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E_1940_Zeitung_Nr.048

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BERN, Dienstag, 26. November <strong>1940</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

36. Jahrgang — No*8<br />

H<br />

s*<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr.<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postaratltch abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.75<br />

Enchclnt Jaden Dienstag<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheek III414 - Telegramm-Adresse: Autoren«, Barn<br />

GMehiftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />

INSERTIONS-PREIS<br />

Di* aehtgetpaltene 2 mm hohe Grundzelle oder deren Ranm 4t<br />

Grössere Inserate nach Spezialtarif<br />

baeratciuehlnss 4 Tage vor Erseheinen der Ifnmmer<br />

Rationiernng und<br />

Ersatzbrennstoffe<br />

Weitere Verschärfung der Rationierung<br />

Keine Litertafeln mehr für den Dezember,<br />

sondern lediglich eine Weisung an die Kantone<br />

In der letzten Zentralvorstandssiteung der<br />

Äspa bot deren Geschäftsleiter, Ing. E. Monteil,<br />

einen Ueberblick über die weitschichtige<br />

Frage der Ersatztreibstoffe. Als Sekretär der<br />

Schweiz. Gesellschaft für das Studium der<br />

Motorbrennstoffe hat er sich seit Jahren mit<br />

dieser Materie beschäftigt und erscheint deshalb<br />

als legitimiert, ein kompetentes Urteil<br />

darüber abzugeben. Wir glauben somit, unsern<br />

Lesern seine zusammenfassende Darstellung<br />

als Beitrag zur Abklärung des heute zu<br />

höchster Aktualität gelangten Problems der<br />

Ersatztreibstoffe nicht vorenthalten zu sollen.<br />

Red.<br />

Es gibt wohl kein Land in Europa, wo die<br />

Versorgungsfrage mit motorischen Treibstoffen<br />

nicht akute Formen angenommen hat.<br />

Nach dieser Richtung stehen wir nicht etwa<br />

vereinzelt da und dürfen uns sogr noch glücklich<br />

schätzen, dass man bis anhin in unserem<br />

Lande nicht zu gleich drastischen JÜassnahmen<br />

gegriffen hat, wie in allen uns umgebenden<br />

Staaten. Auch der Vorwurf, dass man<br />

nicht zur rechten Zeit vorgesorgt habe, trifft<br />

nicht zu, wenn wir die Importziffern 1938,<br />

also im Zeitpunkt einer ziemlich normalen<br />

Lage,"mit den Ziffern 1939 verglichen:<br />

Benzin<br />

Dieselöl<br />

1938 1939 1938 1939<br />

200 530 t 188548 t 14930 t 15537 t<br />

— 6%<br />

+ 4%<br />

Allerdings ist seit Kriegsbeginn eine bedeutende<br />

Abnahme zu verzeichnen. Sie betrug<br />

bis Jahresende für die restierenden<br />

4 Monate gegenüber der gleichen Periode des<br />

Vorjahres:<br />

Benzin<br />

Dieselöl<br />

1938 1939 1938 1939<br />

69 081 t 45 174 t 8269 t 5259 t<br />

— 35% +36%<br />

Daraus muss die Folgerung gezogen werden,<br />

dass man den Bezug vor Kriegsbeginn<br />

noch ganz bedeutend steigern konnte. Mit<br />

der Erschöpfung der in den Importhäfen<br />

lagernden Mengen in Belgien, Holland,<br />

Frankreich und Deutschland war man dann<br />

zu einem umständlichen Umleitungsmanöver<br />

durch Italien genötigt, bis auch der Import<br />

über Genua und Triest infolge der Verwicklungen<br />

im Mittelmeer gestoppt wurde. Heute<br />

machen die Brennstoffe, soweit überhaupt<br />

noch eine Belieferungsmöglichkeit besteht,<br />

den umständlichen und langwierigen Weg<br />

über die Donauschiffahrt mit Umleitung in<br />

die Häfen der Nebenflüsse in Jugoslawien<br />

und von dort den Bahntransitweg meist über<br />

Italien. Mit der politischen Entwicklung in<br />

Rumänien sind die Aussichten noch wesentlich<br />

schlechter geworden.<br />

Aus dieser Sachlage müssen wir notgedrungen<br />

•die Konsequenzen ziehen. TJeber die LandesreseTven<br />

sind genaue Zahlen nicht erhältlich, dagegen<br />

weiss man, dass sie zu einem sehr grossen Teil erschöpft<br />

und teilweise bis auf die Pflichtlager, ja<br />

sogar darunter, aufgebraucht sind. Seit Monaten hat<br />

die Einfuhrmenge nicht mehr ausgereicht, um die<br />

ganze Rationierung zu decken, um so weniger als<br />

es eigentlich nie möglich war, alle geschaffenen<br />

Reservelager ganz aufzufüllen. Die äusseren Verhältnisse<br />

sind nach dieser Richtung mächtiger als<br />

der Wille.<br />

Es darf daher nicht wundern, wenn eine ganze<br />

Reihe weiterer Massnahmen ventiliert werden,<br />

um den Treibstoffkonsum weiter herabzusetzen,<br />

so neben einer Verkleinerung der Rationen<br />

eine Revision der bisherigen Kategorien<br />

A und B, um den Treibstoff den wirklich<br />

lebensnotwendigen Betrieben und der Kriegsindustrie<br />

zu erhalten und zu garantieren, ein<br />

Sonntags- und Nachtfahrverbot usw. Wegen<br />

einer Unterbindung der Fernfahrten schwebt<br />

gegenwärtig eine Umfrage bei den Arbeitsgemeinschaften<br />

mit dem Vorschlag zu einer "Wiedereinführung der<br />

früheren Astokurse. Das Ergebnis dieser Umfrage<br />

ist nur zu einem geringen Teil bejahend, in der<br />

Hauptsache aber ablehnend, da darin keine genügende<br />

Garantie zur Vermeidung von Leerfahrten<br />

erblickt wird. Alles ist somit im FJues und<br />

müssen wir daner «walten, -was uns die weitere<br />

Zukunft bringt.<br />

Inzwischen ist nun die Frage der<br />

Ersatzbrennstoffe<br />

auch in unserem Lande höchst aktuell geworden<br />

und ein behördlicher Eingriff war dringendes Gebot<br />

der Stunde, uim nach dieser Richtung nicht<br />

völlig falsche Hoffnungen aufkommen zu lassen<br />

und auf die Bahn einer vollständig verfehlten Wirtschaftslenkung<br />

zu geraten. Die Erfindungen schiessen<br />

wie Pilze aus dem Boden und die Interessenten<br />

werden teilweise mit skrupellosen Angeboten bestürmt,<br />

nur um die Apparate verkaufen zu können,<br />

wobei man sich mitunter um die Garantie<br />

für ein dauerndes Funktionieren und was noch<br />

wichtiger ist, um die Versorgungsfrage mit den<br />

erforderlichen Ersatztreibstoffen wenig kümmert.<br />

Es bestellen ganiz bedeutende technische und wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten, um hier allen Wünschen<br />

und Anforderungen genügen zu können.<br />

1. Holzgas.<br />

Holz gehört in unserem Lande entschieden zu<br />

den relativ einfachsten Ersatzmitteln, trotzdem<br />

ihm gewisse Nachteile anhaften, wie unsauberer<br />

Betrieb und vermehrte Wartungsarbeiten. Diese ergeben<br />

sich, wenn die Anlage zufriedenstellend funktionieren<br />

soll, sowohl bei der täglichen Inbetriebsetzung,<br />

als auch in den Betriebspausen unterwegs<br />

und abends bei der Rückkehr. Ausserdem wird eine<br />

wöchentliche Generalreinigung der Gaswege, der<br />

Zündkerzen usw. notwendig.<br />

Dann darf der Leistungsabfall nicht unberücksichtigt<br />

bleiben, der sich besonders in unserem<br />

bergigen Gelände unangenehm fühlbar macht. Er<br />

kann durch entsprechende Erhöhung der Kompression<br />

sozusagen ganz behoben werden; nur darf<br />

man nicht übersehen, dass sich nicht jeder Motor<br />

für die Kompressionssteigerung eignet<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Auf Einladung der forstwirtschaftlichen Zentralstelle<br />

der Schweiz in Solothurn fand bei Bei eine<br />

Besichtigung der verschiedenen Holzverkohlungssysteme<br />

durch die Vertreter der kantonalen Behörden,<br />

der Industrie und der Presse statt. In einem<br />

erläuternden Vortrag ging Direktor Winkelmann,<br />

vom Schweiz. Zentralverband für Landwirtschaft,<br />

auf die bisher gemachten Versuche ein und gab anschliessend<br />

ein Bild von den durch die Verkohlung<br />

des Abfallholzes zu erwartenden Möglichkeiten, wobei<br />

er zur Schlussfolgerung gelangte, dass die Zeit<br />

der Versuche nun abgeschlossen sei und unmittelbar<br />

mit der serienweisen Produktion des für die<br />

wie schon in unserer letzten Nummer dargelegt,<br />

hat das Erdbeben in Rumänien die<br />

von unsern Behörden getroffenen Dispositionen<br />

für die Treibstoffeinfuhr über den Haufen<br />

geworfen und den Nachschub einstweilen unterbunden.<br />

Stellt man noch die gegenwärtige<br />

politische Situation auf dem Balkan in Rechnung<br />

und vergegenwärtigt man sich die Auswirkungen,<br />

die allfällige Truppenbewegungen<br />

in Rumänien auf die Transportmöglichkeiten<br />

ausüben roüssten, dann erscheint es auch als<br />

erklärlich, dass sich die mit der Treibstoffversorgung<br />

betrauten Amtsstellen auf den<br />

Dezember hin zu einem weiteren Abbau der<br />

Rationen gezwungen sehen. So schmerzlich<br />

die abermalige Amputation auch ist, die Verhältnisse<br />

und die Pflicht, die Vorräte zu<br />

schonen und zu strecken, lassen keinen andern<br />

Weg offen.<br />

Konnten wir bereits VOT acht Tagen melden,<br />

dass auf den kommenden Monat hin<br />

keine Litertafeln mehr herausgegeben werden,<br />

so lässt sich diese Nachricht heute noch<br />

weiter präzisieren.<br />

Für die nächsten Tage steht nämlich<br />

eine Weisung der Sektion für Kraft und<br />

Wärme an die Kantone zu erwarten, die<br />

an Stelle der Litertafeln tritt und bestimmt,<br />

dass die Dringlichkeitskategorien<br />

A und B für den Dezember noch eine<br />

Grundration von 10 L. für Personen- und<br />

Lieferwagen und von 5 L. für Motorräder<br />

bewilligt erhalten. Dazu können<br />

sich die Halter dieser Kategorien nach<br />

wie vor um Zusatzbons bewerben; die<br />

Holzverkohlung in der Schweiz<br />

Ein Meiler-Ofen wird, gefüllt<br />

schweizerischen Verhältnisse besonders geeigneten<br />

Köhlerofens begonnen wird. Dann stehe die Schweiz<br />

auch vor der baldigen wirtschaftlichen Verwertung<br />

eines Rohproduktes, das bis anhin in den Wäldern<br />

verkam. Den Ausführungen Herrn Winkelmanns<br />

war weiter zu entnehmen, dass unser Land in<br />

Friedenszeiten jährlich 4000 Tonnen Holzkohle,<br />

hauptsächlich aus dem Balkan, bezog. Der Preis<br />

stellte sich franko Grenze auf Fr. 10.—- pro 100 kg,<br />

doch liegen natürlich die Gestehungskosten für<br />

schweizerische Holzkohle höher (man spricht von<br />

Fr. 18.—). Freilich hat auch die ausländische Holzkohle<br />

eine Verteuerung erfahren und überdies<br />

den Kantonen zugeteilten Kontingente<br />

erfahren mit Rücksicht auf die minimen<br />

Rationen eine bescheidene Erhöhung,<br />

doch wird bei der Gewährung von Zusatzmengen<br />

nach wie vor darauf abgestellt, ob es<br />

sich um dringende Bedürfnisse, um lebenswichtige<br />

Betriebe oder um Fälle handelt, bei<br />

denen die Zuteilung von Zusatzbenzin im Interesse<br />

der Existenzerhaltung des Gesuchstellers<br />

als geboten erscheint. Ueber die Art<br />

und Weise der Gewährung von zusätzlichen<br />

Mengen durch die Kantone herrscht allerdings<br />

bei dei; Automobilisten keineswegs restlose<br />

Zufriedenheit, denn immer wieder hört<br />

man dabei von ungleicher Behandlung. Dieser<br />

Mangel an Unparteilichkeit aber erregt berechtigten<br />

Unwillen.<br />

Voraussichtlich auf Anfang 1941 erfolgt<br />

sodann — auch das fand in unserer letzten<br />

Nummer Erwähnung — eine Neueinteilung<br />

der Kategorien nach Dringlichkeit, wofür sich<br />

heute die Vorarbeiten im Gang befinden.<br />

Im weiteren ist der Erlass eines<br />

Sonntags- und Nachtfahrverbotes in<br />

Aussicht genommen,<br />

wovon jedoch, soviel man hört, beispielsweise<br />

Taxi, Aerzte, Postautokurse, Lebensmitteltransporte<br />

usw. ausgenommen bleiben sollen.<br />

Eine solche Massnahme kann indessen<br />

nur auf der Grundige eines Bundesratsbeschlusses<br />

angeordnet werden. Wann er erfolgt,<br />

ist lediglich noch eine Frage der Zeit,<br />

zumal die Vorarbeiten dafür dem Vernehmen<br />

nach bereits ihren Abschluss gefunden haben.<br />

stösst deren Einfuhr auf Schwierigkeiten. Um eine<br />

rationelle Verwendung zu gewährleisten, schlug<br />

Herr Winkelmann die Erstellung von Köhler-Oefen<br />

in schwer zugänglichen Wäldern vor, wobei in der<br />

Hauptsache die Abfälle aus dem Holzschlag gebrau<br />

oht werden sollten. Allerdings tritt beim Verkohlungsprozess<br />

ein erheblicher Kalorienverlust ein,<br />

weshalb Untersuchungen angestellt werden sollen,<br />

gestützt auf die man vielleicht zur Holzverzuckerung<br />

übergehen könnte.<br />

Oberstlt. Weber referierte dann über die Frage<br />

der Verwendung von Holzkohle in der Armee.<br />

Der Meilerofen in Tätigkeit: Einer der Köhler<br />

reguliert den Luftzug.


Um die Bundesratswahlen<br />

Eine Nomination, die nicht<br />

übersehen werden sollte.<br />

Der Kampf um die beiden frei werdenden<br />

Bundesratssitze ist in vollem Gang. Drei<br />

Kandidaten stehen heute dafür im Vordergrund,<br />

erkoren werden können jedoch nur<br />

zwei. Bei dieser Sachlage erhebt sich vor<br />

allem in der welschen Schweiz, deren Aussichten<br />

als am meisten gefährdet erscheinen,<br />

die Frage, ob es nicht besser wäre, zwei der<br />

Kandidaturen in eine einzige zu verschmelzen.<br />

Als Bürger — und nicht nur als Strassenverkehrsinteressenten<br />

— haben wir es<br />

deshalb nicht ohne Genugtuung vermerkt,<br />

dass in der Presse der Name Oberst Primaults<br />

auftaucht, eines Jurassiers, der Berner<br />

und Welscher zugleich ist. Abgesehen<br />

davon, dass diese Kandidatur den Vorteil der<br />

Ausserparteilichkeit besitzt, sprechen zu<br />

deren Gunsten allein der Charakter und die<br />

Fähigkeiten des Mannes, ein Umstand, der<br />

ganz in der Richtung der im Volk herrschenden<br />

Auffassungen und Wünsche liegt. So<br />

schreibt z. B. der «Toggenburgef Anzeiger»:<br />

«Wenn sich Bern und Welschland auf eine<br />

Person einigen können, wenn... der Ruf<br />

neue Zeit, neue Männer, unbeschwert von<br />

allerlei Konvenienzen gehört wird, dann sollte<br />

u. E. an dieser Nomination nicht vorübergegangen<br />

werden.»<br />

Direktor Primault wurde 1893 in Courtelary<br />

(Berner Jura) geboren, studierte Rechtsund<br />

Handelswissenschaften an den Universitäten<br />

von Bern und Neuenburg und wurde<br />

nach Auslandsaufenthalten Sekretär und<br />

Rechtsberater beim eidg. Luftamt. Während<br />

7 Jahren bekleidete er den Posten eines Cheffluglehrers<br />

der Fliegertruppen; seit 12 Jahren<br />

ist er Generaldirektor des Automobil-Clubs<br />

der Schweiz. Als Fliegeroffizier gehört er bereits<br />

seit 1922 dem Generalstab an und wurde<br />

mit 45 Jahren zum Fliegeroberst ernannt.<br />

Der intelligente, arbeitsfreudige .und :klarblikkende<br />

Mann kennt sich in der Bundesverwaltung<br />

aus, ist ein ausgezeichneten Debatter<br />

und mit den Bedürfnissen von Staat; Wirtschaft<br />

und Volk eng vertraut. Namentlich bei<br />

den Jungen hat sejn Name einen ausgezeichneten<br />

Klang. Unnötig übrigens, seine umfassenden<br />

Kenntnisse auf dem Gebiete des Verkehrswesens,<br />

auf dem er sich spezialisiert hat,<br />

noch besonders zu unterstreichen. Nicht nur<br />

präsidiert er die Schweiz. Strassenverkehrsliga<br />

und die nationale Luftverkehrskonferenz,<br />

er hat auch entscheidenden Anteil an der<br />

Gründung der Via Vita und zählt zu' den<br />

Gründermitgliedern des Fremdenverkehrsverbandes<br />

wie der Schweiz. Verkehrszentrale,<br />

ganz abgesehen von seiner Zugehörigkeit<br />

zu zahlreichen Körperschaften und Kommissionen<br />

des internationalen Strassenverkehrs<br />

und den vielen Beziehungen, die er sich<br />

hier geschaffen.<br />

Kein Zweifel, dass dem Bundesrat mit diesem<br />

im besten Sinne des Wortes «neuen<br />

Mann» eine hervorragende Kraft zugeführt<br />

und dass eine solche Kandidatur auch den<br />

interregionalen Konflikt aufs glücklichste<br />

lösen würde.<br />

Die Armee konkurrenziert das<br />

private Autotransportgewerbe.<br />

Man schreibt uns: Heber die Notlage des Autotransportgewerbes<br />

und die prekäre Situation aller<br />

Motorfahrzeugbesitzer, hervorgerufen durch die katastrophale<br />

Brennstoffknappheit, ist kein ^ Wort<br />

weiter zu verlieren. Um so ungehaltener registriert<br />

man in den heutigen Zeiten Massnahmen des Staates,<br />

die diese Nöte noch verschärfen. Oder rufen<br />

die nachstehend geschilderten Vorkommnisse, die<br />

sich kürzlich ereigneten, nicht etwa berechtigter<br />

Kritik?<br />

Die Zürcher Banken hatten anfangs November<br />

angeordnet, dass die seinerzeit ins Landeeinnere<br />

evakuierten Wertschriften wieder nach Zürich verbracht<br />

werden, um sie in die früheren Depots einzulagern.<br />

Man hätte erwarten dürfen, dass mit<br />

dieser umfangreichen Spedition die privaten Transportunternehmen<br />

beauftragt werden, deren Geschäftelage<br />

sich seit Monaten verschlechtert hat,<br />

die daher für jeden Transport dankbar sind, mit<br />

denen sie ihre Fahrzeuge und, was ebenso wichtig<br />

ist, ihre zahlreichen Berufschauffeure beschäftigen<br />

können. Leider schlugen diese Hoffnungen fehl;<br />

die Transporte wurden vielmehr durch das Militär<br />

mit zahlreichen Personen- und Lastwagen durchgeführt,<br />

das private Transportgewerbe aber konnte<br />

zusehen, wie ihm der Bund eine willkommene Arbeitsgelegenheit<br />

vor der Türe wegschnappte.<br />

Nicht genug mit dieser Konkurrenzierung des<br />

privaten Transportgewerbes wurde die Truppe auf<br />

ihrem Rückweg auch noch von einer Papierfabrik<br />

zur Beförderung von Holz in Dienst gestellt.<br />

Aehnliche Klagen erheben sich auch aus dem<br />

Waadtland, soll es dort doch vorgekommen sein,<br />

das3 Holzhändler und der waadtländische Waldwirtschaftsverband<br />

ihre Holztransporte ebenfalls<br />

durch das Militär bewerkstelligen lassen.<br />

Solche Geschehnisse konnten die Lastwagenbesitzer<br />

natürlich nicht stillschweigend hinnehmen.<br />

Tatsächlich ist denn auch die Aspa sofort bei der<br />

zuständigen Armeeinstanz vorstellig geworden, wobei<br />

sie unter Hinweis auf die prekäre Lage des<br />

Transportgewerbes feststellte, dass derartige Militärtransporte<br />

nbht nur den Vorschriften des Armeebefehls<br />

über die Ausführung von privaten Fuhrungen,<br />

sondern ausserrlem auch den Massnahmen zur<br />

Sicherstelluns und Rationalisierung -der kriegswirtschaftlich<br />

wichtigen Transporte widersprechen. Gerade<br />

die auf Befehl des Generals erfolgte Schaffung<br />

der Arbeitsgemeinschaften im Autotransportgewerbe<br />

wolle ja u. a. mithelfen, diesem unter die<br />

Arme zu greifen und ihm an Aufträgen zu sichern,<br />

was davon noch bleibt. Deshalb könne und dürfe<br />

die Konkurrenzierung der privaten Lastwagenunternehmer<br />

durch, das Militär nicht gebilligt<br />

werden.<br />

In der nämlichen Angelegenheit hat, wie man<br />

erfährt, auch der Zentralverhand der Möbeltransporteure<br />

bei den militärischen Instanzen Schritte<br />

unternommen, wobei er ähnliche Argumente ins<br />

Treffen führt wie die Aspa.<br />

Versicherungsprämien werden<br />

der Rationierung angepasst.<br />

Die Forderungen von A.C.S. und T.C.S.<br />

von den Versicherungsgesellschaften angenommen.<br />

Am vergangenen Donnerstag vereinigten<br />

sich die Vertreter von A.C.S. und T.C.S. und<br />

die Versicherungsdirektoren zu einer Konferenz<br />

in Bern, um die in Zürich aufgenommenen<br />

Besprechungen über die Vorschläge<br />

der beiden Verbände, wovon an dieser Stelle<br />

bereits die Rede war, fortzusetzen.<br />

Soviel bisher in Erfahruung zu bringen<br />

war, glauben wir mitteilen zu können, dass<br />

die Versicherungsdirektoren, bei denen zuerst<br />

wenig Neigung zur Annahme der neuen<br />

Vorschläge bestand, diesen schliesslich doch<br />

zustimmten.<br />

Die Versicherungsprämie für 1941 wird somit<br />

in Raten erhoben, deren erste die Monate<br />

Januar und Februar umfasst. Verglichen mit<br />

der gegenwärtigen Prämie erfährt sie, nach<br />

Massgabe der Rationierungskategorie, folgende<br />

Reduktionen:<br />

Kat. A 1, 2 und 3<br />

2O°/o<br />

Kai. A 4, 5 und B 1 (die wichtigste<br />

Gruppe)<br />

3O°/o<br />

Kat. A 6, 7 und B 2 und 3 40 °/o<br />

Kat. A 8, C 1 und 2 und D 50 V.<br />

Es mag vielleicht auf den ersten Blick<br />

überraschen, dass für Kategorien, welche gar<br />

keine Zuteilung mehr erhalten, überhaupt<br />

Prämien in Aussicht genommen sind. Das<br />

geschah jedoch im Hinblick auf die Eventualität,<br />

dass sich die Lage im Laufe des Jahres<br />

1941 bessert und dass diese Kategorien den<br />

Die „Automobil-Parlamente" sind<br />

zusammengetreten<br />

Unter dem Vorsitz von Zentralpräsident Dr.<br />

Mende hielt letzten Samstag in der « Schmiedstube »<br />

in Bern der AGS eine Zentralvorstandssitzung und<br />

die Budget-Delegiertenversammlung ab.<br />

.Der Zentralvorstand genehmigte zuerst eine Reihe<br />

von Protokollen, um hernach das Budget für 1941<br />

in Beratung zu ziehen, das sozusagen* einmütige<br />

Zustimmung fand. Für das nächste Jahr bleibt der<br />

Zentralbeitrag unverändert. Im weiteren bewilligte<br />

der Vorstand mit starker Mehrheit den Kredit für<br />

die Herausgabe des neuen Informationsblattes, da«<br />

in den Mitgliederkreisen guten Anklang gefunden<br />

hat. Einer ausgiebigen Diskussion rief die Frage<br />

der Schildervermietung für 1941, wobei die verschiedenen<br />

Landesgegenden, ja selbst die Hotellerie zum<br />

Worte kamen. Für die Garagen wird der Club im<br />

nächsten Jahr auf die Erhebung der Schildermiete<br />

verzichten.<br />

Nach einer zweistündigen Mittagspause traten<br />

die Delegierten zur Nachmittagssitzung zusammen,<br />

die sich über annähernd drei Stunden erstreckte<br />

und Gelegenheit zur Entgegennahme einer umfassenden<br />

Orientierung über die gegenwärtige Lage des<br />

Am 23. November hielt der Verwaltungsrat des<br />

T. G. S. in Genf seine ordentliche Herbstsitzung ab.<br />

Die besorgniserregende Lage des Motorfahrzeugverkehrs<br />

und die schweren "Folgen der Benzinrationierung<br />

waren Gegenstand einer eingehenden<br />

Beratung.<br />

Zu ,den einzelnen Problemen, die heute die Motorfahrzeugbesitzer<br />

und die Strassenbenützer lebhaft<br />

beschäftigen, nahm der Verwaltungsrat wie<br />

folgt Stellung:<br />

Der Rückgang und die unsichere Entwicklung<br />

der Benzineinfuhr erfordern dringend eine energische<br />

Förderung der Ersatztreibstoffwirtschaft.<br />

Wenn man auch die Schwierigkeiten der Umstellung<br />

auf Ersatztreibstoffe nicht verkennen darf, so<br />

ist eine zielbewusste Aktion zur Ausnützung aller<br />

Ersatzmittel, deren Verwendung für den Motorfahrzeugverkehr<br />

nach vernünftigen wirtschaftlichen<br />

Grundsätzen in Frage kommt, unbedingt notwendig.<br />

Der Verwaltungsrat gab der Hoffnung Ausdruck,<br />

dass die vom T. C. S. seit Monaten in verschiedenen<br />

Eingaben aufgestellte Forderung auf<br />

eine planmässige Produktion von Ersatztreibstoffen<br />

bald zu greifbaren Ergebnissen führe und beschloss,<br />

die bisherigen Anstrengungen auf diesem Gebiet<br />

weiterzuführen.<br />

Der Verwaltungsrat zeigte Verständnis dafür,<br />

dass bei einer Stockung des Benzinimportes mit<br />

den vorhandenen<br />

Treibstoffvorräten haushälterisch<br />

umgegangen<br />

werden muss. Sollte sich eine noch weitere Herabsetzung<br />

der Rationierung als unvermeidlich erweisen,<br />

ist sorgfältig darauf Bedacht zu nehmen, dass<br />

bei der Verteilung der vorhandenen Treibstoffmengen<br />

nicht willkürlich vorgegangen wird, sondern<br />

ganz bestimmte einheitliche Grundsätze angewendet<br />

werden, die geeignet sind. Ungleichheiten<br />

zu vermeiden. Der Verwaltungsrat billigte die von<br />

der Direktion des T. C. S. in diese- H ; n=icM gemnehten<br />

Vorschläge an die Sektion für Kraft und<br />

Wärme<br />

Die Notwendigkeit der<br />

Anpassung der Motorfahrzeugsteuern<br />

an die beschränkten Fahrmoghchkeiten wurde erneut<br />

betont. Wenn auch die kantonale Steuerhoheit<br />

auf diesem Gebiet gewahrt werden soll, so ist eine<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 2fi <strong>1940</strong> — 48<br />

Es ist ein Trugschluss, wenn eine bekannte<br />

Schweiz. Konstruktionsfirma behauptet, sie hätte<br />

das Geheimnis mit dem Leistungsabfall herausdividiert,<br />

indem sie zu einer Ausbohrung der Zylinder<br />

griff, um dann gegenüber dem Kunden zu behaupten,<br />

er hätte jetzt die gleiche Leistung wie mit Benzin.<br />

Bereits ist es vorgekommen, dass solche abgeänderte<br />

Zylinder nachher unter der forcierten Beanspruchung<br />

gesprungen sind. — Eine andere Firma<br />

hat sich durch Hereinschweissen von Einlagen in<br />

die Zylinderköpfe geholfen, wodurch sich neben<br />

anderen Nachteilen sofort Fehlzündungen einstellten.<br />

Gar so einfach geht eben die Sache nicht. Zudem<br />

braucht es bei gewissen Typen andere Zündkerzen,<br />

einen anderen Zündapparat, stärkere Batterien<br />

usw.<br />

Vielfach hat es Erstaunen erregt, dass der Bundesrat<br />

kürzlich für den Umbau von 1000 Wagen<br />

einen Kredit von 8 Millionen Franken — also<br />

Fr. 8000 per Wagen — eröffnet hat. Es hat sich<br />

jedoch ergeben, dass der Generatoreinbau zwischen<br />

Fr. 3000—5000 zu stehen kommt, wozu sich noch<br />

die zusätzlichen Abänderungen hinzugesellen, die<br />

ebenfalls rund Fr. 2000 erfordern. Allerdings besteht<br />

Aussicht, bei einer Serienfabrikation diese<br />

Kosten vielleicht um Fr. 1000—1500 senken zu können;<br />

was aber immerhin' eine Materialfrage bleibt.<br />

Jedenfalls muss, wenn die Umbauaktion von<br />

Erfolg begleitet sein soll, eine sorgfältige Auswahl<br />

der Umbaufirmen getroffen werden, um<br />

Fehlkonstruktionen wie die bereits Geschilderten,<br />

zu vermeiden. Bei verschiedenen Typen<br />

sind Auswechslungen der Zylinderköpfe notwendig,<br />

welche nur von den betreffenden Motorenfirmen<br />

geliefert werden können, wenn<br />

etwas Brauchbares herausschauen soll. Der<br />

eigentliche Einbau kann dann durch ein Netz<br />

In Bern tagten Zentralvorstand und Budget-Delegiertenversammlung des ACS<br />

schweizerischen Automobilwesens und insbesondere<br />

über den Stand der Verhandlungen zwischen der<br />

Clubleitung und den Versicherungsgesellschaften in<br />

der Angelegenheit der<br />

Anpassung der Versicherungsprämien<br />

.auf das kommende Jahr hin bot. Dabei erklärte<br />

sich die Versammlung mit den bisher erreichten<br />

Resultaten einverstanden. Nach einem Expose von<br />

Direktor Primault über dieses Problem sowie über<br />

die künftige<br />

Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />

schloss sich die Versammlung dem von der Via Vita<br />

dem Bundesrat unterbreiteten Vorschlägen an; sie<br />

stellen das Maximum dessen dar, was heute von<br />

den Motorfahrzeugbesitzern verlangt werden kann.<br />

Die Zentralverwaltung hatte über dieses Problem ein<br />

Memorandum vorgelegt, das die Grundlage für die<br />

Diskussion lieferte. Zum Schluss warteten Dir. Primault<br />

und Hr. Vuilleumier mit ergänzenden Mitteilungen<br />

über die Efnfuhrverhälinisse bei den<br />

Treibstoffen sowie über das Problem der Ersatzbrennstoffe<br />

auf.<br />

Automobilistische Tagesfragen vor dem Verwaltungsrat des TGS<br />

Vereinheitlichung der Grundsätze, nach denen die<br />

Herabsetzung der Steuer erfolgt, anzustreben. Es<br />

wurde den kantonalen Sektionen empfohlen, sich<br />

für die Vorschläge der Via Vita, die unter tätiger<br />

Mitarbeit des T. C. S. aufgestellt wurden, in den<br />

einzelnen Kantonen einzusetzen.<br />

Der Verwaltungsrat nahm von den Besprechungen<br />

mit den Versicherungsgesellschaften über die<br />

Herabsetzung der naftpfhehtversicherungsprämien<br />

Kenntnis. Er bedauerte, dass die vom T. C. S. und<br />

A. G. S. gemeinsam eingereichten Vorschläge durch<br />

die Versicherungsgesellschaften nur teilweise angenommen<br />

wurden. Die Gegenvorschläge der Haftpflichtversicherungsgesellschaften,<br />

die eine Herabsetzung<br />

der Prämien je nach Rationierungskategorie<br />

von 20—5O°/o sowie die Möglichkeit zweimonatlicher<br />

Ratenzahlung vorsehen, wurden jedoch<br />

als ein Entgegenkommen betrachtet, dessen Ablehnung<br />

sich kaum rechtfertigt.<br />

Die wachsende<br />

Lockerung der Verkehrsdisziplin<br />

war Gegenstand eingehender Erörterung. Der Ruckgang<br />

des Automobilverkehrs verleitete die Strassenbenützer<br />

zur Sorglosigkeit und zur Missachtung der<br />

Verkehrsregeln. Die Erfahrung der letzten Monate<br />

hat gezeigt, dass die Verkehrsunfälle nicht in dein<br />

erwarteten Masse abgenommen haben. Der T. G. S.<br />

wird im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden<br />

Mittel der Lockerung der Verkehrsdisziplin entgegentreten.<br />

Es wurde beschlossen, abgesehen von der<br />

Schliessung der Grenzposten, _ alle Hilfsdienste des<br />

Verbandes, insbesondere die unentgeltliche Pannenhilfe<br />

ohne Einschränkung aufrechtzuerhalten und<br />

auch die Anstrengungen zugunsten der Mobilisierten<br />

weiterzufahren.<br />

Um eine .zusammenhängende Aktion aller am<br />

Mot"rfahrzeu?verkehr interessierten Kreise, die bei<br />

der heutigen Lnge dringend notwendig ist, zu förriern.<br />

wird der T. C. S. als weitaus grösster Verband<br />

der Motorfabrüeugbp'jiteer weiterhin in engster Verbindung<br />

mit der Via Vita täti? sein und diese<br />

Spit7pnnrganisation tatkräftig unterstützen.<br />

Schliesslich wurde mit Befriedigung davon<br />

Kenntnis genommen, dass trotz der ungünstigen<br />

Verhältnisse über 45 OOO Mitglieder des Verbandes<br />

ihren Verpflichtungen nachgekommen sind.<br />

Fahrbetrieb wieder aufnehmen könnten. Deshalb<br />

hat man für sie Prämien in Aussicht genommen,<br />

doch besteht eine Pflicht zu deren<br />

Entrichtung selbstverständlich nur entsprechend<br />

der Zeitdauer, während deren der<br />

Wagen sich im Verkehr befindet<br />

Rationierung und ErsatsfeenaastoSfe<br />

Fortsetzung von Seite 1.<br />

von seriösen Garagen vorgenommen werden,<br />

die aber ebenfalls einer Aufsicht unterstellt<br />

werden sollen.<br />

Es ist wohl überflüssig, zu bemerken, dass der<br />

Bund nur die effektiven Umbaukosten subventioniert.<br />

Er wird den Herstellerfirmen gegenüber als<br />

Auftraggeber auftreten und mit diesen direkt abrechnen.<br />

Eine weitere Schwierigkeit besteht, wie bereits<br />

angetönt, in der<br />

Materialbeschaffung.<br />

Die Versuche der schweizerischen Studiengesellschaft<br />

haben ergeben, dass nur mit Apparaten gefahren<br />

werden kann, deren Herd aus Chrom-<br />

Nickelstahl hergestellt ist. Dieses Material beziehen<br />

wir jedoch aus Schweden; bei der grossen Nachfrage<br />

ist es äusserst schwer erhältlich. Zudem<br />

müssen wir erst Chrom ausführen und dabei 10 %><br />

einbüssen, bis uns aus dem Ausland Chrom-Nickelblech<br />

geliefert wird. Man ersieht auch daraus, dass<br />

die Dinge nicht so einfach liegen, wie man sich<br />

vielleicht vorstellt.<br />

Bei der Umbauaktion musste aus militärischen<br />

Gründen darauf gedrungen werden, dass wir nicht<br />

ein Sammelsurium von verschiedenen Konstruktionen<br />

zulassen; darum entschied man sich dafür,<br />

einzig die Imbertkonstruktion zu subventionieren.<br />

Trotz der bisherigen Bundessubvention des Umbaues<br />

der armeetauglichen Wagen auf einheimische<br />

Brennstoffe und trotz Befreiung während 5 Jahren<br />

von den Steuern ist von dieser Vergünstigung nur<br />

in 21 Fällen Gebrauch gemacht worden. Jetzt fallen<br />

diese Vergünstigungen dahin, genauer gesagt: sie<br />

gelten nur noch für neue Wagen. Die Befürchtung<br />

lässt sich nicht von der Hand weisen, dass dadurch<br />

das Interesse an einem Umbau bedeutend herabgemindert<br />

wird.<br />

Die für den Umbau angemeldeten Wagen sollen<br />

von technischen Experten auf ihre Umbaueignung<br />

geprüft werden; erst nach Eingang der Bewilligung<br />

darf der Umbau erfolgen.<br />

Was nun die<br />

Holzversorgung<br />

anbetrifft, so lässt sie sich im Grunde genommen<br />

noch am einfachsten lösen. Es fehlt uns nicht an<br />

der Holzmenge, aber an. der Menge genügend getrockneten<br />

Holzes, und zwar vornehmlich Buchenholz.<br />

Bei zahlreichen Versuchsfahrten in unserem<br />

Gelände hat es sich herausgestellt, dass nur mit<br />

einer Mischung von mindestens Vz Buche und<br />

Yi Tanne gefahren werden kann, wobei aber der<br />

100°/oigen Buchenfüllung der Vorzug zu geben ist.<br />

Diese relativ teure Holzqualität sollte aus Abfallholz<br />

geliefert werden können, wie schliesslich auch<br />

Tannenholz, aber die gegenwärtige Sammelaktion,<br />

von Kantonen und Gemeinden für die Brennholzversorgung<br />

der ärmeren Bevölkerung, wozu jetzt<br />

noch eine solche des Militärs und der Internierten<br />

hinzukommt, steht der Verwirklichung dieses Vorhabens<br />

entgegen.<br />

Bis heute laufen in der Schweiz rund 220 Holzgaswagen,<br />

wozu gegenwärtig aus der Fabrikation<br />

der Holzgas-Generatoren A.-O. per Tag je ein weiterer<br />

Wagen hinzukommt. Wenn innert Jahresfrist<br />

rund 1200—1400 Wagen in Betrieb stehen sollen<br />

— der vorläufig in Aussicht genommenen Dauer<br />

der Umbauaktion — sind für diese Einführungszeit<br />

30000 Tonnen oder 60000 Ster Holz erforderlich,<br />

das folgende Jahr erfordert dann bereits das<br />

Doppelte.<br />

Für die natürliche Trocknung muss man mit<br />

6—9 Monaten, für gewisse Holzsortimente sogar<br />

imit einem ganzen Jahr und mehr rechnen. Die<br />

künstliche Trocknung kommt nur sehr bedingt in<br />

Frage, da Kiedurch das Material stark verteuert<br />

wird, so dass eventuell nur mit einer Bundeshilfe<br />

nach dieser Richtung etwas erreichbar ist. Jedenfalls<br />

dient sie höchstens für eine gewisse Ueberbrückungszeit.<br />

Auf anderem Wege kann eine genügende<br />

Holzmenge erst ab August 1941 sichergestellt<br />

werden.<br />

Für eine vermehrte<br />

Gasholzproduktion,<br />

die gewisse Manipulationen in der Herstellung bedingt,<br />

war ein Preis von 8 Rp. nicht mehr zu halten.<br />

Er ist daher mit Genehmigung der Preiskontrolle<br />

vom 14. Oktober nunmehr auf 11 Rp. en<br />

gros, resp. 13 Rp. Tankstellenpreis erhöht worden,<br />

mit einem weiteren maximalen Zuschlag von 10 %><br />

für Buchenholz. Bei künstlicher Trocknung lässt<br />

sich aber auch dieser Preis nicht halten, oder es<br />

muss, wie gesagt, ein staatlicher Zuschuss einspringen,<br />

um den Gasholzpreis nicht ungebührlich zu<br />

belasten.<br />

Ausserdem bedarf es einer erweiterten<br />

Organisation des Tankstellennetzes,<br />

wobei man in der Auswahl ebenfalls Vorsicht walten<br />

lassen muss, weil sich lange nicht jeder Raum<br />

für die Einlagerung von trockenem Holz eignet.<br />

Das heutige Tankstellennetz genügt bei der gewaltigen<br />

Verbrauchssteigenmg nicht mehr. Bis anhin<br />

bestanden 25 solcher Stellen auf rund 100 Wagen,<br />

so dass bereits auf 4 Wagen eine Tankstelle entfiel.<br />

Das hat bis anhin vollständig ausgereicht.<br />

Wenn wir die Holzversorgung sicherstellen wollen,<br />

muss eine<br />

Rationierung<br />

eintreten, weil der Staat nicht allein einen Umbau<br />

ankurbeln kann, vielmehr ist gleich von Anbeginn<br />

verlangt worden, dass er dann auch für den Treibstoff<br />

sorgen müsse, um nicht eines Tages in die<br />

gleichen Schwierigkeiten hineinzurutschea wie mit<br />

den importierten Brennstoffen. Aus diesem Grunde<br />

schreibt denn auch die Verfügung von 17. Oktober<br />

<strong>1940</strong> vor, dass die Belieferung mit Ersatztreibstoffen<br />

nach der jeweiligen Versorgungslage erfolgt<br />

Die Erteilung einer Bewilligung gibt keinen<br />

Anspruch auf beliebige Belieferung mit Ersatztreibstoffen.<br />

Nochmals sei betont, dass der Holzgasantrieb<br />

für den Motorlastwaren reserviert bleiben soll, wogegen<br />

dann die anderen Ersatzmöglichkeiten für<br />

die übrigen Fahrzeugarten in Betracht fallen.<br />

(Schluss folgt)


— DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

SOLDATEN-WEIHNACHT<br />

<strong>1940</strong><br />

HaxihaÜec lassen sich £csat Kantone dann<br />

ungefähr folgendermassen aus; Gebühr für das<br />

ganze Jahr Fr. 5.—, für das erste oder zweite<br />

Halbjahr je Fr. 2.50.<br />

Es liegt im eigenen Interesse der beteiligten<br />

Kantone, hier Entgegenkommen zu zeigen.<br />

Schweizerbürger, gedenke deiner<br />

Beschützer im Feld! .<br />

Was bringt uns die Zukunft? Wir wissen es<br />

nicht. Doch eines sind wir absolut eicher: An den<br />

Toren unserer Heimat wacht ein starkes und entschlossenes<br />

Heer, stets bereit, mit blanker Waffi<br />

unsere Freiheit und Unabhängigkeit zu verteidigen.<br />

Mann für Mann, vom obersten Chef bis hinab zum<br />

Füsilier, bilden sie einen festen Block. Unsere Armee<br />

ist nicht nur materiell gerüstet, sondern sie<br />

.ist auch geistig mobilisiert. Jeder weiss, warum er<br />

nun schon seit Monaten das Ehrenkleid trägt: Ee<br />

Seht um die Wahrung alter, Ton unsern Vorfahren<br />

mit Zähigkeit errungener Rechte. Diese Rechte<br />

sind jedem Schweizersoldaten teuer und heilig!<br />

Schweizerbürger hinter der Front, mehr denn<br />

je fordert die Gegenwart und die Zukunft von uns<br />

straffe Disziplin. Für uns ißt ee vor allem die Disziplin<br />

de» Geistes. Ein fester Abwehrwille gegen<br />

alles Unschweizerische richte unsere Gedanken!<br />

Die Disziplin des Geistes verlangt Entbehrungen<br />

und Opfer. Wir sind verpflichtet, der Armee für<br />

ihren treuen und grossen Dienst zu danken. Wir<br />

sind verpflichtet, da zu helfen, wo Not am Mann<br />

ist. So werden wir jene Einigkeit und Festigkeit<br />

erreichen, die den Eidgenossen yon 1291 die Kraft<br />

gab, auf Gott und auf sich selber zu vertrauen. So<br />

werden wir zwischen Volk und Heer die Verbundenheit<br />

herstellen, die uns die Kraft gibt, mit gesundem<br />

Optimismus die Aufgabe unseres Lebens zu<br />

erfüllen.<br />

Schweizervolk, wir wollen unser« Pflicht auf<br />

Weihnachten tun! Helft die Mittel zusammenzutragen,<br />

damit wir gemeinsam unsere Feldgrauen beschenken<br />

können!<br />

Ohne die Ueberraachung vorwegzunehmen, darf<br />

bekanntgegeben werden, daes alle gegenwärtig im<br />

Dienst weilenden Soldaten ein reichhaltiges Päcklein<br />

erhalten. Zusätzlich aber ist für hilfebedürftige<br />

Wehrmänner und Wehrmannsfamilien eine besondere<br />

Bescherung (warme Unterwäsche, Kleider<br />

usw.) vorgesehen.<br />

Viele Schweizerfrauen, die in Fürsorgerinnenzüge<br />

zusammengefasst wurden, haben bereits das<br />

ganze Jahr hindurch im Dienste der Soldatenfürsorge<br />

auf dieses Weihnachtsfeet hin gearbeitet.<br />

Auch di« Jugend will, wie vergangenes Jahr,<br />

den Soldaten ihre Liebe und Verbundenheit bezeugen;<br />

diesmal nicht mit einem Briefchen, sondern<br />

durch aktive Mitarbeit an der Aktion selbst. Das<br />

Jungvolk wird zu Stadt und Land die Soldatenplakette<br />

verkaufen. Diese prachtvolle Plakette in<br />

Wedssmeta'H stellt den Kopf eines markanten<br />

Schweizersoldaten im Stahlhelm dar. Sie hat nicht<br />

nur als Abzeichen Gültigkeit, sondern eignet sich<br />

ausgezeichnet als Zierstück. Eidgenossen, wenn<br />

euch nächsthin unsere Kinder diese Plakette zum<br />

Preise von Fr. 1.— entgegenstrecken, nehmt sie<br />

und trägt sie mit Stolz. Es ist das Zeichen der Verbundenheit<br />

von Volk und Heer! Die Soldaten im<br />

Feld werden freudiger ausharren, wenn sie 6ehen,<br />

daes das Volk in seiner Gesamtheit aufsteht, ihnen<br />

seinen Dank zu beweisen.<br />

Schmückt euch mit der Soldatenplaiette, kauft<br />

die historische Karte « Wehrhafte Schweiz »! Freiwillige<br />

Beiträge auf das Konto der historischen<br />

Karte III/7017.<br />

Soll ich den Führerausweis erneuern?<br />

Heute zählt jeder Franken, und zwar auch für<br />

die Automobilisten und Motorradfahrer. Das durch<br />

die Umstände erzwungene Anziehen der Rationierungsschraube<br />

hat in beinahe allen Kantonen der<br />

weitgehenden Anpassung der Verkehrssteuern an die<br />

monatliche Benzinzuteilung gerufen. Doch genügte<br />

diese Steuerreduktion, zusammen mit der 20prozentigen<br />

Senkung der Haftpflichtversicherungsprämien<br />

nicht, um abgesehen von den C- und D-Fahrern,<br />

die keine Benzinbons mehr erhalten, auch viele<br />

andere, noch benzinbezugsberechtigte Motorfahrzeughalter<br />

der Kategorien A und B vor der Stilliegung<br />

ihres Fahrzeuges zurückzuhalten. So sind<br />

allein int Kanton Zürich in der Zelt vom<br />

25. August bis 5. November nicht weniger als<br />

3900 Kontrollschilder für Automobile und 2900<br />

für Motorräder zurückgegeben worden.<br />

Wesentlich grösser ist die Zahl der Inhaber von<br />

Führerausweisen, die infolge dieser Betriebsstillegungen<br />

auf das Fahren verzichten müssen. Für<br />

sie stellt sich mit Jahresende die Frage, ob sie<br />

ihren Führerausweis pro 1941 erneuern oder damit<br />

zuwarten sollen, weil es für sie ziemlich ungewiss<br />

ist, wann sie sich wieder ans Lenkrad setzen können.<br />

Man wird zwar einwenden, dass es sich hiebei<br />

nur um eine kleine Ausgabe handle. Was aber nicht<br />

zutrifft, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt.<br />

Es betragen nämlich die jährlichen Erneuerungsgebühren<br />

für Führerausweise für Automobile:<br />

Fr. 2.— in den Kantonen Neuenburg und Nidwalden.<br />

Fr. 3.— in den Kantonen Freiburg und Waadt.<br />

Fr. 4.— im Kanton Glärus.<br />

Fr. 5.— in den Kantonen Aargau, Appenzell<br />

I.-Rh., Baselland, Baselstadt, Genf, Uri<br />

und Wallis.<br />

Fr. 5.50 im Kanton Appenzell A.-Rh.<br />

Fr. 10.— in den Kantonen Bern, Graubünden,<br />

Luzern, Obwalden, St. Gallen, Solothurn,<br />

Tessin, Thurgau, Zug und Zürich.<br />

Bei den Motorrädern ist die Situation folgende:<br />

Fr. 2:— in den Kantonen Neuenburg und Nidwalden.<br />

Fr. 3.— in den Kantonen Baselstadt, Freiburg<br />

und Waadt.<br />

Fr. 4.— im Kanton Glarus.<br />

Fr. 5.— in den Kantonen Aargau, Appenzell<br />

I.-Rh., Baselland, Bern, Genf, Thurgau,<br />

Uri, Wallis, Zug und Zürich.<br />

Fr. 5.50 im Kanton Appenzell A.-Rh.<br />

Fr. 10.— in den Kantonen Graubünden, Luzern,<br />

Obwalden, St. Gallen, Solothurn -und<br />

Tessin,<br />

Der schweizerische Taxihalterverband veranstaltete am letzten Freitag in der Bundesstadt einen<br />

« technischen Tag », wozu nicht nur zahlreiche Mitglieder aus allen Gauen des Landes, sondern auch<br />

über ein halbes Dutzend verschiedener Generatorenmodelle erschienen (Holz, Holzgas und Azetylen).<br />

Der Vormittag stand im Zeichen einer Orientierung, am Nachmittag folgten die Vorführung der<br />

Wagen auf dem Bundesplatz, die ein zahlreiches Publikum anlockten, und Probefahrten in der Stadt<br />

herum. Zum Abschluss fanden sich die Verbandsangehörigen nochmals im « Bristol» zusammen, wo<br />

sich alsbald ein ebenso interessantes wie aufschlussreiches Frage- und Antwortspiel über das entwickelte,<br />

was die « Demonstration > gebracht.<br />

Besonders in den < zehnfränkigen» Kantonen<br />

ist schon wiederholt gegen die Höhe dieser<br />

« Schreibgebühr » Sturm gelaufen worden und man<br />

erinnert sich noch, dass die Sektion Zürich des;<br />

A.CJS. mit einer Beschwerde bis ans Bundesgericht<br />

gelangt ist, allerdings ohne dort zum Recht zu<br />

kommen. Stellt man fest, dass z.B. gerade dieser<br />

Kanton im Jahre 1938 nicht weniger als 448.055<br />

Franken und im Jahre 1939 sogar 459.780 Fr.<br />

aus dieser Schreibgebühr eingesteckt hat, so ist es<br />

auch zu verstehen, dass der Staatsfiskus nicht<br />

gern auf eine derart ergiebige Einnaomenquelle<br />

verzichten will. Immerhin stellt sich nun für 1941<br />

die Sache etwas anders. Weder der Automobilist<br />

mmm&<br />

Oasen Kbha tM<br />

stanniert<br />

Wttm


Streifzug durch das Armaturenbrett<br />

Ein richtig gebautes Armaturenbrett soll Im<br />

Blickfeld des Führers liegen, deutlich lesbare Skalen<br />

aufweisen, bei Nacht ausreichend beleuchtet<br />

sein und auch ästhetischen Ansprüchen genügen.<br />

Es ist weniger von Belang, wieviel «Uhren s es<br />

Fig. 1.<br />

Einheitstachometer<br />

kombiniert mit Oeldruckanzeiger, Benzinstandsanzeiger,<br />

Kühlwasserthermometer und Amperemeter.<br />

(J4 der natürlichen Gröese.)<br />

aufweist, als dass die Anzeigeinstrumente ohne<br />

wesentliche Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit<br />

auf die Fahrbahn beobachtet und abgelesen werden<br />

können. Neuerdings gruppieren sich die An-<br />

Fig. 2.<br />

Umrechnung von Meilen in Kilometer.<br />

Zeigevorrichtungen vielfach um einen grossen<br />

Tachometer oder sind mit diesem kombiniert, wie<br />

Abbildung 1 zeigt, wodurch mit einem Blick gleichzeitig<br />

mehrere Skalen erfasst werden können.<br />

Nachstehend soll ein Streifzug durch das Armaturenbrett<br />

unternommen werden, ohne irgendeinen<br />

bestimmten Typ enger ins Auge zu fassen.<br />

Für Führer englischer und amerikanischer Wagen<br />

dürften die verschiedenen Umrechnungshinweise<br />

von Interesse sein, da bei Wagen dieser Herkunft<br />

die Instrumentenskalen vielfach in anderen als den<br />

bei uns üblichen Einheiten geeicht sind.<br />

O , „—„ „ O<br />

JL JL JL<br />

ff> 80 AOO a


N° 48 — DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

genommen. Während bei Lastwagen der übliche<br />

Platz hinter der Führerkaibine dafür vorgezogen<br />

wird, trifft man bei Personenwagen gelegentlich<br />

die abenteuerlichsten Lösungen an. Selbst die vordem<br />

Kotschützer 'werden ab und zu als Standort<br />

für den Gaserzeuger gewählt<br />

Das schwedische Autogewerbe sowie der Automobilhandel<br />

haben sich der neuen Situation rasch<br />

angepasst und die Automobil-Verkäufer befassen<br />

sich nun eifrig mit dem Vertrieb dieses oder jenes<br />

Generatorsystems. In die Reparaturwerkstätten<br />

• und Garagen aber ist neues Leben eingekehrt, da<br />

der Einbau der Holz- und Holz&ohleanlagen hocherwünschte<br />

Arbeitsgelegenheiten schafft<br />

Als einzige, unerfreuliche Erscheinung im Zuge<br />

dieser Entwicklung wird gegenwärtig die Verschmutzung<br />

vieler Strassenrinnen durch die Entleerung<br />

der Wasserabscheider und Gasreiniger auf<br />

öffenlichen Strassen und Plätzen erwähnt. Verglichen<br />

mit den enormen Vorteilen, die die Fortschritte<br />

im Gasgeneratorbau der schwedischen<br />

Automobilwirtschaft bringen, sieht man freilich<br />

über solche kleinen und dazu nicht einmal unheilbaren<br />

Aergernisse recht gern hinweg. -b-<br />

Ein italienische* Elektromobil<br />

Nach einer Mitteilung des « Auto italiana »<br />

hat eine italienische Firma gegenwärtig ein<br />

Elektromobil für einen Privatmann im Bau,<br />

das für höchstens zwei Personen Sitzraum<br />

bietet. Als Stromquelle dient eine Akkumulatoren-Batterie,<br />

die unterwegs beim Bremsen<br />

oder Bergabfahren von dem dann als<br />

Dynamo arbeitenden Elektromotor nachgeladen<br />

wird. Die Stromrückgewinnungseinrichtung<br />

tritt vollautomatisch in Funktion<br />

und wirkt als eine Art Motorbremse, wenn<br />

man das Bremspedal niedertritt. Zur rationellen<br />

Ausnützung von Energiereserve und<br />

Motorleistung ist ein Wilson-Vorwählgetriebe<br />

eingebaut. Die angetriebenen Hinterräder<br />

sind so dicht nebeneinander angeordnet,<br />

dass auf ein Differentialgetriebe verzichtet<br />

werden kann. -fe-<br />

Gas aus Metzgerei-Abfällen<br />

seine Ladung zu erleichtern, so bestand immer die<br />

Gefahr, dass der ins Freie strömende Treibstoff<br />

in Mailand ist eine Installation zur Her-Feuestellung von (Methangas aus dem Abfall von einer Anzahl wasserdichter Säcke, die rings um.<br />

fing. Die neue Erfindung besteht nun aus<br />

tierischen Eingeweiden in Betrieb genommen<br />

worden. In Anbetracht des Erfolges, der mit<br />

Versuchen in dieser Richtung erzielt wurde,<br />

werden zur Zeit Erwägungen gepflogen, die<br />

Produktion durch Hinzufügung gewöhnlicher<br />

Haushaltabfälle zu vervielfachen. Der Haushaltkehricht<br />

allein besitzt nicht genügend Gärungsstoffe,<br />

um eine rentable Gaserzeugung<br />

zu ermöglichen; in Verbindung mit tierischen<br />

Abfällen jedoch ist dies durchaus möglich,<br />

da diese über eine überschüssige Menge an<br />

Gärungsstoffen verfügen. Die Gaserzeugung<br />

wird In besonderen Kesseln bei einer Erwärmung<br />

auf nur 30 Grad vorgenommen. Das<br />

Produkt ist durchaus geeignet für den Betrieb<br />

von Automobilmotoren.<br />

Technische Notfzen<br />

Motorisierung der rumänischen Landwirtschaft<br />

Das rumänische Landwirtschaftsministerium hat<br />

beschlossen, im kommenden Frühjahr mit einer<br />

grosszügigen Motorisierung der Landwirtschaft zu<br />

beginnen. Zunächst wurden in Deutschland 1000<br />

Traktoren bestellt, die rechtzeitig für die nächste<br />

Feldbestellung zur Ablieferung gelangen sollen. In<br />

der Nähe von Bukarest •wurde eine von deutschen<br />

Unternehmungen eingerichtete Schule zur Ausbildung<br />

von Traktorenführern eröffnet.<br />

Die Sauerstoffspritze am Flugmotor<br />

Von Flugmotoren wird besonders beim Abflug<br />

eine höhere Leistung verlangt als im<br />

Dauerflug. An einem neuen amerikanischen<br />

Dieselflugmotor soll nun zur kurzzeitigen<br />

Leistungssteigerung während des Abflugs<br />

eine Vorrichtung am Saugrohr vorgesehen<br />

sein, die erlaubt, vorübergehend flüssigen<br />

Sauerstoff einzuspritzen. Dies ermöglicht bei<br />

jedem Saughub mehr als das normale Brennstoffquantum<br />

im Zylinder zu verbrennen, wodurch<br />

dann eben auch die Leistung entsprechend<br />

steigt. Deutsche Meldungen sprechen<br />

von einer 35%igen Mehrleistung: Allerdings<br />

fehlen Angaben darüber, wie der flüssige<br />

Sauerstoff in der Maschine mitgeführt werden<br />

soll.<br />

-i>-<br />

Feuersichere Brennstoff-Abwurf-Einrichtung<br />

In den U.S.A. wurde soeben eine Erfindung<br />

patentiert, die wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit<br />

der Luftfahrt beitragen soll. Wenn bisher ein<br />

Flieger im Notfall sein Benzin ablassen musste, um<br />

,den Ablasshahn zusammengelegt sind. Beim Ablassen<br />

füllt sich einer dieser Säcke nach dem anderen<br />

und stürzt von selbst ab, sobald er ein gewisses Gewicht<br />

erreicht hat. Damit soll jede Brandgefahr für<br />

das Flugzeug beseitigt sein.<br />

Oelisolierte Automobil-Zündspule<br />

Eine englische Firma bringt neuerdings<br />

eine Hochspannungs-Zündspule mit Oelisolation<br />

in den Handel. Im Gegensatz zu normalen<br />

Zündspulen, die eine Zündspannung<br />

von 15 000 bis 18 000 Volt liefern, kann die<br />

neue Spule Spannungen bis hinauf zu 30 000<br />

Volt erzeugen. Sie wurde besonders im Hinblick<br />

auf die heutige Tendenz zur Vergrösserung<br />

des Elektrodenabstandes der Zündkerzen<br />

entwickelt. -b-<br />

Teefit<br />

• Frage 13812. Benzol-Beimischung. In welcher<br />

Menge kann Benzol dem Benzin beigemischt werden,<br />

um den Mischbrennstoff noch für Personenwagen<br />

benützen zu können? Hat das Benzin-Benzol-Gemisch<br />

sonst kfeinon Nachteil auf den störungsfreien<br />

Lauf des Motors? Ich habe speziell für<br />

den Winter Bedenken, und zwar erstens wegen<br />

des Anspringens in kaltem Zustand (weil Benzol<br />

schwerer, vielleicht Niveau im Vergaser zu tief<br />

usw.), zweitens weil sich Benzol eventuell ausscheiden<br />

und gefrieren könnte. In was für einem<br />

Explosivverhältnis steht Benzol zu Benzin?<br />

J. F. in W.<br />

Antwort: Benzol und Benzin lösen sich sehr<br />

gut ineinander auf und es besteht unseres Wissens<br />

keinerlei Gefahr der Ausscheidung. Superbrennstoffe<br />

enthalten im allgemeinen, je nach Land und<br />

Brennstoffmarke, ca. 20—8O°/o Benzol. Für Rennzwecke<br />

wird häufig ein Gemisch benützt, das zur<br />

Hälfte aus Benzin und zur andern aus Benzol besteht.<br />

Das höhere spezifische Gewicht des Benzols<br />

lässt sich leicht durch entsprechende Vergasereinstellung<br />

(Beschwerung oder Austausch des<br />

Schwimmers) berücksichtigen. Bei Verwendung<br />

eines Gemischs mit nur 30 %> Benzol ist der Unterschied<br />

allerdings so klein, dass es nicht notwendig<br />

sein sollte, Aenderungen am Vergaser vorzunehmen.<br />

Selbst bei einem Benzolgehalt von 50% muss<br />

die Hauptdüse nur um etwa Vioo mm enger gewählt<br />

-werden. Reines Benzol gefriert zwar bei<br />

+ 5°. In Lösung mit Benzin sinkt der Gefrierpunkt<br />

jedoch stark, da das Benzin selbst einen<br />

sehr niedrigen Gefrierpunkt besitzt. Aehnlich lässt<br />

sich ja auch der Gefrierpunkt von Wasser senken,<br />

indem man Glyzerin, Alkohol oder vor allem die<br />

bekannten Marken-Frostschutzmittel beimengt. Was<br />

Sie unter Explosiv - Verhältnis verstehen, ist uns<br />

nicht recht klar. Wir nehmen jedoch an, dass Sie<br />

damit das Verhältnis der Gemischheizwerte meinen.<br />

Ein Kubikmeter Luft - Benzoldampf - Gemisch<br />

enthält 923, eine gleiche Menge Luft-Benzindam'pf-<br />

Gemisch 891 Kcal.<br />

-b-<br />

ßuvasft.<br />

<br />

s P<br />

«d«<br />

«*dris<br />

£.1<br />

Anfrage 777. Kann die Versicherung Regres»<br />

nehmen? Ich vermietete ein Auto, das als Mietwagen<br />

versichert und versteuert wird, an einen<br />

meiner langjährigen Kunden. Ungefähr um 22 Uhr<br />

desselben Tages brachte der Mieter den Wagen in<br />

meine Garage, um ihn am andern Morgen ca. um<br />

7 Uhr wieder abzuholen. Um %9 Uhr herum streifte<br />

er mit dem Wagen einen Zierbaum längs der<br />

Strasse, wobei ein 1000 Fr. übersteigender Schaden<br />

entstand, der durch eine Automobil-Kaskoversicherung<br />

speziell für Mietfahrer gedeckt war. Die Versicherung<br />

hat denn auch diesen Betrag an mich<br />

ausgezahlt.<br />

Einige Monate später gelangte sie an den Mieter,<br />

um von ihm auf dem Regressweg den erwähnten<br />

Betrag zurückzufordern. Die Versicherung legt<br />

dar, aus dem rechtsgültigen Strafentscheid sei zu<br />

entnehmen, dass sich der Unfall zufolge Uebermüdung<br />

ereignet habe, und dass ihr nach Art. 72<br />

des Bundesgesetzes über den Versicherungsvertrag<br />

das Recht zustehe, die Versicherungsleistung zu-<br />

TÜckzufordern.<br />

Gegen das Strafurteil, welches auf Uebermüdung<br />

lautete, hatte der Mieter keinen Rechtsvorschlag erhoben,<br />

da er infolge der Mobilisation die Ein?abefrist<br />

verpasste. Er erklärt aber, dass dieser Unfall<br />

niemals durch Uebermüdung entstanden sei, da er<br />

ja am Abend zuvor rechtzeitig den Wagen deponiert<br />

und die Nacht durch geschlafen habe.<br />

Beim Abschluss des Mietvertrages bezahlt der<br />

Mieter die normale Kasko-Versicherungsprämie im<br />

voraus. Aus naheliegenden Gründen weigert er<br />

sich, den erwähnten Betrag der Versicherungsgesellschaft<br />

zurückzuerstatten.<br />

Es würde mich nun interessieren, ihre Ansicht<br />

über diesen Fall zu vernehmen. W. T.<br />

Antwort: In Fällen von grober Fahrlässigkeit<br />

oder absichtlichem Verschulden steht der Versicherungsgesellschaft<br />

das Recht zu, vom Schädiger<br />

die von ihr gemachten Leistungen, sei es ganz, sei<br />

es zum Teil zurückzufordern. Selbstverständlich<br />

liegt es der Gesellschaft ob, die grobe Fahrlässigkeit<br />

(z.B. Angetrunkenheit, Uebermüdung etc.) zu<br />

beweisen. Wenn eine durch Strafmandat verhängte<br />

Busse wegen Fahrens in übermüdetem Zustande<br />

angenommen, d.h. die Einsprache dagegen unterlassen<br />

worden ist, dann ist dadurch der Nachweis,<br />

dass tatsächlich Uebermüdung vorgelegen hat, nicht<br />

erbracht, um so weniger als offenbar aus militärischen<br />

Gründen die Einsprache nicht erfolgen<br />

konnte. Es muss einfach die seitens der Versicherungsgesellschaft<br />

geltend gemachte Forderung bestritten<br />

werden. Die Gesellschaft ist dann, wenn sie<br />

darauf besteht, gezwungen, beim Gericht eine Regressklage<br />

einzureichen. Im Gerichtsverfahren hat<br />

der Beklagte Gelegenheit, den Gegenbeweis zu erbringen,<br />

d. h. alle Gründe geltend zu machen, die<br />

geeignet sind, beim Richter die Ueberzeugung zu<br />

bilden, dass keine Uebermüdung vorgelegen hat.<br />

Abgesehen vom Nachweis der Uebermüdung an sich<br />

hat die Versicherungsgesellschaft auch zu beweisen,<br />

dass, falls überhaupt Uebermüdung vorhanden<br />

gewesen sein sollte, damit die Bedingung des VOTliegens<br />

einer groben Fahrlässigkeit erfüllt ist. *<br />

Schriftliche Antworten :<br />

Frage 1607. Abbruch-Firmen. Welches sind die<br />

wichtigsten Abbruchfirmen der Schweiz? F. in L.<br />

Frage 1608. Elektrischer Wagen. Können Sie<br />

mir die Adresse des Konstrukteurs dieses elektrischen<br />

Wagens bekanntgeben? A. in G.<br />

Frage 1609. Holzgasgenerator. Können Sie uns<br />

die Fabrikanten-Adresse der Holzgasgeneratoren X<br />

bekanntgeben? Wie ist der Verkaufspreis an Private<br />

und Garagisten? Wie hoch stellen sich die<br />

Montagespesen? Können Sie uns event. diesbezügliche<br />

Photos zur Verfügung stellen? G. in G.<br />

Frage 1610. Jeroga-Vergaser. Ich bitte um Mitteilung<br />

der Adresse des Herstellers von cJeroga»-<br />

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Es gibt Leute, die glauben, «man müsse dabei<br />

sein, wenn der Wagen repariert wird». Das gilt<br />

nun aber nur mit Einschränkungen. Ich machte die<br />

Erfahrung dass die ständige Kontrolle als Beleirq<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong><br />

Die Reportage der A.-R.<br />

Wenn die < Fahrer der glatten Landstrassen ><br />

aus dem Westen in den Balkan vorstossen, lieben<br />

sie es, sich mit der Frage « Ist die Strasse gut? »<br />

nach einer bevorstehenden Route zu erkundigen.<br />

Die Antwort lautet meist bejahend. Wenn man<br />

aber einigermassen voraussehen will, was einen<br />

erwartet, muss man Völkerkunde, Naturwissenschaften<br />

und Geschichte neben vielen andern Disziplinen<br />

studieren. Sie werden lächeln, wenn ich<br />

sage, dass wir auf unserer «Zufahrt» durch den<br />

Balkan auch eine Landkarte aus dem Jahre 1867<br />

mitführten. Diese Karte zeigt nämlich die Grenzen<br />

der alten Türkei, innerhalb deren sie nachhaltigen<br />

Einfluss gewonnen hatte. Wenn Sie diese Grenze,<br />

von Norden herkommend, passieren, dann fühlen<br />

sieht. Es genügt nun aber nicht, ohne weiteres<br />

jeden Träger eines solchen Käppchens als Albaner<br />

zu betrachten. In den Anfängen der Besetzung<br />

albanischer Volksgebiete in den Balkankriegen<br />

wurden Serben unter die Albaner gemischt, die<br />

auch die weisse Mütze trugen und tragen.<br />

Wissen wir aber, dass der Mann mit dem breiten<br />

Gesicht, den dunklen Haaren unter den rotblonden,<br />

blauäugigen, hellhäutigen Albanern ein<br />

Serbe ist, dann wird auch er uns diese Hilfe verschaffen,<br />

indem er Albaner für uns einspannt. Das<br />

ist eben seine Auffassung vom Leben, alte Tradition<br />

eines Soldatenvolkes. Möglicherweise fügt er<br />

auch bei, dass endlich Ruhe und Ordnung herrsche<br />

im Albanergebiet und dass einem nichts mehr<br />

Der Balkanchauffeur mag ohne weiteres Schafe, ja Rinder überfahren. Aber vor den spinnenden<br />

Frauen am Wegrand hat er Achtung. Nur sie geniessen rücksichtsvolle Behandlung. Für sie. ve^-T<br />

sucht der hartgesottenste Scharffahrer die Staubplage zu mindern...<br />

Sie eine merkliche Veränderung der Gesamtatmosphäre.<br />

In der Periode ihrer Blüte hatten die<br />

Osmanen auch in Europa gut regiert. Doch leider<br />

ging diese Regierung in der Zeit des Zerfalls des<br />

Osmanenreiches in ein Chaos über, von dem eine<br />

Geisteshaltung übriggeblieben ist, die bis in Garagen,<br />

Werkstätten, Taxameter und Hotels hineindringt,<br />

um nur einige Dinge zu nennen.<br />

Wenn man von Nordwestkroatien her nach<br />

dem südöstlichen Kroatien und nach Bosnien vorstösst,<br />

trifft man immer häufiger Mohammedaner,<br />

zum Teil am roten Fez erkennbar. Dieselben blonden<br />

blauäugigen Kroatenkinder, die bisher scheu<br />

am Wegrand standen, werden, wenn sie den Fez<br />

tragen, mit Steinen nach Ihrem Wagen schmeissen.<br />

Der Islam erzieht die Jugend ganz anders, vor<br />

allem selbständiger und eigenwilliger. Das wirkt<br />

sich in weniger gebändigter Zerstörungssucht bei<br />

den Kindern aus... Später geht sie in eine Haltung<br />

über, die wir mit «geschäftstüchtig» umschreiben<br />

möchten. Und auch sie kriegt der Automobilist<br />

zu spüren. Wenn also die ersten Minarette<br />

ihre weissen Nadeln in den blauen Himmel stechen,<br />

tut man am besten daran, umgehend Schüler<br />

in « Auto-Suggestion » zu werden. Ich meine<br />

damit, dass man<br />

gewissermassen alle Kinder am Strassenrand<br />

schon von ferne zu hypnotisieren sucht,<br />

wobei die «grimmige Methode» Sabrennos, die<br />

der blitzenden Augen, besser verfängt als die<br />

«nonchalante» des Bre Andrussen. Die Hände mit<br />

den Steinen erschlaffen sichtlich. Im schlimmsten<br />

Fall wird der Stein hinterher nachgeworfen, erreicht<br />

den Wagen aber nicht mehr — bleibt daher<br />

reine Demonstration.<br />

Uebrigens: ich habe auch eine Völkerkarte des<br />

Balkans mitgeführt. Sie stammt aus dem Jahre<br />

1909, konnte daher noch einigermassen stimmen.<br />

Wohl ist heute ein Albaner auf jugoslawischem<br />

Boden ein Jugoslawe, etwa so, wie ein Kalmücke<br />

oder Tatare ein « Russe » sein kann. Das ist alles<br />

in Ordnung. Nur muss der Automobilist mehr<br />

wissen. Er muss wissen, ob er einen albanischen<br />

oder montenegrinischen Jugoslawen vor sich hat,<br />

um nur ein Beispiel zu nennen. Denn der Montenegriner<br />

wird ihn vorher fragen, wieviel er bezahle,<br />

damit er ihm im Fall einer Panne behilflich sei,<br />

während der Albaner erst einmal hilft und tief<br />

enttäuscht weggeht, wenn er nichts erhält, dies<br />

aber nicht durch Unhöflichkeit zum Ausdruck<br />

bringt. Die Albaner tragen, wenn sie Mohammedaner<br />

sind, den weissen albanischen «Fez», eine<br />

Filzkappe, die unsern Melkerkäppchen ähnlich<br />

*) Siehe Nr. 46.<br />

2Je* ÜSaikan<br />

vom Automobil aus<br />

Von Hans Leuenberqer.<br />

II*<br />

geschehe. Nur übersieht er dabei, dass Ausländern<br />

auch früher nie etwas passierte. Das sind ja<br />

wohl Ueberlegungen, die auch den Automobilisten<br />

berühren. Man verliert dann nämlich keine Zeit<br />

damit, sein Gepäck mit Sperberaugen ständig zu<br />

beobachten. Denn gestohlen wird einem nichts.<br />

Die Montenegriner leiden am stärksten Ressentiment<br />

im Balkan, denn sie haben im Weltkrieg<br />

gewissermdssen verloren, sie wurden besetzt, für<br />

sie eine einfach ungeheuerliche Angelegenheit,<br />

besitzen sie doch den<br />

Lovcen, diesen tausend Meter hohen, senkrechten<br />

Steilabfall,<br />

der sie gegen das Meer hin schützte. Die Oesterreicher<br />

kamen auf die phantastische Idee, eine<br />

Strasse diesen senkrechten Fels hoch zu bauen,<br />

während die montenegrinischen Kanonen diese<br />

eigene Felswand nicht bestreichen konnten. Wenn<br />

man unten in Cattaro steht, sieht man an der<br />

Felswand eine Zickzacklinie emporsteigen, von der<br />

man automatisch annimmt, dass sie ein Ziegenpfad<br />

sei. Man muss schon auf den Lovcen starten,<br />

das erste «Zick» des ersten Zickzacks anfahren,<br />

um sich davon zu überzeugen, dass man sich auf<br />

einer gut ausgebauten Autostrasse befindet. Etwa<br />

dreissig Nadelkurven führen hoch, fast auf den<br />

Gipfel. Und immer tiefer unten sieht man den<br />

glühendheissen Kessel der Bucht von Cattaro versinken.<br />

Zuletzt glaubt man nicht mehr recht daran,<br />

dass man von da unten heraufgestiegen ist.<br />

Wenn Sie eine Linie von Cetinje in Montenegro<br />

über den Skutarisee, den Ochridsee nach<br />

Seres in Griechisch-Mazedonien hinunterziehen,<br />

dann finden Sie südlich dieser Linie überall Leute,<br />

die sich mit folgenden Worten vorstellen: «You<br />

speak English?» Wer in Amerika war, der hört<br />

sofort heraus, dass der Mann irgendwo in einem<br />

düstern Viertel Manhattans kärglich gelebt hatte,<br />

bevor er sich entschloss (oder «entschlossen»<br />

wurde), zurückzukehren. Es erbittert immer, wenn<br />

der Arbeitspass abläuft und nicht erneuert wird,<br />

selbst wenn man kostenlos noch «old Europe» zurückkehren<br />

darf. Da lassen sich also auch Ressentiments<br />

aus, die selbst auf den Automotor nicht<br />

ohne Einfluss bleiben. Ich bin davon abgekommen,<br />

bei Pannen, die stets prompt angebotene Hilfe<br />

dieser Leute in Anspruch zu nehmen. Sie sind nämlich<br />

von einer eigenartigen Mentalität durchtränkt,<br />

die ich<br />

negativen « Service »<br />

nennen möchte, wie ihn die guten Amerikaner<br />

richtig, die schlechten falsch aufgefasst haben.<br />

Letztere nämlich verstehen darunter die Kunst, je-<br />

Welches Automobilistenherz erweicht sich nicht angesichts kutschierender Frauen. Man fährt langsam<br />

heran und hält, winkt den Frauen freundlich, sie möchten nur gemach ihre Pferdchen vorüberführen.<br />

Handelt es sich um männliche Fuhrhalter, so wird natürlich forciert, so dass oft die Karren<br />

sich überwerfen, da die Pferde südlich des Karstgebirges, in Mazedonien und im Balkangebirge alle<br />

scheuen.<br />

mandem gerade so weit zu helfen, dass er sich<br />

verpflichtet fühlt, einen Gegenwert zu bezahlen,<br />

der der vollen Hilfe entspricht. Zumeist nehmen<br />

sich diese Leute einen Vorschuss, der grösser ist<br />

als die zu erwartende Bezahlung, wissend, dass<br />

der Automobilist unter dem Eindruck und somit<br />

dem Druck einer Panne weicher und in Geldsachen<br />

nachgiebiger gestimmt ist als nach Befreiung vom<br />

Alpdruck in glühender Karstsonne. Wenn ich jeweils<br />

nicht bereit war, Vorschüsse zu leisten, bekam<br />

ich eine garstige Antwort in dunkelstem Slang<br />

zu hören: «If yä wana pay, me no wana help<br />

yä, worauf ich gewöhnlich antwortete: «And J<br />

do not wana have your help — gö by...»<br />

Lastwagenführer<br />

neigen natürlicherweise zum Widerstand und<br />

haben gern «taube Ohren»,, denn es kostet stets<br />

Ueberwindung, einen schwer beladenen Wagen<br />

auf eine weiche Strassenkante hinauszuführen, um<br />

einen gehetzten Touristen vorfahren zu lassen. Ich<br />

half verschiedenen, die von meinen Vorgängern in<br />

den Strassengraben gedrückt worden waren, ohne<br />

dass sie sich ihrer daraufhin angenommen hätten.<br />

Aber ich muss sagen, dass es trotzdem nicht ganz<br />

gleichgültig ist, welchem Volksteil ein Lastwagenchauffeur<br />

angehört. Der serbische Fahrer ist eher<br />

unwirsch, hart und draufgängerisch. Er besänftigt<br />

den hupenden, nachdrängenden Touristen durch<br />

ein lässig abweisendes Zeichen mit der Hand, er<br />

möge sich noch für eine Stunde gedulden... Der<br />

Bulgare dagegen gibt entweder Vollgas, um des<br />

andern Fahrt nicht zu stören, oder dann lässt er<br />

Sie vor, indem er sogar anhält. Der Kroate handelt<br />

ähnlich, wenn er nicht zufällig kroatischer<br />

Mohammedaner ist (es gibt deren fast eine Million)...<br />

Der Grieche und Rumäne fährt absichtlich<br />

noch auf der Strassenmitte, damit Sie ja nicht<br />

vorfahren können. Denn er hat doch mehr «Temperament»<br />

und damit technischen Ehrgeiz.<br />

Was das Essen anbelangt,<br />

so kam ich immer wieder auf die Regel: «Iss die<br />

Produkte des Landes, doch möglichst so zubereitet,<br />

wie du sie zu Hause gewohnt bist.» Was<br />

nämlich die «eingeborenen» Nahrungsmittel für<br />

uns so oft ungeniessbar macht, das ist die Art<br />

ihrer Würzung oder anderweitigen Zubereitung,<br />

Diese kleinen Hotels im bulgarischen Balkangebirge<br />

sind sauberer als die grossen Hotels der Städte.<br />

Es ist gut, wenn man dies weiss — billiger und<br />

zugleich besser. Keine « westliche » Küche, die man<br />

ja doch nicht versteht. Dagegen aber gute Einzelplatten.<br />

besonders in Speisekombinationen. Vieles, was wir<br />

einzeln gerne essen, kann im Gemisch einfach<br />

eine Scheusslichkeit werden — man denke nur<br />

schon an Zutaten wie Zucker und Salz, scharfen<br />

Paprika oder Saucen. Mit diesem Grundsatz<br />

durchquerten wir auch ganz Asien, ohne ernstlich<br />

unter Nahrungssorgen zu leiden. Wovon man sich<br />

am meisten hüten muss, wenn man schon in einheimischen<br />

«Speisehäusern» einkehrt, das ist<br />

schlecht gewordenes Fett oder gar verdorbenes<br />

Fleisch. Wir haben schon ein halbes Dutzend Eiweissvergiftungen<br />

allein im Balkan hinter uns und<br />

sind endlich klug geworden...<br />

Wasser sollte man eigentlich kochen, doch<br />

haben sich viele Städte jetzt gute Wasserleitungen<br />

zugelegt. Sonst aber darf man ruhig misstrauisch<br />

sein, besonders Sodbrunnen gegenüber, die inmitten<br />

von Dörfern liegen, wo eben Jauche durch<br />

undichte Brunnenwände eindringen kann.<br />

Eigentlich sollte man vor einer Balkanreise das<br />

Töten von Kleintieren erlernen. Können Sie ein<br />

Huhn, ein Ferkel, ein Lamm, Fische, einen Krebs<br />

erledigen? Wenn ja, wird der Balkan für Sie ein<br />

Paradies. Denn hier kauft man sich diese Tiere<br />

lebend ein, und man blickt Sie höchst erstaunt an,<br />

wenn Sie diese Dinge etwa «kochfertig zubereitet»<br />

verlangen sollten. Wie kann man nur, wo doch das<br />

Fleisch lebend frischer bleibt als auf Eis 1 Ingewissen<br />

Seen krochen am Abend die Krebse zu Dutzenden<br />

in den seichten Ufergebieten herum. Wir fischten<br />

sie. Doch konnten wir die essbaren infolge mangelnder<br />

Kenntnis nicht ausscheiden, so dass die<br />

Krebssuppe supponiert bleiben musste. -Auch<br />

Schildkröten liefen uns oft über den Weg, aber<br />

wie soll ein Mitteleuropäer solche Geschenke des<br />

Himmels nutzen können?<br />

Da wir kampierten, schlugen wir die «Gemüseroute»<br />

ein, indem wir schon oben im Balkan auf<br />

Märkten fragten, woher die einzelnen Gemüse<br />

stammten. Wir schrieben uns die Gegenden auf<br />

und trachteten, sie in unsere Route mit einzubeziehen,<br />

schon im Hinblick auf unser Budget, das<br />

keine Extratouren erlaubte.<br />

Kampieren — ja, aber mit Hindernissen.<br />

Für den, der kampiert, ist es zudem noch äusserst<br />

wichtig, zu wissen, ob unterwegs Kampplätze<br />

zu erwarten sind. In Mostar trafen wir Ausländer,<br />

die ganz erbost erzählten, sie hätten von<br />

Cattaro bis Mostar keine einzige Kampmöglichkeit<br />

gefunden. Wir jedoch als geübte Kampleute<br />

entdeckten, allerdings unter schwierigsten Verhältnissen,<br />

Plätze, auf die wir nur gelangen konnten,<br />

indem wir eine Art Rampe von der Fahrstrasse<br />

ins Gelände aufbauten. Zehn Minuten Arbeit bedeutete<br />

dies jeweils,- zehn Minuten, die eigenartigerweise<br />

die meisten Fahrer scheuen. Man<br />

muss in Gebieten mit geringen Kampmöglichkeiten<br />

früh anhalten, etwa um für Uhr. Sonst bleibt es<br />

einem sicher, bis in die Nacht hinein fahren zu<br />

dürfen, ohne etwas zu finden. Nach Einbruch der<br />

Dunkelheit wird die Geschichte noch schwieriger,<br />

so dass man dann doch zum Hotel Zuflucht<br />

nimmt. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich<br />

mich im Kamp wohler fühlte als in den Hotels, mit<br />

ganz wenigen Ausnahmen in grösseren Städten.<br />

Uebrigens wird die Autokuh auch im Balkan<br />

schon tüchtig gemolken,<br />

so dass es gut ist, mit einer gewissen Härte aufzutreten<br />

und sich nicht zu scheuen, Preise vorher<br />

zu vereinbaren und dann zu kontrollieren, ob man<br />

auch wirklich das geliefert erhält, Was man bestellte.<br />

Unangenehm berühren die «Schlepper», die<br />

sich einem in allen sogenannten Touristenzentren<br />

aufdrängen, sekundiert von den Gassenjungen<br />

und Ladenverkäufern, Gemüsehändlern und Hausfrauen,<br />

die alle im Chor den Namen eines der<br />

führenden Hotels am Platze ausrufen in der Annahme,<br />

ein Mensch, der fremd aussehe, habe<br />

nichts Eiligeres zu tun, als nach der Einfahrt in<br />

einen Ort im Hotel Zuflucht zu suchen, damit die<br />

Kapitalbildung im Dorf oder in der Stadt angeregt<br />

werde.<br />

Da hört die Logik auf.


— DIENSTAG, 26. NOVEMBEB ifl'O 4UT0M0B L-REV .<br />

digung aufgefasst wurde, während unauffällig vorgenommene<br />

Stichproben Wunder wirkten. Stiess<br />

ich dabei auf eine Schlamperei, so eröffnete Ich<br />

dem Werkstättechef ganz einfach, ich werde nicht<br />

den vollen Stundenlohn berappen. Bei kleineren<br />

Reparaturen allerdings spielt die Arbeit im Balkan<br />

eine so geringe Rolle, dass sie neben den Preisen<br />

der nötigen Ersatzteile verschwindet. In grösseren<br />

Städten freilich haust da und dort eine Art Raubritter<br />

der Werkstattkunst. Da bezahlte ich z. B. für<br />

die «Arbeit», die das Einfüllen von destilliertem<br />

Wasser in die Batterie erforderte, einen FrankenI<br />

Die Verrichtung dauerte genau drei Minuten<br />

Das Wasser kostete fünfzig Rappen. Für eine Garagenboxe<br />

dagegen verlangte man mir am nämlichen<br />

Ort ebenfalls einen Franken. Als ich den<br />

Inhaber auf die Unlogik dieser Preisbildung aufmerksam<br />

machte und ihm sagte, ich bezahle lieber<br />

mehr für die Garage und weniger für die «Einfüllarbeit»,<br />

nur um der lieben Logik willen, da<br />

wurde der Mann ernsthaft böse. Worauf ich es<br />

aufgab, östlich der Karawanken «logisch» zu denken.<br />

Keine Stadt Europas hat so schöne grosse Taxameter<br />

wie Sofia. Weiter nördlich stiessen wir auf<br />

Taxis, die einen Ersatzkühler mitführten, der womöglich<br />

nach zehn Kilometern eingebaut wurde,<br />

während der andere am Abend wieder gelötet<br />

wurde, um am folgenden Tag bereit zu sein, falls<br />

der erste etwa Streikgelüste.zeigen sollte. Wagen<br />

in permanenter Reparatur sind also keine Seltenheit,<br />

sobald man in die mazedonische Region hineingerät.<br />

Dort musste ich Taxichauffeuren auch<br />

einen Vorschuss geben,,damit sie sich ein wenig<br />

Benzin kaufen konnten. Mit einem Teil des Geldes<br />

speisten sie vor der Abfahrt noch rasch in einem<br />

kleinen Restaurant, weil sie vielleicht einen Tag<br />

nichts mehr gegessen hatten. Aber sie gehörten<br />

zu den Selbstbewusstesten ihrer Stadt, denn sie<br />

waren «motorisiert», und das hebt das Selbstgefühl.<br />

Als ich einem solchen Taximann gegenüber<br />

äusserte, er sei ja teurer als seine Kollegen im motorisierten<br />

Westen Europas, entschuldigte er sich:<br />

«Mein Motor braucht mehr Benzin als der Ihre.»<br />

Dabei machte er mit den Händen Zickzackbewegungen<br />

und fügte das Wort «Kolben» bei. Er<br />

meinte, sie schlotterten im Zylinder und Hessen das<br />

Gasgemisch durch den Auspuff heraus. Es fällt<br />

einem ja schon schwer, die Ausgaben für technische<br />

Mängel auf sich zu nehmen. Aber wie gesagt,<br />

die Logik sieht jenseits der Karawanken anders<br />

aus als bei uns.<br />

m wm»mm<br />

Die Bauern wohnen oft ju weit von ihren Aeckern entfernt, um besonders zur Reifezeit der Melonen<br />

täglich herzukommen, um die reif gewordenen Früchte zu pflücken. So baut man sich denn, eine<br />

Nomadenhütte und wohnt dort, bis die Ernte vorüber ist. Das kam uns für unsere Verpflegung<br />

sehr zugute, denn die Bauern verkauften Melonen, die fünf Kilo wiegen, für zehn Rappen,<br />

Die Arbeiten werden fast<br />

nur von Hand ausgeführt,<br />

was die Schuld daran<br />

trägt, dass sie relativ<br />

längsam vorwärtsschreiten.<br />

Auch dass ich Tankwarte extra für ihre « Bemühung<br />

» bezahlen sollte, das Benzin in meinen<br />

Tank strömen zu lassen, wollte mir erst nicht gerecht<br />

scheinen, besonders wenn ich sah, wie die<br />

Tankstelleninhaber inzwischen ruhig eine Pfeife<br />

rauchten und die Hände über ihrem Bäuchlein<br />

kreuzten. -Sie haben es herausgefunden, wie man<br />

ohne Angestellte auskommt, das heisst,<br />

wie man die Angestellten durch die Automobilisten<br />

aushalten lässt.<br />

Zerlumpte Buben stehen ja genug herum. Sie<br />

belagern die Tankstellen und sind sehr dienstbeflissen.<br />

Macht der Automobilist ein erstauntes<br />

Gesicht, wenn ihm der Junge zu merken gibt, dass<br />

er auch ihm etwas schuldet, dann schenkt ihm der<br />

Tankinhaber nur einen verächtlichen Blick, der<br />

etwa soviel ausdrückt wie: «Schämst du dich nicht,<br />

dich um zehn bis zwanzig Rappen zu drücken?»<br />

In Griechenland fiel es uns auf, dass die Menschenmenge,<br />

die sich immer an Tankstellen ansammelte,<br />

die gelieferten amerikanischen Gallonen<br />

laut mitzählte: «Ena, dhio, tri, tessere, pende»<br />

und so weiter. Das brachte mich auf den Gedanken,<br />

man müsse die ausgeschenkten Gallonen<br />

wirklich zählen. Trotzdem fiel ich herein, denn ein<br />

findiger Tankbesitzer hatte sich eine geniale Einrichtung<br />

konstruiert, die ihm erlaubte, das ins<br />

Schauglas gepumpte Benzin ganz oder teilweise<br />

in seinen eigenen Tank zurückfliessen zu lassen.<br />

Er bewerkstelligte das durch Druck auf einen<br />

kleinen Hebel, Allerdings kam ich ihm auf den<br />

Sprung, da-mein Benzinstandzeiger zu wenig anzeigte.<br />

Ich horchte unauffällig nach hinten und<br />

hörte, dass nichts (n meinen Tank rann, doch leugnete<br />

der Mann kurzerhand, als ich ihn stellte. Den<br />

Hebel am Tank entdeckte ich dann am folgenden<br />

Tag mit Hilfe eines Freundes.<br />

« Achtung, Ich bin ohne Bremse!»<br />

Man sollte im Balkan nicht auf rasche Reparaturarbeit<br />

drängen. «In diesem Fall werde ich kleine<br />

Arbeiter beigeben müssen», meinte ein russischer<br />

Mechaniker. Unter «kleinen» verstand er Lehrlinge.<br />

Da bin ich nun besonders empfindlich, weil<br />

sich die Lehrlinge hier unten offensichtlich zu wild<br />

gebärden. Sie greifen zu leicht zu Hammer und<br />

Beisszange. Meine Bremsbeläge waren abgeschliffen,<br />

so dass der Wagen bei fünfzig Stundenkilometern<br />

fünfzig Meter Bremsweg erforderte. Man<br />

sollte die Beläge ersetzen, gab Ich Anweisung.<br />

Ein Mechaniker probierte die Bremsen aus. «Die<br />

sind doch gutl» rief er geradezu erbost aus. Ich<br />

verstand — denn ich war den Autobussen begegnet,<br />

denen ich schon Hunderte von Metern voraus<br />

an einer guten Stelle auswich, um sie durchzulassen,<br />

wissend, dass sie nicht früh genug bremsen<br />

konnten, trotzdem sie mit starkem Zwischengas<br />

in den kleinern Gang rutschten und Handund<br />

Fussbremse gleichzeitig anzogen. Nicht umsonst<br />

hörte ich auch fast täglich von Wagen, die<br />

in Abgründe gestürzt waren. Ich verstand, warum<br />

wir viele Wagen vor der grossen Kurvenstrecke<br />

zwischen Dubrovnik und Metkovic anhalten sahen,<br />

worauf die Fahrer ihre Sirenen auf schrilleren Ton<br />

einstellten, ich verstand, warum die Autobusse der<br />

Strecke Cattaro-Cetinje sozusagen ständig hörntenbedeutet<br />

dies Homen. Es heisst aber Immer auch:<br />

«Und ich schneide die Kurven.» Denn das tut ein<br />

zünftiger Fahrer südlich der Karawanken.<br />

Trotz aller Mängel lernt man diesen Balkan<br />

lieben. Wo wäre es sonst möglich, dass man, wie<br />

wir, mit einem Lokomotivführer vereinbart, er solle<br />

einem täglich in voller Fahrt ein frisches Brot auf<br />

den Campplatz werfen und jeden zweiten Tag ein<br />

Pfund Kalbfleisch?<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

50. Fortsetzung<br />

«Und hier steht es wieder ganz anders! »<br />

sagt ein älterer Mann und liest stockend<br />

vor:<br />

. Das sensationelle Doppelleben eines<br />

Industriellen.<br />

Das Doppelleben des bekannten und angesehenen<br />

Fabrikdirektors Heinrich Römer<br />

fand hier in Grasse seine tragische Lösung.<br />

Der Industrielle, der seit Jahren ohne<br />

Wissen seiner Angehörigen als «dummer<br />

August» mit einem Wanderzirkus mitzog,<br />

ist während der Vorstellung von seinem<br />

eigenen Sohn erkannt worden. Es kam zu<br />

einer dramatischen Erkennungsszene im<br />

ausverkauften Zirkus. Der Fabrikdirektor<br />

erlitt mitten in der Manege einen Nervenzusammenbruch.<br />

Eine Panik im Publikum<br />

war die Folge. Ein aus der Menge in die<br />

Arena gefeuerter Schuss scheint in keinem<br />

Zusammenhang mit der Tragödie zu stehen.<br />

Der Industrielle und sein Sohn sind spurlos<br />

verschwunden. Eine Halbweltdame, die<br />

sich in Begleitung des jungen Mannes befand,<br />

wurde verhaftet. Die von so grosser<br />

Tragik betroffene, angesehene Familie ist<br />

erst kürzlich von einem Trauerfall .heimgesucht<br />

worden.<br />

Das ihm herübergegebene Blatt entsinkt<br />

Karstens Hand.<br />

« Diese Meldung ist die richtigste! »<br />

Der Kreis der Arbeiter um Karsten hat<br />

sich verdichtet. Sie sprechen alle durcheinander,<br />

aufgeregt, mit wilden Gebärden, die<br />

sie sonst nur in politischen Versammlungen<br />

haben.<br />

Als wenige Minuten darauf die Sirene<br />

heult, sind die Arbeiter entspannt, und von<br />

dem unheimlichen, sie bedrohenden Alp bleibt<br />

nur lüsterne Neugier und die Genugtuung,<br />

dem Mittelpunkt so sensationellen Geschehens<br />

nahe zu sein.<br />

Karsten verschwindet in der Telephonzelle,<br />

lässt sich mit der Villa Römer verbinden.<br />

Die Zofe Lotte ist am Telephon.<br />

«Lotte!... Bitten Sie mal 's gnädige Fräulein<br />

an den Apparat.»<br />

« Das gnädige Fräulein schläft noch. » Und<br />

beinahe in einem Atem: «Ach, Herr Karsten,<br />

haben Sie denn die Morgenblätter schon gelesen?<br />

... Wir sind in der grössten Aufregung<br />

unten in der Küche... Was sollen wir denn<br />

machen, wenn das gnädige Fräulein aufwacht?<br />

»<br />

«Alle Morgenzeitungen sofort wegstecken!<br />

Alle! ...Und sich alle etwas zusammennehmen,<br />

verstanden?! Keine aufgerissenen Gesichter<br />

machen! Und Fräulein Else sagen,<br />

sie soll mich erwarten, ich käme jetzt hin.»<br />

«Gott sei Dank, Herr Karsten! » antwortet<br />

das 'Mädchen.<br />

Karsten ist nicht aufgeregt, er ist ganz<br />

ruhig — und vergisst doch, seinen hellen,<br />

langen Arbeitskittel mit dem Jackett zu vertauschen.<br />

Er schickt zu Fehling: er müsse<br />

weg. Er reisst den Hut vom Riegel und stürzt<br />

hinaus.<br />

In der Villa Römer kommen ihm Mädchen,<br />

Diener, Chauffeur aufgeregt entgegen.<br />

Er wehrt sie ab, wie er seine Arbeiter abzuwehren<br />

pflegt: /<br />

« Kinder — Papier ist geduldig!... Wartet<br />

mal ab, was an dem ganzen Quatsch 4ran<br />

ist!»<br />

Else Römer schläft noch.<br />

«Wecken Sie sie, Lotte. Sagen Sie, ich<br />

wäre da.»<br />

Karsten geht auf und ab auf der Terrasse.<br />

Auf dem Tisch liegt ein aufgerissenes Telegramm,<br />

aufgegeben in Grasse, am Vormittag<br />

vor der tragischen Nacht. Er liest: Väter<br />

noch nicht gesprochen, aber Angelegenheit<br />

aufgeklärt. Völlig harmlos. Erklärungen<br />

mündlich. Hans und Gerda.<br />

Nun schlief wohl Else zum ersten Male<br />

ruhig nach langer Zeit.<br />

Lotte zieht in Else Römers Zimmer die Jalousien<br />

hoch. Sie macht es umständlich, geräuschvoll.<br />

Damit Else Römer aufwacht<br />

Die schlägt die Augen auf:<br />

«Nanu, Lotte, ich hab doch nicht geklingelt.<br />

»<br />

« Nein, gnädiges Fräulein. Aber es ist Besuch<br />

da! »<br />

« So früh — wer denn? ><br />

«Herr Karsten! »<br />

Mit einem Satz ist Else aus dem Bett:<br />

« Karsten? Wirklich Karsten?... Ach Gott,<br />

ach Gott, meine Strümpfe, Lotte... ach,nein,<br />

die braunen. Drehen Sie die Brause auf!...<br />

Lotte, haben Sie gesagt, dass er ein bisschen<br />

warten muss, ein bisschen?... Aber Lotte,<br />

Sie machen ja ein Gesicht wie sieben Tage<br />

Regenwetter! Wer hat Ihnen denn die Wurst<br />

vom Brot weggegessen?... Und mir ist zum<br />

ersten Male wieder wohl heute!... Beinahe<br />

vergnügt bin ich... Lotte, Sie kriegen, zehn<br />

Franken Zulage ab nächsten Ersten! Fein<br />

nicht?... Ich setz 1 das schon durch beim<br />

Vater/.. Hat Herr Karsten Blumen mitgebracht?<br />

»<br />

Else Römer stürmt die Treppe hinunter.<br />

Steht mit vor Glück strahlenden Augen auf<br />

der Schwelle. Sie versteht's ja selbst nicht,<br />

dass sie den tapsigen Bär da all ihren Sportkameraden<br />

vorzieht. Aber sie kann's nun mal<br />

nicht ändern.<br />

«Guten Tag, Herr Karsten! Ein feines<br />

Telegramm bekommen gestern von Hans und<br />

Gerda!... Wollen Sie mit mir frühstücken?...<br />

Nein? Schade.»<br />

Sie sitzt am Frühstückstisch<br />

«Aber Lotte... die <strong>Zeitung</strong>en!»<br />

« Ab! » sagt Karsten zu Lotte.<br />

Lotte nickt, schlägt die Augen zum Himmel<br />

auf und verschwindet.<br />

« Was ist denn mit Ihnen Karsten? Stimmt<br />

was nicht? ><br />

Karsten sagt: «Geben Sie mir mal Ihr<br />

Pfötchen, Fräulein Else. So. Und nun hören<br />

Sie zu. Es klingt alles ein bisschen schlimm,<br />

ist aber im Grunde ganz einfach.»<br />

« Ja, was denn um Gottes willen? »<br />

« Der ganze geheimnisvolle Klumpatsch um<br />

Ihren Herrn Vater ist zerplatzt... er hat ein<br />

Doppelleben geführt... na ja, sehen Sie, das<br />

hatten Sie schon selbst angenommen... er<br />

hat ein bisschen Clown gespielt im Sommer,<br />

verstehen Sie?... Was andere Leute sich alle<br />

Tage leisten, in der Familie und im Büro, das<br />

hat er sich eben für die Sommermonate aufgehoben<br />

... hat sein Clownstum eben in konzentrierter<br />

Form an eine grössere Menge abgegeben!...<br />

Na, und das ist nun eben unter<br />

etwas merkwürdigen Umständen herausgekommen.<br />

Und die <strong>Zeitung</strong>en schreiben allen<br />

möglichen Quatsch darüber zusammen...<br />

und darum wollte ich Sie bitten, keine <strong>Zeitung</strong><br />

jetzt in die Hand zu nehmen. Wollen<br />

Sie mir das versprechen? ><br />

So einfach, so natürlich hat Karsten das<br />

gesagt, dass Else das, was sie da gehört hat,<br />

ganz natürlich scheint. Und als hätten seine<br />

Worte ihr auch die Einstellung gegeben, sagt<br />

sie ruhig:<br />

« Ja, Herr Karsten... wenn Sie das für<br />

richtig halten... natürlich verspreche ich<br />

Ihnen das.» Und nach einer Weile: «Was<br />

wird nun also jetzt mit meinem Vater und<br />

so...? »<br />

«Ihr Herr Vater scheint Hals über Kopf<br />

aus Grasse abgefahren zu sein. Sie müssen<br />

damit rechnen, dass er hier sehr bald eintrifft.<br />

Er wird vielleicht durch den Schock...<br />

durch einen Schock... also durch die letzten<br />

Ereignisse etwas gelitten haben... Sie werden<br />

gut tun, keinerlei Fragen an ihn zu richten.<br />

Er kommt, er ist da — schön! »<br />

«Und Hans?... Und Gerda?»<br />

Karsten steht auf.<br />

«Ich muss wieder in die Fabrik, Fräulein<br />

Else! Meine Arbeiter haben mal wieder einen<br />

unruhigen Tag... Also, keine <strong>Zeitung</strong>en<br />

lesen! Und wenn Sie auf mich hören wollen,<br />

lassen Sie sich auch Telephon verleugnen! »<br />

«Das geht doch nicht! »<br />

« Geht sehr gut.» Karsten lässt sich mit<br />

der Auskunft verbinden: «Bitte, Fräulein,<br />

sperren Sie bis auf weiteres diesen Anschluss.<br />

Nein, nicht ganz. Von hier aus muss gesprochen<br />

werden können. Was wird den Anrufenden<br />

gesagt?... Der Teilnehmer wünscht<br />

nicht angerufen zu werden? Gut. Danke.»<br />

Karsten hängt ein.<br />

«Frech? Nicht, Fräulein Else? Dass ich<br />

hier so 'rumfuhrwerke. Aber ich halt's für<br />

besser. Die <strong>Zeitung</strong>en schreiben Quatsch! Die<br />

Menschen reden Quatsch! Und Sie ohne jeden<br />

Schutz — nein, geht nicht... Sie können<br />

mich jede Stunde anläuten, wenn Sie's beruhigt.<br />

Nach Fabrikschluss komm' ich wieder<br />

her. Kann ich mich heute abend für Tee und<br />

Essen in Kost geben bei Ihnen?... Schön.<br />

Gut. Danke. Kopf oben behalten! Nur keine<br />

Panik! »<br />

Karsten geht. In Elses Ohr aber schwingen<br />

seine letzten Worte: nur keine Panik!<br />

Als Gerda Manz sich in der Solo-Garderobe<br />

des Cirque d'ete umsieht und entdeckt,<br />

dass der Clown... dass Direktor Römer verschwunden<br />

ist, lassen ihre Nerven nach. Sie<br />

fällt auf das Sofa, bricht in Tränen aus. Ein<br />

Schluchzen, in dem sich alle freudigen und<br />

qualvollen Spannungen der letzten Tage und<br />

Wochen lösen. Von draussen dringen Kommandorufe<br />

herein, Hammerschläge.<br />

Frau Molignon reisst die Tür auf:<br />

« Das Zelt wird abgebrochen. Sie müssen<br />

'raus! »<br />

Noch immer zittert sie vor Empörung über<br />

das, was der junge Bengel ihrem Manne angetan!<br />

Wenn der, bevor er abgeführt wurde,<br />

nicht gesagt hätte, er käme für den ganzen<br />

Schaden auf, sie würde jetzt die Geliebte des<br />

jungen Mannes mitsamt dem falschen Rene<br />

noch ganz anders an die Luft setzen! Sie<br />

wiederholt grob: «Also bitte: verlassen Sie<br />

den Zirkus! Wenn der Vater ihres Freundes<br />

nicht bis zum Wagen laufen kann, schicke<br />

ich ein paar Männer, die ihn 'raustragen.»<br />

(Fortsetzung folgt.)


8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26r NOVEMBER <strong>1940</strong> —. N° 48<br />

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nebenbei und mühelos<br />

VON HELENE ZINGG<br />

eine mit System aufgebaute Turnstunde nicht etwa<br />

ersetzen, sie können lediglich eine Ergänzung sein,<br />

die leider für viele stark beschäftigte Mitmenschen<br />

die einzige Möglichkeit ihrer Skivorbereitung bedeuten.<br />

Nach all' dem eben Gesagten nehme ich<br />

ohne weiteres an, dass du die Selbstdisziplin aufbringst<br />

und morgens und abends die 10 Minuten<br />

für einige gebräuchliche Turnübungen, wie Kniebeugen,<br />

Rumpfübungen, Armeschwingen, unterbrochen<br />

durch Atemübungen, findest. Das wäre schon<br />

recht viel. Weiter mache dir zur Regel, dass du<br />

— dem Skifahren zuliebe — der Bequemlichkeit<br />

wippen); die Uebung ist dann richtig ausgeführt,<br />

wenn die Fersensehnen spannen und die Fussknikkung<br />

eine maximale ist. Hast du gar im Keller zu<br />

«... Fünftagewoche, retour für einfach, neue<br />

Ski, neue Super-Diagonal-Bindung, Keilhose mit<br />

Schnitt, wie du noch keinen gesehen hast, das<br />

wird einen Skisport geben; ich sage dir, du wirst<br />

staunen, die Schneehasen allesamt werden staunen,<br />

das wird ganz grosser Sport sein...»<br />

« Darf ich bei diesen Zukunftsbildern milde lächeln,<br />

deine Prophezeiungen etwas anders deuten?<br />

iWettlauf mit der Strassenbalm stärkt Beine<br />

und Lunge.<br />

Magst du dich erinnern, dass es im Volksmund<br />

heisst: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer,<br />

oder, auf uns Skifahrer übertragen: Die Ausrüstung<br />

1941 macht noch keinen Skifahrer! Oh, glaube<br />

nicht, ich missgönnte dir deine Kantenski mit<br />

Schleiflackbemalung; im Gegenteil, ich bin der<br />

Erste, der Freude hat an einem guten Gerät und<br />

einer modischen Bekleidung. Aber diese Schneehasen,<br />

welche vor Staunen und Begeisterung nicht<br />

mehr weghüpfen können, die gehen mir einstweilen<br />

nicht so recht in den Kopf hinein, weil... weil du<br />

vergisst, dass ein Städter oder eine Städterin, die<br />

sich körperlich kaum übermässig betätigen, nicht<br />

von vorneherein dazu bestimmt erscheinen, die<br />

Skiwelt durch ihre rasanten Schwünge und atemverschlagenden<br />

Steilfahrten aus den Angeln zu heben.<br />

Du schenkst mir keinen Glauben, du Zweifler!<br />

Gut, so folge die Probe dem Exempel. Sei sportlich<br />

und gehorche meinem Befehl: zehn Kniebeugen<br />

aus dem Zehenstand. Eins ... zwei... drei ... »<br />

Bei zwei kracht es schon ordentlich in den Gelenken,<br />

bei sechs geht die Puste aus und bei acht<br />

findet das Spiel vorzeitig ein Ende.<br />

Wie schnell kann ein Mensch aus allen Himmeln<br />

fallen und wie hässlich ist es anderseits, ihm<br />

die Illusionen zu rauben. Aber besser, rechtzeitig<br />

Traumbilder zerstören und nach dem Niederreissen<br />

beim Bauen einer neuen Wirklichkeit mithelfen.<br />

«Mein Lieber, wie willst du mit diesen krachenden<br />

Gelenken, diesen eingerosteten Gliedern<br />

die Christianias ziehen oder reissen? Wie willst<br />

du die Stösse des Geländes, die bekanntlich dem<br />

Gleichgewicht zusetzen, parieren, wo, glaubst du,<br />

dass sich die Vorlage finden lassen wird, etwa gar<br />

im Sportgeschäft als kleiner Artikel, den man sich<br />

fünf Minuten vor Abgang des Zuges — gleich einer<br />

Tube Wachs ersteht. Nein, nein, so geht das nun<br />

einmal nicht. Mit Kraft allein kann man nicht Skifahren,<br />

der stärkste Mensch wird müde, wenn er<br />

den ganzen Tag seine Bretter herummurkst. Es<br />

braucht noch Rhythmus, es braucht harmonische Bewegungen,<br />

kurz es braucht einen wohlausbalancierten<br />

Körper, einen beherrschten Körper. Und<br />

diese Beherrschung können sich die wenigsten<br />

Menschen, Männer wie Frauen, durch ihre Berufsarbeit<br />

erhalten oder aneignen. Nicht einmal die<br />

Arbeit der im Haushalt praktisch tätigen Frau kann<br />

genügend vorbereiten. Und nun gar deine Tätigkeit,<br />

8 Stunden sitzen, kurzer Bureauweg und so<br />

fort. — Erinnerst du dich der wunderbaren Bodenartisten,<br />

die uns im Zirkus Knie so stark beeindruckten?<br />

Wie ein Ball flogen sie durch die Luft;<br />

wir wussten nicht, was wir mehr bewundern sollten,<br />

die Präzision, die Kühnheit oder den Mut.<br />

Und hinter allem steckt grosses Können, eine ungeheure<br />

Arbeit und ein Körpergefühl, das vielen<br />

von uns durch unsere Lebensweise verloren gegangen<br />

ist. Die Sportler, die Turner, sie haben<br />

dieses Gefühl, ihr Körper ist trainiert.<br />

Treppensteigen ist ein vorzügliches Skitraining.<br />

Und nun, lieber Freund, wollen wir zu dir<br />

zurückkehren. Wenn du durch stiebende Fahrten<br />

den Schnee aufwirbeln willst, tust du gut, vorerst<br />

die Schlacken aus deinem Körper herauszuwirbeln,<br />

den Gelenken durch Beug-, Streck- und Lockerungsübungen<br />

die abhandengekommene Geschmeidigkeit<br />

zurückzugeben, um so deinen «sense of<br />

body » zurückzugewinnen. Das kannst du auf ganz<br />

verschiedenen Wegen erreichen, einmal durch aktive<br />

Mitgliedschaft in einem Athletik- oder Turn«<br />

Klub, durch das Radio-Skiturnen oder durch kleine<br />

Uebungen, mit denen du verlorene Augenblicke<br />

ausfüllst. Für diese « zusätzlichen » Uebungen will<br />

ich dir nun einige Tips geben, damit du siehst,<br />

wie gut ich es im Grunde genommen mit dir meine.<br />

Diese Uebungen, ich sage es dir gleich, können<br />

Velofahren kräftigt die Fussgelenke.<br />

aus dem Wege gehst. Beförderungsmittel wie Lift,<br />

Strassenbahn und Taxis sind nur bei Zeitmangel<br />

zu benützen. Treppensteigen ist vorzüglich, wobei<br />

du darauf achten musst, dass du nur die vordere<br />

Fussfläche aufsetzest, der Absatz bleibt in der Luft<br />

hängen (nicht rückwärts ausrutschen!), die Knie<br />

schön in die Vorlage gedrückt. Bist du einmal<br />

übermütiger Stimmung, so kannst du, wie du es<br />

etwa in deiner Jugendzeit getan hast, den Wettlauf<br />

mit der Strassenbahn aufnehmen und bei Wiederholungen<br />

versuchen zu konstatieren, wie lange<br />

jeweilen deine Schrittmacherdienste anhielten. Als<br />

Stärkung der Fussgelenke ist das Radfahren nützlich,<br />

aber nur dann, wenn du die Pedale durch<br />

überakzentuierte Gelenkbewegungen antreibst. Zu<br />

Hause kannst du dich mit vielen kleinen Handreichungen<br />

nützlich machen und diese kombinieren<br />

zu Nutz und Frommen deines Trainings. Deine<br />

Frau, welche ebenfalls eine begeisterte Skifahrerin<br />

ist, wirst du mit Vorteil in dein heimliches<br />

Training einweihen, damit sie versteht, warum du<br />

dich für die am Boden liegende <strong>Zeitung</strong> zweimal<br />

bückst, einmal mittelst Kniebeuge, einmal durch<br />

Bücken macht gelenkig!<br />

Rumpfsenken mit steifen Knien! Für unsere Skikameradinnen<br />

gibt es eher mehr Varianten des zusätzlichen<br />

Skitrainings. Müssen sie warten, bis das<br />

Wasser oder die Milch kocht, gehen die Kaie in<br />

die Vorlage (die Knie gut nach vorne drücken.<br />

R7A3O<br />

Kreisbewegung der Beine und Füsse — wenns<br />

niemand sieht.<br />

tun, dann versuche einmal, ob du drei oder gar<br />

vier Minuten am Platz leicht aufspringen kannst,<br />

nicht hoch in die Luft, Füsse gut abrollen. Wenn<br />

die Waden schmerzen, brich nicht gleich ab, auch<br />

hier tut das « Zusätzliche » Wunder.<br />

Einem solchen Skitraining sind keine Grenzen<br />

gesetzt; sogar im Geschäft gibt es Arbeiten, die<br />

den Geist nicht besonders belasten oder anspannen.<br />

Im Schütze deines Pultes kannst du Kreisbewegungen<br />

mit den Füssen machen, rechtsherum,<br />

linksherum, auf und ab. Ich überlasse nun das Ausdenken<br />

weiterer Möglichkeiten deiner Phantasie.<br />

Uebe sie gut, du wirst es nicht bereuen...»<br />

Die Sportsaison<br />

beginnt!<br />

Vielleicht glauben Sie es nicht; aber ich gehöre<br />

zu jenen altmodischen Leuten, die ans Fenster<br />

springen, wenn um diese Jahreszeit auf einmal<br />

hinten in unserm Bureau jemand ruft: • Schaut hinaus,<br />

es schneit! » Jawohl, da kann ich meine Nase<br />

platt an die Fensterscheibe pressen und ebenso<br />

verwundert hinausstarren, wie wahrscheinlich drüben<br />

auf der andern Strassenseite in der Schule<br />

die ABC-Schützen. Und komme ich erst ins Freie,<br />

so ist mein erster Blick hinauf zum Berg. Wenn<br />

es von dort weiss hereinschimmert in den grauschmutzigen<br />

Stadtpflotsch, dann kommt so etwas<br />

wie Feststimmung über mich. Ja, geht es Ihnen<br />

denn anders? Ich weiss wohl, dass jetzt der eine<br />

oder andere lächeln wird. Aber ich habe die Gilde<br />

der « Unentwegten », die sich im Sommer auf dem<br />

Jungfraujoch und beim ersten Herbstwettersturz<br />

auf dem Claridenfirn oder dem Pizol herumtreiben,<br />

auch gar nicht gefragt, sondern das « gewöhnliche »<br />

Skivolk, alle jene, die am letzten schönen Sonntag<br />

noch einmal ohne Bretter durch die bunten Wälder<br />

liefen, um von Laub und grünen Wiesen richtig<br />

Abschied zu nehmen. Heute abend sitzen sie wahrscheinlich<br />

schon über irgendeiner Skigymnastik,<br />

die sie dann morgen früh, noch ehe es recht hell<br />

geworden ist, ausprobieren, um sich richtig mit<br />

Vorfreude zu laden und so allmählich zu den<br />

eigentlichen Taten vorzuschreiten.<br />

(Schluss Seite II, rechts unten.)


iii AUTOMOBTL-REVUE DIENSTAG. 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> N° 48<br />

Kauf von Skischuhen nur ganz gute Qualität ver- alle Touren, auch Hochtouren. Wer Touren mit<br />

langt werden. Gute Schuhe sind teuer, machen langen Aufstiegen macht, wählt Klebfelle, wer nur<br />

sich aber durch lange Lebensdauer mehr als be- kleinere Touren macht, gibt den Schnallfellen den<br />

zahlt. Für starke Beanspruchung eignen sich am Vorzug,<br />

besten handgenähte Schuhe. Sehr gut eingeführt<br />

haben sich die verschiedenen Arten von Gummisohlen.<br />

Sie verhindern die Bildung von Stollen an<br />

den Schuhen und sind ein guter Gleitschutz beim<br />

Marschieren. Schuhe ohne Gummibelag sollten,<br />

um dem lästigen Ausgleiten zu steuern, mit kleinen<br />

Nägeln beschlagen werden. Auf eine gute Passform<br />

ist speziell zu achten. Die Schuhe dürfen<br />

nicht zu gross sein, aber auch nicht zu knapp.<br />

Der Fussknöchel muss gut gehalten sein, die Zehen<br />

sollen sich frei bewegen können. An Socken trage JHf/ $. ^~^f~ip^§?L II {',,;'•<br />

ich ein Paar dünne und darüber ein Paar dicke mkl L->*%jD\l IIHillI Hl<br />

Skisocken. Es ist ein Unsinn, 2—3 Paar dicke<br />

Skisocken zu tragen. Die Füsse haben keinen Halt<br />

im Schuh, erlauben keine richtige Skiführung mehr<br />

und wärmer hat man auch nicht. Skischuhe müssen<br />

gut gepflegt sein, wenn sie lange Zeit ihren<br />

schweren Dienst erfüllen sollen. Man fette sie selten<br />

ein, sondern behandle sie mit Wichse oder<br />

sogenanntem Glanzfett. So behandelte Skischuhe<br />

werden nicht schwammig, verlieren die Form nicht<br />

und bleiben wasserdicht.<br />

^/'dkm*<br />

Winter! Was ist nicht alles in diesem Begriff<br />

enthalten! Auf der einen Seite bringt er uns die<br />

verschiedensten Sorgen, auf der andern aber viele<br />

frohe Stunden. Eines, was an ihm besonders lockt<br />

und worüber wir uns am meisten freuen, sind<br />

Sonne und Pulverschnee. Was gibt es schöneres,<br />

als an einem klaren Wintertag in sonnendurchfluteten<br />

Wäldern und Bergen mit den langen Brettern<br />

an den Füssen zu wandern? Vielleicht wird<br />

der Nichtskiläufer hier einwenden, dass das Skifahren<br />

doch eine recht komplizierte Sache sei und<br />

das Erlernen manchem viel zu viel Schwierigkeiten<br />

bereite. Das ist aber keineswegs der Fall, wenn<br />

zwei Voraussetzungen erfüllt werden. Die eine bezieht<br />

sich auf das Erlernen.<br />

Wir haben an allen grössern Orten und auf<br />

allen Wintersportplätzen vorbildlich geleitete Skischulen<br />

des Schweiz. Skischulverbandes, welche<br />

nach der einfachen, klaren und leicht erlernbaren<br />

schweizerischen Einheitstechnik instruieren. In<br />

einer dieseer Schulen ist das Erlernen des Skilaufs<br />

ein Vergnügen. Nach kurzer Ausbildungszeit<br />

wird man schon imstande sein, kleinere Touren<br />

auszuführen.<br />

Die andere Voraussetzung bezieht sich auf die<br />

Ausrüstung, und von dieser wollen wir hier reden.<br />

Wer beim Lernen rasch Fortschritte machen und<br />

ein guter Fahrer werden will, benötigt eine gute<br />

und sportgerechte Ausrüstung: erst mit ihr findet<br />

er vollen Genuss am Skisport. Nachstehend seien<br />

einige Winke gegeben, die beim Einkauf einer<br />

Ausrüstung beachtet werden sollten. Beginnen wir<br />

gleich mit den Ski.<br />

DIE<br />

SKI<br />

Diese müssen eine schnittige Form haben, nicht<br />

zu schmal, aber auch nicht zu breit sein. Die Breite<br />

eines Normalskis, unter der Bindung gemessen, ist<br />

ca. 7,5 cm. Die Länge sollte so gewählt werden,<br />

dass bei ausgestrecktem Arm die Skispitze in die<br />

Handfläche reicht. Als Holz eignet sich am besten<br />

Hickory. Dieses ist hart, aber gleichwohl elastisch<br />

und gibt schnelle Ski mit langer Lebensdauer.<br />

Hickoryski sind etwas schwerer und auch teurer<br />

als Eschenski, aber diesen unbedingt vorzuziehen.<br />

Ob der Ski handgekehlt, maschinengekehlt oder<br />

flach ist, spielt keine grosse Rolle. Wichtig ist,<br />

dass das Holz keine groben Fehler hat, sondern<br />

möglichst schöne Maserung aufweist. Auch haben<br />

wir darauf zu achten, dass die Elastizität und Federung<br />

bei beiden Ski gleich ist.<br />

DIE KANTEN<br />


N° 48 — DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

mehr oder weniger plötzliche Bremswirkung. Du<br />

hast jedoch hiervon vorläufig keine Notiz genommen.<br />

Dein Körper hat infolge des ihm innewohnenden<br />

Trägheitsvermögens das Bestreben, sich<br />

mit unveränderter Geschwindigkeit weiterzubewegen.<br />

Die beiden Kräfte «Bremsung» und «Trägheitskraft<br />

oder Beharrungsvermögen» wirken in<br />

entgegengesetzter Richtung (Kräftepaar), was<br />

einen Sturz nach vorn zur Folge haben muss. Um<br />

den Sturz zu verhindern, bleibt dir nichts anderes<br />

übrig, als das Trägheitsvermögen durch richtig<br />

dosierte Rücklage abzuschwächen. Ist der Fall<br />

umgekehrt, das heisst wirkt die Schneeunterlage<br />

zuerst bremsend und nachher beschleunigend,<br />

dann eilen die Ski plötzlich mit deinen Füssen davon,<br />

dein Oberkörper wird aus der Gleichgewichtslage<br />

geworfen und fällt rückwärts. Um dies zu verhindern,<br />

werden dein wachsames Auge und deine<br />

lockern Gelenke die bevorstehende oder einsetzende<br />

Geschwindigkeitsänderung rechtzeitig erkennen<br />

bzw. ausfüllten und du vermeidest den<br />

Sturz nach rückwärts durch entsprechend stärkere<br />

Vorlage. In ähnlicher Weise entstehen Stürze auch<br />

durch zunehmende Geschwindigkeit bei unveränderter<br />

Schneeunterlage.<br />

Schluss folgt in der nächsten Wintersportnummer<br />

vom 17. Dezember.<br />

Für Anfänger und Kanonen<br />

Von Rudolf Gertsch, S.-l., Bern<br />

Frühturnen !<br />

Wie schon der Titel sagt, soll im Rahmen dieses<br />

Aufsatzes nicht versucht werden, einen vollständigen<br />

Fern-Skikurs vom Start ins Ziel zu erteilen.<br />

Es kann sich lediglich darum handeln, durch<br />

knappe Hinweise einige wichtige Merkmale des<br />

Skilaufes in Erinnerung zu rufen und weitere Ratschläge<br />

auf die neue Fahrt in die weissen Gefilde<br />

mitzugeben. Ueber die Voraussetzungen, auf<br />

denen ein mit seriöser Zielsetzung betriebener Skilauf<br />

sich aufbaut, seien nur folgende grundsätzlichen<br />

Richtlinien erwähnt.<br />

Training.<br />

Die Jahrzehnte zurückreichende Erfahrung, nach<br />

welcher ein vor Beginn der Skisaison betriebenes<br />

zweckmässiges, skigymnastisches Training nicht nur<br />

das skitechnische Können fördernd beeinflusst, sondern<br />

auch als äusserst wertvoller prophylaktischer<br />

Faktor gegen Unfälle zu werten ist, wird alljährlich<br />

durch neue Festseijungen erhärtet. Leider gibt<br />

es auch in der heutigen ernsten Zeit, wo jeder<br />

Schweizer sich für höchste Anforderungen rüsten<br />

sollte, immer noch viele Auch-Skifahrer, die vor<br />

dem ersten Schneefall aus einer offensichtlich in<br />

der Bequemlichkeit wurzelnden Lethargie nicht<br />

wachzurütteln sind. Das ist sehr schade und rächt<br />

sich von selbst. Ein Bergsteiger muss Opfer bringen,<br />

wenn er den Sonnenaufgang oder die Rundsicht<br />

auf einem Viertausender gemessen will.<br />

Ebenso ist der Skisport auch nur für denjenigen<br />

höchstes, beglückendes Erlebnis, der die kleine<br />

Bürde «Training» frohgemut auf sich nimmt.<br />

du mit geringer Mühe meistern. Also lassen wir<br />

diese. Wenn du nun aber mit Hilfe der Spitzkehre<br />

deine Aufstiegsrichtung ändern willst, dann sei<br />

vorsichtig, sonst wirst du mit der Nase bremsen<br />

müssen. Ist der Hang nicht sehr steil, dann<br />

wende bergwärts. Sichere vorher den untern Ski<br />

durch festes Aufsetzen, ramme die Stöcke schräg<br />

abwärts kräftig in den Schnee ein, also nicht senkrecht<br />

zum Hang; hebe nun den obern Ski, drehe<br />

ihn in die neue Richtung, setze ihn kräftig ab und<br />

wirf dein Körpergewicht darauf; stelle den untern<br />

Ski nach und erst jetzt bringe die Stöcke nach<br />

vorn. Wendest du talwärts, so stelle die Bretter<br />

völlig horizontal, beachte eine lockere Kniestellung<br />

und stütze dich auf die oberhalb der Ski eingesetzten<br />

Stöcke.<br />

Kennschritte.<br />

Damit du auch als Anfänger bereits Bescheid<br />

weisst, will ich dir noch sagen, was man unter<br />

Rennschritten oder zusammengesetzten Schrittarten<br />

versteht. Der Zweischritt besteht aus einem Gehund<br />

einem Gleitschritt. Beim Drei- und Vierschritt<br />

sind es zwei bzw. drei Gehschritte und'ein Gleitschritt.<br />

Im Gegensatz zum gewöhnlichen Gehoder<br />

Gleitschritt, bei denen die Stöcke wechselseitig<br />

gebraucht werden, sind die Stöcke während<br />

der Kurzen Gehschritte (Anlauf) gleichzeitig nach<br />

vorn zu bringen und beim Gleitschritt zum gleichzeitigen<br />

Abstoss zu benützen.<br />

Brrr... schrillt der Wecker an mein Ohr,<br />

Entreisst mich herzlos Morpheus' Armen.<br />

Frühturnen jetzt? Ich war ein Tor,<br />

Und müsst mich meiner selbst erbarmen.<br />

Doch halt, was hab' ich nur geträumt?<br />

« Ich glitt dahin in Schuss und Schwüngen<br />

Auf neuem Schnee; war aufgeräumt<br />

Zu frischer Tat und wilden Sprüngen.»<br />

Ein Ruck, ein Sprung und meine Brust<br />

Dehnt sich im Hauch der Morgenfrische.<br />

Mein Gähnen wandelt sich in Lust;<br />

Ich fühl' mich wie im Bach die Fische.<br />

Ich wippe, beuge, streck' mich lang,<br />

Und rolle, schwinge, hüpfe, springe.<br />

Ich bin bereit, mir ist nicht bang,<br />

Denn Schuss und Schwung muss mir gelingen.<br />

Rudolf Gertsch, Bern.<br />

Tägliche Gewöhnungsübungen.<br />

Wenn du, lieber Skifahrer, über den Asphalt<br />

schreitest, dann gewöhne deinen Fußspitzen das<br />

Schielen ab, denn auf den Ski wird so etwas auch<br />

nicht mehr geduldet, oder deine Bretter gehen<br />

dann zu deinem Verdruss eigene Wege. Lqsse<br />

also den Fuss über seine Längsachse abrollen.<br />

Beachte ferner beim alltäglichen Gehen die Beschleunigung<br />

des Tempos, die entsteht, wenn die<br />

Hüfte mitsamt dem Oberkörper weiter nach vorn<br />

verschoben werden. Ferner denke daran, wenn du<br />

eine Treppe hinaufsteigst, möglichst immer eine<br />

Stufe zu überhüpfen und den Körper durch kräftiges<br />

Strecken des jeweiligen höher schreitenden<br />

Beines schwungvoll vorwärtszubringen. Durch<br />

wechselseitiges (rechtes Bein und linker Arm) energisches<br />

Vor- und Rückwärtsschwingen der Arme<br />

gestaltet sich die Bewegung rhythmisch und formschön.<br />

Befolgst du diese scheinbar nebensächlichen<br />

Ratschläge, dann äufnest du ein Guthaben,<br />

das dir beim Gehen und Fahren auf den Brettern<br />

zustatten kommen wird.<br />

Das Atmen.<br />

Auf den Weg ins weisse Paradies möchte ich<br />

dir noch einen Rat mitgeben. Atme ausschliesslich<br />

durch die Nase, und zwar gewöhne dir einen<br />

Atmungsrhythmus an, der 3 bis 4 Gehschritte zum<br />

Einatmen und ebenso viele zum Ausatmen beansprucht.<br />

Dadurch bleibst du leistungsfähiger und<br />

läufst weniger Gefahr, eine Halsentzündung oder<br />

ein anderes Uebel heimzubringen. In trockener<br />

Luft und namentlich auf Touren trocknet die Kehle<br />

bei weitem nicht so rasch aus wie bei der Mundatmung,<br />

und infolgedessen wird dich auch der<br />

Durst kaum plagen.<br />

Das Gehen.<br />

Und nun auf die Bretter und hinaus auf den<br />

Schnee I Das richtige Gehen ist eine Knacknuss,<br />

die nur derjenige öffnen wird, der ein bisschen<br />

Geduld hat. Denke immer daran, dass dein Körper<br />

stets nur auf einem Bein ruhen darf (du wirst<br />

dich mit dem Storch wohl messen können I) und<br />

durch wechselseitiges Strecken des linken und des<br />

rechten Beines während des Schreitens nach vorn<br />

geschoben werden muss, was allerdings eine genügende<br />

Hüftvorlage bedingt. Diese Bedingung<br />

wirst du um so mehr erfüllen, als du dich mit kurzen<br />

Schritten begnügst, die es dir ermöglichen,<br />

Hüfte und Oberkörper in die Stosslinie des sich<br />

streckenden Beines zu bringen. Ein Hauptmerkmal<br />

des richtigen Gehschrittes ist ein unbewusstes<br />

leichtes Heben des Skiendes in dem Augenblick,<br />

wo der betreffende Ski entlastet sein soll.<br />

Steigschritte und Spitzkehren.<br />

Dass du beim Steigschritt das Rückwärtsrutschen<br />

nötigenfalls durch kräftiges Aufsetzen der Ski verhindern<br />

kannst, wirst du noch wissen. Den Grätenschritt,<br />

Treppenschritt und Halbtreppenschritt wirst<br />

Das Fahren.<br />

Das Fahren ist natürlich das Erhabenste und<br />

will gründlich erlernt sein. Wer nicht warten kann<br />

und meint, er müsse schon in wenigen Tagen<br />

Schwünge beherrschen, der wird zeitlebens nicht<br />

nur ein schnellgebleichter, sondern auch ein<br />

schneegebleichter Anfänger bleiben. Es ist beim<br />

Skifahren nicht anders als im täglichen Leben. Gut<br />

Ding will Weile haben. Das Fundament ist und<br />

bleibt die Hauptsache. Darum lerne die verschiedenen<br />

Fahrstellungen gründlich und wende sie in<br />

möglichst raschem Wechsel in verschiedenartigem<br />

Gelände, in allerlei Schneearten und bei grosser<br />

und grösster Geschwindigkeit an. Lockere Gelenke<br />

und entspannte Muskeln versetzen dich in die<br />

Lage, dein Gleichgewicht zu erhalten und eingetretene<br />

Störungen rasch aufzuheben.<br />

Vorlage, und nochmals Vorlage! Was heisst<br />

das? Nach vorn liegen, irgendwie, sei es mit dem<br />

Kopf, mit dem Oberkörper oder schliesslich auch<br />

nur mit den Armen und Stöcken? Nein, das ist<br />

grundfalsch! Bringe dafür die Knie und gleichzeitig<br />

den «Polstersitz» möglichst weit oder «womöglich<br />

noch weiter» nach vorn, und dann hast du die günstigste'<br />

Körperstellung, die zusammen mit der Skistellung<br />

als Fahrstellung bezeichnet wird. Die Skistellung<br />

ist geschlossen oder offen. Im erstem<br />

Fall wird ein Ski um Fusslänge vorgeschoben zur<br />

Vergrösserung der Standfläche in der Fahrtrichtung.<br />

Durch weiteres Vorschieben des vordem<br />

Ski entsteht die Ausfallstellung. Auf glatter Untertage<br />

magst du dich breitspurig verhalten. Im<br />

Weichschnee aber bediene dich der geschlossenen<br />

Stellung. Sie ist nicht nur weniger gefährlich, sondern<br />

auch eleganter.<br />

Die Schrägfahrt.<br />

Mindestens so wichtig wie die Fahrstenung in<br />

der Fall-Linie ist die Schrägfahrtstellung (Traverse).<br />

Sie ist nicht bloss wichtig zur sichern Querung<br />

auch des steilsten Hanges, sondern von ihr ist<br />

ebensosehr das Gelingen der Bogen und<br />

Schwünge vom Hang abhängig. Vergiss nicht, die<br />

obere Körperseite (Fuss, Knie, Hüfte, Schulter) nach<br />

vorn zu schieben! Mit Knie und Hüften lehne zum<br />

Hang, damit die Kanten Griff bekomen. Den<br />

Oberkörper bringe soweit vom Hang weg, dass<br />

du mit der untern Hand den Fuss berühren kannst.<br />

Je steiler der Hang, desto mehr ist die Belastung<br />

des untern Ski überwiegend, wobei die Schwerlinie<br />

deines Körpers die Unterstützungsfläche so<br />

trifft, dass der beste Halt gegen das Abrutschen<br />

gewährleistet ist.<br />

Gleichgewichtsstörungen in der<br />

Fahrtrichtung.<br />

Die eigentliche Schwierigkeit beim Skifahren<br />

bietet sich erst dort, wo die Schneebeschaffenheit<br />

sich ändert oder die Neigung des Geländes wechselt.<br />

Fährst du von einem schattigen Pulverschneehang<br />

in eine Zone, wo unter Einwirkung der<br />

Sonne aus dem Pulverschnee Pappschnee geworden<br />

ist, dann entsteht an den Laufflächen eine<br />

Wenn du die Bretter<br />

vom Estrich holst<br />

Da stehen sie, deine Ski, in einer Ecke des<br />

Estrichs. Einen Sommer lang haben sie darauf gewartet,<br />

dass du dich ihrer erinnerst und sie wieder<br />

als verlässliche Freunde mit in die verschneiten<br />

Berge nimmst. Gut, dass du sie nach der letzten<br />

Fahrt durch den Sulzschnee in der Frühlingssonn*<br />

sorgfältig eingespannt hast. Jetzt zeigen sie noch<br />

dieselbe Form und Elastizität wie am ersten Tag,<br />

da du mit ihnen am Uebungshang die ersten<br />

Schritte machtest. Aber schau, wie sehen die Laufflächen<br />

aus! Der Grundlack ist an vielen Stellen<br />

abgefahren und abgesplittert, so dass stellenweise<br />

das nackte Holz zum Vorschein kommt, und<br />

alte Wachs- und Paraffinflecken kleben hier und<br />

dort. Jetzt heisst's, die Bretter für die erste Ausfahrt<br />

in den neuen Schnee gründlich überholen.<br />

Mit der Kante eines alten Glasscherbens wird<br />

die Lauffläche sauber abgezogen; dann hilfst du<br />

mit Putzwolle nach, bis alle Lack- und Wachsspuren<br />

verschwunden sind und das Holz eine saubere,<br />

leicht aufgerauhte Fläche zeigt. Auf einer so zubereiteten<br />

Holzfläche hält jeder Aufstrich und jede<br />

Imprägnierung glänzend.<br />

Mit was soll nun aber das Holz geschützt und<br />

die Gleitfähigkeit erhöht werden? Gehörst du zur<br />

alten Garde, die noch auf Teer und Leinöl<br />

schwört, oder bist du einer der neuen Zeit und verwendest<br />

Grundlack? Wir wollen hier sowohl der<br />

einen wie der andern Methode das Wort reden,<br />

denn beide haben ihre Vorteile.<br />

Zunächst der Grundlack: Ueber dt*<br />

einzelnen Marken wollen wir nichts sagen, denn<br />

fast alle Fabrikerzeugnisse sind brauchbar. Wichtig<br />

ist, dass du den Lack rasch und gleichmässig<br />

aufträgst. Für Ungeübte ist das nicht ganz leicht,<br />

weil der den Büchsen mitgegebene Wischer oft zu<br />

klein ist und der Lack sehr schnell trocknet. Wer<br />

sich noch nie mit dieser Arbeit befasst hat, tut besser,<br />

einige Rappen mehr auszulegen und das<br />

Grundieren der Bretter durch das Fachgeschäft<br />

besorgen zu lassen. Ist die erste Lackschicht gut<br />

getrocknet, was je nach dem Lösungsmittel schon<br />

nach wenigen Stunden der Fall sein wird, dann<br />

kannst du weitere Schichten des gleichen Lackes<br />

dünn auftragen, bis der Inhalt der Büchse aufgebraucht<br />

ist. Die so vorbereitete Lauffläche schützt<br />

das Holz einen ganzen Winter hindurch und lässt<br />

sich mit allen Wachsarten und Paraffin guthaftend<br />

versehen.<br />

Die Imprägnierung der sauberen Lauffläche mit<br />

Leinöl beansprucht bedeutend mehr Zeit. Sie<br />

sollte möglichst schon im Sommer bei praller Sonne<br />

vorgenommen werden. Man mischt 8 Teile Leinöl<br />

und zwei Teile Petrol in einer alten Blechbüchse,<br />

erhitzt die Mischung und bestreicht damit die Laufflächen<br />

mehrmals mit Unterbruch einiger Wochen.<br />

Auch eine Mischung von 3 Teilen Leinöl und 1 Teil<br />

Holzteer, die man vorsichtig zum Sieden bringt,<br />

hat sich bewährt. Die Prozedur ist aber von üblem<br />

Geruch begleitet und wird nicht gerne vorgenommen.<br />

Zähflüssiger Holzteer kann auch für sich<br />

allein mit Vorteil angewendet werden. Man bestreicht<br />

die Laufflächen mit einer dicken Schicht Teer<br />

und hält die so bestrichenen Ski über eine Flamme,<br />

bis der Teer zu sieden beginnt, während man mit<br />

der Lauffläche hin- und herfährt. Diese Behandlung<br />

des Skiholzes sollte im Laufe des Winters<br />

mehrmals wiederholt werden. Sie hat den Vorteil,<br />

dass alles Wachs besser darauf haftet als auf den<br />

Grundlacken und der Ski gleitfähiger bleibt.<br />

Zu welcher Methode du dich auch entschliessen<br />

magst; die Hauptsache ist, dass du nie auf dem<br />

nackten Holze fährst. Auf harten und vereisten Abfahrten<br />

ist das Holz sehr rasch abgefahren, die<br />

Jahresringe des Holzes bilden Rillen und die Kanten<br />

stehen vor. Teure Reparaturen oder neu Ski<br />

werden notwendig. Wenn du aber deine Bretter<br />

mit einiger Sorgfalt behandelst, dann werden sie<br />

es dir durch gute Fahrt auf jedem Schnee danken.<br />

Th.


a-j AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> — N°<br />

2. August 338 v. Chr.<br />

In der Ebene von Chäronea stehen sich zwei<br />

für jene Zeitbegriffe gewaltige Heere gegenüber:<br />

50 000 Mann griechischer Bundestruppen gegen<br />

32 000 unter dem Befehl des Makedonierkönigs<br />

Philipp. Die Erfolgsaussichten sind ziemlich gleich;<br />

was die Armee des Städtebundes ihrem Gegner<br />

aus dem rauhen Norden an Zahl voraus hat, wird<br />

durch die einheitliche Führung Philipps und eine<br />

grössere Kriegserfahrung aufgewogen. Längere Zeit<br />

wogt der Kampf hin und her; schon macht es den<br />

Anschein, als ob der linke Flügel der Griechen<br />

seine Feinde zurückzudrängen vermöchte. Da<br />

stürzt sich plötzlich am andern Ende des Schlachtfeldes<br />

eine blinkende Rüstung an der Spitze einer<br />

zweitausendköpfigen makedonischen Reiterschar<br />

auf den Feind, schlägt mit wilder Wucht eine Bahn<br />

durch die gegnerischen Reihen, steht bald in deren<br />

Rücken und zwingt sie zu einer wilden, regellosen<br />

Flucht.<br />

Der Träger der Rüstung war der damals kaum<br />

18jährige Alexander, der Sohn des Makedonierkönigs.<br />

Seit frühester Jugend als eine geniale Begabung<br />

erkannt, hatte er fünf Jahre vorher den<br />

chalkidischen Philosophen Aristoteles als Lehrer<br />

und Freund erhalten, der den glühenden Ehrgeiz<br />

und die heldische Tatkraft des Jünglings den<br />

hohen Aufgaben dienstbar machen sollte, die zu<br />

erfüllen er berufen war. Die Vereinigung aller griechischen<br />

Länder unter einem Szepter hatte nämlich<br />

keineswegs als letztes Ziel gegolten; sie war,<br />

Der Löwe von Chäronea, zum Gedenken an die<br />

Schlacht, die die Einigung aller Griechen unter dem<br />

Szepter des Makedonierkönigs Philipps nach sich<br />

zog.<br />

wie aus dem einige Monate später in Korinth geschlossenen<br />

Bündnis hervorgeht, nur die unentbehrliche<br />

Voraussetzung viel gewaltigerer Pläne<br />

gewesen: Die Unterwerfung Persiens,<br />

Schon seit den mythischen Zeiten der Götter<br />

und Heroen hatte der «Drang nach Osten» die oft<br />

geheime, oft zugestandene Sehnsucht der griechischen<br />

Literatur und Politik gebildet. Durch die<br />

Einbrüche der Perser in Griechenland (worunter<br />

einer im Jahre 490 v. Chr. bei Marathon zurückgeschlagen<br />

wurde) hatten diese Bestrebungen einen<br />

vermehrten Auftrieb erhalten; die Reibereien im<br />

täglichen Handelsverkehr mit den kleinasiatischen<br />

Inseln und Küsten waren ebenfalls nicht geeignet;<br />

zu beruhigen. Dazu gesellte sich mit der Entwicklung<br />

der hellenischen Kultur seitens der Griechen<br />

die Ueberzeugung, dass ihr Volk berufen wäre,<br />

die Welt aus Unwissenheit und Barbarentum in<br />

die Sphäre der Kultur zu heben. Als 356 v. Chr. die<br />

makedonische Königin Olympias aus dem Lande<br />

Epirus ihrem Gemahl einen Sohn schenkte, war ihm<br />

dessen Lebensaufgabe in ihren grossen Zügen bereits<br />

vorgezeichnet.<br />

Die ganze Verantwortung für Staatsführung und<br />

Waffendienst sollte sich gar bald auf die jugendlichen<br />

Schultern des Königssohns legen. Bereits<br />

zwei Jahre nach der Schlacht von Chäronea<br />

wurde Philipp, der unterdessen seine erste Gattin<br />

verstossen und die jugendliche Kleopatra an ihre<br />

Stelle gesetzt hatte, auf dem Weg ins Theater ermordet.<br />

20jährig übernahm Alexander die Herrschaft.<br />

Die Unabhängigkeitsgelüste, die sich angesichts<br />

der Jugendlichkeit des Herrschers hier und<br />

dort regten, wurden mit starker Hand unterdrückt;<br />

ein Zug, der ihm für den Perserkrieg den Rücken<br />

decken sollte, führte ihn nach Norden bis über<br />

na BII \<br />

%)&% Atejcaad&tzug,<br />

Ein JCStüqssahn de&ütiext<br />

r*"•' "" -<br />

frmmmrm, '*^::.Yf« «afr;><br />

M'tiMn^ü Mi .fea&JSbaEÄ-.JSä<br />

die Donau hinaus; das revoltierende Theben wurde<br />

erobert und als warnendes Beispiel dem Erdboden<br />

gleichgemacht.<br />

3)ex Ahxand&tauq. beginnt<br />

Im Frühjahr 334 bricht endlich der Tag an, den<br />

die Griechen seit so mancher Generation ersehnt<br />

haben: Der Weg nach dem verheissenen Lande<br />

wird unter die Füsse genommen. Während die<br />

Heimat unter der Aufsicht des bewährten Antipater<br />

verbleibt, setzt Alexander an der Spitze von<br />

30 000 Mann Fussvolk verschiedener Art und 5000<br />

Reitern bei den heutigen Dardanellen auf asiatischen<br />

Boden über. Die persischen Satrapen, über<br />

denen damals der milde und gutherzige Darius als<br />

Schahinschah in der Metropole Susa — im Winter<br />

in Ekbatana — herrschte, wollten die, an ihren<br />

eigenen Verhältnissen gemessen, kleine Streitmacht<br />

nicht ernst nehmen und sandten ihm eine aus<br />

20 000 Reitern und ebensovielen griechischen Söldnern<br />

bestehende Heermacht entgegen. Am Granikos,<br />

in der Nähe des Marmarameeres, wurde<br />

sie jedoch bereits im Mai geschlagen, teils dank<br />

der neuartigen Taktik des Makedoniers, die erstmals<br />

eine aus verschiedenen Waffengattungen gemischte<br />

Angriffsfront verwendete, teils weil Alexander<br />

auch hier, wie später noch so manches Mal,<br />

seine Truppen durch das eigene Beispiel mitriss.<br />

Strategische Erwägungen brachten es mit sich,<br />

dass der Weitermarsch nicht sogleich in östlicher<br />

Richtung fortgesetzt wurde. Wichtiger noch als die<br />

schnellstmögliche Eroberung Vorderasiens war die<br />

Sicherung der Ostküste des Mittelländischen Meeres.<br />

Die Festen Sardes, Ephesos und Milet waren<br />

die nächsten Stationen, die sich teils freiwillig,<br />

teils nach kurzer Belagerung ergaben. Als letzte<br />

Bastion blieb den Persern noch Halikarnass, dessen<br />

Eroberung, wenigstens in der Einleitung, eher<br />

einem Melodrama gleicht. Zwei makedonische<br />

Phalahgiten (schwer bewaffnetes Fussvolk) hatten<br />

eines Nachmittags etwas über den Durst getrunken<br />

und grossmäulig geschworen, die ganze persische<br />

Gegnerschaft auf die Lanzenspitze zu nehmen. Herausfordernd<br />

stellten sie sich unter die Stadtmauer,<br />

aus der sich auch gleich ein paar Gegner zum<br />

Kampf stellten. Als die beiden Makedonier trotzdem<br />

nicht zurückwichen, kamen nach und nach auf<br />

beiden Seiten Verstärkungen herbei; schliesslich<br />

entwickelte sich daraus eine Feldschlacht, die sich<br />

zugunsten der Griechen entschied. Wenige Tage<br />

später war auch die Stadt genommen.<br />

Eigentlich hätten die grossen Linien des Feldzugplans<br />

das Heer nunmehr nach Süden führen<br />

müssen; doch befand sich in Kleinasien immer noch<br />

eine ansehnliche Streitmacht, die Alexander und<br />

seine Verbindung mit der Heimat ständig hätte gefährden<br />

können. Der Makedonier wandte sich infolgedessen<br />

gegen Norden nach Gordium, um zu<br />

überwintern (hier war es, dass er den sogenannten<br />

gordischen Knoten durchhieb, der in der Ueberlieferung<br />

als unlöslich gegolten hatte). Nachdem die<br />

Gesamtstärke der Armee durch Zuzug aus der<br />

Heimat auf 26000 Mann erhöht worden war, erfolgte<br />

der Aufbruch, der Kleinasien vollständig<br />

vom Feinde säubern sollte. Dies gelang um so<br />

leichter, als im Laufe des Sommers der Hauptgegner<br />

Alexanders in diesen Ländern, der in persischem<br />

Dienst stehende Grieche Memnon, durch das<br />

Fieber dahingerafft worden war.<br />

Die ununterbrochenen Erfolge des makedonischen<br />

Königs hatten das Lager der Perser nun<br />

doch endlich aufzurütteln vermocht, nachdem die<br />

erreichten dagegen kaum diejenige einer modernen<br />

Division. Trotzdem sollte die taktische Ueberlegenheit<br />

auch diesmal wieder den Sieg erringen.<br />

In Erwartung der Griechen hatten die Perser<br />

in der Nähe des heutigen Alexandrette auf einem<br />

weiten Feld gelagert. Durch das Ausbleiben des<br />

griechischen Angriffs gereizt, beging der Schahinschah<br />

den Fehler, sein ganzes Heer, dessen volle<br />

Kampfkraft nur bei freier Entfaltung zur Geltung<br />

kommen konnte, auf der weniger als 3 km breiten<br />

Strandebene bei Issos zusammenzupressen. Durch<br />

geschickte Manöver, die mit einer bis dahin unbekannten<br />

Präzision ausgeführt wurden, gelang es<br />

Alexander, sich dem Standort seines Gegners<br />

Darius zu nähern. Als dieser, seit langem dem<br />

Waffenhandwerk entfremdet, seines Gegners ansichtig<br />

wurde, wollte er sich hinter die Linie seiner<br />

Kerntruppen zurückziehen; diese Wendung wurde<br />

jedoch durch seine Mitkämpfer allgemein als Zeichen<br />

zur Flucht gedeutet, die bald auf das ganze<br />

Heer übergriff.<br />

Unter der ungeheuren Beute, die dem Sieger in<br />

die Hände fiel, befand, sich auch die Gemahlin<br />

Darius', Statira, die den Ruhm der schönsten Frau<br />

ihres Landes genoss, mit ihren Kindern und der<br />

Königin-Mutter. In diesem Augenblick zeigte sich<br />

nun schlaglichtartig die Denkweise des an platonischen<br />

und aristotelischen Grundsätzen geschulten<br />

Makedoniers. Wohl war der Alexander-Zug<br />

durch die historische Entwicklung mehrerer Jahrhunderte<br />

und den unerklärlichen, doch immer vorhandenen<br />

menschlichen « Drang in die Ferne » bedingt;<br />

trotzdem wollte Alexander in erster Linie<br />

der Bringer und Künder einer neuen höheren Kultur<br />

sein, unter deren Aegide ein Ausgleich griechischen<br />

und persischen Wesens stattfinden sollte.<br />

Statt nach Barbarenart alles Erbeutete als Eigentum<br />

zu betrachten, hat Alexander in zahllosen<br />

Fällen die Feinde von gestern zu Verbündeten ge-<br />

macht, indem er ihnen ihre Freiheit schenkte.<br />

Statt die königliche Familie nach altem Brauch<br />

hinzumorden oder sie auf dem Sklavenmarkt verschachern<br />

zu lassen, Hess er ihr auch weiterhin<br />

jene Würde und Behandlung angedeihen, die ihrem<br />

bisherigen Rang entsprachen. Zwar hat Alexander<br />

in manchen Fällen mit eiserner Hand durchgegriffen,<br />

als ob die aus den Urzeiten ererbten Raubtierinstinkte<br />

hie und da zum Durchbruch kämen;<br />

nichtsdestoweniger war seine Einstellung, als ganzes<br />

gesehen, der seiner Zeitgenossen weit überlegen<br />

und hat nicht wenig dazu beigetragen, dass<br />

ihm die Geschichte den Ehrentitel des «Grossen*<br />

verliehen hat.<br />

Darius zog sich bis hinter den Euphrat zurück;<br />

ein neuer Angriff seinerseits war nach den Erfahrungen<br />

bei Issos kaum zu erwarten. So konnte sich<br />

denn Alexander in aller Ruhe daran machen, die<br />

Ostküste des Mittelmeeres in seine Gewalt zu bekommen.<br />

Das nächste Ziel war nun die Satrapie<br />

Aegypten, die seit langem unter der despotischen<br />

Herrschaft der Perser gelitten hatte. v<br />

Im Juli 332 stand das makedonische Heer vor<br />

dem phönikischen Tyros, einem der wichtigsten<br />

Stützpunkte, den Alexander unbedingt in seine Gewalt<br />

bekommen musste, trotzdem die Stadt in der<br />

Auseinandersetzung zwischen Ost und West neutral<br />

bleiben wollte. Angesichts der Weigerung<br />

der Einwohner, ihm die Tore zu öffnen, brach er<br />

die Verhandlungen ab und begann mit der Belagerung<br />

der wasserumspülten und daher als uneinnehmbar<br />

geltenden Stadt. Mit Hilfe eines rund tausend<br />

Meter langen und für die Aufnahme der<br />

Brechmaschinen bestimmten Dammes gelang es<br />

ihm, die Stadt, trotz Gegenwehr durch die tyrische<br />

Die durch Alexander den Grossen zurückgelegte Route.<br />

SUSA Antike Städtenamen. KABUL Gegenwärtige Städtenamen. \\ran\ Gegenwätige Staaten.<br />

aufsteigende Gefahr allzulange negiert worden<br />

war. Darius zog darum in der Ebene zwischen Euphrat<br />

und Tigris eine Armee zusammen, deren<br />

Stärke nicht genau bekannt ist, aber nicht viel<br />

weniger als eine halbe Million Mann betrug. Die<br />

Alexander zur Verfügung stehenden Streitkräfte<br />

tt<br />

ZDas «Qxandson» dex Jtexse*<br />

l ---':- .'-'"*. OsiA / -<br />

Griechenland zur Zeit Alexander des Grossen.<br />

Flotte und verlustbringender Ausfälle der Verteidiger,<br />

nach sechs Monaten einzuschliessen und zur<br />

Uebergabe zu zwingen.<br />

Im November desselben Jahres fiel auch die<br />

Feste Gaza, ebenfalls nach langem und hartnäckigem<br />

Widerstand. Damit war der Zugang nach<br />

Aegypten frei. Die persischen Satrapen hatten<br />

durch Misswirtschaft und blutigen Despotismus<br />

dem Eroberungsplan Alexanders gründliche Vorarbeit<br />

geleistet, so dass sich alle Stadttore nicht<br />

nur freiwillig, sondern sogar mit Freuden öffneten.<br />

In Gedanken der Völkerverbindung, die auf die<br />

Achtung der fremden Sitten, Gebräuche und Auffassungen<br />

fusst, begab sich Alexander anfangs 331<br />

nach Ammonium, in die heutige Oase Siwah, um<br />

dort dem ägyptischen Sonnengott Ammon zu opfern<br />

(wie er übrigens auch in Jerusalem im Tempel Jehova<br />

ein feierliches Opfer dargebracht hatte) und<br />

sich zum Göttersohn erheben zu lassen. Es spricht<br />

für den weiten Blick Alexanders, wenn er aus den<br />

bestehenden wirtschaftspolitischen Verhältnissen<br />

die Notwendigkeit ersah, an einem Seitenarm des<br />

Nils eine Hafenstadt als Bindeglied zwischen Meer<br />

und Hinterland zu gründen; so entstand das heutige<br />

Alexandrien.<br />

*<br />

Inzwischen hatte sich Darius von seinem<br />

Schreck über die Niederlage bei Issos erholt und<br />

ging daran, aus seinen weiten Ländern, die vom<br />

Euphrat bis zum Aralsee und bis an den Indus<br />

reichte, ein neues, noch gewaltigeres Heer zusammenzustellen.<br />

Es sollte in allen seinen Teilen aus<br />

dem besten bestehen, was das ungeheure Reich zu<br />

bieten vermochte: Streitbare Indo-Kaukasier, turkestanische<br />

Reiter, wilde Skythen, Sogdianer, Perser,<br />

Baktrianer, Meder, Kadusier, Uxier und viele<br />

andere. Im Stromland zwischen Euphrat und Tigris<br />

erfolgte die Sammlung im Frühjahr und Sommer<br />

331. Die Gesamtstärke soll nach den niedrigsten<br />

Schätzungen 400 000 Fussvolk und 100 000 Reiter,<br />

nach den höchsten das Doppelte, im ganzen also<br />

eine Million betragen haben. Die alexandrinische<br />

Armee war, als sie aus dem Winterquartier in<br />

Tyros aufbrach, durch Zuzug aus Griechenland und<br />

den unterworfenen Ländern auf 40 000 Mann Fussvolk<br />

und 7000 Reiter verstärkt worden. Um die<br />

Wüsten längs den Ufern des Euphrats zu vermeiden,<br />

überquerte Alexander ihn sowie den Tigris<br />

Alexander greift bei Issos<br />

den Perserkönig Darius<br />

an. Ausschnitt aus einem<br />

pompejianischen Mosaik,<br />

das angeblich nach einem<br />

um 800 v. Chr. entstandenen<br />

Gemälde angefertigt<br />

•worden sein soll.<br />

ziemlich hoch im Norden, und zog dann auf dem<br />

linken Ufer dieses Flusses dem Feind entgegen.<br />

Das petsische<br />

Am 24. September stösst er in der Nähe von<br />

Gaugamela auf die persische Vorhut. Nach ein<br />

paar Tagen Rast stellt sich am 30. September<br />

früh die gesamte makedonische Heeresmasse in<br />

voller Schlachtordnung dem Feind gegenüber auf,<br />

der neben seiner gewaltigen numerischen Uebermacht<br />

auch über Hunderte der gefürchteten Sensenwagen<br />

und eine grössere Anzahl von Kampfelefanten<br />

verfügt. Am andern Morgen rücken die<br />

Makedonier zum Angriff vor, der zur eigentlichen<br />

Entscheidung über das Schicksal des ganzen<br />

Alexander-Zuges wird. Seiner Gewohnheit gemäss,<br />

steht der makedonische König an der Spitze seiner<br />

heimatlichen, schweren Reiterei dem Zentrum der<br />

persischen Macht gegenüber. Da sein rechter Flügel<br />

entblösst ist, lässt er die ganze Armee in schräger<br />

Richtung vorrücken. — Mit einem Angriff der<br />

skythischen Reiter seitens der Perser werden die<br />

Feindseligkeiten eröffnet, ohne dass, trotz hin- und<br />

herwogendem Kampf, eine Seite einen Erfolg erzielen<br />

konnte. Da spielt der Perserkönig seinen<br />

grossen Trumpf aus: er lässt die Sensenwagen im<br />

Zentrum vorfahren. Doch, durch den Vormarsch<br />

des griechischen Heeres nach rechts, stehen nun in<br />

der für diesen Angriff vorbereiteten Ebene nicht<br />

mehr die Lanzenträger, sondern die Bogenschützen<br />

und Schleuderer, die die feindlichen Angriffsreihen<br />

in Verwirrung bringen, bevor sie überhaupt mit<br />

ihnen ins Handgemenge kommen. Alexander ist<br />

unterdessen am äussersten rechten Flügel angekommen.<br />

Wie der feindliche Druck eine bedenkliche<br />

Stärke erreicht, lässt Alexander zum Generalangriff<br />

blasen. «Er (so beschreibt der Historiker<br />

Droysen die Ereignisse) wirft sich auf den Bukephalus<br />

(sein wildes Streitpferd) und führt die Kolonne<br />

der Ritterschaft in voller Karriere zu dem<br />

Keilangriff, auf den die Entscheidung des Tages<br />

berechnet ist. In die Lücke des linken Flügels, die<br />

durch das Vorbrechen des letzten Reiterhaufens<br />

entstanden war, wirft sich der König an der Spitze<br />

seiner makedonischen Ritter; im Sturmschritt folgen<br />

die Hypaspisten (leichtbewaffnetes Fussvolk),<br />

und während die Schützen, Agrianer (Speerschützen)<br />

und Schleuderer die nächsten Haufen beschäftigen,<br />

wüten die Makedonier in den Reihen der<br />

Feinde. Schon stürmen auch die nächsten Phalangen<br />

(schweres Fussvolk) mit vorstarrenden Lanzen<br />

auf die Schlachthaufen der Susianer, der Kadusier,<br />

auf die Scharen, die den Wagen des Königs Darius<br />

decken; nun ist kein Halten, kein Widerstand<br />

mehr, Darius, den wütenden Feind vor Augen, inmitten<br />

der plötzlichsten, wildesten, lärmendsten<br />

Verwirrung, sieht sich selbst gefährdet, gibt alles<br />

verloren, wendet sich verzweifelnd zur Flucht;<br />

nach der tapfersten Gegenwehr folgen die Perser,<br />

ihres Königs Flucht zu schirmen; die Flucht, die<br />

Verwirrung reisst die Schlachthaufen der zweiten<br />

Linie mit sich, das Zentrum ist vernichtet. — Zugleich<br />

hat die ungeheure Heftigkeit, mit der Aretas<br />

(ein makedonischer Führer) in die feindlichen Haufen<br />

einbrach, das Gefecht im Rücken der Linie entschieden;<br />

die skythischen, baktrischen, persischen<br />

Reiter suchen, von den griechischen und päonischen<br />

Reitern auf das heftigste verfolgt, das Weite.<br />

Der linke Flügel der Feinde ist vernichtet.»<br />

Damit war der stärkste Widerstand gebrochen.<br />

Zwar hatte sich der rechte Flügel der Perser<br />

in den Rücken der Makedonier einhauen können;<br />

als aber die nun frei gewordene alexandrinische<br />

Reiterei zur Unterstützung herbeieilte, war<br />

auch hier die Entscheidung bald erzwungen.<br />

Die Kraft des persischen Weltreiches ond seine«


PJ0 48 w_ DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Alexander auf seinem wilden Reitpferd Bukephalus,<br />

das angeblich ausser ihm niemand zu reiten vermochte.<br />

Bronzestatue im Nationalmuseum in<br />

Neapel.<br />

Schahinschah Darius war gebrochen. Dieser, von<br />

panischem Schrecken getrieben, floh in der Richtung<br />

nach Ekbatana, wo er hoffte, bei den nordpersischen<br />

Grossen Zuflucht und Unterstützung zu<br />

finden. So gerne Alexander ihm nachgesetzt hätte,<br />

geboten höhere Interessen, zuerst gegen die mesopotamischen<br />

Städte vorzugehen. Babylon fiel ohne<br />

Widerstand, wobei er eine ungeheure Beute einheimste.<br />

Hier tat nun Alexander den ersten bedeutenden<br />

Schritt in seinem grossangelegten Versuch, die Gegensätze<br />

zwischen Ost und West auszugleichen.<br />

Er sammelte die Grossen Persiens um sich, versöhnte<br />

sich mit ihnen und stellte sie dein makedonischen<br />

Adel gleich. Indem er sich das Diadem<br />

Persiens aufs Haupt setzt, bezeugte er symbolisch,<br />

dass er fürderhin Makedonien und Asiat« zugleich<br />

wäre.<br />

Nachdem das Heer durch neuen Zuzug um rund<br />

7000 Köpfe verstärkt war, ging es dem Kern des<br />

persischen Susa und Persepolis entgegen. — Die<br />

Hauptstadt Susa hatte sich bereits während Alexanders<br />

Aufenthalt in Babylon gütlich unterworfen;<br />

doch war nachher ein schweres Hindernis zu<br />

überwinden: Die sogenannten persischen Tore, eine<br />

wilde Bergkette im Norden des Persischen Golfes.<br />

Eine kühne Umgehung über schwierige, verschneite<br />

Gebirgspfade führten die Angreifer während einer<br />

Nacht in den Rücken der Verteidiger, die, durch<br />

das Manöver überrascht, ihr Heil nur noch in der<br />

Flucht suchen konnten. Da zu befürchten stand,<br />

dass auf die Nachricht vom makedonischen Vorrücken<br />

hin die in Persepolis liegenden ungeheuren<br />

Schätze in Sicherheit gebracht würden, stürmte<br />

Alexander an der Spitze seiner Reiter bis vor die<br />

Stadt. Die Ueberraschung gelang; ohne Widerstand<br />

drang Alexander in die Mauern ein. Doch hier<br />

denkt er in erster Linie an die Verwüstungen, welche<br />

die Perser unter Xerxes rund 150 Jahre vorher<br />

in seinem Vaterlande angerichtet haben. Alexander<br />

ist hier Rächer; der an Reichtum alle Vorstellungen<br />

überschattende Königspalast wird niedergebrannt.<br />

... und „ TUutcg."<br />

Der flüchtige Darius hatte unterdessen in Ekbatana<br />

die Reste seines Heeres gesammelt und<br />

etwa 30 000 Mann zusammengebracht; trotzdem<br />

wagte er es nicht, dem Verfolger die Stirne zu bie-<br />

Zürich<br />

EmpfehlinswerU<br />

Unterhaltlingsstätten<br />

Stadttheater Abe ? ds i„ 19 * *te ? T ?, nnta s<br />

nachmittags 14H Uhr.<br />

Theaterkasse Tel. 2 69 22 und 4 67 00,<br />

10—12.30 und 15.30—19 Uhr.<br />

Kuoni Tel. 3 3618, fr—18.30 Uhr.<br />

Mi ahenrl 27. Nn». Die vier Füsilier«, Soldatenstürik<br />

von F. H. Schell, Musik von<br />

TiboT Kasics.<br />

DO. ablud 28. NOV. Volksvorstellung: Friederike.<br />

Fr. abend 29. NOV. Marflarethe, Oper von Charles<br />

Gounod.<br />

Sa. abend 30. NOV. Geschlossene Vorstellung.<br />

(<br />

Zwei<br />

Gastspiele des Theitre<br />

du Jorat mit dem Walliser<br />

VolksstQck: La servante<br />

d'Evolene, von Rene Morax,<br />

Musik von Gustave Doret<br />

Militär in Uniform bezahlt auf allen Plätzen<br />

die Hälfte.<br />

ten. Er zog sich weiter gegen Osten zurück, wo er<br />

bei den sogenannten kaspischen Toren eine bessere<br />

Verteidigungsmöglichkeit zu finden hoffte. In Tara<br />

erreichte ihn endlich das Geschick, indem ihn sein<br />

Satrape Bessus gefangen setzte und später, als<br />

Alexander die flüchtigen Perser einholte, ermordete.<br />

Nachdem verschiedene Aufstände niedergeschlagen<br />

waren, ging der Zug mit vermehrter Geschwindigkeit<br />

weiter. Schon im Herbst 330 erreichte<br />

das makedonische Heer Prophtasia, die<br />

Hauptstadt des Draganier-Landes. Im Dezember<br />

330 gründete er Alexandraia-Arachoton, das heutige<br />

Kandahar; im Januar 329 stand er in Kabura<br />

(Kabul) und überschritt kurz nachher, trotz strengster<br />

Winterkälte den rund 3000 Meter hohen<br />

Hindukusch, eine Tat, wie sie in der ganzen Weltgeschichte<br />

nur noch wenige Parallelen findet. Die<br />

turanischen Herrscher, voran Bessus, der inzwischen<br />

den Namen Artaxerxes angenommen hatte,<br />

wähnten sich hinter den Gebirgswellen so sicher,<br />

dass sie die Organisation der Verteidigung als überflüssig<br />

abgelehnt hatten und wurden dann durch<br />

die plötzliche Ankunft Alexanders überrascht. —<br />

Da das Land keine Garantie für Ruhe bot, solange<br />

Bessus frei war, nahm Alexander seine Verfolgung<br />

schnellmöglichst auf. Die Perser kamen ihm dabei<br />

zu Hilfe; der Sogdianer erfuhr dasselbe Schicksal<br />

wie Darius: Er wurde von seinen Untergebenen<br />

gefesselt, im Gegensatz zu jenem aber, dem Feind<br />

lebend ausgeliefert, der ihn in Baktra hinrichten<br />

Hess.<br />

Das nächste Jahr war durch wechselvolle Kämpfe<br />

gegen die streitbaren Skythen ausgefüllt; sie brachten<br />

einem Teil des alexandrinischen Heeres die<br />

erste Niederlage bei. In diese Zeit fällt auch die<br />

Gründung von Alexandreia eschale, dem heutigen<br />

Chodschent, das zugleich den nördlichsten, durch<br />

Alexander in Persien erreichten Punkt darstellt.<br />

Auf dem Rückweg eroberte er die Burg des<br />

Häuptlings Oxyartes, dessen Familie ihm in die<br />

Hände fiel. Unter ihnen befand sich auch die<br />

Tochter Roxane, «die Perle des Morgenlandes*», die<br />

er sich — auch hier kommt das Bestreben nach<br />

Ausgleich zwischen Ost und West zum Ausdruck<br />

— zur Gemahlin erkor.<br />

Wieder lockte ein neues Ziel: Das Sagenland<br />

Indien. Nach wechselvollen Kreuz- und Querzügen<br />

überschritt er im Winter 327—26 den Indus und<br />

stiess am Hydaspes auf die Streitmacht des Indier-<br />

•waMUaaffijr^r*v\.-i »*». ~ .Vm/Ät-j isu..'»"'<br />

«Verbeugung in den Staub» bemerkbar machte.<br />

Dennoch scheint er von seinen Kämpfereigenschaften<br />

nichts verloren zu haben; denn gerade in dieser<br />

Periode vollbrachte er beim Sturm auf die befestigte<br />

Hauptstadt der Mallier seine wohl mutigste<br />

Tat, um derentwillen er schon verdienen würde, in<br />

die Weltgeschichte einzugehen. Droysen erzählt<br />

darüber: «Alexander Hess sofort die Stadt von der<br />

Reiterei umzingeln; doch wurde es später Abend,<br />

ehe das Fussvolk herankam, zugleich waren alle,<br />

die Reiterei von dem Flussübergang und der heftigen<br />

Verfolgung, das Fussvolk von dem weiten und<br />

schweren Marsche, so erschöpft, dass für diesen<br />

Tag nichts weiter unternommen werden konnte; so<br />

wurde das Lager rings um die Stadt her aufgeschlagen.<br />

Aber mit dem ersten Morgen begann<br />

Alexander mit der einen, Perdikkas mit der zweiten<br />

Hälfte des Heeres von allen Seiten das Stürmen<br />

gegen die Mauern; die Indier vermochten<br />

nicht, sie zu behaupten, sie zogen sich von allen<br />

Seiten auf die stark befestigte Burg zurück. Alexander<br />

Hess auf seiner Seite ein Tor der Stadtmauer<br />

erbrechen, und drang an der Spitze seiner<br />

Leute, ohne Widerstand zu finden, in die Stadt<br />

und durch die Strassen zur Burg; sie war mit starken<br />

Mauern versehen, die Türme wohlbemannt,<br />

die Belagerungsarbeit unter den Geschossen der<br />

Feinde gefährlich. Dennoch begannen die Makedonier<br />

sofort zu untergraben, andere brachten ein<br />

paar Sturmleitern heran und versuchten sie anzulegen;<br />

aber der ununterbrochene Pfeilregen von<br />

den Türmen machte selbst die Mutigsten stutzen.<br />

Da ergriff Alexander eine Leiter; in der Linken den<br />

Schild, in der Rechten sein Schwert, stieg er<br />

empor, ihm nach Peukestas und Leonnatus auf derselben,<br />

ein alter Kriegshauptmann Abreas auf<br />

einer zweiten Leiter. Und schon ist der König bis<br />

an die Zinne; den Schild vor sich aufgestützt, zugleich<br />

kämpfend und sich wehrend, stürzt er die<br />

Indier, die auf ihn hinabschlagen, rücklings von<br />

der Mauer hinab, und braucht sein kurzes Schwert<br />

gegen ihre Füsse; endlich ist die Stelle vor ihm<br />

einen Augenblick frei, er schwingt sich auf die<br />

Zinne, ihm folgt Perdikkas, Leonnatus, Abreas,<br />

schon dringen die Hypaspisten mit lautem Geschrei<br />

auf den Leitern nach, überfüllt brechen diese zusammen,<br />

und der König auf der Zinne ist abgeschnitten.<br />

In seiner glänzenden Rüstung und seinem<br />

Helmbusch erkennen ihn die Indier; zu nahen<br />

wagt ihm niemand, aber Pfeile, Speere, Steine<br />

Ruinen des Danuspalastes in Persepolis, den Alexander der Grosse als Rache für die 150 Jahre vorher<br />

erfolgte Verwüstung Griechenlands einäschern liess.<br />

Fürsten Porös mit 30 000 Mann, 4000 Pferden, 300<br />

Sensenwagen und 200 Kriegselefanten. Trotzdem<br />

Alexander nur 5000 Reiter und 7000 Fussvolk<br />

entgegenzusetzen hatte, da er nur einen Teil seines<br />

Heeres mitgenommen hatte, wurde auch der<br />

Inder in einem blutigen, unter dem Namen «Elefantenschlacht»<br />

bekannten Treffen geschlagen.<br />

Sollte der Einbruch nach Indien versucht werden?<br />

Nach der Ueberlieferung hätte dieser Plan in<br />

Alexanders Absicht gelegen, doch scheint es, dass<br />

ihm hier sein Heer die Gefolgschaft verweigerte<br />

— zum erstenmal, seit er acht Jahre vorher von<br />

Pella weggezogen war. Wohl oder übel musste<br />

Alexander nachgeben. Mit einer selbstgebauten<br />

Flotte wurde die Reise der Indusmündung entgegen<br />

angetreten.<br />

Jmmet noch d&t exste JCämpfex.<br />

Hatte sich der Charakter Alexanders unter dem<br />

Eindruck des Erlebten und dem Einfluss des<br />

Orients geändert? Sicher ist, dass der Makedonierkönig<br />

nicht nur seine griechische Gesinnung durch<br />

eine persische hatte teilweise verdrängen lassen;<br />

er nahm auch seinen Untergebenen gegenüber je<br />

länger je mehr die Haltung eines persischen Despoten<br />

an, die sich übrigens später in der Forderung<br />

nach der Proskynesis, das heisst der unterwürfigen<br />

Wtihnacfils-Qeschznke<br />

zu äusserst massigen<br />

Fabrikpreisen<br />

werden aus den Türmen herab, aus der Burg herauf<br />

gegen ihn geschleudert; seine Getreuen rufen ihm<br />

zu, zurückzuspringen und sein Leben zu schonen;<br />

er aber misst mit einem Blick die Mauerhöhe zur<br />

Burg hinein, und schon ist der kühne Sprung getan,<br />

er steht allein innerhalb der feindlichen<br />

Mauer; mit dem Rücken an sie gelehnt, erwartet<br />

er die Feinde. Schon wagen sie zu nahen, schon<br />

dringt ihr Führer auf ihn los, mit einem Schwertstoss<br />

durchbohrt ihn Alexander, einen zweiten zerschmettert<br />

er durch einen Steinwurf, ein dritter,<br />

ein vierter sinkt unter des Königs Schwert; die<br />

Indier weichen zurück, sie beginnen von allen Seiten<br />

her mit ihren Pfeilen auf ihn zu zielen; noch<br />

schützt ihn sein Schild, dann ermüdet sein Arm;<br />

aber jetzt treten Peukestas, Leonnatus, Abreas an<br />

seine Seite, und schon sinkt dieser von einem<br />

Pfeil durchbohrt nieder; jauchzend sehen das die<br />

Indier. Mit doppeltem Eifer schiessen sie. Ein Pfeil<br />

trifft des Königs Brust, der Panzer ist durchbohrt,<br />

ein Blutstrahl spricht hervor, mit ihm der Atem<br />

der Lunge; Alexander merkt es in der Wut des<br />

Kampfes nicht, er will noch kämpfen; da beginnt<br />

das Blut zu stocken, zu erkalten, die Knie schwanken,<br />

der Atem röchelt, das Auge bricht, er sinkt<br />

nieder auf seinen Schild. Wilder dringen die Indier<br />

vor, Peukestas deckt den Gefallenen mit dem<br />

Heiligen Schilde von Ilions, Leonnatus beschirmt<br />

ihn von der anderen Seite; und schon trifft sie<br />

Pfeil auf Pfeil, sie halten sich kaum noch aufrecht,<br />

der König verblutet.<br />

Indes ist vor den Mauern die wildeste Bewegung;<br />

die Makedonier haben ihren König in die<br />

Stadt hinabspringen sehen; es ist nicht möglich,<br />

Der sterbende Alexander. Statue m den Uffizien<br />

in Florenz.<br />

dass er sich rettet, und sie vermögen ihm nicht zu<br />

folgen; man will Sturmleitern, Maschinen, Bäume<br />

anlegen, alles verzögert, jeder Augenblick Säumnis<br />

kann sein Tod sein; sie müssen ihm nach; die<br />

einen treiben Pflöcke in die Mauer und klimmen<br />

empor, andere steigen auf den Schultern der Kameraden<br />

zu den Zinnen hinan; da sehen sie den<br />

König am Boden, Feinde dicht umher, schon sinkt<br />

Peukestas. Vor Wut und Jammer schreiend, stürzen<br />

sie sich hinab; sie scharen sich schnell um den<br />

Gefallenen, dicht verschildet rücken sie vor und<br />

drängen die Barbaren hinweg; andere werfen sich<br />

auf das Tor, reissen es auf, heben die Torflügel<br />

aus den Angeln, und mit wildem Geschrei stürzen<br />

die Kolonnen hinein in die Burg. Nun geht es<br />

mit doppelter Macht auf den Feind, sie schlagen<br />

alles tot. Weiber, Kinder werden durchbohrt, das<br />

Blut soll ihre Rache kühlen. Andere tragen den<br />

König auf seinem Schilde hinaus; noch ist der<br />

Pfeil in seiner Brust; man versuchte ihn hinauszuziehen,<br />

ein Widerhaken hält ihn zurück; der<br />

Schmerz lässt den König aus seiner Ohnmacht erwachen;<br />

seufzend bittet er, den Pfeil aus der<br />

Wunde zu lösen, die Wunde mit seinem Schwert<br />

zu erweitern. So geschieht es, reichlich rieselt das<br />

Blut hervor, eine neue Ohnmacht überfällt ihn;<br />

Leben und Tod scheint über ihn zu ringen. Weinend<br />

stehen die Freunde um sein Bett, die Makedonier<br />

vor dem Zelt. So vergeht der Abend und<br />

die Nacht.><br />

Doch Alexander war nicht tot, er erholte sich<br />

im Verlaufe der Fahrt auf seinem Boot und langte<br />

im August 325 in Patala an. Hier trennte er nun<br />

sein Heer in zwei Teile. Während sein General<br />

Nearch mit einer Flotte den Seeweg nach der<br />

Euphrat- und Tigris-Mündung suchen sollte, wählte<br />

Alexander für sich den Landweg. Unter ungeheuren<br />

Entbehrungen, die rund drei Vierteln seiner<br />

Mannschaft das Leben kosteten, durchzog er im<br />

Herbst und Winter 325 die Felswüsten, die ihn<br />

vom eigentlichen Persien trennten und traf endlich<br />

im Februar 324 in Susa ein. Hier nun wurde die<br />

Verbindung zwischen Griechenland und Persien<br />

durch eine Riesenhochzeit besiegelt, durch die sich<br />

92 griechische Adlige, an ihrer Spitze Alexander,<br />

mit Töchtern des Landes vermählten.<br />

Alexande* sthU 33iätvdg.<br />

Noch bewegten grosse Pläne den Makedonier.<br />

Arabien sollte unterworfen werden; die mesopotamische<br />

Ebene bedurfte einer grossangelegten Bewässerung;<br />

Handel und Schiffahrt waren im Aufblühen<br />

und stellten täglich neue Probleme. Doch<br />

die Zeit Alexanders war um. Als er Anfang Juni<br />

324 von einem heftigen Fieber befallen wurde, besass<br />

der durch viele Verwundungen und wahrscheinlich<br />

auch eine immer opulentere Lebensführung<br />

geschwächte Körper nicht mehr genug Widerstand.<br />

Am 11. Juni 324 verschied er, erst 33jährig.<br />

Wohl zerfiel das alexandrische Riesenreich unter<br />

der Herrschaft der Diadochen innert kurzer<br />

Zeit; doch hatte der Gedanke eines Ausgleichs<br />

zwischen Ost und West Fuss gefasst und. damit<br />

dem einige Jahrhunderte später aufblühenden<br />

Christentum den Weg geebnet. 0<br />

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VI AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> — N° 48<br />

Sitten diVätizungsiätseC<br />

1. jes<br />

2. wei<br />

3. pei<br />

4. 5. bo stu<br />

6. jaf<br />

7. rei<br />

8. le<br />

9. pi<br />

10. pau<br />

11. ei<br />

12. man<br />

le<br />

me<br />

mo<br />

mek<br />

wun<br />

P»<br />

zie<br />

sei<br />

tau<br />

tal<br />

ki<br />

Rätsel* Ecrlte<br />

pit<br />

rab<br />

säu<br />

won •<br />

co<br />

kaa<br />

ma<br />

pa •<br />

mor •<br />

par •<br />

son<br />

— se<br />

lan<br />

ehe<br />

ge<br />

se<br />

ma<br />

mu<br />

bö<br />

kom<br />

stö<br />

haa<br />

Einsendetermin: 5. Dezember<br />

Durch das Einsetzen je einer zweiten Silbe an<br />

Stelle der Striche entstehen in jeder Waagrechten<br />

vier zweisilbige Hauptwörter. Die zweiten Silben<br />

nennen aneinandergereiht jeweils ein viersilbiges<br />

Hauptwort folgender Bedeutung:<br />

1. Kleine Sonate. 2. Italienischer Komponist. 3.<br />

Feldherr im Alten Testament. 4. Künstler-Hochschule.<br />

5. Boxer-Klasse. 6. Fasanengehege. 7. Vorherrschaft.<br />

8. Gipsart. 9. Sowjetrepublik in Zentralasien.<br />

10. Sagenhafte assyrische Königin. 11. Antwort,<br />

Gegenrede. 12. Säugetier-Gattung.<br />

Die Anfangsbuchstaben der Viersübenwörter<br />

nennen einen Schweizer Kanton.<br />

4 Punkte.<br />

"Welche Pflichten hat der Gastgeber<br />

seinen Gästen gegenüber?<br />

Ein Gast darf sich in dem Heim, in das ihn<br />

eine Einladung führt, niemals fremd fühlen, denn<br />

nichts ist peinlicher, als eine «steife Gesellschaft»<br />

und jene «kühle Stimmung», die jede Geselligkeit<br />

ertötet.<br />

Der Eindruck des «Geborgenseins» ist jene<br />

Atmosphäre, in die der Gast gestellt werden muss,<br />

wenn die Einladung in guter Erinnerung bleiben<br />

soll.<br />

Kennt man den Gast genau, so ist es nicht<br />

schwer, seinen Eigenheiten und Wünschen Rechnung<br />

zu tragen.<br />

Der «angestammte Tischplatz» wird ihn ehren<br />

und freuen, das Servieren einer Lieblingsspeise<br />

wird ihm beweisen, dass keine Mühe gescheut<br />

wurde, um zu zeigen, dass man seiner gedachte.<br />

Die Einladung von Menschen, die der Gast schätzt<br />

und denen er gerne begegnet, deutet auf eine<br />

feine Einführungsgabe hin, die letzten Endes auch<br />

hier entscheidend sein wird.<br />

Handelt es sich jedoch um einen Gast, der ein<br />

«Fast-Fremder» ist, sei er nur von guten Bekannten<br />

eingeführt oder ein Geschäftsfreund — also ein<br />

«Pflicht-Besuch» —, muss der Gastgeber alles daransetzen,<br />

ihm sein Heim sympathisch, den Aufenthalt<br />

angenehm und ungezwungen zu gestalten.<br />

Dies alles muss aber mit Leichtigkeit und Grazie<br />

geschehen, ohne «Krampf»; das Räderwerk der<br />

Maschine darf nicht knirschen...<br />

Menschlicher Instinkt wird es einem ermöglichen,<br />

die Interessensphäre des Gastes rasch zu erfassen<br />

und das Gespräch in eine Bahn zu lenken, die<br />

ihn anregt, kurzum: Brücken zu schlagen, die<br />

schliesslich zu einer schönen Kameradschaft und<br />

in weiterer Folge zu einer verständnisvollen Freundschaft<br />

führen können.<br />

Handelt es sich um weibliche Gäste, wird die<br />

Hausfrau gewiss nicht in den Fehler verfallen,<br />

selbst Mittelpunkt sein und selbst wirken zu wollen.<br />

Sie wird — ganz im Gegenteil — alles daransetzen,<br />

ihre Gäste in den Brennpunkt des Gespräches<br />

zu stellen.<br />

In diesem Zusammenhange dürfen auch Aeusserlichkeiten,<br />

die bedeutungslos erscheinen, es<br />

aber durchaus nicht sind, niemals unterschätzt<br />

werden: die Hausfrau darf nun einmal weder «die<br />

Schönste» noch auch «die Bestangezogene» sein<br />

wollen und muss diese Rolle — als Gastgeberin<br />

von Geschmack und Takt — den Eingeladenen<br />

überlassen.<br />

In den besten englischen Kreisen, die uns so<br />

oft für gute Erziehung und Gastsitten als vorbildlich<br />

geschildert werden, ist es üblich, dass die<br />

Hausfrau sogar in ihrer modischen Ausstattung<br />

denselben Stil wahrt, wie ihre Gäste. Es besteht<br />

in diesem Sinne sogar eine ganz eigentümliche<br />

Gepflogenheit, die — als ungeschriebenes Gesetz<br />

des Anstandes — fordert, dass,die Hausfrau ganz<br />

so wirke, als wäre sie einer ihrer Gäste... Wir<br />

beobachten also bei vorbildlichen englischen<br />

Damen-Tees etwa, dass auch die Hausfrau Hut<br />

und Handschuhe trägt, ganz wie die Eingeladenen.<br />

Dies scheint auf den ersten Blick spassig, ja sogar<br />

übertrieben. Und doch ist es alles andere als das:<br />

es ist der feinste Ausdruck der Gleichstellung, sozusagen<br />

ein Symbol für die Anpassungspflicht<br />

einer vorbildlichen Gastgeberin.<br />

Nur Gastfreunde, die so etwas wie «Demut der<br />

Unterordnung» besitzen, werden sich einen schönen<br />

Kreis schaffen können, der sich gerne einladen<br />

lässt und der seinerseits gerne einlädt.<br />

Auftosunq, des ZaMencätsels<br />

a) Maroquinschuh; b) Exuberanüus; c) Indifferenz;<br />

d) Neolithikum; e) Relativität; f) Aufführung;<br />

g) Di visionär; h) Leopoldvüle; i) Innenfläche; k)<br />

Extrawurst; 1) Neapolitaner; m) Envoyes; n) Riesenjungfrau;<br />

o) Tölpeleien.<br />

Meinrad Lienert - Rudolf von Tavel.<br />

Richtige Lösungen des Zahlenrätsels (Nr. 46).<br />

4 Punkte:<br />

A, Bachofen, Glarus; E. Benz jun., Goldach;<br />

Max Bertschmann, Baeel; Frau E. Delb, Bern, Max<br />

Hum<<br />

«Für zehn Rappen Briefbogen möchte ich!»<br />

« Grob oder fein? ><br />

«Grob! Der Meister will Mahnbriefe schreiben!»<br />

Je nachdem.<br />

«Ich würde Sie von der Bank Geld holen lassen,<br />

wenn ich bestimmt wüsste, ob ich mich auf<br />

Sie verlassen kann.»<br />

«Wie hoch ist der Betrag?»<br />

«Welche Garantie habe ich aber, dass dieses<br />

Haarwasser wirklich meine Glatze verschwinden<br />

lässt? »<br />

«Welche Garantie? Sie bekommen einen Kamm<br />

als Zugabe!»<br />

«Junge! Du gehst schon zwei Jahre zur Schule<br />

und kannst nicht weiter als bis zehn zählen! Was<br />

willst du denn mal werden?!»<br />

«Schiedsrichter bei Boxkämpfen!»<br />

WORINGER IU/ 6<br />

Egh, Zürich; Frau Dr. Gräfjin, Walzenhansen;<br />

Frau Dr. J. Hopf, Bern; G. Laepple, Basel; Josef<br />

Leimer, Bettlach; Frau E. Lienhard, Töss; Frau<br />

E. Marioff, Buchs; Frau Marti, Ölten; Frau Lisette<br />

Rock, Basel; Frl. M. Ruf, Winterthur; Frau<br />

E. Steinbömer-Feix, Schaaa; Fritz Wenger, Bern;<br />

Frl. E. Winteler, Glarus.<br />

3 Punkte:<br />

H. Boiler, Zürich; Frl. Margrit Bossert, Lenzburg;<br />

Frau G. Fravi, Rapperewil; Frau Jacob, Winterthur.<br />

2 Punkte:<br />

Frl. Heidi Hürsch. St Gallen.<br />

Bticfaevtisch<br />

Im Widerstreit der Meinungen über die zukünftige<br />

Entwicklung unserer Volkswirtschaft werden<br />

die vorhandenen Probleme allzu oft aus einem beschränkten,<br />

durch die persönliche Einstellung bedingten<br />

Gesichtswinkel betrachtet. Dieser Irrtum<br />

rührt in vielen Fällen daher, dass die Gesetze, die<br />

die Volkswirtschaft seit Urzeiten unabänderlich regieren,<br />

nicht die ihnen gebührende Beachtung finden.<br />

«Die kleine Volkswirtschaft», die der Verlag des<br />

Schweizerischen Kaufmännischen Vereins kürzlich<br />

herausgegeben hat, dürfte für manchen Praktiker<br />

bei der Entwicklung und Kontrolle seiner eigenen<br />

Gedanken und Einfälle ein nützliches Hilfsmittel<br />

bilden. Der Verfasser, Prof. Walter Baumgartner,<br />

hat es verstanden, die verschiedenartigen Aspekte<br />

der Volkswirtschaftslehre in klarer und einfacher<br />

Sprache gründlich zu behandeln und dem Leser<br />

ein übersichtliches Bild über die vielfältigen Erscheinungsformen<br />

und die sie beherrschenden<br />

Grundsätze zu geben. 0"<br />

Woran sie scheiterten<br />

Zwei amerikanische Journalisten haben an den Die Stadtväter von Kearny in Nebraska haben<br />

ärmlichsten und verrufensten Orten New Yorks je offenbar einen plötzlichen Anfall von Moralins erlitten:<br />

in der 43 000 Einwohner umfassenden Stadt<br />

hundert arme Teufel beiderlei Geschlechts, sämtlich<br />

im Alter über 60 Jahre, über die Gründe ausgefragt, sind auf einmal Verordnungen in Kraft gesetzt<br />

an denen ihre Existenz scheiterte. Nur 5 Männer worden, die vielleicht zur Zeit unserer Urgrossväter<br />

und 3 Frauen wollten oder konnten darüber keinen als zeitgemäss betrachtet worden wären. Das heisst,<br />

Bescheid geben. Die verhängnisvollste Rolle hat existiert hatten die fraglichen Verordnungen schon<br />

in grossem Abstand die Liebe gespielt; ihr sind zuvor; sie waren aber bisher mit einer Höchststrafe<br />

54 Frauen und 35 Männer zum Opfer gefallen. Und von 10 Dollar «ausgezeichnet» gewesen, so dass<br />

wie schon im Sprichwort die Liebe und der Suff die meisten Polizeirichter Verstösse gegen diese<br />

zusammengekoppelt sind: an zweiter Stelle steht der Verordnungen als unerheblich überhaupt nicht abgeurteilt<br />

hatten. Um diesem Uebelstand abzuhelfen,<br />

Teufel Alkohol, der 11 Männer und 16 Frauen<br />

ruinierte. Durch eine Krankheit wurden 13 Männer hat der Stadtrat jetzt die Maximalstrafe auf 200 Dollar<br />

und 11 Frauen aus der Bahn geworfen, durch die erhöht, wobei nach Wahl des Richters ersatzweise<br />

Politik 17 Männer. 6 Männer und 3 Frauen gaben auch Gefängnis bis zu 90 Tagen verhängt werden<br />

der falschen Erziehung durch die Eltern die Schuld, kann.<br />

während umgekehrt 5 Männer und 11 Frauen die Um was für schreckliche Vergehen handelt es<br />

Undankbarkeit der Kinder anklagten. 5 Männer und sich hier nun eigentlich? Verboten ist künftig in<br />

2 Frauen erklärten, sie hätten einfach kein Glück gehabt,<br />

und 3 Männer beschuldigten die Gesellschaftskunststücken,<br />

Kunststücke, die eine ungewöhnliche<br />

Kearny: Karussellfahren, Vorführung von Zirkusordnung,<br />

sie in den Abgrund gestossen zu haben. körperliche Geschicklichkeit voraussetzen, nackt<br />

Während nun 142 unter allen Befragten erklärten, Baden zwischen Sonnenaufgang und 8 Uhr abends<br />

sie würden, wenn es in ihrer Macht stünde, nochmals<br />

von vorn anzufangen, alles ganz anders machen, anderen Geschlechts, Hundegebell nach 9 Uhr<br />

(nachts darf man also?), das Tragen von Kleidern des<br />

wollten 47 nur «gewisse Aenderungen» zugestehen, abends, Kaminfegen, Gassenkehren und Lumpensammeln<br />

zwischen 7 Uhr abends und 7 Uhr früh, die<br />

während 11 erwiderten, sie würden nichts bereuen<br />

und wären gegebenenfalls bereit, ihr verpfuschtes Benützung einer Maschine oder eines Fahrzeugs,<br />

Leben nochmals in allen Einzelheiten zu wiederholen<br />

1<br />

weises Spazierengehen nach<br />

dessen Lärm irgend jemand stören könnte, paar-<br />

Sonnenuntergang.<br />

Wenn Bern, dann Casino<br />

Kearny wird sittenrein<br />

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Knappheit und Teuerung!<br />

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höhere Geschenksorgen! Das ist's wohl, was unser harrt.<br />

Und doch — ist unser Los etwa nicht höchst beneidenswert,<br />

wenn wir es mit anderen rings um uns herum<br />

vergleichen? Seya 14 hilft auch in dieser Lage:. -<br />

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JJO 48 _ DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

Im Zeichen der Rationierung<br />

Alkohol aus der Holzverzuckerungsanlage<br />

in Graubünden<br />

Aber erst in zwei Jahren!<br />

Und mit einem « Amortisationsrappen » als<br />

Gegenleistung des Automobilisten.<br />

Ohne Zutun der Automobilisten ist als Folge des<br />

katastrophalen Treibstoffmangels die Frage der<br />

Streckung des Benzins durch Spritbeimischung<br />

wieder akut geworden (was nebenbei bemerkt nicht<br />

nur den sich in sturer Autofeindlichkeit gefallenden<br />

Kreisen um die Litra, sondern auch hohen und<br />

höchsten Mitgliedern der Behörden Anlass bot, unter<br />

Zuhilfenahme einer Geschichtsfälschung den Strassenverkehrsinteressenten<br />

die Schuld daran zu unterschieben,<br />

dass heute kein Alkohol zu Beimischungsawecken<br />

aufzutreiben sei. Was es in Tat und Wahrheit<br />

damit auf sich hat, ist dann allerdings durch<br />

die Erklärung der Via Vita, veröffentlicht in Nr. 46<br />

der A. R., enthüllt worden. Die Behauptungen der<br />

Behörden, der Alkoholeinfuhr stellen sich unüberwindliche<br />

Schwierigkeiten entgegen, erschienen jedenfalls<br />

in einem eigentümlichen Licht, wenn man<br />

weiss, dass ee dem Autogewerbe und der Garagen-<br />

Industrie gelungen ist, gewisse Mengen Ton Methylalkohol<br />

zu importieren.) Unter den gegenwärtigen<br />

Umständen, gekennzeichnet dadurch, dass wir mit<br />

Treibstoffälkohol auf dem Trocknen sitzen, gewinnen<br />

deshalb die Perspektiven für die in Graubünden in<br />

Entstehung begriffene Holzverzuckerungsanlage für<br />

den Automobilisten ein gewisses Interesse. Vor<br />

voreiligen Hoffnungen muss man sich dabei immerhin<br />

hüten, denn es handelt sich hier um ein<br />

Projekt auf lange Sicht. Vor Ablauf von zwei Jah-<br />

Ten ist nämlich nicht mit der Fertigstellung des<br />

Werkes zu rechnen, und auch dann vermag es nur<br />

einen Teilbetrag an die Lösung unseres Ersatztreibstoffproblems<br />

zu leisten, einer Lösung, die<br />

heute mit grösster Beschleunigung und Energie an<br />

die Hand genommen werden muss.<br />

An der kürzlich, in Chur abgehaltenen Generalversammlung<br />

der c Selva » entrollte nun Dr. Oswald<br />

ein Bild der wirtschaftlichen Aufgaben, welche die<br />

Holzverzuckerungsanlage zu übernehmen hat, für<br />

welche übrigens die Konzession des Bundes bereits<br />

erteilt ist. Die Anlagekosten des Werkes belaufen<br />

sich auf rund 5 Millionen. Da aber der zu erzeugende<br />

Sprit dadurch nicht dauernd zu stark belastet werden<br />

darf, hat der Bundesrat die Finanzierung durch<br />

Gewährung einer zusätzlichen Subvention von einer<br />

Million unterstützt und ausserdem. eine Abnahmeund<br />

Preisgarantie für den Sprit übernommen. Hinzu<br />

kommt noch ein Beitrag des Kantons Graubünden<br />

in der Höhe von ungefähr einer halben Million.<br />

Bereits befindet sich ein Projekt für die Herstellung<br />

von Alkohol-Keton, der als flüssiger Ersatztreibstoff<br />

Verwendung finden kann, im Studium. Ungefähr<br />

10000 T. könnte die Anlage jährlich hervorbringen<br />

(währenddem sich allein unser normaler<br />

Benzinbedarf vor dem Krieg auf 200000 T. pro<br />

Jahr belief). Nach der Auffassung Dr. Oswalds<br />

würde diese einheimische Produktion von Ersatztreibstoffen<br />

eine Erhöhung des Benzin-Tankstellenpreises<br />

um 1 Rappen pro Liter bedingen, die gewissermassen<br />

als «Risikoprämie» für das Autogewerbe<br />

zu betrachten wäre. Auch in normalen<br />

Zeiten würde es, so gab der Redner zu verstehen,<br />

keinen Luxus für unser Land bedeuten, wenn es<br />

etwa 10%, das heisst 20000 Tonnen, seiner normalen<br />

Benzinimporte selbst herstellt. Damit Hesse<br />

sich die Existenzgrundlage für die 50000 im<br />

Auogewerbe Beschäftigten festigen (was sich ja<br />

ganz gut anhört, aber der Hauptzweck der Uebung<br />

liegt wohl darin, dem Automobilisten einen* Teil der<br />

Amortisation der Anlage aufzuhalsen).<br />

Eine Ersatzstoff-Interpellation.<br />

Im Zürcher Kantonsrat hat W. Rissle folgende,<br />

von 28 weiteren Ratsmitgliedern unterzeichnete<br />

Interpellation eingereicht:<br />

t Welche Massnahmen gedenkt der Regierungerat<br />

zu treffen, um bei zunehmender Verknappung<br />

der wichtigsten Rohmaterialien, wie Eisen, Kupfer,<br />

Baumwolle, Wolle, Gummi, Benzin usw. die Arbeit<br />

in Industrie, Gewerbe und Handel sicherzustellen?<br />

Ist der Regierungsrat insbesondere bereit:<br />

1. Die Gründung von privaten Ersatzstoff - Industrien<br />

im Kanton Zürich weitgehend zu fördern?<br />

2. Die in den Gemeinden nun durchzuführende Altmaterial-Sammlung<br />

durch eine intensive und<br />

zentral geleitete Propaganda zu unterstützen?<br />

8. Die Bundesbehörden um die beschleunigte Förderung<br />

von Ersatzstoff-Industrien zu ersuchen,<br />

damit Bund und Kantone innert kürzester Zeit<br />

von der Vorratskriegswirtechaft zur Kreislaufkriegswirtschaft<br />

übergehen können und unser<br />

Land von der Arbeitslosigkeit infolge Materialmangel<br />

verschont bleibt? »<br />

AKTUELLES<br />

Ein neuer Anschluss an Via Vita.<br />

Zwischen den leitenden Persönlichkeiten der<br />

Via Vita und den Vertretern des T.A.G. (Treuhandfesellschaft<br />

für das Autotransportgewerbe) fand<br />

am letzten Freitag in Bern eine Besprechung .statt,<br />

deren Gegenstand die Frage des Anschlusses des<br />

T.A.G. an die Via Vita bildete. Im Prinzip kam<br />

dmbei eine Einigung zustande.<br />

Steuerrückvergütung für requirierte Fahrzeuge<br />

Der Kanton Aargau lenkt als erster ein.<br />

Unmittelbar nachdem sie in den Besitz des Wortlautes<br />

des bundesgerichtlichen Entscheides gelangt<br />

war, der die Kantone verpflichtet, die Steuerrückvergütung<br />

für requirierte Fahrzeuge nach der tät-<br />

sächlichen Dauer der militärischen Beanspruchung,<br />

d. h. nach Tagen genau zu berechnen, hatte die<br />

Aspa den zuständigen Instanzen der Kantone eine<br />

Abschrift des Urteils zugehen lassen. Daraufhin ist<br />

nun vom argauischen Regierungsrat die Mitteilung<br />

eingetroffen, er werde seinen früher gefassten Beschluss,<br />

worin die Steuerrückerstattung für requirierte<br />

Motorfahrzeuge ihre Regelung gefunden, dem<br />

Urteil des Bundesgeriohts anpassen, d. h. die Rüek»<br />

Vergütung nach Tagen berechnet vornehmen...<br />

nachdem sich der gleiche Kanton kürzlich noch dagegen<br />

gesträubt und erklärt hatte, er könne es nicht<br />

dulden, dass ihm die Aspa Befehle erteile. Nach<br />

der Lektüre des Urteils scheint er sich jedoch eines<br />

anderen, besseren besonnen zu haben. Nun, da das<br />

Eis gebrochen ist, sieht man mit um so grösserer<br />

Spannung der Stellungnahme der übrigen Kantone<br />

entgegen. Kneifen zu wollen, wäre angesichts der<br />

grundsätzlichen Bedeutung des bundesgerichtlichen<br />

Spruchs ein aussichtsloses Unterfangen und die<br />

grossen Verbände des Strassenverkehrs (Aspa,<br />

ACS und TOS) sind auch nicht gewillt, untätig zuzusehen,<br />

sofern der eine oder andere Kanton versuchen<br />

sollte, aus der Reihe zu tanzen.<br />

Subventionen für auf Holzgas umgebaute<br />

Lastwagen.<br />

Wie von den Behörden bereits mitgeteilt, werden<br />

inskünftig die nach dem Bundesbeschluss vom<br />

5. April 1939 gewährten Bundesbeiträge für den<br />

Umbau alter Lastwagen auf Holzgas nicht mehr<br />

ausgerichtet, wohl aber für neue Fahrzeuge<br />

schweizerischen Fabrikats. Es muss nun darauf<br />

aufmerksam gemacht werden, dass beispielsweise<br />

der « Opel Blitz » nicht den schweizerischen Lastwagen<br />

zugezählt wird.<br />

Wenn im übrigen das Kriegsindustrie- tind<br />

Arbeitsamt in seinem Aufruf an die Lastwagenbesitzer<br />

zum Umbau ihrer Fahrzeuge auf Holzgas<br />

darauf hinweist, dass sich dadurch eine jährliche<br />

Ersparnis von 5000 Fr. erzielen lasse, so ist eine<br />

gewisse Reserve dieser Behauptung gegenüber nicht<br />

unangebracht. Die Preise für Gasholz haben nämlich<br />

in den letzten Monaten eine saftige Erhöhung<br />

erfahren und stehen heute bereits auf 12—14 Rp.<br />

gegenüber 8 Rp. pro Kilo noch vor einiger Zeit.<br />

Daraus aber fliesst als zwangsläufige Folge eine<br />

Erschwerung der Amortisation der Umbaukosten.<br />

War der Aufmunterung des Bundes zum Umbau<br />

schon früher, trotz der niedrigeren Holzpreise, nur<br />

ein armseliger Erfolg beschieden, dann verwundert<br />

es nicht, wenn die Lastwagenbesitzer heute<br />

noch weniger Lust zum Anbeissen verspüren.<br />

Bei der Behandlung des Einführungsgesetzes<br />

zum Eidg. Strafgesetz durch den Zürcher Kantonsrat<br />

wurden am 16. November auch die Bestimmungen<br />

von Art. 156, der sich mit dem wichtigen<br />

Problem der Blutprobe befasst, diskutiert. Die Kantonale<br />

Strassenverkehrsliga hatte hiezu in einer<br />

Eingabe Stellung genommen und beantragte, die<br />

Vornahme von Blutproben nur bei Strassenverkehrsvergehen<br />

vorzusehen, nicht aber allgemein schlechthin.<br />

Dr. Guhl machte alsdann den Vermittlungsvorschlag,<br />

Art. 156 wie folgt neu zu fassen: Der<br />

Angeschuldigte darf einer körperlichen Untersuchung<br />

oder Durchsuchung unterzogen werden. Besteht<br />

begründeter Verdacht, dass an einem Verkehrsunfall<br />

angetrunkene Personen als Führer<br />

eines Motorfahrzeuges oder in anderer Weise beteiligt<br />

sind, so können diese nötigenfalls auch der<br />

ärztlichen Entnahme einer Blutprobe unterzogen<br />

werden. Dr. Guhl machte hiebei auf die Bedeutung<br />

dieses Scbicksalsparagraphen aufmerksam, der<br />

eventuell dem Einführungsgesetz in der Volksabstimmung<br />

zum Verhängnis werden könnte. Es sei<br />

daher angezeigt, eine Lösung zu finden, der auch<br />

die Kantonale Strassenverkehrsliga beistimmen<br />

könne.<br />

Die negative Behandlung der Interpellation Dr.<br />

H. Pruppacher über die Verwendung der Abfallgase<br />

der städtischen Kläranlage als Methangas für<br />

den Motorfahrzeugverkehr durch den Stadtrat hat<br />

bei den Verkehrsinteressenten einen unbefriedigenden<br />

Eindruck hinterlassen. v<br />

A. C. SS.<br />

SEKTION AARGAU. Auszeichnung für Berufschauffeure.<br />

Unsere Sektion wird auch dieses Jahr<br />

wieder auf Weihnachten die Auszeichnung für Beruf<br />

schauff eure verleihen. Anspruch darauf haben<br />

Berufschauffeure, die mindestens fünf Dienstjahre<br />

absolviert haben Die Auszeichnung besteht in einer<br />

Urkunde, einer Legitimationskarte und einem bronzenen<br />

(5—9 Dienstjahre), eilbemen (10—19) oder<br />

einem goldenen (20 und mehr Dienstjahre) Knopflochabzeichen.<br />

Der Anmeldetermin geht am 5. Dezember<br />

<strong>1940</strong> zu Ende. Reglement und Anmeldebogen<br />

könneD bei unserem Sekretariat in Aarau<br />

kostenlos bezogen werden. Die Kosten der Auszeichnung<br />

werden durch die Sektion getragen.<br />

SEKTION BERN. Clubball. Es sei nochmals<br />

an den Clubball erinnert, der am nächsten Samstag<br />

im « Bellevue-Palace > stattfindet und dessen<br />

Hauptattraktion das in voller Besetzung antretende<br />

Orchester « Teddy Stauffer » bildet. An Stelle<br />

des Mitternachtssoupers tritt ein reichhaltiges kaltes<br />

Büfett. Tischbestellungen nimmt, soweit sie<br />

noch berücksichtigt werden können, das Sektionssekretariat<br />

(Waisenhausplatz 2, Bern, Tel. 23.813)<br />

entgegen. Eintritt inkl. Steuer Fr. 5.45.<br />

SEKTION ZÜRICH. Winter-Generalversammlung.<br />

Die diesjährige Winter-Generalversammlung<br />

der Zürcher Sektion des A. C. S. geht in die Annalen<br />

des Clubs ohne Geschichte ein, da angesichts der<br />

umsichtigen und eifrigen Tätigkeit von Vorstand<br />

und Sekretariat sämtliche Traktanden diskussionslos<br />

genehmigt und den Club-Organen spontan der<br />

Dank für die mühevolle Tätigkeit ausgesprochen<br />

wurde. Bei einer Ausgabensumme von Fr. 120850.<br />

sieht das Budget 1941 ein Defizit von Fr. 9810.—<br />

vor, das durch eine Entnahme aus dem Sekretariats-<br />

Fonds gedeckt wird. Besonderem Interesse begegnete<br />

der Bericht von Präsident Gassmann-Hanimann<br />

über die zahlreichen Bemühungen des Vorstandes<br />

in der abgelaufenen Berichtsperiode, mit<br />

den Behörden ein befriedigendes Uebereinkommen<br />

hinsichtlich der Anpassung der Steuern an die reduzierten<br />

Fahrmöglichkeiten zu erzielen, die leider<br />

in den meisten Fällen von geringem Erfolg begleitet<br />

waren, nachdem der Fiskus in den Automobilbesitzern<br />

nach wie vor in erster Linie ein Steuerobjekt<br />

erblickt. Wobei allerdings zu vermuten ist, dass dem<br />

Steuervogt am 1. Januar die gequetschte Zitrone aus<br />

den Händen gleiten wird.<br />

Anschliessend an die Versammlung setzte man<br />

sich im grossen Konzertsaal des Restaurants Kaufleuten<br />

zum Martini-Mahl, das unter Rückkehr<br />

zur Tradition wieder als Herrenabend gefeiert<br />

wurde. Präsident Gassmann und Stadtrat Hefti<br />

fanden in ihren Begrüssungsanspraohen zündende<br />

Worte des Einstehens für die Heimat und damit<br />

reichen Widerhall in den Herzen ihrer Zuhörer.<br />

Nebenbei legten sie auch den Grund zu der nachherigen<br />

fröhlichen Stimmung, als der Präsident sich<br />

die ominöse Frage nicht verkniff, wie wohl die Behördemitglieder<br />

den Heimweg bewerkstelligen würden<br />

und Stadtrat Hefti ihm prompt tumegab», indem<br />

er seine Freude nicht verschwieg, auch Herrn<br />

Gassmann jetzt zu Fusse sehen zu dürfen.<br />

Wie üblich hatte die Vergnügungskommission<br />

ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm zusammengestellt,<br />

das die Erschienenen bis in den frühen<br />

Morgen zusammenhielt. Neben Perlen choreographischer<br />

Kunst und den staunenswerten Darbietungen<br />

des durch eine Kinderlähmung behinderten Bodenakrobaten<br />

Jack Diethelm stand im Mittelpunkt des<br />

Interesses eine Schnitzelbank über die Tätigkeit der<br />

Sektion iKraft und Wärme», wodurch wir jetzt<br />

wissen, welcher «Kategorie lebensunwichtiger Eidgenossen«<br />

wir die heutige Benzinmisere zuschreiben<br />

dürfen. Auch die bemoosten Häupter des Vorstandes<br />

mussten Haare lassen, soweit noch vorhanden, und<br />

Conferencier Baggenstos entfesselte Stürme der Heiterkeit,<br />

als er respektlos erzählte, wie Dr. Schmidlin<br />

den Stadtpolizisten am Seil herunterzulassen gedachte,<br />

als er bei verdunkeltem Zürich «einpackte<br />

aber nicht aufhörte». b-r.<br />

Aus den Verbänden<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Protokoll der Monatsversammlung<br />

vom 6. November <strong>1940</strong>.<br />

Nach halbjähriger Abwesenheit<br />

infolge Militärdienstes konnte<br />

unser Präsident E. Griesser die<br />

von 27 Mitgliedern besuchte Monatsversammlung<br />

um 21 Uhr eröffnen.<br />

Er verdankte aufs herzlichste die vom Vorstand<br />

in dieser Zeit geleistete Arbeit, er spendete<br />

aber auch den Mitgliedern Lob für deren guten<br />

Willen, der sich trotz der schweren Zeit nicht hat<br />

unterkriegen lassen. Das Oktober-Protoll wurde<br />

einstimmig genehmigt und verdankt.<br />

Um Missverständnisse zu verhüten, "wurde der<br />

Kegelabend im Restaurant Viktoria, Zweierstrasse,<br />

auf jeden 2. Donnerstag nach der Monatsversammlung<br />

festgelegt.<br />

Die diesjährige Weihnachtsfeier wird wieder im<br />

gleichen Rahmen durchgeführt wie letztes Jahr.<br />

Für Mitglieder, die sich schriftlich und rechtzeitig<br />

als im Dienst befindend anmelden, ist eine kleine<br />

Soldatengabe vorgesehen.<br />

Nach dem Vorschlag zur Veranstaltung einer<br />

Exkursion in eine Firma für die Herstellung von<br />

Holzvergasern schloss die Versammlung um 22.50<br />

Uhr. Der Protokollführer i. V.: 0. Schuler.<br />

Es geht vorwärts.<br />

>!•• III.<br />

An der Sitzung des Treuhandverbandes des<br />

Äutotransportgewerbes vom 5. Juli <strong>1940</strong>, über<br />

die bereits an dieser Stelle berichtet wurde,<br />

warf Kollege Leuenberger in seinem Referat<br />

die Frage auf, ob es nicht zweckdienlich<br />

wäre, eine Erhebung über die heute geltenden<br />

Lohn- und Arbeitsbedingungen im Autotransportgewerbe<br />

durchzuführen, wobei der<br />

Verwaltungsrat des T.A.G. zu entscheiden<br />

hätte, ob der T.A.G. selbst oder die Berufsverbände<br />

der Arbeitnehmer diese Erhebung<br />

durchführen sollen. Die Arbeitnehmer haben<br />

jedenfalls die Absicht, eine derartige Erhebung<br />

zu veranlassen. Eine bereits früher<br />

Von den Arbeitnehmern durchgeführte Erhebung<br />

hat ergeben, dass die Unterschiede<br />

der Lohn- und Arbeitsbedingungen in den<br />

einzelnen Betrieben (mit Ausnahme der Vertragsfirmen)<br />

in keinem Gewerbe und in keiner<br />

Industrie unseres Landes so gross sind<br />

BUdietliidi<br />

DIE «SCHWEIZERGESCHICHTE», von Ernst<br />

Feuz, worüber in Nr. 46 eine Besprechung erschien,<br />

ist im Verlag Schweizerspiegel (Zürich)<br />

herausgekommen.<br />

REBECCA, Roman von Daphne du<br />

M a u r i e r. (Fretz & Wasmuth, Verlag. Zürich.)<br />

Was dem eigenartigen Roman von Daphne du<br />

Maurier vor allem zu seinem grossen Erfolg in<br />

England und Amerika verholfen hat, ist seine innere<br />

Spannung, die den Leser von der ersten bis<br />

zur letzten Seite in Atem hält.<br />

« REBECCA » ist ein Liebesroman, aber durchaus<br />

nicht von der herkömmlichen Art. Die eigentümliche,<br />

von mancherlei Geheimnissen umwitterte<br />

Titelheldin tritt in den Roman nicht auf; sie weilt<br />

bereits nicht mehr unter den Lebenden, wenn die<br />

Erzählung einsetzt. Es ist ihr Schatten allein, der<br />

weiterlebt, und der ihrem einstigen Mann und dessen<br />

zweiter Frau zum Verhängnis wird. Es ist bewundernswert,<br />

mit welcher erzählerischen Kunst<br />

und welch tiefer Seelenkenntnis Daphne du Maurier<br />

den inneren und äusseren Kampf zu gestalten<br />

wie im Autotransportgewerbe. Die Löhne<br />

schwankten zwischen Fr. 135.— und 450.—<br />

pro Monat. Jener Erhebung hafteten allerdings<br />

viele Mängel an, so dass das Resultat<br />

nicht Anspruch auf Vollständigkeit und Genauigkeit<br />

erheben kann. Es wäre darum sehr<br />

zu begrüssen, wenn der T.A.G. eine neue Erhebung<br />

durchführen würde. ,<br />

Kollege Leuenberger stellte ferner die<br />

Frage, ob man sich über den Inhalt der Gesamtarbeitsverträge,<br />

d. h. über die Lohnhöhe,<br />

die Summe der Soziallasten, die ein Gesamtarbeitsvertrag<br />

jedem Unternehmer vorschreiben<br />

würde, verständigen müsse, bevor<br />

die Tariffrage im Autotransportgewerbe<br />

durch die A.T.O. geregelt wird. Soll also der<br />

Abschluss von Gesamtarbeitsverträgen vor,<br />

mit oder nach der Regelung der Tariffragen<br />

getätigt werden? Diese Frage ist wichtig,<br />

weil man sich fragen muss, was als Grundlage<br />

für die Verhandlungen über den Abschluss<br />

von Gesamtarbeitsverträgen Geltung<br />

haben soll. Kollege Leuenberger ist persönlich<br />

der Meinung, dass eine Verständigung<br />

über den Inhalt der Gesamtarbeitsverträge<br />

rasch erfolgen sollte, weil der Kostenfaktor<br />

Arbeitskraft bei der Aufstellung der Tariffrage<br />

wesentlich ist. Dabei ist die Lohnfrage<br />

beim Abschluss der Gesamtarbeitsverträge<br />

für das ganze Gewerbe nicht allein ausschlaggebend.<br />

Eincgrosse Bedeutung kommt auch<br />

der Regelung der übrigen Anstellungsbedingungen<br />

zu. Die kommenden Gesamtarbeitsverträge<br />

oder ein einziger umfassender Vertrag<br />

werden neben der Lohnfrage eine Reihe<br />

anderer. Anstellungsbedingungen zu regeln<br />

haben, wie z.B. die Lohnzahlung bei Unfall,<br />

bei Krankheit, bei Militärdienst, ferner die<br />

Arbeitszeit, der bezahlte Ferienurlaub, die<br />

Spesenentschädigung etc. Im Hinblick auf die<br />

Ueberalterung der Arbeitnehmer im gesamten<br />

Transportgewerbe stellt sich auch die Frage,<br />

ob in den zu schaffenden Vertragswerken<br />

dieser Tatsache nicht erhöhte Beachtung zu<br />

schenken sei und eventuell eine Altersversicherung<br />

ins Auge gefasst werden könnte.<br />

Kollege Leuenberger verweist auf bereits gemachte<br />

Vorschläge, die Lohnersatzordnung<br />

für die Arbeitnehmer im Aktivdienst in eine<br />

Lohnersatzordnung für die infolge Alters oder<br />

Arbeitsmangels aus dem Produktionsprozess<br />

ausscheidenden Arbeitnehmer auszubauen.<br />

Ferner muss man sich grundsätzlich darüber<br />

verständigen, ob ein kommendes Vertragswerk<br />

nur minimale Lohn- tind Arbeitsbedingungen<br />

festlegen soll oder ob ein Vertragswerk<br />

von viel umfassenderem Ausmass<br />

geschaffen werden kann. Kollege Leuenberger<br />

tritt dafür ein, dass, um die Anfänge eines<br />

Gesamtarbeitsvertragswerkes nicht allzusehr<br />

zu komplizieren, nur die Mindestbedingungen<br />

für das Lohn- und Arbeitsverhältnis der Arbeitnehmer<br />

geregelt werden sollten. Es soll<br />

also eine unterste Grenze der Lohn- und Arbeitsbedingungen,<br />

unter denen keine Arbeitnehmer<br />

beschäftigt werden dürfen, festgelegt<br />

werden. Kollege Leuenberger will sich aber<br />

auch in dieser Frage nicht absolut binden,<br />

es liegt ihm mehr daran, die Frage zur Diskussion<br />

zu stellen und den Entscheid hierüber<br />

den kommenden Verhandlungen zu überlassen.<br />

(Schluss folgt.)<br />

ST. GALLEN. Chauffeure und Transportarbeiter.<br />

Monatsversammlung, Sonntag, 1. Dezember <strong>1940</strong>,<br />

vormittags punkt 10 Uhr, im Restaurant «Volkshaus»,<br />

St. Gallen. An dieser Versammlung wird<br />

voraussichtlich Unser Zentralsekretär Kollege<br />

Leuenberger über aktuelle Fragen innerhalb unseres<br />

Verbandes sprechen. Wir erwarten deshalb einen<br />

flotten Aufmarsch unserer Chauffeurkollegen.<br />

ZÜRICH. Berufs-Chauffeure. Unsere Monatsversammlung,<br />

die letzte dieses Jahres, findet am<br />

kommenden Samstag, den 30. November <strong>1940</strong>,<br />

20 Uhr, im Restaurant zum «Colosseum», 1. Stock,<br />

Zweierstrasse 134, statt. Wichtige Geschäfte stehen<br />

auf der Traktandenliste, so unter anderem ein<br />

Kreditbegehren für eine Kinderfeier.<br />

BREMGARTEN. Trotz nebligem, nasskaltem<br />

Wetter war unsere Versammlung vom 27. Oktober<br />

in Bowil gut besucht. Zur Diskussion standen wichtige<br />

Fragen des Autogewerbes. Die einschneidende<br />

Benzinrationierung hat tiefe Spuren im Autotransport<br />

hinterlassen. Die Fälle von Entlassungen und<br />

Betriebseinschränkungen mehren sich täglich. Kollege<br />

Lauffenburger berichtete über den Verlauf der<br />

Kundgebung des Autogewerbes vom 14 September<br />

in Bern, wobei Kollege Leuenberger zugunsten<br />

unserer Chauffeure seinen Standpunkt auseinandersetzte.<br />

— Die Autotransportordnung, die nun in<br />

Kraft getreten ist, lässt die Frage der Schaffung<br />

von Gesamtarbeitsverträgen in den Vordergrund<br />

treten. Der Verwaltungsrat des TAG hat bereits eine<br />

viergliedrige Vertragskommission eingesetzt, der<br />

auch Kollege Leuenberger angehört. — Die weitere<br />

Diskussion drehte sich um die zunehmende Teuerung.<br />

Das berechtigte Begehren, die Löhne den Verhältnissen<br />

anzupassen, war das Grundmotiv der<br />

interessanten Aussprache. — Wir machen an dieser<br />

Stelle nochmals auf die Besichtigung der Gasgeneratorenfabrik<br />

Imbert in Zürich-Affoltern, vom<br />

24. November, vormittags 9.30 Uhr, aufmerksam.<br />

versteht, den Lord de Winters zweite Frau, ein<br />

einfaches, feinfühliges und charaktervolles Naturgeschöpf,<br />

zu führen hat, gegen die Erinnerung an<br />

die glanzvolle und faszinierende Vorgängerin.<br />

Bei einem grossen Ball auf dem Schlosse Manderley<br />

erreicht dieser Kampf mit dem Schatten<br />

seinen Höhepunkt. Die zweite Frau glaubt dem Erinnerungsbild<br />

an die erste endgültig weichen zu<br />

müssen. Aber nun beginnt die Vergangenheit ihr<br />

wahres Antlitz zu zeigen, das ganz andere Züge<br />

aufweist, als die Liebende wähnte. Die tragische<br />

Geschichte der ersten Ehe tritt Zug um Zug aus<br />

dem Zwielicht der Vergangenheit hervor bis zu<br />

ihrem dunklen Ende. Das Geheimnis um die Tote<br />

beginnt sich zu lichten. Zuvor aber erhebt sioh ein<br />

letztes Mal der unheimliche Schatten, bis sein<br />

Bannkreis endgültig durchbrochen und der Gewissenskonflikt<br />

gelöst wird, der den Liebenden auf<br />

Schloss Manderley den Weg ins Leben zu verschliessen<br />

drohte.<br />

Nicht nur stofflich ist Daphne du Mauriers Roman<br />

ungemein faszinierend. Mit psychologischer<br />

Einfühlungsgabe weiss die Schriftstellerin die frauliche<br />

Gefühlswelt meisterlich darzustellen. Aus kleinen<br />

und kleinsten Zügen formt sie ein lebensvolles<br />

Bild der Heldin und der sie umgebenden Frauenund<br />

Männergestalten.


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Der denkwürdige 14. Juli 1865, der Tag, an dem der junge Engländer Edward Whymper<br />

mit seinen Gefährten das gefürchtefe, während vielen Jahren für unersteigbar gehaltene<br />

Matterhorn erzwang, und die Katastrophe, die mit dem Sieg der Menschen<br />

über den Berg verbunden war, ist in der Erinnerung bis auf den heutigen Tag wach<br />

geblieben. Kein alpiner Sieg, aber auch keine alpine Tragödie ist der alpenfahrenden<br />

Menschheit so geläufig, in der alpinen Literatur so verankert wie der Sieg über<br />

den «Löwen von Zermatt» und die Rache, die der stolze Berg genommen hat.<br />

Der bekannte Alpinist und Himalaya-Bergsteiger Smythe hat es nun unternommen,<br />

Edward Whymper als bahnbrechenden Alpinist, Forscher und Mensch darzustellen.<br />

Whymper war nicht nur ein begeisterter, furchtloser und erfolgreicher Bergsteiger,<br />

er war auch als Mensch eine ganz eigenartige, vielfach missverstandene Persönlichkeit,<br />

in manchen Belangen ein ausgesprochenes aber nie zur Blüte gekommenes<br />

Talent. Die Lektüre des jugendlichen Tagebuches mutet in seinen Gedanken und Aussprüchen<br />

fast unglaublich an; nicht minder faszinierend sind die nüchternen, durch ihre<br />

Einfachheit wirkenden alpinen Aufzeichnungen und eigenen Illustrationen Whympers.<br />

Frank Smythe hat das ganze — die jugendlichen Spaziergänge in der Londoner Umgebung,<br />

die Arbeit in der Holzschneidewerkstatt in Lambeth, die unzähligen Fahrten<br />

im Wallis, Berner Oberland und Mont-Blanc-Gebiet und die grossen Expeditionen<br />

in den Anden und Rocky Mountains — zu einer prächtigen Biographie geformt. Ihr<br />

Reiz und Wert liegt nicht allein in der Vermittlung grosser alpiner Taten, sondern<br />

auch im Empfinden, ein seltsames, grosses Bergsteigerschicksal kennenzulernen.<br />

Das Buch umfasst 336 Seifen Text, 16 Kunstdrucktafeln und<br />

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Z6986 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau Zürich.<br />

Zu verkaufen<br />

Lastwagen<br />

V/r—2 Tonnen<br />

13 PS, in neuwertigem<br />

Zustand, kontrollbereit.<br />

H. Pfenninger, Wetzikon.<br />

Telephon 97 8461.<br />

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FIAT<br />

Baliila<br />

Cabrio-Limousine, Modell<br />

<strong>1940</strong>, in neuwertigem Zustand,<br />

vorteilhaft abzugeben.<br />

(47,48<br />

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22057 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

Berna-Diesel<br />

Limousine, 19 PS, sorgfältig<br />

gefahrener Wagen für<br />

nur Fr. 800.- zu verkaufen.<br />

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Z 6985 an die Automobil-<br />

Revue, Bureau Zürich.<br />

sofort zu verkaufen, sehr<br />

günstig, 5,97 PS, Modell<br />

1986, in ganz Ia. Zustd.<br />

Ausk.: F. Oberhänsli, Seefeldstr.<br />

8, Arbon. (48-50<br />

wegen Aufgabe des Geschäftes<br />

sehr gut erhalt.<br />

Vollreifen-<br />

Angebot<br />

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940 x130 X77O<br />

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fabrikneue Ware.<br />

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17360 an die Automobil-Revue,<br />

Bern.<br />

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Wirz-3-Seitenk.<br />

Mod. <strong>1940</strong>, 18,4 PS, 5 T.<br />

Nutzlast, Brücke 5X2,1 m,<br />

Zustand wie neu, guter<br />

Preis, gegen Kassa.<br />

3-Seitenkipper, Mod. 1930, Eilofferten an Postfach<br />

Typ G5, 6 Tonnen Nutzlast,<br />

mit neuerem 4-Zyl.-<br />

Luzern 6754.<br />

BOD-Dieselmotor. Der Wagen<br />

wird, weil überzählig,<br />

gegen Kassa günstig abgegeben.<br />

— Interessenten<br />

wenden sich unter Chiffre<br />

22058 an die (47,48<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

FORD<br />

COACH<br />

Zu verkaufen<br />

Lieferwagen<br />

10,8 PS, 600 kg Tragkr.<br />

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22089 an die (48<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

in Ostschweiz (48<br />

Saurer<br />

3>i T. Nutzl., Vierradbr.,<br />

gespritzt u. revid., Jahrg.<br />

1934. Eventl. Tausch an<br />

Saurer-Kipper 5 AD Benz.<br />

Anfragen unter Chiffre<br />

22090 an die (48<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

Zu verkaufen<br />

FORD<br />

Lastwagen<br />

2 T., 17 PS, mit Reserverad<br />

und 2 neuen Schneepneus,<br />

in fahrbereitem Zustand.<br />

— Anfragen unter<br />

Chiffre 22068 an d. (48<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

D. K. W.<br />

Modell 1935, Cabriolet, in<br />

gutem Zustand, äusserster<br />

Preis Fr. 900.—, Modell<br />

1933, Cabriolet, Motor neuwertig,<br />

Karosserie reparaturbedürftig,<br />

würde sich<br />

f. Lieferungswagen eignen.<br />

Preis Fr. 650,-. Anfragen:<br />

Telephon 4 26 67, Bern.<br />

(P 4582 Y<br />

Zu verkaufen<br />

FORD<br />

V8<br />

Zu verkaufen<br />

D. K. W.<br />

CABRIOLET<br />

4-P1., Md. 1935, 38 000 km<br />

gefahren, m. Motorbremse,<br />

in gutem Zustand. Preis<br />

Fr. 1200.—. (48)22076<br />

A. John, Erziehungsanstalt,<br />

Olsberg (Aargau).<br />

D.K.W.<br />

Cabrio-<br />

Limousine<br />

Holka, Typ LAN DI, Mod.<br />

<strong>1940</strong>, 2500 km gefahren,<br />

vorteilhaft zu verkaufen.<br />

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17363 an die<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

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Oldsmobile<br />

vom Besitzer stets selbst<br />

gepflegt. Wagen, 5 Plätze,<br />

18 PS, tadelloser Zustand,<br />

Kofferraum u. ausserdem<br />

Kofferträger, sehr preiswert<br />

abzugeben. Wagen<br />

ist militärfrei.<br />

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22066 an die (48,49<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

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