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E_1940_Zeitung_Nr.050

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BERN, Dienstag, 10. Dezember <strong>1940</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

36. Jahrgang — No50<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgabe A (ohne Versicherung) halbjährlich Fr. 5.-, Jährlich Fr. 10.—<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

Ausgabe B (mit gew. Unfallversich.) vierteljährlich Fr. 7.50<br />

Ausgabe C (mit Insassenversicherung) vierteljfthrlich Fr. 7.75<br />

Die Zeit fordert:<br />

Erscheint jeden Dlenstaa<br />

REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />

Telephon 28.222 - Postcheck III414 - Telegramm-Adresse: Autorevue, Bern<br />

Gesehiftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743 *<br />

Weniger prüfen und „erdauern<br />

mehr und rascher handeln!<br />

Auf der Strasse, in Versammlungen, überall<br />

wo man nur hinhorcht, fängt das Ohr<br />

heute Tag für Tag unzählige Kritiken über<br />

die Arbeit der Behörden auf. Ungnädige Beurteilung<br />

finden dabei namentlich jene kriegswirtschaftlichen<br />

Instanzen, denen die Landesversorgung<br />

mit Treibstoffen und die Lösung<br />

des Ersatzbrennstofiproblems anvertraut<br />

ist. Häufig genug nehmen diese Kritiken<br />

ihren Ausgang von der Erörterung von<br />

Einzelfällen, um in eine politische Attacke<br />

gegen jene Persönlichkeit auszumünden, die<br />

man für den gegenwärtigen Stand der Dinge<br />

verantwortlich machen will.<br />

Sofern sich einem indessen die Möglichkeit<br />

eröffnet, an den Sitzungen jener Organe teilzunehmen,<br />

die sich unter irgendeinem Titel<br />

mit der Landesversorgung mit Treibstoffen<br />

oder mit der Schaffung von Ersatzbrennstoffen<br />

befassen, verhimmi man dabei mit nicht<br />

geringem Erstaunen Antworten, die sich<br />

ebenfalls auf Einzelfälle, auf vage Angaben<br />

und auf ungenaue Zahlen stützen, von denen<br />

obendrein zu sagen wäre, dass sie von Instanz<br />

zu Instanz, oft sogar von Tag zu Tag<br />

ändern. An Beispielen dafür ist wahrlich kein<br />

Mangel.<br />

Unter solchen Umständen vermag sich der<br />

unvoreingenommene Beobachter des Eindrucks<br />

nicht zu erwehren,<br />

dass etwas nicht stimmt.<br />

dass es mit der Aufklärung der Oeffentlichkeit<br />

hapert und dass es damit auch bei den<br />

Behörden selbst oft nicht besser steht. Da<br />

liegt die Frage nahe, wo die Ursachen einer<br />

solchen Situation zu suchen sind, welche die<br />

Zahl der Unzufriedenen tagtäglich wachsen<br />

lässt, die Kluft zwischen Regierung und Regierten<br />

verbreitert und ausserdem bewirkt,<br />

dass kostbare Zeit ungenützt verstreicht.<br />

Wenn wir auch keinen Anspruch darauf erheben,<br />

hier alle Wurzeln dieser Zustände<br />

freizulegen, so soll doch der Versuch unternommen<br />

sein, jene Faktoren aufzudecken,<br />

denen nach unserer Auffassung eine fundamentale<br />

Bedeutung zukommt.<br />

Wohl darf sich unser Beamtenstab sehen<br />

lassen, wohl umfasst er zahlreiche tüchtige,<br />

kompetente Köpfe an den leitenden Stellen.<br />

Aber die Bundesverwaltung ist<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ein Mann entlaufen!<br />

Roman von Vera Bern.<br />

62. Fortsetzung *<br />

«Haben Sie vor allem erreicht, dass ich<br />

Hans Römer besuchen kann? »<br />

« Nichts zu machen — sie befürchten Kol-<br />

Jusionsgefahr.»<br />

« Was denn nun weiter? »<br />

«Gar nichts weiter. Abwarten, Tee trinken.<br />

»<br />

« Was denn — die Hände in den Schoss<br />

legen? Während Hans... während sein Vater...?»<br />

« Ja. Abwarten. Den Dingen Zeit lassen,<br />

dass sie sich abrollen!... In der Absteigbude<br />

war ich auch schon. Becker hat man<br />

seit gestern früh, nachdem er wie ein Irrsinniger<br />

in Ihrem leeren Zimmer getobt, dort<br />

nicht mehr gesehen... der ist vermutlich<br />

an einen Arbeitsrhythmus gewöhnt, der<br />

sich in Friedenszeiten herausgebildet<br />

hat und den man damals hinnehmen<br />

konnte; dagegen scheint dieser gewaltige<br />

Apparat kaum imstande, sich durch Beschleunigung<br />

des Tempos den Erfordernissen<br />

des Krieges anzupassen.<br />

Genau das gleiche lässt sich für unsere<br />

Kriegswirtschaft feststellen. Die beiden Verwaltungen,<br />

die sich übrigens gegenseitig<br />

durchdringen und sich im Gleichschritt miteinander<br />

bewegen, wobei sie die nämlichen<br />

Methoden anwenden, erweisen sich in Zeiten,<br />

wie wir sie jetzt durchleben, als völlig<br />

überholt.<br />

Man hat es sich zur Gewohnheit gemacht<br />

(und weicht davon auch heute<br />

keinen Fussbrejt ab), alle sich erhebenden<br />

Probleme nach einem starren, unabänderlichen<br />

Schema bis in die letzten<br />

Einzelheiten zu prüfen. Man stellt Studien<br />

an, verlangt Antworten, ernennt<br />

Kommissionen« hält Sitzungen ab, zieht<br />

Experten und Oberexperten herbei, genau<br />

wie in den Jahren des tiefsten Friedens.<br />

Die Ereignisse und die Bedürfnisse nehmen<br />

jedoch auf diese anscheinend unerschütterliche<br />

Bedächtigkeit keine Rücksicht. Und so<br />

geschieht es, dass unsere Organisation dem<br />

Zeitgeschehen und den Forderungen der Stunde<br />

ständig nachhinkt, währenddem sich die<br />

Oeffentlichkeit — Industrie, Handel oder auch<br />

der simple Privatmann — zwangsläufig dem<br />

Lauf der Dinge einfügen, damit Schritt halten<br />

muss. Und die Folge davon? Ein vollständiges<br />

Auseinanderklaffen zwischen den<br />

Bedürfnissen einerseits und den Ergebnissen<br />

der Anpassung anderseits, denn diese bestimmt<br />

die Gangart des Amtsschimmels.<br />

Darin liegt wohl der Keim der Mehrzahl<br />

jener Kritiken eingeschlossen, die sich immer<br />

und immer wieder gegen Regierung und<br />

Kriegswirtschaft richten.<br />

heute nacht noch nach seiner Schiesserei über<br />

die Grenze nach Italien.»<br />

Gerda pendelt stundenlang vor dem Polizeigefängnis<br />

auf und ab.<br />

Sie sitzt am Nachmittag stundenlang in<br />

einem Korbsessel im Hotelvestibül.<br />

Um vier Uhr überreicht ihr der Portier<br />

einen Expressbrief.<br />

Sie reisst ihn auf. Sie liest ihn. Sie stürzt<br />

wieder zum Portier:<br />

«Wo ist Herr Staniol? Herr Staniol?... Ich<br />

muss ihn sprechen! »<br />

« Im Lesezimmer », antwortet der Portier<br />

unfreundlich; der Wirt hat ihm einen Tanz<br />

gemacht, dass er Gäste aufnahm, die das<br />

ganze Renommee des Hauses schädigten!<br />

Soviel Menschenkenntnis hätte ein Hotelportier<br />

zu haben!... Dabei hatte doch der Nachtportier<br />

die Leute aufgenommen...<br />

Gerda läuft ins Lesezimmer:<br />

«Da! Lesen Sie, lesen Sie!»<br />

«Immer mit der Ruhe, mein Kind.»<br />

Er holt den Zwicker aus dem Futteral,<br />

liest:<br />

Was man als Ausfluss lahmen Willens<br />

oder einer politischen Ueberzeugung betrachtet,<br />

ist im Grunde nichts anderes<br />

als Mangel an Schwung.<br />

Am schwersten freilich wiegt der Umstand,<br />

dass auch Männer von starker Energie, Entschlossenheit<br />

und ernstem Verantwortungsbewusstsein<br />

mit ihrem Bemühen zur Beseitigung<br />

des Beharrungsvermögens der Verwaltungsmaschinerie,<br />

worin sie eingegliedert<br />

sind, nur wenig ausrichten können. Es be-<br />

Es scheint, dass man in Kreisen der Motorfahrzeuggegner<br />

da^s heutige Darniederliegen des<br />

Automobilwesens für günstig hält, um die Aktion<br />

gegen den unangenehmen Konkurrenten der Eisenbahnen<br />

wieder aufnehmen zu können. So ist es<br />

kein Geheimnis mehr, dass die in der Litra vereinigten<br />

enragierten Autofeinde besonderen Wert<br />

darauflegen, die Frage der Verkehrsteilung zwischen<br />

Schiene und Strasse erneut aufzugreifen und<br />

in cihrer» Art zu lösen. Man wittert Frühlingslüft<br />

und hofft, die schon in früheren Jahren erhobenen<br />

Postulate in der heutigen Zeit der Benzinnot<br />

gegen weit geringeren Widerstand und mit mehr<br />

Erfolg verwirkliehen zu können. Eine Mahnung<br />

mehr für die Motorfahrzeuginteressenten, auf der<br />

Hut zu sein und eine geeinigte, starke Abwehrfront<br />

zu bilden.<br />

In den Zirkeln der «Litra» hegt man aber offenbar<br />

noch weitergehende Aspirationen; wenigstens<br />

geht dies aus einem Vortrag hervor, der in der<br />

«Litra> gegen Ende September <strong>1940</strong> (man kann,<br />

wenn nötig, mit dem genauen Datum dienen) gehalten<br />

wurde. Angesichts der Darlegungen des Referenten<br />

lässt sich der Warnungsruf an die leitenden<br />

Instanzen der Motorfahrzeug-Interessentenverbände<br />

nicht länger unterdrücken: «Hütet Euch<br />

am Morgarten!»<br />

Um den Hintergrund der Sache etwas näher zu<br />

betrachten: Der Zentralvorstand des Automobil-<br />

Clubs der Schweiz hatte sich diesen Sommer erlaubt,<br />

dem Bundesrat eine Broschüre «Das Auto,<br />

der unentbehrliche Helfer im wirtschaftlichen Wiederaufbau»<br />

zu überreichen, worin das Automobil<br />

als unentbehrliches Wirtschaftsinstrument und Arbeitsschaffer<br />

ersten Ranges bezeichnet und diese Behauptung<br />

durch ein ausführliches Zahlenmaterial<br />

sowie Vergleiche mit dem Ausland unter Beweis gestellt<br />

wurde. Damit verband der A. C. S. eine Anzahl<br />

Forderungen, um dem Motorfahrzeug auch in<br />

der Schweiz für die Zukunft seinen Platz an der<br />

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dürfte schon einer umfassenden Reorganisation<br />

des ganzen Systems und dazu einer<br />

Persönlichkeit in der Regierung, die stark<br />

genug wäre, eine Beschleunigung des Tempos<br />

herbeizuführen, um es durchzusetzen,<br />

dass überall das Verständnis für die Dringlichkeit<br />

der Probleme<br />

und für die in Kriegszeiten mitunter auftauchende<br />

Notwendigkeit einkehrt, auf<br />

Studien und Prüfungen zu verzichten,<br />

die sich allzuweit verlieren.<br />

Sonst passiert es nämlich, dass besagte<br />

Studien vor ihrem Abschluss gegenstandslos<br />

werden. Wofür denn auch Dutzende von<br />

Fällen den Beweis erbringen. Wir kommen<br />

nun einmal nicht länger darum herum, einem<br />

Beamten die Kompetenz zu verleihen, einen<br />

Entscheid zu treffen, ohne dass er Nachforschungen<br />

über zwei oder drei Jahre rückwärts,<br />

wenn nicht gar bis zum Weltkrieg<br />

1914/18 anstellen muss, um zu ergründen, ob<br />

« man » sich schon früher einmal mit der Angelegenheit<br />

beschäftigt hat, wenn ja, mit welchem<br />

Erfolg und ob er, der Beamte, durch<br />

diesen Präzedenzfall gedeckt ist...<br />

frühere Publikation -des T. C. S., betitelt «Das ganze<br />

Volk muss es einmal wissen!», bezeichnet er die<br />

A. C. S.-Broschüre dennoch als Affront gegen den<br />

Bundesrat. Man habe sogar mit der Veröffentlichung<br />

der Broschüre gedroht (als ob der A. C. S.<br />

nicht das Recht hiezu besässe!), was ungefähr der<br />

Devise «Und bist du nicht willig, so brauch ich<br />

Gewalt» gleichkomme.<br />

Aber das dicke Ende kommt erst: der Litra-<br />

Referent versteigt sich nämlich, zu der Erklärung,<br />

es scheine ihm bei diesem Sachverhalt nicht mehr<br />

verwunderlich, wenn ein Mitglied einer kantonalen<br />

Regierung ihm gegenüber neulich die Aeusserung<br />

getan habe,<br />

dass es nun nachgerade an der Zeit sei, die<br />

verantwortlichen Leiter einzelner Strassenverkehrsverbände<br />

wegen staatsgefährlicher Umtriebe<br />

zur Verantwortung zu ziehen (!!!).<br />

Man weiss nun an den Spitzen der grossen<br />

nationalen Strassenverkehrs-Verbände und deren<br />

kantonalen Sektionen, bei der «Via Vita», der<br />

schweizerischen und den kantonalen Strassenverkehrsligen<br />

woran man ist. Sollten es diese Organisationen<br />

noch weiterhin wagen, sich, wie es ihre<br />

Pflicht verlangt, für die Interessen der über 100 000<br />

Motorfahrzeugbesitzer einzusetzen, so laufen sie<br />

vielleicht in absehbarer Zeit Gefahr, wegen staatsgefährlicher<br />

Umtriebe vor Gericht gestellt zu werden<br />

...<br />

Es ist leider nicht bekannt geworden, wie sich<br />

der Vorstand der «Litra», dem ja verschiedene<br />

prominente Regierungsvertreter und Mitglieder der<br />

Bundesversammlung angehören, zu dieser krassen<br />

Entgleisung des Referenten gestellt hat. Möge man<br />

zu deren «Ehrenrettung» immerhin annehmen dürfen,<br />

dass der kritisierte Passus von dieser Seite<br />

aus eine scharfe, eindeutige Ablehnung und Zurückweisung<br />

erfahren habe. Wenn nicht, dann müsste<br />

Sonne zu sichern. Obwohl der «Litra-Referent»<br />

dieser A. C. S.-Broschüre gnädigst die Auszeichnung man am Sinnbild der Höhenstrasse der unvergesslichen<br />

Landesausstellung irre werden. widmet, sie sei «etwas milder» abgefasst als die<br />

V<br />

Meine Gerda!<br />

Verzeih mir ein letztes Mal! Ich danke<br />

Gott, dass mein Schuss den jungen Römer<br />

verfehlt hat. Du musst mir das glauben —<br />

es ist meine letzte Bitte an Dich! In einer<br />

Stunde geht mein Schiff. Wenn Euch das<br />

zu wissen dienlich ist: Direktor Römer<br />

fuhr in meinem Zug. Er sah aus wie ein<br />

ganz alter Mann und grüsste mich zuerst,<br />

als ich auf dem Perron an ihm vorüberging.<br />

Vielleicht hätte ich ihn ansprechen sollen<br />

— er schien mir so hilflos, wie er dastand,<br />

aber ich brachte es nicht über mich. Vergiss<br />

mich, Gerda, damit Du nicht im Bösen<br />

an mich zu denken brauchst.<br />

Alfred Becker.<br />

< Der Brief ist gut», sagt Staniol trocken.<br />

«Direktor Römer ist also als vollständig<br />

gebrochener Mann über Genua nach<br />

Hause gereist! Na, sehen Sie, Kind — alles<br />

rollt sich ab!»<br />

Gerda springt auf: «Ich muss Else Römer<br />

antelephonieren... sie vorbereiten!»<br />

«Tun Sie das. Ich springe inzwischen noch<br />

(Fortsetzung Seite 2.)<br />

Intimes aus de» »,Litf*a**<br />

zum Anwalt und überbringe ihm den Beckersehen<br />

Brief. Seine Selbstbezichtigung bestätigt<br />

Ihre Angabe vor dem Kommissar.»<br />

Um sechs kommt Staniol zurück: «Der<br />

Anwalt ist mit dem Brief zum Polizeikommissar.<br />

»<br />

Um sieben meldet der Portier:<br />

« Die Telephonverbindung kann nicht hergestellt<br />

werden. Der Teilnehmer wünscht<br />

nicht angerufen zu werden! »<br />

Um acht steht Hans Römer plötzlich im<br />

Hotelvestibül vor Gerda.<br />

Sie schreit auf: «Hans!»<br />

Er sagt nicht einmal guten Abend.<br />

« Los, Gerda. Melden Sie ein Gespräch an<br />

nach Hause. Else muss mir sofort ein paar<br />

tausend Franken schicken. Meine Brieftasche<br />

ist mir gestern während der Panik im Zirkus<br />

geklaut worden!... Ist Vater zu Bett? »<br />

«Geht nicht. Ihr Telephon ist gesperrt!»<br />

mischt sich Staniol ein.<br />

Hans Römer misst den Fremden, den er<br />

für den Geschäftsführer des Hotels hält, mit<br />

einem verwunderten Blick. Gerda wirft ein:


Konkurrenziert die Armee tatsächlich das private<br />

Auto-Transportgewerbe?<br />

In der «Automobilrevue» ist ein Artikel unter<br />

dem Titel «Die Armee konkurrenziert das Auto-<br />

Transportgewerbe» erschienen. Wir sind von verschiedenen<br />

Seiten telephonisch oder durch Briefe<br />

über das Zutreffen der im genannten Artikel erhobenen<br />

Anklagen befragt worden. In grundsätzlicher<br />

und abschliessender Erledigung des dadurch<br />

aufgeworfenen Fragenkomplexes geben wir bekannt<br />

was folgt-<br />

Die Transporte sind ausgeführt worden unter<br />

der Zuständigkeit und der Verantwortlichkeit der<br />

Abteilung fü>' leichte Truppen, die für die Ausbildung<br />

der Mot. Trsp. Trp. verantwortlich ist. Im<br />

Einverständnis mit dem für die Ausbildung verantwortlichen<br />

Waffenchef der leichten Truppen<br />

geben wir dazu folgende Erklärung ab:<br />

Es gehört zur Ausbildung der Mot. Trsp. Trp.,<br />

dass sie in der letzten Periode ihrer Ausbildung in<br />

den Belangen des praktischen Felddienstes allseitig<br />

ausgebildet werden. Dazu gehören insbesondere<br />

Uebungsfahrten aller Art, Organisation von Verladeplätzen,<br />

Durchführung von Transporten aller<br />

Art, damit sowohl die Organisation des Verlades<br />

wie auch dn Fahrt mit belasteten Fahrzeugen unter<br />

den verschiedensten Weg- und Witterungsverhältnissen<br />

praktisch ausgeführt werden können. Seit<br />

Jahren versucht die Abteilung für leichte Truppen<br />

diese Uebungsfahrten zu kombinieren mit effektiven<br />

Materialtransporten, einmal um diesen eine tatsächlich<br />

vorliegende Notwendigkeit zu verleihen<br />

und um die Truppe mit belasteten Fahrzeugen<br />

diese Uebungsfahrten durchführen zu lassen. Dieser<br />

alten Uebung gemäss wurden auch in den vergangenen<br />

Rekrutenschulen derartige Transporte<br />

ausgeführt, mit um so grösserer Rechtfertigung, als<br />

die Benzinvorräte des Landes Leerfahrten als nicht<br />

verantwortbar hätten erscheinen lassen.<br />

In der Sorge, keinerlei wirtschaftliche Interessen<br />

zu schmälern, sind in der Vergangenheit fast<br />

ausschliesslich Transporte für die Militärverwaltung<br />

durchgeführt worden. Vor Beginn der Ausführung<br />

der Transporte, die zum eingangs erwähnten<br />

Artikel Veranlassung gaben f haben sich die<br />

Schul-Kdt. im Auftrag des Waffenchefs mit dem<br />

Amt für Verkehr in Verbindung gesetzt, um der<br />

genannten Institution ihre Transportkapazität zur<br />

Verfügung zu stellen. Von der vorerwähnten Institution,<br />

Amt für Verkehr, wurde der Rat erteilt,<br />

sich mit dem Armeekommando, Sektion für Güterevakuation<br />

ins Benehmen ÜTI setzen zwecks Zuweisung<br />

von im Rahmen der beabsichtigten felddienstlichen<br />

Uebungen liegenden Transporten. Lediglich<br />

die Absicht, bei der heutigen Benzinlage nicht zu<br />

verantwortende Leerfahrten zu vermeiden, hat in<br />

Ermangelung von Transporten für die Militärverwaltung<br />

veranlasse Transporte auch für andere<br />

Institutionen auszuführen.<br />

Nur der Vollständigkeit halber sei hier noch<br />

ausdrücklieh hervorgehoben, dass nichts der Abteilung<br />

für Heeresmotorisierung ferner liegt, als<br />

das Autotransportgewerbe zu konkurrenzieren und<br />

ihm dadurch in seiner derzeitigen sowieso schweren<br />

Lage die Existenz noch mehr zu erschweren.<br />

Diese Erklärung darf um so ruhiger abgegeben<br />

werden, als von der Abteilung für Heeresmotorisierung<br />

seit ihrem Bestehen die grössten Anstrengungen<br />

gemacht werden, alle militärisch notwandigen<br />

Anordnungen im Sinne grössten Verständnisses<br />

und weitgehendsten Entgegenkommens für<br />

Industrie, Handel und Gewerbe, für das Autotransportgewerbe<br />

im besondern, zu treffen.<br />

ABT<br />

ARMEEKOMMANDO<br />

HEERESMOTORISIERUNG.<br />

Erleichterungen der<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Die Prämie für 1941 kann in Zweimonatsraten bezahlt werden. - Einführung<br />

eines Benzinrabatts nach Massgabe der Rationierungskategorien. - Zusätzliche<br />

Rückvergütungen auf den Prämien für <strong>1940</strong><br />

Nach Abschluss der Verhandlungen zwischen<br />

den Automobilverbänden und der Unfalldirektoren-Konferenz<br />

— deren Ergebnis<br />

zwar nicht in jeder Hinsicht den Wünschen<br />

der Motorfahrzeughalter entspricht — orientieren<br />

die Versicherungsgesellschaften ihre<br />

Motorfahrzeug-Haftpflicht-Kundschaft , durch<br />

ein Zirkular über die Neugestaltung der<br />

Haftpflichtversicherung für das kömmende;<br />

Jahr.<br />

Danach sind die zwischen den Versicherungsgesellschaften<br />

und Motorfahrzeugclubs vereinbarten<br />

Bedingungen für das Jahr 1941 folgende :<br />

I. Raten- oder Jahreszahlung.<br />

Neben der bisher üblichen Bezahlung der Jahresprämie<br />

auf einmal oder in zwei Halbiahresraten,<br />

wird die Zahlung der Prämie für je zweimonatige<br />

Perioden neu eingeführt. Der Versicherungsnehmer<br />

hat die Wahl. Dabei gilt folgendes :<br />

Zahlung von Zweimonatsprämien.<br />

a) Die Zweimonatsprämien betragen :<br />

je 20 % der Jahresprämie für die ersten vier<br />

Zweimonatsperioden, während welcher<br />

die Versicherung pro 1941 in Kraft gesetzt<br />

ist;<br />

je 10 % der Jahresprämie für die 5. und 6.<br />

Zweimonatsperiode, während welcher die<br />

Versicherung pro 1941 in Kraft gesetzt<br />

ist.<br />

b) Diese Zweimonatsprämien sind Minimalprämien.<br />

Sistierungsrabatte werden nicht mehr gewährt.<br />

Wird das Fahrzeug dagegen innerhalb der Zweimonatsperiode<br />

militärisch requiriert und bleibt<br />

es mindestens für die Dauer eines Monats im<br />

Dienst, so wird die Zweimonatsprämie pro rata<br />

temporis zurückerstattet.<br />

c) Bei wesentlicher Erhöhung der Benzinzuteilung<br />

für alle oder einzelne Benzinzumessungskategorien<br />

im Laufe des Jahres 1941 werden die unter<br />

Ziffer II vorgesehenen Benzinrabatte angemessen<br />

gekürzt. In diesem Sinne sind die Zweimonatsprämien<br />

also variabel. Die Rabattreduktion<br />

wird von den Gesellschaften jeweils nach<br />

Fühlungnahme mit den Motorfahrzeug-Clubs<br />

festgesetzt.<br />

d) Der Versicherungsnehmer kann bestimmen, wann<br />

« Der Herr war 50 freundlich, mir zu helfen.<br />

»<br />

«Und Staniol wird auch weiter helfen!<br />

Ich weiss doch, mit wem ich's zu tun habe!...<br />

Ich wohnte eine Zeitlang schräg-vis-ä-vis<br />

von Ihrer Fabrik. Verflucht habe ich Ihre "Sirene<br />

jeden Morgen, kann ich Ihnen sagen!<br />

Verflucht!» Er holt"die Brieftasche heraus:<br />

« Mit wieviel ist Ihnen gedient? » -<br />

« Danke. Ich rufe jetzt die Fabrik an.»<br />

« Bei Ihnen arbeiten die Prokuristen noch<br />

abends um acht? ... Machen Sie keine Geschichtchen.<br />

Ich hab' schon mehr Geld in<br />

Ihre Sache hier gesteckt: die Vorschüsse an<br />

die beiden Anwälte und meine ganze Existenz!<br />

»<br />

«Nehmen Sie's, Hans. Nehmen Sie's ruhig!<br />

» drängt Gerda.<br />

Hans Römer beisst Sich auf die Lippe —<br />

die Demütigungen der letzten Stunden —<br />

na!...<br />

die Zweimonatsperiode beginnen soll. Dabei<br />

wird aber ein angefangener Kalendermonat voll<br />

gerechnet.<br />

II. Benzinrabatt.<br />

Um den durch die Rationierung der Brennstoffe<br />

geschaffenen besonderen Verhältnissen Rechnung zu<br />

tragen, gewähren die Gesellschaften im Sinne einer<br />

einmaligen ausserordentlichen Massnahme, die an<br />

der vertraglichen Prämie für die folgenden Jahre<br />

nichts ändert, auch pro 1941 einen sog. «Benzinrabatt».<br />

Dieser wird zunächst unter Zugrundelegung<br />

der gegenwärtigen Benzinrationierungskategorien<br />

berechnet und beträgt zur Zeit:<br />

Rabatt<br />

bei Bezahlung der<br />

2-Monats- Jahres-<br />

1. Personenwagen: prämien prämie<br />

Kat. A 1—3 20 % 15 %<br />

» A 4—5, B 1 30 % 20 %<br />

» A 6—7, B 2 40 % 30 %<br />

» A 8, B 3, C, D 50 % 40 %<br />

2. Lieferungswagen:<br />

C 1<br />

• A 5, B 3, G 2 40% 30%<br />

» A 6—7, B 4—5, G 3—4 50 % 40 %<br />

Kat. A 1—2<br />

» A 3—4, B 1—2,<br />

20 %<br />

30 %<br />

15 %<br />

20 %<br />

10!<br />

15!<br />

20 1<br />

25<br />

.TH.«<br />

10!<br />

15 !<br />

20!<br />

7 Vermietwagen an fremde<br />

Selbstfahrer — —<br />

Elektromobile — —<br />

Wenn sich die Versicherungsgesellschaften genötigt<br />

sahen, bei der Berechnung jedenfalls der ersten<br />

Zweimonatsprämie 1941 auf die gegenwärtige<br />

Benzinrationierung abzustellen, dann liegt<br />

der Grund hiefür •darin, dass die Vorbereitungsarbeiten<br />

für das Prämieninkasso nicht weiter aufgeschoben<br />

werden konnten und die genauen Pläne<br />

der Behörden für das Jahr 1941 im Zeitpunkt der<br />

Beschlussfassung im einzelnen noch nicht bekannt<br />

waren.<br />

III. Gemeinsame Bestimmungen.<br />

1. Die Rückvergütung bei schadenfreiem Verlauf,<br />

wie sie in der Police vorgesehen ist, bleibt aufrecht<br />

erhalten.<br />

2. Die Umteilung in eine andere Dringlichkeits- oder<br />

Quantitäts-Kategorie, sowie der Umbau oder die<br />

Aenderung von Benzin- oder Rohölmotoren auf<br />

Ersatztreibstoffe oder elektrischen Antrieb sind<br />

der Versicherung ohne Verzug zu melden. Von<br />

diesem Zeitpunkt weg gelten alsdann die entsprechenden<br />

Rabattsätze.<br />

3. Sollte im Laufe des nächsten Jahres ein neues<br />

Benzinzuteilungs-System eingeführt oder die Rationierung<br />

aufgehoben Werden, behalten sich die<br />

Gesellschaften vor, die vorstehend dargelegten Bestimmungen<br />

den neuen Verhältnissen entsprechend<br />

anzupassen.<br />

Rabatte) ein. Sie betragen für<br />

Personenwagen der Kat. C: 10% und D: 20%<br />

der pro <strong>1940</strong> bezahlten Prämie.<br />

Lieferungswagen der Kat. C: 10 % der pro <strong>1940</strong><br />

bezahlten Prämie.<br />

Für die übrigen Fahrzeugarten kommt ein<br />

Benzin-Zusatzrabatt wegen des ungünstigen Verlaufs<br />

der Versicherungen nicht in Betracht.<br />

Voraussetzung für den Betfzin-Zusatzrabätt ist,<br />

dass<br />

a) die Versicherung -während mindestens 4 Monaten<br />

des Versicherungsjahres 1840 in Kraft war,<br />

b) die pro <strong>1940</strong> bezahlte Prämie nicht durch Zahlungen<br />

oder Rückstellungen für Schäden des<br />

gleichen Jahres aufgebraucht ist.<br />

Die Versicherungsnehmer, für die nach dem Gesagten<br />

ein Benzin-Zusatzrabatt in Betracht kommt,<br />

haben, sofern sie auf den Zusatzrabatt glauben Anspruch<br />

erheben zu können, den Nachweis ihrer Zugehörigkeit<br />

zu einer der anspruchsberechtigten B«nzinzuteilungskategorien<br />

nachzuweisen. Der Nachweis<br />

hat durch Einsendung der Benzinbezugs-Legitimationskarte<br />

oder einer Bescheinigung der kantonalen<br />

Motorfahrzeugkontrolle bsw. des kantonalen<br />

Kriegswirtschaftsamtes an die Versicherungsgesellschaft<br />

zu erfolgen.<br />

Weniger prüfen und „erdauern " —<br />

mehr und rascher handeln !<br />

Keine geringere Bedeutung darf der zweite<br />

Punkt beanspruchen, auf den wir hinweisen möchten.<br />

Unser Land hat bisher die kapitalistische<br />

Wirtschaft der Friedenszeit aufrechterhalten,<br />

währenddem praktisch sozusagen sämtliche<br />

Staaten der Erde diese Auffassung preisgeben<br />

mussten und überall das Einzelinteresse vor<br />

Er nimmt das Geld aus Staniols Händen.<br />

Gerda quittiert unaufgefordert.<br />

Hans Römer verbeugt sich steif: «Ich<br />

weiss nicht, wie ich mich- Ihnen erkenntlich<br />

...»<br />

«Lassen Sie, Herr Römer. Staniol hat's<br />

noch immer verstanden, sich für Dienste bezahlt<br />

zu machen. Braucht )a nicht mit Geld<br />

zu sein... kann eine Empfehlung sein an<br />

eine anständige Firma. Die Amüsier-Industrie<br />

steht mir sowieso schon bis zum<br />

Hals... ! »<br />

«Haben Sie einen Arzt zu Vater geholt,<br />

Gerda?» unterbricht Hans Römer ungeduldig.<br />

«Wann können wir mit ihm nach Hause?»<br />

«Er ist schon abgereist... allein, Hans.<br />

Ueber Genua!»<br />

« In dem Zustand?!... Aber Gerda!...»<br />

Staniol greift ein.<br />

« Da gibt's kein ,aber Gerda'... Fahren<br />

Sie so rasch als möglich, junger Mann!...<br />

Vielleicht werden Sie Ihren alten Herrn in<br />

AUTOMC"-" PrZVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER r"~ — N° 50<br />

(Schluss von Seite 1.)<br />

3. Motorräder:<br />

Kat A 1—2<br />

» A S, B 1<br />

» A 4—5, B 2—3<br />

» A 6, B 4, C. D<br />

4. Händler-u.Versuchsschllder,<br />

Taxameter, Krankentransport-<br />

und Leichenwagen<br />

20% 15%<br />

5. Gesellschaftswagen, Postautokurse<br />

und dergl., Rabatt<br />

nur auf die Grundbzw.<br />

Minimalprämie 20%<br />

15%<br />

6. Lastwagen und Traktoren<br />

mit Benzin- oder Rohölantrieb<br />

10% 10%<br />

mit Ersatzbrennstoffantrieb — —•<br />

Zusatzrabatt für <strong>1940</strong>.<br />

Auf der Prämie für das Jahr <strong>1940</strong>, die im<br />

Hinblick auf die beschränkte Benzinzuteilung<br />

um 20% für Personenwagen, Lieferwagen<br />

und Motorräder und um 15% für Lastwagen<br />

und Traktoren reduziert worden war, räumen<br />

die Versicherungsgesellschaften nunmehr<br />

für einzelne Fahrzeugkategorien noch<br />

zusätzliche Rückvergütungen (Benzinzusatz-<br />

demjenigen der Allgemeinheit zurückzutreten<br />

hatte.<br />

Was uns anbelangt, so sind wir noch weit entfernt<br />

vom Verständnis für die Notwendigkeit einer<br />

solchen Massnahme. Unentwegt heischt ein jeder<br />

für «ich einen Nutzen, wenn er etwas für die Gemeinschaft<br />

tun soll. Dabei bilden sich unwahrscheinlich<br />

widerspruchsvolle Situationen heraus.<br />

Wir haben kein Blech, um Kesselwagen zu bauen,<br />

heisst es beispielsweise. Dieweil aber erklären Industrielle,<br />

die noch solches Material hesjtzen: « Ich<br />

bin bereit, aus meinem Blech Kesselwagen herzustellen,<br />

vorausgesetzt, dass ich Benzin für mich<br />

einführen darf oder dass man mir wenigstens einen<br />

hesorideren persönlichen Vorteil zugesteht. ><br />

Heute können wir es uns indessen nicht mehr<br />

leisten, Hinz und Kunz ein «Vörtelchen» zuzuschanzen,<br />

auf dass er sich dazu herbeilasse, sein<br />

Kapital, seine Vorräte oder ändere Güter für die<br />

Laadesversorguag bereitzustellen. Man weigert sich,<br />

ein Sanatorium schaffen müssen... ich bleibe<br />

noch einen Tag hier und vertrete Ihre Interessen.<br />

Sonst ziehen sie Ihnen das Fell über<br />

die Ohren!... Ich melde mich dann bei<br />

Ihnen. Portier!» brüllt er in einem Atem.<br />

«Das Gepäck der Herrschaften zum Zuge<br />

nach Nizza!»<br />

Staniol bringt das junge Paar an den Zug,<br />

kauft <strong>Zeitung</strong>en für Hans Römer, Orangen<br />

für Gerda Manz, verstaut selbst das Handgepäck,<br />

winkt dem Zug nach. Geht dann zur<br />

Bahnpost und gibt ein Telegramm auf nach<br />

der Villa Römer:<br />

«Römer und Manz eintreffen morgen<br />

Nachtexpress. Staniol.»<br />

Else Römer liegt auf der Couch und wartet<br />

auf Karsten. Er hatte sich für acht zum<br />

Essen angesagt, wollte dann nachts mit ihr<br />

auf die Bahn fahren, um Gerda und... ja —<br />

und wen abzuholen? Warum war das Telegramm<br />

so entsetzlich unklar?<br />

(Schluss folgt.)<br />

zu begreifen, dass alles, was zur Verbesesrung der<br />

Rationierung geschieht, vornehmlich auf dem Gebiete<br />

der Treibstoffe, schliesslich jedem zugute<br />

kommt, ganz besonders den Kreisen von Industrie<br />

und Handel,- überhaupt allen, die noch Vorräte besitzen,<br />

sich jedoch nicht dazu durchringen können,<br />

die andern daran teilhaben zu lassen.<br />

Wenn man mit solcher Leichtigkeit Mann<br />

und Rcss und Wagen requiriert, weshalb nicht<br />

auch ein Gleiches mit jenen Stoffen, die für die<br />

Allgemeinheit von Interesse sind?<br />

Von allen Seiten hört man sagen, wir hätten<br />

Mengen von Zisternenwagen, womit sich die Benzinzufuhr<br />

bewerkstelligen Hesse. Warum sie also<br />

nicht requirieren und in den Dienst des Landes<br />

stellen? dass es doch endlich tage:<br />

. Die Zeit ist vorbei, da aus jeder Verhandlung<br />

mit dem Staat ein Vorteil herausgeschlagen<br />

werden konnte.<br />

Allzuhäufig verwechselt man Privatinitiative<br />

mit Privatinteresse, man jongliert in gefährlicher<br />

Art und Weise mit diesen,beiden durchaus nicht<br />

identischen Begriffen.<br />

*<br />

Um unsere Gedanken noch auf einen anderen<br />

Punkt hinzulenken: An der Spitze der verschiedenen<br />

Sektionen unserer, Kriegswirtschaft stehen fähige<br />

Leute, die z. B. aus der Privatindustrie kommen<br />

oder während des- letzten Krieges schon solche<br />

Funktionen versahen. Es lässt sich aber nicht<br />

leugnen, dass diese Männer, ehrlich bemüht, sich<br />

von den Interessen zu lösen, die sie vertreten, bei<br />

ihrer Tätigkeit einer andauernden « Bremsung ><br />

durch Bgriffe unterliegen, die ihnen tief im Blute<br />

stecken. Durch jenen des Gewinns beispielshalber.<br />

Gewiss, in normalen Zeiten wäre es ein lächerliches<br />

Unterfangen, irgendeinen Zweig fabrikatorischer<br />

Tätigkeit aufzunehmen, der nicht von allem Anfang<br />

an schon rentierte. Ganz anders im Krieg.<br />

Aus der Pflicht heraus, die Landesversorgung<br />

mit wichtigen Erzeugnissen um jeden<br />

Preis sicherzustellen, erwächst sehr oft die<br />

Notwendigkeit, die Rentabilität eines Unternehmens<br />

oder den Profit einer geschäftlichen<br />

Transaktion hintanzustellen.<br />

Selbst unter dem Zwang, ohne Aussicht auf Gewinn<br />

zu arbeiten, sollte man nicht immer davor<br />

zurücksebeuen. die finanziell vielleicht zwar wenig<br />

interessante Herstellung eines Artikels .aufzunehmen,<br />

wenn ihm, kriegswirtschaftlich betrachtet, entscheidende<br />

Bedeutung beigemessen werden muss.<br />

Ja sogar fal's bei einer solchen Operation etwas<br />

Kapital draufgehen sollte, so verkörpern die Arbeitsmöglichkeiten,<br />

die ein solcher Betrieb für alle<br />

jene Industrien und Gewerbe schafft, welche seine<br />

Produkte weiter verarbeiten, mehr als eine Entschädigung<br />

für allenfalls eingetretene Verluste.<br />

Schliesslich noch et"was:<br />

Wir lieben es, der Begeisterung Hemmschuhe<br />

anzulegen, wir malen gerne jenen, die<br />

etwas zu wagen gewillt sind, all die Schwierigkeiten<br />

aus, welche ihrer<br />

harren, wir verlegen<br />

uns dermassen auf die Suche nach dem «Dagegen<br />

», dass wir schliesslich das «Dafür»<br />

nicht mehr gewahr werden.<br />

• Mit einer Treffsicherheit, die uns klein, hfisslich<br />

und bescheiden werden lässt, hat kürzlich eine<br />

neu in die kriegswirtschaftliche Organisation eingetretene<br />

Persönlichkeit den Ausspruch getan, eine<br />

jede Sitzung beginne damit, dem Enthusiasmus der<br />

Teilnehmer eine kalte Dusche zu verabreichen. Hat<br />

man ihnen sodann die Katze den fBuckel hinaufgejagt<br />

und zu verstehen gegeben, dass es quasi unmöglich<br />

sei, etwas zu machen, dann folgt ein Appell<br />

an ihren .. Enthusiasmus, um sie anzuspornen,<br />

auf diesem Gebiete doch Vorwärts zu schreiten.<br />

^Natürlich, würde immer und überall das Pro<br />

und das Konira bis zur äussersten Grenze gegeneinander<br />

abgewogen, dann stände mit hundert zu<br />

eins zu weiten, dass überhaupt nichts geschähe.<br />

Kriegszeiten aber — das ist unsere Meinung —<br />

bieten für solche minutiösen Mediationen keinen<br />

Raum; jetzt oder nie ist der Augenblick, die positive<br />

Saite der Dinge ins Auge zu fassen und<br />

Taten zu vollbringen, selbst um den Preis<br />

eines allfälligen bitteren Nachgeschmacks.<br />

Vergessen wir eines nicht: Was uns der Krieg<br />

an Mitteln und Möglichkeiten noch übriglässt, ist<br />

Von solcher Art, dass wir rnit zäher Ausdauer und<br />

unbeugsamem Willen eine' Sache zu gutem Ende<br />

führen können, die uns in normalen Zeiten keineswegs<br />

gelänge.<br />

Letzte ITB^Icflungen<br />

Die offiziellen Prüfungen von Ersatztreibstoff-<br />

Wagen haben begonnen<br />

Durch Zirkularschreiben sind die Fabrikanten<br />

von Ersatztreibstoff-Anlagen für Motorfahrzeuge<br />

nunmehr aufgefordert worden, ilrre zur Vorführung<br />

bestimmten Fahrzeuge für die offiziellen Prüfungen<br />

bereitzuhalten und gleichzeitig auch ein für eine<br />

Fahrt von ca. 1000 km ausreichendes Brennstoffquantum<br />

bereitzustellen. Schon Ende der letzten<br />

Woche konnten die Fahrprüfungen unter der bewährten<br />

Leitung von Herrn Dr Tobler (Empa) aufgenommen<br />

werden. Angesichts der zur Organisation<br />

verfügbaren, ausserst kurzen Zeitspanne gebührt<br />

ihm für. die bis in alle Einzelheiten klappende<br />

Organisation der Prüfungen ganz besondere Anerkennung.<br />

Obwohl es leider des Drängens der Zeit<br />

halber nicht möglich ist, die Fahrten über mehr<br />

als 1000 Fahrkilometer auszudehnen, -wird es auf<br />

Grund des Prüfprogramms zweifellos gelingen, unfertige<br />

Konstruktionen auszuscheiden. -ivr-<br />

Neue Geschäftsleitung der Via Vita<br />

In seiner Sitzung' vom 6. Dezember <strong>1940</strong> hat der<br />

leitende Ausschuss der'Via Vita ausser einer allgemeinen<br />

Prüfung der _ gegenwärtigen Lage des<br />

Strassenverkehrs und Besprechung der vorzunehmenden<br />

Mässnahmen den neu ernannten Sekretär,<br />

Herrn Dr. Raaflaub, eingeführt. Dieser hat seine<br />

Funktionen am 1. Dezember <strong>1940</strong> angetreten.<br />

Herr Dr.'Raaflaub, der bisher die Geschäftsführung<br />

des Treuhandverbandes des Autotransportgewerbes<br />

(TAG) inne hatte, wurde anlässlich einer<br />

Reorganisation der Geschäftsleitung der Via Vita<br />

im Hinblick auf die bevorstehende grosse Aufgabe<br />

der Neuordnung unserer Verkehrswirtschaft zum<br />

neuen Leiter des Sekretariates der Via Vita berufen.<br />

Auf Grund einer besonderen Abmachung und der<br />

Beitrittserklärung des- TAG in die Via Vita T wird<br />

Herr Dr, Raaflaub auch -weiterhin bis zur Abklärung<br />

seiner Nachfolge im TAG die wichtigsten Geschäfte<br />

des TAG im Zusammenhang mit der Einführung<br />

der Auiotransportordnung bearbeiten.


NO 50 DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

S"O*>S für das<br />

Von einem Mitglied des Zentralvorstandes des<br />

Autogewerbeverbandes der Schweiz wurde uns ein<br />

Expose zugestellt, das sich eingehend mit der Notlage,<br />

in die das schweizerische Automobil- und<br />

Autotransportgewerbe durch die Benzinknappheit<br />

geraten ist, befasst. Es wird darauf hingewiesen,<br />

dass sich bei genügender Vorsorge in der Anlegung<br />

von Benzinreserven durch die kriegswirtschaftlichen<br />

Organe vor dem Kriege, wozu ausreichend Zeit vorhanden<br />

gewesen wäre, heute das Autogewerbe nicht<br />

in dieser katastrophalen Lage befände. Daran<br />

schliessen sich die Hinweise auf die Erklärungen,<br />

die der heutige Chef der Sektion für Kraft und<br />

Wärme, Herr Nationalrat Grimm, den Vertretern<br />

des Autogewerbes gegeben habe, nämlich, dass er<br />

•eine Verantwortung für alle eventuellen Unterlassungen<br />

für die Zeit vor Beginn der Mobilmachung<br />

im September 1939 ablehne. Das Expose führt<br />

jedoch aus, dass<br />

die kriegswirtschaftliche Organisation<br />

des eidg. Volkswirtschaftsdepartementes<br />

schon im Dezember 1938 die Bestimmungen<br />

für die kriegswirtschaftliche Lagerhaltung<br />

für Benzin erlassen habe.<br />

Als Mitverantwortlicher dafür, dass vor dem Kriege<br />

.zu kleine Vorräte an Benzin angelegt worden seien,<br />

soll Herr ,Dr. Imfeid in Betracht kommen, der zu<br />

jener Zeit Chef der eidg. Preiskontrollstelle war<br />

und als Fachmann für Benzinfragen des eidg.<br />

Volkswirtschaftsdepartementes für die kriegswirtschaftliche<br />

Lagerhaltung weitgehende Mitbestimmungsrechte<br />

hatte. Ihm wird vorgeworfen, dass er<br />

die Erteilung von Kontingenten für die Einfuhr<br />

von Benzin durch das Autogewerbe verhindert<br />

habe, obwohl dieses sich allen Bestimmungen über<br />

die kriegswirtschaftliche Lagerhaltung habe unterziehen<br />

wollen und als grösste Verteilerorganisation<br />

des Landes von verantwortungsbewussten Organen<br />

der Kriegswirtschaft nicht als uninteressant hätte<br />

beiseite geschoben werden dürfen.<br />

Das Autogewerbe beklagt sich ferner, dass ihm<br />

das Kriegssyndikat für den Import flüssiger Brennstoffe<br />

«Petrola», zu dessen Direktor Dr. Imfeid im<br />

Herbst 1939 ernannt wurde, verschlossen blieb. Damals<br />

versicherte der Chef der Sektion für Kraft<br />

und Wärme dem Autogewerbe persönlich, dass sich<br />

dieses Syndikat nur mit reinen Importfragen zu<br />

befassen habe. Inzwischen sind ihm aber nicht nur<br />

die zweckmässige Benzinverteilung im Inlande, sondern<br />

im Herbst <strong>1940</strong> auch die Uebernahme, Mischung<br />

und Verteilung samtlicher durch den Import<br />

und das Inland anfallenden Grundstoffe zur Verwendung<br />

für flüssige Ersatztreibstoffe übertragen<br />

worden, ohne dass man das Autogewerbe zu einer<br />

notwendigen und zweckmässigen Mitarbeit zugelassen<br />

hätte.<br />

Beim Kapitel<br />

gelangt der Verfasser des Exposes zu bittern Vorwürfen<br />

an die Organe des Kriegswirtschaftsamtes,<br />

die sich sagen lassen müssen, dass sie die Frage<br />

überhaupt zu spät und mit einer unerträglichen<br />

Langsamkeit an die Hand genommen haben. Ausserdem<br />

behauptet das Expose^ die kriegswirtschaftlichen<br />

Organe hätten, als sie in die Frage der Lösung<br />

der Ersatztreibstoffe endlich eingriffen, nichts<br />

zu einer positiven Hilfeleistung unternommen, sondern<br />

durch Verbotsmassnahmen — unter dem Vorwand,<br />

Ordnung zu schaffen, damit der Automobilist<br />

nicht zum Opfer einer «wahren» Erfinderinvasion<br />

fallen würde — alle bisher geleisteten Beiträge<br />

zur Lösung der Ersatztreibstofffrage auf<br />

Grund privater Initiative lahmgelegt. Das Autogewerbe<br />

ist der Auffassung, der Staat hätte an<br />

Stelle seiner Verbote alle bisherigen Leistungen der<br />

privaten Initiative, auch die bescheidensten Projekte,<br />

belohnen müssen, denn die Kreise des Autogewerbes<br />

hätten auf diesem Gebiete viel Geld, Zeit<br />

und Arbeit geopfert, nicht um zu Erfinderlorbeeren<br />

zu gelangen, sondern um ihren Arbeitern und Angestellten<br />

weiterhin eine bescheidene Existenzmöglichkeit<br />

zu bieten. Auch hier könne den Behörden<br />

der Vorhalt nicht erspart bleiben, sie hätten die<br />

beiden zu lösenden Fragen der Produktionssteigerung<br />

von Ersatztreibstoffen einerseits und der Organisation<br />

der Mangelwirtschaft anderseits verkehrt<br />

angefasst, indem sie sich vorerst um die in<br />

erster Linie in Frage kommende Produktionssteigerung<br />

um jeden Preis nicht kümmerten und an den<br />

Anfang ihrer Massnahmen die Organisation der<br />

Mangelwirtschaft stellten. So erklärten Vertreter<br />

der kriegswirtschaftlichen Organe noch zu Beginn<br />

des Herbstes <strong>1940</strong>, es könne kein Alkohol importiert<br />

werden und die Einfuhr von Holzkohle sei so unsicher,<br />

dass vor dem Bau von Holzkohlengeneratoren<br />

gewarnt werden müsse. Trotz des bundesrätlichen<br />

Zollzuschlages auf Methylalkohol anfangs<br />

September dieses Jahres (der inzwischen wieder<br />

fallengelassen werden musste) brachte es die Privatinitiative<br />

fertig, Methylalkohol zu importieren,<br />

wenn auch in für die Gesamtwirtschaft bescheidenen<br />

Mengen. Holzkohle wird gegenwärtig in so<br />

ansehnlichen Mengen zu Ersatztreibstoffzwecken<br />

importiert, dass die Behörden dieser Tage sogar<br />

zur Kontingentierung geschritten sind.<br />

Das Autogewerbe hat anlässlich einer machtvollen<br />

und würdigen Kundgebung am 14. September<br />

in Bern auf seine Notlage, in die es unverschuldet<br />

geraten ist, aufmerksam gemacht und den<br />

Ruf nach Hilfe erhoben. Die Herbstsession der eidg.<br />

Räte zeitigte diesbezüglich verschiedene Postulate,<br />

die nun in der gegenwärtigen Dezembersession begründet<br />

und beantwortet werden sollen.<br />

Mit grosser Spannung sieht das Autogewerbe<br />

nach Bern.<br />

denn es ist wirklich der allerletzte Moment zum<br />

Handeln, wenn dieser Wirtschaftszweig vor dem<br />

sonst nicht mehr abwendbaren Ruin gerettet werden<br />

soll. An der Erhaltung des Autogewerbes aber<br />

hat beim heutigen Ausbau unserer Heeresmotorisierung<br />

die Armee ein eminentes Interesse, weil es<br />

ihr nicht gleichgültig sein könne, ob die Chauffeure,<br />

Mechaniker und übrigen Fachspezialisten, welche<br />

Autogewerbe<br />

Zur Notlage des Autogewerbes in der Schweiz<br />

Intensivierung des<br />

Ersatztreibstoffproblems<br />

ihr das Autogewerbe stellt, in andere Erwerbsbranchen<br />

abwandern und ihrer fachmässigen Berufstätigkeit<br />

entzogen werden. Wenn die Unternehmungen<br />

der Garage-Industrie mit ihren Einrichtungen<br />

für Unterhalt, Reparatur und Pflege der Motorfahrzeuge<br />

der Armee nicht mehr zur Verfügung<br />

stehen könnten, so müssten unsere verantwortlichen<br />

Truppenführer Feststellungen machen, die ins<br />

Stammbuch all jener gehören, welche glauben,<br />

unserem Lande durch eine Scheinsanierung der<br />

Bundesbahnen auf den Trümmern des Autogewerbes<br />

und der Garage-Industrie zu dienen.<br />

das<br />

Wenn man es auch vermied, der Verfügung des<br />

eidg. Volkswirtschaftsdepartements vom 27. November<br />

<strong>1940</strong> über die Einfuhr von Brennholz und<br />

Holzkohle eine grössere Publizität zu verleihen —<br />

sie gelangte lediglich auf dem Wege über das Handelsamtsblatt<br />

zur Kenntnis der Oeffentlichkeit —<br />

so hat dieser Erlass dennoch in den Kreisen des<br />

schweizerischen Autogewerbes eine unmissverständliche<br />

Reaktion ausgelöst. Weil der Ukas nämlich<br />

bestimmt, dass vom 1. Dezember <strong>1940</strong> an die Einfuhr<br />

von Holz und Holzkohle einer Bewilligung bedarf<br />

und dass diese nur dem Schweiz. Brennholz-<br />

Syndikat und dessen Mitgliedern erteilt wird.<br />

Aus welchen Ständen aber rekrutieren sich besagte<br />

Mitglieder? Ausschliesslich aus dem Holzhandel.<br />

Auf einen andern Nenner gebracht, bedeutet<br />

das nicht mehr und nicht weniger, als dass die<br />

Firmen der Autobranche beiseite geschoben werden.<br />

Die Einfuhr des Benzinersatzes Holzkohle bleibt<br />

daher (und das ist die Quintessenz) dem Holzhandel<br />

reserviert, einem Wirtschaftszweig also, der<br />

mit der Treibstoffversorgung nichts zu tun hat und,<br />

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Bald stehe ich vor dem Nichts...<br />

Ein geplagter Autogewerbler schreibt uns:<br />

Sie haben schon wiederholt auf die schwierige<br />

Lage im Autogewerbe hingewiesen, aber es gibt<br />

heute noch Leute, die keine Ahnung von der Not<br />

und Bedrängnis haben, in welche die Auto-Gewerbetreibenden<br />

durch die Treibstoffrationierung geraten<br />

sind.<br />

Ich bin Garagier seit 1912, also keiner mehr<br />

von den Jüngsten, habe schon die Nöte des letzten<br />

Weltkrieges in unserer Branche kennengelernt und<br />

dazu meine Diensttage gemacht, aber was wir heute<br />

durchmachen, übertrifft alles Dagewesene.<br />

Ich begreife, dass infolge der misslichen Einfuhrverhältnisse<br />

die Rationierungsschraube abermals<br />

angezogen werden musste, aber dass man behördlicherseits<br />

nicht mehr unternimmt, um die<br />

Ersatztreibstoffe zu fördern, verstehe ich nicht.<br />

Vollends will es mir nicht in den Kopf hinein,<br />

wenn man jetzt noch von Sonntags- und Nachtfahrverbot<br />

munkelt. Als ob es nicht gleichgültig<br />

fifa das AutoQeiaet&e?<br />

fügung des Volkswirtschaftsdepartements erging,<br />

am 29. Dezember nämlich, setzte der Bundesrat<br />

seine Antwort auf eine Reihe monateweit zurückliegender<br />

Eingaben der Strassenverkehrs-Verbände<br />

fest. Darin findet sich der Passus, die Umstellung<br />

eines Teils der Fahrzeuge auf Ersatztreibstoffe<br />

sollte dem Autogewerbe vermehrte Arbeitsgelegenheit,<br />

u. a. in Form des Verkaufs von Ersatztreibstoffen<br />

verschaffen. Wie sich die Anordnung des<br />

Volkswirtschaftsdepartements .damit zusammenreimt,<br />

springt in die Augen: sie bewirkt das genaue<br />

Gegenteil und schmälert die ohnehin schwer<br />

bedrohte Existenzbasis des Autogewerbes noch weiter,<br />

eben dadurch, dass es von den Holzkohlenimporten<br />

kurzerhand ausgeschaltet wird. Man weiss<br />

zwar bei den Behörden um die katastrophale Lage<br />

dieser Berufsgruppe, man versprach und versucht<br />

auch, ihr unter die Arme zu greifen, ja der Bundesrat<br />

verkündet sogar eine allgemeine Hilfsaktion.<br />

Indessen scheint das alles nicht zu hindern, dass<br />

das Autogewerbe zusehen darf, wie der bescheidene<br />

Verdienst aus der Einfuhr und dem Verkauf von<br />

Holzkohle zu Treibzwecken in andere Taschen<br />

fliesst, dieweil der Benzinverkauf praktisch so gut<br />

wie versiegt ist.<br />

Und noch eines schliesslich: Auch die Rücksicht<br />

auf den Strassenverkehr selbst gebietet es, dass die<br />

Abgabe von Holzkohle für Fahrzeugmotoren dem<br />

Garagisten usw. zugestanden werde. Der Automobilist<br />

will an seiner Fahrroute tanken können.<br />

Diese Möglichkeit aber gewährt ihm nur das wohlorganisierte<br />

Verteilernetz des Autogewerbes, nicht<br />

I dagegen der Holzhandel.<br />

auch nach der Auffassung kompetenter Stellen<br />

unserer Ersatztreibstoffwirtschaft, nichts damit zu<br />

tun haben sollte.<br />

Sprechen somit schon Gründe organisatorischer<br />

Natur gegen eine derart willkürliche, sachlich ungerechtfertigte<br />

Massnahme — man lasse doch die<br />

Kirche im Dorf! — so bietet sie darüber hinaus<br />

noch andere Aspekte, die dazu angetan sind, böses<br />

Blut zu erzeugen und die Wege unserer Kriegswirtschaft<br />

in ein sonderbares Licht zu tauchen.<br />

Fast genau zur gleichen Zeit, da die erwähnte Verwäre,<br />

ob man seine 10 Liter 75räppiges Benzin<br />

verfährt, wann man es für zweckmässig erachtet,<br />

sei es dann Nacht oder Sonntag. Man könnte bald<br />

glauben, man bekäme das Benzin geschenkt und<br />

musste weder Versicherung noch Steuern bezählen.<br />

Dabei sind unsere Garagennummern um ganze<br />

50 Fränkli ermässigt worden (Kt. Zürich), also<br />

müssen wir quasi unser Werkzeug, das für uns<br />

unerlässlich ist, mit Fr. 350.— jährlich versteuern.<br />

Und dazu kommt noch eine extra hohe Versicherungsgebühr.<br />

Mit Bangen frage ich mich, wer nach Neujahr<br />

noch fahren wird, wenn es so weiter geht. Ich<br />

werde wohl diese Autobesitzer meiner sonst grossen<br />

Kundschaft an den Fingern einer Hand abzählen<br />

können. Was sollen wir Garagisten noch<br />

verdienen, wie sollen wir unsern Verpflichtungen<br />

nachkommen können? Zinse und Spesen laufen<br />

gleichwohl, die Lebenskosten sind erhöht und es<br />

beschleicht einem ein eigentümliches Gefühl, wenn<br />

man die <strong>Zeitung</strong>en zur Hand nimmt und lesen darf,<br />

dass den Staatsangestellten usw. Teuerungszulagen<br />

gewährt werden müssen. Was geschieht bei uns?<br />

Schon seit Jahren haben wir Abbau gehabt und<br />

jetzt so gut wie gar keinen Verdienst mehr.<br />

Heute stehe ich in einem Alter, wo ich, wenn<br />

ich Staatsangestellter wäre, bald pensioniert würde.<br />

Kommt nun nicht rasch eine B.esserung oder geschieht<br />

etwas für uns, so stehe ich vor dem Ruin.<br />

Ich habe meiner Lebtag gearbeitet was ich nur<br />

konnte und bin trotz allem in den letzten Jahren<br />

nicht mehr vorwärtsgekommen. Weil ich mit den<br />

Hypothekarzinsen etwas im Rückstand war, hat<br />

mir eine Bank bereits vor einem halben Jahr eine<br />

Hypothek gekündigt und mich auch prompt betrieben.<br />

Woher soll ich nun bei diesem Geschäftsgang<br />

Geld bekommen? Wer wagt Geld zu geben, wo et<br />

heisst, der Mann ist kein pünktlicher Zinser? Was<br />

ich in früheren guten Jahren erübrigen konnte,<br />

habe ich in das Geschäft gesteckt, und wenn mir<br />

nicht geholfen wird, stehe ich in meinen alten<br />

Tagen vor dem Nichts. Dabei möchte ich nicht unerwähnt<br />

lassen, dass ich mich schon längst bemüht<br />

habe, für meine grossen Werkstätten andere<br />

einschlägige Arbeit zu beschaffen, bis jetzt ohne<br />

Erfolg. Ist es da nicht bitter, wenn man zusehen<br />

muss, wie für andere gesorgt wird?<br />

Unbefriedigend!<br />

Die bundesrätliche Antwort auf die Eingaben<br />

der Strassenverkehrsinteressenten.<br />

Gegen Ende September wurde an dieser Stelle<br />

in einem Artikel «Schweigsame Behörden» dem<br />

Befremden, um nicht zu sagen Missbehagen darüber<br />

Ausdruck verliehen, dass sich der Bundesrat<br />

nicht dazu hatte durchringen können, die damals<br />

rund zwei Monate zurückliegenden Eingaben von<br />

Strassenverkehrsverbänden, die nach einer Lösung<br />

der durch die Benzinrationierung hervorgerufenen<br />

Probleme riefen, bis zu jenem Zeitpunkt zu beantworten.<br />

Im gleichen Moment unternahm es auch<br />

Nationalr-it Vallotton, vor allem im Hinblick auf<br />

die katastrophale Entwicklung der Dinge im Autogewerbe,<br />

den Bundesrat mit einer in der Volkskammer<br />

eingebrachten kleinen Anfrage zum Reden<br />

zu bringen. Allein, als wüsste diese nichts davon,<br />

dass die Welt in Flammen und uns selbst das Wasser<br />

am Halse steht, schlug er bei der Behandlung<br />

der Angelegenheit die offenbar geheiligten Wege angestammter<br />

amtlicher Prozeduren ein. Die Akten<br />

traten ihren Leidensweg zu «einlässlicher Prüfung»<br />

durch die zuständigen Departemente an, der<br />

schwerfällige Instanzengang feierte seine Orgien.<br />

Darob vergingen weitere zwei Monate, bis endlich<br />

am 29. November die Antwort auf die vom Sommer<br />

datierenden Eingaben bereinigt war und zum<br />

Versand gelangen konnte.<br />

Die bundesrätliche Antwort in extenso wiederzugeben<br />

— sie umfasst 6H Seiten — müssen wir<br />

uns versagen, so verlockend die Veröffentlichung<br />

dieses Dokumentes auch wäre. Denn sie würde<br />

urbi et orbi einen Begriff davon vermitteln,<br />

wie leicht man es sich gemacht hat und wie<br />

weit die Art und Weise der «Erledigung» der<br />

Angelegenheit davon entfernt ist, befriedigen<br />

zu können.<br />

Nichts einfacher allerdings, als rund vier Monate<br />

zuzuwarten, um hernach im Brustton der Ueberzeugung<br />

zu erklären: seht, das haben wir getan!<br />

In der Hauptsache nämlich beschränkt sich der<br />

Bundesrat in seiner Antwort auf eine Aufzählung<br />

dessen, was er bisher auf dem Gebiete der Steueranpassung,<br />

der Hilfe für das Autogewerbe und der<br />

Ersatztreibstoffe unternommen hat, lauter bekannte<br />

Dtoge, über deren Wert und Wirksamkeit die Meinungen<br />

allerdings weit auseinandergehen. • Als neu<br />

kann dabei einzig die Feststellung angesprochen<br />

werden, die zuständigen Departemente prüfen gegenwärtig<br />

die Durchführung? einer allgemeinen<br />

Hilfsaktion für das Autogewerbe, wobei der Bundesrat<br />

nichts versäumen werde, um angesichts der<br />

schwierigen Lage, in der sich dieser Gewerbezweig<br />

befindet, die Grundlage für eine solche Aktion so<br />

rasch als möglich zu schaffen.<br />

Einmal mehr bleibt der Bundesrat im übrigen<br />

taub gegenüber dem Begehren nach einer Herabsetzung<br />

der Obersteigerten Treibstoffzölle,<br />

mit der Begründung, es komme dem dadurch verursachten<br />

Kostenanteil an den Gesamtaufwendungen<br />

für den Fahrzeugbetrieb heute weniger denn<br />

je eine ausschlaggebend e Bedeutung zu. Ebensowenig<br />

könne die Verteuerung der flüssigen Treibstoffe<br />

eine Zollermässigung rechtfertigen, denn<br />

auch bei andern lebenswichtigen Importgütern sei<br />

es «in der Regel» nicht gelungen, der Preissteigerung<br />

durch Zollsenkungen zu begegnen. Dazu<br />

komme noch die Tatsache, dass auch der Bundesfiskus<br />

heute vor einer ausserordentlichen Beanspruchung<br />

stehe...<br />

Es musste schon mit merkwürdigen Dingen zugehen,<br />

wenn eine derart fadenscheinige Antwort,<br />

die jedes konstruktive Moment vermissen lässt und<br />

in der man vergeblich nach einem Programm Ausschau<br />

hält, von den Organisationen des Autoverkehrs<br />

und -gewerbes ohne weiteres geschluckt<br />

würde. Bereits ist denn auch die Zentralverwaltung<br />

des A. C. S. dagegen aufgestanden: in einem Brief<br />

an die Mitglieder der eidgenössischen Räte, dem<br />

sie ihre Studie «Das Auto, der unentbehrliche Helfer<br />

im wirtschaftlichen Wiederaufbau» beilegte, betont<br />

sie, dass der Benzinpreis gegenwärtig richtigerweise<br />

52,8 und nicht 75 Rappen betragen sollte und dass<br />

es möglich gewesen sei, die Einfuhrzölle für<br />

Schweinefleisch von 50.— auf 10.— Fr. je Einheit<br />

herabzusetzen. Auch in der Via Vita gab die dürftige<br />

Antwort der Landesregierung Anlass zu einer<br />

Aussprache.


AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER 1M0 N»50<br />

Wir sprechen<br />

von der Stillegung<br />

lieber Leser!<br />

Vielleicht bist auch Du schon ein Opfer der<br />

Benzinknappheit geworden, hast Dein Fahrzeug<br />

stillegen müssen wegen der grossen<br />

Trockenheit im Brennstofftank und harrst<br />

der besseren Zeiten, die wohl einmal wiederkehren<br />

müssen. Denn so will es ein ewiges<br />

Gesetz in der Natur: Nach Regen kommt<br />

stets wieder Sonnenschein. Aber bis es so<br />

weit ist, werden wohl noch einige Tropfen<br />

jener Flüssigkeit, wovon Phantasten behaupten,<br />

man könne sie durch Auflösen bestimmter<br />

Pillen in Benzin verwandeln, den Rhein<br />

hinabrinnen. Bleibt der Wagen so unbenutzt<br />

Monat um Monat in der Garage stehen, so<br />

sollte dies und jenes vorgekehrt werden, um<br />

seinen Wert nach Möglichkeit vollständig zu<br />

erhalten. Plätschert dann dereinst wieder<br />

Benzin — für ihn neuen Lebenssaft — in sein<br />

Reservoir, so wird er für die Pflege dankbar<br />

sich erweisen und sich nicht steifbeinig stellen<br />

wie ein alter Gaul.<br />

Der berühmte Zahn der Zeit hat verschiedene<br />

Mittel zur Verfügung, um einem unzweckmässig<br />

oder unsorgfältig « eingepökelten<br />

» Fahrzeug beizukommen. Meist bedient<br />

er sich dazu chemischer Mittel, einer Art<br />

chemischen Kleinkriegs, der auf die Dauer<br />

« hervorragende » Resultate zeitigen kann, es<br />

sei denn, dass ihm dabei durch den Betreuer<br />

des Wagens ein Strich durch die Rechnung<br />

gemacht wird. Vor allem durch langsame<br />

Oxydation, d.h. Verbindung mit Sauerstoff<br />

aus der Luft, können die mannigfaltigsten<br />

Schäden entstehen, wenn man ihm den Zutritt<br />

nicht nach Möglichkeit verwehrt. Auf<br />

Metalle wirkt er am liebsten an Gegenwart<br />

von Feuchtigkeit ein, wobei an Eisen- oder<br />

Stahlteilen Rost, an andern Metallen wieder<br />

anders gefärbte Oxyde entstehen. Um ihre<br />

Entstehung zu verhindern, sollten die gefährdeten<br />

blanken Teile in irgendeiner Weise mit<br />

einer dünnen Oelschicht überzogen werden, I<br />

sei es durch Einreiben, Einsprühen oder auf<br />

einem andern Weg. Vorher aber noch eins,<br />

eine gründliche Reinigung des ganzen<br />

Wagens, sowohl innerlich wie äusserlich,<br />

damit nicht unter<br />

einer festgepappten<br />

Schicht von<br />

Schmutz «sich<br />

etwas tut», was<br />

uns später wenig<br />

zur Freude gereichen<br />

würde.<br />

Hiebei ist auch<br />

die Polsterung<br />

im Wageninnern<br />

nicht zu vergessen^<br />

Gut Staubsaugern helsst das Rezept dafür<br />

und auch für den Wagenteppich, die<br />

Wandverkleidung, Deckenbespannung sowie<br />

all die vielen Ecken, wo sich etwa Krümel<br />

von einem Picknick festgesetzt haben können,<br />

die manchmal Mäuse anziehen, welche<br />

sich dann anschliessend nicht ungern als<br />

Dessert noch an die Polsterung machen.<br />

Durch Bereitstellung einer mit Dauerköder<br />

versehenen Mäusefalle neben dem<br />

«Stillgelegten» in der Garage kann man<br />

solch ungebetenen Nagern das Handwerk legen.<br />

Für die Motten aber «beizen » wir die<br />

Polsterung mit Kampferkugeln.<br />

Im Zuge unserer Reinigungsaktion sind<br />

auch aus allfälligen Ablegebehältern mit oder<br />

ohne Deckel sämtliche nicht unbedingt haltbaren<br />

Gegenstände, insbesondere Obst, zu<br />

entfernen. Sonst stiftet sein Saft bei der beginnenden<br />

Fäulnis Unheil, und zudem « parfümiert<br />

» der Fäulnisgeruch die gesamte Innenausstaffierung.<br />

Ist der Wagen rundum tipptopp sauber, so<br />

lässt man alles gut trocknen und überzieht<br />

dann die verschiedenen Wagenteile mit einer<br />

Schutzschicht eines geeigneten Korrosionsschutzmittels.<br />

Für die gesamte Wagenunterseite<br />

eignet sich am besten Korrosionsschutzöl,<br />

das mit der Sprühpistole aufzutragen<br />

ist. Nach etwa einem Jahr soll diese Behandlung<br />

jeweils wiederholt werden. Für die<br />

Lackierung und verchromte Teile benützen<br />

wir einen Ueberzug aus gutem Schutzwachs,<br />

das nach den Vorschriften des Fabrikanten<br />

aufgetragen wird. Lederpolster und Wandverkleidungen<br />

aus Leder sind mit einer Lederpolitur<br />

zu behandeln (beim Kauf des Mittels<br />

angeben, ob es sich um Kunst- oder Naturleder<br />

handelt.) — Ein Kapitel für sich stellt<br />

die Konservierung der blanken Innenteile von<br />

Antriebsaggregat und Kraftübertragung<br />

dar. Der Zylinderoberteil<br />

des<br />

Motors ist deswegen<br />

korrosionsgefährdet,<br />

weil als Verbrennungsprodukt<br />

auch Wasserdampf<br />

entsteht,<br />

der sich beim<br />

Stillstand nach<br />

dem Betrieb an<br />

ge-kühlten Zylinderwänden<br />

niederschlägt,<br />

die<br />

durch den teilweise<br />

verdampften<br />

oder weggeschwemmten<br />

Schmierfilm nur ungenügend<br />

geschützt sind. Infolgedessen hat der Vorschlag<br />

viel für sich, durch jedes Kerzenloch<br />

bei der Stillegung etwas Korrosionsschutzöl<br />

in den Zylinderkopf einzusprühen und darauf<br />

den Motor ein paarmal durchzudrehn, um es<br />

gut zu verteilen. Das Triebwerk ist durch<br />

das Oel im Carter gegen Korrosion geschützt<br />

— vorausgesetzt, dass es sich um frisches,<br />

erstklassiges Markenöl handelt. Auf keinen<br />

Fall sollte das gebrauchte, meist etwas wasserhaltige<br />

und von Oxydationsstoffen durchsetzte<br />

Oel im Carter bleiben. Am besten lassen<br />

wir vor einer längeren Stillsetzung aber<br />

selbst das frische Oel aus dem durch kurzen<br />

Betrieb erwärmten Motor in eine Kanne abfliessen,<br />

die nachher verschlossen wird, während<br />

wir das Triebwerk jährlich einmal durch<br />

den Oeleinfüllstutzen ebenfalls mit Korrosionsschutzöl<br />

einsprühen. Das in der verschlossenen<br />

Kanne aufbewahrte Oel bleibt<br />

dem ständigen Kontakt mit frischer Luft entrückt,<br />

weshalb mit keiner wesentlichen Bildung<br />

von Oxydationsstoffen zu rechnen ist.<br />

- (Fortsetzung folgt.)<br />

Von deutschen Luftwiderstandsmessungen<br />

an Omnibus-Modellen, die den Reichsbahn-Omnibussen<br />

nachgebildet waren.<br />

Das genaue Abbild der Wagen im Massstab<br />

1:10 mit unv erkleidet er Unterseite<br />

ergab bei Windgeschwindigkeiten zwischen<br />

25 und 45 m/s ein Cw. von 0,451.<br />

Durch Glättung der Aussenflächen und<br />

Verkleidung der Unterseite Hess sich der<br />

spezifische Widerstand auf Cw. = 0,272,<br />

d. h. um ca. 40 % verbessern. Eine weitere<br />

9prozentiger Verbesserung ergab sich<br />

durch eine nach hinten leicht abfallende<br />

Dachform. Der grösste Querschnitt F betrug<br />

beim untersuchten Fahrzeug 0,0624 m 7 .<br />

Bei einem Omnibus normaler Grosse<br />

würde sich durch die angegebenen Aenderungen<br />

des Aufbaus die Luftwiderstandsleistung<br />

bei einer Geschwindigkeit<br />

von 100 km/St, von 50J auf 27fi PS verringern.<br />

Dass letzt auch in England die Wagenbesitzer<br />

dazu angehalten werden, ihre gebrauchten<br />

Reifen aufvulkanisieren zu lassen.<br />

Organisiert ist dieser Dienst derart,<br />

dass man die alten Pneus jenen Händlern<br />

zurückgibt, von dem man sie kaufte. Er<br />

seinerseits sendet sie zur Aufvulkanisation<br />

einer neuen Laufdecke an die Herstellerin,<br />

welche sich hiezu der normalen<br />

Vulkanisierform bedient. Der Reifen erhält<br />

also wiederum die charakteristische<br />

Profilierung. Zuvor wird natürlich kontrolliert,<br />

ob der Zustand der Einlagen eine<br />

Erneuerung der Laufdecke ratsam erscheinen<br />

lässt.<br />

Von nachstehenden englischen Vorschlägen<br />

zur Sicherung des Wagens gegen<br />

Diebstahl durch Fallschirmjäger: 1. Irgendein<br />

Teil des Zündsystems, wie Kondenser,<br />

Zündspule, mehrere Zündkerzen<br />

oder auch Sicherungen werden gegen<br />

«Attrappen» ausgetauscht. 2. Die Benzinzuleitung<br />

zum Vergaser, der Auspuff oder<br />

der Luftkanal im Luftfilter wird verstopft.<br />

3. Am besten kombiniert man zwei dieser<br />

Massnahmen miteinander, um die Störungs-Diagnose<br />

zu erschweren.<br />

Berna-Las/wagen eignen sich besonders<br />

gut für der/Gasgeneratorenbetrieb, weil die<br />

robuste Bauart des Motors auch der veränderte/<br />

Beanspruchung gewachsen und<br />

die Verkleinerung des Kompressionsraumes<br />

dank/der Konstruktion relativ einfach ist.<br />

Auen für den Holzgasgeneratorenbetrieb gilt:<br />

he<br />

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N°50 — DIENSTAG, 10. DEZEMBER 1946 AUTOMOBIL-REVUE<br />

Frankreichs Bemühungen um<br />

Ersatztreibstoffe<br />

Im folgenden geben wir einen kurzen Abnss<br />

der Ersatztreibstoff-Frage, wie sie sich in Frankreich<br />

darstellt. Die Ausführungen über die französischen<br />

Anstrengungen auf diesem Gebiet sind<br />

deshalb für uns von Interesse, weil sich in mancher<br />

Beziehung Berührungspunkte mit dem auch<br />

bei uns in Lösung begriffenen Ersatztreibstoff-<br />

Problem ergeben.<br />

Red.<br />

Vor dem Ausbruch des gegenwärtigen<br />

Krieges besass Frankreich rund 2 1 / i Mill.<br />

Automobile, davon V2 Mill. schwere Motorfahrzeuge.<br />

Der Treibstoffverbrauch belief<br />

sich im ganzen Jahr 1938 auf 3 Mill. Tonnen.<br />

Nach dem Zusammenbruch waren die gesamten<br />

französischen Vorräte auf ein Niveau gesunken,<br />

das eben noch ausgereicht hätte, um<br />

den Konsum eines einzigen Vorkriegsmonats<br />

decken zu können. In dieser Notlage wurde<br />

zu äusserst scharfen Rationierungsmassnahmen<br />

geschritten und gleichzeitig die Umstellung<br />

von 50 000 Lastfahrzeugen auf Qasgeneratorbetrieb<br />

beschlossen.<br />

Frankreichs Waldbestand umfasst rund 10<br />

Mill. ha und die jährliche Holzproduktion für<br />

gewerbliche Zwecke belief sich bisher auf<br />

18,3 Mill. Ster. Für Hausbrand wurden, einschliesslich<br />

der gesammelten Holzabfälle, ca.<br />

33^-35 Mill. Ster Holz gewonnen. Gegenwärtig<br />

wird ungefähr ein Drittel des geschlagenen<br />

Brennholzes vom Markt nicht aufgenommen,<br />

so dass die Möglichkeit besteht, es<br />

sofort als Rohstoff zur Gewinnung von Ersatztreibstoffen<br />

zu benützen, lassen sich doch<br />

daraus die verschiedensten festen und flüssigen<br />

Brennstoffe erzeugen. Daneben sollen in<br />

gewissem Umfang auch die mineralischen, festen<br />

Brennstoffe in die Ersatztreibstoffwirtschaft<br />

eingespannt werden und überdies besteht<br />

der Plan, jährlich ungefähr drei Milliarden<br />

kWh Strom für den Betrieb von Elektrofahrzeugeh<br />

freizumachen, was nach französischen<br />

Angaben für 170000 Lastwagen und<br />

6000 Trolleybusse genügen würde. Gegenwärtig<br />

laufen in Frankreich erst 1000 Elektrowagen<br />

sowie ca. 7000 Elektrokarren von der<br />

Art, wie sie vornehmlich auf Bahnhöfen gebraucht<br />

werden. Für den Antrieb von Automobilen<br />

mit Verbrennungsmotor sind folgende<br />

Brennstoff arten vorgesehen:<br />

Feste Ersatztreibstoffe.<br />

Generatorholz: Nach den bisherigen französischen<br />

Erfahrungen belief sich der Gasholzverbrauch auf<br />

ungefähr 2,5—3 kg pro Liter ersetzten Benzins.<br />

Auch in anderer Beziehung lauten die Erfahrungen<br />

nicht ganz so günstig wie aus Deutschland und den<br />

Nordländern. Worauf dies zurückzuführen ist, soll<br />

hier nicht untersucht werden. Am System der Holzvergasung<br />

an und für sich kann es jedenfalls nicht<br />

liegen, da es andernorts bei entsprechender Wartung<br />

vollauf befriedigt hat.<br />

Rotholzkohle: Sie entsteht durch Verkühlung des<br />

Holzes bei Temperaturen unterhalb 300° G, wobei<br />

nicht aller Teer ausgetrieben wird. Infolgedessen<br />

eignet sie sich nur für Generatoren, die wie die<br />

Holzgasgeneratoren in der Lage sind, den Teer<br />

ebenfalls zu vergasen. Dafür bietet sie den Vorteil<br />

einer grösseren Widerstandsfähigkeit gegen das<br />

Zerkrümeln und demzufolge geringerer Staubbildung.<br />

Holzkohle: Zur Erzeugung von Generatorholzkohle<br />

in grösseren Mengen sind gleichzeitig mit den<br />

50 000 Generatoranlagen 40 000 eiserne Verkohlungsöfen<br />

in Auftrag gegeben worden und man hofft in<br />

dieser neuen Industrie etwa 60 000 Arbeiter unterbringen<br />

zu können. Die Verkohlung erfolgt hier bei<br />

Temperaturen zwischen 550 und 600° G, wodurch<br />

ein praktisch teorfreies Produkt entsteht.<br />

Brikettierung der Holzkohle: Wegen der geringen<br />

Druckfestigkeit der Holzkohle bildet sie leicht Staub,<br />

der in Vorfiltern aus dem Treibgas ausgeschieden<br />

werden muss. Ausserdem ist sie verhältnismässig<br />

voluminös. Man hat daher in Frankreich mit Erfolg<br />

versucht, Verfahren zur Brikettierung der Holzkohle<br />

zu entwickeln, um einen druckfesten, weniger zu<br />

Staubbildung neigenden und nicht so sperrigen<br />

Treibstoff zu erhalten. Das Verfahren beschrieben<br />

wir bereits bei der Besprechung der Carbusol-Holzkohlegas-Anlagen.<br />

Es besteht kurz gesagt aus folgenden<br />

Arbeitsgängen: 1. Pulverisierung der Kohle;<br />

2. Vermischung mit Holzteer; 3. Brikettierung;<br />

4. Erhitzung der Briketts auf 400—500° C (siehe<br />

Schema).<br />

Brikettierung eines Gemischs von Holzkohle und<br />

Steinkohle. Auch diese Briketts eignen sich gut zum<br />

Betrieb von Gasgeneratoren. Die Herstellung erfolgt<br />

in ähnlicher Weise wie bei Verwendung reiner<br />

Holzkohle als Rohstoff. Allerdings stellen sich die<br />

brikettierten Generator-Brennstoffe gegenwärtig<br />

noch zu teuer, obwohl die bisherigen Anlagen bereits<br />

die Gewinnung einer Reihe von Nebenprodukten<br />

erlaubten. Man hofft jedoch, die Gewinnungskosten<br />

durch eine weitere Entwicklung des Prozesses<br />

noch senken zu können.<br />

An mineralischen Generatorbrennstoffen<br />

stehen in Frankreich vor allem Anthrazit,<br />

Schwelkoks sowie Braunkohle zur Verfügung.<br />

Anthrazit wird bereits mancherorts mit Erfolg<br />

als Treibstoff wenigstens für stationäre Anlagen be-<br />

nützt. TJeber die Eignung des Anthrazit-Generators<br />

für Motorfahrzeuge gehen die Meinungen vorderhand<br />

noch stark auseinander, doch bestehen begründete<br />

Aussichten, dass das Problem schon in<br />

nächster Zukunft eine einwandfreie und befriedigende<br />

Lösung erfahren wird.<br />

Schwelkoks: Er wird durch Tieftemperatur-Verkokung<br />

von Kohle bei ca. 600° C gewonnen, wobei<br />

gleichzeitig im Gegensatz zur normalen Verkokung<br />

Schwelbenzin entsteht. Auch der Schwelkoks eignet<br />

sich ungefähr ebensogut wie Anthrazit als Generator-Treibstoff.<br />

Braunkohle: Sie kann in Form verkohlter Briketts<br />

als Generator-Treibstoff Verwendung finden.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland kann jedoch die<br />

Braunkohle in Frankreich nicht im Tagbau gewonnen<br />

werden, weshalb sie verhältnismässig teuer ist.<br />

Torf: Frankreichs Torflager bedecken eine Fläche<br />

von ungefähr 100 000 ha und die Stärke der Torfschicht<br />

beläuft sich mancherorts auf 8—10 m. Da<br />

der frisch gestochene Torf 'einen Wassergehalt von<br />

90% besitzt, muss er vor Gebrauch getrocknet werden.<br />

Hiozu kann man entweder wie beim Holz das<br />

langwierige Verfahren der Lufttrocknung oder aber<br />

ein industrielles Schnell-Verfahren benützen. Aus<br />

Kostengründen hat man jedoch in Frankreich bisher<br />

auf die industrielle Entwässerung des Torfes<br />

verzichtet. Am besten eignet sich der Torf in Form<br />

von Briketts, von Torfkoks oder Briketts aus diesem<br />

Material.<br />

FlUssige Ersatztreibstoffe aus mineralischen<br />

Rohstoffen.<br />

Bituminöser Schiefer: Zur rentablen Ausbeutung<br />

der verschiedenen französischen Vorkommen an bituminösem<br />

Schiefer wären erhebliche Investierungen<br />

notwendig. Ausserdem lohnt sich die Gewinnung<br />

nur dann, wenn der Rohteergehalt des Schiefers<br />

mindestens 90 Lit./Tonne beträgt, was in<br />

Frankreich recht selten ist. 1938 konnten aus den<br />

einzig ausgebeuteten Lagern von Autun bei einem<br />

Abbau von 100 000 Tonnen Schiefer 4000 Tonnen<br />

Benzin gewonnen werden.<br />

Kohle-Hydrierung: In Frankreich wird sowohl<br />

nach den Druckverfahren von Bergiuß, Valette und<br />

Audibert als auch nach dem Wassergasverfahren<br />

von Fischer synthetisches Benzin aus Kohle hergo-<br />

Produktionsanlage für die Erzeugung brikettierter Holzkohle, wie sie in Frankreich in grSsserem Maßstab als Generatorbrennstoff verwendet wird, i =* Holzeinfüll-Oeffnung; 2 = Holzhackmaschine;<br />

3 == zerkleinertes Holz; 4 = Transportband; 5 == Verkohlungs-Vertikalretorte; 6 a=» Wasserdampfableitung; 7 = Ableitung der kondensierbaren Dämpfe und nichtkondensierbaren Gase; 8 = Fördereinrichtung<br />

für Teer; 9 = Holzkohle; 10 = Holzkohlenmühlej 11 = Teer; 12 = Verwandlung des Teers in Pech; 13 = pulverisierte Hohlzkohle; 14 = Teer-Kondensationsanlage; 15 = Pech;<br />

16 = pulverisiertes Pech; 17 = Mischeinrichtung; 18 = Paste; 19 = Brikettpresse; 20 = Fördereinrichtungen; 21 = Rohbriketts; 22 == Brikett-Verkokungsofen, worin überschüssiger Teer ausgetrieben<br />

wird. Heizung durch dabei entstehende Gase; 23 = Holzkohlebriketts.<br />

~ N ä *<br />

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6 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — N° 50<br />

stellt, wobei sich der letztgenannte Prozess als cbr<br />

rentabelste erwies. Der Kohlenverbrauch für die<br />

Benzinsynthese beläuft sich je nach Art der Herstellung<br />

auf 4—10 kg/Lit. Benzin.<br />

Besonders wichtig ist die Kontrolle der Schmierung;<br />

die sich auf die Ueberwachung des Oelstandes,<br />

der Oeltemperatur und des Oeldrucks erstrekken<br />

soll. Manche Wagen weisen Oelstandsanzeiger<br />

am Armaturenbrett auf, die den umständlich<br />

zu handhabenden Tauchstab entbehrlich<br />

machen und diese Kontrolle auch während der<br />

Fahrt ermöglichen. Andere Typen sind mit O e I -<br />

temperaturmessern ausgestattet, die vielfach<br />

annähernd die Kühlwassertemperatur zeigen,<br />

ein Beweis für die kühlende Wirkung des Schmieröls.<br />

Unerlässlich ist jedenfalls die Kontrolle des<br />

Oelumlaufs. Dafür gibt es Anzeigevorrichtungen,<br />

die dem Fahrer eine Unterbrechung des Umlaufs<br />

durch Erscheinen roter statt weisser Scheiben im<br />

Kontrollinstrument zur Kenntnis bringen, oder im<br />

Gefahrsfalle aufleuchtende Lampen. Allgemein gebräuchlich<br />

ist ein Oeldruckmesser oder<br />

Manometer. Es hat den Vorteil, den Druck,<br />

unter welchem das Oel den Schmierstellen zugeführt<br />

wird, unmittelbar anzuzeigen. Wichtig ist,<br />

dass dieser Druck nicht zu sehr sinkt und dass das<br />

Manometer bei betriebswarmer Maschine einen<br />

Druck von etwa 0,5 bis 1 Atmosphäre (1 kg/cm 2 )<br />

anzeigt. Sinkt er übermässig, so weist dies auf eine<br />

Störung im Schmiersystem oder auf Oelmangel hin.<br />

In diesem Falle darf die Fahrt keinesfalls ohne Be-<br />

Flüssige Ersatztreibstoffe aus Holz.<br />

Die Holzverkohlung ist mit einem nicht unbedeutenden<br />

Heizwert-Verlust verbunden, weil dabei<br />

ein Teil der Holzsubstanz verbrennt. Wird allein<br />

auf den Kalorienaufwand abgestellt, so müsste d«r<br />

Herstellung flüssiger Brennstoffe aus Holz der Vorzug<br />

gegeben werden, wozu allerdings grosse, zentralisierte<br />

Anlagen nötig wären und daher die<br />

Transportwege entsprechend lang ausfallen würden.<br />

Als wichtigstes industrielles Verfahren zur Erzeugung<br />

von flüssigen Treibstoffen aus Holz hat<br />

die Holzverzuckerung auch in Frankreich in<br />

letzter Zeit von eich reden gemacht. Hiebei wird das<br />

Holz zunächst zerkleinert und dann mittelst Säure<br />

aufgeschlossen, wobei die Zellulose verzuckert und<br />

vom Lignin getrennt werden kann. Den Holzzucker<br />

unterwirft man einer Gärung, wobei je nach Art<br />

der angewandten Bakterien Aethylalkohol oder Ketone<br />

(z. B. Azeton etc.) entstehen. Alkohol eignet<br />

sich sehr wohl als Treibstoff, vor allem in Mischung<br />

mit anderen Motorbrennstoffen, die dank seiner<br />

hohen Oktanzahl eine Vergütung im Sinne einer<br />

Verbesserung ihrer Klopffestigkeit erfahren. Die<br />

Ketone ihrerseits geben sogar einen ganz vorzüglichen<br />

Motorbrennstoff ab, besitzen sie doch neben<br />

einem günstigen Heizwert auch noch eine recht<br />

beträchtliche Klopffestigkeit.<br />

Das bei der Holzverzuckerung in grossen Mengen<br />

anfallende Lignin kann direkt oder in Brikettform<br />

(eventl. auch nach Verkokung) als Generatorbrennstoff<br />

Verwendung finden. Als Nebenprodukte<br />

fallen Essigsäure, Methylalkohol etc. an. Wird nach<br />

dem Verzuckerungsverfahren von Dr. Bergius gearbeitet,<br />

so lassen sich nach französischen Berechnungen<br />

aus einer Tonne Holz mit einem Wassergehalt<br />

von 8% nachstehende Mengen an Hauptund<br />

Nebenprodukten erzeugen: 300-340 Lit. Aethylalkohol,<br />

250—300 kg Lignin, 25—30 kg Essigsäure,<br />

10 kg Furfurol. Der Heizwert der entstehenden<br />

Brennstoffe entspricht ungefähr dem von 400 Lit<br />

Benzin. Würde man aus der gleichen Holzmenge<br />

Holzkohle herstellen, so Hessen sich damit nur ungeführ<br />

halb so viele Liter Benzin ersetzen.<br />

Im weiteren sind alle holzhaltigen Pflanzenbestandteile<br />

als Rohstoffe für die Holzverzuckerung<br />

geeignet. Auch die Knollenpflanzen wie beispielsweise<br />

die Kartoffeln, ferner die Zuckerrüben, Korn,<br />

Mais, Zuckerrohr etc. können durch geeignete Behandlung<br />

vergärbare Zuckerlösungen liefern, die<br />

sich je nach Wahl der Gärungs-Bakterien in Alkohol<br />

oder Ketone überführen lassen. Schon vor<br />

Kriegsausbruch wurden in Frankreich jährlich aus<br />

Zuckerrüben bis zu 6 Mill. Hektoliter Aethylalkohol<br />

gewonnen. Diese Produktion ist nach obigen Ausführungen<br />

zweifellos noch steigerungsfähig.<br />

Soviel zu den Möglichkeiten, die Frankreich gegenwärtig<br />

zur Beschaffung von Ersatztreibstoffen<br />

zur Verfügung stehen. Wie die Produktion schliesslich<br />

auf die verschiedenen Brennstoffe verteilt werden<br />

soll, steht gegenwärtig noch nicht fest. Wir<br />

werden darauf bei späterer Gelegenheit zurückkommen,<br />

-b-<br />

Streifzug durch das Armaturenbrett<br />

(Fortsetzung aus der A. R. Nr. 48)<br />

hebung der Störungsursache fortgesetzt werden,<br />

da sonst mit einem Auslaufen von Lagern, dem<br />

Festfressen von Kolben und anderm, jedenfalls mit<br />

einer kostspieligen Reparatur zu rechnen ist. Zu<br />

hoher Oeldruck führt zur Ueberschmierung, zum<br />

Verölen der Zündkerzen und zur Verrussung des<br />

Motors. Die Ueberschmierung äussert sich in bläulich<br />

qualmendem Auspuffrauch und eine Abhilfe<br />

dagegen ist gewöhnlich durch andere Einstellung<br />

des Druckregulierventils erzielbar. Bei kalter Maschine<br />

ist der hohe Oeldruck nur eine Folge des<br />

zähflüssig gewordenen Oels, nach dessen Verdünnung<br />

infolge Erwärmung sich wieder der normale<br />

Oeldruck einstellt.<br />

Bei manchen ausländischen Wagen wird der<br />

Oeldruck statt in kg/cm2 in « pound > pro t inch 2 ><br />

angezeigt. Die Umrechnung kann mit<br />

1 kg/cm2 = 14.5 pound/inch*<br />

Fig. 4.<br />

anzeigers in « gallons > statt in Litern geeicht haben,<br />

wird in Abbildung 4 die Umrechnung von<br />

« gallons » in Liter auf der Basis von<br />

l amerikanischer Gallone = 3,785 Liter<br />

gezeigt.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Ersatztreibstoff Paraldehyd<br />

Es wäre zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen,<br />

Paraldehyd für sich allein als Motortreibstoff<br />

zu benützen. Verschiedene Gründe lassen es jedoch<br />

als angezeigt erscheinen, ihm andere, flüssige Treibstoffe<br />

beizumischen. Da ist einmal die Preisfrage,<br />

die einer Anwendung ohne Beimischungen hindernd<br />

im Wege steht. Sodann sind technische Motive nicht<br />

minder wichtig. Versuche haben gezeigt, dass eine<br />

Beimischung zu Benzin im Umfange von 20 bis<br />

40% einem reinen Paraldehyd-Betrieb vorzuziehen<br />

ist. Die besten Resultate ergaben sich mit 20 bis<br />

25?o Paraldehyd.<br />

Abgesehen vom rein motorischen Verhalten<br />

spricht der verhältnismässig hohe Gefrierpunkt des<br />

neuen Brennstoffes, der noch einige Grad über dem<br />

von Benzol liegt, für seine Verwendung vor allem<br />

in Form von Gemischen. Auch seine Oktanzahl (61)<br />

ebenso wie der Heizwert lassen dies als wünschenswert<br />

erscheinen. Im Gegensatz zu den früher gemachten<br />

Angaben, wonach der Heizwert ungefähr<br />

7000 KCal/Lit. betragen sollte, war diese Zahl beträchtlich<br />

zu hoch gegriffen, indem der untere Heizwert<br />

des Teinen Paraldehyd sich nur auf 5670<br />

KCal/Lit. beläuft.<br />

Da bei der Fabrikation von Karbid-Derivaten<br />

auch Methylalkohol und Azeton anfallen, die sich<br />

durch eine ausserordentlich hohe Oktanzahl auszeichnen,<br />

welche im ersten Fall weit über 100, im<br />

zweiten immerhin in der Nähe von 100 liegt, ist es<br />

gegeben, gerade diese Brennstoffe als Beimischung<br />

zum Motoren-Paraldehyd zu benützen. Das Azeton<br />

verfügt zudem über einen recht günstigen Heizwert,<br />

der dem des Benzins nahekommt. In ähnlicher Weise<br />

wird je schliesslich auch das Motorenbenzol im Interesse<br />

seiner Verwendung als Treibstoff nicht von<br />

gewissen Beimengungen getrennt, die seine Eigenschaften<br />

als Brennstoff in günstigem Sinn beeinflussen.<br />

Gegenwärtig herrscht in den mit der Lösung der<br />

vorgenommen werden.<br />

Der Benzinstandsanzeiger oder die<br />

Tankuhr zeigt die Menge des vorhandenen<br />

Brennstoffs im Tank, durch eine Schwimmervorrichtun'g<br />

oder auf elektrischem Wege an oder informiert<br />

den Fahrer zumindest darüber, ob der Bennung<br />

vor, dass ein sehr wesentlicher Teil des ver-<br />

Ersatztreibstoff-Frage betrauten Kreisen die Meizintank<br />

zu 1 ,4, V2 oder '% gefüllt ist. Da manche fügbaren Karbids zur Paraldehyd-Produktion oder<br />

ausländische Wagen die Skala des Benzinstands-Herstellung eines andern synthetischen Treibstoffes<br />

verwendet werden dürfte. Der verbleibende Rest<br />

würde zu gleichen Teilen für die Erzeugung von<br />

Dissous-Gas sowie als Betriebsstoff für Wagen der<br />

Kategorie A und B mit Azetylen-Entwickler benützt.<br />

Es hat sich nämlich gezeigt, dass die verfügbaren<br />

Karbid-Reserven durchaus nicht so beträchtlich<br />

sind, wie ursprünglich angenommen wurde. Auf der<br />

andern Seite bilden natürlich viele kleine, im ganzen<br />

Land verteilte Karbidreserven militärisch einen besseren<br />

Rückhalt als- eine grosse, zentralisierte Produktionsanlage<br />

für flüssige Brennstoffe. Dieser<br />

Aspekt der Angelegenheit dürfte bei der Bemessung<br />

der Zuteilung für die verschiedenen Zwecke von<br />

den massgebenden Instanzen zweifellos mit berücksichtigt<br />

werden.<br />

-fw-<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 1624. Holzgas. Wer baut Holzgas-Generatoren<br />

für Personenwagen? F. in D.<br />

Frage 1625. Oel-Regeneratoren. Können Sie mir die<br />

Adresse der Generalvertretung für die Schweiz der<br />

« Schlegel »-Oel-Regeneratoren angeben? J. in Z.<br />

Frage 1626. Oel-Regeneratoren. Können Sie mir<br />

Lieferantenadressen von Oel-Regeneratoren bekanntgeben?<br />

S. in Z.<br />

Frage 1627. Kühlwasser-Heizung. Können Sie<br />

uns die Lieferantenadresse der HEA Kühlwasser-<br />

Heizung bekanntgeben? W. in B.<br />

Frage 1628. Holzkohlegasgenerator. Können Sie<br />

mir die Adresse des Fabrikanten der italienischen<br />

Holzkohlegasgeneratoren «La Soterna» bekanntgeben?<br />

R. in L.<br />

Frage 1629. Phosphoreszierende Farben. Können<br />

Sie mir die Adresse eines Fabrikanten von<br />

phosphoreszierenden Farben bekanntgeben?<br />

V. in G.<br />

Frag« 1630, Karbid-Gaserzeuger. Können Sie<br />

mir einige Adressen von Fabrikanten angeben, die<br />

sich mit dem Bau von Karbid-Gaserzeugern befassen?<br />

R. in L.<br />

Frage 1631. Elektrische, Automobile. Wir ersuchen<br />

Sie um Auskunft über die gegenwärtig auf<br />

dem schweizerischen und ausländischen Markt vertretenen<br />

elektrischen Automobile. T. in M.<br />

Frage 1632. Zahnrad-Fabrikanten. Können Sie<br />

uns Adressen von Fabrikanten von Zahnrädern bekanntgeben?<br />

W. in B.<br />

Frage 1633. Benzinverbrauchsmesser. Gibt es<br />

Apparate mit denen man fortlaufend den Benzinverbrauch<br />

pro Stunde bei jeder Geschwindigkeit<br />

ablesen kann? B. in Z.<br />

Frage 1634. Rohöl-Vergaser. Können 5ie mir<br />

die Adresse des Fabrikanten der «Jeroga>-Vergaser<br />

mitteilen? 0. in Z.<br />

Frage 1635. Magnusol. Können Sie mir die Lieferantenadresse<br />

für «Magnusol» bekanntgeben?<br />

S. in W.<br />

Frage 1636. Elektrofahrzeuge. Wer liefert Elektrofahrzeuge<br />

mit 1000 kg Nutzlast und 50 km Aktionsradius?<br />

W. in S.<br />

Frage 1637. Holzkohlegenerator. Können Sie<br />

mir eine Firma bekanntgeben, die Spezial-Holzkohlen-Generatoren<br />

für Ford V8 liefert? D. in B.<br />

Frage 1638. Literatur. Auch ich interessiere<br />

mich für die gestellte Frage 1542 betr. Literatur<br />

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N°50 — DIENSTAG, 10. DEZEMBER 1G4O AUTOMOBIL-REVUE<br />

Rund um das Steuerproblem<br />

Wieder einer, der zur Benzinsteuer übergeht:<br />

der Kanton Neuenburg<br />

Monatliche Grundtaxe von 2—6 Fr.; Litersteuer<br />

von 15 Rp. Plus 10 %.<br />

Am 26. November hat der neuenburgische Regierungsrat<br />

einen Beschluss über die Einführung<br />

einer neuen Besteuerungsmethode für Motorfahrzeuge<br />

gefasst, der in grossen Zügen folgende Regelung<br />

vorsieht:<br />

a) MOTORFAHRZEUGE, WELCHE NOCH BEN-<br />

ZIN ERHALTEN:<br />

Nach Massgabe der Kategorie,<br />

d. h. big 7,5 PS 15 PS üb. 15 PS<br />

Monatliche Grundsteuer Fr. 2.— 4.— 6.—<br />

Zuschlag<br />

Motorräder bis 1,99 PS darüber für Seitenwagen<br />

Monatliche Grundsteuer Fr. 2.— 3.— 1.—<br />

Benzinsteuer: 15 Rappen pro L. plus 10% Zuschlag<br />

für den Strassenausbau und •Unterhalt.<br />

h) FÜR MOTORFAHRZEUGE, WELCHE KEINEN<br />

TREIBSTOFF MEHR ERHALTEN (mit Einschluss<br />

derjenigen, die feste, nicht rationierte<br />

Treibstoffe verwenden):<br />

Monatssteuer: V« der normalen Jahressteuer, abzüglich<br />

50%,<br />

Fahrzeuge, deren Schilder nicht bis zum 1. des<br />

Monats zurückgegeben worden sind, bezahlen die<br />

Monatssteuer.<br />

Die Gebühren für die Erneuerung von Fahrnnd<br />

Verkehrsausweisen erfahren keine Ermässigung,<br />

ebensowenig wie die übrigen Gebühren (Lernfährbewilligung,<br />

Fahrzeugwechsel, Nummernschilder<br />

etc.) Sollten im Laufe des Jahres 1941 Aenderungen<br />

eintreten, z. B. in dem Sinne, dass die Treibstoffzuteilungen<br />

eine Erhöhung erfahren oder dass<br />

dabei auch die Kat. C und D wieder berücksichtigt<br />

werden, so darf die zu entrichtende Steuer in keinem<br />

Falle die heutigen, d. h. für das Jahr <strong>1940</strong><br />

Behenden Steueransätze übersteigen.<br />

Auch Schaffhausen beschriitit<br />

diesen Weg<br />

Treibstoffsteuer ab Anfang 1941.<br />

Auf den 1. Januar 1941 hin hat der Schaffhauser<br />

Regierungsrat dsn bisherigen Besteuerungsmodus<br />

für Motorfahrzeuge für die Dauer der Rationierung<br />

aufgehoben und ihn durch eine Treibstoffsteuer<br />

und eine Gebühr auf dem Fahrzeugausweis ersetzt.<br />

Für Personen- und Lastwagen sowie für Motorräder<br />

beträgt die Steuer 15 Rappen und bei landwirtschaftlichen<br />

Traktoren und Arbeitsmaschinen<br />

3 Rappen pro Liter Brennstoff. Die alljährlich su<br />

entrichtende Grundgebühr, bei der es eine Rückerstattung<br />

nicht gibt, wurde auf 20 Fr. für Motorwagen<br />

und auf 10 Fr. für Motorräder und landwirtschaftliche<br />

Traktoren festgesetzt.<br />

Verbrauchssteuer auch Im Kanton Zug?<br />

Im zugerischen Grossen Rat war, wie an dieser<br />

Stelle gemeldet, vor einiger Zeit eine Motion eingereicht<br />

worden, welche auf eine Anpassung der Verkehrssteuern<br />

an die Treibstoffrationierung hintendierte.<br />

Die Regierung hatte darauf eine Vorlage<br />

ausgearbeitet, worin für die Dauer der Rationierung<br />

eine Herabsetzung der Steuern in Auseicht<br />

genommen wurde. Sie fand jedoch in der Sitzung<br />

des Grossen Rate«, der letzte Woche tagte, wenig<br />

Anklang, weit sie nach dessen Auffassung nicht<br />

weit genug entgegenkam. Also geschah es, das« das<br />

Parlament die Vorlage wieder an den Regierungsrat<br />

zurückgehen Hess mit der Einladung, eine neue<br />

vorzubereiten, wobei die Steuer eventuell nach<br />

Massgabe des Brennstaffverbrauchs abgestuft werden<br />

soll.<br />

Steuerermässigungen in Genf für 194t:<br />

15—35%<br />

Der Genfer Regierungsrat unterbreitet dem Grossen<br />

Rat folgenden Gesetzesentwurf für die Regelung<br />

der Motorfahrzeugsteuern im Jahre 1941:<br />

Während der Dauer der Rationierung werden<br />

die Steuern für Motorfahrzeuge ausnahmsweise wie<br />

folgt herabgesetzt:<br />

um 15% für die in den Kat. A und B eingeteilten<br />

Fahrzeuge;<br />

um 35 °/o für die Fahrzeuge der Kategorien<br />

G und D.<br />

Der dem Entwurf beigefügte Bericht legt dar,<br />

Sfpassenvovkehi*<br />

Autotaxi, Benzinnot und<br />

Verdunkelung.<br />

(Einges.) Die sehr geringe Treibstoffzuteilung<br />

stellt heute die Existenz manches finanziell nicht<br />

starken Taxibetriebes ohne Verschulden des Inhabers<br />

in Frage. In Zürich hat der Taxameter-<br />

Gewerbeverband eine Arbeitsgemeinschaft der Kleinunternehmer<br />

ins Leben gerufen, die Leerfahrten<br />

ausschaltet und dadurch Benzin spart. Seit der<br />

Verdunkelung wird abends der Taxi vermehrt angerufen,<br />

speziell von altern Personen. Dieser Umstand<br />

verursacht nach 22 Uhr zeitweise einen Andrang,<br />

dem man bis jetzt dank dem ziemlich guten<br />

Funktionieren der erwähnten Arbeitsgemeinschaft<br />

gewachsen war. Die meisten Fahrgäste haben gelernt,<br />

pünktlich zu sein und den Chauffeur nicht<br />

unnütz warten zu lasen, wissend, dass, ein anderer<br />

Fahrgast auch wieder gerne rechtzeitig befördert<br />

werden will. Die Verdunkelung bedeutet hinsichtlich<br />

raschen und sicheren Autofahrens ein grosses<br />

Hindernis, aber man muss sich wundern, mit welchem<br />

Takt, mit welcher Sicherheit und Promptheit<br />

die Taxichauffeure in den Städten ihre nicht leichte<br />

Aufgabe meistere und damit nicht zuletzt der<br />

Oeffentlichkeit gute Dienste leisten.<br />

weshalb die Regierung dem System der Hubraumsteuer<br />

vor jenem der Verbrauchssteuer den Vorzug<br />

gegeben hat. Er macht den liberalen Geist geltend,<br />

der biiher schon die steuerliche Behandlung der<br />

Motorfahrzeuge durch den Kanton auszeichnete<br />

und der auch den Grund darstelle, weshalb mit der<br />

Ausarbeitung des Projektes bis zum Erlass der<br />

neuen scharfen Einschränkungen zugewartet worden<br />

ist Nach den Berechnungen der Regierung<br />

dürfte die Zahl der ioi Verkehr stehenden Motorfahrzeuge,<br />

die von 14 084 vor zwei Jahren auf<br />

10167 am 31. Oktober <strong>1940</strong> gesunken ist, im nächsten<br />

Jahr ungefähr gleichbleiben. Das entspricht<br />

jedoch einer Einnahmenverminderung um 500000<br />

Franken gegenüber dem letztjährigen Steuerertrag<br />

von 1,5 Mill. Mit der vorgeschlagenen Reduktion<br />

erwächst dem Staat ein weiterer Ausfall von 120 000<br />

Franken, eo dass ihm 1041 kaum mehr als 800 000<br />

Franken als Steuererlös aus dem Motorfahrzeügverkehr<br />

zufliessen werden.<br />

Bereits hat indessen der Präsident der Via Vita,<br />

Herr Dechevrens, in der Presse auf das Ungenügen<br />

dieser Ermässigungen hingewiesen und dem regierungsrätlichen<br />

Entwurf das Projekt der Via Vita<br />

Im Kanton Neuenburg geriet in der Nacht des<br />

9. Oktobers 1938 ein durch die Scheinwerfer entgegenkommender<br />

Wagen geblendeter Automobilist<br />

auf das Trottoir, wobei er eine Fussgängerin tötete.<br />

Der Ehemann und die drei Kinder der Verstorbenen<br />

klagten gegen den Fahrer auf Schadenersatz<br />

und Genugtuung. Da der Schadenersatz bei der<br />

Haftung gemäss dem eidg. Motorfahrzeuggesetz<br />

nach den Grundsätzen des Obligationenrechts über<br />

unerlaubte Handlungen zu bestimmen ist, galt hier,<br />

was in Art. 45, Absatz 3 OR für den Fall der Tötung<br />

einer Person durch unerlaubte Handlung vorgeschrieben<br />

ist: «Haben andere Personen durch<br />

die Tötung ihren Versorger verloren, eo ist auch<br />

für diesen Schaden Ersatz zu leisten.,»<br />

Das Bundesgericht, das den Fall letztinstanzlich<br />

zu beurteilen hatte, betrachtet als Versorger<br />

nicht nur denjenigen, der für den ganzen Unterhalt<br />

einer Person aufkommt, sondern auch den,<br />

der bloss einen Teil daran leistet. Und da die Versorgung<br />

nicht nur in Geld, sondern auch in Naturalleistungen<br />

erfolgen kann,- wird in seiner Rechtsprechung<br />

auch die Hausfrau als Versorgerin<br />

anerkannt, und zwar sowohl da, wo ihr Arbeits-:<br />

erwerb für den erwerbungsfähigen Ehemann eintreten<br />

muss, als auch da, wo sie den Haushalt führt<br />

und der Mann im Erwerbsleben tätig ist. Im vorliegenden<br />

Falle war der Ehemann Wattmann, während<br />

die Frau sowohl im Feld als im Haushalt<br />

tüchtig gearbeitet hatte. Der kantonale Richter<br />

hatte für die Bemessung des Schadenersatzes .den<br />

Geldwert ihrer Tätigkeit auf jährlich 1200 Fr. angesetzt<br />

und angenommen, hievon sei der vierte Teil<br />

der Familiengemeinschaft zugute, gekommen. Das<br />

Bundesgericht war zwar an die tatsächliche Feststellung<br />

des Geldwertes von 1200 Fr. gebunden,<br />

lehnte aber die Auffassung ab, von der Tätigkeit<br />

der Verstorbenen sei nur ein Viertel der Familie |<br />

gewidmet gewesen; in den Kreisen, denen die Klä-<br />

gegenübergestellt, das' bekanntlich eine einheitliche<br />

Monatssteuer von 1 Fr. und einen Zuschlag nach<br />

Massgabe der Treibstoffzuteilungen vorsieht.<br />

25—50°/» vom 1. Januar 1941 an.<br />

Der Obwaldner Kantonsrat hat beschlossen, für<br />

die Dauer der Rationierung die Steueransätze für<br />

Fahrzeuge, welche mit rationierten Treibstoffen<br />

betrieben werden, ab 1. Januar 1941 wie folgt herabzusetzen:<br />

a) Für Personenwagen, dreirädrige Motorfahrzeuge,<br />

Lastwagen bis zu 1 Tonne Nutzlast und<br />

Motorräder um 25'/«.<br />

Für Personenwagen der DringHchkeitskategorien<br />

G und D um 5O*/o.<br />

b) Für Händlerschilder um 30 "/o.<br />

c) Für Gesellschaftswagen, Lastwagen von mehr<br />

als 1 Tonne Nutzlast und für gewerbliche wie<br />

gemischtwirtschaftliche Traktoren um 25'/«.<br />

Dazu kann der Regierungsrat gestatten, dass die<br />

Ausweise für Traktoren und Motorwagen auf ein<br />

halbes oder ein Vierteljahr, das nach Wahl des Halters<br />

am ersten Tag eines beliebigen Monats beginnt,<br />

ausgestellt werden. Der Zuschlag von 5 Fr. fällt<br />

dahin, sofern die Gebühr spätestens am Verfalltag<br />

bezahlt wird.<br />

Zugleich erfährt die Fahrradtaxe eine Erhöhung<br />

auf Fr. 3.—.<br />

ger angehören, und im Hinblick darauf, dass sich<br />

der Haushalt trotz bedeutender Familienlasten gut<br />

über Wasser Lielt, muss vielmehr angenommen<br />

werden, die arbeitsame und bescheidene Frau habe<br />

drei Viertel ihrer Arbeitskraft der Familie gewidmet.<br />

Auf Grund dieser Annahme waren die Entschädigungen<br />

für die einzelnen Kläger zu bestimmen.<br />

Der Ehemann war elf Monate nach dem Unfall gestorben<br />

und seine Ersatzforderung an die Kinder<br />

übergegangen; da ihm aber die Fürsorgetätigkeit<br />

der Hausfrau nur noch elf Monate lang zugute<br />

gekommen wäre, hat der Beklagte auch nur für<br />

diese Zeitspanne Ersatz zu leisten. Die Kinder haben<br />

Anspruch auf Ersatz des Versorgerschadens<br />

big zu dem Zeitpunkt, wo sie normalerweise ihren<br />

Unterhalt selbst verdienen, nach der Rehtsprechung<br />

bis zum 20. Jahr. Da die älteste Tochter der Verstorbenen<br />

im Zeitpunkte des Unfalles schon volljährig<br />

war, steht ihr kein Ersatzanspruch zu und der<br />

jüngeren Tochter, die neun Monate nach dem Unfälle<br />

die Volljährigkeit erreichte, ist der Ersatz nur<br />

für diese Zeitdauer geschuldet. Der Sohn hat noch<br />

Anspruch auf Ersatz des Versorgerschadens für<br />

fünf Jahre, wobei aber zu berücksichtigen ist, daee<br />

sich nach der Mündigkeit der beiden andern Kinder<br />

die Fürsorge der Mutter ausschliesslich ihm<br />

gewidmet hätte.<br />

Das kantonale Gericht hatte den Klägern an<br />

Schadenersatz und Genugtuung gesamthaft 27 400<br />

Franken zugesprochen, und da die Berechnungsweise<br />

des- Bundesgerichs einen hievön nur ganz<br />

wenig abweichenden Betrag ergab, wurde das kantonale<br />

Urteil bestätigt. Weil es sich bei solchen<br />

Klagen aber nicht um eine gesamthaft geltend gemachte<br />

Forderung, sondern um Einzelansprüche<br />

handelt, mussten die den einzelnen Klägern zukommenden<br />

Posten im Urteilsspruch gesondert aufgezählt<br />

werden.<br />

Wp.<br />

Der Zürcher Strassenverkehr<br />

unter Verdunkelungsregime<br />

Steuerredaktion in Obwtlden<br />

Schadenberechnung bei tödlichen Unfällen.<br />

Mas dem Bundesgericht.)<br />

Die seit dem 7. November über die ganze<br />

Schweiz verhängte Verdunkelung hat auch<br />

den Strassenverkehr einer Ordnung unterworfen,<br />

die sich in ihren Auswirkungen erheblich<br />

von den Zuständen bei den früheren<br />

Verdunkelungsübungen unterscheidet. Galt es<br />

damals jeweilen, für eine einzige Nacht und<br />

schliesslich einmal für zwei oder drei Tage<br />

die Schwierigkeiten oder blossen Unannehmlichkeiten<br />

der Verdunkelung auf sich zu nehmen,<br />

so ist diese nunmehr für vorläufig unabsehbare<br />

Zeit zum Normalzustand geworden.<br />

Bei den früheren Uebungen konnte sich<br />

gerade der Autofahrer den Verdunkelungspflichten<br />

noch weitgehend entziehen, indem<br />

er während der betreffenden Tage einfach<br />

auf nächtliche Fahrten verzichtete; heute besteht<br />

eine solche Ausweichemöglichkeit mindestens<br />

für denjenigen nicht mehr, der seine<br />

beruflichen Fahrten eben doch einmal erledigen<br />

muss, und nur die freilich Allzuvielen<br />

sind dieser sämtlichen Sorgen enthoben, die<br />

ihr Fahrzeug aus Gründen der Treibstoffsperre<br />

oder aus finanziellen Gründen ohnehin<br />

stillegen mussten.<br />

Aber noch in einem anderen Punkte unterscheidet<br />

sich das gegenwärtige Verdunkelungsregime<br />

sehr tiefgreifend von den Verhältnissen<br />

bei den früheren Uebungen. Galten<br />

damals die Verdunkelungsvorschriften jeweilen<br />

für die ganze Nachtzeit zwischen<br />

Abend- und Morgendämmerung, so beginnt<br />

heute die Verdunkelung erst um 22 Uhr, um<br />

neuerdings auch schon um 6 Uhr wieder zu<br />

enden. Dies hat zur Folge, dass nunmehr<br />

schon<br />

allein die Nacht Im Sinne der vorstehenden<br />

weiten Umschreibung aus nicht weniger<br />

denn drei verdunkelungstechnisch verschiedenen<br />

zeitlichen Abschnitten besteht,<br />

nämlich aus den Abend- und Nachtstunden<br />

vor 22 Uhr mit dem normalen, friedensmässigen<br />

Beleuchtungszüstand, der unter Verdunkelung<br />

fallenden eigentlichen Nacht von 22 bis<br />

6 Uhr und den wieder unverdunkelten Morgenstunden<br />

nach dem zuletzt genannten Zeitpunkt.<br />

Daraus aber ergeben sich für die Verkehrsteilnehmer<br />

und Behörden zahlreiche zusätzliche<br />

Probleme, die in den auf den eigentlichen<br />

Kriegszustand mit durchgehender Verdunkelung<br />

abstellenden eidgenössischen Vorschriften<br />

gar nicht vorgesehen waren und<br />

nunmehr männiglich vor neue Schwierigkeiten<br />

stellen.<br />

Betrachtet man jedoch zunächst einmal die Verdunkelung<br />

als solche, so muss leider festgestellt<br />

werden, dass sie<br />

gerade Im Strassenverkehr noch lange nicht lückenlos<br />

den geltenden Vorschriften entspricht.<br />

Noch immer beschränkt sich die Verdunkelung<br />

zahlreicher Fahrzeuge, vor allem sehr vieler Autos,<br />

auf mehr oder weniger dunkle Blaufilter aller<br />

Schattierungen vor den Scheinwerfern, sei es aus<br />

Glas, sei es aus Stoff, sei es endlich aus blossem<br />

aufgeklebtem Zelluloid oder Papier, Vorschrift ist<br />

jedoch nach der massgelienden Verfügung des Eidgenössischen<br />

Militärdepartementes vom 5. Oktober<br />

1937 über die Regelung des Strassenverkehrs im<br />

Luftschutz einzdg und allein die Verbindung von<br />

blau abgedunkelter Lichtquelle und zusätzlicher<br />

Abschirmung, die so eingerichtet ist, «dass die<br />

direkte Sicht der Lichtquelle oberhalb<br />

der Horizontalen verunmöglicht<br />

wird». Die Mangelhaftigkeit der Von vielen<br />

Fahrzeugbesitzern bisher getroffenen Massnahmen<br />

der blossen, blauen Filterung des Lichts<br />

führt nun dazu, dass noch immer zahlreiche Vehikel<br />

mit erheblich zu starker Lichtausstrahlung<br />

verkehren, so dass, gana entgegen dem ausdrücklichen<br />

Verbot jener Verfügung, «am Boden oder<br />

auf Hauswänden und anderen Flächen unzulässige<br />

Reflexe entstehen» Und die Führer entgegenkommender<br />

Fahrzeuge stark geblendet werden.<br />

Das Zürcher Luftschutzkommando hat unlängst<br />

in einer psychologisch geschickt abgefassten<br />

Verfügung an die ihm unterstellten Organe<br />

auf die für die Luftschutzdisziplin der Bevölkerung<br />

geradezu verheerenden Wirkungen dieser<br />

Lässigkeit zahlreicher Fahrzeugführer aufmerksam<br />

gemacht. Es weist dort darauf hin, dass die<br />

Duldung solcher vorschriftswidriger Fahrzeugbeleuchtungen<br />

In jenen Autobesitzern, die sich<br />

pflichtgetreu streng an die geltenden Vorschriften<br />

halten, ihre Fahrzeuglichter richtig verdunkelt<br />

und abgeschirmt haben und sich wohl oder übel<br />

der bei einer solchen äusserst schwachen Fahrbahnbeleuchtung<br />

möglichen bescheidenen Fahrgeschwindigkeit<br />

befleissen, den Eindruck erwecken<br />

müsste, sie seien die Düpierten, weil sie erstens<br />

durch ihr korrektes Verhalten zu so langsamer<br />

Fahrt gezwungen und durch die Blendung durch<br />

ungenügend abgeschirmte Fahrzeuglichter erst noch<br />

allen möglichen Gefahren ausgeliefert sind. Das<br />

Luftschutzkommando wird daher mit womöglich<br />

noch verschärftem Nachdruck darauf bestehen,<br />

dass auch der letzte Fahrzeugbesitzer seine Beleuchtung<br />

wirklich vorschriftsgemass ausgestaltet.<br />

Der Verfasser konnte sich beispielsweise selber davon<br />

überzeugen, wie die Posten und Patrouillen der<br />

Luftschutz-Hilfspolizei zahlreiche Autofahrer anhielten,<br />

die nach Schluss der verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Anlässe mit teilweise auf viele hundert<br />

Meter Entfernung blendender Fahr«eugbeleuchtung<br />

heimkehren wollten.<br />

Ein weiterer Uebelstand zeigt eich darin, dais<br />

zahlreiche Autofahrer, deren Blaufilter zur Dämpfung<br />

der Fahrzeugbeleuchtung bei eingeschalteten<br />

Abblendlampen an sich genügen würde, immer<br />

wieder verbotenerweise<br />

die grossen Scheinwerfer gebrauchen,<br />

deren Lichtfülle jene Dämpfung beinahe illusorisch'<br />

macht. Uud zwar schalten sie die Scheinwerfer<br />

nicht nur ein, um an Kreuzungen das bekannte<br />

Blinksignal zu geben — anstatt einfach mit der bei<br />

der Verdunkelung nun einmal gebotenen höchsten<br />

Vorsicht über die Kreuzung zu fahren — sondern<br />

sie gebrauchen sie auch, um auf offener Strasse<br />

schneller dahinfahren sm können, ungeachtet der<br />

Gefährdung der übrigen Verkehrsteilnehmer und<br />

der ganz allgemein geltenden Beschränkuni det<br />

Fahrgeschwindigkeit auf 20 Kilometer.<br />

Immer liegt es freilich nicht an den Verkehitteilnehmern,<br />

wenn die Sicherheit auf der Straste<br />

leidet. Dass gerade infolge des gegenwärtigen komplizierten<br />

Verdunkelungsregimes die früheren<br />

blauen Richtlampen an Strassenkrtuzunaen<br />

und ähnlichen Punkten in Wegfall gekommen sind,<br />

weil ihrer Beibehaltung gewaltige schaltungstechnische<br />

und damit finanzielle Schwierigkeiten im<br />

Wege standen, wird der Autofahrer freilich kaum<br />

sehr bedauern. Diese schwachen Leuchten hoch über<br />

der Fahrbahn waren selten geeignet, einen zuverlässigen<br />

Anhaltspunkt für den Verlauf der Fahrbahn<br />

und die Verkehrslage zu geben. Schwerer jedoch<br />

wiegt, dass neuerdings die<br />

blaue Beleuchtung der Inselpfosten und ähnlicher<br />

Gefahrenpunkte, wie von Baustellen, verschwunden<br />

ist,<br />

weil die Brennstoffmengen für die benötigten Petrollampen<br />

nicht mehr vorhanden sind. Abfindea<br />

wird sich der Verkehr mit diesem Dahinfallen der<br />

letzten Sicherheitslichter nur auf Grund der Erwägung<br />

können, dass die erlaubte Fahrgeschwindigkeit<br />

genügt, um die entsprechenden Hindernisse<br />

rechtzeitig zu erkennen.<br />

Niemand darf sich durch die kleinen absoluten<br />

Unfallzahlen in Sicherheit wiegen lassen, und gerade<br />

auch der<br />

Fussgänger muss In seinem eigenen Interesse zu<br />

schärfster Vorsicht Im Strassenverkehr ermahnt<br />

werden.<br />

Bereits macht sich beispielsweise der wahre Unfug<br />

geltend, dass zahlreiche Personen im Freien überhaupt<br />

nur noch die Fahrbahn benützen, weil sie<br />

damit beispielsweise die Schwierigkeiten umgehen<br />

können, die ihnen die zwei Randsteine der Trottoirs<br />

einmündender Seitenstrassen verursachen — ein<br />

unhaltbarer Zustand, den zu beseitigen eine dringende<br />

und dankbare Pflicht der Behörden ist.<br />

Was endlich jenes za Beginn unserer Ausführungen<br />

angedeutete Problem des Nacheinanders<br />

unverdunkelter und verdunkelter Nachtstunden anbelangt,<br />

muss mit Nachdruck auf den unbefriedigenden<br />

Zustand hingewiesen werden, dass gegenwärtig<br />

in der Zeil vor 22 und nach 6 Uhr (n bunter Mischung<br />

Fahrzeuge mit unverdunketter und solch«<br />

mit verdunkelter Beleuchtung verkehren.<br />

Die Blendung der Augen durch die normalen weissen<br />

Lichter des einen Fahrzeuges macht es dabei<br />

oft schlechthin unmöglich, Vehikel zu erkennen, die<br />

mit verdunkelten und abgeschirmten Lichtern zirkulieren.<br />

Besonders gefährlich sind dabei Radfahrer<br />

mit dunkelblau verhängter Laterne, die sich im<br />

Lichtschein weisser Autolampen vor oder hinter<br />

ihnen mit fast unverminderter Schnelligkeit bewegen<br />

und dabei immer wieder Fussgänger. in kritische<br />

Situationen bringen. Bei Regenwetter mit 'den Lichtreflexen<br />

auf der Fahrbahn vor allem sind diese<br />

Radler oft praktisch gänzlich unsichtbar, während<br />

sie sich selber offensichtlich gar nicht darüber Rechenschaft<br />

geben, welche Gefahren sie heraufbeschwören.<br />

Dieser missliche Zustand, der nicht nur In verkehrstechnischer,<br />

sondern auch in rechtlicher Hinsicht<br />

voller Unklarheiten ist, kann nicht andauern.<br />

Es muss vielmehr die Hoffnung; ausgesprochen werden,<br />

dass die verantwortlichen Behörden ihm sehr<br />

bald ein Ende setzen, indem sie eindeutig und zwingend<br />

vorschreiben, welche Fahrzeugbeleuchtung in<br />

den unverdunkelten Abend- und Morgenstunden<br />

rechtens ist. Dass dabei einer ganzen Anzahl schwer<br />

gegeneinander abzuwägender Faktoren Rechnung<br />

getragen werden muss, darf einer klaren Lösung<br />

des heutigen unsicheren Zustandes nicht im Wege<br />

stehen. Die Pflicht, vor 22 und nach 6 Uhr mit der<br />

friedensmässigen weissen — oder gelben — Beleuchtung<br />

zu fahren, würde zwar manchen Autofahrer<br />

durch die Notwendigkeit in Verlegenheit<br />

bringen, die Verdunklungsvorrichtungen seiner<br />

Scheinwerfer täglich mehrmals zu montieren und<br />

abzumontieren, was aus technischen Gründen oft<br />

recht schwer ist; doch würden sich viele Fahrzeugführer<br />

einfach entschliessen, vor 22 Uhr heiinzufahren,<br />

und dadurch den Verkehr in den verdunkelten<br />

Strassen entlasten — der Vorteil dieser Ordnung<br />

der Dinge aber läge in der Möglichkeit, in<br />

den vor allem geschäftlich wichtigen Tagesstunden<br />

mit normalen Geschwindigkeiten zu verkehren. Der<br />

Zwang zur durchgehenden Verwendung der «Verdunkelungsbeleuchtung<br />

» würde umgekehrt jene<br />

technischen Schwierigkeiten wegfallen lassen, aber<br />

vor allem auf den unbeleuchteten Ueberlandstrassen<br />

gleich vom Einbruch der Dunkelheit an und bis<br />

zur Tageshelle zur Einhaltung sehr geringer Fahrgeschwindigkeiten<br />

nötigen, was einer weitgehendes<br />

Lahmlegung des Autoverkehrs gleichkäme. Sei dem<br />

jedoch, wie ihm sei: eine eindeutige Ordnung durch<br />

Verfügung von oben drängt sich gebieterisch auf.<br />

H. W. Th.


a AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — 50<br />

Man kann sich fragen<br />

warum die Uebertragung vom Servo-Bremsapparat zu<br />

den Bremsbacken hydraulisch erfolgt, anstatt durch<br />

Gestänge und warum bei Druckluftbremsen neun<br />

Zehntel aller Anlagen nicht direkt sondern vermittelst<br />

O eidruck auf die Bremsflächen wirken.<br />

Der Grund liegt in der Tatsache, dass die Oeldruckbremse<br />

durch den Wegfall sämtlicher Gelenke und<br />

Hebel einen ausserordentlich hohen Uebertragungswirkungsgrad<br />

besitzt, dass sie in der Bremswirkung<br />

gleichmässig und selbstregulierend ist und durch die<br />

Einfederung nicht beeinflusst wird. Durch den Wegfall<br />

des Bremsschlüssels werden die Drucke auf beide<br />

Backen selbsttätig ausgeglichen.<br />

Es ist ein Beweis für die Vorzüge der Oeldruckbremse,<br />

dass unsere sämtlichen schweizerischen Lastwagenfabriken,<br />

die technisch und qualitativ an der<br />

Spitze der Welterzeugung stehen, für ihre Unterdruckund<br />

Druckluftbremsen heute hydraulische Uebertragung<br />

verwenden.<br />

Natürlich ist die hydraulische Bremse teurer. Aber es<br />

ist ein Zeichen des Sinnes für Qualität, dass heute<br />

trotzdem rund 95 % aller Einbauten mit Hydraulik<br />

ausgeführt werden. Auf die Dauer ist eben auch hier<br />

das teurere billiger.<br />

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BERN, Dienstag, 10. Dezember <strong>1940</strong><br />

om Ursprung des Weihnachtsfestes<br />

VON PAUL M. FRIMA<br />

Onkel Theodor<br />

feiert Weihnachten<br />

Nicht von den verschiedenen Weihnachtsbräuchen<br />

wollen wir hier reden, nicht davon, wann<br />

der Tannenbaum als Weihnachtsbaum zuerst geschmückt<br />

wurde, sondern vielmehr untersuchen, ob<br />

das Weihnachtsfest heidnischen oder christlichen<br />

Ursprunges ist. In grossen Kreisen wird ja stets behauptet,<br />

Weihnachten sei an Stelle der germanischen<br />

Sonnenwendfeier gesetzt worden. Das stimmt<br />

kaum, kam doch das Christentum aus dem Orient,<br />

wo ganz andere Bräuche galten. Bis zum vierten<br />

Jahrhundert ist das Weihnachtsfest, das Geburtstagsfest<br />

des Christkindes, gänzlich unbekannt geblieben.<br />

Wohl wurden um Neujahr herum Gottesdienste<br />

abgehalten, zumal der 25. Dezember auch<br />

bei den Römern ein Sonnenfest war. Hier stellt<br />

sich aber die Frage: war ein heidnisches Fest »der<br />

Anlass, dass die Christen an diesem Tage der Geburt<br />

Christi gedachten, oder hat die christliche<br />

Kirche diesen Tag bestimmt?<br />

Das Datum der Geburt des Heilandes ist jedenfalls<br />

unbekannt; einen gewissen Fingerzeig gibt<br />

das Evangelium Lukas, denn die Hirten sind in Palästina<br />

im März-April auf den Feldern,- bestimmtes<br />

jedoch weiss man nicht. Das gab denn auch in<br />

früheren Zeiten Anlass zu allerlei Spekulationen;<br />

im Jahre 243 errechnete man den Geburtstag auf<br />

den 28. März, später legte man auf Grund der<br />

Angaben des Propheten Maleachi das Wiegenfest<br />

Christi auf den 25. März, andere Theologen nannten<br />

den 19. April, welcher Tag zugleich der Weltenanfang<br />

sein sollte. Auch der 2. April als Tag des<br />

damaligen Frühlingsbeginnes wurde genannt. Man<br />

nahm an, die Empfängnis habe im Frühjahr stattgefunden<br />

oder am 25. Schöpfungstage, in diesem<br />

Falle gingen die Lebensjahre Jesu glatt auf. Diese<br />

rechnerischen Spekulationen blieben aber ungestraft.<br />

Die ersten Christen interessierten sich überhaupt<br />

wenig um den Geburtstag; bei ihnen war<br />

der Todestag das wichtigste Datum; nur Heiden<br />

feierten die Geburtstage, die Pharaonen und Herodes.<br />

So feierte man zuerst Ostern. Später beschäftigten<br />

sich christliche Dogmatiker mit der Inkarnation,<br />

d. h. der Menschwerdung Christi. Clemens<br />

von Alexandrien berichtete, dass der Gnostiker<br />

Basilides die eigentliche Christgeburt auf den<br />

6. bis 10. Januar errechnete; die orientalischen<br />

Christen nahmen eben an, dass Christus erst bei<br />

der Taufe Gottes Sohn geworden sei. Der 6. Januar<br />

war ein Dionysosfest, und die Kirche übernahm<br />

dann die Auffassung der Gnostiker, als religiöses<br />

Fest die Nacht vom 5. auf den 6. Januar,<br />

die Zeit der Taufe zu feiern.<br />

haben, dass auch das Licht am Weihnachsfeste als<br />

Symbol solche Bedeutung erlangte. Das Konzil<br />

von Nicäa kam dann überein, dass Christus als<br />

Sohn Gottes geboren sei und nicht erst durch die<br />

Taufe den. heiligen Geist empfangen habe. Nun<br />

tauchen die ersten Weihnachtslieder auf, der<br />

Lichtgesang des Simeon, der Gesang des Kirchenvaters<br />

Ambrosius, des Bischofs von Mailand (340<br />

bis 379)


II AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — N° 50<br />

Aristide bricht sich ein Bein<br />

EINE WEIHNACHTSGESCHI'CHTE<br />

der Menschen, und ein glücklicher Einfall sagte<br />

ihm, dass hier das Gesuchte zu finden sein müsste.<br />

Er hatte recht geahnt: er befand sich im Schlachtfeld<br />

um die letzten Bäume. Polizisten sperrten<br />

ab; Winkelriede stürmten ... Uebergehen wir, was<br />

alles Onkel Theodor blühte, ehe er mit Tannenbaum<br />

und eingetriebenem Hut das Gelände verliess;<br />

um sechs Uhr stand er mit Siegergefühlen<br />

vor uns.<br />

«Ich dachte schon, du kämest überhaupt nicht<br />

wieder!» sagte meine Frau und warf einen Blick<br />

auf den Baum. «Na, nun schraub den Besen, den<br />

du da mitgebracht hast, nur schleunigst ein!»<br />

Onkel Theodor hat mir nie in seinem Leben<br />

einen so schmerzverzerrten Blick zugeworfen!<br />

Nachher, als alle Verwandten versammelt waren<br />

und die seltsame Schönheit unseres Tannenbaums<br />

— eines etwas schiefen und seltsam zerfressenen<br />

Wunders seiner Art — beäugten und<br />

sauersüss lobten, nahm Onkel Theodor mich beiseite<br />

und erzählte mir, dem Weinen nahe, auf<br />

seine nadelzerschundenen Hände weisend, die<br />

Geschichte seiner Heldenfahrt. Aber kaum war er<br />

damit zu Ende und äusserte leise die Absicht,<br />

nun doch lieber nach Hause gehen zu wollen, als<br />

meine Frau den Flügel öffnete und vorschlug, gemeinschaftlich<br />

ein paar Weihnachtslieder zu singen.<br />

Nun muss man Onkel Theodor singen sehen!<br />

Er ist ein Mensch, der sogar beim Reden den Mund<br />

kaum auftut, wenn ihm ein paar Leute zuhören —<br />

aber singen! Das sollte man Onkel Theodor nicht<br />

zumuten.<br />

Als meine Frau in die Tasten schlug und gar als<br />

erstes Lied, das gesungen werden sollte, sich entpuppte:<br />

«O Tannenbaum, o Tannenbaum! wie<br />

schön...», da sprang Onkel Theodor wie von<br />

einer Tannennadel gestochen vom Stuhle auf,<br />

flüchtete zur Tür hinaus und ward nicht mehr gesehen.<br />

Meine Frau aber drehte sich nur auf ihrem Sitz<br />

um, schüttelte den Kopf und sagte: «Diese Junggesellen<br />

sind unberechenbar! ».<br />

nbekanntes und Irrtümliches<br />

lim Weihnachten<br />

Wenn auch vielleicht ein wenig bescheidener als<br />

sonst, wird man Weihnachten trotz Krieg und dessen<br />

Folgen auch dieses Jahr unverändert feiern. Weihnachten<br />

hat sich zu tief in das Herz des Europäers<br />

als Fest eingegraben, als dass selbst ein Krieg es<br />

aus den Angeln heben könnte. Aber um Weihnachten<br />

hat sich eine Menge Irrtümer eingenistet,<br />

und es gibt viel Unbekanntes um dieses Fest, das<br />

wir bei dieser Gelegenheit klarstellen wollen..<br />

Rätselraten um den Weihnachtsbaum.<br />

Wo es eben möglich ist, wird man zu Weihnachten<br />

auch einen Weihnachtsbaum oder eine<br />

symbolische Nachbildung aufstellen. Weihnachten<br />

und Weihnachtsbaum sind eng miteinander verbunden.<br />

Weihnachtsbaum und Mistelzweig sind<br />

freilich viel älter als das Christentum, im sogenannten<br />

Ureuropa schnitt die Druide (damals freilich zum<br />

Jahresbeginn) mit einem goldenen Messer Zweige<br />

von der Tanne oder vom Mistelstrauch ab, um<br />

diese Zweige als Boten der erwachenden Natur,<br />

die auch unter Kälte und Schnee nicht starb, den<br />

Umstehenden zu überreichen.<br />

Neuere Forschung behauptet, dass die Aufstellung<br />

eines Weihnachtsbaumes im Familienkreis<br />

eigentlich nicht einmal in dieser Form in Germanien<br />

zuerst aufkam, sondern in Aegypten. Dort<br />

habe man freilich keine Tannenbäume zur<br />

Verfügung gehabt, sondern Palmen, die in jedem<br />

Monat einen Blattkranz hervorgebracht hätten — Im<br />

Jahre also 12 Kränze — Symbol des Jahres,<br />

des Jahresendes und des Anfangs eines neuen<br />

Jahres.<br />

Weihnachtsgeschenke zu — Neujahr.<br />

Wir haben schon aus den vorhergehenden Darlegungen<br />

entnehmen müssen, dass der Neujahrstag<br />

in den meisten Fällen für vielwichtiger genommen<br />

wurde als der Weihnachfstag, den man lange<br />

Zeit hindurch überhaupt nur als kirchliches Fest betrachtete.<br />

Den Kindern gab man Geschenke zu<br />

Nikolas daher gibt es ja noch einen Weihnachtsmann,<br />

aer ohne St. Nikolas ganz unmotiviert wäre.<br />

Den Nikolas verlegte man auf den Weihnachtstag<br />

BERNE RESTAURANT<br />

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Französisches Restaurant<br />

im<br />

I. Stock<br />

Im Parterre - Restaurant<br />

Orchester Lore Durant<br />

und gab in späterer Zeit dann die Geschenke, die.<br />

für'Erwachsene in der Regel zu Neujahr überreicht<br />

wyrden. Das Ist übrigens In vielen Gegenden Europas<br />

noch heute der Fall.<br />

So war es schon im alten Rom. Man gab damals<br />

In der Regel Felgen und Datteln in goldene<br />

Blätter eingeschlagen als Geschenk — freilich zusammen<br />

mit e|nem Geldbetrag, der Im Prinzip dazu<br />

verwendet werden sollte, kleine Götterstatuen<br />

zu kaufen, die teils als Talisman dienten, teils geopfert<br />

wurden.<br />

Jedenfalls kannte man nur Neujahrsgeschenke<br />

im a|ten Rom. Sogar im Mittelalter blieb man bei<br />

den Neujahrsgeschenken, die besonders an den<br />

Fürstenhöfen sehr beliebt waren. Aus der Beliebtheit<br />

wurde eine Anstandspflicht. Und die Könige<br />

machten zum Schluss eine Verpflichtung daraus.<br />

Noch die englische Königin Elisabeth war für die<br />

Bestreitung ihrer sehr erheblichen Garderobengelder<br />

abhängig von den Neujahrsgeschenken. Man<br />

hatte anfangs hier eine Tauschsitte eingeführt: die<br />

Spender bekamen auch vom König und von der<br />

Königin ein Geschenk. Aber bald verstanden es<br />

die Könige, recht wenig zurückzuschenken, vielleicht<br />

nur einen doch scnliesslich kostenlosen Titel<br />

— oder einen Orden.<br />

Interessante Kleinigkeiten.<br />

ring»<br />

Unter sich schenkte man schon frühzeitig praktische<br />

Dinge. Den Frauen gab man zum Beispiel<br />

Handschuhe und — Nadeln. Später konnten die<br />

Frauen sich die Nadeln selbst aussuchen. Man<br />

sagte daher — Nadelgeld.<br />

In der «guten, alten Zelt» war man bekanntlich<br />

mit den Feiertagen nicht sparsam. Man feierte<br />

Weihnachten und Jahresende in der Regel von<br />

dem 21. Dezember bis zum 6. Januar. In Jerusalem<br />

ging die Feier noch länger, denn hier feierte man<br />

am 25. Dezember das westliche Weihnachten, 13<br />

Tage später das griechisch-orthodoxe Weihnachten<br />

und nochmals 13 Tage später das armenische<br />

Weihnachten.<br />

In vielen Ländern — wie zum Beispiel in Schweden,<br />

Sizilien und Italien kennt man keinen Weihnachtsmann,<br />

sondern nur eine Weihnachtsfrau oder<br />

eine Weihnachtsmutter.<br />

Ehe man sich zur Weihnachtsgans oder zum<br />

Truthahn entschloss, waren gewaltige Eberessen<br />

(Wildschweinbraten) üblich. Aber aus Mangel an<br />

Wildschweinen musste man sich endlich umstellen.<br />

Fast überall da, wo man Weihnachten feierte,<br />

wurde das Wetter an diesem Tag als Prognose für<br />

das Wetter des kommenden Jahres genommen.<br />

Auch aus der Woche zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr zog man entsprechende Schlüsse für das<br />

Jahreswetter<br />

All diese Dinge beweisen, wie tief die Idee des<br />

Weihnachts- und Neujahrsfestes in dem Vorstellungsleben<br />

der Völker verankert ist...<br />

Ich hätte meinem wackeren Esel Aristide nicht<br />

noch den Weinkorb mit sechs Litern umhängen sollen.<br />

Es war zuviel für ihn, mit all den sonstigen<br />

Vorräten für die Weihnachtstage.<br />

Aber wenn man viele Kilometer von der Stadt<br />

entfernt wohnt, in den schlüpfrigen Bergen, abgeschieden<br />

von aller Welt, und wenn dann Weihnachten<br />

ist und der Wind fegt durch das Haus { als<br />

wäre es aus Schilf und nicht aus schweren Steinen<br />

erbaut — da werden Sie gewiss verstehen, dass<br />

man, um das Fest zu feiern, sein Kaninchenragout<br />

mit einigen Gläsern Wein begiessen möchte ...<br />

Da lag nun Aristide mit gebrochenen Beinen,<br />

der rote Saft troff über seinen Leib und versickerte<br />

in der roten Erde am Weihnachtsabend. Ich hatte<br />

noch eine gute Stunde nach Hause. Es fing schon<br />

zu dämmern an. Ich sagte mir, am besten packst<br />

du dir auf, was du tragen kannst, und dann schleunigst<br />

nach Hause. Du kannst doch Frau und Kind<br />

nicht ohne Geschenke lassen.<br />

Aber da lag der Esel vor mir und stöhnte. Wenn<br />

er verblutet, würde das eine schöne Bescherung<br />

zu Weihnachten! Ein Esel kostet heute allerhand.<br />

In der Nähe war eine verfallene Kapelle^ Ich<br />

verband Aristide mit Taschentüchern, ich schiente<br />

seine Beine mit Aesten. Dann schleifte ich ihn in<br />

die Kapelle.<br />

Es war nicht leicht, Aristide seines Gepäcks zu<br />

entledigen und ihn zu betten. Die Kapelle glich<br />

einer Rumpelkammer. Aller denkbare Unrat lag<br />

wirr durcheinander: Stroh, Holzreste, Scherben,<br />

Matratzenfedern, Ziegelsteine<br />

Mein Gott, was ist denn das? Aus dem Paket, in<br />

dem sich die neuen Hemdchen für mein Töchterchen<br />

befanden, tropfte eine gelbliche Brühe. In sorgendem<br />

Eifer um Aristide hatte ich die Eierschachtel<br />

eingedrückt.<br />

Ich ging hinaus, um die Hemdchen zu trocknen.<br />

Ich knüpfte sie einzeln an den Aesten eines nahen<br />

Baumes auf.<br />

Als ich wieder in die Kapelle trat, war ausser<br />

Aristide ein junger Mann da. Ich weiss nicht, woher<br />

er gekommen, noch wie er eingetreten war.<br />

Der Mann machte sich hinten in der rechten<br />

Ecke zu schaffen. Er schien etwas zu suchen. Ich<br />

sah nur seine Rückseite. Er trug eine schwarze<br />

Hose und rotbraune Schaftstiefel, die blendend gewichst<br />

waren.<br />

«Verzeihen Sie, mein Herr, fst Ihnen hier etwas<br />

abhanden gekommen?»<br />

«Allerdings», antwortete der Rofstiefel, indem<br />

er sich umdrehte. Nun sah ich ihn in seiner ganzen<br />

Pracht. Das Wort ist nicht übertrieben: er glich<br />

jenen eleganten Phantasieoffizieren, die man bei<br />

Galavorstellungen auf gut subventionierten Operettentheatern<br />

sieht. Er war jung und schien! aus<br />

bester Familie. Was ihn von dem genannten Bühnentypus<br />

unterschied, war einzig sein blonder<br />

Lockenkopf (wie Botticelli auf seinem Selbstbildnis).<br />

Denn diese Herren pflegen schwarzgelackte Scheitel<br />

zu tragen.<br />

«Sollte Aristide Sie stören, dann legen wir ihn<br />

beiseite?»<br />

Sollte Aristide dieser hier liegende Esel sein,<br />

dann wäre es reizend von Ihnen, wenn Sie ihn<br />

beiseite legten. Ich fürchte, er knabbert just an<br />

den Utensilien, die ich hier suche.»<br />

In der Tat machte sich Aristide im Wust zu schaffen.<br />

Ich machte den Platz frei. Der elegante, junge<br />

Mann grub weiter. Nach kurzer Frist zog er zwei<br />

weisse, längliche Gegenstände hervor, die er nachdenklich<br />

betrachtete.<br />

«Da scheinen die Mäuse hineingekommen zu<br />

sein. Unangenehm!»<br />

Ich traute meinen Augen nicht: Es waren Engelsflügel.<br />

«Wollen Sie mir helfen, meine Flügel ein wenig<br />

auszubessern? Sie haben da draussen kleine<br />

Hemdchen hängen, die könnten wir in die löchrigen<br />

Stellen stopfen.»<br />

«Geht leider nicht, schöner Mann, das sind<br />

Weihnachtsgaben für meine Tochter.»<br />

«Sorgen Sie sich nicht darum! Helfen Sie mir!»<br />

«Aber hören Sie mal, zuerst schleichen Sie sich<br />

auf verdächtige Weise in diese Kapelle ein, und<br />

Filmen<br />

war doch schon<br />

lange Ihr Wunsch<br />

Filmen<br />

mit der<br />

Siemens Kino Kamera<br />

ist einfach und nicht teuer.<br />

dann Wolfen Sie auch noch, dass ich die Weihnachtshemdehen<br />

für meine Tochter zerschleisse, jjm<br />

diese Flügel zu reparieren — mir scheint das eine<br />

Narrheit, die mehr zur Fastnacht passt als zum<br />

heiligen Christabend.»<br />

«Erlauben Sie, braver Mann», sagte der Rotstiefel,<br />

indem er einfach hinausging und die Hemdchen<br />

vom Baume knüpfte, « dass ich Sie aufkläre:<br />

diese Flügel sind für mich weit wichtiger als die<br />

Hemdchen für Sie. Die Hemdchen kann man ersetzen.<br />

Die Flügel sind mir vom Himmel gegeben.<br />

Ich bin ein Engel.»<br />

So hatte ich mir nun allerdings einen Engel<br />

nicht vorgestellt. Aber schliesslich müssen ja nicht<br />

alle Engel junge Damen in wallendem Gewände<br />

sein.<br />

Der Engelsoffizier zerriss die Hemdchen und<br />

stopfte damit die Löcher in seinen Flügeln aus. Ich<br />

half ihm aus Höflichkeit.<br />

«Da Sie nun schon einmal Zeuge dieser Szene<br />

sind, so will ich Ihnen lieber alles sagen. Ich muss<br />

In halbwegs gutem Kostüm heimkehren, das werden<br />

Sie verstehen. Auch im Himmel gibt es Konventionen,<br />

glauben Sie mir. Einer solchen Konvention<br />

wegen musste ich mich 365 Tage auf der Erde<br />

herumtreiben. Wir Engel dritten Grades haben<br />

nämlich nur einmal im Jahr Ausgang, und zwar<br />

an Weihnachten. Da können wir uns auf Erden<br />

frei bewegen und uns beliebig der Zauberkraft<br />

bedienen, die uns verliehen wurde. So tat ich<br />

auch im vorigen Jahr. Unglüchlicherweise Hess ich<br />

mich, nachdem ich meiner'Zauberlust zum Wohle<br />

der Menschen Genüge getan hatte verführen, in<br />

ein Dancing zu gehen; ich machte die Bekanntschaft<br />

einer liebreizenden Dame. Na ja, das<br />

übrige wissen Sie wahrscheinlich besser als ich. —<br />

Ich versäumte die morgengrauende Stunde der<br />

Rückkehr. Ich musste mich ein Jahr auf der Erde<br />

herumtreiben. Ich hatte alle möglichen Berufe und<br />

niemals Arbeitserlaubnis. Zuletzt war ich Statist in<br />

einer Operetfentruppe... Wollen Sie mir beim<br />

Ansetzen der Flügel behilflich sein? — Danke.<br />

Rechts bitte etwas fester schnallen! So ist es gut.<br />

Tausend Dank, braver Mann. Leben sie wohl!»<br />

Ich wollte den Engel hinausbegleiten — da war<br />

er schön verschwunden. Ich ging vor die Kapelle.<br />

Nichts zu sehen. Die Nacht brach ein. Da war ich<br />

nun mit dem kranken Esel und ohne die Hemdchen<br />

für meine Tochter, eine Stunde von zu Hause<br />

entfernt, am Weihnachtsabend.<br />

Als ich wieder in die Kapelle trat, stand Aristide<br />

gesund und fein bepackt vor mir. Die Eierschachtel<br />

war frisch gefüllt, das Paket mit den Hemdchen<br />

hing unversehrt daneben, und der Weinkorb bau*<br />

melte froh an der Hüfte des Esels.<br />

Es ist doch gut, wenn man sich fremden, jungen<br />

Herren gegenüber hilfreich erweist. Sie konnten<br />

Engel sein.<br />

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N° 50 — DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE III<br />

Das Geld im Handschuh<br />

EINE WEIHNACHTSERZÄHLUNG VON CLARA CAROLA<br />

Weihnachten nahte! — Es war alte Sitte im<br />

Hause Berger, zum Christabend Kinder des Städtchens<br />

zu bescheren. In allen Zimmern duftete es<br />

nach süssem Weihnachtsgebäck. — Die letzten<br />

Päckchen wurden gebracht, und der Baum stand<br />

schon im Zimmer und schaute verheissungsvoll<br />

herab auf den mit blendend Weissem Damast<br />

gedeckten langen Tisch, an dem Frau Berger die<br />

Gaben für ihre jungen Gäste verteilte. — Hoch<br />

oben auf der Leiter stand Dr. Berger und — leise<br />

vor sich hinsummend — schlang er Silberfäden um<br />

die duftenden Tannenäste. Elisabeth aber lief<br />

mürrisch umher. Elsi, wie sie genannt wurde,<br />

stand seit einem Jahr im Dienste bei den schon<br />

bejahrten Leuten. « Begreifst du so etwas?» sagte<br />

Frau Berger nun fast traurig zu ihrem Mann, «so<br />

ein junges Ding und immer so unfroh. »<br />

«Lass* es dich weiter nicht kümmern, Frau»,<br />

und Dr. Berger bückte sich in ungestört froher<br />

Laune nach den bunten Kugeln, die auf dem Tisch<br />

bereitlagen. Gleich darauf schwebten Kuchenkränzchen<br />

an langen Fäden, und ganz zu unterst<br />

kam das süsse, bunte Zuckerwerk für die Kleinsten,<br />

deren Aermchen noch nicht viel höher würden<br />

reichen können. — Und als nun ein Licht<br />

nach dem andern entzündet war, standen sie beide<br />

minutenlang in Erinnerungen versunken vor dem<br />

schimmernden Baum. — «Nun aber noch schnell zu<br />

deinem Tisch», sagte Dr. Berger sich umwendend,<br />

und beide überflogen jetzt noch einmal prüfend<br />

die Verteilung der Gaben. — «Weisst du», meinte<br />

Dr. Berger, indem er nachdenklich von den dem<br />

Mädchen zugedachten Geschenken stand, «diese<br />

warm gefütterten Lederhandschuhe und all' diese<br />

andern kleinen Sachen sind ja schon recht, aber<br />

doch möcht' ich ihr noch ein grösseres Geldgeschenk<br />

machen, denn sie hat Sorgen wegen ihres<br />

arbeitslosen Vaters. — Was denkst du von hundert<br />

Franken?» — «Hundert Franken?» rief Frau Berger<br />

erschrocken aus, «aber Felix, ist das nicht<br />

übertrieben viel?» — Sei es», erwiderte er, «sie<br />

scheint Geld für zu Hause arg nötig zu haben, und<br />

vielleicht wird sie auch eine etwas frohere Hausgenossin,<br />

wenn sie sieht, dass wir nicht gleichgültig<br />

gegen ihre Sorgen sind.»<br />

Er entnahm der Brieftasche einen Hundertfrankenschein<br />

und fältelte ihn sorgsam in das Innere<br />

des rechten Handschuhs, jedoch so, dass man den<br />

Schein sofort sah, sowie man nur den Knopfstreifen<br />

aufbog, um die Handschuhe anzuziehen. — «Das<br />

soll dann die grosse Ueberraschung für sie sein.<br />

Wir sagen ihr zunächst nichts davon, aber sie muss<br />

die Handschuhe noch heute abend anprobieren.»<br />

— «So wird es gemacht», lachte seine Frau — und<br />

sie horchte nun auf die ersten kleinen Schritte, die<br />

draussen auf den Steinfliesen klangen, während<br />

frühe Dämmerung über die weisse Erde fiel....<br />

Und bald darauf strahlten viele glückselige Kindergesichter<br />

mit dem zauberhaften Glanz des grossen<br />

Lichterbautns um die Wette. — Man hatte<br />

gesungen, geschmaust, — der Onkel hatte wunderschöne<br />

Weisen auf dem Flügel gespielt, man hatte<br />

Zürich<br />

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Stadttheater Abends 19K Uhr, Sonntag<br />

nachmittags 14 % ühr.<br />

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10—12.30 und 15.30—19 Uhr.<br />

Kuoni Tel. 3 3613, 8—18.30 Uhr.<br />

Mi abend 11 Dez Der fliegende Holländer, von<br />

Richard Wagner.<br />

19 Uhr:<br />

DO abend 12 Dez Vorstellung für Töchterschule:<br />

Romeo und Julia.<br />

Fr. abend 13. Dez. Traviata, Oper von G. Verdi<br />

(Fr.-A'b. 7).<br />

Sa nachm 14 Dez Premiere: Weihnachtsmärchen:<br />

Der gestiefelte Kater.<br />

Sa. abend 14. Dez. Dep vergessene Kuss, Operette T.<br />

Harald Barth.<br />

So. nachm. 15.Dez. Die Zauberflöte, Oper von W. A.<br />

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Mi. abend 11. Dez. Die lustigen Weiber von Wlndsor.<br />

Do abend 12 Dez Maria Stuart, von Friedrich<br />

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Fr. abend 13.Dez. Heinrich VIII. und seine sechste<br />

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Der tolle Tag von Beaumarchais.<br />

So. vorm. 15. Dez. 10.45 Uhr: Schauspielhaus- und<br />

Theaterverein-Matine'e zum 100.<br />

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So. nachm. 15.Dez. Heinrich VIII. und seine sechste<br />

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So. abend 15. Dez. Maria Stuart.<br />

MO. abend 16. Dez. Soldaten-Kabare«: Gamälle-Dek-<br />

• kel, unter dem Patronat des<br />

Armeekommandos, Sekt Heer<br />

und Haus.<br />

Militär auf allen Plätzen halbe Preise.<br />

von all den guten Dingen am Baume naschen dürfen.<br />

Und nun trennte man sich nur schwer von der<br />

schönen warmen Stube hier und presste zum Trost<br />

das Päckchen und die grosse Tüte fest an sich. —<br />

Aber dann verhallten doch die letzten Kinderlaute.<br />

Elsi war schon damit beschäftigt, den grossen<br />

Tisch herzurichten für die abendlichen Gäste. —<br />

Der Eckplatz mit ihren Geschenken war noch unberührt.<br />

«Nun Elsi», sagte Frau Berger und trat zu<br />

ihr, «mit dem Weihnachtsmann zufrieden?» —<br />

Das Mädchen reichte ihr die Hand, bedankte sich<br />

aber nicht. — Frau Marianne verbarg ihren Unmut.<br />

«Sehen Sie, Elsi», fuhr sie beherrscht und freundlich<br />

fort, «diese Handschuhe haben wir mit besonderer<br />

Sorgfalt für Sie ausgesucht, wollen Sie sie<br />

nicht heute abend probieren, damit wir wissen, ob<br />

sie Ihnen gut passen?» — «Ja, ja», gab das Mädchen<br />

zur Antwort, «gleich nach dem Essen.» Dann<br />

Versicherungen<br />

aller Art<br />

ausgenommen Leben<br />

•<br />

packte sie die Gaben in ihre Schürze und verschwand<br />

in der Küche. — Der Rest des Abends<br />

verlief festlich und harmonisch.<br />

Bald verabschiedeten sich die letzten Gäste, da<br />

horchte Frau Berger plötzlich auf, denn aus der<br />

Küche drang jetzt lautes Selbstgespräch. «Diese<br />

geringen Sachen ihr zum Weihnachtsfeste zu geben,<br />

wo sie doch soviel Arbeit hier hatte; Taschentücher,<br />

Strümpfe, Schürzen, — das könnt' sie sich<br />

selbst auch kaufen; und Handschuhe brauchte sie<br />

für die paar Gänge ja doch keine.» — Und polternd<br />

riss sie den grossen Kessel mit dem immer<br />

noch siedenden Wasser vom Feuer, stocherte aufgeregt<br />

darin herum, bis es hell aufloderte. Dann<br />

warf sie die Geschenke, die noch auf dem Küchen-<br />

Allgemeine<br />

Versicherungs-Aktiengesellschaft in Bern<br />

BERN, Bundesgasse 18<br />

R7*77<br />

tisch lagen, eines nach dem andern ins Feuer. Sekundenlang<br />

stiegen die Flammen kerzengerade auf<br />

über der leichten, schnell verzehrten Beute. —<br />

Nur die Handschuhe, die jetzt ins Feuer flogen,<br />

wehrten sich, bäumten sich auf, bogen sich zurück<br />

und da... Was war denn das da... Ein Geldschein<br />

war aus dem einen Handschuh in die Flammen<br />

geflattert. Den Wert des Scheines hatte das<br />

Mädchen gerade noch erkennen können. Die Hand<br />

wollte ins Feuer greifen, aber die neu entfachten<br />

Flammen versengten das leichte Blatt im nu zu<br />

Asche.<br />

Da standen Herr und Frau Berger auch schon<br />

in der Küche. Dr. Berger trat zu dem ungeschützten<br />

Herdfeuer, um den Kessel aufzusetzen. Prüfend<br />

zog er die brenzlige Luft ein, da wusste er gleich<br />

Bescheid. Elsi stand bleich und zitternd am Küchentisch.<br />

Leise stammelte sie: « Oh, was hätte ich<br />

mit dem vielen Geld Gutes für zu Hause kaufen<br />

können. — Ihr seid so gut zu mir, und ich warf<br />

alles ins Feuer. »<br />

Und nun erst begriff Frau Berger den Sachve^<br />

halt, den ihr Mann schon geahnt hatte, als er in<br />

dem verlöschenden Herdfeuer die Ueberreste der<br />

schönen Handschuhe entdeckt hatte.<br />

Ja, dieser Weihnachtsabend ging zunächst trau-*<br />

rig zu Ende. Aber eine verwandelte Elisabeth begrüsste<br />

den aufkommenden Tag, eine Elisabeth, die<br />

noch viele Jahre hindurch den gütigen alten Leuten<br />

eine liebe, heitere Hausgenossin wurde, und obgleich<br />

niemals wieder mit dem Mädchen über diesen<br />

Vorfall am Weihnachtsabend gesprochen<br />

wurde, sagte Dr. Berger schon kurz nachher zu<br />

seiner Frau :« Weisst du, diese verbrannten Handschuhe<br />

samt Geldschein haben ihren Wert reichlich<br />

aufgebracht; denn sie haben einem jungen Menschen<br />

Einsicht und Heiterkeit fürs Leben gegeben.»<br />

Goethe am Christabend<br />

Goethe, der in seinen «Leiden des Werther» es<br />

allen empfindsamen Leuten nahelegte, den Brauch<br />

der Weihnachtsbescherung zu üben, kannte diesen<br />

aus seinem Elternhaus, liebte ihn und schenkte<br />

selbst gern zu Weihnachten. 1772 sandte er kurz<br />

vor dem Fest an Kestner ein Paket, zu dem er<br />

schrieb: «Es istTamis für meine zween kleine Buben<br />

zu Wamms und Pumphosen, sonst Maletot genannt.<br />

Laßts ihnen den Abend vor Christtag bescheren, wie<br />

sich's gehört. Stellt ihnen ein Wachsstöckgen dazu<br />

und küßt sie von mir. ... Hätt' ich bey euch seyn<br />

können, ich hätte wollen so ein Fest Wachsstöcke<br />

illuminieren, daß es in den kleinen Köpfen ein<br />

Widerschein der Herrlichkeit des Himmels geglänzt<br />

hätte.» Als er nach Weimar kam, war die<br />

Bescherung dort ebenfalls üblich, und auch aus<br />

seinem Elternhause erhielt er Weihnachtsgeschenke.<br />

Frau Rath sandte ihm alljährlich Frankfurter<br />

Marzipan, und er teilte davon regelmässig<br />

Frau von Stein mit. So schrieb er am 30. Dezember<br />

1780: «Von meinem Frankfurter heiligen Christ<br />

schick ich Ihnen einen Theil», und am 24. Dezember<br />

1781: «Ich muß Dir einen guten Morgen sagen<br />

und Dir ein Stück Feiertagskuchen schicken, damit<br />

mein Verlangen, Dich zu sprechen, nur einigermaßen<br />

befriedigt werde.» Am 24. Dezember 1785<br />

sandte er ihr dieselbe Gabe: «Hier was Du Fritzen<br />

zu seinem heiligen Christe beilegen wirst. Erst wird<br />

bei der H(erzogin) beschert, und dann komme ich<br />

zu Dir.» Nur selten verlebte er das Fest selbst in<br />

Weimar; meistens zog er, sobald Schnee gefallen<br />

war und es ihm weihnachtlich zumute wurde, zu<br />

Fuss hinaus in die Berge. Poetisch ausgestaltet<br />

aber hat er nach jener ersten Jugendskizze<br />

nie wieder einen Weihnachtsabend, so viele<br />

schöne Weihnachten er auch erleben mochte, die<br />

ihn ergriffen, wie das Weihnachtsfest 1796 bei<br />

Frau von Stein mit Christbaum, Lichtern und Bescherung.<br />

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%'i AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — JJ° 50<br />

Die Sclieidungskönigiii<br />

Ton Oroville<br />

Wohl noch nie hat in einer kalifornischen Stadt<br />

ein so grosses Durcheinander in bezug auf das<br />

Eheleben geherrscht wie jetzt hier. Keiner weiss<br />

richtig, ob er nun noch verheiratet ist oder wieder<br />

verheiratet — oder ob seine Gattin damals rechtmassig<br />

geschieden wurde oder nicht. Und: schuld<br />

an diesem Durcheinander ist Clara Osbom — die<br />

Scheidungskönigin von Oroville.<br />

«Ich werde mir den Fall überlegen I»<br />

Heute sitzt Clara Osbom in dem Tchachapi-<br />

Frauengefängnis und verbüsst eine Strafe von 1<br />

bis 14 Jahren. Sie kann nur hoffen, dass durch die<br />

Gutmütigkeit (die die eigentliche Ursache ihrer<br />

Taten war) nicht zuviel juristischer Schaden angerichtet<br />

wurde und diese Tatsache dann mildernd<br />

für sie in Betracht gezogen wird, wenn das erste<br />

Strafjahr vorüber ist.<br />

Vor einigen Monaten noch war sie Büroangestellte<br />

der Stadtverwaltung von Oroville und als<br />

solche in der Abteilung für standesamtliche Eintragungen<br />

täfig. Das Schicksal hatte es eben<br />

dumm gefügt für sie. Eines Tages war wegen einer<br />

Berichtigung einer Eintragung eine Frau in das<br />

Büro gekommen und hatte gfeich angefangen zu<br />

weinen und zu schluchzen — weil sie von ihrem<br />

Mann, einem Scheusal, nicht geschieden werden<br />

könne. Clara Osborn konnte es nicht über das<br />

Herz bringen, diese Unglückliche so gehen zu<br />

lassen. Sie ersuchte sie, in 14 Tagen wiederzukommen,<br />

aber den Mund zu halten. Sie werde<br />

sehen, was sie tun könne.<br />

Von 50 Cents bis zu 250 Dollar.<br />

Clara Osborn wusste, dass bei einer richtigen<br />

Scheidung sechs verschiedene Instanzen durchlaufen<br />

werden mussten. Ein dützend Beamte und<br />

Richter steckten ihre Nase in diese Fälle. Und<br />

nachher musste man auch noch grosse Kosten bezahlen.<br />

Das musste sich doch einfacher machen<br />

lassen.<br />

Städtische Briefbogen der Standesamtsabteilung<br />

hatte sie ja zur Hand. Wenn man nun einfach...<br />

Die Idee war geboren. Und nun wurde sie rasch<br />

verwirklicht. Als die kummervolle Frau wieder vorbeikam,<br />

fragte Clara, was sie denn an Kosten bezahlen<br />

könne. 125 Dollar hatte die Frau gleich<br />

bei sich. Und wenn es fertig sei, werde sie auch<br />

nochmal die gleiche Summe überweisen. Acht<br />

Tage später hatte die Frau das «amtliche Schreiben»<br />

von der vollzogenen Scheidung, in der Hand.<br />

Clara hatte 250 Dollar verdient. Und damit war<br />

das Scheidungsracket von Oroville aufgedreht.<br />

Immer mehr Interessentinnen Hessen sich bei<br />

Clara Osborn melden. Viele hatten viel Geld, andere<br />

waren bettelarm. Einige konnten nur 50 Cents<br />

zahlen. Aber auch ihnen half Clara Osborn, die<br />

sich — wenigstens vorübergehend — zu einer<br />

Wohltäterin der Menschheit entwickelte.<br />

Ein Trunkenbold will es genau wissen.<br />

Das Geschäft wäre immer so weitergegangen,<br />

wenn nicht ein gewisser John Beagle pedantisch<br />

geworden wäre. Dieser John Beagle war der<br />

Gatte einer Mary Beagle, die diesen Trunkenbold<br />

von einem Ehemann unter allen Umständen los sein<br />

wollte. Aber über den Suff hinaus liess er sich<br />

nichts zu Schulden kommen, so dass die Scheidung<br />

auf Schwierigkeiten gestossen wäre, sich jedenfalls<br />

lange hingezogen hätte — wenn nicht Clara Osborn<br />

gewesen wäre.<br />

Sie brachte auch diesen Fall in Ordnung. —<br />

Aber hier begann nun das Unheil zu wüten. Denn<br />

dieser John Beagle erinnerte sich trotz seines Delirium<br />

Tremens daran, dass er als geschiedener<br />

Gatte doch wenigstens vorher einmal verhört werden<br />

musste. Aber er hatte nichts gesehen und<br />

nichts gehört. Darauf lief er zu einem Rechtsanwalt,<br />

dem er mitteilte, seine Gattin habe auf einmal ein<br />

Schreiben in der Hand, wonach sie von ihm geschieden<br />

sei. Der Anwalt war sehr neugierig, diesen<br />

Brief zu sehen. John Beagle entführte der angeblich<br />

geschiedenen Gattin den Brief und legte<br />

'ihn vor. Dem Anwalt ging ein Licht auf, weshalb<br />

bei ihm und bei seinen Kollegen die Scheidungsfälle<br />

in den letzten Monaten so stark abgenommen<br />

hatten.<br />

Eine Seifenblase zerplatzt.<br />

Nun ging es schnell. Die Behörden rollten die<br />

Geschäfte der Clara Osborn auf. Sie versuchte<br />

erst zu leugnen. Aber angstvolle Frauen; die sich<br />

in böse Bigamieaffären verwickelt sahen, meldeten<br />

sich selbst bei den Behörden und machten ihre<br />

Aussagen.<br />

Dass sie grosse Geschäfte gemacht hatte, ergab<br />

sich daraus, dass sie auf einmal über ein Vermögen<br />

verfügte, das sie niemals in der Herkunft<br />

normal nachweisen konnte. Ein Glück, dass man<br />

sie gleich einsperrte. Eine Schar enttäuschter<br />

Frauen würden ihr sonst die Haare ausgerauft<br />

haben...<br />

DIE PARISER MODE:<br />

Velo-Kostüme statt Abendkleider!<br />

Das hätte die Pariser Haute Couture sich bestimmt<br />

nicht träumen lassen: in den Winterkollektionen<br />

des Jahres <strong>1940</strong>, die mit begreiflicher Verspätung<br />

und in noch verständlicherer Beschränkung<br />

auf eine Mindestzahl von Modellen herausgekommen<br />

sind, existiert der Begriff « Abendkleid > überhaupt<br />

nicht — an seiner Stelle hat das Velokostüm<br />

eine bedingungslose Herrschaft angetreten. Nichts,<br />

aber auch gar nichts könnte für den Wandel der<br />

Zeiten bezeichnender sein als diese robuste Veränderung<br />

im Reiche der Model<br />

Das Velokostüm hat nur einen recht schüchtere<br />

nen Versuch gemacht, den Hosenrock wieder «in, v<br />

den Sattel » zu bringen. Im allgemeinen verzichtet<br />

man auf dieses merkwürdigerweise vielfach als fri-<br />

Die Lösung ergibt eine klassische Weisheit und<br />

den Titel des Werkes, in dem sie steht.<br />

4 Punkte.<br />

Auß'dsung. des. SUben~£xqäH2iuiQS~<br />

tätseis<br />

1. Jes-so Le-na Pit-ti<br />

2. Wei-che Me-ru Rab-bi<br />

3. Pei-ho Mo-lo Säu-fer<br />

4. Bo-a Mek-ka Wa-de<br />

Son-ne<br />

(Sonatine)<br />

Se-ni<br />

(Cherubini)<br />

Lan-nes<br />

(Holofernes)<br />

Che-mie<br />

(Akademie)<br />

vol betrachtete Kleidungsstück und hat es durch<br />

einen weiten, kurzen Rock ersetzt, unter dem eine<br />

kurze Jersey-Hose, dicht überm Knie geschlossen,<br />

getragen wird. Dazu trägt man ein knapp sitzendes<br />

Jackett. Während das Kostüm zumeist apfelgrün<br />

oder schottisch ist pflegt die « Unterhose »<br />

in braun oder lila gehalten zu sein. Selbstgestrickte,<br />

grobe Strümpfe aus roter oder blauer<br />

Wolle komplettieren diese moderne Amazonentoilette.<br />

Das Fahrrad ist allerdings der einzige Platz,<br />

wo Farben noch dominieren: im allgemeinen sieht<br />

Schreibmaschinen<br />

in<br />

8 Willst eru I<br />

du willst ben nidu<br />

dich Xe- treisel-<br />

die es Herz,<br />

an- ber nes dem<br />

dem ge- er- anei-<br />

' ver- die kenstehn<br />

dein nen wie<br />

blick in so sieh<br />

Einsendetermin: 19. Dezember <strong>1940</strong><br />

Uäf*oI*E:«:l*«<br />

Siffuntettlschet JCöniqszuy<br />

5. Sru-fe Wun-der<br />

6. Jaf-fa Pi-sa<br />

7. Rei-he Zie-ge<br />

8. Le-a Sel-la<br />

9. Pi-us Tau-be<br />

10. Pau-se Tal-mi<br />

11. Ei-er Ki-wi<br />

12. Man-na Rü-ge<br />

Schaffhausen.<br />

Au-ge Ge-wicht<br />

(Federgewicht)<br />

Won-ne Se-rie<br />

(Fasanerie)<br />

Co-mo Ma-nie<br />

(Hegemonie)<br />

Kaa-ba Mu-ster<br />

(Alabaster)<br />

Ma-ki Bö-en<br />

(Usbekien)<br />

Pa-ra Kom-mis<br />

(Semiramis)<br />

Mor-de Stö-rung<br />

(Erwiderung)<br />

Par-tie Haa-re<br />

(Nagetiere)<br />

Richtige Lösungen des Silben-Ergänzungsrätsels<br />

(Nr. 48).<br />

4 Punkte:<br />

E. Benz jun., Goldach; Max Bertsohmann, Basel;<br />

Frl. Margrit Bossert, Lenzburg; Frau C. Fravi,<br />

Rapperswil; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen; Frau<br />

Dr. J. Hopf, Bern; G. Laepple, Basel; Frau E. Markoff,<br />

Buchs; Frau Marti, Ölten; Frl. M. Ruf, Winterthur;<br />

Fritz Wenger, Bern.<br />

3 Punkte:<br />

A. Bachofen, Glarus; Max Egli, Zürich; Frl.<br />

Margrit Epple, St. Gallen; Frau Lisette Rock, Basel.<br />

2 Punkte:<br />

H. Boiler, Zürich; Frau G. Jacoh, Winterthur;<br />

Frl. Müller, Morges.<br />

man schwarz in einer bisher noch nie dagewesenen<br />

Einheitlichkeit vorherrschen. Die Kostüme haben<br />

längere Jacketts als im Vorjahr, in der Taille<br />

ziemlich geschweift. Die Nachmittagskleider zeigen<br />

in Befolgung des Mottos « Zurück zur Naturl»<br />

ausgesprochen bäuerliche Formen: sehr enge<br />

TaÜfe, der kurze Rock an den Hüften voller gezogener<br />

Falten. Die Betonung der Hüften hat sogar<br />

schon zu künstlicher Nachhilfe an dieser Stelle geführt,<br />

nur um die Taille desto schmäler herauskommen<br />

zu lassen I Auch die Rückkehr zur Natur kann<br />

eben letzten Endes « artificiel » sein... Marcelle.<br />

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— DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Hinterindien<br />

MAN1PUR I<br />

WFITß III III \<br />

$ewastlichet Diwan<br />

Thailand und Indochina<br />

Der Geschützdonner und die diplomatischen<br />

Trompetenstösse in unserer Nähe waren in<br />

diesen letzten Tagen zu laut, als dass man<br />

hätte hören können, wie viele tausend Kilometer<br />

entfernt neue Schüsse losgingen. Das Ereignis,<br />

welches in normalen Zeiten Schlagzeilen<br />

auf die ersten Seiten unserer Blätter<br />

König Ananda Mahidol, von Thailand, geht seit<br />

einigen Jahren in Lausanne zur Schule. Unser<br />

Bild zeigt ihn am Berner Grand Prix 1937.<br />

Wi .. . • !<br />

Dr. B. W.<br />

Um an der Ziehung, 21. Dezember<br />

(also nächste Woche schon) einen<br />

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Tun Sie ein Gleiches —heute noch —<br />

heute, wo noch Lose zu haben sind!<br />

gezaubert hätte, hat sich deshalb nur in kleinen<br />

Notizen niedergeschlagen.<br />

Thailändische Soldaten haben die Grenze<br />

nach Indochina überschritten; denn die Trokkenzeit<br />

beginnt in diesem Land im November<br />

und dauert bis zum Februar. Das ist zum<br />

Kriegführen sehr wichtig in einem Land, dessen<br />

Eisenbahnnetz knapp 3000 km beträgt und<br />

das nur über 15 Flughäfen verfügt. Wenn wir<br />

an den Universitäten siamesische Kollegen<br />

hatten, so lernten wir in ihnen liebenswürdige,<br />

freundliche und friedliebende Bürger<br />

kennen. Um so erstaunlicher wirkt die Nachricht.<br />

Thailand, « das Land der freien Männer »,<br />

wie seit einem Jahr die Staatsbezeichnung für<br />

Siam lautet, liegt in Hinterindien und hat eine<br />

gemeinsame Grenze im Osten mit Französischindochina<br />

und im Westen mit Burma. Das<br />

Land hat eine Ausdehnung von 518 162 km 2<br />

und eine Bevölkerung von rund 15 Millionen<br />

Seelen (Schweiz 44 000 km J , 4 Millionen Einwohner).<br />

Es hat schon lange Reibereien zwischen<br />

Siam und Indochina gegeben, weil das<br />

erstere Land auch territoriale Ansprüche stellt,<br />

wie sie in Europa auf der täglichen Traktändenliste<br />

der Völker stehen. Die Lage Thailands<br />

jedoch ist insofern von derjenigen europäischer<br />

Länder verschieden, als dort nicht im<br />

Verlauf von 10 oder 50 Jahren die Grenzprovinzen<br />

von den Völkern, die gerade am<br />

stärksten sind, beansprucht werden. Man denkt<br />

dort nämlich in Jahrhunderten oder gar<br />

Jahrtausenden und es besteht nicht die Gefahr,<br />

dass man einen Anspruch vergesse, nur<br />

weil er während 500 Jahren nicht mehr geltend<br />

gemacht worden ist.<br />

Es ist daher von Interesse, Thailand und<br />

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Französisch-Indochina einer kurzen Betrachtung<br />

zu unterziehen, weil eventuell auch das<br />

Beben indochinesischer Erde in Vichy verspürt<br />

werden könnte.<br />

Thailand ist ein asiatisches Königreich mit<br />

der Hauptstadt Bangkok. Der frühere König<br />

Projadhipok dankte im Jahre 1935 ab und zog<br />

sich nach England zurück, wo er das Leben<br />

eines reichen Landjunkers mit viel Golf und<br />

Abendparties führt. Der jetzige König heisst<br />

Ananda Mahidol, ist 15 Jahre alt und weilt<br />

seit einigen Jahren in einem Institut in Lausanne.<br />

Seiner Jugend wegen hat man einen<br />

Kronrat eingesetzt, der bis zur Volljährigkeit<br />

des Königs, in sechs Jahren, die Funktionen<br />

der Herrschaft ausüben soll. Siam war bis<br />

zum Jahre 1932 eine absolute Monarchie mit<br />

uneingeschränkter Herrschergewalt des Königs.<br />

Da jedoch die Siamesen modern denkende<br />

Leute sind und deshalb eine starke Armee<br />

haben, wurde im Jahre 1932 ein Staatsstreich<br />

"veranstaltet. Die Folge davon war, dass eine<br />

regelrechte Verfassung geschrieben und dem<br />

Volke gegeben wurde. Danach ist die Monarchie<br />

in der männlichen Linie der Chak-Kri-<br />

Dynastie nach den Regeln der Erstgeburt vererblich.<br />

Ein Parlament wurde gegründet und<br />

ein sog. Council of State (Regierung). Die<br />

Hälfte der Volksvertreter wird von der Krone<br />

ernannt, die andere Hälfte gewählt. Dieser<br />

Zustand soll jedoch nur bis zur Mündigkeit<br />

des Volkes dauern, ein Zeitpunkt, den man<br />

auf das Jahr 1942 verlegt hat. Von dann an<br />

werden allgemeine Wahlen ausgeschrieben und<br />

alle Parlamentarier gewählt. Das gegenwärtige<br />

Regierungssystem lässt sich am besten als<br />

eine Art Militärdiktatur umschreiben. Politische<br />

Parteien sind verboten und die Wahlen<br />

werden in sehr starkem Ausmasse von der Regierung<br />

beeinflusst. Eine ganze Anzahl modernster<br />

Armee-Einheiten wurden gebildet und<br />

die obligatorische Dienstpflicht eingeführt.<br />

Alle Verträge, die Siam bis 1936 abschloss<br />

oder abschliessen musste, wurden als aufgelöst<br />

erklärt, um auf der Basis völlig gleichberechtigter<br />

Partner zum Teil neu abgeschlossen zu<br />

werden. Auf diese Art half man sich eine<br />

völlige juristische und finanzielle Autonomie<br />

Siams zu schaffen. Es besteht zur Zeit, um<br />

nur die wichtigsten zu nennen, ein Freundschafts-<br />

und ein Handelsvertrag mit England.<br />

Dieser Vertrag erscheint uns gerade in diesem<br />

Moment von so eminenter Bedeutung, weil das<br />

unabhängige Königreich Siam nach Französisch-Indochina<br />

eingedrungen ist und die Engländer<br />

mit den Franzosen bekanntlich nicht<br />

auf bestem Fuss stehen. Wer weiss, ob Thailand<br />

den Briten nicht einen Freundschaftsdienst<br />

erweisen soll, der als Eventualität vielleicht<br />

schon in den Freundschaftsvertrag aufgenommen<br />

worden war! Wenn nämlich die<br />

Stadt Saigon in Indochina dem englischen<br />

Freund Siam gehört, so würde der Hafen vielleicht<br />

auch einmal den Briten geliehen, die<br />

dann den wichtigsten Stützpunkt im chinesischen<br />

Meer südlich von Hongkong für ihre<br />

Zwecke ausbauen könnten.<br />

Der hauptsächlichste Teil siamesischer Ausfuhr<br />

geht nach Britisch-Malaja, dem britischen<br />

FRANZ ROSENFELD<br />

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Hafen Hongkong und nach England. Alle diese<br />

Faktoren machen es verständlich, dass der<br />

englische Einfluss sehr gross ist, was überdies<br />

daraus hervorgeht, dass die meisten <strong>Zeitung</strong>en<br />

auf Englisch erscheinen, so z. B. der « Siam-<br />

Im thailändisch-indochinesischen Qrenzgeibiet.<br />

Observer» (konservativ), die «BangkokTimes»<br />

(liberal), der «Bangkok Daily Mail» (Regierungsblatt).<br />

Die grösste <strong>Zeitung</strong> in siamesischer<br />

Sprache ist der «Sri-Krung».<br />

Das angegriffene Land Indochina wird von<br />

General Decoux im Namen Marschall Petains<br />

regiert. Dieser Mann scheint Vichy treu ergeben<br />

zu sein, denn mit sorgfältiger Pünktlichkeit<br />

hat er die Juden aus Indochina ausgewiesen,<br />

nachdem die diesbezüglichen Gesetze<br />

aus Vichy bekannt wurden. Vor kurzer<br />

Zeit gab er in Hanoi ein Bankett, welchem<br />

auch der Chef der japanischen Ueberwachungskommission,<br />

Sumita, beiwohnte. Dort erklärte<br />

er vor den Ohren der ihm vor die Nase gesetzten<br />

japanischen Polizisten, «dass das jüdische<br />

Element die Ruhe störe».<br />

Obwohl Indochina sowohl an Ausdehnung<br />

als auch an Bevölkerung viel grösser als Thailand<br />

ist, so wird es in seiner Verteidigung dadurch<br />

geschwächt, dass einige Provinzen von<br />

eingeborenen Fürsten regiert werden (Annam<br />

und Cambodia) und ausserdem die Anhängerschaft<br />

de Gaulles in ständigem Wachsen begriffen<br />

ist. Das Land ist sehr reich und wohl<br />

Frankreichs wertvollste Kolonie. Reis ist die<br />

Hauptnahrung und wichtigstes Exportprodukt,<br />

daneben verschaffen Gummi, Zink und Zinn<br />

grosse Reichtümer.<br />

Ein neuer Kampf in den Urwäldern am Me-<br />

Kong hat begonnen. Es würde uns nicht wundern,<br />

wenn nicht alle Waffen, die in Rangoon<br />

ausgeladen werden, über die Burmastrasse<br />

nach China geschickt, sondern via Singapoor<br />

in den Golf von Siam geleitet würden.<br />

Copyright öy Universum Press, Bern.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.<br />

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VI<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — N° 50<br />

19<br />

das grösste<br />

Bombenflugzeug<br />

der Welt<br />

Vor mehr als einem Jahr ging durch die Presse<br />

eine aus USA stammende Nachricht, dass die<br />

Pläne für ein alle bisherigen Masse übertreffendes<br />

Bombenflugzeug gestohlen worden wären. Einige<br />

Tage darauf konnte gemeldet werden, die Diebe<br />

wären gefangen genommen und die Beute wieder<br />

eingebracht.<br />

Es handelte sich um die Konstruktionsdetails des<br />

B-19 der Boeing Airplane Co., eines Flugzeugmodels,<br />

dessen Ausmasse rund doppelt so gross sind<br />

als diejenigen der grössten bis heute bekannten<br />

Flugzeuge.<br />

Inzwischen ist der Bau vollendet worden; die<br />

Probeflüge dürften bereits begonnen haben. Damit<br />

wurde auch die Notwendigkeit hinfällig, die gröberen<br />

Einzelheiten zu verheimlichen; denn der<br />

Apparat rückt nun ins Blickfeld der Allgemeinheit.<br />

Der B-19 wurde in einem speziell konstruierten<br />

Hangar der Douglas Aircraft in Santa Monica in<br />

Kalifornien gebaut. Er hat eine Flügelspannweite<br />

von 65 Metern; die totale Länge des Rumpfes<br />

beträgt 41 Meter, das Totalgewicht 70 Tonnen.<br />

Der Apparat fliegt ohne Zwischenlandung 9600 km<br />

weit, was ungefähr einem Viertel des Erdumfanges<br />

am Aequator entspricht. Der Antrieb erfolgt durch<br />

vier Wrighf-Duplex-Sfern-Morore, wovon jeder<br />

2000 PS leistet; die Bedienung beträgt 10 Mann.<br />

Die Konstruktionsweise erlaubt, neben rund 15000<br />

Liter Brennstoff eine Bombenlast von über 25000<br />

Kilogramm mitzuführen (diejenige eines gewöhnli-<br />

chen zweimotorigen Flugzeuges trägt vergleichsweise<br />

zirka 2000 kg.). Jie Höchstgeschwindigkeit<br />

wird mit 320 km angegeben. Als Landungsgestell<br />

dienen drei Riesenräder, von denen jedes rund<br />

500 kg wiegt. Das ganze Flugzeug ist mit Duraluminium<br />

bekleidet und über weite Flächen gepanzert.<br />

Ueber die Bewaffnung ist bis jetzt erst bekannt,<br />

dass auf dem Oberteil des Rumpfes ein<br />

drehbarer Geschützturm eingebaut wird. Die Baukosten<br />

sollen sich auf mehr als 1 000 000 Dollars<br />

belaufen.<br />

Man wird sich fragen, welche Aufgaben ein<br />

solches Riesenflugzeug im Kriege zu erfüllen hat;<br />

da es der Fliegerabwehr ein gutes Ziel bietet und<br />

der Apparat kaum jene Flughöhe erreichen kann,<br />

in denen die Flaks nicht mehr wirksam sind. Vielleicht<br />

ist man sogar geneigt, diese neueste Schöpfung<br />

als nichts anderes zu betrachten, denn als das<br />

Resultat eines gefühlsmässigen «Dranges nach<br />

Die Tragflächen des B-19 gehen ihrer Vollendung entgegen. Sie befinden sich hier auf dem vor einigen<br />

Monaten in der Presse abgebildeten Gestell. Der Vergleich mit dem Mann in der untern rechten<br />

Ecke gibt ein anschauliches Bild von den Riesen-Dimensionen des Flugzeugs.<br />

GrSsserem». Allein, man wird den Amerikanern<br />

genügend praktischen Sinn zusprechen müssen,<br />

um sie nicht in den Verdacht zu ziehen, ein Millionen-Dollarvermögen<br />

für sentimentale Zwecke zu<br />

opfern.<br />

Die Zweckbestimmung des B-19 lässt sich nur<br />

erklären im Zusammenhang mit der besondern<br />

strategischen Lage Amerikas. Jeder Angreifer der<br />

U.S.A. muss vorher die Seeherrschaft erringen, deren<br />

Träger heute noch wie früher die Schlachtschiffe,<br />

also die grössten Flotteneinheiten sind.<br />

Solche schwimmende Ungetüme können mit gewöhnlichen<br />

Bombenflugzeugen nicht oder wenigstens<br />

nicht mit der wünschenswerten Gründlichkeit<br />

angegriffen werden, weil ihre starke Panzerung<br />

ausserordentlich grosse Quantitäten Sprengstoffe<br />

vertragen und weil der Angriff möglichst frühzeitig,<br />

das heisst in weiter Entfernung der amerikanischen<br />

Küste erfolgen sollte. Da dem Kriegsschiff die<br />

Stabilität des festen Bodens fehlt, ist seine Luftabwehr<br />

vermittelst Flab-Geschützen notgedrungen ungenauer,<br />

weshalb die grössere Dimensionierung<br />

des Flugzeuges nicht so sehr ins Gewicht fällt.<br />

Der B-19 wurde vorläufig zu Versuchszwecken<br />

in einem einzigen Exemplar gebaut; falls die<br />

Probefahrten befriedigen, soll, wenigstens gerüchtweise,<br />

die Absicht bestehen, 16 solcher Apparate<br />

zu bauen. 0<br />

Die Masse des Curtiss P-36, eines Jagdflugzeuges<br />

der amerikanischen Flugwaffe ...<br />

verglichen mit denen des B-19.<br />

Der B-19 vor seiner Vollendung in der speziell, gebauten Flugzeughalle in Santa Monica. Wie aus dem Bild ersichtlich ist, gelangen Landeklappen<br />

zur Verwendung; man beachte ferner die drehbare Geschützkanzel auf dem Rumpf des Flugzeuges, ferner die doppelflächigen Höhensteuer.<br />

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N° 50 — DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE 15<br />

VH2X<br />

Die „Old Timer 1 * der<br />

Schweizer Aviatih in Bern<br />

Aus Anlass der bevorstehenden Wiederkehr des<br />

40. Jahrestages der Gründung des Aero-Clubs der<br />

Schweiz fand unter der Losung c-40 Jahre Schweizer<br />

Iuftfahrt> am Samstag im farbenprächtigen,<br />

fahnen- und blumengeschmückten Berner Gasino-<br />

Saal ein Festabend zu Ehren der Pioniere unseres<br />

Flugwesens statt, der sich für alle Freunde der<br />

Luftfahrt zu einem wahrhaft unvergesslichen Erlebnis,<br />

zu einer erhebenden historischen Feierstunde<br />

gestaltete. Der Ae. G. S. durfte mit seinein Appell<br />

einen grossartigen Erfolg verbuchen: au« allen<br />

Richtungen der Windrose strömten die Akteure der<br />

«temps. herolques »<br />

unserer Luftfahrt in der Bundesstadt im der vom<br />

Berner Aero-Glub, insbesondere von den HH. Verkehrsdirektor<br />

Buohli, Ing. Siegfried und Ing.<br />

Steinemann mustergültig organisierten Soiree.<br />

Mit einer eindrücklichen, überaus weihevollen<br />

Ehrung für alle jene Vorkriegspiloten unsere« Landes,<br />

die — Oskar Bider an der Spitze — im Dienste<br />

unserer Luftfahrt ihr Leben einbüssten, nahm die<br />

Abwicklung des reich befrachteten Programms ihren<br />

Anfang, worauf die Versammlung Sympathie-Telegramme<br />

u. a. an General Guisan und Oberstlt. Th.<br />

Real, den ersten Kommandanten der 1914 neu geschaffenen<br />

schweizerischen Fliegertruppe, der gegenwärtig<br />

in Frankreich •weilt, abgehen Hess. Und<br />

während die paar hundert Flieger -und Flugbegeisterten<br />

sich zu tafeln anschickten, entbot Zentralpräsident<br />

Oberst Walo Gerber der zahlreichen<br />

Fliegergemeinde herzlichen Willkommgruss, der im<br />

besondern den HH. Bundesrat Celio, Oberstkorpskdt.<br />

Prisi, Oberstdivisionär Bändi, Kdt. der Fl. u.<br />

Flab. Trp., Regierungspräsident Nationalrat Grimm,<br />

Oberst Isler, Direktor des Eidg. Luftamtes, Generaldirektor<br />

Hunziker von der PTT etc. galt. Ein Sturm<br />

der Begeisterung nach dem andern tobte durch den<br />

Saal und die Blitzlichter der Photographen zuckten<br />

unaufhörlich, als Oberst Gerber<br />

die anwesenden Pioniere begrüsste<br />

und sie namentlich aufrief: Oberst Mtssntr (Feldbach),<br />

langjähriger Präsident und Ehrenpräsident<br />

des Ae. G. S., mit einem Flug von 73 Stunden<br />

Dauer zusammen mit Oberst Schaeck Sieger im<br />

Gordon-Bennet-Wettfliegen 1008 u. Kdt. der echweix.<br />

Ballon-Trp.; Oberst Santtchi (Bern), der 1912 in<br />

Berlin das Brevet als Luftschiffübrer auf Parsevalund<br />

Zeppelin-Luftschiffen erwarb; Oberstlt. v. Guflelberg<br />

(Maienfeld), Kp. Kdt. der ersten Ballon-<br />

mit eigenen Brennstoffreserven doch in Verkehr<br />

blieben, vertrat die zuständige kantonale Behörde<br />

die Ansicht, dass für diese Wagen das Benzinsteuer-System<br />

fallen zu lassen sei und die alte Gebührenordnung<br />

nach PS-Stärke •wieder in Kraft<br />

treten müsse. Unsere Sektion hat damals in einer<br />

Eingabe an den Regierungsrat gegen diese Auslegung<br />

in einem ausführlichen Expose Stellung genommen.<br />

Diese Eingabe blieb bis heute 'inbeantwortet.<br />

Solange nun die Frage nicht abgeklärt ist,<br />

kann die kantonale Motorfahrzeugkontrolle die<br />

Steuerverrechnung, die bereits auf Oktober in Aussicht<br />

gestellt war, nicht vornehmen. Wir sind nun<br />

erneut an den Regierungsrat gelangt mit dem Wun-<br />

Rekrutenschule im Jahre 1900; Prof. Piceard<br />

(Chexbres), der Eroberer der Stratosphäre (1931 sche, man möchte im alten Jahre noch Stellung<br />

und 1932); Oberst Ott, der 1. Zugführer in dernehmen zu diesem Problem. Eine rasche Lösung,<br />

ersten Ballon-Rekrutenschule; Kunstmaler Stelger- sowie die Ausarbeitung eines neuen Steuersystems<br />

Kirchhofer (Kilchberg), der sich schon Ende der für 1941 überhaupt, auf Grund der bedeutend reduzierten<br />

Benzinzuteilungen, liegt im Interesse des<br />

60er Jahre mit Flugproblemen nach der Art der<br />

Vögel und dem Segelflug auseinandersetzte und Staates.<br />

1892 ein Flugzeug mit Doppelpropeller p«tentieren<br />

liess; Oberst Isler, Direktor des Eidg. Luftamtes,<br />

2. Kdt. der Schweiz, Fliegertruppe und Förderer<br />

der Zivil- und Verkehrsaviatik; F. J. Voltz-Sprüngli<br />

(Kilchberg), konstruierte nach der Jahrhundertwende<br />

ein Flugzeug nach dem Enten typ, dessen<br />

Motor aber nur die Hälfte der nötigen Kraft hergab<br />

und die «Ente» nicht «um Fliegen brachte;<br />

Gebr. Armand und Henri Oufaux (Genf), erbauten<br />

1905 ihr erstes Flugzeug und flogen 1910 als erste<br />

über den Genfersee (A. Dufaux liess sich an der<br />

Versammlung krankheitshalber telegraphisch entschuldigen);<br />

Max Bucher (Luzern), erster Schweiz.<br />

Nachtflieger (Oktober 1911 in Dübendorf); Hans<br />

Der Fragebogen für die Neueinteilung<br />

der Kategorien A und B ist da —<br />

und muss bis spätestens 17. Dezember ausgefüllt<br />

und eingesandt werden.<br />

Um festzustellen, wer bei der neuen Treibstoffrationierung,<br />

die, wie bereits gemeldet, auf den Februar<br />

hin in Wirksamkeit tritt, noch Berücksichtigung<br />

finden kann — es wird sich dabei nur noch<br />

um einen Teil der Bezugsberechtigten der Kat. A<br />

und B handeln — versendet die Sektion für Kraft<br />

und Wärme soeben einen Fragebogen an die in<br />

Betracht fallenden Halter.<br />

Mag er eich auf den ersten Blick auch etwas<br />

umfangreich und kompliziert ausnehmen, so erschrecklich<br />

ist die Sache denn doch nicht. Er<br />

heischt ja nur Red' und Antwort auf jene Fragen,<br />

welche auf den Einzelfall zutreffen, womit auch<br />

schon gesagt ist, dass nicht sämtliche Fragen beantwortet<br />

zu werden brauchen. Sie können es auch<br />

rar nicht.<br />

«Die andauernden Scbwierlfkeiten in der Zufuhr<br />

von flüssigen Kraft- und Brennstoffen» — heisst<br />

es da eingangs — «zwingen zu einer feineren<br />

Ausscheidung der Personenwajen und Motorräder<br />

der Kat. A und B und der Lieferwagen nach ihrer<br />

Bedeutung für lebenswichtige Bedürfnisse der<br />

Kriegswirtschaft, der Landesversorgung, der Volksgesundheit<br />

und -Wohlfahrt und für die Aufrechterhaltung<br />

der Existenz der Betriebe und Einzelpersonen<br />

». Voraussetzunj dazu bildet die wahrheitsgetreue<br />

Ausfüllung des Fragebogens; sie erleichtert<br />

die Arbeit der Behörden und ermöglicht<br />

eine gerechte und den Bedürfnissen entsprechende<br />

Zuteilung der knappen verfügbaren Benzinmengen.<br />

Die aufgefüllten Fragebogen sind bis tpitesttns<br />

17. Dezember dtr zustandigen kantonalen<br />

Amfssfell«, in der Regal der kantonalen<br />

Motorfahrzeugkontrolle zurückzusenden.<br />

Eine Frist von sieben Tagen sollte ausreichen,<br />

wenn man sich erinnert, dass im Oktober 1939 für<br />

die Ausfüllung der Fragebogen für die erste Rationierung<br />

nur 5 Tage- gewährt werden konnten, ohne<br />

dass es dabei eine nennenswerte Zahl von Nachzüglern<br />

gegeben hätte. Schliesalich dürfen auch die<br />

Behörden nicht bummeln, denn soll die Grundlage<br />

für die neue Rationierung bis Mitte Januar errichtet<br />

sein, so müssen sie sich mächtig sputen.<br />

Bei der Neueinteilung wirken übrigens diesmal<br />

die Kantone mit, was insofern von Bedeutung ist,<br />

als sie die Verhältnisse an Ort und Stelle kennen.<br />

Nachher wird das in den Fragebogen enthaltene<br />

Material auch noch durch die Experten der eidgenössischen<br />

Behörden verarbeitet. Das heisst also,<br />

dass man diesmal doppelt näht, um Mängel und<br />

Unbllligkeiten soweit als möglich zu eliminieren.<br />

Burkhard (Dübendorf), Inhaber des Brevets Nr. 20<br />

(August 1911), konstruierte u. a. die Grossbomber<br />

«Gothas», die im letzten Weltkrieg ihre Last nach<br />

London und Paris trugen; Alfred Comte (Zürich),<br />

rückte 1914 mit knapp 18 Jahren als jüngster<br />

scbweiz. Militärpilot ein, Einflieger und Akrobatik-<br />

Pilot", Konstrukteur des Kampfflugzeugs AC-1; Dr.<br />

med. Dieterlc (Zürich), studierte 1911—13 ein Taubenflugzeug<br />

anhand von Hunderten von Modellen<br />

Und konstruierte ein solches als ersten «Sturzbomber»;<br />

Prof. Rob. Gsell (Bern), Inhaber des Brevets<br />

Nr. 12 (Mai 1911), im gleichen Jahr Chefpilot bei<br />

Dorner in Johannistal, flog 1913 Weltrekord mit<br />

3 Passagieren, heute technischer Oberexperte des<br />

Luftamtes, sass am Steuer von 177 verschiedenen<br />

Flugzeugtypen; Martin Hug (Zürich), Brevet Nr. 18<br />

(August 1911) auf Grade-Eindecker, setzte sich<br />

1910 für die Gründung des ersten Unternehmens<br />

für gewerbsmässige Passagier-Motorluftfahrt in<br />

Luzern ein, ferner für die Schaffung einer Schweiz.<br />

Flugzeugindustrie, einer Schweiz. Militäraviatik und<br />

eines Schweiz. Zivilflugwesens; Henri Kramer<br />

(Bern), brevetierte 1912 auf Farnian in der Rekordzeit<br />

von 3 Tagen und unternahm 1913 Passagierflüge<br />

über dem Genfersee; Henri Kunkler (St. Gallen),<br />

führte 1911 in Dübendorf die ersten Flugversuche<br />

durch, gewann 1914 am Luzerner Meeting<br />

den Höhenpreis; Henri Pillichody (Zürich), erster<br />

Flugschüler Biders, heute Swissair-Direktor; Carletto<br />

Salvion I, brevetierte 1911 auf Farman in<br />

SEKTION AARGAU. Motorfahrzeugbesteuerung.<br />

Als man im Monat September den in den Kategorien<br />

C und D eingeteilten Personenwagen kein Benzin<br />

mehr zuteilen konnte, diese aber grösstenteils<br />

Diese Memoiren des aus<br />

Solothurn stammenden Kommandeurs<br />

der Schweizergarden<br />

und Günstlings der Königin<br />

Marie-Antoinefte vermitteln<br />

einen interessanten<br />

Einblick In den damaligen<br />

franz. Hof und die Tätigkeit<br />

der Schweizergarde. 300 S,<br />

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Etampes, Chefpilot der ital. Gesellschaft SADA in<br />

Taliedo bis 1914, einziger Ueberlebender der fünf<br />

Tessiner Vorkriegspiloten; Franoois Durafour, konstrierte<br />

das erste Schwanzflugzeug in Europa, flog<br />

1912 über New York und ging mitten in einer Jahrmarkt-Budenstadt<br />

nieder, landete 1922 auf dem<br />

Mont Blanc; Fritz Wellenmann i(Opfikon), trat 1912<br />

an vielen Meetings auf und war 1918 Fluglehrer im<br />

Ausland; Hans Schaer (Bad Henniez), Verkehrspilot<br />

der Swissair, erster Luftverkehrsmillionär<br />

unseres Landes.<br />

Während Bundesrat G e 1 i o in kurzen, treffenden<br />

Worten die bedeutenden Verdienste unserer<br />

Veteranen unterstrich und ihnen Anerkennung und<br />

Dank zollte, stellte Nationalrat Grimm in seinem<br />

Rückblick über die Rolle Berns in der Entwicklung<br />

der Luftfahrt fest, dass es die Aufgabe der Zukunft<br />

sein werde, das Verkehrsproblem in einen<br />

Gesamtrahmen zu spannen und einer Gesamtlösung<br />

entgegenzuführen.<br />

In ungezwungener, humorgewürzter Plauderei<br />

vermittelte alsdann Oberst Isler eine Menge<br />

interessanter Reminiszenzen aus seiner Tätigkeit<br />

als oberster Luftpolizist im eidg. Luftamt und<br />

Oberst Messner, als berufener Sprecher der «aufgeblasenen<br />

Konkurrenz» liess in Kürze Etappe um<br />

Etappe in der Entwicklung des Aero-Clubs nochmals<br />

aufleben.<br />

Nicht dass den Reden an 'diesem Testab'en'd eine<br />

programmfüllende Aufgabe zugekommen wäre,<br />

wenn es sich auch ihretwillen allein gelohnt hätte,<br />

im Kreise der Flieger zu weilen, zumal alle Sprecher<br />

viel Unbekanntes oder in Vergessenheit geratenes<br />

kund und zu wissen taten, so dass auf diese<br />

Weise ein Querschnitt' durch die schweizerische<br />

Fluggeschichte, wenigstens in ihren Anfängen, entstand,<br />

der einen jeden in eeinea Bann ziehen<br />

musste.<br />

der Monatsversammlung<br />

vom 4. Dezember <strong>1940</strong>.<br />

Vorsitz: Präsident Edi Griesser.<br />

Anwesend waren 23 Mitglieder;<br />

5 Kollegen Hessen sich entschuldigen..<br />

Unter Verkehrs- und Berufsfragen folgten einige<br />

Aufklärungen über die Tätigkeit der I.G.C.V.2. Eine<br />

in Aussicht genommene Exkursion zur Besichtigung<br />

von Holzvergasern muss auf einen günstigeren<br />

Zeitpunkt vertagt 1 werden. Hierauf sprach Ernst<br />

Griesser allen Kollegen, die zu dem über Erwarten<br />

grossen Erfolg unseres Unterhaltungsabends beigetragen<br />

haben, den herzlichsten Dank aus.<br />

Der Beginn der Weihnachtsfeier vom 15. Dezember<br />

<strong>1940</strong> wurde auf 15.30 Uhr im «Du Pont»,<br />

1. Stock, festgelegt und dabei die Erwartung nach<br />

pünktlichem Erscheinen, ausgesprochen. Es folgen<br />

noch Einladungen durch Zirkular. An unsere Soldaten,<br />

deren Dienstadresse uns bekannt ist, wird<br />

eine kleine Gabe versandt.<br />

Hier schreibt der ehemalige<br />

Chef der geheimen<br />

Sicherheitspolizei<br />

am Hof Nikolaus II. eine<br />

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es bei seiner Durchquerung<br />

des schwarzen Erdteils in<br />

erster Linie darum ging,<br />

dem schamlosen Sklavenhandel<br />

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Nicht verbummeln!<br />

Den Sektionsvorständen ist bezüglich des<br />

Bezuges der «Automobil-Revue» im kommenden<br />

Jahr von der Zentralverwaltung<br />

unseres Verbandes ein Rundschreiben zugestellt<br />

worden. Es wurde in der vorletzten<br />

Ausgabe der Verbandszeitung publiziert, so<br />

dass wir auf den Abdruck in unserem Chauffeurorgan<br />

verzichten können.<br />

Dagegen erwarten wir von allen Vorständen,<br />

dass sein Inhalt genau befolgt werde.<br />

Jede Bummelei wird sich unangenehm auswirken!<br />

KANTON SCHWYZ. Wir machen unsere Kollegen<br />

auch auf diesem Wege darauf aufmerksam,<br />

dass wir am kommenden Sonntag, den 15. Dezember,<br />

nachmittags punkt 3 Uhr, im Restaurant<br />

«Jäger» in Lachen, eine wichtige Versammlung<br />

durchführen. Es ist Ehrenpflicht aller Kollegen,<br />

daran teilzunehmen. Kollege Ruedi Meier wird<br />

ebenfalls erscheinen und über die wichtigsten Fragen<br />

orientieren.<br />

WINTERTHUR. Ein grosser Versammlunoserfolg.<br />

Die auf dem Gebiete der Benzinrationierung<br />

verfügten neuen Einschränkungen, die eich als<br />

Folge davon ankündigende Arbeitslosigkeit einerseits<br />

und die Diskussion über die Notwendigkeit<br />

der Beschaffung von Ersatzbrennstoffen für die<br />

Motorfahrzeuge anderseits bilden auch unter den<br />

Winterthurer Chauffeuren und Transportarbeitern<br />

Gegenstand leidenschaftlicher Diskussionen. Es war<br />

daher nicht verwunderlich, dass der von unserer<br />

Chauffeurgruppe an alle Interessenten ergangenen<br />

Einladung auf Teilnahme an einer auf letzten<br />

Samstag angesetzten öffentlichen Versammlung in<br />

so grosser Zahl Folge geleistet wurde und der grosse<br />

«Trübli»-Saal auf den letzten Platz besetzt war, als<br />

der Tagespräsident dem Referenten, Kollege Nationalrat<br />

Hermann Leuenberger, das Wort erteilen<br />

konnte.<br />

In anderthalbstündigen Ausführungen und in<br />

der bei ihm bekannten Art orientierte Kollege<br />

Leuenberger über die Verhältnisse auf dem Gebiete<br />

der Brennstoffversorgung unseres Landes im Zeitpunkt<br />

des Kriegsausbruches und die seither an die<br />

Sektion für Kraft und Wärme des eidgenössischen<br />

Kriegs-Industrie- und -Arbeitsamtes und ihre<br />

Expertenkommissionen herangetretenen grossen<br />

Schwierigkeiten.<br />

Geschlossene Grenzen, der Verlust der letzten<br />

Zufuhrwege, der Mangel an Transportmöglichkeiten<br />

haben die Streckung der vorhandenen Vorräte zur<br />

Notwendigkeit gemacht und führten BU den Massnahmen,<br />

welche für die Arbeitnehmer des Stras»<br />

sentransportgewerbes und Werkverkehrschauffeure<br />

so düstere Perspektiven eröffnen. Die daraus resultierende<br />

Unsicherheit und Verbitterung ist verständlich,<br />

hilft aber über die Schwierigkeiten nicht<br />

hinweg. Mutiges Anpacken der Probleme, forcierter<br />

Umbau einer Anzahl Lastwagen auf Holzgas und<br />

ernsthafte Prüfung aller sonst noch? in Frage kommenden<br />

Ersatzbrennstoffe auf ihre Tauglichkeit<br />

drängen sich auf, soll das Gewerbe und die damit<br />

verbundenen Existenzen über Wasser gehalten werden.<br />

Die dem von grosser Sachkenntnis getragenen<br />

Vortrag nachfolgende Aussprache wurde rege benutzt<br />

und bewies dem Kollegen Leuenberger, dass<br />

er nicht nur auf volles Verständnis gestossen ist,<br />

sondern unter den Chauffeuren von Winterthur<br />

manchen dankbaren Freund zählt. Im Treppenhaus,<br />

auf der verdunkelten Strasse setzt sich die eifrige<br />

Diskussion fort. Zuversicht klang trotz allem daraus.<br />

Jawohl, so hiess es, er hat im Grunde genommen<br />

recht: Nur nicht klein belgebenl Hand in<br />

Hand mit der Arbeitgeberschaft und unter der umsichtigen<br />

Führung unseres Verbandes müssen die<br />

Schwierigkeiten gemeistert werden. Es wird und<br />

muss gehen!<br />

ZÜRICH. Taxichauffeure. Monatsversammlung<br />

Donnerstag, 12. Dezember, in der «Urania». Sehr<br />

wichtig!<br />

ZÜRICHSEE LINKES UFER. Am nächsten<br />

Samstag, den 14. Dezember, findet mit Beginn um<br />

20 Uhr, Im Restaurant «Anker», Richterswil, eine<br />

wichtige Versammlung statt. Der Vorstand besammelt<br />

»ich im gleichen Lokal schon um 19 Uhr. Es<br />

stehen wichtige Angelegenheiten zur Diskussion.<br />

Kollegen, wir sagen es in aller Offenheit, dass uns<br />

der Besuch der letzten Versammlung nicht befriedigte.<br />

Wir erwarten von Euch, dass Ihr etwas mehr<br />

Interesse am Verbandsgeschehen beweist.<br />

Achtung!<br />

Wir stehen vor der Jahreswende. Sorge jader<br />

Chauffeurkollege dafür, dass sein Verbandsbuch<br />

am 31. Dezember <strong>1940</strong> in Ordnung Ist.<br />

Handel u. Indu:<br />

Pflege hält den Wagen jung<br />

Ein verschmutztes und schlecht gepflegtes Automobil<br />

ist nicht allein ein hässlicher Anblick, sondern<br />

es erreicht auch niemals die höchstmögliche<br />

Lebensdauer.<br />

Zum rationellen Unterhalt des Wagtnt gehören<br />

einwandfreie Pflegemittel,<br />

Hat beispielsweise die Lackierung ihren jugendlichen<br />

Glanz ein wenig eingebüsst, so ist eine Behandlung<br />

mit Ila-Schleifpaste am Platz, die unter<br />

kreisenden Bewegungen aufgetragen wird, worauf<br />

eine Nachbehandlung mit Ila*Glanzol folgt, um den<br />

erwünschten Hochglanzspiegel «u erhalten. Damit<br />

er möglichst lange vorhält, wird die lackierte Wagenoberfläche<br />

nun mit Ha-Autowachs überdeckt.<br />

Vernickelte oder verchromte Teile aber bleiben am<br />

längsten schön, wenn man sie zum Sehutz mit<br />

Auto fix einstäubt oder anstreicht. Hat sich Rost<br />

bereits anzusetzen vermocht, so entfernt man ihn<br />

zuvor mit Autoxyd. Zur Reinigung der 'Wagenscheiben<br />

endlieh ist dal Emolin entwickelt worden, das<br />

schon wenige Minuten nach dem Auftragen mit<br />

einem Wattebausch sich wieder ebenso abwischen<br />

lägst, worauf das Glas blitzblank sich präsentiert.


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