-jugoslavische<br />

Freundschaftspakt, der am 23. Januar<br />

1937 zwischen dem damaligen jugoslavischen<br />

Ministerpräsidenten Stojadinovic und dem<br />

bulgarischen Ministerpräsidenten Kjosseiwanoff<br />

ratifiziert wurde, hat nach aussen hin der<br />

Tätigkeit der Komitadji ein Ende bereitet.<br />

Nach diesem Vertrag wird zwischen Bulgarien<br />

und Jugoslavien unverletzlicher Friede und<br />

ewige Freundschaft herrschen, Von Mazedonien<br />

wurde damals wenig gesprochen .., Dieser<br />

Landstrich im Süden gehört heute grösstenteils<br />

zu Jugoslavien und seine Bewohner<br />

fühlen sich als Slaven. Der beste Beweis dafür<br />

ist, dass sie und die Serben als einzige Völkergruppen<br />

im Balkan Krsna Slava, das jugoslavische<br />

Familienfest, kennen, das auf uralte<br />

heidnische Bräuche zurückgeht,<br />

Was wollen die Komitadji?<br />

Ihre Losung ist «Freiheit», Ihre Fahne ein<br />

Totenkopf mit zwei gekreuzten Knochen auf<br />

schwarzem Grund. Ihre Tätigkeit richtet sich<br />

gegen jeden Feind des Landes, wo immer er<br />

sich befindet. Es sind also gewisse Züge, die<br />

an die mittelalterliche Feme erinnern. Allerdings<br />

haben die Komitadji keinerlei persönlichen<br />

Gewinn, sondern handeln einzig und<br />

allein, um ihrem Vaterland zu nützen. Sie<br />

sind keine Nationalisten, sondern Patrioten,<br />

die einen heiligen Ehrenkodex kennen. Wer<br />

ihn verletzt, stirbt, wie jeder andere Feind des<br />

Vaterlandes.<br />

Die Tradition hat hier Wunder vollbracht<br />

und die Fähigkeit des treffsicheren Schiessens<br />

vererbt sich vom Vater auf den Sohn oder auf<br />

die Tochter. Kleine Kinder spielen Komitadji<br />

und der heisse Wunsch des Jünglings ist es,<br />

sich würdig zu erweisen, in die Organisation<br />

aufgenommen zu werden.<br />

«Wieviel Komitadji gibt es in Jugoslavien?»<br />

fragte ich.<br />

«Das ist unmöglich zu sagen, weil wir keine<br />

Mitgliederlisten haben. Im Notfall jedoch werdendes<br />

16 Millionen sein, d. h. ebensoviele<br />

als unser Land Einwohner hat.»<br />

Der heutige Chef ist Vojvod Petschanac, der<br />

schon in der Hauptblütezeit von 1905—1914<br />

tätig war und die Organisation von 1918 bis<br />

zum heutigen Tage leitete. Von ihm wird ein<br />

tolles Stück erzählt. Als nämlich im letzten<br />

Krieg die österreichischen Armeen einmarschierten,<br />

um das Land zu besetzen, war es<br />

bekannt geworden, dass sich mitten im besetzten<br />

Teil auf einem Gebiet von etwa 20<br />

Quadratkilometern, Komitadji befanden, die<br />

zum äussersten Widerstand entschlossen, jedoch<br />

nicht organisiert waren. Petschanac bestieg<br />

ein Flugzeug, dessen Pilot ebenfalls der<br />

Organisation angehörte und landete auf jenem<br />

Flecken, der 'nicht aufgegeben werden durfte.<br />

Und in der Tat gelang es den österreichischen<br />

Divisionen nicht, dieses zumeist von<br />

Wald bestandene Gebiet einzunehmen.<br />

Zur selben Zeit hatten andere Komitadji<br />

im Süden des Landes gegen eine überwältigende<br />

Mehrheit von Feinden zu kämpfen.<br />

Langsam zogen sie sich auf eine kleine Anhöhe<br />

zurück und machten ihre letzten Patronen<br />

zurecht. Die Bomben trugen sie in den<br />

Taschen, bereit, sie dem Feind entgegenzuschleudern,<br />

wenn die Munition nicht ausreichen<br />

sollte. Schliesslich wurde der Kampf<br />

aussichtslos, da von der Gruppe von 130<br />

Männern noch 12 übrig geblieben waren, von<br />

denen der jüngste 14 Jahre zählte. Sie bildeten<br />

nun einen Kreis, wobei der Jüngling in<br />

der Mitte stand. Dann beteten sie ein Vaterunser<br />

und steckten die Köpfe zusammen. Als<br />

sie geendet hatten, nahm der Junge den Zündkopf<br />

seiner letzten Bombe zwischen die Zähne<br />

und — es blieben 12 Leichen am Platz. Denn<br />

schändlich ist es, sich dem Feind zu übergeben,<br />

wenn man noch die Möglichkeit hat,<br />

vorher zu sterben.<br />

der Serbe seinem Gegner auf den Kopf zusagte,<br />

was für ein Gespräch er verbreitet habe,<br />

«Ist das wahr?», fragte der Obmann, Der<br />

andere bejahte. «Dann erschiess ihn, denn er<br />

ist ein Hund!» Der Serbe tat es, verliess das<br />

Lokal und das Dorf auf der Mitte der Strasse.<br />

Keine Hand hob sich gegen ihn.<br />

Diese wilde und ungestüme Art einer Abrechnung<br />

zeugt von einer Ritterlichkeit, die<br />

wir im übrigen Europa kaum kennen, aber<br />

auch von einem Heroismus, zu dem der «zivilisierte»<br />

Mensch nicht mehr ohne weiteres<br />

fähig ist.<br />

Einen weiteren Beweis unerhörter Willensstärke<br />

bildet die Geschichte des Serben<br />

Krstitsch, der von den Türken gefangen genommen<br />

und zu lebenslänglichem Zuchthaus<br />

verurteilt worden war, weil er als serbischer<br />

Komitadji gegen die Bulgaren gekämpft hatte,<br />

obwohl er angeblich bulgarischer Abstammung<br />

war. Nachdem er die ersten 10 Jahre verbüsst<br />

hatte, führte man ihn vor den Kadi, der ihm<br />

die Freiheit versprach, wenn er seinen Namen<br />

von Krstitsch in Krstof umwandle. (D, h,<br />

Bulgare werde, da «itsch» die serbische, «of»<br />

'aber die bulgarische Form des Namens bildet.)<br />

Der Serbe antwortete nicht, sondern gab seinen<br />

Wärtern ein Zeichen, ihn in die Zelle<br />

zurückzubringen, wo er schliesslich starb.<br />

Unsere Mentalität hätte uns -vielleicht geraten,<br />

für einen Moment den Namen zu wechseln,<br />

da man als freier Mensch den Kampf<br />

gegen die Unterdrücker wieder aufnehmen<br />

kann, als Leiche jedoch niemandem nützt. Der<br />

Serbe aber kannte nur das Ziel, seine persönliche<br />

Ehre, die Ehre seiner Familie und<br />

die seiner Organisation zu retten. Denn auf<br />

Lebenszeit hinaus hätte man ihm vorgehalten,<br />

durch lügnerische Machenschaften die Freiheit<br />

erlangt zu haben.<br />

Komitadji kann jeder werden, der sich einer<br />

Prüfung unterzieht und sie bestanden hat. Die<br />

Tracht besteht aus einem serbischen Bauernkostüm.<br />

Es gibt keine Parolen, keine geschriebenen<br />

Mitteilungen und keine Korrespondenz,<br />

Befehle werden mündlich erteilt und müssen<br />

innert bestimmter Frist ausgeführt sein, da<br />

sonst der Betreffende sein eigenes Leben verwirkt.<br />

Heute umfasst die Organisation Bauern,<br />

Professoren, Militärs, Diplomaten und Handwerker,<br />

die auf Lebzeiten Mitglied bleiben,<br />

1 aber nur während einer bestimmten Zeit (zumeist<br />

2 Jahre) aktiv arbeiten. Während dieser<br />

Zeit bekommen sie keine finanziellen Leistungen,<br />

da die Organisation über keine Kasse<br />

verfügt, sondern sie werden, sofern sie auf<br />

dem Land arbeiten, in jedem Dorf mit Freuden<br />

von den Bauern aufgenommen,<br />

Freiheit oder Tod heisst die Losung, die<br />

noch heute wie vor 100 Jahren gilt und die<br />

von jedem Neueintretenden beschworen wird,<br />

Eines Tages war einem serbischen Komitadji<br />

hinterbracht worden, dass im feindlichen welcher eine Pistole und ein kurzes Jagd-<br />

indem seine Hand eine Bibel berührt, auf<br />

Lager einer behauptet habe, diesen Serben in messer im Zeichen des Kreuzes übereinander<br />

seiner Gewalt gehabt, ihn aber dann laufen liegen. Wer einmal aufgenommen wurde, bleibt<br />

gelassen habe, weil er um sein Leben gewinselt<br />

hätte. Ein solcher Kerl sei nicht einmal hat den Befehl, der ihm zukommt, auszufüh-<br />

sein Leben lang an den Schwur gebunden und<br />

würdig, den männlichen Tod des Erschiessens<br />

zu sterben. Der Serbe forschte nach und amerika befinde.<br />

ren, ob er sich in Serbien oder in Zentral-<br />

erfuhr schliesslich nach Monaten, in welchem<br />

Dies ist die Organisation, die illegale und<br />

Dorf der Feind wohnte. Trotz des heftigsten<br />

doch anerkannte Privatarmee eines freien<br />

Abratens seiner Freunde, die ihn für verrückt<br />

Volkes, gegen welche keine Regierung vorgehen<br />

wird, da in ihr der Bestand des Staates<br />

erklärten, ging er am hellichten Tag über die<br />

Grenze und suchte seinen Mann. Im Dorf angelangt,<br />

wandte er sich an den Obmann der<br />

garantiert liegt.<br />

feindlichen Komitadji und erzählte ihm, was<br />

vorgefallen sei. Dieser berief seine Gefolgsmänner<br />

zu einer Versammlung ein, an welcher Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

Copyright by Universum Press.<br />

verboten.


PVi AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 27. AUGUST <strong>1940</strong> — N° 35<br />

RäfseUEcke<br />

Aus den Silben:<br />

a, a, al, ar, bra, bung, ehe, eher, chi, co, da, de,<br />

den, di, die, dro, e, ei, en, ent, er, es, fet, fi, flim,<br />

ga, ge, gelt, gen, gi, gi, ham, i, im, ka, ka, kel, la,<br />

le, le, li, lu, ma, me, me, mee, mer, na, nen, ni, nor,<br />

on, on, par, pi, pik, ra, re, re, re, re.'ren, ri, ri, se,<br />

sen, sen, si, sko, sü, te, ten, ten, ti, ti, tom, tu, ul, um,<br />

ver, ze, zel, zen,<br />

sind Wörter folgender Bedeutung zu bilden. Die<br />

Anfangsbuchstaben, von oben nach unten gelesen,<br />

ergeben einen Instrumentenbauer.<br />

1. Wüstentiere.<br />

2. Laubbaum.<br />

3. Abgehen, weichen.<br />

4. Kampfaufgabe.<br />

5. Oberitalienische Landschaft.<br />

6. Himmelsrichtung.<br />

7. Berühmtes span. Gebäude.<br />

8. Südamerikanischer Staat.<br />

9. Geschnittener Stein.<br />

10. Werkzeug.<br />

11. Tierisches Produkt (Mehrzahl).<br />

12. Tinkturen.<br />

13. Element.<br />

14. Augenleiden.<br />

15. Lohn, Entschädigung.<br />

SiMemätse<br />

16. Schicksalsgöttinnen.<br />

17. Uebel nehmen.<br />

18. Mädchenname.<br />

19. Zusammenfassung.<br />

20. Flausen, Umschweife.<br />

21. Kostbares Metall (besonders in der heutigen<br />

Zeit).<br />

22. Gegend, Gebiet.<br />

23. Altpersische Krone.<br />

24. Ungleich, ungerade.<br />

25. Steppentier.<br />

26. Vorname von Caruso.<br />

27. Nachforschung.<br />

5 Punkte.<br />

Einsendetermin: S.September<br />

Auflösung zum Wortergänzungsrätsel.<br />

1. MOER = DER. 2. UN = MENSCH. 3. IST =<br />

ANBUL. 4. HOFF = NUN = G. 5. EIN = KOMMEN.<br />

6. DENK = MAL. 7. A = ZUR. 8. FREU =<br />

DENSTADT. 9. PARA = DE. 10. GE = MACH.<br />

11. GE = BO = TE. 12. REN = TIER. 13. KANN<br />

= IBALE. 14. ER = KER. 15. SICH = EL. 16.<br />

NICHT = LEITER. 17. UE = BUNG. 18. BER =<br />

BER. 19. SEI - FE. 20. SEI - NE. 21. EI =<br />

LAND. 22. GNE = SEN. 23. SCHOEN = LANKE.<br />

24. KRANK = HEIT. 25. FREU = DEN. 26. EN =<br />

GEL. 27. CARU = SO. 28. GE - FREUT. 29. ER<br />

= NA. 30. SICH = EM. 31. GA = GE. 32. WISS<br />

-= BEGIER. 33. UE = BEL. 34. FA = BER. 35.<br />

DIE = NER. 36. HAESS = LICH. 37. EHR =<br />

LICH. 38. EINIG = KEIT. 39. RU = DER. 40. AN<br />

- KER. 41. BIN - DE. 42. PO « REN.<br />

Der Mensch ist nun einmal zur Freude geboren:<br />

Kann er sich nicht über seine eig'ne Schönheit<br />

freuen - so freut er sich gewiss über die Hässlichkeit<br />

der anderen.<br />

Auflösung der Denkaufgabe von den nenn<br />

Rennfahrern.<br />

Die Reihenfolge der Fahrer ist folgende: I - H -<br />

C-F-D-A-B-G- E.<br />

Richtige Lösung des Wortergänzungsratsels.<br />

3 Punkte.<br />

A. Bachofen, Glarus; E. Benz, jun., Goldbach/<br />

St. G.; H. Boiler, Zürich; W. Bossert, Lenzburg;<br />

Frau G. Fravi, Rapperswil; Josef Leimer, Bettlach;<br />

Frau E. Lienhard, Töss; Frl. Ursula Oggero, Nebikon;<br />

Werner Regli, Andermatt; Frau Else Steinbömer,<br />

Schaan; Frl. Wintelen, Glarus.<br />

Richtige Lösungen beider Rätsel.<br />

6 Punkte.<br />

Max Bertsohmann, Basel; M. Egli, Zürich. 11/<br />

Seebach; Frl. MaTgrit Epple, St. Gallen; Frau Dr.<br />

Gräflin, Walzenhausen; Frau Dr. J. Hopf, Bern;<br />

Frau G. Jakob, Winterthur; G. Laepple, Basel, Frau<br />

Marti, Ölten; Frau Lisette Rock, Basel; Frl. M.<br />

Ruf, Winterthur; Fritz Wenger, Bern.<br />

SONDERBARE WELT<br />

Jeder Mensch hat seine Absonderlichkeiten. -<br />

In Birmingham (USA) lebt ein Lehrer, der nur zu<br />

sprechen vermag, wenn er den Zeigefinger der<br />

rechten Hand in die Höhe hebt.<br />

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Yorker Schuhfirma gibt bei jedem Schuhkauf einer<br />

Dame eine Versicherungspolice gegen eine Drülingsgeburt<br />

mit an die Käufer ab.<br />

Schulnachrichten.<br />

Nachdem in diesem Frühjahr Prof. Busers Töchterinstitut<br />

in Teufen im Säntisgebiet das kantonale<br />

Maturitätsrecht zuerkannt wurde, ist Ende Juli die<br />

Maturitätsprüfung zum ersten Male im Institut<br />

selbst, in Gegenwart der dafür bestimmten Maturitätskommission,<br />

durchgeführt worden. Sie zeitigte<br />

einen bedeutenden Erfolg. Der stellvertretende<br />

Präsident der Kommission beglückwünschte denn<br />

auch in warmen Worten die Leitung des Institutes<br />

zu der sichtbar zielbewussten Arbeit, durch die<br />

sich diese Privatschule erneut des ihr zugestandenen<br />

Rechtes würdig gezeigt habe.<br />

Auch die kurz vorher beendigten verschiedenen<br />

Spezialexamen, wie offizielle Examen der französischen<br />

Sprache, Diplomexamen der deutschen<br />

Sprache und des Handels, an welchen sich Schülerinnen<br />

der beiden Buserinstitute, Teufen und Chexbres<br />

über dem Genfersee, beteiligten, brachten<br />

trotz strengster Beurteilung noch höhere als die<br />

erwarteten Resultate.<br />

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N° 85 •— DIENSTAG, 27. ÄUGtföf <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Verlieh»<br />

Reduktion der basellandschaftlichen Motorfahrzeuggebühren.<br />

Der Regierungsrat des Kantons Baselland<br />

hat eine vorübergehende Reduktion der Motorfahrzeuggebühren<br />

durch ihre Anpassung<br />

an die zugeteilten Benzinquantitäten beschlossen.<br />

Ein Pionier der Reifenindustrie gestorben.<br />

Der bekannte französische Industrielle Edouard<br />

Michelin, der Gründer der grossen gleichnamigen<br />

französischen Pneufabrik, ist im Alter von 84 Jahren<br />

gestorben.<br />

Forderung der Ersatztreibstoffe in Norwegen<br />

Azetylen und Holzgas.<br />

Norwegen hat, zum Teil mit staatlicher Unterstützung,<br />

Versuche mit der Herstellung verbesserter<br />

Azetylengeneratoren unternommen, deren Ergebnisse<br />

als befriedigend bezeichnet werden. Es besteht<br />

daher die Absicht, neben den Holzkohlengeneratoren<br />

auch Azetylengeneratoren zu verwenden.<br />

Für einen Liter Benzin rechnet man etwa<br />

2 kg Karbid. Daneben gewinnt im Zuge der Umstellung<br />

Norwegens auf die Ersatztreibstoffe der<br />

Holz- und .Holzkohlengasbetrieb immer mehr an<br />

Boden. So häufen sich bei einer auf solche Aggregate<br />

spezialisierten Fabrik in Oslo gegenwärtig die<br />

Aufträge für Holzgasgeneratoren. Da sie jedoch<br />

die Ummontierung allein nicht mehr zu bewältigen<br />

vermag, hat sie entsprechende Lehrkurse eingerichtet,<br />

womit man hofft, verhältnismässig schnell einen<br />

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Teil des norwegischen Lastwagenb&standes auf<br />

(Holzgas umstellen xa können. Die Betriebskosten<br />

sind wesentlich geringer als beim Benzin und stellen<br />

sich in Norwegen auf ungefähr 25—50 % des<br />

Benzinpreises. Bei den (rossen Holzbeständen des<br />

Landes spielt der Bedarf de« Automobilverkehrs<br />

keine frosse Rolle. Was indessen noch des Ausbaues<br />

bedarf, ist das Tankstellennetz.<br />

Vollendung einer weiteren grossen Strasse<br />

in Abessinien.<br />

wie es heiest, «ind kurelich die letzten 50 Kilometer<br />

der neuen Staatsstrasse, welche Addis Abeba<br />

mit Gimma verbindet, zur Vollendung tediehen,<br />

womit die 352 km lange asphaltierte Strecke, welche<br />

den östlichen Teil Abessiniens dem Verkehr<br />

erechlieest, in


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