E_1940_Zeitung_Nr.050
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BERN, Dienstag, 10. Dezember <strong>1940</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
36. Jahrgang — No50<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
ABONNEMENTS-PREISE:<br />
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Die Zeit fordert:<br />
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REDAKTION u. ADMINISTRATION: Breitenralnstr. 97, Bern<br />
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Gesehiftsstelle Zürich: Löwenstrasse 51, Telephon 39.743 *<br />
Weniger prüfen und „erdauern<br />
mehr und rascher handeln!<br />
Auf der Strasse, in Versammlungen, überall<br />
wo man nur hinhorcht, fängt das Ohr<br />
heute Tag für Tag unzählige Kritiken über<br />
die Arbeit der Behörden auf. Ungnädige Beurteilung<br />
finden dabei namentlich jene kriegswirtschaftlichen<br />
Instanzen, denen die Landesversorgung<br />
mit Treibstoffen und die Lösung<br />
des Ersatzbrennstofiproblems anvertraut<br />
ist. Häufig genug nehmen diese Kritiken<br />
ihren Ausgang von der Erörterung von<br />
Einzelfällen, um in eine politische Attacke<br />
gegen jene Persönlichkeit auszumünden, die<br />
man für den gegenwärtigen Stand der Dinge<br />
verantwortlich machen will.<br />
Sofern sich einem indessen die Möglichkeit<br />
eröffnet, an den Sitzungen jener Organe teilzunehmen,<br />
die sich unter irgendeinem Titel<br />
mit der Landesversorgung mit Treibstoffen<br />
oder mit der Schaffung von Ersatzbrennstoffen<br />
befassen, verhimmi man dabei mit nicht<br />
geringem Erstaunen Antworten, die sich<br />
ebenfalls auf Einzelfälle, auf vage Angaben<br />
und auf ungenaue Zahlen stützen, von denen<br />
obendrein zu sagen wäre, dass sie von Instanz<br />
zu Instanz, oft sogar von Tag zu Tag<br />
ändern. An Beispielen dafür ist wahrlich kein<br />
Mangel.<br />
Unter solchen Umständen vermag sich der<br />
unvoreingenommene Beobachter des Eindrucks<br />
nicht zu erwehren,<br />
dass etwas nicht stimmt.<br />
dass es mit der Aufklärung der Oeffentlichkeit<br />
hapert und dass es damit auch bei den<br />
Behörden selbst oft nicht besser steht. Da<br />
liegt die Frage nahe, wo die Ursachen einer<br />
solchen Situation zu suchen sind, welche die<br />
Zahl der Unzufriedenen tagtäglich wachsen<br />
lässt, die Kluft zwischen Regierung und Regierten<br />
verbreitert und ausserdem bewirkt,<br />
dass kostbare Zeit ungenützt verstreicht.<br />
Wenn wir auch keinen Anspruch darauf erheben,<br />
hier alle Wurzeln dieser Zustände<br />
freizulegen, so soll doch der Versuch unternommen<br />
sein, jene Faktoren aufzudecken,<br />
denen nach unserer Auffassung eine fundamentale<br />
Bedeutung zukommt.<br />
Wohl darf sich unser Beamtenstab sehen<br />
lassen, wohl umfasst er zahlreiche tüchtige,<br />
kompetente Köpfe an den leitenden Stellen.<br />
Aber die Bundesverwaltung ist<br />
F E U I L L E T O N<br />
Ein Mann entlaufen!<br />
Roman von Vera Bern.<br />
62. Fortsetzung *<br />
«Haben Sie vor allem erreicht, dass ich<br />
Hans Römer besuchen kann? »<br />
« Nichts zu machen — sie befürchten Kol-<br />
Jusionsgefahr.»<br />
« Was denn nun weiter? »<br />
«Gar nichts weiter. Abwarten, Tee trinken.<br />
»<br />
« Was denn — die Hände in den Schoss<br />
legen? Während Hans... während sein Vater...?»<br />
« Ja. Abwarten. Den Dingen Zeit lassen,<br />
dass sie sich abrollen!... In der Absteigbude<br />
war ich auch schon. Becker hat man<br />
seit gestern früh, nachdem er wie ein Irrsinniger<br />
in Ihrem leeren Zimmer getobt, dort<br />
nicht mehr gesehen... der ist vermutlich<br />
an einen Arbeitsrhythmus gewöhnt, der<br />
sich in Friedenszeiten herausgebildet<br />
hat und den man damals hinnehmen<br />
konnte; dagegen scheint dieser gewaltige<br />
Apparat kaum imstande, sich durch Beschleunigung<br />
des Tempos den Erfordernissen<br />
des Krieges anzupassen.<br />
Genau das gleiche lässt sich für unsere<br />
Kriegswirtschaft feststellen. Die beiden Verwaltungen,<br />
die sich übrigens gegenseitig<br />
durchdringen und sich im Gleichschritt miteinander<br />
bewegen, wobei sie die nämlichen<br />
Methoden anwenden, erweisen sich in Zeiten,<br />
wie wir sie jetzt durchleben, als völlig<br />
überholt.<br />
Man hat es sich zur Gewohnheit gemacht<br />
(und weicht davon auch heute<br />
keinen Fussbrejt ab), alle sich erhebenden<br />
Probleme nach einem starren, unabänderlichen<br />
Schema bis in die letzten<br />
Einzelheiten zu prüfen. Man stellt Studien<br />
an, verlangt Antworten, ernennt<br />
Kommissionen« hält Sitzungen ab, zieht<br />
Experten und Oberexperten herbei, genau<br />
wie in den Jahren des tiefsten Friedens.<br />
Die Ereignisse und die Bedürfnisse nehmen<br />
jedoch auf diese anscheinend unerschütterliche<br />
Bedächtigkeit keine Rücksicht. Und so<br />
geschieht es, dass unsere Organisation dem<br />
Zeitgeschehen und den Forderungen der Stunde<br />
ständig nachhinkt, währenddem sich die<br />
Oeffentlichkeit — Industrie, Handel oder auch<br />
der simple Privatmann — zwangsläufig dem<br />
Lauf der Dinge einfügen, damit Schritt halten<br />
muss. Und die Folge davon? Ein vollständiges<br />
Auseinanderklaffen zwischen den<br />
Bedürfnissen einerseits und den Ergebnissen<br />
der Anpassung anderseits, denn diese bestimmt<br />
die Gangart des Amtsschimmels.<br />
Darin liegt wohl der Keim der Mehrzahl<br />
jener Kritiken eingeschlossen, die sich immer<br />
und immer wieder gegen Regierung und<br />
Kriegswirtschaft richten.<br />
heute nacht noch nach seiner Schiesserei über<br />
die Grenze nach Italien.»<br />
Gerda pendelt stundenlang vor dem Polizeigefängnis<br />
auf und ab.<br />
Sie sitzt am Nachmittag stundenlang in<br />
einem Korbsessel im Hotelvestibül.<br />
Um vier Uhr überreicht ihr der Portier<br />
einen Expressbrief.<br />
Sie reisst ihn auf. Sie liest ihn. Sie stürzt<br />
wieder zum Portier:<br />
«Wo ist Herr Staniol? Herr Staniol?... Ich<br />
muss ihn sprechen! »<br />
« Im Lesezimmer », antwortet der Portier<br />
unfreundlich; der Wirt hat ihm einen Tanz<br />
gemacht, dass er Gäste aufnahm, die das<br />
ganze Renommee des Hauses schädigten!<br />
Soviel Menschenkenntnis hätte ein Hotelportier<br />
zu haben!... Dabei hatte doch der Nachtportier<br />
die Leute aufgenommen...<br />
Gerda läuft ins Lesezimmer:<br />
«Da! Lesen Sie, lesen Sie!»<br />
«Immer mit der Ruhe, mein Kind.»<br />
Er holt den Zwicker aus dem Futteral,<br />
liest:<br />
Was man als Ausfluss lahmen Willens<br />
oder einer politischen Ueberzeugung betrachtet,<br />
ist im Grunde nichts anderes<br />
als Mangel an Schwung.<br />
Am schwersten freilich wiegt der Umstand,<br />
dass auch Männer von starker Energie, Entschlossenheit<br />
und ernstem Verantwortungsbewusstsein<br />
mit ihrem Bemühen zur Beseitigung<br />
des Beharrungsvermögens der Verwaltungsmaschinerie,<br />
worin sie eingegliedert<br />
sind, nur wenig ausrichten können. Es be-<br />
Es scheint, dass man in Kreisen der Motorfahrzeuggegner<br />
da^s heutige Darniederliegen des<br />
Automobilwesens für günstig hält, um die Aktion<br />
gegen den unangenehmen Konkurrenten der Eisenbahnen<br />
wieder aufnehmen zu können. So ist es<br />
kein Geheimnis mehr, dass die in der Litra vereinigten<br />
enragierten Autofeinde besonderen Wert<br />
darauflegen, die Frage der Verkehrsteilung zwischen<br />
Schiene und Strasse erneut aufzugreifen und<br />
in cihrer» Art zu lösen. Man wittert Frühlingslüft<br />
und hofft, die schon in früheren Jahren erhobenen<br />
Postulate in der heutigen Zeit der Benzinnot<br />
gegen weit geringeren Widerstand und mit mehr<br />
Erfolg verwirkliehen zu können. Eine Mahnung<br />
mehr für die Motorfahrzeuginteressenten, auf der<br />
Hut zu sein und eine geeinigte, starke Abwehrfront<br />
zu bilden.<br />
In den Zirkeln der «Litra» hegt man aber offenbar<br />
noch weitergehende Aspirationen; wenigstens<br />
geht dies aus einem Vortrag hervor, der in der<br />
«Litra> gegen Ende September <strong>1940</strong> (man kann,<br />
wenn nötig, mit dem genauen Datum dienen) gehalten<br />
wurde. Angesichts der Darlegungen des Referenten<br />
lässt sich der Warnungsruf an die leitenden<br />
Instanzen der Motorfahrzeug-Interessentenverbände<br />
nicht länger unterdrücken: «Hütet Euch<br />
am Morgarten!»<br />
Um den Hintergrund der Sache etwas näher zu<br />
betrachten: Der Zentralvorstand des Automobil-<br />
Clubs der Schweiz hatte sich diesen Sommer erlaubt,<br />
dem Bundesrat eine Broschüre «Das Auto,<br />
der unentbehrliche Helfer im wirtschaftlichen Wiederaufbau»<br />
zu überreichen, worin das Automobil<br />
als unentbehrliches Wirtschaftsinstrument und Arbeitsschaffer<br />
ersten Ranges bezeichnet und diese Behauptung<br />
durch ein ausführliches Zahlenmaterial<br />
sowie Vergleiche mit dem Ausland unter Beweis gestellt<br />
wurde. Damit verband der A. C. S. eine Anzahl<br />
Forderungen, um dem Motorfahrzeug auch in<br />
der Schweiz für die Zukunft seinen Platz an der<br />
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dürfte schon einer umfassenden Reorganisation<br />
des ganzen Systems und dazu einer<br />
Persönlichkeit in der Regierung, die stark<br />
genug wäre, eine Beschleunigung des Tempos<br />
herbeizuführen, um es durchzusetzen,<br />
dass überall das Verständnis für die Dringlichkeit<br />
der Probleme<br />
und für die in Kriegszeiten mitunter auftauchende<br />
Notwendigkeit einkehrt, auf<br />
Studien und Prüfungen zu verzichten,<br />
die sich allzuweit verlieren.<br />
Sonst passiert es nämlich, dass besagte<br />
Studien vor ihrem Abschluss gegenstandslos<br />
werden. Wofür denn auch Dutzende von<br />
Fällen den Beweis erbringen. Wir kommen<br />
nun einmal nicht länger darum herum, einem<br />
Beamten die Kompetenz zu verleihen, einen<br />
Entscheid zu treffen, ohne dass er Nachforschungen<br />
über zwei oder drei Jahre rückwärts,<br />
wenn nicht gar bis zum Weltkrieg<br />
1914/18 anstellen muss, um zu ergründen, ob<br />
« man » sich schon früher einmal mit der Angelegenheit<br />
beschäftigt hat, wenn ja, mit welchem<br />
Erfolg und ob er, der Beamte, durch<br />
diesen Präzedenzfall gedeckt ist...<br />
frühere Publikation -des T. C. S., betitelt «Das ganze<br />
Volk muss es einmal wissen!», bezeichnet er die<br />
A. C. S.-Broschüre dennoch als Affront gegen den<br />
Bundesrat. Man habe sogar mit der Veröffentlichung<br />
der Broschüre gedroht (als ob der A. C. S.<br />
nicht das Recht hiezu besässe!), was ungefähr der<br />
Devise «Und bist du nicht willig, so brauch ich<br />
Gewalt» gleichkomme.<br />
Aber das dicke Ende kommt erst: der Litra-<br />
Referent versteigt sich nämlich, zu der Erklärung,<br />
es scheine ihm bei diesem Sachverhalt nicht mehr<br />
verwunderlich, wenn ein Mitglied einer kantonalen<br />
Regierung ihm gegenüber neulich die Aeusserung<br />
getan habe,<br />
dass es nun nachgerade an der Zeit sei, die<br />
verantwortlichen Leiter einzelner Strassenverkehrsverbände<br />
wegen staatsgefährlicher Umtriebe<br />
zur Verantwortung zu ziehen (!!!).<br />
Man weiss nun an den Spitzen der grossen<br />
nationalen Strassenverkehrs-Verbände und deren<br />
kantonalen Sektionen, bei der «Via Vita», der<br />
schweizerischen und den kantonalen Strassenverkehrsligen<br />
woran man ist. Sollten es diese Organisationen<br />
noch weiterhin wagen, sich, wie es ihre<br />
Pflicht verlangt, für die Interessen der über 100 000<br />
Motorfahrzeugbesitzer einzusetzen, so laufen sie<br />
vielleicht in absehbarer Zeit Gefahr, wegen staatsgefährlicher<br />
Umtriebe vor Gericht gestellt zu werden<br />
...<br />
Es ist leider nicht bekannt geworden, wie sich<br />
der Vorstand der «Litra», dem ja verschiedene<br />
prominente Regierungsvertreter und Mitglieder der<br />
Bundesversammlung angehören, zu dieser krassen<br />
Entgleisung des Referenten gestellt hat. Möge man<br />
zu deren «Ehrenrettung» immerhin annehmen dürfen,<br />
dass der kritisierte Passus von dieser Seite<br />
aus eine scharfe, eindeutige Ablehnung und Zurückweisung<br />
erfahren habe. Wenn nicht, dann müsste<br />
Sonne zu sichern. Obwohl der «Litra-Referent»<br />
dieser A. C. S.-Broschüre gnädigst die Auszeichnung man am Sinnbild der Höhenstrasse der unvergesslichen<br />
Landesausstellung irre werden. widmet, sie sei «etwas milder» abgefasst als die<br />
V<br />
Meine Gerda!<br />
Verzeih mir ein letztes Mal! Ich danke<br />
Gott, dass mein Schuss den jungen Römer<br />
verfehlt hat. Du musst mir das glauben —<br />
es ist meine letzte Bitte an Dich! In einer<br />
Stunde geht mein Schiff. Wenn Euch das<br />
zu wissen dienlich ist: Direktor Römer<br />
fuhr in meinem Zug. Er sah aus wie ein<br />
ganz alter Mann und grüsste mich zuerst,<br />
als ich auf dem Perron an ihm vorüberging.<br />
Vielleicht hätte ich ihn ansprechen sollen<br />
— er schien mir so hilflos, wie er dastand,<br />
aber ich brachte es nicht über mich. Vergiss<br />
mich, Gerda, damit Du nicht im Bösen<br />
an mich zu denken brauchst.<br />
Alfred Becker.<br />
< Der Brief ist gut», sagt Staniol trocken.<br />
«Direktor Römer ist also als vollständig<br />
gebrochener Mann über Genua nach<br />
Hause gereist! Na, sehen Sie, Kind — alles<br />
rollt sich ab!»<br />
Gerda springt auf: «Ich muss Else Römer<br />
antelephonieren... sie vorbereiten!»<br />
«Tun Sie das. Ich springe inzwischen noch<br />
(Fortsetzung Seite 2.)<br />
Intimes aus de» »,Litf*a**<br />
zum Anwalt und überbringe ihm den Beckersehen<br />
Brief. Seine Selbstbezichtigung bestätigt<br />
Ihre Angabe vor dem Kommissar.»<br />
Um sechs kommt Staniol zurück: «Der<br />
Anwalt ist mit dem Brief zum Polizeikommissar.<br />
»<br />
Um sieben meldet der Portier:<br />
« Die Telephonverbindung kann nicht hergestellt<br />
werden. Der Teilnehmer wünscht<br />
nicht angerufen zu werden! »<br />
Um acht steht Hans Römer plötzlich im<br />
Hotelvestibül vor Gerda.<br />
Sie schreit auf: «Hans!»<br />
Er sagt nicht einmal guten Abend.<br />
« Los, Gerda. Melden Sie ein Gespräch an<br />
nach Hause. Else muss mir sofort ein paar<br />
tausend Franken schicken. Meine Brieftasche<br />
ist mir gestern während der Panik im Zirkus<br />
geklaut worden!... Ist Vater zu Bett? »<br />
«Geht nicht. Ihr Telephon ist gesperrt!»<br />
mischt sich Staniol ein.<br />
Hans Römer misst den Fremden, den er<br />
für den Geschäftsführer des Hotels hält, mit<br />
einem verwunderten Blick. Gerda wirft ein:
Konkurrenziert die Armee tatsächlich das private<br />
Auto-Transportgewerbe?<br />
In der «Automobilrevue» ist ein Artikel unter<br />
dem Titel «Die Armee konkurrenziert das Auto-<br />
Transportgewerbe» erschienen. Wir sind von verschiedenen<br />
Seiten telephonisch oder durch Briefe<br />
über das Zutreffen der im genannten Artikel erhobenen<br />
Anklagen befragt worden. In grundsätzlicher<br />
und abschliessender Erledigung des dadurch<br />
aufgeworfenen Fragenkomplexes geben wir bekannt<br />
was folgt-<br />
Die Transporte sind ausgeführt worden unter<br />
der Zuständigkeit und der Verantwortlichkeit der<br />
Abteilung fü>' leichte Truppen, die für die Ausbildung<br />
der Mot. Trsp. Trp. verantwortlich ist. Im<br />
Einverständnis mit dem für die Ausbildung verantwortlichen<br />
Waffenchef der leichten Truppen<br />
geben wir dazu folgende Erklärung ab:<br />
Es gehört zur Ausbildung der Mot. Trsp. Trp.,<br />
dass sie in der letzten Periode ihrer Ausbildung in<br />
den Belangen des praktischen Felddienstes allseitig<br />
ausgebildet werden. Dazu gehören insbesondere<br />
Uebungsfahrten aller Art, Organisation von Verladeplätzen,<br />
Durchführung von Transporten aller<br />
Art, damit sowohl die Organisation des Verlades<br />
wie auch dn Fahrt mit belasteten Fahrzeugen unter<br />
den verschiedensten Weg- und Witterungsverhältnissen<br />
praktisch ausgeführt werden können. Seit<br />
Jahren versucht die Abteilung für leichte Truppen<br />
diese Uebungsfahrten zu kombinieren mit effektiven<br />
Materialtransporten, einmal um diesen eine tatsächlich<br />
vorliegende Notwendigkeit zu verleihen<br />
und um die Truppe mit belasteten Fahrzeugen<br />
diese Uebungsfahrten durchführen zu lassen. Dieser<br />
alten Uebung gemäss wurden auch in den vergangenen<br />
Rekrutenschulen derartige Transporte<br />
ausgeführt, mit um so grösserer Rechtfertigung, als<br />
die Benzinvorräte des Landes Leerfahrten als nicht<br />
verantwortbar hätten erscheinen lassen.<br />
In der Sorge, keinerlei wirtschaftliche Interessen<br />
zu schmälern, sind in der Vergangenheit fast<br />
ausschliesslich Transporte für die Militärverwaltung<br />
durchgeführt worden. Vor Beginn der Ausführung<br />
der Transporte, die zum eingangs erwähnten<br />
Artikel Veranlassung gaben f haben sich die<br />
Schul-Kdt. im Auftrag des Waffenchefs mit dem<br />
Amt für Verkehr in Verbindung gesetzt, um der<br />
genannten Institution ihre Transportkapazität zur<br />
Verfügung zu stellen. Von der vorerwähnten Institution,<br />
Amt für Verkehr, wurde der Rat erteilt,<br />
sich mit dem Armeekommando, Sektion für Güterevakuation<br />
ins Benehmen ÜTI setzen zwecks Zuweisung<br />
von im Rahmen der beabsichtigten felddienstlichen<br />
Uebungen liegenden Transporten. Lediglich<br />
die Absicht, bei der heutigen Benzinlage nicht zu<br />
verantwortende Leerfahrten zu vermeiden, hat in<br />
Ermangelung von Transporten für die Militärverwaltung<br />
veranlasse Transporte auch für andere<br />
Institutionen auszuführen.<br />
Nur der Vollständigkeit halber sei hier noch<br />
ausdrücklieh hervorgehoben, dass nichts der Abteilung<br />
für Heeresmotorisierung ferner liegt, als<br />
das Autotransportgewerbe zu konkurrenzieren und<br />
ihm dadurch in seiner derzeitigen sowieso schweren<br />
Lage die Existenz noch mehr zu erschweren.<br />
Diese Erklärung darf um so ruhiger abgegeben<br />
werden, als von der Abteilung für Heeresmotorisierung<br />
seit ihrem Bestehen die grössten Anstrengungen<br />
gemacht werden, alle militärisch notwandigen<br />
Anordnungen im Sinne grössten Verständnisses<br />
und weitgehendsten Entgegenkommens für<br />
Industrie, Handel und Gewerbe, für das Autotransportgewerbe<br />
im besondern, zu treffen.<br />
ABT<br />
ARMEEKOMMANDO<br />
HEERESMOTORISIERUNG.<br />
Erleichterungen der<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Die Prämie für 1941 kann in Zweimonatsraten bezahlt werden. - Einführung<br />
eines Benzinrabatts nach Massgabe der Rationierungskategorien. - Zusätzliche<br />
Rückvergütungen auf den Prämien für <strong>1940</strong><br />
Nach Abschluss der Verhandlungen zwischen<br />
den Automobilverbänden und der Unfalldirektoren-Konferenz<br />
— deren Ergebnis<br />
zwar nicht in jeder Hinsicht den Wünschen<br />
der Motorfahrzeughalter entspricht — orientieren<br />
die Versicherungsgesellschaften ihre<br />
Motorfahrzeug-Haftpflicht-Kundschaft , durch<br />
ein Zirkular über die Neugestaltung der<br />
Haftpflichtversicherung für das kömmende;<br />
Jahr.<br />
Danach sind die zwischen den Versicherungsgesellschaften<br />
und Motorfahrzeugclubs vereinbarten<br />
Bedingungen für das Jahr 1941 folgende :<br />
I. Raten- oder Jahreszahlung.<br />
Neben der bisher üblichen Bezahlung der Jahresprämie<br />
auf einmal oder in zwei Halbiahresraten,<br />
wird die Zahlung der Prämie für je zweimonatige<br />
Perioden neu eingeführt. Der Versicherungsnehmer<br />
hat die Wahl. Dabei gilt folgendes :<br />
Zahlung von Zweimonatsprämien.<br />
a) Die Zweimonatsprämien betragen :<br />
je 20 % der Jahresprämie für die ersten vier<br />
Zweimonatsperioden, während welcher<br />
die Versicherung pro 1941 in Kraft gesetzt<br />
ist;<br />
je 10 % der Jahresprämie für die 5. und 6.<br />
Zweimonatsperiode, während welcher die<br />
Versicherung pro 1941 in Kraft gesetzt<br />
ist.<br />
b) Diese Zweimonatsprämien sind Minimalprämien.<br />
Sistierungsrabatte werden nicht mehr gewährt.<br />
Wird das Fahrzeug dagegen innerhalb der Zweimonatsperiode<br />
militärisch requiriert und bleibt<br />
es mindestens für die Dauer eines Monats im<br />
Dienst, so wird die Zweimonatsprämie pro rata<br />
temporis zurückerstattet.<br />
c) Bei wesentlicher Erhöhung der Benzinzuteilung<br />
für alle oder einzelne Benzinzumessungskategorien<br />
im Laufe des Jahres 1941 werden die unter<br />
Ziffer II vorgesehenen Benzinrabatte angemessen<br />
gekürzt. In diesem Sinne sind die Zweimonatsprämien<br />
also variabel. Die Rabattreduktion<br />
wird von den Gesellschaften jeweils nach<br />
Fühlungnahme mit den Motorfahrzeug-Clubs<br />
festgesetzt.<br />
d) Der Versicherungsnehmer kann bestimmen, wann<br />
« Der Herr war 50 freundlich, mir zu helfen.<br />
»<br />
«Und Staniol wird auch weiter helfen!<br />
Ich weiss doch, mit wem ich's zu tun habe!...<br />
Ich wohnte eine Zeitlang schräg-vis-ä-vis<br />
von Ihrer Fabrik. Verflucht habe ich Ihre "Sirene<br />
jeden Morgen, kann ich Ihnen sagen!<br />
Verflucht!» Er holt"die Brieftasche heraus:<br />
« Mit wieviel ist Ihnen gedient? » -<br />
« Danke. Ich rufe jetzt die Fabrik an.»<br />
« Bei Ihnen arbeiten die Prokuristen noch<br />
abends um acht? ... Machen Sie keine Geschichtchen.<br />
Ich hab' schon mehr Geld in<br />
Ihre Sache hier gesteckt: die Vorschüsse an<br />
die beiden Anwälte und meine ganze Existenz!<br />
»<br />
«Nehmen Sie's, Hans. Nehmen Sie's ruhig!<br />
» drängt Gerda.<br />
Hans Römer beisst Sich auf die Lippe —<br />
die Demütigungen der letzten Stunden —<br />
na!...<br />
die Zweimonatsperiode beginnen soll. Dabei<br />
wird aber ein angefangener Kalendermonat voll<br />
gerechnet.<br />
II. Benzinrabatt.<br />
Um den durch die Rationierung der Brennstoffe<br />
geschaffenen besonderen Verhältnissen Rechnung zu<br />
tragen, gewähren die Gesellschaften im Sinne einer<br />
einmaligen ausserordentlichen Massnahme, die an<br />
der vertraglichen Prämie für die folgenden Jahre<br />
nichts ändert, auch pro 1941 einen sog. «Benzinrabatt».<br />
Dieser wird zunächst unter Zugrundelegung<br />
der gegenwärtigen Benzinrationierungskategorien<br />
berechnet und beträgt zur Zeit:<br />
Rabatt<br />
bei Bezahlung der<br />
2-Monats- Jahres-<br />
1. Personenwagen: prämien prämie<br />
Kat. A 1—3 20 % 15 %<br />
» A 4—5, B 1 30 % 20 %<br />
» A 6—7, B 2 40 % 30 %<br />
» A 8, B 3, C, D 50 % 40 %<br />
2. Lieferungswagen:<br />
C 1<br />
• A 5, B 3, G 2 40% 30%<br />
» A 6—7, B 4—5, G 3—4 50 % 40 %<br />
Kat. A 1—2<br />
» A 3—4, B 1—2,<br />
20 %<br />
30 %<br />
15 %<br />
20 %<br />
10!<br />
15!<br />
20 1<br />
25<br />
.TH.«<br />
10!<br />
15 !<br />
20!<br />
7 Vermietwagen an fremde<br />
Selbstfahrer — —<br />
Elektromobile — —<br />
Wenn sich die Versicherungsgesellschaften genötigt<br />
sahen, bei der Berechnung jedenfalls der ersten<br />
Zweimonatsprämie 1941 auf die gegenwärtige<br />
Benzinrationierung abzustellen, dann liegt<br />
der Grund hiefür •darin, dass die Vorbereitungsarbeiten<br />
für das Prämieninkasso nicht weiter aufgeschoben<br />
werden konnten und die genauen Pläne<br />
der Behörden für das Jahr 1941 im Zeitpunkt der<br />
Beschlussfassung im einzelnen noch nicht bekannt<br />
waren.<br />
III. Gemeinsame Bestimmungen.<br />
1. Die Rückvergütung bei schadenfreiem Verlauf,<br />
wie sie in der Police vorgesehen ist, bleibt aufrecht<br />
erhalten.<br />
2. Die Umteilung in eine andere Dringlichkeits- oder<br />
Quantitäts-Kategorie, sowie der Umbau oder die<br />
Aenderung von Benzin- oder Rohölmotoren auf<br />
Ersatztreibstoffe oder elektrischen Antrieb sind<br />
der Versicherung ohne Verzug zu melden. Von<br />
diesem Zeitpunkt weg gelten alsdann die entsprechenden<br />
Rabattsätze.<br />
3. Sollte im Laufe des nächsten Jahres ein neues<br />
Benzinzuteilungs-System eingeführt oder die Rationierung<br />
aufgehoben Werden, behalten sich die<br />
Gesellschaften vor, die vorstehend dargelegten Bestimmungen<br />
den neuen Verhältnissen entsprechend<br />
anzupassen.<br />
Rabatte) ein. Sie betragen für<br />
Personenwagen der Kat. C: 10% und D: 20%<br />
der pro <strong>1940</strong> bezahlten Prämie.<br />
Lieferungswagen der Kat. C: 10 % der pro <strong>1940</strong><br />
bezahlten Prämie.<br />
Für die übrigen Fahrzeugarten kommt ein<br />
Benzin-Zusatzrabatt wegen des ungünstigen Verlaufs<br />
der Versicherungen nicht in Betracht.<br />
Voraussetzung für den Betfzin-Zusatzrabätt ist,<br />
dass<br />
a) die Versicherung -während mindestens 4 Monaten<br />
des Versicherungsjahres 1840 in Kraft war,<br />
b) die pro <strong>1940</strong> bezahlte Prämie nicht durch Zahlungen<br />
oder Rückstellungen für Schäden des<br />
gleichen Jahres aufgebraucht ist.<br />
Die Versicherungsnehmer, für die nach dem Gesagten<br />
ein Benzin-Zusatzrabatt in Betracht kommt,<br />
haben, sofern sie auf den Zusatzrabatt glauben Anspruch<br />
erheben zu können, den Nachweis ihrer Zugehörigkeit<br />
zu einer der anspruchsberechtigten B«nzinzuteilungskategorien<br />
nachzuweisen. Der Nachweis<br />
hat durch Einsendung der Benzinbezugs-Legitimationskarte<br />
oder einer Bescheinigung der kantonalen<br />
Motorfahrzeugkontrolle bsw. des kantonalen<br />
Kriegswirtschaftsamtes an die Versicherungsgesellschaft<br />
zu erfolgen.<br />
Weniger prüfen und „erdauern " —<br />
mehr und rascher handeln !<br />
Keine geringere Bedeutung darf der zweite<br />
Punkt beanspruchen, auf den wir hinweisen möchten.<br />
Unser Land hat bisher die kapitalistische<br />
Wirtschaft der Friedenszeit aufrechterhalten,<br />
währenddem praktisch sozusagen sämtliche<br />
Staaten der Erde diese Auffassung preisgeben<br />
mussten und überall das Einzelinteresse vor<br />
Er nimmt das Geld aus Staniols Händen.<br />
Gerda quittiert unaufgefordert.<br />
Hans Römer verbeugt sich steif: «Ich<br />
weiss nicht, wie ich mich- Ihnen erkenntlich<br />
...»<br />
«Lassen Sie, Herr Römer. Staniol hat's<br />
noch immer verstanden, sich für Dienste bezahlt<br />
zu machen. Braucht )a nicht mit Geld<br />
zu sein... kann eine Empfehlung sein an<br />
eine anständige Firma. Die Amüsier-Industrie<br />
steht mir sowieso schon bis zum<br />
Hals... ! »<br />
«Haben Sie einen Arzt zu Vater geholt,<br />
Gerda?» unterbricht Hans Römer ungeduldig.<br />
«Wann können wir mit ihm nach Hause?»<br />
«Er ist schon abgereist... allein, Hans.<br />
Ueber Genua!»<br />
« In dem Zustand?!... Aber Gerda!...»<br />
Staniol greift ein.<br />
« Da gibt's kein ,aber Gerda'... Fahren<br />
Sie so rasch als möglich, junger Mann!...<br />
Vielleicht werden Sie Ihren alten Herrn in<br />
AUTOMC"-" PrZVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER r"~ — N° 50<br />
(Schluss von Seite 1.)<br />
3. Motorräder:<br />
Kat A 1—2<br />
» A S, B 1<br />
» A 4—5, B 2—3<br />
» A 6, B 4, C. D<br />
4. Händler-u.Versuchsschllder,<br />
Taxameter, Krankentransport-<br />
und Leichenwagen<br />
20% 15%<br />
5. Gesellschaftswagen, Postautokurse<br />
und dergl., Rabatt<br />
nur auf die Grundbzw.<br />
Minimalprämie 20%<br />
15%<br />
6. Lastwagen und Traktoren<br />
mit Benzin- oder Rohölantrieb<br />
10% 10%<br />
mit Ersatzbrennstoffantrieb — —•<br />
Zusatzrabatt für <strong>1940</strong>.<br />
Auf der Prämie für das Jahr <strong>1940</strong>, die im<br />
Hinblick auf die beschränkte Benzinzuteilung<br />
um 20% für Personenwagen, Lieferwagen<br />
und Motorräder und um 15% für Lastwagen<br />
und Traktoren reduziert worden war, räumen<br />
die Versicherungsgesellschaften nunmehr<br />
für einzelne Fahrzeugkategorien noch<br />
zusätzliche Rückvergütungen (Benzinzusatz-<br />
demjenigen der Allgemeinheit zurückzutreten<br />
hatte.<br />
Was uns anbelangt, so sind wir noch weit entfernt<br />
vom Verständnis für die Notwendigkeit einer<br />
solchen Massnahme. Unentwegt heischt ein jeder<br />
für «ich einen Nutzen, wenn er etwas für die Gemeinschaft<br />
tun soll. Dabei bilden sich unwahrscheinlich<br />
widerspruchsvolle Situationen heraus.<br />
Wir haben kein Blech, um Kesselwagen zu bauen,<br />
heisst es beispielsweise. Dieweil aber erklären Industrielle,<br />
die noch solches Material hesjtzen: « Ich<br />
bin bereit, aus meinem Blech Kesselwagen herzustellen,<br />
vorausgesetzt, dass ich Benzin für mich<br />
einführen darf oder dass man mir wenigstens einen<br />
hesorideren persönlichen Vorteil zugesteht. ><br />
Heute können wir es uns indessen nicht mehr<br />
leisten, Hinz und Kunz ein «Vörtelchen» zuzuschanzen,<br />
auf dass er sich dazu herbeilasse, sein<br />
Kapital, seine Vorräte oder ändere Güter für die<br />
Laadesversorguag bereitzustellen. Man weigert sich,<br />
ein Sanatorium schaffen müssen... ich bleibe<br />
noch einen Tag hier und vertrete Ihre Interessen.<br />
Sonst ziehen sie Ihnen das Fell über<br />
die Ohren!... Ich melde mich dann bei<br />
Ihnen. Portier!» brüllt er in einem Atem.<br />
«Das Gepäck der Herrschaften zum Zuge<br />
nach Nizza!»<br />
Staniol bringt das junge Paar an den Zug,<br />
kauft <strong>Zeitung</strong>en für Hans Römer, Orangen<br />
für Gerda Manz, verstaut selbst das Handgepäck,<br />
winkt dem Zug nach. Geht dann zur<br />
Bahnpost und gibt ein Telegramm auf nach<br />
der Villa Römer:<br />
«Römer und Manz eintreffen morgen<br />
Nachtexpress. Staniol.»<br />
Else Römer liegt auf der Couch und wartet<br />
auf Karsten. Er hatte sich für acht zum<br />
Essen angesagt, wollte dann nachts mit ihr<br />
auf die Bahn fahren, um Gerda und... ja —<br />
und wen abzuholen? Warum war das Telegramm<br />
so entsetzlich unklar?<br />
(Schluss folgt.)<br />
zu begreifen, dass alles, was zur Verbesesrung der<br />
Rationierung geschieht, vornehmlich auf dem Gebiete<br />
der Treibstoffe, schliesslich jedem zugute<br />
kommt, ganz besonders den Kreisen von Industrie<br />
und Handel,- überhaupt allen, die noch Vorräte besitzen,<br />
sich jedoch nicht dazu durchringen können,<br />
die andern daran teilhaben zu lassen.<br />
Wenn man mit solcher Leichtigkeit Mann<br />
und Rcss und Wagen requiriert, weshalb nicht<br />
auch ein Gleiches mit jenen Stoffen, die für die<br />
Allgemeinheit von Interesse sind?<br />
Von allen Seiten hört man sagen, wir hätten<br />
Mengen von Zisternenwagen, womit sich die Benzinzufuhr<br />
bewerkstelligen Hesse. Warum sie also<br />
nicht requirieren und in den Dienst des Landes<br />
stellen? dass es doch endlich tage:<br />
. Die Zeit ist vorbei, da aus jeder Verhandlung<br />
mit dem Staat ein Vorteil herausgeschlagen<br />
werden konnte.<br />
Allzuhäufig verwechselt man Privatinitiative<br />
mit Privatinteresse, man jongliert in gefährlicher<br />
Art und Weise mit diesen,beiden durchaus nicht<br />
identischen Begriffen.<br />
*<br />
Um unsere Gedanken noch auf einen anderen<br />
Punkt hinzulenken: An der Spitze der verschiedenen<br />
Sektionen unserer, Kriegswirtschaft stehen fähige<br />
Leute, die z. B. aus der Privatindustrie kommen<br />
oder während des- letzten Krieges schon solche<br />
Funktionen versahen. Es lässt sich aber nicht<br />
leugnen, dass diese Männer, ehrlich bemüht, sich<br />
von den Interessen zu lösen, die sie vertreten, bei<br />
ihrer Tätigkeit einer andauernden « Bremsung ><br />
durch Bgriffe unterliegen, die ihnen tief im Blute<br />
stecken. Durch jenen des Gewinns beispielshalber.<br />
Gewiss, in normalen Zeiten wäre es ein lächerliches<br />
Unterfangen, irgendeinen Zweig fabrikatorischer<br />
Tätigkeit aufzunehmen, der nicht von allem Anfang<br />
an schon rentierte. Ganz anders im Krieg.<br />
Aus der Pflicht heraus, die Landesversorgung<br />
mit wichtigen Erzeugnissen um jeden<br />
Preis sicherzustellen, erwächst sehr oft die<br />
Notwendigkeit, die Rentabilität eines Unternehmens<br />
oder den Profit einer geschäftlichen<br />
Transaktion hintanzustellen.<br />
Selbst unter dem Zwang, ohne Aussicht auf Gewinn<br />
zu arbeiten, sollte man nicht immer davor<br />
zurücksebeuen. die finanziell vielleicht zwar wenig<br />
interessante Herstellung eines Artikels .aufzunehmen,<br />
wenn ihm, kriegswirtschaftlich betrachtet, entscheidende<br />
Bedeutung beigemessen werden muss.<br />
Ja sogar fal's bei einer solchen Operation etwas<br />
Kapital draufgehen sollte, so verkörpern die Arbeitsmöglichkeiten,<br />
die ein solcher Betrieb für alle<br />
jene Industrien und Gewerbe schafft, welche seine<br />
Produkte weiter verarbeiten, mehr als eine Entschädigung<br />
für allenfalls eingetretene Verluste.<br />
Schliesslich noch et"was:<br />
Wir lieben es, der Begeisterung Hemmschuhe<br />
anzulegen, wir malen gerne jenen, die<br />
etwas zu wagen gewillt sind, all die Schwierigkeiten<br />
aus, welche ihrer<br />
harren, wir verlegen<br />
uns dermassen auf die Suche nach dem «Dagegen<br />
», dass wir schliesslich das «Dafür»<br />
nicht mehr gewahr werden.<br />
• Mit einer Treffsicherheit, die uns klein, hfisslich<br />
und bescheiden werden lässt, hat kürzlich eine<br />
neu in die kriegswirtschaftliche Organisation eingetretene<br />
Persönlichkeit den Ausspruch getan, eine<br />
jede Sitzung beginne damit, dem Enthusiasmus der<br />
Teilnehmer eine kalte Dusche zu verabreichen. Hat<br />
man ihnen sodann die Katze den fBuckel hinaufgejagt<br />
und zu verstehen gegeben, dass es quasi unmöglich<br />
sei, etwas zu machen, dann folgt ein Appell<br />
an ihren .. Enthusiasmus, um sie anzuspornen,<br />
auf diesem Gebiete doch Vorwärts zu schreiten.<br />
^Natürlich, würde immer und überall das Pro<br />
und das Konira bis zur äussersten Grenze gegeneinander<br />
abgewogen, dann stände mit hundert zu<br />
eins zu weiten, dass überhaupt nichts geschähe.<br />
Kriegszeiten aber — das ist unsere Meinung —<br />
bieten für solche minutiösen Mediationen keinen<br />
Raum; jetzt oder nie ist der Augenblick, die positive<br />
Saite der Dinge ins Auge zu fassen und<br />
Taten zu vollbringen, selbst um den Preis<br />
eines allfälligen bitteren Nachgeschmacks.<br />
Vergessen wir eines nicht: Was uns der Krieg<br />
an Mitteln und Möglichkeiten noch übriglässt, ist<br />
Von solcher Art, dass wir rnit zäher Ausdauer und<br />
unbeugsamem Willen eine' Sache zu gutem Ende<br />
führen können, die uns in normalen Zeiten keineswegs<br />
gelänge.<br />
Letzte ITB^Icflungen<br />
Die offiziellen Prüfungen von Ersatztreibstoff-<br />
Wagen haben begonnen<br />
Durch Zirkularschreiben sind die Fabrikanten<br />
von Ersatztreibstoff-Anlagen für Motorfahrzeuge<br />
nunmehr aufgefordert worden, ilrre zur Vorführung<br />
bestimmten Fahrzeuge für die offiziellen Prüfungen<br />
bereitzuhalten und gleichzeitig auch ein für eine<br />
Fahrt von ca. 1000 km ausreichendes Brennstoffquantum<br />
bereitzustellen. Schon Ende der letzten<br />
Woche konnten die Fahrprüfungen unter der bewährten<br />
Leitung von Herrn Dr Tobler (Empa) aufgenommen<br />
werden. Angesichts der zur Organisation<br />
verfügbaren, ausserst kurzen Zeitspanne gebührt<br />
ihm für. die bis in alle Einzelheiten klappende<br />
Organisation der Prüfungen ganz besondere Anerkennung.<br />
Obwohl es leider des Drängens der Zeit<br />
halber nicht möglich ist, die Fahrten über mehr<br />
als 1000 Fahrkilometer auszudehnen, -wird es auf<br />
Grund des Prüfprogramms zweifellos gelingen, unfertige<br />
Konstruktionen auszuscheiden. -ivr-<br />
Neue Geschäftsleitung der Via Vita<br />
In seiner Sitzung' vom 6. Dezember <strong>1940</strong> hat der<br />
leitende Ausschuss der'Via Vita ausser einer allgemeinen<br />
Prüfung der _ gegenwärtigen Lage des<br />
Strassenverkehrs und Besprechung der vorzunehmenden<br />
Mässnahmen den neu ernannten Sekretär,<br />
Herrn Dr. Raaflaub, eingeführt. Dieser hat seine<br />
Funktionen am 1. Dezember <strong>1940</strong> angetreten.<br />
Herr Dr.'Raaflaub, der bisher die Geschäftsführung<br />
des Treuhandverbandes des Autotransportgewerbes<br />
(TAG) inne hatte, wurde anlässlich einer<br />
Reorganisation der Geschäftsleitung der Via Vita<br />
im Hinblick auf die bevorstehende grosse Aufgabe<br />
der Neuordnung unserer Verkehrswirtschaft zum<br />
neuen Leiter des Sekretariates der Via Vita berufen.<br />
Auf Grund einer besonderen Abmachung und der<br />
Beitrittserklärung des- TAG in die Via Vita T wird<br />
Herr Dr, Raaflaub auch -weiterhin bis zur Abklärung<br />
seiner Nachfolge im TAG die wichtigsten Geschäfte<br />
des TAG im Zusammenhang mit der Einführung<br />
der Auiotransportordnung bearbeiten.
NO 50 DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
S"O*>S für das<br />
Von einem Mitglied des Zentralvorstandes des<br />
Autogewerbeverbandes der Schweiz wurde uns ein<br />
Expose zugestellt, das sich eingehend mit der Notlage,<br />
in die das schweizerische Automobil- und<br />
Autotransportgewerbe durch die Benzinknappheit<br />
geraten ist, befasst. Es wird darauf hingewiesen,<br />
dass sich bei genügender Vorsorge in der Anlegung<br />
von Benzinreserven durch die kriegswirtschaftlichen<br />
Organe vor dem Kriege, wozu ausreichend Zeit vorhanden<br />
gewesen wäre, heute das Autogewerbe nicht<br />
in dieser katastrophalen Lage befände. Daran<br />
schliessen sich die Hinweise auf die Erklärungen,<br />
die der heutige Chef der Sektion für Kraft und<br />
Wärme, Herr Nationalrat Grimm, den Vertretern<br />
des Autogewerbes gegeben habe, nämlich, dass er<br />
•eine Verantwortung für alle eventuellen Unterlassungen<br />
für die Zeit vor Beginn der Mobilmachung<br />
im September 1939 ablehne. Das Expose führt<br />
jedoch aus, dass<br />
die kriegswirtschaftliche Organisation<br />
des eidg. Volkswirtschaftsdepartementes<br />
schon im Dezember 1938 die Bestimmungen<br />
für die kriegswirtschaftliche Lagerhaltung<br />
für Benzin erlassen habe.<br />
Als Mitverantwortlicher dafür, dass vor dem Kriege<br />
.zu kleine Vorräte an Benzin angelegt worden seien,<br />
soll Herr ,Dr. Imfeid in Betracht kommen, der zu<br />
jener Zeit Chef der eidg. Preiskontrollstelle war<br />
und als Fachmann für Benzinfragen des eidg.<br />
Volkswirtschaftsdepartementes für die kriegswirtschaftliche<br />
Lagerhaltung weitgehende Mitbestimmungsrechte<br />
hatte. Ihm wird vorgeworfen, dass er<br />
die Erteilung von Kontingenten für die Einfuhr<br />
von Benzin durch das Autogewerbe verhindert<br />
habe, obwohl dieses sich allen Bestimmungen über<br />
die kriegswirtschaftliche Lagerhaltung habe unterziehen<br />
wollen und als grösste Verteilerorganisation<br />
des Landes von verantwortungsbewussten Organen<br />
der Kriegswirtschaft nicht als uninteressant hätte<br />
beiseite geschoben werden dürfen.<br />
Das Autogewerbe beklagt sich ferner, dass ihm<br />
das Kriegssyndikat für den Import flüssiger Brennstoffe<br />
«Petrola», zu dessen Direktor Dr. Imfeid im<br />
Herbst 1939 ernannt wurde, verschlossen blieb. Damals<br />
versicherte der Chef der Sektion für Kraft<br />
und Wärme dem Autogewerbe persönlich, dass sich<br />
dieses Syndikat nur mit reinen Importfragen zu<br />
befassen habe. Inzwischen sind ihm aber nicht nur<br />
die zweckmässige Benzinverteilung im Inlande, sondern<br />
im Herbst <strong>1940</strong> auch die Uebernahme, Mischung<br />
und Verteilung samtlicher durch den Import<br />
und das Inland anfallenden Grundstoffe zur Verwendung<br />
für flüssige Ersatztreibstoffe übertragen<br />
worden, ohne dass man das Autogewerbe zu einer<br />
notwendigen und zweckmässigen Mitarbeit zugelassen<br />
hätte.<br />
Beim Kapitel<br />
gelangt der Verfasser des Exposes zu bittern Vorwürfen<br />
an die Organe des Kriegswirtschaftsamtes,<br />
die sich sagen lassen müssen, dass sie die Frage<br />
überhaupt zu spät und mit einer unerträglichen<br />
Langsamkeit an die Hand genommen haben. Ausserdem<br />
behauptet das Expose^ die kriegswirtschaftlichen<br />
Organe hätten, als sie in die Frage der Lösung<br />
der Ersatztreibstoffe endlich eingriffen, nichts<br />
zu einer positiven Hilfeleistung unternommen, sondern<br />
durch Verbotsmassnahmen — unter dem Vorwand,<br />
Ordnung zu schaffen, damit der Automobilist<br />
nicht zum Opfer einer «wahren» Erfinderinvasion<br />
fallen würde — alle bisher geleisteten Beiträge<br />
zur Lösung der Ersatztreibstofffrage auf<br />
Grund privater Initiative lahmgelegt. Das Autogewerbe<br />
ist der Auffassung, der Staat hätte an<br />
Stelle seiner Verbote alle bisherigen Leistungen der<br />
privaten Initiative, auch die bescheidensten Projekte,<br />
belohnen müssen, denn die Kreise des Autogewerbes<br />
hätten auf diesem Gebiete viel Geld, Zeit<br />
und Arbeit geopfert, nicht um zu Erfinderlorbeeren<br />
zu gelangen, sondern um ihren Arbeitern und Angestellten<br />
weiterhin eine bescheidene Existenzmöglichkeit<br />
zu bieten. Auch hier könne den Behörden<br />
der Vorhalt nicht erspart bleiben, sie hätten die<br />
beiden zu lösenden Fragen der Produktionssteigerung<br />
von Ersatztreibstoffen einerseits und der Organisation<br />
der Mangelwirtschaft anderseits verkehrt<br />
angefasst, indem sie sich vorerst um die in<br />
erster Linie in Frage kommende Produktionssteigerung<br />
um jeden Preis nicht kümmerten und an den<br />
Anfang ihrer Massnahmen die Organisation der<br />
Mangelwirtschaft stellten. So erklärten Vertreter<br />
der kriegswirtschaftlichen Organe noch zu Beginn<br />
des Herbstes <strong>1940</strong>, es könne kein Alkohol importiert<br />
werden und die Einfuhr von Holzkohle sei so unsicher,<br />
dass vor dem Bau von Holzkohlengeneratoren<br />
gewarnt werden müsse. Trotz des bundesrätlichen<br />
Zollzuschlages auf Methylalkohol anfangs<br />
September dieses Jahres (der inzwischen wieder<br />
fallengelassen werden musste) brachte es die Privatinitiative<br />
fertig, Methylalkohol zu importieren,<br />
wenn auch in für die Gesamtwirtschaft bescheidenen<br />
Mengen. Holzkohle wird gegenwärtig in so<br />
ansehnlichen Mengen zu Ersatztreibstoffzwecken<br />
importiert, dass die Behörden dieser Tage sogar<br />
zur Kontingentierung geschritten sind.<br />
Das Autogewerbe hat anlässlich einer machtvollen<br />
und würdigen Kundgebung am 14. September<br />
in Bern auf seine Notlage, in die es unverschuldet<br />
geraten ist, aufmerksam gemacht und den<br />
Ruf nach Hilfe erhoben. Die Herbstsession der eidg.<br />
Räte zeitigte diesbezüglich verschiedene Postulate,<br />
die nun in der gegenwärtigen Dezembersession begründet<br />
und beantwortet werden sollen.<br />
Mit grosser Spannung sieht das Autogewerbe<br />
nach Bern.<br />
denn es ist wirklich der allerletzte Moment zum<br />
Handeln, wenn dieser Wirtschaftszweig vor dem<br />
sonst nicht mehr abwendbaren Ruin gerettet werden<br />
soll. An der Erhaltung des Autogewerbes aber<br />
hat beim heutigen Ausbau unserer Heeresmotorisierung<br />
die Armee ein eminentes Interesse, weil es<br />
ihr nicht gleichgültig sein könne, ob die Chauffeure,<br />
Mechaniker und übrigen Fachspezialisten, welche<br />
Autogewerbe<br />
Zur Notlage des Autogewerbes in der Schweiz<br />
Intensivierung des<br />
Ersatztreibstoffproblems<br />
ihr das Autogewerbe stellt, in andere Erwerbsbranchen<br />
abwandern und ihrer fachmässigen Berufstätigkeit<br />
entzogen werden. Wenn die Unternehmungen<br />
der Garage-Industrie mit ihren Einrichtungen<br />
für Unterhalt, Reparatur und Pflege der Motorfahrzeuge<br />
der Armee nicht mehr zur Verfügung<br />
stehen könnten, so müssten unsere verantwortlichen<br />
Truppenführer Feststellungen machen, die ins<br />
Stammbuch all jener gehören, welche glauben,<br />
unserem Lande durch eine Scheinsanierung der<br />
Bundesbahnen auf den Trümmern des Autogewerbes<br />
und der Garage-Industrie zu dienen.<br />
das<br />
Wenn man es auch vermied, der Verfügung des<br />
eidg. Volkswirtschaftsdepartements vom 27. November<br />
<strong>1940</strong> über die Einfuhr von Brennholz und<br />
Holzkohle eine grössere Publizität zu verleihen —<br />
sie gelangte lediglich auf dem Wege über das Handelsamtsblatt<br />
zur Kenntnis der Oeffentlichkeit —<br />
so hat dieser Erlass dennoch in den Kreisen des<br />
schweizerischen Autogewerbes eine unmissverständliche<br />
Reaktion ausgelöst. Weil der Ukas nämlich<br />
bestimmt, dass vom 1. Dezember <strong>1940</strong> an die Einfuhr<br />
von Holz und Holzkohle einer Bewilligung bedarf<br />
und dass diese nur dem Schweiz. Brennholz-<br />
Syndikat und dessen Mitgliedern erteilt wird.<br />
Aus welchen Ständen aber rekrutieren sich besagte<br />
Mitglieder? Ausschliesslich aus dem Holzhandel.<br />
Auf einen andern Nenner gebracht, bedeutet<br />
das nicht mehr und nicht weniger, als dass die<br />
Firmen der Autobranche beiseite geschoben werden.<br />
Die Einfuhr des Benzinersatzes Holzkohle bleibt<br />
daher (und das ist die Quintessenz) dem Holzhandel<br />
reserviert, einem Wirtschaftszweig also, der<br />
mit der Treibstoffversorgung nichts zu tun hat und,<br />
Onier» Kolben tlnd<br />
stanniert<br />
In (•IbMliifflickii.<br />
EUliifz.» tnf ib Wnlua mlnltrt.<br />
WmatJIck« Eitütrag dir<br />
kr WIM.<br />
Jafrran snktlul uinnilnin.<br />
XUfe<br />
Bald stehe ich vor dem Nichts...<br />
Ein geplagter Autogewerbler schreibt uns:<br />
Sie haben schon wiederholt auf die schwierige<br />
Lage im Autogewerbe hingewiesen, aber es gibt<br />
heute noch Leute, die keine Ahnung von der Not<br />
und Bedrängnis haben, in welche die Auto-Gewerbetreibenden<br />
durch die Treibstoffrationierung geraten<br />
sind.<br />
Ich bin Garagier seit 1912, also keiner mehr<br />
von den Jüngsten, habe schon die Nöte des letzten<br />
Weltkrieges in unserer Branche kennengelernt und<br />
dazu meine Diensttage gemacht, aber was wir heute<br />
durchmachen, übertrifft alles Dagewesene.<br />
Ich begreife, dass infolge der misslichen Einfuhrverhältnisse<br />
die Rationierungsschraube abermals<br />
angezogen werden musste, aber dass man behördlicherseits<br />
nicht mehr unternimmt, um die<br />
Ersatztreibstoffe zu fördern, verstehe ich nicht.<br />
Vollends will es mir nicht in den Kopf hinein,<br />
wenn man jetzt noch von Sonntags- und Nachtfahrverbot<br />
munkelt. Als ob es nicht gleichgültig<br />
fifa das AutoQeiaet&e?<br />
fügung des Volkswirtschaftsdepartements erging,<br />
am 29. Dezember nämlich, setzte der Bundesrat<br />
seine Antwort auf eine Reihe monateweit zurückliegender<br />
Eingaben der Strassenverkehrs-Verbände<br />
fest. Darin findet sich der Passus, die Umstellung<br />
eines Teils der Fahrzeuge auf Ersatztreibstoffe<br />
sollte dem Autogewerbe vermehrte Arbeitsgelegenheit,<br />
u. a. in Form des Verkaufs von Ersatztreibstoffen<br />
verschaffen. Wie sich die Anordnung des<br />
Volkswirtschaftsdepartements .damit zusammenreimt,<br />
springt in die Augen: sie bewirkt das genaue<br />
Gegenteil und schmälert die ohnehin schwer<br />
bedrohte Existenzbasis des Autogewerbes noch weiter,<br />
eben dadurch, dass es von den Holzkohlenimporten<br />
kurzerhand ausgeschaltet wird. Man weiss<br />
zwar bei den Behörden um die katastrophale Lage<br />
dieser Berufsgruppe, man versprach und versucht<br />
auch, ihr unter die Arme zu greifen, ja der Bundesrat<br />
verkündet sogar eine allgemeine Hilfsaktion.<br />
Indessen scheint das alles nicht zu hindern, dass<br />
das Autogewerbe zusehen darf, wie der bescheidene<br />
Verdienst aus der Einfuhr und dem Verkauf von<br />
Holzkohle zu Treibzwecken in andere Taschen<br />
fliesst, dieweil der Benzinverkauf praktisch so gut<br />
wie versiegt ist.<br />
Und noch eines schliesslich: Auch die Rücksicht<br />
auf den Strassenverkehr selbst gebietet es, dass die<br />
Abgabe von Holzkohle für Fahrzeugmotoren dem<br />
Garagisten usw. zugestanden werde. Der Automobilist<br />
will an seiner Fahrroute tanken können.<br />
Diese Möglichkeit aber gewährt ihm nur das wohlorganisierte<br />
Verteilernetz des Autogewerbes, nicht<br />
I dagegen der Holzhandel.<br />
auch nach der Auffassung kompetenter Stellen<br />
unserer Ersatztreibstoffwirtschaft, nichts damit zu<br />
tun haben sollte.<br />
Sprechen somit schon Gründe organisatorischer<br />
Natur gegen eine derart willkürliche, sachlich ungerechtfertigte<br />
Massnahme — man lasse doch die<br />
Kirche im Dorf! — so bietet sie darüber hinaus<br />
noch andere Aspekte, die dazu angetan sind, böses<br />
Blut zu erzeugen und die Wege unserer Kriegswirtschaft<br />
in ein sonderbares Licht zu tauchen.<br />
Fast genau zur gleichen Zeit, da die erwähnte Verwäre,<br />
ob man seine 10 Liter 75räppiges Benzin<br />
verfährt, wann man es für zweckmässig erachtet,<br />
sei es dann Nacht oder Sonntag. Man könnte bald<br />
glauben, man bekäme das Benzin geschenkt und<br />
musste weder Versicherung noch Steuern bezählen.<br />
Dabei sind unsere Garagennummern um ganze<br />
50 Fränkli ermässigt worden (Kt. Zürich), also<br />
müssen wir quasi unser Werkzeug, das für uns<br />
unerlässlich ist, mit Fr. 350.— jährlich versteuern.<br />
Und dazu kommt noch eine extra hohe Versicherungsgebühr.<br />
Mit Bangen frage ich mich, wer nach Neujahr<br />
noch fahren wird, wenn es so weiter geht. Ich<br />
werde wohl diese Autobesitzer meiner sonst grossen<br />
Kundschaft an den Fingern einer Hand abzählen<br />
können. Was sollen wir Garagisten noch<br />
verdienen, wie sollen wir unsern Verpflichtungen<br />
nachkommen können? Zinse und Spesen laufen<br />
gleichwohl, die Lebenskosten sind erhöht und es<br />
beschleicht einem ein eigentümliches Gefühl, wenn<br />
man die <strong>Zeitung</strong>en zur Hand nimmt und lesen darf,<br />
dass den Staatsangestellten usw. Teuerungszulagen<br />
gewährt werden müssen. Was geschieht bei uns?<br />
Schon seit Jahren haben wir Abbau gehabt und<br />
jetzt so gut wie gar keinen Verdienst mehr.<br />
Heute stehe ich in einem Alter, wo ich, wenn<br />
ich Staatsangestellter wäre, bald pensioniert würde.<br />
Kommt nun nicht rasch eine B.esserung oder geschieht<br />
etwas für uns, so stehe ich vor dem Ruin.<br />
Ich habe meiner Lebtag gearbeitet was ich nur<br />
konnte und bin trotz allem in den letzten Jahren<br />
nicht mehr vorwärtsgekommen. Weil ich mit den<br />
Hypothekarzinsen etwas im Rückstand war, hat<br />
mir eine Bank bereits vor einem halben Jahr eine<br />
Hypothek gekündigt und mich auch prompt betrieben.<br />
Woher soll ich nun bei diesem Geschäftsgang<br />
Geld bekommen? Wer wagt Geld zu geben, wo et<br />
heisst, der Mann ist kein pünktlicher Zinser? Was<br />
ich in früheren guten Jahren erübrigen konnte,<br />
habe ich in das Geschäft gesteckt, und wenn mir<br />
nicht geholfen wird, stehe ich in meinen alten<br />
Tagen vor dem Nichts. Dabei möchte ich nicht unerwähnt<br />
lassen, dass ich mich schon längst bemüht<br />
habe, für meine grossen Werkstätten andere<br />
einschlägige Arbeit zu beschaffen, bis jetzt ohne<br />
Erfolg. Ist es da nicht bitter, wenn man zusehen<br />
muss, wie für andere gesorgt wird?<br />
Unbefriedigend!<br />
Die bundesrätliche Antwort auf die Eingaben<br />
der Strassenverkehrsinteressenten.<br />
Gegen Ende September wurde an dieser Stelle<br />
in einem Artikel «Schweigsame Behörden» dem<br />
Befremden, um nicht zu sagen Missbehagen darüber<br />
Ausdruck verliehen, dass sich der Bundesrat<br />
nicht dazu hatte durchringen können, die damals<br />
rund zwei Monate zurückliegenden Eingaben von<br />
Strassenverkehrsverbänden, die nach einer Lösung<br />
der durch die Benzinrationierung hervorgerufenen<br />
Probleme riefen, bis zu jenem Zeitpunkt zu beantworten.<br />
Im gleichen Moment unternahm es auch<br />
Nationalr-it Vallotton, vor allem im Hinblick auf<br />
die katastrophale Entwicklung der Dinge im Autogewerbe,<br />
den Bundesrat mit einer in der Volkskammer<br />
eingebrachten kleinen Anfrage zum Reden<br />
zu bringen. Allein, als wüsste diese nichts davon,<br />
dass die Welt in Flammen und uns selbst das Wasser<br />
am Halse steht, schlug er bei der Behandlung<br />
der Angelegenheit die offenbar geheiligten Wege angestammter<br />
amtlicher Prozeduren ein. Die Akten<br />
traten ihren Leidensweg zu «einlässlicher Prüfung»<br />
durch die zuständigen Departemente an, der<br />
schwerfällige Instanzengang feierte seine Orgien.<br />
Darob vergingen weitere zwei Monate, bis endlich<br />
am 29. November die Antwort auf die vom Sommer<br />
datierenden Eingaben bereinigt war und zum<br />
Versand gelangen konnte.<br />
Die bundesrätliche Antwort in extenso wiederzugeben<br />
— sie umfasst 6H Seiten — müssen wir<br />
uns versagen, so verlockend die Veröffentlichung<br />
dieses Dokumentes auch wäre. Denn sie würde<br />
urbi et orbi einen Begriff davon vermitteln,<br />
wie leicht man es sich gemacht hat und wie<br />
weit die Art und Weise der «Erledigung» der<br />
Angelegenheit davon entfernt ist, befriedigen<br />
zu können.<br />
Nichts einfacher allerdings, als rund vier Monate<br />
zuzuwarten, um hernach im Brustton der Ueberzeugung<br />
zu erklären: seht, das haben wir getan!<br />
In der Hauptsache nämlich beschränkt sich der<br />
Bundesrat in seiner Antwort auf eine Aufzählung<br />
dessen, was er bisher auf dem Gebiete der Steueranpassung,<br />
der Hilfe für das Autogewerbe und der<br />
Ersatztreibstoffe unternommen hat, lauter bekannte<br />
Dtoge, über deren Wert und Wirksamkeit die Meinungen<br />
allerdings weit auseinandergehen. • Als neu<br />
kann dabei einzig die Feststellung angesprochen<br />
werden, die zuständigen Departemente prüfen gegenwärtig<br />
die Durchführung? einer allgemeinen<br />
Hilfsaktion für das Autogewerbe, wobei der Bundesrat<br />
nichts versäumen werde, um angesichts der<br />
schwierigen Lage, in der sich dieser Gewerbezweig<br />
befindet, die Grundlage für eine solche Aktion so<br />
rasch als möglich zu schaffen.<br />
Einmal mehr bleibt der Bundesrat im übrigen<br />
taub gegenüber dem Begehren nach einer Herabsetzung<br />
der Obersteigerten Treibstoffzölle,<br />
mit der Begründung, es komme dem dadurch verursachten<br />
Kostenanteil an den Gesamtaufwendungen<br />
für den Fahrzeugbetrieb heute weniger denn<br />
je eine ausschlaggebend e Bedeutung zu. Ebensowenig<br />
könne die Verteuerung der flüssigen Treibstoffe<br />
eine Zollermässigung rechtfertigen, denn<br />
auch bei andern lebenswichtigen Importgütern sei<br />
es «in der Regel» nicht gelungen, der Preissteigerung<br />
durch Zollsenkungen zu begegnen. Dazu<br />
komme noch die Tatsache, dass auch der Bundesfiskus<br />
heute vor einer ausserordentlichen Beanspruchung<br />
stehe...<br />
Es musste schon mit merkwürdigen Dingen zugehen,<br />
wenn eine derart fadenscheinige Antwort,<br />
die jedes konstruktive Moment vermissen lässt und<br />
in der man vergeblich nach einem Programm Ausschau<br />
hält, von den Organisationen des Autoverkehrs<br />
und -gewerbes ohne weiteres geschluckt<br />
würde. Bereits ist denn auch die Zentralverwaltung<br />
des A. C. S. dagegen aufgestanden: in einem Brief<br />
an die Mitglieder der eidgenössischen Räte, dem<br />
sie ihre Studie «Das Auto, der unentbehrliche Helfer<br />
im wirtschaftlichen Wiederaufbau» beilegte, betont<br />
sie, dass der Benzinpreis gegenwärtig richtigerweise<br />
52,8 und nicht 75 Rappen betragen sollte und dass<br />
es möglich gewesen sei, die Einfuhrzölle für<br />
Schweinefleisch von 50.— auf 10.— Fr. je Einheit<br />
herabzusetzen. Auch in der Via Vita gab die dürftige<br />
Antwort der Landesregierung Anlass zu einer<br />
Aussprache.
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER 1M0 N»50<br />
Wir sprechen<br />
von der Stillegung<br />
lieber Leser!<br />
Vielleicht bist auch Du schon ein Opfer der<br />
Benzinknappheit geworden, hast Dein Fahrzeug<br />
stillegen müssen wegen der grossen<br />
Trockenheit im Brennstofftank und harrst<br />
der besseren Zeiten, die wohl einmal wiederkehren<br />
müssen. Denn so will es ein ewiges<br />
Gesetz in der Natur: Nach Regen kommt<br />
stets wieder Sonnenschein. Aber bis es so<br />
weit ist, werden wohl noch einige Tropfen<br />
jener Flüssigkeit, wovon Phantasten behaupten,<br />
man könne sie durch Auflösen bestimmter<br />
Pillen in Benzin verwandeln, den Rhein<br />
hinabrinnen. Bleibt der Wagen so unbenutzt<br />
Monat um Monat in der Garage stehen, so<br />
sollte dies und jenes vorgekehrt werden, um<br />
seinen Wert nach Möglichkeit vollständig zu<br />
erhalten. Plätschert dann dereinst wieder<br />
Benzin — für ihn neuen Lebenssaft — in sein<br />
Reservoir, so wird er für die Pflege dankbar<br />
sich erweisen und sich nicht steifbeinig stellen<br />
wie ein alter Gaul.<br />
Der berühmte Zahn der Zeit hat verschiedene<br />
Mittel zur Verfügung, um einem unzweckmässig<br />
oder unsorgfältig « eingepökelten<br />
» Fahrzeug beizukommen. Meist bedient<br />
er sich dazu chemischer Mittel, einer Art<br />
chemischen Kleinkriegs, der auf die Dauer<br />
« hervorragende » Resultate zeitigen kann, es<br />
sei denn, dass ihm dabei durch den Betreuer<br />
des Wagens ein Strich durch die Rechnung<br />
gemacht wird. Vor allem durch langsame<br />
Oxydation, d.h. Verbindung mit Sauerstoff<br />
aus der Luft, können die mannigfaltigsten<br />
Schäden entstehen, wenn man ihm den Zutritt<br />
nicht nach Möglichkeit verwehrt. Auf<br />
Metalle wirkt er am liebsten an Gegenwart<br />
von Feuchtigkeit ein, wobei an Eisen- oder<br />
Stahlteilen Rost, an andern Metallen wieder<br />
anders gefärbte Oxyde entstehen. Um ihre<br />
Entstehung zu verhindern, sollten die gefährdeten<br />
blanken Teile in irgendeiner Weise mit<br />
einer dünnen Oelschicht überzogen werden, I<br />
sei es durch Einreiben, Einsprühen oder auf<br />
einem andern Weg. Vorher aber noch eins,<br />
eine gründliche Reinigung des ganzen<br />
Wagens, sowohl innerlich wie äusserlich,<br />
damit nicht unter<br />
einer festgepappten<br />
Schicht von<br />
Schmutz «sich<br />
etwas tut», was<br />
uns später wenig<br />
zur Freude gereichen<br />
würde.<br />
Hiebei ist auch<br />
die Polsterung<br />
im Wageninnern<br />
nicht zu vergessen^<br />
Gut Staubsaugern helsst das Rezept dafür<br />
und auch für den Wagenteppich, die<br />
Wandverkleidung, Deckenbespannung sowie<br />
all die vielen Ecken, wo sich etwa Krümel<br />
von einem Picknick festgesetzt haben können,<br />
die manchmal Mäuse anziehen, welche<br />
sich dann anschliessend nicht ungern als<br />
Dessert noch an die Polsterung machen.<br />
Durch Bereitstellung einer mit Dauerköder<br />
versehenen Mäusefalle neben dem<br />
«Stillgelegten» in der Garage kann man<br />
solch ungebetenen Nagern das Handwerk legen.<br />
Für die Motten aber «beizen » wir die<br />
Polsterung mit Kampferkugeln.<br />
Im Zuge unserer Reinigungsaktion sind<br />
auch aus allfälligen Ablegebehältern mit oder<br />
ohne Deckel sämtliche nicht unbedingt haltbaren<br />
Gegenstände, insbesondere Obst, zu<br />
entfernen. Sonst stiftet sein Saft bei der beginnenden<br />
Fäulnis Unheil, und zudem « parfümiert<br />
» der Fäulnisgeruch die gesamte Innenausstaffierung.<br />
Ist der Wagen rundum tipptopp sauber, so<br />
lässt man alles gut trocknen und überzieht<br />
dann die verschiedenen Wagenteile mit einer<br />
Schutzschicht eines geeigneten Korrosionsschutzmittels.<br />
Für die gesamte Wagenunterseite<br />
eignet sich am besten Korrosionsschutzöl,<br />
das mit der Sprühpistole aufzutragen<br />
ist. Nach etwa einem Jahr soll diese Behandlung<br />
jeweils wiederholt werden. Für die<br />
Lackierung und verchromte Teile benützen<br />
wir einen Ueberzug aus gutem Schutzwachs,<br />
das nach den Vorschriften des Fabrikanten<br />
aufgetragen wird. Lederpolster und Wandverkleidungen<br />
aus Leder sind mit einer Lederpolitur<br />
zu behandeln (beim Kauf des Mittels<br />
angeben, ob es sich um Kunst- oder Naturleder<br />
handelt.) — Ein Kapitel für sich stellt<br />
die Konservierung der blanken Innenteile von<br />
Antriebsaggregat und Kraftübertragung<br />
dar. Der Zylinderoberteil<br />
des<br />
Motors ist deswegen<br />
korrosionsgefährdet,<br />
weil als Verbrennungsprodukt<br />
auch Wasserdampf<br />
entsteht,<br />
der sich beim<br />
Stillstand nach<br />
dem Betrieb an<br />
ge-kühlten Zylinderwänden<br />
niederschlägt,<br />
die<br />
durch den teilweise<br />
verdampften<br />
oder weggeschwemmten<br />
Schmierfilm nur ungenügend<br />
geschützt sind. Infolgedessen hat der Vorschlag<br />
viel für sich, durch jedes Kerzenloch<br />
bei der Stillegung etwas Korrosionsschutzöl<br />
in den Zylinderkopf einzusprühen und darauf<br />
den Motor ein paarmal durchzudrehn, um es<br />
gut zu verteilen. Das Triebwerk ist durch<br />
das Oel im Carter gegen Korrosion geschützt<br />
— vorausgesetzt, dass es sich um frisches,<br />
erstklassiges Markenöl handelt. Auf keinen<br />
Fall sollte das gebrauchte, meist etwas wasserhaltige<br />
und von Oxydationsstoffen durchsetzte<br />
Oel im Carter bleiben. Am besten lassen<br />
wir vor einer längeren Stillsetzung aber<br />
selbst das frische Oel aus dem durch kurzen<br />
Betrieb erwärmten Motor in eine Kanne abfliessen,<br />
die nachher verschlossen wird, während<br />
wir das Triebwerk jährlich einmal durch<br />
den Oeleinfüllstutzen ebenfalls mit Korrosionsschutzöl<br />
einsprühen. Das in der verschlossenen<br />
Kanne aufbewahrte Oel bleibt<br />
dem ständigen Kontakt mit frischer Luft entrückt,<br />
weshalb mit keiner wesentlichen Bildung<br />
von Oxydationsstoffen zu rechnen ist.<br />
- (Fortsetzung folgt.)<br />
Von deutschen Luftwiderstandsmessungen<br />
an Omnibus-Modellen, die den Reichsbahn-Omnibussen<br />
nachgebildet waren.<br />
Das genaue Abbild der Wagen im Massstab<br />
1:10 mit unv erkleidet er Unterseite<br />
ergab bei Windgeschwindigkeiten zwischen<br />
25 und 45 m/s ein Cw. von 0,451.<br />
Durch Glättung der Aussenflächen und<br />
Verkleidung der Unterseite Hess sich der<br />
spezifische Widerstand auf Cw. = 0,272,<br />
d. h. um ca. 40 % verbessern. Eine weitere<br />
9prozentiger Verbesserung ergab sich<br />
durch eine nach hinten leicht abfallende<br />
Dachform. Der grösste Querschnitt F betrug<br />
beim untersuchten Fahrzeug 0,0624 m 7 .<br />
Bei einem Omnibus normaler Grosse<br />
würde sich durch die angegebenen Aenderungen<br />
des Aufbaus die Luftwiderstandsleistung<br />
bei einer Geschwindigkeit<br />
von 100 km/St, von 50J auf 27fi PS verringern.<br />
Dass letzt auch in England die Wagenbesitzer<br />
dazu angehalten werden, ihre gebrauchten<br />
Reifen aufvulkanisieren zu lassen.<br />
Organisiert ist dieser Dienst derart,<br />
dass man die alten Pneus jenen Händlern<br />
zurückgibt, von dem man sie kaufte. Er<br />
seinerseits sendet sie zur Aufvulkanisation<br />
einer neuen Laufdecke an die Herstellerin,<br />
welche sich hiezu der normalen<br />
Vulkanisierform bedient. Der Reifen erhält<br />
also wiederum die charakteristische<br />
Profilierung. Zuvor wird natürlich kontrolliert,<br />
ob der Zustand der Einlagen eine<br />
Erneuerung der Laufdecke ratsam erscheinen<br />
lässt.<br />
Von nachstehenden englischen Vorschlägen<br />
zur Sicherung des Wagens gegen<br />
Diebstahl durch Fallschirmjäger: 1. Irgendein<br />
Teil des Zündsystems, wie Kondenser,<br />
Zündspule, mehrere Zündkerzen<br />
oder auch Sicherungen werden gegen<br />
«Attrappen» ausgetauscht. 2. Die Benzinzuleitung<br />
zum Vergaser, der Auspuff oder<br />
der Luftkanal im Luftfilter wird verstopft.<br />
3. Am besten kombiniert man zwei dieser<br />
Massnahmen miteinander, um die Störungs-Diagnose<br />
zu erschweren.<br />
Berna-Las/wagen eignen sich besonders<br />
gut für der/Gasgeneratorenbetrieb, weil die<br />
robuste Bauart des Motors auch der veränderte/<br />
Beanspruchung gewachsen und<br />
die Verkleinerung des Kompressionsraumes<br />
dank/der Konstruktion relativ einfach ist.<br />
Auen für den Holzgasgeneratorenbetrieb gilt:<br />
he<br />
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N°50 — DIENSTAG, 10. DEZEMBER 1946 AUTOMOBIL-REVUE<br />
Frankreichs Bemühungen um<br />
Ersatztreibstoffe<br />
Im folgenden geben wir einen kurzen Abnss<br />
der Ersatztreibstoff-Frage, wie sie sich in Frankreich<br />
darstellt. Die Ausführungen über die französischen<br />
Anstrengungen auf diesem Gebiet sind<br />
deshalb für uns von Interesse, weil sich in mancher<br />
Beziehung Berührungspunkte mit dem auch<br />
bei uns in Lösung begriffenen Ersatztreibstoff-<br />
Problem ergeben.<br />
Red.<br />
Vor dem Ausbruch des gegenwärtigen<br />
Krieges besass Frankreich rund 2 1 / i Mill.<br />
Automobile, davon V2 Mill. schwere Motorfahrzeuge.<br />
Der Treibstoffverbrauch belief<br />
sich im ganzen Jahr 1938 auf 3 Mill. Tonnen.<br />
Nach dem Zusammenbruch waren die gesamten<br />
französischen Vorräte auf ein Niveau gesunken,<br />
das eben noch ausgereicht hätte, um<br />
den Konsum eines einzigen Vorkriegsmonats<br />
decken zu können. In dieser Notlage wurde<br />
zu äusserst scharfen Rationierungsmassnahmen<br />
geschritten und gleichzeitig die Umstellung<br />
von 50 000 Lastfahrzeugen auf Qasgeneratorbetrieb<br />
beschlossen.<br />
Frankreichs Waldbestand umfasst rund 10<br />
Mill. ha und die jährliche Holzproduktion für<br />
gewerbliche Zwecke belief sich bisher auf<br />
18,3 Mill. Ster. Für Hausbrand wurden, einschliesslich<br />
der gesammelten Holzabfälle, ca.<br />
33^-35 Mill. Ster Holz gewonnen. Gegenwärtig<br />
wird ungefähr ein Drittel des geschlagenen<br />
Brennholzes vom Markt nicht aufgenommen,<br />
so dass die Möglichkeit besteht, es<br />
sofort als Rohstoff zur Gewinnung von Ersatztreibstoffen<br />
zu benützen, lassen sich doch<br />
daraus die verschiedensten festen und flüssigen<br />
Brennstoffe erzeugen. Daneben sollen in<br />
gewissem Umfang auch die mineralischen, festen<br />
Brennstoffe in die Ersatztreibstoffwirtschaft<br />
eingespannt werden und überdies besteht<br />
der Plan, jährlich ungefähr drei Milliarden<br />
kWh Strom für den Betrieb von Elektrofahrzeugeh<br />
freizumachen, was nach französischen<br />
Angaben für 170000 Lastwagen und<br />
6000 Trolleybusse genügen würde. Gegenwärtig<br />
laufen in Frankreich erst 1000 Elektrowagen<br />
sowie ca. 7000 Elektrokarren von der<br />
Art, wie sie vornehmlich auf Bahnhöfen gebraucht<br />
werden. Für den Antrieb von Automobilen<br />
mit Verbrennungsmotor sind folgende<br />
Brennstoff arten vorgesehen:<br />
Feste Ersatztreibstoffe.<br />
Generatorholz: Nach den bisherigen französischen<br />
Erfahrungen belief sich der Gasholzverbrauch auf<br />
ungefähr 2,5—3 kg pro Liter ersetzten Benzins.<br />
Auch in anderer Beziehung lauten die Erfahrungen<br />
nicht ganz so günstig wie aus Deutschland und den<br />
Nordländern. Worauf dies zurückzuführen ist, soll<br />
hier nicht untersucht werden. Am System der Holzvergasung<br />
an und für sich kann es jedenfalls nicht<br />
liegen, da es andernorts bei entsprechender Wartung<br />
vollauf befriedigt hat.<br />
Rotholzkohle: Sie entsteht durch Verkühlung des<br />
Holzes bei Temperaturen unterhalb 300° G, wobei<br />
nicht aller Teer ausgetrieben wird. Infolgedessen<br />
eignet sie sich nur für Generatoren, die wie die<br />
Holzgasgeneratoren in der Lage sind, den Teer<br />
ebenfalls zu vergasen. Dafür bietet sie den Vorteil<br />
einer grösseren Widerstandsfähigkeit gegen das<br />
Zerkrümeln und demzufolge geringerer Staubbildung.<br />
Holzkohle: Zur Erzeugung von Generatorholzkohle<br />
in grösseren Mengen sind gleichzeitig mit den<br />
50 000 Generatoranlagen 40 000 eiserne Verkohlungsöfen<br />
in Auftrag gegeben worden und man hofft in<br />
dieser neuen Industrie etwa 60 000 Arbeiter unterbringen<br />
zu können. Die Verkohlung erfolgt hier bei<br />
Temperaturen zwischen 550 und 600° G, wodurch<br />
ein praktisch teorfreies Produkt entsteht.<br />
Brikettierung der Holzkohle: Wegen der geringen<br />
Druckfestigkeit der Holzkohle bildet sie leicht Staub,<br />
der in Vorfiltern aus dem Treibgas ausgeschieden<br />
werden muss. Ausserdem ist sie verhältnismässig<br />
voluminös. Man hat daher in Frankreich mit Erfolg<br />
versucht, Verfahren zur Brikettierung der Holzkohle<br />
zu entwickeln, um einen druckfesten, weniger zu<br />
Staubbildung neigenden und nicht so sperrigen<br />
Treibstoff zu erhalten. Das Verfahren beschrieben<br />
wir bereits bei der Besprechung der Carbusol-Holzkohlegas-Anlagen.<br />
Es besteht kurz gesagt aus folgenden<br />
Arbeitsgängen: 1. Pulverisierung der Kohle;<br />
2. Vermischung mit Holzteer; 3. Brikettierung;<br />
4. Erhitzung der Briketts auf 400—500° C (siehe<br />
Schema).<br />
Brikettierung eines Gemischs von Holzkohle und<br />
Steinkohle. Auch diese Briketts eignen sich gut zum<br />
Betrieb von Gasgeneratoren. Die Herstellung erfolgt<br />
in ähnlicher Weise wie bei Verwendung reiner<br />
Holzkohle als Rohstoff. Allerdings stellen sich die<br />
brikettierten Generator-Brennstoffe gegenwärtig<br />
noch zu teuer, obwohl die bisherigen Anlagen bereits<br />
die Gewinnung einer Reihe von Nebenprodukten<br />
erlaubten. Man hofft jedoch, die Gewinnungskosten<br />
durch eine weitere Entwicklung des Prozesses<br />
noch senken zu können.<br />
An mineralischen Generatorbrennstoffen<br />
stehen in Frankreich vor allem Anthrazit,<br />
Schwelkoks sowie Braunkohle zur Verfügung.<br />
Anthrazit wird bereits mancherorts mit Erfolg<br />
als Treibstoff wenigstens für stationäre Anlagen be-<br />
nützt. TJeber die Eignung des Anthrazit-Generators<br />
für Motorfahrzeuge gehen die Meinungen vorderhand<br />
noch stark auseinander, doch bestehen begründete<br />
Aussichten, dass das Problem schon in<br />
nächster Zukunft eine einwandfreie und befriedigende<br />
Lösung erfahren wird.<br />
Schwelkoks: Er wird durch Tieftemperatur-Verkokung<br />
von Kohle bei ca. 600° C gewonnen, wobei<br />
gleichzeitig im Gegensatz zur normalen Verkokung<br />
Schwelbenzin entsteht. Auch der Schwelkoks eignet<br />
sich ungefähr ebensogut wie Anthrazit als Generator-Treibstoff.<br />
Braunkohle: Sie kann in Form verkohlter Briketts<br />
als Generator-Treibstoff Verwendung finden.<br />
Im Gegensatz zu Deutschland kann jedoch die<br />
Braunkohle in Frankreich nicht im Tagbau gewonnen<br />
werden, weshalb sie verhältnismässig teuer ist.<br />
Torf: Frankreichs Torflager bedecken eine Fläche<br />
von ungefähr 100 000 ha und die Stärke der Torfschicht<br />
beläuft sich mancherorts auf 8—10 m. Da<br />
der frisch gestochene Torf 'einen Wassergehalt von<br />
90% besitzt, muss er vor Gebrauch getrocknet werden.<br />
Hiozu kann man entweder wie beim Holz das<br />
langwierige Verfahren der Lufttrocknung oder aber<br />
ein industrielles Schnell-Verfahren benützen. Aus<br />
Kostengründen hat man jedoch in Frankreich bisher<br />
auf die industrielle Entwässerung des Torfes<br />
verzichtet. Am besten eignet sich der Torf in Form<br />
von Briketts, von Torfkoks oder Briketts aus diesem<br />
Material.<br />
FlUssige Ersatztreibstoffe aus mineralischen<br />
Rohstoffen.<br />
Bituminöser Schiefer: Zur rentablen Ausbeutung<br />
der verschiedenen französischen Vorkommen an bituminösem<br />
Schiefer wären erhebliche Investierungen<br />
notwendig. Ausserdem lohnt sich die Gewinnung<br />
nur dann, wenn der Rohteergehalt des Schiefers<br />
mindestens 90 Lit./Tonne beträgt, was in<br />
Frankreich recht selten ist. 1938 konnten aus den<br />
einzig ausgebeuteten Lagern von Autun bei einem<br />
Abbau von 100 000 Tonnen Schiefer 4000 Tonnen<br />
Benzin gewonnen werden.<br />
Kohle-Hydrierung: In Frankreich wird sowohl<br />
nach den Druckverfahren von Bergiuß, Valette und<br />
Audibert als auch nach dem Wassergasverfahren<br />
von Fischer synthetisches Benzin aus Kohle hergo-<br />
Produktionsanlage für die Erzeugung brikettierter Holzkohle, wie sie in Frankreich in grSsserem Maßstab als Generatorbrennstoff verwendet wird, i =* Holzeinfüll-Oeffnung; 2 = Holzhackmaschine;<br />
3 == zerkleinertes Holz; 4 = Transportband; 5 == Verkohlungs-Vertikalretorte; 6 a=» Wasserdampfableitung; 7 = Ableitung der kondensierbaren Dämpfe und nichtkondensierbaren Gase; 8 = Fördereinrichtung<br />
für Teer; 9 = Holzkohle; 10 = Holzkohlenmühlej 11 = Teer; 12 = Verwandlung des Teers in Pech; 13 = pulverisierte Hohlzkohle; 14 = Teer-Kondensationsanlage; 15 = Pech;<br />
16 = pulverisiertes Pech; 17 = Mischeinrichtung; 18 = Paste; 19 = Brikettpresse; 20 = Fördereinrichtungen; 21 = Rohbriketts; 22 == Brikett-Verkokungsofen, worin überschüssiger Teer ausgetrieben<br />
wird. Heizung durch dabei entstehende Gase; 23 = Holzkohlebriketts.<br />
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so muss dieses dem Neuprodukt nicht nur ebenbürtig,<br />
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Maschinen- und Transformatorenöle hat seine<br />
Vorzüge in der Praxis tausendfach bewiesen, denn<br />
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- Destillation - Filtration — erzielt er<br />
vollständige Reinigung des Oeles und totale Wiederherstellung<br />
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6 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — N° 50<br />
stellt, wobei sich der letztgenannte Prozess als cbr<br />
rentabelste erwies. Der Kohlenverbrauch für die<br />
Benzinsynthese beläuft sich je nach Art der Herstellung<br />
auf 4—10 kg/Lit. Benzin.<br />
Besonders wichtig ist die Kontrolle der Schmierung;<br />
die sich auf die Ueberwachung des Oelstandes,<br />
der Oeltemperatur und des Oeldrucks erstrekken<br />
soll. Manche Wagen weisen Oelstandsanzeiger<br />
am Armaturenbrett auf, die den umständlich<br />
zu handhabenden Tauchstab entbehrlich<br />
machen und diese Kontrolle auch während der<br />
Fahrt ermöglichen. Andere Typen sind mit O e I -<br />
temperaturmessern ausgestattet, die vielfach<br />
annähernd die Kühlwassertemperatur zeigen,<br />
ein Beweis für die kühlende Wirkung des Schmieröls.<br />
Unerlässlich ist jedenfalls die Kontrolle des<br />
Oelumlaufs. Dafür gibt es Anzeigevorrichtungen,<br />
die dem Fahrer eine Unterbrechung des Umlaufs<br />
durch Erscheinen roter statt weisser Scheiben im<br />
Kontrollinstrument zur Kenntnis bringen, oder im<br />
Gefahrsfalle aufleuchtende Lampen. Allgemein gebräuchlich<br />
ist ein Oeldruckmesser oder<br />
Manometer. Es hat den Vorteil, den Druck,<br />
unter welchem das Oel den Schmierstellen zugeführt<br />
wird, unmittelbar anzuzeigen. Wichtig ist,<br />
dass dieser Druck nicht zu sehr sinkt und dass das<br />
Manometer bei betriebswarmer Maschine einen<br />
Druck von etwa 0,5 bis 1 Atmosphäre (1 kg/cm 2 )<br />
anzeigt. Sinkt er übermässig, so weist dies auf eine<br />
Störung im Schmiersystem oder auf Oelmangel hin.<br />
In diesem Falle darf die Fahrt keinesfalls ohne Be-<br />
Flüssige Ersatztreibstoffe aus Holz.<br />
Die Holzverkohlung ist mit einem nicht unbedeutenden<br />
Heizwert-Verlust verbunden, weil dabei<br />
ein Teil der Holzsubstanz verbrennt. Wird allein<br />
auf den Kalorienaufwand abgestellt, so müsste d«r<br />
Herstellung flüssiger Brennstoffe aus Holz der Vorzug<br />
gegeben werden, wozu allerdings grosse, zentralisierte<br />
Anlagen nötig wären und daher die<br />
Transportwege entsprechend lang ausfallen würden.<br />
Als wichtigstes industrielles Verfahren zur Erzeugung<br />
von flüssigen Treibstoffen aus Holz hat<br />
die Holzverzuckerung auch in Frankreich in<br />
letzter Zeit von eich reden gemacht. Hiebei wird das<br />
Holz zunächst zerkleinert und dann mittelst Säure<br />
aufgeschlossen, wobei die Zellulose verzuckert und<br />
vom Lignin getrennt werden kann. Den Holzzucker<br />
unterwirft man einer Gärung, wobei je nach Art<br />
der angewandten Bakterien Aethylalkohol oder Ketone<br />
(z. B. Azeton etc.) entstehen. Alkohol eignet<br />
sich sehr wohl als Treibstoff, vor allem in Mischung<br />
mit anderen Motorbrennstoffen, die dank seiner<br />
hohen Oktanzahl eine Vergütung im Sinne einer<br />
Verbesserung ihrer Klopffestigkeit erfahren. Die<br />
Ketone ihrerseits geben sogar einen ganz vorzüglichen<br />
Motorbrennstoff ab, besitzen sie doch neben<br />
einem günstigen Heizwert auch noch eine recht<br />
beträchtliche Klopffestigkeit.<br />
Das bei der Holzverzuckerung in grossen Mengen<br />
anfallende Lignin kann direkt oder in Brikettform<br />
(eventl. auch nach Verkokung) als Generatorbrennstoff<br />
Verwendung finden. Als Nebenprodukte<br />
fallen Essigsäure, Methylalkohol etc. an. Wird nach<br />
dem Verzuckerungsverfahren von Dr. Bergius gearbeitet,<br />
so lassen sich nach französischen Berechnungen<br />
aus einer Tonne Holz mit einem Wassergehalt<br />
von 8% nachstehende Mengen an Hauptund<br />
Nebenprodukten erzeugen: 300-340 Lit. Aethylalkohol,<br />
250—300 kg Lignin, 25—30 kg Essigsäure,<br />
10 kg Furfurol. Der Heizwert der entstehenden<br />
Brennstoffe entspricht ungefähr dem von 400 Lit<br />
Benzin. Würde man aus der gleichen Holzmenge<br />
Holzkohle herstellen, so Hessen sich damit nur ungeführ<br />
halb so viele Liter Benzin ersetzen.<br />
Im weiteren sind alle holzhaltigen Pflanzenbestandteile<br />
als Rohstoffe für die Holzverzuckerung<br />
geeignet. Auch die Knollenpflanzen wie beispielsweise<br />
die Kartoffeln, ferner die Zuckerrüben, Korn,<br />
Mais, Zuckerrohr etc. können durch geeignete Behandlung<br />
vergärbare Zuckerlösungen liefern, die<br />
sich je nach Wahl der Gärungs-Bakterien in Alkohol<br />
oder Ketone überführen lassen. Schon vor<br />
Kriegsausbruch wurden in Frankreich jährlich aus<br />
Zuckerrüben bis zu 6 Mill. Hektoliter Aethylalkohol<br />
gewonnen. Diese Produktion ist nach obigen Ausführungen<br />
zweifellos noch steigerungsfähig.<br />
Soviel zu den Möglichkeiten, die Frankreich gegenwärtig<br />
zur Beschaffung von Ersatztreibstoffen<br />
zur Verfügung stehen. Wie die Produktion schliesslich<br />
auf die verschiedenen Brennstoffe verteilt werden<br />
soll, steht gegenwärtig noch nicht fest. Wir<br />
werden darauf bei späterer Gelegenheit zurückkommen,<br />
-b-<br />
Streifzug durch das Armaturenbrett<br />
(Fortsetzung aus der A. R. Nr. 48)<br />
hebung der Störungsursache fortgesetzt werden,<br />
da sonst mit einem Auslaufen von Lagern, dem<br />
Festfressen von Kolben und anderm, jedenfalls mit<br />
einer kostspieligen Reparatur zu rechnen ist. Zu<br />
hoher Oeldruck führt zur Ueberschmierung, zum<br />
Verölen der Zündkerzen und zur Verrussung des<br />
Motors. Die Ueberschmierung äussert sich in bläulich<br />
qualmendem Auspuffrauch und eine Abhilfe<br />
dagegen ist gewöhnlich durch andere Einstellung<br />
des Druckregulierventils erzielbar. Bei kalter Maschine<br />
ist der hohe Oeldruck nur eine Folge des<br />
zähflüssig gewordenen Oels, nach dessen Verdünnung<br />
infolge Erwärmung sich wieder der normale<br />
Oeldruck einstellt.<br />
Bei manchen ausländischen Wagen wird der<br />
Oeldruck statt in kg/cm2 in « pound > pro t inch 2 ><br />
angezeigt. Die Umrechnung kann mit<br />
1 kg/cm2 = 14.5 pound/inch*<br />
Fig. 4.<br />
anzeigers in « gallons > statt in Litern geeicht haben,<br />
wird in Abbildung 4 die Umrechnung von<br />
« gallons » in Liter auf der Basis von<br />
l amerikanischer Gallone = 3,785 Liter<br />
gezeigt.<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
Ersatztreibstoff Paraldehyd<br />
Es wäre zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen,<br />
Paraldehyd für sich allein als Motortreibstoff<br />
zu benützen. Verschiedene Gründe lassen es jedoch<br />
als angezeigt erscheinen, ihm andere, flüssige Treibstoffe<br />
beizumischen. Da ist einmal die Preisfrage,<br />
die einer Anwendung ohne Beimischungen hindernd<br />
im Wege steht. Sodann sind technische Motive nicht<br />
minder wichtig. Versuche haben gezeigt, dass eine<br />
Beimischung zu Benzin im Umfange von 20 bis<br />
40% einem reinen Paraldehyd-Betrieb vorzuziehen<br />
ist. Die besten Resultate ergaben sich mit 20 bis<br />
25?o Paraldehyd.<br />
Abgesehen vom rein motorischen Verhalten<br />
spricht der verhältnismässig hohe Gefrierpunkt des<br />
neuen Brennstoffes, der noch einige Grad über dem<br />
von Benzol liegt, für seine Verwendung vor allem<br />
in Form von Gemischen. Auch seine Oktanzahl (61)<br />
ebenso wie der Heizwert lassen dies als wünschenswert<br />
erscheinen. Im Gegensatz zu den früher gemachten<br />
Angaben, wonach der Heizwert ungefähr<br />
7000 KCal/Lit. betragen sollte, war diese Zahl beträchtlich<br />
zu hoch gegriffen, indem der untere Heizwert<br />
des Teinen Paraldehyd sich nur auf 5670<br />
KCal/Lit. beläuft.<br />
Da bei der Fabrikation von Karbid-Derivaten<br />
auch Methylalkohol und Azeton anfallen, die sich<br />
durch eine ausserordentlich hohe Oktanzahl auszeichnen,<br />
welche im ersten Fall weit über 100, im<br />
zweiten immerhin in der Nähe von 100 liegt, ist es<br />
gegeben, gerade diese Brennstoffe als Beimischung<br />
zum Motoren-Paraldehyd zu benützen. Das Azeton<br />
verfügt zudem über einen recht günstigen Heizwert,<br />
der dem des Benzins nahekommt. In ähnlicher Weise<br />
wird je schliesslich auch das Motorenbenzol im Interesse<br />
seiner Verwendung als Treibstoff nicht von<br />
gewissen Beimengungen getrennt, die seine Eigenschaften<br />
als Brennstoff in günstigem Sinn beeinflussen.<br />
Gegenwärtig herrscht in den mit der Lösung der<br />
vorgenommen werden.<br />
Der Benzinstandsanzeiger oder die<br />
Tankuhr zeigt die Menge des vorhandenen<br />
Brennstoffs im Tank, durch eine Schwimmervorrichtun'g<br />
oder auf elektrischem Wege an oder informiert<br />
den Fahrer zumindest darüber, ob der Bennung<br />
vor, dass ein sehr wesentlicher Teil des ver-<br />
Ersatztreibstoff-Frage betrauten Kreisen die Meizintank<br />
zu 1 ,4, V2 oder '% gefüllt ist. Da manche fügbaren Karbids zur Paraldehyd-Produktion oder<br />
ausländische Wagen die Skala des Benzinstands-Herstellung eines andern synthetischen Treibstoffes<br />
verwendet werden dürfte. Der verbleibende Rest<br />
würde zu gleichen Teilen für die Erzeugung von<br />
Dissous-Gas sowie als Betriebsstoff für Wagen der<br />
Kategorie A und B mit Azetylen-Entwickler benützt.<br />
Es hat sich nämlich gezeigt, dass die verfügbaren<br />
Karbid-Reserven durchaus nicht so beträchtlich<br />
sind, wie ursprünglich angenommen wurde. Auf der<br />
andern Seite bilden natürlich viele kleine, im ganzen<br />
Land verteilte Karbidreserven militärisch einen besseren<br />
Rückhalt als- eine grosse, zentralisierte Produktionsanlage<br />
für flüssige Brennstoffe. Dieser<br />
Aspekt der Angelegenheit dürfte bei der Bemessung<br />
der Zuteilung für die verschiedenen Zwecke von<br />
den massgebenden Instanzen zweifellos mit berücksichtigt<br />
werden.<br />
-fw-<br />
Schriftliche Antworten:<br />
Frage 1624. Holzgas. Wer baut Holzgas-Generatoren<br />
für Personenwagen? F. in D.<br />
Frage 1625. Oel-Regeneratoren. Können Sie mir die<br />
Adresse der Generalvertretung für die Schweiz der<br />
« Schlegel »-Oel-Regeneratoren angeben? J. in Z.<br />
Frage 1626. Oel-Regeneratoren. Können Sie mir<br />
Lieferantenadressen von Oel-Regeneratoren bekanntgeben?<br />
S. in Z.<br />
Frage 1627. Kühlwasser-Heizung. Können Sie<br />
uns die Lieferantenadresse der HEA Kühlwasser-<br />
Heizung bekanntgeben? W. in B.<br />
Frage 1628. Holzkohlegasgenerator. Können Sie<br />
mir die Adresse des Fabrikanten der italienischen<br />
Holzkohlegasgeneratoren «La Soterna» bekanntgeben?<br />
R. in L.<br />
Frage 1629. Phosphoreszierende Farben. Können<br />
Sie mir die Adresse eines Fabrikanten von<br />
phosphoreszierenden Farben bekanntgeben?<br />
V. in G.<br />
Frag« 1630, Karbid-Gaserzeuger. Können Sie<br />
mir einige Adressen von Fabrikanten angeben, die<br />
sich mit dem Bau von Karbid-Gaserzeugern befassen?<br />
R. in L.<br />
Frage 1631. Elektrische, Automobile. Wir ersuchen<br />
Sie um Auskunft über die gegenwärtig auf<br />
dem schweizerischen und ausländischen Markt vertretenen<br />
elektrischen Automobile. T. in M.<br />
Frage 1632. Zahnrad-Fabrikanten. Können Sie<br />
uns Adressen von Fabrikanten von Zahnrädern bekanntgeben?<br />
W. in B.<br />
Frage 1633. Benzinverbrauchsmesser. Gibt es<br />
Apparate mit denen man fortlaufend den Benzinverbrauch<br />
pro Stunde bei jeder Geschwindigkeit<br />
ablesen kann? B. in Z.<br />
Frage 1634. Rohöl-Vergaser. Können 5ie mir<br />
die Adresse des Fabrikanten der «Jeroga>-Vergaser<br />
mitteilen? 0. in Z.<br />
Frage 1635. Magnusol. Können Sie mir die Lieferantenadresse<br />
für «Magnusol» bekanntgeben?<br />
S. in W.<br />
Frage 1636. Elektrofahrzeuge. Wer liefert Elektrofahrzeuge<br />
mit 1000 kg Nutzlast und 50 km Aktionsradius?<br />
W. in S.<br />
Frage 1637. Holzkohlegenerator. Können Sie<br />
mir eine Firma bekanntgeben, die Spezial-Holzkohlen-Generatoren<br />
für Ford V8 liefert? D. in B.<br />
Frage 1638. Literatur. Auch ich interessiere<br />
mich für die gestellte Frage 1542 betr. Literatur<br />
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Rund um das Steuerproblem<br />
Wieder einer, der zur Benzinsteuer übergeht:<br />
der Kanton Neuenburg<br />
Monatliche Grundtaxe von 2—6 Fr.; Litersteuer<br />
von 15 Rp. Plus 10 %.<br />
Am 26. November hat der neuenburgische Regierungsrat<br />
einen Beschluss über die Einführung<br />
einer neuen Besteuerungsmethode für Motorfahrzeuge<br />
gefasst, der in grossen Zügen folgende Regelung<br />
vorsieht:<br />
a) MOTORFAHRZEUGE, WELCHE NOCH BEN-<br />
ZIN ERHALTEN:<br />
Nach Massgabe der Kategorie,<br />
d. h. big 7,5 PS 15 PS üb. 15 PS<br />
Monatliche Grundsteuer Fr. 2.— 4.— 6.—<br />
Zuschlag<br />
Motorräder bis 1,99 PS darüber für Seitenwagen<br />
Monatliche Grundsteuer Fr. 2.— 3.— 1.—<br />
Benzinsteuer: 15 Rappen pro L. plus 10% Zuschlag<br />
für den Strassenausbau und •Unterhalt.<br />
h) FÜR MOTORFAHRZEUGE, WELCHE KEINEN<br />
TREIBSTOFF MEHR ERHALTEN (mit Einschluss<br />
derjenigen, die feste, nicht rationierte<br />
Treibstoffe verwenden):<br />
Monatssteuer: V« der normalen Jahressteuer, abzüglich<br />
50%,<br />
Fahrzeuge, deren Schilder nicht bis zum 1. des<br />
Monats zurückgegeben worden sind, bezahlen die<br />
Monatssteuer.<br />
Die Gebühren für die Erneuerung von Fahrnnd<br />
Verkehrsausweisen erfahren keine Ermässigung,<br />
ebensowenig wie die übrigen Gebühren (Lernfährbewilligung,<br />
Fahrzeugwechsel, Nummernschilder<br />
etc.) Sollten im Laufe des Jahres 1941 Aenderungen<br />
eintreten, z. B. in dem Sinne, dass die Treibstoffzuteilungen<br />
eine Erhöhung erfahren oder dass<br />
dabei auch die Kat. C und D wieder berücksichtigt<br />
werden, so darf die zu entrichtende Steuer in keinem<br />
Falle die heutigen, d. h. für das Jahr <strong>1940</strong><br />
Behenden Steueransätze übersteigen.<br />
Auch Schaffhausen beschriitit<br />
diesen Weg<br />
Treibstoffsteuer ab Anfang 1941.<br />
Auf den 1. Januar 1941 hin hat der Schaffhauser<br />
Regierungsrat dsn bisherigen Besteuerungsmodus<br />
für Motorfahrzeuge für die Dauer der Rationierung<br />
aufgehoben und ihn durch eine Treibstoffsteuer<br />
und eine Gebühr auf dem Fahrzeugausweis ersetzt.<br />
Für Personen- und Lastwagen sowie für Motorräder<br />
beträgt die Steuer 15 Rappen und bei landwirtschaftlichen<br />
Traktoren und Arbeitsmaschinen<br />
3 Rappen pro Liter Brennstoff. Die alljährlich su<br />
entrichtende Grundgebühr, bei der es eine Rückerstattung<br />
nicht gibt, wurde auf 20 Fr. für Motorwagen<br />
und auf 10 Fr. für Motorräder und landwirtschaftliche<br />
Traktoren festgesetzt.<br />
Verbrauchssteuer auch Im Kanton Zug?<br />
Im zugerischen Grossen Rat war, wie an dieser<br />
Stelle gemeldet, vor einiger Zeit eine Motion eingereicht<br />
worden, welche auf eine Anpassung der Verkehrssteuern<br />
an die Treibstoffrationierung hintendierte.<br />
Die Regierung hatte darauf eine Vorlage<br />
ausgearbeitet, worin für die Dauer der Rationierung<br />
eine Herabsetzung der Steuern in Auseicht<br />
genommen wurde. Sie fand jedoch in der Sitzung<br />
des Grossen Rate«, der letzte Woche tagte, wenig<br />
Anklang, weit sie nach dessen Auffassung nicht<br />
weit genug entgegenkam. Also geschah es, das« das<br />
Parlament die Vorlage wieder an den Regierungsrat<br />
zurückgehen Hess mit der Einladung, eine neue<br />
vorzubereiten, wobei die Steuer eventuell nach<br />
Massgabe des Brennstaffverbrauchs abgestuft werden<br />
soll.<br />
Steuerermässigungen in Genf für 194t:<br />
15—35%<br />
Der Genfer Regierungsrat unterbreitet dem Grossen<br />
Rat folgenden Gesetzesentwurf für die Regelung<br />
der Motorfahrzeugsteuern im Jahre 1941:<br />
Während der Dauer der Rationierung werden<br />
die Steuern für Motorfahrzeuge ausnahmsweise wie<br />
folgt herabgesetzt:<br />
um 15% für die in den Kat. A und B eingeteilten<br />
Fahrzeuge;<br />
um 35 °/o für die Fahrzeuge der Kategorien<br />
G und D.<br />
Der dem Entwurf beigefügte Bericht legt dar,<br />
Sfpassenvovkehi*<br />
Autotaxi, Benzinnot und<br />
Verdunkelung.<br />
(Einges.) Die sehr geringe Treibstoffzuteilung<br />
stellt heute die Existenz manches finanziell nicht<br />
starken Taxibetriebes ohne Verschulden des Inhabers<br />
in Frage. In Zürich hat der Taxameter-<br />
Gewerbeverband eine Arbeitsgemeinschaft der Kleinunternehmer<br />
ins Leben gerufen, die Leerfahrten<br />
ausschaltet und dadurch Benzin spart. Seit der<br />
Verdunkelung wird abends der Taxi vermehrt angerufen,<br />
speziell von altern Personen. Dieser Umstand<br />
verursacht nach 22 Uhr zeitweise einen Andrang,<br />
dem man bis jetzt dank dem ziemlich guten<br />
Funktionieren der erwähnten Arbeitsgemeinschaft<br />
gewachsen war. Die meisten Fahrgäste haben gelernt,<br />
pünktlich zu sein und den Chauffeur nicht<br />
unnütz warten zu lasen, wissend, dass, ein anderer<br />
Fahrgast auch wieder gerne rechtzeitig befördert<br />
werden will. Die Verdunkelung bedeutet hinsichtlich<br />
raschen und sicheren Autofahrens ein grosses<br />
Hindernis, aber man muss sich wundern, mit welchem<br />
Takt, mit welcher Sicherheit und Promptheit<br />
die Taxichauffeure in den Städten ihre nicht leichte<br />
Aufgabe meistere und damit nicht zuletzt der<br />
Oeffentlichkeit gute Dienste leisten.<br />
weshalb die Regierung dem System der Hubraumsteuer<br />
vor jenem der Verbrauchssteuer den Vorzug<br />
gegeben hat. Er macht den liberalen Geist geltend,<br />
der biiher schon die steuerliche Behandlung der<br />
Motorfahrzeuge durch den Kanton auszeichnete<br />
und der auch den Grund darstelle, weshalb mit der<br />
Ausarbeitung des Projektes bis zum Erlass der<br />
neuen scharfen Einschränkungen zugewartet worden<br />
ist Nach den Berechnungen der Regierung<br />
dürfte die Zahl der ioi Verkehr stehenden Motorfahrzeuge,<br />
die von 14 084 vor zwei Jahren auf<br />
10167 am 31. Oktober <strong>1940</strong> gesunken ist, im nächsten<br />
Jahr ungefähr gleichbleiben. Das entspricht<br />
jedoch einer Einnahmenverminderung um 500000<br />
Franken gegenüber dem letztjährigen Steuerertrag<br />
von 1,5 Mill. Mit der vorgeschlagenen Reduktion<br />
erwächst dem Staat ein weiterer Ausfall von 120 000<br />
Franken, eo dass ihm 1041 kaum mehr als 800 000<br />
Franken als Steuererlös aus dem Motorfahrzeügverkehr<br />
zufliessen werden.<br />
Bereits hat indessen der Präsident der Via Vita,<br />
Herr Dechevrens, in der Presse auf das Ungenügen<br />
dieser Ermässigungen hingewiesen und dem regierungsrätlichen<br />
Entwurf das Projekt der Via Vita<br />
Im Kanton Neuenburg geriet in der Nacht des<br />
9. Oktobers 1938 ein durch die Scheinwerfer entgegenkommender<br />
Wagen geblendeter Automobilist<br />
auf das Trottoir, wobei er eine Fussgängerin tötete.<br />
Der Ehemann und die drei Kinder der Verstorbenen<br />
klagten gegen den Fahrer auf Schadenersatz<br />
und Genugtuung. Da der Schadenersatz bei der<br />
Haftung gemäss dem eidg. Motorfahrzeuggesetz<br />
nach den Grundsätzen des Obligationenrechts über<br />
unerlaubte Handlungen zu bestimmen ist, galt hier,<br />
was in Art. 45, Absatz 3 OR für den Fall der Tötung<br />
einer Person durch unerlaubte Handlung vorgeschrieben<br />
ist: «Haben andere Personen durch<br />
die Tötung ihren Versorger verloren, eo ist auch<br />
für diesen Schaden Ersatz zu leisten.,»<br />
Das Bundesgericht, das den Fall letztinstanzlich<br />
zu beurteilen hatte, betrachtet als Versorger<br />
nicht nur denjenigen, der für den ganzen Unterhalt<br />
einer Person aufkommt, sondern auch den,<br />
der bloss einen Teil daran leistet. Und da die Versorgung<br />
nicht nur in Geld, sondern auch in Naturalleistungen<br />
erfolgen kann,- wird in seiner Rechtsprechung<br />
auch die Hausfrau als Versorgerin<br />
anerkannt, und zwar sowohl da, wo ihr Arbeits-:<br />
erwerb für den erwerbungsfähigen Ehemann eintreten<br />
muss, als auch da, wo sie den Haushalt führt<br />
und der Mann im Erwerbsleben tätig ist. Im vorliegenden<br />
Falle war der Ehemann Wattmann, während<br />
die Frau sowohl im Feld als im Haushalt<br />
tüchtig gearbeitet hatte. Der kantonale Richter<br />
hatte für die Bemessung des Schadenersatzes .den<br />
Geldwert ihrer Tätigkeit auf jährlich 1200 Fr. angesetzt<br />
und angenommen, hievon sei der vierte Teil<br />
der Familiengemeinschaft zugute, gekommen. Das<br />
Bundesgericht war zwar an die tatsächliche Feststellung<br />
des Geldwertes von 1200 Fr. gebunden,<br />
lehnte aber die Auffassung ab, von der Tätigkeit<br />
der Verstorbenen sei nur ein Viertel der Familie |<br />
gewidmet gewesen; in den Kreisen, denen die Klä-<br />
gegenübergestellt, das' bekanntlich eine einheitliche<br />
Monatssteuer von 1 Fr. und einen Zuschlag nach<br />
Massgabe der Treibstoffzuteilungen vorsieht.<br />
25—50°/» vom 1. Januar 1941 an.<br />
Der Obwaldner Kantonsrat hat beschlossen, für<br />
die Dauer der Rationierung die Steueransätze für<br />
Fahrzeuge, welche mit rationierten Treibstoffen<br />
betrieben werden, ab 1. Januar 1941 wie folgt herabzusetzen:<br />
a) Für Personenwagen, dreirädrige Motorfahrzeuge,<br />
Lastwagen bis zu 1 Tonne Nutzlast und<br />
Motorräder um 25'/«.<br />
Für Personenwagen der DringHchkeitskategorien<br />
G und D um 5O*/o.<br />
b) Für Händlerschilder um 30 "/o.<br />
c) Für Gesellschaftswagen, Lastwagen von mehr<br />
als 1 Tonne Nutzlast und für gewerbliche wie<br />
gemischtwirtschaftliche Traktoren um 25'/«.<br />
Dazu kann der Regierungsrat gestatten, dass die<br />
Ausweise für Traktoren und Motorwagen auf ein<br />
halbes oder ein Vierteljahr, das nach Wahl des Halters<br />
am ersten Tag eines beliebigen Monats beginnt,<br />
ausgestellt werden. Der Zuschlag von 5 Fr. fällt<br />
dahin, sofern die Gebühr spätestens am Verfalltag<br />
bezahlt wird.<br />
Zugleich erfährt die Fahrradtaxe eine Erhöhung<br />
auf Fr. 3.—.<br />
ger angehören, und im Hinblick darauf, dass sich<br />
der Haushalt trotz bedeutender Familienlasten gut<br />
über Wasser Lielt, muss vielmehr angenommen<br />
werden, die arbeitsame und bescheidene Frau habe<br />
drei Viertel ihrer Arbeitskraft der Familie gewidmet.<br />
Auf Grund dieser Annahme waren die Entschädigungen<br />
für die einzelnen Kläger zu bestimmen.<br />
Der Ehemann war elf Monate nach dem Unfall gestorben<br />
und seine Ersatzforderung an die Kinder<br />
übergegangen; da ihm aber die Fürsorgetätigkeit<br />
der Hausfrau nur noch elf Monate lang zugute<br />
gekommen wäre, hat der Beklagte auch nur für<br />
diese Zeitspanne Ersatz zu leisten. Die Kinder haben<br />
Anspruch auf Ersatz des Versorgerschadens<br />
big zu dem Zeitpunkt, wo sie normalerweise ihren<br />
Unterhalt selbst verdienen, nach der Rehtsprechung<br />
bis zum 20. Jahr. Da die älteste Tochter der Verstorbenen<br />
im Zeitpunkte des Unfalles schon volljährig<br />
war, steht ihr kein Ersatzanspruch zu und der<br />
jüngeren Tochter, die neun Monate nach dem Unfälle<br />
die Volljährigkeit erreichte, ist der Ersatz nur<br />
für diese Zeitdauer geschuldet. Der Sohn hat noch<br />
Anspruch auf Ersatz des Versorgerschadens für<br />
fünf Jahre, wobei aber zu berücksichtigen ist, daee<br />
sich nach der Mündigkeit der beiden andern Kinder<br />
die Fürsorge der Mutter ausschliesslich ihm<br />
gewidmet hätte.<br />
Das kantonale Gericht hatte den Klägern an<br />
Schadenersatz und Genugtuung gesamthaft 27 400<br />
Franken zugesprochen, und da die Berechnungsweise<br />
des- Bundesgerichs einen hievön nur ganz<br />
wenig abweichenden Betrag ergab, wurde das kantonale<br />
Urteil bestätigt. Weil es sich bei solchen<br />
Klagen aber nicht um eine gesamthaft geltend gemachte<br />
Forderung, sondern um Einzelansprüche<br />
handelt, mussten die den einzelnen Klägern zukommenden<br />
Posten im Urteilsspruch gesondert aufgezählt<br />
werden.<br />
Wp.<br />
Der Zürcher Strassenverkehr<br />
unter Verdunkelungsregime<br />
Steuerredaktion in Obwtlden<br />
Schadenberechnung bei tödlichen Unfällen.<br />
Mas dem Bundesgericht.)<br />
Die seit dem 7. November über die ganze<br />
Schweiz verhängte Verdunkelung hat auch<br />
den Strassenverkehr einer Ordnung unterworfen,<br />
die sich in ihren Auswirkungen erheblich<br />
von den Zuständen bei den früheren<br />
Verdunkelungsübungen unterscheidet. Galt es<br />
damals jeweilen, für eine einzige Nacht und<br />
schliesslich einmal für zwei oder drei Tage<br />
die Schwierigkeiten oder blossen Unannehmlichkeiten<br />
der Verdunkelung auf sich zu nehmen,<br />
so ist diese nunmehr für vorläufig unabsehbare<br />
Zeit zum Normalzustand geworden.<br />
Bei den früheren Uebungen konnte sich<br />
gerade der Autofahrer den Verdunkelungspflichten<br />
noch weitgehend entziehen, indem<br />
er während der betreffenden Tage einfach<br />
auf nächtliche Fahrten verzichtete; heute besteht<br />
eine solche Ausweichemöglichkeit mindestens<br />
für denjenigen nicht mehr, der seine<br />
beruflichen Fahrten eben doch einmal erledigen<br />
muss, und nur die freilich Allzuvielen<br />
sind dieser sämtlichen Sorgen enthoben, die<br />
ihr Fahrzeug aus Gründen der Treibstoffsperre<br />
oder aus finanziellen Gründen ohnehin<br />
stillegen mussten.<br />
Aber noch in einem anderen Punkte unterscheidet<br />
sich das gegenwärtige Verdunkelungsregime<br />
sehr tiefgreifend von den Verhältnissen<br />
bei den früheren Uebungen. Galten<br />
damals die Verdunkelungsvorschriften jeweilen<br />
für die ganze Nachtzeit zwischen<br />
Abend- und Morgendämmerung, so beginnt<br />
heute die Verdunkelung erst um 22 Uhr, um<br />
neuerdings auch schon um 6 Uhr wieder zu<br />
enden. Dies hat zur Folge, dass nunmehr<br />
schon<br />
allein die Nacht Im Sinne der vorstehenden<br />
weiten Umschreibung aus nicht weniger<br />
denn drei verdunkelungstechnisch verschiedenen<br />
zeitlichen Abschnitten besteht,<br />
nämlich aus den Abend- und Nachtstunden<br />
vor 22 Uhr mit dem normalen, friedensmässigen<br />
Beleuchtungszüstand, der unter Verdunkelung<br />
fallenden eigentlichen Nacht von 22 bis<br />
6 Uhr und den wieder unverdunkelten Morgenstunden<br />
nach dem zuletzt genannten Zeitpunkt.<br />
Daraus aber ergeben sich für die Verkehrsteilnehmer<br />
und Behörden zahlreiche zusätzliche<br />
Probleme, die in den auf den eigentlichen<br />
Kriegszustand mit durchgehender Verdunkelung<br />
abstellenden eidgenössischen Vorschriften<br />
gar nicht vorgesehen waren und<br />
nunmehr männiglich vor neue Schwierigkeiten<br />
stellen.<br />
Betrachtet man jedoch zunächst einmal die Verdunkelung<br />
als solche, so muss leider festgestellt<br />
werden, dass sie<br />
gerade Im Strassenverkehr noch lange nicht lückenlos<br />
den geltenden Vorschriften entspricht.<br />
Noch immer beschränkt sich die Verdunkelung<br />
zahlreicher Fahrzeuge, vor allem sehr vieler Autos,<br />
auf mehr oder weniger dunkle Blaufilter aller<br />
Schattierungen vor den Scheinwerfern, sei es aus<br />
Glas, sei es aus Stoff, sei es endlich aus blossem<br />
aufgeklebtem Zelluloid oder Papier, Vorschrift ist<br />
jedoch nach der massgelienden Verfügung des Eidgenössischen<br />
Militärdepartementes vom 5. Oktober<br />
1937 über die Regelung des Strassenverkehrs im<br />
Luftschutz einzdg und allein die Verbindung von<br />
blau abgedunkelter Lichtquelle und zusätzlicher<br />
Abschirmung, die so eingerichtet ist, «dass die<br />
direkte Sicht der Lichtquelle oberhalb<br />
der Horizontalen verunmöglicht<br />
wird». Die Mangelhaftigkeit der Von vielen<br />
Fahrzeugbesitzern bisher getroffenen Massnahmen<br />
der blossen, blauen Filterung des Lichts<br />
führt nun dazu, dass noch immer zahlreiche Vehikel<br />
mit erheblich zu starker Lichtausstrahlung<br />
verkehren, so dass, gana entgegen dem ausdrücklichen<br />
Verbot jener Verfügung, «am Boden oder<br />
auf Hauswänden und anderen Flächen unzulässige<br />
Reflexe entstehen» Und die Führer entgegenkommender<br />
Fahrzeuge stark geblendet werden.<br />
Das Zürcher Luftschutzkommando hat unlängst<br />
in einer psychologisch geschickt abgefassten<br />
Verfügung an die ihm unterstellten Organe<br />
auf die für die Luftschutzdisziplin der Bevölkerung<br />
geradezu verheerenden Wirkungen dieser<br />
Lässigkeit zahlreicher Fahrzeugführer aufmerksam<br />
gemacht. Es weist dort darauf hin, dass die<br />
Duldung solcher vorschriftswidriger Fahrzeugbeleuchtungen<br />
In jenen Autobesitzern, die sich<br />
pflichtgetreu streng an die geltenden Vorschriften<br />
halten, ihre Fahrzeuglichter richtig verdunkelt<br />
und abgeschirmt haben und sich wohl oder übel<br />
der bei einer solchen äusserst schwachen Fahrbahnbeleuchtung<br />
möglichen bescheidenen Fahrgeschwindigkeit<br />
befleissen, den Eindruck erwecken<br />
müsste, sie seien die Düpierten, weil sie erstens<br />
durch ihr korrektes Verhalten zu so langsamer<br />
Fahrt gezwungen und durch die Blendung durch<br />
ungenügend abgeschirmte Fahrzeuglichter erst noch<br />
allen möglichen Gefahren ausgeliefert sind. Das<br />
Luftschutzkommando wird daher mit womöglich<br />
noch verschärftem Nachdruck darauf bestehen,<br />
dass auch der letzte Fahrzeugbesitzer seine Beleuchtung<br />
wirklich vorschriftsgemass ausgestaltet.<br />
Der Verfasser konnte sich beispielsweise selber davon<br />
überzeugen, wie die Posten und Patrouillen der<br />
Luftschutz-Hilfspolizei zahlreiche Autofahrer anhielten,<br />
die nach Schluss der verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Anlässe mit teilweise auf viele hundert<br />
Meter Entfernung blendender Fahr«eugbeleuchtung<br />
heimkehren wollten.<br />
Ein weiterer Uebelstand zeigt eich darin, dais<br />
zahlreiche Autofahrer, deren Blaufilter zur Dämpfung<br />
der Fahrzeugbeleuchtung bei eingeschalteten<br />
Abblendlampen an sich genügen würde, immer<br />
wieder verbotenerweise<br />
die grossen Scheinwerfer gebrauchen,<br />
deren Lichtfülle jene Dämpfung beinahe illusorisch'<br />
macht. Uud zwar schalten sie die Scheinwerfer<br />
nicht nur ein, um an Kreuzungen das bekannte<br />
Blinksignal zu geben — anstatt einfach mit der bei<br />
der Verdunkelung nun einmal gebotenen höchsten<br />
Vorsicht über die Kreuzung zu fahren — sondern<br />
sie gebrauchen sie auch, um auf offener Strasse<br />
schneller dahinfahren sm können, ungeachtet der<br />
Gefährdung der übrigen Verkehrsteilnehmer und<br />
der ganz allgemein geltenden Beschränkuni det<br />
Fahrgeschwindigkeit auf 20 Kilometer.<br />
Immer liegt es freilich nicht an den Verkehitteilnehmern,<br />
wenn die Sicherheit auf der Straste<br />
leidet. Dass gerade infolge des gegenwärtigen komplizierten<br />
Verdunkelungsregimes die früheren<br />
blauen Richtlampen an Strassenkrtuzunaen<br />
und ähnlichen Punkten in Wegfall gekommen sind,<br />
weil ihrer Beibehaltung gewaltige schaltungstechnische<br />
und damit finanzielle Schwierigkeiten im<br />
Wege standen, wird der Autofahrer freilich kaum<br />
sehr bedauern. Diese schwachen Leuchten hoch über<br />
der Fahrbahn waren selten geeignet, einen zuverlässigen<br />
Anhaltspunkt für den Verlauf der Fahrbahn<br />
und die Verkehrslage zu geben. Schwerer jedoch<br />
wiegt, dass neuerdings die<br />
blaue Beleuchtung der Inselpfosten und ähnlicher<br />
Gefahrenpunkte, wie von Baustellen, verschwunden<br />
ist,<br />
weil die Brennstoffmengen für die benötigten Petrollampen<br />
nicht mehr vorhanden sind. Abfindea<br />
wird sich der Verkehr mit diesem Dahinfallen der<br />
letzten Sicherheitslichter nur auf Grund der Erwägung<br />
können, dass die erlaubte Fahrgeschwindigkeit<br />
genügt, um die entsprechenden Hindernisse<br />
rechtzeitig zu erkennen.<br />
Niemand darf sich durch die kleinen absoluten<br />
Unfallzahlen in Sicherheit wiegen lassen, und gerade<br />
auch der<br />
Fussgänger muss In seinem eigenen Interesse zu<br />
schärfster Vorsicht Im Strassenverkehr ermahnt<br />
werden.<br />
Bereits macht sich beispielsweise der wahre Unfug<br />
geltend, dass zahlreiche Personen im Freien überhaupt<br />
nur noch die Fahrbahn benützen, weil sie<br />
damit beispielsweise die Schwierigkeiten umgehen<br />
können, die ihnen die zwei Randsteine der Trottoirs<br />
einmündender Seitenstrassen verursachen — ein<br />
unhaltbarer Zustand, den zu beseitigen eine dringende<br />
und dankbare Pflicht der Behörden ist.<br />
Was endlich jenes za Beginn unserer Ausführungen<br />
angedeutete Problem des Nacheinanders<br />
unverdunkelter und verdunkelter Nachtstunden anbelangt,<br />
muss mit Nachdruck auf den unbefriedigenden<br />
Zustand hingewiesen werden, dass gegenwärtig<br />
in der Zeil vor 22 und nach 6 Uhr (n bunter Mischung<br />
Fahrzeuge mit unverdunketter und solch«<br />
mit verdunkelter Beleuchtung verkehren.<br />
Die Blendung der Augen durch die normalen weissen<br />
Lichter des einen Fahrzeuges macht es dabei<br />
oft schlechthin unmöglich, Vehikel zu erkennen, die<br />
mit verdunkelten und abgeschirmten Lichtern zirkulieren.<br />
Besonders gefährlich sind dabei Radfahrer<br />
mit dunkelblau verhängter Laterne, die sich im<br />
Lichtschein weisser Autolampen vor oder hinter<br />
ihnen mit fast unverminderter Schnelligkeit bewegen<br />
und dabei immer wieder Fussgänger. in kritische<br />
Situationen bringen. Bei Regenwetter mit 'den Lichtreflexen<br />
auf der Fahrbahn vor allem sind diese<br />
Radler oft praktisch gänzlich unsichtbar, während<br />
sie sich selber offensichtlich gar nicht darüber Rechenschaft<br />
geben, welche Gefahren sie heraufbeschwören.<br />
Dieser missliche Zustand, der nicht nur In verkehrstechnischer,<br />
sondern auch in rechtlicher Hinsicht<br />
voller Unklarheiten ist, kann nicht andauern.<br />
Es muss vielmehr die Hoffnung; ausgesprochen werden,<br />
dass die verantwortlichen Behörden ihm sehr<br />
bald ein Ende setzen, indem sie eindeutig und zwingend<br />
vorschreiben, welche Fahrzeugbeleuchtung in<br />
den unverdunkelten Abend- und Morgenstunden<br />
rechtens ist. Dass dabei einer ganzen Anzahl schwer<br />
gegeneinander abzuwägender Faktoren Rechnung<br />
getragen werden muss, darf einer klaren Lösung<br />
des heutigen unsicheren Zustandes nicht im Wege<br />
stehen. Die Pflicht, vor 22 und nach 6 Uhr mit der<br />
friedensmässigen weissen — oder gelben — Beleuchtung<br />
zu fahren, würde zwar manchen Autofahrer<br />
durch die Notwendigkeit in Verlegenheit<br />
bringen, die Verdunklungsvorrichtungen seiner<br />
Scheinwerfer täglich mehrmals zu montieren und<br />
abzumontieren, was aus technischen Gründen oft<br />
recht schwer ist; doch würden sich viele Fahrzeugführer<br />
einfach entschliessen, vor 22 Uhr heiinzufahren,<br />
und dadurch den Verkehr in den verdunkelten<br />
Strassen entlasten — der Vorteil dieser Ordnung<br />
der Dinge aber läge in der Möglichkeit, in<br />
den vor allem geschäftlich wichtigen Tagesstunden<br />
mit normalen Geschwindigkeiten zu verkehren. Der<br />
Zwang zur durchgehenden Verwendung der «Verdunkelungsbeleuchtung<br />
» würde umgekehrt jene<br />
technischen Schwierigkeiten wegfallen lassen, aber<br />
vor allem auf den unbeleuchteten Ueberlandstrassen<br />
gleich vom Einbruch der Dunkelheit an und bis<br />
zur Tageshelle zur Einhaltung sehr geringer Fahrgeschwindigkeiten<br />
nötigen, was einer weitgehendes<br />
Lahmlegung des Autoverkehrs gleichkäme. Sei dem<br />
jedoch, wie ihm sei: eine eindeutige Ordnung durch<br />
Verfügung von oben drängt sich gebieterisch auf.<br />
H. W. Th.
a AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — 50<br />
Man kann sich fragen<br />
warum die Uebertragung vom Servo-Bremsapparat zu<br />
den Bremsbacken hydraulisch erfolgt, anstatt durch<br />
Gestänge und warum bei Druckluftbremsen neun<br />
Zehntel aller Anlagen nicht direkt sondern vermittelst<br />
O eidruck auf die Bremsflächen wirken.<br />
Der Grund liegt in der Tatsache, dass die Oeldruckbremse<br />
durch den Wegfall sämtlicher Gelenke und<br />
Hebel einen ausserordentlich hohen Uebertragungswirkungsgrad<br />
besitzt, dass sie in der Bremswirkung<br />
gleichmässig und selbstregulierend ist und durch die<br />
Einfederung nicht beeinflusst wird. Durch den Wegfall<br />
des Bremsschlüssels werden die Drucke auf beide<br />
Backen selbsttätig ausgeglichen.<br />
Es ist ein Beweis für die Vorzüge der Oeldruckbremse,<br />
dass unsere sämtlichen schweizerischen Lastwagenfabriken,<br />
die technisch und qualitativ an der<br />
Spitze der Welterzeugung stehen, für ihre Unterdruckund<br />
Druckluftbremsen heute hydraulische Uebertragung<br />
verwenden.<br />
Natürlich ist die hydraulische Bremse teurer. Aber es<br />
ist ein Zeichen des Sinnes für Qualität, dass heute<br />
trotzdem rund 95 % aller Einbauten mit Hydraulik<br />
ausgeführt werden. Auf die Dauer ist eben auch hier<br />
das teurere billiger.<br />
Eine technisch besonders günstige Lösung ist unsere<br />
Kombination, welche den Oeldruckhauptzylinder am<br />
Servo-Apparat angeflanscht enthält und damit auch die<br />
letzte mechanische Zwischenübertragung ausschaltet.<br />
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BERN, Dienstag, 10. Dezember <strong>1940</strong><br />
om Ursprung des Weihnachtsfestes<br />
VON PAUL M. FRIMA<br />
Onkel Theodor<br />
feiert Weihnachten<br />
Nicht von den verschiedenen Weihnachtsbräuchen<br />
wollen wir hier reden, nicht davon, wann<br />
der Tannenbaum als Weihnachtsbaum zuerst geschmückt<br />
wurde, sondern vielmehr untersuchen, ob<br />
das Weihnachtsfest heidnischen oder christlichen<br />
Ursprunges ist. In grossen Kreisen wird ja stets behauptet,<br />
Weihnachten sei an Stelle der germanischen<br />
Sonnenwendfeier gesetzt worden. Das stimmt<br />
kaum, kam doch das Christentum aus dem Orient,<br />
wo ganz andere Bräuche galten. Bis zum vierten<br />
Jahrhundert ist das Weihnachtsfest, das Geburtstagsfest<br />
des Christkindes, gänzlich unbekannt geblieben.<br />
Wohl wurden um Neujahr herum Gottesdienste<br />
abgehalten, zumal der 25. Dezember auch<br />
bei den Römern ein Sonnenfest war. Hier stellt<br />
sich aber die Frage: war ein heidnisches Fest »der<br />
Anlass, dass die Christen an diesem Tage der Geburt<br />
Christi gedachten, oder hat die christliche<br />
Kirche diesen Tag bestimmt?<br />
Das Datum der Geburt des Heilandes ist jedenfalls<br />
unbekannt; einen gewissen Fingerzeig gibt<br />
das Evangelium Lukas, denn die Hirten sind in Palästina<br />
im März-April auf den Feldern,- bestimmtes<br />
jedoch weiss man nicht. Das gab denn auch in<br />
früheren Zeiten Anlass zu allerlei Spekulationen;<br />
im Jahre 243 errechnete man den Geburtstag auf<br />
den 28. März, später legte man auf Grund der<br />
Angaben des Propheten Maleachi das Wiegenfest<br />
Christi auf den 25. März, andere Theologen nannten<br />
den 19. April, welcher Tag zugleich der Weltenanfang<br />
sein sollte. Auch der 2. April als Tag des<br />
damaligen Frühlingsbeginnes wurde genannt. Man<br />
nahm an, die Empfängnis habe im Frühjahr stattgefunden<br />
oder am 25. Schöpfungstage, in diesem<br />
Falle gingen die Lebensjahre Jesu glatt auf. Diese<br />
rechnerischen Spekulationen blieben aber ungestraft.<br />
Die ersten Christen interessierten sich überhaupt<br />
wenig um den Geburtstag; bei ihnen war<br />
der Todestag das wichtigste Datum; nur Heiden<br />
feierten die Geburtstage, die Pharaonen und Herodes.<br />
So feierte man zuerst Ostern. Später beschäftigten<br />
sich christliche Dogmatiker mit der Inkarnation,<br />
d. h. der Menschwerdung Christi. Clemens<br />
von Alexandrien berichtete, dass der Gnostiker<br />
Basilides die eigentliche Christgeburt auf den<br />
6. bis 10. Januar errechnete; die orientalischen<br />
Christen nahmen eben an, dass Christus erst bei<br />
der Taufe Gottes Sohn geworden sei. Der 6. Januar<br />
war ein Dionysosfest, und die Kirche übernahm<br />
dann die Auffassung der Gnostiker, als religiöses<br />
Fest die Nacht vom 5. auf den 6. Januar,<br />
die Zeit der Taufe zu feiern.<br />
haben, dass auch das Licht am Weihnachsfeste als<br />
Symbol solche Bedeutung erlangte. Das Konzil<br />
von Nicäa kam dann überein, dass Christus als<br />
Sohn Gottes geboren sei und nicht erst durch die<br />
Taufe den. heiligen Geist empfangen habe. Nun<br />
tauchen die ersten Weihnachtslieder auf, der<br />
Lichtgesang des Simeon, der Gesang des Kirchenvaters<br />
Ambrosius, des Bischofs von Mailand (340<br />
bis 379)
II AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — N° 50<br />
Aristide bricht sich ein Bein<br />
EINE WEIHNACHTSGESCHI'CHTE<br />
der Menschen, und ein glücklicher Einfall sagte<br />
ihm, dass hier das Gesuchte zu finden sein müsste.<br />
Er hatte recht geahnt: er befand sich im Schlachtfeld<br />
um die letzten Bäume. Polizisten sperrten<br />
ab; Winkelriede stürmten ... Uebergehen wir, was<br />
alles Onkel Theodor blühte, ehe er mit Tannenbaum<br />
und eingetriebenem Hut das Gelände verliess;<br />
um sechs Uhr stand er mit Siegergefühlen<br />
vor uns.<br />
«Ich dachte schon, du kämest überhaupt nicht<br />
wieder!» sagte meine Frau und warf einen Blick<br />
auf den Baum. «Na, nun schraub den Besen, den<br />
du da mitgebracht hast, nur schleunigst ein!»<br />
Onkel Theodor hat mir nie in seinem Leben<br />
einen so schmerzverzerrten Blick zugeworfen!<br />
Nachher, als alle Verwandten versammelt waren<br />
und die seltsame Schönheit unseres Tannenbaums<br />
— eines etwas schiefen und seltsam zerfressenen<br />
Wunders seiner Art — beäugten und<br />
sauersüss lobten, nahm Onkel Theodor mich beiseite<br />
und erzählte mir, dem Weinen nahe, auf<br />
seine nadelzerschundenen Hände weisend, die<br />
Geschichte seiner Heldenfahrt. Aber kaum war er<br />
damit zu Ende und äusserte leise die Absicht,<br />
nun doch lieber nach Hause gehen zu wollen, als<br />
meine Frau den Flügel öffnete und vorschlug, gemeinschaftlich<br />
ein paar Weihnachtslieder zu singen.<br />
Nun muss man Onkel Theodor singen sehen!<br />
Er ist ein Mensch, der sogar beim Reden den Mund<br />
kaum auftut, wenn ihm ein paar Leute zuhören —<br />
aber singen! Das sollte man Onkel Theodor nicht<br />
zumuten.<br />
Als meine Frau in die Tasten schlug und gar als<br />
erstes Lied, das gesungen werden sollte, sich entpuppte:<br />
«O Tannenbaum, o Tannenbaum! wie<br />
schön...», da sprang Onkel Theodor wie von<br />
einer Tannennadel gestochen vom Stuhle auf,<br />
flüchtete zur Tür hinaus und ward nicht mehr gesehen.<br />
Meine Frau aber drehte sich nur auf ihrem Sitz<br />
um, schüttelte den Kopf und sagte: «Diese Junggesellen<br />
sind unberechenbar! ».<br />
nbekanntes und Irrtümliches<br />
lim Weihnachten<br />
Wenn auch vielleicht ein wenig bescheidener als<br />
sonst, wird man Weihnachten trotz Krieg und dessen<br />
Folgen auch dieses Jahr unverändert feiern. Weihnachten<br />
hat sich zu tief in das Herz des Europäers<br />
als Fest eingegraben, als dass selbst ein Krieg es<br />
aus den Angeln heben könnte. Aber um Weihnachten<br />
hat sich eine Menge Irrtümer eingenistet,<br />
und es gibt viel Unbekanntes um dieses Fest, das<br />
wir bei dieser Gelegenheit klarstellen wollen..<br />
Rätselraten um den Weihnachtsbaum.<br />
Wo es eben möglich ist, wird man zu Weihnachten<br />
auch einen Weihnachtsbaum oder eine<br />
symbolische Nachbildung aufstellen. Weihnachten<br />
und Weihnachtsbaum sind eng miteinander verbunden.<br />
Weihnachtsbaum und Mistelzweig sind<br />
freilich viel älter als das Christentum, im sogenannten<br />
Ureuropa schnitt die Druide (damals freilich zum<br />
Jahresbeginn) mit einem goldenen Messer Zweige<br />
von der Tanne oder vom Mistelstrauch ab, um<br />
diese Zweige als Boten der erwachenden Natur,<br />
die auch unter Kälte und Schnee nicht starb, den<br />
Umstehenden zu überreichen.<br />
Neuere Forschung behauptet, dass die Aufstellung<br />
eines Weihnachtsbaumes im Familienkreis<br />
eigentlich nicht einmal in dieser Form in Germanien<br />
zuerst aufkam, sondern in Aegypten. Dort<br />
habe man freilich keine Tannenbäume zur<br />
Verfügung gehabt, sondern Palmen, die in jedem<br />
Monat einen Blattkranz hervorgebracht hätten — Im<br />
Jahre also 12 Kränze — Symbol des Jahres,<br />
des Jahresendes und des Anfangs eines neuen<br />
Jahres.<br />
Weihnachtsgeschenke zu — Neujahr.<br />
Wir haben schon aus den vorhergehenden Darlegungen<br />
entnehmen müssen, dass der Neujahrstag<br />
in den meisten Fällen für vielwichtiger genommen<br />
wurde als der Weihnachfstag, den man lange<br />
Zeit hindurch überhaupt nur als kirchliches Fest betrachtete.<br />
Den Kindern gab man Geschenke zu<br />
Nikolas daher gibt es ja noch einen Weihnachtsmann,<br />
aer ohne St. Nikolas ganz unmotiviert wäre.<br />
Den Nikolas verlegte man auf den Weihnachtstag<br />
BERNE RESTAURANT<br />
DU THßATRE<br />
Französisches Restaurant<br />
im<br />
I. Stock<br />
Im Parterre - Restaurant<br />
Orchester Lore Durant<br />
und gab in späterer Zeit dann die Geschenke, die.<br />
für'Erwachsene in der Regel zu Neujahr überreicht<br />
wyrden. Das Ist übrigens In vielen Gegenden Europas<br />
noch heute der Fall.<br />
So war es schon im alten Rom. Man gab damals<br />
In der Regel Felgen und Datteln in goldene<br />
Blätter eingeschlagen als Geschenk — freilich zusammen<br />
mit e|nem Geldbetrag, der Im Prinzip dazu<br />
verwendet werden sollte, kleine Götterstatuen<br />
zu kaufen, die teils als Talisman dienten, teils geopfert<br />
wurden.<br />
Jedenfalls kannte man nur Neujahrsgeschenke<br />
im a|ten Rom. Sogar im Mittelalter blieb man bei<br />
den Neujahrsgeschenken, die besonders an den<br />
Fürstenhöfen sehr beliebt waren. Aus der Beliebtheit<br />
wurde eine Anstandspflicht. Und die Könige<br />
machten zum Schluss eine Verpflichtung daraus.<br />
Noch die englische Königin Elisabeth war für die<br />
Bestreitung ihrer sehr erheblichen Garderobengelder<br />
abhängig von den Neujahrsgeschenken. Man<br />
hatte anfangs hier eine Tauschsitte eingeführt: die<br />
Spender bekamen auch vom König und von der<br />
Königin ein Geschenk. Aber bald verstanden es<br />
die Könige, recht wenig zurückzuschenken, vielleicht<br />
nur einen doch scnliesslich kostenlosen Titel<br />
— oder einen Orden.<br />
Interessante Kleinigkeiten.<br />
ring»<br />
Unter sich schenkte man schon frühzeitig praktische<br />
Dinge. Den Frauen gab man zum Beispiel<br />
Handschuhe und — Nadeln. Später konnten die<br />
Frauen sich die Nadeln selbst aussuchen. Man<br />
sagte daher — Nadelgeld.<br />
In der «guten, alten Zelt» war man bekanntlich<br />
mit den Feiertagen nicht sparsam. Man feierte<br />
Weihnachten und Jahresende in der Regel von<br />
dem 21. Dezember bis zum 6. Januar. In Jerusalem<br />
ging die Feier noch länger, denn hier feierte man<br />
am 25. Dezember das westliche Weihnachten, 13<br />
Tage später das griechisch-orthodoxe Weihnachten<br />
und nochmals 13 Tage später das armenische<br />
Weihnachten.<br />
In vielen Ländern — wie zum Beispiel in Schweden,<br />
Sizilien und Italien kennt man keinen Weihnachtsmann,<br />
sondern nur eine Weihnachtsfrau oder<br />
eine Weihnachtsmutter.<br />
Ehe man sich zur Weihnachtsgans oder zum<br />
Truthahn entschloss, waren gewaltige Eberessen<br />
(Wildschweinbraten) üblich. Aber aus Mangel an<br />
Wildschweinen musste man sich endlich umstellen.<br />
Fast überall da, wo man Weihnachten feierte,<br />
wurde das Wetter an diesem Tag als Prognose für<br />
das Wetter des kommenden Jahres genommen.<br />
Auch aus der Woche zwischen Weihnachten und<br />
Neujahr zog man entsprechende Schlüsse für das<br />
Jahreswetter<br />
All diese Dinge beweisen, wie tief die Idee des<br />
Weihnachts- und Neujahrsfestes in dem Vorstellungsleben<br />
der Völker verankert ist...<br />
Ich hätte meinem wackeren Esel Aristide nicht<br />
noch den Weinkorb mit sechs Litern umhängen sollen.<br />
Es war zuviel für ihn, mit all den sonstigen<br />
Vorräten für die Weihnachtstage.<br />
Aber wenn man viele Kilometer von der Stadt<br />
entfernt wohnt, in den schlüpfrigen Bergen, abgeschieden<br />
von aller Welt, und wenn dann Weihnachten<br />
ist und der Wind fegt durch das Haus { als<br />
wäre es aus Schilf und nicht aus schweren Steinen<br />
erbaut — da werden Sie gewiss verstehen, dass<br />
man, um das Fest zu feiern, sein Kaninchenragout<br />
mit einigen Gläsern Wein begiessen möchte ...<br />
Da lag nun Aristide mit gebrochenen Beinen,<br />
der rote Saft troff über seinen Leib und versickerte<br />
in der roten Erde am Weihnachtsabend. Ich hatte<br />
noch eine gute Stunde nach Hause. Es fing schon<br />
zu dämmern an. Ich sagte mir, am besten packst<br />
du dir auf, was du tragen kannst, und dann schleunigst<br />
nach Hause. Du kannst doch Frau und Kind<br />
nicht ohne Geschenke lassen.<br />
Aber da lag der Esel vor mir und stöhnte. Wenn<br />
er verblutet, würde das eine schöne Bescherung<br />
zu Weihnachten! Ein Esel kostet heute allerhand.<br />
In der Nähe war eine verfallene Kapelle^ Ich<br />
verband Aristide mit Taschentüchern, ich schiente<br />
seine Beine mit Aesten. Dann schleifte ich ihn in<br />
die Kapelle.<br />
Es war nicht leicht, Aristide seines Gepäcks zu<br />
entledigen und ihn zu betten. Die Kapelle glich<br />
einer Rumpelkammer. Aller denkbare Unrat lag<br />
wirr durcheinander: Stroh, Holzreste, Scherben,<br />
Matratzenfedern, Ziegelsteine<br />
Mein Gott, was ist denn das? Aus dem Paket, in<br />
dem sich die neuen Hemdchen für mein Töchterchen<br />
befanden, tropfte eine gelbliche Brühe. In sorgendem<br />
Eifer um Aristide hatte ich die Eierschachtel<br />
eingedrückt.<br />
Ich ging hinaus, um die Hemdchen zu trocknen.<br />
Ich knüpfte sie einzeln an den Aesten eines nahen<br />
Baumes auf.<br />
Als ich wieder in die Kapelle trat, war ausser<br />
Aristide ein junger Mann da. Ich weiss nicht, woher<br />
er gekommen, noch wie er eingetreten war.<br />
Der Mann machte sich hinten in der rechten<br />
Ecke zu schaffen. Er schien etwas zu suchen. Ich<br />
sah nur seine Rückseite. Er trug eine schwarze<br />
Hose und rotbraune Schaftstiefel, die blendend gewichst<br />
waren.<br />
«Verzeihen Sie, mein Herr, fst Ihnen hier etwas<br />
abhanden gekommen?»<br />
«Allerdings», antwortete der Rofstiefel, indem<br />
er sich umdrehte. Nun sah ich ihn in seiner ganzen<br />
Pracht. Das Wort ist nicht übertrieben: er glich<br />
jenen eleganten Phantasieoffizieren, die man bei<br />
Galavorstellungen auf gut subventionierten Operettentheatern<br />
sieht. Er war jung und schien! aus<br />
bester Familie. Was ihn von dem genannten Bühnentypus<br />
unterschied, war einzig sein blonder<br />
Lockenkopf (wie Botticelli auf seinem Selbstbildnis).<br />
Denn diese Herren pflegen schwarzgelackte Scheitel<br />
zu tragen.<br />
«Sollte Aristide Sie stören, dann legen wir ihn<br />
beiseite?»<br />
Sollte Aristide dieser hier liegende Esel sein,<br />
dann wäre es reizend von Ihnen, wenn Sie ihn<br />
beiseite legten. Ich fürchte, er knabbert just an<br />
den Utensilien, die ich hier suche.»<br />
In der Tat machte sich Aristide im Wust zu schaffen.<br />
Ich machte den Platz frei. Der elegante, junge<br />
Mann grub weiter. Nach kurzer Frist zog er zwei<br />
weisse, längliche Gegenstände hervor, die er nachdenklich<br />
betrachtete.<br />
«Da scheinen die Mäuse hineingekommen zu<br />
sein. Unangenehm!»<br />
Ich traute meinen Augen nicht: Es waren Engelsflügel.<br />
«Wollen Sie mir helfen, meine Flügel ein wenig<br />
auszubessern? Sie haben da draussen kleine<br />
Hemdchen hängen, die könnten wir in die löchrigen<br />
Stellen stopfen.»<br />
«Geht leider nicht, schöner Mann, das sind<br />
Weihnachtsgaben für meine Tochter.»<br />
«Sorgen Sie sich nicht darum! Helfen Sie mir!»<br />
«Aber hören Sie mal, zuerst schleichen Sie sich<br />
auf verdächtige Weise in diese Kapelle ein, und<br />
Filmen<br />
war doch schon<br />
lange Ihr Wunsch<br />
Filmen<br />
mit der<br />
Siemens Kino Kamera<br />
ist einfach und nicht teuer.<br />
dann Wolfen Sie auch noch, dass ich die Weihnachtshemdehen<br />
für meine Tochter zerschleisse, jjm<br />
diese Flügel zu reparieren — mir scheint das eine<br />
Narrheit, die mehr zur Fastnacht passt als zum<br />
heiligen Christabend.»<br />
«Erlauben Sie, braver Mann», sagte der Rotstiefel,<br />
indem er einfach hinausging und die Hemdchen<br />
vom Baume knüpfte, « dass ich Sie aufkläre:<br />
diese Flügel sind für mich weit wichtiger als die<br />
Hemdchen für Sie. Die Hemdchen kann man ersetzen.<br />
Die Flügel sind mir vom Himmel gegeben.<br />
Ich bin ein Engel.»<br />
So hatte ich mir nun allerdings einen Engel<br />
nicht vorgestellt. Aber schliesslich müssen ja nicht<br />
alle Engel junge Damen in wallendem Gewände<br />
sein.<br />
Der Engelsoffizier zerriss die Hemdchen und<br />
stopfte damit die Löcher in seinen Flügeln aus. Ich<br />
half ihm aus Höflichkeit.<br />
«Da Sie nun schon einmal Zeuge dieser Szene<br />
sind, so will ich Ihnen lieber alles sagen. Ich muss<br />
In halbwegs gutem Kostüm heimkehren, das werden<br />
Sie verstehen. Auch im Himmel gibt es Konventionen,<br />
glauben Sie mir. Einer solchen Konvention<br />
wegen musste ich mich 365 Tage auf der Erde<br />
herumtreiben. Wir Engel dritten Grades haben<br />
nämlich nur einmal im Jahr Ausgang, und zwar<br />
an Weihnachten. Da können wir uns auf Erden<br />
frei bewegen und uns beliebig der Zauberkraft<br />
bedienen, die uns verliehen wurde. So tat ich<br />
auch im vorigen Jahr. Unglüchlicherweise Hess ich<br />
mich, nachdem ich meiner'Zauberlust zum Wohle<br />
der Menschen Genüge getan hatte verführen, in<br />
ein Dancing zu gehen; ich machte die Bekanntschaft<br />
einer liebreizenden Dame. Na ja, das<br />
übrige wissen Sie wahrscheinlich besser als ich. —<br />
Ich versäumte die morgengrauende Stunde der<br />
Rückkehr. Ich musste mich ein Jahr auf der Erde<br />
herumtreiben. Ich hatte alle möglichen Berufe und<br />
niemals Arbeitserlaubnis. Zuletzt war ich Statist in<br />
einer Operetfentruppe... Wollen Sie mir beim<br />
Ansetzen der Flügel behilflich sein? — Danke.<br />
Rechts bitte etwas fester schnallen! So ist es gut.<br />
Tausend Dank, braver Mann. Leben sie wohl!»<br />
Ich wollte den Engel hinausbegleiten — da war<br />
er schön verschwunden. Ich ging vor die Kapelle.<br />
Nichts zu sehen. Die Nacht brach ein. Da war ich<br />
nun mit dem kranken Esel und ohne die Hemdchen<br />
für meine Tochter, eine Stunde von zu Hause<br />
entfernt, am Weihnachtsabend.<br />
Als ich wieder in die Kapelle trat, stand Aristide<br />
gesund und fein bepackt vor mir. Die Eierschachtel<br />
war frisch gefüllt, das Paket mit den Hemdchen<br />
hing unversehrt daneben, und der Weinkorb bau*<br />
melte froh an der Hüfte des Esels.<br />
Es ist doch gut, wenn man sich fremden, jungen<br />
Herren gegenüber hilfreich erweist. Sie konnten<br />
Engel sein.<br />
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N° 50 — DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE III<br />
Das Geld im Handschuh<br />
EINE WEIHNACHTSERZÄHLUNG VON CLARA CAROLA<br />
Weihnachten nahte! — Es war alte Sitte im<br />
Hause Berger, zum Christabend Kinder des Städtchens<br />
zu bescheren. In allen Zimmern duftete es<br />
nach süssem Weihnachtsgebäck. — Die letzten<br />
Päckchen wurden gebracht, und der Baum stand<br />
schon im Zimmer und schaute verheissungsvoll<br />
herab auf den mit blendend Weissem Damast<br />
gedeckten langen Tisch, an dem Frau Berger die<br />
Gaben für ihre jungen Gäste verteilte. — Hoch<br />
oben auf der Leiter stand Dr. Berger und — leise<br />
vor sich hinsummend — schlang er Silberfäden um<br />
die duftenden Tannenäste. Elisabeth aber lief<br />
mürrisch umher. Elsi, wie sie genannt wurde,<br />
stand seit einem Jahr im Dienste bei den schon<br />
bejahrten Leuten. « Begreifst du so etwas?» sagte<br />
Frau Berger nun fast traurig zu ihrem Mann, «so<br />
ein junges Ding und immer so unfroh. »<br />
«Lass* es dich weiter nicht kümmern, Frau»,<br />
und Dr. Berger bückte sich in ungestört froher<br />
Laune nach den bunten Kugeln, die auf dem Tisch<br />
bereitlagen. Gleich darauf schwebten Kuchenkränzchen<br />
an langen Fäden, und ganz zu unterst<br />
kam das süsse, bunte Zuckerwerk für die Kleinsten,<br />
deren Aermchen noch nicht viel höher würden<br />
reichen können. — Und als nun ein Licht<br />
nach dem andern entzündet war, standen sie beide<br />
minutenlang in Erinnerungen versunken vor dem<br />
schimmernden Baum. — «Nun aber noch schnell zu<br />
deinem Tisch», sagte Dr. Berger sich umwendend,<br />
und beide überflogen jetzt noch einmal prüfend<br />
die Verteilung der Gaben. — «Weisst du», meinte<br />
Dr. Berger, indem er nachdenklich von den dem<br />
Mädchen zugedachten Geschenken stand, «diese<br />
warm gefütterten Lederhandschuhe und all' diese<br />
andern kleinen Sachen sind ja schon recht, aber<br />
doch möcht' ich ihr noch ein grösseres Geldgeschenk<br />
machen, denn sie hat Sorgen wegen ihres<br />
arbeitslosen Vaters. — Was denkst du von hundert<br />
Franken?» — «Hundert Franken?» rief Frau Berger<br />
erschrocken aus, «aber Felix, ist das nicht<br />
übertrieben viel?» — Sei es», erwiderte er, «sie<br />
scheint Geld für zu Hause arg nötig zu haben, und<br />
vielleicht wird sie auch eine etwas frohere Hausgenossin,<br />
wenn sie sieht, dass wir nicht gleichgültig<br />
gegen ihre Sorgen sind.»<br />
Er entnahm der Brieftasche einen Hundertfrankenschein<br />
und fältelte ihn sorgsam in das Innere<br />
des rechten Handschuhs, jedoch so, dass man den<br />
Schein sofort sah, sowie man nur den Knopfstreifen<br />
aufbog, um die Handschuhe anzuziehen. — «Das<br />
soll dann die grosse Ueberraschung für sie sein.<br />
Wir sagen ihr zunächst nichts davon, aber sie muss<br />
die Handschuhe noch heute abend anprobieren.»<br />
— «So wird es gemacht», lachte seine Frau — und<br />
sie horchte nun auf die ersten kleinen Schritte, die<br />
draussen auf den Steinfliesen klangen, während<br />
frühe Dämmerung über die weisse Erde fiel....<br />
Und bald darauf strahlten viele glückselige Kindergesichter<br />
mit dem zauberhaften Glanz des grossen<br />
Lichterbautns um die Wette. — Man hatte<br />
gesungen, geschmaust, — der Onkel hatte wunderschöne<br />
Weisen auf dem Flügel gespielt, man hatte<br />
Zürich<br />
Empfehlenswert!<br />
Unterhaltungsstätttn<br />
Stadttheater Abends 19K Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 14 % ühr.<br />
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10—12.30 und 15.30—19 Uhr.<br />
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Mi abend 11 Dez Der fliegende Holländer, von<br />
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19 Uhr:<br />
DO abend 12 Dez Vorstellung für Töchterschule:<br />
Romeo und Julia.<br />
Fr. abend 13. Dez. Traviata, Oper von G. Verdi<br />
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Theaterverein-Matine'e zum 100.<br />
Geburtstag von Arnold Ott,<br />
So. nachm. 15.Dez. Heinrich VIII. und seine sechste<br />
Frau.<br />
So. abend 15. Dez. Maria Stuart.<br />
MO. abend 16. Dez. Soldaten-Kabare«: Gamälle-Dek-<br />
• kel, unter dem Patronat des<br />
Armeekommandos, Sekt Heer<br />
und Haus.<br />
Militär auf allen Plätzen halbe Preise.<br />
von all den guten Dingen am Baume naschen dürfen.<br />
Und nun trennte man sich nur schwer von der<br />
schönen warmen Stube hier und presste zum Trost<br />
das Päckchen und die grosse Tüte fest an sich. —<br />
Aber dann verhallten doch die letzten Kinderlaute.<br />
Elsi war schon damit beschäftigt, den grossen<br />
Tisch herzurichten für die abendlichen Gäste. —<br />
Der Eckplatz mit ihren Geschenken war noch unberührt.<br />
«Nun Elsi», sagte Frau Berger und trat zu<br />
ihr, «mit dem Weihnachtsmann zufrieden?» —<br />
Das Mädchen reichte ihr die Hand, bedankte sich<br />
aber nicht. — Frau Marianne verbarg ihren Unmut.<br />
«Sehen Sie, Elsi», fuhr sie beherrscht und freundlich<br />
fort, «diese Handschuhe haben wir mit besonderer<br />
Sorgfalt für Sie ausgesucht, wollen Sie sie<br />
nicht heute abend probieren, damit wir wissen, ob<br />
sie Ihnen gut passen?» — «Ja, ja», gab das Mädchen<br />
zur Antwort, «gleich nach dem Essen.» Dann<br />
Versicherungen<br />
aller Art<br />
ausgenommen Leben<br />
•<br />
packte sie die Gaben in ihre Schürze und verschwand<br />
in der Küche. — Der Rest des Abends<br />
verlief festlich und harmonisch.<br />
Bald verabschiedeten sich die letzten Gäste, da<br />
horchte Frau Berger plötzlich auf, denn aus der<br />
Küche drang jetzt lautes Selbstgespräch. «Diese<br />
geringen Sachen ihr zum Weihnachtsfeste zu geben,<br />
wo sie doch soviel Arbeit hier hatte; Taschentücher,<br />
Strümpfe, Schürzen, — das könnt' sie sich<br />
selbst auch kaufen; und Handschuhe brauchte sie<br />
für die paar Gänge ja doch keine.» — Und polternd<br />
riss sie den grossen Kessel mit dem immer<br />
noch siedenden Wasser vom Feuer, stocherte aufgeregt<br />
darin herum, bis es hell aufloderte. Dann<br />
warf sie die Geschenke, die noch auf dem Küchen-<br />
Allgemeine<br />
Versicherungs-Aktiengesellschaft in Bern<br />
BERN, Bundesgasse 18<br />
R7*77<br />
tisch lagen, eines nach dem andern ins Feuer. Sekundenlang<br />
stiegen die Flammen kerzengerade auf<br />
über der leichten, schnell verzehrten Beute. —<br />
Nur die Handschuhe, die jetzt ins Feuer flogen,<br />
wehrten sich, bäumten sich auf, bogen sich zurück<br />
und da... Was war denn das da... Ein Geldschein<br />
war aus dem einen Handschuh in die Flammen<br />
geflattert. Den Wert des Scheines hatte das<br />
Mädchen gerade noch erkennen können. Die Hand<br />
wollte ins Feuer greifen, aber die neu entfachten<br />
Flammen versengten das leichte Blatt im nu zu<br />
Asche.<br />
Da standen Herr und Frau Berger auch schon<br />
in der Küche. Dr. Berger trat zu dem ungeschützten<br />
Herdfeuer, um den Kessel aufzusetzen. Prüfend<br />
zog er die brenzlige Luft ein, da wusste er gleich<br />
Bescheid. Elsi stand bleich und zitternd am Küchentisch.<br />
Leise stammelte sie: « Oh, was hätte ich<br />
mit dem vielen Geld Gutes für zu Hause kaufen<br />
können. — Ihr seid so gut zu mir, und ich warf<br />
alles ins Feuer. »<br />
Und nun erst begriff Frau Berger den Sachve^<br />
halt, den ihr Mann schon geahnt hatte, als er in<br />
dem verlöschenden Herdfeuer die Ueberreste der<br />
schönen Handschuhe entdeckt hatte.<br />
Ja, dieser Weihnachtsabend ging zunächst trau-*<br />
rig zu Ende. Aber eine verwandelte Elisabeth begrüsste<br />
den aufkommenden Tag, eine Elisabeth, die<br />
noch viele Jahre hindurch den gütigen alten Leuten<br />
eine liebe, heitere Hausgenossin wurde, und obgleich<br />
niemals wieder mit dem Mädchen über diesen<br />
Vorfall am Weihnachtsabend gesprochen<br />
wurde, sagte Dr. Berger schon kurz nachher zu<br />
seiner Frau :« Weisst du, diese verbrannten Handschuhe<br />
samt Geldschein haben ihren Wert reichlich<br />
aufgebracht; denn sie haben einem jungen Menschen<br />
Einsicht und Heiterkeit fürs Leben gegeben.»<br />
Goethe am Christabend<br />
Goethe, der in seinen «Leiden des Werther» es<br />
allen empfindsamen Leuten nahelegte, den Brauch<br />
der Weihnachtsbescherung zu üben, kannte diesen<br />
aus seinem Elternhaus, liebte ihn und schenkte<br />
selbst gern zu Weihnachten. 1772 sandte er kurz<br />
vor dem Fest an Kestner ein Paket, zu dem er<br />
schrieb: «Es istTamis für meine zween kleine Buben<br />
zu Wamms und Pumphosen, sonst Maletot genannt.<br />
Laßts ihnen den Abend vor Christtag bescheren, wie<br />
sich's gehört. Stellt ihnen ein Wachsstöckgen dazu<br />
und küßt sie von mir. ... Hätt' ich bey euch seyn<br />
können, ich hätte wollen so ein Fest Wachsstöcke<br />
illuminieren, daß es in den kleinen Köpfen ein<br />
Widerschein der Herrlichkeit des Himmels geglänzt<br />
hätte.» Als er nach Weimar kam, war die<br />
Bescherung dort ebenfalls üblich, und auch aus<br />
seinem Elternhause erhielt er Weihnachtsgeschenke.<br />
Frau Rath sandte ihm alljährlich Frankfurter<br />
Marzipan, und er teilte davon regelmässig<br />
Frau von Stein mit. So schrieb er am 30. Dezember<br />
1780: «Von meinem Frankfurter heiligen Christ<br />
schick ich Ihnen einen Theil», und am 24. Dezember<br />
1781: «Ich muß Dir einen guten Morgen sagen<br />
und Dir ein Stück Feiertagskuchen schicken, damit<br />
mein Verlangen, Dich zu sprechen, nur einigermaßen<br />
befriedigt werde.» Am 24. Dezember 1785<br />
sandte er ihr dieselbe Gabe: «Hier was Du Fritzen<br />
zu seinem heiligen Christe beilegen wirst. Erst wird<br />
bei der H(erzogin) beschert, und dann komme ich<br />
zu Dir.» Nur selten verlebte er das Fest selbst in<br />
Weimar; meistens zog er, sobald Schnee gefallen<br />
war und es ihm weihnachtlich zumute wurde, zu<br />
Fuss hinaus in die Berge. Poetisch ausgestaltet<br />
aber hat er nach jener ersten Jugendskizze<br />
nie wieder einen Weihnachtsabend, so viele<br />
schöne Weihnachten er auch erleben mochte, die<br />
ihn ergriffen, wie das Weihnachtsfest 1796 bei<br />
Frau von Stein mit Christbaum, Lichtern und Bescherung.<br />
Umtauschredit<br />
bis nur Wahl<br />
der richtigen<br />
Feder<br />
Mit<br />
Waterman<br />
Schräbt man in<br />
der aanzenWelt<br />
Wattrman-Goldfedera sind k<br />
COM «. Dauerhaftigkeit mdbertnltm.<br />
Hebel-, Vakuum-, Fatn-<br />
Ma-Keiutniktloii. mit nnJ ohne<br />
Slchtlenster. sdiwan tmd farbig<br />
T»I Fr. 20.- an. in Gold b*<br />
Fr. 300.-. FaAkradl« fedfcn«.<br />
twtek PMWrut» 8 Tat 35.710
%'i AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — JJ° 50<br />
Die Sclieidungskönigiii<br />
Ton Oroville<br />
Wohl noch nie hat in einer kalifornischen Stadt<br />
ein so grosses Durcheinander in bezug auf das<br />
Eheleben geherrscht wie jetzt hier. Keiner weiss<br />
richtig, ob er nun noch verheiratet ist oder wieder<br />
verheiratet — oder ob seine Gattin damals rechtmassig<br />
geschieden wurde oder nicht. Und: schuld<br />
an diesem Durcheinander ist Clara Osbom — die<br />
Scheidungskönigin von Oroville.<br />
«Ich werde mir den Fall überlegen I»<br />
Heute sitzt Clara Osbom in dem Tchachapi-<br />
Frauengefängnis und verbüsst eine Strafe von 1<br />
bis 14 Jahren. Sie kann nur hoffen, dass durch die<br />
Gutmütigkeit (die die eigentliche Ursache ihrer<br />
Taten war) nicht zuviel juristischer Schaden angerichtet<br />
wurde und diese Tatsache dann mildernd<br />
für sie in Betracht gezogen wird, wenn das erste<br />
Strafjahr vorüber ist.<br />
Vor einigen Monaten noch war sie Büroangestellte<br />
der Stadtverwaltung von Oroville und als<br />
solche in der Abteilung für standesamtliche Eintragungen<br />
täfig. Das Schicksal hatte es eben<br />
dumm gefügt für sie. Eines Tages war wegen einer<br />
Berichtigung einer Eintragung eine Frau in das<br />
Büro gekommen und hatte gfeich angefangen zu<br />
weinen und zu schluchzen — weil sie von ihrem<br />
Mann, einem Scheusal, nicht geschieden werden<br />
könne. Clara Osborn konnte es nicht über das<br />
Herz bringen, diese Unglückliche so gehen zu<br />
lassen. Sie ersuchte sie, in 14 Tagen wiederzukommen,<br />
aber den Mund zu halten. Sie werde<br />
sehen, was sie tun könne.<br />
Von 50 Cents bis zu 250 Dollar.<br />
Clara Osborn wusste, dass bei einer richtigen<br />
Scheidung sechs verschiedene Instanzen durchlaufen<br />
werden mussten. Ein dützend Beamte und<br />
Richter steckten ihre Nase in diese Fälle. Und<br />
nachher musste man auch noch grosse Kosten bezahlen.<br />
Das musste sich doch einfacher machen<br />
lassen.<br />
Städtische Briefbogen der Standesamtsabteilung<br />
hatte sie ja zur Hand. Wenn man nun einfach...<br />
Die Idee war geboren. Und nun wurde sie rasch<br />
verwirklicht. Als die kummervolle Frau wieder vorbeikam,<br />
fragte Clara, was sie denn an Kosten bezahlen<br />
könne. 125 Dollar hatte die Frau gleich<br />
bei sich. Und wenn es fertig sei, werde sie auch<br />
nochmal die gleiche Summe überweisen. Acht<br />
Tage später hatte die Frau das «amtliche Schreiben»<br />
von der vollzogenen Scheidung, in der Hand.<br />
Clara hatte 250 Dollar verdient. Und damit war<br />
das Scheidungsracket von Oroville aufgedreht.<br />
Immer mehr Interessentinnen Hessen sich bei<br />
Clara Osborn melden. Viele hatten viel Geld, andere<br />
waren bettelarm. Einige konnten nur 50 Cents<br />
zahlen. Aber auch ihnen half Clara Osborn, die<br />
sich — wenigstens vorübergehend — zu einer<br />
Wohltäterin der Menschheit entwickelte.<br />
Ein Trunkenbold will es genau wissen.<br />
Das Geschäft wäre immer so weitergegangen,<br />
wenn nicht ein gewisser John Beagle pedantisch<br />
geworden wäre. Dieser John Beagle war der<br />
Gatte einer Mary Beagle, die diesen Trunkenbold<br />
von einem Ehemann unter allen Umständen los sein<br />
wollte. Aber über den Suff hinaus liess er sich<br />
nichts zu Schulden kommen, so dass die Scheidung<br />
auf Schwierigkeiten gestossen wäre, sich jedenfalls<br />
lange hingezogen hätte — wenn nicht Clara Osborn<br />
gewesen wäre.<br />
Sie brachte auch diesen Fall in Ordnung. —<br />
Aber hier begann nun das Unheil zu wüten. Denn<br />
dieser John Beagle erinnerte sich trotz seines Delirium<br />
Tremens daran, dass er als geschiedener<br />
Gatte doch wenigstens vorher einmal verhört werden<br />
musste. Aber er hatte nichts gesehen und<br />
nichts gehört. Darauf lief er zu einem Rechtsanwalt,<br />
dem er mitteilte, seine Gattin habe auf einmal ein<br />
Schreiben in der Hand, wonach sie von ihm geschieden<br />
sei. Der Anwalt war sehr neugierig, diesen<br />
Brief zu sehen. John Beagle entführte der angeblich<br />
geschiedenen Gattin den Brief und legte<br />
'ihn vor. Dem Anwalt ging ein Licht auf, weshalb<br />
bei ihm und bei seinen Kollegen die Scheidungsfälle<br />
in den letzten Monaten so stark abgenommen<br />
hatten.<br />
Eine Seifenblase zerplatzt.<br />
Nun ging es schnell. Die Behörden rollten die<br />
Geschäfte der Clara Osborn auf. Sie versuchte<br />
erst zu leugnen. Aber angstvolle Frauen; die sich<br />
in böse Bigamieaffären verwickelt sahen, meldeten<br />
sich selbst bei den Behörden und machten ihre<br />
Aussagen.<br />
Dass sie grosse Geschäfte gemacht hatte, ergab<br />
sich daraus, dass sie auf einmal über ein Vermögen<br />
verfügte, das sie niemals in der Herkunft<br />
normal nachweisen konnte. Ein Glück, dass man<br />
sie gleich einsperrte. Eine Schar enttäuschter<br />
Frauen würden ihr sonst die Haare ausgerauft<br />
haben...<br />
DIE PARISER MODE:<br />
Velo-Kostüme statt Abendkleider!<br />
Das hätte die Pariser Haute Couture sich bestimmt<br />
nicht träumen lassen: in den Winterkollektionen<br />
des Jahres <strong>1940</strong>, die mit begreiflicher Verspätung<br />
und in noch verständlicherer Beschränkung<br />
auf eine Mindestzahl von Modellen herausgekommen<br />
sind, existiert der Begriff « Abendkleid > überhaupt<br />
nicht — an seiner Stelle hat das Velokostüm<br />
eine bedingungslose Herrschaft angetreten. Nichts,<br />
aber auch gar nichts könnte für den Wandel der<br />
Zeiten bezeichnender sein als diese robuste Veränderung<br />
im Reiche der Model<br />
Das Velokostüm hat nur einen recht schüchtere<br />
nen Versuch gemacht, den Hosenrock wieder «in, v<br />
den Sattel » zu bringen. Im allgemeinen verzichtet<br />
man auf dieses merkwürdigerweise vielfach als fri-<br />
Die Lösung ergibt eine klassische Weisheit und<br />
den Titel des Werkes, in dem sie steht.<br />
4 Punkte.<br />
Auß'dsung. des. SUben~£xqäH2iuiQS~<br />
tätseis<br />
1. Jes-so Le-na Pit-ti<br />
2. Wei-che Me-ru Rab-bi<br />
3. Pei-ho Mo-lo Säu-fer<br />
4. Bo-a Mek-ka Wa-de<br />
Son-ne<br />
(Sonatine)<br />
Se-ni<br />
(Cherubini)<br />
Lan-nes<br />
(Holofernes)<br />
Che-mie<br />
(Akademie)<br />
vol betrachtete Kleidungsstück und hat es durch<br />
einen weiten, kurzen Rock ersetzt, unter dem eine<br />
kurze Jersey-Hose, dicht überm Knie geschlossen,<br />
getragen wird. Dazu trägt man ein knapp sitzendes<br />
Jackett. Während das Kostüm zumeist apfelgrün<br />
oder schottisch ist pflegt die « Unterhose »<br />
in braun oder lila gehalten zu sein. Selbstgestrickte,<br />
grobe Strümpfe aus roter oder blauer<br />
Wolle komplettieren diese moderne Amazonentoilette.<br />
Das Fahrrad ist allerdings der einzige Platz,<br />
wo Farben noch dominieren: im allgemeinen sieht<br />
Schreibmaschinen<br />
in<br />
8 Willst eru I<br />
du willst ben nidu<br />
dich Xe- treisel-<br />
die es Herz,<br />
an- ber nes dem<br />
dem ge- er- anei-<br />
' ver- die kenstehn<br />
dein nen wie<br />
blick in so sieh<br />
Einsendetermin: 19. Dezember <strong>1940</strong><br />
Uäf*oI*E:«:l*«<br />
Siffuntettlschet JCöniqszuy<br />
5. Sru-fe Wun-der<br />
6. Jaf-fa Pi-sa<br />
7. Rei-he Zie-ge<br />
8. Le-a Sel-la<br />
9. Pi-us Tau-be<br />
10. Pau-se Tal-mi<br />
11. Ei-er Ki-wi<br />
12. Man-na Rü-ge<br />
Schaffhausen.<br />
Au-ge Ge-wicht<br />
(Federgewicht)<br />
Won-ne Se-rie<br />
(Fasanerie)<br />
Co-mo Ma-nie<br />
(Hegemonie)<br />
Kaa-ba Mu-ster<br />
(Alabaster)<br />
Ma-ki Bö-en<br />
(Usbekien)<br />
Pa-ra Kom-mis<br />
(Semiramis)<br />
Mor-de Stö-rung<br />
(Erwiderung)<br />
Par-tie Haa-re<br />
(Nagetiere)<br />
Richtige Lösungen des Silben-Ergänzungsrätsels<br />
(Nr. 48).<br />
4 Punkte:<br />
E. Benz jun., Goldach; Max Bertsohmann, Basel;<br />
Frl. Margrit Bossert, Lenzburg; Frau C. Fravi,<br />
Rapperswil; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen; Frau<br />
Dr. J. Hopf, Bern; G. Laepple, Basel; Frau E. Markoff,<br />
Buchs; Frau Marti, Ölten; Frl. M. Ruf, Winterthur;<br />
Fritz Wenger, Bern.<br />
3 Punkte:<br />
A. Bachofen, Glarus; Max Egli, Zürich; Frl.<br />
Margrit Epple, St. Gallen; Frau Lisette Rock, Basel.<br />
2 Punkte:<br />
H. Boiler, Zürich; Frau G. Jacoh, Winterthur;<br />
Frl. Müller, Morges.<br />
man schwarz in einer bisher noch nie dagewesenen<br />
Einheitlichkeit vorherrschen. Die Kostüme haben<br />
längere Jacketts als im Vorjahr, in der Taille<br />
ziemlich geschweift. Die Nachmittagskleider zeigen<br />
in Befolgung des Mottos « Zurück zur Naturl»<br />
ausgesprochen bäuerliche Formen: sehr enge<br />
TaÜfe, der kurze Rock an den Hüften voller gezogener<br />
Falten. Die Betonung der Hüften hat sogar<br />
schon zu künstlicher Nachhilfe an dieser Stelle geführt,<br />
nur um die Taille desto schmäler herauskommen<br />
zu lassen I Auch die Rückkehr zur Natur kann<br />
eben letzten Endes « artificiel » sein... Marcelle.<br />
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Hinterindien<br />
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Thailand und Indochina<br />
Der Geschützdonner und die diplomatischen<br />
Trompetenstösse in unserer Nähe waren in<br />
diesen letzten Tagen zu laut, als dass man<br />
hätte hören können, wie viele tausend Kilometer<br />
entfernt neue Schüsse losgingen. Das Ereignis,<br />
welches in normalen Zeiten Schlagzeilen<br />
auf die ersten Seiten unserer Blätter<br />
König Ananda Mahidol, von Thailand, geht seit<br />
einigen Jahren in Lausanne zur Schule. Unser<br />
Bild zeigt ihn am Berner Grand Prix 1937.<br />
Wi .. . • !<br />
Dr. B. W.<br />
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(also nächste Woche schon) einen<br />
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zu können.<br />
Tun Sie ein Gleiches —heute noch —<br />
heute, wo noch Lose zu haben sind!<br />
gezaubert hätte, hat sich deshalb nur in kleinen<br />
Notizen niedergeschlagen.<br />
Thailändische Soldaten haben die Grenze<br />
nach Indochina überschritten; denn die Trokkenzeit<br />
beginnt in diesem Land im November<br />
und dauert bis zum Februar. Das ist zum<br />
Kriegführen sehr wichtig in einem Land, dessen<br />
Eisenbahnnetz knapp 3000 km beträgt und<br />
das nur über 15 Flughäfen verfügt. Wenn wir<br />
an den Universitäten siamesische Kollegen<br />
hatten, so lernten wir in ihnen liebenswürdige,<br />
freundliche und friedliebende Bürger<br />
kennen. Um so erstaunlicher wirkt die Nachricht.<br />
Thailand, « das Land der freien Männer »,<br />
wie seit einem Jahr die Staatsbezeichnung für<br />
Siam lautet, liegt in Hinterindien und hat eine<br />
gemeinsame Grenze im Osten mit Französischindochina<br />
und im Westen mit Burma. Das<br />
Land hat eine Ausdehnung von 518 162 km 2<br />
und eine Bevölkerung von rund 15 Millionen<br />
Seelen (Schweiz 44 000 km J , 4 Millionen Einwohner).<br />
Es hat schon lange Reibereien zwischen<br />
Siam und Indochina gegeben, weil das<br />
erstere Land auch territoriale Ansprüche stellt,<br />
wie sie in Europa auf der täglichen Traktändenliste<br />
der Völker stehen. Die Lage Thailands<br />
jedoch ist insofern von derjenigen europäischer<br />
Länder verschieden, als dort nicht im<br />
Verlauf von 10 oder 50 Jahren die Grenzprovinzen<br />
von den Völkern, die gerade am<br />
stärksten sind, beansprucht werden. Man denkt<br />
dort nämlich in Jahrhunderten oder gar<br />
Jahrtausenden und es besteht nicht die Gefahr,<br />
dass man einen Anspruch vergesse, nur<br />
weil er während 500 Jahren nicht mehr geltend<br />
gemacht worden ist.<br />
Es ist daher von Interesse, Thailand und<br />
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Französisch-Indochina einer kurzen Betrachtung<br />
zu unterziehen, weil eventuell auch das<br />
Beben indochinesischer Erde in Vichy verspürt<br />
werden könnte.<br />
Thailand ist ein asiatisches Königreich mit<br />
der Hauptstadt Bangkok. Der frühere König<br />
Projadhipok dankte im Jahre 1935 ab und zog<br />
sich nach England zurück, wo er das Leben<br />
eines reichen Landjunkers mit viel Golf und<br />
Abendparties führt. Der jetzige König heisst<br />
Ananda Mahidol, ist 15 Jahre alt und weilt<br />
seit einigen Jahren in einem Institut in Lausanne.<br />
Seiner Jugend wegen hat man einen<br />
Kronrat eingesetzt, der bis zur Volljährigkeit<br />
des Königs, in sechs Jahren, die Funktionen<br />
der Herrschaft ausüben soll. Siam war bis<br />
zum Jahre 1932 eine absolute Monarchie mit<br />
uneingeschränkter Herrschergewalt des Königs.<br />
Da jedoch die Siamesen modern denkende<br />
Leute sind und deshalb eine starke Armee<br />
haben, wurde im Jahre 1932 ein Staatsstreich<br />
"veranstaltet. Die Folge davon war, dass eine<br />
regelrechte Verfassung geschrieben und dem<br />
Volke gegeben wurde. Danach ist die Monarchie<br />
in der männlichen Linie der Chak-Kri-<br />
Dynastie nach den Regeln der Erstgeburt vererblich.<br />
Ein Parlament wurde gegründet und<br />
ein sog. Council of State (Regierung). Die<br />
Hälfte der Volksvertreter wird von der Krone<br />
ernannt, die andere Hälfte gewählt. Dieser<br />
Zustand soll jedoch nur bis zur Mündigkeit<br />
des Volkes dauern, ein Zeitpunkt, den man<br />
auf das Jahr 1942 verlegt hat. Von dann an<br />
werden allgemeine Wahlen ausgeschrieben und<br />
alle Parlamentarier gewählt. Das gegenwärtige<br />
Regierungssystem lässt sich am besten als<br />
eine Art Militärdiktatur umschreiben. Politische<br />
Parteien sind verboten und die Wahlen<br />
werden in sehr starkem Ausmasse von der Regierung<br />
beeinflusst. Eine ganze Anzahl modernster<br />
Armee-Einheiten wurden gebildet und<br />
die obligatorische Dienstpflicht eingeführt.<br />
Alle Verträge, die Siam bis 1936 abschloss<br />
oder abschliessen musste, wurden als aufgelöst<br />
erklärt, um auf der Basis völlig gleichberechtigter<br />
Partner zum Teil neu abgeschlossen zu<br />
werden. Auf diese Art half man sich eine<br />
völlige juristische und finanzielle Autonomie<br />
Siams zu schaffen. Es besteht zur Zeit, um<br />
nur die wichtigsten zu nennen, ein Freundschafts-<br />
und ein Handelsvertrag mit England.<br />
Dieser Vertrag erscheint uns gerade in diesem<br />
Moment von so eminenter Bedeutung, weil das<br />
unabhängige Königreich Siam nach Französisch-Indochina<br />
eingedrungen ist und die Engländer<br />
mit den Franzosen bekanntlich nicht<br />
auf bestem Fuss stehen. Wer weiss, ob Thailand<br />
den Briten nicht einen Freundschaftsdienst<br />
erweisen soll, der als Eventualität vielleicht<br />
schon in den Freundschaftsvertrag aufgenommen<br />
worden war! Wenn nämlich die<br />
Stadt Saigon in Indochina dem englischen<br />
Freund Siam gehört, so würde der Hafen vielleicht<br />
auch einmal den Briten geliehen, die<br />
dann den wichtigsten Stützpunkt im chinesischen<br />
Meer südlich von Hongkong für ihre<br />
Zwecke ausbauen könnten.<br />
Der hauptsächlichste Teil siamesischer Ausfuhr<br />
geht nach Britisch-Malaja, dem britischen<br />
FRANZ ROSENFELD<br />
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Hafen Hongkong und nach England. Alle diese<br />
Faktoren machen es verständlich, dass der<br />
englische Einfluss sehr gross ist, was überdies<br />
daraus hervorgeht, dass die meisten <strong>Zeitung</strong>en<br />
auf Englisch erscheinen, so z. B. der « Siam-<br />
Im thailändisch-indochinesischen Qrenzgeibiet.<br />
Observer» (konservativ), die «BangkokTimes»<br />
(liberal), der «Bangkok Daily Mail» (Regierungsblatt).<br />
Die grösste <strong>Zeitung</strong> in siamesischer<br />
Sprache ist der «Sri-Krung».<br />
Das angegriffene Land Indochina wird von<br />
General Decoux im Namen Marschall Petains<br />
regiert. Dieser Mann scheint Vichy treu ergeben<br />
zu sein, denn mit sorgfältiger Pünktlichkeit<br />
hat er die Juden aus Indochina ausgewiesen,<br />
nachdem die diesbezüglichen Gesetze<br />
aus Vichy bekannt wurden. Vor kurzer<br />
Zeit gab er in Hanoi ein Bankett, welchem<br />
auch der Chef der japanischen Ueberwachungskommission,<br />
Sumita, beiwohnte. Dort erklärte<br />
er vor den Ohren der ihm vor die Nase gesetzten<br />
japanischen Polizisten, «dass das jüdische<br />
Element die Ruhe störe».<br />
Obwohl Indochina sowohl an Ausdehnung<br />
als auch an Bevölkerung viel grösser als Thailand<br />
ist, so wird es in seiner Verteidigung dadurch<br />
geschwächt, dass einige Provinzen von<br />
eingeborenen Fürsten regiert werden (Annam<br />
und Cambodia) und ausserdem die Anhängerschaft<br />
de Gaulles in ständigem Wachsen begriffen<br />
ist. Das Land ist sehr reich und wohl<br />
Frankreichs wertvollste Kolonie. Reis ist die<br />
Hauptnahrung und wichtigstes Exportprodukt,<br />
daneben verschaffen Gummi, Zink und Zinn<br />
grosse Reichtümer.<br />
Ein neuer Kampf in den Urwäldern am Me-<br />
Kong hat begonnen. Es würde uns nicht wundern,<br />
wenn nicht alle Waffen, die in Rangoon<br />
ausgeladen werden, über die Burmastrasse<br />
nach China geschickt, sondern via Singapoor<br />
in den Golf von Siam geleitet würden.<br />
Copyright öy Universum Press, Bern.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.<br />
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VI<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
DIENSTAG, 10. DEZEMBER <strong>1940</strong> — N° 50<br />
19<br />
das grösste<br />
Bombenflugzeug<br />
der Welt<br />
Vor mehr als einem Jahr ging durch die Presse<br />
eine aus USA stammende Nachricht, dass die<br />
Pläne für ein alle bisherigen Masse übertreffendes<br />
Bombenflugzeug gestohlen worden wären. Einige<br />
Tage darauf konnte gemeldet werden, die Diebe<br />
wären gefangen genommen und die Beute wieder<br />
eingebracht.<br />
Es handelte sich um die Konstruktionsdetails des<br />
B-19 der Boeing Airplane Co., eines Flugzeugmodels,<br />
dessen Ausmasse rund doppelt so gross sind<br />
als diejenigen der grössten bis heute bekannten<br />
Flugzeuge.<br />
Inzwischen ist der Bau vollendet worden; die<br />
Probeflüge dürften bereits begonnen haben. Damit<br />
wurde auch die Notwendigkeit hinfällig, die gröberen<br />
Einzelheiten zu verheimlichen; denn der<br />
Apparat rückt nun ins Blickfeld der Allgemeinheit.<br />
Der B-19 wurde in einem speziell konstruierten<br />
Hangar der Douglas Aircraft in Santa Monica in<br />
Kalifornien gebaut. Er hat eine Flügelspannweite<br />
von 65 Metern; die totale Länge des Rumpfes<br />
beträgt 41 Meter, das Totalgewicht 70 Tonnen.<br />
Der Apparat fliegt ohne Zwischenlandung 9600 km<br />
weit, was ungefähr einem Viertel des Erdumfanges<br />
am Aequator entspricht. Der Antrieb erfolgt durch<br />
vier Wrighf-Duplex-Sfern-Morore, wovon jeder<br />
2000 PS leistet; die Bedienung beträgt 10 Mann.<br />
Die Konstruktionsweise erlaubt, neben rund 15000<br />
Liter Brennstoff eine Bombenlast von über 25000<br />
Kilogramm mitzuführen (diejenige eines gewöhnli-<br />
chen zweimotorigen Flugzeuges trägt vergleichsweise<br />
zirka 2000 kg.). Jie Höchstgeschwindigkeit<br />
wird mit 320 km angegeben. Als Landungsgestell<br />
dienen drei Riesenräder, von denen jedes rund<br />
500 kg wiegt. Das ganze Flugzeug ist mit Duraluminium<br />
bekleidet und über weite Flächen gepanzert.<br />
Ueber die Bewaffnung ist bis jetzt erst bekannt,<br />
dass auf dem Oberteil des Rumpfes ein<br />
drehbarer Geschützturm eingebaut wird. Die Baukosten<br />
sollen sich auf mehr als 1 000 000 Dollars<br />
belaufen.<br />
Man wird sich fragen, welche Aufgaben ein<br />
solches Riesenflugzeug im Kriege zu erfüllen hat;<br />
da es der Fliegerabwehr ein gutes Ziel bietet und<br />
der Apparat kaum jene Flughöhe erreichen kann,<br />
in denen die Flaks nicht mehr wirksam sind. Vielleicht<br />
ist man sogar geneigt, diese neueste Schöpfung<br />
als nichts anderes zu betrachten, denn als das<br />
Resultat eines gefühlsmässigen «Dranges nach<br />
Die Tragflächen des B-19 gehen ihrer Vollendung entgegen. Sie befinden sich hier auf dem vor einigen<br />
Monaten in der Presse abgebildeten Gestell. Der Vergleich mit dem Mann in der untern rechten<br />
Ecke gibt ein anschauliches Bild von den Riesen-Dimensionen des Flugzeugs.<br />
GrSsserem». Allein, man wird den Amerikanern<br />
genügend praktischen Sinn zusprechen müssen,<br />
um sie nicht in den Verdacht zu ziehen, ein Millionen-Dollarvermögen<br />
für sentimentale Zwecke zu<br />
opfern.<br />
Die Zweckbestimmung des B-19 lässt sich nur<br />
erklären im Zusammenhang mit der besondern<br />
strategischen Lage Amerikas. Jeder Angreifer der<br />
U.S.A. muss vorher die Seeherrschaft erringen, deren<br />
Träger heute noch wie früher die Schlachtschiffe,<br />
also die grössten Flotteneinheiten sind.<br />
Solche schwimmende Ungetüme können mit gewöhnlichen<br />
Bombenflugzeugen nicht oder wenigstens<br />
nicht mit der wünschenswerten Gründlichkeit<br />
angegriffen werden, weil ihre starke Panzerung<br />
ausserordentlich grosse Quantitäten Sprengstoffe<br />
vertragen und weil der Angriff möglichst frühzeitig,<br />
das heisst in weiter Entfernung der amerikanischen<br />
Küste erfolgen sollte. Da dem Kriegsschiff die<br />
Stabilität des festen Bodens fehlt, ist seine Luftabwehr<br />
vermittelst Flab-Geschützen notgedrungen ungenauer,<br />
weshalb die grössere Dimensionierung<br />
des Flugzeuges nicht so sehr ins Gewicht fällt.<br />
Der B-19 wurde vorläufig zu Versuchszwecken<br />
in einem einzigen Exemplar gebaut; falls die<br />
Probefahrten befriedigen, soll, wenigstens gerüchtweise,<br />
die Absicht bestehen, 16 solcher Apparate<br />
zu bauen. 0<br />
Die Masse des Curtiss P-36, eines Jagdflugzeuges<br />
der amerikanischen Flugwaffe ...<br />
verglichen mit denen des B-19.<br />
Der B-19 vor seiner Vollendung in der speziell, gebauten Flugzeughalle in Santa Monica. Wie aus dem Bild ersichtlich ist, gelangen Landeklappen<br />
zur Verwendung; man beachte ferner die drehbare Geschützkanzel auf dem Rumpf des Flugzeuges, ferner die doppelflächigen Höhensteuer.<br />
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so handelt es sich um 14zvlindrie:e Konstruktionen.<br />
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Schweizer Aviatih in Bern<br />
Aus Anlass der bevorstehenden Wiederkehr des<br />
40. Jahrestages der Gründung des Aero-Clubs der<br />
Schweiz fand unter der Losung c-40 Jahre Schweizer<br />
Iuftfahrt> am Samstag im farbenprächtigen,<br />
fahnen- und blumengeschmückten Berner Gasino-<br />
Saal ein Festabend zu Ehren der Pioniere unseres<br />
Flugwesens statt, der sich für alle Freunde der<br />
Luftfahrt zu einem wahrhaft unvergesslichen Erlebnis,<br />
zu einer erhebenden historischen Feierstunde<br />
gestaltete. Der Ae. G. S. durfte mit seinein Appell<br />
einen grossartigen Erfolg verbuchen: au« allen<br />
Richtungen der Windrose strömten die Akteure der<br />
«temps. herolques »<br />
unserer Luftfahrt in der Bundesstadt im der vom<br />
Berner Aero-Glub, insbesondere von den HH. Verkehrsdirektor<br />
Buohli, Ing. Siegfried und Ing.<br />
Steinemann mustergültig organisierten Soiree.<br />
Mit einer eindrücklichen, überaus weihevollen<br />
Ehrung für alle jene Vorkriegspiloten unsere« Landes,<br />
die — Oskar Bider an der Spitze — im Dienste<br />
unserer Luftfahrt ihr Leben einbüssten, nahm die<br />
Abwicklung des reich befrachteten Programms ihren<br />
Anfang, worauf die Versammlung Sympathie-Telegramme<br />
u. a. an General Guisan und Oberstlt. Th.<br />
Real, den ersten Kommandanten der 1914 neu geschaffenen<br />
schweizerischen Fliegertruppe, der gegenwärtig<br />
in Frankreich •weilt, abgehen Hess. Und<br />
während die paar hundert Flieger -und Flugbegeisterten<br />
sich zu tafeln anschickten, entbot Zentralpräsident<br />
Oberst Walo Gerber der zahlreichen<br />
Fliegergemeinde herzlichen Willkommgruss, der im<br />
besondern den HH. Bundesrat Celio, Oberstkorpskdt.<br />
Prisi, Oberstdivisionär Bändi, Kdt. der Fl. u.<br />
Flab. Trp., Regierungspräsident Nationalrat Grimm,<br />
Oberst Isler, Direktor des Eidg. Luftamtes, Generaldirektor<br />
Hunziker von der PTT etc. galt. Ein Sturm<br />
der Begeisterung nach dem andern tobte durch den<br />
Saal und die Blitzlichter der Photographen zuckten<br />
unaufhörlich, als Oberst Gerber<br />
die anwesenden Pioniere begrüsste<br />
und sie namentlich aufrief: Oberst Mtssntr (Feldbach),<br />
langjähriger Präsident und Ehrenpräsident<br />
des Ae. G. S., mit einem Flug von 73 Stunden<br />
Dauer zusammen mit Oberst Schaeck Sieger im<br />
Gordon-Bennet-Wettfliegen 1008 u. Kdt. der echweix.<br />
Ballon-Trp.; Oberst Santtchi (Bern), der 1912 in<br />
Berlin das Brevet als Luftschiffübrer auf Parsevalund<br />
Zeppelin-Luftschiffen erwarb; Oberstlt. v. Guflelberg<br />
(Maienfeld), Kp. Kdt. der ersten Ballon-<br />
mit eigenen Brennstoffreserven doch in Verkehr<br />
blieben, vertrat die zuständige kantonale Behörde<br />
die Ansicht, dass für diese Wagen das Benzinsteuer-System<br />
fallen zu lassen sei und die alte Gebührenordnung<br />
nach PS-Stärke •wieder in Kraft<br />
treten müsse. Unsere Sektion hat damals in einer<br />
Eingabe an den Regierungsrat gegen diese Auslegung<br />
in einem ausführlichen Expose Stellung genommen.<br />
Diese Eingabe blieb bis heute 'inbeantwortet.<br />
Solange nun die Frage nicht abgeklärt ist,<br />
kann die kantonale Motorfahrzeugkontrolle die<br />
Steuerverrechnung, die bereits auf Oktober in Aussicht<br />
gestellt war, nicht vornehmen. Wir sind nun<br />
erneut an den Regierungsrat gelangt mit dem Wun-<br />
Rekrutenschule im Jahre 1900; Prof. Piceard<br />
(Chexbres), der Eroberer der Stratosphäre (1931 sche, man möchte im alten Jahre noch Stellung<br />
und 1932); Oberst Ott, der 1. Zugführer in dernehmen zu diesem Problem. Eine rasche Lösung,<br />
ersten Ballon-Rekrutenschule; Kunstmaler Stelger- sowie die Ausarbeitung eines neuen Steuersystems<br />
Kirchhofer (Kilchberg), der sich schon Ende der für 1941 überhaupt, auf Grund der bedeutend reduzierten<br />
Benzinzuteilungen, liegt im Interesse des<br />
60er Jahre mit Flugproblemen nach der Art der<br />
Vögel und dem Segelflug auseinandersetzte und Staates.<br />
1892 ein Flugzeug mit Doppelpropeller p«tentieren<br />
liess; Oberst Isler, Direktor des Eidg. Luftamtes,<br />
2. Kdt. der Schweiz, Fliegertruppe und Förderer<br />
der Zivil- und Verkehrsaviatik; F. J. Voltz-Sprüngli<br />
(Kilchberg), konstruierte nach der Jahrhundertwende<br />
ein Flugzeug nach dem Enten typ, dessen<br />
Motor aber nur die Hälfte der nötigen Kraft hergab<br />
und die «Ente» nicht «um Fliegen brachte;<br />
Gebr. Armand und Henri Oufaux (Genf), erbauten<br />
1905 ihr erstes Flugzeug und flogen 1910 als erste<br />
über den Genfersee (A. Dufaux liess sich an der<br />
Versammlung krankheitshalber telegraphisch entschuldigen);<br />
Max Bucher (Luzern), erster Schweiz.<br />
Nachtflieger (Oktober 1911 in Dübendorf); Hans<br />
Der Fragebogen für die Neueinteilung<br />
der Kategorien A und B ist da —<br />
und muss bis spätestens 17. Dezember ausgefüllt<br />
und eingesandt werden.<br />
Um festzustellen, wer bei der neuen Treibstoffrationierung,<br />
die, wie bereits gemeldet, auf den Februar<br />
hin in Wirksamkeit tritt, noch Berücksichtigung<br />
finden kann — es wird sich dabei nur noch<br />
um einen Teil der Bezugsberechtigten der Kat. A<br />
und B handeln — versendet die Sektion für Kraft<br />
und Wärme soeben einen Fragebogen an die in<br />
Betracht fallenden Halter.<br />
Mag er eich auf den ersten Blick auch etwas<br />
umfangreich und kompliziert ausnehmen, so erschrecklich<br />
ist die Sache denn doch nicht. Er<br />
heischt ja nur Red' und Antwort auf jene Fragen,<br />
welche auf den Einzelfall zutreffen, womit auch<br />
schon gesagt ist, dass nicht sämtliche Fragen beantwortet<br />
zu werden brauchen. Sie können es auch<br />
rar nicht.<br />
«Die andauernden Scbwierlfkeiten in der Zufuhr<br />
von flüssigen Kraft- und Brennstoffen» — heisst<br />
es da eingangs — «zwingen zu einer feineren<br />
Ausscheidung der Personenwajen und Motorräder<br />
der Kat. A und B und der Lieferwagen nach ihrer<br />
Bedeutung für lebenswichtige Bedürfnisse der<br />
Kriegswirtschaft, der Landesversorgung, der Volksgesundheit<br />
und -Wohlfahrt und für die Aufrechterhaltung<br />
der Existenz der Betriebe und Einzelpersonen<br />
». Voraussetzunj dazu bildet die wahrheitsgetreue<br />
Ausfüllung des Fragebogens; sie erleichtert<br />
die Arbeit der Behörden und ermöglicht<br />
eine gerechte und den Bedürfnissen entsprechende<br />
Zuteilung der knappen verfügbaren Benzinmengen.<br />
Die aufgefüllten Fragebogen sind bis tpitesttns<br />
17. Dezember dtr zustandigen kantonalen<br />
Amfssfell«, in der Regal der kantonalen<br />
Motorfahrzeugkontrolle zurückzusenden.<br />
Eine Frist von sieben Tagen sollte ausreichen,<br />
wenn man sich erinnert, dass im Oktober 1939 für<br />
die Ausfüllung der Fragebogen für die erste Rationierung<br />
nur 5 Tage- gewährt werden konnten, ohne<br />
dass es dabei eine nennenswerte Zahl von Nachzüglern<br />
gegeben hätte. Schliesalich dürfen auch die<br />
Behörden nicht bummeln, denn soll die Grundlage<br />
für die neue Rationierung bis Mitte Januar errichtet<br />
sein, so müssen sie sich mächtig sputen.<br />
Bei der Neueinteilung wirken übrigens diesmal<br />
die Kantone mit, was insofern von Bedeutung ist,<br />
als sie die Verhältnisse an Ort und Stelle kennen.<br />
Nachher wird das in den Fragebogen enthaltene<br />
Material auch noch durch die Experten der eidgenössischen<br />
Behörden verarbeitet. Das heisst also,<br />
dass man diesmal doppelt näht, um Mängel und<br />
Unbllligkeiten soweit als möglich zu eliminieren.<br />
Burkhard (Dübendorf), Inhaber des Brevets Nr. 20<br />
(August 1911), konstruierte u. a. die Grossbomber<br />
«Gothas», die im letzten Weltkrieg ihre Last nach<br />
London und Paris trugen; Alfred Comte (Zürich),<br />
rückte 1914 mit knapp 18 Jahren als jüngster<br />
scbweiz. Militärpilot ein, Einflieger und Akrobatik-<br />
Pilot", Konstrukteur des Kampfflugzeugs AC-1; Dr.<br />
med. Dieterlc (Zürich), studierte 1911—13 ein Taubenflugzeug<br />
anhand von Hunderten von Modellen<br />
Und konstruierte ein solches als ersten «Sturzbomber»;<br />
Prof. Rob. Gsell (Bern), Inhaber des Brevets<br />
Nr. 12 (Mai 1911), im gleichen Jahr Chefpilot bei<br />
Dorner in Johannistal, flog 1913 Weltrekord mit<br />
3 Passagieren, heute technischer Oberexperte des<br />
Luftamtes, sass am Steuer von 177 verschiedenen<br />
Flugzeugtypen; Martin Hug (Zürich), Brevet Nr. 18<br />
(August 1911) auf Grade-Eindecker, setzte sich<br />
1910 für die Gründung des ersten Unternehmens<br />
für gewerbsmässige Passagier-Motorluftfahrt in<br />
Luzern ein, ferner für die Schaffung einer Schweiz.<br />
Flugzeugindustrie, einer Schweiz. Militäraviatik und<br />
eines Schweiz. Zivilflugwesens; Henri Kramer<br />
(Bern), brevetierte 1912 auf Farnian in der Rekordzeit<br />
von 3 Tagen und unternahm 1913 Passagierflüge<br />
über dem Genfersee; Henri Kunkler (St. Gallen),<br />
führte 1911 in Dübendorf die ersten Flugversuche<br />
durch, gewann 1914 am Luzerner Meeting<br />
den Höhenpreis; Henri Pillichody (Zürich), erster<br />
Flugschüler Biders, heute Swissair-Direktor; Carletto<br />
Salvion I, brevetierte 1911 auf Farman in<br />
SEKTION AARGAU. Motorfahrzeugbesteuerung.<br />
Als man im Monat September den in den Kategorien<br />
C und D eingeteilten Personenwagen kein Benzin<br />
mehr zuteilen konnte, diese aber grösstenteils<br />
Diese Memoiren des aus<br />
Solothurn stammenden Kommandeurs<br />
der Schweizergarden<br />
und Günstlings der Königin<br />
Marie-Antoinefte vermitteln<br />
einen interessanten<br />
Einblick In den damaligen<br />
franz. Hof und die Tätigkeit<br />
der Schweizergarde. 300 S,<br />
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Etampes, Chefpilot der ital. Gesellschaft SADA in<br />
Taliedo bis 1914, einziger Ueberlebender der fünf<br />
Tessiner Vorkriegspiloten; Franoois Durafour, konstrierte<br />
das erste Schwanzflugzeug in Europa, flog<br />
1912 über New York und ging mitten in einer Jahrmarkt-Budenstadt<br />
nieder, landete 1922 auf dem<br />
Mont Blanc; Fritz Wellenmann i(Opfikon), trat 1912<br />
an vielen Meetings auf und war 1918 Fluglehrer im<br />
Ausland; Hans Schaer (Bad Henniez), Verkehrspilot<br />
der Swissair, erster Luftverkehrsmillionär<br />
unseres Landes.<br />
Während Bundesrat G e 1 i o in kurzen, treffenden<br />
Worten die bedeutenden Verdienste unserer<br />
Veteranen unterstrich und ihnen Anerkennung und<br />
Dank zollte, stellte Nationalrat Grimm in seinem<br />
Rückblick über die Rolle Berns in der Entwicklung<br />
der Luftfahrt fest, dass es die Aufgabe der Zukunft<br />
sein werde, das Verkehrsproblem in einen<br />
Gesamtrahmen zu spannen und einer Gesamtlösung<br />
entgegenzuführen.<br />
In ungezwungener, humorgewürzter Plauderei<br />
vermittelte alsdann Oberst Isler eine Menge<br />
interessanter Reminiszenzen aus seiner Tätigkeit<br />
als oberster Luftpolizist im eidg. Luftamt und<br />
Oberst Messner, als berufener Sprecher der «aufgeblasenen<br />
Konkurrenz» liess in Kürze Etappe um<br />
Etappe in der Entwicklung des Aero-Clubs nochmals<br />
aufleben.<br />
Nicht dass den Reden an 'diesem Testab'en'd eine<br />
programmfüllende Aufgabe zugekommen wäre,<br />
wenn es sich auch ihretwillen allein gelohnt hätte,<br />
im Kreise der Flieger zu weilen, zumal alle Sprecher<br />
viel Unbekanntes oder in Vergessenheit geratenes<br />
kund und zu wissen taten, so dass auf diese<br />
Weise ein Querschnitt' durch die schweizerische<br />
Fluggeschichte, wenigstens in ihren Anfängen, entstand,<br />
der einen jeden in eeinea Bann ziehen<br />
musste.<br />
der Monatsversammlung<br />
vom 4. Dezember <strong>1940</strong>.<br />
Vorsitz: Präsident Edi Griesser.<br />
Anwesend waren 23 Mitglieder;<br />
5 Kollegen Hessen sich entschuldigen..<br />
Unter Verkehrs- und Berufsfragen folgten einige<br />
Aufklärungen über die Tätigkeit der I.G.C.V.2. Eine<br />
in Aussicht genommene Exkursion zur Besichtigung<br />
von Holzvergasern muss auf einen günstigeren<br />
Zeitpunkt vertagt 1 werden. Hierauf sprach Ernst<br />
Griesser allen Kollegen, die zu dem über Erwarten<br />
grossen Erfolg unseres Unterhaltungsabends beigetragen<br />
haben, den herzlichsten Dank aus.<br />
Der Beginn der Weihnachtsfeier vom 15. Dezember<br />
<strong>1940</strong> wurde auf 15.30 Uhr im «Du Pont»,<br />
1. Stock, festgelegt und dabei die Erwartung nach<br />
pünktlichem Erscheinen, ausgesprochen. Es folgen<br />
noch Einladungen durch Zirkular. An unsere Soldaten,<br />
deren Dienstadresse uns bekannt ist, wird<br />
eine kleine Gabe versandt.<br />
Hier schreibt der ehemalige<br />
Chef der geheimen<br />
Sicherheitspolizei<br />
am Hof Nikolaus II. eine<br />
legendenfreie, nur auf<br />
Tatsachen beruhende<br />
Rasputin • Biographie,<br />
die Aufsehen erregt hat.<br />
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Kein Forscher hat so grossen<br />
Ruhm erworben wie dieser<br />
bescheidene Missionar, dem<br />
es bei seiner Durchquerung<br />
des schwarzen Erdteils in<br />
erster Linie darum ging,<br />
dem schamlosen Sklavenhandel<br />
auf den Leib zu<br />
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Die Berichte zweier Schweizer Offi.<br />
ziere Ober den Marsch nach Moskau,<br />
den denkwürdigen, gigantischen<br />
Rückzug Napoleons von der Bere-<br />
*ina. Eine der trat<br />
heilen der Kriegsgeschichte.<br />
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240 Seiten. 16 Bildtafeln. Fr. 7.80.<br />
Nicht verbummeln!<br />
Den Sektionsvorständen ist bezüglich des<br />
Bezuges der «Automobil-Revue» im kommenden<br />
Jahr von der Zentralverwaltung<br />
unseres Verbandes ein Rundschreiben zugestellt<br />
worden. Es wurde in der vorletzten<br />
Ausgabe der Verbandszeitung publiziert, so<br />
dass wir auf den Abdruck in unserem Chauffeurorgan<br />
verzichten können.<br />
Dagegen erwarten wir von allen Vorständen,<br />
dass sein Inhalt genau befolgt werde.<br />
Jede Bummelei wird sich unangenehm auswirken!<br />
KANTON SCHWYZ. Wir machen unsere Kollegen<br />
auch auf diesem Wege darauf aufmerksam,<br />
dass wir am kommenden Sonntag, den 15. Dezember,<br />
nachmittags punkt 3 Uhr, im Restaurant<br />
«Jäger» in Lachen, eine wichtige Versammlung<br />
durchführen. Es ist Ehrenpflicht aller Kollegen,<br />
daran teilzunehmen. Kollege Ruedi Meier wird<br />
ebenfalls erscheinen und über die wichtigsten Fragen<br />
orientieren.<br />
WINTERTHUR. Ein grosser Versammlunoserfolg.<br />
Die auf dem Gebiete der Benzinrationierung<br />
verfügten neuen Einschränkungen, die eich als<br />
Folge davon ankündigende Arbeitslosigkeit einerseits<br />
und die Diskussion über die Notwendigkeit<br />
der Beschaffung von Ersatzbrennstoffen für die<br />
Motorfahrzeuge anderseits bilden auch unter den<br />
Winterthurer Chauffeuren und Transportarbeitern<br />
Gegenstand leidenschaftlicher Diskussionen. Es war<br />
daher nicht verwunderlich, dass der von unserer<br />
Chauffeurgruppe an alle Interessenten ergangenen<br />
Einladung auf Teilnahme an einer auf letzten<br />
Samstag angesetzten öffentlichen Versammlung in<br />
so grosser Zahl Folge geleistet wurde und der grosse<br />
«Trübli»-Saal auf den letzten Platz besetzt war, als<br />
der Tagespräsident dem Referenten, Kollege Nationalrat<br />
Hermann Leuenberger, das Wort erteilen<br />
konnte.<br />
In anderthalbstündigen Ausführungen und in<br />
der bei ihm bekannten Art orientierte Kollege<br />
Leuenberger über die Verhältnisse auf dem Gebiete<br />
der Brennstoffversorgung unseres Landes im Zeitpunkt<br />
des Kriegsausbruches und die seither an die<br />
Sektion für Kraft und Wärme des eidgenössischen<br />
Kriegs-Industrie- und -Arbeitsamtes und ihre<br />
Expertenkommissionen herangetretenen grossen<br />
Schwierigkeiten.<br />
Geschlossene Grenzen, der Verlust der letzten<br />
Zufuhrwege, der Mangel an Transportmöglichkeiten<br />
haben die Streckung der vorhandenen Vorräte zur<br />
Notwendigkeit gemacht und führten BU den Massnahmen,<br />
welche für die Arbeitnehmer des Stras»<br />
sentransportgewerbes und Werkverkehrschauffeure<br />
so düstere Perspektiven eröffnen. Die daraus resultierende<br />
Unsicherheit und Verbitterung ist verständlich,<br />
hilft aber über die Schwierigkeiten nicht<br />
hinweg. Mutiges Anpacken der Probleme, forcierter<br />
Umbau einer Anzahl Lastwagen auf Holzgas und<br />
ernsthafte Prüfung aller sonst noch? in Frage kommenden<br />
Ersatzbrennstoffe auf ihre Tauglichkeit<br />
drängen sich auf, soll das Gewerbe und die damit<br />
verbundenen Existenzen über Wasser gehalten werden.<br />
Die dem von grosser Sachkenntnis getragenen<br />
Vortrag nachfolgende Aussprache wurde rege benutzt<br />
und bewies dem Kollegen Leuenberger, dass<br />
er nicht nur auf volles Verständnis gestossen ist,<br />
sondern unter den Chauffeuren von Winterthur<br />
manchen dankbaren Freund zählt. Im Treppenhaus,<br />
auf der verdunkelten Strasse setzt sich die eifrige<br />
Diskussion fort. Zuversicht klang trotz allem daraus.<br />
Jawohl, so hiess es, er hat im Grunde genommen<br />
recht: Nur nicht klein belgebenl Hand in<br />
Hand mit der Arbeitgeberschaft und unter der umsichtigen<br />
Führung unseres Verbandes müssen die<br />
Schwierigkeiten gemeistert werden. Es wird und<br />
muss gehen!<br />
ZÜRICH. Taxichauffeure. Monatsversammlung<br />
Donnerstag, 12. Dezember, in der «Urania». Sehr<br />
wichtig!<br />
ZÜRICHSEE LINKES UFER. Am nächsten<br />
Samstag, den 14. Dezember, findet mit Beginn um<br />
20 Uhr, Im Restaurant «Anker», Richterswil, eine<br />
wichtige Versammlung statt. Der Vorstand besammelt<br />
»ich im gleichen Lokal schon um 19 Uhr. Es<br />
stehen wichtige Angelegenheiten zur Diskussion.<br />
Kollegen, wir sagen es in aller Offenheit, dass uns<br />
der Besuch der letzten Versammlung nicht befriedigte.<br />
Wir erwarten von Euch, dass Ihr etwas mehr<br />
Interesse am Verbandsgeschehen beweist.<br />
Achtung!<br />
Wir stehen vor der Jahreswende. Sorge jader<br />
Chauffeurkollege dafür, dass sein Verbandsbuch<br />
am 31. Dezember <strong>1940</strong> in Ordnung Ist.<br />
Handel u. Indu:<br />
Pflege hält den Wagen jung<br />
Ein verschmutztes und schlecht gepflegtes Automobil<br />
ist nicht allein ein hässlicher Anblick, sondern<br />
es erreicht auch niemals die höchstmögliche<br />
Lebensdauer.<br />
Zum rationellen Unterhalt des Wagtnt gehören<br />
einwandfreie Pflegemittel,<br />
Hat beispielsweise die Lackierung ihren jugendlichen<br />
Glanz ein wenig eingebüsst, so ist eine Behandlung<br />
mit Ila-Schleifpaste am Platz, die unter<br />
kreisenden Bewegungen aufgetragen wird, worauf<br />
eine Nachbehandlung mit Ila*Glanzol folgt, um den<br />
erwünschten Hochglanzspiegel «u erhalten. Damit<br />
er möglichst lange vorhält, wird die lackierte Wagenoberfläche<br />
nun mit Ha-Autowachs überdeckt.<br />
Vernickelte oder verchromte Teile aber bleiben am<br />
längsten schön, wenn man sie zum Sehutz mit<br />
Auto fix einstäubt oder anstreicht. Hat sich Rost<br />
bereits anzusetzen vermocht, so entfernt man ihn<br />
zuvor mit Autoxyd. Zur Reinigung der 'Wagenscheiben<br />
endlieh ist dal Emolin entwickelt worden, das<br />
schon wenige Minuten nach dem Auftragen mit<br />
einem Wattebausch sich wieder ebenso abwischen<br />
lägst, worauf das Glas blitzblank sich präsentiert.
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