E_1948_Zeitung_Nr.040
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Nr. 40 — BERN, Mittwoch, 15. September <strong>1948</strong><br />
44. Jahrgang — Nummer: 30 Rp.<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBILZEITUNG<br />
ZENTRALBLATT FÜR DIE SCHWEIZERISCHEN AUTOMOBIL- UND VERKEHRSINTERESSEN<br />
ERSCHEINT JEDEN MITTWOCH - REDAKTION UND ADMINISTRATION: BREITENRAINSTRASSE 97, BERN, TELEPHON (031) 2 82 22 - GESCHÄFTSSTELLE ZÜRICH: LÖWENSTRASSE 51, ZÜRICH 23, TELEPHON 23 97 43/44<br />
Die Geschichte der schweizerischen<br />
Personenwagenindustrie<br />
Es ist heute nur noch einem kleinen Kreis von Zeitgenossen bekannt, dass<br />
in der Pionierzeit des Motorfahrzeugverkehrs auch in der Schweiz eine rührige<br />
Automobilindustrie bestanden hat. Dass sie nach einer kurzen Blüteperiode<br />
bald wieder einging, ist eine Erscheinung, deren Ursachen tiefer liegen als man<br />
oft annimmt. Dass die Voraussetzungen für eine Motorfahrzeugindustrie im<br />
Grossen in unserem Lande nicht gegeben sind, scheint nicht immer genügend<br />
erfasst zu werden, da oft solche Bestrebungen neuen Antrieb erhalten.<br />
Wir selbst waren gegen Ende des Krieges der Meinung, die geänderten<br />
Verhältnisse möchten vielleicht den Bestand einer Automobilindustrie erleichtern;<br />
der Gang der Dinge hat uns leider eines andern belehrt. Es zeigte sich<br />
dabei, dass es aus der Geschichte der ehemaligen Industrie auch für uns viel<br />
zu lernen gibt. Da diese noch nicht besteht und die vorhandenen Quellen unvollständig,<br />
oft sogar unrichtig sind, haben wir unseren Mitarbeiter Robert<br />
Moser beauftragt, die Geschicke jener Firmen zu behandeln, solange noch<br />
Zeitgenossen und Archive die nötigen Unterlagen vermitteln können. Der<br />
nachfolgende Aufsatz behandelt die wirtschaftlichen Entwicklungen; später zu<br />
veröffentlichende Monographien werden sich mit den Schicksalen der einzelnen<br />
Firmen befassen.<br />
Red.<br />
Die im Sommer 1946 in Amerika und England<br />
mit besondern Festlichkeiten begangenen<br />
50. Geburtstage der nationalen Automobilindustrien<br />
hatten das österreichische Fachblatt « Austro-Motor<br />
> zu einer Betrachtung veranlasst, die<br />
in der Feststellung gipfelte: « Auch wir besässen<br />
das geschichtliche Recht, zur Feier der Vollendung<br />
eines halben Jahrhunderts österreichischer<br />
Automobilindustrie eine Auffahrt zu organisieren,<br />
die der Welt gezeigt hätte, was sie unseren<br />
Konstrukteuren an bahnbrechenden Ideen<br />
verdankt. Die Welt weiss nichts davon, und<br />
was schlimmer ist — nicht einmal im eigenen<br />
Lande ist das Bewusstsein lebendig, dass Oesterreich<br />
am Werden des Automobils entscheidend<br />
mitgewirkt hat. » Die zitierten Sätze, namentlich<br />
der zweite, unserer Wiener Kollegin haben auch<br />
für die Schweiz vollumfänglich Gültigkeit. Als<br />
kleinstes und rohstoffarmes Land unter allen Industriestaaten<br />
leistete die Schweiz einen wesentlichen<br />
und entscheidenden Beitrag zur Entwicklung<br />
und Verbreitung des Motorfahrzeuges in<br />
allen fünf Kontinenten, der heute weitgehend in<br />
Vergessenheit geraten ist. Ganze Generationen,<br />
die sich seit dem ersten Weltkrieg Personenwagen<br />
bedienten, die ausschliesslich fremder<br />
Herkunft sind, wissen kaum mehr, dass vor 30,<br />
40 Jahren auch in dieser Branche eine nationale<br />
Industrie existiert hatte, die in der ganzen Welt<br />
einen ausgezeichneten Ruf genoss und eine eminente<br />
volkswirtschaftliche Bedeutung erlangte.<br />
Die damalige, fruchtbare Arbeit unserer Konstrukteure<br />
muss um so höher gewertet werden,<br />
als sie sich um die schwierige Aufgabe bemühten,<br />
technisches und wirtschaftliches Neuland zu<br />
erschliessen. Doch am Anfang standen die Intuition,<br />
der Wagemut, das Unternehmerrisiko und<br />
vo allem die Hingabe an eine Sache, die von<br />
unseren Ahnen geradezu verfemt war. Lange,<br />
sehr lange haben, speziell in den helvetischen<br />
Gauen, Bevölkerung und Obrigkeit im selbstbeweglichen<br />
Strassenf ahrzeug eine Art « Volksfeind<br />
» erblickt, den man mit kaum vorstellbaren<br />
und heute geradezu lächerlich anmutenden<br />
Schikanen zu bodigen trachtete. War die<br />
öffentliche Meinung zu Beginn des Jahrhunderts<br />
dem Automobil gegenüber ausgesprochen feindselig<br />
eingestellt gewesen, so galt es in erster<br />
Linie, durch das Mittel der Technik die zahlreichen<br />
Vorurteile zu entkräftigen. Konstrukteure<br />
und Fabrikanten mussten, um einen Absatz<br />
zu finden, den Beweis erbringen, dass das<br />
Automobil ein zuverlässiges und sicheres Verkehrsmittel<br />
ist, das seinen Benutzern wesentliche<br />
Vorteile verschafft, ohne die andern Leute<br />
einer besondern Gefährdung auszusetzen. Um<br />
die durch die Faktoren Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
markierten Ziele zu erreichen, hatten<br />
die Techniker mit einer Unzahl von Einzelproblemen<br />
des Motors, der Kraftübertragung, des<br />
Fahrwerkes, der Aufhängung, der Bremsen, der<br />
Lenkung, der Beleuchtung und der Bereifung zu<br />
ringen. Jede konstruktive Idee musste auf der<br />
staubigen und holperigen Landstrasse im praktischen<br />
Betrieb erprobt werden, denn es gab damals<br />
weder Laboratorien noch Berechnungsformeln<br />
oder gar Resultanten wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse für das komplizierte Automobil.<br />
Begreiflich, dass es in der Pionierepoche einige<br />
Leute, die von der zukünftigen Bedeutung des<br />
Automobils tiefst überzeugt waren, lockte, sich<br />
mit den mannigfachen technischen Problemen<br />
auseinanderzusetzen und nach richtungsweisenden<br />
Lösungen zu suchen. Und die Schweiz verfügte<br />
über solche Persönlichkeiten, die unverdrossen<br />
einen soliden Grundstein zu einem Industriezweig<br />
legten, der für die Entwicklung so<br />
sehr beispielgebend wirkte, dass man mit Ehrfurcht<br />
des schweizerischen Anteils an der Aufrichtung<br />
der Welt-Automobil-Industrie gedenken<br />
soll.<br />
Im Zeichen der Zentenarfeier der « confoederatidne<br />
helveticae » ist bereits der äussere Rahmen<br />
gegeben, um das 50jährige Jubiläum des<br />
nationalen Autobaues zu feiern. Adolph Saurer<br />
hatte 1897 in Arbon seinen ersten Motorwagen<br />
mit Petroleummotor herausgebracht, und 1898<br />
hatten die Brüder. Adolf und Max von Martini<br />
I. Aufstieg und Niedergang<br />
m Frauenfeld das erste Automobil fertiggestellt.<br />
Schliesslich erfüllt unser Blatt mit diesen historischen<br />
Reminiszenzen eine Verpflichtung, die<br />
bereits in der ersten Ausgabe vorgezeichnet<br />
wurde. Im programmatischen Leitartikel der<br />
Nr. 1, die im Januar 1906 herauskam, steht unter<br />
Punkt 3 zu lesen:<br />
« Förderung der Interessen unserer einheimischen<br />
Automobilindustrie. Wer mit den<br />
Verhältnissen einigermassen vertraut ist,<br />
weiss, dass unser Land eine Autoindustrie<br />
besitzt, die zu den schönsten Hoffnungen berechtigt.<br />
London und Paris haben mit ihren<br />
beiden letzten Ausstellungen (1905) gezeigt,<br />
dass der Weltmarkt die schweizerische Automobilindustrie<br />
vollgültig einschätzt, ja ihr<br />
sogar Anerkennung zollt, die ihr das Geburtsland<br />
leider oft vorenthält. Das muss<br />
anders werden. Der gesunde Sinn unseres<br />
Volkes braucht nur einmal darüber in richtiger<br />
Weise aufgeklärt zu werden, und es<br />
wird sich die Erkenntnis Bahn brechen, dass<br />
die Schweiz nicht nur mit ihrer Stickerei,<br />
Seide, Schokolade und ihren Milchprodukten<br />
auf dem Weltmarkt an der Spitze marschiert,<br />
sondern es wird die Zeit kommen,<br />
wo jeder Kenner mit dem Ausdruck<br />
« Schweizer Auto » diejenigen Marken bezeichnet,<br />
die mit in vorderster Reihe der<br />
Kraftwagenindustrie stehen. »<br />
Rückblickend darf konstatiert werden, dass<br />
die kühne Prophezeiung leider nur kurzwährende<br />
Wirklichkeit wurde.<br />
Zum Verständnis des wenig erfreulichen Endresultates,<br />
dessen Opfer die Konstrukteure, Fabrikanten<br />
und Finanziers wurden, sei eine zusammengefasste<br />
Schilderung der allgemeinen Situation<br />
vorausgeschickt. Ueber die Ausgangslage<br />
nach der Jahrhundertwende enthält ein im Dezember<br />
1901 verfasster Prospekt zur Umwandlung<br />
der von Jean Huber-Graf und A. Zürcher<br />
gegründeten Orion-Automobilfabrik in eine Aktiengesellschaft<br />
eine treffliche Charakterisierung:<br />
«Das Bestreben, animalische Kräfte<br />
durch mechanische zu ersetzen, brachte uns<br />
im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts<br />
neben andern wichtigen Errungenschaften<br />
auch das Automobil. Erst sah man diese modernen<br />
Fahrzeuge, wie gewöhnlich alles<br />
Neue, mit etwas misstrauischen Blicken an;<br />
jetzt finden aber auch Geschäftsleute, dieses<br />
leichte und rasche Verkehrsmittel sei eigentlich<br />
recht praktisch, nicht nur für einen<br />
raschen und billigen Personen-, sondern<br />
auch für den Warentransport, wo Eisenbahnen<br />
ausser Frage stehen. In Deutschland,<br />
namentlich aber in Frankreich, sind schon<br />
Tausende solcher Fahrzeuge in den Dienst<br />
der Industrie und des Handels gestellt. Ausländische,<br />
erstklassige Firmen sind mit Aufträgen<br />
überhäuft und können Bestellungen<br />
erst nach 9 und 10 Monaten effektuieren. In<br />
der Westschweiz sind ca. 800 Motorwagen<br />
im Betrieb, und bereits werden in verschiedenen<br />
Staaten, bekanntlich letzten Herbst<br />
auch in der Schweiz, Versuche mit solchen<br />
zu militärischen Zwecken mit bestem Erfolg<br />
gemacht. Dass diese Versuche gelungen sind<br />
und in höheren Offizierskreisen die Meinung<br />
vorherrscht, die Schweiz. Eidgenossenschaft<br />
müsse eine grössere Anzahl (160 Stück vorläufig)<br />
solcher Automobile anschaffen,<br />
konnte man jüngst in Tagesblättern entnehmen.<br />
Auch die Eidg. Postverwaltung hat begonnen,<br />
Automobilfahrzeuge in ihren Dienst<br />
zu stellen, namentlich für die steilen Bergstrassen<br />
im Neuenburger Jura. »<br />
Zwischen 1905 und 1908 herrschte in diesem<br />
neuen Industriezweig ein eigentliches Gründungsfieber.<br />
Ein zeitgenössischer Chronist berichtete:<br />
« Die Hochkonjunktur Hess neue Automobilfabriken<br />
wie Pilze aus dem Boden schiessen;<br />
überall macht man sich daran, von der reichen<br />
Ernte, welche die Automobilindustrie verhiess,<br />
goldene Früchte einzuheimsen. > Der<br />
Hausse folgte indessen die Baisse auf dem Fusse,<br />
wie aus dem Jahresbericht der Schweiz. Handelskammer<br />
pro 1908 hervorgeht: c in der Automobilindustrie<br />
hatte sich schon 1907 eine bedeutende<br />
Stockung im Absatz, insbesondere in<br />
bezug auf grosse Personenwagen, bemerkbar gemacht.<br />
Die festen Abschlüsse wurden durch zahlreiche<br />
Zwischenhändler nicht eingehalten, was<br />
zur Folge hatte, dass mit Beginn 1908 die meisten<br />
Fabriken über unverkaufte Stocks von<br />
Automobilen verfügten. Da die Käufer hauptsächlich<br />
den kleinen, leichten und billigen Wagen<br />
verlangten, so sahen sich die Produzenten gezwungen,<br />
ihre Fabrikation nach dieser Richtung<br />
hin zu orientieren. ><br />
Die Spreu scheint sich jedoch rasch vom Weizen<br />
gesondert zu haben, und der momentane<br />
Rückschlag wurde überwunden, so dass ab 1909<br />
eine lineare Aufwärtsbewegung einsetzte, der<br />
dann die Hochkonjunktur des ersten Weltkrieges<br />
ein brüskes Ende setzte.<br />
Im Unterschied zu andern Staaten gibt es in<br />
der Schweiz keine Produktionsstatistik, und so<br />
liegt über das Volumen der Erzeugung lediglich<br />
eine einzige Aufstellung des Eidg. Statistischen<br />
Amtes vor, nach der im Jahre 1909 in der<br />
Schweiz 607 Personenwagen und 105 Lastwagen<br />
hergestellt worden sind. Diese Menge hat sich<br />
dann, vorwiegend im Sektor der Nutzfahrzeuge,<br />
vervielfacht:<br />
Ueber die Stellung der nationalen Personenwagenindustrie<br />
auf dem einheimischen Markt<br />
orientieren die Markenstatistiken, welche zu-<br />
ZEUGEN VERGANGENER PRACHT — DIE KOHLERFORMEN SCHWEIZERISCHER PERSONENWAGEN<br />
1 Pic-Pic, 2 Martini, 3 Sigma, 4 Stella, 5 Saurer, 6 Fischer, 7 Turicum. Die Geschicke dieser Marken werden spälerfolgende<br />
Beiträge behandeln.<br />
ERZEUGNISSE SCHWEIZERISCHER PIONIER-<br />
TÄTIGKEIT<br />
Oben: Der Remezy-Automobilschlitten, den die Soci«l»<br />
Neuchateloise de l'Automobite für Russland baute, stammt aus<br />
dem Jahr 1907. Er wurde durch eine unter dem Heck des<br />
Wagens liegende Schraubenwalze fortbewegt.<br />
Unten: Der luftgekühlte Henriod-Molor mit hängenden<br />
Ventilen, ein 30-PS-Yierzylinder aus der gleichen Zeit.<br />
gleich die Vielgestaltigkeit der Fabrikate erkennen<br />
lassen. Die erste Zusammenstellung über die<br />
Bestände und deren Gliederung nach der Herkunft<br />
erwies sich als unvollständig, da sie sich auf<br />
Angaben der Kantone stützten, welche lückenhaft<br />
waren. Eine Inventuraufnahme, die einigermassen<br />
zuverlässig erscheint und den Park auf Ende<br />
1917 erfasste, hatte der Direktor des Eidg. Statistischen<br />
Amtes seinerzeit in einer Genfer Zeitschrift<br />
publiziert, •wobei es allerdings nicht ausgeschlossen<br />
ist, dass sich die Zahlen auf den<br />
Sommer 1914 beziehen. Dieses Material sei der<br />
Schweiz. Automobilstatistik 1929 gegenübergestellt,<br />
die vom gleichen Amt als leider bisher<br />
einziges statistisches Quellenwerk dieser Art<br />
sehr detailliert ausgearbeitet worden ist:<br />
1917 Ende 19»<br />
TotalbesJond an Personenwagen 5076 55 149<br />
Davon Schweizer Fabrikate 1653 - 33% 1 528 = 3%<br />
Anteile der nationalen Marken:<br />
Arbenz 4 * —<br />
Ajax 37 —<br />
Berna 9 * —<br />
Stella 58 —<br />
Martini 635 747<br />
Orion 6 • —<br />
Pic Pic 428 399<br />
Saurer 54 * —<br />
Sigma 92 —<br />
Fischer 89 14<br />
Tribelhorn 112 —<br />
Turicum 90 36<br />
Moser ' 16 13<br />
Maximag — 156<br />
Semag — 19<br />
Diverse 23 20<br />
* Vermutlich arösstenteils Omnibusse?<br />
In den ersten beiden Dezennien dieses Jahrhunderts<br />
trug jeder dritte Personenwagen am<br />
Kühler das Zeichen einer schweizerischen Fabrik,<br />
die vollbeschäftigt waren, was der Monatsbericht<br />
des Schweiz. Bankvereins für den Dazember<br />
1912 belegt:<br />
« Die Automobilindustrie befindet sich in<br />
erfreulicher Entwicklung. Die Nachfrage<br />
nach Personen- und Lastwagen ist fortwährend<br />
im Steigen begriffen, und sie konnte<br />
hie und da nur mit Verspätung befriedigt<br />
werden. Bedeutende Umwälzungen in der<br />
Konstruktion fanden keine statt. Die Preise<br />
waren im allgemeinen gut, und die Fabriken,<br />
welche bestimmte Typen in grosser<br />
AUS DEM INHALT<br />
Eine unterirdische Schachtgarage<br />
Fremde Autogäste wie noch nie<br />
Sportnachrichten<br />
Satteleggstrasse dem Verkehr freigegeben<br />
Amerika-Kaleidoskop<br />
Anlauf der Dyna-Produktion<br />
Pariser Salon wirft Schatten voraus<br />
Die neuen Austin-Modelle<br />
Voraussage der Fahrleistung von Nutzfahrzeugen
In diesen acht Jahren waren 4742 Wagen für<br />
39,9 Mill. Fr. bezogen, gleichzeitig aber 4311<br />
Stück für fast 65 Mill. Fr. ins Ausland verkauft<br />
worden. Dieser Export umfasste 1192 Personenwagen<br />
für 14,5 Mill. Fr. und 3119 Chassis und<br />
Lastwagen für 50,5 Mill. Fr.<br />
Von beiden Kategorien sind schweizerische<br />
Erzeugnisse nach den brasilianischen Urwäldern,<br />
in die Steppen Asiens, in den « Wilden Westen »<br />
und nach den malayischen Tropen versandt worden.<br />
Nach dem Wert ergibt sich folgende geographische<br />
Aufteilung:<br />
Zur Frage des Verbotes der Sealed-Beam-<br />
Scheinwerfer<br />
hat vor einigen Tagen nun auch der schweizerische<br />
Strassenverkehrsverband (FRS) ein Schrei--<br />
ben an das eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />
gerichtet, darin — wie wir vernehmen — der<br />
Standpunkt der Strassenbenützer zur Verfügung<br />
des Departements vom 16. August <strong>1948</strong> in ähnlicher<br />
Weise umschrieben wurde, wie dies bereits<br />
in der hier erwähnten Eingabe des Schweiz.<br />
Autogewerbe-Verbandes geschah. Das Departement<br />
wird darin ersucht, auf die Verfügung<br />
zurückzukommen und das Verbot nicht in Kraft<br />
treten zu lassen, solange nicht die internationale<br />
Normenvereinigung und das Comite international<br />
de l'eclairage das Problem gründlich abgeklärt<br />
und eine international tragbare Regelung vorgeschlagen<br />
haben.<br />
Personen- und Sachentransport mit<br />
Motorfahrzeugen zwischen der Schweiz und<br />
Frankreich.<br />
Zwischen Frankreich und der Schweiz ist<br />
kürzlich eine provisorische, bis Ende <strong>1948</strong> gültige<br />
Vereinbarung betr. grenzüberschreitende<br />
Personen- und Sachentransporte mit Motorfahrzeugen<br />
getroffen worden.<br />
Darnach wird versuchsweise von beiden<br />
Ländern dem Grundsatz der völligen Freiheit<br />
des Sachentransportes im Transitverkehr<br />
zugestimmt, wobei die Schweiz. Behörden<br />
vorläufig in bezug auf die Transporte auf<br />
jede Formalität verzichten, während Frankreich<br />
zu Kontrollzwecken die Vorweisung eines durch<br />
den Transporteur auszufüllenden «feuille de<br />
route » verlangt. Dort, wo es sich nicht um<br />
Transitverkehr handelt, ist Frankreich bereit,<br />
den Transportunternehmern, die die Transportkarte<br />
« TD » besitzen, Transportbewilligungen<br />
mit dreimonatiger Gültigkeit für Beförderungen<br />
nach dem Rhonebecken zu erteilen; die Schweiz<br />
ihrerseits verzichtet für die franz. Transportunternehmer<br />
auf die Anwendung der ATO. Der<br />
Grundsatz der Freiheit findet auch im Touristenverkehr<br />
mit Gesellschaftswagen<br />
Anwendung, und zwar für alle jene<br />
Personentransporte, bei denen eine Gruppe von<br />
Fahrgästen mit dem gleichen Fahrzeug eine<br />
Fahrt ausführt, die ihren Ausgang und ihr Ende<br />
im gleichen Lande nimmt. Auch in diesem Falle<br />
verzichtet die Schweiz auf Formalitäten, wogegen<br />
Frankreich zur Kontrolle die Vorweisung<br />
eines Formulars verlangt. Regelmässige Liniendienste<br />
sind besondern Bestimmungen unterstellt.<br />
Bewilligungsgesuche für Ge seil-<br />
Schaftswagentransporte, die im Ausland<br />
beginnen (z. B. Calais—Basel) werden von<br />
Fall zu Fall und nach dem Grundsatz der Teilung<br />
des Verkehrs geprüft. Unter Vorbehalt des<br />
Gegenrechtes gestattet die Schweiz sodann die<br />
Einreise französischer Taxi, die nach der<br />
Schweiz fahren, um Personen nach dem Ausland<br />
abzuholen; Frankreich wird für eine ähnliche<br />
Lösung besorgt sein.<br />
Zahl herstellten, erzielten einen schönen<br />
Nutzen. »<br />
An der in der Bundesversammlung gehaltenen<br />
Rede zur Eröffnung der Schweizerischen<br />
Landesausstellung 1914 in Bern attestierte Bundesrat<br />
Calonder:<br />
« Die schweizerische Automobilindustrie<br />
ist sehr entwickelt und sehr wichtig. Das<br />
Automobil entwickelt sich immer mehr als<br />
ausgezeichnetes Transportmittel. •<br />
Als sehr zuverlässiges Barometer, welches<br />
alle Bewegungen auf dem Motorfahrzeugmarkt<br />
fein registriert, funktioniert die Aussenhandelsstatistik.<br />
An ihr, die seit 1906 eine spezielle Ru-<br />
Fremde Autogäste wie noch nie<br />
Der Aucust brachte mit 106 634 eingereisten Motorfahrzeugen<br />
einen neuen Rekord im internationalen<br />
Autotourismus der Schweiz.<br />
Wer den Verkehr auf unsern Strassen im August,<br />
dem Ferienmonat par excellence, mit offenen<br />
Augen beobachtete, dem kann es nicht entgangen<br />
sein, dass Privatwagen und Autocars mit<br />
brik für Motorfahrzeuge führt, welche zuerst<br />
zwei Kategorien, nämlich Vehikel ohne Leder- ausländischen Polizeischildern hierzulande nie<br />
Überzug (Chassis und Lastwagen) und Motorwagen<br />
mit Lederpolsterung (Personenwagen lung nicht auf einer Täuschung beruhte, dafür<br />
zuvor so dicht gesät waren. Dass diese Feststel-<br />
und Omnibusse) unterschied, lässt sich der imponierende<br />
Aufschwung der schweizerischen<br />
liefert die neueste Monatsstatistik der eidg.<br />
Automobilindustrie ablesen.<br />
Oberzolldirektion über die Grenzübertritte mit<br />
Motorfahrzeugen einen überaus eindrücklichen<br />
Abgesehen von der vorübergehenden Störung Beweis. Ihr zufolge haben nämlich im August<br />
im Jahre 1908 nahm der Export weit stärker zu<br />
als die Einfuhr, und bis 1914 blieb — Frankreich<br />
die Insassen von nicht weniger als 106 634 Automobilen,<br />
Autocars und Motorrädern zu kürze-<br />
ausgenommen — der Austausch mit allen Ländern<br />
zu unseren Gunsten aktiv.<br />
rem oder längerem Aufenthalt die Schweiz aufgesucht.<br />
Trotz mannigfacher Restriktionen, die<br />
Einfuhr Ausfuhr<br />
Jahre PW LW Wert PW LW Wert Auslandsreisen noch immer nicht zu einem völlig<br />
ungetrübten Genuss machen, wird damit in<br />
Mill. Fr.<br />
Mill. Fr.<br />
1906 216 399 2 9 80 295 4,4der Geschichte des internationalen Autotouris-<br />
nach der Schweiz die Hunderttausender-<br />
1907 180 179 2,9 87 183 5,2<br />
1908 187 118 2.2 103 164 3,7mus<br />
1909 243 169 3,9 181 280 5,9grenze, die 1938, dem letzten vollen Vorkriegsjahr,<br />
mit 103 467 Einreisen ein erstesmal er-<br />
1910 275 259 4,7 120 455 8,3<br />
1911 313 394 6,7 140 540 10,6<br />
1912 426 397 7,7 196 645 13,6 reicht und überschritten worden war, zum zwei-<br />
1913 593 393 8,9 285 557 13,3<br />
Europa<br />
Südamerika<br />
Nordamerika<br />
Asien/Australien<br />
Afrika<br />
Ein Fünftel der Wagen gelangte also nach<br />
beiden Amerika, und es mag heute vielleicht erstaunen,<br />
dass damals die USA in der vordersten<br />
Reihe unserer Kunden stand.<br />
Die Reihenfolge der zehn bedeutendsten Abnehmerländer<br />
lautete für die Periode 1906 bis<br />
1913:<br />
Deutschland<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Brasilien<br />
Grossbritannien<br />
Russland<br />
Oesterreich<br />
U.S.A.<br />
Argentinien<br />
Soanian<br />
Stück<br />
(Totall<br />
898<br />
750<br />
335<br />
503<br />
»79<br />
294<br />
158<br />
215<br />
179<br />
117<br />
49,3 Mill. Fr. = 76")<br />
10,2 Mill. Fr. =, 16 4<br />
3,2 Mill. Fr. = 5^<br />
1,2 Mill. Fr. = 1,5<br />
1,0 Mill. Fr. = 1,0<br />
SCHWEIZERISCHES<br />
Wert in Mill. Fr.<br />
12,559 = 19 4%<br />
10,137 = 15,5 %<br />
8,261 = 12,6%<br />
7;548 • • = 11,6%<br />
5,954 = 9,2%<br />
4,662 = 7,2 %<br />
3,392 = £,2 %<br />
2,894 = 4,5%<br />
2,480 = 3,8%<br />
1,696 = 2,6%<br />
(Schluss folgt)<br />
AUTOTOURISMUS<br />
Als Beitrag Zur Lösung der schwierigen Parkierungsfrage<br />
von Personenwagen in den Städten,<br />
besonders in den verkehrsreichen Geschäftsquartieren,<br />
haben die Aufzugsfabrik Schindler & Co.,<br />
Luzern, G. Schindler, dipl. Arch., und C. Schindler,<br />
dipl. Ing., in Zürich, in gemeinsamer Zusammenarbeit<br />
eine Schachtgarage entwickelt und patentiert.<br />
Schon vor dem Kriege begegnete die Unterbringung<br />
der Autos in den Städten Schwierigkeiten; in<br />
den letzten Jahren aber haben sich die Verhältnisse<br />
zusehends unhaltbarer gestaltet. Neue Parkierungsmöglichkeiten<br />
sind unbedingt erforderlich, um<br />
die Strasse für den Fahrzeuigverkehr freizuhalten.<br />
In neuen Geschäftshäusern können zu diesem<br />
Zwecke Hofunterkellerungen vorgesehen werden,<br />
während dies bei bestehenden Gebäuden nur ausnahmsweise<br />
möglich ist. Auch der Einbau von Garagen<br />
unter öffentlichen Anlagen oder Plätzen<br />
stösst auf Schwierigkeiten aller Art, nicht zuletzt<br />
wegen de6 dichten Netzes von Leitungen, Kanalisationen,<br />
Kabeln etc., die darin verlegt sind. Eine<br />
Ausnutzung von Kellern für Zufahrtsrampen oder<br />
gar als Garagen kommt kaum in Frage, weil diese<br />
Räumlichkeiten gut vermietet werden können und<br />
häufig für die Benutzer der darüberliegenden Geschäftsräume<br />
unentbehrlich sind.<br />
Wie die Schnitte zeigen, besteht die Garage<br />
aus einem mehrstöckigen, kreisrunden unterirdischen<br />
Schacht und einem kleineren, rechteckigen<br />
Aufbau über dein Hofniveau. In der Mitte der Anlage<br />
befindet sich der Liftschacht mit dem darüberliegenden<br />
Maschinenraum. Der Zugang zum Lift erfolgt<br />
einseitig und ist durch eine automatische<br />
Türe abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden auf<br />
beiden Längsseiten des Liftes in Einzelboxen in<br />
Form von Nischen untergebracht, 6O dass jedes<br />
Stockwerk zwei Wagen fasßen kann. Im allgemeinen<br />
kommen Anlagen für 8—16 Wagen in Betracht,<br />
je nach Bedarf und Terrainverhältnissen.<br />
Die Liftkabine ist an einem Ende und auf beiden<br />
Längsseiten offen, und ihr Gewicht wird durch<br />
ein Gegengewicht ausgeglichen. Jede Nische erhält<br />
eine Schiebebühne, die auf einem Geleise aus<br />
der Nische in die Liftkabine geschoben werden<br />
kann. Diese Schiebebühnen besitzen auf der Liftschachtseite<br />
eine glatte Wand von der Grosse der<br />
Nischenöffnung. An den Wänden des Liftschachtes<br />
AUTOMOBIL REVUE MFTTVOCH, 15. SEPTFMBKH - Nr. 4C<br />
tenmal überflügelt und das 1938er-Ergebnis um<br />
mehr als 3000 Einheiten (rund 3 %) überboten.<br />
Durch dieses glanzvolle Resultat erfährt die<br />
im Vormonat ermittelte Zahl der von unsern<br />
Grenzorganen registrierten Motorfahrzeuge<br />
(70 775) eine Erhöhung um rund 50 %, während<br />
sich im Vergleich zum August 1947 (44 842) eine<br />
Intensivierung des ausländischen Automobilistenzustroms<br />
um rund 138 % feststellen lässt.<br />
Per Ende August ergibt sich für die Jahre<br />
<strong>1948</strong>, 1947 und 1938 vergleichsweise folgendes<br />
Bild:<br />
Total der Einreisen:<br />
<strong>1948</strong> 1947 1933<br />
Januar 16 338 6 850 16 687<br />
Februar 19 865 6 179 17 961<br />
März 24 261 9 560 24 346<br />
April 28 129 15 156 32 441<br />
Mai 37 565 15 746 28 734<br />
Juni 40 695 21 604 40 844<br />
Juli ' 70 775 30 883 64 346<br />
August 106 634 44 842 103 467<br />
Januar—Aug. 344 262 150 820 328 826<br />
Die unterirdische Schachtgarage<br />
Einfahrt A<br />
Längsschnitt ,A-A<br />
B<br />
GRUNDR1SS AUFBAU<br />
Gegenüber 1938 ist somit in den ersten bei- 1<br />
den Trimestern eine Steigerung von 4,7 %, gegenüber<br />
1947 eine solche von 128 %, zu verzeichnen.<br />
Fast die Gesamtheit der eingereisten Fahrzeuge<br />
wird vom Fernverkehr absorbiert, der<br />
104 435 (Juli 68 443) Einheiten auf sich vereinigt.<br />
Davon trifft es 87 346 (56 125) Personenbleibt<br />
also jeweils nur jene Boxe geöffnet, die gerade<br />
besetzt werden soll; alle andern Nischen sind<br />
verschlossen.<br />
Natürlich besitzt die ganze Anlage- die notwendigen<br />
Verriegelungen und Sicherungen, um jedes<br />
falsche Manöver auszuschliessen. Die Steuerung<br />
der Zugangstüre und des Liftes geschieht durch<br />
Druckknopfschalter.<br />
Für die Manöver innerhalb der Garage braucht<br />
der Motor des Wagens nicht zu laufen. Er wird<br />
erst für die Ausfahrt in den Hof angelassen oder<br />
nach der Einfahrt in die Liftkabine abgestellt, so<br />
dass im Schacht keine Auspuffgase austreten und<br />
man keine besondere Lüftungsanlage hiezu benötigt.<br />
Die Bedienung der Anlage ist sehr einfach<br />
und erfordert keine besonderen Kenntnisse. Sie<br />
kann durch den Autofahrer selbst erfolgen, so dass<br />
man ohne ständiges Personal auskommt. Was den<br />
allgemeinen Unterhalt anbelangt, so liegt es nahe,<br />
Querschnitt B-B<br />
GRUNDRISS GARAGE-SCHACHT<br />
B<br />
ihn durch das Personal des betreffenden Geschäftshauses<br />
etc. besorgen zu lassen.<br />
Der Bau des unterirdischen Teils erfolgt durch<br />
Absenken des Hohlzylinders aus Eisenbeton, der<br />
an Ort und Stelle ringweise erstellt wird. Ist die<br />
definitive Tiefe erreicht, so folgt die Erstellung<br />
des Bodens, der Trennwände und der Zwischenböden,<br />
eine Bauweise, die sich besonders für die<br />
Ausführung in engen Höfen oder bei unmittelbarer<br />
Nähe weniger tief fundierter Gebäude eignet.<br />
Durch die Absenkung des Hohlzylmders wird jede<br />
Auflockerung des umliegenden Terrains vermieden<br />
und auch kein Holzeinbau in der Baugrube benötigt.<br />
Wo die Unterbringung einer grösseren Anzahl<br />
Wagen dringend erwünscht, aber kein Platz für<br />
den Einbau einer normalen Garage vorhanden ist,<br />
bietet oftmals die Schachtgarage einen Ausweg.<br />
Sie erlaubt die Ausnutzung von verhältnismäs6ig<br />
kleinen freien Flächen wie Höfe, Vorplätze etc. für<br />
Garagezwecke, die bei der gewohnten Ausführung<br />
hiefür nicht verwendbar wären; sie benötigt auch<br />
keine . Zufahrtsrampea, die in vielen Fällen das<br />
Haupthindernis für den Einbau einer unterirdischen<br />
Garage bilden. Die Anordnung der Wagen übereinander<br />
ermöglicht die Unterbringung einer Anzahl<br />
von Autos auf kleinster Grundfläche, und die Bauweise<br />
gestattet die Ausführung in unmittelbarer<br />
Nähe bestehender Bauten.<br />
wagen, 10 145 (7422) Cars und 6944 (4894) Motorräder.<br />
Während die amtlichen Unterlagen anderseits<br />
auch für den engern Grenzverkehr eine<br />
Zunahme ausweisen, wo 1024- Personenwagen<br />
und Motorräder gezählt wurden gegen 824 im<br />
Vormonat, so erlebte der Lastwagenverkehr<br />
einen Rückschlag von 1507 auf 1175 Fahrzeuge.<br />
In bezug auf die Nationalität der eingereisten<br />
Fahrzeuge haben sich in den Spitzenpositionen<br />
keine Verschiebungen ergeben. Demnach führt<br />
Frankreich (65 953) mit riesigem Abstand auf<br />
Italien (18 846) und Belgien / Luxemburg<br />
(10 968). Bei den übrigen Ländern, die mehr als<br />
1000 Vehikel nach unserm Land entsandten, finden<br />
wir England/Schottland/Irland mit 3989 an<br />
vierter Stelle vor Deutschland/Danzig mit 1873,<br />
Holland mit 1790 und Oesterreich mit 1036.<br />
ZÜRCHER NOTIZEN<br />
Mehr Verkehrsraum zwischen Bahnhof<br />
und Zentral.<br />
Noch selten hat eine Bauvorlage bei der Aktivbürgerschaft<br />
von Zürich ein derart reges Interesse<br />
gefunden wie das Projekt der Verbreiterung<br />
von Bahnhofquai, Bahnhofbrücke und<br />
Leonhardsplatz. Erstmals hat aber auch das Tiefbauamt<br />
durch eine Ausstellung von Plänen,<br />
Photographien und Zeichnungen sowie durch<br />
das Ausstecken des Baugeländes eine umfassende<br />
Aufklärungsaktion durchgeführt, die durch<br />
eine Reihe Lichtbildervorträge wirkungsvoll ergänzt<br />
wurde. Allerdings machte sich gegen den<br />
Abstimmungstag hin auch die Opposition zusehends<br />
stärker bemerkbar, doch liess sich der<br />
Souverän den Blick aufs Ganze nicht trüben,<br />
sondern stimmte mit einer erfreulich starken<br />
Mehrheit zugunsten einer wohlabgewogenen und<br />
grosszügigen Lösung. Bei relativ starker Beteiligung<br />
bewilligten 43 912 Stimmberechtigte den<br />
Kredit von 13,5 Mill. Fr., während 20 806 ein<br />
Nein in die Urne legten. Sämtliche Stadtkreise<br />
hiessen die Vorlage gut.<br />
Mit der Erweiterung des Verkehrsraumes<br />
zwischen Hauptbahnhof und Zentral kann<br />
gleichsam das Kernstück der Verkehrssanierung<br />
in der City in Angriff genommen werden. Im<br />
Rahmen einer schon bis in die Details ausgearbeiteten<br />
Gesamtplanung soll noch während der<br />
Bauzeit der Limmatquai auch zwischen Uraniabrücke<br />
und Rathaus flusswärts erweitert werden,<br />
gab doch Stadtingenieur H. Steiner an einer<br />
Diskussionsversammlung bekannt, dass an zuständiger<br />
Stelle das Todesurteil über die Fleischhalle<br />
bereits gefällt worden sei; damit verschwindet<br />
in absehbarer Zeit ein weiterer Engpass.<br />
Die Verwirklichung dieser Projekte dürfte<br />
ungefähr fünf Jahre dauern, doch wurde versichert,<br />
dass das Tiefbauamt bestrebt sei, den<br />
Verkehr so wenig als möglich zu behindern. Da<br />
nun die Aufnahmefähigkeit des Leonhardsplatzes<br />
bedeutend erweitert werden kann, wird auch ein<br />
Ausbau des unteren Seilergrabens und damit<br />
eine direkte Verbindung Pfauen — Zentral —<br />
Weinbergstrasse möglich.<br />
Lehr, und Lernfahrten mit Motorfahrzeugen.<br />
Eine Mitte Juli vom Polizeivorstand der Stadt<br />
Zürich erlassene Verordnung über Lehr- und<br />
Lernfahrten mit Motorfahrzeugen, die bestimmte<br />
Manövrierübungen wie Wenden, Rückwärtsfahren,<br />
Stoppen und Anfahren nur auf bezeichneten,<br />
durchwegs an der Peripherie gelegenen<br />
Strassen zulässt, hat einer Diskussion gerufen.<br />
Zwar haben sich die Fahrlehrer der Einsicht<br />
nicht verschlossen, dass eine Behinderung<br />
des Verkehrs im Stadtkern durch zu häufige<br />
Uebungsfolgen zu vermeiden sei, doch wehrten<br />
sie sich gegen eine zu starke Beschränkung ihrer<br />
beruflichen Bewegungsfreiheit. Das Aufsuchen<br />
der abseitsliegenden Gegenden ist mit erheblichen<br />
Zeitverlusten verbunden; ferner wurden<br />
namentlich die Möglichkeiten, das Parkieren zu<br />
üben, stark beschnitten. Anderseits scheint im<br />
Publikum, das durch seine sich ständig mehrenden<br />
Reklamationen die Polizeibehörden zu<br />
einer Neuregelung gezwungen hat, die irrige<br />
Meinung verbreitet zu sein, die Fahrschulwagen<br />
würden gänzlich aus der City verschwinden.<br />
Nach langen und zähen Verhandlungen zwischen<br />
der Sektion Zürich des Autofahrlehrer-Zentralverbandes<br />
und den zuständigen Amtsstellen liess<br />
sich eine Kompromisslösung finden, über die an<br />
einer Orientierungsversammlung Präsident M. Z.<br />
Frei Aufschluss gab. Es sollen in den einzelnen<br />
Quartieren weitere Uebungsstrassen bezeichnet<br />
Werden, Beim Strandbad richtet die Stadt einen<br />
Parkierungs- und Uebungsplatz her, dessen Benutzung<br />
allerdings taxpflichtig ist. Es ist vorgesehen,<br />
dort 1,6 m hohe und 5 m tiefe Boxen von<br />
verschiedenen Breiten für das Rückwärtsparkieren<br />
aufzustellen. Aehnliche Einrichtungen werden<br />
für Lastwagen und für das Seitwärtsparkieren<br />
sowie für das Wenden geschaffen.<br />
Den Fahrlehrern wird bewilligt, acht Tage<br />
vor der Prüfung mit dem Kandidaten alle Strassen<br />
der Stadt zu befahren. Dabei ist jede Behinderung<br />
und Störung des Verkehrs zu vermeiden.<br />
Es wird empfohlen, nur mit Schülern, die schon<br />
genügend Kenntnisse, Erfahrungen und Routine<br />
besitzen, die City aufzusuchen. Der Chef des<br />
kantonalen Strassenverkehrsamtes, Ing. Müdespacher,<br />
teilte mit, dass die Experten Weisungen<br />
erhalten haben, die Prüfungsrouten der neuen<br />
Regelung anzupassen; so sollen inskünftig gewisse<br />
neuralgische Punkte im Stadtkern nicht<br />
mehr befahren werden. Polizeiadjunkt Baumgartner<br />
erläuterte, weshalb aus formellen Gründen<br />
der neue Uebungsplatz auf dem Landiareal<br />
nur gegen eine Gebühr zur Verfügung gestellt<br />
werden kann. Es handelt sich auch hier nur um<br />
ein Provisorium, und das Finanzamt hält nach<br />
einem andern, geeigneten und grösseren Gelände<br />
Umschau. In der Diskussion tauchten Bedenken<br />
auf, ob die Zeit von nur 8 Tagen nicht zu kurz<br />
sei, um die Schüler mit dem stark pulsierenden<br />
Verkehr der inriern Stadt genügend vertraut zu<br />
machen. Ein Mitarbeiter des psychotechnischen<br />
Institutes betonte, dass gerade aus Gründpn der<br />
öffentlichen Sicherheit besonderer Wert darauf<br />
zu legen ist, dass sich der Schüler mit aller<br />
Gründlichkeit praktisch mit den Schwierigkeiten<br />
des dichten Verkehrs auseinandersetzen kann.<br />
Wenn Behörden und Fahrlehrer weiterhin im<br />
gleichen Geiste der Bereitschaft zur Verständigung<br />
zusammenarbeiten, wird sich auf Grund<br />
der zu sammelnden und auszutauschenden Erfahrungen<br />
für die Lehr- und Lernfahrten auf<br />
Stadtgebiet sicherlich eine Lösung herauskristallisieren,<br />
die alle Bedürfnisse zu befriedigen vermag.
Nr. 40 - MITTWOCH. 15. SEPTEMBER <strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE<br />
Ein deutscher Standpunkt<br />
zur internationalen Rennformel Nr. 2<br />
Ein gelegentlicher Mitarbeiter unseres ca. 200 PS herausgeholt und konnte damit beim<br />
Blattes hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, ersten Start in Tripolis den vielfach erprobten<br />
die Auffassung des ehemaligen Rennleiters Konstruktionen der Italiener davonfahren. Eine<br />
der Mercedes-Benz-Werke, A. Neubauer, zur<br />
Frage der internationalen Rennformel Nr. 2<br />
noch höhere spezifische Leistung, nämlich 250<br />
kennenzulernen, die hier auszugsweise wiedergegeben<br />
sei.<br />
gen, den Dipl.-Ing. Uhlenhaut im englischen<br />
PS, sollte der 500-cm 3 -Kompressormotor brin-<br />
Auftrage für die « Formel 2 » konstruierte. Und<br />
Unsere Frage, weshalb nach der gegenwärtig trotz diesem ungeheuren — aber bisher in der<br />
gültigen Rennformel Nr. 1 Fahrzeuge mit 1,5-Praxis eben noch nicht erreichten — Ergebnis<br />
Liter-Kompressormotoren gegen solche mit 4,5- wäre die kleine Kompressormaschine z. B. sicher<br />
Liter-Motoren ohne Gebläse antreten müssten nicht auf die effektive Leistung des gebläselosen,<br />
und warum bei der mit Wirkung ab <strong>1948</strong> parallel<br />
dazu in Kraft gesetzten Rennformel Nr. 2 cm 3 -Motors des BMW-Veritas gekommen. Denn<br />
aber grössenmässig vierfach überlegenen 2000-<br />
das Verhältnis von aufgeladenen zu gebläselosen<br />
Maschinen auf 1 :4 (500 cm 3 nach Adam Riese bringt eine Literleistung von<br />
mit, 2000 cm' ohne 250 PS im 500-ccm-Kompressor 125 PS und eine<br />
Kompressor) gebracht worden sei, beantwortete Literleistung von 70 PS im 2000-cm 3 (ohne<br />
Obering. Neubauer u. a. wie folgt:<br />
Kompressor) 140 PS.<br />
Trotz der beiden Vorkriegsformeln, von denen<br />
die eine (1934—37) 750 kg als Höchstgewicht,<br />
die andere (1938—40) das Hubvolumen ganz abgesehen von seiner stärker gefährdeten<br />
Damit wäre der kleine Kompressormotor —<br />
der Kompressormotoren auf 3, das der gebläselosen<br />
Maschinen auf 4,5 Liter festsetzte, waren glatte 15 PS geschlagen! H. G. W.<br />
Betriebssicherheit — schon vor dem Rennen um<br />
bis 1938 so viele der in Herstellung und Erhaltung<br />
billigeren 1,5-Liter-Rennwagen entstanden,<br />
dass man eigene Grossveranstaltungen für sie FRANKREICH<br />
ausschreiben konnte. Weil nun nach dem Kriege<br />
(und vor allem nach dem Ausfall der deutschen<br />
Chmetti (Ferrari-2-Liter) gewinnt das<br />
Formelwagen) kaum noch 3-Liter-Fahrzeuge Zwölfstundenrennen von Paris.<br />
vorhanden waren, hat die Föderation Internationale<br />
de 1'Automobile die zahlreichen 1,5- kelte sich am letzten Sonntag auf der Month-<br />
Das zweite Pariser Zwölfstundenrennen wik-<br />
Liter-Fahrzeuge und die noch existierenden 4,5- lerybahn genau zehn Jahre nach der ersten Auflage<br />
ab. Die erste stieg nämlich am 11. Septem-<br />
Liter ohne Kompressor einfach in ein Verhältnis ber 1938 und war als Pendant zu den berühmten<br />
zueinander gesetzt, womit sich an Stelle der « 24 heures du Mans » gedacht. Sieger wurde damals<br />
die Talbot-Equipe Le Begue-Andre Morel<br />
technisch begründeten Relation der Vorkriegsformel<br />
von 1 : 1,5 ein Verhältnis von 1 :3 ergab. mit einer Totaldistanz von 1463 km, was einem<br />
Formeln bilden nicht nur die Basis für sportliche<br />
Auseinandersetzungen, sondern<br />
Die Wiederaufnahme dieses<br />
Stundenmittel von nahezu 122 km gleichkam.<br />
Dauerwettbe-<br />
Konstruktionsaufgraben internationaler Prägung:.<br />
Bei der letzten Vorkriegsformel standen den bis<br />
zum äussersten entwickelten 3-Liter-Kompressorwagen<br />
gebläselose 4,5-Liter-Fahrzeuge gegenüber,<br />
aus denen bei weitem nicht das letzte<br />
herausgeholt war. Mit ihren 190—250 PS (Literleistung<br />
42—55 PS) konnten diese Konstruktionen<br />
gegen die 450 Pferde des Kompressormotors<br />
nicht aufkommen. (Was übrigens grossvolumige,<br />
kompressorlose Maschinen bei wirklicher Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit auf einer bestimmten<br />
Fahrbahn hergeben, zeigt sich alljährlich<br />
in Indianapolis, wo die 4,5-Liter- ohne<br />
Kompressor den 3-Liter-Kompressormaschinen<br />
tempomässig die Stange halten; denn dort spielt<br />
die grössere Beschleunigung der Kompressorwagen<br />
keine wesentliche Rolle.) Weil man in<br />
Europa aber nur die kontinentalen Rennen auswertete,<br />
in denen sich der höchstentwickelte<br />
Kompressormotor der weniger bearbeiteten gebläselosen<br />
Maschine weit überlegen erwies und<br />
ausserdem — wie gesagt — das vorhandene<br />
Fahrzeugmaterial berücksichtigte, kam man zu<br />
einer Formel mit der Relation von 1 :3. Bei den<br />
vorhandenen Fahrzeugen mag diese Lösung hingehen;<br />
den Techniker, der zwei auf Höchstleistung<br />
gebrachte Systeme im Wettbewerb sehen<br />
will, kann sie nicht befriedigen. Und wenn<br />
der kompressorlose Motor auf die heute mögliche<br />
Literleistung von 80 PS gebracht sein wird,<br />
ist dem Kompressormotor mit dem Verhältnis<br />
von 1: 3 ein fast nicht mehr zu tragendes Handicap<br />
aufgebürdet,<br />
wenn nicht die in Entwicklung stehenden Kompressormotoren<br />
auf annähernd 250 PS pro Liter<br />
kommen.<br />
Schwer verständlich ist nach alledem die<br />
' Formel 2 •, die — ursprünglich als « Zuchtklasse<br />
» für einen Kompressor gedacht — die<br />
Konstrukteure zu Entwicklungen kompressorloser<br />
Art zwingt. Um nämlich Bestand und<br />
Entwicklung ihrer verschiedenen 500-cm 3 -Kompressorrennwagen<br />
zu sichern, hatten sie die<br />
Engländer auf der FIA-Herbsttagung 1947 angestrebt<br />
und durchgesetzt. Französischem und italienischem<br />
Einfluss war es dann anscheinend<br />
zuzuschreiben, dass auch für dieses kleine Zylindervolumen<br />
— analog der Formel 1 — eine<br />
kompressorlose Ausführung eingesetzt und dabei<br />
das Verhältnis beider Kategorien sogar auf 1:4<br />
gebracht wurde.<br />
Damit wird dem Kompressormotor in der<br />
« Formel 2 » jede Chance genommen.<br />
Beim Anderthalbliter-Mercedes-Kompressormotor<br />
von 1939 hatte man eine Literleistung von<br />
SPORTNACHRICHTEN<br />
Eggberg-Rennen bei Säckingen.<br />
Die 30 000 Zuschauer, die am vorletzten Sonntag<br />
dem 6,5 km langen Eggberg-Rennen bei<br />
Säckingen beiwohnten, erlebten in allen Kategorien<br />
und Klassen harte Kämpfe um den Sieg.<br />
Die bisherigen Bestzeiten wurden zum Teil recht<br />
erheblich verbessert; der Stuttgarter Egon<br />
Brütsch auf Maserati-Eigenbau fuhr eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 92,600 km/h heraus,<br />
womit er sich den Tagessieg bei den Automobilen<br />
sicherte.<br />
Die Resultate der Automobilrennen:<br />
Klein-Rennwogen bis 750 cm': 1. Lehder (Eigenbau), 4' 44,7<br />
(82,2 km); 2. Herbster (Zündapp-Eigenbau), 5' 15,4" 3. Bohr<br />
(BMW-Eigenbau), 5' 17.3"<br />
Sportwagen bis 1100 cm': 1. Vollmer (VW-Spezial), 4' 53,9"<br />
(79,7 km/h, neuer Klassenrekord); 2 Peter Max Müller (Volkswagen),<br />
4' 54,3; 3. Nothelfer (NSU/Fiat), 5' 00,5"<br />
Sportwagen bis 1500 cm 1 : 1, Von Falkenhausen (AFMI, 4'<br />
31,5" (8(5,2 km/h, neuer Klassenrekord; 2. Kathrein |BMW-<br />
Veritas), 4' 33,8"; 3. Hummel (BMW-Veritas), 4' 37,5"<br />
Sportwagen bis 2000 cm 1 ; 1. Kling (BMW-Veritas), 4' 14,1"<br />
192 km, neuer Klassenrekord); 2. Holbein (HH-47), 4' 26";<br />
3. Roese (BMW-Veritas), 4' 36"<br />
Rennwagens 1. Egon Brütsch (Maserafi-Eigenbaul, 4' 12"<br />
•92,6 km/h, neuer Klassenrekord); 2. Polensky (Monopol), 4'<br />
'«,6" ; 3. Georg Meier (BMW-Veritas), 4' 38,2''<br />
werbes stiess in den Rennfahrerkreisen Frankreichs<br />
und Englands auf grosses Interesse. Am<br />
Sonntag stellten sich in der sechsten Morgenstunde<br />
49 Wagen bereit, um den Kampf auf der<br />
12,5 km langen Rundstrecke aufzunehmen. In<br />
letzter Minute hatten Sommer und Chiron forfait<br />
gemeldet. Allgemein erwartete man ein<br />
spannendes Duell zwischen den Talbot und<br />
Delahaye, wobei man auch der starken Delage-<br />
Equipe eine Chance einzuräumen gewillt war.<br />
Der Rennverlauf zeigte aber bald, dass mit dem<br />
Eingreifen des einzigen 2-1-Ferrari-Wagens sämtliche<br />
Prognosen über den Haufen geworfen<br />
wurden. Die vom Italiener Chinetti gesteuerte<br />
Maschine übernahm nach der dritten Stunde die<br />
Führung des Feldes, um mit einer verblüffenden<br />
Regelmässigkeit mehr und mehr an Vorsprung<br />
zu gewinnen und die anderen Wagen in gleichmassigen<br />
Abständen zu überrunden. Der italienische<br />
Erfolg ist um so bemerkenswerter, als<br />
Chinetti ohne Ablösung während der ganzen<br />
zwölf Stunden am Steuer sass.<br />
Zu Beginn entwickelte sich ein harter Kampf<br />
um die Spitzenpositionen, in welchem sich vorerst<br />
der Talbot von Mairesse und der Simca<br />
Manzons auszeichneten. Nach und nach schoben<br />
sich aber verschiedene 3-1-Delage in den Vordergrund,<br />
und während der nachmalige Sieger<br />
Chinetti die Spitze übernahm, rückte Chaboud<br />
mit seinem 3,6-1-Delage an zweite Stelle vor.<br />
Nach der fünften Stunde betrug der Vorsprung<br />
Chinettis 3y 2 Minuten auf Chaboud und bereits<br />
drei Runden auf die Engländer Heath-Rolt<br />
(Alta). Das Rennen war also praktisch schon<br />
lange vor Halbzeit entschieden, denn die Konkurrenz<br />
war dem Spitzenreiter einfach nicht<br />
gewachsen. Im Duell Chinetti-Chaboud hatte der<br />
Italiener keine Mühe, sich in Front zu halten,<br />
und nach neun Stunden passierte er Chaboud<br />
ZUM ABSCHLUSS DER SCHWEIZERISCHEN AUTOSPORTSAISON<br />
bereits zum zweitenmal. Dieser kollidierte kurz<br />
vor Anbruch der letzten Rennstunde in der<br />
Waldkurve mit der Seitenmauer, wobei ihn die<br />
Beschädigungen an der Maschine zur Aufgabe<br />
zwangen. Chinettis Vorsprung auf den nächsten<br />
Konkurrenten betrug nun mehr als vier Runden,<br />
und ohne weiter zu forcieren, passierte er als<br />
überlegener Sieger das Ziel.<br />
Chinetti spulte mit seinem Ferrari bei einer<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von 116,753 km/h<br />
eine Gesamtdistanz von 1401,041 km herunter,<br />
kam also nicht ganz an die Leistung der Sieger<br />
von 1938 heran.<br />
Beste Resultate:<br />
1. Chinetti, Italien Ferrari 2000 1401,041 km<br />
, = 116,753 km/h<br />
2. Louveau-Brunef, Frankreich Delage 3 I 1352,714 km<br />
3. Folland-Connel England Aston-Martin 2 I 1320,540 km<br />
4. Versini-Levegh, Frankreich Delage 3 I 1313,374 km<br />
5. Brault-Marechal, Frankreich Delahaye 3,6 I 1293,3 km<br />
6. Wagner, Frankreich BMW 1971 1248,640 km<br />
7 Meyrat-Serraud, Frankreich Delahaye 3,6 I 1247,954 km<br />
8. Claes-Corner, Belgien Meteor 2 I 1237,273 km<br />
Gelände- und<br />
Orientierungsfahrt Neuenburg<br />
Mit einer Verspätung, die verschiedenen Umständen<br />
zuzuschreiben ist, sind dieser Tage die<br />
Ausführungsbestimmungen zur nationalen Gelände-<br />
und Orientierungsfahrt erschienen, die<br />
von der Sektion Neuenburg des ACS als letzte<br />
nationale Sportveranstaltung dieses Jahres und<br />
als Entscheidungslauf um die schweizerische<br />
Automobilmeisterschaft <strong>1948</strong> durchgeführt wird.<br />
Die Länge der zu durchfahrenden Strecke<br />
beträgt rund 165 km, wobei die Fahrzeuge lediglich<br />
vom Lenker und dessen Beifahrer besetzt<br />
sein dürfen. Der Parcours ist in verschiedene<br />
Abschnitte eingeteilt. Itineraires und Idealzeiten<br />
werden den Fahrern am Start bekanntgegeben.<br />
Jeder Konkurrent hat sich die Dufourkarte<br />
1 : 100 000, Blatt Colombier, Ausgabe 1937,<br />
und zwar mit Koordinatenaufdruck, zu beschaffen,<br />
werden doch die anzufahrenden Kontrollposten<br />
durch Angabe der Koordinaten bestimmt.<br />
Den Fahrern wird ausserdem empfohlen, sich<br />
die beiden Jura-Karten 1 :50 000 von Kümmerly<br />
& Frey, Blatt II und VI, zuzulegen.<br />
Längs der Strecke sind Zeit- und Durchfahrtskontrollen<br />
installiert, an denen die Kontrollkarte,<br />
deren Verlust die Disqualifikation zur<br />
Folge hat, vorzuweisen ist. Die Idealzeiten wurden<br />
nach dem kürzesten Weg errechnet; die<br />
Amerikanischer Forschergeist, gepaart<br />
mit Schweizer Qualitätsarbeit, geben<br />
dem Schweizer FIRESTONE-Reifen sein<br />
besonderes Gepräge. Was Wunder, dass<br />
er sich stets grösserer Beliebtheit er«<br />
freut. Fahren auch Sie<br />
Tirestone<br />
FABRIK FÜR<br />
FIRESTONE-PRODUKTE AG.<br />
PRATTELN<br />
26. September <strong>1948</strong><br />
Durchschnittsgeschwindigkeiten wechseln von<br />
einem Abschnitt zum andern je nach den topographischen<br />
Verhältnissen. Die Ankunftszeit an<br />
einer Zeitkontrolle gilt gleichzeitig als Startzeit<br />
für den neuen Abschnitt. Verspätungen im einen<br />
Abschnitt sind somit im nächsten nicht aufzuholen.<br />
Für jede volle oder angebrochene Minute zu<br />
frühes oder zu spätes Eintreffen an einer Zeitkontrolle<br />
werden — unter Berücksichtigung der<br />
Toleranz von minus, bzw. plus 1 Minute — 10<br />
Strafpunkte belastet. Jeder verpasste Kontrollposten<br />
wird mit 400 Strafpunkten in Rechnung<br />
gestellt. Sieger der Gelände- und Orientierungsfahrt<br />
ist der Konkurrent, dessen Konto am wenigsten<br />
Strafpunkte aufweist.<br />
Im Anschluss an die Fahrt findet eine<br />
Gymkhana<br />
statt, deren Resultat jedoch bei der Klassementsermittlung<br />
für die Gelände- und Orientierungsfahrt<br />
nur im Falle von ex aequos eine Rolle<br />
spielt. Die Fahrer haben sich spätestens 3 Minuten<br />
nach Beendigung der Orientierungsfahrt<br />
beim Gymkhana-Kommissär zu melden. Tun sie<br />
dies nicht, so erhält das Gymkhana-Strafpunktkonto<br />
eine Dotierung von 5 Punkten pro 5 Sekunden<br />
Verspätung.<br />
Die Gymkhana, bei der sich Fahrer und<br />
Mitfahrer an Bord des Fahrzeugs befinden, setzt<br />
sich aus sieben verschiedenen Hindernissen zusammen,<br />
deren Umgehung im Einzelfalle mit 500<br />
und deren Zerstörung mit 1000 Strafpunkten bewertet<br />
wird; eine Wiederholung eines nicht richtig<br />
genommenen Hindernisses ist nicht gestattet.<br />
Es handelt sich um das Wenden des Fahrzeugs<br />
innerhalb zweier Lattenzäune, um die Betätigung<br />
eines Signalhorns mittels Zugseil, um das Durchfahren<br />
eines Tors mit Querbalken, um das Befahren<br />
einer Rampe von 15 % Steigung unter<br />
Betätigung zweier Signalhörner, um einen Ballwurf,<br />
um das lenkradseitige Befahren eines Balkens<br />
mit Vorder- und Hinterrad und das Befahren<br />
einer mit Kegeln abgesteckten Kurve.<br />
Bei der Bewältigung der einzelnen Hindernisse<br />
werden für begangene Fehler nach einer in den<br />
Ausführungsbestimmungen festgelegten Bewertungsskala<br />
Strafpunkte in Anrechnung gebracht.<br />
Fahrer, die den Wettbewerb innerhalb der<br />
Idealzeit unter Dach bringen, kommen strafpunktfrei<br />
weg; alle übrigen erhalten pro Sekunde<br />
Mehrzeit 1 Strafpunkt aufgebrummt.<br />
Wird dagegen die Idealzeit unterboten, dann<br />
werden für die weniger benötigte Zeit pro Sekunde<br />
2 Punkte gutgeschrieben.<br />
Abschliessend sei darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass die Meldefrist zum einfachen Nenngeld<br />
im Hinblick auf das späte Erscheinen der<br />
Ausführungrsbestimmungen eine Erstreckun? bis<br />
Samstag, den 18. September, mittags, erfährt.<br />
Dem Sieger in der Gelände- und Orientierungsfahrt<br />
winkt als Preis eine Neuenburger Pendule.<br />
Die Militärkonkurrenz.<br />
Die Abteilung Heeresmotorisierung hat nach<br />
eingehender Prüfung des Gesuches, zuhanden der<br />
Miltärteilnehmer an obiger Veranstaltung armeeeigene<br />
Jeeps zur Verfügung zu stellen, am 9. September<br />
wie folgt geantwortet:<br />
' Grundsätzlich begrüssen wir Ihre Initiative<br />
und sind gerne bereit, bei den zuständigen<br />
Instanzen die Abgabe geländegängiger<br />
Militärmotorfahrzeuge für nationale<br />
Automobilsportveranstaltungen zu erwirken,<br />
insofern keine Strecken- oder<br />
Bergrennen im Parcours enthalten sind,<br />
militärische Uebungen eingeflochten werden<br />
und dadurch die ausserdienstliche<br />
Ausbildung von Wehrmännern motorisierter<br />
Truppen gefördert wird.<br />
Leider sind wir im vorliegenden Falle<br />
nicht in der Lage, die von Ihnen für den<br />
26. September <strong>1948</strong> verlangten 20 Jeeps<br />
abzugeben, indem während dieser Zeit<br />
sämtliche Militärmotorfahrzeuge in Schulen<br />
und Wiederholungskursen eingesetzt<br />
sind. '<br />
Wir hoffen, bei anderer Gelegenheit die<br />
Beteiligung in der Militärkategorie durch<br />
Lieferung von Geländepersonenwagen unterstützen<br />
zu können. »<br />
Die Sektion Neuenburg des ACS schreibt dagegen<br />
die Militärkategorie, welche mit eigenen<br />
Fahrzeugen zu bestreiten ist, trotzdem aus. Jedem<br />
Angehörigen der motorisierten Truppen<br />
empfiehlt sich, an dieser auf den militärischen<br />
Motorsport zugespitzten Orientierungsfahrt<br />
teilzunehmen. Es sind für die Militärkategorie<br />
bereits wertvolle Preise zur Verfügung gestellt<br />
worden.<br />
Major A. Scherrer.<br />
Der schweizerische Automobil-Rennsportclub<br />
(SAR),<br />
der vor nahezu Jahresfrist ins Leben gerufen<br />
wurde, macht alle ihm noch nicht angeschlossenen<br />
Aktiven und Freunde des Autosportes darauf<br />
aufmerksam, dass von der Entrichtung des<br />
Eintrittsgeldes von Fr. 20.— nur befreit ist, wer<br />
seinen Beitritt zum Club bis spätestens Ende<br />
dieses Jahres erklärt. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />
haben Neueintretende lediglich den von der<br />
Gründungsversammlung seinerzeit festgesetzten<br />
Jahresbeitrag zu entrichten, der für Aktive Fr.<br />
50.—, für Passive Fr. 25.— und für Junioren (19<br />
bis 22 Jahre) Fr. 10.— beträgt. Adresse des Aktuars:<br />
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schon vorhandene. Zudem bezeugt man uns täglich, dass es sich allein<br />
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Die Satteleggstrasse<br />
Eine strategische Anlage dem Verkehr freigegeben<br />
Die ersten Kehren auf der Wäggitalerseite waren zweifellos<br />
am schwersten zu erstellen. Hier musste die Strosse feilweise<br />
in den Felsen gebrochen werden und Stützmauern erwiesen<br />
sich als nötig.<br />
Im Kriege, als von allen Seiten her dem Schweizerlande Gefahr drohte, haben<br />
wackere Soldaten das liebliche Wäggital mit dem Sihlsee verbunden. Man dachte<br />
freilich nicht daran, den Automobilisten hier ein Stück schöner Landschaft zu erschliessen,<br />
sondern man wollte vor allem ein für die Verteidigung wichtiges Gebiet<br />
für die Durchführung militärischer Operationen besser ausgestalten.<br />
Gewiss, die Freigabe der Strasse ist kein touristisches Ereignis wie etwa die Eröffnung<br />
der Sustenstrasse vor zwei Jahren. Aber für den Automobilisten, der die<br />
beschauliche Landschaft liebt und doch die Freuden einer Passfahrt gemessen will,<br />
ist die Sattelegg mit ihren 10,5 km Länge und ihrer Maximalsteigung von 10 % geradezu<br />
ideal. Es herrscht da kein Rummel von Neulingen, die ihre mangelnde<br />
Fahrkunst durch Raserei zu ersetzen suchen, keine Schlangen von Wagen erfüllen<br />
mit ihren Auspuffgasen die reine Luft. Es gibt hier kein c Hotel Passhöhe » und<br />
keine Nachbarschaft des ewigen Schnees; dafür gleitet der Wagen durch grüne, von<br />
Lichtungen unterbrochene Wälder, aus denen manchmal einsame Beerensammler<br />
hervorkommen. Ein stiller, schöner Winkel — nicht mehr und nicht weniger!<br />
Bevor der Wagen am Ende der Alp gegen den Sihlsee hinabrollt,<br />
kann man noch einmal einen Blick zurückwerfen auf<br />
die Glarner Grenzberge und einen Felskopf, der rechts wie<br />
hervorgezaubert auftaucht.<br />
Die Strasse ist nicht sehr briit, aber zwei Wagen kommen überall bequem<br />
aneinander vorbei. Wir passierten auf unserer «Entdeckungsfahrt» auch leicht<br />
zwei kleinere Cars. Im Hintergrund das Wäggital.<br />
An der Westseite führt die Salteleggstrasse fast dauernd durch Wald, der<br />
von einzelnen Lichtungen unterbrochen ist.<br />
Die Strasse ist durchwegs als gut zu bezeichnen, wenn sie auch stellenweis*<br />
ziemlich stark gekiest ist.<br />
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schwere, aber — nicht unmögliche Leistung. Die heuti-<br />
SOLEX-Vergaser zeichnen sich durch diese Eigenschaft<br />
ins. Sie sind<br />
besser als vor dem Krieg!<br />
Dieses Resultat war nur möglich, dank<br />
der Hingabe nnd Fähigkeit der SOLEX-Techniker.<br />
der Forschungen und Modernisierung in den<br />
SOLEX-Laboratoriea.<br />
den besonderen Herstellnngs- und Kontrollverfahren.<br />
unter denen eine ausschlaggebende Rolle dem<br />
pneumatischen SOLEX-Mikrometer zufällt, der<br />
heute in jedem Stadium bei der Fabrikation der<br />
SOLEX-Vergaser verwendet wird.<br />
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MTTTWOCH, 15. SEPTEMBER lots - Nr. 40<br />
BRIEFE DER LESER AN DIE A.B.<br />
•rtefa 9b*r ollgemein intorenierende Fragen werden gerne ror Veröffentlichung entgegengenommen. Sie aiad »ooflchj«<br />
km zu fassen und an die Redaktion der cAutomobil Revue», Breitenrainstr. 97, Bern, zu send**. Die Verwendung eines<br />
Pseudonyms ist gestattet, wenn der Redaktion Name und Adresse des Absenders bekanntgegeben werefe«.<br />
Unwürdige Zustände am Basler ZolL<br />
Gestatten Sie einem Englandschweizer, der<br />
seit Kriegsschluss jedes Jahr mit seinem Wagen<br />
in die Heimat in die Ferien kommt, auf einen<br />
Mißstand aufmerksam zu machen, der sehr viele<br />
Engländer verärgert: den Basler ZolL<br />
Die Schweiz ist und bleibt für jeden Engländer,<br />
der sich einen Urlaub im Ausland leisten<br />
kann, das Ferienland par excellence. Ihre Schönheit,<br />
ihre Nahrung, die Bedienung in den Hotels,<br />
die Höflichkeit in den Geschäften werden, neben<br />
vielen andern Dingen, in der englischen Presse<br />
und Oeffentlichkeit über alles gelobt. In Gesprächen<br />
aber, wie auch in Veröffentlichungen,<br />
taucht eine und dieselbe Klage immer und immer<br />
wieder auf: die Klage über die Handhabung<br />
des Zolls in Basel, sei es auf der Strasse, sei es<br />
im Bahnhof. Es wäre wirklich an der Zeit, dass<br />
da endlich einmal Abhilfe geschaffen würde, da<br />
der Eindruck entsteht, als ob die Schweiz ausländische<br />
Feriengäste nicht willkommen heisst.<br />
Wie ein Aufsatz in der englischen Fachzeitschrift<br />
«The Motor» im Juli gezeigt hat, ist es<br />
die Art und Weise, wie die Zollabfertigung gehandhabt<br />
wird, die irritiert. Aus eigener Erfahrung<br />
kann ich bestätigen, dass der Ton, den sich<br />
die Schweizer Zöllner in Basel den einreisenden<br />
Gästen gegenüber erlauben, bestenfalls auf den<br />
Kasernenhof gehört, nicht aber an eine Eingangspforte<br />
zum Ferienland Schweiz. Ist der<br />
Ton dieser Beamten derjenige von Feldwebeln<br />
der alten Schule, so sind ihre Methoden der<br />
Durchsuchung des Wagens, der feindseligen und<br />
misstrauischen Ausfragerei diejenigen der Inquisition.<br />
Diese Beamten nehmen offenbar<br />
grundsätzlich an, dass jeder Einreisende sie irgendwie<br />
hintergehen, sie hereinlegen will. Sie<br />
schnarren ihre Befehle « Koffer zur Inspektion<br />
dorthintragen » und Aehnliches herunter, als ob<br />
sie entwichene Sträflinge vor sich hätten. Sie<br />
setzen die sauersten Amtsmienen auf, deren sie<br />
fähig sind und sprechen zu einem, als ob man<br />
eine Volksversammlung wäre. Sie gehen, bildlich<br />
gesprochen, auf hohen Stelzen umher. Sie machen<br />
den Eindruck, als ob es ihre höchste Genugtuung<br />
und ihr höchstes Ziel wäre, einen die<br />
Macht fühlen zu lassen, die ihnen der Staat gibt.<br />
Sie sind, im Gegensatz zu den Zöllnern an andern<br />
schweizerischen Grenzstellen, unerträglich.<br />
Eine Zollabfertigung ist bestenfalls eine mehr<br />
oder weniger rasch erledigte Formalität, bei welcher<br />
für den Staat manchmal etwas herausschaut.<br />
Eine Basler Zollabfertigung aber ist eine<br />
Prozedur, wie sie der freien, gastfreundlichen<br />
Schweiz und der schönen Stadt am Rhein unwürdig<br />
ist. Viele Engländer, mit denen man ober<br />
ihre Schweizer Reisen spricht, wie auch viele<br />
Auslandschweizer, denken so. Viele von ihnen<br />
ziehen es angesichts ihrer in Basel gemachten<br />
Erfahrungen vor, Umwege von einigen Autostunden<br />
zu machen, um irgendwo im Jura in die<br />
Schweiz einzureisen, wo sie nicht schikaniert<br />
werden. Es liegt im Interesse der Schweiz, der<br />
Fremdenindustrie und der Hotellerie, in Bern<br />
vorstellig zu werden, damit da endlich einmal<br />
energisch Abhilfe geschaffen wird.<br />
G. K. (London).<br />
Die Signalisierung der Stopstrasse.<br />
Zu diesem Problem, das in Nr. 36 der<br />
c A. R.» vom 18. August <strong>1948</strong> angeschnitten<br />
wurde, sei einem nichtschweizerischen Automobilisten<br />
ein Vorschlag gestattet:<br />
Es dreht sich darum, ob ein neues, optisch<br />
zweifellos wirksames • amerikanisches » Stopzeichen<br />
oder ein « abgegriffenes •, der Signalordnung<br />
entnommenes eingeführt werden soll.<br />
Welche. Lösung von beiden Möglichkeiten auch<br />
immer gewählt werden wird, immer werden die<br />
Verfechter der anderen, in ihren Augen der<br />
zweckmässigeren Lösung, ihre Stimme erheben,<br />
und die Debatten werden kein Ende nehmen.<br />
Warum also nicht etwas einführen, was anderwärts<br />
schon existiert, sich sehr gut bewährt hat<br />
und beiden streitenden Parteien den Wind aus<br />
den Segeln nimmt?<br />
In einem Grossteil Europas hat sich das auf<br />
der Spitze stehende gleichseitige Dreieck, weiss<br />
mit roter Umrandung, als jenes Warnungszeichen<br />
eingeführt, das dem Automobilisten sagt:<br />
c Achtung, Vortrittsrecht für die Strasse, in die<br />
du jetzt einfahren willst! » Was liegt näher, als<br />
eine Stopstrasse ebenso zu kennzeichnen, mit<br />
dem Zusatz « STOP » im Dreieck, welches dem<br />
Fahrer zuruft: «Du hast nicht nur in die kommende<br />
Strasse höherer Ordnung mit der nötigen<br />
Vorsicht einzufahren, sondern du hast in diesem<br />
Falle — weil erhöhte Gefahr besteht — dein<br />
Fahrzeug sogar abzustoppen.» Dieses Zeichen<br />
IMU om vurtdlt Yldcu Atxiüiuobuisten ucidts<br />
bekannt zu sein — ein Umstand, auf den ein<br />
Fremdenverkehrsland wie die Schweiz doch unbedingt<br />
Rücksicht nehmen sollte, und es ist ausserdem<br />
so deutlich und verständlich, dass es<br />
auch für denjenigen eine kategorische Aufforderung<br />
enthält, der es zum ersten Male in seinem<br />
Leben sieht Ing. E. W. SchediwT, Prag.<br />
Unzulängliche Signalisierung.<br />
Als Mangel in der Strassensignalisation empfand<br />
ich dieser Tage die neuen Geschwindigkeitsbegrenzungstafeln<br />
auf der Walenseestrasße in den<br />
Gemeinden Mols—Unterterzen—Murg (vgl. dazu<br />
« A. R. » Nr. 25. Red.), weil der gewissenhafte Automobilist<br />
aus den Tafeln nicht ersieht, für welche<br />
Strecke die Beschränkungen Geltung haben.<br />
Fährt man beispielsweise von Unterterzen Richtung,<br />
Murg, so findet man die Tafel « 30 ktn » dicht<br />
vor einer scharfen Rechtskurve, der eine schmale<br />
Eisenbrücke über die SBB folgt. Der ortsfremde<br />
Fahrer nimmt sofort au, dass diese beiden Uebel<br />
(Kurve + schmale Brücke) der Grund zur Geschwindigkeitsreduktion<br />
seien. Er weiss vielleicht<br />
nicht oder hat wieder vergessen, dass diese für das<br />
ganze Dorf von ca. 1% km (Länge Geltung hat.<br />
Meines Erachtens wäre es deshalb am Platz, der<br />
Verbotstafel eine Zusatztafel beizugeben, wobei<br />
das Ende der Strecke auf dem Rücken der entsprechenden<br />
Tafel für die Gegenseite markiert<br />
werden kann, analog den Schildern für Postautostrassen,<br />
wo es deutlich heisst: « Ende der Postautostrecke<br />
»,<br />
Mit den Vorschriften über die Signalisierung<br />
der Niveaukreuzungen in Widerspruch zu stehen<br />
scheint mir die Distanzpfahlanlage bei der Station<br />
SihJwald der Sihltalbahn. Dort sind, Richtung Zug—<br />
Zürich, neue Distanzpfähle mit schönen roten Ringen<br />
angebracht worden, aber — offenbar willkürlich<br />
— wie folgt:<br />
200 m = 4 Striche auf der rechten Strassenseite<br />
= richtig!<br />
150 m = 3 Striche auf der linken Strassenseite<br />
= falsch;<br />
100 m = 2 Striche und 50 m = 1 Strich auf der<br />
rechten Strassenseite = richtig.<br />
Der auf der falschen Strassenseite aufgestellte<br />
Pfosten nützt dem Fahrer Zug—Zürich nicht nur<br />
nichts, sondern er irritiert den Fahrer in der Richtung<br />
Zürich—Zug, weil dieser nach Passieren dieses<br />
Pfostens weitere und einen Bahnübergang<br />
sucht, zumal der Pfosten auf seiner rechten Seite<br />
steht. B.<br />
(Die Verordnung über die Signalisierung der<br />
Niveaukreuzungen sagt in Art. 7, dass die Distanzpfähle<br />
am rechten Strassenrand in Abständen von<br />
50 zu 50 m aufzustellen sind. Allerdings lässt sie<br />
beim Vorliegen besonderer Verhältnisse auch Abweichungen<br />
zu. Ob solche besonderen Verhältnisse<br />
«nd damit dfe BcrvchtifaoC zu Abweichungen feieben<br />
ist, darüber entscheidet die Aufsichtsbehörde.<br />
Red.)<br />
Gedankenlosigkeit, Wurschtigkeit oder mehr?<br />
Manchmal greift man sich wirklich an den Kopf,<br />
mit welcher unglaublichen Unverfrorenheit gewisse<br />
Automobilisten ihre Wagen direkt unter oder<br />
neben einer Parkverbottafel abstellen. In Zürich<br />
kann man diese Sorte von Parkieren übrigens zu<br />
jeder Tages- und Nachtzeit gegenüber dem Eingang<br />
zum « Baur au Lac» an'der Talstrasse bewundern,<br />
ein der Polizei wohlbekannter Jagdgrund. Der<br />
Schauplatz, auf dem die nebenstehende Aufnahme<br />
entstand, ist weniger bekannt: die Passhöhe des<br />
Stoss zwischen Gais und Altstätten. Zuerst kamen<br />
nur zwei Wagen, die mich und meinen Photoapparat<br />
reizten; nachher gesellten sich ihnen noch<br />
einige zu, deren Fahrer offenbar dachten, was den<br />
anderen erlaubt, 6ei ihnen auch nicht verboten.<br />
Was soll man zu solchem Benehmen sagen? « Mir<br />
ist da mancherlei nicht klar! »<br />
Bei dem mit einem Parkverbot belegten Platz<br />
handelt es sich übrigens um eine Haltstelle der<br />
Altstätten—•Gais-Bahn, deren Verkehr, falls der<br />
sonst für das Abstellen wirklich ideale Raum voller<br />
Automobile stände, zweifellos behindert würde.<br />
Mutterliebe im Tierreich.<br />
In einer der letzten Nächte mu6ste ein Automobilist,<br />
der durch das Fricktal fuhr, überhalb Sulz<br />
seinen Wagen plötzlich stoppen. Vier Meter vor<br />
dem Auto 'blieb mitten in der Strasse im Lichtkegel<br />
der Scheinwerfer eine Rehgeiss unbeweglich<br />
stehen. Auf der linken Strassenseite gewahrte der<br />
Automobilist ein Rehkitz, das seiner Mutter über<br />
die Strasse folgen wollte. Offenbar fürchtete die<br />
Rehgeiss, dass das Kleine ohne ihr Dazutun nicht<br />
bemerkt und überfahren worden wäre. Als das<br />
Kitzlein der Gefahr entronnen war, setzten Mutter<br />
und Junges ihre nächtliche Wanderung in weiten<br />
Sprüngen fort, worauf auch das Auto weiterrollte.<br />
Seinen Insassen bleibt die kleine Szene mütterlicher<br />
Opferbereitscbaft im Tierreich unvergessen.<br />
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(wichtig (ür Strafjenübersicht, Parkieren und Garage).<br />
Vorzugliche Wendigkeit, daher günstig für anser<br />
Gelinde. Am Berg, in der Stadt, auf kurvenreichen,<br />
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Unfälle bei 16—20jährigen Fahrern werden,<br />
einer kürzlich erschienenen Statistik zufolge,<br />
hauptsächlich auf sechs verschiedene Verkehrsverstösse<br />
und Unarten zurückgeführt: 1. Zu<br />
schnelles Fahren, 2. Renommieren am Steuerrad,<br />
bei dem die jungen Leute ihre Kunstfertigkeit<br />
zeigen wollen, 3. Geistesabwesenheit, 4. Nichtbeachtung<br />
von Verkehrssignalen, 5. t einhändiges<br />
Fahren » (in der zweiten Hand ruht die<br />
Hand der Begleiterin) und 6. zu viele Mitfahrer<br />
auf den Vordersitzen. Trunkenheit scheint unter<br />
den Jugendlichen kaum eine erhebliche Rolle<br />
als unfallverursachender Faktor zu spielen.<br />
USA<br />
Amerika-Kaleidoskop<br />
(Von unserem Korrespondenten)<br />
AI II»MOBIL<br />
VOLLAUTOMATISCHE PARKIERUNG<br />
Amerikas Autoarbeiter<br />
gründen politische Partei<br />
Walter P. Reuther, der als Präsident der<br />
UAW (United Automobile Workers) die grösste<br />
Arbeitergewerkschaft der Vereinigten Staaten<br />
leitet — sie umfasst nahezu eine Million Mitglieder<br />
—, ist mit einer Erklärung an die Oeffentlichkeit<br />
getreten, in der er die Gründung<br />
Zum Thema Verkehrssicherheit<br />
Die « American Trucking Associations » haben<br />
bei ihrer diesjährigen Tagung eine Resolu-<br />
in Aussicht stellt. Das amerikanische Wahl-<br />
einer neuen, um die UAW konzentrierten Partei<br />
tion angenommen, die die Verbandsmitglieder system erschwert die Schaffung neuer politischer<br />
verpflichtet, ein 6% Millionen Lastwägenchauffeure<br />
erfassendes Programm zur Hebung des suche, neben die Demokraten und die Republi-<br />
Parteien ungemein, und bisher sind alle Ver-<br />
« Verantwortungsgefühls « und zur strikten Befolgung<br />
aller Verkehrs- und Sicherheitsvor-<br />
auf die Dauer immer gescheitert. Reuther bekaner<br />
noch eine dritte grosse Partei zu stellen,<br />
schriften durchzuführen.<br />
absichtigt, wie folgt vorzugehen: Bei den dies-<br />
Umfragen haben ergeben, dass die mit Hydramatic-Kraftübertragung<br />
ausgestatteten Oldsmobile-Wagen<br />
als die sichersten in den USA<br />
gelten, da sie den Fahrer der Notwendigkeit des<br />
Schaltens und Kuppeins entheben und ihm gestatten,<br />
stets beide Hände am Steuerrad zu haben.<br />
Während Schalten und Kuppeln einem geübten<br />
Fahrer nichts ausmacht, behindert es, namentlich<br />
in kritischen Momenten, die Bewegungsfreiheit<br />
von Personen, die nicht sehr häufig<br />
fahren, namentlich von Frauen und von<br />
c Sonntagsfahrern ». Gerade diese beiden Kategorien<br />
sind aber verhältnismässig häufig in Unfälle<br />
verwickelt, die auf « Ablenkung durch mechanische<br />
Erfordernisse », d. h. eben auf Schalten<br />
urid Kuppeln, zurückzuführen sind. Bisher<br />
sind erst verhältnismässig wenige Pontiacs mit<br />
Hydramatic in Betrieb; Buick, dessen Roadmaster-Serie<br />
den vollautomatischen Dynaflow<br />
besitzt, gilt in dieser Beziehung Oldsmobile als<br />
ebenbürtig.<br />
jährigen Wahlen will er seine und andere Gewerkschaften<br />
auffordern, nur für solche Kandidaten<br />
zu stimmen, die gewerkschaftsfreundlich<br />
sind. Werden diese Kandidaten gewählt, so ist<br />
damit der Kern einer Gruppe von Volksvertretern<br />
geschaffen, die sich bei den nächsten Wahlen<br />
(1950) an die Spitze des Kampfes für eine Erweiterung<br />
der Rechte der Gewerkschaften stellen<br />
werden. Bei den dann folgenden Präsidentschaftswahlen<br />
(1952) hofft Reuther, dass die<br />
UAW und die mit ihr verbündeten Organisationen<br />
als ernstzunehmender politischer Faktor in<br />
Erscheinung treten können. Das Programm der<br />
UAW läuft auf eine beschränkte Sozialisierung<br />
hinaus, d.h. auf Aufrechterhaltung der freien<br />
Initiative der Privatwirtschaft ausser in den Fällen,<br />
in denen das Privatkapital seiner Verpflichtung<br />
der Oeffentlichkeit gegenüber nicht nachkommt;<br />
in diesen Fällen sollen die Rechte der<br />
Regierung erweitert werden.<br />
In New York wurde kürzlich das erste Modell einer zehnstöckigen vollautomatischen Parkierungsanlage ausgestellt, der<br />
«Zeckendorf Automatic Parking Garage», die eine Grundfläche von 33x64 Meter besitzt und im Laufe eines Tages<br />
bis zu 3940 Fahrzeuge aufnehmen kann. Bei der Einfahrt steckt der Fahrer Geld in einen Automaten und erhält dafür eine<br />
Kennmarke Der Automat weist dem Wagen eine bestimmte «Koje» zu, befördert ihn zunächst bis zu seinem Stockwerk<br />
und dann horizontal in die Koje. Will der Eigentümer den Wagen zurück haben, so steckt er die Kennmarke in den Automaten,<br />
worauf der Wagen auf dem gleichen Wege zurückrollt; schuld«! der Fahrer wegen Zeitüberschreitung noch<br />
Geld, so muss er solange weitere Münzen einstecken, bis der Automat den Wogen freigibt.<br />
MITTWOCH. 15. SEPTEViiKH I'IIH - \ r . 1(1<br />
Vor einem Sieg Kaisers im Otis-Prozess<br />
Der «Fall Kaiser«, über den die A. R. unlängst<br />
ausführlich berichtet hat, scheint unmittelbar<br />
vor seinem Ende zu stehen. Der Zeitschrift<br />
« Time • zufolge hat in dem grossen<br />
Schadensersatzprozess, den Kaiser gegen die<br />
Maklerfirma Otis angestrengt hat, die Securities<br />
and Exchange Commission nach viermonatiger<br />
Verhandlung die meisten Anträge Cyrus Eatons<br />
(der die Maklerfirma leitet) abgewiesen, und<br />
die sich samt Kosten usw. auf rund 20 Millionen<br />
Dollar belaufende Schadenersatzsumme, die Kaiser<br />
verlangt, dürfte ihm zugesprochen werden.<br />
Bekanntlich hatte Otis eine Ausgabe von 10<br />
Millionen Dollar in Aktien für Kaiser im letzten<br />
Augenblick rückgängig gemacht, nachdem Kaiser<br />
(der auf Otis' Rat zwecks Kursstabilisierung<br />
Rückkäufe vorgenommen hatte) 2,5 Millionen<br />
Dollar an der Transaktion verloren hatte. Wenn<br />
Kaiser den Schadenersatz zugesprochen erhält,<br />
dürfte er für absehbare Zeit aus allen finanziellen<br />
Schwierigkeiten heraus sein und dazu noch<br />
zum vorübergehend aufgegebenen Zweischichtensystem<br />
zurückkehren und seine Produktion<br />
ganz erheblich steigern. Die Maklerfirma Otis,<br />
bisher eine der führenden des Landes, wird möglicherweise<br />
ihre Zulassung zur Börse verlieren<br />
und auf Veranlassung der Securities and Exchange<br />
Commission aus der « National Association<br />
of Securities Dealers » ausgeschlossen werden.<br />
Das Duell Kaiser-Otis, das von Otis begonnen<br />
wurde, würde demnach mit dem völligen<br />
Fiasko der Maklerfirma enden. E. B.<br />
DEUTSCH LAN II<br />
Weiteres Ansteigen der Autoprodiiktion<br />
2175 Personenwagen im August.<br />
Eine weitere beachtliche Steigerung zeigt die<br />
Personenwagenproduktion der Bizone im Monat<br />
August.<br />
Daimler-Benz konnte gegenüber einer<br />
Juliproduktion von 348 Wagen ihres bekannten<br />
Typs « 170 - V » 511 Stück fertigstellen, davon<br />
442 Innenlenker, 43 Krankenwagen und 26 Polizeipatrouillenwagen.<br />
Opel-Rüsselsheim meldet einen August-Ausstoss<br />
von 659 « Olympia » gegenüber<br />
509 Stück im Juli. Davon erhielt der Inlandsmarkt<br />
524 Stück, während die restlichen 143<br />
exportiert wurden.<br />
Das Volkswagenwerk stellte im August<br />
(unter Berücksichtigung von 14tägigen Betriebsferien)<br />
1005 Wagen her, von denen 754 im Inland<br />
abgesetzt wurden. 211 wurden exportiert,<br />
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10 AUTOMOBIL REVUE<br />
MITTWOCH, 15. SEPTEMBER <strong>1948</strong> - Nr. 40<br />
Vom automobilistischen Anlaufen<br />
des neuen Panhard-Kleinwagens, des «Dyn<br />
a » , war an dieser Stelle bereits ausführlich<br />
die Rede. Wenn nun hier auch vom Werdegang<br />
der ersten Dynawagen gesprochen werden soll,<br />
so kann es sich nicht um eine ausführliche<br />
Werkreportage handeln. Die Serienfabrikation<br />
des neuen 4-Plätzers mit 2-Zylinder-Boxermotor<br />
und leichter Aluminiumkarosserie läuft erst an,<br />
und jeder Fachmann weiss, was dieses Anlaufen<br />
im betriebstechnischen Sinne bedeutet,<br />
wie schwer es ist, die Produktion eines neuen<br />
Wagens von der Prototypenfabrikation auf<br />
Fliessbandmethoden umzustellen.<br />
lOOjahriges Unternehmen mit moderner<br />
Tradition.<br />
Die SAAE Panhard & Levassor in Paris sind<br />
ein altbekanntes Unternehmen, das zur Zeit in<br />
seinem Hauptwerk an der Porte d'Ivry, der südlichen<br />
Peripherie der Stadt Paris, und in einigen<br />
wenigen umfangreichen Nebenbetrieben ca. 5000<br />
Arbeiter beschäftigt. Das Unternehmen «leidet »,<br />
wenn man so sagen darf, wie alle Mittelwerke<br />
der französischen Autoindustrie unter der Beschränkung<br />
seiner räumlichen Ausdehnungsmöglichkeiten<br />
und seiner zum Teil veralteten technischen<br />
Methoden und Einrichtungen. Es zieht<br />
aber, wie wenige seiner Konkurrenten, einen systematischen<br />
Nutzen aus einer beinahe lOOjährigen<br />
technischen Konstruktions- und planwirtschaftlichen<br />
Organisationserfahrung. Bei dieser<br />
Gelegenheit darf die vielfach vergessene Tatsache<br />
in Erinnerung gerufen werden, dass die<br />
Herren Panhard und Levassor es waren, die<br />
1868 die erste europäische Kreissäge konstruierten<br />
und, auf der Weltausstellung demonstrierten.<br />
Ueber die heutigen technischen Grundlagen<br />
der Serien- und Einzelkonstruktion der Werke,<br />
die bekanntlich auch eine Reihe bewährter<br />
Nutzfahrzeuge und Autocars liefern, soll bei einer<br />
späteren Gelegenheit ausführlicher berichtet<br />
werden. Die Erweiterung der Produktionsgrundlage<br />
auf die erste serienmässige Herstellung<br />
eines modernen Kleinwagens mit sparsamem<br />
Treibstoff verbrauch war bei Panhard das<br />
Ergebnis sorgfältigster betriebswissenschaftlicher<br />
Studien<br />
FRANKREICH<br />
Anlauf der Dyna-Fabrikation<br />
Ein Besuch bei «Panhard & Levassor»<br />
(Von unserem Pariser Korrespondenten)<br />
und die Krönung einer systematischen Planung,<br />
die in der Zeit von zwei Jahren eines der vierstöckigen<br />
Fabrikgebäude des Panhard-Areals zu<br />
einem modernen Serienwerk umbaute und —<br />
bis auf einige Details — soweit betriebsfertig<br />
machte, dass spätestens ab 15. November <strong>1948</strong><br />
50 Dyna-Wagen pro Tag die neuen<br />
Fliessbänder verlassen können. Die neuen « Dyna-Etagen<br />
», die bis zu 40 m breit und 150 m<br />
lang sind, wirken weit, luftig und licht. Die maschinellen<br />
Anlagen, mechanischen Transporteinrichtungen,<br />
Apparaturen und Zubehöranlagen<br />
sind nach neuzeitlichen Gesichtspunkten angelegt,<br />
und das verwendete Material ist so erstklassig,<br />
wie man es sich unter den heutigen, materiell<br />
und devisenpolitisch nicht immer leichten<br />
Umständen wünschen kann. Neuerdings fehlt es<br />
glücklicherweise der französischen Automobilindustrie,<br />
wenigstens in der Kategorie der Nutzfahrzeuge,<br />
etwas weniger an Stahlhalbfabrikaten<br />
als noch vor etwa 12 Monaten; und bei Panhard<br />
handelt es sich weniger darum, Rohmaterialien<br />
und Zubehör in genügender Menge zu beschaffen<br />
als vielmehr die technischen Herstellungsmethoden<br />
so zu rationalisieren, dass der Verkaufspreis<br />
für den neuen Dyna nicht nur mit dem<br />
anderer, gleichstarker Kleinwagen der französischen<br />
oder ausländischen Industrie konkurrieren,<br />
sondern bei steigendem Ausstoss weiter<br />
verbilligt werden kann. Zur Zeit kommen die<br />
Werke schon deshalb nicht auf ihre Kosten, weil<br />
die neuen Fliessbandanlagen noch nicht in vollem<br />
Betrieb sind und anfangs August erst mit<br />
einer Produktion von höchstens 5 Wagen pro<br />
Tag anliefen. Mehr kann und darf über den<br />
«Anlauf» der Dyna-Fabrikation auf Wunsch<br />
der Werkleitung nicht gesagt werden. — Unsere<br />
Bilder sollen dem Leser auch keinen Begriff von<br />
den betriebstechnischen Methoden der Dyna-Fabrikation,<br />
sondern höchstens eine Vorstellung<br />
stadten wie Paris gehört, aber auch für den<br />
Tourismus in einer Zeit bestimmt ist, die den<br />
Besitz eines Kleinwagens nicht als einen Luxus,<br />
sondern als ein Recht, auch für den Minderbemittelten,<br />
ansieht.<br />
Die Dyna-Fabrikation vollzieht sich nicht,<br />
wie die anderer Kleinwagen, in grösseren oder<br />
weniger grossen Pariser Automobilwerken, auf<br />
völlig autonomer Basis. So wird z. B. die viersitzige<br />
Karosserie des Dyna nicht in eigener Regie<br />
gestanzt und geschweisst, sondern von einem<br />
grossen französischen Aluminiumwerk in fabrikfertigem<br />
Rohzustand geliefert. In der neu eingerichteten<br />
Lackieranlage des Werkes werden<br />
diese Karosserien dann mit « Nitrolac » zur Zeit<br />
in drei verschiedenen Grundfarben gespritzt und<br />
aufpoliert. Der fertige Aufbau wird ein Stockwerk<br />
tiefer auf das ebenfalls fertige Chassis aufgesetzt,<br />
das hier im Bild gezeigt ist, und dann<br />
erst rückt der Dyna, von Etappe zu Etappe, auf<br />
der neuen Fliessbandanlage vorwärts, bis er<br />
Das Dyna-Chassis in fabrikfertigem Zustand. Man erkennt den Zweizylinder-Boxermotor, der weit vorgeschoben zwischen<br />
den Vorderrädern montiert ist.<br />
davon geben, welcher Unsumme von planender<br />
Konstruktion, von betriebsorganisatorischer Arbeit<br />
es bedarf, um einen neuen, serienmässig<br />
noch nicht erprobten Wagen unter sozialen, materiellen<br />
und finanziellen Voraussetzungen zu fabrizieren,<br />
die in Frankreich leider noch alles<br />
andere als friedensmässig sind. Die Schwierigkeiten,<br />
die sich dem Anlauf der Serienfabrika-<br />
fahrbereit aus der unteren Montagehalle in die<br />
Lieferräume rollt.<br />
Zur Beschleunigung des Fabrikationstempos<br />
bedarf es allerdings ausser dem unumgänglichen<br />
Abschluss der Fliessbandmontagearbeiten gesteigerter<br />
Lieferungen an gewissen Zubehörteilen<br />
(vor allem Textilien und elektrische Ausrüstung).<br />
Sobald diese Voraussetzungen erfüllt<br />
Eine Reihe Dyna-Wagen steht fahrbereit in der Lieferhalle der Panhard-Werke.<br />
tion eines neuen Modells entgegenstellen, sind in<br />
unserem Fall um so weniger zu unterschätzen,<br />
als es die technische und kaufmännische Betriebsleitung<br />
sicherlich nicht leicht haben werden,<br />
der Konkurrenz und sogar den offenen Widerständen<br />
gegen einen Gedanken zu begegnen,<br />
der für Frankreich ebenso grosse Bedeutung hat<br />
wie für ganz Europa: einen preiswerten und<br />
doch dauerhaften Kleinwagen zu schaffen, dem<br />
die Zukunft des Automobilverkehrs in Millionensind,<br />
was — wie gesagt — spätestens Mitte November<br />
der Fall sein soll, wird eine Produktion<br />
von 50 Fahrzeugen pro Tag den regen Bedarf,<br />
sowohl am Binnenmarkt wie auch im Export<br />
und nicht zuletzt im Export nach der Schweiz,<br />
wenn auch nicht decken, so doch in steigendem<br />
Masse befriedigen können. (Die Fahreigenschaften<br />
des Modells Dyna-Panhard wurden in der<br />
« A.-R. > vom 21. Juli beschrieben^ Red.)<br />
Dr. W. Bg.<br />
Pariser Salon <strong>1948</strong><br />
wirft seine Schatten voraus<br />
900 Aussteller. Starke ausländische Beteiligung.<br />
Von unserem Korrespondenten.<br />
Die Vorbereitungen für den diesjährigen Pariser<br />
Salon (7.—17. Oktober) sind in vollem<br />
Gang. Die ausländische Beteiligung europäischer<br />
und überseeischer Länder wird ebenso zahlreich<br />
und qualitativ günstig ausfallen wie im letzten<br />
Jahr; im ganzen werden rund 900 Einzelaussteller<br />
vertreten sein. Die Nutzfahrzeuge<br />
werden diesmal zum Teil im Grand-Palais untergebracht,<br />
das allerdings in der Hauptsache den<br />
Personenwagen, im Untergeschoss den Motorrädern<br />
und Velos und auf den oberen Galerien<br />
der Zubehörindustrie reserviert bleibt. Diejenigen<br />
Camions und Lieferwagen, die unter den<br />
Unbilden der Witterung nicht leiden, werden<br />
auch diesmal wieder in die Annexe auf der<br />
« Esplanade des Invalides » abgezweigt, aber im<br />
Freien aufgestellt und nicht überdacht. Nur die<br />
grossen und kleinen Autocars, die ja zum Teil<br />
heute ihrer Ausstattung nach zu den Luxusfahrzeugen<br />
zählen, werden in einem Anbau zum<br />
Grand-Palais auf der Hofseite ausgestellt.<br />
Falsche Gerüchte um neue Wagen.<br />
Mit erstaunlicher Regelmässigkeit pflegen jedes<br />
Jahr vor jedem neuen « Salon » die gleichen<br />
unkontrollierbaren, meist frei erfundenen Gerüchte<br />
über neue Wagen aufzutauchen. Auch in<br />
diesem Herbst fehlt es nicht an derartigen<br />
« Automobilenten >. So konnte man in den letzten<br />
Tagen in einigen Pariser <strong>Zeitung</strong>en, darunter<br />
selbst in einem seriösen Wirtschaftsblatt lesen,<br />
dass sich unter den Neuigkeiten des « Salons »<br />
auch ein kleiner viersitziger 3-PS-Citroen mit<br />
Vorderradantrieb befinden werde, der nur 4,5<br />
Liter auf 100 Kilometer brauche und zum ausserordentlich<br />
vorteilhaften Preis von 200 000 fFr.<br />
verkauft werde. Die Serienfabrikation dieses<br />
neuen Kleinwagenwunders sei derart fortgeschritten<br />
(offenbar ganz im Geheimen, ohne dass<br />
jemand ausserhalb der Citroenwerke auch nur<br />
die geringste Ahnung von dieser marktumwälzenden<br />
Neuerung hatte), dass die Fabrikation<br />
der «11 legere » zugunsten des speziell zur<br />
Ausfuhr bestimmten 15-PS-Modells aufgegeben<br />
werden könne.<br />
Wer die Lage der französischen Automobilindustrie<br />
kennt, wird nicht einmal des offiziellen<br />
Dementis bedürfen, das die Direktion der Citroenwerke<br />
ihrem Korrespondenten auf Anfrage ausdrücklich<br />
erteilte, um diese Gerüchte ins Reich<br />
der Phantasie zurückzuverweisen. Es ist ein<br />
offenes Geheimnis, dass bei den Citroenwerken<br />
vollständige Pläne und Prototypen für einen<br />
neuen Kleinwagen mit Frontantrieb vorhanden<br />
sind; die betriebswirtschaftlichen und technischen<br />
Grundsätze von Citroen aber keine Lancierung<br />
eines neuen Personenwagens zulassen,<br />
der schon im Hinblick auf die noch bestehenden<br />
Rationierungsvorschriften nicht frei verkauft<br />
werden könnte. Ganz abgesehen von den technischen<br />
Schwierigkeiten, die sich unter den heutigen<br />
Umständen einer Umstellung oder einer<br />
Erweiterung der Fliessbandanlagen auf die konstruktiven<br />
Grundlagen für einen neuen Kleinwagen<br />
entgegenstellen könnten, gelten die Citroenwerke<br />
auch heute unverändert als die Vorkämpfer<br />
der kommerziell gesunden und vernünftigen<br />
Idee: Nur die Wagen im Salon<br />
auszustellen, die auch verkauft<br />
werden können. Das ist aber leider nicht<br />
nur für irgendwelche Neuentwürfe, sondern auch<br />
für bekannte Modelle in diesem Jahr noch nicht<br />
möglich, und die Hoffnungen der französischen<br />
Automobilindustrie auf Aufhebung der lästigen<br />
Bezugsscheinvorschriften für Personenautomobile<br />
haben sich leider nicht bewahrheitet.<br />
Die wirtschaftliche Lage Frankreichs ist immer<br />
weit von jeder Stabilisierung entfernt; und<br />
die Wiederherstellung der Bezugsfreiheit für<br />
Personenwagen — die natürlich gleichbedeutend<br />
wäre mit der Unterdrückung jeder Produktionsbeschränkung<br />
oder -lenkung — könnte die<br />
normale Versorgung nicht nur auf dem Binnenmarkt,<br />
sondern auch im Export beeinträchtigen.<br />
Dies hält die Behörden davon ab, das im Vorjahr<br />
gegebene Versprechen zum mindesten vor<br />
Beginn des Salons noch einzulösen. Immerhin<br />
ist möglich, dass sozusagen als « Morgengabe »<br />
für die Salon-Eröffnung eine gewisse Lockerung<br />
des Bezugscheinsystems und eine Ausweitung<br />
der Produktionsmöglichkeiten für den Binnenmarkt<br />
gewährt werden. Im ganzen aber ist die<br />
Entwicklung in Frankreich in den letzten 4 Wo-<br />
_chen derart unsicher und krisenhaft gewesen,<br />
.dass man schon zufrieden sein muss, wenn der<br />
diesjährige Automobilsalon überhaupt stattfindet<br />
und wenigstens diejenigen neuen Wagen gezeigt<br />
werden, deren Fabrikation offiziell freigegeben<br />
wurde: der Simca 6, der Peugeot 203, der inzwischen<br />
noch verbesserte 4-PS-Renault und<br />
der jetzt serienmässig anlaufende Dyna-Panhard.<br />
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Die Karosserie nach dem Passieren der Färb- und Lackier-Anlage des Werkes. Sie kann nun auf das Fahrgestell aufgesetzt<br />
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A 70 HAMPSHIRE<br />
Di* neue Limousine zeigt die vom A 40 her bekannte Linienführung. Die nicht zu breite, gut proportionierte Vorderfront<br />
unterscheidet sich vom kleinen Modell durch die Standlampen und eine massivere Stoßstange.<br />
Zwei neue Austin-Modelle<br />
A70, eine Limousine mit dem Motor des Typs «16», einem neuen Fahrgestell<br />
und neuer Karosserie. — A 90, ein sportliches Cabriolet mit hoher Fahrleistung<br />
Am letzten Freitag sind in England neue Modelle<br />
von Austin herausgekommen, die für die<br />
jetzigen britischen Tendenzen als typisch be-'<br />
zeichnet werden dürfen. Nicht nur stehen sie im<br />
Zeichen maximaler Rationalisierung und Vereinfachung,<br />
die sich über die gesamte Modellreihe<br />
erstrecken und die Herstellungskosten möglichst<br />
tief halten sollen, sondern in ihren Hauptmerkmalen<br />
sind sie Vertreter der englischen Nachkriegsbauweise<br />
mit grosser Kraftreserve, äusserlich<br />
möglichst knappen Abmessungen bei guter<br />
Ausnützung des Innenraumes und Modernisierung<br />
der Linien.<br />
Die laufenden Austin-Typen werden mit<br />
Zahlen bezeichnet, die ungefähr der Höchstleistung<br />
der Motoren in Brems-PS entsprechen.<br />
BLICK IN DEN INNENRAUM<br />
Die beiden Vordersitze des A 70»sind so nahe zusammengeschoben, dass sie<br />
wie eine gemeinsame Sitzbank wirken. Die Stoffpolsterung ist mit Leder abgesetzt.<br />
Mit den beiden Modellen A 70 und A 90 umfasst<br />
die Reihe nunmehr folgende Varianten:<br />
A40: Viersitzige Kleinwagen, 1,2 Liter, 4 Zyl.;<br />
A 70: Vier- bis fünfsitzige Limousine, 2,2 Liter,<br />
4 Zylinder;<br />
A90: Viersitziges Cabriolet, 2,7 Liter, 4 Zylinder;<br />
A 125 und A 135: Sechssitzige Luxuslimousinen,<br />
4,0 Liter. 6 Zylinder.<br />
Daneben wird der bisherige Typ « 16 » mit<br />
dem gleichen Motor wie der neue A 70 weitergebaut<br />
werden.<br />
Das Ausmass der Rationalisierung zeigt sich<br />
erst bei genauem Studium. So werden für die<br />
kleineren Typen, wo angängig, gleiche Fahrgestellteile,<br />
Karosseriepreßstücke etc. verwendet;<br />
der neue Motor des A90 besitzt gleiche Abmessungen,<br />
aber 2 Zylinder weniger als die A 125<br />
und 135, insgesamt werden nur drei Getriebemodelle<br />
hergestellt usw. Da die Austin-Werke,<br />
die von jeher auf die lange Lebensdauer ihrer<br />
Produkte besonderen Wert legten, im allgemeinen<br />
die Bestandteile ihrer Fahrzeuge reichlich<br />
zu dimensionieren pflegen, sind ihre Kleinwagen<br />
nicht bis aufs letzte auf Leichtbau und Billigkeit<br />
hin konstruiert; soweit sie Teile der grösseren<br />
Typen verwenden, resultiert daraus eine<br />
weitere Reserve für langdauernde Beanspruchung.<br />
Diese Konstruktionsart ist auch in den<br />
USA verbreitet in der richtigen Erkenntnis, dass<br />
der Käufer eines einfacheren, kleineren Wagens<br />
nicht allzugrosse Opfer an Dauerhaftigkeit bringen<br />
will oder kann. Während aber die früheren<br />
Austin-Typen mit verhältnismässig kleinen und<br />
wenig entwickelten Motoren versehen wurden,<br />
haben Fortschritte in der Forschung es ermöglicht,<br />
höhere Literleistungen ohne Einbusse an<br />
Laufdauer zu erreichen; zudem werden im Verhältnis<br />
zum Gesamtgewicht heute wesentlich<br />
grössere Motoren eingebaut, die nicht so stark<br />
beansprucht werden und den Wagen ausserdem<br />
die gerade für unsere Verhaltnisse erwünschte<br />
kräftige Beschleunigung und Bergsteigefähigkeit<br />
vermitteln. Diese Merkmale treffen besonders<br />
•für die neuen Modelle zu.<br />
A 70 Hampshire — eine viertürige Limousine.<br />
Der A70, der als viertürige, 4—6sitzige Limousine<br />
gebaut wird, verdankt seine Entstehung<br />
der starken Exporttätigkeit der englischen Industrie<br />
sowie der schon früher erwähnten neuen<br />
Besteuerungsformel, die den Weg zu grösseren<br />
Hubvolumina freigab. Wie sein kleinerer Bruder,<br />
der sehr erfolgreiche A40, wird auch der<br />
grössere Typ auf dem schweizerischen Markt<br />
eine bedeutende Rolle spielen können. Die Interessenten<br />
für mittelgrosse Wagen<br />
verlangen ja mit Recht keine Reduktion<br />
der Leistung, wenn sie auch<br />
kleinere Abmessungen benötigen.<br />
In der Linienführung gleicht der<br />
A 70 dem A 40, von dem er bestimmte<br />
Teile, wie Türen, Kühlerform<br />
etc., übernommen hat. Dagegen<br />
ist er länger und wesentlich breiter,<br />
und sein Kofferraum zeigt schon von<br />
aussen grössere Dimensionen. Mit<br />
einem Gesamtgewicht von etwas<br />
mehr als 1200 kg (leer, trocken) gehört<br />
er noch zu den leichten Wagen,<br />
wenn man berücksichtigt, was heute<br />
alles als obligatorisches Zubehör<br />
auch für kleinere Modelle verlangt<br />
wird.<br />
Der Motor, ein Vierzylinder mit<br />
2199 cm' Hubvolumen, ist in der<br />
Schweiz kein Unbekannter, entspricht<br />
er doch genau der Maschine<br />
des Typs « 16 >, des ersten Nachkriegsmodells<br />
von Austin, der als<br />
einer der ersten Wagen nach Kriegsende<br />
überhaupt wieder fabriziert wurde<br />
und in einer nicht unbeträchtlichen Anzahl in<br />
unser Land gekommen ist. Schon jener Wagen<br />
besass eine hohe Fahrleistung, wie sie u. a. auch<br />
anlässlich einer Parforcetour zum Genfer Salon<br />
dieses Jahres zum Ausdruck kam; nachdem das<br />
Modell A 70 fast 150 kg weniger wiegt und etwas<br />
höhere Uebersetzungsverhältnisse zeigt, wird es<br />
sich dank des günstigeren Leistungsgewichtes als<br />
noch lebendigerer Wagen erweisen.<br />
Dass der grosse Vierzylindermotor von über<br />
10 Steuer-PS wieder Aufmerksamkeit von Seiten<br />
der Konstrukteure gefunden hat, ist bestimmt<br />
zu begrüssen, da der mangelnde Massenausgleich,<br />
der sich früher durch Schwingungen und<br />
unrunden Lauf bemerkbar machte, mit Hilfe<br />
der elastischen Motorlagerung sowie der Geräusch-<br />
und Vibrationsisolation der Karosserie<br />
wohl an und für sich nicht verschwindet, aber<br />
von den Insassen kaum mehr festgestellt werden<br />
kann. Einer seiner Vorteile aber liegt darin, dass<br />
seine kurze Baulänge gestattet, die Maschine<br />
ziemlich symmetrisch über oder sogar eher etwas<br />
vor der Mitte der Vorderräder anzubringen, wobei<br />
die Zylinderanordnung in Linie beibehalten<br />
werden kann. Dadurch lassen sich beide Sitzreihen<br />
nach vorn schieben, und die hinteren Sitze<br />
kommen daher, was früher bei grossen Wagen<br />
selten und bei Kleinwagen nie der Fall war, vor<br />
die Hinterachse zu liegen. (Es sei hier doch erwähnt,<br />
dass Austin seit Jahren in dieser Richtung<br />
arbeitet und schon der « 10-4 > von 1932 in<br />
diesem Punkt der Entwicklung vorausgegriffen<br />
hatte.) Dadurch ist es möglich, einen Wagen zu<br />
bauen, der, wie der Austin A 70, bei einem Radstand<br />
von nur 243 cm ein geräumiges Inneres<br />
und richtig verteilte Sitze besitzt. Bei voller Belastung<br />
entsteht ferner eine Gewichtsverteilung,<br />
die dem Optimum sehr nahe kommt.<br />
In seinen Konstruktionsdetails verlässt der<br />
Motor die heutigen Tendenzen in keiner Weise:<br />
immerhin kommt er fast auf 8 PS pro Liter und<br />
1000 Touren (die Höchstleistung wird schon bei<br />
NEUE ARMATURENBRETTER<br />
Oben die Instrumente des A 90, die auch einen Drehzahlmesser<br />
einschliessen. Unten das Armaturenbrett des A 70, der mit<br />
Rechts- und Linkslenkung gebaut wird.<br />
3800 T/min abgegeben), was für seinen guten<br />
totalen Wirkungsgrad bei einer nicht übertrieben<br />
hohen Verdichtung von 6,8 :1 spricht. Die<br />
Höchstleistung von 65 Brems-PS ist gleich geblieben<br />
wie diejenige des letzten « 16 »-Motors,<br />
der bereits etwas leistungsfähiger gemacht worden<br />
war; da der Wagen selbst mit 4 Personen<br />
(300 kg) noch ein Leistungsgewicht von 24 kg/<br />
PS besitzt, gehört er zweifellos unter die lebendigen<br />
Zweilitertypen. Das höchste Drehmoment<br />
wird bei 2200 T/min erzielt, was Geschwindigkeiten<br />
von rund 65 und 50 km/h im vierten und<br />
dritten Gang entspricht und somit darauf hindeutet,<br />
in welchem Bereich der kräftigste Anzug<br />
zu erwarten ist.<br />
Zur Zeit sind nunmehr alle Motoren von Austin<br />
mit hängenden Ventilen versehen, was an<br />
und für sich die alte Frage nach der besten Ventilsteuerung<br />
nicht entscheidet, aber hier doch<br />
eine höhere Motorleistung mit sich brachte.<br />
Auch der A 70 hat die seitliche, durch eine geräuscharme<br />
'Kette angetriebene Nockenwelle und<br />
Stoßstangen mit Kipphebeln. Nocken- und Kurbelwelle<br />
sind je dreimal auf sehr dünnen Lager-<br />
ANGLO-AMER CAN STYLE<br />
Das Cabriolet Atlantic auf dem Chassis A90 stellt für Austin und die englische Industrie ein völliges Novum dar. Die<br />
Karosserie zeigt amerikanische Einflüsse (automatische Dach- und Fensterbetätigung, geschwungene Linien, hinten über<br />
Räder hinaus gebaut), während die Chassisspezifikation mit der hohen Uterleistung des Motors aus der sportlichen europäischen<br />
Schule stammt. Die Fabrikation wird erst 1949 aufgenommen werden.<br />
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A-70 Hampshire Limousine<br />
MOTOR: 11,2 Steuer-PS, 4 Zyl. in Linie, 79,4x111,1<br />
mm, Hubvolumen 2199 cm 1 , Verdichtung 6,8:1, Höchstleistung<br />
65 PS (64 HP) bei 3800 T/min, spez. Leistung<br />
29,6 PS/Liter, max. Drehmoment 13,3 mkg bei 2200<br />
T/min, mittl. Kolbengeschwindigkeit bei 3800 T/min<br />
14,1 m/sec, dreimal gelagerte Kurbelwelle mit Gegengewichten<br />
hängende Ventile in Gusszylinderkopf, Antrieb<br />
durch Stoßstangen und Kipphebel von seitlicher<br />
Nockenwelle, Druck-Umlaufschmierung mit Oelfiller,<br />
Oelwanne 5,6 Liter, Filter 1,1 Liter, Umlaufkühlung mit<br />
Pumpe und Ventilator, Zenith-Fallstromvergaser, Köhlerinhalt<br />
11,2 Liter, Batteriezündung, elektr. Anlage 12 V.<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG: Ejnplatten-Trockenkupplung,<br />
Viergang-Normalgetriebe, Lenkradschaltung, 4 Gänge,<br />
2., 3. und 4. synchronisiert und geräuscharm, Uebersetzungsverhältnisse<br />
4. Gang 4,125:1, 3. Gang 5,84:1,<br />
2. Gang 9,28:1, 1. Gang 15,34:1, Rückwärtsgang 19,73:1,<br />
Oelpumpe im Getriebe, Hardy-Spicer Kardanwelle mit<br />
nadelgelagerten Universalgelenken, ipiralverzahnter<br />
Hinterachsantrieb, Achsen % schwebend.<br />
FAHRGESTELL; Normalrahmen, feilweise Kastenträger,<br />
Kreuztraverse, vordere Einzelradaufhängung<br />
mit Dreieck-Querlenker und Schraubenfeder, doppeltwirkende<br />
hydr. Stossdämpfer, starre Hinterachse, Halbelliptikfedern<br />
mit Zinkeinlagen, doppeltwirkende hydr.<br />
Stossdämpfer und Torsionsstabilisator, Girling-russbremse<br />
(vorn hydraulisch, hinten mechanisch), vorn<br />
2 Primärbacken Lenkung mit Finger und Schnecke,<br />
Benzintankinhalt 56 Liter, Reifen 5-50—16.<br />
ABMESSUNGEN, GEWICHT: Radstand 243 cm, Spurweite<br />
vorn 134 cm, hinten 140 cm, Longe 415 cm, Breite<br />
169 cm, Höhe 165 cm, Leergewicht trocken 1219 kg, mit<br />
Wasser und Benzin ca. 1280 kg fahrbereit.<br />
FAHRLEISTUNGSDATEN: Leistungsgewicht leer<br />
trocken ca. 18,8 kg/PS, spez. Hubvolumen leer ca.<br />
1,80 Liter/Tonne.<br />
GESCHWINDIGKEITS-DREHZAHLVERHALTNIS<br />
(Theor.,Drehzahl kann überHächstl. gesteigert werden)<br />
Drehzahl/min 1. Gang 2. Gang 3. Gang 4. Gang<br />
ca.km/h ca.km/h ea.km/h ca.km/h<br />
1000 8,1 13,3 22,2 29,9<br />
2200 (max. Drehm.) 17,8 29,3 48,8 65,8<br />
3800 (max. Leist.) 30,8 50,5 84,4 114,6<br />
Motordrehzahl bei 100 km/h. im 4. Gang: 3340/min,<br />
im 3. Gang: 4500/min. Luftdurchsatz im 4. Gang 2206<br />
Ukm, spez. Luftdurchsatz trocken 1810 L/Tonnen-km.<br />
PREIS: Viertürige, ca. 4—6sitzige Limousine mit Heizung,<br />
Defroster und Schiebedach ca. Fr. 11 850.— ohne<br />
WUST.<br />
A-90 Atlantic Cabriolet<br />
Gleich wie A 70 mit Ausnahme der folgenden Daten:<br />
MOTOR: 13,54 Steuer-PS, Bohrung 87,3 mm, Hubvolumen<br />
2660 cm 1 , Verdichtung 7,5:1, Höchstleistung<br />
89 PS bei 4000 T/min, spez. Leistung 33,1 PS/Liter, max.<br />
Drehmoment 17,2 mkg bei 2500 T/min, mittl. Kolbengeschwindigkeit<br />
bei 4000 T/min 14,8 m/sec, 2 S. U.-Vergaser.<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG: Uebersetzungsverhältnisse<br />
4. Gang 3.667:1, 3. Gang 5,19:1, 2. Gang 8,25:1,<br />
1. Gang 13,65:1, Rückwärtsgang 17,528:1.<br />
ABMESSUNGEN, GEWICHT: Länge 449 cm. Breite<br />
178 cm, Höhe 152 cm, Leergewicht trocken 1270 kg,<br />
fahrbereit im Wasser und Benzin ca. 1320 kg.<br />
FAHRLEISTUNGEN: Leistungsgewicht leer trocken<br />
ca. 14,3 kg/PS, spez. Hubvolumen leer ca. 2,10 Liter/<br />
Tonne.<br />
GESCHWINDIGKEITS-DREHZAHLVERHÄLTNIS<br />
(Theor., Drehzahl kann über Höchst!, gesteigert werden)<br />
Drehzahl/min I.Gang 2. Gang 3. Gang 4. Gang<br />
ca.km/h ca.km/h ca.km/h ca.km/h<br />
1000 9,1 15,1 23,8 33,7<br />
2500 (max. Drehm.) 227 37,8 59,6 84,4<br />
4000 (max. Leist.) 36,3 60,6 95,3 135,0<br />
Motordrehzahl bei 100 km/h im 4. Gang: 2965/min,<br />
im 3. Gang: 4190/min. Luftdurchsatz im 4. Gang 2367<br />
L/km, spez. Luftdurchsatz leer 1870 L/Tonnen-km.<br />
PREIS: Viersilbiges, zweitüriges Cabriolet mit autom.<br />
Verdeck und Heizung mit Defroster voraussichtlich ca.<br />
Fr. 17 500.—, lieferbar Anfang 1949.<br />
schalen (wie sie neuerdings sogar im Bau von<br />
Grand - Prix - Rennwagen angewendet werden)<br />
gelagert; die Kurbelwelle ist mit Gegengewichten<br />
versehen. Ein kleines, auf die Dauerleistung<br />
Einfluss ausübendes Detail ist der Nockenwellen-<br />
DAS HECK DES AW<br />
Die Linienführung der Seitenwand und des Koffers ist aus diesem<br />
Bild erkennbar Ein Stück der Radverschalung kann beim<br />
* Reifenwechsel abgenommen werden:<br />
Kettenspanner aus synthetischem Gummi. Die<br />
Ventile sind mit Abdichtungen versehen, um zu<br />
vermeiden, dass Oel den Schäften entlang in die<br />
Brennkammern fliesst, was bei Motoren mit<br />
Hängeventilen vorkommen kann. Die Auspuffventile<br />
bestehen aus einem hitze- und korrosionsbeständigen<br />
Spezialstahl.<br />
Im Schmiersystem liegt ein Durchflussfilter<br />
mit der grossen Kapazität von 1,1 Liter; da<br />
man heute die Wichtigkeit des Oelzustandes für die<br />
Schmierung erkannt hat, gehört die Oelreinigung<br />
zu den wichtigsten Forderungen. Im übrigen<br />
werden Haupt-, Pleuel- und Nockenwellenlager<br />
sowie diejenigen der Kipphebelwelle durch<br />
Druckleitungen geschmiert; Bohrungen in den<br />
Hauptlagern sorgen für Spritzschmierung der<br />
Zylinderwände. Pro Leichtmetallkolben sind drei<br />
Ringe (zwei Kompressions-, ein Oelabstreifring)<br />
vorgesehen; die Kolbenflächen sind im Interesse<br />
einer möglichst geringen Abnützung anodisiert.<br />
Die Zylinderwände werden auf ihre gesamte<br />
Länge mit Kühlwasser umgeben. Die Kühlung<br />
umfasst eine Wasserpumpe, Thermostat und<br />
Ventilator; um Kühlwasser- oder Frostschutzmittelverlust<br />
durch den Ueberlauf zu vermeiden,<br />
ist ein Expansionsgefäss vorhanden und der<br />
Kühlmittelkreislauf geschlossen; er öffnet sich<br />
erst bei einem gewissen Ueberdruck. Kühlwasser<br />
wird besonders gegen die wärmsten Motorteile,<br />
wie Wände der Kerzenlöcher und Auspuffkanäle,<br />
gerichtet. Das elektrische System umfasst eine<br />
12-Volt-Anlage, Batteriezündung sowie eine gekühlte<br />
Lichtmaschine mit Spannungsregler. Der
14 AUTOMOBIL REVUE M1TTWUCU, 15. SEi'TfcMUKK 1918 -<br />
Motorgetriebeblock liegt auf Gummi; seine Bewegungsfreiheit<br />
ist durch Puffer beschränkt.<br />
Vom hinten liegenden Benzintank mit 56 Liter<br />
Inhalt fördert eine mechanische AC-Membranpumpe<br />
den Treibstoff zum Zenith-Fallstromvergaser<br />
mit grossem Geräuschdämpfer; die Aluminium-Ansaugleitung<br />
ist mit einer Vorwärmung<br />
ausgerüstet.<br />
Auch die Kraftübertragung ist aus<br />
derjenigen des Modells < 16 » entwickelt, hat<br />
aber, wie der A 40, Lenkradschaltung, wobei der<br />
DIE EINZELRADAUFHÄNGUNG DES A70<br />
Tropezaufhängung mit Dreieck-Querlenkern und Schraubenfedern.<br />
Das Lenkgetriebe liegt wie beim A 40 vor der Radaufhängung.<br />
Die Handbremse wirkt auch ganz leicht auf die<br />
Vorderräder, damit beim Anheben einer ganzen Wagenseite<br />
für den Radwechsel beide Räder gebremst sind.<br />
(Zeichnung « The Autocar »)<br />
Hebel links an der Lenksäule liegt. Wie bei<br />
Austin schon lange üblich, besitzt das Getriebe<br />
vier Gänge, wovon die oberen drei synchronisiert<br />
und geräuscharm sind. Die Gänge sind günstig<br />
abgestuft, und der dritte dürfte bei voller Ausnützung<br />
sehr weit hinaufreichen. Gegenüber<br />
einer Hinterachsübersetzung von 4,33 : 1 beim<br />
Modell « 16 », konnte das Verhältnis von 4,125<br />
gewählt werden, was sich bei annähernd gleichen<br />
Reifen in einer Reduktion der Motordrehzahl<br />
um fast 200 Touren bei 100 km/h im 4. Gang<br />
auswirkt. Die Hinterachsantriebsräder sind<br />
schräg verzahnt.<br />
Im Fahrgestell ist eine Anlehnung an<br />
die Konstruktionsprinzipien festzustellen, die<br />
schon den Typen A 40 und A 125 zugrunde lagen.<br />
Auch Austin bekennt sich nunmehr zu der neuen<br />
Standard-Bauweise, die sich dies- und jenseits<br />
des Atlantischen Ozeans immer grösserer Beliebtheit<br />
erfreut, und die mit folgenden kurzen<br />
Begriffen umrissen werden kann: Starker und<br />
drehsteifer Rahmen, teilweise mit Kastenträgern;<br />
vordere Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern<br />
und übereinanderliegenden Dreiecklenkern<br />
(Trapezführung) ohne wesentliche Spurveränderung,<br />
doppeltwirkenden Stossdämpfern,<br />
weicher Federung und Torsionsstabilisator (beim<br />
A70 hinten) zur Vermeidung der Karosserieneigung<br />
in den Kurven, sowie hinterer Starrachse<br />
mit Halbelliptikfedern. Zur Absorption der<br />
hochfrequenten Vibrationen von der Strasse<br />
auf die Karosserie wird an vielen Orten von<br />
Gummiisolationen, wie beispielsweise in den<br />
Federlaschen und den Drehpunkten der Vorderradaufhängung,<br />
Gebrauch gemacht; gleichzeitig<br />
verringert sich dadurch die Zahl der Schmierstellen.<br />
Als Bremsen findet man die kombinierten<br />
hydromechanischen Girling-Bremsen, wobei<br />
die Vorderräder mit hydraulischen Bremsen<br />
und zwei Primärbacken pro Rad ausgerüstet, die<br />
Gelenke der mechanischen Hinterradbremse gegen<br />
Verschmutzung geschützt sind. Auch die<br />
Lenkung entspricht in der Arbeitsweise und dem<br />
Gestänge dem A40; sie arbeitet mit Schnecke<br />
und Finger und, hat die massige Uebersetzung<br />
von 15,3 :1. Die Handbremse wird durch einen<br />
Pistolengriff unter dem Armaturenbrett betätigt.<br />
Zur Kühlung der Bremsen sind die Stahlscheibenräder<br />
mit Ventilationsschlitzen versehen.<br />
Die viertürige Karosserie besitzt die<br />
gleichen abgerundeten Linien wie der A 40. Alle<br />
Türen öffnen sich nach vorne; ihre Scharniere<br />
sind verdeckt, und die Vordertüren reichen weit<br />
gegen den Vorderteil des Wagens. Dadurch kann<br />
die Windschutzscheibe nahe an den Führersitz<br />
herangebracht werden, was die Sicht wie auch<br />
die äusseren Proportionen verbessert.<br />
Das gerade in der Schweiz beliebte Schiebedach,<br />
das zur Zeit bei den Konstrukteuren<br />
etwas in Ungnade zu fallen scheint, wurde beibehalten.<br />
Die Innenbreite ist durchwegs 12 bis<br />
16 cm grösser als beim A 40, wodurch vorne sehr<br />
bequem zwei, hinten auch drei Personen Platz<br />
finden. Die Rücksitze sind mit einer abklappbaren<br />
Mittellehne ausgerüstet, die verstellbaren<br />
vorderen Einzelsitze liegen ohne Zwischenraum<br />
nebeneinander. Die Instrumente sind in zwei<br />
Gruppen auf beiden Seiten eines Lautsprechergitters<br />
für den Radioapparat zusammengefasst;<br />
während der letztere gegen Mehrpreis geliefert<br />
wird, ist die Ausrüstung mit Heizung und Defroster<br />
im Katalogpreis enthalten. Einige weitere<br />
Punkte der reichhaltigen Ausrüstungen seien<br />
summarisch genannt; sie umfasst u. a. doppelte<br />
Schlusslichter, ein Schlüssel für Zündung, Türund<br />
Kofferschloss, Haltefeder der Alligator-Motorhaube<br />
(wie beim A40), zwei Handschuhkasten<br />
am Armaturenbrett, grosser Kofferraum,<br />
darunter separater Raum für Reserverad, ausklappbare<br />
Gepäckbrücke mit Brett für Werkzeug,<br />
grosse Taschen in den Vordertüren,<br />
Aschenbecher vorn und hinten, doppelte Scheibenwischer,<br />
Blendschutzklappen, Torpedo-Ventilator.<br />
Das Atlantic-Cabriolet A 90.<br />
Ein für die englische Industrie völlig neues<br />
Modell wird im Cabriolet A 90 gebaut, das weitgehend<br />
auf die Exportabsichten nach den USA<br />
zugeschnitten wurde, was sowohl aus seiner Typenbezeichnung<br />
wie auch aus seiner Karosserie<br />
leicht festgestellt werden kann. Das Fahrgestell<br />
der Hampshire-Limousine wurde ohne Aenderungen<br />
verwendet. Der Motor ist ebenfalls aus dem<br />
A70 entwickelt, hat jedoch infolge der um 7,9<br />
mm vergrösserten Bohrung ein Hubvolumen von<br />
2660 cm' und ist damit wohl der grösste moderne<br />
Vierzylinder-Personenwagenmotor. Im Hinblick<br />
auf seine Zweckbestimmung als eher sportliches<br />
Fahrzeug wurde die Verdichtung auf 7,5 :1 gebracht<br />
und zwei Vergaser montiert; die Bremsleistung<br />
erreicht fast 90 PS bei der bescheidenen<br />
Drehzahl von 4000 Touren/min, was angesichts<br />
der Karosseriegestaltung und der Uebersetzungsverhältnisse<br />
für die vom Werk angegebene<br />
Höchstgeschwindigkeit von über 145 km/h<br />
ausreichend sein dürfte. Das Vierganggetriebe<br />
wurde vom A 70 übernommen, dagegen ist die<br />
Hinterachsübersetzung auf 3,667:1 reduziert<br />
worden. Damit können auch in den unteren<br />
Gängen bemerkenswerte Geschwindigkeiten erreicht<br />
werden.<br />
Im Gegensatz zu diesen Fahrleistungsmerkmalen,<br />
die deutlich auf hohe Reisegeschwindigkeiten<br />
und günstige Beschleunigungswerte auch<br />
im oberen Drehzahlbereich zugeschnitten sind<br />
(vgl. Drehzahl - Geschwindigkeits-Verhältnisse),<br />
zeigt die Karosserie eine Anlehnung an die<br />
überseeische Auffassung von Fahrkomfort. Die<br />
vorderen Sitze sind sehr bequem und breit gehalten;<br />
die Hintersitze sind eher für kurze Distanzen<br />
und gelegentliche Mitfahrer gedacht. Als<br />
erstes nicht amerikanisches Seriencabriolet ist<br />
dieses Modell mit einer automatischen Verdeckbetätigung<br />
sowie einer gleichen Vorrichtung für<br />
das Heben und Senken der Fenster ausgerüstet.<br />
Das Instrumentenbrett enthält neben Geschwindigkeitsmesser<br />
und Kilometerzähler (inkl. Tageszähler),<br />
Uhr, Oelmanometer, Benzinstandsmesser<br />
und Amperemeter und ein Kühlwasserthermometer<br />
sowie einen Drehzahlmesser.<br />
Die Karosserieform unterscheidet sich völlig<br />
von den bisherigen Austin-Typen. Die Motorhaube<br />
ist in einer breiten Rundung nach vorn<br />
hinuntergezogen und enthält tiefgelegte Queröffnungen<br />
für die Kühlluft, die von einer in der<br />
Mitte montierten Nebellampe unterbrochen werden.<br />
Die Vorderkotflügel sind bis gegen die Hinterräder<br />
geführt, wo sie mit der die Räder verdeckenden<br />
Karosseriewand verschmelzen. Die<br />
Windschutzscheibe ist links und rechts gebogen;<br />
vor den rahmenlosen Fensterscheiben befinden<br />
sich kleine Ventilationsklappen. Unter den<br />
Scheinwerfern liegen Stationierungslampen mit<br />
eingebauten Richtungsanzeigern; auch die doppelten<br />
hinteren Lampen sind mit Richtungsanzeigern<br />
kombiniert. Die neue Ganzstahlkarosserie<br />
wurde von Austin selbst entwickelt und<br />
wird im Werk selbst hergestellt, was sich auf<br />
den Preis günstig auswirkt.<br />
Während vom A70 die Produktion sofort<br />
aufgenommen wird und die ersten Wagen schon<br />
in der Schweiz eingetroffen sind, kommt das<br />
Cabriolet A 90 erst auf das nächste Frühjahr<br />
heraus.<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Aufhellen!<br />
Wenn man die Motorhaube innen, das Instrumentenbrett<br />
und womöglich auch alle anderen<br />
Teile, bei denen es nicht stört, weiss oder mit<br />
Aluminiumbronze anstreicht, gibt es auf einmal<br />
Licht und Uebersicht in diesen für gewöhnlich<br />
so dunklen Regionen des Autos. (Zylinderblöcke<br />
und Auspuffleitungen sollen in der Regel<br />
schwarz sein, damit sie gut Wärme abstrahlen<br />
können.) Bei Tage kann man nun alles genau<br />
sehen; bei Nacht hat eine bescheidene Handlampe<br />
die vielfache Wirkung. Man sieht jetzt<br />
auf einmal jede Undichtigkeit und jede lose<br />
Mutter; Sauberkeit kehrt sozusagen von selbst<br />
ein.<br />
Die Anwendung des gleichen — billigen —<br />
Patentes empfiehlt sich für den Geheimraum<br />
mit den vielen unübersichtlichen Drähten hinter<br />
dem Instrumentenbrett, kurz für jede bisher aus<br />
unerfindlichen Gründen dunkel gehaltene Stelle<br />
am Fahrzeug, wo man etwas zu kontrollieren<br />
hat<br />
Ḋie Massnahme ist eigentlich längst bekannt,<br />
denn man weiss ja doch ganz genau, dass man<br />
in Häusern oder Betrieben das Verunreinigen<br />
dunkler Ecken mit Tabakresten, Papier und<br />
Schlimmerem dadurch leicht verringern kann,<br />
dass man sie schneeweiss streicht, weiss kachelt<br />
oder anderweit für Helligkeit sorgt. Dunkle<br />
Ecken sind, fast überall unerfreuliche < pudenda<br />
», durch deren Aufhellung man gewinnt.<br />
O. H.<br />
Bespülen der Windschutzscheibe.<br />
Amerikanische Wagen haben jetzt manchmal<br />
— als «Trico • nachträglich eingebaut oder<br />
(Buick, Pontiac, Cadillac) serienmässig — ein<br />
hübsches, durch Unterdruck betriebenes Gerät,<br />
welches neben den Gesichtsfeldern bei beiden<br />
Wischern einen dünnen Wasserstrahl auf die<br />
Scheibe schickt, so dass die Wischer nicht<br />
schmieren und Staub und Schmutz zu Anfang,<br />
wo es besonders nötig ist, und nötigenfalls dauernd,<br />
weggespült werden. Aehnliche Geräte<br />
kann man sich selbst basteln und dabei das Wasser<br />
entweder aus oberhalb der Scheibe angebrachten<br />
Behältern herunterfliessen lassen oder<br />
aus unten liegenden Behältern, wie beim « Trico<br />
», z.B. durch Luftdruck spritzen lassen, den<br />
man auf einen Windkessel aufpumpen lässt oder<br />
mit einer besonderen kleinen Luftpumpe bei Bedarf<br />
erzeugt; auch eine kleine Pumpe, welche<br />
auf Fingerdruck jeweils nur einen einzigen<br />
Strahl erzeugt und also mit dem Wasser sehr<br />
sparsam umgeht, kann vorteilhaft sein.<br />
Die Wirkung des Wassers kann man durch<br />
Zusatz von ein wenig Netzmittel (z. B. Nekal)<br />
sehr verstärken. Im Winter wird man durch Zusatz<br />
von Glysantin oder Glyzerin für Frostfestigkeit<br />
sorgen und zugleich das Zerfliessen des<br />
Schnees unter dem Wischer beschleunigen. Im<br />
Sommer wird man unbedingt Netzmittel zusetzen<br />
— vielleicht sogar ein Fettlösun
Nr. 40 - MITTWOCH, 13. SEPTEMBER <strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE 15<br />
Die Voraussage der Fahrleistung von Nutzfahrzeugen<br />
Den Leistungsprüfungen von Nutzfahrzeuigen<br />
stehen grössere Schwierigkeiten entgegen als denjenigen<br />
von Personenwagen, da die ensteren unter<br />
stark verschiedenen Belastungsverhältnissen erprobt<br />
werden müssen. In neuerer Zeit ist es amerikanischen<br />
Firmen trotz des Fehlens von verlässlichen<br />
und genauen Untersuchungsergebnissen gelungen,<br />
eine Reihe von Formeln zu entwickeln, mit<br />
deren Hilfe sich die Fahrleistungen von Lastwagen<br />
an Hand der konstruktiven Spezifikation ziemlich<br />
genau auch ohne Durchführung von Strassenversuchen<br />
vorausberechnen lassen. Folgende Formeln<br />
der Fahrzeugmechanik werden zur Ableitung.der<br />
srhlilfisfnrmpln 'benutzt:<br />
1. Rollwiderstand.<br />
NR = (7,6 + 0,056 v + C) ^ j ^ (in PS)<br />
(Gl. 1)<br />
Hierbei bedeuten:<br />
G = Fahrzeuggewicht total mit Zuladung in kg;<br />
v = Fahrzeuggeschwindigkeit in km/h;<br />
C = Kennzeichnende GrÖ6«« für den Widerstand<br />
der Strassenoberfläche. in Promille von G.<br />
In den der späteren Formel zugrunde gelegten<br />
Grundformeln wird für C der Wert von als zwischen<br />
10 und 15 kg pro 1000 kg Fahrzeuiggewicht<br />
liegend angenommen. Diese Werte sind empirisch<br />
gefundene Werte, und die Angaben der verschiedenen<br />
Quellen variieren, wie angegeben, um 5 kg.<br />
Selbstverständlich variieren die verschiedenen<br />
Strassenoberflächen an sich recht erh&blich, was<br />
die Vergleichsmöglichkeiten einschränkt. Allgemein<br />
ist jedenfalls üblich, den Wert von C als von der<br />
Fahrzeuggeschwindigkeit unabhängig anzunehmen;<br />
gewisse Untersuchungen ergaben aber ein gewisses<br />
Ansteigen von C mit wachsender Geschwindigkeit<br />
(ähnliche Ergebnisse ergaben Messungen über den<br />
Rollwiderstand von Personenwagenreifen, der bei<br />
hohen Geschwindigkeiten sehr stark ansteigt. Red.).<br />
2. Luftwiderstand<br />
0,0047<br />
Nw =<br />
F . v 3 (in PS) (Gl. 2)<br />
270<br />
Hierbei bedeuten<br />
= Stirnfläche des Fahrzeugs in m 5 ;<br />
= Fahrzeuggeschwindigkeit in km/h.<br />
Die Konstante 0,0047 enthält die Luftdichte g<br />
und den Widerstandskoeffizienten c w des Fahrzeugs,<br />
der vor allem von der Formgebung des<br />
Fahrzeugs beeinflusst wird.<br />
Die der obigen Gebrauchsform der Formel zugrundeliegende<br />
Beziehung der Aerodynamik lautet:<br />
Nw = cw • ß ^ ~ (in PS) (Gl. 2a)<br />
Hierbei kann in Bodennähe Q = 0,125 kg<br />
sec 2 /m* gesetzt werden. Unter Annahme eines ow<br />
= 1,025 ergibt sich dann die in der Gcbrauchsfonn<br />
der Formel (Gl. 2) verwendete Konstante 0,0047.<br />
Die Angaben über den genauen Wert von cw variieren<br />
6tark, da eben die Güte der aerodynamischen<br />
Durchbildung der Karosserien sehr unterschiedlich<br />
ist. Für Lastwagen kann der günstigste<br />
Wert zu 0,73, der ungünstigste zu 2,05 veranschlagt<br />
werden. Zuverlässige Windkanalversuche<br />
im Maßstab 1 :1 fehlen noch.<br />
3. Leistung sbedarfzurUeberwindung<br />
von Steigungen.<br />
G . s . v<br />
Ns (in PS) (Gl. 3)<br />
270 . 100<br />
Hierbei bedeuten:<br />
G = Fahrreuiggewicht total in kg;<br />
s = Steigung in %;<br />
v = Fahrzeuggeschwindtgkeit in km/h.<br />
4. Leistungsverluste in der Kraftübertragung.<br />
Nu = 1,01 + 0,00197. n (in PS) (G1.4a)<br />
N ü = 1,01 + 0,00425 . n (in PS) (Gl. 4b)<br />
Hierbei bedeutet: n = Tourenzahl des Motors<br />
in T/min.<br />
Die Gleichung 4a gilt für leichtere Fahrzeuge,<br />
die Gl. 4b für mittelschwere und schwere Fahrzeuge.<br />
Die Gleichungen 1—4 stellen die von den verschiedenen<br />
Fahrwiderständen absorbierten Leistungen<br />
in Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit, der<br />
bekannten Fahrzeugkenngrössen und gewisser Erfahrungswerte<br />
dar. Hierzu ist zu bemerken, dass<br />
lediglich die Gleichung 3 genau gilt, während die<br />
übrigen lediglich Annäherungen an die Wirklichkeit<br />
darstellen, die noch genauer erforscht werden<br />
könnten. Insbesondere die Gleichungen 4a und 4b,<br />
die die Verluste innerhalb der Uebertragung von<br />
der Kupplung bis an die Treibräder zu berechnen<br />
gestatten, bedürfen noch genauer Nachprüfung.<br />
Früher wurden diese Uebertragungsverluste allgemein<br />
als ein gewisser Prozentsatz der übertragenen<br />
Leistung abgeschätzt; neuerdings ist man dazu<br />
übergegangen, die Verluste in Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
zu berechnen. Die angegebenen<br />
Beziehungen fallen unter die letztere Kategorie,<br />
solange man mit einer einzigen konstanten<br />
Getriebeübersetzung rechnet.<br />
Im Gegensatz zu den vorstehend aufgeführten<br />
Fahrtwiderstandanteilen ist die vorhandene<br />
Motorleistung wegen der Abnahme<br />
der Luftdichte in grösseren Höhen vom Messort<br />
abhängig; eine •einigermassen allgemeingültige An-<br />
gäbe flber die mathematisch* Beaäehtro* xwiecbrm<br />
Höhe und Motorleistung fehlt aber noch. Immerhin<br />
kann die Abhängigkeit der Motorleistung nach folgender<br />
Beziehung abgeschätzt werden:<br />
NH - (1—0,0001 . H) . No<br />
Hierbei bedeuten:<br />
No = Motorleistung auf MeeTeshöhe in PS;<br />
NH = Motorleistung in der Höhe Hj<br />
H = H&he des Betriefesorte« über Meer in<br />
Ehe Ableitung der Fahrleistungsiormel.<br />
Die Fahrleistungswiderstände, resp. die von diesen<br />
absorbierten Leistungen in Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
müssen, für Gleichgewicht<br />
während der Fahrt, zusammen die vom Motor abgegebene<br />
Leistung ergeben. Letztere ist in Funktion<br />
der Höhe sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit errechenbar.<br />
Der Einfluss der Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
ergibt jich daraus, dass bei einem Stufengetriebe<br />
für eine bestimmte Fahrgeschwindigkeit<br />
die Motordrehzahl nicht immer die für die Höchstleistung<br />
des Motors nötige Grosse erreicht. Die<br />
Formulierung dieses Gleichgewichtes lautet allgemein:<br />
NMotor - NR + Nw + NS + Nü<br />
(G1.5)<br />
(Gl. 6)<br />
Aus dieser Beziehung läset sich unter Benutzung<br />
der Gleichungen 1—4 folgende Gleichung ableiten:<br />
NMotor — (NÜ + Nw) . 27 000<br />
G = (kg) (Gl. 7<br />
v (•<br />
7,6 + 0,56 v + C<br />
10<br />
Mit dieser Gleichung lässt sich für jedes Fahrzeuggewicht<br />
die maximal mögliche Geschwindigkeit<br />
errechnen, die auf einer bestimmten Strasse mit bestimmter<br />
Oberflächengüte und bestimmter Steigung<br />
sowie in bestimmter Höhe über Meer vom<br />
Fahrzeug erreicht wird. Trotz der vielen Unsicherheiten,<br />
die bei den zahlenmässigen Voraussetzungen<br />
gemacht werden mussten, stimmt die Beiziehung<br />
überraschend gut mit Ergebnissen von Untersuchungen<br />
überein, die vom amerikanischen War<br />
Department in vier verschiedenen Höhen mit einem<br />
dreiachsigen Sattelschlepper ausgeführt wurden.<br />
Die Steigung der Strasse betrug bei allen Versuchen<br />
6 %; man fuhr bei den Messungen jeweils im<br />
3. Gang. Vier Diagramme stellen die Abhängigkeit<br />
der erreichten Geschwindigkeit vom Totalgewicht<br />
des Fahrzeugs dar. Die ausgezogenen Kurven stellen<br />
die Ergebnisse der Messungen dar, während<br />
die etwas neben den Kurven liegenden Einzelpunkte<br />
nach Gleichung 7 berechnet wurden.<br />
Bestimmung der erreichbaren Beschleunigung.<br />
Eine der wichtigsten Fahrleistungsangaben ist<br />
diejenige der Beschleunigung, die, ausgehend von<br />
einer bestimmten Geschwindigkeit, erreicht werden<br />
kann. Folgende Beziehungen dienen zur Ableitung<br />
einer Formel, mit deren Hilfe es möglich ist, die<br />
* m<br />
30<br />
30<br />
30<br />
Totöloemchr m Tonnen<br />
8<br />
TotalgewIeM In Tonntn<br />
10 K<br />
20<br />
Totalgemehr m Tonnen<br />
LEISTUNGSABNAHME MIT STEIGENDER HÖHE<br />
Versuchsreihe mit einem dreiachsigen Sattelschlepper auf<br />
verschiedener Höhe und Vergleich der Messergebnisse der<br />
Versuche mit den Werten nach Formel 7<br />
Fahrzeugbeschleunigung recht genau vorauszubestimmen:<br />
1. Trägheit der rotierenden Massen.<br />
r 2 UE ! • J 2<br />
N<br />
m<br />
) — (in kg sec'/m) (Gl. 8)<br />
g<br />
Hierbei bedeuten:<br />
Ji = Massenträgfoeitsmoment der Räder in kg/m 1 ;<br />
r = Radius der Räder, belastet in m;<br />
UE = Totales Uebersetzungsverhältnis;<br />
J s = Massenträgheitsmoment von Kurbelwelle,<br />
Schwurngrad und Kupplung in kg/m 2 ;<br />
g = Erdbeschleunigung = 9,81 m/sec 2 .<br />
2. Masse des Fahrzeugs, total<br />
20<br />
Höhe 260 m uM<br />
m = — in kg sec/m* (Gl. 9)<br />
— Fahrrerswhe<br />
x Formel<br />
Höhe 3060 mu.t.\<br />
—hhrvemxne<br />
x Formel<br />
"""•«^^ [ I HöheliBOmP.M. ZWO mtj.M :*. }<br />
^ i \<br />
^V<br />
•Fahrversuche<br />
x —Fahnersuche<br />
* IFormel<br />
^V x Formel<br />
Ai?<br />
V-,<br />
I HShr 1650m UM. \<br />
——Fdhrrersjdir<br />
% Formel<br />
Das erste für den Felddienst tauglich befundene und von der United<br />
States Army übernommene Motorfahrzeug war ein «Nash-Lastwagen<br />
mit Vierradantrieb. Dieser sog. < Nash-Quad > hat an den Fronten<br />
des ersten Weltkrieges und später auch in Handel und Industrie<br />
Rekordleistungen vollbracht und den «Nash»-Werken im Jahrs 1918<br />
den Rang der grössten Lastwagenfabrik der Welt verschafft.<br />
Die neuen < Nash »-Lastwagen sind das Ergebnis 35jähriger Erfahrung<br />
und verfügen über hohe Qualitätsmerkmale in der Konstruktion von<br />
Motor, Chassis und Karosserie.<br />
Hohe<br />
3plotzig, Kabine und Brücke in schweizerischer<br />
Qualitätsarbeit, Ladefläche 8,46 m' (4,03x<br />
2,10 m), Nutzlast 3 und 4 Tonnen. 4 Vorwärtsgänge.<br />
Robustes Chassis. Doppelbereifung<br />
hinten. Hydraulische Bremsen. Obengesteuerter<br />
6-Zylinder-*
16 AUTOMOBIL REVUE<br />
Mnrvocn, IS. SEPTEMBER m« - Nr. 40<br />
Die Voraussage der Fahrleistung von Nutzfahrzeugen<br />
Gl. 7. ERREICHBARE GESCHWINDIGKEIT:<br />
G. 11 ERREICHBARE BESCHLEUNIGUNG:<br />
— (Nw + NU + NR + Ns) * 270<br />
in m/sec 1<br />
(m + k) • v<br />
In diesen beiden Gleichungen bedeuten:<br />
NMotor = Leistung, die bei der gegebenen Geschwindigkeit v und der entsprechenden<br />
Motordrehzahl vom Motor an die Kupplung abgegeben wird. Dabei ist der<br />
Höheneinfluss durch die Gl. 5 gegeben:<br />
NMotor in Höhe H =» NMotor in Höhe 0. (1—0,0001 H)<br />
wobei die Höhe H in Metern einzusetzen ist,<br />
(ü = Uebertragungsverluste, gegeben durch Gl. 4a und 4b:<br />
Nu = 1,01 + 0,00197 n in PS für leichtere Fahrzeuge<br />
NU = 1,01+ 0,00425 n in PS • für mittelschwere und schwere Fahrzeuge,<br />
wobei n = Motordrehzahl in T/min<br />
N\v = Vom Luftwiderstand absorbierte Leistung, gegeben durch Gl. 2:<br />
Nw ^ °' 0047 . p . v 3 in PS<br />
NU<br />
NMotor — (NU + Nw) • 27 000<br />
in kg<br />
7,6 + 0,056 v + C<br />
v<br />
+ s)<br />
10<br />
G — .— •——<br />
wobei F = Stirnfläche des Fahrzeugs in m'j<br />
v = Fahrzeuggeschwindigkeit in km/h,<br />
C = Kennzeichnende Grosse für den Widerstand der Strassenoberflächei in Promille<br />
des Fahrzeuggewichtes G, also dimensionslos. Liegt im allgemeinen zwischen<br />
10 und 15 kg pro 1000 kg Fährzeuggewicht,<br />
s = Steigung der Fahrbahn, in %.<br />
NR = Vom Rollwiderstand absorbierte Leistung, gegeben durch Gl. li<br />
NR - (7,6 + 0,056 v + G) „?'l<br />
in PS<br />
Ns •» Von der Fahrbahnsteigung absorbierte Leistung, nach Gl. 3:<br />
In sämtlichen Formeln bedeutet ferner G = Totales Fahrzeuggewicht mit<br />
Zuladung.<br />
m = Masse des Fahrzeugs, total mit Zuladung, nach Gl. 9:<br />
m ~ G/g in kg sec/m 5 ,<br />
wobei g = Erdbeschleunigung = 9,81 m/sec*,<br />
k = Trägheit der rotierenden Massen, nach Gl. 8:<br />
J, UE 2 • J<br />
• •<br />
2 ) — in kg seetym<br />
wobei: J t = Massenträgheitemoment der Räder in kg/m 2 ;<br />
r = Radius der Räder, belastet, in m;<br />
UE = Totales Uebersetzungsverhältnie zwischen Motor und Hinterachse;<br />
J 2 = Massenträgheitsmornent von Kurbelwelle, Schwungrad und Kupplung<br />
in kg/m 2 ;<br />
g = Erdbeschleunigung = 9,81 m/sec*.<br />
Hierin bedeuten:<br />
G = Totales Fahrzeugjjewicht;<br />
g = Erdbeschleunigung = 9,81 in/sec 2 .<br />
3. Die Ueberschusszugkraft aa den<br />
Treibrädern.<br />
*o<br />
.c<br />
OS<br />
NMotor — (Nw + NU + NR + Ns) • 270 n n<br />
20 25 30<br />
Geschwindigkeit km/h<br />
widerständen die Zugkraft P, die als überschüssige,<br />
beschleunigende Zugkraft verfügbar ist, = Null<br />
wird.<br />
4. Die erreichbare Beschleunigung.<br />
Aus der einfachen Newtonschen Beziehung P =<br />
(m + kl , a folgt:<br />
NMotor—(NW+NÜ + NR + Ns )• 270 i n<br />
(m + k) • v<br />
m / sec *<br />
(GL U\<br />
Den Vergleich der auf Grund der Gleichung 11<br />
errechneten Beschleunigungen in Funktion der<br />
Ausgangsgeschwindigkeit mit den Ergebnissen von<br />
Fahrversuchen zeigt ein weiteres Diagramm. Das<br />
Versuchsfahrzeug war ein dreiachsiger Sattelschlepper<br />
mit einem Totalgewicht von 11 800 kg.<br />
Die Fahrt erfolgte auf ebener Versuchsstrecke im<br />
3. Gang. Die Uebereinstimmung der Rechenergebnisse<br />
mit den Versuchsdaten ist in die Augen<br />
springend.<br />
•<br />
(Nach « SAE-Joirrnal », April <strong>1948</strong>. Bearbeitung -el.)<br />
iS<br />
TECHNISCHE NOTIZEN<br />
Fabrikrevidierte Motoren.<br />
Ein neu eingeführter Reparaturdienst der Morrk<br />
Motors Ltd. ermöglicht es der Firma, wöchentlich<br />
rund 500 Motoren älterer Modelle 6erienmässig<br />
zu revidieren, wobei sogenannte « echanges<br />
Standard», d. h. das Auswechseln des gesamten<br />
Motorblocks, vorgesehen sind. (nop)<br />
Vorderradeinstellunjf bei Ford.<br />
Ein neuer Apparat der Ford-Werke, der in allen<br />
Fabriken für Ford-, Mercury- und Lincoln-Modelle<br />
benützt wird, sorgt für genaue Einstellung der<br />
Vorderräder an fertiggestellten Fahrzeugen; im<br />
Gegensatz zu früheren Apparaten drehen die Räder<br />
tei der Kontrolle mit einer Drehzahl, die 50<br />
km/n auf der Strasse entspricht. Dieses Vorgehen<br />
verbessert die Fahreigenschaften der fabrikneuen<br />
Wagen.<br />
(ww)<br />
Neuer Fahrtrichtungsanzeiger.<br />
Durch die Firma D. Thomas in Göppingen<br />
(Württemberg) wird ein neuartiger Fahrtrichtungsanzeiger<br />
hergestellt, in dem sich der Mechanismus<br />
zur Betätigung de6 Winkarmes im Anzeigearm<br />
selbst befindet. Dieser ist in einer Bakelitverkapslung<br />
gelagert, so dass ein hermetischer Ab-<br />
6chlu6s gegen Witterungseinflüsse erreicht und<br />
gleichzeitig die Kurzschlussgefahr vermieden wird.<br />
Infolge des Fehlens eines Uebertragungsgestänges<br />
kann dieser Winker vor allem als Einbauzeiger<br />
verwendet werden. Es wird ferner betont, dass ein<br />
Hängenbleiben des Winkarmes dadurch ausgeschlossen<br />
sei, weil das System auf Schwergewichtsverlagerung<br />
beruhe und eine Sperrvorrichturnj* zur<br />
Zurückhaltung des Winkarmes in seinem Schtitzgehäuse<br />
überflüssig mache. Der Winkarm wird in<br />
seiner ganzen Länge durch eine Kugellampe erleuchtet,<br />
-oe-<br />
BÜCHER<br />
Treibstoffragen.<br />
Bericht Nr. 12 der Schweiz. Gesellschaft<br />
für das Studium der Motorbrennstoffe. Vorträge<br />
und Referate, gehalten anlässlich der Generalversammlungen<br />
1943, 1944 und 1947.<br />
Dieser neueste Bericht der SGSM enthält ein<br />
Referat von Dr. A. Raaflaub, ihrem Präsidenten,<br />
über Gedanken und Ziele der Gesellschaft, die vor<br />
allem kriegsbedingte Probleme behandelt, ferner<br />
Aufsätze von Ing. de Haen (Arbon) über die Gemischbildung<br />
im schnellaufenden Dieselmotor, Ing.<br />
R. Stahel (Baden) über die Leistungssteigerung von<br />
Diesel- und Gasmotoren mittels Abgasturbolader,<br />
Dr. Max Brunner (Zürich) über die neuere Entwicklung<br />
auf dem Gebiete der Motorenöle, sowie<br />
von Dr. H. Ruf (Zürich) über moderne Verfahren<br />
zur Herstellung klopffester Flugbenzine. Sämtliche<br />
Aufsätze bieten knappgehaltene, aber sehr sorgfältige<br />
Zusammenfassungen über die betreffenden<br />
Gebiete.<br />
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Tatsache deutlich, dass bei Gleichgewicht<br />
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Abnahme der Beschleunigung mit steigender Geschwindigkeit<br />
Semäst Versuchsergebnissen und Berechnung. Auch dieser Versuch<br />
wurde vom amerikanischen Kriegsministerium mit einem<br />
Sattelschlepper durchgeführt.<br />
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Nr. 40 - MITTWOCH, 15. SEPTEMBER 1918<br />
AUTOMOBIL REVUE 17<br />
ACSLAN»<br />
versorgungsschwierigkeiten in der deutschen<br />
Pneufabrikation.<br />
Aus der deutschen Reifenindustrie wird uns<br />
geschrieben:<br />
Der in < A.-R. » Nr. 33 vom 28. 7. <strong>1948</strong> unter<br />
obigem Titel erschienene Artikel kennzeichnet<br />
die Lage, wie sie sich dem Eingeweihten im<br />
Jahre 1946 zeigte.<br />
Seither ist sowohl in der Arbeiterfrage wie<br />
auf dem Gebiete der Rohmaterialbeschaffung ein<br />
bedeutender Wandel zum Besseren eingetreten.<br />
Von einem Mangel an Facharbeitern kann nicht<br />
mehr die Rede sein, die Versorgung mit Strom<br />
und Kohle funktioniert in der deutschen Kautschukindustrie<br />
seit mehr als 1% Jahren reibungslos,<br />
und die Umstellung auf die wirtschaftlichere<br />
Verwendung von Naturkautschuk und<br />
Baumwolle ist längst vollzogen, ermöglicht durch<br />
genügende Einfuhren und Zuteilung dieser Materialien<br />
durch die Militärregierung.<br />
Von Nichtausnützung der Kapazität kann<br />
nicht mehr die Rede sein. Die Reifenbewirtschaftung<br />
konnte im Jahre <strong>1948</strong> weitgehend gelockert<br />
werden, und die Reifenkonsumenten können sowohl<br />
Personenwagenreifen als auch Lastwagenreifen<br />
heute im freien Handel ohne Bezugschein<br />
kaufen.<br />
In bezug auf Verwendung von Kunstseide als<br />
Rohmaterial für Reifencord sei darauf hingewiesen,<br />
dass dieses Material heute in der ganzen<br />
Welt als der für Riesenluftreifen geeignetste<br />
Rohstoff in der Kautschukindustrie anerkannt<br />
ist und daher keineswegs als Notbehelf angesehen<br />
werden kann.<br />
Auch die Versorgung mit chemischen Hilfsmaterialien<br />
aller Art ist teils durch innerdeutsche<br />
Produktion, teils durch Einfuhrmöglichkeiten,<br />
welche die Militärregierung bietet, durchaus<br />
sichergestellt.<br />
Das Resultat der geschilderten,, seit 1947 eingetretenen<br />
Wandlung in den Versorgungsmöglichkeiten<br />
der deutschen Kautschukindustrie ist,<br />
dass die deutsche Pneuproduktion nicht nur für<br />
den Bedarf im wesentlichen ausreichend, sondern<br />
qualitativ so günstig ist, dass die deutschen<br />
Spitzenfabrikate in Reifen aller Kategorien dem<br />
internationalen Niveau keineswegs nachstehen.<br />
VE RK Eil II<br />
Umstellung: der Strassenbahn St. Gallen—Speicher—Trogen<br />
auf Trolleybusbetrieb?<br />
Mit Rücksicht auf das immerfort steigende<br />
Verkehrsvolumen stellt sich für die unmittelbar<br />
nach der Jahrhundertwende in Betrieb genommene<br />
elektrische Strassenbahn St. Gallen—Speicher—Trogen<br />
seit geraumer Zeit die Frage einer<br />
Vergrösserung und, Modernisierung des Fahrzeugparks.<br />
Hatte die Aktionär-Generalversammlung<br />
der Bahn vor Jahresfrist beschlossen, an<br />
der bisherigen Traktionsart festzuhalten, wobei<br />
sie für die Erweiterung des Rollmaterials und<br />
Vergrösserung der Depotanlage eine halbe Million<br />
Franken bewilligte, so zeichnete sich in der<br />
st. gallischen Oeffentlichkeit inzwischen immer<br />
deutlicher eine Bewegung zugunsten einer Um-<br />
stelltmg auf den Trolleybusbetrieb ab, was nach<br />
Ansicht der Verfechter dieses Gedankens nicht<br />
nur eine grössere Zugleistung, sondern auch eine<br />
Verkürzung der Fahrzeit ermöglichen würde.<br />
Die Generalversammlung des Bahnunternehmens,<br />
die auf den 7. September <strong>1948</strong> einberufen<br />
war und welcher der Verwaltungsrat einen Antrag<br />
auf Erhöhung des bereits gewährten Kredites<br />
von Fr. 500 000.— auf 1 Mill. Franken unterbreitete,<br />
stimmte nach längerer Diskussion, an<br />
der der Verwaltungsratspräsident der Bahn sowie<br />
deren Betriebschef aus verkehrstechnischen,<br />
wirtschaftlichen und finanziellen Gründen für<br />
die Beibehaltung der heutigen Betriebsart eintraten,<br />
während sich ein Vertreter des St. Galler<br />
Stadtrates für den Umbau auf das Trolleybussystem<br />
einsetzte, den Anträgen des Verwaltungsrates<br />
grundsätzlich zu. Dabei hat es freilich<br />
die Meinung, dass über die Bewilligung des Kredites<br />
von 1 Mill. Franken erst Beschluss gefasst<br />
werden soll, wenn die Frage der inskünftigen<br />
Betriebsart eine weitere gründliche Abklärung<br />
erfahren hat.<br />
SPORTNACHRICHTEN<br />
2. Austin-Sternfahrt. (<br />
Auch für die erste Wiederholung der von der<br />
schweizerischen Generalvertretung der Austin-<br />
Werke, Emil Frey, Zürich, arrangierten Sternfahrt<br />
konnten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt<br />
werden, da die Teilnehmerzahl auf 150<br />
beschränkt werden musste. Am Sonntagmorgen<br />
drückten an drei Startorten 127 Mitglieder der<br />
grossen Austin-Familie auf die Anlasser, um die<br />
interessanten und abwechslungsreichen Aufgaben<br />
zu lösen, die der in diesen Belangen sehr<br />
versierte Max Studer ausgeheckt hatte. Gegenüber<br />
dem Vorjahr waren die Distanzen für die<br />
Teilnehmer aus der Ost- und Nordschweiz auf<br />
180 km und für die Konkurrenten aus dem<br />
Welschland und Bern auf 193 km verkürzt worden.<br />
Die beiden Routen, die sich in Sempach<br />
vereinigten, zerfielen in fünf Etappen, wobei<br />
offene Zeitkontrollen die Einhaltung der verlangten<br />
Stundenmittel von 28—50 km/h überwachten.<br />
Für jede Minute Abweichung vom<br />
Fahrplan gab es zwei Strafpunkte. Die zur Trennung<br />
von ex aequos eingelegten Sonderprüfungen<br />
scheinen ihre Aufgaben vollauf erfüllt zu<br />
haben. Namentlich die während der Znünipause<br />
für den Fahrer reservierte Pannenübung, bestehend<br />
aus einem Radwechsel, bewirkte die gewünschte<br />
Siebung, da nur 5 Minuten strafpunktfrei<br />
blieben. Ferner wurde jenen Konkurrenten,<br />
die in der Geschichte der alten Eidgenossenschaft<br />
nicht ganz sattelfest waren, der Marschbefehl<br />
zur dritten Etappe zum Verhängnis, die<br />
nach Sempach und nicht nach dem Morgarten<br />
führte.<br />
Die besten Resultate.<br />
Wertungsgruppe I (Mod. «Eight>): 1. E. Pfronder (Männedorf],<br />
£1 Strafpunkte; 2. O Zingg (ßerneck), 113 P. ; 3. O. Hartmann<br />
(Bremgarten), 119 P<br />
Wertungsgruppe II (Mod. «Ten> und cA40»): 1. F Hirt (Zürich),<br />
49 P ; 2 E. Simon (Winterthur), 52 P.; 3. Fr. Imbach<br />
(Thun), 61 P<br />
Wertungsgruppe Hl (Mod. cTwelve» und «Sixteen>): 1. A.<br />
Niedermann (Zürich), 63 P.; 2. E. Andreoli IWädenswil), 86 P ;<br />
3. G. Kirsmess (Binningen), 95 P.<br />
A.C.S.<br />
SEKTION ZÜRICH. Snrprise - Bertrennen<br />
am PfannenstieL Der letztes Jahr gewagte<br />
Versuch, das Programm für die Zürcher Automeisterschaft<br />
mit einem Surprise-Bergrennen zu<br />
bereichern, fand wohl ungeteilte Zustimmung,<br />
doch Hessen es die wenig angenehmen Erleb-<br />
Geschäftsverlegung<br />
Am 29. September ist die Zürcher Geschäftsstelle<br />
der c Automobil - Revue » geschlossen.<br />
Ab 1. Oktober befindet sie sich Stampfenbachstrasse<br />
40, Tel. (051) 26 96 77/78. Die<br />
Briefadresse bleibt unverändert Postfach<br />
Zürich 23.<br />
nisse, die mit den Premieren-Intermezzi am Etzel<br />
verknüpft sind, geraten erscheinen, bei der Wiederholung<br />
eine Strecke im Kantonsgebiet auszuwählen.<br />
Sozusagen in Stadtnähe haben die<br />
Mitglieder der Sportkommission einen für die<br />
gewünschten Zwecke geradezu idealen Parcours<br />
entdeckt und von den zuständigen Behörden<br />
auch die Benützungsbewilligung erhalten. Auf<br />
den frühen Samstagnachmittag war das halbe<br />
Hundert Konkurrenten nach Meilen zur Fahrzeugabnahme<br />
aufgeboten. Unter Führung von<br />
Sekretär E. Banga, der mit einem Detachement<br />
Funkern und weiteren Hilfskräften für jene<br />
technisch-organisatorischen Einrichtungen gesorgt<br />
hatte, die eine reibungslose Abwicklung des<br />
Rennens gewährleisteten, erreichte die Kolonne<br />
von der Flanke her die oberste Partie der<br />
« Piste ». Auf der kurzen Talfahrt zum Start<br />
beim Weiler Toggwil bot sich die einzige Gelegenheit,<br />
sich die Eigenheiten der genau zwei<br />
Kilometer messenden Strecke einzuprägen, die<br />
sich auf die Höhe von Vorder-Guldenen am<br />
Westhang des Pfannenstiels hinaufwindet.<br />
In der mit zehn Fahrzeugen besetzten T o u -<br />
r en wa ge n gruppe bis 1500 cm 1 siegte Fritz<br />
Bühler (Fiat) knapp vor seinem Markenkollegen<br />
Bruno Huber und J. Blumer (Lancia Aprilia).<br />
Mit 17 Mann verzeichneten die grösseren<br />
Tourenwagen die numerisch stärkste Konkurrenz,<br />
die im Zeichen des Duells W. Bosshard<br />
(Citroen) und H. Helbling (Ford) stand; nur<br />
•/loSekunden gaben zugunsten des Fronttrieblers<br />
den Ausschlag.<br />
Wenn zwei Brüder gemeinschaftlich einen<br />
Wagen benützen und die Chronometer lediglich<br />
eine Differenz von 2,6 Sek. registrieren, so<br />
spricht das primär wohl für die Regelmässigkeit<br />
des MG, sie zeigt aber auch, dass sich die individuellen<br />
Fähigkeiten des Fahrers auswirken<br />
konnten. Rudolf Seyffer hat bei den 1 % -Liter-<br />
Sport wagen nicht nur seinen Bruder Robert<br />
auf den zweiten Rang verwiesen, sondern zugleich<br />
auch die zweitbeste Tageszeit erzielt. Vom<br />
Sextett der Sportwagen über 1500 cm 1 rangen<br />
die beiden BMW-Piloten E. Campolongo und<br />
K. Aebli um den Streckenrekord, denn Dattners<br />
Wagen scheint von seinen chronischen Zündstörungen<br />
noch nicht kuriert zu sein. Nach<br />
2' 02,8" passierte der Zürcher Experte das Ziel,<br />
diewen der Amateur aus Uster, bndlich gesprochen,<br />
dichtauf folgte, mit nur 8 / 10 Sek. Mehrzeit.<br />
Die besten Resultate t<br />
Tourenwagen bis 1500 cm*: 1. F Bühler (Fiat) 2:22,0; 2. B.<br />
Hober (Fiat) 2:23,0; 3. J 8lumer (Lancia) 2:23,6.<br />
Tourenwagen Ober 1500 cm'; 1. W Bosshard (Citroen)<br />
2:10,0; 2. H. Helbling (Ford) 2:10,6; 3. C. Joos (Citroen) 2:15,8.<br />
Sportwagen bis 1500 cm«: 1. Rudolf Seyffer (M.G.) 2:03,0;<br />
2. Robert Seyffer (M.G.) 2:05,6; 3. O. Baer (M.G.) 2:03,6.<br />
Sportwagen über 1500 cm': 1. E. Campolongo (B.M.W.)<br />
2:02,8 (beste Tageszeit); 2. K. Aebli IB.M.W.) 2:03,6; 3a. A.<br />
Minoretti (Alfa Romeo) 2:05,8; 3b. W. P. Daetwyler (Alfa<br />
Romeo) 2:05,8.<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
S. C. I. G.<br />
Nächsten Samstag, den 18. September,<br />
findet um 20.15 Uhr unsere<br />
jvionatsversammmng im<br />
« Du Pont >, 1. Etage, statt.<br />
Wir erwarten einen vollzähligen und pünktlichen<br />
Besuch, da das Traktandum Abendunterhaltung<br />
an dieser Versammlung endgültig bereinigt<br />
werden muss. Der Vorstand.<br />
V.H.T.L<br />
CHAUFFEUR-CLUB ALTE<br />
ZÜRICH<br />
GARDE<br />
Immer wieder dasselbe!<br />
Man wird uns zwar entgegenhalten, die gleiche<br />
Platte auch schon gehört zu haben. Das ist<br />
durchaus richtig. Wenn wir sie trotzdem noch einmal<br />
zum Erklingen bringen, so geschieht das<br />
ganz einfach darum, weil wir in jüngster Zeit<br />
wiederholt die Wahrnehmung machen konnten,<br />
dass es mit dem Gedächtnis einer Anzahl Chauffeurkollegen<br />
etwas zu hapern scheint. Wir denken<br />
an die Berücksichtigung der sowohl an dieser<br />
Stelle als auch an den Versammlungen schon<br />
so oft erneuerten Empfehlung, Bussenverfügungen,<br />
gegen die man zu opponieren gedenkt, nicht<br />
erst in den letzten fünf Minuten vor Ablauf der<br />
Rekursfrist Öen Weg zum zuständigen Verbandsfunktionär<br />
nehmen zu lassen. Man sollte meinen,<br />
dass das für jeden Motorfahrzeugführer, der<br />
schon so und so viele Male über die Erledigung<br />
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Automobiltechniker-Verband (SATV) organisiert<br />
anlässlich des Pariser Salons eine Kollektivreise<br />
nach der französischen Metropole, zu<br />
der die Mitglieder mit Zirkular vom 1. September<br />
eingeladen wurden. Die Fahrt geht am Freitagabend,<br />
den 8. Oktober, von Basel nach Paris,<br />
wo am Samstag eine Automobilfabrik besucht<br />
wird. Der Sonntag bleibt dem Salon reserviert;<br />
die Rückkehr nach Basel ist auf die Nacht vom<br />
Sonntag auf den Montag angesetzt. Der Vorstand<br />
des SATV 'wird diese Reise auch zum Anlass<br />
nehmen, mit der französischen Society des Ingenieurs<br />
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Nr. 40 - MITTWOCH, 15. SEPTEMBER <strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE 19<br />
von Rechtsschutzangelegenhenen Bericht erstatten<br />
hörte und sich dabei von der Bedeutung Umständliche Rückfragen werden in der Regel<br />
tmd damit werden sie den Dreh schon finden.<br />
sorgfältiger Vorbereitung Rechenschaft geben unvermeidlich, weil man nebenbei doch wissen<br />
konnte, selbstverständlich sei. Dem ist aber leider<br />
nicht so. Immer wieder gibt es Kollegen, die stellung der Polizei entgegenzusetzen hat und ob<br />
möchte und sollte, was der Gebüsste der Dar-<br />
sich knapp vor Ablauf der Rekursfrist daran erinnern,<br />
oder durch ihre Ehefrau daran erinnern Beurteilung der Verfügung minimale Chancen<br />
überhaupt die Herbeiführung einer gerichtlichen<br />
lassen, dass in der obern Kommodenschublade bietet<br />
noch ein Bussenzettel seiner Erledigung harrt, Wieviel unnötige Umtriebe liessen sich vermeiden<br />
und wieviel kostbare Zeit nützlicher ver-<br />
gegen den man doch von allem Anfang an<br />
Dampf aufzusetzen beabsichtigte. Bietet sich dazu wenden, wenn unsere lieben Chauffeurkollegen<br />
gerade Gelegenheit, dann macht der Herr des der eingangs erwähnten Empfehlung mehr nachleben<br />
würden. Gewiss, wir haben alles Ver-<br />
Hauses schnell einen Sprung auf die Gewerkschaft<br />
(ausserhalb der regulären Sprechstunde, ständnis für die Gefühle, die sich bei einem<br />
versteht sich), sonst hat die Frau zwischen müde nach Hause kommenden Lastwagenführer<br />
Milchladen und Bäckerei den Gang zu besorgen, einstellen, wenn ihm seine Frau sozusagen zum<br />
wenn man sich nicht sogar damit begnügt, die Gruss davon Mitteilung macht, dass er « wieder<br />
zwölfjährige Tochter mit dem « Fackel vorbeizuschicken<br />
», nachdem sie doch auf dem Weg ins argen es auch keinem, wenn er in solchen Mo-<br />
einmal eine Busse geschnappt habe ». Wir ver-<br />
Strandbad ohnehin am Sekretariat vorbei muss. menten der Verbitterung durch Worte Luft<br />
Natürlich werden weder die liebe Gattin noch macht, die wir in keinem Lexikon finden. Aber<br />
das Töchterchen vom Vorfall auch die leiseste das ändert ja an allem nichts und hat insbesonders<br />
auf die Rekursfrist keine aufschiebende<br />
Ahnung haben. Was tut's. Schliesslich mutet man<br />
unsern Verbandssekretären etwas Phantasie zu, Wirkung. Entweder ist die Busse dem Buchstaben<br />
nach verdient, dann mag ein kleiner Gefühlsausbruch<br />
zu ihrer Verdauung beitragen,<br />
oder aber sie ist es nicht und hat daher nicht<br />
der Schublade, sondern mit allen notwendigen<br />
Erläuterungen dem Verbandsfunktionär anvertraut<br />
zu werden! Dass es im letztern Falle aber<br />
nicht eine Woche lang bei der Absicht bleiben<br />
darf, während welcher der «Fackel» womöglich<br />
in der gleichen Tasche herumgetragen wird,<br />
in der man den Znünispeck zu versorgen pflegt,<br />
haben wir bereits gesagt.<br />
Damit legen wir unsere Busse-Platte wieder<br />
in die Diskothek zurück — für immer, so hoffen<br />
wir.<br />
GLARUS. Chauffeure und Garagepersonal.<br />
Unsere Sektionsversammlung vom Sonntag, dem<br />
29. August, vormittags 9 Uhr, war gut besucht.<br />
Nach Erledigung der ordentlichen Geschäfte<br />
orientierte Kollege A. Sorg aus Wädenswil über<br />
den Vollzug der ATO und über die illegale<br />
Transporttätigkeit verschiedener Fahrzeughalter.<br />
Mit Bedauern wurde davon Kenntnis genommen,<br />
dass diese Leute bis heute ohne grosse Schwierigkeiten<br />
seitens der Polizeibehörden ihre Tätigkeit<br />
ausüben konnten. Unter dem Traktandum<br />
Berufsfragen wurde die steigende Zahl von Verkehrsunfällen<br />
einer Diskussion unterzogen und<br />
die verschärfte Bestrafung der Fahrzeuglenker<br />
gebilligt, wenn Unfälle durch solche leichtfertig<br />
oder gar in angetrunkenem Zustande verursacht<br />
werden. Dass aber mit zweierlei Ellen gemessen<br />
werde, wurde scharf verurteilt. Einem<br />
Chauffeur wurde wegen einem solchen Vergehen<br />
der Führerausweis für sieben Monate entzogen.<br />
Warum aber dem Herrenfahrer, welcher auf dem<br />
Urnerboden einen schweren Verkehrsunfall verursacht<br />
hat, nachdem nicht das erstemal eingekehrt<br />
wurde, der Führerausweis nicht entzogen<br />
wurde, konnte von der Versammlung nicht verstanden<br />
werden. Vielleicht bringt das Polizeidepartement<br />
des Kantons Glarus etwas Licht in<br />
diese Sache, denn die organisierten Chauffeure<br />
verlangen nicht mehr, aber auch nicht weniger,<br />
als dass alle Fahrzeuglenker gleich behandelt<br />
werden.<br />
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Automobilinteressenten schwer geworden, seine Wahl zu treffen. Sensationeile<br />
Ankündigungen erheben oft Nebensächlichkeiten zur Hauptsache...<br />
raffinierte Neuerungen und moderne Spielereien ©Weisen<br />
sich nicht seifen für unsere Landesverhältnisse als völlig unzweckmässig.<br />
Vergessen Sie nicht: das Auto ist in erster Linie eine'Maschine.<br />
Von ihrer Konstruktion, Funktion, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
hängt es ab, ob Sie sorgenfrei, ökonomisch, sicher und jeden<br />
Tag mit Freuden in Ihrem Wagen fahren.<br />
Nach diesem gesunden Menschenverstand bauten die AUST1N-<br />
Werke von jeher — eingedenk ihrer hohen Verantwortung und<br />
führenden Steifung im europäischen Aufomobitbau — ihre Wagen.<br />
Fremd jeder Effekthascherei, aber ohne das Aeussere und den<br />
Komfort der Modelle irgendwie zu vernachlässigen, steht die<br />
Qualität der Maschine und deren Neuzeitlichkeit über allem.<br />
So entstand vor bereits einem Jahr der sensatiortell wirkende<br />
AUSTIN «A 40 >, 6 PS, mit seiner hervorragenden Leistungsfähigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit. Er steht in seiner Klasse einzig<br />
da und hat sich dadurch aHe Weltmärkte erobert. (Allein in<br />
der Schweiz wurden seit Januar dieses Jahres über 1000 geschaffen. Er ist der goldene Mittelweg<br />
zwischen der Wirtschaftlichkeit des Kleinwagens und den<br />
Vorzügen des grossen Luxuswagens, der die an ihn gestellten<br />
Anforderungen in bis heute unerreichtem Masse erfüllt.<br />
Der « A 70 » ist eine wirkliche Spitzenleistung, die selbst<br />
in Amerika begehrt ist, wohin die AUSTIN-Werke V 3 ihrer<br />
Gesamtproduktion bereits verkauft haben.<br />
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neu, für 5 Tonnen Tragkraft, mit Stahlbrücke, 4000X2200X350<br />
mm, mit doppeltem Aufsatzgeländer, automat. Druckluftbremse,<br />
Blachengestell ohne Blache. Sofort lieferbar.<br />
1 Anhänger<br />
in gleicher Ausführung, neu, 5 t, Stahlbrücke 4000X22OO mm,<br />
ohne Blachengestell, mit Aufsatzgeländer, Pneus dopp. 9.00X20",<br />
neu. Sofort lieferbar.<br />
1 Anhänger ><br />
Occasion, 4 Tonnen, doppelte Pneus 34X7, automat. Druckluftbremse,<br />
Stahlbrücke 3450X2200X400 mm, mit Aufsatzladen,<br />
Blache und Blachenverdeck.<br />
1 Anhänger<br />
Occasion, 3 Tonnen, dopp. Pneus 32X6", Auflaufbremse, Holzbrücke<br />
32G0X22OO mm.<br />
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für 2 Tonnen, geeignet für Gepäck oder Waren.<br />
1 Anhänger<br />
für 5—600 kg Tragkraft, für Viehtransport, an Personenwagen.<br />
Gebr. Moser & Cie., Fahrzeugbau, Schwarztorstrasse 101, Bern.<br />
Telephon (031) 5 32 15.<br />
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Ascona Bianda A., Garage Taverna Poschiavo<br />
Basel Grosspeter AG., Grosspeterstrosse 12 Rohr b. Aara»<br />
Bern W. Schlaffer AG., Erlachstrasse 7 Schwanden<br />
Berneck Eggenberger Heinrich, Garage Schaffhausen<br />
Biel Schwab Robert, Grand-Garage Schwyz<br />
Chur Central-Garage AG., Gebr. Sinvmen Sierre<br />
Egg/Zeh. Wolfensberger Hermann Solothurn<br />
Fribourg Garage Central S. ä r. I. St-Blaise-Neuch.<br />
Geneve Desjacques & Maillard SA. St. Moritz<br />
Hergiswil a. S. Garage Leo Blättler Thun<br />
Herisau Brühlbach-Garage u. Transport GmbH. Vaduz<br />
Jona-Rapperswil O. Enzler, Kreuzgarage Wald/Zeh.<br />
Langenthai Iff Walter Schulhausstrasse 22 Wädenswil<br />
Lausanne Red Star S.A., R. Mettraux Weinfelden<br />
Lugano Morel Henri, via Lävizzari 4 Winterthur<br />
Luzern Austin-Vertretung, Garage National, Halden- Wohlen<br />
strasse 23<br />
Zug<br />
La Chaux-de-Fonds Chätelain & Cie., Rue Moulins 24<br />
Frey & Yon Feibert, Ring-Garage<br />
Lanfranchi Quinto, Garage ßernina<br />
W. Schmid, Garage<br />
Müller O., Garage<br />
Hürlimann A., Kreuzgarage<br />
Kündig Walter, Garage<br />
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Auto-Vertretung AG., ßaselstr. 13<br />
Vtrchaux & Choux, Garage<br />
Gebr. Naegeli, Central-Garage<br />
Hediger H., Garage bei der Kaserne<br />
Ospelt Erwin, Schlossgarage<br />
Wild Ernst, Garage Waldhof<br />
Weber Franz Zentrum-Garage<br />
Kropf Walter, Platz-Garage<br />
Bosshard A., Lind-Garage, Meilistr. 1<br />
Hengai Jakob, Central-Garage<br />
Auto-Kaiser AG., ßaarerstr. 50<br />
REDAKTION: Dr. A. LOCHER, Rob. Braunschweig, A. Flury. — ADMINISTRATION, VERLAG, DRUCK UND CLICH£5: Hallwag AG., Breitenrainsrr. 97, Bern. Tel. (031) 2 82 22. Posteheekkonro IM 414. Telegramm-Adresse: Aurorevue, Bern. — GESCHÄFTS-<br />
STELLE FOR DIE OStSCHWEIZ IN ZÜRICH: Löwenstr. 51, Zürich 23. Tel. (051) 23 97 43. — INSERTIONSPREISE: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 60 Rp. Grössere Inserate nach Spezialtarif. Inseratenschluss: Freitag 12.00 Uhr.<br />
— ABOhlNEMENTSPREISE: Schweiz: Halbjährlich Fr. 6.30, jährlich Fr. 12.60. — Manu skripte von Lesern über Gegenstände aus dem Sachgebiet der «A.-R.» werden gerne entgegengenommen und bei Veröffentlichung honoriert. Rücksendung von unvorlongt<br />
•ingesandten Beiträgen kann nur erfolgen, wenn Rückporto beigelegt wird. — Nachdruck von Artikeln (auch auszugsweise) und Illustrationen nur mit ausdrücklicher Bewilligung der Redaktion und Quellenangabe gestört«*.