E_1940_Zeitung_Nr.048
E_1940_Zeitung_Nr.048
E_1940_Zeitung_Nr.048
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BERN, Dienstag, 26. November <strong>1940</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
36. Jahrgang — No*8<br />
H<br />
s*<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr.<br />
Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postaratltch abonniert<br />
Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />
Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljährlich Fr. 7.75<br />
Enchclnt Jaden Dienstag<br />
REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breltenralnstr. 97, Bern<br />
Telephon 28.222 - Postcheek III414 - Telegramm-Adresse: Autoren«, Barn<br />
GMehiftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743<br />
INSERTIONS-PREIS<br />
Di* aehtgetpaltene 2 mm hohe Grundzelle oder deren Ranm 4t<br />
Grössere Inserate nach Spezialtarif<br />
baeratciuehlnss 4 Tage vor Erseheinen der Ifnmmer<br />
Rationiernng und<br />
Ersatzbrennstoffe<br />
Weitere Verschärfung der Rationierung<br />
Keine Litertafeln mehr für den Dezember,<br />
sondern lediglich eine Weisung an die Kantone<br />
In der letzten Zentralvorstandssiteung der<br />
Äspa bot deren Geschäftsleiter, Ing. E. Monteil,<br />
einen Ueberblick über die weitschichtige<br />
Frage der Ersatztreibstoffe. Als Sekretär der<br />
Schweiz. Gesellschaft für das Studium der<br />
Motorbrennstoffe hat er sich seit Jahren mit<br />
dieser Materie beschäftigt und erscheint deshalb<br />
als legitimiert, ein kompetentes Urteil<br />
darüber abzugeben. Wir glauben somit, unsern<br />
Lesern seine zusammenfassende Darstellung<br />
als Beitrag zur Abklärung des heute zu<br />
höchster Aktualität gelangten Problems der<br />
Ersatztreibstoffe nicht vorenthalten zu sollen.<br />
Red.<br />
Es gibt wohl kein Land in Europa, wo die<br />
Versorgungsfrage mit motorischen Treibstoffen<br />
nicht akute Formen angenommen hat.<br />
Nach dieser Richtung stehen wir nicht etwa<br />
vereinzelt da und dürfen uns sogr noch glücklich<br />
schätzen, dass man bis anhin in unserem<br />
Lande nicht zu gleich drastischen JÜassnahmen<br />
gegriffen hat, wie in allen uns umgebenden<br />
Staaten. Auch der Vorwurf, dass man<br />
nicht zur rechten Zeit vorgesorgt habe, trifft<br />
nicht zu, wenn wir die Importziffern 1938,<br />
also im Zeitpunkt einer ziemlich normalen<br />
Lage,"mit den Ziffern 1939 verglichen:<br />
Benzin<br />
Dieselöl<br />
1938 1939 1938 1939<br />
200 530 t 188548 t 14930 t 15537 t<br />
— 6%<br />
+ 4%<br />
Allerdings ist seit Kriegsbeginn eine bedeutende<br />
Abnahme zu verzeichnen. Sie betrug<br />
bis Jahresende für die restierenden<br />
4 Monate gegenüber der gleichen Periode des<br />
Vorjahres:<br />
Benzin<br />
Dieselöl<br />
1938 1939 1938 1939<br />
69 081 t 45 174 t 8269 t 5259 t<br />
— 35% +36%<br />
Daraus muss die Folgerung gezogen werden,<br />
dass man den Bezug vor Kriegsbeginn<br />
noch ganz bedeutend steigern konnte. Mit<br />
der Erschöpfung der in den Importhäfen<br />
lagernden Mengen in Belgien, Holland,<br />
Frankreich und Deutschland war man dann<br />
zu einem umständlichen Umleitungsmanöver<br />
durch Italien genötigt, bis auch der Import<br />
über Genua und Triest infolge der Verwicklungen<br />
im Mittelmeer gestoppt wurde. Heute<br />
machen die Brennstoffe, soweit überhaupt<br />
noch eine Belieferungsmöglichkeit besteht,<br />
den umständlichen und langwierigen Weg<br />
über die Donauschiffahrt mit Umleitung in<br />
die Häfen der Nebenflüsse in Jugoslawien<br />
und von dort den Bahntransitweg meist über<br />
Italien. Mit der politischen Entwicklung in<br />
Rumänien sind die Aussichten noch wesentlich<br />
schlechter geworden.<br />
Aus dieser Sachlage müssen wir notgedrungen<br />
•die Konsequenzen ziehen. TJeber die LandesreseTven<br />
sind genaue Zahlen nicht erhältlich, dagegen<br />
weiss man, dass sie zu einem sehr grossen Teil erschöpft<br />
und teilweise bis auf die Pflichtlager, ja<br />
sogar darunter, aufgebraucht sind. Seit Monaten hat<br />
die Einfuhrmenge nicht mehr ausgereicht, um die<br />
ganze Rationierung zu decken, um so weniger als<br />
es eigentlich nie möglich war, alle geschaffenen<br />
Reservelager ganz aufzufüllen. Die äusseren Verhältnisse<br />
sind nach dieser Richtung mächtiger als<br />
der Wille.<br />
Es darf daher nicht wundern, wenn eine ganze<br />
Reihe weiterer Massnahmen ventiliert werden,<br />
um den Treibstoffkonsum weiter herabzusetzen,<br />
so neben einer Verkleinerung der Rationen<br />
eine Revision der bisherigen Kategorien<br />
A und B, um den Treibstoff den wirklich<br />
lebensnotwendigen Betrieben und der Kriegsindustrie<br />
zu erhalten und zu garantieren, ein<br />
Sonntags- und Nachtfahrverbot usw. Wegen<br />
einer Unterbindung der Fernfahrten schwebt<br />
gegenwärtig eine Umfrage bei den Arbeitsgemeinschaften<br />
mit dem Vorschlag zu einer "Wiedereinführung der<br />
früheren Astokurse. Das Ergebnis dieser Umfrage<br />
ist nur zu einem geringen Teil bejahend, in der<br />
Hauptsache aber ablehnend, da darin keine genügende<br />
Garantie zur Vermeidung von Leerfahrten<br />
erblickt wird. Alles ist somit im FJues und<br />
müssen wir daner «walten, -was uns die weitere<br />
Zukunft bringt.<br />
Inzwischen ist nun die Frage der<br />
Ersatzbrennstoffe<br />
auch in unserem Lande höchst aktuell geworden<br />
und ein behördlicher Eingriff war dringendes Gebot<br />
der Stunde, uim nach dieser Richtung nicht<br />
völlig falsche Hoffnungen aufkommen zu lassen<br />
und auf die Bahn einer vollständig verfehlten Wirtschaftslenkung<br />
zu geraten. Die Erfindungen schiessen<br />
wie Pilze aus dem Boden und die Interessenten<br />
werden teilweise mit skrupellosen Angeboten bestürmt,<br />
nur um die Apparate verkaufen zu können,<br />
wobei man sich mitunter um die Garantie<br />
für ein dauerndes Funktionieren und was noch<br />
wichtiger ist, um die Versorgungsfrage mit den<br />
erforderlichen Ersatztreibstoffen wenig kümmert.<br />
Es bestellen ganiz bedeutende technische und wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten, um hier allen Wünschen<br />
und Anforderungen genügen zu können.<br />
1. Holzgas.<br />
Holz gehört in unserem Lande entschieden zu<br />
den relativ einfachsten Ersatzmitteln, trotzdem<br />
ihm gewisse Nachteile anhaften, wie unsauberer<br />
Betrieb und vermehrte Wartungsarbeiten. Diese ergeben<br />
sich, wenn die Anlage zufriedenstellend funktionieren<br />
soll, sowohl bei der täglichen Inbetriebsetzung,<br />
als auch in den Betriebspausen unterwegs<br />
und abends bei der Rückkehr. Ausserdem wird eine<br />
wöchentliche Generalreinigung der Gaswege, der<br />
Zündkerzen usw. notwendig.<br />
Dann darf der Leistungsabfall nicht unberücksichtigt<br />
bleiben, der sich besonders in unserem<br />
bergigen Gelände unangenehm fühlbar macht. Er<br />
kann durch entsprechende Erhöhung der Kompression<br />
sozusagen ganz behoben werden; nur darf<br />
man nicht übersehen, dass sich nicht jeder Motor<br />
für die Kompressionssteigerung eignet<br />
(Fortsetzung Seite 2.)<br />
Auf Einladung der forstwirtschaftlichen Zentralstelle<br />
der Schweiz in Solothurn fand bei Bei eine<br />
Besichtigung der verschiedenen Holzverkohlungssysteme<br />
durch die Vertreter der kantonalen Behörden,<br />
der Industrie und der Presse statt. In einem<br />
erläuternden Vortrag ging Direktor Winkelmann,<br />
vom Schweiz. Zentralverband für Landwirtschaft,<br />
auf die bisher gemachten Versuche ein und gab anschliessend<br />
ein Bild von den durch die Verkohlung<br />
des Abfallholzes zu erwartenden Möglichkeiten, wobei<br />
er zur Schlussfolgerung gelangte, dass die Zeit<br />
der Versuche nun abgeschlossen sei und unmittelbar<br />
mit der serienweisen Produktion des für die<br />
wie schon in unserer letzten Nummer dargelegt,<br />
hat das Erdbeben in Rumänien die<br />
von unsern Behörden getroffenen Dispositionen<br />
für die Treibstoffeinfuhr über den Haufen<br />
geworfen und den Nachschub einstweilen unterbunden.<br />
Stellt man noch die gegenwärtige<br />
politische Situation auf dem Balkan in Rechnung<br />
und vergegenwärtigt man sich die Auswirkungen,<br />
die allfällige Truppenbewegungen<br />
in Rumänien auf die Transportmöglichkeiten<br />
ausüben roüssten, dann erscheint es auch als<br />
erklärlich, dass sich die mit der Treibstoffversorgung<br />
betrauten Amtsstellen auf den<br />
Dezember hin zu einem weiteren Abbau der<br />
Rationen gezwungen sehen. So schmerzlich<br />
die abermalige Amputation auch ist, die Verhältnisse<br />
und die Pflicht, die Vorräte zu<br />
schonen und zu strecken, lassen keinen andern<br />
Weg offen.<br />
Konnten wir bereits VOT acht Tagen melden,<br />
dass auf den kommenden Monat hin<br />
keine Litertafeln mehr herausgegeben werden,<br />
so lässt sich diese Nachricht heute noch<br />
weiter präzisieren.<br />
Für die nächsten Tage steht nämlich<br />
eine Weisung der Sektion für Kraft und<br />
Wärme an die Kantone zu erwarten, die<br />
an Stelle der Litertafeln tritt und bestimmt,<br />
dass die Dringlichkeitskategorien<br />
A und B für den Dezember noch eine<br />
Grundration von 10 L. für Personen- und<br />
Lieferwagen und von 5 L. für Motorräder<br />
bewilligt erhalten. Dazu können<br />
sich die Halter dieser Kategorien nach<br />
wie vor um Zusatzbons bewerben; die<br />
Holzverkohlung in der Schweiz<br />
Ein Meiler-Ofen wird, gefüllt<br />
schweizerischen Verhältnisse besonders geeigneten<br />
Köhlerofens begonnen wird. Dann stehe die Schweiz<br />
auch vor der baldigen wirtschaftlichen Verwertung<br />
eines Rohproduktes, das bis anhin in den Wäldern<br />
verkam. Den Ausführungen Herrn Winkelmanns<br />
war weiter zu entnehmen, dass unser Land in<br />
Friedenszeiten jährlich 4000 Tonnen Holzkohle,<br />
hauptsächlich aus dem Balkan, bezog. Der Preis<br />
stellte sich franko Grenze auf Fr. 10.—- pro 100 kg,<br />
doch liegen natürlich die Gestehungskosten für<br />
schweizerische Holzkohle höher (man spricht von<br />
Fr. 18.—). Freilich hat auch die ausländische Holzkohle<br />
eine Verteuerung erfahren und überdies<br />
den Kantonen zugeteilten Kontingente<br />
erfahren mit Rücksicht auf die minimen<br />
Rationen eine bescheidene Erhöhung,<br />
doch wird bei der Gewährung von Zusatzmengen<br />
nach wie vor darauf abgestellt, ob es<br />
sich um dringende Bedürfnisse, um lebenswichtige<br />
Betriebe oder um Fälle handelt, bei<br />
denen die Zuteilung von Zusatzbenzin im Interesse<br />
der Existenzerhaltung des Gesuchstellers<br />
als geboten erscheint. Ueber die Art<br />
und Weise der Gewährung von zusätzlichen<br />
Mengen durch die Kantone herrscht allerdings<br />
bei dei; Automobilisten keineswegs restlose<br />
Zufriedenheit, denn immer wieder hört<br />
man dabei von ungleicher Behandlung. Dieser<br />
Mangel an Unparteilichkeit aber erregt berechtigten<br />
Unwillen.<br />
Voraussichtlich auf Anfang 1941 erfolgt<br />
sodann — auch das fand in unserer letzten<br />
Nummer Erwähnung — eine Neueinteilung<br />
der Kategorien nach Dringlichkeit, wofür sich<br />
heute die Vorarbeiten im Gang befinden.<br />
Im weiteren ist der Erlass eines<br />
Sonntags- und Nachtfahrverbotes in<br />
Aussicht genommen,<br />
wovon jedoch, soviel man hört, beispielsweise<br />
Taxi, Aerzte, Postautokurse, Lebensmitteltransporte<br />
usw. ausgenommen bleiben sollen.<br />
Eine solche Massnahme kann indessen<br />
nur auf der Grundige eines Bundesratsbeschlusses<br />
angeordnet werden. Wann er erfolgt,<br />
ist lediglich noch eine Frage der Zeit,<br />
zumal die Vorarbeiten dafür dem Vernehmen<br />
nach bereits ihren Abschluss gefunden haben.<br />
stösst deren Einfuhr auf Schwierigkeiten. Um eine<br />
rationelle Verwendung zu gewährleisten, schlug<br />
Herr Winkelmann die Erstellung von Köhler-Oefen<br />
in schwer zugänglichen Wäldern vor, wobei in der<br />
Hauptsache die Abfälle aus dem Holzschlag gebrau<br />
oht werden sollten. Allerdings tritt beim Verkohlungsprozess<br />
ein erheblicher Kalorienverlust ein,<br />
weshalb Untersuchungen angestellt werden sollen,<br />
gestützt auf die man vielleicht zur Holzverzuckerung<br />
übergehen könnte.<br />
Oberstlt. Weber referierte dann über die Frage<br />
der Verwendung von Holzkohle in der Armee.<br />
Der Meilerofen in Tätigkeit: Einer der Köhler<br />
reguliert den Luftzug.
Um die Bundesratswahlen<br />
Eine Nomination, die nicht<br />
übersehen werden sollte.<br />
Der Kampf um die beiden frei werdenden<br />
Bundesratssitze ist in vollem Gang. Drei<br />
Kandidaten stehen heute dafür im Vordergrund,<br />
erkoren werden können jedoch nur<br />
zwei. Bei dieser Sachlage erhebt sich vor<br />
allem in der welschen Schweiz, deren Aussichten<br />
als am meisten gefährdet erscheinen,<br />
die Frage, ob es nicht besser wäre, zwei der<br />
Kandidaturen in eine einzige zu verschmelzen.<br />
Als Bürger — und nicht nur als Strassenverkehrsinteressenten<br />
— haben wir es<br />
deshalb nicht ohne Genugtuung vermerkt,<br />
dass in der Presse der Name Oberst Primaults<br />
auftaucht, eines Jurassiers, der Berner<br />
und Welscher zugleich ist. Abgesehen<br />
davon, dass diese Kandidatur den Vorteil der<br />
Ausserparteilichkeit besitzt, sprechen zu<br />
deren Gunsten allein der Charakter und die<br />
Fähigkeiten des Mannes, ein Umstand, der<br />
ganz in der Richtung der im Volk herrschenden<br />
Auffassungen und Wünsche liegt. So<br />
schreibt z. B. der «Toggenburgef Anzeiger»:<br />
«Wenn sich Bern und Welschland auf eine<br />
Person einigen können, wenn... der Ruf<br />
neue Zeit, neue Männer, unbeschwert von<br />
allerlei Konvenienzen gehört wird, dann sollte<br />
u. E. an dieser Nomination nicht vorübergegangen<br />
werden.»<br />
Direktor Primault wurde 1893 in Courtelary<br />
(Berner Jura) geboren, studierte Rechtsund<br />
Handelswissenschaften an den Universitäten<br />
von Bern und Neuenburg und wurde<br />
nach Auslandsaufenthalten Sekretär und<br />
Rechtsberater beim eidg. Luftamt. Während<br />
7 Jahren bekleidete er den Posten eines Cheffluglehrers<br />
der Fliegertruppen; seit 12 Jahren<br />
ist er Generaldirektor des Automobil-Clubs<br />
der Schweiz. Als Fliegeroffizier gehört er bereits<br />
seit 1922 dem Generalstab an und wurde<br />
mit 45 Jahren zum Fliegeroberst ernannt.<br />
Der intelligente, arbeitsfreudige .und :klarblikkende<br />
Mann kennt sich in der Bundesverwaltung<br />
aus, ist ein ausgezeichneten Debatter<br />
und mit den Bedürfnissen von Staat; Wirtschaft<br />
und Volk eng vertraut. Namentlich bei<br />
den Jungen hat sejn Name einen ausgezeichneten<br />
Klang. Unnötig übrigens, seine umfassenden<br />
Kenntnisse auf dem Gebiete des Verkehrswesens,<br />
auf dem er sich spezialisiert hat,<br />
noch besonders zu unterstreichen. Nicht nur<br />
präsidiert er die Schweiz. Strassenverkehrsliga<br />
und die nationale Luftverkehrskonferenz,<br />
er hat auch entscheidenden Anteil an der<br />
Gründung der Via Vita und zählt zu' den<br />
Gründermitgliedern des Fremdenverkehrsverbandes<br />
wie der Schweiz. Verkehrszentrale,<br />
ganz abgesehen von seiner Zugehörigkeit<br />
zu zahlreichen Körperschaften und Kommissionen<br />
des internationalen Strassenverkehrs<br />
und den vielen Beziehungen, die er sich<br />
hier geschaffen.<br />
Kein Zweifel, dass dem Bundesrat mit diesem<br />
im besten Sinne des Wortes «neuen<br />
Mann» eine hervorragende Kraft zugeführt<br />
und dass eine solche Kandidatur auch den<br />
interregionalen Konflikt aufs glücklichste<br />
lösen würde.<br />
Die Armee konkurrenziert das<br />
private Autotransportgewerbe.<br />
Man schreibt uns: Heber die Notlage des Autotransportgewerbes<br />
und die prekäre Situation aller<br />
Motorfahrzeugbesitzer, hervorgerufen durch die katastrophale<br />
Brennstoffknappheit, ist kein ^ Wort<br />
weiter zu verlieren. Um so ungehaltener registriert<br />
man in den heutigen Zeiten Massnahmen des Staates,<br />
die diese Nöte noch verschärfen. Oder rufen<br />
die nachstehend geschilderten Vorkommnisse, die<br />
sich kürzlich ereigneten, nicht etwa berechtigter<br />
Kritik?<br />
Die Zürcher Banken hatten anfangs November<br />
angeordnet, dass die seinerzeit ins Landeeinnere<br />
evakuierten Wertschriften wieder nach Zürich verbracht<br />
werden, um sie in die früheren Depots einzulagern.<br />
Man hätte erwarten dürfen, dass mit<br />
dieser umfangreichen Spedition die privaten Transportunternehmen<br />
beauftragt werden, deren Geschäftelage<br />
sich seit Monaten verschlechtert hat,<br />
die daher für jeden Transport dankbar sind, mit<br />
denen sie ihre Fahrzeuge und, was ebenso wichtig<br />
ist, ihre zahlreichen Berufschauffeure beschäftigen<br />
können. Leider schlugen diese Hoffnungen fehl;<br />
die Transporte wurden vielmehr durch das Militär<br />
mit zahlreichen Personen- und Lastwagen durchgeführt,<br />
das private Transportgewerbe aber konnte<br />
zusehen, wie ihm der Bund eine willkommene Arbeitsgelegenheit<br />
vor der Türe wegschnappte.<br />
Nicht genug mit dieser Konkurrenzierung des<br />
privaten Transportgewerbes wurde die Truppe auf<br />
ihrem Rückweg auch noch von einer Papierfabrik<br />
zur Beförderung von Holz in Dienst gestellt.<br />
Aehnliche Klagen erheben sich auch aus dem<br />
Waadtland, soll es dort doch vorgekommen sein,<br />
das3 Holzhändler und der waadtländische Waldwirtschaftsverband<br />
ihre Holztransporte ebenfalls<br />
durch das Militär bewerkstelligen lassen.<br />
Solche Geschehnisse konnten die Lastwagenbesitzer<br />
natürlich nicht stillschweigend hinnehmen.<br />
Tatsächlich ist denn auch die Aspa sofort bei der<br />
zuständigen Armeeinstanz vorstellig geworden, wobei<br />
sie unter Hinweis auf die prekäre Lage des<br />
Transportgewerbes feststellte, dass derartige Militärtransporte<br />
nbht nur den Vorschriften des Armeebefehls<br />
über die Ausführung von privaten Fuhrungen,<br />
sondern ausserrlem auch den Massnahmen zur<br />
Sicherstelluns und Rationalisierung -der kriegswirtschaftlich<br />
wichtigen Transporte widersprechen. Gerade<br />
die auf Befehl des Generals erfolgte Schaffung<br />
der Arbeitsgemeinschaften im Autotransportgewerbe<br />
wolle ja u. a. mithelfen, diesem unter die<br />
Arme zu greifen und ihm an Aufträgen zu sichern,<br />
was davon noch bleibt. Deshalb könne und dürfe<br />
die Konkurrenzierung der privaten Lastwagenunternehmer<br />
durch, das Militär nicht gebilligt<br />
werden.<br />
In der nämlichen Angelegenheit hat, wie man<br />
erfährt, auch der Zentralverhand der Möbeltransporteure<br />
bei den militärischen Instanzen Schritte<br />
unternommen, wobei er ähnliche Argumente ins<br />
Treffen führt wie die Aspa.<br />
Versicherungsprämien werden<br />
der Rationierung angepasst.<br />
Die Forderungen von A.C.S. und T.C.S.<br />
von den Versicherungsgesellschaften angenommen.<br />
Am vergangenen Donnerstag vereinigten<br />
sich die Vertreter von A.C.S. und T.C.S. und<br />
die Versicherungsdirektoren zu einer Konferenz<br />
in Bern, um die in Zürich aufgenommenen<br />
Besprechungen über die Vorschläge<br />
der beiden Verbände, wovon an dieser Stelle<br />
bereits die Rede war, fortzusetzen.<br />
Soviel bisher in Erfahruung zu bringen<br />
war, glauben wir mitteilen zu können, dass<br />
die Versicherungsdirektoren, bei denen zuerst<br />
wenig Neigung zur Annahme der neuen<br />
Vorschläge bestand, diesen schliesslich doch<br />
zustimmten.<br />
Die Versicherungsprämie für 1941 wird somit<br />
in Raten erhoben, deren erste die Monate<br />
Januar und Februar umfasst. Verglichen mit<br />
der gegenwärtigen Prämie erfährt sie, nach<br />
Massgabe der Rationierungskategorie, folgende<br />
Reduktionen:<br />
Kat. A 1, 2 und 3<br />
2O°/o<br />
Kai. A 4, 5 und B 1 (die wichtigste<br />
Gruppe)<br />
3O°/o<br />
Kat. A 6, 7 und B 2 und 3 40 °/o<br />
Kat. A 8, C 1 und 2 und D 50 V.<br />
Es mag vielleicht auf den ersten Blick<br />
überraschen, dass für Kategorien, welche gar<br />
keine Zuteilung mehr erhalten, überhaupt<br />
Prämien in Aussicht genommen sind. Das<br />
geschah jedoch im Hinblick auf die Eventualität,<br />
dass sich die Lage im Laufe des Jahres<br />
1941 bessert und dass diese Kategorien den<br />
Die „Automobil-Parlamente" sind<br />
zusammengetreten<br />
Unter dem Vorsitz von Zentralpräsident Dr.<br />
Mende hielt letzten Samstag in der « Schmiedstube »<br />
in Bern der AGS eine Zentralvorstandssitzung und<br />
die Budget-Delegiertenversammlung ab.<br />
.Der Zentralvorstand genehmigte zuerst eine Reihe<br />
von Protokollen, um hernach das Budget für 1941<br />
in Beratung zu ziehen, das sozusagen* einmütige<br />
Zustimmung fand. Für das nächste Jahr bleibt der<br />
Zentralbeitrag unverändert. Im weiteren bewilligte<br />
der Vorstand mit starker Mehrheit den Kredit für<br />
die Herausgabe des neuen Informationsblattes, da«<br />
in den Mitgliederkreisen guten Anklang gefunden<br />
hat. Einer ausgiebigen Diskussion rief die Frage<br />
der Schildervermietung für 1941, wobei die verschiedenen<br />
Landesgegenden, ja selbst die Hotellerie zum<br />
Worte kamen. Für die Garagen wird der Club im<br />
nächsten Jahr auf die Erhebung der Schildermiete<br />
verzichten.<br />
Nach einer zweistündigen Mittagspause traten<br />
die Delegierten zur Nachmittagssitzung zusammen,<br />
die sich über annähernd drei Stunden erstreckte<br />
und Gelegenheit zur Entgegennahme einer umfassenden<br />
Orientierung über die gegenwärtige Lage des<br />
Am 23. November hielt der Verwaltungsrat des<br />
T. G. S. in Genf seine ordentliche Herbstsitzung ab.<br />
Die besorgniserregende Lage des Motorfahrzeugverkehrs<br />
und die schweren "Folgen der Benzinrationierung<br />
waren Gegenstand einer eingehenden<br />
Beratung.<br />
Zu ,den einzelnen Problemen, die heute die Motorfahrzeugbesitzer<br />
und die Strassenbenützer lebhaft<br />
beschäftigen, nahm der Verwaltungsrat wie<br />
folgt Stellung:<br />
Der Rückgang und die unsichere Entwicklung<br />
der Benzineinfuhr erfordern dringend eine energische<br />
Förderung der Ersatztreibstoffwirtschaft.<br />
Wenn man auch die Schwierigkeiten der Umstellung<br />
auf Ersatztreibstoffe nicht verkennen darf, so<br />
ist eine zielbewusste Aktion zur Ausnützung aller<br />
Ersatzmittel, deren Verwendung für den Motorfahrzeugverkehr<br />
nach vernünftigen wirtschaftlichen<br />
Grundsätzen in Frage kommt, unbedingt notwendig.<br />
Der Verwaltungsrat gab der Hoffnung Ausdruck,<br />
dass die vom T. C. S. seit Monaten in verschiedenen<br />
Eingaben aufgestellte Forderung auf<br />
eine planmässige Produktion von Ersatztreibstoffen<br />
bald zu greifbaren Ergebnissen führe und beschloss,<br />
die bisherigen Anstrengungen auf diesem Gebiet<br />
weiterzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat zeigte Verständnis dafür,<br />
dass bei einer Stockung des Benzinimportes mit<br />
den vorhandenen<br />
Treibstoffvorräten haushälterisch<br />
umgegangen<br />
werden muss. Sollte sich eine noch weitere Herabsetzung<br />
der Rationierung als unvermeidlich erweisen,<br />
ist sorgfältig darauf Bedacht zu nehmen, dass<br />
bei der Verteilung der vorhandenen Treibstoffmengen<br />
nicht willkürlich vorgegangen wird, sondern<br />
ganz bestimmte einheitliche Grundsätze angewendet<br />
werden, die geeignet sind. Ungleichheiten<br />
zu vermeiden. Der Verwaltungsrat billigte die von<br />
der Direktion des T. C. S. in diese- H ; n=icM gemnehten<br />
Vorschläge an die Sektion für Kraft und<br />
Wärme<br />
Die Notwendigkeit der<br />
Anpassung der Motorfahrzeugsteuern<br />
an die beschränkten Fahrmoghchkeiten wurde erneut<br />
betont. Wenn auch die kantonale Steuerhoheit<br />
auf diesem Gebiet gewahrt werden soll, so ist eine<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 2fi <strong>1940</strong> — 48<br />
Es ist ein Trugschluss, wenn eine bekannte<br />
Schweiz. Konstruktionsfirma behauptet, sie hätte<br />
das Geheimnis mit dem Leistungsabfall herausdividiert,<br />
indem sie zu einer Ausbohrung der Zylinder<br />
griff, um dann gegenüber dem Kunden zu behaupten,<br />
er hätte jetzt die gleiche Leistung wie mit Benzin.<br />
Bereits ist es vorgekommen, dass solche abgeänderte<br />
Zylinder nachher unter der forcierten Beanspruchung<br />
gesprungen sind. — Eine andere Firma<br />
hat sich durch Hereinschweissen von Einlagen in<br />
die Zylinderköpfe geholfen, wodurch sich neben<br />
anderen Nachteilen sofort Fehlzündungen einstellten.<br />
Gar so einfach geht eben die Sache nicht. Zudem<br />
braucht es bei gewissen Typen andere Zündkerzen,<br />
einen anderen Zündapparat, stärkere Batterien<br />
usw.<br />
Vielfach hat es Erstaunen erregt, dass der Bundesrat<br />
kürzlich für den Umbau von 1000 Wagen<br />
einen Kredit von 8 Millionen Franken — also<br />
Fr. 8000 per Wagen — eröffnet hat. Es hat sich<br />
jedoch ergeben, dass der Generatoreinbau zwischen<br />
Fr. 3000—5000 zu stehen kommt, wozu sich noch<br />
die zusätzlichen Abänderungen hinzugesellen, die<br />
ebenfalls rund Fr. 2000 erfordern. Allerdings besteht<br />
Aussicht, bei einer Serienfabrikation diese<br />
Kosten vielleicht um Fr. 1000—1500 senken zu können;<br />
was aber immerhin' eine Materialfrage bleibt.<br />
Jedenfalls muss, wenn die Umbauaktion von<br />
Erfolg begleitet sein soll, eine sorgfältige Auswahl<br />
der Umbaufirmen getroffen werden, um<br />
Fehlkonstruktionen wie die bereits Geschilderten,<br />
zu vermeiden. Bei verschiedenen Typen<br />
sind Auswechslungen der Zylinderköpfe notwendig,<br />
welche nur von den betreffenden Motorenfirmen<br />
geliefert werden können, wenn<br />
etwas Brauchbares herausschauen soll. Der<br />
eigentliche Einbau kann dann durch ein Netz<br />
In Bern tagten Zentralvorstand und Budget-Delegiertenversammlung des ACS<br />
schweizerischen Automobilwesens und insbesondere<br />
über den Stand der Verhandlungen zwischen der<br />
Clubleitung und den Versicherungsgesellschaften in<br />
der Angelegenheit der<br />
Anpassung der Versicherungsprämien<br />
.auf das kommende Jahr hin bot. Dabei erklärte<br />
sich die Versammlung mit den bisher erreichten<br />
Resultaten einverstanden. Nach einem Expose von<br />
Direktor Primault über dieses Problem sowie über<br />
die künftige<br />
Besteuerung der Motorfahrzeuge<br />
schloss sich die Versammlung dem von der Via Vita<br />
dem Bundesrat unterbreiteten Vorschlägen an; sie<br />
stellen das Maximum dessen dar, was heute von<br />
den Motorfahrzeugbesitzern verlangt werden kann.<br />
Die Zentralverwaltung hatte über dieses Problem ein<br />
Memorandum vorgelegt, das die Grundlage für die<br />
Diskussion lieferte. Zum Schluss warteten Dir. Primault<br />
und Hr. Vuilleumier mit ergänzenden Mitteilungen<br />
über die Efnfuhrverhälinisse bei den<br />
Treibstoffen sowie über das Problem der Ersatzbrennstoffe<br />
auf.<br />
Automobilistische Tagesfragen vor dem Verwaltungsrat des TGS<br />
Vereinheitlichung der Grundsätze, nach denen die<br />
Herabsetzung der Steuer erfolgt, anzustreben. Es<br />
wurde den kantonalen Sektionen empfohlen, sich<br />
für die Vorschläge der Via Vita, die unter tätiger<br />
Mitarbeit des T. C. S. aufgestellt wurden, in den<br />
einzelnen Kantonen einzusetzen.<br />
Der Verwaltungsrat nahm von den Besprechungen<br />
mit den Versicherungsgesellschaften über die<br />
Herabsetzung der naftpfhehtversicherungsprämien<br />
Kenntnis. Er bedauerte, dass die vom T. C. S. und<br />
A. G. S. gemeinsam eingereichten Vorschläge durch<br />
die Versicherungsgesellschaften nur teilweise angenommen<br />
wurden. Die Gegenvorschläge der Haftpflichtversicherungsgesellschaften,<br />
die eine Herabsetzung<br />
der Prämien je nach Rationierungskategorie<br />
von 20—5O°/o sowie die Möglichkeit zweimonatlicher<br />
Ratenzahlung vorsehen, wurden jedoch<br />
als ein Entgegenkommen betrachtet, dessen Ablehnung<br />
sich kaum rechtfertigt.<br />
Die wachsende<br />
Lockerung der Verkehrsdisziplin<br />
war Gegenstand eingehender Erörterung. Der Ruckgang<br />
des Automobilverkehrs verleitete die Strassenbenützer<br />
zur Sorglosigkeit und zur Missachtung der<br />
Verkehrsregeln. Die Erfahrung der letzten Monate<br />
hat gezeigt, dass die Verkehrsunfälle nicht in dein<br />
erwarteten Masse abgenommen haben. Der T. G. S.<br />
wird im Rahmen der ihm zur Verfügung stehenden<br />
Mittel der Lockerung der Verkehrsdisziplin entgegentreten.<br />
Es wurde beschlossen, abgesehen von der<br />
Schliessung der Grenzposten, _ alle Hilfsdienste des<br />
Verbandes, insbesondere die unentgeltliche Pannenhilfe<br />
ohne Einschränkung aufrechtzuerhalten und<br />
auch die Anstrengungen zugunsten der Mobilisierten<br />
weiterzufahren.<br />
Um eine .zusammenhängende Aktion aller am<br />
Mot"rfahrzeu?verkehr interessierten Kreise, die bei<br />
der heutigen Lnge dringend notwendig ist, zu förriern.<br />
wird der T. C. S. als weitaus grösster Verband<br />
der Motorfabrüeugbp'jiteer weiterhin in engster Verbindung<br />
mit der Via Vita täti? sein und diese<br />
Spit7pnnrganisation tatkräftig unterstützen.<br />
Schliesslich wurde mit Befriedigung davon<br />
Kenntnis genommen, dass trotz der ungünstigen<br />
Verhältnisse über 45 OOO Mitglieder des Verbandes<br />
ihren Verpflichtungen nachgekommen sind.<br />
Fahrbetrieb wieder aufnehmen könnten. Deshalb<br />
hat man für sie Prämien in Aussicht genommen,<br />
doch besteht eine Pflicht zu deren<br />
Entrichtung selbstverständlich nur entsprechend<br />
der Zeitdauer, während deren der<br />
Wagen sich im Verkehr befindet<br />
Rationierung und ErsatsfeenaastoSfe<br />
Fortsetzung von Seite 1.<br />
von seriösen Garagen vorgenommen werden,<br />
die aber ebenfalls einer Aufsicht unterstellt<br />
werden sollen.<br />
Es ist wohl überflüssig, zu bemerken, dass der<br />
Bund nur die effektiven Umbaukosten subventioniert.<br />
Er wird den Herstellerfirmen gegenüber als<br />
Auftraggeber auftreten und mit diesen direkt abrechnen.<br />
Eine weitere Schwierigkeit besteht, wie bereits<br />
angetönt, in der<br />
Materialbeschaffung.<br />
Die Versuche der schweizerischen Studiengesellschaft<br />
haben ergeben, dass nur mit Apparaten gefahren<br />
werden kann, deren Herd aus Chrom-<br />
Nickelstahl hergestellt ist. Dieses Material beziehen<br />
wir jedoch aus Schweden; bei der grossen Nachfrage<br />
ist es äusserst schwer erhältlich. Zudem<br />
müssen wir erst Chrom ausführen und dabei 10 %><br />
einbüssen, bis uns aus dem Ausland Chrom-Nickelblech<br />
geliefert wird. Man ersieht auch daraus, dass<br />
die Dinge nicht so einfach liegen, wie man sich<br />
vielleicht vorstellt.<br />
Bei der Umbauaktion musste aus militärischen<br />
Gründen darauf gedrungen werden, dass wir nicht<br />
ein Sammelsurium von verschiedenen Konstruktionen<br />
zulassen; darum entschied man sich dafür,<br />
einzig die Imbertkonstruktion zu subventionieren.<br />
Trotz der bisherigen Bundessubvention des Umbaues<br />
der armeetauglichen Wagen auf einheimische<br />
Brennstoffe und trotz Befreiung während 5 Jahren<br />
von den Steuern ist von dieser Vergünstigung nur<br />
in 21 Fällen Gebrauch gemacht worden. Jetzt fallen<br />
diese Vergünstigungen dahin, genauer gesagt: sie<br />
gelten nur noch für neue Wagen. Die Befürchtung<br />
lässt sich nicht von der Hand weisen, dass dadurch<br />
das Interesse an einem Umbau bedeutend herabgemindert<br />
wird.<br />
Die für den Umbau angemeldeten Wagen sollen<br />
von technischen Experten auf ihre Umbaueignung<br />
geprüft werden; erst nach Eingang der Bewilligung<br />
darf der Umbau erfolgen.<br />
Was nun die<br />
Holzversorgung<br />
anbetrifft, so lässt sie sich im Grunde genommen<br />
noch am einfachsten lösen. Es fehlt uns nicht an<br />
der Holzmenge, aber an. der Menge genügend getrockneten<br />
Holzes, und zwar vornehmlich Buchenholz.<br />
Bei zahlreichen Versuchsfahrten in unserem<br />
Gelände hat es sich herausgestellt, dass nur mit<br />
einer Mischung von mindestens Vz Buche und<br />
Yi Tanne gefahren werden kann, wobei aber der<br />
100°/oigen Buchenfüllung der Vorzug zu geben ist.<br />
Diese relativ teure Holzqualität sollte aus Abfallholz<br />
geliefert werden können, wie schliesslich auch<br />
Tannenholz, aber die gegenwärtige Sammelaktion,<br />
von Kantonen und Gemeinden für die Brennholzversorgung<br />
der ärmeren Bevölkerung, wozu jetzt<br />
noch eine solche des Militärs und der Internierten<br />
hinzukommt, steht der Verwirklichung dieses Vorhabens<br />
entgegen.<br />
Bis heute laufen in der Schweiz rund 220 Holzgaswagen,<br />
wozu gegenwärtig aus der Fabrikation<br />
der Holzgas-Generatoren A.-O. per Tag je ein weiterer<br />
Wagen hinzukommt. Wenn innert Jahresfrist<br />
rund 1200—1400 Wagen in Betrieb stehen sollen<br />
— der vorläufig in Aussicht genommenen Dauer<br />
der Umbauaktion — sind für diese Einführungszeit<br />
30000 Tonnen oder 60000 Ster Holz erforderlich,<br />
das folgende Jahr erfordert dann bereits das<br />
Doppelte.<br />
Für die natürliche Trocknung muss man mit<br />
6—9 Monaten, für gewisse Holzsortimente sogar<br />
imit einem ganzen Jahr und mehr rechnen. Die<br />
künstliche Trocknung kommt nur sehr bedingt in<br />
Frage, da Kiedurch das Material stark verteuert<br />
wird, so dass eventuell nur mit einer Bundeshilfe<br />
nach dieser Richtung etwas erreichbar ist. Jedenfalls<br />
dient sie höchstens für eine gewisse Ueberbrückungszeit.<br />
Auf anderem Wege kann eine genügende<br />
Holzmenge erst ab August 1941 sichergestellt<br />
werden.<br />
Für eine vermehrte<br />
Gasholzproduktion,<br />
die gewisse Manipulationen in der Herstellung bedingt,<br />
war ein Preis von 8 Rp. nicht mehr zu halten.<br />
Er ist daher mit Genehmigung der Preiskontrolle<br />
vom 14. Oktober nunmehr auf 11 Rp. en<br />
gros, resp. 13 Rp. Tankstellenpreis erhöht worden,<br />
mit einem weiteren maximalen Zuschlag von 10 %><br />
für Buchenholz. Bei künstlicher Trocknung lässt<br />
sich aber auch dieser Preis nicht halten, oder es<br />
muss, wie gesagt, ein staatlicher Zuschuss einspringen,<br />
um den Gasholzpreis nicht ungebührlich zu<br />
belasten.<br />
Ausserdem bedarf es einer erweiterten<br />
Organisation des Tankstellennetzes,<br />
wobei man in der Auswahl ebenfalls Vorsicht walten<br />
lassen muss, weil sich lange nicht jeder Raum<br />
für die Einlagerung von trockenem Holz eignet.<br />
Das heutige Tankstellennetz genügt bei der gewaltigen<br />
Verbrauchssteigenmg nicht mehr. Bis anhin<br />
bestanden 25 solcher Stellen auf rund 100 Wagen,<br />
so dass bereits auf 4 Wagen eine Tankstelle entfiel.<br />
Das hat bis anhin vollständig ausgereicht.<br />
Wenn wir die Holzversorgung sicherstellen wollen,<br />
muss eine<br />
Rationierung<br />
eintreten, weil der Staat nicht allein einen Umbau<br />
ankurbeln kann, vielmehr ist gleich von Anbeginn<br />
verlangt worden, dass er dann auch für den Treibstoff<br />
sorgen müsse, um nicht eines Tages in die<br />
gleichen Schwierigkeiten hineinzurutschea wie mit<br />
den importierten Brennstoffen. Aus diesem Grunde<br />
schreibt denn auch die Verfügung von 17. Oktober<br />
<strong>1940</strong> vor, dass die Belieferung mit Ersatztreibstoffen<br />
nach der jeweiligen Versorgungslage erfolgt<br />
Die Erteilung einer Bewilligung gibt keinen<br />
Anspruch auf beliebige Belieferung mit Ersatztreibstoffen.<br />
Nochmals sei betont, dass der Holzgasantrieb<br />
für den Motorlastwaren reserviert bleiben soll, wogegen<br />
dann die anderen Ersatzmöglichkeiten für<br />
die übrigen Fahrzeugarten in Betracht fallen.<br />
(Schluss folgt)
— DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
SOLDATEN-WEIHNACHT<br />
<strong>1940</strong><br />
HaxihaÜec lassen sich £csat Kantone dann<br />
ungefähr folgendermassen aus; Gebühr für das<br />
ganze Jahr Fr. 5.—, für das erste oder zweite<br />
Halbjahr je Fr. 2.50.<br />
Es liegt im eigenen Interesse der beteiligten<br />
Kantone, hier Entgegenkommen zu zeigen.<br />
Schweizerbürger, gedenke deiner<br />
Beschützer im Feld! .<br />
Was bringt uns die Zukunft? Wir wissen es<br />
nicht. Doch eines sind wir absolut eicher: An den<br />
Toren unserer Heimat wacht ein starkes und entschlossenes<br />
Heer, stets bereit, mit blanker Waffi<br />
unsere Freiheit und Unabhängigkeit zu verteidigen.<br />
Mann für Mann, vom obersten Chef bis hinab zum<br />
Füsilier, bilden sie einen festen Block. Unsere Armee<br />
ist nicht nur materiell gerüstet, sondern sie<br />
.ist auch geistig mobilisiert. Jeder weiss, warum er<br />
nun schon seit Monaten das Ehrenkleid trägt: Ee<br />
Seht um die Wahrung alter, Ton unsern Vorfahren<br />
mit Zähigkeit errungener Rechte. Diese Rechte<br />
sind jedem Schweizersoldaten teuer und heilig!<br />
Schweizerbürger hinter der Front, mehr denn<br />
je fordert die Gegenwart und die Zukunft von uns<br />
straffe Disziplin. Für uns ißt ee vor allem die Disziplin<br />
de» Geistes. Ein fester Abwehrwille gegen<br />
alles Unschweizerische richte unsere Gedanken!<br />
Die Disziplin des Geistes verlangt Entbehrungen<br />
und Opfer. Wir sind verpflichtet, der Armee für<br />
ihren treuen und grossen Dienst zu danken. Wir<br />
sind verpflichtet, da zu helfen, wo Not am Mann<br />
ist. So werden wir jene Einigkeit und Festigkeit<br />
erreichen, die den Eidgenossen yon 1291 die Kraft<br />
gab, auf Gott und auf sich selber zu vertrauen. So<br />
werden wir zwischen Volk und Heer die Verbundenheit<br />
herstellen, die uns die Kraft gibt, mit gesundem<br />
Optimismus die Aufgabe unseres Lebens zu<br />
erfüllen.<br />
Schweizervolk, wir wollen unser« Pflicht auf<br />
Weihnachten tun! Helft die Mittel zusammenzutragen,<br />
damit wir gemeinsam unsere Feldgrauen beschenken<br />
können!<br />
Ohne die Ueberraachung vorwegzunehmen, darf<br />
bekanntgegeben werden, daes alle gegenwärtig im<br />
Dienst weilenden Soldaten ein reichhaltiges Päcklein<br />
erhalten. Zusätzlich aber ist für hilfebedürftige<br />
Wehrmänner und Wehrmannsfamilien eine besondere<br />
Bescherung (warme Unterwäsche, Kleider<br />
usw.) vorgesehen.<br />
Viele Schweizerfrauen, die in Fürsorgerinnenzüge<br />
zusammengefasst wurden, haben bereits das<br />
ganze Jahr hindurch im Dienste der Soldatenfürsorge<br />
auf dieses Weihnachtsfeet hin gearbeitet.<br />
Auch di« Jugend will, wie vergangenes Jahr,<br />
den Soldaten ihre Liebe und Verbundenheit bezeugen;<br />
diesmal nicht mit einem Briefchen, sondern<br />
durch aktive Mitarbeit an der Aktion selbst. Das<br />
Jungvolk wird zu Stadt und Land die Soldatenplakette<br />
verkaufen. Diese prachtvolle Plakette in<br />
Wedssmeta'H stellt den Kopf eines markanten<br />
Schweizersoldaten im Stahlhelm dar. Sie hat nicht<br />
nur als Abzeichen Gültigkeit, sondern eignet sich<br />
ausgezeichnet als Zierstück. Eidgenossen, wenn<br />
euch nächsthin unsere Kinder diese Plakette zum<br />
Preise von Fr. 1.— entgegenstrecken, nehmt sie<br />
und trägt sie mit Stolz. Es ist das Zeichen der Verbundenheit<br />
von Volk und Heer! Die Soldaten im<br />
Feld werden freudiger ausharren, wenn sie 6ehen,<br />
daes das Volk in seiner Gesamtheit aufsteht, ihnen<br />
seinen Dank zu beweisen.<br />
Schmückt euch mit der Soldatenplaiette, kauft<br />
die historische Karte « Wehrhafte Schweiz »! Freiwillige<br />
Beiträge auf das Konto der historischen<br />
Karte III/7017.<br />
Soll ich den Führerausweis erneuern?<br />
Heute zählt jeder Franken, und zwar auch für<br />
die Automobilisten und Motorradfahrer. Das durch<br />
die Umstände erzwungene Anziehen der Rationierungsschraube<br />
hat in beinahe allen Kantonen der<br />
weitgehenden Anpassung der Verkehrssteuern an die<br />
monatliche Benzinzuteilung gerufen. Doch genügte<br />
diese Steuerreduktion, zusammen mit der 20prozentigen<br />
Senkung der Haftpflichtversicherungsprämien<br />
nicht, um abgesehen von den C- und D-Fahrern,<br />
die keine Benzinbons mehr erhalten, auch viele<br />
andere, noch benzinbezugsberechtigte Motorfahrzeughalter<br />
der Kategorien A und B vor der Stilliegung<br />
ihres Fahrzeuges zurückzuhalten. So sind<br />
allein int Kanton Zürich in der Zelt vom<br />
25. August bis 5. November nicht weniger als<br />
3900 Kontrollschilder für Automobile und 2900<br />
für Motorräder zurückgegeben worden.<br />
Wesentlich grösser ist die Zahl der Inhaber von<br />
Führerausweisen, die infolge dieser Betriebsstillegungen<br />
auf das Fahren verzichten müssen. Für<br />
sie stellt sich mit Jahresende die Frage, ob sie<br />
ihren Führerausweis pro 1941 erneuern oder damit<br />
zuwarten sollen, weil es für sie ziemlich ungewiss<br />
ist, wann sie sich wieder ans Lenkrad setzen können.<br />
Man wird zwar einwenden, dass es sich hiebei<br />
nur um eine kleine Ausgabe handle. Was aber nicht<br />
zutrifft, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt.<br />
Es betragen nämlich die jährlichen Erneuerungsgebühren<br />
für Führerausweise für Automobile:<br />
Fr. 2.— in den Kantonen Neuenburg und Nidwalden.<br />
Fr. 3.— in den Kantonen Freiburg und Waadt.<br />
Fr. 4.— im Kanton Glärus.<br />
Fr. 5.— in den Kantonen Aargau, Appenzell<br />
I.-Rh., Baselland, Baselstadt, Genf, Uri<br />
und Wallis.<br />
Fr. 5.50 im Kanton Appenzell A.-Rh.<br />
Fr. 10.— in den Kantonen Bern, Graubünden,<br />
Luzern, Obwalden, St. Gallen, Solothurn,<br />
Tessin, Thurgau, Zug und Zürich.<br />
Bei den Motorrädern ist die Situation folgende:<br />
Fr. 2:— in den Kantonen Neuenburg und Nidwalden.<br />
Fr. 3.— in den Kantonen Baselstadt, Freiburg<br />
und Waadt.<br />
Fr. 4.— im Kanton Glarus.<br />
Fr. 5.— in den Kantonen Aargau, Appenzell<br />
I.-Rh., Baselland, Bern, Genf, Thurgau,<br />
Uri, Wallis, Zug und Zürich.<br />
Fr. 5.50 im Kanton Appenzell A.-Rh.<br />
Fr. 10.— in den Kantonen Graubünden, Luzern,<br />
Obwalden, St. Gallen, Solothurn -und<br />
Tessin,<br />
Der schweizerische Taxihalterverband veranstaltete am letzten Freitag in der Bundesstadt einen<br />
« technischen Tag », wozu nicht nur zahlreiche Mitglieder aus allen Gauen des Landes, sondern auch<br />
über ein halbes Dutzend verschiedener Generatorenmodelle erschienen (Holz, Holzgas und Azetylen).<br />
Der Vormittag stand im Zeichen einer Orientierung, am Nachmittag folgten die Vorführung der<br />
Wagen auf dem Bundesplatz, die ein zahlreiches Publikum anlockten, und Probefahrten in der Stadt<br />
herum. Zum Abschluss fanden sich die Verbandsangehörigen nochmals im « Bristol» zusammen, wo<br />
sich alsbald ein ebenso interessantes wie aufschlussreiches Frage- und Antwortspiel über das entwickelte,<br />
was die « Demonstration > gebracht.<br />
Besonders in den < zehnfränkigen» Kantonen<br />
ist schon wiederholt gegen die Höhe dieser<br />
« Schreibgebühr » Sturm gelaufen worden und man<br />
erinnert sich noch, dass die Sektion Zürich des;<br />
A.CJS. mit einer Beschwerde bis ans Bundesgericht<br />
gelangt ist, allerdings ohne dort zum Recht zu<br />
kommen. Stellt man fest, dass z.B. gerade dieser<br />
Kanton im Jahre 1938 nicht weniger als 448.055<br />
Franken und im Jahre 1939 sogar 459.780 Fr.<br />
aus dieser Schreibgebühr eingesteckt hat, so ist es<br />
auch zu verstehen, dass der Staatsfiskus nicht<br />
gern auf eine derart ergiebige Einnaomenquelle<br />
verzichten will. Immerhin stellt sich nun für 1941<br />
die Sache etwas anders. Weder der Automobilist<br />
mmm&<br />
Oasen Kbha tM<br />
stanniert<br />
Wttm
Streifzug durch das Armaturenbrett<br />
Ein richtig gebautes Armaturenbrett soll Im<br />
Blickfeld des Führers liegen, deutlich lesbare Skalen<br />
aufweisen, bei Nacht ausreichend beleuchtet<br />
sein und auch ästhetischen Ansprüchen genügen.<br />
Es ist weniger von Belang, wieviel «Uhren s es<br />
Fig. 1.<br />
Einheitstachometer<br />
kombiniert mit Oeldruckanzeiger, Benzinstandsanzeiger,<br />
Kühlwasserthermometer und Amperemeter.<br />
(J4 der natürlichen Gröese.)<br />
aufweist, als dass die Anzeigeinstrumente ohne<br />
wesentliche Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit<br />
auf die Fahrbahn beobachtet und abgelesen werden<br />
können. Neuerdings gruppieren sich die An-<br />
Fig. 2.<br />
Umrechnung von Meilen in Kilometer.<br />
Zeigevorrichtungen vielfach um einen grossen<br />
Tachometer oder sind mit diesem kombiniert, wie<br />
Abbildung 1 zeigt, wodurch mit einem Blick gleichzeitig<br />
mehrere Skalen erfasst werden können.<br />
Nachstehend soll ein Streifzug durch das Armaturenbrett<br />
unternommen werden, ohne irgendeinen<br />
bestimmten Typ enger ins Auge zu fassen.<br />
Für Führer englischer und amerikanischer Wagen<br />
dürften die verschiedenen Umrechnungshinweise<br />
von Interesse sein, da bei Wagen dieser Herkunft<br />
die Instrumentenskalen vielfach in anderen als den<br />
bei uns üblichen Einheiten geeicht sind.<br />
O , „—„ „ O<br />
JL JL JL<br />
ff> 80 AOO a
N° 48 — DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
genommen. Während bei Lastwagen der übliche<br />
Platz hinter der Führerkaibine dafür vorgezogen<br />
wird, trifft man bei Personenwagen gelegentlich<br />
die abenteuerlichsten Lösungen an. Selbst die vordem<br />
Kotschützer 'werden ab und zu als Standort<br />
für den Gaserzeuger gewählt<br />
Das schwedische Autogewerbe sowie der Automobilhandel<br />
haben sich der neuen Situation rasch<br />
angepasst und die Automobil-Verkäufer befassen<br />
sich nun eifrig mit dem Vertrieb dieses oder jenes<br />
Generatorsystems. In die Reparaturwerkstätten<br />
• und Garagen aber ist neues Leben eingekehrt, da<br />
der Einbau der Holz- und Holz&ohleanlagen hocherwünschte<br />
Arbeitsgelegenheiten schafft<br />
Als einzige, unerfreuliche Erscheinung im Zuge<br />
dieser Entwicklung wird gegenwärtig die Verschmutzung<br />
vieler Strassenrinnen durch die Entleerung<br />
der Wasserabscheider und Gasreiniger auf<br />
öffenlichen Strassen und Plätzen erwähnt. Verglichen<br />
mit den enormen Vorteilen, die die Fortschritte<br />
im Gasgeneratorbau der schwedischen<br />
Automobilwirtschaft bringen, sieht man freilich<br />
über solche kleinen und dazu nicht einmal unheilbaren<br />
Aergernisse recht gern hinweg. -b-<br />
Ein italienische* Elektromobil<br />
Nach einer Mitteilung des « Auto italiana »<br />
hat eine italienische Firma gegenwärtig ein<br />
Elektromobil für einen Privatmann im Bau,<br />
das für höchstens zwei Personen Sitzraum<br />
bietet. Als Stromquelle dient eine Akkumulatoren-Batterie,<br />
die unterwegs beim Bremsen<br />
oder Bergabfahren von dem dann als<br />
Dynamo arbeitenden Elektromotor nachgeladen<br />
wird. Die Stromrückgewinnungseinrichtung<br />
tritt vollautomatisch in Funktion<br />
und wirkt als eine Art Motorbremse, wenn<br />
man das Bremspedal niedertritt. Zur rationellen<br />
Ausnützung von Energiereserve und<br />
Motorleistung ist ein Wilson-Vorwählgetriebe<br />
eingebaut. Die angetriebenen Hinterräder<br />
sind so dicht nebeneinander angeordnet,<br />
dass auf ein Differentialgetriebe verzichtet<br />
werden kann. -fe-<br />
Gas aus Metzgerei-Abfällen<br />
seine Ladung zu erleichtern, so bestand immer die<br />
Gefahr, dass der ins Freie strömende Treibstoff<br />
in Mailand ist eine Installation zur Her-Feuestellung von (Methangas aus dem Abfall von einer Anzahl wasserdichter Säcke, die rings um.<br />
fing. Die neue Erfindung besteht nun aus<br />
tierischen Eingeweiden in Betrieb genommen<br />
worden. In Anbetracht des Erfolges, der mit<br />
Versuchen in dieser Richtung erzielt wurde,<br />
werden zur Zeit Erwägungen gepflogen, die<br />
Produktion durch Hinzufügung gewöhnlicher<br />
Haushaltabfälle zu vervielfachen. Der Haushaltkehricht<br />
allein besitzt nicht genügend Gärungsstoffe,<br />
um eine rentable Gaserzeugung<br />
zu ermöglichen; in Verbindung mit tierischen<br />
Abfällen jedoch ist dies durchaus möglich,<br />
da diese über eine überschüssige Menge an<br />
Gärungsstoffen verfügen. Die Gaserzeugung<br />
wird In besonderen Kesseln bei einer Erwärmung<br />
auf nur 30 Grad vorgenommen. Das<br />
Produkt ist durchaus geeignet für den Betrieb<br />
von Automobilmotoren.<br />
Technische Notfzen<br />
Motorisierung der rumänischen Landwirtschaft<br />
Das rumänische Landwirtschaftsministerium hat<br />
beschlossen, im kommenden Frühjahr mit einer<br />
grosszügigen Motorisierung der Landwirtschaft zu<br />
beginnen. Zunächst wurden in Deutschland 1000<br />
Traktoren bestellt, die rechtzeitig für die nächste<br />
Feldbestellung zur Ablieferung gelangen sollen. In<br />
der Nähe von Bukarest •wurde eine von deutschen<br />
Unternehmungen eingerichtete Schule zur Ausbildung<br />
von Traktorenführern eröffnet.<br />
Die Sauerstoffspritze am Flugmotor<br />
Von Flugmotoren wird besonders beim Abflug<br />
eine höhere Leistung verlangt als im<br />
Dauerflug. An einem neuen amerikanischen<br />
Dieselflugmotor soll nun zur kurzzeitigen<br />
Leistungssteigerung während des Abflugs<br />
eine Vorrichtung am Saugrohr vorgesehen<br />
sein, die erlaubt, vorübergehend flüssigen<br />
Sauerstoff einzuspritzen. Dies ermöglicht bei<br />
jedem Saughub mehr als das normale Brennstoffquantum<br />
im Zylinder zu verbrennen, wodurch<br />
dann eben auch die Leistung entsprechend<br />
steigt. Deutsche Meldungen sprechen<br />
von einer 35%igen Mehrleistung: Allerdings<br />
fehlen Angaben darüber, wie der flüssige<br />
Sauerstoff in der Maschine mitgeführt werden<br />
soll.<br />
-i>-<br />
Feuersichere Brennstoff-Abwurf-Einrichtung<br />
In den U.S.A. wurde soeben eine Erfindung<br />
patentiert, die wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit<br />
der Luftfahrt beitragen soll. Wenn bisher ein<br />
Flieger im Notfall sein Benzin ablassen musste, um<br />
,den Ablasshahn zusammengelegt sind. Beim Ablassen<br />
füllt sich einer dieser Säcke nach dem anderen<br />
und stürzt von selbst ab, sobald er ein gewisses Gewicht<br />
erreicht hat. Damit soll jede Brandgefahr für<br />
das Flugzeug beseitigt sein.<br />
Oelisolierte Automobil-Zündspule<br />
Eine englische Firma bringt neuerdings<br />
eine Hochspannungs-Zündspule mit Oelisolation<br />
in den Handel. Im Gegensatz zu normalen<br />
Zündspulen, die eine Zündspannung<br />
von 15 000 bis 18 000 Volt liefern, kann die<br />
neue Spule Spannungen bis hinauf zu 30 000<br />
Volt erzeugen. Sie wurde besonders im Hinblick<br />
auf die heutige Tendenz zur Vergrösserung<br />
des Elektrodenabstandes der Zündkerzen<br />
entwickelt. -b-<br />
Teefit<br />
• Frage 13812. Benzol-Beimischung. In welcher<br />
Menge kann Benzol dem Benzin beigemischt werden,<br />
um den Mischbrennstoff noch für Personenwagen<br />
benützen zu können? Hat das Benzin-Benzol-Gemisch<br />
sonst kfeinon Nachteil auf den störungsfreien<br />
Lauf des Motors? Ich habe speziell für<br />
den Winter Bedenken, und zwar erstens wegen<br />
des Anspringens in kaltem Zustand (weil Benzol<br />
schwerer, vielleicht Niveau im Vergaser zu tief<br />
usw.), zweitens weil sich Benzol eventuell ausscheiden<br />
und gefrieren könnte. In was für einem<br />
Explosivverhältnis steht Benzol zu Benzin?<br />
J. F. in W.<br />
Antwort: Benzol und Benzin lösen sich sehr<br />
gut ineinander auf und es besteht unseres Wissens<br />
keinerlei Gefahr der Ausscheidung. Superbrennstoffe<br />
enthalten im allgemeinen, je nach Land und<br />
Brennstoffmarke, ca. 20—8O°/o Benzol. Für Rennzwecke<br />
wird häufig ein Gemisch benützt, das zur<br />
Hälfte aus Benzin und zur andern aus Benzol besteht.<br />
Das höhere spezifische Gewicht des Benzols<br />
lässt sich leicht durch entsprechende Vergasereinstellung<br />
(Beschwerung oder Austausch des<br />
Schwimmers) berücksichtigen. Bei Verwendung<br />
eines Gemischs mit nur 30 %> Benzol ist der Unterschied<br />
allerdings so klein, dass es nicht notwendig<br />
sein sollte, Aenderungen am Vergaser vorzunehmen.<br />
Selbst bei einem Benzolgehalt von 50% muss<br />
die Hauptdüse nur um etwa Vioo mm enger gewählt<br />
-werden. Reines Benzol gefriert zwar bei<br />
+ 5°. In Lösung mit Benzin sinkt der Gefrierpunkt<br />
jedoch stark, da das Benzin selbst einen<br />
sehr niedrigen Gefrierpunkt besitzt. Aehnlich lässt<br />
sich ja auch der Gefrierpunkt von Wasser senken,<br />
indem man Glyzerin, Alkohol oder vor allem die<br />
bekannten Marken-Frostschutzmittel beimengt. Was<br />
Sie unter Explosiv - Verhältnis verstehen, ist uns<br />
nicht recht klar. Wir nehmen jedoch an, dass Sie<br />
damit das Verhältnis der Gemischheizwerte meinen.<br />
Ein Kubikmeter Luft - Benzoldampf - Gemisch<br />
enthält 923, eine gleiche Menge Luft-Benzindam'pf-<br />
Gemisch 891 Kcal.<br />
-b-<br />
ßuvasft.<br />
<br />
s P<br />
«d«<br />
«*dris<br />
£.1<br />
Anfrage 777. Kann die Versicherung Regres»<br />
nehmen? Ich vermietete ein Auto, das als Mietwagen<br />
versichert und versteuert wird, an einen<br />
meiner langjährigen Kunden. Ungefähr um 22 Uhr<br />
desselben Tages brachte der Mieter den Wagen in<br />
meine Garage, um ihn am andern Morgen ca. um<br />
7 Uhr wieder abzuholen. Um %9 Uhr herum streifte<br />
er mit dem Wagen einen Zierbaum längs der<br />
Strasse, wobei ein 1000 Fr. übersteigender Schaden<br />
entstand, der durch eine Automobil-Kaskoversicherung<br />
speziell für Mietfahrer gedeckt war. Die Versicherung<br />
hat denn auch diesen Betrag an mich<br />
ausgezahlt.<br />
Einige Monate später gelangte sie an den Mieter,<br />
um von ihm auf dem Regressweg den erwähnten<br />
Betrag zurückzufordern. Die Versicherung legt<br />
dar, aus dem rechtsgültigen Strafentscheid sei zu<br />
entnehmen, dass sich der Unfall zufolge Uebermüdung<br />
ereignet habe, und dass ihr nach Art. 72<br />
des Bundesgesetzes über den Versicherungsvertrag<br />
das Recht zustehe, die Versicherungsleistung zu-<br />
TÜckzufordern.<br />
Gegen das Strafurteil, welches auf Uebermüdung<br />
lautete, hatte der Mieter keinen Rechtsvorschlag erhoben,<br />
da er infolge der Mobilisation die Ein?abefrist<br />
verpasste. Er erklärt aber, dass dieser Unfall<br />
niemals durch Uebermüdung entstanden sei, da er<br />
ja am Abend zuvor rechtzeitig den Wagen deponiert<br />
und die Nacht durch geschlafen habe.<br />
Beim Abschluss des Mietvertrages bezahlt der<br />
Mieter die normale Kasko-Versicherungsprämie im<br />
voraus. Aus naheliegenden Gründen weigert er<br />
sich, den erwähnten Betrag der Versicherungsgesellschaft<br />
zurückzuerstatten.<br />
Es würde mich nun interessieren, ihre Ansicht<br />
über diesen Fall zu vernehmen. W. T.<br />
Antwort: In Fällen von grober Fahrlässigkeit<br />
oder absichtlichem Verschulden steht der Versicherungsgesellschaft<br />
das Recht zu, vom Schädiger<br />
die von ihr gemachten Leistungen, sei es ganz, sei<br />
es zum Teil zurückzufordern. Selbstverständlich<br />
liegt es der Gesellschaft ob, die grobe Fahrlässigkeit<br />
(z.B. Angetrunkenheit, Uebermüdung etc.) zu<br />
beweisen. Wenn eine durch Strafmandat verhängte<br />
Busse wegen Fahrens in übermüdetem Zustande<br />
angenommen, d.h. die Einsprache dagegen unterlassen<br />
worden ist, dann ist dadurch der Nachweis,<br />
dass tatsächlich Uebermüdung vorgelegen hat, nicht<br />
erbracht, um so weniger als offenbar aus militärischen<br />
Gründen die Einsprache nicht erfolgen<br />
konnte. Es muss einfach die seitens der Versicherungsgesellschaft<br />
geltend gemachte Forderung bestritten<br />
werden. Die Gesellschaft ist dann, wenn sie<br />
darauf besteht, gezwungen, beim Gericht eine Regressklage<br />
einzureichen. Im Gerichtsverfahren hat<br />
der Beklagte Gelegenheit, den Gegenbeweis zu erbringen,<br />
d. h. alle Gründe geltend zu machen, die<br />
geeignet sind, beim Richter die Ueberzeugung zu<br />
bilden, dass keine Uebermüdung vorgelegen hat.<br />
Abgesehen vom Nachweis der Uebermüdung an sich<br />
hat die Versicherungsgesellschaft auch zu beweisen,<br />
dass, falls überhaupt Uebermüdung vorhanden<br />
gewesen sein sollte, damit die Bedingung des VOTliegens<br />
einer groben Fahrlässigkeit erfüllt ist. *<br />
Schriftliche Antworten :<br />
Frage 1607. Abbruch-Firmen. Welches sind die<br />
wichtigsten Abbruchfirmen der Schweiz? F. in L.<br />
Frage 1608. Elektrischer Wagen. Können Sie<br />
mir die Adresse des Konstrukteurs dieses elektrischen<br />
Wagens bekanntgeben? A. in G.<br />
Frage 1609. Holzgasgenerator. Können Sie uns<br />
die Fabrikanten-Adresse der Holzgasgeneratoren X<br />
bekanntgeben? Wie ist der Verkaufspreis an Private<br />
und Garagisten? Wie hoch stellen sich die<br />
Montagespesen? Können Sie uns event. diesbezügliche<br />
Photos zur Verfügung stellen? G. in G.<br />
Frage 1610. Jeroga-Vergaser. Ich bitte um Mitteilung<br />
der Adresse des Herstellers von cJeroga»-<br />
Vergasern. T. in B.<br />
Mod. 1938, 6 PS, itünge<br />
Limousine, rassiger, spars.<br />
8 PS, Limousine, in neuwertigem<br />
Zustande, für froster, Schiebedach, 2 n.<br />
Wagen, mit Heizg. u. Ent-<br />
Fr. 3500.— zu verkaufen. Ersatapneus, zu verkaufen<br />
Anfragen unter Chiffre f. Fr. 3000.-, evtl. Tausch<br />
Z6084 an die Automobil- gegen einen gross. Wagen,<br />
Revue, Bureau Zürich. nicht unter Modell 1938.<br />
Detaill. Off. unt. Chiffre<br />
Z6981 an die Automobil-<br />
Revue, Bur. Zürich. (48<br />
CHASSIS<br />
BERNA, 5 T.<br />
mit Wirzkipper. Preis<br />
Fr. 1200.-. Sich -wenden<br />
an Scierie des Eplatures,<br />
La Chaux-de-Fonds. (48<br />
DIESEL-<br />
MOTOR<br />
(HERCULES), fabrikneu,<br />
mit Getriebe, für Einbau<br />
in 4—6-Tonnen-Lastwagen.<br />
Beste Referenzen.<br />
BERNA-<br />
Lastwagen<br />
4-5 t, Tiefrahmen-Chassis,<br />
günstig f. Holz-Generator.<br />
600 kg, 8, 10 und 17 PS<br />
(Ford).<br />
TEMPO-<br />
Lieferwagen<br />
NASH,8-PI.<br />
mod. Limousine, m. Holzod.<br />
Holzkohlen-Generator.<br />
Dlv. Kleinautos<br />
ab Modell 39, 4—9 PS.<br />
Preise u. Konditionen sehr<br />
günstig. — Tausch.<br />
L. Honegger, Garage,<br />
Zürich 11, Winterthurerstrasse<br />
344. Tel. 6 85 24.<br />
tohltn,<br />
i. Rebmann, Aarau. — Tel 1,21414 I<br />
Zu verkaufen:<br />
wende man sich an<br />
Lastwagen, 1-31<br />
(Ford, auch m.Winkipper)<br />
Lieferwagen<br />
PEUGEOT<br />
Günstige<br />
Occasionen<br />
CADILLAC<br />
V8, 29 PS> 1933/34, Limousine,<br />
Original-7-Pl.,<br />
mit Separation, 6fach bereift,<br />
mit grossem Koffer,<br />
Fr. 2500.—<br />
Lancia Dilambda<br />
8 Zyl., 20 PS, 1933, 6fach<br />
bereift, öplätz. Limousine,<br />
mit grossem Koffer,<br />
Fr. 1500.—<br />
Beide Objekte aus erster<br />
Hand, in prima Zustand,<br />
rein netto Kassa.<br />
FIAT Automobil-Handels<br />
A.G., Wiesenstrasse 7/9,<br />
Zürich 8. Teleph. 4 47 41.<br />
LANCIA-<br />
AUGUSTA<br />
6 PS<br />
Cabriolet, 4plätz., rassiger<br />
sparsamer Wagen, für<br />
Fr. 2900.- zu verkaufen.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Z 6983 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
V/ 2 Tonnen<br />
FORD<br />
etwas reparaturbedürftig,<br />
billig abzugeben.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z6979 an die Automobil-<br />
Revue. Bureau Zürich.<br />
I<br />
Imbert<br />
Imbert-Hoizgas<br />
ist wirtschaftlich,<br />
zuverlässig und<br />
Herbert von Moos stellt In dieser aktuellen Schrift in allgemeinverständlicher<br />
Weise das Wesen und die Entwicklung unserer Neutralität<br />
im Zusammenhang mit der schweizerischen Aussenpolitik dar<br />
Preis des Büchleins Fr. 1.75<br />
Unsere<br />
billig<br />
Haupteinbauwerkstätte und Bureaux<br />
befinden sich jetzt an der<br />
Zürichbergstrasse 77<br />
im ehemaligen Tramdepot der städtischen Strassenbahn Zürich<br />
HOLZGASGENERATOREN A.-G., ZÜRICH<br />
Di<br />
TELEPHON 2 71 17/18<br />
Herbert v. Moos<br />
zwischen sewei Rechtsweiten<br />
In jeder Buchhandlung erhältlich, wo nicht vom<br />
VERLAG H A H. IL. WA
Es gibt Leute, die glauben, «man müsse dabei<br />
sein, wenn der Wagen repariert wird». Das gilt<br />
nun aber nur mit Einschränkungen. Ich machte die<br />
Erfahrung dass die ständige Kontrolle als Beleirq<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong><br />
Die Reportage der A.-R.<br />
Wenn die < Fahrer der glatten Landstrassen ><br />
aus dem Westen in den Balkan vorstossen, lieben<br />
sie es, sich mit der Frage « Ist die Strasse gut? »<br />
nach einer bevorstehenden Route zu erkundigen.<br />
Die Antwort lautet meist bejahend. Wenn man<br />
aber einigermassen voraussehen will, was einen<br />
erwartet, muss man Völkerkunde, Naturwissenschaften<br />
und Geschichte neben vielen andern Disziplinen<br />
studieren. Sie werden lächeln, wenn ich<br />
sage, dass wir auf unserer «Zufahrt» durch den<br />
Balkan auch eine Landkarte aus dem Jahre 1867<br />
mitführten. Diese Karte zeigt nämlich die Grenzen<br />
der alten Türkei, innerhalb deren sie nachhaltigen<br />
Einfluss gewonnen hatte. Wenn Sie diese Grenze,<br />
von Norden herkommend, passieren, dann fühlen<br />
sieht. Es genügt nun aber nicht, ohne weiteres<br />
jeden Träger eines solchen Käppchens als Albaner<br />
zu betrachten. In den Anfängen der Besetzung<br />
albanischer Volksgebiete in den Balkankriegen<br />
wurden Serben unter die Albaner gemischt, die<br />
auch die weisse Mütze trugen und tragen.<br />
Wissen wir aber, dass der Mann mit dem breiten<br />
Gesicht, den dunklen Haaren unter den rotblonden,<br />
blauäugigen, hellhäutigen Albanern ein<br />
Serbe ist, dann wird auch er uns diese Hilfe verschaffen,<br />
indem er Albaner für uns einspannt. Das<br />
ist eben seine Auffassung vom Leben, alte Tradition<br />
eines Soldatenvolkes. Möglicherweise fügt er<br />
auch bei, dass endlich Ruhe und Ordnung herrsche<br />
im Albanergebiet und dass einem nichts mehr<br />
Der Balkanchauffeur mag ohne weiteres Schafe, ja Rinder überfahren. Aber vor den spinnenden<br />
Frauen am Wegrand hat er Achtung. Nur sie geniessen rücksichtsvolle Behandlung. Für sie. ve^-T<br />
sucht der hartgesottenste Scharffahrer die Staubplage zu mindern...<br />
Sie eine merkliche Veränderung der Gesamtatmosphäre.<br />
In der Periode ihrer Blüte hatten die<br />
Osmanen auch in Europa gut regiert. Doch leider<br />
ging diese Regierung in der Zeit des Zerfalls des<br />
Osmanenreiches in ein Chaos über, von dem eine<br />
Geisteshaltung übriggeblieben ist, die bis in Garagen,<br />
Werkstätten, Taxameter und Hotels hineindringt,<br />
um nur einige Dinge zu nennen.<br />
Wenn man von Nordwestkroatien her nach<br />
dem südöstlichen Kroatien und nach Bosnien vorstösst,<br />
trifft man immer häufiger Mohammedaner,<br />
zum Teil am roten Fez erkennbar. Dieselben blonden<br />
blauäugigen Kroatenkinder, die bisher scheu<br />
am Wegrand standen, werden, wenn sie den Fez<br />
tragen, mit Steinen nach Ihrem Wagen schmeissen.<br />
Der Islam erzieht die Jugend ganz anders, vor<br />
allem selbständiger und eigenwilliger. Das wirkt<br />
sich in weniger gebändigter Zerstörungssucht bei<br />
den Kindern aus... Später geht sie in eine Haltung<br />
über, die wir mit «geschäftstüchtig» umschreiben<br />
möchten. Und auch sie kriegt der Automobilist<br />
zu spüren. Wenn also die ersten Minarette<br />
ihre weissen Nadeln in den blauen Himmel stechen,<br />
tut man am besten daran, umgehend Schüler<br />
in « Auto-Suggestion » zu werden. Ich meine<br />
damit, dass man<br />
gewissermassen alle Kinder am Strassenrand<br />
schon von ferne zu hypnotisieren sucht,<br />
wobei die «grimmige Methode» Sabrennos, die<br />
der blitzenden Augen, besser verfängt als die<br />
«nonchalante» des Bre Andrussen. Die Hände mit<br />
den Steinen erschlaffen sichtlich. Im schlimmsten<br />
Fall wird der Stein hinterher nachgeworfen, erreicht<br />
den Wagen aber nicht mehr — bleibt daher<br />
reine Demonstration.<br />
Uebrigens: ich habe auch eine Völkerkarte des<br />
Balkans mitgeführt. Sie stammt aus dem Jahre<br />
1909, konnte daher noch einigermassen stimmen.<br />
Wohl ist heute ein Albaner auf jugoslawischem<br />
Boden ein Jugoslawe, etwa so, wie ein Kalmücke<br />
oder Tatare ein « Russe » sein kann. Das ist alles<br />
in Ordnung. Nur muss der Automobilist mehr<br />
wissen. Er muss wissen, ob er einen albanischen<br />
oder montenegrinischen Jugoslawen vor sich hat,<br />
um nur ein Beispiel zu nennen. Denn der Montenegriner<br />
wird ihn vorher fragen, wieviel er bezahle,<br />
damit er ihm im Fall einer Panne behilflich sei,<br />
während der Albaner erst einmal hilft und tief<br />
enttäuscht weggeht, wenn er nichts erhält, dies<br />
aber nicht durch Unhöflichkeit zum Ausdruck<br />
bringt. Die Albaner tragen, wenn sie Mohammedaner<br />
sind, den weissen albanischen «Fez», eine<br />
Filzkappe, die unsern Melkerkäppchen ähnlich<br />
*) Siehe Nr. 46.<br />
2Je* ÜSaikan<br />
vom Automobil aus<br />
Von Hans Leuenberqer.<br />
II*<br />
geschehe. Nur übersieht er dabei, dass Ausländern<br />
auch früher nie etwas passierte. Das sind ja<br />
wohl Ueberlegungen, die auch den Automobilisten<br />
berühren. Man verliert dann nämlich keine Zeit<br />
damit, sein Gepäck mit Sperberaugen ständig zu<br />
beobachten. Denn gestohlen wird einem nichts.<br />
Die Montenegriner leiden am stärksten Ressentiment<br />
im Balkan, denn sie haben im Weltkrieg<br />
gewissermdssen verloren, sie wurden besetzt, für<br />
sie eine einfach ungeheuerliche Angelegenheit,<br />
besitzen sie doch den<br />
Lovcen, diesen tausend Meter hohen, senkrechten<br />
Steilabfall,<br />
der sie gegen das Meer hin schützte. Die Oesterreicher<br />
kamen auf die phantastische Idee, eine<br />
Strasse diesen senkrechten Fels hoch zu bauen,<br />
während die montenegrinischen Kanonen diese<br />
eigene Felswand nicht bestreichen konnten. Wenn<br />
man unten in Cattaro steht, sieht man an der<br />
Felswand eine Zickzacklinie emporsteigen, von der<br />
man automatisch annimmt, dass sie ein Ziegenpfad<br />
sei. Man muss schon auf den Lovcen starten,<br />
das erste «Zick» des ersten Zickzacks anfahren,<br />
um sich davon zu überzeugen, dass man sich auf<br />
einer gut ausgebauten Autostrasse befindet. Etwa<br />
dreissig Nadelkurven führen hoch, fast auf den<br />
Gipfel. Und immer tiefer unten sieht man den<br />
glühendheissen Kessel der Bucht von Cattaro versinken.<br />
Zuletzt glaubt man nicht mehr recht daran,<br />
dass man von da unten heraufgestiegen ist.<br />
Wenn Sie eine Linie von Cetinje in Montenegro<br />
über den Skutarisee, den Ochridsee nach<br />
Seres in Griechisch-Mazedonien hinunterziehen,<br />
dann finden Sie südlich dieser Linie überall Leute,<br />
die sich mit folgenden Worten vorstellen: «You<br />
speak English?» Wer in Amerika war, der hört<br />
sofort heraus, dass der Mann irgendwo in einem<br />
düstern Viertel Manhattans kärglich gelebt hatte,<br />
bevor er sich entschloss (oder «entschlossen»<br />
wurde), zurückzukehren. Es erbittert immer, wenn<br />
der Arbeitspass abläuft und nicht erneuert wird,<br />
selbst wenn man kostenlos noch «old Europe» zurückkehren<br />
darf. Da lassen sich also auch Ressentiments<br />
aus, die selbst auf den Automotor nicht<br />
ohne Einfluss bleiben. Ich bin davon abgekommen,<br />
bei Pannen, die stets prompt angebotene Hilfe<br />
dieser Leute in Anspruch zu nehmen. Sie sind nämlich<br />
von einer eigenartigen Mentalität durchtränkt,<br />
die ich<br />
negativen « Service »<br />
nennen möchte, wie ihn die guten Amerikaner<br />
richtig, die schlechten falsch aufgefasst haben.<br />
Letztere nämlich verstehen darunter die Kunst, je-<br />
Welches Automobilistenherz erweicht sich nicht angesichts kutschierender Frauen. Man fährt langsam<br />
heran und hält, winkt den Frauen freundlich, sie möchten nur gemach ihre Pferdchen vorüberführen.<br />
Handelt es sich um männliche Fuhrhalter, so wird natürlich forciert, so dass oft die Karren<br />
sich überwerfen, da die Pferde südlich des Karstgebirges, in Mazedonien und im Balkangebirge alle<br />
scheuen.<br />
mandem gerade so weit zu helfen, dass er sich<br />
verpflichtet fühlt, einen Gegenwert zu bezahlen,<br />
der der vollen Hilfe entspricht. Zumeist nehmen<br />
sich diese Leute einen Vorschuss, der grösser ist<br />
als die zu erwartende Bezahlung, wissend, dass<br />
der Automobilist unter dem Eindruck und somit<br />
dem Druck einer Panne weicher und in Geldsachen<br />
nachgiebiger gestimmt ist als nach Befreiung vom<br />
Alpdruck in glühender Karstsonne. Wenn ich jeweils<br />
nicht bereit war, Vorschüsse zu leisten, bekam<br />
ich eine garstige Antwort in dunkelstem Slang<br />
zu hören: «If yä wana pay, me no wana help<br />
yä, worauf ich gewöhnlich antwortete: «And J<br />
do not wana have your help — gö by...»<br />
Lastwagenführer<br />
neigen natürlicherweise zum Widerstand und<br />
haben gern «taube Ohren»,, denn es kostet stets<br />
Ueberwindung, einen schwer beladenen Wagen<br />
auf eine weiche Strassenkante hinauszuführen, um<br />
einen gehetzten Touristen vorfahren zu lassen. Ich<br />
half verschiedenen, die von meinen Vorgängern in<br />
den Strassengraben gedrückt worden waren, ohne<br />
dass sie sich ihrer daraufhin angenommen hätten.<br />
Aber ich muss sagen, dass es trotzdem nicht ganz<br />
gleichgültig ist, welchem Volksteil ein Lastwagenchauffeur<br />
angehört. Der serbische Fahrer ist eher<br />
unwirsch, hart und draufgängerisch. Er besänftigt<br />
den hupenden, nachdrängenden Touristen durch<br />
ein lässig abweisendes Zeichen mit der Hand, er<br />
möge sich noch für eine Stunde gedulden... Der<br />
Bulgare dagegen gibt entweder Vollgas, um des<br />
andern Fahrt nicht zu stören, oder dann lässt er<br />
Sie vor, indem er sogar anhält. Der Kroate handelt<br />
ähnlich, wenn er nicht zufällig kroatischer<br />
Mohammedaner ist (es gibt deren fast eine Million)...<br />
Der Grieche und Rumäne fährt absichtlich<br />
noch auf der Strassenmitte, damit Sie ja nicht<br />
vorfahren können. Denn er hat doch mehr «Temperament»<br />
und damit technischen Ehrgeiz.<br />
Was das Essen anbelangt,<br />
so kam ich immer wieder auf die Regel: «Iss die<br />
Produkte des Landes, doch möglichst so zubereitet,<br />
wie du sie zu Hause gewohnt bist.» Was<br />
nämlich die «eingeborenen» Nahrungsmittel für<br />
uns so oft ungeniessbar macht, das ist die Art<br />
ihrer Würzung oder anderweitigen Zubereitung,<br />
Diese kleinen Hotels im bulgarischen Balkangebirge<br />
sind sauberer als die grossen Hotels der Städte.<br />
Es ist gut, wenn man dies weiss — billiger und<br />
zugleich besser. Keine « westliche » Küche, die man<br />
ja doch nicht versteht. Dagegen aber gute Einzelplatten.<br />
besonders in Speisekombinationen. Vieles, was wir<br />
einzeln gerne essen, kann im Gemisch einfach<br />
eine Scheusslichkeit werden — man denke nur<br />
schon an Zutaten wie Zucker und Salz, scharfen<br />
Paprika oder Saucen. Mit diesem Grundsatz<br />
durchquerten wir auch ganz Asien, ohne ernstlich<br />
unter Nahrungssorgen zu leiden. Wovon man sich<br />
am meisten hüten muss, wenn man schon in einheimischen<br />
«Speisehäusern» einkehrt, das ist<br />
schlecht gewordenes Fett oder gar verdorbenes<br />
Fleisch. Wir haben schon ein halbes Dutzend Eiweissvergiftungen<br />
allein im Balkan hinter uns und<br />
sind endlich klug geworden...<br />
Wasser sollte man eigentlich kochen, doch<br />
haben sich viele Städte jetzt gute Wasserleitungen<br />
zugelegt. Sonst aber darf man ruhig misstrauisch<br />
sein, besonders Sodbrunnen gegenüber, die inmitten<br />
von Dörfern liegen, wo eben Jauche durch<br />
undichte Brunnenwände eindringen kann.<br />
Eigentlich sollte man vor einer Balkanreise das<br />
Töten von Kleintieren erlernen. Können Sie ein<br />
Huhn, ein Ferkel, ein Lamm, Fische, einen Krebs<br />
erledigen? Wenn ja, wird der Balkan für Sie ein<br />
Paradies. Denn hier kauft man sich diese Tiere<br />
lebend ein, und man blickt Sie höchst erstaunt an,<br />
wenn Sie diese Dinge etwa «kochfertig zubereitet»<br />
verlangen sollten. Wie kann man nur, wo doch das<br />
Fleisch lebend frischer bleibt als auf Eis 1 Ingewissen<br />
Seen krochen am Abend die Krebse zu Dutzenden<br />
in den seichten Ufergebieten herum. Wir fischten<br />
sie. Doch konnten wir die essbaren infolge mangelnder<br />
Kenntnis nicht ausscheiden, so dass die<br />
Krebssuppe supponiert bleiben musste. -Auch<br />
Schildkröten liefen uns oft über den Weg, aber<br />
wie soll ein Mitteleuropäer solche Geschenke des<br />
Himmels nutzen können?<br />
Da wir kampierten, schlugen wir die «Gemüseroute»<br />
ein, indem wir schon oben im Balkan auf<br />
Märkten fragten, woher die einzelnen Gemüse<br />
stammten. Wir schrieben uns die Gegenden auf<br />
und trachteten, sie in unsere Route mit einzubeziehen,<br />
schon im Hinblick auf unser Budget, das<br />
keine Extratouren erlaubte.<br />
Kampieren — ja, aber mit Hindernissen.<br />
Für den, der kampiert, ist es zudem noch äusserst<br />
wichtig, zu wissen, ob unterwegs Kampplätze<br />
zu erwarten sind. In Mostar trafen wir Ausländer,<br />
die ganz erbost erzählten, sie hätten von<br />
Cattaro bis Mostar keine einzige Kampmöglichkeit<br />
gefunden. Wir jedoch als geübte Kampleute<br />
entdeckten, allerdings unter schwierigsten Verhältnissen,<br />
Plätze, auf die wir nur gelangen konnten,<br />
indem wir eine Art Rampe von der Fahrstrasse<br />
ins Gelände aufbauten. Zehn Minuten Arbeit bedeutete<br />
dies jeweils,- zehn Minuten, die eigenartigerweise<br />
die meisten Fahrer scheuen. Man<br />
muss in Gebieten mit geringen Kampmöglichkeiten<br />
früh anhalten, etwa um für Uhr. Sonst bleibt es<br />
einem sicher, bis in die Nacht hinein fahren zu<br />
dürfen, ohne etwas zu finden. Nach Einbruch der<br />
Dunkelheit wird die Geschichte noch schwieriger,<br />
so dass man dann doch zum Hotel Zuflucht<br />
nimmt. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich<br />
mich im Kamp wohler fühlte als in den Hotels, mit<br />
ganz wenigen Ausnahmen in grösseren Städten.<br />
Uebrigens wird die Autokuh auch im Balkan<br />
schon tüchtig gemolken,<br />
so dass es gut ist, mit einer gewissen Härte aufzutreten<br />
und sich nicht zu scheuen, Preise vorher<br />
zu vereinbaren und dann zu kontrollieren, ob man<br />
auch wirklich das geliefert erhält, Was man bestellte.<br />
Unangenehm berühren die «Schlepper», die<br />
sich einem in allen sogenannten Touristenzentren<br />
aufdrängen, sekundiert von den Gassenjungen<br />
und Ladenverkäufern, Gemüsehändlern und Hausfrauen,<br />
die alle im Chor den Namen eines der<br />
führenden Hotels am Platze ausrufen in der Annahme,<br />
ein Mensch, der fremd aussehe, habe<br />
nichts Eiligeres zu tun, als nach der Einfahrt in<br />
einen Ort im Hotel Zuflucht zu suchen, damit die<br />
Kapitalbildung im Dorf oder in der Stadt angeregt<br />
werde.<br />
Da hört die Logik auf.
— DIENSTAG, 26. NOVEMBEB ifl'O 4UT0M0B L-REV .<br />
digung aufgefasst wurde, während unauffällig vorgenommene<br />
Stichproben Wunder wirkten. Stiess<br />
ich dabei auf eine Schlamperei, so eröffnete Ich<br />
dem Werkstättechef ganz einfach, ich werde nicht<br />
den vollen Stundenlohn berappen. Bei kleineren<br />
Reparaturen allerdings spielt die Arbeit im Balkan<br />
eine so geringe Rolle, dass sie neben den Preisen<br />
der nötigen Ersatzteile verschwindet. In grösseren<br />
Städten freilich haust da und dort eine Art Raubritter<br />
der Werkstattkunst. Da bezahlte ich z. B. für<br />
die «Arbeit», die das Einfüllen von destilliertem<br />
Wasser in die Batterie erforderte, einen FrankenI<br />
Die Verrichtung dauerte genau drei Minuten<br />
Das Wasser kostete fünfzig Rappen. Für eine Garagenboxe<br />
dagegen verlangte man mir am nämlichen<br />
Ort ebenfalls einen Franken. Als ich den<br />
Inhaber auf die Unlogik dieser Preisbildung aufmerksam<br />
machte und ihm sagte, ich bezahle lieber<br />
mehr für die Garage und weniger für die «Einfüllarbeit»,<br />
nur um der lieben Logik willen, da<br />
wurde der Mann ernsthaft böse. Worauf ich es<br />
aufgab, östlich der Karawanken «logisch» zu denken.<br />
Keine Stadt Europas hat so schöne grosse Taxameter<br />
wie Sofia. Weiter nördlich stiessen wir auf<br />
Taxis, die einen Ersatzkühler mitführten, der womöglich<br />
nach zehn Kilometern eingebaut wurde,<br />
während der andere am Abend wieder gelötet<br />
wurde, um am folgenden Tag bereit zu sein, falls<br />
der erste etwa Streikgelüste.zeigen sollte. Wagen<br />
in permanenter Reparatur sind also keine Seltenheit,<br />
sobald man in die mazedonische Region hineingerät.<br />
Dort musste ich Taxichauffeuren auch<br />
einen Vorschuss geben,,damit sie sich ein wenig<br />
Benzin kaufen konnten. Mit einem Teil des Geldes<br />
speisten sie vor der Abfahrt noch rasch in einem<br />
kleinen Restaurant, weil sie vielleicht einen Tag<br />
nichts mehr gegessen hatten. Aber sie gehörten<br />
zu den Selbstbewusstesten ihrer Stadt, denn sie<br />
waren «motorisiert», und das hebt das Selbstgefühl.<br />
Als ich einem solchen Taximann gegenüber<br />
äusserte, er sei ja teurer als seine Kollegen im motorisierten<br />
Westen Europas, entschuldigte er sich:<br />
«Mein Motor braucht mehr Benzin als der Ihre.»<br />
Dabei machte er mit den Händen Zickzackbewegungen<br />
und fügte das Wort «Kolben» bei. Er<br />
meinte, sie schlotterten im Zylinder und Hessen das<br />
Gasgemisch durch den Auspuff heraus. Es fällt<br />
einem ja schon schwer, die Ausgaben für technische<br />
Mängel auf sich zu nehmen. Aber wie gesagt,<br />
die Logik sieht jenseits der Karawanken anders<br />
aus als bei uns.<br />
m wm»mm<br />
Die Bauern wohnen oft ju weit von ihren Aeckern entfernt, um besonders zur Reifezeit der Melonen<br />
täglich herzukommen, um die reif gewordenen Früchte zu pflücken. So baut man sich denn, eine<br />
Nomadenhütte und wohnt dort, bis die Ernte vorüber ist. Das kam uns für unsere Verpflegung<br />
sehr zugute, denn die Bauern verkauften Melonen, die fünf Kilo wiegen, für zehn Rappen,<br />
Die Arbeiten werden fast<br />
nur von Hand ausgeführt,<br />
was die Schuld daran<br />
trägt, dass sie relativ<br />
längsam vorwärtsschreiten.<br />
Auch dass ich Tankwarte extra für ihre « Bemühung<br />
» bezahlen sollte, das Benzin in meinen<br />
Tank strömen zu lassen, wollte mir erst nicht gerecht<br />
scheinen, besonders wenn ich sah, wie die<br />
Tankstelleninhaber inzwischen ruhig eine Pfeife<br />
rauchten und die Hände über ihrem Bäuchlein<br />
kreuzten. -Sie haben es herausgefunden, wie man<br />
ohne Angestellte auskommt, das heisst,<br />
wie man die Angestellten durch die Automobilisten<br />
aushalten lässt.<br />
Zerlumpte Buben stehen ja genug herum. Sie<br />
belagern die Tankstellen und sind sehr dienstbeflissen.<br />
Macht der Automobilist ein erstauntes<br />
Gesicht, wenn ihm der Junge zu merken gibt, dass<br />
er auch ihm etwas schuldet, dann schenkt ihm der<br />
Tankinhaber nur einen verächtlichen Blick, der<br />
etwa soviel ausdrückt wie: «Schämst du dich nicht,<br />
dich um zehn bis zwanzig Rappen zu drücken?»<br />
In Griechenland fiel es uns auf, dass die Menschenmenge,<br />
die sich immer an Tankstellen ansammelte,<br />
die gelieferten amerikanischen Gallonen<br />
laut mitzählte: «Ena, dhio, tri, tessere, pende»<br />
und so weiter. Das brachte mich auf den Gedanken,<br />
man müsse die ausgeschenkten Gallonen<br />
wirklich zählen. Trotzdem fiel ich herein, denn ein<br />
findiger Tankbesitzer hatte sich eine geniale Einrichtung<br />
konstruiert, die ihm erlaubte, das ins<br />
Schauglas gepumpte Benzin ganz oder teilweise<br />
in seinen eigenen Tank zurückfliessen zu lassen.<br />
Er bewerkstelligte das durch Druck auf einen<br />
kleinen Hebel, Allerdings kam ich ihm auf den<br />
Sprung, da-mein Benzinstandzeiger zu wenig anzeigte.<br />
Ich horchte unauffällig nach hinten und<br />
hörte, dass nichts (n meinen Tank rann, doch leugnete<br />
der Mann kurzerhand, als ich ihn stellte. Den<br />
Hebel am Tank entdeckte ich dann am folgenden<br />
Tag mit Hilfe eines Freundes.<br />
« Achtung, Ich bin ohne Bremse!»<br />
Man sollte im Balkan nicht auf rasche Reparaturarbeit<br />
drängen. «In diesem Fall werde ich kleine<br />
Arbeiter beigeben müssen», meinte ein russischer<br />
Mechaniker. Unter «kleinen» verstand er Lehrlinge.<br />
Da bin ich nun besonders empfindlich, weil<br />
sich die Lehrlinge hier unten offensichtlich zu wild<br />
gebärden. Sie greifen zu leicht zu Hammer und<br />
Beisszange. Meine Bremsbeläge waren abgeschliffen,<br />
so dass der Wagen bei fünfzig Stundenkilometern<br />
fünfzig Meter Bremsweg erforderte. Man<br />
sollte die Beläge ersetzen, gab Ich Anweisung.<br />
Ein Mechaniker probierte die Bremsen aus. «Die<br />
sind doch gutl» rief er geradezu erbost aus. Ich<br />
verstand — denn ich war den Autobussen begegnet,<br />
denen ich schon Hunderte von Metern voraus<br />
an einer guten Stelle auswich, um sie durchzulassen,<br />
wissend, dass sie nicht früh genug bremsen<br />
konnten, trotzdem sie mit starkem Zwischengas<br />
in den kleinern Gang rutschten und Handund<br />
Fussbremse gleichzeitig anzogen. Nicht umsonst<br />
hörte ich auch fast täglich von Wagen, die<br />
in Abgründe gestürzt waren. Ich verstand, warum<br />
wir viele Wagen vor der grossen Kurvenstrecke<br />
zwischen Dubrovnik und Metkovic anhalten sahen,<br />
worauf die Fahrer ihre Sirenen auf schrilleren Ton<br />
einstellten, ich verstand, warum die Autobusse der<br />
Strecke Cattaro-Cetinje sozusagen ständig hörntenbedeutet<br />
dies Homen. Es heisst aber Immer auch:<br />
«Und ich schneide die Kurven.» Denn das tut ein<br />
zünftiger Fahrer südlich der Karawanken.<br />
Trotz aller Mängel lernt man diesen Balkan<br />
lieben. Wo wäre es sonst möglich, dass man, wie<br />
wir, mit einem Lokomotivführer vereinbart, er solle<br />
einem täglich in voller Fahrt ein frisches Brot auf<br />
den Campplatz werfen und jeden zweiten Tag ein<br />
Pfund Kalbfleisch?<br />
F E U I L L E T O N<br />
Ein Mann entlaufen!<br />
Roman von Vera Bern.<br />
50. Fortsetzung<br />
«Und hier steht es wieder ganz anders! »<br />
sagt ein älterer Mann und liest stockend<br />
vor:<br />
. Das sensationelle Doppelleben eines<br />
Industriellen.<br />
Das Doppelleben des bekannten und angesehenen<br />
Fabrikdirektors Heinrich Römer<br />
fand hier in Grasse seine tragische Lösung.<br />
Der Industrielle, der seit Jahren ohne<br />
Wissen seiner Angehörigen als «dummer<br />
August» mit einem Wanderzirkus mitzog,<br />
ist während der Vorstellung von seinem<br />
eigenen Sohn erkannt worden. Es kam zu<br />
einer dramatischen Erkennungsszene im<br />
ausverkauften Zirkus. Der Fabrikdirektor<br />
erlitt mitten in der Manege einen Nervenzusammenbruch.<br />
Eine Panik im Publikum<br />
war die Folge. Ein aus der Menge in die<br />
Arena gefeuerter Schuss scheint in keinem<br />
Zusammenhang mit der Tragödie zu stehen.<br />
Der Industrielle und sein Sohn sind spurlos<br />
verschwunden. Eine Halbweltdame, die<br />
sich in Begleitung des jungen Mannes befand,<br />
wurde verhaftet. Die von so grosser<br />
Tragik betroffene, angesehene Familie ist<br />
erst kürzlich von einem Trauerfall .heimgesucht<br />
worden.<br />
Das ihm herübergegebene Blatt entsinkt<br />
Karstens Hand.<br />
« Diese Meldung ist die richtigste! »<br />
Der Kreis der Arbeiter um Karsten hat<br />
sich verdichtet. Sie sprechen alle durcheinander,<br />
aufgeregt, mit wilden Gebärden, die<br />
sie sonst nur in politischen Versammlungen<br />
haben.<br />
Als wenige Minuten darauf die Sirene<br />
heult, sind die Arbeiter entspannt, und von<br />
dem unheimlichen, sie bedrohenden Alp bleibt<br />
nur lüsterne Neugier und die Genugtuung,<br />
dem Mittelpunkt so sensationellen Geschehens<br />
nahe zu sein.<br />
Karsten verschwindet in der Telephonzelle,<br />
lässt sich mit der Villa Römer verbinden.<br />
Die Zofe Lotte ist am Telephon.<br />
«Lotte!... Bitten Sie mal 's gnädige Fräulein<br />
an den Apparat.»<br />
« Das gnädige Fräulein schläft noch. » Und<br />
beinahe in einem Atem: «Ach, Herr Karsten,<br />
haben Sie denn die Morgenblätter schon gelesen?<br />
... Wir sind in der grössten Aufregung<br />
unten in der Küche... Was sollen wir denn<br />
machen, wenn das gnädige Fräulein aufwacht?<br />
»<br />
«Alle Morgenzeitungen sofort wegstecken!<br />
Alle! ...Und sich alle etwas zusammennehmen,<br />
verstanden?! Keine aufgerissenen Gesichter<br />
machen! Und Fräulein Else sagen,<br />
sie soll mich erwarten, ich käme jetzt hin.»<br />
«Gott sei Dank, Herr Karsten! » antwortet<br />
das 'Mädchen.<br />
Karsten ist nicht aufgeregt, er ist ganz<br />
ruhig — und vergisst doch, seinen hellen,<br />
langen Arbeitskittel mit dem Jackett zu vertauschen.<br />
Er schickt zu Fehling: er müsse<br />
weg. Er reisst den Hut vom Riegel und stürzt<br />
hinaus.<br />
In der Villa Römer kommen ihm Mädchen,<br />
Diener, Chauffeur aufgeregt entgegen.<br />
Er wehrt sie ab, wie er seine Arbeiter abzuwehren<br />
pflegt: /<br />
« Kinder — Papier ist geduldig!... Wartet<br />
mal ab, was an dem ganzen Quatsch 4ran<br />
ist!»<br />
Else Römer schläft noch.<br />
«Wecken Sie sie, Lotte. Sagen Sie, ich<br />
wäre da.»<br />
Karsten geht auf und ab auf der Terrasse.<br />
Auf dem Tisch liegt ein aufgerissenes Telegramm,<br />
aufgegeben in Grasse, am Vormittag<br />
vor der tragischen Nacht. Er liest: Väter<br />
noch nicht gesprochen, aber Angelegenheit<br />
aufgeklärt. Völlig harmlos. Erklärungen<br />
mündlich. Hans und Gerda.<br />
Nun schlief wohl Else zum ersten Male<br />
ruhig nach langer Zeit.<br />
Lotte zieht in Else Römers Zimmer die Jalousien<br />
hoch. Sie macht es umständlich, geräuschvoll.<br />
Damit Else Römer aufwacht<br />
Die schlägt die Augen auf:<br />
«Nanu, Lotte, ich hab doch nicht geklingelt.<br />
»<br />
« Nein, gnädiges Fräulein. Aber es ist Besuch<br />
da! »<br />
« So früh — wer denn? ><br />
«Herr Karsten! »<br />
Mit einem Satz ist Else aus dem Bett:<br />
« Karsten? Wirklich Karsten?... Ach Gott,<br />
ach Gott, meine Strümpfe, Lotte... ach,nein,<br />
die braunen. Drehen Sie die Brause auf!...<br />
Lotte, haben Sie gesagt, dass er ein bisschen<br />
warten muss, ein bisschen?... Aber Lotte,<br />
Sie machen ja ein Gesicht wie sieben Tage<br />
Regenwetter! Wer hat Ihnen denn die Wurst<br />
vom Brot weggegessen?... Und mir ist zum<br />
ersten Male wieder wohl heute!... Beinahe<br />
vergnügt bin ich... Lotte, Sie kriegen, zehn<br />
Franken Zulage ab nächsten Ersten! Fein<br />
nicht?... Ich setz 1 das schon durch beim<br />
Vater/.. Hat Herr Karsten Blumen mitgebracht?<br />
»<br />
Else Römer stürmt die Treppe hinunter.<br />
Steht mit vor Glück strahlenden Augen auf<br />
der Schwelle. Sie versteht's ja selbst nicht,<br />
dass sie den tapsigen Bär da all ihren Sportkameraden<br />
vorzieht. Aber sie kann's nun mal<br />
nicht ändern.<br />
«Guten Tag, Herr Karsten! Ein feines<br />
Telegramm bekommen gestern von Hans und<br />
Gerda!... Wollen Sie mit mir frühstücken?...<br />
Nein? Schade.»<br />
Sie sitzt am Frühstückstisch<br />
«Aber Lotte... die <strong>Zeitung</strong>en!»<br />
« Ab! » sagt Karsten zu Lotte.<br />
Lotte nickt, schlägt die Augen zum Himmel<br />
auf und verschwindet.<br />
« Was ist denn mit Ihnen Karsten? Stimmt<br />
was nicht? ><br />
Karsten sagt: «Geben Sie mir mal Ihr<br />
Pfötchen, Fräulein Else. So. Und nun hören<br />
Sie zu. Es klingt alles ein bisschen schlimm,<br />
ist aber im Grunde ganz einfach.»<br />
« Ja, was denn um Gottes willen? »<br />
« Der ganze geheimnisvolle Klumpatsch um<br />
Ihren Herrn Vater ist zerplatzt... er hat ein<br />
Doppelleben geführt... na ja, sehen Sie, das<br />
hatten Sie schon selbst angenommen... er<br />
hat ein bisschen Clown gespielt im Sommer,<br />
verstehen Sie?... Was andere Leute sich alle<br />
Tage leisten, in der Familie und im Büro, das<br />
hat er sich eben für die Sommermonate aufgehoben<br />
... hat sein Clownstum eben in konzentrierter<br />
Form an eine grössere Menge abgegeben!...<br />
Na, und das ist nun eben unter<br />
etwas merkwürdigen Umständen herausgekommen.<br />
Und die <strong>Zeitung</strong>en schreiben allen<br />
möglichen Quatsch darüber zusammen...<br />
und darum wollte ich Sie bitten, keine <strong>Zeitung</strong><br />
jetzt in die Hand zu nehmen. Wollen<br />
Sie mir das versprechen? ><br />
So einfach, so natürlich hat Karsten das<br />
gesagt, dass Else das, was sie da gehört hat,<br />
ganz natürlich scheint. Und als hätten seine<br />
Worte ihr auch die Einstellung gegeben, sagt<br />
sie ruhig:<br />
« Ja, Herr Karsten... wenn Sie das für<br />
richtig halten... natürlich verspreche ich<br />
Ihnen das.» Und nach einer Weile: «Was<br />
wird nun also jetzt mit meinem Vater und<br />
so...? »<br />
«Ihr Herr Vater scheint Hals über Kopf<br />
aus Grasse abgefahren zu sein. Sie müssen<br />
damit rechnen, dass er hier sehr bald eintrifft.<br />
Er wird vielleicht durch den Schock...<br />
durch einen Schock... also durch die letzten<br />
Ereignisse etwas gelitten haben... Sie werden<br />
gut tun, keinerlei Fragen an ihn zu richten.<br />
Er kommt, er ist da — schön! »<br />
«Und Hans?... Und Gerda?»<br />
Karsten steht auf.<br />
«Ich muss wieder in die Fabrik, Fräulein<br />
Else! Meine Arbeiter haben mal wieder einen<br />
unruhigen Tag... Also, keine <strong>Zeitung</strong>en<br />
lesen! Und wenn Sie auf mich hören wollen,<br />
lassen Sie sich auch Telephon verleugnen! »<br />
«Das geht doch nicht! »<br />
« Geht sehr gut.» Karsten lässt sich mit<br />
der Auskunft verbinden: «Bitte, Fräulein,<br />
sperren Sie bis auf weiteres diesen Anschluss.<br />
Nein, nicht ganz. Von hier aus muss gesprochen<br />
werden können. Was wird den Anrufenden<br />
gesagt?... Der Teilnehmer wünscht<br />
nicht angerufen zu werden? Gut. Danke.»<br />
Karsten hängt ein.<br />
«Frech? Nicht, Fräulein Else? Dass ich<br />
hier so 'rumfuhrwerke. Aber ich halt's für<br />
besser. Die <strong>Zeitung</strong>en schreiben Quatsch! Die<br />
Menschen reden Quatsch! Und Sie ohne jeden<br />
Schutz — nein, geht nicht... Sie können<br />
mich jede Stunde anläuten, wenn Sie's beruhigt.<br />
Nach Fabrikschluss komm' ich wieder<br />
her. Kann ich mich heute abend für Tee und<br />
Essen in Kost geben bei Ihnen?... Schön.<br />
Gut. Danke. Kopf oben behalten! Nur keine<br />
Panik! »<br />
Karsten geht. In Elses Ohr aber schwingen<br />
seine letzten Worte: nur keine Panik!<br />
Als Gerda Manz sich in der Solo-Garderobe<br />
des Cirque d'ete umsieht und entdeckt,<br />
dass der Clown... dass Direktor Römer verschwunden<br />
ist, lassen ihre Nerven nach. Sie<br />
fällt auf das Sofa, bricht in Tränen aus. Ein<br />
Schluchzen, in dem sich alle freudigen und<br />
qualvollen Spannungen der letzten Tage und<br />
Wochen lösen. Von draussen dringen Kommandorufe<br />
herein, Hammerschläge.<br />
Frau Molignon reisst die Tür auf:<br />
« Das Zelt wird abgebrochen. Sie müssen<br />
'raus! »<br />
Noch immer zittert sie vor Empörung über<br />
das, was der junge Bengel ihrem Manne angetan!<br />
Wenn der, bevor er abgeführt wurde,<br />
nicht gesagt hätte, er käme für den ganzen<br />
Schaden auf, sie würde jetzt die Geliebte des<br />
jungen Mannes mitsamt dem falschen Rene<br />
noch ganz anders an die Luft setzen! Sie<br />
wiederholt grob: «Also bitte: verlassen Sie<br />
den Zirkus! Wenn der Vater ihres Freundes<br />
nicht bis zum Wagen laufen kann, schicke<br />
ich ein paar Männer, die ihn 'raustragen.»<br />
(Fortsetzung folgt.)
8 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26r NOVEMBER <strong>1940</strong> —. N° 48<br />
ist aus der Absicht entstanden, einen kleinen, leicht<br />
einzubauenden Servo-Brems-Äpparat für Personen- und<br />
leichte Lieferungswagen mit den gleichen guten Eigenschaften<br />
unserer grossen Servo-Bremse zu schaffen.<br />
Wenn Sie Gelegenheit haben, einen zu probieren,<br />
werden Sie zugeben, dass uns dies gelungen ist.<br />
Der Einbau ist einfach, übersichtlich und die Wirkung<br />
kräftig und progressiv. Elektrische Kontakte und Anschlüsse<br />
sind nicht vorhanden. Die Steuerung geschieht<br />
durch Saugluft. Dabei ist der Apparat, der die Wirkung<br />
des Pedaldruckes mehr als verdoppelt, anspruchslos<br />
im Unterhalt und, obschon er durch und durch Schweizererzeugnis<br />
ist, nicht teuer. Es lohnt sich, ihn kennenzulernen.<br />
Geduckt<br />
Schwarzblech<br />
galvanisiert, und Wellblech,<br />
8/10X15/10. Alberto,<br />
ehemin de Roches, 10,<br />
Genf. Tel. »45 68. (48<br />
Unser Bremshelf<br />
SCHMUTZ-BREMSEN<br />
Aktiengesellschaft<br />
St-Aubin (Neuchätel) Tel. 6 71 50<br />
Einbau- und Servicestelle für die Ostschweiz<br />
:<br />
Jakob Lutz, vorm. Lutz & Engler,<br />
St. Gallen, Splügenstrasse 13.<br />
Zukaufen<br />
geduckt<br />
ein HAUS m. Auto-Reparaturwerkstätte.<br />
Bern u.<br />
Umgebung bevorzugt.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
22070 an die (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
kompl. EINRICHTUNG f.<br />
Auto-Rep.-Werkstatt.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
22081 an die (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zukaufen gedacht<br />
Lieferwagen mit Dieselmotor<br />
ca. 800 kg Tragfähigkeit, unbedingt nur gute Occasion<br />
kommt in Frage. (47,48<br />
Offerten unter Chiffre 22038 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Zukaufen<br />
Zukaufen<br />
aeducfvt<br />
FIAT<br />
1 FORD, 4 PL, Limousine,<br />
1938, 6 PS. (48<br />
1 CHEVROLET, 4 Plätze,<br />
Commerciale, mit Hintertüre,<br />
1934, 15 PS. oder 507 oder ein Zylinder<br />
4 Zyl., Motor 11 PS, 505 f<br />
1 CHRYSLER, 7/8 Plätze, mit Kolben. (47,45<br />
Limousine, m. Ciel ouv., Jos. Bissig, Autounternehmungen,<br />
Brunnen. Te-<br />
1932, 20 PS.<br />
1 FIAT 521 L, Lastwagen, lephon 209. 22037<br />
1 T., 1930, 13 PS, neue<br />
Kabine und Brücke 220<br />
XI65. Zukaufen<br />
Ev. Tausch an 1 Kleinwagen<br />
od. Werkzeug und aeducfvt<br />
Maschinen.<br />
Lastwagen<br />
aller Grossen, für welche<br />
Sie keine Verwendung<br />
mehr haben.<br />
PNEUHAUS FISCHER,<br />
Bielstrasse 4, Grenchen.<br />
Tel. 8 55 21.<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
kompl.<br />
Hinterachse<br />
ohne Rad, mit Kardanwelle,<br />
für Chevrolet Truck,<br />
Mod. 31, nur Occasion.<br />
Garnier & Cie, Bern.<br />
Telephon 2 29 24. (48<br />
Zukaufen<br />
aeducM<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
1 Zylinderkopf<br />
Eiloff, sind zu rieht unt.<br />
Chiffre 22085 an die (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
immer la. Motorenöl<br />
für Sie und Ihre Kunden<br />
Diverse Modelle fQr kleinste bis grösste<br />
Stundenleistung.<br />
Billig u. einfach In Anschaffung u? Betrieb.<br />
Volle Wiedergewinnung der Schmierkraft<br />
Apparat 3 It. Std.-Leistung. Preis ab Fr.400.-.<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
Offerten und Vorführung:<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
guterhaltenes 4plätziges<br />
5 Tonnen<br />
Klein-Auto<br />
m. Dreiseitenkipper, neueres<br />
Modell, BERNA bevor-<br />
34X7" und 32X6", mit<br />
Schläuchen (Schlangenventil),<br />
neu oder neu auf-<br />
12—18 PS, zum Umbau,<br />
Traktor, Occasion, Pneus<br />
zugt, wenn auch defekt.<br />
1 LASTWAGEN, 3/4 T.,<br />
gummiert.<br />
und Schläuche, 955X155.<br />
wenn auch reparaturbedürftig.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Offerten unter Chiffre<br />
(Cabriolet), nicht unter Offerten unter Chiffre<br />
22083 an die (48<br />
Jahrgang 1937. (48<br />
17334 an die<br />
22080 an die (48,49<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
1 Satz Gummibereifung f.<br />
Automobil-Revue. Bern Ausführl. Offerten unt. Automobil-Revue, Bern.<br />
Fordson-Traktor.<br />
Chiffre 22094 an die<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
22067 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
aeducfvt<br />
gegen Kassa<br />
neue<br />
PNEUS<br />
Auch bei längster Kriegsdauer<br />
PNEUS<br />
SAURER BR<br />
bei sofortiger Anschaffung einer<br />
OLTIS-Regenerier-Anlage<br />
Hans F. Würgler, Ing.-Burean, Zürich-AIbisrieden<br />
Letzigraben 155 Telephon 3 4109<br />
hydraulische Garagewinde,<br />
in tadellosem Zustand, f.<br />
6-T.-Saurer-Lastwagen. —<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
18—34 PS. Nur prima<br />
Occasion! (47,48<br />
an A. Orsat Offerten nnter Chiffre<br />
22035 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Offerten<br />
S. A., vins, in Martigny<br />
(Wallis! (P 5482 S<br />
AUTO<br />
moderner<br />
7-Plätzer<br />
mmmmmmim<br />
Mehr denn je müssenSie heute darnach trachten,<br />
Ihre Kunden zu behalten und ihnen Ihre Firma in<br />
Erinnerung zu rufen. Schenken Sie Ihren Kunden<br />
nicht nur einen praktischen, sondern auch<br />
einen originellen Artikel auf das nächste Jahresende.<br />
Die Wirkung ist um so grösser, die Reklame<br />
um so vollwertiger. Unser<br />
MEMO-TASCHENKALENDER<br />
erfüllt diese Voraussetzungen. Sein Monatsregister<br />
ist einzig in dieser Art und ausserordentlich<br />
praktisch; die Tarife und Tabellen<br />
am Schluss sind eine wahre Fundgrube.<br />
Verlangen Sie Muster und Offerte vom<br />
. VERLAG HALLWAG BERN<br />
Verlaz, Druck und Cliches: HALLWAG A.-U., Bern.<br />
aeducfvt<br />
PNEUS<br />
30X5" HD 6,5X20"<br />
32X6" HD 7X20"<br />
34X7" HD 7,5X20"<br />
36X8" HD 8,25X20"<br />
Angebote unter Angabe<br />
der Fabrikmarken unter<br />
Chiff. 22088 an d. (48,49<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zukaufen<br />
aeducfvt<br />
Occasion<br />
Amerikaner-<br />
Wagen<br />
15—20 PS, gegen Kassa.<br />
Es kommt nur wirkliche<br />
Occasion in Frage.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
17362 an die<br />
Automobil-Revue. Bern.<br />
Zukaufen<br />
aeducnt<br />
DODGE - WILLYS<br />
Mod. 1938/39. Aeusserste<br />
Offerten m. Detailangaben<br />
unter Chiffre 17364 an die<br />
Automobil-Revue, Bern<br />
s freut mich Ihnen mitteilen<br />
Ich kann Ihnen mitteilen, dass<br />
ich mit dem Erfolg meines Inserates<br />
in der "Automobil-Revue"<br />
bestens zufrieden bin-<br />
H. in B.<br />
Für wirkungsvolle Inserate: Hallwag-Cliches I
Sondernummer<br />
BERN, Dienstag, 26. November <strong>1940</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 48<br />
nebenbei und mühelos<br />
VON HELENE ZINGG<br />
eine mit System aufgebaute Turnstunde nicht etwa<br />
ersetzen, sie können lediglich eine Ergänzung sein,<br />
die leider für viele stark beschäftigte Mitmenschen<br />
die einzige Möglichkeit ihrer Skivorbereitung bedeuten.<br />
Nach all' dem eben Gesagten nehme ich<br />
ohne weiteres an, dass du die Selbstdisziplin aufbringst<br />
und morgens und abends die 10 Minuten<br />
für einige gebräuchliche Turnübungen, wie Kniebeugen,<br />
Rumpfübungen, Armeschwingen, unterbrochen<br />
durch Atemübungen, findest. Das wäre schon<br />
recht viel. Weiter mache dir zur Regel, dass du<br />
— dem Skifahren zuliebe — der Bequemlichkeit<br />
wippen); die Uebung ist dann richtig ausgeführt,<br />
wenn die Fersensehnen spannen und die Fussknikkung<br />
eine maximale ist. Hast du gar im Keller zu<br />
«... Fünftagewoche, retour für einfach, neue<br />
Ski, neue Super-Diagonal-Bindung, Keilhose mit<br />
Schnitt, wie du noch keinen gesehen hast, das<br />
wird einen Skisport geben; ich sage dir, du wirst<br />
staunen, die Schneehasen allesamt werden staunen,<br />
das wird ganz grosser Sport sein...»<br />
« Darf ich bei diesen Zukunftsbildern milde lächeln,<br />
deine Prophezeiungen etwas anders deuten?<br />
iWettlauf mit der Strassenbalm stärkt Beine<br />
und Lunge.<br />
Magst du dich erinnern, dass es im Volksmund<br />
heisst: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer,<br />
oder, auf uns Skifahrer übertragen: Die Ausrüstung<br />
1941 macht noch keinen Skifahrer! Oh, glaube<br />
nicht, ich missgönnte dir deine Kantenski mit<br />
Schleiflackbemalung; im Gegenteil, ich bin der<br />
Erste, der Freude hat an einem guten Gerät und<br />
einer modischen Bekleidung. Aber diese Schneehasen,<br />
welche vor Staunen und Begeisterung nicht<br />
mehr weghüpfen können, die gehen mir einstweilen<br />
nicht so recht in den Kopf hinein, weil... weil du<br />
vergisst, dass ein Städter oder eine Städterin, die<br />
sich körperlich kaum übermässig betätigen, nicht<br />
von vorneherein dazu bestimmt erscheinen, die<br />
Skiwelt durch ihre rasanten Schwünge und atemverschlagenden<br />
Steilfahrten aus den Angeln zu heben.<br />
Du schenkst mir keinen Glauben, du Zweifler!<br />
Gut, so folge die Probe dem Exempel. Sei sportlich<br />
und gehorche meinem Befehl: zehn Kniebeugen<br />
aus dem Zehenstand. Eins ... zwei... drei ... »<br />
Bei zwei kracht es schon ordentlich in den Gelenken,<br />
bei sechs geht die Puste aus und bei acht<br />
findet das Spiel vorzeitig ein Ende.<br />
Wie schnell kann ein Mensch aus allen Himmeln<br />
fallen und wie hässlich ist es anderseits, ihm<br />
die Illusionen zu rauben. Aber besser, rechtzeitig<br />
Traumbilder zerstören und nach dem Niederreissen<br />
beim Bauen einer neuen Wirklichkeit mithelfen.<br />
«Mein Lieber, wie willst du mit diesen krachenden<br />
Gelenken, diesen eingerosteten Gliedern<br />
die Christianias ziehen oder reissen? Wie willst<br />
du die Stösse des Geländes, die bekanntlich dem<br />
Gleichgewicht zusetzen, parieren, wo, glaubst du,<br />
dass sich die Vorlage finden lassen wird, etwa gar<br />
im Sportgeschäft als kleiner Artikel, den man sich<br />
fünf Minuten vor Abgang des Zuges — gleich einer<br />
Tube Wachs ersteht. Nein, nein, so geht das nun<br />
einmal nicht. Mit Kraft allein kann man nicht Skifahren,<br />
der stärkste Mensch wird müde, wenn er<br />
den ganzen Tag seine Bretter herummurkst. Es<br />
braucht noch Rhythmus, es braucht harmonische Bewegungen,<br />
kurz es braucht einen wohlausbalancierten<br />
Körper, einen beherrschten Körper. Und<br />
diese Beherrschung können sich die wenigsten<br />
Menschen, Männer wie Frauen, durch ihre Berufsarbeit<br />
erhalten oder aneignen. Nicht einmal die<br />
Arbeit der im Haushalt praktisch tätigen Frau kann<br />
genügend vorbereiten. Und nun gar deine Tätigkeit,<br />
8 Stunden sitzen, kurzer Bureauweg und so<br />
fort. — Erinnerst du dich der wunderbaren Bodenartisten,<br />
die uns im Zirkus Knie so stark beeindruckten?<br />
Wie ein Ball flogen sie durch die Luft;<br />
wir wussten nicht, was wir mehr bewundern sollten,<br />
die Präzision, die Kühnheit oder den Mut.<br />
Und hinter allem steckt grosses Können, eine ungeheure<br />
Arbeit und ein Körpergefühl, das vielen<br />
von uns durch unsere Lebensweise verloren gegangen<br />
ist. Die Sportler, die Turner, sie haben<br />
dieses Gefühl, ihr Körper ist trainiert.<br />
Treppensteigen ist ein vorzügliches Skitraining.<br />
Und nun, lieber Freund, wollen wir zu dir<br />
zurückkehren. Wenn du durch stiebende Fahrten<br />
den Schnee aufwirbeln willst, tust du gut, vorerst<br />
die Schlacken aus deinem Körper herauszuwirbeln,<br />
den Gelenken durch Beug-, Streck- und Lockerungsübungen<br />
die abhandengekommene Geschmeidigkeit<br />
zurückzugeben, um so deinen «sense of<br />
body » zurückzugewinnen. Das kannst du auf ganz<br />
verschiedenen Wegen erreichen, einmal durch aktive<br />
Mitgliedschaft in einem Athletik- oder Turn«<br />
Klub, durch das Radio-Skiturnen oder durch kleine<br />
Uebungen, mit denen du verlorene Augenblicke<br />
ausfüllst. Für diese « zusätzlichen » Uebungen will<br />
ich dir nun einige Tips geben, damit du siehst,<br />
wie gut ich es im Grunde genommen mit dir meine.<br />
Diese Uebungen, ich sage es dir gleich, können<br />
Velofahren kräftigt die Fussgelenke.<br />
aus dem Wege gehst. Beförderungsmittel wie Lift,<br />
Strassenbahn und Taxis sind nur bei Zeitmangel<br />
zu benützen. Treppensteigen ist vorzüglich, wobei<br />
du darauf achten musst, dass du nur die vordere<br />
Fussfläche aufsetzest, der Absatz bleibt in der Luft<br />
hängen (nicht rückwärts ausrutschen!), die Knie<br />
schön in die Vorlage gedrückt. Bist du einmal<br />
übermütiger Stimmung, so kannst du, wie du es<br />
etwa in deiner Jugendzeit getan hast, den Wettlauf<br />
mit der Strassenbahn aufnehmen und bei Wiederholungen<br />
versuchen zu konstatieren, wie lange<br />
jeweilen deine Schrittmacherdienste anhielten. Als<br />
Stärkung der Fussgelenke ist das Radfahren nützlich,<br />
aber nur dann, wenn du die Pedale durch<br />
überakzentuierte Gelenkbewegungen antreibst. Zu<br />
Hause kannst du dich mit vielen kleinen Handreichungen<br />
nützlich machen und diese kombinieren<br />
zu Nutz und Frommen deines Trainings. Deine<br />
Frau, welche ebenfalls eine begeisterte Skifahrerin<br />
ist, wirst du mit Vorteil in dein heimliches<br />
Training einweihen, damit sie versteht, warum du<br />
dich für die am Boden liegende <strong>Zeitung</strong> zweimal<br />
bückst, einmal mittelst Kniebeuge, einmal durch<br />
Bücken macht gelenkig!<br />
Rumpfsenken mit steifen Knien! Für unsere Skikameradinnen<br />
gibt es eher mehr Varianten des zusätzlichen<br />
Skitrainings. Müssen sie warten, bis das<br />
Wasser oder die Milch kocht, gehen die Kaie in<br />
die Vorlage (die Knie gut nach vorne drücken.<br />
R7A3O<br />
Kreisbewegung der Beine und Füsse — wenns<br />
niemand sieht.<br />
tun, dann versuche einmal, ob du drei oder gar<br />
vier Minuten am Platz leicht aufspringen kannst,<br />
nicht hoch in die Luft, Füsse gut abrollen. Wenn<br />
die Waden schmerzen, brich nicht gleich ab, auch<br />
hier tut das « Zusätzliche » Wunder.<br />
Einem solchen Skitraining sind keine Grenzen<br />
gesetzt; sogar im Geschäft gibt es Arbeiten, die<br />
den Geist nicht besonders belasten oder anspannen.<br />
Im Schütze deines Pultes kannst du Kreisbewegungen<br />
mit den Füssen machen, rechtsherum,<br />
linksherum, auf und ab. Ich überlasse nun das Ausdenken<br />
weiterer Möglichkeiten deiner Phantasie.<br />
Uebe sie gut, du wirst es nicht bereuen...»<br />
Die Sportsaison<br />
beginnt!<br />
Vielleicht glauben Sie es nicht; aber ich gehöre<br />
zu jenen altmodischen Leuten, die ans Fenster<br />
springen, wenn um diese Jahreszeit auf einmal<br />
hinten in unserm Bureau jemand ruft: • Schaut hinaus,<br />
es schneit! » Jawohl, da kann ich meine Nase<br />
platt an die Fensterscheibe pressen und ebenso<br />
verwundert hinausstarren, wie wahrscheinlich drüben<br />
auf der andern Strassenseite in der Schule<br />
die ABC-Schützen. Und komme ich erst ins Freie,<br />
so ist mein erster Blick hinauf zum Berg. Wenn<br />
es von dort weiss hereinschimmert in den grauschmutzigen<br />
Stadtpflotsch, dann kommt so etwas<br />
wie Feststimmung über mich. Ja, geht es Ihnen<br />
denn anders? Ich weiss wohl, dass jetzt der eine<br />
oder andere lächeln wird. Aber ich habe die Gilde<br />
der « Unentwegten », die sich im Sommer auf dem<br />
Jungfraujoch und beim ersten Herbstwettersturz<br />
auf dem Claridenfirn oder dem Pizol herumtreiben,<br />
auch gar nicht gefragt, sondern das « gewöhnliche »<br />
Skivolk, alle jene, die am letzten schönen Sonntag<br />
noch einmal ohne Bretter durch die bunten Wälder<br />
liefen, um von Laub und grünen Wiesen richtig<br />
Abschied zu nehmen. Heute abend sitzen sie wahrscheinlich<br />
schon über irgendeiner Skigymnastik,<br />
die sie dann morgen früh, noch ehe es recht hell<br />
geworden ist, ausprobieren, um sich richtig mit<br />
Vorfreude zu laden und so allmählich zu den<br />
eigentlichen Taten vorzuschreiten.<br />
(Schluss Seite II, rechts unten.)
iii AUTOMOBTL-REVUE DIENSTAG. 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> N° 48<br />
Kauf von Skischuhen nur ganz gute Qualität ver- alle Touren, auch Hochtouren. Wer Touren mit<br />
langt werden. Gute Schuhe sind teuer, machen langen Aufstiegen macht, wählt Klebfelle, wer nur<br />
sich aber durch lange Lebensdauer mehr als be- kleinere Touren macht, gibt den Schnallfellen den<br />
zahlt. Für starke Beanspruchung eignen sich am Vorzug,<br />
besten handgenähte Schuhe. Sehr gut eingeführt<br />
haben sich die verschiedenen Arten von Gummisohlen.<br />
Sie verhindern die Bildung von Stollen an<br />
den Schuhen und sind ein guter Gleitschutz beim<br />
Marschieren. Schuhe ohne Gummibelag sollten,<br />
um dem lästigen Ausgleiten zu steuern, mit kleinen<br />
Nägeln beschlagen werden. Auf eine gute Passform<br />
ist speziell zu achten. Die Schuhe dürfen<br />
nicht zu gross sein, aber auch nicht zu knapp.<br />
Der Fussknöchel muss gut gehalten sein, die Zehen<br />
sollen sich frei bewegen können. An Socken trage JHf/ $. ^~^f~ip^§?L II {',,;'•<br />
ich ein Paar dünne und darüber ein Paar dicke mkl L->*%jD\l IIHillI Hl<br />
Skisocken. Es ist ein Unsinn, 2—3 Paar dicke<br />
Skisocken zu tragen. Die Füsse haben keinen Halt<br />
im Schuh, erlauben keine richtige Skiführung mehr<br />
und wärmer hat man auch nicht. Skischuhe müssen<br />
gut gepflegt sein, wenn sie lange Zeit ihren<br />
schweren Dienst erfüllen sollen. Man fette sie selten<br />
ein, sondern behandle sie mit Wichse oder<br />
sogenanntem Glanzfett. So behandelte Skischuhe<br />
werden nicht schwammig, verlieren die Form nicht<br />
und bleiben wasserdicht.<br />
^/'dkm*<br />
Winter! Was ist nicht alles in diesem Begriff<br />
enthalten! Auf der einen Seite bringt er uns die<br />
verschiedensten Sorgen, auf der andern aber viele<br />
frohe Stunden. Eines, was an ihm besonders lockt<br />
und worüber wir uns am meisten freuen, sind<br />
Sonne und Pulverschnee. Was gibt es schöneres,<br />
als an einem klaren Wintertag in sonnendurchfluteten<br />
Wäldern und Bergen mit den langen Brettern<br />
an den Füssen zu wandern? Vielleicht wird<br />
der Nichtskiläufer hier einwenden, dass das Skifahren<br />
doch eine recht komplizierte Sache sei und<br />
das Erlernen manchem viel zu viel Schwierigkeiten<br />
bereite. Das ist aber keineswegs der Fall, wenn<br />
zwei Voraussetzungen erfüllt werden. Die eine bezieht<br />
sich auf das Erlernen.<br />
Wir haben an allen grössern Orten und auf<br />
allen Wintersportplätzen vorbildlich geleitete Skischulen<br />
des Schweiz. Skischulverbandes, welche<br />
nach der einfachen, klaren und leicht erlernbaren<br />
schweizerischen Einheitstechnik instruieren. In<br />
einer dieseer Schulen ist das Erlernen des Skilaufs<br />
ein Vergnügen. Nach kurzer Ausbildungszeit<br />
wird man schon imstande sein, kleinere Touren<br />
auszuführen.<br />
Die andere Voraussetzung bezieht sich auf die<br />
Ausrüstung, und von dieser wollen wir hier reden.<br />
Wer beim Lernen rasch Fortschritte machen und<br />
ein guter Fahrer werden will, benötigt eine gute<br />
und sportgerechte Ausrüstung: erst mit ihr findet<br />
er vollen Genuss am Skisport. Nachstehend seien<br />
einige Winke gegeben, die beim Einkauf einer<br />
Ausrüstung beachtet werden sollten. Beginnen wir<br />
gleich mit den Ski.<br />
DIE<br />
SKI<br />
Diese müssen eine schnittige Form haben, nicht<br />
zu schmal, aber auch nicht zu breit sein. Die Breite<br />
eines Normalskis, unter der Bindung gemessen, ist<br />
ca. 7,5 cm. Die Länge sollte so gewählt werden,<br />
dass bei ausgestrecktem Arm die Skispitze in die<br />
Handfläche reicht. Als Holz eignet sich am besten<br />
Hickory. Dieses ist hart, aber gleichwohl elastisch<br />
und gibt schnelle Ski mit langer Lebensdauer.<br />
Hickoryski sind etwas schwerer und auch teurer<br />
als Eschenski, aber diesen unbedingt vorzuziehen.<br />
Ob der Ski handgekehlt, maschinengekehlt oder<br />
flach ist, spielt keine grosse Rolle. Wichtig ist,<br />
dass das Holz keine groben Fehler hat, sondern<br />
möglichst schöne Maserung aufweist. Auch haben<br />
wir darauf zu achten, dass die Elastizität und Federung<br />
bei beiden Ski gleich ist.<br />
DIE KANTEN<br />
N° 48 — DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
mehr oder weniger plötzliche Bremswirkung. Du<br />
hast jedoch hiervon vorläufig keine Notiz genommen.<br />
Dein Körper hat infolge des ihm innewohnenden<br />
Trägheitsvermögens das Bestreben, sich<br />
mit unveränderter Geschwindigkeit weiterzubewegen.<br />
Die beiden Kräfte «Bremsung» und «Trägheitskraft<br />
oder Beharrungsvermögen» wirken in<br />
entgegengesetzter Richtung (Kräftepaar), was<br />
einen Sturz nach vorn zur Folge haben muss. Um<br />
den Sturz zu verhindern, bleibt dir nichts anderes<br />
übrig, als das Trägheitsvermögen durch richtig<br />
dosierte Rücklage abzuschwächen. Ist der Fall<br />
umgekehrt, das heisst wirkt die Schneeunterlage<br />
zuerst bremsend und nachher beschleunigend,<br />
dann eilen die Ski plötzlich mit deinen Füssen davon,<br />
dein Oberkörper wird aus der Gleichgewichtslage<br />
geworfen und fällt rückwärts. Um dies zu verhindern,<br />
werden dein wachsames Auge und deine<br />
lockern Gelenke die bevorstehende oder einsetzende<br />
Geschwindigkeitsänderung rechtzeitig erkennen<br />
bzw. ausfüllten und du vermeidest den<br />
Sturz nach rückwärts durch entsprechend stärkere<br />
Vorlage. In ähnlicher Weise entstehen Stürze auch<br />
durch zunehmende Geschwindigkeit bei unveränderter<br />
Schneeunterlage.<br />
Schluss folgt in der nächsten Wintersportnummer<br />
vom 17. Dezember.<br />
Für Anfänger und Kanonen<br />
Von Rudolf Gertsch, S.-l., Bern<br />
Frühturnen !<br />
Wie schon der Titel sagt, soll im Rahmen dieses<br />
Aufsatzes nicht versucht werden, einen vollständigen<br />
Fern-Skikurs vom Start ins Ziel zu erteilen.<br />
Es kann sich lediglich darum handeln, durch<br />
knappe Hinweise einige wichtige Merkmale des<br />
Skilaufes in Erinnerung zu rufen und weitere Ratschläge<br />
auf die neue Fahrt in die weissen Gefilde<br />
mitzugeben. Ueber die Voraussetzungen, auf<br />
denen ein mit seriöser Zielsetzung betriebener Skilauf<br />
sich aufbaut, seien nur folgende grundsätzlichen<br />
Richtlinien erwähnt.<br />
Training.<br />
Die Jahrzehnte zurückreichende Erfahrung, nach<br />
welcher ein vor Beginn der Skisaison betriebenes<br />
zweckmässiges, skigymnastisches Training nicht nur<br />
das skitechnische Können fördernd beeinflusst, sondern<br />
auch als äusserst wertvoller prophylaktischer<br />
Faktor gegen Unfälle zu werten ist, wird alljährlich<br />
durch neue Festseijungen erhärtet. Leider gibt<br />
es auch in der heutigen ernsten Zeit, wo jeder<br />
Schweizer sich für höchste Anforderungen rüsten<br />
sollte, immer noch viele Auch-Skifahrer, die vor<br />
dem ersten Schneefall aus einer offensichtlich in<br />
der Bequemlichkeit wurzelnden Lethargie nicht<br />
wachzurütteln sind. Das ist sehr schade und rächt<br />
sich von selbst. Ein Bergsteiger muss Opfer bringen,<br />
wenn er den Sonnenaufgang oder die Rundsicht<br />
auf einem Viertausender gemessen will.<br />
Ebenso ist der Skisport auch nur für denjenigen<br />
höchstes, beglückendes Erlebnis, der die kleine<br />
Bürde «Training» frohgemut auf sich nimmt.<br />
du mit geringer Mühe meistern. Also lassen wir<br />
diese. Wenn du nun aber mit Hilfe der Spitzkehre<br />
deine Aufstiegsrichtung ändern willst, dann sei<br />
vorsichtig, sonst wirst du mit der Nase bremsen<br />
müssen. Ist der Hang nicht sehr steil, dann<br />
wende bergwärts. Sichere vorher den untern Ski<br />
durch festes Aufsetzen, ramme die Stöcke schräg<br />
abwärts kräftig in den Schnee ein, also nicht senkrecht<br />
zum Hang; hebe nun den obern Ski, drehe<br />
ihn in die neue Richtung, setze ihn kräftig ab und<br />
wirf dein Körpergewicht darauf; stelle den untern<br />
Ski nach und erst jetzt bringe die Stöcke nach<br />
vorn. Wendest du talwärts, so stelle die Bretter<br />
völlig horizontal, beachte eine lockere Kniestellung<br />
und stütze dich auf die oberhalb der Ski eingesetzten<br />
Stöcke.<br />
Kennschritte.<br />
Damit du auch als Anfänger bereits Bescheid<br />
weisst, will ich dir noch sagen, was man unter<br />
Rennschritten oder zusammengesetzten Schrittarten<br />
versteht. Der Zweischritt besteht aus einem Gehund<br />
einem Gleitschritt. Beim Drei- und Vierschritt<br />
sind es zwei bzw. drei Gehschritte und'ein Gleitschritt.<br />
Im Gegensatz zum gewöhnlichen Gehoder<br />
Gleitschritt, bei denen die Stöcke wechselseitig<br />
gebraucht werden, sind die Stöcke während<br />
der Kurzen Gehschritte (Anlauf) gleichzeitig nach<br />
vorn zu bringen und beim Gleitschritt zum gleichzeitigen<br />
Abstoss zu benützen.<br />
Brrr... schrillt der Wecker an mein Ohr,<br />
Entreisst mich herzlos Morpheus' Armen.<br />
Frühturnen jetzt? Ich war ein Tor,<br />
Und müsst mich meiner selbst erbarmen.<br />
Doch halt, was hab' ich nur geträumt?<br />
« Ich glitt dahin in Schuss und Schwüngen<br />
Auf neuem Schnee; war aufgeräumt<br />
Zu frischer Tat und wilden Sprüngen.»<br />
Ein Ruck, ein Sprung und meine Brust<br />
Dehnt sich im Hauch der Morgenfrische.<br />
Mein Gähnen wandelt sich in Lust;<br />
Ich fühl' mich wie im Bach die Fische.<br />
Ich wippe, beuge, streck' mich lang,<br />
Und rolle, schwinge, hüpfe, springe.<br />
Ich bin bereit, mir ist nicht bang,<br />
Denn Schuss und Schwung muss mir gelingen.<br />
Rudolf Gertsch, Bern.<br />
Tägliche Gewöhnungsübungen.<br />
Wenn du, lieber Skifahrer, über den Asphalt<br />
schreitest, dann gewöhne deinen Fußspitzen das<br />
Schielen ab, denn auf den Ski wird so etwas auch<br />
nicht mehr geduldet, oder deine Bretter gehen<br />
dann zu deinem Verdruss eigene Wege. Lqsse<br />
also den Fuss über seine Längsachse abrollen.<br />
Beachte ferner beim alltäglichen Gehen die Beschleunigung<br />
des Tempos, die entsteht, wenn die<br />
Hüfte mitsamt dem Oberkörper weiter nach vorn<br />
verschoben werden. Ferner denke daran, wenn du<br />
eine Treppe hinaufsteigst, möglichst immer eine<br />
Stufe zu überhüpfen und den Körper durch kräftiges<br />
Strecken des jeweiligen höher schreitenden<br />
Beines schwungvoll vorwärtszubringen. Durch<br />
wechselseitiges (rechtes Bein und linker Arm) energisches<br />
Vor- und Rückwärtsschwingen der Arme<br />
gestaltet sich die Bewegung rhythmisch und formschön.<br />
Befolgst du diese scheinbar nebensächlichen<br />
Ratschläge, dann äufnest du ein Guthaben,<br />
das dir beim Gehen und Fahren auf den Brettern<br />
zustatten kommen wird.<br />
Das Atmen.<br />
Auf den Weg ins weisse Paradies möchte ich<br />
dir noch einen Rat mitgeben. Atme ausschliesslich<br />
durch die Nase, und zwar gewöhne dir einen<br />
Atmungsrhythmus an, der 3 bis 4 Gehschritte zum<br />
Einatmen und ebenso viele zum Ausatmen beansprucht.<br />
Dadurch bleibst du leistungsfähiger und<br />
läufst weniger Gefahr, eine Halsentzündung oder<br />
ein anderes Uebel heimzubringen. In trockener<br />
Luft und namentlich auf Touren trocknet die Kehle<br />
bei weitem nicht so rasch aus wie bei der Mundatmung,<br />
und infolgedessen wird dich auch der<br />
Durst kaum plagen.<br />
Das Gehen.<br />
Und nun auf die Bretter und hinaus auf den<br />
Schnee I Das richtige Gehen ist eine Knacknuss,<br />
die nur derjenige öffnen wird, der ein bisschen<br />
Geduld hat. Denke immer daran, dass dein Körper<br />
stets nur auf einem Bein ruhen darf (du wirst<br />
dich mit dem Storch wohl messen können I) und<br />
durch wechselseitiges Strecken des linken und des<br />
rechten Beines während des Schreitens nach vorn<br />
geschoben werden muss, was allerdings eine genügende<br />
Hüftvorlage bedingt. Diese Bedingung<br />
wirst du um so mehr erfüllen, als du dich mit kurzen<br />
Schritten begnügst, die es dir ermöglichen,<br />
Hüfte und Oberkörper in die Stosslinie des sich<br />
streckenden Beines zu bringen. Ein Hauptmerkmal<br />
des richtigen Gehschrittes ist ein unbewusstes<br />
leichtes Heben des Skiendes in dem Augenblick,<br />
wo der betreffende Ski entlastet sein soll.<br />
Steigschritte und Spitzkehren.<br />
Dass du beim Steigschritt das Rückwärtsrutschen<br />
nötigenfalls durch kräftiges Aufsetzen der Ski verhindern<br />
kannst, wirst du noch wissen. Den Grätenschritt,<br />
Treppenschritt und Halbtreppenschritt wirst<br />
Das Fahren.<br />
Das Fahren ist natürlich das Erhabenste und<br />
will gründlich erlernt sein. Wer nicht warten kann<br />
und meint, er müsse schon in wenigen Tagen<br />
Schwünge beherrschen, der wird zeitlebens nicht<br />
nur ein schnellgebleichter, sondern auch ein<br />
schneegebleichter Anfänger bleiben. Es ist beim<br />
Skifahren nicht anders als im täglichen Leben. Gut<br />
Ding will Weile haben. Das Fundament ist und<br />
bleibt die Hauptsache. Darum lerne die verschiedenen<br />
Fahrstellungen gründlich und wende sie in<br />
möglichst raschem Wechsel in verschiedenartigem<br />
Gelände, in allerlei Schneearten und bei grosser<br />
und grösster Geschwindigkeit an. Lockere Gelenke<br />
und entspannte Muskeln versetzen dich in die<br />
Lage, dein Gleichgewicht zu erhalten und eingetretene<br />
Störungen rasch aufzuheben.<br />
Vorlage, und nochmals Vorlage! Was heisst<br />
das? Nach vorn liegen, irgendwie, sei es mit dem<br />
Kopf, mit dem Oberkörper oder schliesslich auch<br />
nur mit den Armen und Stöcken? Nein, das ist<br />
grundfalsch! Bringe dafür die Knie und gleichzeitig<br />
den «Polstersitz» möglichst weit oder «womöglich<br />
noch weiter» nach vorn, und dann hast du die günstigste'<br />
Körperstellung, die zusammen mit der Skistellung<br />
als Fahrstellung bezeichnet wird. Die Skistellung<br />
ist geschlossen oder offen. Im erstem<br />
Fall wird ein Ski um Fusslänge vorgeschoben zur<br />
Vergrösserung der Standfläche in der Fahrtrichtung.<br />
Durch weiteres Vorschieben des vordem<br />
Ski entsteht die Ausfallstellung. Auf glatter Untertage<br />
magst du dich breitspurig verhalten. Im<br />
Weichschnee aber bediene dich der geschlossenen<br />
Stellung. Sie ist nicht nur weniger gefährlich, sondern<br />
auch eleganter.<br />
Die Schrägfahrt.<br />
Mindestens so wichtig wie die Fahrstenung in<br />
der Fall-Linie ist die Schrägfahrtstellung (Traverse).<br />
Sie ist nicht bloss wichtig zur sichern Querung<br />
auch des steilsten Hanges, sondern von ihr ist<br />
ebensosehr das Gelingen der Bogen und<br />
Schwünge vom Hang abhängig. Vergiss nicht, die<br />
obere Körperseite (Fuss, Knie, Hüfte, Schulter) nach<br />
vorn zu schieben! Mit Knie und Hüften lehne zum<br />
Hang, damit die Kanten Griff bekomen. Den<br />
Oberkörper bringe soweit vom Hang weg, dass<br />
du mit der untern Hand den Fuss berühren kannst.<br />
Je steiler der Hang, desto mehr ist die Belastung<br />
des untern Ski überwiegend, wobei die Schwerlinie<br />
deines Körpers die Unterstützungsfläche so<br />
trifft, dass der beste Halt gegen das Abrutschen<br />
gewährleistet ist.<br />
Gleichgewichtsstörungen in der<br />
Fahrtrichtung.<br />
Die eigentliche Schwierigkeit beim Skifahren<br />
bietet sich erst dort, wo die Schneebeschaffenheit<br />
sich ändert oder die Neigung des Geländes wechselt.<br />
Fährst du von einem schattigen Pulverschneehang<br />
in eine Zone, wo unter Einwirkung der<br />
Sonne aus dem Pulverschnee Pappschnee geworden<br />
ist, dann entsteht an den Laufflächen eine<br />
Wenn du die Bretter<br />
vom Estrich holst<br />
Da stehen sie, deine Ski, in einer Ecke des<br />
Estrichs. Einen Sommer lang haben sie darauf gewartet,<br />
dass du dich ihrer erinnerst und sie wieder<br />
als verlässliche Freunde mit in die verschneiten<br />
Berge nimmst. Gut, dass du sie nach der letzten<br />
Fahrt durch den Sulzschnee in der Frühlingssonn*<br />
sorgfältig eingespannt hast. Jetzt zeigen sie noch<br />
dieselbe Form und Elastizität wie am ersten Tag,<br />
da du mit ihnen am Uebungshang die ersten<br />
Schritte machtest. Aber schau, wie sehen die Laufflächen<br />
aus! Der Grundlack ist an vielen Stellen<br />
abgefahren und abgesplittert, so dass stellenweise<br />
das nackte Holz zum Vorschein kommt, und<br />
alte Wachs- und Paraffinflecken kleben hier und<br />
dort. Jetzt heisst's, die Bretter für die erste Ausfahrt<br />
in den neuen Schnee gründlich überholen.<br />
Mit der Kante eines alten Glasscherbens wird<br />
die Lauffläche sauber abgezogen; dann hilfst du<br />
mit Putzwolle nach, bis alle Lack- und Wachsspuren<br />
verschwunden sind und das Holz eine saubere,<br />
leicht aufgerauhte Fläche zeigt. Auf einer so zubereiteten<br />
Holzfläche hält jeder Aufstrich und jede<br />
Imprägnierung glänzend.<br />
Mit was soll nun aber das Holz geschützt und<br />
die Gleitfähigkeit erhöht werden? Gehörst du zur<br />
alten Garde, die noch auf Teer und Leinöl<br />
schwört, oder bist du einer der neuen Zeit und verwendest<br />
Grundlack? Wir wollen hier sowohl der<br />
einen wie der andern Methode das Wort reden,<br />
denn beide haben ihre Vorteile.<br />
Zunächst der Grundlack: Ueber dt*<br />
einzelnen Marken wollen wir nichts sagen, denn<br />
fast alle Fabrikerzeugnisse sind brauchbar. Wichtig<br />
ist, dass du den Lack rasch und gleichmässig<br />
aufträgst. Für Ungeübte ist das nicht ganz leicht,<br />
weil der den Büchsen mitgegebene Wischer oft zu<br />
klein ist und der Lack sehr schnell trocknet. Wer<br />
sich noch nie mit dieser Arbeit befasst hat, tut besser,<br />
einige Rappen mehr auszulegen und das<br />
Grundieren der Bretter durch das Fachgeschäft<br />
besorgen zu lassen. Ist die erste Lackschicht gut<br />
getrocknet, was je nach dem Lösungsmittel schon<br />
nach wenigen Stunden der Fall sein wird, dann<br />
kannst du weitere Schichten des gleichen Lackes<br />
dünn auftragen, bis der Inhalt der Büchse aufgebraucht<br />
ist. Die so vorbereitete Lauffläche schützt<br />
das Holz einen ganzen Winter hindurch und lässt<br />
sich mit allen Wachsarten und Paraffin guthaftend<br />
versehen.<br />
Die Imprägnierung der sauberen Lauffläche mit<br />
Leinöl beansprucht bedeutend mehr Zeit. Sie<br />
sollte möglichst schon im Sommer bei praller Sonne<br />
vorgenommen werden. Man mischt 8 Teile Leinöl<br />
und zwei Teile Petrol in einer alten Blechbüchse,<br />
erhitzt die Mischung und bestreicht damit die Laufflächen<br />
mehrmals mit Unterbruch einiger Wochen.<br />
Auch eine Mischung von 3 Teilen Leinöl und 1 Teil<br />
Holzteer, die man vorsichtig zum Sieden bringt,<br />
hat sich bewährt. Die Prozedur ist aber von üblem<br />
Geruch begleitet und wird nicht gerne vorgenommen.<br />
Zähflüssiger Holzteer kann auch für sich<br />
allein mit Vorteil angewendet werden. Man bestreicht<br />
die Laufflächen mit einer dicken Schicht Teer<br />
und hält die so bestrichenen Ski über eine Flamme,<br />
bis der Teer zu sieden beginnt, während man mit<br />
der Lauffläche hin- und herfährt. Diese Behandlung<br />
des Skiholzes sollte im Laufe des Winters<br />
mehrmals wiederholt werden. Sie hat den Vorteil,<br />
dass alles Wachs besser darauf haftet als auf den<br />
Grundlacken und der Ski gleitfähiger bleibt.<br />
Zu welcher Methode du dich auch entschliessen<br />
magst; die Hauptsache ist, dass du nie auf dem<br />
nackten Holze fährst. Auf harten und vereisten Abfahrten<br />
ist das Holz sehr rasch abgefahren, die<br />
Jahresringe des Holzes bilden Rillen und die Kanten<br />
stehen vor. Teure Reparaturen oder neu Ski<br />
werden notwendig. Wenn du aber deine Bretter<br />
mit einiger Sorgfalt behandelst, dann werden sie<br />
es dir durch gute Fahrt auf jedem Schnee danken.<br />
Th.
a-j AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> — N°<br />
2. August 338 v. Chr.<br />
In der Ebene von Chäronea stehen sich zwei<br />
für jene Zeitbegriffe gewaltige Heere gegenüber:<br />
50 000 Mann griechischer Bundestruppen gegen<br />
32 000 unter dem Befehl des Makedonierkönigs<br />
Philipp. Die Erfolgsaussichten sind ziemlich gleich;<br />
was die Armee des Städtebundes ihrem Gegner<br />
aus dem rauhen Norden an Zahl voraus hat, wird<br />
durch die einheitliche Führung Philipps und eine<br />
grössere Kriegserfahrung aufgewogen. Längere Zeit<br />
wogt der Kampf hin und her; schon macht es den<br />
Anschein, als ob der linke Flügel der Griechen<br />
seine Feinde zurückzudrängen vermöchte. Da<br />
stürzt sich plötzlich am andern Ende des Schlachtfeldes<br />
eine blinkende Rüstung an der Spitze einer<br />
zweitausendköpfigen makedonischen Reiterschar<br />
auf den Feind, schlägt mit wilder Wucht eine Bahn<br />
durch die gegnerischen Reihen, steht bald in deren<br />
Rücken und zwingt sie zu einer wilden, regellosen<br />
Flucht.<br />
Der Träger der Rüstung war der damals kaum<br />
18jährige Alexander, der Sohn des Makedonierkönigs.<br />
Seit frühester Jugend als eine geniale Begabung<br />
erkannt, hatte er fünf Jahre vorher den<br />
chalkidischen Philosophen Aristoteles als Lehrer<br />
und Freund erhalten, der den glühenden Ehrgeiz<br />
und die heldische Tatkraft des Jünglings den<br />
hohen Aufgaben dienstbar machen sollte, die zu<br />
erfüllen er berufen war. Die Vereinigung aller griechischen<br />
Länder unter einem Szepter hatte nämlich<br />
keineswegs als letztes Ziel gegolten; sie war,<br />
Der Löwe von Chäronea, zum Gedenken an die<br />
Schlacht, die die Einigung aller Griechen unter dem<br />
Szepter des Makedonierkönigs Philipps nach sich<br />
zog.<br />
wie aus dem einige Monate später in Korinth geschlossenen<br />
Bündnis hervorgeht, nur die unentbehrliche<br />
Voraussetzung viel gewaltigerer Pläne<br />
gewesen: Die Unterwerfung Persiens,<br />
Schon seit den mythischen Zeiten der Götter<br />
und Heroen hatte der «Drang nach Osten» die oft<br />
geheime, oft zugestandene Sehnsucht der griechischen<br />
Literatur und Politik gebildet. Durch die<br />
Einbrüche der Perser in Griechenland (worunter<br />
einer im Jahre 490 v. Chr. bei Marathon zurückgeschlagen<br />
wurde) hatten diese Bestrebungen einen<br />
vermehrten Auftrieb erhalten; die Reibereien im<br />
täglichen Handelsverkehr mit den kleinasiatischen<br />
Inseln und Küsten waren ebenfalls nicht geeignet;<br />
zu beruhigen. Dazu gesellte sich mit der Entwicklung<br />
der hellenischen Kultur seitens der Griechen<br />
die Ueberzeugung, dass ihr Volk berufen wäre,<br />
die Welt aus Unwissenheit und Barbarentum in<br />
die Sphäre der Kultur zu heben. Als 356 v. Chr. die<br />
makedonische Königin Olympias aus dem Lande<br />
Epirus ihrem Gemahl einen Sohn schenkte, war ihm<br />
dessen Lebensaufgabe in ihren grossen Zügen bereits<br />
vorgezeichnet.<br />
Die ganze Verantwortung für Staatsführung und<br />
Waffendienst sollte sich gar bald auf die jugendlichen<br />
Schultern des Königssohns legen. Bereits<br />
zwei Jahre nach der Schlacht von Chäronea<br />
wurde Philipp, der unterdessen seine erste Gattin<br />
verstossen und die jugendliche Kleopatra an ihre<br />
Stelle gesetzt hatte, auf dem Weg ins Theater ermordet.<br />
20jährig übernahm Alexander die Herrschaft.<br />
Die Unabhängigkeitsgelüste, die sich angesichts<br />
der Jugendlichkeit des Herrschers hier und<br />
dort regten, wurden mit starker Hand unterdrückt;<br />
ein Zug, der ihm für den Perserkrieg den Rücken<br />
decken sollte, führte ihn nach Norden bis über<br />
na BII \<br />
%)&% Atejcaad&tzug,<br />
Ein JCStüqssahn de&ütiext<br />
r*"•' "" -<br />
frmmmrm, '*^::.Yf« «afr;><br />
M'tiMn^ü Mi .fea&JSbaEÄ-.JSä<br />
die Donau hinaus; das revoltierende Theben wurde<br />
erobert und als warnendes Beispiel dem Erdboden<br />
gleichgemacht.<br />
3)ex Ahxand&tauq. beginnt<br />
Im Frühjahr 334 bricht endlich der Tag an, den<br />
die Griechen seit so mancher Generation ersehnt<br />
haben: Der Weg nach dem verheissenen Lande<br />
wird unter die Füsse genommen. Während die<br />
Heimat unter der Aufsicht des bewährten Antipater<br />
verbleibt, setzt Alexander an der Spitze von<br />
30 000 Mann Fussvolk verschiedener Art und 5000<br />
Reitern bei den heutigen Dardanellen auf asiatischen<br />
Boden über. Die persischen Satrapen, über<br />
denen damals der milde und gutherzige Darius als<br />
Schahinschah in der Metropole Susa — im Winter<br />
in Ekbatana — herrschte, wollten die, an ihren<br />
eigenen Verhältnissen gemessen, kleine Streitmacht<br />
nicht ernst nehmen und sandten ihm eine aus<br />
20 000 Reitern und ebensovielen griechischen Söldnern<br />
bestehende Heermacht entgegen. Am Granikos,<br />
in der Nähe des Marmarameeres, wurde<br />
sie jedoch bereits im Mai geschlagen, teils dank<br />
der neuartigen Taktik des Makedoniers, die erstmals<br />
eine aus verschiedenen Waffengattungen gemischte<br />
Angriffsfront verwendete, teils weil Alexander<br />
auch hier, wie später noch so manches Mal,<br />
seine Truppen durch das eigene Beispiel mitriss.<br />
Strategische Erwägungen brachten es mit sich,<br />
dass der Weitermarsch nicht sogleich in östlicher<br />
Richtung fortgesetzt wurde. Wichtiger noch als die<br />
schnellstmögliche Eroberung Vorderasiens war die<br />
Sicherung der Ostküste des Mittelländischen Meeres.<br />
Die Festen Sardes, Ephesos und Milet waren<br />
die nächsten Stationen, die sich teils freiwillig,<br />
teils nach kurzer Belagerung ergaben. Als letzte<br />
Bastion blieb den Persern noch Halikarnass, dessen<br />
Eroberung, wenigstens in der Einleitung, eher<br />
einem Melodrama gleicht. Zwei makedonische<br />
Phalahgiten (schwer bewaffnetes Fussvolk) hatten<br />
eines Nachmittags etwas über den Durst getrunken<br />
und grossmäulig geschworen, die ganze persische<br />
Gegnerschaft auf die Lanzenspitze zu nehmen. Herausfordernd<br />
stellten sie sich unter die Stadtmauer,<br />
aus der sich auch gleich ein paar Gegner zum<br />
Kampf stellten. Als die beiden Makedonier trotzdem<br />
nicht zurückwichen, kamen nach und nach auf<br />
beiden Seiten Verstärkungen herbei; schliesslich<br />
entwickelte sich daraus eine Feldschlacht, die sich<br />
zugunsten der Griechen entschied. Wenige Tage<br />
später war auch die Stadt genommen.<br />
Eigentlich hätten die grossen Linien des Feldzugplans<br />
das Heer nunmehr nach Süden führen<br />
müssen; doch befand sich in Kleinasien immer noch<br />
eine ansehnliche Streitmacht, die Alexander und<br />
seine Verbindung mit der Heimat ständig hätte gefährden<br />
können. Der Makedonier wandte sich infolgedessen<br />
gegen Norden nach Gordium, um zu<br />
überwintern (hier war es, dass er den sogenannten<br />
gordischen Knoten durchhieb, der in der Ueberlieferung<br />
als unlöslich gegolten hatte). Nachdem die<br />
Gesamtstärke der Armee durch Zuzug aus der<br />
Heimat auf 26000 Mann erhöht worden war, erfolgte<br />
der Aufbruch, der Kleinasien vollständig<br />
vom Feinde säubern sollte. Dies gelang um so<br />
leichter, als im Laufe des Sommers der Hauptgegner<br />
Alexanders in diesen Ländern, der in persischem<br />
Dienst stehende Grieche Memnon, durch das<br />
Fieber dahingerafft worden war.<br />
Die ununterbrochenen Erfolge des makedonischen<br />
Königs hatten das Lager der Perser nun<br />
doch endlich aufzurütteln vermocht, nachdem die<br />
erreichten dagegen kaum diejenige einer modernen<br />
Division. Trotzdem sollte die taktische Ueberlegenheit<br />
auch diesmal wieder den Sieg erringen.<br />
In Erwartung der Griechen hatten die Perser<br />
in der Nähe des heutigen Alexandrette auf einem<br />
weiten Feld gelagert. Durch das Ausbleiben des<br />
griechischen Angriffs gereizt, beging der Schahinschah<br />
den Fehler, sein ganzes Heer, dessen volle<br />
Kampfkraft nur bei freier Entfaltung zur Geltung<br />
kommen konnte, auf der weniger als 3 km breiten<br />
Strandebene bei Issos zusammenzupressen. Durch<br />
geschickte Manöver, die mit einer bis dahin unbekannten<br />
Präzision ausgeführt wurden, gelang es<br />
Alexander, sich dem Standort seines Gegners<br />
Darius zu nähern. Als dieser, seit langem dem<br />
Waffenhandwerk entfremdet, seines Gegners ansichtig<br />
wurde, wollte er sich hinter die Linie seiner<br />
Kerntruppen zurückziehen; diese Wendung wurde<br />
jedoch durch seine Mitkämpfer allgemein als Zeichen<br />
zur Flucht gedeutet, die bald auf das ganze<br />
Heer übergriff.<br />
Unter der ungeheuren Beute, die dem Sieger in<br />
die Hände fiel, befand, sich auch die Gemahlin<br />
Darius', Statira, die den Ruhm der schönsten Frau<br />
ihres Landes genoss, mit ihren Kindern und der<br />
Königin-Mutter. In diesem Augenblick zeigte sich<br />
nun schlaglichtartig die Denkweise des an platonischen<br />
und aristotelischen Grundsätzen geschulten<br />
Makedoniers. Wohl war der Alexander-Zug<br />
durch die historische Entwicklung mehrerer Jahrhunderte<br />
und den unerklärlichen, doch immer vorhandenen<br />
menschlichen « Drang in die Ferne » bedingt;<br />
trotzdem wollte Alexander in erster Linie<br />
der Bringer und Künder einer neuen höheren Kultur<br />
sein, unter deren Aegide ein Ausgleich griechischen<br />
und persischen Wesens stattfinden sollte.<br />
Statt nach Barbarenart alles Erbeutete als Eigentum<br />
zu betrachten, hat Alexander in zahllosen<br />
Fällen die Feinde von gestern zu Verbündeten ge-<br />
macht, indem er ihnen ihre Freiheit schenkte.<br />
Statt die königliche Familie nach altem Brauch<br />
hinzumorden oder sie auf dem Sklavenmarkt verschachern<br />
zu lassen, Hess er ihr auch weiterhin<br />
jene Würde und Behandlung angedeihen, die ihrem<br />
bisherigen Rang entsprachen. Zwar hat Alexander<br />
in manchen Fällen mit eiserner Hand durchgegriffen,<br />
als ob die aus den Urzeiten ererbten Raubtierinstinkte<br />
hie und da zum Durchbruch kämen;<br />
nichtsdestoweniger war seine Einstellung, als ganzes<br />
gesehen, der seiner Zeitgenossen weit überlegen<br />
und hat nicht wenig dazu beigetragen, dass<br />
ihm die Geschichte den Ehrentitel des «Grossen*<br />
verliehen hat.<br />
Darius zog sich bis hinter den Euphrat zurück;<br />
ein neuer Angriff seinerseits war nach den Erfahrungen<br />
bei Issos kaum zu erwarten. So konnte sich<br />
denn Alexander in aller Ruhe daran machen, die<br />
Ostküste des Mittelmeeres in seine Gewalt zu bekommen.<br />
Das nächste Ziel war nun die Satrapie<br />
Aegypten, die seit langem unter der despotischen<br />
Herrschaft der Perser gelitten hatte. v<br />
Im Juli 332 stand das makedonische Heer vor<br />
dem phönikischen Tyros, einem der wichtigsten<br />
Stützpunkte, den Alexander unbedingt in seine Gewalt<br />
bekommen musste, trotzdem die Stadt in der<br />
Auseinandersetzung zwischen Ost und West neutral<br />
bleiben wollte. Angesichts der Weigerung<br />
der Einwohner, ihm die Tore zu öffnen, brach er<br />
die Verhandlungen ab und begann mit der Belagerung<br />
der wasserumspülten und daher als uneinnehmbar<br />
geltenden Stadt. Mit Hilfe eines rund tausend<br />
Meter langen und für die Aufnahme der<br />
Brechmaschinen bestimmten Dammes gelang es<br />
ihm, die Stadt, trotz Gegenwehr durch die tyrische<br />
Die durch Alexander den Grossen zurückgelegte Route.<br />
SUSA Antike Städtenamen. KABUL Gegenwärtige Städtenamen. \\ran\ Gegenwätige Staaten.<br />
aufsteigende Gefahr allzulange negiert worden<br />
war. Darius zog darum in der Ebene zwischen Euphrat<br />
und Tigris eine Armee zusammen, deren<br />
Stärke nicht genau bekannt ist, aber nicht viel<br />
weniger als eine halbe Million Mann betrug. Die<br />
Alexander zur Verfügung stehenden Streitkräfte<br />
tt<br />
ZDas «Qxandson» dex Jtexse*<br />
l ---':- .'-'"*. OsiA / -<br />
Griechenland zur Zeit Alexander des Grossen.<br />
Flotte und verlustbringender Ausfälle der Verteidiger,<br />
nach sechs Monaten einzuschliessen und zur<br />
Uebergabe zu zwingen.<br />
Im November desselben Jahres fiel auch die<br />
Feste Gaza, ebenfalls nach langem und hartnäckigem<br />
Widerstand. Damit war der Zugang nach<br />
Aegypten frei. Die persischen Satrapen hatten<br />
durch Misswirtschaft und blutigen Despotismus<br />
dem Eroberungsplan Alexanders gründliche Vorarbeit<br />
geleistet, so dass sich alle Stadttore nicht<br />
nur freiwillig, sondern sogar mit Freuden öffneten.<br />
In Gedanken der Völkerverbindung, die auf die<br />
Achtung der fremden Sitten, Gebräuche und Auffassungen<br />
fusst, begab sich Alexander anfangs 331<br />
nach Ammonium, in die heutige Oase Siwah, um<br />
dort dem ägyptischen Sonnengott Ammon zu opfern<br />
(wie er übrigens auch in Jerusalem im Tempel Jehova<br />
ein feierliches Opfer dargebracht hatte) und<br />
sich zum Göttersohn erheben zu lassen. Es spricht<br />
für den weiten Blick Alexanders, wenn er aus den<br />
bestehenden wirtschaftspolitischen Verhältnissen<br />
die Notwendigkeit ersah, an einem Seitenarm des<br />
Nils eine Hafenstadt als Bindeglied zwischen Meer<br />
und Hinterland zu gründen; so entstand das heutige<br />
Alexandrien.<br />
*<br />
Inzwischen hatte sich Darius von seinem<br />
Schreck über die Niederlage bei Issos erholt und<br />
ging daran, aus seinen weiten Ländern, die vom<br />
Euphrat bis zum Aralsee und bis an den Indus<br />
reichte, ein neues, noch gewaltigeres Heer zusammenzustellen.<br />
Es sollte in allen seinen Teilen aus<br />
dem besten bestehen, was das ungeheure Reich zu<br />
bieten vermochte: Streitbare Indo-Kaukasier, turkestanische<br />
Reiter, wilde Skythen, Sogdianer, Perser,<br />
Baktrianer, Meder, Kadusier, Uxier und viele<br />
andere. Im Stromland zwischen Euphrat und Tigris<br />
erfolgte die Sammlung im Frühjahr und Sommer<br />
331. Die Gesamtstärke soll nach den niedrigsten<br />
Schätzungen 400 000 Fussvolk und 100 000 Reiter,<br />
nach den höchsten das Doppelte, im ganzen also<br />
eine Million betragen haben. Die alexandrinische<br />
Armee war, als sie aus dem Winterquartier in<br />
Tyros aufbrach, durch Zuzug aus Griechenland und<br />
den unterworfenen Ländern auf 40 000 Mann Fussvolk<br />
und 7000 Reiter verstärkt worden. Um die<br />
Wüsten längs den Ufern des Euphrats zu vermeiden,<br />
überquerte Alexander ihn sowie den Tigris<br />
Alexander greift bei Issos<br />
den Perserkönig Darius<br />
an. Ausschnitt aus einem<br />
pompejianischen Mosaik,<br />
das angeblich nach einem<br />
um 800 v. Chr. entstandenen<br />
Gemälde angefertigt<br />
•worden sein soll.<br />
ziemlich hoch im Norden, und zog dann auf dem<br />
linken Ufer dieses Flusses dem Feind entgegen.<br />
Das petsische<br />
Am 24. September stösst er in der Nähe von<br />
Gaugamela auf die persische Vorhut. Nach ein<br />
paar Tagen Rast stellt sich am 30. September<br />
früh die gesamte makedonische Heeresmasse in<br />
voller Schlachtordnung dem Feind gegenüber auf,<br />
der neben seiner gewaltigen numerischen Uebermacht<br />
auch über Hunderte der gefürchteten Sensenwagen<br />
und eine grössere Anzahl von Kampfelefanten<br />
verfügt. Am andern Morgen rücken die<br />
Makedonier zum Angriff vor, der zur eigentlichen<br />
Entscheidung über das Schicksal des ganzen<br />
Alexander-Zuges wird. Seiner Gewohnheit gemäss,<br />
steht der makedonische König an der Spitze seiner<br />
heimatlichen, schweren Reiterei dem Zentrum der<br />
persischen Macht gegenüber. Da sein rechter Flügel<br />
entblösst ist, lässt er die ganze Armee in schräger<br />
Richtung vorrücken. — Mit einem Angriff der<br />
skythischen Reiter seitens der Perser werden die<br />
Feindseligkeiten eröffnet, ohne dass, trotz hin- und<br />
herwogendem Kampf, eine Seite einen Erfolg erzielen<br />
konnte. Da spielt der Perserkönig seinen<br />
grossen Trumpf aus: er lässt die Sensenwagen im<br />
Zentrum vorfahren. Doch, durch den Vormarsch<br />
des griechischen Heeres nach rechts, stehen nun in<br />
der für diesen Angriff vorbereiteten Ebene nicht<br />
mehr die Lanzenträger, sondern die Bogenschützen<br />
und Schleuderer, die die feindlichen Angriffsreihen<br />
in Verwirrung bringen, bevor sie überhaupt mit<br />
ihnen ins Handgemenge kommen. Alexander ist<br />
unterdessen am äussersten rechten Flügel angekommen.<br />
Wie der feindliche Druck eine bedenkliche<br />
Stärke erreicht, lässt Alexander zum Generalangriff<br />
blasen. «Er (so beschreibt der Historiker<br />
Droysen die Ereignisse) wirft sich auf den Bukephalus<br />
(sein wildes Streitpferd) und führt die Kolonne<br />
der Ritterschaft in voller Karriere zu dem<br />
Keilangriff, auf den die Entscheidung des Tages<br />
berechnet ist. In die Lücke des linken Flügels, die<br />
durch das Vorbrechen des letzten Reiterhaufens<br />
entstanden war, wirft sich der König an der Spitze<br />
seiner makedonischen Ritter; im Sturmschritt folgen<br />
die Hypaspisten (leichtbewaffnetes Fussvolk),<br />
und während die Schützen, Agrianer (Speerschützen)<br />
und Schleuderer die nächsten Haufen beschäftigen,<br />
wüten die Makedonier in den Reihen der<br />
Feinde. Schon stürmen auch die nächsten Phalangen<br />
(schweres Fussvolk) mit vorstarrenden Lanzen<br />
auf die Schlachthaufen der Susianer, der Kadusier,<br />
auf die Scharen, die den Wagen des Königs Darius<br />
decken; nun ist kein Halten, kein Widerstand<br />
mehr, Darius, den wütenden Feind vor Augen, inmitten<br />
der plötzlichsten, wildesten, lärmendsten<br />
Verwirrung, sieht sich selbst gefährdet, gibt alles<br />
verloren, wendet sich verzweifelnd zur Flucht;<br />
nach der tapfersten Gegenwehr folgen die Perser,<br />
ihres Königs Flucht zu schirmen; die Flucht, die<br />
Verwirrung reisst die Schlachthaufen der zweiten<br />
Linie mit sich, das Zentrum ist vernichtet. — Zugleich<br />
hat die ungeheure Heftigkeit, mit der Aretas<br />
(ein makedonischer Führer) in die feindlichen Haufen<br />
einbrach, das Gefecht im Rücken der Linie entschieden;<br />
die skythischen, baktrischen, persischen<br />
Reiter suchen, von den griechischen und päonischen<br />
Reitern auf das heftigste verfolgt, das Weite.<br />
Der linke Flügel der Feinde ist vernichtet.»<br />
Damit war der stärkste Widerstand gebrochen.<br />
Zwar hatte sich der rechte Flügel der Perser<br />
in den Rücken der Makedonier einhauen können;<br />
als aber die nun frei gewordene alexandrinische<br />
Reiterei zur Unterstützung herbeieilte, war<br />
auch hier die Entscheidung bald erzwungen.<br />
Die Kraft des persischen Weltreiches ond seine«
PJ0 48 w_ DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Alexander auf seinem wilden Reitpferd Bukephalus,<br />
das angeblich ausser ihm niemand zu reiten vermochte.<br />
Bronzestatue im Nationalmuseum in<br />
Neapel.<br />
Schahinschah Darius war gebrochen. Dieser, von<br />
panischem Schrecken getrieben, floh in der Richtung<br />
nach Ekbatana, wo er hoffte, bei den nordpersischen<br />
Grossen Zuflucht und Unterstützung zu<br />
finden. So gerne Alexander ihm nachgesetzt hätte,<br />
geboten höhere Interessen, zuerst gegen die mesopotamischen<br />
Städte vorzugehen. Babylon fiel ohne<br />
Widerstand, wobei er eine ungeheure Beute einheimste.<br />
Hier tat nun Alexander den ersten bedeutenden<br />
Schritt in seinem grossangelegten Versuch, die Gegensätze<br />
zwischen Ost und West auszugleichen.<br />
Er sammelte die Grossen Persiens um sich, versöhnte<br />
sich mit ihnen und stellte sie dein makedonischen<br />
Adel gleich. Indem er sich das Diadem<br />
Persiens aufs Haupt setzt, bezeugte er symbolisch,<br />
dass er fürderhin Makedonien und Asiat« zugleich<br />
wäre.<br />
Nachdem das Heer durch neuen Zuzug um rund<br />
7000 Köpfe verstärkt war, ging es dem Kern des<br />
persischen Susa und Persepolis entgegen. — Die<br />
Hauptstadt Susa hatte sich bereits während Alexanders<br />
Aufenthalt in Babylon gütlich unterworfen;<br />
doch war nachher ein schweres Hindernis zu<br />
überwinden: Die sogenannten persischen Tore, eine<br />
wilde Bergkette im Norden des Persischen Golfes.<br />
Eine kühne Umgehung über schwierige, verschneite<br />
Gebirgspfade führten die Angreifer während einer<br />
Nacht in den Rücken der Verteidiger, die, durch<br />
das Manöver überrascht, ihr Heil nur noch in der<br />
Flucht suchen konnten. Da zu befürchten stand,<br />
dass auf die Nachricht vom makedonischen Vorrücken<br />
hin die in Persepolis liegenden ungeheuren<br />
Schätze in Sicherheit gebracht würden, stürmte<br />
Alexander an der Spitze seiner Reiter bis vor die<br />
Stadt. Die Ueberraschung gelang; ohne Widerstand<br />
drang Alexander in die Mauern ein. Doch hier<br />
denkt er in erster Linie an die Verwüstungen, welche<br />
die Perser unter Xerxes rund 150 Jahre vorher<br />
in seinem Vaterlande angerichtet haben. Alexander<br />
ist hier Rächer; der an Reichtum alle Vorstellungen<br />
überschattende Königspalast wird niedergebrannt.<br />
... und „ TUutcg."<br />
Der flüchtige Darius hatte unterdessen in Ekbatana<br />
die Reste seines Heeres gesammelt und<br />
etwa 30 000 Mann zusammengebracht; trotzdem<br />
wagte er es nicht, dem Verfolger die Stirne zu bie-<br />
Zürich<br />
EmpfehlinswerU<br />
Unterhaltlingsstätten<br />
Stadttheater Abe ? ds i„ 19 * *te ? T ?, nnta s<br />
nachmittags 14H Uhr.<br />
Theaterkasse Tel. 2 69 22 und 4 67 00,<br />
10—12.30 und 15.30—19 Uhr.<br />
Kuoni Tel. 3 3618, fr—18.30 Uhr.<br />
Mi ahenrl 27. Nn». Die vier Füsilier«, Soldatenstürik<br />
von F. H. Schell, Musik von<br />
TiboT Kasics.<br />
DO. ablud 28. NOV. Volksvorstellung: Friederike.<br />
Fr. abend 29. NOV. Marflarethe, Oper von Charles<br />
Gounod.<br />
Sa. abend 30. NOV. Geschlossene Vorstellung.<br />
(<br />
Zwei<br />
Gastspiele des Theitre<br />
du Jorat mit dem Walliser<br />
VolksstQck: La servante<br />
d'Evolene, von Rene Morax,<br />
Musik von Gustave Doret<br />
Militär in Uniform bezahlt auf allen Plätzen<br />
die Hälfte.<br />
ten. Er zog sich weiter gegen Osten zurück, wo er<br />
bei den sogenannten kaspischen Toren eine bessere<br />
Verteidigungsmöglichkeit zu finden hoffte. In Tara<br />
erreichte ihn endlich das Geschick, indem ihn sein<br />
Satrape Bessus gefangen setzte und später, als<br />
Alexander die flüchtigen Perser einholte, ermordete.<br />
Nachdem verschiedene Aufstände niedergeschlagen<br />
waren, ging der Zug mit vermehrter Geschwindigkeit<br />
weiter. Schon im Herbst 330 erreichte<br />
das makedonische Heer Prophtasia, die<br />
Hauptstadt des Draganier-Landes. Im Dezember<br />
330 gründete er Alexandraia-Arachoton, das heutige<br />
Kandahar; im Januar 329 stand er in Kabura<br />
(Kabul) und überschritt kurz nachher, trotz strengster<br />
Winterkälte den rund 3000 Meter hohen<br />
Hindukusch, eine Tat, wie sie in der ganzen Weltgeschichte<br />
nur noch wenige Parallelen findet. Die<br />
turanischen Herrscher, voran Bessus, der inzwischen<br />
den Namen Artaxerxes angenommen hatte,<br />
wähnten sich hinter den Gebirgswellen so sicher,<br />
dass sie die Organisation der Verteidigung als überflüssig<br />
abgelehnt hatten und wurden dann durch<br />
die plötzliche Ankunft Alexanders überrascht. —<br />
Da das Land keine Garantie für Ruhe bot, solange<br />
Bessus frei war, nahm Alexander seine Verfolgung<br />
schnellmöglichst auf. Die Perser kamen ihm dabei<br />
zu Hilfe; der Sogdianer erfuhr dasselbe Schicksal<br />
wie Darius: Er wurde von seinen Untergebenen<br />
gefesselt, im Gegensatz zu jenem aber, dem Feind<br />
lebend ausgeliefert, der ihn in Baktra hinrichten<br />
Hess.<br />
Das nächste Jahr war durch wechselvolle Kämpfe<br />
gegen die streitbaren Skythen ausgefüllt; sie brachten<br />
einem Teil des alexandrinischen Heeres die<br />
erste Niederlage bei. In diese Zeit fällt auch die<br />
Gründung von Alexandreia eschale, dem heutigen<br />
Chodschent, das zugleich den nördlichsten, durch<br />
Alexander in Persien erreichten Punkt darstellt.<br />
Auf dem Rückweg eroberte er die Burg des<br />
Häuptlings Oxyartes, dessen Familie ihm in die<br />
Hände fiel. Unter ihnen befand sich auch die<br />
Tochter Roxane, «die Perle des Morgenlandes*», die<br />
er sich — auch hier kommt das Bestreben nach<br />
Ausgleich zwischen Ost und West zum Ausdruck<br />
— zur Gemahlin erkor.<br />
Wieder lockte ein neues Ziel: Das Sagenland<br />
Indien. Nach wechselvollen Kreuz- und Querzügen<br />
überschritt er im Winter 327—26 den Indus und<br />
stiess am Hydaspes auf die Streitmacht des Indier-<br />
•waMUaaffijr^r*v\.-i »*». ~ .Vm/Ät-j isu..'»"'<br />
«Verbeugung in den Staub» bemerkbar machte.<br />
Dennoch scheint er von seinen Kämpfereigenschaften<br />
nichts verloren zu haben; denn gerade in dieser<br />
Periode vollbrachte er beim Sturm auf die befestigte<br />
Hauptstadt der Mallier seine wohl mutigste<br />
Tat, um derentwillen er schon verdienen würde, in<br />
die Weltgeschichte einzugehen. Droysen erzählt<br />
darüber: «Alexander Hess sofort die Stadt von der<br />
Reiterei umzingeln; doch wurde es später Abend,<br />
ehe das Fussvolk herankam, zugleich waren alle,<br />
die Reiterei von dem Flussübergang und der heftigen<br />
Verfolgung, das Fussvolk von dem weiten und<br />
schweren Marsche, so erschöpft, dass für diesen<br />
Tag nichts weiter unternommen werden konnte; so<br />
wurde das Lager rings um die Stadt her aufgeschlagen.<br />
Aber mit dem ersten Morgen begann<br />
Alexander mit der einen, Perdikkas mit der zweiten<br />
Hälfte des Heeres von allen Seiten das Stürmen<br />
gegen die Mauern; die Indier vermochten<br />
nicht, sie zu behaupten, sie zogen sich von allen<br />
Seiten auf die stark befestigte Burg zurück. Alexander<br />
Hess auf seiner Seite ein Tor der Stadtmauer<br />
erbrechen, und drang an der Spitze seiner<br />
Leute, ohne Widerstand zu finden, in die Stadt<br />
und durch die Strassen zur Burg; sie war mit starken<br />
Mauern versehen, die Türme wohlbemannt,<br />
die Belagerungsarbeit unter den Geschossen der<br />
Feinde gefährlich. Dennoch begannen die Makedonier<br />
sofort zu untergraben, andere brachten ein<br />
paar Sturmleitern heran und versuchten sie anzulegen;<br />
aber der ununterbrochene Pfeilregen von<br />
den Türmen machte selbst die Mutigsten stutzen.<br />
Da ergriff Alexander eine Leiter; in der Linken den<br />
Schild, in der Rechten sein Schwert, stieg er<br />
empor, ihm nach Peukestas und Leonnatus auf derselben,<br />
ein alter Kriegshauptmann Abreas auf<br />
einer zweiten Leiter. Und schon ist der König bis<br />
an die Zinne; den Schild vor sich aufgestützt, zugleich<br />
kämpfend und sich wehrend, stürzt er die<br />
Indier, die auf ihn hinabschlagen, rücklings von<br />
der Mauer hinab, und braucht sein kurzes Schwert<br />
gegen ihre Füsse; endlich ist die Stelle vor ihm<br />
einen Augenblick frei, er schwingt sich auf die<br />
Zinne, ihm folgt Perdikkas, Leonnatus, Abreas,<br />
schon dringen die Hypaspisten mit lautem Geschrei<br />
auf den Leitern nach, überfüllt brechen diese zusammen,<br />
und der König auf der Zinne ist abgeschnitten.<br />
In seiner glänzenden Rüstung und seinem<br />
Helmbusch erkennen ihn die Indier; zu nahen<br />
wagt ihm niemand, aber Pfeile, Speere, Steine<br />
Ruinen des Danuspalastes in Persepolis, den Alexander der Grosse als Rache für die 150 Jahre vorher<br />
erfolgte Verwüstung Griechenlands einäschern liess.<br />
Fürsten Porös mit 30 000 Mann, 4000 Pferden, 300<br />
Sensenwagen und 200 Kriegselefanten. Trotzdem<br />
Alexander nur 5000 Reiter und 7000 Fussvolk<br />
entgegenzusetzen hatte, da er nur einen Teil seines<br />
Heeres mitgenommen hatte, wurde auch der<br />
Inder in einem blutigen, unter dem Namen «Elefantenschlacht»<br />
bekannten Treffen geschlagen.<br />
Sollte der Einbruch nach Indien versucht werden?<br />
Nach der Ueberlieferung hätte dieser Plan in<br />
Alexanders Absicht gelegen, doch scheint es, dass<br />
ihm hier sein Heer die Gefolgschaft verweigerte<br />
— zum erstenmal, seit er acht Jahre vorher von<br />
Pella weggezogen war. Wohl oder übel musste<br />
Alexander nachgeben. Mit einer selbstgebauten<br />
Flotte wurde die Reise der Indusmündung entgegen<br />
angetreten.<br />
Jmmet noch d&t exste JCämpfex.<br />
Hatte sich der Charakter Alexanders unter dem<br />
Eindruck des Erlebten und dem Einfluss des<br />
Orients geändert? Sicher ist, dass der Makedonierkönig<br />
nicht nur seine griechische Gesinnung durch<br />
eine persische hatte teilweise verdrängen lassen;<br />
er nahm auch seinen Untergebenen gegenüber je<br />
länger je mehr die Haltung eines persischen Despoten<br />
an, die sich übrigens später in der Forderung<br />
nach der Proskynesis, das heisst der unterwürfigen<br />
Wtihnacfils-Qeschznke<br />
zu äusserst massigen<br />
Fabrikpreisen<br />
werden aus den Türmen herab, aus der Burg herauf<br />
gegen ihn geschleudert; seine Getreuen rufen ihm<br />
zu, zurückzuspringen und sein Leben zu schonen;<br />
er aber misst mit einem Blick die Mauerhöhe zur<br />
Burg hinein, und schon ist der kühne Sprung getan,<br />
er steht allein innerhalb der feindlichen<br />
Mauer; mit dem Rücken an sie gelehnt, erwartet<br />
er die Feinde. Schon wagen sie zu nahen, schon<br />
dringt ihr Führer auf ihn los, mit einem Schwertstoss<br />
durchbohrt ihn Alexander, einen zweiten zerschmettert<br />
er durch einen Steinwurf, ein dritter,<br />
ein vierter sinkt unter des Königs Schwert; die<br />
Indier weichen zurück, sie beginnen von allen Seiten<br />
her mit ihren Pfeilen auf ihn zu zielen; noch<br />
schützt ihn sein Schild, dann ermüdet sein Arm;<br />
aber jetzt treten Peukestas, Leonnatus, Abreas an<br />
seine Seite, und schon sinkt dieser von einem<br />
Pfeil durchbohrt nieder; jauchzend sehen das die<br />
Indier. Mit doppeltem Eifer schiessen sie. Ein Pfeil<br />
trifft des Königs Brust, der Panzer ist durchbohrt,<br />
ein Blutstrahl spricht hervor, mit ihm der Atem<br />
der Lunge; Alexander merkt es in der Wut des<br />
Kampfes nicht, er will noch kämpfen; da beginnt<br />
das Blut zu stocken, zu erkalten, die Knie schwanken,<br />
der Atem röchelt, das Auge bricht, er sinkt<br />
nieder auf seinen Schild. Wilder dringen die Indier<br />
vor, Peukestas deckt den Gefallenen mit dem<br />
Heiligen Schilde von Ilions, Leonnatus beschirmt<br />
ihn von der anderen Seite; und schon trifft sie<br />
Pfeil auf Pfeil, sie halten sich kaum noch aufrecht,<br />
der König verblutet.<br />
Indes ist vor den Mauern die wildeste Bewegung;<br />
die Makedonier haben ihren König in die<br />
Stadt hinabspringen sehen; es ist nicht möglich,<br />
Der sterbende Alexander. Statue m den Uffizien<br />
in Florenz.<br />
dass er sich rettet, und sie vermögen ihm nicht zu<br />
folgen; man will Sturmleitern, Maschinen, Bäume<br />
anlegen, alles verzögert, jeder Augenblick Säumnis<br />
kann sein Tod sein; sie müssen ihm nach; die<br />
einen treiben Pflöcke in die Mauer und klimmen<br />
empor, andere steigen auf den Schultern der Kameraden<br />
zu den Zinnen hinan; da sehen sie den<br />
König am Boden, Feinde dicht umher, schon sinkt<br />
Peukestas. Vor Wut und Jammer schreiend, stürzen<br />
sie sich hinab; sie scharen sich schnell um den<br />
Gefallenen, dicht verschildet rücken sie vor und<br />
drängen die Barbaren hinweg; andere werfen sich<br />
auf das Tor, reissen es auf, heben die Torflügel<br />
aus den Angeln, und mit wildem Geschrei stürzen<br />
die Kolonnen hinein in die Burg. Nun geht es<br />
mit doppelter Macht auf den Feind, sie schlagen<br />
alles tot. Weiber, Kinder werden durchbohrt, das<br />
Blut soll ihre Rache kühlen. Andere tragen den<br />
König auf seinem Schilde hinaus; noch ist der<br />
Pfeil in seiner Brust; man versuchte ihn hinauszuziehen,<br />
ein Widerhaken hält ihn zurück; der<br />
Schmerz lässt den König aus seiner Ohnmacht erwachen;<br />
seufzend bittet er, den Pfeil aus der<br />
Wunde zu lösen, die Wunde mit seinem Schwert<br />
zu erweitern. So geschieht es, reichlich rieselt das<br />
Blut hervor, eine neue Ohnmacht überfällt ihn;<br />
Leben und Tod scheint über ihn zu ringen. Weinend<br />
stehen die Freunde um sein Bett, die Makedonier<br />
vor dem Zelt. So vergeht der Abend und<br />
die Nacht.><br />
Doch Alexander war nicht tot, er erholte sich<br />
im Verlaufe der Fahrt auf seinem Boot und langte<br />
im August 325 in Patala an. Hier trennte er nun<br />
sein Heer in zwei Teile. Während sein General<br />
Nearch mit einer Flotte den Seeweg nach der<br />
Euphrat- und Tigris-Mündung suchen sollte, wählte<br />
Alexander für sich den Landweg. Unter ungeheuren<br />
Entbehrungen, die rund drei Vierteln seiner<br />
Mannschaft das Leben kosteten, durchzog er im<br />
Herbst und Winter 325 die Felswüsten, die ihn<br />
vom eigentlichen Persien trennten und traf endlich<br />
im Februar 324 in Susa ein. Hier nun wurde die<br />
Verbindung zwischen Griechenland und Persien<br />
durch eine Riesenhochzeit besiegelt, durch die sich<br />
92 griechische Adlige, an ihrer Spitze Alexander,<br />
mit Töchtern des Landes vermählten.<br />
Alexande* sthU 33iätvdg.<br />
Noch bewegten grosse Pläne den Makedonier.<br />
Arabien sollte unterworfen werden; die mesopotamische<br />
Ebene bedurfte einer grossangelegten Bewässerung;<br />
Handel und Schiffahrt waren im Aufblühen<br />
und stellten täglich neue Probleme. Doch<br />
die Zeit Alexanders war um. Als er Anfang Juni<br />
324 von einem heftigen Fieber befallen wurde, besass<br />
der durch viele Verwundungen und wahrscheinlich<br />
auch eine immer opulentere Lebensführung<br />
geschwächte Körper nicht mehr genug Widerstand.<br />
Am 11. Juni 324 verschied er, erst 33jährig.<br />
Wohl zerfiel das alexandrische Riesenreich unter<br />
der Herrschaft der Diadochen innert kurzer<br />
Zeit; doch hatte der Gedanke eines Ausgleichs<br />
zwischen Ost und West Fuss gefasst und. damit<br />
dem einige Jahrhunderte später aufblühenden<br />
Christentum den Weg geebnet. 0<br />
„ BASE DE FINE CHAMPAGNE<br />
Schauspielhaus f<br />
tag nachm. 15 Uhr.<br />
Abendkasse ab 18 Uhr (2 1111)<br />
Mi. abend 27. Nov. Felne Leute ( Th . e s en " 6 P e °P |e ),<br />
ein amerikanisches Stück von<br />
Irwin Shaw.<br />
DO. abend 28. NOV. Frymann.<br />
Fr abend 29 NOV. Maria Stuart, von Friedrich<br />
Schiller.<br />
Sa. abend 30. NOV. Die lustigen Weiber von Windsar.<br />
SD. nachm. 1. DeZ. Maria Stuart.<br />
SO. abend 1. Dez. Frymann.<br />
Militär auf allen Plätzen halbe Preise.<br />
S TERNEGG SCHAFFHAUSEN Muri (Aargau) Rest, zum Alpenzeiger<br />
Feine Bestecke, 90er und 100er Versilberung.<br />
20 verschiedene Modelle in allen Preisklassen.<br />
Handgehämmerte Schalen. — Kaffee-, Tee-,<br />
Likörservices. — Muster, Offerten und<br />
Prospekte kostenlose *<br />
T. c. 8. Aul der AnhOhe gelegen, h. d. Kirche. Neue, gr.<br />
heizbare Terrasse. Prachtvolle Aussicht. Grosser Parkpl.<br />
Sitzungszimmer. Butterküche, leb. Forellen, ff. Weine.<br />
Treffpunkt f. Automobilisten. Garage. Tel. 67. A. Stäubll.<br />
St. Gallen<br />
Hotel Walhalla-Terminus<br />
T. C. S. A. C. S. Bahnhofplatz. GrSsstes Haus am Platze,<br />
(80 B.). Mod. Komf. App. m. Bad. Z.-Telephon. Garage.<br />
Z. ab Fr. 4.50. Menüs zu Fr. 2.30, 3.- u. 4.-. Tel. 2 29 22.<br />
schützen sich vor Autound<br />
Eisenbahnkrankheit<br />
durch<br />
Erhältlich In allen Apotheken<br />
oder<br />
Central« Homeopath ique<br />
Romande<br />
Genf
VI AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> — N° 48<br />
Sitten diVätizungsiätseC<br />
1. jes<br />
2. wei<br />
3. pei<br />
4. 5. bo stu<br />
6. jaf<br />
7. rei<br />
8. le<br />
9. pi<br />
10. pau<br />
11. ei<br />
12. man<br />
le<br />
me<br />
mo<br />
mek<br />
wun<br />
P»<br />
zie<br />
sei<br />
tau<br />
tal<br />
ki<br />
Rätsel* Ecrlte<br />
pit<br />
rab<br />
säu<br />
won •<br />
co<br />
kaa<br />
ma<br />
pa •<br />
mor •<br />
par •<br />
son<br />
— se<br />
lan<br />
ehe<br />
ge<br />
se<br />
ma<br />
mu<br />
bö<br />
kom<br />
stö<br />
haa<br />
Einsendetermin: 5. Dezember<br />
Durch das Einsetzen je einer zweiten Silbe an<br />
Stelle der Striche entstehen in jeder Waagrechten<br />
vier zweisilbige Hauptwörter. Die zweiten Silben<br />
nennen aneinandergereiht jeweils ein viersilbiges<br />
Hauptwort folgender Bedeutung:<br />
1. Kleine Sonate. 2. Italienischer Komponist. 3.<br />
Feldherr im Alten Testament. 4. Künstler-Hochschule.<br />
5. Boxer-Klasse. 6. Fasanengehege. 7. Vorherrschaft.<br />
8. Gipsart. 9. Sowjetrepublik in Zentralasien.<br />
10. Sagenhafte assyrische Königin. 11. Antwort,<br />
Gegenrede. 12. Säugetier-Gattung.<br />
Die Anfangsbuchstaben der Viersübenwörter<br />
nennen einen Schweizer Kanton.<br />
4 Punkte.<br />
"Welche Pflichten hat der Gastgeber<br />
seinen Gästen gegenüber?<br />
Ein Gast darf sich in dem Heim, in das ihn<br />
eine Einladung führt, niemals fremd fühlen, denn<br />
nichts ist peinlicher, als eine «steife Gesellschaft»<br />
und jene «kühle Stimmung», die jede Geselligkeit<br />
ertötet.<br />
Der Eindruck des «Geborgenseins» ist jene<br />
Atmosphäre, in die der Gast gestellt werden muss,<br />
wenn die Einladung in guter Erinnerung bleiben<br />
soll.<br />
Kennt man den Gast genau, so ist es nicht<br />
schwer, seinen Eigenheiten und Wünschen Rechnung<br />
zu tragen.<br />
Der «angestammte Tischplatz» wird ihn ehren<br />
und freuen, das Servieren einer Lieblingsspeise<br />
wird ihm beweisen, dass keine Mühe gescheut<br />
wurde, um zu zeigen, dass man seiner gedachte.<br />
Die Einladung von Menschen, die der Gast schätzt<br />
und denen er gerne begegnet, deutet auf eine<br />
feine Einführungsgabe hin, die letzten Endes auch<br />
hier entscheidend sein wird.<br />
Handelt es sich jedoch um einen Gast, der ein<br />
«Fast-Fremder» ist, sei er nur von guten Bekannten<br />
eingeführt oder ein Geschäftsfreund — also ein<br />
«Pflicht-Besuch» —, muss der Gastgeber alles daransetzen,<br />
ihm sein Heim sympathisch, den Aufenthalt<br />
angenehm und ungezwungen zu gestalten.<br />
Dies alles muss aber mit Leichtigkeit und Grazie<br />
geschehen, ohne «Krampf»; das Räderwerk der<br />
Maschine darf nicht knirschen...<br />
Menschlicher Instinkt wird es einem ermöglichen,<br />
die Interessensphäre des Gastes rasch zu erfassen<br />
und das Gespräch in eine Bahn zu lenken, die<br />
ihn anregt, kurzum: Brücken zu schlagen, die<br />
schliesslich zu einer schönen Kameradschaft und<br />
in weiterer Folge zu einer verständnisvollen Freundschaft<br />
führen können.<br />
Handelt es sich um weibliche Gäste, wird die<br />
Hausfrau gewiss nicht in den Fehler verfallen,<br />
selbst Mittelpunkt sein und selbst wirken zu wollen.<br />
Sie wird — ganz im Gegenteil — alles daransetzen,<br />
ihre Gäste in den Brennpunkt des Gespräches<br />
zu stellen.<br />
In diesem Zusammenhange dürfen auch Aeusserlichkeiten,<br />
die bedeutungslos erscheinen, es<br />
aber durchaus nicht sind, niemals unterschätzt<br />
werden: die Hausfrau darf nun einmal weder «die<br />
Schönste» noch auch «die Bestangezogene» sein<br />
wollen und muss diese Rolle — als Gastgeberin<br />
von Geschmack und Takt — den Eingeladenen<br />
überlassen.<br />
In den besten englischen Kreisen, die uns so<br />
oft für gute Erziehung und Gastsitten als vorbildlich<br />
geschildert werden, ist es üblich, dass die<br />
Hausfrau sogar in ihrer modischen Ausstattung<br />
denselben Stil wahrt, wie ihre Gäste. Es besteht<br />
in diesem Sinne sogar eine ganz eigentümliche<br />
Gepflogenheit, die — als ungeschriebenes Gesetz<br />
des Anstandes — fordert, dass,die Hausfrau ganz<br />
so wirke, als wäre sie einer ihrer Gäste... Wir<br />
beobachten also bei vorbildlichen englischen<br />
Damen-Tees etwa, dass auch die Hausfrau Hut<br />
und Handschuhe trägt, ganz wie die Eingeladenen.<br />
Dies scheint auf den ersten Blick spassig, ja sogar<br />
übertrieben. Und doch ist es alles andere als das:<br />
es ist der feinste Ausdruck der Gleichstellung, sozusagen<br />
ein Symbol für die Anpassungspflicht<br />
einer vorbildlichen Gastgeberin.<br />
Nur Gastfreunde, die so etwas wie «Demut der<br />
Unterordnung» besitzen, werden sich einen schönen<br />
Kreis schaffen können, der sich gerne einladen<br />
lässt und der seinerseits gerne einlädt.<br />
Auftosunq, des ZaMencätsels<br />
a) Maroquinschuh; b) Exuberanüus; c) Indifferenz;<br />
d) Neolithikum; e) Relativität; f) Aufführung;<br />
g) Di visionär; h) Leopoldvüle; i) Innenfläche; k)<br />
Extrawurst; 1) Neapolitaner; m) Envoyes; n) Riesenjungfrau;<br />
o) Tölpeleien.<br />
Meinrad Lienert - Rudolf von Tavel.<br />
Richtige Lösungen des Zahlenrätsels (Nr. 46).<br />
4 Punkte:<br />
A, Bachofen, Glarus; E. Benz jun., Goldach;<br />
Max Bertschmann, Baeel; Frau E. Delb, Bern, Max<br />
Hum<<br />
«Für zehn Rappen Briefbogen möchte ich!»<br />
« Grob oder fein? ><br />
«Grob! Der Meister will Mahnbriefe schreiben!»<br />
Je nachdem.<br />
«Ich würde Sie von der Bank Geld holen lassen,<br />
wenn ich bestimmt wüsste, ob ich mich auf<br />
Sie verlassen kann.»<br />
«Wie hoch ist der Betrag?»<br />
«Welche Garantie habe ich aber, dass dieses<br />
Haarwasser wirklich meine Glatze verschwinden<br />
lässt? »<br />
«Welche Garantie? Sie bekommen einen Kamm<br />
als Zugabe!»<br />
«Junge! Du gehst schon zwei Jahre zur Schule<br />
und kannst nicht weiter als bis zehn zählen! Was<br />
willst du denn mal werden?!»<br />
«Schiedsrichter bei Boxkämpfen!»<br />
WORINGER IU/ 6<br />
Egh, Zürich; Frau Dr. Gräfjin, Walzenhansen;<br />
Frau Dr. J. Hopf, Bern; G. Laepple, Basel; Josef<br />
Leimer, Bettlach; Frau E. Lienhard, Töss; Frau<br />
E. Marioff, Buchs; Frau Marti, Ölten; Frau Lisette<br />
Rock, Basel; Frl. M. Ruf, Winterthur; Frau<br />
E. Steinbömer-Feix, Schaaa; Fritz Wenger, Bern;<br />
Frl. E. Winteler, Glarus.<br />
3 Punkte:<br />
H. Boiler, Zürich; Frl. Margrit Bossert, Lenzburg;<br />
Frau G. Fravi, Rapperewil; Frau Jacob, Winterthur.<br />
2 Punkte:<br />
Frl. Heidi Hürsch. St Gallen.<br />
Bticfaevtisch<br />
Im Widerstreit der Meinungen über die zukünftige<br />
Entwicklung unserer Volkswirtschaft werden<br />
die vorhandenen Probleme allzu oft aus einem beschränkten,<br />
durch die persönliche Einstellung bedingten<br />
Gesichtswinkel betrachtet. Dieser Irrtum<br />
rührt in vielen Fällen daher, dass die Gesetze, die<br />
die Volkswirtschaft seit Urzeiten unabänderlich regieren,<br />
nicht die ihnen gebührende Beachtung finden.<br />
«Die kleine Volkswirtschaft», die der Verlag des<br />
Schweizerischen Kaufmännischen Vereins kürzlich<br />
herausgegeben hat, dürfte für manchen Praktiker<br />
bei der Entwicklung und Kontrolle seiner eigenen<br />
Gedanken und Einfälle ein nützliches Hilfsmittel<br />
bilden. Der Verfasser, Prof. Walter Baumgartner,<br />
hat es verstanden, die verschiedenartigen Aspekte<br />
der Volkswirtschaftslehre in klarer und einfacher<br />
Sprache gründlich zu behandeln und dem Leser<br />
ein übersichtliches Bild über die vielfältigen Erscheinungsformen<br />
und die sie beherrschenden<br />
Grundsätze zu geben. 0"<br />
Woran sie scheiterten<br />
Zwei amerikanische Journalisten haben an den Die Stadtväter von Kearny in Nebraska haben<br />
ärmlichsten und verrufensten Orten New Yorks je offenbar einen plötzlichen Anfall von Moralins erlitten:<br />
in der 43 000 Einwohner umfassenden Stadt<br />
hundert arme Teufel beiderlei Geschlechts, sämtlich<br />
im Alter über 60 Jahre, über die Gründe ausgefragt, sind auf einmal Verordnungen in Kraft gesetzt<br />
an denen ihre Existenz scheiterte. Nur 5 Männer worden, die vielleicht zur Zeit unserer Urgrossväter<br />
und 3 Frauen wollten oder konnten darüber keinen als zeitgemäss betrachtet worden wären. Das heisst,<br />
Bescheid geben. Die verhängnisvollste Rolle hat existiert hatten die fraglichen Verordnungen schon<br />
in grossem Abstand die Liebe gespielt; ihr sind zuvor; sie waren aber bisher mit einer Höchststrafe<br />
54 Frauen und 35 Männer zum Opfer gefallen. Und von 10 Dollar «ausgezeichnet» gewesen, so dass<br />
wie schon im Sprichwort die Liebe und der Suff die meisten Polizeirichter Verstösse gegen diese<br />
zusammengekoppelt sind: an zweiter Stelle steht der Verordnungen als unerheblich überhaupt nicht abgeurteilt<br />
hatten. Um diesem Uebelstand abzuhelfen,<br />
Teufel Alkohol, der 11 Männer und 16 Frauen<br />
ruinierte. Durch eine Krankheit wurden 13 Männer hat der Stadtrat jetzt die Maximalstrafe auf 200 Dollar<br />
und 11 Frauen aus der Bahn geworfen, durch die erhöht, wobei nach Wahl des Richters ersatzweise<br />
Politik 17 Männer. 6 Männer und 3 Frauen gaben auch Gefängnis bis zu 90 Tagen verhängt werden<br />
der falschen Erziehung durch die Eltern die Schuld, kann.<br />
während umgekehrt 5 Männer und 11 Frauen die Um was für schreckliche Vergehen handelt es<br />
Undankbarkeit der Kinder anklagten. 5 Männer und sich hier nun eigentlich? Verboten ist künftig in<br />
2 Frauen erklärten, sie hätten einfach kein Glück gehabt,<br />
und 3 Männer beschuldigten die Gesellschaftskunststücken,<br />
Kunststücke, die eine ungewöhnliche<br />
Kearny: Karussellfahren, Vorführung von Zirkusordnung,<br />
sie in den Abgrund gestossen zu haben. körperliche Geschicklichkeit voraussetzen, nackt<br />
Während nun 142 unter allen Befragten erklärten, Baden zwischen Sonnenaufgang und 8 Uhr abends<br />
sie würden, wenn es in ihrer Macht stünde, nochmals<br />
von vorn anzufangen, alles ganz anders machen, anderen Geschlechts, Hundegebell nach 9 Uhr<br />
(nachts darf man also?), das Tragen von Kleidern des<br />
wollten 47 nur «gewisse Aenderungen» zugestehen, abends, Kaminfegen, Gassenkehren und Lumpensammeln<br />
zwischen 7 Uhr abends und 7 Uhr früh, die<br />
während 11 erwiderten, sie würden nichts bereuen<br />
und wären gegebenenfalls bereit, ihr verpfuschtes Benützung einer Maschine oder eines Fahrzeugs,<br />
Leben nochmals in allen Einzelheiten zu wiederholen<br />
1<br />
weises Spazierengehen nach<br />
dessen Lärm irgend jemand stören könnte, paar-<br />
Sonnenuntergang.<br />
Wenn Bern, dann Casino<br />
Kearny wird sittenrein<br />
Kleine<br />
Maschine<br />
froheWeihnacht.<br />
Knappheit und Teuerung!<br />
/ Brot r- . , B<br />
höhere Geschenksorgen! Das ist's wohl, was unser harrt.<br />
Und doch — ist unser Los etwa nicht höchst beneidenswert,<br />
wenn wir es mit anderen rings um uns herum<br />
vergleichen? Seya 14 hilft auch in dieser Lage:. -<br />
Mit der. Rechten wird sie am 21. Dezember wieder<br />
21370Tr<br />
schütten<br />
Weihnach<br />
0. Vorberg ÜTÄtf? Zürich<br />
erstklassig u. preiswert - Sonntags geöffnet<br />
Passende Weihnachtsgeschenke. — Umändern. — Modernisieren.<br />
grosse<br />
Sache<br />
unverwüstliche Schreibmaschine<br />
für das ganze<br />
Leben. 5 Modelle schon<br />
ab Fr. 220.-. Verlangen Sie<br />
ausfuhrl. Gratis - Prospekt<br />
durch d. Generalvertreter:<br />
W. Häusler -Zepf, Ölten<br />
schaffen und sich vor allem auch der Soldatenfürsorge<br />
Die TO-Los-Serie ist wieder sehr interessant, denn sie enthält^;<br />
mindestens einen Treffer<br />
übrige Chancen: —•^••••^—•••••••••••••••i<br />
•'" (Bei Vorbestellung der Ziehungsliste 30 Cts. mehr.) Lose auch ><br />
bei den berni<br />
SEVA-ZIEHUNG: 21. DE
JJO 48 _ DIENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />
Im Zeichen der Rationierung<br />
Alkohol aus der Holzverzuckerungsanlage<br />
in Graubünden<br />
Aber erst in zwei Jahren!<br />
Und mit einem « Amortisationsrappen » als<br />
Gegenleistung des Automobilisten.<br />
Ohne Zutun der Automobilisten ist als Folge des<br />
katastrophalen Treibstoffmangels die Frage der<br />
Streckung des Benzins durch Spritbeimischung<br />
wieder akut geworden (was nebenbei bemerkt nicht<br />
nur den sich in sturer Autofeindlichkeit gefallenden<br />
Kreisen um die Litra, sondern auch hohen und<br />
höchsten Mitgliedern der Behörden Anlass bot, unter<br />
Zuhilfenahme einer Geschichtsfälschung den Strassenverkehrsinteressenten<br />
die Schuld daran zu unterschieben,<br />
dass heute kein Alkohol zu Beimischungsawecken<br />
aufzutreiben sei. Was es in Tat und Wahrheit<br />
damit auf sich hat, ist dann allerdings durch<br />
die Erklärung der Via Vita, veröffentlicht in Nr. 46<br />
der A. R., enthüllt worden. Die Behauptungen der<br />
Behörden, der Alkoholeinfuhr stellen sich unüberwindliche<br />
Schwierigkeiten entgegen, erschienen jedenfalls<br />
in einem eigentümlichen Licht, wenn man<br />
weiss, dass ee dem Autogewerbe und der Garagen-<br />
Industrie gelungen ist, gewisse Mengen Ton Methylalkohol<br />
zu importieren.) Unter den gegenwärtigen<br />
Umständen, gekennzeichnet dadurch, dass wir mit<br />
Treibstoffälkohol auf dem Trocknen sitzen, gewinnen<br />
deshalb die Perspektiven für die in Graubünden in<br />
Entstehung begriffene Holzverzuckerungsanlage für<br />
den Automobilisten ein gewisses Interesse. Vor<br />
voreiligen Hoffnungen muss man sich dabei immerhin<br />
hüten, denn es handelt sich hier um ein<br />
Projekt auf lange Sicht. Vor Ablauf von zwei Jah-<br />
Ten ist nämlich nicht mit der Fertigstellung des<br />
Werkes zu rechnen, und auch dann vermag es nur<br />
einen Teilbetrag an die Lösung unseres Ersatztreibstoffproblems<br />
zu leisten, einer Lösung, die<br />
heute mit grösster Beschleunigung und Energie an<br />
die Hand genommen werden muss.<br />
An der kürzlich, in Chur abgehaltenen Generalversammlung<br />
der c Selva » entrollte nun Dr. Oswald<br />
ein Bild der wirtschaftlichen Aufgaben, welche die<br />
Holzverzuckerungsanlage zu übernehmen hat, für<br />
welche übrigens die Konzession des Bundes bereits<br />
erteilt ist. Die Anlagekosten des Werkes belaufen<br />
sich auf rund 5 Millionen. Da aber der zu erzeugende<br />
Sprit dadurch nicht dauernd zu stark belastet werden<br />
darf, hat der Bundesrat die Finanzierung durch<br />
Gewährung einer zusätzlichen Subvention von einer<br />
Million unterstützt und ausserdem. eine Abnahmeund<br />
Preisgarantie für den Sprit übernommen. Hinzu<br />
kommt noch ein Beitrag des Kantons Graubünden<br />
in der Höhe von ungefähr einer halben Million.<br />
Bereits befindet sich ein Projekt für die Herstellung<br />
von Alkohol-Keton, der als flüssiger Ersatztreibstoff<br />
Verwendung finden kann, im Studium. Ungefähr<br />
10000 T. könnte die Anlage jährlich hervorbringen<br />
(währenddem sich allein unser normaler<br />
Benzinbedarf vor dem Krieg auf 200000 T. pro<br />
Jahr belief). Nach der Auffassung Dr. Oswalds<br />
würde diese einheimische Produktion von Ersatztreibstoffen<br />
eine Erhöhung des Benzin-Tankstellenpreises<br />
um 1 Rappen pro Liter bedingen, die gewissermassen<br />
als «Risikoprämie» für das Autogewerbe<br />
zu betrachten wäre. Auch in normalen<br />
Zeiten würde es, so gab der Redner zu verstehen,<br />
keinen Luxus für unser Land bedeuten, wenn es<br />
etwa 10%, das heisst 20000 Tonnen, seiner normalen<br />
Benzinimporte selbst herstellt. Damit Hesse<br />
sich die Existenzgrundlage für die 50000 im<br />
Auogewerbe Beschäftigten festigen (was sich ja<br />
ganz gut anhört, aber der Hauptzweck der Uebung<br />
liegt wohl darin, dem Automobilisten einen* Teil der<br />
Amortisation der Anlage aufzuhalsen).<br />
Eine Ersatzstoff-Interpellation.<br />
Im Zürcher Kantonsrat hat W. Rissle folgende,<br />
von 28 weiteren Ratsmitgliedern unterzeichnete<br />
Interpellation eingereicht:<br />
t Welche Massnahmen gedenkt der Regierungerat<br />
zu treffen, um bei zunehmender Verknappung<br />
der wichtigsten Rohmaterialien, wie Eisen, Kupfer,<br />
Baumwolle, Wolle, Gummi, Benzin usw. die Arbeit<br />
in Industrie, Gewerbe und Handel sicherzustellen?<br />
Ist der Regierungsrat insbesondere bereit:<br />
1. Die Gründung von privaten Ersatzstoff - Industrien<br />
im Kanton Zürich weitgehend zu fördern?<br />
2. Die in den Gemeinden nun durchzuführende Altmaterial-Sammlung<br />
durch eine intensive und<br />
zentral geleitete Propaganda zu unterstützen?<br />
8. Die Bundesbehörden um die beschleunigte Förderung<br />
von Ersatzstoff-Industrien zu ersuchen,<br />
damit Bund und Kantone innert kürzester Zeit<br />
von der Vorratskriegswirtechaft zur Kreislaufkriegswirtschaft<br />
übergehen können und unser<br />
Land von der Arbeitslosigkeit infolge Materialmangel<br />
verschont bleibt? »<br />
AKTUELLES<br />
Ein neuer Anschluss an Via Vita.<br />
Zwischen den leitenden Persönlichkeiten der<br />
Via Vita und den Vertretern des T.A.G. (Treuhandfesellschaft<br />
für das Autotransportgewerbe) fand<br />
am letzten Freitag in Bern eine Besprechung .statt,<br />
deren Gegenstand die Frage des Anschlusses des<br />
T.A.G. an die Via Vita bildete. Im Prinzip kam<br />
dmbei eine Einigung zustande.<br />
Steuerrückvergütung für requirierte Fahrzeuge<br />
Der Kanton Aargau lenkt als erster ein.<br />
Unmittelbar nachdem sie in den Besitz des Wortlautes<br />
des bundesgerichtlichen Entscheides gelangt<br />
war, der die Kantone verpflichtet, die Steuerrückvergütung<br />
für requirierte Fahrzeuge nach der tät-<br />
sächlichen Dauer der militärischen Beanspruchung,<br />
d. h. nach Tagen genau zu berechnen, hatte die<br />
Aspa den zuständigen Instanzen der Kantone eine<br />
Abschrift des Urteils zugehen lassen. Daraufhin ist<br />
nun vom argauischen Regierungsrat die Mitteilung<br />
eingetroffen, er werde seinen früher gefassten Beschluss,<br />
worin die Steuerrückerstattung für requirierte<br />
Motorfahrzeuge ihre Regelung gefunden, dem<br />
Urteil des Bundesgeriohts anpassen, d. h. die Rüek»<br />
Vergütung nach Tagen berechnet vornehmen...<br />
nachdem sich der gleiche Kanton kürzlich noch dagegen<br />
gesträubt und erklärt hatte, er könne es nicht<br />
dulden, dass ihm die Aspa Befehle erteile. Nach<br />
der Lektüre des Urteils scheint er sich jedoch eines<br />
anderen, besseren besonnen zu haben. Nun, da das<br />
Eis gebrochen ist, sieht man mit um so grösserer<br />
Spannung der Stellungnahme der übrigen Kantone<br />
entgegen. Kneifen zu wollen, wäre angesichts der<br />
grundsätzlichen Bedeutung des bundesgerichtlichen<br />
Spruchs ein aussichtsloses Unterfangen und die<br />
grossen Verbände des Strassenverkehrs (Aspa,<br />
ACS und TOS) sind auch nicht gewillt, untätig zuzusehen,<br />
sofern der eine oder andere Kanton versuchen<br />
sollte, aus der Reihe zu tanzen.<br />
Subventionen für auf Holzgas umgebaute<br />
Lastwagen.<br />
Wie von den Behörden bereits mitgeteilt, werden<br />
inskünftig die nach dem Bundesbeschluss vom<br />
5. April 1939 gewährten Bundesbeiträge für den<br />
Umbau alter Lastwagen auf Holzgas nicht mehr<br />
ausgerichtet, wohl aber für neue Fahrzeuge<br />
schweizerischen Fabrikats. Es muss nun darauf<br />
aufmerksam gemacht werden, dass beispielsweise<br />
der « Opel Blitz » nicht den schweizerischen Lastwagen<br />
zugezählt wird.<br />
Wenn im übrigen das Kriegsindustrie- tind<br />
Arbeitsamt in seinem Aufruf an die Lastwagenbesitzer<br />
zum Umbau ihrer Fahrzeuge auf Holzgas<br />
darauf hinweist, dass sich dadurch eine jährliche<br />
Ersparnis von 5000 Fr. erzielen lasse, so ist eine<br />
gewisse Reserve dieser Behauptung gegenüber nicht<br />
unangebracht. Die Preise für Gasholz haben nämlich<br />
in den letzten Monaten eine saftige Erhöhung<br />
erfahren und stehen heute bereits auf 12—14 Rp.<br />
gegenüber 8 Rp. pro Kilo noch vor einiger Zeit.<br />
Daraus aber fliesst als zwangsläufige Folge eine<br />
Erschwerung der Amortisation der Umbaukosten.<br />
War der Aufmunterung des Bundes zum Umbau<br />
schon früher, trotz der niedrigeren Holzpreise, nur<br />
ein armseliger Erfolg beschieden, dann verwundert<br />
es nicht, wenn die Lastwagenbesitzer heute<br />
noch weniger Lust zum Anbeissen verspüren.<br />
Bei der Behandlung des Einführungsgesetzes<br />
zum Eidg. Strafgesetz durch den Zürcher Kantonsrat<br />
wurden am 16. November auch die Bestimmungen<br />
von Art. 156, der sich mit dem wichtigen<br />
Problem der Blutprobe befasst, diskutiert. Die Kantonale<br />
Strassenverkehrsliga hatte hiezu in einer<br />
Eingabe Stellung genommen und beantragte, die<br />
Vornahme von Blutproben nur bei Strassenverkehrsvergehen<br />
vorzusehen, nicht aber allgemein schlechthin.<br />
Dr. Guhl machte alsdann den Vermittlungsvorschlag,<br />
Art. 156 wie folgt neu zu fassen: Der<br />
Angeschuldigte darf einer körperlichen Untersuchung<br />
oder Durchsuchung unterzogen werden. Besteht<br />
begründeter Verdacht, dass an einem Verkehrsunfall<br />
angetrunkene Personen als Führer<br />
eines Motorfahrzeuges oder in anderer Weise beteiligt<br />
sind, so können diese nötigenfalls auch der<br />
ärztlichen Entnahme einer Blutprobe unterzogen<br />
werden. Dr. Guhl machte hiebei auf die Bedeutung<br />
dieses Scbicksalsparagraphen aufmerksam, der<br />
eventuell dem Einführungsgesetz in der Volksabstimmung<br />
zum Verhängnis werden könnte. Es sei<br />
daher angezeigt, eine Lösung zu finden, der auch<br />
die Kantonale Strassenverkehrsliga beistimmen<br />
könne.<br />
Die negative Behandlung der Interpellation Dr.<br />
H. Pruppacher über die Verwendung der Abfallgase<br />
der städtischen Kläranlage als Methangas für<br />
den Motorfahrzeugverkehr durch den Stadtrat hat<br />
bei den Verkehrsinteressenten einen unbefriedigenden<br />
Eindruck hinterlassen. v<br />
A. C. SS.<br />
SEKTION AARGAU. Auszeichnung für Berufschauffeure.<br />
Unsere Sektion wird auch dieses Jahr<br />
wieder auf Weihnachten die Auszeichnung für Beruf<br />
schauff eure verleihen. Anspruch darauf haben<br />
Berufschauffeure, die mindestens fünf Dienstjahre<br />
absolviert haben Die Auszeichnung besteht in einer<br />
Urkunde, einer Legitimationskarte und einem bronzenen<br />
(5—9 Dienstjahre), eilbemen (10—19) oder<br />
einem goldenen (20 und mehr Dienstjahre) Knopflochabzeichen.<br />
Der Anmeldetermin geht am 5. Dezember<br />
<strong>1940</strong> zu Ende. Reglement und Anmeldebogen<br />
könneD bei unserem Sekretariat in Aarau<br />
kostenlos bezogen werden. Die Kosten der Auszeichnung<br />
werden durch die Sektion getragen.<br />
SEKTION BERN. Clubball. Es sei nochmals<br />
an den Clubball erinnert, der am nächsten Samstag<br />
im « Bellevue-Palace > stattfindet und dessen<br />
Hauptattraktion das in voller Besetzung antretende<br />
Orchester « Teddy Stauffer » bildet. An Stelle<br />
des Mitternachtssoupers tritt ein reichhaltiges kaltes<br />
Büfett. Tischbestellungen nimmt, soweit sie<br />
noch berücksichtigt werden können, das Sektionssekretariat<br />
(Waisenhausplatz 2, Bern, Tel. 23.813)<br />
entgegen. Eintritt inkl. Steuer Fr. 5.45.<br />
SEKTION ZÜRICH. Winter-Generalversammlung.<br />
Die diesjährige Winter-Generalversammlung<br />
der Zürcher Sektion des A. C. S. geht in die Annalen<br />
des Clubs ohne Geschichte ein, da angesichts der<br />
umsichtigen und eifrigen Tätigkeit von Vorstand<br />
und Sekretariat sämtliche Traktanden diskussionslos<br />
genehmigt und den Club-Organen spontan der<br />
Dank für die mühevolle Tätigkeit ausgesprochen<br />
wurde. Bei einer Ausgabensumme von Fr. 120850.<br />
sieht das Budget 1941 ein Defizit von Fr. 9810.—<br />
vor, das durch eine Entnahme aus dem Sekretariats-<br />
Fonds gedeckt wird. Besonderem Interesse begegnete<br />
der Bericht von Präsident Gassmann-Hanimann<br />
über die zahlreichen Bemühungen des Vorstandes<br />
in der abgelaufenen Berichtsperiode, mit<br />
den Behörden ein befriedigendes Uebereinkommen<br />
hinsichtlich der Anpassung der Steuern an die reduzierten<br />
Fahrmöglichkeiten zu erzielen, die leider<br />
in den meisten Fällen von geringem Erfolg begleitet<br />
waren, nachdem der Fiskus in den Automobilbesitzern<br />
nach wie vor in erster Linie ein Steuerobjekt<br />
erblickt. Wobei allerdings zu vermuten ist, dass dem<br />
Steuervogt am 1. Januar die gequetschte Zitrone aus<br />
den Händen gleiten wird.<br />
Anschliessend an die Versammlung setzte man<br />
sich im grossen Konzertsaal des Restaurants Kaufleuten<br />
zum Martini-Mahl, das unter Rückkehr<br />
zur Tradition wieder als Herrenabend gefeiert<br />
wurde. Präsident Gassmann und Stadtrat Hefti<br />
fanden in ihren Begrüssungsanspraohen zündende<br />
Worte des Einstehens für die Heimat und damit<br />
reichen Widerhall in den Herzen ihrer Zuhörer.<br />
Nebenbei legten sie auch den Grund zu der nachherigen<br />
fröhlichen Stimmung, als der Präsident sich<br />
die ominöse Frage nicht verkniff, wie wohl die Behördemitglieder<br />
den Heimweg bewerkstelligen würden<br />
und Stadtrat Hefti ihm prompt tumegab», indem<br />
er seine Freude nicht verschwieg, auch Herrn<br />
Gassmann jetzt zu Fusse sehen zu dürfen.<br />
Wie üblich hatte die Vergnügungskommission<br />
ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm zusammengestellt,<br />
das die Erschienenen bis in den frühen<br />
Morgen zusammenhielt. Neben Perlen choreographischer<br />
Kunst und den staunenswerten Darbietungen<br />
des durch eine Kinderlähmung behinderten Bodenakrobaten<br />
Jack Diethelm stand im Mittelpunkt des<br />
Interesses eine Schnitzelbank über die Tätigkeit der<br />
Sektion iKraft und Wärme», wodurch wir jetzt<br />
wissen, welcher «Kategorie lebensunwichtiger Eidgenossen«<br />
wir die heutige Benzinmisere zuschreiben<br />
dürfen. Auch die bemoosten Häupter des Vorstandes<br />
mussten Haare lassen, soweit noch vorhanden, und<br />
Conferencier Baggenstos entfesselte Stürme der Heiterkeit,<br />
als er respektlos erzählte, wie Dr. Schmidlin<br />
den Stadtpolizisten am Seil herunterzulassen gedachte,<br />
als er bei verdunkeltem Zürich «einpackte<br />
aber nicht aufhörte». b-r.<br />
Aus den Verbänden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Protokoll der Monatsversammlung<br />
vom 6. November <strong>1940</strong>.<br />
Nach halbjähriger Abwesenheit<br />
infolge Militärdienstes konnte<br />
unser Präsident E. Griesser die<br />
von 27 Mitgliedern besuchte Monatsversammlung<br />
um 21 Uhr eröffnen.<br />
Er verdankte aufs herzlichste die vom Vorstand<br />
in dieser Zeit geleistete Arbeit, er spendete<br />
aber auch den Mitgliedern Lob für deren guten<br />
Willen, der sich trotz der schweren Zeit nicht hat<br />
unterkriegen lassen. Das Oktober-Protoll wurde<br />
einstimmig genehmigt und verdankt.<br />
Um Missverständnisse zu verhüten, "wurde der<br />
Kegelabend im Restaurant Viktoria, Zweierstrasse,<br />
auf jeden 2. Donnerstag nach der Monatsversammlung<br />
festgelegt.<br />
Die diesjährige Weihnachtsfeier wird wieder im<br />
gleichen Rahmen durchgeführt wie letztes Jahr.<br />
Für Mitglieder, die sich schriftlich und rechtzeitig<br />
als im Dienst befindend anmelden, ist eine kleine<br />
Soldatengabe vorgesehen.<br />
Nach dem Vorschlag zur Veranstaltung einer<br />
Exkursion in eine Firma für die Herstellung von<br />
Holzvergasern schloss die Versammlung um 22.50<br />
Uhr. Der Protokollführer i. V.: 0. Schuler.<br />
Es geht vorwärts.<br />
>!•• III.<br />
An der Sitzung des Treuhandverbandes des<br />
Äutotransportgewerbes vom 5. Juli <strong>1940</strong>, über<br />
die bereits an dieser Stelle berichtet wurde,<br />
warf Kollege Leuenberger in seinem Referat<br />
die Frage auf, ob es nicht zweckdienlich<br />
wäre, eine Erhebung über die heute geltenden<br />
Lohn- und Arbeitsbedingungen im Autotransportgewerbe<br />
durchzuführen, wobei der<br />
Verwaltungsrat des T.A.G. zu entscheiden<br />
hätte, ob der T.A.G. selbst oder die Berufsverbände<br />
der Arbeitnehmer diese Erhebung<br />
durchführen sollen. Die Arbeitnehmer haben<br />
jedenfalls die Absicht, eine derartige Erhebung<br />
zu veranlassen. Eine bereits früher<br />
Von den Arbeitnehmern durchgeführte Erhebung<br />
hat ergeben, dass die Unterschiede<br />
der Lohn- und Arbeitsbedingungen in den<br />
einzelnen Betrieben (mit Ausnahme der Vertragsfirmen)<br />
in keinem Gewerbe und in keiner<br />
Industrie unseres Landes so gross sind<br />
BUdietliidi<br />
DIE «SCHWEIZERGESCHICHTE», von Ernst<br />
Feuz, worüber in Nr. 46 eine Besprechung erschien,<br />
ist im Verlag Schweizerspiegel (Zürich)<br />
herausgekommen.<br />
REBECCA, Roman von Daphne du<br />
M a u r i e r. (Fretz & Wasmuth, Verlag. Zürich.)<br />
Was dem eigenartigen Roman von Daphne du<br />
Maurier vor allem zu seinem grossen Erfolg in<br />
England und Amerika verholfen hat, ist seine innere<br />
Spannung, die den Leser von der ersten bis<br />
zur letzten Seite in Atem hält.<br />
« REBECCA » ist ein Liebesroman, aber durchaus<br />
nicht von der herkömmlichen Art. Die eigentümliche,<br />
von mancherlei Geheimnissen umwitterte<br />
Titelheldin tritt in den Roman nicht auf; sie weilt<br />
bereits nicht mehr unter den Lebenden, wenn die<br />
Erzählung einsetzt. Es ist ihr Schatten allein, der<br />
weiterlebt, und der ihrem einstigen Mann und dessen<br />
zweiter Frau zum Verhängnis wird. Es ist bewundernswert,<br />
mit welcher erzählerischen Kunst<br />
und welch tiefer Seelenkenntnis Daphne du Maurier<br />
den inneren und äusseren Kampf zu gestalten<br />
wie im Autotransportgewerbe. Die Löhne<br />
schwankten zwischen Fr. 135.— und 450.—<br />
pro Monat. Jener Erhebung hafteten allerdings<br />
viele Mängel an, so dass das Resultat<br />
nicht Anspruch auf Vollständigkeit und Genauigkeit<br />
erheben kann. Es wäre darum sehr<br />
zu begrüssen, wenn der T.A.G. eine neue Erhebung<br />
durchführen würde. ,<br />
Kollege Leuenberger stellte ferner die<br />
Frage, ob man sich über den Inhalt der Gesamtarbeitsverträge,<br />
d. h. über die Lohnhöhe,<br />
die Summe der Soziallasten, die ein Gesamtarbeitsvertrag<br />
jedem Unternehmer vorschreiben<br />
würde, verständigen müsse, bevor<br />
die Tariffrage im Autotransportgewerbe<br />
durch die A.T.O. geregelt wird. Soll also der<br />
Abschluss von Gesamtarbeitsverträgen vor,<br />
mit oder nach der Regelung der Tariffragen<br />
getätigt werden? Diese Frage ist wichtig,<br />
weil man sich fragen muss, was als Grundlage<br />
für die Verhandlungen über den Abschluss<br />
von Gesamtarbeitsverträgen Geltung<br />
haben soll. Kollege Leuenberger ist persönlich<br />
der Meinung, dass eine Verständigung<br />
über den Inhalt der Gesamtarbeitsverträge<br />
rasch erfolgen sollte, weil der Kostenfaktor<br />
Arbeitskraft bei der Aufstellung der Tariffrage<br />
wesentlich ist. Dabei ist die Lohnfrage<br />
beim Abschluss der Gesamtarbeitsverträge<br />
für das ganze Gewerbe nicht allein ausschlaggebend.<br />
Eincgrosse Bedeutung kommt auch<br />
der Regelung der übrigen Anstellungsbedingungen<br />
zu. Die kommenden Gesamtarbeitsverträge<br />
oder ein einziger umfassender Vertrag<br />
werden neben der Lohnfrage eine Reihe<br />
anderer. Anstellungsbedingungen zu regeln<br />
haben, wie z.B. die Lohnzahlung bei Unfall,<br />
bei Krankheit, bei Militärdienst, ferner die<br />
Arbeitszeit, der bezahlte Ferienurlaub, die<br />
Spesenentschädigung etc. Im Hinblick auf die<br />
Ueberalterung der Arbeitnehmer im gesamten<br />
Transportgewerbe stellt sich auch die Frage,<br />
ob in den zu schaffenden Vertragswerken<br />
dieser Tatsache nicht erhöhte Beachtung zu<br />
schenken sei und eventuell eine Altersversicherung<br />
ins Auge gefasst werden könnte.<br />
Kollege Leuenberger verweist auf bereits gemachte<br />
Vorschläge, die Lohnersatzordnung<br />
für die Arbeitnehmer im Aktivdienst in eine<br />
Lohnersatzordnung für die infolge Alters oder<br />
Arbeitsmangels aus dem Produktionsprozess<br />
ausscheidenden Arbeitnehmer auszubauen.<br />
Ferner muss man sich grundsätzlich darüber<br />
verständigen, ob ein kommendes Vertragswerk<br />
nur minimale Lohn- tind Arbeitsbedingungen<br />
festlegen soll oder ob ein Vertragswerk<br />
von viel umfassenderem Ausmass<br />
geschaffen werden kann. Kollege Leuenberger<br />
tritt dafür ein, dass, um die Anfänge eines<br />
Gesamtarbeitsvertragswerkes nicht allzusehr<br />
zu komplizieren, nur die Mindestbedingungen<br />
für das Lohn- und Arbeitsverhältnis der Arbeitnehmer<br />
geregelt werden sollten. Es soll<br />
also eine unterste Grenze der Lohn- und Arbeitsbedingungen,<br />
unter denen keine Arbeitnehmer<br />
beschäftigt werden dürfen, festgelegt<br />
werden. Kollege Leuenberger will sich aber<br />
auch in dieser Frage nicht absolut binden,<br />
es liegt ihm mehr daran, die Frage zur Diskussion<br />
zu stellen und den Entscheid hierüber<br />
den kommenden Verhandlungen zu überlassen.<br />
(Schluss folgt.)<br />
ST. GALLEN. Chauffeure und Transportarbeiter.<br />
Monatsversammlung, Sonntag, 1. Dezember <strong>1940</strong>,<br />
vormittags punkt 10 Uhr, im Restaurant «Volkshaus»,<br />
St. Gallen. An dieser Versammlung wird<br />
voraussichtlich Unser Zentralsekretär Kollege<br />
Leuenberger über aktuelle Fragen innerhalb unseres<br />
Verbandes sprechen. Wir erwarten deshalb einen<br />
flotten Aufmarsch unserer Chauffeurkollegen.<br />
ZÜRICH. Berufs-Chauffeure. Unsere Monatsversammlung,<br />
die letzte dieses Jahres, findet am<br />
kommenden Samstag, den 30. November <strong>1940</strong>,<br />
20 Uhr, im Restaurant zum «Colosseum», 1. Stock,<br />
Zweierstrasse 134, statt. Wichtige Geschäfte stehen<br />
auf der Traktandenliste, so unter anderem ein<br />
Kreditbegehren für eine Kinderfeier.<br />
BREMGARTEN. Trotz nebligem, nasskaltem<br />
Wetter war unsere Versammlung vom 27. Oktober<br />
in Bowil gut besucht. Zur Diskussion standen wichtige<br />
Fragen des Autogewerbes. Die einschneidende<br />
Benzinrationierung hat tiefe Spuren im Autotransport<br />
hinterlassen. Die Fälle von Entlassungen und<br />
Betriebseinschränkungen mehren sich täglich. Kollege<br />
Lauffenburger berichtete über den Verlauf der<br />
Kundgebung des Autogewerbes vom 14 September<br />
in Bern, wobei Kollege Leuenberger zugunsten<br />
unserer Chauffeure seinen Standpunkt auseinandersetzte.<br />
— Die Autotransportordnung, die nun in<br />
Kraft getreten ist, lässt die Frage der Schaffung<br />
von Gesamtarbeitsverträgen in den Vordergrund<br />
treten. Der Verwaltungsrat des TAG hat bereits eine<br />
viergliedrige Vertragskommission eingesetzt, der<br />
auch Kollege Leuenberger angehört. — Die weitere<br />
Diskussion drehte sich um die zunehmende Teuerung.<br />
Das berechtigte Begehren, die Löhne den Verhältnissen<br />
anzupassen, war das Grundmotiv der<br />
interessanten Aussprache. — Wir machen an dieser<br />
Stelle nochmals auf die Besichtigung der Gasgeneratorenfabrik<br />
Imbert in Zürich-Affoltern, vom<br />
24. November, vormittags 9.30 Uhr, aufmerksam.<br />
versteht, den Lord de Winters zweite Frau, ein<br />
einfaches, feinfühliges und charaktervolles Naturgeschöpf,<br />
zu führen hat, gegen die Erinnerung an<br />
die glanzvolle und faszinierende Vorgängerin.<br />
Bei einem grossen Ball auf dem Schlosse Manderley<br />
erreicht dieser Kampf mit dem Schatten<br />
seinen Höhepunkt. Die zweite Frau glaubt dem Erinnerungsbild<br />
an die erste endgültig weichen zu<br />
müssen. Aber nun beginnt die Vergangenheit ihr<br />
wahres Antlitz zu zeigen, das ganz andere Züge<br />
aufweist, als die Liebende wähnte. Die tragische<br />
Geschichte der ersten Ehe tritt Zug um Zug aus<br />
dem Zwielicht der Vergangenheit hervor bis zu<br />
ihrem dunklen Ende. Das Geheimnis um die Tote<br />
beginnt sich zu lichten. Zuvor aber erhebt sioh ein<br />
letztes Mal der unheimliche Schatten, bis sein<br />
Bannkreis endgültig durchbrochen und der Gewissenskonflikt<br />
gelöst wird, der den Liebenden auf<br />
Schloss Manderley den Weg ins Leben zu verschliessen<br />
drohte.<br />
Nicht nur stofflich ist Daphne du Mauriers Roman<br />
ungemein faszinierend. Mit psychologischer<br />
Einfühlungsgabe weiss die Schriftstellerin die frauliche<br />
Gefühlswelt meisterlich darzustellen. Aus kleinen<br />
und kleinsten Zügen formt sie ein lebensvolles<br />
Bild der Heldin und der sie umgebenden Frauenund<br />
Männergestalten.
16 AUTOMOBIL-REVUE (DTENSTAG, 26. NOVEMBER <strong>1940</strong> — N"0 4»<br />
Liegenschaftsmarkt<br />
LUGANO<br />
Wunderbare Liegenschaft<br />
wegen Todesfall zu verkaufen. Grosse<br />
Villa mit Park, prämiierter, erstklassiger<br />
Rebberg, landwirtschaftl. Gebäude,<br />
50 000 m 2 , Blick auf Lugano, Stadt und<br />
See. Tramhaltestelle. — Anfragen an<br />
Postfach 45633, Lugano. (46-48<br />
Zu verkaufen<br />
oder zu verpachten wegen<br />
Todesfall neuzeitlich erbaute,<br />
gut eingerichtete<br />
Autogarage<br />
geräumige Werkstatt, Boxen,<br />
5-Zimmerwohnung,<br />
an Verkehrsstrasse in<br />
Langenthai. Auch dienlich<br />
für jeden andern mechan.<br />
Betrieb. Vorhanden sind:<br />
Drehbank, Ladegruppe,<br />
Elektro-Motor, Bohrmaschine,<br />
Schweissapparat,<br />
Pneupumpe, hydraulisch.<br />
"Wagenheber u. a. (48,49<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
22091 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
sind schon vielfach<br />
durch die «Automobil-Revue»<br />
verkauft<br />
und. gekauft worden,<br />
denn unter unseren<br />
Lesern, die in rund<br />
2000 Ortschaften<br />
der Schweiz verteilt<br />
sind, finden sich immer<br />
zahlungsfähige<br />
Interessenten.<br />
Machen Sie eine „Kleine Anzeige"<br />
in der Automobil-Revue<br />
«AUTO-GAZOR» ist der Holzgasgenerator für<br />
Personen- und Lastwagen. Mit unserer Anlage werden<br />
Höchstleistungen und solche bis Benzin-Leistungen<br />
erzielt. (48)22086<br />
HOLZ ist der amtlich bewilligte Triebstoff. Wir<br />
liefern ausführliche Pläne und Beschreibungen und<br />
haben noch einige Fabrikationsrechte zu vergeben.<br />
Anfragen an E. W. Moser, Gasgeneratoren,<br />
Neuengasse 20, Bürgerhaus, Bern.<br />
möglichst mit Verdeck, vorzugsweise Diesel. Kleine<br />
Beanspruchung. (48<br />
Offerten unter Chiffre 22073 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
3«f~ Für mehrere Monate zu mieten gesucht,<br />
mit oder ohne Chauffeur, (48,49<br />
(Holzgas oder Diesel), von grossem Transportunternehmen<br />
der Innerschweiz. Kauf des Wagens nicht<br />
ausgeschlossen. — Offerten unter genauer Angabe<br />
des Wagentyps und Jahrganges unter Chiffre 22065<br />
an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
für sämtliche FIAT-Modelle, vorschriftsgemass, einfach<br />
und in wenigen Sekunden zu montieren, per<br />
Garnitur Fr. 16.50. Sofort lieferbar.<br />
zu verkaufen, 2 Original-Fass, zirka ä 220 kg, B. P.,<br />
sowie 2 aufgummierte Pneus, 5.50-18 u. 5.25-18/14,<br />
div. Autoschläuche, 10 div. Kühlerschläuche, 27 div.<br />
Ventilatorriemen. — Off. unt. Chiffre 22071 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Reifen-Verkauf<br />
Winterreifen: 14/50, 5.25/16 und 5.50/17.<br />
Sommerreifen: 33/4, 3.50/19, 6.00/16, 6.35/16, 6.50/16,<br />
7.00/16 und 7.50/16. (47,45<br />
ALB. AEPLE, Pneuhaus, ST. GALLEN.<br />
Telephon 2 41 10.<br />
Cabriolet, 4 PL, 8 Zyl., 15 PS, in prima Zustand,<br />
mit allen Schikanen, Radio etc., nur 50000 km<br />
gefahren, zum Spottpreis von Fr. 3800.— bar.<br />
Offerten unter Chiffre 22072 an die (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Traktor-<br />
Anhänger<br />
Bereifung 750X20, doppelbereift,<br />
Brücke 3200X2000,<br />
Auflaufbremse.<br />
J. Merk, Anhängerbau,<br />
Frauenfeld. Telephon 137.<br />
Hotels, Villen,<br />
Garagen<br />
Holz statt Benzin<br />
Zu mieten gesucht<br />
für längere Zeitdauer, bei aufmerksamer Pflege<br />
ca. 3-Tonnen-Lastwagen<br />
ein bis zwei 5 T.-Dreiseitenkipper<br />
Scheinwerfer-<br />
Verdunklungshüllen<br />
FIAT Automobil-Handels A. G.<br />
Wiesenstrasse 7/9, ZÜRICH 8. Telephon 447 41.<br />
AUTO-OEL « 8<br />
Umständeh. billig zu verkaufen<br />
LANCIA (ASTURA)<br />
Zu verkaufen<br />
Zu verkaufen<br />
Anhänger<br />
Zu verkaufen<br />
Einachser-<br />
Anhänger<br />
für VA— 2 T. Tragkraft,<br />
Brücke 3,20X1,90 m.<br />
Robert Blum, Anhängerbau,<br />
Blotzheimerstrasse 29,<br />
Basel. Tel. 4 56 16.<br />
Wanderer<br />
10 PS<br />
Limousine, 4türig, mit<br />
Koffer, solide Maschine,<br />
für PERSONENWAGEN, äusserst preiswert für<br />
400 kg Tragkr., niedere Fr. 1600.—.<br />
Bauart u. weiche Federg. Anfragen unter Chiffre<br />
F. Hess, Garage Lilie, Z 6982 an die Automobil-<br />
Schlieren (Zeh.). (48 Revue, Bureau Zürich.<br />
Verlag, Druck und Cliches: HALL WAG A.-G., Bern.<br />
REGENERIER-ORGANISATION<br />
von Mineral-Ölen<br />
Basel, GQterstrasse 219<br />
A. Ferrari. Tel. 4 83 81<br />
pour la REGENERATION<br />
d 'Huiles minerales<br />
Genf, Rue de la Servette 29<br />
A. Hsenni, Tel. 2 9619<br />
Fachmännische, neuwertige Regenerierung sämtlicher Alt-Oele, wie Auto-, Diesel-,<br />
Kompressoren-, Härte-Oele etc., sowie aller Gbrigen gebrauchten Industrie-Oele.<br />
Ohne Verwendung jeglicher Säuren. Qarantle: Jeder erhält nur sein Oel retour!<br />
Beste Referenzen zur Verfügung. Technische Auskünfte und Preise bereitwilligst.<br />
Der denkwürdige 14. Juli 1865, der Tag, an dem der junge Engländer Edward Whymper<br />
mit seinen Gefährten das gefürchtefe, während vielen Jahren für unersteigbar gehaltene<br />
Matterhorn erzwang, und die Katastrophe, die mit dem Sieg der Menschen<br />
über den Berg verbunden war, ist in der Erinnerung bis auf den heutigen Tag wach<br />
geblieben. Kein alpiner Sieg, aber auch keine alpine Tragödie ist der alpenfahrenden<br />
Menschheit so geläufig, in der alpinen Literatur so verankert wie der Sieg über<br />
den «Löwen von Zermatt» und die Rache, die der stolze Berg genommen hat.<br />
Der bekannte Alpinist und Himalaya-Bergsteiger Smythe hat es nun unternommen,<br />
Edward Whymper als bahnbrechenden Alpinist, Forscher und Mensch darzustellen.<br />
Whymper war nicht nur ein begeisterter, furchtloser und erfolgreicher Bergsteiger,<br />
er war auch als Mensch eine ganz eigenartige, vielfach missverstandene Persönlichkeit,<br />
in manchen Belangen ein ausgesprochenes aber nie zur Blüte gekommenes<br />
Talent. Die Lektüre des jugendlichen Tagebuches mutet in seinen Gedanken und Aussprüchen<br />
fast unglaublich an; nicht minder faszinierend sind die nüchternen, durch ihre<br />
Einfachheit wirkenden alpinen Aufzeichnungen und eigenen Illustrationen Whympers.<br />
Frank Smythe hat das ganze — die jugendlichen Spaziergänge in der Londoner Umgebung,<br />
die Arbeit in der Holzschneidewerkstatt in Lambeth, die unzähligen Fahrten<br />
im Wallis, Berner Oberland und Mont-Blanc-Gebiet und die grossen Expeditionen<br />
in den Anden und Rocky Mountains — zu einer prächtigen Biographie geformt. Ihr<br />
Reiz und Wert liegt nicht allein in der Vermittlung grosser alpiner Taten, sondern<br />
auch im Empfinden, ein seltsames, grosses Bergsteigerschicksal kennenzulernen.<br />
Das Buch umfasst 336 Seifen Text, 16 Kunstdrucktafeln und<br />
kostet in Ganzleinen Fr. 8.80.<br />
In jeder guten Buchhandlung vorrätig.<br />
VERLAG HALLWAG BERN<br />
Ersatzteile<br />
von<br />
PEUGEOT, Typ 201.<br />
WHIPPET, 4 Zyl., 1929.<br />
ESSEX, 13 PS, 1931.<br />
ESSEX, 16 PS, 1929.<br />
CHEVROLET, 16 PS, 30.<br />
CHEVROLET, 16 PS, 32.<br />
Zu günstigen Konditionen<br />
zu verkaufen (48<br />
1 St. 7.50-17<br />
1 St. 7.00-17<br />
1 St. 4.75-17<br />
2 St. 4.50-18<br />
1 St. 4.00-18<br />
2 St. 5.50-18<br />
1 St. 5.25-19<br />
2 St. 5.75-16<br />
1 St. 6.2516<br />
4.50-21<br />
4^32<br />
15-45<br />
15-50<br />
14-45<br />
14-50<br />
13-45<br />
140-40<br />
CHRYSLER, Typ 66,<br />
1930.<br />
CHRYSLER, Spitzkühler,<br />
1931.<br />
ZYSSET,<br />
BUICK Master, 1929. ZOLLIKOFEN<br />
CITROEN C.4, 1932.<br />
FIAT, Typ 521, 1930. (Station). Teleph. 4.70.11.<br />
FIAT, Typ 501/3, 1928.<br />
Ankauf von Wagen<br />
PACKARD, 8 Zyl., 1931. aller Art<br />
Auto-Abbruch,<br />
St. Margrethen (St. Gall.).<br />
Tel. 7 32 68.<br />
PNEUS<br />
1 St.<br />
1 St.<br />
2 St.<br />
St.<br />
St.<br />
St.<br />
c*<br />
Offerten unter Chiffre<br />
22077 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Ersatzteile<br />
liefert prompt ab Lager<br />
LANCIA-<br />
AR T E N Ä<br />
10 PS<br />
Limousine, 4türig, ohne<br />
Mittelpfosten. Sehr sparsamer<br />
Wagen, in erstklassigem<br />
Zustand, f. Fr. 3300<br />
zu verkaufen.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Z6986 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
Zu verkaufen<br />
Lastwagen<br />
V/r—2 Tonnen<br />
13 PS, in neuwertigem<br />
Zustand, kontrollbereit.<br />
H. Pfenninger, Wetzikon.<br />
Telephon 97 8461.<br />
22054 (47,48<br />
FIAT<br />
Baliila<br />
Cabrio-Limousine, Modell<br />
<strong>1940</strong>, in neuwertigem Zustand,<br />
vorteilhaft abzugeben.<br />
(47,48<br />
Offerten unter Chiffre<br />
22057 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
Berna-Diesel<br />
Limousine, 19 PS, sorgfältig<br />
gefahrener Wagen für<br />
nur Fr. 800.- zu verkaufen.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
Z 6985 an die Automobil-<br />
Revue, Bureau Zürich.<br />
sofort zu verkaufen, sehr<br />
günstig, 5,97 PS, Modell<br />
1986, in ganz Ia. Zustd.<br />
Ausk.: F. Oberhänsli, Seefeldstr.<br />
8, Arbon. (48-50<br />
wegen Aufgabe des Geschäftes<br />
sehr gut erhalt.<br />
Vollreifen-<br />
Angebot<br />
850x120x690<br />
940 x130 X77O<br />
950x140x770<br />
1000x130x850<br />
36x5" x762<br />
Grössere Posten<br />
fabrikneue Ware.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
17360 an die Automobil-Revue,<br />
Bern.<br />
2BR<br />
Wirz-3-Seitenk.<br />
Mod. <strong>1940</strong>, 18,4 PS, 5 T.<br />
Nutzlast, Brücke 5X2,1 m,<br />
Zustand wie neu, guter<br />
Preis, gegen Kassa.<br />
3-Seitenkipper, Mod. 1930, Eilofferten an Postfach<br />
Typ G5, 6 Tonnen Nutzlast,<br />
mit neuerem 4-Zyl.-<br />
Luzern 6754.<br />
BOD-Dieselmotor. Der Wagen<br />
wird, weil überzählig,<br />
gegen Kassa günstig abgegeben.<br />
— Interessenten<br />
wenden sich unter Chiffre<br />
22058 an die (47,48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
FORD<br />
COACH<br />
Zu verkaufen<br />
Lieferwagen<br />
10,8 PS, 600 kg Tragkr.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
22089 an die (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
in Ostschweiz (48<br />
Saurer<br />
3>i T. Nutzl., Vierradbr.,<br />
gespritzt u. revid., Jahrg.<br />
1934. Eventl. Tausch an<br />
Saurer-Kipper 5 AD Benz.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
22090 an die (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
Zu verkaufen<br />
FORD<br />
Lastwagen<br />
2 T., 17 PS, mit Reserverad<br />
und 2 neuen Schneepneus,<br />
in fahrbereitem Zustand.<br />
— Anfragen unter<br />
Chiffre 22068 an d. (48<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
D. K. W.<br />
Modell 1935, Cabriolet, in<br />
gutem Zustand, äusserster<br />
Preis Fr. 900.—, Modell<br />
1933, Cabriolet, Motor neuwertig,<br />
Karosserie reparaturbedürftig,<br />
würde sich<br />
f. Lieferungswagen eignen.<br />
Preis Fr. 650,-. Anfragen:<br />
Telephon 4 26 67, Bern.<br />
(P 4582 Y<br />
Zu verkaufen<br />
FORD<br />
V8<br />
Zu verkaufen<br />
D. K. W.<br />
CABRIOLET<br />
4-P1., Md. 1935, 38 000 km<br />
gefahren, m. Motorbremse,<br />
in gutem Zustand. Preis<br />
Fr. 1200.—. (48)22076<br />
A. John, Erziehungsanstalt,<br />
Olsberg (Aargau).<br />
D.K.W.<br />
Cabrio-<br />
Limousine<br />
Holka, Typ LAN DI, Mod.<br />
<strong>1940</strong>, 2500 km gefahren,<br />
vorteilhaft zu verkaufen.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
17363 an die<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
>•»•»•••••••»»•»<br />
Oldsmobile<br />
vom Besitzer stets selbst<br />
gepflegt. Wagen, 5 Plätze,<br />
18 PS, tadelloser Zustand,<br />
Kofferraum u. ausserdem<br />
Kofferträger, sehr preiswert<br />
abzugeben. Wagen<br />
ist militärfrei.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
22066 an die (48,49<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
für wirkungsvolle Inserate: Hallwag-Cliche's I