E_1948_Zeitung_Nr.021
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Dia Ad<br />
Nr. 21 - BERN, Mittwoch, 5. Mai <strong>1948</strong> 44. Jahrgang Nummer: 30 Rp.<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
Schwelst<br />
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2. Grosser Preis der Nationen in Genf<br />
Farina (Maserati) holt sich den Grossen Preis, in welchem der Schweizer de Graffenried den zweiten Platz belegt. -<br />
Sommer (Simca) im Rennen der 1100 ccm-Wagen erfolgreich. - Glauser (Alfa Romeo) und Patthey (M.G.) die Sieger<br />
Sechs Wochen, nachdem der Salon seine Pforten<br />
geschlossen, stand Genf am vergangenen Wochenende<br />
neuerdings im Zeichen des Automobils.<br />
Diesmal galt das Interesse bedeutenden internationalen<br />
Autorennen sowie einem unsern einheimischen<br />
Fahrern reservierten Sportwagenrennen<br />
auf dem 2965 m langen Secheron-Cwcuit, die die<br />
Sportbegeisterten vorab der welschen Schweiz und<br />
des französischen Grenzgebietes in ihren Bann zogen<br />
und eine Anziehungskraft auszuüben vermochten,<br />
die im Vergleich zur Erstauflage dieser<br />
Veranstaltung im Juli 1944 kaum etwas eingebüsst<br />
hat. Von den frühen Vormittagsstunden hinweg<br />
wogte, obwohl der Himmel zeitweise eine ausgesprochen<br />
finstere Miene machte, eine unübersehbare<br />
Menschenmasse zum Schauplatz der Kämpfe<br />
vor den Toren der Stadt hinaus, und als um 2%<br />
Uhr nachmittags das mit Hochspannung erwartete<br />
Ringen um den eigentlichen Grossen Preis stieg, da<br />
mögen es weit mehr als 50000 Zuschauer gewesen<br />
sein, die viele Reihen lief die Strecke säumten.<br />
Dass Tausende und aber Tausende von Besuchern<br />
« motorisiert» waren, davon zeugten die riesigen<br />
Fahrzeugparks und ein Verkehr, der hauptsächlich<br />
nach Schluss des Rennens fast unvorstellbare Formen<br />
annahm, aber dank einer vorbildlichen Organisation<br />
und bemerkenswert guter Disziplin der<br />
Automobilisten reibungslos abgewickelt werden<br />
konnte.<br />
Die Zuschauer, die von 8 Uhr früh bis um die<br />
5. Nachmittagsstunde, mit einem längeren Unterbruch<br />
über die Mittagszeit — se>i es hinterm Lattenhag,<br />
sei es von den Tribünen herab — das sportliche<br />
Geschehen verfolgten, kamen voll auf ihre<br />
Rechnung, wenn auch die beiden internationalen<br />
Treffen aufs neue den Beweis dafür erbrachten,<br />
dass Rennen über eine Distanz von 200 km und<br />
mehr einer gewissen Eintönigkeit nicht entbehren,<br />
sobald einmal die Reihen gelichtet und die Positionen<br />
der « Ueberlebenden > mehr oder weniger geklärt<br />
sind. Dies im Gegensatz zum System, das —<br />
wie 1946 — verschiedene Vorläufe und einen Endfauf<br />
vorsieht, bei dem zwar die Organisatoren<br />
nicht in der Lage sind, mit ebenso starken und mannigfaltigen<br />
Fahrerfeldern aufzuwarten, bei dem<br />
jedoch das Publikum in der Regel viel schärfere<br />
Kämpfe erlebt, weil nur derjenige Aussicht auf Mittun<br />
im Schlusslauf hat, der sich im Ausscheidungslauf<br />
einen der vorderen Ränge sichert und daher<br />
unablässig im Angriff steht.<br />
Das an Ueberraschungen weitaus reichste Rennen<br />
des Tages war ohne Zweifel der<br />
im nationalen Sportwagenrennen. — Unfallfreier Verlauf<br />
Grosse Preis der Nationen<br />
für Rennwagen nach der internationalen Formel<br />
Nr. 1 (bis 1500 ccm mit und bis 4500 ccm ohne<br />
Kompressor), in welchem der Italiener Farina seinen<br />
im Jahre 1946 als Angehöriger der Alfa-Romeo-<br />
Werkmannschaft auf einer Alfetta errungenen Sieg<br />
in souveräner Weise wiederholte, und zwar auf<br />
einem offensichtlich glänzend vorbereiteten 4-Zy-<br />
!inder-16-Ventiler-Maserati mit Zweistufenkompressor,<br />
den er vor wenigen Wochen erst von der Fabrik<br />
in Modena übernommen hat. Abgesehen vom<br />
Tankhalt, durch den er die Spitze für 15 Runden<br />
an unsern hervorragend disponierten Landsmann de<br />
Graffenried verlor, führte Farina den Tanz unentwegt<br />
— vom Start bis ins Ziel — an und sah sich<br />
nicht ein einzigesmal gezwungen, seine Boxe aufzusuchen,<br />
eine Tatsache, die um so eher registriert<br />
zu werden verdient, als alle andern Maseratis —<br />
mit Ausnahme desjenigen de Graffenrieds — mehr<br />
an den Boxen in der Obhut der Mechaniker als im<br />
Rennen lagen. Als ein Fahrer von Klasse erwies sich<br />
neuerdings der Fribourger de Graffennied, der das<br />
Rennen mit einem ebenfalls uhrwerksgleich seine<br />
Runden herunterspulenden Maserati Enrico Plates<br />
bestritt und immerwährend den zweiten Platz innehatte.<br />
Zahlreich mochten die Zuschauer gewesen<br />
sein, die vorübergehend die Hoffnung auf einen<br />
Schweizer Sieg nährten, in jenem Augenblick näm-<br />
Mch, als «Toulon> in 21 Sekunden'dg.s Tank*<br />
geschäft erledigte, für das Farina ungleich längere<br />
Zeit benötigte. Allein, es ist zu bedenken, dass die<br />
schwächere, lediglich mit einem normalen Kompressor<br />
ausgerüstete Maschine Plates auf die Dauer<br />
den fulminanten Attacken des Zweistufenkompressor^Maseratiis<br />
Farinas unmöglich widerstehen<br />
konnte. Die übrigen Maseratis «liefen ferner> oder<br />
überhaupt nicht. Das kommt davon, wenn man das<br />
Training so wenig ernst nimmt wie die Scudenia<br />
Milan, die, alter Uebung gemäss, an der ersten<br />
Sitzung vom Freitagmorgen vergeblich auf sich<br />
warten Hess und deren Wagen nach Schluss des<br />
zweiten Trainings noch immer nicht eingetroffen<br />
waren, weshalb sich Pagani, der seit 1937 zum erstenmal<br />
wieder aktive Fagioli (als Ersatz für Ruggeri)<br />
und der Argentinier B.ucci darauf beschränken<br />
mussten, auf fremden Fahrzeugen wenigstens mit<br />
der Strecke Kontakt zu nehmen. Dass unter diesen<br />
Umständen der Stoll Ruggeris am Sonntag überhaupt<br />
nichts zu zeigen hatte, dass vielmehr seine<br />
Maseratis noch und noch als ständige Gäste die<br />
Boxen bevölkerten, kann nicht verwundem. Auch<br />
Villoresis Zweistufenkompressor-Maserati, der in<br />
St-HeKer am Donnerstag zuvor einen Defekt erlitten<br />
hatte, fiel früh aus Akt und Traktanden.<br />
Einen ausgezeichneten Eindruck hinterliess der<br />
erstmals in der Schweiz gestartete 2-Liter-Ferrori-<br />
Inter mit Sommer am Steuer, der das Rennen ohne<br />
den geringsten Defekt und mit nur einer Runde<br />
Rückstand auf den Sieger beendete. Imponierend<br />
ist auch die Leistung Chabouds auf dem 4,5-Liter-<br />
Delahaye. Er und Sommer waren neben Farina und<br />
de Graffenried die einzigen, die nie zur Behebung<br />
von Defekten an die Boxen fuhren. Vom<br />
Pech schwärzester Sorte dagegen sah sich die<br />
Ecurie France (4,5-Liter-Talbots) verfolgt, indem<br />
Chiron schon bald nach dem Start und Giraud-<br />
Cabantous bei Halbzeit ausfielen. Auch der 4-Liter-<br />
Talbot Pozzis und der neue 4,5-Liter-Wagen gleicher<br />
Marke von Rosier mit etwas kürzerem Fahrgestell<br />
blieben auf der Strecke. Da ferner die beiden<br />
in Pau erstmals gestarteten 1430-ccm-Simcas,<br />
deren Motor übrigens in der Zwischenzeit auf 1498<br />
ccm ausgebohrt wurde, nach anfänglich achtunggebietendem<br />
Rennen wegen Kipphebelbruch aussei"<br />
aden, gingen von 17 Konkurrenten nurmehr 6<br />
durchs Ziel.<br />
für 1100-ccm-Wagen, indem es hier der Organisation<br />
Gordinis gelang, mit Sommer, Bira und Manzon<br />
einen überlegenen dreifachen Sieg unter Dach<br />
zu bringen. Vom Start weg diktierten Sommer und<br />
der siamesische Prinz, die ohne Unterbruch abwechslungsweise<br />
das Szepter führten, ein geradezu<br />
irrsinniges Tempo, das sich auch in der Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
über die 70-Runden-Distanz<br />
deutlich widerspiegelt, die nur um 13 m pro Stunde<br />
unter jener Farinas bei den grossen Kalibern liegt.<br />
Jedenfalls hatten die Cisitalias, die durchwegs mit<br />
Privatfahrern am Volant starteten, gegen diese erdrückende<br />
Ueberlegenheit nichts zu bestellen, um<br />
so mehr, als der Schnellste unter ihnen, der nunmehr<br />
mit einer österreichischen Lizenz wieder aktiv<br />
sich betätigende Stuck schon in der 14. Runde<br />
das Opfer eines Kupplungsschadens wurde.<br />
Verbleibt uns noch des<br />
nationalen Sportwagenlaufes<br />
zu gedenken, der den Reigen der sonntäglichen<br />
Veranstaltungen eröffnete und den Berner Glauser<br />
auf Studers vorjährigem, neu karossierten 2,9-Llter-<br />
Alfa-Romeo nach taktisch klugem, jedenfalls nicht<br />
forcierten Rennen als Tagessieger sah. Auch dieser<br />
< Prix du Cinquantenaire >, der interessanten<br />
Sport bot, brachte Ueberraschungen am laufenden<br />
Band, deren grösste es wohl war, dass sämtliche in<br />
der Klasse 1501—2000-ccm gestarteten Konkurrenten,<br />
unter ihnen auch der Zürcher Ruff (BMW), der<br />
bis zur 20. Runde geführt hatte, mechanischen<br />
Defekten zum Opfer fielen. In der Klasse 1101 bis<br />
1500 ccm heftete der Neuenburger Patthey auf<br />
MG-Kompressor, der als einziger das Rennen in<br />
der gleichen Runde wie Glauser beendete, den<br />
Sieg an seine Fahne.<br />
Haben wir damit den sportlichen Erfolg des<br />
ohne jeden Unfall verlaufenen Genfer Rennsonntages<br />
kurz gestreift, so sei anschliessend noch mit ein<br />
paar Worten die organisatorische Leistung<br />
gewürdigt, von der man sagen darf, sie habe<br />
in den grossen Linien glänzend geklappt, wie man<br />
dies bei den routinierten Genfern gewohnt ist und<br />
wie man dies bei einem solchen Anlass auch verlangen<br />
darf und muss. Zur Detailorganisation, vor<br />
allem soweit sie das nat. Sportwagenrennen und<br />
die Behandlung der Schweizer Fahrer anbetrifft, haben<br />
wir freilich gewichtige Vorbehalte anzubringen.<br />
Hier nämlich können wir uns — und wir wissen uns<br />
bei dieser Feststellung in guter Gesellschaft — des<br />
Eindrucks nicht erwehren, man habe das nationale<br />
Rennen von allem Anfang als notwendiges Uebel<br />
betrachtet und entsprechend unsere einheimischen<br />
Akteure als « quantitö negligeable » behandelt. Wir<br />
gedenken nicht neuerdings an die in der letzten<br />
und vorletzten « A.-R. » angedeuteten Resglementswidrigkeiten<br />
zu erinnern, die man sich in Genf zuschulden<br />
kommen Hess. Sie bildeten die Ursache<br />
>"' "Durchaus den Erwartungen entsprechend verlief<br />
der<br />
Grosse Preis von Genf<br />
zu einem durchaus begreiflichen und berechtigten<br />
Malaise, das sich in der Folge in Fahrerkreisen<br />
breit machte, ein Unbehagen, das am Beginn der<br />
Saison doppelt zu bedauern ist. Dieses Malaise'<br />
wurde natürlich nicht kleiner, als man die Schweizer<br />
Fahrer am Freitagmorgen, dem ersten offiziellen<br />
Training, aus durchaus unerfindlichen Gründen<br />
gar nicht starten Hess, worauf sie sich dann am<br />
Samstagmorgen infolge Zeitmangel auf 6—12-Runden<br />
beschränken mussten, obwohl das Reglement<br />
15 Pflichtrunden vorschrieb, und es trug auch nicht<br />
gerade zur Hebung der Stimmung bei, als man im<br />
Rennen selbst den Helfern unserer Aktiven die Signalgebung<br />
vor den Boxen, die zu jedem geordneten<br />
Rennbetrieb gehört, kurzerhand verbot, während<br />
sie bei den internationalen Rennen selbstverständlich<br />
erlaubt war. Wir begnügen uns mil<br />
dieser AuswaWsendung von Ungereimtheiten, die<br />
sich unsere Aktiven in Genf gefallen lassen mussten<br />
und geben der Hoffnung Ausdruck, man werde sich<br />
bis zum nächsten Rennen in der Calvinstadt zur<br />
Ansicht durchringen, auch die Schweizer Fahrer<br />
hätten — gleich den Ausländern — Anspruch auf<br />
loyale Behandlung. Nach diesen kritischen Bemerkungen<br />
sei übergeleitet zur Berichterstattung über<br />
die einzelnen Rennen.<br />
Links! s : Farina (Maserati), der Sieger im Grossen Preis der Nationen. — Recht»!<br />
ww „r r (rechts), der auf Simca den Grossen<br />
Preis von Genf für UOO-cem-Wagen gewann,<br />
ein Erfolg, der von Prinz Bira (links) mit einem zweiten Platz entsprechend untermauert wur<br />
de. — M i 11 e : Der Berner Paul Glauser auf Alfa Romeo fuhr im nationalen Sportwagenrennen<br />
den Tagessieg nach Hause.<br />
(Photos ATP und Photopress)
AUTOMOBII^REVUE MITTWOCH, 5. MAI <strong>1948</strong> - Nr. 21<br />
Der «Prix du Cinquantenaire»<br />
Der Berner Glauser (Alfa Romeo) in Front.- Patthey (M.G.) Sieger der Klasse 1101 - 1500 ccm<br />
Alle Konkurrenten der Klasse 1501-2000 ccm ausgefallen<br />
Pünktlich um 8 Uhr morgens erfolgte der Start<br />
zum nationalen Rennen, dem « Prix du Cinquantenaire<br />
>, der den Reigen der drei Rennveranstaltungen<br />
des Sonntags eröffnete. Zwölf Teilnehmer liess<br />
das Reglement zu, doch verteilten sie sich nicht<br />
gleichmässig auf die Klassen D, E und F. Bei den<br />
Grossen ist einzig der Berner P. Glauser auf Alfa<br />
Romeo-2,?-Lit©r mit von der Partie, die Klasse E<br />
vereinigt vier Konkurrenten, nämlich Ruff, Dattner<br />
und Noverraz (alle auf BMW-2-Liter) und Glättli<br />
auf Alfa-Romeo-1805-ccm am Ablauf, währenddem<br />
sich das übrige Feld aus fünf MG, einem BMW-1,5-<br />
Liter und einem Oisitalia zusammensetzt. Strahlender<br />
Sonnenschein breitet sich über das Land, und die<br />
Piste ist schon dicht von Zuschauern umsäumt, als<br />
der Rennleiter M. Cuendet, die Startflagge senkt.<br />
Dattner geht sogleich in Führung, gefolgt von<br />
Ruff, währenddem Glauser nicht eben gut wegkommt.<br />
Am Schluss der ersten Runde heisst die<br />
Reihenfolge an der Spitze Ruff, Dattner, Noverraz,<br />
Glauser, Patthey, dieweil der Rest schon deutlich<br />
zurückliegt. De Terra (BMW 1500) hält kurz an der<br />
Boxe; er ist unterwegs vom Bremspedal abgeglitten<br />
und hat den Wagen Hardy Fortmanns 'leicht touchiert.<br />
In der dritten Runde schiebt sich Glauser<br />
an Dattner und Noverraz vorbei auf den zweiten<br />
Platz und bleibt dem führenden Ruff immer dicht<br />
auf den Fersen. Schon ist das Feld weit auseinande-rgezogen<br />
und prompt erlebt man denn auch die<br />
ersten Uefoerrundungen. Noverraz verliert etwas<br />
Boden auf das Spitzentrio; hinter ihm zieht<br />
Patthey rmit seinem MG-Kompressor als erster der<br />
Klasse 1100 mit bestechender Regeknässigkeif seine<br />
Runden, seinen fünften Rang im Gesamtklassernent<br />
sicher haltend.<br />
In der. rückwärtigen Etappe ereignet sich wenig,<br />
abgesehen davon, dass Glättli in der zehnten<br />
Runde durch einen Lagerdefekt zur Aufgabe gezwungen<br />
wird. Und jetzt müss Daftner vor Noverraz<br />
die Waffen strecken, doch vier Runden später, in<br />
der 15., wird der Genfer, nachdem er mit einem<br />
Stundenmittel von 90,304 km/h die bisher beste<br />
Rundenzeit gebucht, durch einen. Federbruch am<br />
Hnken Vorderrad schachmatt gesetzt und verschwindet<br />
von der Bildfläche.<br />
Kurz darauf kommt aus dem Lautsprecher die<br />
Meldung, dass der Leader Ruff, dem Glauser in kurzem<br />
Abstand wie ein Schatten folgt, diese Leistung<br />
noch unterboten und die 13. Runde mit einem Durchschnitt<br />
von 93,385 km/h hinter sich gebracht hat.<br />
Mit dem Ausscheiden Noverraz ist Dattner wieder<br />
in dritte Position emporgestiegen; doch schon in<br />
der nächsten Runde erwartet man ihn vergeblich:<br />
Lagerdefekt — aus! Damit ist von der Klasse 1K<br />
bis 2 Liter der Spitzenreiter Ruff als einziger Ueberlebender<br />
geblieben, aber Glauser lässt sich micht<br />
abschütteln. Im hinteren Feld hat inzwischen Seiler<br />
seinen Markengenossen Fortmann passiert. Der<br />
Ausfall Dattners und Noverraz bringt den zähen<br />
Patthey schon in der Mitte des über 34 Runden<br />
(100,810 km) führenden Laufs an die dritte Stelle,<br />
gefolgt von Grobety (Cisitalia). Aber das Rennen<br />
will weitere Opfer haben, und in der 19. Runde ereilt<br />
auch Seiler das Schicksal in Gestalt eines Vergaserdefektes.<br />
So ergibt sich folgendes<br />
Klassement bei 20 Runden<br />
1. Ruff, BMW<br />
2. Glauser, Alfa Romeo<br />
3. Patthey, MG<br />
4. Grobety, Cisitalia<br />
40:18,2 = 88,280 km/h<br />
40:21,2 = 88,171 km/h<br />
42:16,2 = 84,173 km/h<br />
43:25,9 = 81,921 km/h<br />
Nur die ersten drei liegen in diesem Moment<br />
noch in der gleichen Runde. Wer aber wähnt, es<br />
seien der Ausfälle nun genug gewesen, der irrt.<br />
Nach der 21. Runde flitzt Glauser als Spitzenmann<br />
an der Tribüne vorüber — allein auf weiter Flur<br />
Wo bleibt Ruff? Langsam kommt er an die Boxe<br />
getrudelt und steigt aus. Ein Getriebeschaden hat<br />
ihn aus dem Rennnen geworfen. Bis zum Schluss<br />
treten keine Aenderungen mehr ein; Glauser, der<br />
ein kluges Rennen liefert, fährt, das Heft unangefochten<br />
in den Händen haltend, auf Nummer sicher<br />
und beendet, nachdem alle drei BMW auf der<br />
Strecke geblieben, das Rennen als verdienter Sieger.<br />
Ein ebenso klarer Erfolg lohnt Pattheys ausgezeichnete<br />
Leistung; über die ganze Distanz in de-r<br />
Klasse bis 1100 ccm glatt dominierend, erringt er<br />
mit Rundenvorsprung vor seinen Konkurrenten<br />
abermals, wie 1946 schon, den Klassensieg und belegt<br />
im Schlussklassement den zweiten Rang, wobei<br />
besonders hervorgehoben sei, dass es ihm ais<br />
einzigem gelang, in der gleichen Runde wie der<br />
absolute Sieger das Ziel zu queren.<br />
Der Kampf cier HOOer-Rennwagen eine Beute<br />
Zum zweiten Rennen des Vormittags, dem Grossen<br />
Preis von Genf für Rennwagen von 1100 ccm,<br />
tritt ein internationales Feld von 13 Fqhrern gegen<br />
10.00 Uhr nach Massgabe des Durchschnittes aus<br />
den drei besten Trainingsrunden in folgender Startaufstellung<br />
an:<br />
Trintignant Sommer Bira<br />
Simca Simca Simca<br />
Stuck<br />
Manzon<br />
Cisitalia<br />
Simca<br />
Fischer [°y er . Schell<br />
Simca Cisitalia Cisitalia'<br />
Bernheim<br />
Pesel<br />
Cisitalia<br />
Cisifa ITa<br />
Triverio de Sauge < Robert ><br />
Simca Cisitalia Cisitalia<br />
Sommers auf Simca<br />
Bira und Manzon auf den Ehrenplätzen sichern Gordini einen dreifachen Sieg<br />
Kaum hat sich die Startfiagge gesenkt und das<br />
Startfeld, in dessen vorderster Reihe drei Simca<br />
stehen, in Bewegung gesetzt, so schlängelt sich<br />
Stuck aus der zweiten Startreihe heraus in einem<br />
ebenso schnellen wie kühnen « Umgehungsmanöver<br />
i am äussersten linken Rank der Piste um die<br />
Meute herum und setzt sich in der Kurve zum BIT<br />
hinab den anderen vor die Nase. Allerdings nicht<br />
für lange, denn bei der Rückkehr aus der ersten<br />
Runde hat ihn Sommer bereits verdrängt, und von<br />
hinten setzt Bira zum Angriff auf Stuck an. Schell,<br />
Manzon und Trintignant preschen als nächste vorüber;<br />
auf seinem etwas altertümlich anmutenden<br />
Simca imt «hausgemachter» Karosserie, einem<br />
Wagen, der in diesen scharfen Kampf offensichtlich<br />
nichts 'ZU suchen hat, ist Triverio bereits hoffnungslos<br />
weit zurück. Eine Runde später muss sich Stuck,<br />
wie erwartet, vor Bira beugen und in der fünften<br />
gibt ihm auch Trintignant, der bereits drei Ränge<br />
gut gemacht hat, das Nachsehen.<br />
Dem Felde kurzerhand davonlaufend, liefern<br />
sich Sommer und Bira während der nächsten Runden<br />
ein spannendes Duell. Bald hat der eine, bald<br />
der andere das Kommando inne, bis in der 18.<br />
Runde der Franzose das Ringen endgültig für sich<br />
entscheidet, denn von jenem Augenblick an stellt<br />
der Siamesenprinz weitere Annäherungsversuche<br />
ein. Hinter ihnen klärt sich die Lage allmählich:<br />
Trintignant richtet sich auf dem dritten Platz häuslich<br />
ein, währenddem Schell seinen vierten Rang<br />
an -Mänzon abgeben muss und Stuck an sechste<br />
Stelle zurückfällt. Schon beginnen auch die Ausfälle:<br />
der Schweizer Fischer sieht sich in den ersten<br />
Runden, vermutlich wegen Kolbenschaden, genötigt,<br />
zum Rückzug zu blasen, und in der<br />
14. Runde ist die Reihe an Stuck. Bald nachher<br />
wird Triverio, der gegenüber dem Leader schon<br />
fünf Runden eingebüsst hat, mit der schwarzen<br />
Fahne angehalten und aus dem Rennen genommen.<br />
'Was allerdings fällig War<br />
1. Sommer, Simca<br />
2. Bira, Simca<br />
3. Trintignant, Simca<br />
Offizielle Resultate<br />
Grosser Preis der Nationen, 80 Runden<br />
1. Farina Italien<br />
2. de Graffenried Schweiz<br />
3. Sommer Frankreich<br />
4. Chaboud Frankreich<br />
5. Louveau Frankreich<br />
6. Bucci Argentinien<br />
Schnellste Runde: Farina in 1:38,8 = 108,036 km/h.<br />
Maserati 1498 K<br />
Maserati 1498 K<br />
Ferrari-!nter 2 Liter<br />
Delahaye 4500<br />
De.Iage 3000<br />
Maserati 1498 K<br />
Stand bei 20 Runden<br />
237,2 km<br />
1:12:09,3 = 98,623 km/h<br />
36:24,3 = 97,733 km/h<br />
2:23:58,2 = 98,833 km/h<br />
2:25:46,3 = 97,631 km/h<br />
79 Runden<br />
78 Runden<br />
70 Runden<br />
58 Runden<br />
FARINA<br />
Die nächste Runde bringt insofern einen Coup<br />
de scene, als Trintignant, der seinen driften Platz<br />
sehr sicher gehalten hat/ beim BIT liegen bleibt,<br />
womit Manzon in seine Position nachrückt. So<br />
bleibt die beherrschende Stellung der Simca mit<br />
drei Wagen an der Spitze unerschütfert. Bei einer<br />
Distanz von 70 Runden kommen die Fohrer ohne<br />
Tanken aus, Und Boxenhalte sind denn auch entsprechend<br />
dünn gesät. Vorne begibt sich nichts<br />
Neues, es sei denn, dass das Tandem Sommer/<br />
Bira, das sozusagen ein Rennen für sich fährt, seinen<br />
Konkurrenten Runden und Runden abknöpft —<br />
schon bei Halbzeit haben sie ihnen deren 1—4 abgenommen,<br />
wobei auch Manzon nach verbissenem<br />
Widerstand dran glauben muss — und dass Sommer<br />
seine Rundenbestzeit auf 1 Minute 46,5 Sek.<br />
(100,225 km/h) drückt. Im mittleren Feld hat sich inzwischen<br />
Loyer an den Amerikaner Schell herangepirscht,<br />
und in der 37. Runde verweist er ihn hinter<br />
sich. Gleichzeitig wechselt das Schlusslicht wieder<br />
einmal von Bernheim auf de Sauge, der in der<br />
nächsten Runde die Boxe aufsucht und dabei 65<br />
Sekunden verliert.<br />
ffln Simca I<br />
Summer Simca 6<br />
Trintignant Simta 10<br />
Manna Simta 12<br />
Stuck Cisitalia. 14<br />
Sehen Cisitalia 24<br />
loyer Cisitalia 16<br />
Fischer Simca 4<br />
Pesci Cisitalia 23<br />
Bernhcim Cisitalia 20<br />
Robert Cisitalia 18<br />
de Sauge Cisitalia 25<br />
Trivcria Simca .3J<br />
Farina (Maserati)<br />
Stand bei 50 Runden<br />
1. Sommer, Simca 1,12:09,3 i<br />
2. Prinz Bira, Simca lil2ill,0 ><br />
3. Manzon, Simca, 49 Runden<br />
4. Loyer, Cisitalia, 49 Runden<br />
98,623 IcmAi<br />
98,582 km/h<br />
In brüderlicher Eintracht und bravouröser Manier<br />
runden im Zeichen einer eklatanten Superiorität<br />
Sommer und Bira die Piste, wobei der letztere<br />
seinen Abstand auf seinen Teamkollegen bis auf<br />
etwa 15 Sekunden anwachsen lässt, um dann wieder<br />
aufzudrehen. Aber zu einem Kampf kommt es<br />
aus naheliegenden Gründen nicht mehr, denn wozu<br />
durch eine gegenseitige Jagd die fast hundertprozentige<br />
Siegeschance vielleicht gefährden? Man<br />
schreibt die 54. Runde, als der Franzose Loyer, dem<br />
der vierte Platz sicher scheint, einen Boxenhalt einschaltet,<br />
worauf sein Gisitalia seitwärts .in die<br />
Büsche befördert wird. Die letzten 16 Runden zeitigen<br />
keine Verschiebungen mehr, wenn man vom<br />
Pech des Italieners Pesoi absieht, dem nach einem<br />
sehr gleichmässigen Rennen ausgerechnet in der<br />
Torschlussrunde sein fünfter Rang infolge eines Differentialbruchs<br />
in die Binsen geht.<br />
im Grossen Preis der Nationen siegreich<br />
Der Schweizer de Graffenried (Maserati) ehrenvoller Zweiter vor Sommer (Ferrari)<br />
und Chaboud (Delahaye). — 6 von 17 gestarteten Konkurrenten am Ziel<br />
Nach mehr als zweistündiger Mittagspause besammeln<br />
sich die Formelrennwagen, 17 an der<br />
Zahl, am Start zum Grossen Preis der Nationen,<br />
wobei sich auf Grund der Trainingszeiten folgende<br />
Aufstellung ergibt:<br />
Chiron<br />
Tal bot<br />
Bira<br />
Maserati<br />
da Graffenried<br />
Maserati<br />
Sommer<br />
Ferrari<br />
Farina<br />
Maserati<br />
Rosier<br />
Trintignant<br />
Wimflle<br />
Tal bot'<br />
Simca<br />
Simca<br />
Chaboud Giraud-Cabanlous<br />
Delahaye<br />
Talbot<br />
Ramseier Louveau Pozzi<br />
Maserati Delage Talbot<br />
Bucci<br />
Villoresi<br />
Fagioli<br />
Maserati<br />
Maserati<br />
Pagani<br />
Maserati<br />
Maserati<br />
rOACccuDicrv<br />
Ein infernalischer Lärm lässt die Luft erzittern,<br />
wie das Feld, von Rennleiter Cuendet pünktlich auf<br />
die Reise geschickt, geschlossen in Fahrt kommt, mit<br />
de Graffenried an der Spitze in die Kurve beim<br />
Völkerbundspalais einbiegt und unsern Blicken<br />
Die Koryphäen des Tages in der Karikatur.<br />
Sfart 5 10 15 20 25<br />
SOMMER.<br />
Der Verlauf des HOOer-Rennens in graphischer Darstellung.<br />
GIAU5ER-<br />
entschwindet. Und kaum hat sich die Spannung<br />
etwas gelegt, da stiebt es schon die Avenue de<br />
France hinan, und in atemraubendem Tempo, bereits<br />
stark in die Länge gezogen, über die Zielgerade,<br />
am Leaderbord mit Vorsprung Farina vor<br />
de Graffenried, Bira auf dem zweiten Maserati<br />
Plates, Wimille am Volant des 1,5-Liter Simca, Rosier,<br />
Giraud, Sommer, Fagioli, Chiron, Chaboud,<br />
Pozzi und Trintignant. Pagani, Louveau, Ramseier<br />
und Bucci beschliessen den Reigen. In der nächsten<br />
Runde schon setzt sich.Bira unserm Landsmann de<br />
Graffenried vor die Nase; VHIoresi und Giraud-<br />
Cabantous vertauschen die Plätze, Chaboud stösst<br />
zwei Ränge vor, Fagioli fällt deren zwei zurück,<br />
und hinten, im Bereich der roten Laterne, sind<br />
ebenfalls allerlei Platzgefechte im Gange, die freilich<br />
nicht aHzugrosse Wellen werfen. Und damit<br />
den Zuschauern auf der Tribüne (den zahlenden<br />
wie den Ehrengästen, unter denen sich auch Bundesrat<br />
von Steiger befindet) ja eindrücklich und<br />
klar werde, was wahre Grand-Prix-Atmosphäre ist,<br />
entschliessen sich vom Beginn der dritten Runde<br />
Grosser Preis von <<br />
1. Sommer Frankreich<br />
2. Prinz Bira Siam<br />
3. Manzon Frankreich<br />
•4. Schell<br />
USA<br />
5. «Robert» Frankreich<br />
6. Bernheim Schweiz<br />
7 de Sauge Frankreich<br />
Schnellste Runde: Sommer in 1:46,0 = 100,698 km/h.<br />
Simca-Gordini 1089<br />
Simca-Gordini 1089<br />
Simca-Gordini 1089<br />
Cisitalia 1089<br />
Cisitalia 1089<br />
Cisitalia 1089<br />
Cisitalia 1089<br />
2:06:01,1 = 98,820 km/h<br />
2,06,15,7 = 98,629 km/h<br />
68 Runden<br />
66 Runden<br />
63 Runden<br />
62 Runden<br />
62 Rundon<br />
Solo Glauser P<br />
Nationaler «Prix du Cinquantenairo,<br />
34 Runden - 100,810 km<br />
Bern<br />
Klasse<br />
D, 2001—3000ccm<br />
Alfa Romeo 2,9 Liter K<br />
Klasse F, 1101 — 1 500 ccm<br />
1. Patthey H.<br />
Neuchätel<br />
M.G. 1250 K<br />
2. Grobety V<br />
Villeneuve Cisitalia 1102<br />
3. Fortmann H.<br />
Bern<br />
M.G. 1250 K<br />
4. Gampert B.<br />
Genf M.G. 1250<br />
5. de Terra M.<br />
Zürich B.M.W. 1490<br />
6. de Castella H.<br />
Genf M.G. 1250<br />
Schnellste Rundes Ruff (Zürich) auf B.M.W, in 1:54,3 = 93,385 km/h.<br />
1:10:25,7 = 85,885 km/h<br />
1:12,17,0 =<br />
33 Runden<br />
32 Runden<br />
31 Runden<br />
30 Runden<br />
29 Runden<br />
83,678 km/h<br />
Der Motor des «grossen» Simca der Ecurie Gordini<br />
Der Zylinderkopf des neuen, ausgebohrten Motorblocks, Im Hintergrund die beiden Vergaser. Di« Ventile sind nunmehr<br />
geneigt. (Zeichnung Gedovius)
Nr. 21 - MITTWOCH, 5. MAI 19*8<br />
AUTOMOBIkREVUE<br />
farf« fteeraü 36<br />
de Graffenried Maserati 4<br />
Chiron Talbot E<br />
Sommer Ferrari 2<br />
tira ' Maserati 10<br />
Wimille Simca 22<br />
Trintignant Simca 24<br />
Aosier Talbot 34<br />
fiiraud-Cabantous Talbot 8<br />
Chaboud<br />
5/ort 5 10 15 20 25 50 35 4-5 50 55 60 65 70 75 80<br />
Oelahaye 2G<br />
Pozzi Talbot 28<br />
louveau Delage 46<br />
Bamseier Maserati 42<br />
Villoresi Maserati 18<br />
Socci Maserati 12<br />
Pagani Maserati 14<br />
fagioli Maserati 16<br />
an zahlreiche Konkurrenten, an den Boxen in regelmässigen<br />
Abständen für mehr oder minder<br />
lange Zeit ihre Aufwartung zu machen. Chiron hat<br />
das Schicksal als Ersten erwischt: An seinem Talbot<br />
stimmt mit dem Oeldruck etwas nicht, und der Wagen<br />
wird abgeschoben. Die Geschwindigkeit, die<br />
Farina vorlegt, ist so horrend, dass schon in der<br />
5. Runde sechs Fahrer überrundet sind.<br />
An den Boxen herrscht eine Betriebsamkeit, ein<br />
ununterbrochenes Kommen und Gehen, wie wir es<br />
kaum je bei einem internationalen Rennen erlebt<br />
haben. Man müsste ein Tausendfüssler, bzw. -händer<br />
sein, woHte man alles fein säuberlich notieren,<br />
was sich dort drüben abspielt. Zu Zeiten gibt<br />
sich daselbst die gesamte Scuderia Milan, deren<br />
Mechaniker nichts zu lachen haben, ein Stelldichein,<br />
und mitunter ist die Situation die, dass — bei<br />
Pagani beispielsweise — während einer Runde gefahren<br />
und während drei bis vier Runden<br />
gebaut wird. Kurz, es ist ein Jammer, aber<br />
nicht weiter verwunderlich, wenn man weiss, dass<br />
keiner der drei Wagen beim Training zugegen<br />
war. Um die zehnte Runde, nachdem Giraud-Cabantous<br />
und Wimille einer Attacke Villoresis weichen<br />
mussten, notiert man als zweiten Ausfall denjenigen<br />
des Genfers Ramseief (4-Zylinder-8-Ventiler-<br />
Maserati) infolge defekter Zylinderkopfdichtung.<br />
Ueber das, was sich an den Boxen tut, kann sich<br />
der Berichterstatter hinfort ruhigen Gewissens ausschweigen,<br />
denn es ist das oben angeschlagene,<br />
ewig gleiche Thema, freilich con variazioni, das<br />
das Rennen beherrscht. Auf izwe'i bis drei rote Maseratis,<br />
die hier fast in Permanenz versamme'lt sind,<br />
trifft es jeweilen ungefähr einen blauen Franzosen,<br />
entweder einen Talbot, einen Simca oder — gegen<br />
Ende des Ringens — den einzigen Delage.<br />
Inzwischen wurde Bira von de Graffenried auf<br />
den dritten Platz abgedrängt; Villoresi zeigt dem<br />
Publikum in der Startkurve, was ©ine tete-ä-queue<br />
ist, und Pagani, Trintignant, Fagioli und schliesslioh<br />
auch Bira sind bereits von der Kampfstätte abgetreten.<br />
Auch Wimille, der von der 16. bis zur 21.<br />
Runde an dritter Stelle Hegt, verliert schliesslich<br />
mit dem Ersatz gebrochener Kipphebel volle sieben<br />
Runden.<br />
Stand bei 20 Runden:<br />
1. Farina, Maserati 33:37,8 = 105,798 km/h<br />
2. de Graffenried, Maserati 34:37,2 = 102,772 km/h<br />
3. Wimille, Simca 20 Runden<br />
\\6<br />
Graphik des Grossen Preises der Nationen.<br />
Nichts illustriert besser das Tempo des Spitzenreiters<br />
und das Debakel der Kompressormaschinen<br />
als der Umstand, dass in der 25. Runde Farina und<br />
de Graffenried dem ganzen Feld eine und mehr<br />
Runden abgenommen haben. In der 31. Runde ist<br />
die Reihe an Gigi Villoresi, der beim BIT anhält<br />
und die Weiterfahrt einstellt. Zwei Runden zuvor<br />
knöpfte Farina unserm sich tadellos haltenden<br />
Landsmann die erste Runde ab, womit freilich kein<br />
Definitivum geschaffen ist, denn am Ende der 35.<br />
Runde tankt Farina Treibstoff, was im Handumdrehen<br />
geschieht. Da aber offenbar mit den Kerzen<br />
etwas nicht stimmt, dehnt sich in der Folge<br />
sein Aufenthalt an der Boxe über Gebühr lange<br />
aus, und während Farina und seine Betreuer parlamentieren,<br />
macht de Graffenried seinen Rückstand<br />
wett und übernimmt in der 36. Runde unter<br />
dem tosenden Applaus der Zuschauer das Kommando.<br />
Schliesslich macht sich Farina auf die Verfalgungsjagd.<br />
Drei Runden später lässt sich auch<br />
de Graffenried — und zwar in der fabelhaften<br />
Zeit von 21 Sekunden — den Tank auffüllen u.nd<br />
haut wieder ab, ohne der Führung verlustig gegangen<br />
zu sein. In regelmässiger Fahrt, teilweise von<br />
den Ausfällen profitierend, wird Sommer auf Ferrari<br />
auf den dritten Rang emporgehoben, zumal da<br />
auch der zweite Talbot der Ecurie France mit Giraud-Cabantous<br />
sein Tempo verlangsamt und sangund<br />
klanglos wegen eines Bremsdefektes ausscheidet.<br />
Rosier auf dem neuen 4,5-Liter-Wagen der<br />
Werke von Suresnes erreicht eine Runde darauf<br />
dasselbe Schicksal.<br />
Stand bei 40 Runden (Halbzeit):<br />
1. de Graffenried, Maserati<br />
2. Farina, Maserati<br />
3. Sommer, Ferrari<br />
1:11:11,6 = 99,953 km/h<br />
hl 1:54,2 = 98,966 km/h<br />
Es währt nicht mehr lange, bis Farina zum Generalangriff<br />
auf de Graffenried übergeht, dem er<br />
dank der Kraftreserve seines Maseratis mit Zweistufenkompressor<br />
Runde um Runde ein paar Sekunden<br />
abzwackt. Der Freiburger gibt sich zwar nicht<br />
so ohne weiteres geschlagen und wehrt sich seiner<br />
Haut, so gut er kann. Schliesslich aber weiss er um<br />
die ihm nur in begrenztem Masse zur Verfügung<br />
stehenden PS und verzichtet darauf, sich in ein<br />
Manöver einzulassen, das ihn um den sicher in<br />
Aussicht stehenden zweiten Platz bringen könnte.<br />
In der 51. Runde zieht also Farina wieder an < Toulon<br />
» vorüber. Damit ist der Grosse Preis praktisch<br />
entschieden, wenigstens soweit die ersten Ränge<br />
in Frage stehen. Im übrigen aber will er weiter<br />
seine Opfer haben. Nach einem zweiten Halt<br />
scheidet Wimille mit Kipphebelbruch endgültig aus,<br />
und mit Pozzi verschwindet auch der letzte Talbot<br />
von der Bildfläche. Die weiteren Runden bringen<br />
keine Ueberraschung mehr. Kurz vor 5 Uhr cjuert<br />
Farina als umjubelter Sieger die Ziellinie, gefolgt<br />
von de Graffenried, der sich einer neuen Ueberrundung<br />
nur knapp entziehen konnte und dem für<br />
seine prächtige Leistung eine Spe>zialovation entgegenbrandet.<br />
Nicht genug des Lobes gibt es für<br />
Sommer und den von ihm gefahrenen kompressorlosen<br />
Zweiliter-Ferrari-Inter, dessen Sportversion<br />
gleichentags die italienischen 1000 Meilen gewann,<br />
und auch Chaboud auf dem 4,5-Liter-Delahaye<br />
stach durch seine Zuverlässigkeit und Regelmässigkeit<br />
von allen jenen ab, die schon lange nicht<br />
mehr mit dabei waren. Mit zehn Runden Rückstand<br />
kam Louveau auf einem 3-Liter-Delage als Fünfter<br />
ein, während der Argentinier Bucci auf längst verlorenem<br />
Posten die Ehre der Scuderia Milan wenigstens<br />
teilweise rettete, indem er trotz ungezählten<br />
Halten — ein kleines Leck im Tank zwang ihn stets<br />
aufs neue, Treibstoff nachzufüllen — wieder und<br />
wieder auf Strecke ging, hartnäckig darauf bedacht,<br />
sein erstes Rennen in Europa fertig zu fahren.<br />
Er entpuppte sich hiebe'i als ein Konkurrent,<br />
der es verdiente, seine Fähigkeiten auf einem besser<br />
vorbereiteten Wagen unter Beweis stellen zu<br />
können.<br />
Amerikanischer Forschergeist, gepaart<br />
mit Schweizer Qualitätsarbeit, geben<br />
dem Schweizer FIRESTONE-Reifen sein<br />
besonderes Gepräge. Was Wunder, dass<br />
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Sitzung der Nationalen Sportkommission<br />
Durchführung eines nationalen Autoslaloms in Luzern<br />
am 18. Juli<br />
Unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, Dr. Carl<br />
Napp (Basel) tagte am letzten Samstag in Genf<br />
die Nationole Sportkommission. Sie homologierte<br />
die Resultate des Bergrennens Siders—Montana<br />
vom 21. Dezember des vergangenen Jahres und<br />
anerkannte ferner mit 131,315 km/h den am 28. Februar<br />
<strong>1948</strong> vom Freiburger Benoit Musy auf dem<br />
Abschnitt Saxon—Charrat der Walliser Talstrasse<br />
Brig—Martigny an Bord einer Frazer-Manhattan-<br />
Limousine von 3720 ccm Zylinderinhalt aufgestellten<br />
neuen schweizerischen Tourenwagenrekord über<br />
die Meile mit fliegendem Start.<br />
Sie rollte sodann die schon früher ventilierte<br />
Frage einer Neuregelung der Fohrerklassifizierung,<br />
bzw. des Amateurbegriffs im Nationalen Sportreglement<br />
des ACS neu auf und beauftragte thren<br />
Sekretär, bis kommenden Herbst einen diesbezüglichen<br />
Vorschlag auszuarbeiten, der als Diskussionsbasis<br />
dienen kann und sich grundsätzlich an<br />
das diesjährige bernische Meisterschaftsreglement<br />
anlehnen soll, das eine Einteilung der Amateure<br />
und Experten in zwei Grup>pen (A = Fortgeschrittene,<br />
die an den Sportveranstaltungen bereits mit<br />
gewissen Leistungen aufgewartet haben, und B =<br />
Anfänger) vorsieht. Bei dieser Gelegenheit nahm die<br />
NSK von einem am Tag zuvorSm «Sport» erschienenen<br />
Artikel Kenntnis, der — offensichtlich in völliger<br />
Verkennung der heutigen Lage verfasst — krause<br />
Dinge zum Thema Amateurismus im schweizerischen<br />
AutomobilspoTt enthält, kraus schon deshalb,<br />
weil es in unserm Autosport einen Amateurismus,<br />
wie man ihn in andern sportlichen Disziplinen<br />
kennt, überhaupt nicht gibt. Der gleiche Artikel will<br />
in diesem Zusammenhang den Eindruck erwecken,<br />
als sei der Schweizerische Automobil-Rennsportclub<br />
(SAR) in erster Linie zur Verfechtung von gewerkschaftlichen<br />
Postulaten gegründet worden. Eine<br />
solche Behauptung lässt sich durch nichts besser<br />
widerlegen als durch die Feststellung des Präsidenten<br />
der NSK, wonach die Beziehungen zwischen<br />
ACS und SAR bisher die denkbar besten waren<br />
und die im besagten Artikel ausgesprochenen Vermutungen<br />
jeglicher Begründung entbehren.<br />
Von den übrigen Traktanden, welche die NSK<br />
behandelte, seien stichwortartig folgende erwähnt:<br />
— Mit dem Studium des Problems der finanziellen<br />
Unterstützung der Sportveranstaltungen wurde<br />
eine dreiköpfige Spezialkommission, bestehend<br />
aus den HH. Dr. Napp (Basel), Baumgartner<br />
(Lausanne) und Siegwart (Lmzern) beauftragt.<br />
— Auf Grund der Erfahrungen, die in Zörich-Oerli-<br />
" kon und Genf mit Kleinwagenrennen auf Radrennbahnen<br />
gemacht worden sind, haben die<br />
Organisatoren solcher Veranstaltungen, die<br />
ebenfalls der Sporthoheit des ACS unterstehen,<br />
in Zukunft die übliche BewiHigungsgebühr zu<br />
entrichten.<br />
— Kein Fahrer darf inskünftig ein Pseudonym annehmen,<br />
das einem Gescnlechtsnamen ähnlich<br />
ist oder zu Verwechslung mit einem solchen<br />
Anlass geben könnte.<br />
— Eine von der Sektion Luzern des ACS nachgesuchte<br />
Bewilligung für die Durchführung eines<br />
nationalen Autoslaloms, der am 18. Juli aus Anlass<br />
einet- internationalen Schönheitskonkurrenz<br />
für Automobile in Luzern stattfinden soll, wurde<br />
erteilt. Der Slalom zählt nicht für die Schweiz.<br />
AutomobUmeisterschaft <strong>1948</strong>.<br />
— Die Verhandlungen mit der Sektion Zug über<br />
die eventuelle Organisation des Zugerbergrennens<br />
werden weitergeführt.<br />
— Der im November letzten Jahres gefasste Beschluss,<br />
wonach MHitärkonkurrenten sich an den<br />
sportlichen Veranstaltungen nur mit mindestens<br />
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Biondetti (Ferrari 2000)<br />
zum drittenmal Sieger der Mille Miglia<br />
Nuvolari (Ferrari) muss, an der Spitz« liegend, nach 1300 km aufgeben<br />
m gjossen Kompf der Fahrer und Wagen, zu<br />
dern sich die fünfzehnte Auflage der Mille Miglia<br />
am vergangenen Samstag/Sonntag wieder gestaltete<br />
und dessen Hauptfiguren die Fabrikmannschaft<br />
von Alfa Romeo, Ferrari, Maserati und Cisitalia<br />
waren, ging ein diplomatisches Geplänker<br />
voraus, wobei es dem fixen Enzo Ferrari gelang,<br />
den Leuten von Alfa, welche auf der Suche nach<br />
einem Partner für Sanesi waren, den Campionissimo<br />
Nuvolari vor der Nase wegzuschnappen. Die<br />
Sache war nämlich die, dass sich auch Ferrari nach<br />
einem Ersatz für den verhinderten Treubetzkoy umsehen<br />
musste.<br />
Nicht weniger a!s 187 Wagen treten während<br />
der Nacht vom Samstag auf den Sonntag in Stqrtintervallen<br />
von je zwei Minuten von Brescia aus<br />
die schwere Fahrt über 1830 km italienischer Strassen<br />
an. Nuvolaris Popularität Ist noch immer so<br />
gross, dass er unter polizeilichem Schutz zur Startlinie<br />
schreitet, aber auch Ascari, Cortese und Biondetti<br />
werden mit Beifall überschüttet. Um 4.38 Uhr<br />
am Sonntag hat die letzte Mannschaft das «via»<br />
erhalten, und damit befinden sich 32 Konkurrenten<br />
der Klasse Sportwagen über 2000, 67 der Sportwagen<br />
1100, 37 der Sportwagen 750, 19 bet den<br />
Tourenwqgen 1100 und 32 bei den Tourenwagen<br />
über 1100 auf der Strecke. Kalter Wind, der bald<br />
genug auch streckenweise Regen bringt, streicht<br />
durch das Land, und noch während des Starts treffen<br />
Meldungen von den ersten Ausfällen ein. Zu<br />
ihnen gehört auch Tadini, der schon in Vicenza<br />
seinen Alfa wegen Kupplungsdefektes stehen lassen<br />
muss.<br />
Fantastische Durchschnitte bei der Nachtfahrt.<br />
Den Abschnitt Brescia - Padua erledigt als<br />
schnellster Mann der nächtlichen Kavalkade der<br />
Spitzenfahrer des Maserati-Teams, der beim Grossen<br />
Preis der Nationen in Genf fehlende Ascari mit<br />
dem stupenden Durchschnitt von 145,093 km/h. Sein<br />
Vorsprung gegenüber Cortese (Ferrari) beträgt damit<br />
21 Sekunden, gegenüber Sanesi (Alfa Romeo)<br />
1 Min. 09 Sek., gegenüber Taruffi (Cisitalia, 1200<br />
ccm), 1 Min. 29 Sek. Nuvolari verzeichnet hier noch<br />
einen Rückstand von 21 Sekunden auf Taruffi.<br />
Zwischen Padua und Forli erhöht sich die Zahl<br />
der Ausgeschiedenen weiter, und zugleich wechselt<br />
das Bild in den Spitzenpositionen, um die ein heisser<br />
Kampf tobt. Am Etappenziel in Forli stellt es sich<br />
nämlich heraus, dass Cortese, Taruffi, Nuvolari und<br />
Sanest. mit 2 Stunden 29 Min. genau die gleiche<br />
Zeit notieren. Ascari liegt jetzt 1 Minute, Biondetti<br />
dagegen volle 11 Min. zurück. Das Stundernnitte!<br />
des Spitzenquartetts beträgt bis forli 132,684 km/h.<br />
Immer entschlossener stösst jetzt Bonetto* vor und<br />
übernimmt die Führung der Cisitqliq, zumal Taruffi<br />
inzwischen auf der Strecke geblieben ist.<br />
Nuvolaris Offensive.<br />
Im Abschnitt des Furlo- und des Scheggiq-Passes<br />
löst Nuvolari seine wilde Offensive aus, die ihn bis<br />
Rom an die Spitze des Gesamtklassements trägt,<br />
wo er auf den Zweiten, Sanesi, volle zwölf Minuten<br />
Vorsprung herausgearbeitet hat, währenddem Cortese<br />
in die dritte Position zurückgefallen ist. Ascari<br />
hat sogar drei Ränge eingebüsst und liegt mit einer<br />
Minute Rückstand auf Cortese an vierter Stelle.<br />
Auch das Klassement nach Kategorien wartet in<br />
Rom mit etlichen Rangwechseln auf; so hat in der<br />
Kqtegorie Sportwogen über 2000 der Engländer<br />
Healey (Healey) hinter Sanesi qn zweite Stelle aufgeholt.<br />
Im Vergleich mit dem letzten Jqh^ ist das<br />
Rennen durch ein höheres Tempo charakterisiert,<br />
hat doch Nuvolari als Schnellster die Strecke Brescia—Rom<br />
mit 125,952 km/h — gegen «bloss»<br />
110 km/h bei der Vorjahresqusgabe — hinter sich<br />
gebracht. Nicht gqnz zufällig häufen sich denn<br />
auch nach Pqssieren der Ewigen Stadt die Zwischenfälle,<br />
die einen grossen Teil der ersten Tenöre<br />
ausschqlten. So ist Cortese kurz hinter Rom nicht<br />
mehr «in dem Ding >, Sonesi verfehlt wegen eines<br />
seinen Geist aufgebenden Pneus eine Kurve und<br />
trägt ernste Verletzungen davon, die seine Ueberführung<br />
ins Spital erfordern. Von Ascari fehlt jede<br />
Nachricht, und das einzige, was man von ihm<br />
weiss, ist, dass er die Kontrolle Florenz nicht erefrelcht<br />
hat. Das Rennen scheint jetzt eine sichere<br />
Angelegenheit Nuvolgris, dem Biondetti, allerdings<br />
mit weitem Abstand, qls Zweiter folgt. Auf<br />
dem dritten Platz erscheint nunmehr Bonetto, der<br />
mit seinem Cisitalia Wunder vollbringt. In Florenz<br />
(1114 km) lautet die absolute Rangordnung:<br />
1. Nuvolari 9 Stunden 1 Min. 45 Sek.; 2. Biondetti<br />
9 Std. 31 Min. 25 Sek.; 3. Bonetto 9 Std. 46<br />
Min. 52 Sek.; 4. Amendola 10 Std. 08 Min. 03 Sek.;<br />
5. Dusio 10 Std. 09 Min. 46 Sek.<br />
Der < Campionissimo» scheidet aus.<br />
Amendola wird im weiteren Verlauf des Rennens<br />
bei Reggio Emilio in einen schweren Unfall<br />
verwickelt, der seinem Mechaniker dqs Leben kostet.<br />
Und gleichfalls in Reggio Emilio, wo der letzte Zwischenhalt<br />
der Ferrari-Mannschaft vorgesehen ist,<br />
gibt Nuvolari auf, nach einem Rennen, dqs reich<br />
war an dramatischen Momenten. Mon wusste schon<br />
aus den In Brescia eingehenden Streckenmeldungen,<br />
dass er die Motorhqube seines Ferrari in Rom<br />
weggeworfen, dass überdies die Karosserie und<br />
namentlich ein Kotflügel bei einem leichten cZwischenfall»<br />
einiges abbekommen hatte (der Kotflügel,<br />
war in Tat und Wahrheit weg), doch glaubte<br />
man, der Meister werde sich trotzdem halten können.<br />
Indessen traten nqohher, nqmentlich an der<br />
rechten Hinterradaufhängung, noch derartige Schäden<br />
ein, dass eine Weiterfahrt ausgeschlossen<br />
war. Mit dem Verschwinden Nuvolaris, der nach<br />
1300 km die Führung an Biondetti abgeben muss,<br />
klingt der Rhythmus des Rennens ab, um so mehr,<br />
als nahezu alle Könner von Rang ausgeschieden<br />
sind. Noch nie vielleicht haben die Mille Miglia in<br />
den Reihen der Konkurrenten — auch bei den<br />
Tourenwagen — so scharf aufgeräumt wie dieses<br />
Jahr.<br />
Doch die Ueberraschungen sind noch nicht zu<br />
Ende, (n Alessqndriq wie in AsW bleibt Bonetfo, der<br />
zweite des Gesamtklqssements, qus. Und quch Duslo<br />
wird in der Kontrolle von Asti nicht gesfchtet.<br />
Dort wie hier liegt des Rätsels Lösung wahrscheinlich<br />
im Wersagen der überforcierten Motoren. So<br />
geschieht es, dass Comirqto auf dem Fiat 1100<br />
Im zweiten internationalen Rundrennen von<br />
St-H6lier auf der Insel Jersey vom letzten Donnerstag<br />
kam es zu einem überlegenen Sieg des Engländers<br />
F. R. Gerqrd auf einem zehn Jahre alten<br />
ERA, den er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 140,514 km/h über die 55 Runden der 5,148 km<br />
langen Strecke jagte, ein Stundenmittel, das um<br />
rund 5 km über dem letz.tjährigen liegt, wo bei feinem<br />
R&gengeriesel fünf Runden weniger zurückzulegen<br />
wqren.<br />
Fünf Minuten vor dem um punkt 15 Uhr erfolgten<br />
Start drang nach anhaltenden Regengüssen die<br />
Sonne durch das Gewölk und tat das ihre, um<br />
die Piste in kurzer Zeit aufzutrocknen. Sozusagen<br />
auf der Startlinie ereignete sich die erste Sensation,<br />
indem Gigi Villoresi als einziger Abgesandter des<br />
Kontinents mit einem Schaithebeldefekt stehen<br />
blieb. Das aus 21 Konkurrenten sich zusammensetzende<br />
Feld stob mit Parnell, Bira und Abecassis<br />
(alle auf Mase^qN) an der Spitze von dannen, gefolgt<br />
von Gerqrd und Mays quf ERA. Schon in der<br />
zweiten Runde eeigte indessen der Siqmese dem<br />
Vorjqhressieger PorneH dqs Schlusslicht. Nachdem<br />
die Mechaniker den Schaden behoben hatten,<br />
suchte Villoresi mit etwelch&r Verspätung den Anschluss<br />
an das Gros sicherzustellen, doch schied er<br />
nach der sechsten Runde mit einem Ge+riebeschqden<br />
aus. Ungefähr gleichzeitig streckte Mays<br />
mit Motorschaden als Folge fehlenden Oeldrucks<br />
die Waffen, und die Gebrüder Fred und Joe Ashmore,<br />
der eine ouf einem ERA-E, der andere auf<br />
einem öltern Modell der gleichen Marke, mussten<br />
sich gleichfalls geschlagen bekennen.<br />
Bis zur 17. Runde hiess die Reihenfolge an der<br />
Spitee Bira, Porneil, Gerqrd und Abecassis. Dann<br />
aber begqnn sich das Blatt zu wenden. Während<br />
Heath sein Gefährt, einen neuen kompressorlosen<br />
:2-Liter-Alta, der der internationalen Formel Nr. 2<br />
Sportwagen an zweite Stelle gelangt, gefolgt von<br />
BrambHIa auf einem Wagen gleichen Typs, und von<br />
Guido Scagliarini, dem einzigen Ueberlebenden<br />
des Cisitalia-Teams. Biondettis Stundenmittel bis<br />
Asti liegt mit 118,392 km erheblich unter jenem Nuvolaris,<br />
und bis zur Kontrolle Turin, wo die Reihenfolge<br />
unverändert bleibt, sinkt es auf 116,444 km/h.<br />
Mille Miglia:<br />
Die zehn Besten im Gesatntklassement:<br />
1. Biondetti/Navone, Ferrari 2 Liter 15:05:44<br />
= 121,227 km/h<br />
2. Comlrato L./Comirato D., Fiat 1100 16:33:08<br />
3. Apruzzi/Apruzzi, Fiat 1100 16:52:30<br />
4. Terigi/Berti. Fiat-Stanguellini 1100 16:57:10<br />
5. Scagliarini/Maffiodo<br />
6. Bianchetti/Cornaggia, Alfa Romeo 17:02:43<br />
7 Scagliarini C./Masi, Fiat 1100 17:14:39<br />
8. Cristiilini/Nasi, Fiat 1100 17:17:04<br />
9. Healey D./Healey J. England, Healey 2443 17:26:10<br />
10. Colnaflhi/Pezzoni, Fiat 1100 17:27:56<br />
13. luranVSandri, Healey 2443 17:32:12<br />
(Erster der Kategorie Tourenwqgen) >» 104,174 km/h<br />
Siehe auf Seite 19 eine Aufnahme vom Eintreffen<br />
Biondettis am Ziel in Brescia.<br />
Gerard auf ERA Sieger in St-Helier<br />
entspricht, hinter die Boxe schob, kämpfte<br />
sich Gerard auf den zweiten Platz vor. Kurz dqrauf<br />
geschah das Unerwartete, dass Bira, der einen<br />
Oelverlust signalisierte, an die Boxe gondelte, um<br />
Treibstoff und Oel zu tanken und Reifen zu wechseln,<br />
wodurch er die Führung an Gerard verlor, die<br />
dieser bis zum Ende des Rennens nicht mehr abgab;<br />
Gerard war — nebenbei bemerkt — der einzige<br />
Pilot eines Kompressorwagens, der die ganze<br />
Distanz ohne- Ergänzung des Treibstoffvorrates<br />
durchstand.<br />
Bira war seines Zwischenhalts wegen quf den<br />
vierten Platz abgestiegen, wogegen Abecassis in<br />
der. 34. Runde an Parnell vorüberrauschte, um den<br />
also erkämpften zweiten Rang bis ins Ziel nicht<br />
mehr aufzugeben. Ein Zwischenfall ereignete sich<br />
in der 36. Runde, als sich Gilbey mit seinem Maserati<br />
in einer Kurve dreimql überschlug, wobei er<br />
wie durch ein Wunder völlig unversehrt blieb. Die<br />
restlichen zwanzig Runden, in deren Verlauf sich<br />
Gerard einen Vorsprung von einer Runde auf Abecassis<br />
herauswirtschqftete, brachten keine wesentlichen<br />
Verschiebungen mehr.<br />
DAS<br />
KLASSEMENT<br />
(55 Runden ä 5,148 km - 283,18 km)<br />
1. Gerard, 6-Zyl.-ERA 148t 2:00:55,2 » 140414 km/h<br />
2. Abecassis, 6-Zyl.-Maserati 14?6 54 Runden<br />
3. Parnell, 4-Zyl.-Maserati 1496 54 Runden<br />
4. Bira, 4-Zyl.-Maserati 1496 54 Runden<br />
5. Ansell R. £., 4-Zyl.-Maserati 1496 53 Runden<br />
6. Bolster, 6-Zyl.-ERA 1488 53 Runden<br />
7 Salvadori, 4-Zyl.-Maserati 1496 51 Runden<br />
8. Ansell G. E„ 6-Zyl.-ERA 1488 51 Runden<br />
9. Cowell, 12-Zyl.-Lagonds 4480 48 Runden<br />
10. Benett, 6-Zyl.-Talbot 4480 44 Runden<br />
11. Richardson, 6-Zyl.-ERA-Riley 1496 41 Runden<br />
12. Brooke, 6-Zyl.-ERA 1488 41 Runden<br />
13. Baring ,6-Zyl.-Maserati 1496 31 Runden<br />
14. Harrison, 6-Zyl.-ERA 1488 25 Runden<br />
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zur Abwechslung vor Sommer (beide auf Simca) führte.<br />
-Ä<br />
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eröffnet, die sieh hier eben auf die 100 km lange « Reise > begeben.<br />
iHHÜiiib&äJHL, "<br />
Der Start zum Grossen Preis von Genf.<br />
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Oldsmobile 180 078 •<br />
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der Mittelklasse 102 808<br />
1021 23<br />
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Bulck<br />
246115 •<br />
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.<br />
, , . • - < • • • . • . • • » y o O f t<br />
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BERN, 5. Mai <strong>1948</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
II. Blatt<br />
BERN, 5. Mai <strong>1948</strong><br />
U. S. A.<br />
Kontraste<br />
Neue Produktionskrise<br />
in der amerikanischen Autoindustrie?<br />
Eine falsche Prognose.<br />
Die Rückkehr zum « Käufermarkt», von der im<br />
In- und Ausland so viel die Rede gewesen ist, hat<br />
sich als Wunschtraum erwiesen. Die unrichtige<br />
Voraussage von einem Zusammenbruch des Altwagenmarktes<br />
und einem Ueberfluss an Neuwagen<br />
geht vor allem auf eine missverständliche Marktanalyse<br />
der Zeitschrift « Time » vom 8. März zurück,<br />
deren Mitarbeiter die Lage des Altwagenmarktes<br />
in Detroit studierten. Aus den an sich sehr<br />
interessanten Ergebnissen ihrer Untersuchung zogen<br />
sie falsche Schlüsse, die ein verzerrtes Bild der<br />
wahren Situation ergaben, Folgende Talsache liegen<br />
diesem Fehbchluss zugrunde;<br />
Bei einer Enquete im Altwagenzentrum Detroit«<br />
stellten die Reporter fest, dass die Aufgelder, die<br />
für alte Wagen bezahlt wurden, erheblich geschrumpft<br />
waren. In zahlreichen Fällen befürchteten<br />
die Händler ihren bevorstehenden Ruin. Sie<br />
hatten sich mit allen möglichen Wagenmarken eingedeckt<br />
und begegneten plötzlich einem seit<br />
Kriegsende nicht mehr erlebten Kaufwiderstand.<br />
Nur wenige Modelle, z. B. Cadillacs, konnten noch<br />
mit einem Aufgeld von mehr als 1000 Dollar über<br />
dem Neupreis abgesetzt werden, wogegen selbst<br />
nagelneue Fords, Chevrolets und Pontiacs (die hur<br />
drei Meilen gefahren waren, so dass sie legal als<br />
Altwagen oder gebrauchte Wagen verkauft werden<br />
konnten) «höchstens» 300 Dollar extra brachten,<br />
während noch vor einem Jahr das Aufgeld nur bis<br />
zu 700 Dollar betragen hatte. Einen fabrikneuen<br />
Oldsmobile konnte man für angeblich 200 Dollar<br />
unter Fabrikpreis erstehen, einen Kaiser oder Frazer<br />
sogar für 1000 Dollar weniger. Bedeutete das<br />
nicht, dass 1. der Altwagenmarkt zusammengebrochen,<br />
2. die Sparguthaben so geschrumpft waren,<br />
dass da6 Publikum für Autos einfach nicht mehr<br />
soviel wie früher ausgeben konnte, und 3. dass es<br />
froh sein könnte, überhaupt noch ein paar Dollar<br />
für einen gebrauchten Wagen zu erhalten?<br />
Der dritte Punkt ist besonder» interessant,<br />
wenn man sich die Gründe für das Zustandekommen<br />
des Trugschlusses überlegt, wovon oben die<br />
Rede ist. Die « Time » führte ihre Umfrage im Februar<br />
durch. An sich erreicht der Altwagenmarkt<br />
gerade in diesem Monat seinen Tiefstand; heiler<br />
war es ein Rekordtief. Amerika hatte einen Winter<br />
erlebt, der Wochen hindurch die Strassen unpassierbar<br />
machte. In weiten Teilen des Landes<br />
war an Autofahren nicht zu denken. Natürlich<br />
kaufte unter diesen Umständen auch niemand einen<br />
Wagen. Die Altwagenhändler wussten jedoch, dass<br />
die Konjunktur wenige Wochen später wiederkehren<br />
werde. Wenn es gelang, die Altwagenpreise<br />
schnell noch weiter zu drücken, so Hess sich vielleicht<br />
ein Teil des Publikums in eine Panikstimmung<br />
versetzen und dazu verleiten, Altwagen um<br />
jeden Preis loszuschlagen. Mit anderen Worten:<br />
Vielleicht war das Gerede Von der Rückkehr des<br />
« Käufermarktes » eilns Art Börsenmanöver.<br />
Die Altwagenpreise steigen wieder.<br />
Heute, knapp sieben Wochen nach der Umfrage<br />
von « Time », sehen die Zahlen schon wesentlich<br />
anders aus. Konnte man noch vor sieben Wochen<br />
angeblich einen Oldsmobile für 200 Dollar<br />
unter Fabrikpreis kaufen, so stimmt dies jedenfalls<br />
jetzt nicht mehr. Vor mir liegt die OccasioiLswagenseite<br />
der «New York Times» vom 17. April, die<br />
folgende, unter Hunderten herausgegriffene Angebote<br />
erhält:<br />
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Chevrolet Aerosedan <strong>1948</strong> 2195 1381.25<br />
Oldsmobile Futuramic <strong>1948</strong> 3475 2235<br />
Pontiac Hydramatic Cabr. <strong>1948</strong> 3095 2165<br />
Studebaker Champion <strong>1948</strong> 2375 1677<br />
Wenn es jemals einen «Verkäufermarkt» gegeben<br />
hat, dann heute, wie aus diesen Preisen eindeutig<br />
hervorgeht. Wer einen neuen Wägen, gleichviel<br />
welcher Marke, besitzt, braucht ihn nur um<br />
die nächste Strassenecke zu fahren und kann ihn<br />
dann als gebrauchten Wagen mit mehreren hundert<br />
Dollar Verdienst absetzen. Dabei — und das<br />
ist wesentlich — hat die eigentliche Fahrsaison<br />
noch nicht eingesetzt. Man kann deshalb nahezu<br />
mit Sicherheit voraussagen, dass wenigstens im<br />
Laufe des Sommers die Preise für gebrauchte und<br />
« gebrauchte » Wagen noch weiter emporschnellen<br />
werden.<br />
Weiterhin ungedeckte Nachfrage nach neuen<br />
Wagen.<br />
Eine Prognose der Marktgestaltung lässt sich<br />
natürlich nicht ausschließlich auf zwei oder- drei<br />
(Von unserem New Yorker Korrespondenten)<br />
Zahlengruppen stützen, die die Preise in zwfei oder<br />
drei verschiedenen Zeitpunkten wiedergeben; Sie<br />
muss darauf basieren, wieviele Kaufreflektanten<br />
und wieviele neue Wagen vorhanden sind; Die<br />
Käufer gliedern sich in zwei Kategorien: jene, dieunter<br />
allen Umständen einen Altwagen kaufen, und<br />
jene, die sich einen sogenannten alten, in Wahrheit<br />
neuen Wagen zulegen, weil sie sich keine direkte<br />
Lieferung haben sichern können. Nur diese<br />
verhinderten Neuwag*enkäufer bestimmen die Preisentwicklung.<br />
Liefert die Industrie genügend Neuwagen,<br />
so fallen diese Kunden auf dem Altwagenmarkt<br />
fort. Es erhebt sich daher die Frage, ob im<br />
laufenden Jahre die- Fabriken imstande sein werden,<br />
den Bedarf der Neuwagenkunden zu • befriedigen.<br />
Die Antwort lautet: Nein. Selbst wenn <strong>1948</strong><br />
einen Produktionsrekotd bringen sollte, wird die<br />
Industrie den Neuwagenbedarf nicht befriedigen,<br />
können. Ein Rekordjahr mit mehr als 5 Millionen!<br />
Wagen bliebe noch immer hinter dem aufgespeicherten<br />
Bedarf zurück, der von verschiedenen Seiten<br />
auf 6 bis 12 Millionen Autos taxiert wird. Aber<br />
mit einem Rekordjahr ist gar nicht zu rechnen. Die<br />
jüngsten Entwicklungen lassen darauf schliessen,<br />
dass die Automobilwerke die grössten Schwierigkeiten<br />
haben werden, die Vorjahresproduktion wieder<br />
zu erreichen. Unter den<br />
Ursachen<br />
hiefür seien erwähnt:<br />
1. Streiks. Bisher ist die Autoindustrie von i<br />
grösseren Streiks verschont geblieben; dennoch:<br />
haben sie Arbeitsniederlegungen in anderen Schlüsselindustrien<br />
fühlbar in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Der Kohlenstreik im März und April führte dazu,<br />
dass General Motors allein 200 000 Arbeiter vorübergehend<br />
entlassen muss, weil der Nachschub<br />
von Stahl und Eisen unterbrochen ist. Anderes<br />
Werke sehen sich derselben Notwendigkeit gegen- s<br />
über.<br />
2. Lohnforderungen. Die Chrysler-Werke<br />
sind von einem unmittelbar bevorstehenden Streik<br />
ihrer gesamten Belegschaft bedroht. Auch, in den<br />
Aus der Transport- und Verkehrskommission<br />
der Vereinten Nationen<br />
Die vom Wirfschaft-srat der Vereinten Nationen<br />
ins Leben gerufene Transport- und Verkehrskommission<br />
hatte an ihren früheren Sitzungen für die<br />
Behandlung der mehr regionalen Probleme des<br />
Transportwesens die Schaffung sogenannter «Inland<br />
Transport Comittees » vorgeschlagen. Für das<br />
Wirtschaftsgebiet Europas ist dieser Vorschlag<br />
auch bereits verwirklicht, wurde doch der « Commission<br />
Economique pour I'Europe» eine besondere<br />
Unterabteilung in Gestalt des «Comite des<br />
Transporte Interieurs » angegliedert.<br />
Der Aufgabenkreis der Kommission umfasst in<br />
erster Linie Transport- und Verkehrsprobleme, die<br />
über den geographischen Rahmen einer regionalen<br />
Kommission hinausgehen und von keiner ändern<br />
Institution der Vereinten Nationen gelöst werden<br />
können. Auf dem Gebiete des Autoverkehrs hat die<br />
Kommission an ihrer letzten Sitzung in Genf, vom<br />
12.—20. April, folgende wichtige Fragen behandelt:<br />
1. Revision der Abkommen von 1926<br />
über S t r as s en v e rk e hr und Motortransportwesen.<br />
Diese beiden Konventionen sind nach der übereinstimmenden<br />
Auffassung der Kommission überholt,<br />
weshalb der « Conseil Economique et Social »<br />
eingeladen wurde, innerhalb eines Jahres eine<br />
Konferenz von Fachleuten für die Revision der<br />
beiden genannten Konventionen einzuberufen.<br />
Als Unterlage für die Arbeiten der Konferenz<br />
würden in erster Linie die unmittelbar vor dem<br />
Kriege durchgeführten Untersuchungen des Völkerbundes<br />
dienen, ferner die gegenwärtig vom europäischen<br />
Comite des Transports Interieurs durchgeführten<br />
Studien sowie alle von Mitgliedstaaten<br />
der Vereinten Nationen und von internationalen<br />
Organisationen eingereichten Vorschläge. Die Kommission<br />
hat ausdrücklich den Wunsch formuliert,<br />
dass die wichtige und weittragende Aufgabe einer<br />
Revision der beiden Konventionen von 1926 in<br />
enger Zusammenarbeit mit allen interessierten<br />
Stellen gelöst werden solle.<br />
2. Koordination der Binnentransporte.<br />
Auf Ersuchen des Internationalen Arbeitsamtes<br />
hat die Kommission dieee Frage erneut geprüft, ist<br />
aber zum' Schlüsse gekommen, dass sich eine be*<br />
friedigende Koordination auf internationaler Basis<br />
so lange nicht verwirklichen lässt, als sie auf nationalem<br />
Boden keine grösseren Fortschritte macht.<br />
anderen Werken planen die Arbeiter, ihren Lohnforderungen<br />
nötigenfalls durch Streik, besonderen<br />
Nachdruck zu verleihen.<br />
3. Oel- und Benzinverknappung. Die<br />
amerikanische Treibstoffläge ist völlig undurchsichtig.<br />
Im Januar und Februar zwang die Brennölknappheit<br />
die Werke zu vorübergehender Einschränkung<br />
der Erzeugung. Für den Spätsommer<br />
wird eine ähnliche Knappheit vorausgesagt.<br />
4. Neue Modelle. Einem schwer beweisbaren<br />
Gerücht in der Industrie zufolge war bei<br />
mehreren Werken die Umstellung auf die « radikal<br />
neuen » Modelle <strong>1948</strong>/49 mit unerwarteten Schwierigkeiten<br />
verbunden, die zu unvorhergesehenen<br />
Produktionsstauungen führte,,<br />
5. Stahl. Die « A.-R. » hat an anderer Stelle<br />
wiederholt auf die katastrophalen Auswirkungen<br />
der andauernden Stahlversorgungsschwierij»keiten<br />
auf die amerikanische Autoindustrie aufmerksam<br />
gemacht.<br />
| 6. M a rsh aM-Pl an. Unentbehrliche, schon<br />
jettst'; nicht im Ueberfluss vorhandene Rohstoffe<br />
werden für ausscramerikSnische Lieferungen abge-<br />
;7. Geldmarkt. Besonders die neuen Fabriken<br />
stossen auf gewisse, Finanzierungsschwierigke.itcn.<br />
Anderseits zwingt das Absinken der Sparguthaben<br />
und die anhaltende Preissteigerung die<br />
Autöfabriken dazu,, ihre Preise mögliebst tief zu<br />
Es war unvermeidlich, dass bei der Diskussion<br />
dieser Frage die zwei politischen und wirtschaftlichen<br />
Konzeptionen, die heute die Welt in,zwei<br />
Lager spalten, ebenfalls zum Ausdruck kamen. Die<br />
amerikanischen Delegierten zeigen sich ganz offensichtlich<br />
jeder Planung auf dem Gebiete de« Transportwesens<br />
abgeneigt, währenddem die Vertreter<br />
von Ländern mit linksgerichteter Führung eine gewisse<br />
Koordination als nötwendig erachten.<br />
.; 3. Verkehrsstatistik.<br />
j| Leute vom Bau wissen zur Genüge, dass die<br />
Statistiken auf dem Gebiete des Verkehrs immer<br />
noch sehr lückenhaft und schwer vergleichbar sind.<br />
Alle nationalen und internationalen Stellen, die<br />
sich mit Verkehrsfragen zu befassen haben, empfinden<br />
dies als ausgesprochenen Mangel. Wohl wurden<br />
vor dem letzten Weltkrieg % wiederholt Anstrengungen<br />
unternommen, um die" Verkehrsstatistiken<br />
zu erweitern und zu vereinheitlichen, jedoch<br />
ohne grossen Erfolg.<br />
Die Kommission empfiehlt daher dem « Conseil<br />
Economique et Social », das Generälsekretariat der<br />
Vereinten Nationen, und zwar insbesondere die<br />
Abteilung Transporte und Verkehrswesen, solle<br />
zusammen mit allen übrigen interessierten Stellen<br />
ein Programm für den Ausbau und die Vereinheitlichung<br />
der Verkehrsstatistik ausarbeiten. Bei der<br />
Aufstellung der Statistiken selbst erachtet die<br />
Kommission eine grösstmögliche Dezentralisation<br />
als wünschenswert<br />
Allgemeine«.<br />
Zum Schluss seien noch einige Bemerkungen<br />
allgemeiner Art beigefügt, die.sich einem Beobachter<br />
der Diskussionen im Schosse der Kommission<br />
unmittelbar aufdrängten.<br />
Keinem Beobachter kann es auch entgehen, wie<br />
wichtig alle diese Arbeiten für die Schweiz sind<br />
und wie oft unser Land berufen wäre, einen wertvollen<br />
Beitrag an die Lösung wichtiger Probleme<br />
zu leisten. Ebensooft erscheint es auch als dringend<br />
erwünscht, dass jemand die berechtigten<br />
Interessen der Schweiz in den verschiedenen<br />
Organen der Vereinten Nationen vertrete.<br />
Es bleibt daher zu hoffen, unser Land werde in<br />
immer steigendem Masse an den Arbeiten der unpolitischen<br />
Organisationen der Vereinten Nationen<br />
teilnehmen, vorläufig vielleicht nur mit beratender<br />
Stimme, aber möglichst bald als gleichberechtigtes<br />
Mitglied.<br />
mr.<br />
halten und die an sich gerechtfertigten Aufschläge<br />
vorerst noch nicht oder nur in geringem Masse vorzunehmen.<br />
Diese Erwägungen führen zu vorsichtigerem<br />
Kalkulieren und vorsichtigerem Produzieren,<br />
d. h, es werden weniger Wagen herausgebracht.<br />
Wie weit wirken sich diese Umstände in der<br />
Praxis aus? Die Antwort ist eindeutig: die Autoverknappung<br />
steigt von Monat zu Monat. Mehrfach<br />
hat die « A.-R. » schon darüber berichtet, wie<br />
eine Fabrik plötzlich entdeckt, dass nach einem<br />
Jahre fieberhafter Rekordproduktion ihr Auftragsbestand<br />
grösser ist als je zuvor. Derartige Phänomene<br />
sind zur Regel geworden. Beispielsweise erzeugte<br />
Chevrolet 1947 rund 905 000 Personen- und<br />
Lastwagen, und der Lieferungsrückstand des Werkes<br />
ist heute um 40 % grösser als vor einem Jahr!<br />
Zum ersten Male hat Kaiser-Frazer bei der Zuweisung<br />
von Neuwagen an Händler zum Quotensystem<br />
greifen müssen — währenddem bisher Kaisers<br />
und Frazers die einzigen Wagen waren, die<br />
man ohne Wartefrist kaufen konnte —, und zum<br />
ersten Male werden Kaisers, und Frazers «gebraucht<br />
» über dem Fabrikpreis angeboten; Hudson<br />
kann mit seinen Aufträgen .nicht Schritt halten,<br />
Studebaker kann es nicht, Nash kann es nicht, und<br />
wer glaubt, einen Plymouth in weniger aU 18 Monaten<br />
erhalten zu können, wird als unverbesserlicher<br />
Optimist verlacht.<br />
Autos sind eine gute Kapitalanlage.<br />
kommt dieses beispiellose Anschwellen<br />
der Nachfrage? Es ist beispiellos, denn noch im<br />
Vorjahre war die Marktlage nicht so gespannt wie<br />
heute. Zwei Gründe verdienen neben den vielen,<br />
den Lesern der « A.-R. » schon geläufigen, besondere<br />
Beachtung. Zum einen sind viele Neuwagenbesitzer<br />
6chon wieder zu Altwagenbesitzern geworden.<br />
Zwischen zwei und drei Millionen Personen,<br />
die sich normalerweise alle ein bis zwei Jahre<br />
einen neuen Wagen kaufen (und auf dieser Gruppe<br />
beruht die Prosperität der,, amerikanischen Automobilindustrie),<br />
haben ihn geliefert erhalten, haben<br />
ihn ein, zwei und mehr Jahre benutzt und stellen<br />
sich jetzt sozusagen wieder hinten an; im laufenden<br />
Jahr wird sich diese Gruppe um weitere zwei<br />
Millionen vergrössern. Und zum andern: Ein Auto<br />
ist eine gute Investition. Die unleugbare Kriegspsychose<br />
in den USA veranlasst Millionen, sich<br />
nach wertbeständigen Objekten umzusehen, die<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach in einem Kriege<br />
nicht erhältlich sind. Und selbst wenn man von der<br />
Kriegspsychose absieht, bleibt noch die viel realere<br />
Rüstungspsychose. Der Käufer liest die <strong>Zeitung</strong>süberschriften<br />
und überlegt sich, ob es nicht das<br />
Gescheiteste 6ei, wenn man seine Ersparnisse in<br />
einer Ware anlege, die, worauf alle Vorzeichen<br />
hindeuten, noch wesentlich knapper werden wird<br />
als sie heute schon ist? Ernst Behrendt.<br />
Neue Steuersorgen amerikanischer Autofahrer<br />
In New York ist wieder einmal eine Automobilgebrauchssteuer<br />
Von 5 Dollar pro Personenwagen<br />
zur Diskussion gekommen, die dazu beitragen soll,<br />
das Budget auszugleichen. Gegenüber dieser Tendenz<br />
nach weiterer Belastung wartet die AAA<br />
mit einer Zusammenstellung von Zahlen auf, die<br />
beweisen, dass der New Yorker Autofahrer zu<br />
den meistbesteuerten Bürgern gehört. Er zahlt pro<br />
Jahr $ 14.50 für Nummernschildgebühren, $ 24.00<br />
an staatlichen Benzinsteuern, $ 9.— an Bundesbenzinsteuern.<br />
$ 10.00 an städtischen Verkaufssteuern,<br />
die zu den vorhergenannten hinzukommen,<br />
$ 30.00 an Bundesverkaufssteuern für Wagen<br />
und Reifen; hiezu kommen jeden Tag zwischen<br />
$ 20.00 und $ 1.00 an Brücken- und Wegegeldern,<br />
d.h. bis zu $ 365.00 pro Jahr, und, auch bei den<br />
leichtesten Verkehrsvergehen, Polizeibussen von<br />
$ 4.00 bis $ 15.00 für die erste Uebertretung; im<br />
Wiederholungsfälle erhöhen sie sich bis auf $ 60.00<br />
und darüber. Die Steuern allein (ungerechnet die<br />
Bussen) ergeben in drei Jahren so viel, wie der<br />
Ankauf eines neuen Autos kostet. E. B.
10 AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH. S. HAI <strong>1948</strong> - Nr. 21<br />
Frühjahrstagung der FIA<br />
Ein umfangreiches Arbeitsprograiniti<br />
(wbg.) Die Föderation Internationale de 1'Automobile<br />
(FIA) wird vom 11.—13. Mai <strong>1948</strong> in Turin<br />
und in Stresa zu ihrer diesjährigen Frühlings-Voltversammlung<br />
zusammentreten. Es handelt sich<br />
nicht um die jährliche Generalversammlung, die<br />
auch dieses Jahr im Herbst in Paris stattfindet!<br />
wird, vielmehr treffen sich die FIA-Delegierten in<br />
der Stadt der italienischen Automobilindustrie und<br />
an den Ufern des Lago Maggiore zur<br />
50-Jahrfeier des Automobilclubs von Italien.<br />
Die Frühjahrstagung wird daher auch keine endgültigen<br />
Beschlüsse fassen, sondern sie dient in erster<br />
Linie dazu, diese Beschlüsse vorzubereiten. In<br />
der Tat bandelt es sich darum, das im Krieg verlorene<br />
Terrain aufzuholen und eine Reihe von Problemen<br />
zu bereinigen, die während der Dauer der<br />
Feindseligkeiten nicht erörtert und noch weniger<br />
gelöst werden konnten.<br />
In der Folge geben wir einen Auszug aus den<br />
Traktandenlisten der vier internationalen Kojpmis-<br />
6ionen, die bei dieser Gelegenheit tagen werden.<br />
1. Sp o r t k o m m issi o n :<br />
Modifizierung einer Reihe von Artikeln des internationalen<br />
Sportreglementes, Antrag auf Homologierung<br />
als internationaler Rekord der Klasse A,<br />
der Weltrekorde John Cobbs, Regelung der mit<br />
der internationalen Tourenwagenformel zusammenhängenden<br />
Fragen und schliesslich Abänderung einiger<br />
Daten des « Internationalen Sportkalenders »<br />
für das laufende Jahr.<br />
2. Technische Kommission:<br />
vom 11.—13. Mai in Turin und Stresa<br />
(Von unserem Pariser Korrespondenten)<br />
Diese Kommission wird sich insbesondere mit<br />
der Normalisierung der Aütomobilkonstruktion auf<br />
Grund von Vorschlägen zu befassen haben, die inzwischen<br />
vom «Internationalen Normenbureau»<br />
und vom «Bureau Permanent International» der<br />
Automobilkonstrukteure in Paris ausgearbeitet<br />
wurden. Ueber 26 verschiedene technische Artikel<br />
der «internationalen Konvention von 1926» werden<br />
zur Abstimmung gelangen. Im weiteren gilt es,<br />
die schwierige Definition der Zweitaktmotoren und<br />
die genaue Umschreibung des Begriffes «Automobil<br />
» festzulegen, da bei künftigen Konkurrenzen<br />
voraussichtlich bald auch Fahrzeuge starten wer'<br />
den, die nicht durch Ottomotoren, sondern durch<br />
Turbinen bzw. Raketenantrieb fortbewegt werden.<br />
(wbg.-Korr.) In der französischen Presse sind<br />
in den letzten Tagen verschiedene Informationen<br />
über die Treibstoffzuteilung an ausländische Autotouristen<br />
und insbesondere über die Festsetzung<br />
einer neuen Benzinkontingents auf Grund der bereits<br />
bestehenden Kreditbriefe veröffentlicht worden,<br />
die zum Teil verfrüht, zum Teil ungenau sind.<br />
Wir haben uns deswegen an zuständiger Stelle<br />
über die derzeitigen Vorschriften erkundigt und<br />
folgenden Bescheid erhalten. Das bisherige System<br />
der<br />
Benzinkreditbriefe<br />
ist an 6ich während de6 ganzen vergangenen Winters<br />
in Kraft geblieben und im Rahmen der bestehenden,<br />
stark beschränkten Versorgungsmöglichkeiten<br />
im Verkehr mit ausländischen Automobilisten<br />
auch tatsächlich angewendet worden. Für die<br />
nächsten drei Monate ist indessen noch keinerlei<br />
neues Kontingent auf Grund dieser Kreditbriefe<br />
festgesetzt worden und konnte es auch nicht, weil<br />
die Treibstoffbehörden selbst noch nicht genau<br />
wissen, über wieviel Treibstoff sie vom 1. Mai ab<br />
tatsächlich verfügen werden.<br />
Nicht weniger kompliziert ist die Frage der Oktanzahl<br />
der handelsüblichen Treibstoffmischungen.<br />
AüS dem hier bestehenden Unterschied zwischen<br />
kontinentalen und amerikanischen- Treibstoffen<br />
ergeben sich immer»wieder Schwierigkeiten, insbesondere<br />
für die amerikanischen Wagen, die in<br />
Europa im Verkehr stehen.<br />
FRANKREICH<br />
3. Die Touristikkommiseion<br />
wird sich mit den-verschiedenen Projekten für den<br />
internationalen Straßenverkehr befassen, die in Genf<br />
Treibstoffzuteilung an ausländische Automobilisten in Frankreich<br />
Neues Regime in Sicht<br />
tensivieren, dass der gesamte Treibstoffbedarf für<br />
den internationalen Transit- und Touristenverkehr<br />
durch die französischen Raffinerien voll gedeckt<br />
werden kann. Da aber der Zustrom ausländischer<br />
Automobilisten schon im Hinblick auf die grossen<br />
internationalen Kongresse des Sommers und des<br />
Herbstes (UNO-Tagung in Paris) ständig zunehmen<br />
wird, bemüht man sich jetzt schon, eine Erhöhung<br />
der Treibstoffzuteilung an ausländische Automobilisten<br />
zu ermöglichen, ohne dadurch die französische<br />
Devisenbilanz stärker zu belasten. Es ist daher<br />
beabsichtigt,<br />
erhöhte Treibstoffrationen gegen Zahlung in<br />
Devisen<br />
an ausländische Autotouristen zu verabreichen. Da<br />
ein solches Verteilung6system gewisse technische<br />
Vorbereitungen bedingt, wird es voraussichtlich<br />
nicht vor I. Juni <strong>1948</strong> in Kraft treten können.<br />
Bis zu diesem Datum bleibt das bisherige System<br />
der Benzinkreditbriefe mit den jeweils festgesetzten<br />
Rationen in Kraft. Wie bisher werden<br />
diese Kreditbriefe in der Schweiz durch den ACS<br />
und den TCS verabfolgt. Sobald die Zuteilung erhöhter<br />
Rationen durch ^evisenzahlung möglich<br />
wird, sollen die Kreditbriefe endgültig dahinfallen.<br />
Indessen steht heute noch nicht fest, zu welchem<br />
Preis — in Devisen — die Abgabe französischen<br />
Treibstoffs erfolgt.<br />
Wesentlich bleibt dabei, dass der ausländische<br />
Automobilist, der nach Frankreich kommt, auch<br />
vom 1. Mai ab nicht «' auf dem Trockenen » sitzt<br />
und nicht auf den Schwarzmarkt angewiesen ist.<br />
Dr.W.Bg.<br />
ausgearbeitet und auch bei der letzten Tagung der<br />
«Internationalen Handelskammer» beraten wurden.<br />
Die Kommission wird sich ausserdem mit<br />
dem Ergebnis der Arbeiten des gemeinsamen<br />
Komitees FIA—ATI zu befassen haben und<br />
die gegenwärtigen Möglichkeiten erörtern, jeden<br />
ausländischen Automobilisten, der einen nationalen<br />
Führerausweis besitzt, zur Benützung und zur<br />
Führung eines Wagens zu ermächtigen, der in dem<br />
jeweiligen Aufenthaltsland immatrikuliert ist.<br />
Die «Commission du Tourisme» verfolgt im<br />
weiteren das Ziel der systematischen Erziehung des<br />
Automobilisten und der übrigen Strassenbenützer<br />
zu jener Verkehrsdisziplin, an der es leider in vielen<br />
Ländern) auch in der Schweiz, noch mangelt.<br />
Wir können diesen summarischen Ueberblick<br />
über die kommende FIA-Tagung nicht besser beschliessen<br />
als mit der Wiedergabe der Tagesordnung<br />
der letzten der internationalen Kommissionen,<br />
der<br />
IV. Verkehrs-und Zollkommission.<br />
Sie wird 6ich ü. a. mit folgenden Punkten zu befassen<br />
haben: Gemeinsames «Carnet de Passage<br />
FIA-AIT», Ausdehnung der Grenzpassierscheine<br />
auf Anhänger, Klärung der Frage der Automobilisten<br />
mit zwei verschiedenen Wohnsitzen (Schweizer<br />
Antrag), Vereinfachung der Formalitäten für<br />
eingebaute Radioapparate beim Grenzübertritt,<br />
Verabfolgung von Triptyks für mehrere Fahrten<br />
(Schweizer Antrag) u.a.m. Die Verkehrs- und Zollkommission<br />
wird sich des weiteren mit den Abänderungen<br />
befassen, welche durch Umwandlung<br />
der BITAC in den neuen Organismus der International<br />
Road Union (IRU) aufgeworfen werden,<br />
und scbliesslich wird sie zur Aufstellung von Normen<br />
für die internationale Kennzeichnung von Motoren<br />
und Chassis schreiten, eine Frage, die schon<br />
seit längerer Zeit einer befriedigenden internationalen<br />
Lösung harrt.<br />
Die Fülle an Stoff, der zur Beratung 6teht, wird<br />
die Frühjahrstagung der FIA natürlich nicht daran<br />
hindern, auch gewisse politische Fragen zu diskuren.<br />
Neue Probleme wurden durch die bedauerliche<br />
Spaltung des europäischen Kontinentes in<br />
einen West- und einen Ostblock und durch die in<br />
absehbarer Zeit zu erwartende Bildung eines westdeutschen<br />
Dreizonenstaats aufgeworfen. Es ist mit<br />
Sicherheit anzunehmen, dass die FIA-Delegierten<br />
sich auch in Turin und Stresa wieder als wahre Diplomaten<br />
erweisen werden und dass ihre Arbeit<br />
mit zur Befriedung der Welt und zur raschen Normalisierung<br />
der touristischen Beziehungen zwischen<br />
den Völkern führen wird.<br />
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Was nun die Verteilung in den Sommermonaten<br />
<strong>1948</strong> anbelangt, so lässt sich heute schon sagen,<br />
dass die Minimalration von höchstens 135 Liter pro<br />
Monat voraussichtlich schon ab l.Mai für alle ausländischen<br />
Automobilisten eine Erhöhung erfahren<br />
kann, dass aber die Höchstzuteilung des vergangenen<br />
Sommers (500 Liter pro Monat) fürs erste noch<br />
nicht wieder in Erwägung gezogen wird. Die Devisenlage<br />
gestattet der französischen Regierung<br />
eben noch nicht, ihre Petroleumimporte so zu in-<br />
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ergebnislos verlaufen war, weil diese mit den Unterlagen<br />
nicht herausrücken wollte und anscheinend<br />
eine Verzögerungstaktik befolgte, um die Verbände<br />
vor ein fait accompli stellen zu können, beriefen<br />
sie auf letzten Freitag eine Versammlung ein, woran<br />
auch ein Teil der grossrätlichen Kommission<br />
und eine Reihe weiterer Mitglieder des Grossen<br />
Rates teilnahm. Nach einem Referat von Dr. Raaflaub,<br />
Sekretär der FRS, wurde beschlossen, in<br />
einer Eingabe an die heute Mittwoch zusammentretende<br />
Kommission die Fehler aufzudecken, welche<br />
in den zahlenmässigen Angaben der Botschaft enthalten<br />
und die dazu angetan sind, ein unrichtiges<br />
Bild der Leistungen des Motorfahrzeugs einerseits,<br />
der Aufwendungen für die Strassen anderseits zu<br />
erwecken. Die Verbände glauben Anlass genug zu<br />
Im Schosse der Thurgauischen Strassenverkehrsliga<br />
gab kürzlich Regierungsrat Dr. Roth, der<br />
Chef des Strassen- und Baudepartements, eine<br />
Orientierung über den weiteren Ausbau des Strassennetzes<br />
dieses ostschweizerischen Kantons. Von<br />
seinen 806 km Länge ist etwa die Hälfte ausgebaut<br />
oder staubfrei gemacht. Für die Erstellung von Belägen,<br />
also den Strassenausbau, stehen die Einnahmen<br />
au6 den Automobilsteuern, Fahrradtaxen und<br />
aus dem Benzinzollanteil zur Verfügung, Quellen,<br />
die 1947 sehr ergiebig geflossen sind, brachten doch<br />
die Autosteuern rund 1,3 Mill, Fr. und der Benzinzollanteil<br />
den noch nie erreichten Betrag von<br />
650 000 Fr. ein, währenddem er in den besten Vorkriegsjahren<br />
400 000 Fr. nie überschritt. Auf jeden<br />
Fall, so betonte der regierungsrätliche Sprecher,<br />
kommen die von den Automobilisten und Radfahrern<br />
aufgebrachten Gebühren mit Einschluss des<br />
Benzinzollanteile restlos den Strassen zugute, doch<br />
müssen für diese noch erhebliche Summen für die<br />
Strasaen aus allgemeinen Staatsmitteln aufgebracht<br />
werden.<br />
Seine erste und wichtigste Aufgabe erblickte<br />
der Chef des kant. Strassen- und Baudepartements<br />
in der tunlichst raschen Staubfreimachung eines<br />
möglichst grossen TeÜ6 des Strassennetzes. Durch<br />
Verwendung leichter und billigerer Belagsarten<br />
hofft man pro Jahr 25—30 km ausbauen zu können,<br />
womit in verhältnismässig kurzer Zeit die<br />
Staubplage zur Hauptsache beseitigt wäre. Letztes<br />
Jahr wurde mit einer Ausbaulänge von 23 km in<br />
haben, das Ziffernmaterial der regierungsrätlichen<br />
Botschaft genauer unter die Lupe zu nehmen und<br />
zu «sezieren», um den Mitgliedern des Grossen<br />
Rates — denen die Eingabe gleichfalls zugehen<br />
wird — gewisse nicht ganz unanfechtbare Methoden<br />
zu enthüllen, die hier anscheinend praktiziert<br />
werden sollen.<br />
Dringen die Kreise des Strassenverkehrs bei der<br />
Kommission soweit durch, dass diese dem Parlament<br />
die Rückweisung der Vorlage beantragt, so<br />
wäre damit schon einiges gewonnen. Für den Fall<br />
aber, dass die Dinge einen anderen Verlauf nehmen<br />
und der Grosse Rat dem Entwurf zustimmt,<br />
der eine durchschnittlich 29prozentige Steuererhöhung<br />
vorsieht, ist die Ergreifung des Referendums<br />
schon heute beschlossene Sache. Sofern sich jedoch<br />
die Behörden bereit finden, mit den Motorfahrzeugbesitzern<br />
auf einer vernünftigen Basis zu verhandeln,<br />
werden diese einer in erträglichem Ausraass<br />
gehaltenen Heraufsetzung der Verkehrssteuern<br />
wohl kaum durch alle Böden hindurch Widerstand<br />
entgegensetzen, sondern mit sich reden<br />
lassen.<br />
Strassenausbaupläne im Thurgau<br />
dieser Hinsicht ein verheissungsvoller Anfang gemacht.<br />
Was das eidgenössische Talstrassenprogramm<br />
anbelangt, so stellte Regierungsrat Dr. Roth fest,<br />
dass derzeit die finanziellen Grundlagen für dessen<br />
Inangriffnahme noch nicht vorhanden seien. Ein<br />
Ansatz dazu findet sich im Bundesfinanzprogramm,<br />
das vorsieht, dass der Bund den<br />
Kantonen für diesen Zweck während zehn Jahren<br />
einen jährlichen Beitrag in der Höhe von 7,5 Mill.<br />
Fr. leistet. Das ist indessen nach der Auffassung<br />
auch des thurgauischen Baudirektors ungenügend,<br />
sowohl in quantitativer Hinsicht als auch<br />
wegen der zeitlichen Befristung.<br />
Als Durchgangsstrassen kommen für den Kanton<br />
Thurgau nach diesem Programm zwei Slrekken<br />
in Frage, nämlich jene von Islikon über Frauenfeld—Neuwilen<br />
nach Kreuzungen und jene von<br />
Aadorf nach Wil. Kann die Strasse nach Kreuzungen,<br />
mit Ausnahme der geplanten Umfahrungen<br />
von Frauenfeld, Müllheim und Neuwilen, zur<br />
Hauptsache dem bisherigen Trasse folgen, 60 erfordert<br />
die Strecke Aadorf—Wil ein vollständig<br />
neues, wobei u. a. die Umfahrung von Aadorf ins<br />
Auge gefasst ist. Vorläufig genügt es, die Linienführung<br />
dieser Projekte festzulegen und das Gelände<br />
gegen Ueberbauung zu sichern, was in einiger<br />
Zeit der Fall sein wird.<br />
Dringender ist für den Kanton heute allerdings<br />
der Ausbau der Thurtalstrasse von Frauenfeld bis<br />
Rbmanshorn und Arbon, wofür die Studien abgeschlossen<br />
sind. Die Projekte sehen eine Reihe von<br />
Korrektionen bei Ortsdurchfahrten, die Ereteljung<br />
einer Umfahrungsstrasse bei Mettendorf und die<br />
Beseitigung gewisser Niveauübergünge vor. Von<br />
den Umgehungsstrassen abgesehen, sollten die Ausbauarbeiten<br />
im Laufe der nächsten Jahre auegeführt<br />
werden können.<br />
Strassenausbau im Kanton Freiburg<br />
Die Studienkommission für die Verbesserung<br />
der Hauptstrassen im Kanton Freiburg hat das<br />
Projekt für die Korrektion und Verbreiterung der<br />
Ueberlandstrasse Bern—Vevey über Flamatt—<br />
Freiburg—Marly—Posieux—Riaz—Bulle und Chätel<br />
St. Denis bereinigt. Wie Regierungspräsident<br />
Bäriswil betonte, besteht unter den gegenwärtigen<br />
Finanzverhältnissen kaum eine Möglichkeit zur<br />
Verwirklichung grosser strassenbaulicher Projekte.<br />
Indessen beabsichtige die Baudirektion, die Verbreiterung<br />
der Strasse Flamatt—Freiburg demnächst<br />
in Angriff zu nehmen (womit sie des Dankes<br />
aller Strassenbenützer gewiss sein dürfte!).<br />
Teilweiser Ersatz des Traras durch denTrolieybus<br />
in St. Gallen<br />
Seit geraumer Zeit steht in St. Gallen die Frage<br />
nach einer Ueberholung, bzw. Erneuerung und Ergänzung<br />
des Wagenparks der städtischen Trambahn<br />
zur Diskussion, der zum Teil stark veraltet<br />
ist. Aber nicht nur das Wagenmaterial, auch die<br />
vom Tram benützten Strassen vermögen angesichts<br />
des unaufhaltsam steigenden Verkehrsvolumens<br />
den an 6ie gestellten Anforderungen nicht mehr zu<br />
genügen. Ein Ausbau der betreffenden Strassenzüge<br />
würde jedoch beträchtliche Mittel verschlingen,<br />
weshalb denn auch der Stadtrat nach gründlichem<br />
Studium des ganzen Problems dem Gemeinderat<br />
den Antrag auf teilweise Umstellung des Trambetriebes<br />
auf den Trolleybusbetrieb unterbreitet<br />
hat. Die Absicht geht dahin, die Diagonal-Tramverbindung<br />
Heiligkreuz—Bahnhof—Teufenerstrasse<br />
—Nest durch einen Trolleybusdienst zu ersetzen,<br />
während der Trambetrieb in der Ost—West-Richtung,<br />
von Neudorf—St. Fiden via Hauptbahnhof<br />
nach Bruggen vor allem aus finanziellen Ueberlegungen<br />
beibehalten werden soll. Auf diese Weise<br />
ist es auch möglich, die durch die Umstellung der<br />
Linie Heiligkreuz—Nest freiwerdenden Wagen der<br />
Trambahn auf der Linie Neudorf—Bruggen einzusetzen<br />
und die ältesten, rund ein halbes Jahrhundert<br />
im Betrieb stehenden Fahrzeuge auszuschalten.<br />
Der Gemeinderat hat nun vor kurzem die Vorlage<br />
des Stadtrates gutgeheissen, bzw. dem Kreditbegehren<br />
zugestimmt, das zu diesem Zweck Ausgaben<br />
in der Höhe von rund 5 Millionen Franken<br />
(Fr. 540000.— für die Errichtung der Oberleitung,<br />
2,61 Mill. Fr. für die Anschaffung von 18 Trolleybussen<br />
und 1,475 Mill. Fr. für den Bau eines neuen<br />
Wagendepots, Fr. 240 000.— für die gleichzeitige<br />
Anschaffung zweier Autobusse für den städtischen<br />
Autobetrieb) vorsieht. Die Vorlage ist noch dem<br />
Volke zu unterbreiten.<br />
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12 AUTOMOBIL-REVUE Mirnrocn, 5. MAI I18 - Nr. 21<br />
Zu wenig Parkierungsraum auch in Bern<br />
Mit zunehmendem Verkehr, so führte Ge-<br />
meinderat Dr. Freimüller aus, kommt auch der Parkierungsfrage<br />
ständig vermehrte Bedeutung zu.<br />
Wo «s angängig war, wurden Parkierungsmöglichkeiten<br />
geschaffen, wie z. B. die Hirschengrabenanlage<br />
und in sämtlichen Gassen und den Plätzen<br />
der Innerstadt, soweit sie nicht zeitweise durch<br />
den Markt belegt sind oder die Fahrbahn bei<br />
wechselseitiger Parkierung für den Zubringerdienst<br />
benötigt wird. Zur Zeit wird auch geprüft, ob die<br />
Anlage vor der Hasler AG. an der Schwarztorstrasse<br />
als Parkplatz umgestaltet werden könnte.<br />
Ebenfalls ist die Teerung der Schützenmatte im<br />
Studium.<br />
Zur Zeit haben wir in der Innerstadt nur eine<br />
Fläche von 6830 m s , verteilt auf verschiedene offizielle<br />
Parkplätze, zur Verfügung, auf denen 470<br />
Wagen (wir rechnen immer mit gro6sen Personenwagen)<br />
gut parkiert werden können. Dies sind die<br />
offiziellen, mit dem Hinweissignal Nr. 21 bezeichneten<br />
Parkplätze. Dazu kommen noch alle die<br />
Strassen und Gassen, die nicht mit Stationierungsverbot<br />
belegt sind und zum Stationieren zur Verfügung<br />
stehen. So können in Bern in der Innerstadt,<br />
d. h. vom Hirschengraben bis zur Rathausgasse/Kreuzgasse,<br />
noch ca. 920 Fahrzeuge stationiert<br />
werden, so dass in der Innerstadt insgesamt<br />
nur für 1390 Fahrzeuge Parkplatz vorhanden ist.<br />
Dabei ist noch zu erwähnen, dass also rund ein<br />
Drittel des offiziellen mit « P » bezeichneten Parkraumes<br />
mit einer zeitlichen Beschränkung belastet<br />
ist, Bedeutend verschlechtert werden die Verhältnisse<br />
an Markttagen, indem am Vormittag der mittlere<br />
und obere Teil des Waisenhausplatzes, der<br />
Bärenplatz, der Bundesplatz und die Kesslergasse<br />
durch den Markt belegt sind und für die Parkierung<br />
wegfallen. Es handelt sich hiebei um eine<br />
Parkfläche für 177 Wagen. Diese Einbusse wirkt<br />
6ich um so unangenehmer aus, als an Markttagen<br />
ein besonders reger Fahrzeugverkehr herrscht und<br />
viele Fahrzeuge von ausserorts nach Bern kommen.<br />
Es muss bedacht werden, dass der totale Fahrzeugbestand<br />
auf dem Gebiet der Gemeinde Bern<br />
im Jahre 1939 4956 Fahrzeuge umfasste, die alle im<br />
Verkehr standen, währenddem sich im Jahre 1947<br />
5706, also 750 Fahrzeuge mehr als 1939 und sogar<br />
1173 mehr als 1946, im Betrieb befanden. Es macht<br />
den Anschein, als ob der Fahrzeugbestand weiterhin<br />
stark zunehmen werde.<br />
In Zukunft wird es «ich als notwendig erweisen,<br />
auch Studien über unterirdische Parkierung zu<br />
unternehmen, doch muss man sich bewusst bleiben,<br />
dass derartige Projekte mit Millionenkosten verbunden<br />
sein werden. [So soll beispielsweise, wie<br />
bereits kurz angedeutet, auf einen späteren Zeitpunkt<br />
eventuell der Bau einer unterirdischen<br />
Grossgarage erwogen werden, die möglicherweise<br />
ans südliche Ende der Lorrainebrücke zu liegen<br />
käme. Red.) Die Polizei beobachtet dl« Parkierungs~<br />
der Vorkriegszeit jÄhrlich um 70 Millionen, 1947<br />
und Verkehrsverbältnisse dauernd tmd sogar 112 Mill. Fr. gelöst hat, dann ist es grundsätz-<br />
bringt, je nach Bedürfnis, die notwendigen Aenderungen<br />
provisorisch oder definitiv an. Vielfach besteht<br />
bei den Automobilisten die Tendenz, nur im<br />
eigentlichen Kern des Stadtzentrums zu parkieren,<br />
was heute nicht mehr immer möglich ist. Dagegen<br />
lich gerechtfertigt, dass er die aus der Verbesserung<br />
der Stra&senverhältnisse resultierenden Mehreinnahmen<br />
wieder der Strasse zugutekommen läset.<br />
Was die Treibstoffzölle anbelangt, so schätzt der<br />
Bundesrat deren Ertrag mit 60 Mill. Fr. jährlich zu<br />
lehrt die Beobachtung, dass z. B. in den angrenzenden<br />
pessimistisch ein. Der Motorfahrzeugbestand<br />
Strassen, auf dem Münsterplatz sowie über-<br />
haupt in der Unterstadt vielfach noch genügend<br />
wächst noch immer, der Treibstoffverbrauch nimmt<br />
weiter zu. Es ist deshalb ungerechtfertigt, wenn<br />
Parkierungsmöglichkeiten vorhanden sind. Der von den 60 Mill. Fr. jährlicher Treibstoffzoll-<br />
Automobilist muss sich damit abfinden, dass er<br />
sein Fahrzeug nicht immer in unmittelbarer Nähe<br />
Erträgnisse höchstens 30 Mill. Fr. den Kantonen zugesprochen<br />
werden sollen, wie es der Bundesrat<br />
seines Zieles aufstellen kann, sondern einen Parkplatz<br />
will. Ueberdies sind die in der Botschaft ohne<br />
suchen muss, von dem aus er 3—5 Minuten<br />
zu Fuss gehen muss, um zu seinem Ziel zu gelangen.<br />
In Städten des Auslandes ist dies zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden.<br />
Vorbehalt in Aussicht gestellten Leistungen des<br />
Bundes, d. h. maximal 24 Mill. Fr. im Jahr, nur unbedeutend<br />
höher als die bisherigen Bundessubsidien,<br />
und das trotz der sicheren Mehreinnahmen.<br />
Von einer namhaften Verbesserung zugunsten der<br />
Kantone kann nicht die Rede sein;<br />
Zusammenfassend gelangt die Eingabe zur<br />
Schlussfolgerung, dass die Leistungen des Bundes<br />
an das Strassenwesen erheblich höher sein müssen<br />
als sie die Botschaft zur Bundesfinanzreform<br />
ins Auge fasst und dass<br />
Der Strassenbau ist im Finanzprogramm ungenügend<br />
berücksichtigt<br />
Im Leitartikel « Einseitig festgefahren » («A.-R.»<br />
Nr. 19) war u, a. auch die Rede von einer in sehr<br />
dezidiertem, um nicht zu sagen scharfen Ton gehaltenen<br />
Eingabe der Studienkommission für den<br />
schweizerischen Strassenbau an die Mitglieder der<br />
beiden parlamentarischen Kommission für die Bundesfinanzreform.<br />
Dieses Schriftstück, dessen Inhalt<br />
eine Stellungnahme der Studienkomniission zur<br />
Frage der Strassenbaufinanzierung im Rahmen der<br />
Bundesfinanzreform bildet, hebt einige nüchterne<br />
Tatsachen ans Licht, um zu zeigen, dass die Vorschläge,<br />
welche die bundesrätliche Botschaft über<br />
die Neuordnung des Bundesfinanzhaushaltes enthält,<br />
den Bedürfnissen des Strassenverkehrs und<br />
des Strassenbaues von morgen nicht entsprechen.<br />
Wohl wartet die Botschaft mit Anträgen auf, die<br />
einen gewissen Fortschritt verkörpern und positive<br />
Ansätze zu einer zweckmässigen Lösung des Pro-<br />
blems der Finanzierung de6 Strassenwesens in sich<br />
bergen, so dort, wo der Bundesrat den Strassenausbau<br />
als im Landesinteresse liegend anerkennt und<br />
den Kantonen einen verfassungsmäßig garantierten<br />
Anspruch auf einen Teil der Treibstoffzölle gewähren<br />
will; doch sind seine<br />
Vorschläge insofern völlig unbefriedigend, als<br />
die in Aussicht genommenen Bundesleistungen<br />
an das Strassenwesen in quantitativer Hinsicht<br />
keinesfalls genügen<br />
und al* die Botschaft darüber hinaus eine Reihe<br />
von Vorbehalten und unbeantwortet „gelau<br />
Fragen in sich schliesst. "j<br />
erklärt die Eingabe der «Studienkommission»<br />
Haben wir in Nr. 20 der «A.-R.» durch Mitarbeiter die Polizeibehörden von Basel und Genf über die<br />
Parkierungsprobleme jener Städte und die zu deren Lösung oder zunächst wenigstens zur Milderung der<br />
heutigen Raumnot vorgesehenen Maßnahmen zum Worte kommen lassen, so sei im Nachstehenden nun von<br />
den Parkierungssorgen Berns die Rede, wie sie der städtische Polizeidirektor Dr. Freimüller Jüngst in seiner<br />
Antwort auf eine Interpellation über städtische Verkehrsfragen zeichnete und wobei er gleichzeitig auch<br />
die Ideen der Behörden über die inskünftig zur Schaffung des notwendigen Parkierungsraums einzuschla-<br />
genden Wege umriss.<br />
gen<br />
Gestützt auf ein umfangreiches Tabellenmaterial<br />
legt die Eingabe dann dar, dass die Belastung<br />
der Kantone durch das Strassenwesen je länger<br />
desto untragbarer wird und dass ohne eine wesentliche<br />
finanzielle Mithilfe des Bundes der Strassenbau<br />
eine unerfüllbare Forderung bleiben muss.<br />
Ueber ihre bisher schon bestehenden Aufgaben<br />
auf diesem Gebiete hinaus erwächst den Ständen<br />
nun im Talstrassenausbau nach dem Programm des<br />
Eidg. Oberbauinspektorates noch eine neue. Wenn<br />
der Bundesrat dafür einen jährlichen Höchstbeitrag<br />
von 7,5 Mill. Fr. ins Auge fasst, dazu noch unter<br />
der Voraussetzung der Deckung durch neue Einnahmen<br />
(die nach menschlichem Ermessen nur<br />
durch eine weitere Belastung des Strassenverkehrs<br />
beschafft werden können! Red.), dann ist das völlig<br />
ungenügend und wird die Kantone auf keinen<br />
Fall veranlassen können, neben ihren übrigen<br />
Strassenausgaben auch noch an den Ausbau des<br />
Talstrassennetzes heranzutreten.<br />
Eine weitere tragende Feststellung der Eingabe<br />
besteht im Hinweis darauf, dass der<br />
Bund die Kantone in weit höherem Masse finanziell<br />
unterstützen könne und auch müsse,<br />
sofern auf einen systematischen Strassenausbau<br />
nicht überhaupt verzichtet werden solle.<br />
Zur Begründung wird zunächst wiederholt, dass<br />
der Ausbau unseres Strassennetzes eine dringende<br />
I Aufgabe von nationalem Interesse sei. Wenn der<br />
£Bund aus der Belastung des Strassenverkehrs in<br />
namentlich der Talstrassenausbau einen mehrfach<br />
höheren Beitrag als 7,5 Mill. Fr. jährlich<br />
erfordert.<br />
Dazu schlägt die Studienkommission eine von der<br />
bundesrätlichen Fassung abweichende Formulierung<br />
de6 neuen Art. 30 der BV vor, und zwar für<br />
den ersten Teil des 2. Absatzes:<br />
«Der Bund richtet den Kantonen jedoch die<br />
Hälfte des Zollertrages auf Treibstoffen für<br />
motorische Zwecke aus. Das Nähere bestimmt<br />
die Bundesgesetzgebung. »<br />
Mit diesem Abänderungsvorschlag will die Studienkommission<br />
die « Kann-Vorschrift » im bundesrätlichen<br />
Entwurf ausschalten, weil es nicht dem<br />
Bundesgesetzgeber überlassen bleiben darf, zu bestimmen,<br />
ob den Kantonen grundsätzlich ein Anspruch<br />
auf einen Teil des Zollertrages zustehe oder<br />
nicht. Zudem lehnt die Studienkommission eine Beschränkung<br />
des Anteils der Kantone auf einen<br />
Höchstbetrag in Franken ab, ebenso auch die zeitliche<br />
Befristung der Bundesbeiträge auf zehn Jahre.<br />
Nicht nur formelle, sondern auch materielle Bedeutung<br />
kommt schliesslich dem Vorbehalt zu,<br />
welchen die der « Studienkommission » ebenfalls<br />
angehörende FRS hinsichtlich des oben wiedergegebenen<br />
Vorschlags für eine teilweise Aenderung<br />
des neuen Verfassungsartikelentwurfs angebracht<br />
hat. Sie erklärt, sich dem dort vorgeschlagene»<br />
Entwurf nicht ohne weiteres anschliessen zu können,<br />
vielmehr behält sie sich jede Freiheit vor,<br />
einen eigenen Vorschlag auszuarbeiten.<br />
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DU ZI D22 Z 2 D33 Z3 D 44 D 55 D66 Z4 D77 Z5 prüfung<br />
Simea 1089 65 — 16 — 24 — — — — — 16 — — 9<br />
Morris 1140 72 —• 16 24 — _ 32 —<br />
Skoda 1089 123 24 8 32 8 — 51<br />
Austin 1200 138 — 64 — 8 16 32 18<br />
MG 1250 164 —r 32 — 32 — 40 — — — — — 4S 12<br />
Lancia 1480 190 104 32 24 16 8 6<br />
MG 1250 207 32 64 S 48 16 39<br />
Talbot 2996 230 144 24 16 8 32 6<br />
Citroen 1911 240 16 .16 104 — 104 —<br />
SS Jaguar 3485 245 32 '32 32 40 88 21<br />
Simca 1089 263 64 96 8 48 32 15<br />
Lancia 1360 266 — 64 — 8 — 24 — — — 144 — 8 18<br />
MG 1250 268 160 16 — 64 16 12<br />
Plymouth 3220 270 160 32 16 48 8 6<br />
Pontiac 3920 275 24 64 — 32 128 27<br />
Citroen 1911 286 96 56 16 104 8 6<br />
Alfa Romeo 2300 286 56 16 24 112 24 54<br />
MG 1250 295 32 16 32 40 160 15<br />
MG 1250 295 176 24 24 48 8 15<br />
Fiat 1089 296 — SO — 56 — 16 — — — 120 — 24 —<br />
Chrysler 3360 310 — 100 — 40 — — — — — 64 — 40 6<br />
Citroen 1971 315 — 112 — 40 — 16 — — — 104 — 40 3<br />
MG 1250 323 _ 136 — 64 — — — — — 80 — 16 27<br />
MG 1250<br />
Oldsmobile4100<br />
326<br />
328<br />
—<br />
—<br />
128<br />
104<br />
—<br />
—<br />
24<br />
24<br />
—<br />
—<br />
24<br />
144<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
72<br />
8<br />
—<br />
—<br />
24<br />
48<br />
54<br />
—<br />
BMW 1971 342 — 8 — 72 — 8 — — — 32 — 216 6<br />
Citroen 1911<br />
Hudson 4165<br />
344<br />
344<br />
—<br />
—<br />
240<br />
152<br />
—<br />
—<br />
64<br />
16 '<br />
—<br />
—<br />
32<br />
64<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
64<br />
—<br />
—<br />
8<br />
48<br />
—<br />
—<br />
Adler 955 345 — 64 — 112 — 24 — — — 96 — 40 9<br />
Fiat 1089 358 — 128 — 120 — 48 — — — 48 — 8 6<br />
Jeep 2199 359 — 152 — 8 — 40 — — — 112 — 8 39<br />
Lancia 3960 363 — 104 — 72 — 24 — — — 128 — 8 27<br />
Triumph 1776 371 — 8 — 112 — 152 — — — 64 — 32 3<br />
Ford 3621<br />
BMW 1490<br />
376<br />
378<br />
—<br />
—<br />
176<br />
56<br />
—<br />
—<br />
40<br />
64<br />
—<br />
—<br />
40<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
120<br />
112<br />
—<br />
—<br />
—<br />
128<br />
—<br />
18<br />
Alfa Romeo 2500 385 — 208 — 72 — 32 — — — 32 — 8 33<br />
Ford 3621 395. — 168 — 8 — 8 — — — 64 — 144 3<br />
Jowett Jav. I486<br />
Talbot 2695<br />
399<br />
400<br />
—<br />
—<br />
72<br />
192<br />
—<br />
—<br />
160<br />
16<br />
—<br />
—<br />
8<br />
48<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
16<br />
104<br />
—<br />
—<br />
104<br />
16<br />
39<br />
24<br />
Fiat 1089<br />
Fiat 1089<br />
421<br />
425<br />
—<br />
—<br />
16S<br />
16<br />
—<br />
—<br />
—<br />
24<br />
—<br />
—<br />
16<br />
128<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
192<br />
56<br />
—<br />
—<br />
24<br />
192<br />
21<br />
9<br />
Simca 1089<br />
Peugeot 1180<br />
452<br />
467<br />
—<br />
—<br />
144<br />
264<br />
—<br />
—<br />
72<br />
40<br />
—<br />
—<br />
8<br />
72<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
192<br />
88<br />
—<br />
—<br />
24<br />
—<br />
12<br />
3<br />
SSSwal'ow2660<br />
Fiat 1089<br />
471<br />
519<br />
—<br />
—<br />
8<br />
272<br />
—<br />
—<br />
64<br />
64<br />
—<br />
—<br />
296<br />
72<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
64<br />
96<br />
—<br />
—<br />
24<br />
—<br />
15<br />
15<br />
MG 1250<br />
Plvmouth<br />
531<br />
603<br />
—<br />
—<br />
184<br />
264<br />
—<br />
—<br />
16<br />
16<br />
—<br />
—<br />
16<br />
16<br />
—<br />
—<br />
— '<br />
—<br />
—<br />
—<br />
104<br />
16<br />
—<br />
—<br />
208<br />
288<br />
3<br />
3<br />
Ford 2235 650 — 48 — 216 250 40 — — — !)6 — — —<br />
Jeep 2199<br />
Willys-Stat. 2199<br />
669<br />
677<br />
—<br />
—<br />
56<br />
48<br />
—<br />
—<br />
8<br />
96<br />
—<br />
—<br />
16<br />
112<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
64<br />
40<br />
500<br />
—<br />
16<br />
360<br />
9<br />
21<br />
Kaiser 3720 680 — 104 — 8 500 — — — — 24 — 8 36<br />
Citroen 1911 690 — 8 — 32 — 32 — — — 80 500 32 6<br />
Alfa Romeo 2300 697 — 232 — 264 — 48 — — — 80 — 40 33<br />
Fiat 1089 702 — 176 — 48 — 376 — — — 56 — 16 30<br />
Vauxhall 710 — 40 — 8 — 64 250 — — 216 — 120 12<br />
BMW<br />
Fiat 1089<br />
731<br />
767<br />
—<br />
—<br />
56<br />
—<br />
—<br />
—<br />
88<br />
24<br />
—<br />
—<br />
464<br />
24<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
24<br />
64<br />
—<br />
500<br />
96<br />
152<br />
3<br />
3<br />
Ford 3916 783 — 176 — 24 — 24 — — — 48 500 8 3<br />
Alfa Romeo 1805 795 — 176 — 24 — 32 — — — 48 250 256 9<br />
Lancia 1486 800 — 112 — 8 — 56 — — — 8 500 80 36<br />
Lancia 1350 812 — 96 — 48 — 40 — — — 40 500 40 48<br />
Alfa Romeo 1750 818 — 48 — 40 — 8 — — — 1S4 500 32 6<br />
Citroen 1911<br />
Delahaye 3557<br />
868<br />
890<br />
—<br />
—<br />
176<br />
264<br />
—<br />
—<br />
40<br />
24<br />
500<br />
—<br />
104<br />
16<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
48<br />
240<br />
—<br />
—<br />
—<br />
328<br />
—<br />
18<br />
Fiat 1089 926 — 48 — 128 — — — — — 48 250 440 12<br />
De Soto 3570 952 — 120 — 8 — 24 — — — 40 500 224 36<br />
Simca 1089<br />
Praga 1100<br />
1004<br />
1015<br />
—<br />
—<br />
144<br />
136<br />
—<br />
—<br />
40<br />
120<br />
—<br />
—<br />
32<br />
8<br />
500<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
176<br />
192<br />
—<br />
500<br />
88<br />
32<br />
24<br />
27<br />
Citroen 1911<br />
MG 1250<br />
1098<br />
1129<br />
—<br />
—<br />
128<br />
280<br />
—<br />
—<br />
96<br />
8<br />
—<br />
—<br />
16<br />
40<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
96<br />
160<br />
500<br />
500<br />
256<br />
120<br />
6<br />
21<br />
Peugeot 1133<br />
MG 1250<br />
1252<br />
1316<br />
—<br />
—<br />
160<br />
240<br />
—<br />
—<br />
72<br />
—<br />
—<br />
500<br />
888<br />
192<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
16<br />
200<br />
—<br />
—<br />
104<br />
184<br />
12<br />
—<br />
Fiat 1493 1345 — 184 — 144 — — — — — 144 500 352 21<br />
Riley 1496 1378 — 96 — -40 — 8 — — — 16 500 712 6<br />
Citroen 1911 1420 500 328 — 24 — 120 — — — 192 — 256 —<br />
Hotchkiss 3485 1729 — 224 — 16 500 208 — — — 240 500 32 9<br />
Legende: D"-Durchfahrtskontrollen, Z"= ZeitkontroIIen. D 1, 2, 3 etc. Durchfahrfskontrollcn, die von Wasen mit seraden Startnnmmern, DU, 22, 33 etc. solche, die von Fahrzeugen mit<br />
ungeraden Startnummern anzufahren waren. Standort der Kontrollen: D 1 vor Wila, D 11 vor Tablat, Z 1 in Wila. D2 lind D 22 bei Ohote, Z2 in Eich» D3 in Rothenfluh, D33 in Blauen<br />
(nicht rewertet, da Posten falsch placiert), Z3 in Einbrach, D 4 in Nussbaumen, D44 vor Bül ach, D5 vot Stadel.'D55 zwischen Niedethört und Stadel, D6 und D 66 Esshöf», Z 4 Boopelsen,<br />
D7 nach Dänikon. D77 nach Oetlikon, Z5 Ziel in Untercngstringcn. •<br />
...und ein Kommentar dazu<br />
Nachdem wir in der letzten < A.-R.» die vollständige<br />
Rangliste der nationalen Zuverlässigkeitsfahrt<br />
veröffentlicht haben, sin-d wir heute in der<br />
Lage, ein Dokument wiederzugeben, dem jeder<br />
Konkurrent entnehmen kann, ob und wieviele Strafpunkte<br />
ihm an den Zeitkontrollen belastet wurden<br />
(je 8 P pro halbe Minute zu frühes oder zu spätes<br />
Eintreffen) und ob und gegebenenfalls welche<br />
Durchfahrtskontrollen er falsch angefahren (250 P.)<br />
oder überhaupt verpasst hat (500 P.).<br />
Die Auswertung liefert den schlüssigen Beweis<br />
dafür, dass die Einbeziehung von Prüfungsfahrten<br />
in die Automob'rimeisterschaft in hohem Grade<br />
unbefriedigend ist. Von rund 42000 Strafpunkten,<br />
welche die im naf. Wettbewerb klassierten Konkurrenten<br />
aufweisen, gehen rund 28000 P. auf<br />
Konto der Beifahrer, wobei zu ihrer Ehre gesagt<br />
sei, dass sie im Kartenlesen summa summarum<br />
sehr gut bestanden haben, indem iedigiiich die<br />
Durchrahrtsposten DU einmal, D3 viermal und<br />
D 44 einmal verfehlt wurden, wogegen sie D 3 und<br />
D4 je einmal aus der falschen Richtung anpeilten.<br />
Der Löwenanteil der von den Beifahrern verschuldeten<br />
Strafpunkte setzt sich somit aus Zeitpunkten<br />
zusammen. Die nebenstehende Auswertung offenbart<br />
nun einmal deutlich, von welch zweifelhaftem<br />
Wert Meistertitel sind und solange sein werden,<br />
als auch nur eine einzige Geländekonkurrenz, bei<br />
der dem Beifahrer ausschlaggebende Bedeutung<br />
zukommt, für die Meisterschaft zählt.<br />
Hier drängt sich übrigens noch ein Hinweis auf<br />
die letzte Etappe auf, bei welcher der Mann am<br />
Steuer sich selbst überlassen war. Wie die Resultate<br />
lehren, ist auf diesem Abschnitt zum Teil schwer<br />
gesündigt und in mehr denn einem Falle eine zuvor<br />
vom Beifahrer vollbrachte Glanzleistung weitgehend<br />
zunichte gemacht worden. Nicht weniger als<br />
14 «Chauffeure» haben die Durchfahrtskontrone D 7,<br />
bzw. D77 gar nicht aufgestöbert, während deren<br />
zwei aus der falschen Richtung auf s:e lossteuerten.<br />
Wie völlig desorientiert gewisse Lenker des<br />
Volants zwischen Boppelsen und Unterengsfringen<br />
In der t Weltgeschichte > herumgefahren sein müssen,<br />
davon reden auch die Verspätungen (his zu<br />
dreiviertel Stunden), womit sie am Ziel (Z5) eintrafen,<br />
eine deutliche Sprache.<br />
Es sind uns Stimmen von Konkurrenten (Wagenlenkern)<br />
zu Ohren gekommen, die verschnupft sind,<br />
dass sich die Organisatoren die Freiheit herausgenommen<br />
haben, auch ihre" Fähigkeiten einmal<br />
etwas näher unter d«e Lupe zu nehmen. Wir verstehen,<br />
dass darob nicht e'rtef Wonne herrschte,<br />
zumal da die Notwendigkeit, sich an Hand einer<br />
Flugaufnahme orientieren zu müssen, mit zum perfidesten<br />
gehört, was man sich denken kann. Dennoch<br />
darf man es den Veranstaltern nicht verargen,<br />
wenn sie für einmal darauf verzichteten, sich in<br />
längst ausgefahrenen Geleisen zu bewegen, sondern<br />
mit etwas Neuem — das zuvor nicht im « Konsumbüchlein<br />
> stand — aufrückten und damit auch<br />
vom Fahrer eine gewisse Anpassungsfähigkeit verlangten.<br />
Wenn es aber noch eines Fingerzeiges<br />
bedurft hätte, um die Urtzulässigkeit einer Verniengung<br />
von Strassenrennen und Prüfungsfahrten im<br />
Rahmen der Meisterschaft auch jenen Kreisen klarzumachen,<br />
die sich so sehr für ein Al'roundchampionat<br />
einsetzten, dann hat ihn Zürich jeden-faüs<br />
gegeben.<br />
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2. 53 Wenger F. W./Eschmann K., Bern<br />
3. 65 Macchi P./Macchi A., Luzern<br />
4. 10 Klaus K./Waldburger E., Zürich<br />
5. 27 Senn H./Krebs R., Lausanne<br />
6. 72 Endrich F./Stoll H., Zollikon<br />
7. 87 Guldimann P./Stehli E., Zürich<br />
8. 30 Hirt P ./Schneider AI., Zollikon<br />
9. 1 Massara M.^Wassmer H., Bern<br />
10. 5 Hirt F./Hirth Th., Zürich<br />
11. 89 Schmocker F./Schenk P., St-Sulpice<br />
12. 86 „Chiodo'VAngeloni E., Bellinzona<br />
13. 44 Seyffer Rob./Gossweiler J., Meilen<br />
14. 80 Locher W./Maag M., Zürich<br />
15. 19 Loppacher W./Chytü E., Zug<br />
16. 46 Schaefer Ch./Kaiser J., Thun<br />
17. 78 Studer J./Flury A., Bern<br />
18. 56 Renaud Ch./de Reynier M., Basel<br />
19. 84 Moos O./Brogli H., Basel<br />
20. 52 Roos H./Marti \V., W nterthur<br />
21. 64 Küenzli P./Wüthrich H„ Ob.-Murgenthal<br />
22. 48 Bosshard W./Holliger R., Winterthur<br />
23. 62 Egle W./Steiner H., Zollikon<br />
24. 88 Hajek M./Hajek D., Uitikon a. A.<br />
25. 3 Brunner M./Stöll R., Schaffhausen<br />
26. 59 Staechelin P. G./v. Tscharner W„ Basel<br />
27. 79 „ Peter «/Schmid H., Zürich<br />
28. 82 Scherrer A./Wenk \V., Rieben<br />
29. 57 Lenzin P. Dr./Lenzin H., Aarau<br />
30. 37 Aebli K./Müggler A., Uster<br />
31. 36 Baltisser E./Baltisser H., Dübendorl<br />
32. 60 Lieber A. Dr./Bischof K., Spiez<br />
33. 45 Troesch M./Sprüngli R., Zürich<br />
34. 16 Zimmermann AI /Steiner M., Zürich<br />
35. 25 de Terra M./Meyer P., Zollikon<br />
36. 34 Hoerning W./Tüscher A., Bern<br />
37. 40 Helbling H./Helbling A., Rapperswll<br />
38. 31 Baumann G./Eisenegger J., Zürich<br />
39. 74 Müller W./Exer W., Dübendorf<br />
40. 76 Bülüer F./Schädelin K., Zürich<br />
41. 49 Giezendanner W./Rutschmann W. Dr., O.-UZTVÜ<br />
42. 50 Rinderknecht H. U./Brudermann M., Zürich<br />
43. 70 Gleller J./Kuhn \V., Zürich<br />
44. 63 Harre F. O./Jucker Th., Zürich<br />
45. 54 Huber B./Rothen F., Zürich<br />
46. 29 Guggcnbühl AJLinsi C. Meilen<br />
47. 85 Senn A./Madöry J., Basel<br />
48. 58 Brosi C./Meier W., Zürich<br />
49. 55 Spring W./Wernli F., Zug<br />
50. 43 Campolongo E./Schätti N., Zürich<br />
51. 24 Gempeler W./Portner A., Bern<br />
52. 7 Beck F./Fontana M., Bern<br />
53. 67 Fehr H./Auer K., Kilchberü<br />
54. 26 Schmucki W./Rodemeyer Th., Basel<br />
55. 42 Abbühl W./Zeiter E., Unterseen<br />
56. 41 Dietrich H./Baumann W., Bäretswü<br />
57. 11 Küenzi F./Schäfer E., Bern<br />
58. 32 Hohl W./Niklaus P„ Bern<br />
59. 15 Glaettli P./Bensegger W., Zürich<br />
60. 9 Bürgin C./Leu E., Schaffhausen<br />
61. 20 Wüest Wi/Rothmayr W„ Zürich<br />
62. 66 Minoretti A./Lattmann K., Dübendorf<br />
63. 2 Schlotterbeck R./Grolimund E., Zürich<br />
64. 12 Sargenti F./Kuster A., Bern<br />
65. 77 Dattner A./Mathys H., Zürich<br />
66. 51 Lutz F./Schanzenbach H., Zürich<br />
67. 75 Maggiorini R./Vogel D., Basel<br />
68. 8 Friedli H./Jeanloz H., Bern<br />
69. 13 Siebenmann K./Minder H., Burgdorf<br />
70. 14 Messmer P./Habisreutinger R., St. Gallen<br />
71. 35 Schaad Hs./Schaad Hz., Lausanne<br />
72. 4 Meyer J./Hauser C, Schaffhausen<br />
73. 81 Dietrich E./Dietrich O., Basel<br />
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Gegen Blasen- und<br />
Nieren-leid. Helvesan-10<br />
Gegen Leber- und<br />
Gallen-Leid. Helvesan-11<br />
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III. Blatt<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
BERN, 5. Mai <strong>1948</strong><br />
IIL Blatt<br />
BERN, 5. Mai <strong>1948</strong><br />
Der «Proving Ground » ein Relief der Versuensstreeke aer<br />
General Motors in Milford Michiga an der der Maler die<br />
letzte Hand anlegt.<br />
Aus dem Entwurf einer Karosserie: Das Modell in Naturgrosse,<br />
hier aber verkleinert.<br />
Die Welt des Dieselmotors: Die Züge von morgen, Lastwagen<br />
und Frachtschiffe maßstäblich in einem Panorama dargestellt.<br />
50 Jahre Autogeschichte<br />
EIN NEUES GENERAL-MOTORS-AUTOMUSEUM IN CHICAGO<br />
Nirgendwo in der Welt existiert ein ausgesprochenes Automobilmuseum. In der Schweiz<br />
gar erinnern nur noch einige wenige Zeugen an unsere verschwundene Autoindustrie.<br />
Frankreich, Italien und Deutschland haben von Zeit zu Zeit besondere rückschauende<br />
Ausstellungen ausgeführt. Was uns Europäern vorenthalten bleibt, wird nun den Amerikanern<br />
seit kurzer Zeit dank einer Initiative von General Motors geboten. Am 15. September<br />
1947 wurde im t Museum of Science and Industry» in Chicago eine Dauerausstellung<br />
unter dem Titel « Motorama > eröffnet, die die Entwicklung des Automobils auf<br />
neuartige Weise zeigt. Sie beschränkt sich dabei nicht auf ein einfaches Nebeneinanderstellen<br />
aller möglichen alten Gegenstände, sondern bietet unter dem Motto «50 Jahre<br />
Automobilfortschritt > eine plastische, sehr lebendige Darstellung der Geschichte des<br />
Autos. Neben eigenen Erfindungen, wie z. B. den automatischen Anlasser, zeigt General<br />
Motors einfache Grundsätze, die sich in der heutigen Konstruktion eingebürgert haben.<br />
So wird unter anderem sehr anschaulich der Begriff und die Auswirkungen des Kompressionsverhältnisses<br />
dargestellt; ferner wird begründet, weshalb die Einzelradaufhängung<br />
der Vorderräder heute Standardausführung geworden ist. Das Prinzip der Ausstellung<br />
heisst: «Berühren nicht verboten!»; sie erinnert deshalb nicht mehr an dunkle<br />
Museumsräume, wo die Gegenstände kalt und reizlos hinter Glasdeckeln verschlossen<br />
sind.<br />
•stl»*<br />
In Bild und Modell: Einer der Säle des Motorama, wo Aufhängung und Chassis erklärt wird.<br />
Ein Druck auf den richtigen Knopf, und schon dreht sich eines der vielen Räder, die<br />
von der Antike bis ins Zeitalter der hohen Oktanzahlen dem Menschen das Problem<br />
t Transport» lösen helfen. An anderer Stelle kann man sich in die Geheimnisse des<br />
« Hydramatic »-Getriebes von GM vertiefea Zur Unterhaltung der jungen Besucher dient<br />
eine verkleinerte maßstäbliche Relief-Darstellung des « Proving Ground >, der Versuchsstrecke<br />
von General'Motors in einer reizenden Landschaft im Staate Michigan. Neben<br />
Autos finden auch Dieselmotoren Platz in der Ausstellung, so' in einem Panorama, wo<br />
zwei Diesel-Züge zwischen Schiffen und Lastwagen verkehren.<br />
Neben diesen allgemeinen Objekten zeigen General Motors einige markante Episoden<br />
aus ihrer eigenen Geschichte: Im Jahre 1908 gewannen sie die englische<br />
« Dewar-Trophy», indem sie bewiesen, dass auch die Bestandteile von Luxusfahrzeugen<br />
untereinander auswechselbar seien: Drei Cadillac wurden demontiert und ihre Teile in<br />
einem Haufen durcheinander gebracht. Dennoch konnten die drei Wagen einwandfrei<br />
wieder zusammengesetzt werden. Selbstverständlich nimmt der Karosseriebau einen besonderen<br />
Platz ein; so sind den ersten Cadillac und La Salle die neuen Linien des Nachkriegs-Chevrolet<br />
gegenübergestellt. Neben der Darstellung moderner Produktionsmethoden<br />
von Karosserien, die nur sechs Stunden" benötigen, findet man futuristische Vorschläge<br />
für das Zukunftsautomobil.<br />
Ein alter Luxuswagen: der Landauer 1910 als Modell.<br />
Der erste in Serie gebaute Wagen, ein Cadillac<br />
«Modell» 1908.<br />
Rechts:<br />
« Berühren gestaltet >: Dem Besucher<br />
wird die Möglichkeit<br />
gegeben, sich in die Wirkungsweise<br />
der neuen « Hydramatic<br />
»-Uebertragung zu vertiefen.<br />
Links und rechts sind<br />
Tourenzähler und Tachometer<br />
angeordnet. In der Mitte zeigt<br />
eine Leuchttäfel den automatisch<br />
eingeschalteten Gang.<br />
Man beachte auch die Abwesenheit<br />
des Kupplungspedals.<br />
.l»—-? *?vt ** 1R t„ *<br />
Links:<br />
Es handelt sich hier um den<br />
Unterschied zwischen mechanischer<br />
u, hydraulischer Bremse.<br />
Beim Knopfdrücken zeigen die<br />
zwei Modellfahrzeuge verschieden<br />
lange Bremsstrecken.<br />
Oben sind die entsprechenden<br />
Bremsbacken dargestellt.
18 AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH, 5. MAI <strong>1948</strong> - Nr. 21<br />
Eine neue Hydraulische Ausrüstung für Omnibusse<br />
Interessante Versuche mit einer neuen hydraulischen<br />
Ausrüstung für Omnibusse werden gegenwärtig<br />
von der Bendix Aviation Corp. durchgeführt.<br />
Zweck der Anlage ist der Antrieb der einzelnen<br />
Organe, die bisher meist elektrisch, pneumatisch<br />
oder hydraulisch bedient wurden, von einer<br />
gemeinsamen zentralen Stelle aus. Die ganze Ausrüstung<br />
ist in einen 35plätzigen Omnibus eingebaut<br />
und wird rurreit gründlich' erprobt. •<br />
Die wichtigsten Einzelteile der Anlage sind in<br />
der Abbildung 6chematisch dargestellt. Sie bestehen<br />
aus: Druckpumpe, Speichergefäss, Druckregler,<br />
Reservoir, Bremsventil, Bremiszylinder,<br />
Servolenkung, Türöffner mit den Steuerventilen<br />
und Aribeitszylindern, Scheibenwischerantrieb und<br />
Verstellmechanismus der Kühlerjalousie.<br />
Die Zahnradpumpe 6augt das Oel aus dem Reservoir<br />
und fördert es über den Druckregler zum<br />
Speicher. Sie wird mit'Kurbelwellendrehzähl angetrieben<br />
und hat eine theoretische Fördermenge von<br />
20 cm 1 pro Umdrehung. Sobald der Druck im Speicher<br />
70 atü erreicht hat, stellt der Druckregler ein<br />
Steuerventil in der Druckleitung um, und das geförd'erte<br />
Oel fliesst praktisch ohne Ueberdruck in<br />
das Reservoir zurück. Beim Minimaldruck von<br />
56 atü wird die Zuleitung zum Speicher wieder<br />
freigegeben und dieser wieder auf den Maximaldruck<br />
aufgeladen. Wenn die Pumpe ins Reservoir<br />
fördert, ißt die benötigte Antriebsleistung nur sehr<br />
gering, dagegen steigt sie bis auf 12 PS, wenn der<br />
Speicher mit der Maximaldrehzahl von 3000 U/min.<br />
aulgeladen wird. Der Gesamtwirkungsgrad der<br />
Pumpe liegt zwischen 70 °/o bei Leerlauf und 76 %<br />
bei 3000 U/min. Die effektive Fördermenge beträgt<br />
dabei 7,5 bis 56,5 Liter/min.<br />
Der Speicher ist ein kugelförmiges Stahlgefäss<br />
von 25 cm Durchmesser und einem Gewicht<br />
von 9 kg. Er ist das einzige 6erienmässig hergestellte<br />
Aggregat und wurde ursprünglich für die<br />
Verwendung in Flugzeugen entwickelt, wo er sich<br />
bereits bewährt hat. In seinem Inneren besteht ein<br />
beträchtlicher Luftüberdruck und er enthält als<br />
Hauptelemeht eine elastische Blase, durch die das<br />
Drucköl von der Luft getrennt wird. Am einen<br />
Pol der Kugelschale ist ein Lufteinlassventil, am<br />
andern der Oeleinlass angebracht. Die Speicherfähigkeit<br />
ändert stark mit dem Luftdruck; normalerweise<br />
wird der Speicher auf etwa 30 atü. aufgepumpt;<br />
dabei kann er innerhalb des normalen<br />
Druckbereiches zwischen 70 und 56 atü. eine Oelmenge<br />
von 920 cm 3 speichern bzw. abgeben. Bis<br />
zu einem Druck von 35 atü. sind weitere 3100 cm 3<br />
Oel verfügbar. Die Bremsen arbeiten bis zu diesem<br />
Druck einwandfrei. Bei einem eventuellen Oelpumpendefekt<br />
genügt diese Oelmenge, für 9—36<br />
Bremsungen, "je nach dem toten Gang, des Bremsgestänges,<br />
so dass auch in diesem Fall 'kerne direkte<br />
Gefahr besteht.<br />
Die Servobremsen.<br />
Vom Speicher führt eine Druckleitung zum<br />
Bremsventil, das unter dem Fussboden, direkt vor<br />
dem Bremspedal angebracht ist. Von diesem zweigen<br />
vier Druckleitungen zu den Bremszylindern an<br />
den vier Rädern und eine Niederdruckleitung zum<br />
Reservoir ab. Das Bremsventil wirkt derart, dass<br />
jeder Stellung des Bremspedals immer eine bestimmte<br />
Bremskraft entspricht; es ist somit ein<br />
differenziertes Bremsen, wie bei einer normalen,<br />
direkt wirkenden Bremse möglich. Bei der Betätigung<br />
des Pedals fliesst das Drucköl vom Speicher<br />
zu den einzelnen Bremszylindern und beim Los-<br />
Die Hauptaggregate der hydraulischen Ausrüstung.<br />
A = Pumpe, B = Speicher, C = Druckregler, D = Behälter,<br />
E = Bremsventil, F = Bremszylinder, G = Servolenkung, H =<br />
Scheibenreiniger, J = Türöffner, K = Steuerventile dazu,<br />
L = Arbeitszylinder.<br />
lassen desselben durch das Bremsventil und die<br />
Niederdruckleitung zum Reservoir. Die Bremszylinder<br />
haben Bohrungen von 38 mm; diese genügen,<br />
um bei einem Druck von 45—50 atü. die<br />
Räder zum Blockieren zu bringen. Dieser Drück<br />
wird 0,2 6ec. nach der Betätigung des Pedals erreicht.<br />
Sämtliche Türen können vom Führersitz aus<br />
auf elektröhydraulischem Wege geöffnet und geschlossen<br />
werden. Der Zu- und Abfluss des Drudköls<br />
zu den entsprechenden Arbeitszylindern wird<br />
durch Ventile gesteuert, die magnetisch durch Solenoide<br />
betätigt werden. Die entsprechenden<br />
Stromkreise werden durch einen Kombinationsschalter<br />
am Instrumentenbrett vom Führer geschlossen<br />
bzw unterbrochen. Bemerkenswert ist<br />
auch ein besonderes, ebenfalls elektrisch gesteuertes<br />
Ventil in der Bremsleitung. Sobald eine Türe<br />
geöffnet wird, leitet dieses Drucköl auf die Hinterradbremse<br />
und diese bleibt angezogen, bis alle<br />
Türen geschlossen sind.<br />
Trotzdem für einen 35plätzigen Autobus eine<br />
Servohilfe für die Lenkung nicht nötig ist, würde<br />
eine Versuchsausführung eingebaut. Sie besteht<br />
aus einem Lenkgetriebe mit Schraube und Mutter,<br />
wobei letztere als Servokolben ausgebildet ist<br />
und die Lenksäule konzentrisch umgibt. Das Lenkgehäuse<br />
dient als Druckzylinder, und das Steuerventil<br />
ist an dessen oberem Ende angebracht. Je<br />
nach der Drehung des Lenkrades strömt Drucköl<br />
auf die eine oder andere Seite des Seryokolbens<br />
und erleichtert in beträchtlichem Mass die Bedienung.<br />
Das gegenwärtige Ueber6etzungeverhältnis<br />
der Lenkung beträgt 20! 1, doch kann es dank der<br />
Servohilfe bei späteren Ausführungen auf 18: 1<br />
herabgesetzt werden. Da der Servokolben alle<br />
Stösse aufnimmt, arbeitet die Lenkung ganz stossfrei;<br />
trotzdem soll der nötige Kontakt mit der<br />
Strasse vorhanden sein. Selbst bei Pnetidefekt an<br />
einem der Vorderräder kann der Omnibus noch<br />
mühelos beherrscht werden. Selbstverständlich<br />
arbeitet die Lenkung auch bei einem Defekt an<br />
der hydraulischen Anlage noch einwandfrei, einzig<br />
die Unterstützung durch die Servokraft bleibt aus,<br />
und das Lenken benötigt grösseren Kraftaufwand.<br />
Ausser den erwähnten Aggregaten sind auch<br />
noch die Scheibenwischer und die Kühlerjalousien<br />
an das hydraulische System angeschlossen.<br />
Bei der erwähnten Versuehsau6führung wird<br />
ferner die Bewegung des Gaspedals hydraulisch<br />
auf die Drosselklappe im Vergaser übertragen,<br />
doch ist diese Anlage nicht mit dem hydraulischen<br />
Drucksystem verbunden, sondern unabhängig von<br />
dieser, ähnlich wie eine normale hydraulische<br />
Bremse ausgebildet.<br />
(Automotive Industries, 1. Nov. 1947,<br />
Bearbeitung -ch-)<br />
Tucker-Fliessband 98% produktionsbereit<br />
Nach einer Mitteilung von Preston Tucker,<br />
Präsident der Tuckerwerke, ist das Chassis-Fliessband<br />
für die neuen Tuckerwagen zu 98 %> betriebsfähig,<br />
das Motoren-Fliessband zu 60 %. Nach einer<br />
neuerlich revidierten Voraussage sind die ersten<br />
Tuckerwagen im Juni d. J. zu erwarten. Die finanzielle<br />
Lage des neuen Konzerns ist vorläufig als<br />
günstig zu bezeichnen. 17 250 000" Dollar waren<br />
durch Verkauf von Aktien und durch Gebühren<br />
für die Vergebung von Vertretungen aufgebracht<br />
worden; von diesen hat Tucker bisher rund<br />
11000 000 ausgegeben. Weniger eindeutig ist das<br />
Bild, wenn man die Produktionsmöglichkeiten ins<br />
Auge fasst. Wie alle anderen amerikanischen Autofabriken,<br />
hat auch Tucker mit schweren Rohstoffsorgen<br />
zu kämpfen. Hieraus .erklärt sich, dass er<br />
auf die einzige gegenwärtig zur Verfügung stehende<br />
Hochofenanlage samt Kokerei in Cleveland, die<br />
von der Regierung betrieben wird, ein Angebot<br />
von 8 Millionen Dollar gemacht hat, von denen<br />
20 % sofort und der Rest innert 10 Jahren gezahlt<br />
werden soll, und dass dieses Angebot wesentlich<br />
höher ist als das aller anderen Bieter. Dennoch ist<br />
ihm die Anlage noch nicht zugesprochen worden.<br />
Erhält er sie, so kann er die Tagesproduktion<br />
auf 1000 Autos bringen; erhält er sie<br />
nicht, wird er kaum über 150 Autos pro Tag hinauskommen.<br />
Die ersten, wahrscheinlich im Juni zum<br />
Verkauf gelangenden Tuckerwagen sind Versuchsmodelle,<br />
die hauptsächlich von Werkangehörigen<br />
zum Sammeln von Erfahrungen benutzt werden<br />
sollen. B. E.<br />
Der Einfluss der Russbildung auf das<br />
Kompressionsverhältnis<br />
Eine der wichtigsten Fragen des ganzen Verbrennungsmotorenbaues<br />
ist zweifellos diejenige des<br />
Kompres6ionsverhältnis6es. Davon hängt der Wirkungsgrad<br />
de6 Motors, das heisst seine Leistung<br />
und Verbrauch sowie sein einwandfreies, kljpffestes<br />
Arbeiten. Die Definition des Kompressionsverhältnieses<br />
ist bekannt: Totalvolumen des Zylinders<br />
durch Totvolumen. Unter Totvolumen, auch<br />
22<br />
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Verdichtiingsraum oder Verbrennung.skammer genannt,<br />
versteht man den Raum, den die komprimierten<br />
Gase einnehmen, wenn der Kolben im oberen<br />
Totpunkt angelangt. Verständlicherweise vermindert<br />
die Russablagerung, die sich im Laufe der<br />
Motorlebensdauer bildet, dieses Volumen. Eine<br />
Überschlagsmäsäit5e Rechnung zeigt, dass diese<br />
Verminderung eine Erhöhung des Kompressionsverhältni&ses<br />
bewirkt<br />
In einer englischen Arbeit wurde dieser Einfluss<br />
untersucht und in einem Diagramm für einen<br />
bestimmten Zylinderkopf aufgetragen. Die Kurven<br />
entsprechen einer Schichtdicke von 0,5 und 1 mm.<br />
Beispielsweise wird ein auf 7 : 1 verdichteter Motor<br />
dann auf 7,5-1, bzw 8,2 ; 1 komprimiert.<br />
(J. Swaine, J. Mcch. E„ The Autocar, 14. Nov. 1947)<br />
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Morgins, Mosses, II Fuorn (Ofenpass), Passwang,<br />
Pillon, Weissenstein, Wolfgang, Samnaun, Zufahrt<br />
nach Arosa,<br />
Gesperrte Strassen: Albula, gesp. zw.<br />
Preda und Ponte, Oeffnung ca. Mitte Mai; Bernina,<br />
gesp. zw. Berninahäuser und La Rosa, Oeffnung<br />
5./10. Mai; Flüela, gesp. zw. Gasthaus Alpenrose ob<br />
Davos und Susch (Süs), Oeffnung auf Pfingsten<br />
vorgesehen; Furka, gesp. Urner Seite bis Realp,<br />
Walliser Seite bis Oberwald befahrbar; Grimsel,<br />
gesp. zw. Zentrale Handegg und Oberwald, Oeffnung<br />
ca. Ende Mai; Gr. St. Bernhard, gesp., bis<br />
Cantine de Proz befahrbar; Klausen, gesp. Glarner<br />
Seite befahrbar bis Hotel Urnerboden, Urner Seite<br />
befahrbar bis Unterbalm; Lukmanier, gesp. Bündner<br />
Seite bis San Gion, Tessiner Seite befahrbar<br />
bis Camperio, voraussichtliche Oeffnung erste Woche<br />
Mai; Oberalp, gesp. Urner Seite bis Nätschen,<br />
Bündner Seite offen bis Tschamut; San Bernardino,<br />
gesp. zw. Hinterrhein und San Bernardino Dorf,<br />
durchgehende Oeffnung voraussichtlich erste Woche<br />
Mai; St. Gotthard, gesp. Urner Seite bis Hospenthal<br />
befahrbar, Tessiner Seite bis Motto Bartola<br />
ob Airolo, durchgehende Oeffnung auf Pfingsten<br />
vorgesehen; Simplon, wegen Neuschnee auf<br />
unbestimmte Zeit wieder gesperrt; Splügen, gesperrt;<br />
Susten, gesp. Urner Seite bis Goretzmettlen,<br />
Berner Seite bis Klus, 3,5 km ob Gadmen,<br />
Oeffnung ca. Ende Mai; Umbrail, gesp.<br />
Nach einer Zusammenstellung des Strassenverkehreamtes<br />
wurden im März <strong>1948</strong> insgesamt 429<br />
Verkehrsunfälle gemeldet (gegen 389 im März 1947),<br />
nämlich:<br />
Zahl der Zahl Davon<br />
Verkehrs- derVer- tödlich<br />
Unfälle letzten verletzt<br />
(i.V.) (i.V.) (i.V.)<br />
Stadt Zürich 336 (322) 138 (105) 1 (2)<br />
Stadt Winterthur 25 (18) 8(6) 0 (0)<br />
Kanton Zürich 68 ( 49) 44 ( 29) 3 (1)<br />
im März <strong>1948</strong>.<br />
Nach der Statistik der Eidg. Oberzolldirektion<br />
über die im März zu vorübergehendem Aufenthalt<br />
in die Schweiz eingereisten Motorfahrzeuge wurden<br />
im Berichtsmonat durch die Zollorgane 24 261<br />
Uebertritte registriert, d. h. 22 % mehr als im Februar<br />
(19 865) und 154 % mehr als im gleichen Monat<br />
des Vorjahres, ein Beweis mehr dafür, dass die<br />
Normalisierung des internationalen Autotourismus<br />
gute Fortschritte macht.<br />
Der Fernverkehr stand mit 23 226 Einreisen<br />
(18 566) zu Buche, von denen 21 586 (17 062) auf<br />
die Personenwagen, 668 (752) auf den Kollektivverkehr<br />
(Autocars) und 972 (752) auf die Motorräder<br />
entfallen. Darüber hinaus passierten 548 (886) Lastwagen<br />
die Grenze, während im eigentlichen<br />
Grenzverkehr 487 (413) Personenwagen und Motorräder<br />
in unser Land einrollten.<br />
Eine Analyse der amtlichen Uebereicht, soweit<br />
die Herkunftsländer in Frage stehen, zeigt, dass<br />
eine ins Gewicht fallende Verschiebung zugunsten<br />
Frankreich» stattgefunden hat, reisten doch aus<br />
unserm westlichen Nachbarland 15 057 gegen 12001<br />
Fahrzeuge ein. Bei Italien anderseits ist ein leichter<br />
Rückschlag von 5220 auf 5062 Einheiten zu<br />
verzeichnen. Belgien und Luxemburg nehmen mit<br />
1206 (569) Vehikeln den dritten Platz ein, indem sie<br />
Deutschland/Danzig mit einem kleinen Zufallsmehr<br />
(1198 gegen 859) auf den vierten Rang abdrängten.<br />
Es folgen die Niederlande mit 443 (331), England/<br />
Schottland/Irland mit 391 (132) und Oesterreich mit<br />
312 (243) Fahrzeugen.<br />
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Offerten an J Weber, Mozartstr. 5, Luzern.<br />
Am Sonntagabend, um zwanzig Minuten nach sieben Uhr, traf Biondetti am Steuer seines Ferrari wieder in Brescia<br />
ein, das er früh um 4.13 Uhr verlassen hatte, und brachte damit seinen dritten Mille-Miglia-Sieg unter Dach.<br />
Weiterbildung im Autogewerbe.<br />
(Eing.) In der Erkenntnis, dass die schweizerische<br />
Industrie und das Gewerbe den Konkurrenzkampf<br />
nur mit tüchtigem Personal bestehen können,<br />
haben mehrere grosse Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände<br />
die Stiftung Fachschule Hard,<br />
Winterthur, gegründet. Diese Ausbildung6stätte<br />
dient der beruflichen Weiterbildung. So bietet z. B.<br />
die Fachschule Hard, in Verbindung mit dem Autogewerbeverband<br />
der Schweiz, dem Personal dieses<br />
Gewerbes folgende Weiterbildungsmöglichkeiten:<br />
1. Kurse in den allgemeinen Mechanikerarbeiten.<br />
Diese Ausbildungskurse dienen<br />
sowohl der praktischen Weiterbildung als auch<br />
der Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Das Programm<br />
umfasst je zwei Wochen Drehen, Schweissen/Schmieden<br />
und Schraubstockarbeiten. Die<br />
Ausbildungspragramme sind systematisch aufgebaut<br />
und vermitteln, trotz der kurzen Kurszeit, gründliche<br />
Kenntnisse in den verschiedenen Arbeitsgebieten.<br />
2. Fachkurse. Diese dauern vier Wochen<br />
und dienen der Weiterbildung in den eigentlichen<br />
Facharbeiten an den Motoren, an den Fahrzeugen<br />
und an den elektrischen Anlagen. Als Kursleiter<br />
amten erfahrene Autofachlehrer. Das Kursprogramm<br />
schliesst hauptsächlich praktische Werkstattarbeiten<br />
ein, ergänzt durch den erforderlichen<br />
fachkundlichen Unterricht.<br />
An den Kursen in den allgemeinen Mechanikerarbeiten<br />
und an den Fachkursen können ausgelernte<br />
Automechaniker und Hilfsautomechaniker<br />
mit mehrjähriger Praxis im Fach, teilnehmen. Lehrlinge<br />
im 3. und 4. Lehrjahr können, sofern es die<br />
Platzverhältnisse erlauben, ebenfalls zugelassen<br />
werden. Es werden jedoch Lehrlinge bevorzugt, die<br />
keine Gelegenheit haben, einen besonderen fachtechnischen<br />
Unterricht zu besuchen.<br />
3. Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung.<br />
Diese Kurse sind für Anwärter<br />
auf die eidg. Meisterprüfung bestimmt und vermitteln<br />
den Stoff im Rahmen der an den höheren<br />
Fachprüfungen gestellten Anforderungen,<br />
öschenen<br />
Airolo<br />
Fachschule Hard Winterthur<br />
C H A U F F E U R - V E R E I N<br />
S C H A F F H A U S E N<br />
Ein Flugsonderheit von Prisma.<br />
Der riesige Aufschwung, den die Verkehrsaviatik<br />
auf der ganzen Welt seit Kriegsende genommen<br />
und unaufhaltsam weiter nimmt, hat die<br />
Redaktion der im Verlag Huber & Co. AG. in<br />
.Erauenfeld herausgegebenen Monatsschrift für Natur,<br />
Forschung und Technik, « Prisma», bewogen,<br />
die erste Nummer des dritten Jahrgangs als Flugsondernummer<br />
herauszubringen, zu der bekannte<br />
schweizerische Sachverständige einige ebenso aktuelle<br />
wie aufschlussreiche Aufsätze beigesteuert<br />
haben. Historiker, Wirtschaftsfachleute, Techniker<br />
und Praktiker kommen in diesem sorgfältig redigierten,<br />
gut bebilderten Heft gleichermassen zu<br />
Wort. Interesse erwecken dürften vor allem die<br />
Beiträge über moderne Verkehrsflugzeuge, die Entwicklung<br />
des internationalen Luftverkehrs der<br />
Schweiz 6eit Ende des ersten Weltkrieges, die<br />
Flughäfen Cointrin und Kloten, « Rund 6000 PS für<br />
ein Flugzeug», ferner eine Darstellung der Aufgaben,<br />
die den Mitgliedern einer Flugzeugbesatzung<br />
zu lösen Überbunden sind und das ausgefeilte<br />
Teamwork, das sie zu vollbringen haben, um eine<br />
reibungslose Abwicklung des Flugbetriebes zu gewährleisten.<br />
Verzeichnis der Züge<br />
gültig vom 9. Mai bis 2. Oktober <strong>1948</strong>.<br />
ab 6.M 7.16 7.50" 8.35 11.07 12.55 14.40 15.49" 16.02t 17.13* 17.47 19.01*10.04 t 21.11 22.11<br />
an 6.40 7:29 8.37 8.49 11.21 13.09 14.54 16.08 16.16 17.41 18.01 19.16' 19.18 21.23 22.28<br />
Airolo ab6.11 6.51 7.50 8.32 ».34 * 10.22 12.04 13.36* 15.04 15.46 16.30 18.04 19.03 21.21 23.09 * 0.57<br />
Göschenen an6.24 7.18 8.08 8.45 10.22 10.36 12,18 13.53 15.18 16.14 16.44 18.32 19.17 21.35 23.38 1.19<br />
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Ende April <strong>1948</strong> komplett<br />
durchrevidiert. Eventuell<br />
würde der Wagen gegen<br />
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Wegnahme Ende Mai <strong>1948</strong>.<br />
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Waldstatt AG„<br />
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S. CI. G.<br />
Schweiz. Chauffeur-Interessen- Gemeinschaft<br />
Die Monatsversammlung vom 3. April<br />
<strong>1948</strong> war gut besucht. Unter Mutationen<br />
wurde wieder ein neues Aktivmitglied aufgenommen.<br />
Die nächste Versammlung findet am 8. Mai, punkt<br />
20.00 Uhr, im Restaurant zum' Myrtenbaum statt.<br />
In Anbetracht der Traktandenliste ersuchen wir die<br />
Mitglieder um vollzähliges und pünktliches Erscheinen.<br />
Der Vorstand.<br />
11 PS. schwarze Limousine,<br />
Modell 1937, 4türig,<br />
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und Defroster. Der Wagen<br />
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Hab Glück mit dem Richter!<br />
Wie verschieden die Unfalltatbestände von den<br />
Richtern oft gewürdigt werden, haben wir bei der<br />
Klassierung unserer erledigten Rechtsschutzdossiers<br />
wieder einmal festgestellt. Beide Fälle sind<br />
im gleichen Kanton Bern beurteilt worden; die beiden<br />
Richterämter liegen keine 20 km voneinander.<br />
Kollege A hatte wohl einen Sachschaden von<br />
nahezu 5000 Franken verursacht, doch wurde durch<br />
diesen Unfall keine Person verletzt. Es handelte<br />
eich um einen typischen Fall der Nichtbelassung<br />
des innerörtlichen Vortrittsrechtes, bei dem mit<br />
einer Busse wegen Vergehens gegen das MFG gerechnet<br />
werden mu6ste.<br />
Die Folgen des Verkehrsvergehens des Chauffeurs<br />
B waren weit tragischer. Mehrere der am Unfall<br />
beteiligten Personen wurden schwer verletzt.<br />
Beide Unglückswagen mu6sten auf den Autofriedhof<br />
geführt werden.<br />
Die Gerichtsurteile?<br />
Kollege A wurde bestraft wegen Störung des<br />
öffentlichen Verkehrs. Die Strafbestimmungen des<br />
MFG genügten hier nicht mehr, motivierte der<br />
strenge Richter, weil « erheblichere » Schäden entstanden<br />
6eien. Der Einspruch gegen das Strafmandat<br />
führte bei solcher Beurteilung sogar zu einer<br />
Erhöhung der ursprünglichen Busse.<br />
Einen gnädigeren Richter fand Kollege B, trotz<br />
den verletzten Personen und den abbruchreifen<br />
Unfallwagen. Wohl wurde er verurteilt wegen<br />
fahrlässiger Körperverletzung und Widerhandlung<br />
gegen das MFG. Von Störung des öffentlichen<br />
Verkehrs wurde indessen gar nicht gesprochen,<br />
und das Urteil fiel entsprechend milder aus.<br />
Unsere Schluesfolgerung?<br />
Bei derart verschiedenartiger Sühne müsste sie<br />
eigentlich lauten: Chauffeure, sucht euch den verständigsten<br />
Richter, der auch auf die Zeitnot Rücksicht<br />
nimmt, in der die Berufsleute vom Volant<br />
sich des Arbeitspensums wegen mitunter befinden!<br />
Weil die freie Wahl des Richters indessen nicht<br />
möglich ist, raten wir iweckmässiger: Kollegen,<br />
beachtet die Verkehrsvorschriften<br />
peinlich genau, damit euch<br />
selbstderüber6trengeRichternichts<br />
antun kann!<br />
a«.<br />
BERN. Chauffeurverband VHTL. An der Versammlung<br />
vom Samstag. 8. Mai. 20 Uhr, die erstmals<br />
im neuen Lokal, Unionssaal des Volkshauses,<br />
stattfindet, wird Kollege Soherrer sprechen über<br />
«Haftpflicht um} Versicherung im Chauffeurberuf>.<br />
Der Vorstand erwartet, das schöne Lokal bei voller<br />
Besetzung einweihen zu können.<br />
CHUR. Chauffeurgruppe. Versammlung mit Referat<br />
von Herrn Morf, Kant. Motorfahrkontrolle,<br />
Sonntag, den 23. Mai, nachmittags 14 Uhr, im<br />
Restaurant « Untertor >.<br />
ZÜRICH. Berufschauffeure. Im Rahmen der beruflichen<br />
Weiterbildung der Chauffeure veranstaltete<br />
unsere Sektion am 17. April den zweiten Vortrag<br />
von W. Trachsel, über: Was der Berufschauffeur<br />
vom Dieselmotor wissen muss. Wenn im<br />
ersten Vortrag der Referent ganz allgemein über die<br />
Entwicklung des Dieselmotors orientierte, so verlegte<br />
er im zweiten Vortrag das Hauptgewicht auf<br />
Brennstoff, Einspritzpumpe. Einspritzdüsen und<br />
Zündungsmoment. Rund 180 Zuhörer, darunter<br />
routinierte Dieselfahrer, folgten den Ausführungen,<br />
wobei durch schematische Darstellungen im Lichtbild<br />
die technischen Errungenschaften auf diesem<br />
Gebiete den Zuhörern besonders gut verständlich<br />
gemacht wurden. Die Diskussion zeigte, dass der<br />
Referent ein Auditorium vor sich hatte, das gewillt<br />
ist, etwas zu lernen. In später Abendstunde verliess<br />
man das Versammlungslokal im Bewusstsein, vieles<br />
gehört und gesehen zu haben, was bald praktisch<br />
verwertet werden kann.<br />
wb.<br />
.Redaktion:<br />
Dr. A. Locher<br />
R. Braunschweig, Masch.-Ing. - A. Flury<br />
(abwesend)<br />
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15 PS, Motor revidiert, Kipper und Brücke neu.<br />
MORRIS-KIPPER, 4 t, Mod. 1947, 4 Zylinder, 18 PS,<br />
fabrikneu.<br />
BERNA-DIESEL-KIPPER. 3,4 t, Typ L3D, Modell<br />
1937, 4 Zylinder, 23 PS.<br />
BERNA-LASTWAGEN, 2 t, Typ L2, Modell 1934,<br />
6 Zylinder, 15 PS, mit Blachengestell.<br />
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