E_1949_Zeitung_Nr.024
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Nr, 24 — BERN, Mittwoch, 25. Mai <strong>1949</strong><br />
45. Jahrgang — Nummer: 40 Rp.<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBILZEITUNG<br />
ZENTRALBLATT FÜR DIE SCHWEIZERISCHEN AUTOMOBIL- UND VERKEHRSINTERESSEN<br />
ERSCHEINT JEDEN MITTWOCH - REDAKTION UND ADMINISTRATIONi BREITENRAINSTRASSE »7, BERN, TELEPHON («31) 2 82 22 - GESCHÄFTSSTELLE ZÜRICH: STAMPFENBACHSTR. 40, ZÜRICH 23, TELEPHON 2« W 77/71<br />
Vorsätzliche Verkehrsunfälle ?<br />
In letzter Zeit ist in verschiedenen <strong>Zeitung</strong>sartikeln<br />
die Frage erörtert worden, ob man nicht<br />
bei gewissen schweren Verkehrsunfällen das<br />
Vorliegen einer vorsätzlichen Körperverletzung<br />
oder einer vorsätzlichen Tötung annehmen<br />
müsse. Teilweise wird das ernsthaft befürwortet<br />
und dieser Standpunkt mit der Annahme des<br />
sogenannten «Eventualvorsatzes» begründet.<br />
Dabei zeigt sich meist eine völlige Verkennung<br />
dieses Begriffs. Er bedarf daher einer kurzen<br />
Erörterung.<br />
Der Vorsatzbegriff ergibt sich aus Art. 18,<br />
Abs. 2, des Schweiz. Strafgesetzbuches (StGB).<br />
Danach handelt vorsätzlich, wer « die Tat mit<br />
Wissen und Willen ausführt ». Der strafbare Erfolg<br />
muss. also vom Täter gewollt sein. Dagegen<br />
braucht er nicht etwa direkt das Ziel der Tat zu<br />
sein, wie das z. B. beim Dieb der Fall ist, der<br />
mit der Absicht, sich dadurch unrechtmässig zu<br />
bereichern, eine fremde Sache stiehlt. Auch wer<br />
kein direktes Interesse am Eintreten des strafbaren<br />
Erfolges hat, ihn aber für möglich hält<br />
und aus irgendeinem Grunde billigt, handelt<br />
vorsätzlich. Ein Beispiel soll das erläutern:<br />
Einem zu einer schweren Strafe verurteilten<br />
Verbrecher gelingt es, bei der Ueberführung vom<br />
Gerichtsgebäude in die Strafanstalt zu entfliehen.<br />
Er kann sich eines Autos bemächtigen und<br />
fährt, verfolgt von der Polizei, davon. Auf seiner<br />
Flucht muss er einon: Schulplatz- mit ; spielenden<br />
Kindern überqueren. Er sieht die Gefahr, vermindert<br />
aber seine Geschwindigkeit trotzdem<br />
flidtit. Die Hauptsache ist ihm, wenn seine Flucht<br />
gelingt. Alles ändere ist ihm gleichgültig. Er<br />
nimmt es selbst in Kauf, dabei ein Kind zu<br />
überfahren.<br />
Wird in einem solchen Falle ein Kind verletzt,<br />
so kann man sicher Vorsatz annehmen,<br />
und zwar handelt es sich dabei um den obenerwähnten<br />
« Eventualvorsatz ». Dieser liegt also<br />
vor, wenn der Täter mit dem Erfolg gerechnet<br />
hat und für den Fall seines Eintrittes damit einverstanden<br />
war. Kommt man dagegen zum<br />
Schluss, dass eine derartige Billigung des möglichen<br />
Erfolges durch den Täter nicht angenommen<br />
werden kann, so ist das Vorliegen des Vorsatzes<br />
zu verneinen.<br />
Weiter kann man nach der klaren Bestimmung<br />
von Art. 18, Abs. 2, StGB den Vorsatzbegriff<br />
jedenfalls nicht ausdehnen. Durch diese<br />
Definition wird zugleich der Vorsatz von der bewussten<br />
Fahrlässigkeit abgegrenzt. Auch im<br />
Falle der bewussten Fahrlässigkeit hielt der Täter<br />
den schädigenden Erfolg für möglich; er<br />
hoffte jedoch, er werde aus irgendeinem Grunde<br />
nicht eintreten («es wird schon gut gehen »)<br />
und hätte sich von seiner Handlungsweise abhalten<br />
lassen, wenn er gewusst hätte, dass letzteres<br />
nicht der Fall sein werde.<br />
Hieraus ergibt sich, dass bei Verkehrsdelikten<br />
normalerweise wohl kaum ein Fall denkbar ist,<br />
in welchem Eventualvorsatz in bezug auf die<br />
Verletzung oder Tötung eines Menschen angenommen<br />
werden kann. Ein Motorfahrzeugführer<br />
müsste ja nicht bei Sinnen sein, würde er einen<br />
derartigen Erfolg mit c Wissen und Willen > heroeiführen.<br />
Etwas anders liegen die Verhältnisse bei jenen<br />
Tatbeständen, welche bereits die Gefährdung<br />
eines Rechtsgutes unter Strafe stellen,<br />
wie das z. B. nach Art. 237 StGB beim Tatbestand<br />
der Störung des öffentlichen Veiikehrs<br />
zutrifft. Nach dieser Bestimmung ist bereits<br />
strafbar, wer vorsätzlich den öffentlichen Verkehr<br />
auf der Strasse gefährdet und dadurch<br />
wissentlich Leib und Leben von Menschen in<br />
Gefahr bringt, ohne dass es zu einer tatsächlichen<br />
Verletzung eines Menschen kommen muss.<br />
In Ziff. 2 der genannten Bestimmung wird daneben<br />
auch die fahrlässige Handlungsweise als<br />
strafbar erklärt. Eine vorsätzliche Gefährdung<br />
ist nun viel eher denkbar als die vorsätzliche<br />
Verletzung eines Menschen durch einen Motorfahrzeugführer.<br />
Immerhin kann keineswegs jede<br />
Leichtfertigkeit im Verkehr als vorsätzliche Verkehrsgefährdung<br />
behandelt werden, vielmehr<br />
muss der Täter ganz bewusst Leib und Leben<br />
von Menschen in Gefahr gebracht haben.<br />
Die Gerichtspraxis ist mit der Annahme einer<br />
vorsätzlichen Gefährdung des Verkehrs ausserordenthch<br />
vorsichtig. Weder aus meiner eigenen<br />
Praxis noch aus der Fachliteratur ist mir ein<br />
Fall bekannt, wo ein Motorfahrzeugführer wegen<br />
vorsätzlicher Gefährdung des öffentlichen Verkehrs<br />
verurteilt wurde. Es wurde immer blösse<br />
Fahrlässigkeit angenommen. 'Das hat seinen<br />
Grund wohl vor allem in Beweisschwierigkeiten.<br />
Die Anklagebehörde muss dem Beschuldigten<br />
nämlich den Vorsatz beweisen; eine blosse Vermutung<br />
genügt hierfür nicht. Die Abklärung dieser<br />
Frage gestaltet sich sehr heikel. Wenn z. B.<br />
ein Motorfahrzeugführer mit übersetzter Geschwindigkeit<br />
über eine völlig vereiste und stark<br />
befahrene Strassenkreuzung fährt und dabei andere<br />
Strassenbenützer gefährdet, so kann diese<br />
Handlungsweise sowohl^auf Vorsatz als auch<br />
auf Fahrlässigkeit zurückgehen. Das hängt ganz<br />
von den Umständen ab. Hatte der Fahrer rechtzeitig<br />
erkannt, dass die Kreuzung vereist ist und<br />
fuhr er trotzdem unbekümmert drauf los, so<br />
kann man vorsätzliche Gefährdung annehmen.<br />
Bemerkt er aber nur aus schuldhafter Unaufmerksamkeit<br />
die Vereisung der Strasse nicht und<br />
vermochte er dann wegen des Zustandes der<br />
Fahrbahn nicht mehr bremsen, so kann darin<br />
nur eine fahrlässige Gefährdung erblickt werden.<br />
Vor genau zwanzig Jahren hatte das Eidg.<br />
Statistische Amt die bisher einzige detaillierte<br />
Automobilstatistik herausgegeben, welche über<br />
die regionale Verteilung der Fahrzeuge auf die<br />
Gemeinden, die Herkunft nach Ländern und<br />
Marken, über das Alter der Vehikel und- über<br />
ihre Motorstärke Aufschluss erteilte. Leider ist<br />
eine solche differenzierte Ausscheidung für die<br />
ganze Schweiz seither nicht mehr erfolgt. Im<br />
Laufe von zwei Dezennien vollzogen sich jedoch<br />
in der Struktur der Bestände wesentliche Veränderungen,<br />
die periodisch eine Verbreiterung<br />
der statistischen Basis als wünschenswert erscheinen<br />
lassen. Darum wird man dem Statistischen<br />
Büro des Kantons Zürich dafür Dank wissen,<br />
dass es in Zusammenarbeit mit dem Strassenverkehrsamt<br />
letzten Herbst eingehende Erhebungen<br />
anstellte, deren Ergebnisse in der Serie<br />
«Zürcher Wirtschaftsbilder» (Ausgabe Nr.<br />
3/4, Mai <strong>1949</strong>) erläutert werden. Da im Kanton<br />
Zürich nahezu ein Fünftel des Motorfahrzeugbestandes<br />
der ganzen Schweiz konzentriert ist,<br />
dürfen die Daten wohl als weitgehend repräsentativ<br />
betrachtet werden.<br />
Ein kurzer historischer Rückblick bringt in<br />
Erinnerung, dass im Kanton Zürich 1905 noch<br />
Dieses Beispiel zeigt, wie schwierig es ist,<br />
die Frage abzuklären, ob Vorsatz oder Fahrlässigkeit<br />
vorliege. Es handelt sich ja um die<br />
Beurteilung eines Willensentschlüsses des Täters,<br />
also von Vorgängen, die sich in seinem Innern<br />
abspielen. Auf Grund von Indizien muss versucht<br />
werden, abzuklären, was der Täter sich<br />
vorstellte. Der eingetretene Erfolg bildet gerade<br />
hiefür absolut kein Indiz. Es kann auch bei einer<br />
leichten Fahrlässigkeit zu einer schweren Schädigung<br />
kommen. Auf keinen Fall lässt sich die<br />
Frage, ob Vorsatz oder Fahrlässigkeit vorliegt,<br />
auf Grund einer kurzen Agenturmeldung über<br />
den Tatbestand beantworten. Man sollte sich daher<br />
hüten, ein vorschnelles Urteil über einen<br />
Fahrer zu fällen, der das Unglück hatte, einen<br />
Unfall zu verursachen. In dieser Beziehung kann<br />
uns England als 'Vorbild dienen. Dort ist es<br />
streng verpönt, einen bestimmten Fall, der noch<br />
nicht gerichtlich beurteilt ist, in der Presse bereits<br />
zu kommentieren, weil man dies als unzulässige<br />
Einmischung in die Unabhängigkeit der<br />
Rechtspflege empfindet. Die Gefahr, dass sich<br />
ein Gericht durch eine Stimmungsmache in der<br />
Presse doch irgendwie beeinflussen lässt, ist jedenfalls<br />
, vorhanden. Eine verantwortungsbewusste<br />
Presse sollte daher derartige «Vorurteile<br />
» vermeiden. Damit ist selbstverständlich<br />
nichts gegen die nachträgliche Kommentierung<br />
eines Gerichtsentscheides gesagt, denn auch die<br />
Rechtspflege braucht eine gesunde Kritik.<br />
Dr. D. von Rechenberg, Bezirksanwalt, Zürich.<br />
Analyse des Zürcher Motprfahrzeugbestandes<br />
Warum nicht immer so?<br />
keine 400 Motorfahrzeuge zirkulierten; fünf Jahre<br />
später waren es bereits mehr als : 1000. Die relativ<br />
stärkste Vermehrung brachte die Zeit zwischen<br />
1910 und 1925, wuchs doch in diesen 15<br />
Jahren der Bestand um nahezu das Zehnfache<br />
auf 9700 Einheiten an. Die günstige Wirtschaftskonjunktur<br />
in der zweiten Hälfte der zwanziger<br />
Jahre hatte nochmals eine Verdoppelung im Gefolge,<br />
so dass Ende 1930 über 20 000 Vehikel im<br />
Verkehr standen. Dann aber brachte der Konjunkturumschwuhg<br />
anfangs der dreissiger Jahre<br />
das Wachstum fast völlig zum Stillstand.<br />
Auch die letzten Vorkriegs jähre ergaben nur<br />
noch geringe Zunahmen; bei Ausbruch der<br />
Feindseligkeiten waren 23 400 Fahrzeuge oder<br />
15 % mehr als 1930 zugelassen. Während der<br />
Benzin- und Reifenrationierung schrumpfte die<br />
Zahl der verkehrsberechtigten Fahrzeuge auf<br />
8000 Stück zusammen. Um so eindrücklicher ist<br />
der durch die wirtschaftliche Prosperität begünstigte<br />
Wiederaufschwung in den Nachkriegsjahren.<br />
Ende September 1948 belief sich der Bestand<br />
der im Kanton Zürich verkehrsberechtigten<br />
Fahrzeuge auf rund 34 500.<br />
Schluss Seite 2<br />
Wir wollen auch einmal ein «treuliches Bild vom Parkieren zeigen, lob, wem lob gebühret) Hier, vor dem Claridenhof<br />
in Zürich, im Angesicht des schwebenden Hermes, parkieren sie alle rkhti».<br />
(Photo: Horst Ammann)<br />
DENKEN .<br />
Unerfreuliche Odyssee<br />
Für Ortsfremde ist es nicht immer einfach,<br />
sich in grösseren Städten zurechtzufinden. Name'ntlich<br />
dann, wenn man sich nicht an die mit<br />
Wegweisern noch einigermassen markierten<br />
Strecken halten kann und mühselig den rechten<br />
Weg oder gar ein bestimmtes Haus suchen muss,<br />
ist die Gefahr gross, dass man es an der nötigen<br />
Konzentration auf das Geschehen auf der<br />
Strasse fehlen lässt. Und dann kann sich ereignen,<br />
was unsere Photo festhält. Mit der erforderlichen<br />
Aufmerksamkeit hätte der Lastwagen*<br />
führer das herannahende Tram rechtzeitig.senen<br />
können, und der Zusammenstoss wäre unterblieben.<br />
:<br />
Wie kann man sich vor derartigen Ereignissen<br />
schützen? In erster Linie darf man besonders<br />
in einer Ortschaft, die man nicht genau<br />
kennt, nicht vergessen, dass hinter jeder Kreu^<br />
zung, hinter jeder Strassenbiegung und hüfeter^<br />
jedem Hindernis Gefahr lauert. Konsequenz daraus:<br />
Besonders langsam fahren. Dann aber empfiehlt<br />
es sich, wenn möglich an Hand eines<br />
Stadtplans oder einer geeigneten Karte den Weg<br />
zu studieren, bevor man die Fahrt nach einer<br />
unbekannten Ortschaft antritt. Das ist nicht nur<br />
eine Massnahme der Vorsicht, sondern eine Gewohnheit,<br />
die viel Zeit ersparen kann.<br />
Erhöhte Vorsicht ist überall dort am Platze,<br />
wo Tramgeleise vorhanden sind. Die Strassenbahnen,<br />
die auf ihr absolutes Vortrittsrecht pochen<br />
und es überall durchsetzen, kümmern sich<br />
normalerweise nicht darum, ob sie eine unübersichtliche<br />
Stelle befahren. Im besten Fall lassen<br />
sie ein Klingelzeichen ertönen, um nachher<br />
um so schneller loszufahren. Und wenn dann<br />
irgendein Unfall passiert, ist bestimmt immer<br />
der andere schuld!<br />
Monitor.<br />
AUS DEM INHALT<br />
1. BLATT:<br />
Nach der Ungültigerklärung der bernischen<br />
Initiative gegen übersetzte Autosteuern<br />
Grosser Preis der Ostschweiz in Erlen<br />
Vor den 500 Meilen von Indianapolis<br />
2. BLATT :<br />
Die Hydramatic-Kraftübertragung<br />
Kampf dem Autodiebstahl<br />
Gute Ratschläge<br />
Lenkgeometrie und Fahrzeugstabilität<br />
Lenkradsplitter<br />
3. BLATT:<br />
Um den 1000-Dollar-Wagen<br />
Richtige oder falsche Preispolitik in der<br />
Tschechoslowakei ?<br />
Schönheitsklinik für Automobile in Paris<br />
Reportage : 1. Schweiz. Radio-Peil-Fuchsjagd<br />
4. BLATT:<br />
«Friedliche Kriegsbemalung»
Nach der Ungültigerklärung der bernischen Initiative<br />
gegen übersetzte Autosteuern<br />
Wie in Nr. 23 der «AR» kurz angedeutet, hat<br />
der bernische Regierungsrat das Wiedererwägungsgesuch<br />
des Initiativkomitees gegen<br />
übersetzte Autosteuern abgelehnt. Dem Antrag<br />
der Regierung folgend, erklärte dann der Grosse<br />
Rat nach kurzer Debatte das Volksbegehren als<br />
nicht zustandegekommen, weil es nach Abzug<br />
von 3500 ungültigen Unterschriften — ungültig,<br />
da die betreffenden Bogen nicht durch den allein<br />
zuständigen Gemeindepräsidenten legalisiert<br />
worden seien — die erforderliche Unterschriftenzahl<br />
von 12 000'nicht erreicht habe.<br />
In ihrer negativen Antwort auf das.Wiedererwägungsgesuch<br />
beruft sich die Regierung zunächst<br />
darauf, dass das Dekret über das Verfahren<br />
bei Volksbegehren und Abstimmungen<br />
ausdrücklich die Bescheinigung des Gemeindepräsidenten<br />
verlange und dass eine Delegation<br />
dieser Funktionen an einen Gemeindebeamten<br />
nirgends vorgesehen sei. Wenn sodann die Initianten<br />
das Gesuch stellen, es seien die durch<br />
einen unzuständigen Gemeindebeamten erfolgten<br />
Bescheinigungen nachträglich noch vom Gemeindepräsidenten<br />
einzuholen, so stehe einer<br />
solchen Korrektur das erwähnte Dekret entgegen,<br />
nach dessen Bestimmungen nur solche<br />
Unterschriften als gültig anerkannt werden, die<br />
innerhalb der Frist durch die zuständige Amtsstelle<br />
legalisiert worden seien. Auch über diese<br />
Frage existiere bereits ein gerichtlicher Entscheid<br />
im Sinne der Auffassung des Regierungsrates.<br />
Im übrigen entspreche die Ungültigerklärung<br />
nicht richtig bescheinigter Unterschriftenbogen<br />
einer konstanten Praxis und gelange nicht<br />
nur in einzelnen Fällen zur Anwendung. Wenn<br />
im vorliegenden Fall das Ergebnis deshalb als<br />
formalistisch erscheinen möge, so sei darauf hinzuweisen,<br />
dass Wahlen und Abstimmungen nach<br />
einem formellen Verfahren durchgeführt werden<br />
müssen. Eine strenge Befolgung der Vorschriften<br />
hierüber sei angesichts deren Bedeutung als Garantie<br />
und Schutz vor Machenschaften unumgänglich.<br />
Daran ändere es nichts, dass<br />
die Ungültigerklärung formell auf einen<br />
Fehler einer Gemeindebehörde zurückzuführen<br />
sei.<br />
Den Initianten falle die Aufgabe zu, dafür zu<br />
sorgen, dass die Unterschriftenbogen in Ordnung<br />
abgeliefert werden.<br />
Schliesslich erinnert die Antwort der Regierung<br />
daran, dass die für das Zustandekommen<br />
einer Initiative erforderliche Mindest-Unterschriftenzahl<br />
von 12 000, resp. 15 000 seit 1893<br />
bestehe und dass damals im Kanton rund 114 000<br />
Bürger das aktive Wahlrecht besassen, heute<br />
aber ca. 250 000. Das Zustandekommen einer Initiative<br />
sei deshalb heute wesentlich leichter als<br />
damals.<br />
Man wird den Eindruck nicht los, dass es<br />
sich die Regierung leicht gemacht hat, dass sie<br />
aber auch wenig Verständnis für das Empfinden<br />
und Denken des Stimmbürgers an den Tag<br />
legt, wenn sie sich, wie sie es tat, auf die formelle<br />
Seite der Angelegenheit versteift. Auf die<br />
Einwendung des Initiativkomitees, es sei bedauerlich,<br />
dass man es nicht auf mögliche Fehlerquellen<br />
aufmerksam gemacht habe, und es sei<br />
weiterhin nicht recht verständlich, wieso die<br />
kantonalen Instanzen nicht sofort eine Gemeindestelle<br />
korrigieren, sofern sich in deren<br />
Amtsführung Mängel zeigen, wird<br />
überhaupt nicht eingegangen,<br />
und das, trotzdem der Regierungsrat in aller<br />
Offenheit zugibt, dass die Initiative wegen der<br />
Fehler von Gemeindebehörden gescheitert ist.<br />
Auch die staatspolitischen Bedenken, denen die<br />
gelinde gesagt, merkwürdige Art der «Erledigung»<br />
der Initiative ruft, die Erschütterung des<br />
Vertrauens in die Beamtenschaft, scheinen die<br />
Regierung keineswegs zu berühren. Offenbar<br />
findet sie es durchaus in Ordnung, dass — wie<br />
nicht nur das Initiativkomitee, sondern spontan<br />
auch einzelne Blätter der Tagespresse betont<br />
haben — der Stimmbürger sich als der vom<br />
Staat Ueberlistete vorkommen und die Folgen<br />
der von Gemeindebeamten begangenen Fehler<br />
auf sich sitzen lassen muss.<br />
Wer seine Hoffnungen auf den Grossen Rat<br />
gesetzt und von ihm etwa die Wiedergutmachung<br />
des an den Initianten und den nahezu 15 000<br />
Unterzeichnern begangenen Unrechts erwartet<br />
hatte, der erlebte eine bittere Enttäuschung. Getreulich<br />
wandelte er in den Fußstapfen der Regierung<br />
und erhob deren Antrag auf Ungültigerklärung<br />
des Volksbegehrens zum Beschluss.<br />
Zwar fehlte es in der Diskussion nicht an<br />
Stimmen, die mahnend darauf hinwiesen,<br />
dass die Gemeindebeamten nicht dazu da<br />
seien, die Volksrechte zu schmälern, aber<br />
anscheinend fand der Kat mit Regierungspräsident<br />
Siegenthaler, es sei «kein grosses<br />
Unglück passiert»<br />
(zumal man ja vor allem «nur» Automobilisten<br />
ein Schnippchen geschlagen hatte). Dass dann<br />
der Sprecher der Regierung mit der Zusicherung,<br />
die Gemeindebehörden durch ein Zirkular erneut<br />
aufzuklären, auch die den Behörden unterlaufenen<br />
Fehler zugab, sei ausdrücklich festgehalten,<br />
doch bedeutet dieses Eingeständnis für<br />
den Stimmbürger einen schwachen Trost und<br />
erhöht nur noch dessen Gefühl, bei der Ausübung<br />
eines demokratischen Rechtes der Genasführte<br />
gewesen zu sein.<br />
Trotzdem die Initianten und die Unterzeichner<br />
weder bei der Regierung noch beim kantonalen<br />
Parlament mit ihrem nur dem gesunden<br />
Rechtsempfinden entsprechenden Anliegen Gehör<br />
gefunden, sollten sie sich auf keinen Fall<br />
geschlagen geben. Man würde sich wohl gewisftenorts<br />
ins Fäustchen lachen, wenn sie jetzt die<br />
Segel strichen und wenn es damit geglückt wäre,<br />
den unbequemen Vorstoss auf einen Abbau der<br />
ein vernünftiges Mass übersteigenden Automobilsteuern,<br />
ein für alle Male aufzuhalten- Nach der<br />
Auffassung der Kreise des Strassenverkehrs sollte<br />
der Anteil der motorfahrzeugbedingten Einnahmen<br />
des Staates an den Aufwendungen für den<br />
Strassenbau 50 % nicht übersteigen. Heute zahlt<br />
das Motorfahrzeug im Kanton Bern hieran jedoch<br />
rund 58 %, und die Regierung erachtet sogar<br />
60 % als «richtig».<br />
Diese Entwicklung ging, gesamthaft gesehen,<br />
genau parallel zu den Zunahmen im<br />
ganzen Land, denn der Anteil der Fahrzeuge,<br />
die das ZH-Schild tragen, machte sowohl<br />
1938 wie 1948 etwas über 18 % aus. Einzig<br />
bei den Lieferwagen und den Industrietraktoren<br />
verringerte sich die Zürcher Quote etwas<br />
stärker; anderseits erhöhte sich das Betreffnis<br />
bei den Personenwagen.<br />
Ein Motorfahrzeug auf 22 Einwohner<br />
Der Bestand an Motorfahrzeugen hat sich<br />
stärker vermehrt als die Bevölkerung angewachsen<br />
ist; es trat eine merkliche «Verdichtung» ein.<br />
In der ganzen Schweiz entfiel 1948 ein Motorfahrzeug<br />
auf 24 Einwohner (1939: 33), im Kanton<br />
Zürich auf 22 (1938: 28) Personen.<br />
Für den ganzen Kanton sind 29 669 Fahrzeugbesitzer<br />
ermittelt worden, von denen gut die<br />
Hälfte, nämlich 15 004 in der Hauptstadt domiziliert<br />
waren; 12 814 oder 43 % wohnten in<br />
Landgemeinden, und 1851 oder 6 % waren in<br />
Winterthur ansässig.<br />
;•-,<br />
Das Verhältnis zwischen Haltern und mengenmässigem<br />
Besitz lautet für die wichtigsten<br />
Kategorien:<br />
Eigentümer m. Fahrzeugen<br />
Personenwagen 17 640 20191<br />
Lieferwagen 2 054 2 554<br />
Lastwagen 14'47 2 754 ,<br />
Cars 67 208<br />
Motorräder 6 828 6 905<br />
62 % des Bestandes in der Stadt Zürich<br />
Aus der regionalen Verteilung ergibt sich,<br />
dass 12 321 Personenwagen oder 62 % in der<br />
Stadt Zürich, 6507 Stück oder knapp ein Drittel<br />
auf der Landschaft und 1363 oder 6 % in Winterthur<br />
stationiert sind.<br />
Vom fiskalischen Standpunkt aus kommt der<br />
Gliederung nach der Motorstärke besondere Bedeutung<br />
zu. Die Verlagerung auf Personenwagen<br />
mit kleinerem oder mittlerem Hubraum tritt<br />
deutlich in Erscheinung, denn mehr als die<br />
Hälfte weist maximal 10 St-PS oder 2 Liter auf.<br />
Die stärksten Besetzungen verzeichnen folgende<br />
Klassen:<br />
St-PS Einheiten St-PS Einheiten!<br />
6 3339 11 1118<br />
10 1814 8 1115<br />
5 1807 20 1051<br />
18 1609 3 836<br />
9 1255 14 811<br />
Vor einem aktiveren Stadium der<br />
Bewegung für den Grossen St. Bernhard ?<br />
Aufgerüttelt durch die lebhafte Propaganda,<br />
die in letzter Zeit um das Projekt eines Strassentunnels<br />
durch den Mont-Blanc entfaltet wird,<br />
wollen auch die Befürworter des geplanten<br />
Durchstichs des Grossen St. Bernhard ihre Tätigkeit<br />
intensiver gestalten. Das war im Grunde die<br />
Schlussfolgerung einer orientierenden Versammlung,<br />
welche die w a a d 11 ä n d i s c h e<br />
Handelskammer am Montag nach Lausanne<br />
einberufen hatte und die unter dem<br />
Vorsitz des dortigen 1. Sekretärs der schweizerischen<br />
Zentrale für Handelsförderung, Robert<br />
Campiche, stand. Wie dieser in einem durch den<br />
Handelskammersekretär Piguet eingeleiteten Referat<br />
darlegte, hat das Aktionskomitee für den<br />
Strassentunnel durch den Grossen St. Bernhard<br />
noch einen besonderen Grund zur Verstärkung<br />
semer Werbetätigkeit. Wie man weiss, wird im<br />
Juli dieses Jahres der Arbeitsauschuss der europäischen<br />
Wirtschaftskommission für den Strassenverkehr<br />
eine neue Tagung in Genf abhalten,<br />
um seine Arbeiten für den Ausbau eines Netzes<br />
internationaler Verkehrsrouten weiterzuführen.<br />
Bei diesem Anlass dürfte es vermutlich schon zu<br />
einer grundsätzlichen Entscheidung in der bisher<br />
noch offengelassenen Frage kommen, welchem<br />
der beiden vorgesehenen Alpendurchstiche der<br />
Vorzug zu geben sei, dem Grossen St Bernhard<br />
oder dem Mont-Blanc<br />
Wenn die Schweiz sich hiezu noch nicht offiziell<br />
geäussert hat, so geschah es vor allem deshalb,<br />
weil die am Grossen St. Bernhard interessierten<br />
Kantonsregierungen dem Bundesrat<br />
AUTOMOBIL KEVUE MITTWOCH, ss. K/um» — HE. 24<br />
Dem endlosen Anziehen der Stenenrehranbe<br />
tut es aber einmal Einhalt zu gebieten.<br />
Das rechtfertigt sich um so eher, als der Ertrag<br />
der seit 1948 um nahezu 20 % erhöhten Steuern<br />
im letzten wie im laufenden Jahr sozusagen ausschliesslich<br />
für den Ausbau von Nebenstrassen<br />
verwendet wurde und wird, währenddem sich<br />
an den Hauptstrassen, vom normalen Unterhalt<br />
abgesehen, überhaupt keine Hand gerührt hat,<br />
mit der Folge, dass sich hier bei der heutigen<br />
Verkehrsdichte, namentlich an Sonntagen, unhaltbare<br />
Zustände einstellen. Bei dieser Situation<br />
darf man hoffen, das Initiativkomitee werde<br />
nicht zögern, sich ans Werk zu machen- und,*<br />
malgre tout, ihr Volksbegehren von neuem lancieren.<br />
Analyse des Zürcher Motorfahrzeugbestandes<br />
(Scfalos« von Seite 1)<br />
Am zahlreichsten sind bei den Lieferwagen<br />
die 6-PS-Typen mit 374 Stück oder 14,6 % vertreten;<br />
nicht viel weniger umfasst die 5-PS-<br />
Gruppe mit 308 Wagen oder 12,1 %.<br />
Welche Marken dominieren?<br />
Die Arbeit des Statistischen Amtes führt gei<br />
gen 90 Personenwagen marken auf, von<br />
Fahrzeugkategorien Ende September 1938 Ende September 1948<br />
Ganze davon Kt Zürich Ganze davonKt. Zürich<br />
Schweiz absolut % Schweiz absolut %<br />
Personenwagen 77 861 14 343 18,4 105 954 20 747 19,6<br />
Gesellschaftswagen 1386 174 12,6 1756 199 11,3<br />
Liefer-und leichte Lastwagen 6 326 1631 25,8 11494 2 235 19,4<br />
Schwere Lastwagen 13 894 2 666 19,2 18 237 3 382 18,5<br />
SpezialWagen 714 137 19,2 1285 225 17,5<br />
Gewerbliche Traktoren 671 109 16,2 1154 132 11,4<br />
Motorwagen 100 852 19 060 18,9 139 880 26 920 19,2<br />
Motorräder inkl. Seitenwagen 26 044 4 318 16,6 48 882 7 568 15,5<br />
Total Motorfahrzeuge 126 896 23 378 18,4 188 762 34 488 18,3<br />
AKTUELLES<br />
denen allerdings ein ansehnlicher Teil nicht<br />
mehr existiert. Mit einem Anteil von je rund<br />
10 % stehen Fiat und Ford weitaus an der<br />
Spitze; jeder zwanzigste Wagen stammt aus den<br />
Opel- und Citroen -Werken. Eine Quote<br />
von über einem Prozent oder 200 Stück erreichen<br />
27 Fabriken: Fiat 2014, Ford und Matford<br />
1911, Opel 1058, Citroen 1046, Chevrolet 893,<br />
Mercedes-Benz 856, Peugeot 783, Austin 750,<br />
Chrysler 693, Buick 547, Adler 510, Vauxhall 510,<br />
DKW 496, Standard 482,. Dodge 477, Lancia 454,<br />
Plymouth 445, Renault 410, .Studebaker 404, De<br />
Soto 329, Willys 320, BMW 302, Morris 302, Nash<br />
267, Oldsmobile 243, Simca 238 und Hillman 237.<br />
Die restlichen 2938 Wagen sind von weiteren 60<br />
Marken geliefert worden.<br />
Wesentlich kürzer ist diese Liste in der Kategorie<br />
Lief erungs wagen und leichte<br />
Lastwagen, wo sieben Marken nahezu 1500<br />
Einheiten oder fast drei Fünftel auf sich vereinigen.<br />
Es sind dies: Ford 543, Chevrolet 257, Fiat<br />
163, Peugeot 154, Citroen 134, Opel 125 und<br />
Fordson 113. In das verbleibende Tausend teilen<br />
sich mehr als 20 andere Marken.<br />
Klar dominiert bei den schweren Lastw<br />
a g e n die Nationalmarke Saurer mit 753 Einheiten<br />
oder 27,3 %. Mit grösserem Abstand folgen:<br />
Ford 310, Berna 292, FBW 270, Chevrolet<br />
234, International 113, Bedford 106.<br />
Aus praktischen Gründen musste das Statistische<br />
Büro des Kantons Zürich auf die vorgesehene<br />
Gliederung der Motorfahrzeuge nach Herstellungsländern<br />
verzichten. Der Bericht deutet<br />
aber an, dass ein Markenverzeichnis, das alle erforderlichen<br />
Angaben enthalten soll, in Bearbeitung<br />
steht, so dass später eine Ergänzung nach<br />
Provenienzen möglich sein dürfte.<br />
ein Memorandum unterbreitet haben, das sozusagen<br />
sämtliche eidgenössischen Departemente<br />
berührt und deren Gutachten erst abgewartet<br />
werden müssen. Anderseits wird eine baldige<br />
Stellungnahme der obersten Landesbehörde eben<br />
mit Rücksicht auf die bevorstehende Session als<br />
erwünscht erachtet, denn wenn bis dahin von<br />
Seiten der Schweiz kein bestimmtes Interesse in<br />
Erscheinung tritt, ist es möglich, dass man sich<br />
auf den Mont-Blanc konzentriert, während andernfalls<br />
die Tür für eine spätere Entscheidung<br />
noch offen bliebe.<br />
Bei aller Sympathie für Genf und dem Verständnis<br />
für seine Bemühungen um den Mont-<br />
Blanc erklären die Befürworter des Gegenprojektes,<br />
dass sie mit dessen Förderung nationale<br />
Interessen vertreten und nicht, von der Schweiz<br />
aus gesehen, nur periphere. Sie weisen darauf<br />
hin, dass Basel das wichtigste Eingangstor für<br />
den ausländischen motorisierten Verkehr bilde<br />
und dass die kürzeste Linie von dort aus nach<br />
dem Piemont und nach der italienischen Riviera<br />
über den Grossen St. Bernhard führe. Ausser<br />
dem touristischen Interesse dieser Route wird<br />
auch deren wirtschaftliche Bedeutung betont, da<br />
es sich um die direkte Verbindung mit dem<br />
nächstgelegenen Mittelmeerhafen Genua und<br />
Savona handelt, die in Zeiten wirtschaftlicher<br />
oder politischer Schwierigkeiten für unsere Landesversorgung<br />
von grösster Wichtigkeit werden<br />
kann, wie auch der Tunnelbau selbst beim Auftreten<br />
einer Arbeitslosigkeit. Anders bei der<br />
Mont-Blanc-Route, die im einen wie im anderen<br />
Fall für die Schweiz keine solchen Vorzüge böte.<br />
Der Referent glaubte, dass jene, die heute die<br />
Wahl des künftigen Alpendurchstichs bestimmen,<br />
eine ähnliche Verantwortung tragen, wie<br />
sie seinerzeit- unseren Vorfahren beim Bn der<br />
grossen Schweizerischen Eisenbahntunnels auferlegt<br />
war.<br />
Auf einige weitere Gesichtspunkte des aufschlussreichen<br />
Referats und der anschliessenden<br />
lebhaften Aussprache zurückzukommen, wird<br />
sich bei späterem Anlass noch Gelegenheit finden.<br />
Tranerfeier für Dr. Edwin Mende<br />
Am vergangenen Mittwoch, dem 18. Mai <strong>1949</strong>,<br />
fand im Krematorium des Bremgartenfriedhofes<br />
in Bern die Trauerfeier für den nach schwerer<br />
Krankheit, jedoch unerwartet rasch gestorbenen<br />
Zentralpräsidenten des ACS statt. Eine zahlreiche<br />
Trauergemeinde, in deren Mitte man Vertreter<br />
von Behörden und Verbänden bemerkte,<br />
geleitete Dr. E. Mende zur letzten Ruhe. In bewegten<br />
Worten wusste Pfarrer Dinter das<br />
ebenso arbeits- wie erfolgreiche Leben des Dahingegangenen<br />
zu schildern. Mit tiefempfundener<br />
Dankbarkeit gedachte er des Wirkens des<br />
Verstorbenen. Im Namen des Automobil-Clubs<br />
der Schweiz nahm der gewesene Vize-Zentralpräsident<br />
H. Hürlimann Abschied von Dr. E.<br />
Mende. Sein Tod bedeutet für den ACS nicht<br />
nur den Verlust seines hochverdienten Zentralpräsidenten,<br />
sondern einer seiner markantesten<br />
Persönlichkeiten überhaupt, dessen Rat und Tat<br />
im Inland wie im Ausland immer wieder gesucht<br />
und geschätzt wurde. Nachdem auch ein Vertreter<br />
des dem Verstorbenen sehr nahe stehenden<br />
Fechtsportes über sein Wirken und seine Tätigkeit<br />
in dieser Sportdisziplin Worte warmer Anerkennung<br />
und dankbaren Gedenkens gefunden<br />
hatte, sprach im Namen der Zunft, welcher Dr.<br />
Mende angehörte, Stubengenosse Marcuard.<br />
STRASSEN UND VERKEHR<br />
Für den Ausbau des ländlichen Strasscnnetzes<br />
in der Waadt<br />
Die Regierung des Kantons Waadt schlägt<br />
dem Grossen Rat die Bewilligung eines Sonderkredits<br />
ausserhalb des Budgets von 750 000 Fr.<br />
für Strassenausbesserungen vor. Dieser ist vor<br />
allem dazu bestimmt, die Bemühungen gewisser<br />
Gemeinden um die Verbesserungen des ländlichen<br />
Strassennetzes zu unterstützen. hb.<br />
Verkehrsunfälle und Fahrzeugbeetand<br />
im Kanton Zürich<br />
Nach einer Mitteilung des Strassenverkehrsamtes<br />
wurden während des Monats April im<br />
Kanton Zürich insgesamt 478 Verkehrsunfälle<br />
gemeldet, gegenüber 506 im gleichen Monat des<br />
Vorjahres. Parallel dazu geht auch eine leichte<br />
Verminderung der Zahl der Verletzten von 224<br />
auf 216, von denen im Berichtsmonat nur 5 (gegenüber<br />
10 im April 1948) ihr Leben einbüssten.<br />
AJtn; Rückgang der Unfallziffer sind sowohl die<br />
beiden Städte Zürich und Winterthur als auch<br />
das übrige Kantonsgebiet beteiligt.<br />
Ihr besonderes Relief gewinnt diese Entwicklung,<br />
wenn man sie im Lichte der Bestandeszahlen<br />
betrachtet. Am 30. April lag nämlich der<br />
Fahrzeugbestand des Kantons Zürich mit 39 019<br />
Einheiten (30 244 Motorwagen, 7515 Motorrädern<br />
und 1260 Anhängern) um 8181 oder<br />
26,5 % höher als im selben Zeitpunkt des Vorjahres,<br />
währenddem gleichzeitig und erfreulicherweise<br />
die Unfälle im Strassenverkehr um<br />
5,5 % abgenommen haben.<br />
Transitverkehr über kurze deutsche<br />
Verbindungsstrecken<br />
Die Zollkreisdirektion II in Schaffhausen<br />
teilt mit:<br />
Der Durchgangsverkehr auf den von der<br />
Schweiz über deutsches Grenzgebiet führenden<br />
kurzen Verbindungsstrecken konnte nach Kriegsende,<br />
gestützt auf eine besondere Vereinbarung<br />
mit den zuständigen französischen Besetzungsbehörden<br />
in Deutschland, wieder im früheren<br />
Umfange aufgenommen werden.<br />
Zur Durchführung der Zoll-, Devisen- und<br />
passpolizeilichen Kontrolle gelangt in diesem<br />
Verkehr ein als «Spezial-Passierschein» bezeichnetes,<br />
vierteiliges Formular zur Verwendung, das<br />
sowohl für die schweizerische als auch für die<br />
deutsche Zollverwaltung Gültigkeit hat In diesen<br />
Spezial-Passierscheinen sind die Personalien<br />
der Durchreisenden sowie allfällige mitgeführte<br />
Waren, Devisen und Fahrzeuge aufzuführen.<br />
Grundsätzlich obliegt es den betreffenden<br />
Personen, die erforderlichen Angaben in das<br />
vorgeschriebene Formular einzutragen. Für private<br />
Benutzer der Transitstrecken sind die<br />
Scheine bisher jedoch durch die Zollorgane ausgefertigt<br />
worden.<br />
Diese Praxis zeitigt nun aber sehr nachteilige<br />
Auswirkungen, da namentlich bei Stossverkehr<br />
mit Fahrzeugen Stauungen entstehen,<br />
die für die Passanten oft lange Wartezeiten beim<br />
Ausgangszollamt zur Folge haben, was begreiflicherweise<br />
als äusserst lästig empfunden wird.<br />
Um diesen unbefriedigenden Verhältnissen zu<br />
begegnen und um eine flüssigere Abwicklung<br />
des Verkehrs zu gewährleisten, muss das Ausfüllen'der<br />
Spezial-Passierscheine inskünftig —<br />
wie ursprünglich vorgtsehen — den Reisenden<br />
selbst übertragen werden. Dabei empfiehlt es<br />
sich, das Formular schon vor Antritt der Reise,<br />
bzw. vor Ankunft beim schweizerischen Ausgangszollamt,<br />
auszufüllen.<br />
Um allfälligen Missverständnissen vorzubeugen,<br />
werden die Interessenten noch darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass die Personal- und'Fahrzeugausweise<br />
den Zollorganen gleichwohl zur<br />
Einsicht vorzulegen sind.<br />
Spezial-Passierscheine können zum Preise von<br />
10 Rp. per Stück bei allen schweizerischen Zollsteilen<br />
an den Durchgangsstrecken sowie bei den<br />
Hauptzollämtern Winterthur, Schaffhausen und<br />
beim Gepäckzollamt im Hauptbahnhof Zürich<br />
bezogen werden.<br />
Die Benutzer der deutschen Durchgangsstrekken<br />
werden ersucht, sich an diese Neuregelung<br />
zu halten, um damit in ihrem eigenen Interesse<br />
zu einer beschleunigten zollamtlichen Abfertigung<br />
beizutragen.
Nr. 24 - MITTWOCH, 25. MAI<br />
AUTOMOBIL REVUE<br />
Der Tagessieger Emmanuel de Graffenried (Fribourg) auf Maserati in der Spitzkurve von Riedt.<br />
Hier saust Jean Sluder (Bern) auf 2,9-Liter-Alfa-Romeo über die Zielgerade, dem Sieg im Rennen der Sportwagengruppe<br />
über 1500 cm 1 entgegen.<br />
Grosser Preis der Ostschweiz in Erlen<br />
de Graffenried (Maserati) und Noverraz (Gisitalia) bei den Rennwagen erfolgreich<br />
Studer (Alfa Romeo) und Hirt (AFM) Sieger in den Rennen der Sportwagen<br />
.Es passt ins Bild unserer verworrenen und<br />
an Widersprüchen reichen Zeit, dass auf einen<br />
an Ostern « abgehaltenen » Hochsommer ein kalter<br />
und verwässerter Wonnemonat folgt. Und<br />
man begreift schon, wenn recht gemischte Gefühle<br />
die Organisatoren und vorab den Finanzminister<br />
des zweiten nationalen Rundrennens für<br />
Automobile in Erlen beschlichen, als es in der<br />
letzten Woche aller gegenteiligen Voraussagen<br />
der eidgenössischen Wetterpropheten zum Trotz<br />
fast unaufhörlich aus weit geöffneten Himmelsschleusen<br />
herniederplätscherte. Ja, der Regen,<br />
der regnete jeglichen Tag... Wer zwar von der<br />
am Freitagnachmittag eingeräumten ersten Trainingsmöglichkeit<br />
profitierte, der hatte Glück,<br />
eine maustrockene Piste vorzufinden. Ueber<br />
Nacht aber wehte wieder ein anderer Wind. Die<br />
Strecke präsentierte sich am Morgen in nassem<br />
Zustand, am Nachmittag schlug das Wetterbarometer<br />
beinahe auf Sturm um, und auf Sturm<br />
drohte auch das Stimmungsbarometer zu sinken.<br />
Es waren nicht nur einzelne Tropfen, die auf<br />
die Helme der gegen Abend ihr Rennen austragenden<br />
Konkurrenten der Motorradklassen<br />
125 und 250 cm' klopften, sondern zeitweise<br />
richtiggehende Sturzbäche, gegen die sie anzukämpfen<br />
hatten, und auch die Fahrer der Rennwagenkategorie,<br />
für die .das Schwänzen (man<br />
entschuldige den Ausdruck, aber anders können<br />
wir das Kind beim besten Willen nicht benennen)<br />
der ersten Trainingssitzung unabänderliches Gesetz<br />
zu sein scheint, absolvierten ihre Pflichtrunden<br />
in einem ergiebigen Gewitterregen. Der<br />
feuchte Segen hörte nimmer auf, und es verwunderte<br />
nicht, dass das Gelände inner- und<br />
ausserhalb der Strecke sich allgemach in einen<br />
Sumpf verwandelte, aus dem Offizielle und Konkurrenten<br />
wie die Stehplatzzuschauer in des<br />
Wortes wahrstem Sinne einen, nein, manchen<br />
gehörigen Schuh voll herauszogen. Als dann<br />
aber am Sonntag früh, da es in Erlen noch Bindfaden<br />
regnete, vor allem aus Richtung Winterthur-Zürich,<br />
wo man sich trockenen Wetters<br />
erfreute, ungeahnte Heerscharen herbeiströmten<br />
und zu guter Letzt vom Rennbeginn um 9 Uhr<br />
hinweg auch der Schauplatz der motorsportlichen<br />
Veranstaltung von weitern himmlischen<br />
Ergüssen dieser unerwünschten Sorte verschont<br />
blieb, da löste sich die etwas drückende Stimmung<br />
in schönstem Wohlgefallen auf. Nach unsern<br />
beim Finanzminister bei Redaktionsschluss<br />
eingeholten Informationen haben dem Rennen<br />
20—21 000 zahlende Besucher beigewohnt, wobei<br />
als besonders interessantes Detail erwähnt zu<br />
werden verdient, dass auf den offiziellen. Parkplätzen<br />
2300 Automobile gegen 900 im Vorjahr<br />
abgestellt waren. Dieser unerwartet gute Besuch<br />
lässt in materieller Hinsicht erfreulicherweise<br />
einen zufriedenstellenden Abschluss als gesichert<br />
erscheinen, was die Organisatoren hoffentlich<br />
ermuntert, grundsätzlich eine weitere Auflage<br />
der Rennen ins Auge zu fassen.<br />
*<br />
Leider wurden die Hoffnungen, die wir in<br />
sportlicher Beziehung an die ersten nationalen<br />
Rennen des Jahres knüpften, weitgehend enttäuscht.<br />
Einmal hatten die Fahrer mehrerer mit<br />
Spannung erwarteter Wagen aus verschiedenen<br />
Gründen Forfait erklärt, und zum andern krankten<br />
alle drei Wagenrennen daran, dass sie im<br />
Zeichen der eindeutigen Ueberlegenheit eines<br />
einzigen Mannes standen, da die Entscheidung<br />
über deren Ausgang überall schon in den ersten<br />
Runden fiel. Diese Feststellung schmälert in keiner<br />
Weise die hervorragenden Leistungen der Erstklassierten.<br />
Bei den Sportwagen bis 1,5 1 Hubvolumen<br />
stand der Sieg von P. Hirt (Zollikon)<br />
schon nach dem ersten Drittel des Rennens ausser<br />
Diskussion, als sein hartnäckigster Widersacher,<br />
Baer auf M. G., die Fahrt einstellen<br />
musste, und bei den grossen Kalibern dieser<br />
Kategorie begann das Interesse ganz beträchtlich<br />
zu erlahmen, als Glausers Alfa Romeo bereits<br />
nach der 7. Runde aus Abschied und Traktanden<br />
fiel und J. Studer (Bern) auf seinem neuen<br />
2,9 - 1 - Alfa - Romeo völlig ungefährdet dem<br />
Erfolg entgegeneilte. Dazu kam ferner, dass im<br />
Kampf um den zweiten Platz Halter auf B. M. W.<br />
ebenfalls frühzeitig ausschied, weshalb dieser<br />
Lauf hinfort beinahe jeden kämpferischen Moments<br />
entbehrte. Bei den Rennwagen endlich<br />
wagten wir den Triumph de Graffenrieds<br />
(Fribourg) in keinem Augenblick je in Zweifel<br />
zu ziehen, aber es hatte doch die Wirkung einer<br />
kalten Dusche, als Branca, den wir immerhin<br />
einer bemerkenswerten fahrerischen Leistung<br />
für fähig hielten, mit Motorschaden schon in<br />
der 2. Runde von der Bühne abtrat. Einigermassen<br />
spannend verlief im Grunde der Dinge lediglich<br />
das Duell zwischen L. Noverraz (Genf)<br />
und Joly bei den kleinen Rennwagen, nur wurde<br />
ihm im Rahmen des Rennens der « Grosses»<br />
naturgemäss geringe Beachtung geschenkt.<br />
Die Tatsache, dass erstmals an einem Rundrennen<br />
hierzulande einem Unternehmen des<br />
Automobilhandels die Möglichkeit geboten wurde,<br />
unter der sportlichen Kontrolle des ACS<br />
ein kurzes Privatrennen auszutragen, bietet uns<br />
willkommene Gelegenheit, einige grundsätzliche<br />
Ueberlegungen anzustellen. Es besteht ein NSK-<br />
Beschluss, der den Start von Tourenwagen an<br />
Rundrennen verbietet, weil man einen solchen<br />
als gefährlich erachtet. Nun hat man die Organisationsbewilligung<br />
für dieses Tourenwagenrennen<br />
in Erlen mit dem Hinweis zu rechtfertigen<br />
versucht, es handle sich um eine geschlossene<br />
Veranstaltung, bei der die betreffende Firma die<br />
Wagen und Fahrer gestellt und ausserdem zur<br />
Deckung etwaiger Schadensfälle auf Verlangen<br />
eine Dritthaftpflichtversicherung im gleichen<br />
Umfange abgeschlossen habe wie dies die Erlener<br />
Organisatoren für das nationale Rennen zu<br />
tun verpflichtet waren. Soweit ist alles in bester<br />
Ordnung, und wir glauben, den Standpunkt der<br />
Sportbehörde in diesem Falle — wenn auch<br />
nicht restlos guten Gewissens — auch zum unsrigen<br />
machen zu dürfen. Aber: wir sehen nicht<br />
recht ein, weshalb unsem lizenzierten Tourenwagenfahrern,<br />
wenigstens soweit sie sich am<br />
Berg bereits als qualifizierte Konkurrenten mit<br />
entsprechenden Leistungen ausgewiesen haben,<br />
in Zukunft nicht ebenfalls gestattet werden soll,<br />
ein Rundrennen zu fahren, und wäre es auch<br />
nur über eine kurze Distanz. Wir sehen dies<br />
um so weniger ein in einem Zeitpunkt, wo man es<br />
scheinbar durchaus normal findet, wenn Leute,<br />
Für Strassenbau-Maschinen<br />
mit griffigem, breit aufliegendem Profil<br />
und extra widerstandsfähiger<br />
Gewebekarkasse<br />
Besonders<br />
wirtschaftlich<br />
im Gebrauch<br />
denen im Rennsport jede Erfahrung abgeht, ihre<br />
Laufbahn oben auf der Leiter beginnen, indem sie<br />
sich kurzerhand ans Lenkrad eines Maserati<br />
schwingen. Entweder ist das NSK-Verbot betr.<br />
den angeblich gefährlichen Tourenwagenstart an<br />
Rundrennen überholt oder dann ist solchen<br />
Praktiken wie den geschilderten, die jedenfalls<br />
nicht weniger gefährlich sind, entschieden der<br />
Riegel zu schieben.<br />
Noch etwas anderes muss bei dieser Gelegenheit<br />
einmal gesagt sein. Es ist nicht erst heute<br />
unsere Auffassung, dass gewisse Rennwagenfahrer<br />
ihr Metier an nationalen Veranstaltungen<br />
mit einer Nonchalance betreiben, die den<br />
Anspruch auf das übliche, für ein nationales<br />
Rennen sicher nicht allzuknappe Startgeld als<br />
fragwürdig erscheinen lässt. Sie tauchen mit<br />
gemieteten Wagen und schlecht vorbereitet in<br />
letzter Stunde am Training auf, um ihre Pflichtrunden<br />
zu fahren, und legen im Rennen selbst,<br />
wenn's hoch kommt, fünf bis zehn Runden zurück,<br />
um dann « ins Glied zurückzutreten •, nicht<br />
ohne den Organisatoren wenigstens einen Tausender<br />
als Startprämie abgenommen und beim<br />
Publikum einen schlechten Eindruck hinterlassen<br />
zu haben. Ob eine Vorschrift, wonach die vollen<br />
Startprämien nur nach erfolgter Bewältigung von<br />
mindestens der halben Distanz und 50 % nach<br />
Zurücklegung z. B. eines Drittels der Distanz zur<br />
Auszahlung fällig werden, bei gewissen Fahrern<br />
vielleicht nicht doch Wunder wirken würde? Die<br />
Prüfung dieses Vorschlages schiene uns jedenfalls<br />
der Mühe wert.<br />
Nach diesem Exkurs nun aber zurück zum<br />
Rundrennen von Erlen, das glücklicherweise<br />
auch diesmal völlig unfallfrei verlief. Die Strecke<br />
FABRIK FÜR FIRESTONE-PRODUKTE AG., PRATTELN<br />
ist durch Betonierung des Abschnittes Riedtkurve—Aachbrücke<br />
gegenüber dem Vorjahr um<br />
einiges schneller geworden, und es bleibt nur<br />
zu hoffen, dass es dem Rundstreckenverein Erlen<br />
auf eine dritte Auflage hin gelingen wird, auch<br />
eine Verbesserung der teilweise stark bombierten<br />
und holprigen Zielgeraden zu erwirken.<br />
Wenn im übrigen der Veranstaltung — vom<br />
sportlichen Erfolg der Wagenrennen, der zu<br />
wünschen übrig liess, abgesehen — summa summarum<br />
wiederum ein durchschlagender Gesamterfolg<br />
beschieden war, so ist dies nicht zuletzt<br />
ein Verdienst der bis in die Einzelheiten harmonisch<br />
spielenden Organisation sowie der straffen<br />
Rennleitung, die in den bewährten Händen<br />
des Chefs der thurgauischen Automobilkontrolle,<br />
H. Bischof, lag.<br />
Sieger bei den kleinen Sportwagen<br />
Kaum dass der Gewinner des 350-cm'-Motorradrennens<br />
aus der Ehrenrunde zurückgekehrt<br />
ist, besammelt Rennleiter Bischof die Konkurrenten<br />
der Sportwagen bis 1500 cm' am Start,<br />
wo sie nach Massgabe der Trainingszeiten wie<br />
folgt Aufstellung nehmen:<br />
Baer (MG 1250)*<br />
1' 46,3"<br />
P.Hirt (AFM 1500),<br />
Seiler (MG 1250)*<br />
1' 43,5"<br />
P. Hirt (AFM 1492)<br />
1' 46,5"<br />
Besannen (MG 1250)* « Herve » (MG 1087)*<br />
1* 49,5" X" 47,2"<br />
Zoller (MG 1250)»<br />
1" 49,8"<br />
Roos (Fiat 1089) Wüst (Clsitalia 1089)<br />
V 51,3" 1' 51,3"<br />
Hoffif er (MG 1250)<br />
V 51,6"<br />
Quadri<br />
Sommerhalder<br />
(ND-Maserati 149t) (MG 1250)*<br />
1" 53,7" r 52,3"<br />
Hamraerniek (BMW 1490)*<br />
1' 54,8"<br />
Dinichert (MG 10*7)*<br />
2' 01,2"<br />
Zweifel (MG 1250)*<br />
r 55,9"<br />
Helbllng NichtStarter (MG 1290)* sind Reyfer Febr (MG(Fiat-Fehr TC Midget), 1089)<br />
der das 3* Training 08,6" wegen Lagerschaden 2 1 08,2" abbrechen<br />
musste, * — Kompressor. Schuler, dessen Veritas in den Werkstätten<br />
von Messkirch nicht rechtzeitig fertig<br />
wurde, Notter, der ebenfalls mit einem Veritas<br />
auf der Startliste figurierte, welcher aber bei der<br />
Ueberführung in die Schweiz bei Stockach von<br />
einem Mechaniker in hohem Tempo an einen<br />
Baum gesteuert und schwer beschädigt wurde,<br />
wobei der Wagenlenker ziemlich schwere Verletzungen<br />
erlitt, sowie Hajek (MG TC Midget)<br />
und de Terra (BMW), während der mit Verspätung<br />
gemeldete Berner Dinichert mit dem MG<br />
Magnette von Massara in die Arena steigt. Sommerhaider<br />
erscheint mit seinem roten MG, nachdem<br />
das von Hardy Fortmann übernommene<br />
Fahrzeug im Training mit einem Ventildefekt<br />
ausschied.<br />
Um 10.35 Uhr geht die Fahne nieder, und die<br />
Meute kommt mit Hirt an der Spitze geschlossen<br />
in Fahrt, wenigstens soweit man von Hammernick<br />
absieht, dessen BMW am Ablauf mit einem<br />
Hinterachsbruch festliegt. Mit einem Vorsprung<br />
von einigen hundert Metern kommt nach 1' 50"<br />
der blaue AFM Hirts aus der Startrunde zurück<br />
und prescht auf der langsam auftrocknenden<br />
Piste mit einem imponierenden Tempo über die<br />
Zielgerade. Als nächste werden Baer, «Herve»<br />
(der Vorjahressieger dieses Laufes), Besancon,<br />
Seiler, Zoller, Quadri, Wüst, Roos, Helbling,<br />
Sommerhaider, Holliger, Zweifel und Dinichert<br />
notiert, dieweil Fehr den Reigen beschliesst.<br />
Schon zeichnen sich die ersten Platzgefechte ab:<br />
in der zweiten Runde geht Seiler an Besangon<br />
und Quadri an Zoller vorbei. Anderseits rollt<br />
Helbling, dessen MG nur noch auf drei Zylindern<br />
läuft, zu den Boxen und gibt mit Kolbenschaden<br />
auf. Der Vorsprung Hirts auf Baer, der<br />
schon nach der zweiten Runde 10 Sekunden betrug,<br />
vergrössert sich zusehends. Im Rücken<br />
Baers sieht sich «HervS» von Seiler bedrängt,<br />
während Quadri, Besancon und Zoller als geschlossene<br />
Dreiergruppe vorüberjagen. Weiter<br />
zurück liegen sich Roos, Sommerhaider und<br />
Zweifel in den Haaren. Dann werden aus Riedt<br />
verschiedene tete-ä-queue gemeldet, als deren<br />
Folge u. a. «Herve'» auf den siebenten Platz absteigt.<br />
Baer scheint fest entschlossen, dem Spitzenreiter,<br />
der Dinichert und Fehr bereits eine<br />
Runde abgenommen hat, einzuheizen, was sich<br />
darin offenbart, dass die Differenz zwischen ihm<br />
und Hirt bis zur 7. Runde auf vier Sekunden zusammenschmilzt.<br />
Inzwischen ist auch Fehr, an<br />
dessen Eigenbau mit Balillamotor sich im Samstagtraining<br />
infolge Achsschenkelbruch ein Rad<br />
abgemeldet hatte, wegen eines Hinterachsdefekts<br />
vom Schauplatz abgetreten, und Besancon lässt<br />
an der Boxe einen Kühlerdefekt beheben. Baers<br />
MG ist die Jagd auf den Leader nicht wohl bekommen,<br />
denn ausgangs der 8. Runde trudelt er<br />
langsam ans Ersatzteillager und fällt mit einem<br />
Kolbenschaden aus dem Kampf. Schade, denn<br />
durch sein Ausscheiden verliert das Rennen viel<br />
an sportlichem Reiz, weil die Ueberlegenheit des<br />
AFM allzu eklatant in Erscheinung tritt. Vorübergehend<br />
netzt feines Regengeriesel die
Die Alfa Romeo AG., Lugano<br />
via A. Riva/via Cl. Maraini<br />
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Kalkbreitestrasse 134 — Telephon (051) 331200<br />
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Winterthurerstr.297 — Telephon (051) 4681 30<br />
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Nr. 24 - MITTWOCH, 25. MAI 19i9<br />
Strasse, ohne dass dies eine merkliche Senkung<br />
des Tempos zur Folge hätte, abgesehen davon,<br />
dass Hirt keine Ursache hat, zu forcieren.<br />
Immerhin, in der 10. Runde distanziert er sich<br />
durch eine Rekordrunde von 1' 42,6" = 98,245<br />
km/h weiter von Seiler, der nun vor Quadri<br />
sicher den zweiten Platz behauptet. Nachzutragen<br />
bleibt, dass fast gleichzeitig mit Baer auch<br />
Roos seinen Fiat 1100 S mit vier Vergasern auf<br />
dem «Friedhof» abstellte, weil ein Ventil seinen<br />
Dienst versagte. Nur fünf Fahrer sind es (Seiler,<br />
Quadri, Zoller, «Herve» und Wüst), die nach<br />
dem ersten Drittel noch mit Hirt in der gleichen<br />
Runde .liegen. An Holliger, der den einzigen<br />
kompressorlosen MG steuert, und Besancon, der<br />
das Rennen wieder aufgenommen hat, sowie an<br />
Dinichert ist der AFM bereits zweimal vorübergeflitzt.<br />
Damit sind die Positionen im grossen<br />
und ganzen endgültig bezogen. Nachdem auch<br />
Dinichert wegen eines Lagerdefekts die Waffen<br />
strecken musste, ist lediglich der Abstieg Sommerhaiders<br />
vom siebenten auf den zehnten Platz<br />
noch erwähnenswert, den er Schwierigkeiten im<br />
Kompressorantrieb «verdankt». Im übrigen<br />
konnte sich Zoller, der sein erstes Rennen fährt<br />
— und sehr sauber fährt — der Ueberrundung<br />
durch Hirt kurz vor der 20. Runde sowie einer<br />
Attacke «Herves» in der 27. Runde nicht mehr<br />
entziehen. Mit einer sehr regelmässigen Leistung<br />
warteten auch Wüst, der sich dauernd wie eine<br />
Klette an den MG Magnette «Herves» hängte,<br />
ferner der Motorradrennfahrer Zweifel und Holliger<br />
auf, die beide ihr erstes Rundrennen bestritten.<br />
Mit dem Durchschnitt von 94,733 km/h<br />
führt Hirt seinen AFM zum Sieg, nicht ohne kurz<br />
vor dem Queren des Zielbandes noch Quadri,<br />
dessen Nardi-Danese mit Maserati-Rennmotor<br />
aus dem Jahre 1935 einen sehr guten Eindruck<br />
hinterliess, überrundet zu haben. Glänzend revanchiert<br />
für sein Vorjahrspech in Erlen hat sich<br />
Seiler, dessen zweiter Platz nach dem Ausscheiden<br />
von Baer nie gefährdet war.<br />
Studer (Alfa Romeo 2,9 1)<br />
bei den grossen Sportwagen in Front<br />
Nach einer m der Mittagspause durchgeführten<br />
geschlossenen Veranstaltung der Neuen<br />
Amag (Zürich), die aus der Streckenorganisation<br />
Nutzen zog, um sechs Standard Vanguard ein<br />
halbes Dutzend Runden lang ein Privatrennen<br />
austragen zu lassen, ist um 13.35 Uhr — mit<br />
zwanzigminütiger Verspätung — der Augenblick<br />
gekommen, da sich neun Konkurrenten auf<br />
Sportwagen der Gruppe 1500 cm» in nachstehender<br />
Reihenfolge am Start einfinden:<br />
Glauser<br />
Studer<br />
(Alfa Romeo 2905)* (Alfa Romeo 2905)*<br />
1" 38,7" 1" 31,5"<br />
Halter (BMW 1971)<br />
1' 40,3"<br />
WaefHer (BMW 1971)<br />
Künzi<br />
1' 42,4" (Alfa Romeo 2905)*<br />
r 40,4"<br />
Scherrer (Alfa Romeo 2300)*<br />
1' 47,7"<br />
Endrich (Gatso 3916) Staechelin (BMW 1957)<br />
1' 49,5" 1' 48,8"<br />
Wehrli (Alfa Romeo 2300)*<br />
• = Kompressor<br />
1" 51,6"<br />
Dem Rennen bleibt neben dem beruflich verhinderten<br />
Flugkapitän Ernst (Alfa Romeo 2,9 1)<br />
Sportwagen bis 1500 cem<br />
(30 Runden — 84 km<br />
1. Hirt P., Zollikon AFM 1492 53' 12,1"<br />
« 94,733 km/h<br />
2. Seiler B., Romanshoro MG 1250 K 53' 56,1"<br />
AUTOMOBIL REVUE HTTTWOCB, 2S. MAI 194» - Nr. 24<br />
Bei den kleinen Rennwagen ist das Duell zwischen joly und Noverraz (Genf) in vollem Gange. Noch ist Joly in Front,<br />
doch binnem kurzem wird der Genfer an ihm vorbeigehen und schließlich das Rennen mit einer halben Minute Vorsprung<br />
gewinnen.<br />
Hirt (Zollikon) auf AFM, der Sieger des Rennens der Meinen Sportwagen.<br />
auf eine chronologische Darstellung des Rennverlaufs,<br />
sondern beschränken uns darauf, die<br />
wichtigsten Phasen des Rennens wiederzugeben.<br />
Bergrennen<br />
Rheineck -Walzenhausen- Lachen 19. Juni<br />
Zum 21. Male findet Sonntag, den 19. Juni, das Bergrennen<br />
Rheineck-Walzenhausen-Lachen statt, das eine<br />
6,5 km lange Bergstrecke mit Start beim Hotel Hecht<br />
in Rheineck und Ziel beim Dorfeingang Lachen zum<br />
Schauplatz hat. Die zu überwindende Höhendifferenz<br />
beträgt 433 Meter, die durchschnittliche Steigung 6,7 %,<br />
die maximale 11 %. Neben dem nationalen Rennen für<br />
Inhaber einer vom ACS ausgestellten, für <strong>1949</strong> gültigen<br />
internationalen Lizenz gelangt auch ein geschlossenes<br />
Rennen für Angehörige der motorisierten Truppen zur<br />
Durchführung, wobei der gleiche Fahrer nur an der<br />
einen oder andern Konkurrenz startberechtigt ist.<br />
Die Fahrzeuge der Touren- und Sportwagenkategorie<br />
werden wie üblich in je fünf Wertungsgruppen<br />
(bis 1100. 1101—1500, 1501—2000, 2001—3000 und über<br />
3000 cm 1 ) eingeteilt, während die Rennwagen eine Unterteilung<br />
in vier Gruppen (bis 1100, 1101—1500. 1501<br />
bis 2000 und über 2000 cm 1 ) erfahren. Das Rennen wird<br />
wiederum in zwei Läufen ausgetragen, wobei die kürzere<br />
Zeit zur Klassementsermittlung herangezogen<br />
wird.<br />
Anmeldungen nimmt die organisierende ACS-Sektion<br />
St. Gallen-Appenzell, Poststrasse 8, St. Gallen, bis<br />
zum 8. Juni, 18 Uhr, zum einfachen und bis zum<br />
11. Juni, 18 Uhr, zum doppelten Nenngeld entgegen;<br />
das einfache Nenngeld beläuft sich für den nationalen<br />
Wettbewerb auf Fr. 25.—, für den Militärwettbewerb<br />
auf Fr. 15.— pro Fahrzeug.<br />
*<br />
Die Rennstrecke, deren Oberflächenbelag bereits<br />
auf das Jubiläumsrennen im Vorjahr an verschiedenen<br />
Stellen ausgebessert wurde, erhält auf die kommende<br />
Auflage hin auch auf dem Abschnitt Walzenhausen-<br />
Schwimmbad (inkl. die dortige weitausholende Kurve)<br />
einen Asphaltbelag, so dass ohne Zweifel mit einer<br />
Verschnellerung der Rennen zu rechnen ist. Anderseits<br />
haben die Organisatoren keine Kosten gescheut,<br />
um im Dorf Walzenhausen, und zwar bei der Bergstation<br />
der Drahtseilbahn, eine Passerelle aufzustellen,<br />
und damit den mit der Bahn eintreffenden Zuschauern<br />
und weitern zugewandten Orten auch während dem<br />
Rennen ein ungefährdetes Passieren der Piste zu erlauben.<br />
Grosser Preis von Marseille<br />
Fangio (Simca-Gordini 1430) in Front<br />
Der Automobile-Club de Marseille et Provence besehritt<br />
mit dem Grossen Preis von Marseille, der am<br />
Sonntag auf einer 2,640 km langen an Kurven reichen<br />
und an Geraden armen Strecke stattfand, insofern Neuland,<br />
als er das Rennen allein für kompressorlose<br />
Rennwagen von 1100 bis 4500 cm 1 ausschrieb und eine<br />
Aufteilung in zwei Ausscheidungsläufe und ein Finale<br />
vornahm.<br />
Im ersten Ausscheidungslauf wohnte man einem<br />
spannenden Duell zwischen Fangio (Simca-Gordini<br />
1430) und Etancelin (Talbot 4,5 Liter) bei, das der Franzose<br />
in glänzender Manier gewann, obwohl die Strecke<br />
seinem Fahrzeug keineswegs auf den «Leib» zuge-<br />
In der Gruppe über 1100 cm*<br />
zeichnete sich die haushohe Ueberlegenheit de<br />
Graffenrieds — wie nicht anders erwartet —<br />
vom Start weg ab. Er gewann das Rennen,<br />
wie er wollte, und hatte keinen Grund, das<br />
Tempo zu forcieren. Fuhr er letztes Jahr im<br />
Rennen, und zwar, wie man sich erinnert, bei<br />
der Verfolgungsjagd auf Fischer, die schnellste<br />
Runde bei heftigem Regen in 1' 31,6", so wurde<br />
heuer seine Rundenbestzeit bei fast völlig trokkener<br />
Piste mit lediglich 1' 30,0" gestoppt. — Die<br />
Eintönigkeit des diesjährigen 50-Runden-Rennens<br />
war vor allem dadurch bedingt, dass die<br />
beiden Maserati von Branca und Reimann schon<br />
nach der zweiten Runde praktisch ausfielen. Der<br />
Wagen Reimanns wurde mit einem Kolbendefekt<br />
bereits ausgangs der zweiten Runde abgeschoben,<br />
dieweil man nach Branca selbst am Ende<br />
der gleichen Runde vergeblich Ausschau hielt<br />
Als de Graffenried seine 7. Runde beendete,<br />
tauchte der Walliser endlich am Horizont auf,<br />
um an seiner Boxe während rund dreissig. Runden<br />
an einem Zündungsdefekt herumzulaborieren.<br />
— Sechehaye und Ramseier rauften sich<br />
verbissen um den zweiten Platz, wobei in der 4.<br />
und 5. und von der 13.—30. Runde der Lausanner<br />
die Oberhand hatte, den Ehrenplatz aber endgültig<br />
an den überraschend gut fahrenden Ramseier<br />
abtreten musste, als er bei einer Kollision<br />
mit der Bretterwand in der Kurve Riedt wertvolle<br />
Zeit verlor. Keiner von beiden konnte es<br />
übrigens verhindern, dass ihnen der Leader<br />
zwei Runden abnahm. Der sechste Maserati, der<br />
ehedem Hürzeler gehörte und an dessen Volant<br />
Christen sass, kam beim Start erst mit beträchtlicher<br />
Verspätung weg, da der Motor nicht anzuspringen<br />
geruhte. Da sich der Zürcher im Laufe<br />
des Rennens vom Spitzenreiter nicht weniger als<br />
siebenmal überrunden lassen musste, ward man<br />
den Eindruck nicht los, es sei mit dem Wagen,<br />
der zur Ueberholung in Italien weilte und erst<br />
am Samstag, aus dem Süden kommend, in Erlen<br />
eintraf, verschiedenes nicht in Ordnung.<br />
Das Rennen der kleinen Rennwagen ~<br />
sah bis zur 14. Runde Joly in Führung, dem Noverraz<br />
das Leben ausserordentlich sauer machte.<br />
In der 15. Runde musste der Flumser den heftigen<br />
Attacken des Genfers weichen, womit sich<br />
dieser den ersten Rang im Gruppenklassement<br />
endgültig und klar — mit einem Vorsprung von<br />
einer halben Minute — zu sichern wusste.<br />
de Terra, dem erstmals Gelegenheit geboten war,<br />
auf einem Rennwagen zu starten, zog sich ganz<br />
famos aus der Affäre. Er machte sich<br />
mit dem ihm von Wüst überlassenen Cisitalia<br />
überraschend schnell vertraut und beschränkte<br />
sich richtigerweise darauf, ein regelmässiges<br />
Rennen zu fahren; die gewonnenen Erfahrungen<br />
werden ihm für weitere Starts in dieser Kategorie<br />
zweifellos von grossein Nutzen sein. Der<br />
vierte, bei den Wagen bis 1100 cm* gestartete<br />
^Konkurrent, Bernheim, blieb, wie schon im Vorjahr,<br />
in der zweiten Runde liegen, diesmal mit<br />
einem Defekt am Differential.<br />
schnitten war. Der auf Maserati 2000 gestartete Nuvolari<br />
scheint von den Benzindämpfen wieder einmal betäubt<br />
worden zu sein, so dass er den Volant schon nach<br />
der ersten Runde dem Mechaniker Carini überHess.<br />
Im zweiten Vorlauf winkte der Erfolg nach erbittertem<br />
Kampf mit Trintignant (Simca-Gordini 1430) dem Argentinier<br />
Campos auf einem Wagen des gleichen Typs.<br />
14 Konkurrenten starteten zum Finale. Fangio,<br />
Etancelin, Trintignant und Bonetto (Ferrari) lieferten<br />
sich einen grimmigen Strauss und belegten die ersten<br />
Ränge. Etancelin schlug sich wiederum glänzend, Trintignant<br />
hatte Schwierigkeiten mit den Bremsen, und<br />
der von seinem Unfall in Perpignan noch nicht völlig<br />
wieder hergestellte Sommer schied schön in. der 12.<br />
Runde aus. Eugene Martin (Jicey 2 Liter), Mairesse und<br />
Levegh wurden durch mechanische Defekte zur Aufgabe<br />
gezwungen, während unser Landsmann Rudolf<br />
Fischer (Zürich), der sich im Vorlauf auf Simca-Gordini<br />
1430 an sechster Stelle klassiert hatte, mit einem<br />
Kühlerdefekt auf der Strecke blieb. Righetti (Fiat-Stanguellini<br />
1500) endlich verpasste eine Kurve und stürzte<br />
in einen Kanal, ohne Schaden zu nehmen.<br />
KLASSEMENT<br />
1. Vorlauf (25 Runden - 66 ton)<br />
1. Etancelin, Frankreich Talbot 4500<br />
2. Fangio, Argentinien<br />
3. Sommer Frankreich<br />
4. Martin, Frankreich<br />
5.VaUone, Italien<br />
6. Chaboud, Frankreich<br />
Nuvolari/Carini, reicn<br />
7. Bali<br />
Schnellst<br />
103,810 km/h.<br />
2. Vorlauf (25<br />
1. Campos, Argentinien<br />
2. Trintignant, F*reich<br />
3.Righetti, Italien<br />
4. Bonetto, Italien<br />
5. Chiron, Monaco<br />
6.Fischer, Schweiz<br />
7. Levegh, Frankreich<br />
8. Mairesse, Frankreich<br />
10. Romano, Italien<br />
11. Landon, Frankreich<br />
39* 56,8"<br />
99,132 km/h<br />
Simca-Gordini 1430 39"57,8"<br />
Ferrari 2000<br />
Jicey 2000<br />
Ferrari 2000<br />
Delahaye 4500<br />
Maserati ueianay 2000<br />
i, Italien Maserati 2000<br />
e Runde: Etancelin<br />
Runden = 66 km)<br />
Simca-Gordini 1430 4«' 16,4'<br />
= 98,3 km/h<br />
Simca-Gordini 1430 40' 16,7"<br />
Fiat-Stang. 1500 40' 42,2"<br />
Ferrari 2000 41*00,9"<br />
Talbot 4500 41' 01,4"<br />
Simca-Gordini 1430 41' 11,6"<br />
Talbot 4500 41' 16,5"<br />
Tälbot 4500<br />
Maserati 2000<br />
Cisitalia 1100<br />
24 Runden<br />
24 Runden<br />
22 Runden<br />
Schlusslanf (50 Runden = 132 km)<br />
Simca-Gordini 1430 I:lff 33<br />
= 100,827 km/h<br />
Talbot 4500 1:18'51,6"<br />
Simca-Gord. 1430 1:19' 08.9" 08,9"<br />
Ferrari 2000 1:19' 39,6"<br />
Simca-Gord. 1430 1:20'003"<br />
Talbot 4500 24 Runden<br />
Delahaye 4500 22 Runden<br />
Ferrari 2000 21 Runden<br />
Runde: Fangio in 1' 32,6"<br />
L Fangio, Argentinien<br />
2. Etancelin, Frankreich<br />
3. Trintignant, F'reich<br />
4. Bonetto, Italien<br />
5. Campos, Argentinien<br />
6. Chiron, Monaco<br />
7. Chaboud, Frankreich<br />
8. Vallone, Italien<br />
Schnellste<br />
102,637 km/h.<br />
24 Runden<br />
24 Runden<br />
24 Runden<br />
24 Runden<br />
24 Runden<br />
in 1'32,2"<br />
Bericht fiber den Grossen Preis von Brüssel<br />
stehe Seite 21<br />
Vor Indianapolis — «dem grössten Rennen der Welt><br />
Von Obermg. A. Neubauer, dem ehemaligen<br />
Rennleiter von Mercedes-Benz,<br />
der auf Einladung von Wilbur Shaw, dem<br />
Präsidenten der Indianapolisbahn und<br />
dreimaligen Sieger in den 500 Meilen,<br />
diesem Rennen als Gast beiwohnt.<br />
Wenn am Nachmittag des 30. Mai die<br />
schwarz-weiss gewürfelte Flagge den Sieger des<br />
33. Indianapolisrennens abwinkt, dann wird die<br />
Antwort auf zwei Fragen vorliegen, die die<br />
Sportwelt Amerikas und zum Teil auch Europas<br />
während Wochen in Spannung hielten. Dann<br />
nämlich wird entschieden sein, ob der Sieger<br />
von 1947 und 1948, Mauri Rose, seinem zweimaligen<br />
Sieg in ununterbrochener Reihenfolge<br />
einen dritten hinzugefügt und damit in diesem<br />
an Erkenntnissen so reichen Rennen eine neue<br />
Sensation hervorgerufen hat, und zum andern<br />
wird man wissen, ob der Ausgang des Kampfes<br />
der 4,5-Liter-Wagen ohne Kompressor gegen die<br />
3-Liter-Fahrzeuge mit Gebläse durch den allfälligen<br />
Sieg eines Kompressorwagens als unentschieden<br />
zu betrachten ist.<br />
Genau besehen bedeutet das Indianapolisrennen<br />
die<br />
Ueberprurong der Richtigkeit der in Europa<br />
im Jahre 1938 in Kraft gesetzten Rennformel,<br />
welche die beiden soeben erwähnten Wagentypen<br />
umfasste. Bisher endete das Rennen viermal,<br />
und zwar 1938, 1941, 1947 und 1948, mit<br />
einem Erfolg der kompressorlosen Wagen, während<br />
die 3-Liter-Wagen mit Kompressor in den<br />
Jahren 1939, 1940 und 1946 den Sieg verbuchen<br />
konnten. Seit 1946 beobachtet man indessen mit<br />
Interesse die erhöhte Geschwindigkeit der Kompressorfahrzeuge,<br />
indem Ralph Hepburn in jenem<br />
Jahre auf dem Oval von Indianapolis mit<br />
einem «Novi Special» die Rekordrunde von<br />
215,5 km/h fuhr. Wie man sich erinnert, ist Hepburn<br />
auf einem Wagen des gleichen Typs im<br />
Training zum letztjährigen Rennen tödlich verunglückt<br />
Im Rennen selbst wurde dieser Typ<br />
von Duke Nalon gefahren, der bis zur 450. Meile,<br />
also über neun Zehntel der zurückzulegenden<br />
Gesamtdistanz, in Front lag. Er hätte mit einiger<br />
Wahrscheinlichkeit den Sieg davongetragen,<br />
wenn nicht der Gas-Zwischenkühler seines Motors<br />
leck geworden wäre. Das hinderte ihn, weiterhin<br />
auf vollen Touren dahinzurasen, ganz abgesehen<br />
davon, dass Nalon durch das ausströmende<br />
Gas geradezu «narkotisiert» wurde.<br />
Die am meisten favorisierten Wagen des Rennens.<br />
Zwei Wagen sind es vor allem, denen man<br />
für den Sieg im Rennen vom nächsten Montag<br />
die Hauptchancen einräumen muss. Da ist einmal<br />
der «Blue Crown Spark Plug Special», den<br />
DIE BEIDEN HAUPTKONKIIRRENTEN DES INDIANAPOUS-KENNENS IM». O b e»j<br />
Wagen<br />
V-Venti<br />
ein Vierzylinder - Viereinhalblitermotor antreibt<br />
und der 1947 wie 1948 einen Doppelsieg erfochten<br />
hat, nachdem sich Big Holland hinter Mauri<br />
Rose beide Male im zweiten Rang zu klassieren<br />
vermochte. Holland und Rose ziehen auch heuer<br />
am Steuer des gleichen Wagens in den Kampf;<br />
ausserdem hat der Besitzer der Fahrzeuge, Lou<br />
Moore, seine Equipe um einen •weitern Mann,<br />
George Connor, verstärkt. Anderseits sind auch<br />
die Anhänger des Kompressors nicht untätig geblieben.<br />
Wir denken hauptsächlich an die Leute<br />
um den «Novi Grooved Piston Special», den<br />
neben Duke Nalon auch der hervorragende und<br />
in Amerika sehr populäre Koryphäe Rex Mays<br />
fährt Das 3-Liter-8-Zylinder-Antriebsaggregat<br />
dieses Typs weist hinter dem Motor ein Zentrifugalgebläse<br />
auf, welches das Gemisch aus drei<br />
hinter der Spritzwand im Führerraum montierten<br />
Vergasern ansaugt. Besonders gross ist der<br />
zwischen dem Gebläse und den Zylindern liegende<br />
plattenförmige Gaskühler ausgebildet<br />
Abgesehen von der Formel und der schwarzweiss<br />
karierten Flagge besteht zwischen europäischen<br />
Rennen und den 500 Meilen von Indianapolis<br />
ein beträchtlicher Unterschied. Das gilt<br />
schon für das<br />
Trainint.<br />
Vom 5.—-13. Mai steht es sämtlichen gemeldeten<br />
Fahrern frei, die Bahn für alle denkbaren Versuche<br />
zu benützen. Ab 14. Mai jedoch bleibt sie<br />
für die sogenannten Qualifikationsrunden reserviert.<br />
Da das Rennen jährlich nur einmal stattfindet,<br />
und zwar immer am Memorial Day —<br />
dem Totengedenktag Amerikas — geben für diesen<br />
Monstreanlass stets mehr Fahrer ihre Nennung<br />
ab, als zum Start zugelassen sind. Teilnahmeberechtigt<br />
sind seit Jahr und Tag unverändert<br />
33 Konkurrenten. Da sich heuer 66 Bewerber<br />
eingeschrieben haben, müssen somit 33<br />
über die Klinge springen. Bei diesen Qualifikationsläufen<br />
sind vier ununterbrochene Runden<br />
mit einer Minimalgeschwindigkeit von 180 km/h<br />
zu fahren.<br />
Auch die Ermittlung der<br />
Startaufstellung:<br />
ist in Indianapolis von der in Europa üblichen<br />
grundverschieden. Während diesseits des Atlantiks<br />
die beste Zeit aller Trainingstage den Anspruch<br />
auf den ersten Startplatz verleiht, werden<br />
die Startplätze für die 500 Meilen nach dem<br />
Kalender vergeben, d. h. wer am ersten Tag die<br />
schnellste Zeit fährt, bekommt den ersten Platz<br />
usw., so dass es vorkommen kann, dass der<br />
schnellste Wagen in der letzten Reihe steht,<br />
wenn er sich erst am letzten Tage zur Qualifikation<br />
stellt. Was ein vorsichtiger Rennleiter ist,<br />
zieht die entsprechenden Konsequenzen aus solchen<br />
Vorschriften. Nur so lässt es sich verstehen,<br />
wenn Lou Moore seine Blue-Crown-Wagen schon<br />
Ende April nach Indianapolis brachte, sicherte<br />
er sich auf diese Weise doch die Möglichkeit,<br />
schon am ersten Tag den Qualifikationsrunden<br />
obzuliegen und seine drei Wagen in der ersten<br />
Reihe zu placieren.<br />
Anders geartet als in Europa ist auch der<br />
Start,<br />
der «fliegend » erfolgt. Der Präsident der Indianapolis-Piste<br />
absolviert auf dem sogenannten<br />
« Schrittmacher-Wagen » an der Spitze des Feldes<br />
eine Runde, wobei er beim Zielband die<br />
Bahn freigibt. Wenn auch die amerikanische<br />
Automobilindustrie an den Rennen nicht direkt<br />
interessiert ist, so legen die einzelnen Werke<br />
doch Wert darauf, den Schrittmacher-Wagen zu<br />
stellen. Die Rennleitung musste daher dazu<br />
übergehen, die Reihenfolge der «Anwartschaft»<br />
der einzelnen Fabriken festzulegen.<br />
Nicht zu vergleichen mit europäischen Rennstrecken<br />
ist endlich auch die 4,023-km-Bahn, die<br />
eigentlich ein Rechteck mit zwei ca. 1200, bzw.<br />
400 m langen Geraden darstellt, so dass die Piste<br />
nur vier «Ecken» aufweist, deren Neigung ca.<br />
30 Grad beträgt. Der Charakter der Bahn wirkte<br />
sich von jeher auf die Fahrzeugkonstruktionen<br />
aus. Ursprünglich wurden naturgemäss durchwegs<br />
hinterachsangetriebene Wagen ans Rennen<br />
geschickt. Vor längerer Zeit begann jedoch<br />
gasern, über dem Motorblock der Gas-Zwischenkühler, ebenfalls Frontantrieb, 3 Gange.<br />
«Miller», Versuche mit dem Vorderradantrieb<br />
anzustellen, der auf dieser Strecke offenbar so<br />
viele Vorteile zeitigte, dass sich nun beide<br />
Hauptkonkurrenten diese Antriebsart zunutze<br />
machen.<br />
Eine weitere Besonderheit dieses Rennens besteht<br />
darin, dass es durchs Band weg nur<br />
mit einem einzigen Gang<br />
gefahren wird. Es hat sich gezeigt, dass das<br />
Schalten zeitraubend und gefährlich ist, denn<br />
die vier Kurven müssen sauber genommen werden<br />
und bedürfen der ganzen Konzentration<br />
des Fahrers, so dass Schaltmanöver oder gar<br />
Schalt-«Verhaspelungen» schwerwiegende Folgen<br />
haben können. Das Beschleunigen auf den<br />
Geraden ist natürlich keine Kunst, wohl aber die<br />
geradezu minutiöse Festlegung des Punktes, an<br />
welchem gebremst werden muss, und der Linie,<br />
die in den Kurven mit peinlicher Genauigkeit<br />
zu befolgen ist. Die Kurven der Indianapolisbahn<br />
haben manch grossem Rennfahrer das Leben<br />
gekostet Die ganze Aufmerksamkeit der<br />
Konkurrenten erfordert es auch, wenn die Bahn<br />
durch Oeltropfen und Gummistaub «verseift».<br />
Dann tritt jene berüchtigte Situation ein, bei<br />
deren Vorhandensein man weder brüsk beschleunigen<br />
noch rasch bremsen darf. Alle diese Erfahrungen<br />
wiesen auf die Notwendigkeit hin, das<br />
Rennen mit einem einzigen Gang zu Bestreiten.<br />
Die Spitze des Startfeldes<br />
auf Grund der am 14.5.49 erzielten Leistungen<br />
1. Reihe: Jack MeGrath Rex Mays Duke Nalon<br />
City of Tacoma Novi Mobil Special Novi Mobil Special<br />
Special 208,751 km/h 213,898 km/h<br />
207.687 km/h<br />
2. Beule: George Connor Dnaae Carter Bin Holland<br />
Blue Crown Special Belanger Special Blue Crown Special<br />
206,318 km/h 206,326 km/h 207,034 km/h<br />
3. Reihe: Johnny Mantz George Lynch Jimmy Jackson<br />
Agajanian Special Automobile Shippers Howard Keck Special<br />
205,607 km/h Special 206,067 km/h<br />
205,667 km/h<br />
4. Reibe: Bin Cantrell Hai Cole Mauri Rose<br />
Fageol Twin Coach Grancor Special Blue Crown Special<br />
Special 204,613 km/h 205,564 km/h<br />
202,125 km/h<br />
5. Reih*: Henry Banks Merrill Williams<br />
Federal Eng. Special Sarafoff Special<br />
301.036 km/h 201,384 km/h
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Element gedient. Von den hydraulischen Bremsen bis zum Flüssigkeitsgetriebe<br />
sind viele der bedeutendsten Neuerungen von CHRYSLER als erster Amerikanermarke<br />
eingeführt und der Fahrpraxis nutzbar gemacht worden. Diese grosse Tradition bestätigt<br />
sich anlässlich des silbernen Marken-Jubiläums durch die umfassendste Modell-Änderung<br />
in 25 Jahren. Im CHRYSLER-WINDSOR <strong>1949</strong> sind ganz neue Begriffe von Stil, Komfort,<br />
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25. Mai <strong>1949</strong><br />
. Auch das Verhalten<br />
d«s Getriebes wurde durch die registrierende Appprator<br />
festgelegt.<br />
sammengefasst: Bei normaler • Fahrt beschrankt<br />
sich die Aufgabe des Fahrers auf die Betätigung<br />
von Gaspedal, Bremse und Lenkrad. Der Uebergang<br />
von den untern zu den oberen Gängen vollzieht<br />
sich sanft, sehr rasch, völlig geräuschlos<br />
und fast ohne jeden Ruck, so dass die Mitfahrer<br />
normalerweise vom Schalten nicht Notiz nehmen.<br />
Wenn nun der 'Fahrer aus irgendeinem<br />
Grunde die Stufe Low benötigt, so kann ei den<br />
Hebel praktisch bei jeder Geschwindigkeit bis<br />
etwa zu 80 km/h hinauf umlegen. Normalerweise<br />
wird er dabei das Gaspedal zurücknehmen. Der<br />
zweite Gang schaltet sich dabei erst etwa zwischen<br />
50 und 60 km/h ein; dieser Schaltvorgang<br />
ist spür- und hörbar und erzeugt eine nicht unbeträchtliche<br />
Verzögerung (sie entspricht der<br />
kräftigen Bremswirkung von 2 m/sec 2 . Deshalb<br />
soll dieser Schaltvorgang, der Getriebe, Uebertragung<br />
und Reifen stark beansprucht, nur ganz<br />
ausnahmsweise bei mehr als 45—50 km/h, eingeleitet<br />
werden.<br />
Von Low kann der Hebel jederzeit auf Drive<br />
umgelegt werden. Dieser Uebergang vollzieht<br />
sich ebenfalls nicht vollständig spurlos, sondern<br />
der Wagen nimmt dabei einen kleinen, nicht allzustark<br />
spürbaren Satz nach vorne.<br />
Muss das Fahrzeug angehalten werden, so betätigt<br />
der Fahrer das Bremspedal. Das Getriebe<br />
schaltet bis zum ersten Gang zurück; im Stillstand<br />
bleibt dieser eingeschaltet, doch braucht<br />
die Fussbremse bei richtiger Einstellung der<br />
Leerlauf drehzahl nicht mehr betätigt zu werden,<br />
da sich dann die beiden Hälften der Oelkupplung<br />
lösen. Das Wiederanfahren erfolgt durch<br />
blpsses Gasgeben. .<br />
, An Steigungen kann der Wagen ebenfaQa
10 AUTOMOBIL REVUE MITTWOCH, 15. MAI <strong>1949</strong> - Nr. 24<br />
durch Innehalten einer etwas über dem Leerlauf<br />
liegenden Motordrehzahl gehalten werden. Das<br />
komplizierte Spiel mit Handbremse und Kupplung<br />
fällt vollständig weg. Immerhin soll die<br />
Flüssigkeitskupplung nicht allzulange zum Halten<br />
des Wagens am Berg dienen, da durch den<br />
Schlupf unnötig Wärme erzeugt wird; während<br />
einiger Minuten aber kann man dieses Vorgehen<br />
bedenkenlos anwenden.<br />
Es ist mit der Hydramatic-KraftübertraKUng<br />
auch möglich, den Motor durch Anschleppen<br />
oder durch Anfahren am Gefälle anzuwerfen.<br />
Man stellt den Wählhebel auf N, wartet, bis der<br />
Wagen eine Fahrgeschwindigkeit von etwa 40 bis<br />
45 km/h erreicht hat und stellt den Hebel auf<br />
Drive, worauf der Motor bald anspringt.<br />
Fast ebenso einfach gestaltet sich die Fahrweise<br />
auf Bergstrassen. Die erwähnte<br />
grosse Kraftreserve in den beiden oberen Gängen<br />
hat zur Folge, dass auch bei voller Belastung<br />
und auf Alpenpässen trotz der Leistungsabnahme<br />
bei grösseren Höhen die beiden unteren Gänge<br />
selten notwendig sind. Die Bergsteigefähigkeit<br />
mit 2 Personen beträgt auf Meereshöhe<br />
im 3. Gang:<br />
bei 40 km/h: 20 %<br />
bei 65 km/h: 15 %<br />
bei 72 km/h: 12 %<br />
im 4. Gang:<br />
bei 60 km/h: 12 !<br />
bei 80 km/h: 10 !<br />
bei 115 km/h: 5 !<br />
Im 3. Gang kann das Tempo am Berg auf<br />
unter 30 km/h sinken, bis der Motor durch<br />
Klingeln anzeigt, dass er voll ausgefahren wird.<br />
Da er sein höchstes Drehmoment bei 1400 T/min,<br />
im 3. Gang als etwa bei 28 km/h abgibt, darf<br />
man ihm diese Arbeitsweise ruhig zumuten. Auf<br />
solchen Alpenstrassen, wo Haarnadelkurve auf<br />
Haarnadelkurve folgt, wird man auf Low schalten;<br />
dabei besitzt man zwischen den Kurven immer<br />
noch die Möglichkeit, im zweiten Gang bis<br />
auf 50 km/h und darüber zu beschleunigen.<br />
Bleibt man im Drive, so schaltet das Getriebe<br />
allerdings bei jedem Loslassen des Gaspedals<br />
auch am Berg in den 4. Gang; da man aber jederzeit<br />
durch volles Niederdrücken des Pedals<br />
wieder in den dritten Gang zurückschalten kann,<br />
stellt dieses häufige Schalten nicht viel mehr als<br />
ein Schönheitsfehler dar.<br />
Etwas anders liegen die Verhältnisse bei der<br />
Talfahrt. Hier hat man nur die Wahl, mit<br />
zurückgenommenem Gaspedal entweder im<br />
Drive und damit im 4. Gang oder im Low, also<br />
im 2. Gang, zu fahren. Da der Motor im 2. Gang<br />
bei mehr als 40 km/h schon recht beträchtliche<br />
Drehzahlen erreicht, so lässt man ihn nicht gerne<br />
höher kommen. Beträgt das Gefälle mehr als<br />
10 %, so genügt di p se Geschwindigkeit; zwischen<br />
10 und 5 % dagegen erscheint sie etwas gering.<br />
Unter diesen Verhältnissen macht sich der Umstand<br />
bemerkbar, dass der dritte Gang, der die<br />
richtige Motorbremswirkung ergeben würde,<br />
nicht eingeschaltet bleibt. Im vierten Gang unter<br />
Verwendung der Fussbremse längere Talfahrten<br />
zurückzulegen, ist angesichts der auftretenden<br />
mr/mln<br />
m<br />
3100<br />
MO<br />
2000<br />
~fjh<br />
THEORETISCHE DREHZAHL-GESCHWINDIGKEITS-<br />
VERHXLTNISSE UND SCHALTMOMENTE<br />
Die Drehzahl der HSchjtleiilunq von 3600 T/min kann bei Wählhebelstellung<br />
Drive In den drei oberen Gängen Oberschritten<br />
werden. Sehallmomente i Drive • a-b-c, Lowi d.<br />
Reduktion der Bremswirkung infolge der Erwärmung<br />
der Bremsen nicht empfehlenswert<br />
Auch bei schnellem Anstieg auf Paßstrassen<br />
und dank des hervorragenden Anzugsmomentes<br />
des Pontiac ist ein solcher ohne weiteres möglich,<br />
bleibt der Motor immer innerhalb der zulässigen<br />
Betriebsbedingungen und zeigt keinerlei<br />
Anzeichen von Ueberhitzung, ja nicht einmal<br />
von Warmwerden. Sämtliche Bergfahrten konnten<br />
ohne jede Störung zurückgelegt werden.<br />
Nach einiger Gewöhnung an den Wagen spielt<br />
man bei Talfahrten mit dem Wechsel zwischen<br />
Drive und Low: dieser Schaltvorgang beansprucht,<br />
wie schon weiter oben ausgeführt, besonders<br />
bei höheren Geschwindigkeiten die Kraft.<br />
Übertragung nicht unbeträchtlich, weshalb er<br />
erst bei Geschwindigkeiten von nicht mehr als 45<br />
bis 50 km/h vorgenommen werden soll.<br />
Sehr genau wurde das Verhalten des Hydramatic<br />
im Stadtverkehr untersucht. Zusammenfassend<br />
lässt sich dabei sagen, dass die<br />
leichte Bedienung, der jederzeit mögliche rasante<br />
und dabei weiche Start und das Verhüten des<br />
Motorabsteilens derart zur Gewohnheit wird,<br />
dass der Uebergang zu einem Wagen mit normaler<br />
Kupplung und Schaltung auch dem erfahrenen<br />
Automobilisten einige Mühe bereitet.<br />
Dabei ist vorauszusetzen, dass der Leerlauf<br />
richtig eingestellt ist; dreht der Motor zu schnell,<br />
so kriecht der Wagen auch ohne Gas langsam<br />
vorwärts.<br />
Ebensowichtig ist dieser Punkt und die Einstellung<br />
von Vergaser und Zündung im allgemeinen<br />
für das Manövrieren auf beschränktem<br />
Raum sowie das Parkieren. Bei<br />
korrekter Einstellung lässt sich der Wagen durch<br />
leichtes Gasgeben sehr langsam und genau placieren;<br />
will man auf den Millimeter fahren, so<br />
bedient man mit dem rechten Fuss das Gaspedal,<br />
mit dem linken dagegen die Fussbremse, um zu<br />
verhüten, dass der Wagen wegrollt. Unter diesen<br />
Voraussetzungen bietet das Wenden, Parkieren<br />
und Garagieren keinerlei Mühe; Das Ruckwärts-<br />
'km/h HD V) SO 30 U> 5060 70 90 WO ttO—km/h ae<br />
- BERGSTEIGEFÄHIGKEIT IN DEN GÄNGEN<br />
Belastung 150 kg<br />
Das Diagramm zeigt, dass der dritte Gang mit einer Bergttaigefähigkair<br />
von über 20 Prozent im Bereich von weniger als<br />
40 km/h auch für langsames Befahren von Steigungen genügt.<br />
fahren dagegen wird ausserordentlich stark erleichtert,<br />
da das mühsame, gleichzeitige Bedienen<br />
von Kupplung und Gas wegfällt. Durch<br />
sanftes Gasgeben kann man den Wagen zentimeterweise<br />
oder auch schneller rückwärtslaufen<br />
lassen, was besonders beim seitlichen Parkieren<br />
mit den neuen, voluminösen Amerikanern eine<br />
wesentliche Vereinfachung bedeutet.<br />
Wenn die Einstellung des Vergasers nicht<br />
stimmt, so ist es schwierig, in engen Garagen<br />
weich und langsam genug anzufahren; läuft der<br />
Motor zu schnell, so schleppt er die Kupplung<br />
unerwünschterweise mit, während eine Tendenz<br />
zum Abstellen ebenfalls ziemlich störend wirkt.<br />
Beim Parkieren verwendet man die Rückwärtsstellung<br />
des Wahlhebels zum Blockieren<br />
des Wagens; in den Stellungen Drive und Low<br />
besteht ja keine feste Verbindung zwischen Motor<br />
und Hinterrädern. Man stellt den Motor ab<br />
und bringt den Wählhebel erst dann auf R.<br />
Einer sehr eingehenden Kontrolle wurde<br />
auch der Treibstoffverbrauch unterzogen,<br />
da die Möglichkeit zu bestehen schien,<br />
dass der Schlupf der Flüssigkeitskupplung sowie<br />
das oft unbeabsichtigte Schalten den Benzinkonsum<br />
erhöhen könnte. Einige typische Zahlen<br />
über die Verbrauchswerte sind in der Tabelle<br />
angegeben. Es lassen sich daraus folgende<br />
Schlüsse ziehen: Bei normaler Fahrweise, insbesondere<br />
im Ueberlandverkehr, hat die Hydramatic<br />
- Kraftübertragung keinerlei Mehrverbrauch<br />
zur Folge; da sie sogar manchmal unnötiges<br />
Schalten eines allzu schaltlustigen Fahrers<br />
verhindern kann, lässt sich unter diesen<br />
Bedingungen ein sehr günstiger Treibstoffverbrauch<br />
erzielen. Wo der mit Hydramatic ausgerüstete<br />
Wagen eine niedrigere Hinterachsuntersetzung<br />
besitzt als die Ausführung mit Synchromesh-Getriebe,<br />
kann eine weitere Treibstoffverbrauchsreduktion<br />
eintreten.<br />
Im Stadtverkehr dagegen ist mit einem Mehrverbrauch<br />
im Bereich von 1 bis 2 Liter auf 100<br />
km zu rechnen, da man häufig in den unteren<br />
Gangen fährt, wo der Kupplungsschlupf stärker<br />
ins Gewicht fällt Bei häufigen Bergfahrten kann<br />
der Verbrauch aus dem gleichen Grunde ebenfalls<br />
etwas ansteigen. Dieser Umstand dürfte<br />
nach unseren Erfahrungen dadurch wenigstens<br />
zum Teil wettgemacht werden, dass die Lebensdauer<br />
der hinteren Antriebswellen, des Differentials<br />
und des Achsantriebes infolge der weicheren<br />
und rto*sfreieren Fahrweise eher grösser wird.<br />
Wie bei jedem modernen, starken Amerikaner<br />
Wagen hat es der Fahrer in der Hand, durch<br />
gleichmässige» und ruhiges Fahren weniger<br />
Treibstoff, oder bei häufigem Beschleunigen sehr<br />
viel Treibstoff zu verbrauchen.<br />
Dass der langsame und mittelschnelle Fahrer,<br />
dem es weniger auf sportlichen Stil als vielmehr<br />
auf mühelose und weiche Fahrtechnik ankommt,<br />
die Eigenschaften einer vollautomatischen Kraft-<br />
Übertragung schätzen wird, geht aus dem Gesagten<br />
wohl deutlich genug hervor. Aber auch dem<br />
schnellen Fahrer, der gerne hohe Durchschnitte<br />
erzielt, bietet das Hydramatic noch gewisse Möglichkeiten.<br />
Darunter sei nicht nur das rasche<br />
Hinunterschalten in den dritten Gang erwähnt;<br />
bei schnellen Bergfahrten beispielsweise ist es<br />
möglich, vor einer Haarnadelkurve in Low zu<br />
schalten, den Wagen im zweiten Gang nach der<br />
Kurve anreissen zu lassen und dann wiederum<br />
im dritten Gang durch Umlegen des Wählhebels<br />
auf Drive zu beschleunigen.<br />
Ungeachtet dieser möglichen Mätzchen aber<br />
bleibt die Tatsache bestehen, dass die Hydramatic<br />
- Kraftübertragung dem Charakter der<br />
amerikanischen Wagen und Motoren angepasst<br />
ist, die bekanntlich vor allem im unteren und<br />
mittleren Geschwindigkeitsbereich gefahren werden<br />
sollen. Zusammen mit dem hohen Drehmoment<br />
der Motoren schon bei niedrigeren<br />
Drehzahlen, dem im ganzen also geringen<br />
Schaltbedarf sowie den auf möglichst weiches<br />
und komfortables Vorwärtskommen hin entwickelten<br />
Fahreigenschaften bedeutet das Hydramatic-Getriebe<br />
einen wesentlichen Schritt<br />
zur Vervollkommnung der Personenwagen im<br />
amerikanischen Sinne, nämlich in Richtung einfacheren<br />
Fahrens mit noch erhöhter Sicherheit.<br />
Die Tatsache, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers<br />
durch die Bedienung nur noch wenig beansprucht<br />
wird, kann sich nach unseren Eindrücken<br />
oft unfallverhütend auswirken.<br />
Das letzte Wort in Sachen Kraftübertragung<br />
mag Hydramatic noch nicht sein; seine Erfinder<br />
aber haben den Mund nicht zu voll genommen,<br />
wenn sie seine Bedeutung in der techischen Entwicklungsgeschichte<br />
des Automobils unterstreichen.<br />
Man mag dem Umstand nachtrauern, dass<br />
die «richtigen» Autofahrer, die noch schalten<br />
konnten, durch solche Fortschritte langsam auszusterben<br />
drohen; dem Wort des Konstrukteur«<br />
des ersten Schubradgetriebes, des Vaters Panhard,<br />
das lautete: «Es kratzt, aber es funktioniert<br />
>, darf man heute indessen ein neues nachbilden:<br />
nicht»<br />
< Es funktioniert, aber man spürt es<br />
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Es Ist statistisch erwiesen, dass die<br />
Fcrd-Lnstwagen langlebiger und darum<br />
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7,50/1 B<br />
I 4.75/18
Nr. 24 - MimrocH, ss. MAI 194» AUTOMOBIL REVUE 11<br />
Mil dem «IngeniaJ-Sicherheitsschloss können wahlweise Lenkung<br />
oder ZCndung oder beide zusammen blockiert werden.<br />
Diese Sicherung wird bei vielen Fahrzeugen serienmässig eingebaut.<br />
Ll.ks,<br />
Dieses mechanisch« ADS-<br />
Schloss wird am feststehenden<br />
Mantelrohr der Lenksäule montiert<br />
und greift mit einer Gabel<br />
in die Speichen des Lenkrades.<br />
Die Arretierung lässt sich<br />
durch Einstellen einer vierstelligen<br />
Geheimzahl lösen.<br />
Rechts:<br />
Das WV-Lenk- und Zündschloss<br />
kann nur geöffnet werden,<br />
wenn aus 20 000 Kombinationsmöglichkeilen<br />
die richtige<br />
Ziffernreihenfolge einer vierstelligen<br />
Zahl eingestellt wird.<br />
Die Ziffern können auch im<br />
Dunkeln gut abgetastet werden.<br />
Die Motorfahrzeuge sind dank ihrer wandelbaren<br />
Identitätsmerkmale sehr geeignete und<br />
begehrte Diebstahlsobjekte. Besonders im Ausland<br />
haben die Fahrzeugdiebstähle in der Nachkriegszeit<br />
einen erschreckenden Umfang" angenommen.<br />
Allein in Paris sind in den letzten<br />
Jahren je 3500 bis 4000 Wagen entwendet worden,<br />
und in der britischen<br />
Besetzungszone<br />
Deutschlands sollen im<br />
Jahre 1947 über 5000<br />
Automobile gestohlen<br />
worden sein, von denen<br />
nur 38 Prozent wieder<br />
ihren rechtmässigen Besitzern<br />
zurückgegeben<br />
werden konnten. Auch<br />
in der Schweiz hat sich<br />
die Polizei gelegentlich<br />
mit Autodiebstählen und<br />
Strolchenfahrten zu befassen.<br />
Tatsächlich ist ein<br />
abgeschlossener Wagen<br />
mit abgenommenem<br />
Zündschlüssel für einen<br />
raffinierten Dieb ein<br />
kleines Hindernis zur<br />
Verwirklichung seiner<br />
Absicht. Wer seinen Wagen<br />
vor fremdem Zu-<br />
Kampf dem Autodiebstahl<br />
Das «Kobold>-Alarmgerat<br />
wird im Wagen oder im<br />
Koffer aufgehängt und enthält<br />
den Austösemechanisför<br />
die Wogenhupe, die<br />
bei Erschütterung des stillstehenden<br />
Fahrzeuges anspricht.<br />
griff, insbesondere auf Auslandsfahrten, sichern<br />
will, kann dies heute nur noch durch eine zusätzliche<br />
Verriegelung der Steuerung oder des<br />
Zündkontaktes oder durch eine Alarmvörrichtung<br />
tun.<br />
Unter den mechanischen Sicherungen hat sich<br />
das Lenkr adschlo s s , das eine sichtbare<br />
oder versteckte Blockierung<br />
des Lenkrades bewirkt,<br />
als einfachstes<br />
Mittel gut eingeführt. An<br />
Stelle des Sicherheitsschlüssels,<br />
der immerhin<br />
verlorengehen kann,<br />
können solche Sicherungen<br />
auch durch sog. Fixierschlösser,<br />
die sich<br />
nur öffnen, wenn eine<br />
vierstellige Zahl in bestimmter<br />
Ziffemfolge<br />
eingestellt wird, betätigt<br />
werden. Eine vierstellige<br />
Zahlenkombination ergibt<br />
20 000 Variationsmöglichkeiten,<br />
so dass<br />
Diese.Radmutter dient zur es schon einer umfang-<br />
Befestigung des Reserverades.<br />
Wenn das Sicherheifsschloss<br />
verriegelt ist, keitsrechnung bedürfte,<br />
reichen Wahrscheinlich-<br />
dreht sich das Gehäuse um in kurzer Zeit die<br />
endlos auf der zu sichernden<br />
Radmutter.<br />
Geheimzahl herauszufinden.<br />
Die Manöverier-<br />
Das elektro-akustische «WABAM»-Gerät wird beim Verlassen<br />
des Fahrzeuges mit einem Spezialschlüssel eingeschaltet. Der<br />
Apparat reagiert auf jedes unberechtigte Hantieren am Wagen<br />
mit einem andauernden Hupenton.<br />
Zähigkeit der durch Lenksehloss gesichertem<br />
Wagen wird meist dadurch erschwert, dass<br />
der Sicherungsstift erst bei eingeschwenkten<br />
Lenkrädern einschnappt. Das Fahrzeug<br />
wird dann immer im Kreis herum fahren,<br />
bis einer auf die Idee kommt, den «defekten»<br />
Wagen auf einem Rolli abzuschleppen.<br />
— Eine höhere Stufe der Diebstahlsicherung<br />
stellt das kombinierte Lenkrad- und<br />
Zündschloss dar. Man kann auf diese Weise<br />
mit einem Schlüssel das Fahrzeug doppelt<br />
sichern. Meistens sind drei Einstellmöglichkeiten<br />
gegeben: Die «Fahrstellung», wobei die Lenkung<br />
frei und die Zündung eingeschaltet ist, der<br />
Schlüssel aber nicht herausgenommen werden<br />
kann; die «Parkstellung», •wobei Zündung und<br />
Lenkung verriegelt sind, und die sog. «Garagestellung»,<br />
bei der nur der Zündkontakt blockiert<br />
ist, die Lenkung aber frei bleibt.<br />
Sehr kompromittierend für alle Diebe sind<br />
zweifellos die Alarmanlagen. Sie bestehen<br />
aus einem elektrischen Kontakt, der bei leichter<br />
Erschütterung des Wagens, praktisch schon beim<br />
Berühren des Türgriffes, die Hupe des Fahrzeuges<br />
oder ein spezielles Signalhorn für längere<br />
Zeit in Betrieb setzen. Die ganze Anlage wird<br />
beim Verlassen des Wagens durch einen Sicherheitsschlüssel<br />
auf Pikett gestellt.<br />
SpezialSicherungen werden auch für Tankdeckel<br />
und Reserverad-Befestigungsschrauben<br />
empfohlen. Für die Reserveräder werden Schrauben<br />
verwendet, die endlos drehen. Die nebenstehenden<br />
Bilder zeigen einige deutsche Schlösser.<br />
A. B.<br />
Erhöhung des thermischen Wirkungsgrades<br />
Es ist eine altbekannte, sowohl praktisch wie<br />
theoretisch leicht beweisbare Tatsache, dass der<br />
thermische Wirkungsgrad durch Erhöhung des<br />
Kompressionsverhältnisses gesteigert werden<br />
kann. Leider verlangen aber hochkomprimierte<br />
Motoren auch Treibstoffe mit höheren Oktanzahlen<br />
(OZ), als sie die heute üblichen Tankstellentreibstoffe<br />
aufweisen. Schon heute ist die<br />
Treibstoffindustrie in der Lage, mit ihren bestehenden<br />
Anlagen rund 20 % ihrer Gesamtproduktion<br />
mit Oktanzahlen von 96 bis 98 herzustellen,<br />
was immerhin auf einige Jahre hinaus<br />
für den Betrieb der neu in den Verkehr gesetzten<br />
Hochkompressionsmotoren genügen würde.<br />
Später müssten dann aber erhebliche Neuinvestitionen<br />
gemacht werden, um die nötigen<br />
Mengen an Treibstoff mit hohen OZ herstellen<br />
zu können, sofern nicht das Problem zuverlässig<br />
und auf wirtschaftlich vernünftige Weise durch<br />
Einspritzung eines Antiklopfmittels (z. B. Vitol<br />
= Wasser + Alkohol 4- Bleitetraäthyl, siehe<br />
« AR » vom 6. Oktober 1948) gelöst werden kann.<br />
Von 1930 bis 1940 hat eine allmähliche Erhöhung<br />
der OZ des Tankstellentreibstoffes von<br />
rund 65 auf 75 stattgefunden, was die Automobilindustrie<br />
in die Lage versetzt hat, das<br />
Kompressionsverhältnis ihrer Motoren von<br />
durchschnittlich 5 :1 auf 6,7 :1 zu erhöhen. Dieser<br />
Erhöhung entspricht aber nur eine Treibstoffersparnis<br />
von rund 14 %, während die oft<br />
erreichte, tatsächliche Treibstoffersparnis (für<br />
gleiche Transportleistung, also bezogen auf 1000<br />
kg Wagengewicht inkl. Zuladung) durchschnittlich<br />
30 % beträgt Zu diesen Ergebnissen haben<br />
.j.]<br />
die Verbesserung der Zfinettrag and dem<br />
Vergasern wesentlich beigetragen.<br />
GUTE RATSCHLAGE<br />
Der Ölwechsel<br />
Oft wird ein Occasionswagen mit den Worten<br />
angepriesen: « Ich habe alle 1500 km das Motorenöl<br />
gewechselt. » Ist dieser Wagen besser im<br />
Schuss als ein anderer mit weniger häufigem<br />
Oelwechsel? Die Vorschriften der Oelfirmen und<br />
Garagen sind sehr verschieden. Wie soll man<br />
sich dabei zurechtfinden?<br />
Das Problem: Schmieröl in einem Automotor<br />
ist der Abnützung und Alterung unterworfen.<br />
Das ständige Auf und Ab der Temperatur,<br />
der Zusatz von halb- oder nicht verbrannten<br />
Benzin/Luft-Gemischüberresten, die sich bei<br />
abgenütztem Motor bildende Oelkohle, schliesslich<br />
sogar auch der kleine Metallabrieb, all dies<br />
verschlechtert die Oelqualität. Aber nicht immer<br />
in gleichem Masse. Ein Wagen, der täglich<br />
mit normaler Geschwindigkeit ohne Unterbruch<br />
seine 200 km fährt, verschlechtert sein Motorenöl<br />
weniger als der Arztwagen, der nach 3 km<br />
wieder anhält, dessen Motor kalt wird, wieder<br />
startet und nach kurzer Fahrzeit anhält. *<br />
Man weiss ferner, dass die Oelindustrie gerade<br />
das Problem der Alterung des Oels und seiner<br />
Oxydierung in den letzten zehn Jahren bearbeitet<br />
hat und Fortschritte erzielte. Die amerikanische<br />
Oelindustrie hat drei Normalkategorien<br />
von Schmieröl geschaffen: 1. Heavy-Duty (HD,<br />
Hochleistungsöl) mit Zusätzen gegen Alterung<br />
und Oxydation, für höchste Beanspruchung geeignet;<br />
2. Premium (Vorzugsöl) mit Zusätzen nur<br />
gegen Oxydation, für mittlere Beanspruchung<br />
geeignet; 3. Regulär (Normal) ohne Zusätze, für<br />
normale Beanspruchung geeignet. Die Klasse 1<br />
(HD) ist dabei die «beste»; die meisten Oelfirmen<br />
haben auch in der Schweiz solche Qualitäten,<br />
oft unter Phantasienamen, auf den Markt<br />
gebracht.<br />
Die Lösung: Wann der Zeitpunkt für<br />
den Oelwechsel im Motor gekommen ist, hängt<br />
also von der Oelqualität und von der Beanspruchung<br />
des Wagens im obgenannten Sinne ab.<br />
Für einen Wagen, der wohl ziemlich schnell,<br />
aber vor allem auf langen, geraden Strecken<br />
gefahren wird und in dem man HD-Oel verwendet,<br />
genügt ein Oelwechsel alle 3000 bis 4000 km.<br />
Im Stadt- und Kurzstreckenbetrieb mit nicht<br />
besonders hervorragendem Oel dagegen sollte<br />
man bis auf 1000 km und ev. noch weniger hinuntergehen.<br />
Für dazwischenliegende Beanspruchungen<br />
geht man entsprechend vor.<br />
Wenn ein Motor etwas Oel braucht, was besonders<br />
bei hoher Geschwindigkeit und nicht<br />
mehr neuer Maschine eine absolut normale Erscheinung<br />
ist, wechselt man das Oel selbstverständlich<br />
dann, wenn gerade ein Nachfüllen notwendig<br />
wäre und fährt nicht noch mit dem alten<br />
Oel weiter. « PS »<br />
Bequem wie ein Luxuswagen<br />
Geräumig wie ein Lieferwagen<br />
Unverwüstlich wie ein Jeep<br />
Der Jeep-Station-Wagon — lieferbar als 4-ZyL,<br />
11 PS, und 6-Zyl., 12 PS - bietet Ihnen Verwendungsmöglichkeiten,<br />
die über den Durchschnitt weit hinausgehen.<br />
Seine breite Karosserie bietet bis zu sieben Personen<br />
Platz; für den Warentransport steht bei<br />
Wegnahme der hinteren Sitzreihe ein Laderaum<br />
von 2,7 m 3 zur Verfügung; sein in über 500000<br />
Exemplaren bewährter Motor gibt dem Fahrzeug<br />
eine Maximalgeschwindigkeit von über hundert<br />
Stundenkilometern; auf beiden Modellen erlaubt<br />
der Schnellgang eine weitgehende Schonung des<br />
Motors und maximale Ausnützung des Brennstoffes;<br />
die Länge von nur 442 cm ermöglicht<br />
wendiges Fahren, und die robuste Bauart und die<br />
ausschliessliche Verwendung von Stahl gewährleisten<br />
eine Unverwüstlichkeit, wie sie für den Jeep<br />
zum eigentlichen Begriff geworden ist.<br />
Der Jeep-Station-Wagon, der erste Station-Wagon,<br />
den es überhaupt gab, wurde vielfach nachgemacht,<br />
ist aber in seiner praktischen Verwendbarkeit nie<br />
erreicht worden.<br />
Jeep<br />
Aaraa: Auto AG., Garage. Aireloi Fratelli Tenconi, Garage. Ascona: Garage Koenig. toset)<br />
Keller AG., Autotransport und Garage. Berat Spiegl & Waber GmbH., Automobile. Berneck, St. G.t<br />
Heinrieh Eggenberger, Garage. La Chaux-de-Fonds: Grand Garage des Montagnes S.A. Churi<br />
l. Doseh, Grand Garage. Davos-Platrt Gebr. Grüger, Central-Garage. Flums, St. G.t Gebr. Juchli,<br />
Garage, fribourgt Autos S.A. Genevet Fratelli Ambrosoli & Co., automobiles. Glarust Carl Enz,<br />
Automobile. Longenthal, BEt Max Moser, Automobile. Lausannet Charles Guyot S.A., Garage<br />
Malley. Locarnot S. A. Fratelli Ambrosoli. Lugano: Descagni-Ferrari, automobili. Luzernt Ernst Epper,<br />
Automobile. Neuchäteh Patthey * Fils, automobiles. St. Gallen. Hans Strasser, Automobile.<br />
Schaan (FL)t Hans Weilemann, Garage. Schleitheim/Schaffhausem Georg Neck, Autos und Traktoren.<br />
Schwyzt Paul Durrer, Garage. Siont Couturier S.A., Garage. Solothurn Ernst Schnetz, Garage.<br />
Thum Hermann Moser, Touring-Garage. Winterthun Henri Roos & Co., Automobile. Wohlen, Aarg.i<br />
Jakob Henggi, Central-Garage. Zug: Auto Kaiser AG., Garage. Zürieht Automobil-Verkaufs-Aktiengesellschaft-Zürieh,<br />
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der vorgeschriebenen Geschwindigkeitsgrenzen, ist auch<br />
das Schmiermittel an der erfolgreichen Beendigung der Einfahrperiode<br />
beteiligt.<br />
Shell X-100 Motor Oil schafft.dafür besonders günstige Voraussetzungen.<br />
Seine hohe Benetzungsfähigkeit bewirkt die Bildung<br />
eines völlig homogenen, zähhaftenden Films auf den bewegten<br />
Metallflächen, der trockene Reibung ausschließt und dem Motor<br />
einen regelmäßigen und weichen Gang verleiht<br />
Shell X-100 wirkt zudem auch als hervorragender Korrosionsschutz<br />
gegen die Angriffe der sauren Verbrennungsprodukte<br />
und des Wasserdampfs, die in einem mit verminderter Geschwindigkeit<br />
laufenden Motor besonders leicht auftreten.<br />
So trägt Shell X-100 Motor Oil dazu bei, den Zweck des Einfahrens<br />
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Nr. 24 - MITTVOCH, 25. MAI »4» AUTOMOBIL REVUE 13<br />
AUTOMOBILTECHNIK<br />
Vom Einfluss der Lenkgeometrie auf die<br />
Fahrzeugstabilität<br />
Eines der schwierigsten Probleme beim Entwurf<br />
einer Radaufhängung ist durch die Forderung<br />
bedingt, dass auch* beim Durchfedern der<br />
Räder die Richtungsstabilität des Fahrzeugs gewahrt<br />
bleiben muss. Dass nur eine einwandfreie<br />
Konstruktion dieser Forderung genügen kann,<br />
soll an einigen Bespielen erläutert werden.<br />
Fig. 1 zeigt eine typische Vorderradaufhängung<br />
mit zwei Dreiecklenkern pro Rad. Die ausgezogenen<br />
Linien im unteren Bildteil zeigen die<br />
Lage der Aufhängung in Ruhe, die Gerade AB<br />
stellt die eine Spurstangenhälfte dar (A = Gelenk<br />
zum Lenkhebel, B = Gelenk zum zentralen<br />
Teil der Spurstange). Im voll durchgefederten<br />
Zustand (gespannte Feder) nimmt die Aufhängung<br />
die gestrichelt gezeichnete Position ein, der<br />
Punkt A rückt nach A'. Dies ist aber nur der<br />
Fall, wenn B als Fixpunkt der Spurstange AB<br />
wirklich im Zentrum der Kreisbahn AA' angeordnet<br />
ist; wäre der Fixpunkt statt dessen in<br />
der Lage C angeordnet, käme der Punkt A nach<br />
A" zu liegen (Kreisbahn AA" entsprechend dem<br />
Kreiszentrum C). Im oberen Grundriss ist zu<br />
sehen, dass durch diesen kleinen Fehler dem<br />
Vorderrad eine gewisse Lenkbewegung erteilt<br />
wird; es tritt eine gewisse Spurveränderung auf.<br />
Verwendet der Konstrukteur ein Lenkgetriebe<br />
normaler Bauart und eine zweiteilige Spurstange<br />
mit ungleich langen Teilen, wie das bei vielen<br />
Konstruktionen der Fall ist, dann kann die<br />
Geometrie nur für eine Fahrzeugseite stimmen,<br />
fig. 1<br />
Verhalten der Dreiecklenker-Aufhängung beim Durchfedern<br />
und dessen Einfluss auf die Lenkung.<br />
1 = Lenkeffekt, 2 «« Sturzveränderung, 3 = gespannte Feder,<br />
4 = statisch belastete Feder, 5 «= Fahrbahn.<br />
während der verschieden lange zweite Spurstangenteil<br />
das gegenüberliegende Rad aus seiner ursprünglichen<br />
Ebene zieht, d. h. ihm eine Lenkbewegung<br />
erteilt, sobald das Rad durchfedert.<br />
Es ist klar, dass z. B. beim Kurvenfahren durch<br />
die Neigung des Fahrzeugs nach der Kurvenaussenseite<br />
eine verschiedene Durchfederung der<br />
gegenüberliegenden Räder auftritt, so dass die<br />
Eigenstabilisierung verloren geht. Es sei noch<br />
erwähnt, dass bei Dreiecklenkern ungleicher<br />
Länge beim Durchfedern des Rades eine Aende-<br />
ii 1—n 8 i—•—i i i<br />
I \lEinzelnd-<br />
|c \~Aufhängung l^*^<br />
I ^ 6|\i \^0!^FohrzeugA<br />
~/^y g | 3 los/efe<br />
fI<br />
f eder f—<br />
f . 11, 2 t|t—Fahrzeug B<br />
— VrH a 'Fh<br />
3/4 1/2 1/4 1/8 0 1/8 1/4 1/3 3/4<br />
— —Nachspur Vorspur -<br />
Fig. 2<br />
Spurveränderung beim Durchschwingen der Vorderfederung<br />
zweier Wagen.<br />
rung des Sturzes auftritt (siehe Fig. 1); falls das<br />
Gelenk B nach vorn oder hinten aus der richtigen<br />
Lage verschoben angeordnet wird, tritt beim<br />
Durchfedern des Rades auch aus diesem Grund<br />
noch eine Lenkbewegung auf, was ebenfalls zur<br />
Unstabilität beiträgt. Abgesehen von dieser Unstabilität<br />
hat eine solche • Selbstlenkung » der<br />
Vorderräder vergrößerten Reifenverschleiss zur<br />
Folge. Fig. 2 zeigt die Spurveränderung, die<br />
durch das Durchfedern der Vorderräder entsteht,<br />
gemessen an zwei verschiedenen Wagen,<br />
Fig. 3 die entsprechenden Sturzveränderungen,<br />
Es ist offensichtlich, dass sowohl die Spurveränderung<br />
wie die Sturzveränderung beim Wagen<br />
A wesentlich grösser sind als beim Wagen<br />
B; weil diese beiden Grossen ausserdem von<br />
dem Betrag der Durchfederung abhängen, ist es<br />
klar, dass die Selbstlenkeigenschaften und die<br />
Eigenstabilität beim Wagen A in unzulänglicher<br />
Weise durch Aenderung der Fahrzeugbelastung<br />
sowie durch Zentrifugalkräfte beim Kurvenfahren<br />
beeinflusst werden. Selbst bei tadelloser<br />
Lenkgeometrie beeinflusst übrigens eine Variation<br />
des Sturzes die Stabilität des Fahrzeugs,<br />
weil nämlich die von einem Pneu übertragbare<br />
seitliche Kraft u. a. direkt von der Grosse des<br />
Sturzes abhängig ist. Die meisten unabhängigen<br />
Radaufhängungen sind so konstruiert, dass beim<br />
Durchfedern des Rades (in die gespannte Stel-<br />
O<br />
Fig.S<br />
Sturzveränderung beim Durchschwingen der Vorderfederung<br />
zweier Wagen.<br />
hing der Feder) der Sturz abnimmt; beim Neigen<br />
des Fahrzeugs in Kurven nimmt aber der<br />
Sturz zu, so dass eine gewisse Kompensation<br />
eintritt Völlige Kompensation lässt sich allerdings<br />
nicht verwirklichen, weshalb z.B zur Reduktion<br />
der Fahrzeugneigung in Kurven die<br />
Torsionsstabilisatoren eingeführt wurden. Leider<br />
wird dadurch die Federung wieder etwas<br />
härter.<br />
Lenkeinflüsse der Hinterachse.<br />
Es ist eine ziemlich verbreitete Ansicht, dass<br />
die Lenkeigenschaften eines Fahrzeugs praktisch<br />
nur von der Vorderradgeometrie beeinflusst<br />
werden; an Hand von Fig. 4 als Schema einer<br />
typischen, starren Hinterachse (Halbelliptikfedern)<br />
kann gezeigt werden, dass die Hinterachsgeometrie<br />
genau so wichtig ist. Beim Durchfedern<br />
beschreibt nämlich das Radzentrum keine<br />
Fig. 4<br />
Schematische Darstellung des Lenkeffektes einer starren Hinterachse<br />
beim Durchschwingen. Compression = gespannte Feder,<br />
Rebound = entlastete Feder. 1 normale Radebene, 2 Radebene<br />
im obersten Punkt des Federweges, 3 Radebene im<br />
untersten Punkt des Federweges.<br />
vertikale Gerade, sondern, }e nach Konstruktion,<br />
irgendeine Kurve BC. Neigt sich nun das Fahrzeug<br />
in der Kurve, so wird auf der einen Seite<br />
die Feder gespannt; in Fig. 4 bewegt sich also<br />
das Radzentrum nach vorn, während auf der<br />
gegenüberliegenden Seite durch Entlastung der<br />
Feder das Radzentrum nach hinten wandert. Die<br />
Hinterachse stellt sich also in bezug auf die<br />
Fahrzeugquerachse schief, so dass der Hinterachse<br />
eine Lenkbewegung erteilt wird. Am geringsten<br />
wird dieser Lenkeffekt, wenn das Zentrum<br />
Z der von der Radmitte 'beschriebenen<br />
Kreisbahn BC in gleicher Höhe wie das Radzentrum<br />
angeordnet ist.<br />
Es ist leicht, einzusehen, dass die endgültigen<br />
-Fahreigenschaften des Fahrzeugs von den<br />
individuellen Eigenschaften der Radaufhängungen<br />
sowie von der Kombination von Vorderund<br />
Hinterradaufhängung abhängen.<br />
Untersteuern, Uebersteuern.<br />
Es sei nochmals erwähnt, dass das Mass der<br />
Eigenstabilität eines Fahrzeugs durch zwei Bezeichnungen<br />
charakterisiert wird: Mit Uebersteuern<br />
bezeichnet man die Eigenschaften<br />
von Aufhängungen, die durch ihren resultierenden<br />
Lenkeffekt eine Abweichung des Fahrzeugs<br />
aus der geraden Fahrt verstärken, also beispielsweise<br />
bei einer Linkskurve die Tendenz haben,<br />
das Fahrzeug in eine noch schärfere Linkskurve<br />
zu zwingen. Aufhängungen solcher Art sind ausgesprochen<br />
nicht eigenstabil.<br />
Mit Untersteuern bezeichnet man eigenstabile<br />
Aufhängungen, also solche, die<br />
bei Abweichungen des Fahrzeugs aus der Geradeausfahrt<br />
die Tendenz haben, das Fahrzeug<br />
wieder in die Gerade zurückzuführen. Hohe<br />
Eigenstabilität verlangt beim Fahren von schnellen<br />
Kurven vom Fahrer grösseren Lenkaufwand<br />
am Lenkrad und oft Mithilfe durch Gaspedal.<br />
Die beim Uebersteuern fehlende Geradeausstabilität<br />
hat, besonders bei hohen Geschwindigkeiten,<br />
zur Folge, dass der Fahrer durch<br />
ständiges Gegensteuern das Fahrzeug führen,<br />
d. h. am Ausbrechen aus der Fahrtrichtung verhindern<br />
muss.<br />
Nicht eigenstabile Fahrzeuge lassen sich<br />
leicht lenken; sie fahren in die Kurve hinein.<br />
(Nach « SAE-Journal •, Bearb. hjb.)<br />
Zur Neutralisierung von Kohlenoiydgas<br />
Die «American Chemical Society» teilt mit,<br />
dass die Herstellung eines Silberpermanganat-<br />
Pulvers gelungen sei, durch das die Wirkung von<br />
Kohlenoxydgas neutralisiert werden könne. Dieses<br />
Pulver kann entweder in Gasmasken oder<br />
freischwebend in Entlüftungs- oder Luftreinigungssystemen<br />
benutzt werden, in denen es in<br />
kurzer Zeit das gefährliche Kohlenoxydgas unschädlich<br />
macht. Nach einer Mitteilung von Dr.<br />
Morris Katz und Sophie Halpern vom «Canadian<br />
Defense Research Board» in Ottawa soll es sich<br />
«hervorragend dazu eignen, Personen gegen hohe<br />
Konzentrationen von Kohlenoxyd in Flugzeugen<br />
und Motorfahrzeugen» zu schützen. E. B.<br />
Alle sind sich darüber einig<br />
ist das schönste und fortschrittlichste<br />
Automobil der Gegenwart<br />
A Ganz verschalte Rider und damit<br />
minimale Beschmutzung des Wagens<br />
Zusammenfassung der Kontrollinstrumente<br />
im « Uniscope j»<br />
o<br />
Einzigartige KHmaanlage, Hehvng I<br />
o Defroster<br />
O Selbsttragende, gerämcMoee Karos*<br />
Serie<br />
K Doppelbett-Vorrichtwig<br />
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Buchs/SG : A. Sulser, Garage<br />
BOIach: A. Schrepfer, Garage<br />
Cham: J. Dogwiler, Garage<br />
Chart M. Commlnot, Muansentr.
14 AUTOMOBIL REVUE MtmrocH, 25. MAI IM» - Nr. 24<br />
Einige verhütete Mordfälle<br />
Diese Ueberschrift liest sich höchst blutrünstig.<br />
Dass soll sie auch. Denn ich möchte doch<br />
der Freude des gewöhnlichen Automobilisten<br />
Ausdruck darüber geben, dass ein amerikanischer<br />
Fabrikant seine neuen Modelle mit einer<br />
LENKRADSPLITTER<br />
Von « Cerberus ».<br />
Lederpolsterung, am Armaturenbrett versieht,<br />
damit die armen Passagiere beim plötzlichen<br />
Bremsen nicht gegen Spitzen, Ecken und Kanten,<br />
sondern gegen etwas Weiches geworfen<br />
werden.<br />
Die amerikanische Aerztegesellschaft hat sich<br />
kürzlich darüber ausgelassen, dass die heutigen<br />
Autos so viele Unfallgefahren aufwiesen; und ein<br />
Arzt hat einen Wagen skizziert, der weniger gefährlich<br />
für seine Insassen wäre. Diese Ideen<br />
sind höchst wertvoll; aber gerade so wertvoll erscheint<br />
mir die Stellungnahme eines Engländers,<br />
der meint, Unfälle auf Ueberlandstrassen würden<br />
erst dann wirklich selten werden, wenn man<br />
das Prinzip der Eisenbahnen, nämlich die getrennte<br />
Spur für jede Fahrrichtung, nicht nur<br />
auf einigen wenigen Autobahnen, sondern allgemein<br />
übernehmen würde. Aber wer kann solche<br />
Strassen bezahlen?<br />
Chrom — einmal nicht als Blechschmuck<br />
Die meisten Fahrer haben sich heute daran<br />
gewöhnt, die verchromten Teile eines Wagens<br />
als unvermeidliche Kinkerlitzchen zu betrachten<br />
(wenn nur die Fabrikanten, Konstrukteure und<br />
vor allem die «Industrial Designers» auch schon<br />
soweit wären!). Chrom wird aber auch als Bestandteil<br />
mancher legierten Stähle verwendet<br />
und hat für den Autobau keine geringe Bedeutung.<br />
Manchmal aber ist es nicht angängig, ein<br />
Teil gänzlich aus Chromstahl herzustellen, da<br />
man dessen grössere Ilärte nicht durch und<br />
durch, sondern vielleicht nur an der Oberfläche<br />
zu erhalten wünscht. Dafür hilft dann eben das<br />
Verchromen der Oberfläche. Von verchromten<br />
Zylinderbohrungen hat man schon gehört; recht<br />
gute Resultate zur Bekämpfung der raschen Zylinderabnützung<br />
erzielt man aber schon mit<br />
dem Verchromen des obersten Kolbenringes.<br />
Bekanntlich hängt ja von der Beschaffenheit dieser<br />
unscheinbaren Teile nicht nur die Motorleistung,<br />
sondern auch der Benzin- und Oelverbrauch<br />
sowie die Motorlebensdauer sehr stark<br />
ab. Die Haupteigenschaft eines Kolbenringes, die<br />
man verlangen muss, ist eine dauernde Federkraft;<br />
er sollte sich immer mit dem gleichen,<br />
nicht zu starken, aber auch nicht zu schwachen<br />
Druck an die Zylinderwand anschmiegen. Bekanntlich<br />
ist die Abnützung der Zylinder am<br />
oberen Ende am grössten; durch den Einbau<br />
verchromter oberster Kolbenringe, die mir vom<br />
Werk ausnahmsweise für Versuchszwecke zur<br />
Verfügung gestellt wurden, konnte ich die Intervallen<br />
zwischen dem Ausbohren meines Motors,<br />
die eine Zeitlang sehr kurz waren, bedeutend<br />
vergrössern.<br />
Ohne Glanz<br />
Selbstverständlich sehen verchromte Kolbenringe<br />
nicht etwa so hochglanzpoliert aus wie eine<br />
fabrikneue Stoßstange oder ein Kühlergitter.<br />
Eine vollständig glatte Oberfläche der Ringe, wie<br />
übrigens auch anderer verchromter Motorteile,<br />
wäre gar nicht erwünscht. Im Gegenteil sollen<br />
die natürlicherweise vorhandenen mikroskopisch<br />
kleinen Poren als Taschen für das Schmiermittel<br />
dienen; und beim Verchromen kommt es gerade<br />
darauf an, dass diese Taschen bestehen bleiben<br />
und nicht etwa verdeckt werden. Wenn das Verchromen<br />
richtig ausgeführt wird, so wird die<br />
eigentliche, mit der Zylinderbohrung in Kontakt<br />
stehende Fläche der Ringe härter, und diese Oelporen<br />
bleiben länger bestehen. Das Verchromen<br />
ist ein Verfahren, das man genau studiert haben<br />
muss; mit den nötigen Einrichtungen aber, die<br />
nicht sehr kompliziert sind, können Fabriken<br />
wie grössere Reparaturbetriebe gute Erfahrungen<br />
machen.<br />
Die Stop-Strasse<br />
Ich kann eigentlich nicht begreifen, dass man<br />
um die Stop-Strasse so lange Zeit gerungen hat.<br />
Sie ist die beste und billigste Versicherung vor<br />
Unfällen an Kreuzungen. Wenn man sie einführt,<br />
muss sie auch für Velofahrer gelten, und<br />
zwar besonders an jenen gefährlichen Stellen,<br />
wo unsere Pedalkünstler in* vollem Schuss ein<br />
Gefälle hinab- und in die Kreuzung hineinfahren.<br />
In Zürich scheint die Stop-Strasse nichts<br />
Neues zu sein; einer meiner Freunde, der die<br />
Autoprüfung von mehr als fünfzehn Jahren<br />
machte, erzählte mir, dass ihm vom Fahrlehrer<br />
eingedrillt worden sei, bei allen gefährlichen<br />
Kreuzungen einen «Sicherheitshalt» einzuschalten<br />
und dass er beim Missachten dieser Regel an<br />
der Prüfung durchgefallen wäre.<br />
Der Automobilist im Autocar<br />
Letzte Woche hatte ich Gelegenheit, eine<br />
grössere Ueberlandreise in einem Luxus-Autocar<br />
zu machen. Ich genoss sie ganz besonders,<br />
schaute mir die Landschaft an, hörte den höchst<br />
aufregenden Gesprächen meiner Mitreisenden<br />
zu und beobachtete ganz besonders die Fahrweise<br />
unseres guten Chauffeurs. Wir unterhielten<br />
uns über die Unterschiede im Fahren von<br />
Personenwagen und Omnibussen, wir spassten<br />
über seinen «Auto-Union-Rennwagen» (der Car<br />
hatte den Motor im Heck); er zeigte mir, wie<br />
sein Vielganggetriebe gut zu schalten war, bis<br />
es einmal tüchtig kratzte und ich ihn fragte, ob<br />
er auch für die obligatorische Zahnarztversicherung<br />
für Autos, sei. Darauf schwieg er. War er<br />
mir wohl böse?<br />
An der eben verflossenen Mustermesse hat<br />
der schweizerische Werkbund in einer Sonderschau<br />
die «gute Form» in vielen Applikationen<br />
gezeigt. Darunter figurierte auch ein edles Cabriolet<br />
'eines schweizerischen Karossiers, worin,<br />
immer nach dem Prospekt des Werkbundes, die<br />
«Erkenntnisse der besseren Luftschlüpfrigkeit<br />
mit dem Bedürfnis nach nicht allzu grossen Karosserien<br />
verbunden sind». Das Cabriolet ist<br />
glücklicherweise viel schöner als dieser Satz.<br />
LITERATUR<br />
Ein schlüpfriges Ding:<br />
1948 mit englischen Augren<br />
The Motor Yearbook 194 9. By Laurence<br />
Pomeroy und R. L. de Burgh Walkerley,<br />
Temple Press Ltd., London, ca. Fr. 12.—.<br />
Zwei bekannte englische Automobil] ournalisten<br />
und Redaktionsmitglieder des « Motor » in<br />
London geben in einem sorgfältig und einwandfrei<br />
redigierten, mit prächtigen Photographien<br />
illustrierten Buch einen Ueberblick über den<br />
englischen Automobilismus des letzten Jahres.<br />
Neben den neuen englischen Wagen wird auch<br />
das Sportgeschehen ausgiebig beackert, so dass<br />
sowohl der technisch wie der sportlich Interessierte<br />
zu seinem Recht kommt. Eine Uebersicht<br />
über die Prüfungsberichte, die in der erwähnten<br />
Publikation erscheinen, vermittelt eine<br />
zahlenmässige Zusammenfassung über die Fahrleistungen<br />
der meisten Produkte der englischen<br />
Autoindustrie. Eine technische Betrachtung der<br />
Konstruktionstendenzen schält die hauptsächlichen<br />
Fortschritte dieser Fahrzeuge klar heraus,<br />
wobei die kritische Grundeinstellung der<br />
Autoren dem Werk besonderen Wert verleiht.<br />
Den Sportler interessieren schliesslich die tabellarisch<br />
geordneten Resultate der wichtigsten<br />
Rennen sowie summarische Berichte über deren<br />
Verlauf.<br />
Lagerberechnungen bei Wechselbelastung<br />
Zylindrische Gleitlager bei instationärer<br />
Belastung. Von Dr. Hanns<br />
Herbert Ott, Mitteilung Nr. 7 aus dem Institut<br />
für Thermodynamik und Verbrennungsmotorenbau<br />
an der ETH (Diss.), Verlag Leemann Zürich.<br />
Fr. 10.50.<br />
Ueber die Probleme der Lagerberechnung<br />
gibt es eine grosse Zahl von theoretischen Arbeiten.<br />
Ihre Resultate sind mit guter Ueberein--<br />
Stimmung experimentell nachgeprüft. Aber theoretische<br />
wie experimentelle Untersuchungen befassen<br />
sich fast ausnahmslos mit dem Problem<br />
des stationär belasteten Lagers, obwohl die Fälle<br />
von Lagern mit wechselnder Last sehr zahlreich<br />
sind und man nicht erwarten kann, dass sich<br />
das Verhalten des Lagers auf Grund einer mittleren<br />
Belastung erfassen lässt. Die vorliegende<br />
Arbeit leistet einen Beitrag zur Schliessung<br />
dieser Lücke von der theoretischen Seite her:<br />
sie ermittelt den zeitlichen Verlauf von Druck,<br />
und resultierender Kraft im Fall einer völlig<br />
allgemeinen vorgegebenen Bewegung des Wellenzentrums.<br />
Sie löst ferner das umgekehrte<br />
Problem, d. h. sie bestimmt die Bahn des Wellenmittelpunktes,<br />
wenn die auf den Zapfen<br />
wirkende Kraft einen zeitlich vorgeschriebenen<br />
Verlauf besitzt.<br />
KONDENSATORS LASTER-ECKE<br />
Drei Fliegen auf einen Schlag<br />
Kleinwagen haben verschiedene Nachteile.<br />
Erstens haben langbeinige Fahrer keinen Platz.<br />
Zweitens wird man so weit unten von den<br />
Scheinwerfern der Grossen auch in der Abblendstellung<br />
geblendet. Drittens soll die Sicht nicht<br />
immer perfekt sein. Deshalb hat Kondensator<br />
für diese Modelle eine neue Sitzweise erfunden,<br />
die diese Schwierigkeiten behebt.<br />
Zur Pflege des Jeeps.<br />
Handbuch über Pflege und Bedienung<br />
des Willys Universal Jeep.<br />
Von E. A. Campolongo, 42 S., Verlag A. Mösler,<br />
Zürich.<br />
Da der Universal-Jeep wie auch sein kriegerischer<br />
Bruder oft in den Händen von automobiltechnischen<br />
Laien seinen Dienst versehen<br />
muss, hat Emil Campolongo, der sich für die<br />
Einführung dieser Fahrzeuge stark eingesetzt<br />
hat, ein einfaches, brauchbares Büchlein geschrieben,<br />
das die wichtigsten Unterhaltsarbeiten,<br />
die auch vom Nichtfachmann ausgeführt<br />
werden können, klar und leichtverständlich erläutert.<br />
Auch die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten<br />
des Universal-Jeep auf der Strasse<br />
und in der Landwirtschaft werden darin behandelt.<br />
Die Dieselmotoren.<br />
Fonctionnement et entretien des<br />
moteurs Diesel. Von Orville L. Adams, ins<br />
Französische übersetzt von H. Borzer. Ca. 330 S.<br />
Verlag Dunod Editeur, Paris.<br />
Diese französische Bearbeitung eines bekannten<br />
amerikanischen Handbuches über die Grundlagen,<br />
den Aufbau und den Unterhalt der Dieselmotoren<br />
enthält eine grosse Anzahl von Erfahrungsangaben<br />
aus der Praxis und vermittelt<br />
dem Leser gute Grundkenntnisse über die<br />
Gleichdruck-Verbrennungsmaschine für Fahrzeuge.<br />
Die am Schluss der einzelnen Kapitel<br />
wiedergegebenen Fragebogen ermöglichen dem<br />
aufmerksamen Leser, zu prüfen, ob er den reichen<br />
Stoff verdaut hat. Die Hinweise auf die<br />
Konstruktion und den Unterhalt beziehen si h<br />
auf ausländische, teilweise aber auch in der<br />
Schweiz verbreitete Dieselmotoren.<br />
der modernste und doch vornehme englische 10 PS Wagen<br />
Mit diesem neuesten Modell schuf die Rootes-Gruppe den vornehmen<br />
europäischen Serienvvagen von Morgen. Ein geglückter<br />
Kompromiss zwischen der breiten Gestalt der Amerikaner und der<br />
schlichten Bauart, wie man sie bei den englischen Klassenvvagen<br />
gewohnt" ist. Die Linienführung von bestechender Einfachheit<br />
und Eleganz wird durch eine bis ins letzte durchdachte und<br />
mit viel Geschmack ausgearbeitete Innenausstattung ergänzt.<br />
Länge 442 cm, Breite 178 cm, Höhe 165 cm.<br />
Strassenhaltung und Fahrkomfort: Vorderradaufhängung mit<br />
Dreieck-Querlenkern und Schraubenfedern. Sehr tiefe Aufhängung<br />
der Ganzstahl-Karosserie (17 cm Bodenfreiheit).<br />
Breite gewölbte Windschutzscheibe mit zurückgesetzten<br />
Seitenpfosten, grosses, gewölbtes<br />
Rückfenster. Grosser Kofferraum (146 cm<br />
breit). Schiebedach. Burman-Lenkgetriebe mit<br />
variablem Übersetzungsverhältnis bei starkem<br />
Radeinschlag (ermöglicht das Parkieren auf<br />
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25. Mai <strong>1949</strong><br />
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Eine vierstöckige Überführung<br />
Vor mehr als einem Jahre war der Gedanke<br />
an einen 1000-Dollar-Wagen begraben worden.<br />
Heute feiert er wieder seine Auferstehung. Obwohl<br />
von einer Sättigung des Marktes im Augenblick<br />
noch keine Rede sein kann, ist die Industrie<br />
etwas vorsichtiger geworden. Mit Ausnahme<br />
von Wagen der ausgesprochenen Luxusklasse<br />
und einiger grösserer Modelle sowie jener<br />
von Aussenseitern sind Autos immer noch nicht<br />
leicht zu haben. Auf die beliebtesten Wagen<br />
muss das Publikum nach wie vor Monate warten.<br />
Aber im Augenblick sieht es doch ganz so<br />
aus, als ob auch hier die Verhältnisse sich früher<br />
oder später ändern würden, und für diesen Fall<br />
will die Automobilindustrie gerüstet sein. Wenn<br />
nicht mehr die Erhältlichkeit, sondern der Preis<br />
eines Wagens beim Verkauf die Hauptrolle<br />
spielt, dann kann ein billiger Wagen einen teureren<br />
aus dem Felde schlagen. Und deshalb haben<br />
die Gerüchte von der bevorstehenden Massenfabrikation<br />
neuer billiger Modelle eine etwas<br />
festere Form angenommen.<br />
Bekanntlich hatten Ford und General Motors<br />
unmittelbar nach dem Kriege Pläne für<br />
einen 1000-Dollar-Wagen fertiggestellt. Als sich<br />
herausstellte, dass ohne Rücksicht auf den Preis<br />
jeder Wagen verkäuflich war, dachten die<br />
Werke nicht daran, sich selbst zu unterbieten;<br />
die Pläne blieben auf dem Papier. Aber es<br />
wurde weiter daran gearbeitet. Heute erfährt<br />
man, dass<br />
Ford und General Motors in der Lage wären,<br />
gegebenenfalls in wenigen Monaten die<br />
Massenherstellung billiger Modelle aufzunehmen.<br />
Wie billig diese Wagen sein könnten und ob sie:<br />
tatsächlich die magische 1000-Dollar-Grenze er- :<br />
reichen, das weiss ausserhalb der Werke kein<br />
Mensch. Man nimmt an, dass die neuen, billigen<br />
Wagen ungefähr die Dimensionen des Ford<br />
Vedette und des australischen GM Holden besitzen<br />
werden; den Holden könnten, nach zuverlässiger<br />
Schätzung, die GM-Werke in den USA<br />
auf dem Wege, der Massenproduktion,für rund<br />
1100 Dollar auf den Markt bringen.<br />
Auch Chrysler hat sich mit dem Problem des<br />
billigen Wagens befasst, ist aber, wie es den Anschein<br />
hat, auf eine andere Lösung verfallen.<br />
Anstatt einen radikal neuen Wagen einfacherer<br />
Konstruktion herzustellen, bringt Chrysler verkleinerte<br />
Ausgaben seiner Standardmodelle auf<br />
den Markt, und zwar schon heute. Der neue<br />
dreisitzige «kleine > Dodge gleicht dem normalen<br />
Dodge fast in allen Einzelheiten, nur beträgt<br />
sein Radstand 115 Zoll, d.h. 8 Zoll weniger<br />
als das Standardmodell. Ebenso ist der « kleine »<br />
Plymouth mit einem Radstand von 111 Zoll um<br />
7 Zoll kürzer als sein grösserer Namensvetter.<br />
Der neue Plymouth kostet fob Detroit 1295 Dollar,<br />
liegt also zwar immer noch erheblich über<br />
der 1000-Dollar-Grenze, ist aber wesentlich billiger<br />
als die Standardmodelle der drei Grossen.<br />
Kaiser, heute der viertgrösste amerikanische<br />
Autofabrikant, hat schon 1948 angekündigt, er<br />
werde « zur rechten Zeit » mit einem kleinen<br />
Wagen herauskommen. Mehrere Varianten eines<br />
Wagens, der einen Radstand von etwa 100 Zoll<br />
hat (also noch 6 Zoll kürzer ist als der Ford<br />
Vedette) sind bereits über das Zeichenbrettstadium<br />
hinausgekommen. Wahrscheinlich-wartet<br />
Kaiser nur auf das Signal von GM oder Ford,<br />
um den «kleinen Kaiser» zu lancieren. Sein<br />
Verkaufspreis ist heute natürlich noch nicht bekannt.<br />
Besonderes Interesse erweckt eine Neukonstruktion,<br />
die überraschenderweise nicht von<br />
einem der Werke, sondern von der Ingenieurund<br />
Forschungsabteilung der Automobilarbeitergewerkschaft<br />
UAW entworfen worden ist. Die<br />
Fachleute innerhalb dieser Gewerkschaft haben<br />
in monatelanger Arbeit einen Wagen entworfen,<br />
der wahrscheinlich sechs, möglicherweise auch<br />
vier Zylinder besitzt, etwa 2000 Pfund (900 kg)<br />
wiegt, einen Radstand von 105 Zoll und eine Gesamtlänge<br />
von 170 Zoll hat und mit einer Gallone<br />
(4,5 Liter) Benzin mehr als 25 Meilen<br />
Um den 1000-Dollar-Wagen<br />
(Von unserem New-Yorker Korrespondenten)<br />
(40 km) zurücklegen kann. Es steht nicht fest,<br />
ob es der Gewerkschaft gelingen wird, einen<br />
Fabrikanten für die Herstellung eines solchen<br />
Wagens zu gewinnen. Wohlgemerkt: Die Neukonstruktion<br />
existiert vorläufig nur auf dem<br />
Papier. Und in Anbetracht der Schwierigkeiten,<br />
den Schritt von der Planung zur Massenherstellung<br />
zu tun, ist es verständlich, dass die Konstrukteure<br />
mit feiner Ironie ihrem Wagen den<br />
Namen « A Motor Car Named Desire » gegeben<br />
haben. Der « Sehnsucht »-Wagen soll jedenfalls<br />
nicht mehr als 1000 Dollar kosten.<br />
Verhältnismässig still geworden ist es um<br />
den Playboy. Nach den letzten Meldungen ist die<br />
Gesellschaft von dem Gedanken abgekommen,<br />
einen Wagen für 1000 Dollar auf den Markt zu<br />
bringen. Statt dessen will sie den Preis um mehrere<br />
hundert Dollar erhöhen. Vom psychologischen<br />
und geschäftlichen Standpunkt aus hätten<br />
sie sich kaum einen schlechteren Augenblick<br />
für diese Ankündigung aussuchen können.<br />
Selbst wenn der Playboy Mitte des Jahres lanciert<br />
werden sollte, wird er der dannzumal oder<br />
nur etwas später zu erwartenden Konkurrenz<br />
der drei Grossen und Kaisers kaum gewachsen<br />
sein. Von einem Wagen wird zunächst Grosse<br />
verlangt und, wenn man die nicht bekommen<br />
kann, Solidität in Form und Aufmachung. Wäre<br />
der Playboy programmgemäss im vorigen Jahre<br />
herausgekommen, dann wäre er auch gekauft<br />
worden, denn damals gab es ja kaum Wagen<br />
auf dem freien Markt. Je länger die Produktion<br />
hinausgeschoben wird, um so ungünstiger gestalten<br />
sich seine Aussichten. Es gibt bereits<br />
Leute, die bezweifeln, dass der Playboy jemals<br />
zur Welt kommen wird, und die glauben, dass er,<br />
wenn er erscheint, eine Totgeburt sein wird.<br />
Bei allen diesen Erwägungen darf man zwei<br />
Dinge nicht vergessen. Erstens spricht man immer<br />
von einem « 1000-Dollar-Wagen », als ob es<br />
sich hierbei um eine unveränderliche mathematische<br />
Grosse handelte. Aber 1000 Dollar<br />
heute entsprechen mutatis mutandis nur 500<br />
Vorkriegsdollar. Nun scheint zwar die Kaufkraft<br />
des Dollars nicht noch weiter abzusinken, aber<br />
ein Fabrikant, der z.B. vor drei Jahren einen<br />
1000-Dollar-Wagen plante, hat seine Kalkulationen<br />
inzwischen dutzendfach umstossen müssen.<br />
Das Publikum hat eisern an seiner Forderung<br />
nach dem J,000-Dollar-Wagen festgehalten;<br />
Löhne und sonstige Kosten waren inzwischen<br />
sehr starken Schwankungen unterworfen. Kein<br />
Wunder, dass die Werke bei allem Interesse für<br />
billige Neukonstruktionen die tatsächliche Herstellung<br />
dieses Autos immer noch herausgeschoben<br />
haben.<br />
Diese Zurückhaltung hat aber noch einen<br />
zweiten Grund. Am treffendsten brachte ihn<br />
Die nebenstehende Abbildung zeigt die Einzelheiten<br />
einer der modernsten Strassenüber-<br />
Fuss breiten Einbahnstrassen, auf denen der<br />
Das • Erdgeschoss» besteht aus zwei je 26<br />
führungen der USA, die gegenwärtig an der Fahrverkehr in entgegengesetzter Richtung verläuft.<br />
Auf dem zweiten Stockwerk sind zwei<br />
Kreuzung zweier grosser Ausfallstrassen (des<br />
Hollywood Parkway und des Arroyo-Seco Parkway)<br />
in Los Angeles angelegt wird. Da bisher streifen voneinander getrennt. Das dritte Stock-<br />
dreispurige Strassen durch einen schmalen Gras-<br />
derartige Bauwerke nicht existieren, wurde zunächst<br />
ein Miniaturmodell gebaut, das zwar das vierte ähnlich wie das zweite, nur dass hier<br />
werk ist ähnlich konstruiert wie das erste, und<br />
ziemlich kompliziert aussieht, aber seinen Hauptzweck<br />
erfüllt: Es lässt erkennen, dass der Auto-<br />
Alle vier Stockwerke zusammen sind 21 m hoch.<br />
breitere Grasstreifen die Fahrbahnen trennen.<br />
verkehr sich störungsfrei abwickeln kann. Als Baumaterial wird Eisenbeton benützt, und die<br />
Die Ueberführung ersteht am Schnittpunkt Baukosten belaufen sich nach einer vorläufigen<br />
zweier Hauptverkehrsadern. Die eine mündet Schätzung auf rund 1 300 000 Dollar. Vom städtebaulichen<br />
Gesichtspunkt aus gilt das .Bauwerk<br />
direkt in das Geschäftsviertel, die zweite verläuft<br />
quer dazu. Es kam vor allem darauf an, als vorbildlich, und wenn es sich so bewährt,<br />
den Verkehr zu beschleunigen, d. h. die früher wie die Fachleute voraussagen, dann werden<br />
an dieser Stelle üblichen Verkehrsverstopfungen ähnliche vierstöckige Ueberführungen wahrscheinlich<br />
auch in anderen Teilen der USA ent-<br />
zu beseitigen und gleichzeitig dafür zu sorgen,<br />
dass jeder Fahrer jederzeit in jeder beliebigen stehen. ' .. e.b.<br />
Richtung abbiegen kann. Für die Lösung dieser<br />
Aufgabe erwies sich eine einzige vierstöckige<br />
(Photo: The American City)<br />
Konstruktion als das zweckmässigste.<br />
Diorama -« Strassenkreuzung »<br />
(Zu den untenstehenden Bildern)<br />
Charles E. Wilson, der Präsident von GM, zum<br />
Ausdruck.<br />
Nach Wilson besteht in den USA überhaupt<br />
kein Bedürfnis für einen billigen Wagen,<br />
denn kein billiger neuer Wagen könne so gut<br />
sein wie die Hunderttausende von ein- und<br />
zweijährigen Autos, die in normalen Jahren vom<br />
Publikum gegen die letzten Modelle eingetauscht<br />
werden. Ein Amerikaner, der nur 1000 Dollar<br />
für einen Wagen ausgeben wolle, kaufe sich<br />
keine neue Miniaturausgabe, sondern einen ausgewachsenen<br />
Wagen, dem ein oder zwei Jahre<br />
Betrieb nichts geschadet hätten und mit dem<br />
sich kein Käufer zu genieren brauchte.<br />
Ernst Behrendt.<br />
Im Rahmen der General-Motors-Ausstellung,<br />
die im April in Detroit stattfand, wurde ein<br />
interessantes dreidimensionales Diorama gezeigt,<br />
bei dem man dem Publikum den Wechsel vor<br />
Augen führte, der sich an einer typischen amerikanischen<br />
Strassenkreuzung' im Laufe der<br />
letzten 47 Jahre vollzogen hat. Die Vorführung<br />
verband akustische und optische Effekte miteinander,<br />
ähnlich wie bei einem • stummen » Film,<br />
den die Stimme eines Ansagers begleitete. Zunächst<br />
wurde die Strassenkreuzung in der Gemeinde<br />
. « Pleasant Corners » vorgeführt, wie sie<br />
im Jahre 1902 aussah: Ein paar verstreute Häuser,<br />
Lehmwege mit tiefen Furchen, ein kleiner<br />
Laden und eine Dorfschmiede. Dann, während<br />
der Ansager weitersprach, versanken die Häuser<br />
und Wege und machten etwas moderneren Behausungen<br />
und einem Weg Platz, auf dem ein<br />
vorsintflutliches Auto (Modell 1903) dahergondelte.<br />
Jede halbe Minute trat ein neuer Wechsel<br />
der. Landschaft ein; aus den Wegen wurden<br />
gerade Strassen; die Strassen wurden gepflastert,<br />
dann asphaltiert; die Dorfschmiede verwandelte<br />
sich zu einer Gasfabrik und, im letzten IJild,<br />
mauserte sich das Modell 1902 zu einem Modell<br />
<strong>1949</strong> durch. Dutzende von synchronisierten Motoren<br />
Hessen die Landschaftsteile nach unten<br />
« kippen >, während ihre moderneren Gegenstücke<br />
auftauchten; und als die Vorführung beendet<br />
war, hatten die Zuschauer in zwanzig<br />
dreidimensionalen Bildern und zehn Minuten<br />
den charakteristischen Wandel der amerikanischen<br />
Landschaft seit der Jahrhundertwende<br />
miterlebt. Das Diorama erwies sich als eine derartige<br />
Attraktion, dass General Motors beschlossen<br />
hat, es auf eine Wanderausstellung durch<br />
die USA zu schicken und in Dutzenden von<br />
Städten vorzuführen.<br />
Das Schicksal der englischen<br />
Exportoffensive in den USA<br />
(Von unserem New-Yorker Korr.)<br />
Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird die<br />
englische Exportoffensive, die im vorigen Jahr in<br />
Gang kam und zu Beginn dieses Jahres ihren<br />
Höhepunkt in der Internationalen Autoausstellung<br />
in New York fand, ihr Ziel nicht erreichen.<br />
Fast unmittelbar nach Schluss, der Ausstellung<br />
begann die Nachfrage nach ausländischen Wagen<br />
im allgemeinen und nach englischen im besonderen<br />
rapid abzunehmen. Im vorigen Jahre<br />
exportierte England 24 475 Autos nach den USA,<br />
d.h. mehr als 2000 pro Monat. Im Januar <strong>1949</strong><br />
betrug die englische Ausfuhr noch 1328 Wagen;<br />
im Februar sank sie auf 697; im März erreichte<br />
sie nur 350. Zeichen eines bevorstehenden Aufschwungs<br />
sind nicht zu verspüren.<br />
Die Gründe liegen auf der Hand. Vor allem<br />
ist es jetzt in den USA viel leichter geworden,<br />
ein neues Auto zu kaufen; nur bei ganz wenigen<br />
Modellen muss man noch mit Wartefristen rechnen<br />
und Aufgelder bezahlen. Ferner scheint es<br />
den Engländern nicht gelungen zu sein, das traditionelle<br />
Vorurteil der Amerikaner gegen ausländische<br />
Wagen zu überwinden, ein Vorurteil,<br />
das teils ästhetische, teils praktische Gründe hat:<br />
Der englische Mittel- und Kleinwagen entspricht<br />
nun einmal nicht dem amerikanischen Schönheitsideal,<br />
und selbst wenn dies der Fall wäre,<br />
würde man immer noch fürchten, im Notfalle<br />
kein Ersatzteil zu bekommen. Diese Befürchtung<br />
ist jedenfalls in den amerikanischen Großstädten<br />
völlig unbegründet; sie wirkt sich aber in einem<br />
immer stärker spürbar werdenden Widerstand<br />
gegen ausländische Wagen aus.<br />
Wesentlich ist auch die Preisfrage. Die Engländer<br />
haben es nicht leicht, wenn sie mit den<br />
heutigen amerikanischen Preisen konkurrieren<br />
wollen. Beispielsweise liegt der billigste Austin<br />
nur wenig unter dem Verkaufspreis der belieb-<br />
Links:<br />
Amerikanische Landschaft.um<br />
die Jahrhundertwende.<br />
Rechts :<br />
Die Landschaft modernisiert<br />
sich — die Häuser c kippen ><br />
nach unten.<br />
•«•»''V \PfPt «P
18 AUTOMOBIL REVUE MITTWOCH, 25. »AI <strong>1949</strong> - Nr. 24<br />
testen amerikanischen billigen Wagen, und wenn<br />
der Amerikaner dafür ein paar Dollar mehr<br />
zahlt, dann hat er nicht nur « more car >, d.h.<br />
einen grösseren und vielleicht auch bequemeren<br />
Wagen, sondern er besitzt auch ein Objekt, das<br />
beim Ankauf des nächsten Wagens einen wesentlich<br />
höheren Tauschwert hat. Besonders hart traf<br />
es England, dass fast sämtliche amerikanischen<br />
Autofabriken jetzt ihre Preise ermässigt haben.<br />
Hierdurch wurden die Briten ebenfalls zu Reduktionen<br />
gezwungen. Und obwohl sie absolut<br />
und relativ grösser sind als bei den Amerikanern,<br />
haben sie bisher den scharfen Rückgang der<br />
Nachfrage nicht aufhalten können. Um nur ein<br />
Beispiel anzuführen: Der Austin Atlantic A-90,<br />
der kürzlich auf der Piste von Indianapolis ein<br />
paar Dutzend Rekorde für serienmfissig hergestellte<br />
Wagen verbesserte, ist um nicht weniger<br />
als 1000 Dollar im Preise herabgesetzt worden<br />
und kostet jetzt 2975 Dollar. Dennoch sind die<br />
Käuferscharen bisher ausgeblieben.<br />
Ueber die neue, nicht gerade glückliche Preispolitik<br />
im tschechoslowakischen Automobilwesen<br />
wurde bereits berichtet («AR» Nr. 4 und 10). Bekanntlich<br />
hatte man zweierlei Preise für Motorfahrzeuge<br />
und für Benzin eingeführt: Astronomisch<br />
hohe für freie Waren und relativ niedrige<br />
für an Bezugsscheine gebundene Waren. Da<br />
infolge der unsinnig überhöhten Preise so gut<br />
wie keine Wagen verkauft wurden, entschloss<br />
man sich, ab 1. April neue Preise zu bestimmen,<br />
die leicht über den bisherigen Bezugsscheinpreisen,<br />
aber bedeutend unter den früheren<br />
«freien» Preisen liegen. Die vier Personenwagentypen,<br />
die zur Zeit in der Tschechoslowakei<br />
verkauft werden, kosten nunmehr: Aero Minor<br />
200 000 Kcs., Skoda-Tudor 300 000 Kcs., Tatraplan<br />
400 000 Kcs. und der 87 Tatra 600 000<br />
Kcs. Letzterer wird allerdings im Inland nicht<br />
mehr verkauft und ist ausschliesslich für den<br />
Export bestimmt. Alle Wagen sind frei erhältlich<br />
und weder an Bezugsscheine noch an Fahrbewilligungen<br />
gebunden.<br />
Die Nachfrage nach Motorfahrzeugen ist<br />
enorm. Unmittelbar nach der Neuregelung konnten<br />
die Fabriken prompt ab Lager liefern; jetzt<br />
muss der Kunde wiederum einige Zeit warten.<br />
Genaue Verkaüfsziffern liegen augenblicklich<br />
noch nicht vor, da die Meldungen aus allen<br />
Kreisen des Staates erst gesammelt werden müssen,<br />
doch ist die Zentralverkaufsstelie mit dem<br />
augenblicklichen Stand zufrieden. Etwa die<br />
hat das Problem bei Talfahrten gelöst, fleiebe<br />
1 Bremswirkung wie beim 4-Takt-Motor. Patent angemeldet.<br />
Einfache Konstruktion.<br />
Kein Leistungsabfall<br />
Keine Gase im Wagen<br />
Motor geschonter<br />
Geräuschlos<br />
TSCHECHOSLOWAKEI<br />
Obwohl das Propagandaburo der englischen<br />
Society of. Motor Manufacturers and Traders,<br />
das jetzt in New York besteht, diese Verhältnisse<br />
in Abrede stellt, knüpft der englische Autoexport<br />
gute Erwartungen nicht an den Wagen für die<br />
Masse, auf den man noch vor wenigen Monaten<br />
seine Hoffnungen gesetzt hatte, sondern an das<br />
Auto, das sich an die Elite verkaufen lässt — die<br />
Leute, die entweder einen Luxuswagen oder<br />
einen zweiten Wagen kaufen wollen. Naturgemäss<br />
kann man hier nicht auf hohe Absätze<br />
rechnen. Die Zahl der Käufer, die 19 000 Dollar<br />
für einen Rolls Royce oder auch nur 4600 Dollar<br />
für einen Jaguar oder 3495 Dollar für einen Sunbeam-Talbot<br />
ausgeben können oder wollen, ist<br />
recht beschränkt Seitdem billigere amerikanische<br />
Wagen wieder erhältlich sind, hat auch der<br />
Austin A 40 für 1520 Dollar einiges von seiner Anziehungskraft<br />
verloren. Wenn sich billige Wagen<br />
überhaupt durchsetzen, dann wahrscheinlich<br />
nur jene, die von den Amerikanern selbst geplant<br />
und vielleicht einmal gebaut werden, e. b.<br />
Richtige oder falsche Preispolitik?<br />
(Von unserem Prager Korr.)<br />
Die Motorbremse für<br />
DKW-WAGEN<br />
Bedienung durch Hebel beim Steuerrad<br />
Preis der Bremse eineefiaut Fr.'tSÖ.— + Wuel<br />
Hälfte der Produktion wird im Inland abgesetzt,<br />
die andere exportiert. Im übrigen verteilt sich<br />
die Nachfrage ziemlich gleichmässig auf'die einzelnen<br />
Typen. Interessant ist die Verschiebung<br />
in den Käuferschichten. Die Arbeiter kaufen in<br />
der Regel Motorräder; Aerzte (die einzigen freiberuflich<br />
Tätigen, die noch Geld haben) interessieren<br />
sich meist für die Aero-Minor- und<br />
Skoda-Wagen, während der Tatraplan gewöhnlich<br />
von nationalisierten Betrieben, von Ministerien,<br />
Korporationen und öffentlichen Institutionen<br />
gekauft wird. Der Privatmann, vor allem<br />
der Gewerbetreibende, ist kaum mehr in der<br />
Lage, sich ein Automobil zu erstehen; es reicht<br />
da meist höchstens für ein Motorrad.<br />
Entgegen immer wiederkehrenden Gerüchten,<br />
dass auch der Benzinpreis eine Aenderung erfahren<br />
soll, wurde an kompetenter Stelle erklärt,<br />
das bisherige System (rotes Lastwagenbenzin für<br />
12, Bezugsscheinbenzin für 18 und freies Benzin<br />
für 60 Kcs. pro Liter) habe sich bewährt und<br />
bleibe beibehalten (1 sFr. entspricht nach dem<br />
offiziellen Nationalbankkurs ungefähr 12 Kcs.).<br />
Die Lage in der TreibstoffVersorgung hat sich<br />
etwas gebessert, die Zuteilungen wurden um<br />
etwa 10 % erhöht, sind aber immer noch sehr<br />
knapp. Für die Sommermonate ist indessen eine<br />
weitere Verbesserung der Zuteilungen vorgesehen.<br />
Auf der Verwendung billigen Lastwagenbenzins<br />
in Personenwagen stehen sehr strenge<br />
Strafen: Jeder Liter roten Benzins, das im Tank<br />
eines Personenwagens vorgefunden wird, kostet<br />
den Sünder Kcs. 590.— (etwa sFr. 50.—) Busse.<br />
Hat also jemand auch nur 10 Liter im Tank,<br />
dann muss er dafür Kcs. 5900.— berappen, eine<br />
Summe, die dem Monatseinkommen eines Beamten<br />
in gehobener Stellung entspricht. Rotes<br />
Benzin mit Tierkohle zu entfärben, hat sich als<br />
Versuch mit untauglichem Mittel erwiesen, da<br />
die Strassenkontrollen den Schwindel durch eine<br />
einfache chemische Reaktion aufdecken können.<br />
Infolge des ausserordentlich hohen Benzinpreises<br />
sieht man in der letzten Zeit wieder mehr Fahrzeuge<br />
mit Treibgasantrieb. Auch der Generatorbetrieb<br />
dürfte wieder langsam zu Ehren kommen;<br />
zumindest deutet diese Tendenz ein ausführlicher<br />
Artikel an, der im offiziellen Organ<br />
des Automobilclubs erschienen ist und die Vorteile<br />
des Betriebes mit festen Kraftstoffen preist<br />
Angeblich ist ein Netz von Generatorgas-Tankstellen<br />
geplant; dazu sollen Servicestationen für<br />
Holzgaswagen errichtet werden. Generatorfahrzeuge<br />
wurden hier während der deutschen Okkupation<br />
stark forciert; sie haben sich aber —<br />
im grossen ganzen gesehen — nicht bewährt und<br />
sind gleich nach dem Kriege fast völlig verschwunden.<br />
Es bleibt nun abzuwarten; ob man<br />
hierzulande gezwungen sein wird, auf diese nicht<br />
sehr glückliche Lösung zurückzugreifen.<br />
Fachleute, die über die neue Wagen- und<br />
Treibstoffpreispolitik befragt wurden, äusserten<br />
sich skeptisch über die Zukunftsaussichten des<br />
tschechoslowakischen Automobilwesehs. Man<br />
dürfe sich — so argumentieren sie — nicht durch<br />
die momentan ausverkauften Lager und durch<br />
das grosse Interesse in den Kreisen der Käufer<br />
täuschen lassen. Auch die erhöhten Umsätze in<br />
freiem Benzin seien kein Beweis für die Richtigkeit<br />
der jetzigen Preispolitik, sondern nur eine;<br />
saisonbedingte Erscheinung. Wenn die erste Begeisterung<br />
über die Möglichkeit des freien Kaufs<br />
von Wagen und Treibstoff verflogen sein und<br />
kühlen rechnerischen Ueberlegungen Platz machen<br />
werde, dürfte die grosse Ernüchterung<br />
kommen, und die massgebenden Stellen werden<br />
sich entweder entschliessen müssen, die Preise<br />
zu senken oder auf den Eingang der Steuern aus<br />
den überhöhten Preisen zum Grossteil zu verzichten.<br />
Ing. E.W.<br />
Tschechoslowakische Bauteile-Industrie<br />
Die Tschechoslowakei war vor dem Kriege<br />
auf dem Gebiete der Motor- und Kraftfahrzeugbauteile<br />
alles eher denn autark, vor allem was<br />
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und einbaufertige Aggregate anbetrifft. Die<br />
tschechoslowakischen Fahrzeuge wurden hauptsächlich<br />
mit deutschen Bauteilen (in erster Linie<br />
von Bosch und der Deutschen Vergaser-Ges,.<br />
= Solex) ausgerüstet, in geringerem Umfang<br />
noch mit Erzeugnissen Von Scintilla und von<br />
Marelli.<br />
Seither haben sich die Verhältnisse grundsätzlich<br />
gewandelt, wie die Abschlusszahlen der<br />
tschechoslowakischen Industrieproduktion im<br />
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Jahre 1948 beweisen, denen wir folgende Angaben<br />
entnehmen (wobei in Klammern der Prozentsatz<br />
der Erfüllung des Plansolls für 1948<br />
aufgeführt ist):<br />
Stückzahl % d. Plansolls<br />
Lichtmaschinen 39 522 (100)<br />
Anlassermotoren 27 734 (126)<br />
Zündspulen 73 171 (152)<br />
Zündverteiler 28 660 (113)<br />
Zündkerzen 1324 000 ( 80)<br />
Einspritzpumpen 96071 (113)<br />
Einspritzdüsen 149 695 (125)<br />
Die Produktion war somit schon sehr ansehnlich<br />
und gewährte zweifellos schon zum Teil<br />
auch die Möglichkeit eines Exportes. Bedauerlicherweise<br />
gibt es keine Vorkriegs-Vergleichsziffern<br />
auf diesem Gebiete, die zahlenmässig<br />
richtige Erkenntnisse vermitteln könnten. Ausser<br />
Zweifel steht, dass die Deutschen nach der<br />
Besetzung der Tschechoslowakei, vor allem in<br />
den Kriegsjahren, selbst die Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen haben, dass sich die tschechoslowakische<br />
Motorfahrzeugindustrie später in<br />
der Beschaffung der notwendigen Bauteile unabhängig<br />
machen konnte und bald imstand sein<br />
wird, den deutschen Produktionsfirmen ernste<br />
Konkurrenz auf freien Märkten zu bereiten. Die<br />
Deutschen legten eine ganze Zahl von «Ausweichbetrieben<br />
» nach der Tschechoslowakei;<br />
sie lieferten den tschechischen Unternehmen<br />
auch die notwendigen Maschinen und Vorrichtungen<br />
zur Aufnahme dieser Produktion. Ebenso<br />
steht es fest, dass die Industrialisierung der<br />
Tschechoslowakei nach 1945 sehr stark vorwärtsgetrieben<br />
und die Erzeugungskapazität auf<br />
nahezu allen Gebieten gesteigert wurde.<br />
SPANIEN<br />
Fünf Motorfahrzeuge auf 1000 Einwohner<br />
Geradezu paradiesische Zustände müssen für<br />
Fussgänger in Spanien herrschen, wenn man den<br />
mit einiger Verspätung bekanntgegebenen .Bestandeszahlen<br />
für 1947 trauen darf, denen zufolge<br />
zu diesem Zeitpunkt im Lande des Caudillo<br />
129 860 grösstenteils überalterte Motorfahrzeuge<br />
in Verkehr standen. Im einzelnen handelt<br />
es sich um 61 396 Personenwagen, 42 457 Lastwagen,<br />
2885 Lieferwagen, 6828 Autobusse, 9180<br />
Motorräder und 802 Spezialfahrzeuge, zu denen<br />
noch weitere 6312 Vehikel kommen, die weder<br />
Fisch noch Vogel sind und sich praktisch bei<br />
keiner der erwähnten Kategorien einreihen lassen.<br />
Am stärksten motorisiert ist die Provinz<br />
Barcelona mit 22 579 Fahrzeugen, so dass hier<br />
auf je 1000 Einwohner immerhin 11,1 Automobile<br />
entfallen. An zweiter Stelle finden wir<br />
die Provinz Madrid mit 17 408 Motorwagen und<br />
-rädern, was einer Fahrzeugdichte von 11 «fo entspricht.<br />
Von sämtlichen übrigen Provinzen weisen<br />
nur noch die Vizcaya, die Balearen, Sevilla,<br />
Valencia und Guipüzcoa einen Bestand von mehr<br />
als 4000 Fahrzeugen auf, wobei die zuletzt genannte<br />
Provinz in bezug auf die Dichte mit<br />
14,1 %o den Rekord schlägt. Am meisten verbreitet<br />
ist mit 21 020 Fahrzeugen Ford; der zweite<br />
bis vierte Platz wird von Chevrolet (13 776),<br />
Citroen (11049) und Fiat (10 705) eingenommen.<br />
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Nr. 24 - MJTTVOCH, 15. MAI <strong>1949</strong> AUTOMOBIL REVUE 19<br />
FRANKREICH<br />
Eine Schönheitsklinik für Automobile<br />
Die neue Service-Station Shell .Tecalemit in Paris<br />
Im Herzen des 8. Arrondissements der französischen<br />
Hauptstadt, mitten im «Quartier chic»,<br />
in einer Nebenstrasse der Champs Elysfes, haben<br />
die Direktionen der französischen Shell-Gesellschaft<br />
und der Konstruktionsfirma Tecalemit<br />
ihre bereits vor dem Krieg bestehende Service-<br />
Station wieder eröffnet und betreiben sie in erweiterter<br />
und modernisierter Form.<br />
Wir betreten einen regelrechten Schönheitsund<br />
Prüfsalon für Personenwagen mit einheitlicher,<br />
sauberer Innenausstattung und neuartiger<br />
Beleuchtung. Wie die Betriebsgemeinschaft in<br />
ihrem Prospekt bescheiden bemerkt, hat man es<br />
zwar nicht mit der «plus belle Station de France»<br />
zu tun, aber ihr Korrespondent, der die Einrichtung<br />
besichtigt und sie in Vollbetrieb sah, darf<br />
bestätigen, dass sie mit dem modernsten Werkzeug<br />
ausgerüstet ist und dass ihr ein qualifiziertes<br />
Personal zur Seite steht.<br />
Jeder Wagen wird am laufenden Band (siehe<br />
unsere Bilder) gewaschen, getrocknet, entstaubt<br />
und vollständig neu geschmiert. Daran schliesst<br />
sich eine Kontrolle des Motors, der elektrischen<br />
(Spezialbericht unseres Pariser Korrespondenten)<br />
Anlage und besonders der Batterie, die Reinigung<br />
der Zündkerzen und, wenn nötig, selbstverständlich<br />
auch das Aufpumpen der Pneus.<br />
Reinigung und Schmierung dauern nach dem,<br />
was wir selbst feststellten, höchstens eine Viertelstunde.<br />
Nach diesem sogenannten «Autoshampoing»<br />
wird das Fahrzeug, sofern sein Besitzer<br />
Wert darauf legt, noch auf Hochglanz aufpoliert<br />
und dann, von einem «Untersuchungsbulletin»<br />
in Kartenform begleitet, an die mechanisch-elektrische<br />
Prüfstation weitergefahren.<br />
Während der Schmierung des Wagens, die auf<br />
einem der üblichen Lifte erfolgt, hat ein Fachmann<br />
die mechanischen Organe auf Herz und<br />
Nieren geprüft; dann werden mit besonderen<br />
Apparaten allfällige vom Kunden gemeldete<br />
elektrische Pannen festgestellt und gegebenenfalls<br />
beseitigt. Diese «Detection electrique» erfolgt<br />
an einem Kontrollpult, von dem aus mit<br />
Hilfe einer Reihe spezieller Apparate Mängel der<br />
Batterie, der Zündspule, der Kabel, des Kondensators<br />
sowie der Pumpen festgestellt werden<br />
können.<br />
Die fünf Brücken, auf denen die Wagen geschmiert werde*, Hechts die Schmierolbaiterien.<br />
Die sogenannte «Radiographie» defekter<br />
Zündkerzen wird in Rekordzeit mittels des sog.<br />
«Spark Plug» durchgeführt; dieser Apparat rei.<br />
nigt nicht nur automatisch jede Zündkerze, sondern<br />
gestattet einwandfrei festzustellen, ob sie<br />
einen normalen Zündfunken abgibt.<br />
Die neue Station will aber weder eine Garage<br />
noch eine Reparaturwerkstatt sein. Sie soll keinem<br />
Pariser Garagisten oder Automechaniker<br />
irgendwelche Konkurrenz machen. Ihre Fachleute<br />
sind «Auto-Doktoren». Sie erteilen Ratschläge<br />
und beheben zwar kleine, sofort sichtbare<br />
und spürbare Schäden, verweisen aber im<br />
übrigen die Wagenbesitzer an die zuständigen<br />
Vertreter und Grossgaragen. Immerhin ist alles<br />
bis zum äussersten durchorganisiert. Die Automobilisten<br />
können, während ihr Fahrzeug überholt<br />
wird, in komfortablen Warteräumen Fachzeitschriften<br />
studieren, Korrespondenz erledigen,<br />
telephonieren, ja gegebenenfalls sogar Briefe<br />
diktieren. Demnächst wird den Kunden, die nach<br />
einer langen Fahrt etwa ebenso verstaubt wie<br />
ihre Wagen in Paris eintreffen, eine besondere<br />
Duschkabine zur Verfügung stehen.<br />
In der Vollsaison, bei schönem Wetter und<br />
Stossverkehr werden in der Station durchschnittlich<br />
30—40 Wagen pro Tag behandelt. Sie<br />
hat zwar technisch amerikanisches Format, ihr<br />
Kundendienst atmet aber durchaus den Geist<br />
der traditionellen französischen Höflichkeit. Paris<br />
darf auf diese Neuerung stolz sein. wbg.<br />
Das Reinigung-, Trocknung*- und Entstaubungs-Fliessband.<br />
Marius Berliet f<br />
Wie die französische Presse meldet, ist der<br />
ehemalige Generaldirektor und Begründer der<br />
Berliet-Automobilwerke in Lyon, Marius Berliet,<br />
in Cannes, wo er zurückgezogen lebte, sich<br />
aber noch mit konstruktivem «Basteln» befasste,<br />
im Alter von 83 Jahren verstorben.<br />
In Lyon 1866 geboren, begann Berliet seine<br />
industrielle Laufbahn in der Textilbranche, eröffnete<br />
dann aber eine kleine Werkstatt, in der<br />
er 1895 sein erstes «Motortandem» konstruierte.<br />
In der Folge entwickelte sich dieser Kleinbetrieb<br />
zum späteren Umfang der Grosswerke und die<br />
bei Berliet fabrizierten Personen- und Lastwagen,<br />
insbesondere die Schwergewichte mit<br />
Dieselantrieb, sicherten dem Unternehmen, das<br />
nach wie vor unter der persönlichen energischen<br />
und autoritären Leitung von Marius Berliet und<br />
seiner Söhne stand, Weltruf. Insbesondere trugen<br />
die Berliet-Werke während des ersten Weltkriegs<br />
zur Versorgung der alliierten Armeen mit<br />
Fahrzeugen und Kampfwagen bei.<br />
Im zweiten Weltkrieg wurden die Berliet-<br />
Werke von den Deutschen requiriert und gezwungen,<br />
für den Bedarf der Wehrmacht zu arbeiten,;<br />
darüber hinaus aber scheinen der alte<br />
Berliet und seine Söhne auch die deutschen Besetzungsbehörden<br />
unterstützt zu haben, weshalb<br />
das Unternehmen selbst nach der Befreiung<br />
unter Zwangsverwaltung gestellt wurde, wbg.<br />
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AUSTRALIEN<br />
Australien als Antomarkt<br />
Der Präsident der Exportabteilung von<br />
Chrysler, C. B. Thomas, von seinen Besuchen des<br />
Genfer Salons her in der Schweiz kein Unbekannter<br />
mehr, ist nach Australien abgeflogen,<br />
um die. künftigen Absatzmöglichkeiten au£ diesem<br />
grossen und stets noch wachsenden Markt<br />
zu studieren. Seiner Auffassung nach stellt Australien<br />
einen ausgezeichneten Automobilmarkt<br />
dar, dessen Aufnahmefähigkeit sowohl für Personen-<br />
wie für Lastwagen hoch eingeschätzt<br />
werden darf. Gegenwärtig verzeichnet es einen<br />
Gesamtbestand von rund einer Million Fahrzeugen,<br />
d. h. rund 30 % mehr als vor dem Krieg.<br />
DEUTSCHLAND<br />
BMW-Produktion in Eisenach<br />
In den BMW-Werken in Eisenach (russisch<br />
besetzte Zone), wo von jeher alle BMW-<br />
Wagen gebaut wurden, arbeitet rnan eifrig an<br />
der Entwicklung neuer Modelle, die noch im<br />
Laufe dieses Jahres in Serie gehen. Neben der<br />
viertürigen Limousine 10/55 PS, Modell 340,<br />
welche am Brüsseler Salon dieses Jahres erstmals<br />
gezeigt wurde, hat die Fabrik auch das<br />
2—4plätzige Cabriolet, Typ 327, 10/55 PS, wieder<br />
in das Bauprogramm aufgenommen. Das Modell<br />
321, wovon schon eine grössere Anzahl zum Import<br />
in die Schweiz gelangte, wird weiterhin<br />
fabriziert. BMW Eisenach verspricht wieder sehr<br />
interessant zu werden.<br />
Steigende Auloproduklion im 1. Quartal <strong>1949</strong><br />
Die Automobilproduktion des Vereinigten<br />
Wirtschaftsgebietes hat sich im März <strong>1949</strong> gegenüber<br />
dem Vormonat bei allen Fahrzeugarten<br />
weiter erhöht. Insgesamt wurden im Monat<br />
März 12101 Automobile gegenüber 10 265 im<br />
Vormonat hergestellt.<br />
Die Verteilung der Gesamtproduktion auf die<br />
einzelnen Fahrzeugarten sowie die Produktionssteigerung<br />
im 1. Quartal <strong>1949</strong> sind in nachstehender<br />
Uebersicht wiedergegeben:<br />
Ins-<br />
Fahrzeugart Jan. Febr. März gesamt<br />
Personenwagen 4 774 5 181 6 128 16 083<br />
Liefer-u. Lastwagen 4 043 4 039 4 743 12 825<br />
Omnibusse und<br />
Trolleybusse 181 161 209 551<br />
Industrietraktoren 251 240 255 746<br />
Landwirtschaftstraktoren<br />
692 644 766 2 102<br />
Gesamtproduktion<br />
im 1. Quartal 9 941 10 265 12101 32 307<br />
Im 1. Quartal <strong>1949</strong> erreichte somit der Gesamtausstoss<br />
an Automobilen mit 32 307 Einheiten<br />
rund das 3>4iache des 1. Quartals 1948,<br />
das eine Produktion von 9436 Stück verzeichnet<br />
hatte. W. F.<br />
ENGLAND<br />
Erweiternngsplane bei Ford in Dagcnham<br />
Während der nächsten Jahre wird die Ford<br />
Company in Dagenham mehr als 10 Mill. Pfund<br />
für die Erweiterung ihrer Anlagen, die Anschaffung<br />
neuer Maschinen und die Verbesserung der<br />
Ausrüstung aufwenden. Dieser Ausbau erweist<br />
sich mit Rücksicht auf bevorstehende Modellwechsel,<br />
die Ausweitung des Produktionsprogramms<br />
und die wachsende Nachfrage nach Ersatzteilen<br />
als notwendig.<br />
Wie der Geschäftsbericht der Gesellschaft<br />
hervorhebt, stand das vergangene Jahr im Zeichen<br />
einer Rekordproduktion, wobei mit Einschluss<br />
der Traktoren 153115 Fahrzeuge die<br />
Werke verliessen. Auch die Exporte erreichten<br />
einen neuen Höchststand.<br />
Jaguar-Exporte nach den USA<br />
Die erste Lieferung von Z%-Liter-Jaguar-<br />
Sportwagen nach den Vereinigten Staaten wird<br />
im Juni abgehen. Wie man sich erinnert, hat das<br />
englische Werk für diesen neuen Typ, den<br />
XK-120,. Hunderte von Bestellungen aus den<br />
USA erhalten.<br />
Der 100 OOOste Austin A 40<br />
In einer am 10. Mai in den Longbridge-Werken<br />
gehaltenen Ansprache erklärte der Direktor<br />
der Austin Motor Co., dass seit der Einführung<br />
des Austin A 40 vor 18 Monaten 100 000 Exemplarje<br />
dieses Modells produziert worden seien.<br />
Gewinnrückgang bei Morris<br />
Der Reingewinn der Morris Motors für das<br />
am 31. Dezember endende Geschäftsjahr 1948<br />
verzeichnet mit 1 513 000 £ einen Rückgang gegenüber<br />
dem vorhergehenden Jahr, das einen<br />
Nettoerlös von 2 650 000 f erbrachte.<br />
ITALIEN<br />
Bedeutende Produktionserhöhung<br />
im 1. Quartal <strong>1949</strong><br />
Die Tätigkeit der italienischen Automobilindustrie<br />
im ersten Quartal <strong>1949</strong> ist gekennzeichnet<br />
durch eine Produktionssteigerung, die sich<br />
im Durchschnitt aller Fahrzeugkategorien und<br />
im Vergleich mit der Parallelperiode 1948 auf<br />
rund 33 % beziffert. Im einzelnen ergibt sich<br />
dabei folgendes Bild:<br />
1948 <strong>1949</strong><br />
Stück Stück<br />
Personenwagen 9 676 13 332<br />
Lieferwagen 2 289 3124<br />
Lastwagen (mittlere) 522 501<br />
Lastwagen (schwere) 636 388<br />
Autobusse (mittlere) 179 125<br />
Autobusse (schwere) 40 259<br />
Total 13 342 17 729<br />
Stand der Gesamtausstocs im Jftrracr aof 4647<br />
Einheiten, so erhöhte er sich im Februar «tif<br />
5798, um im März weiter auf 7294 anzusteigen.<br />
Von dieser Aufwärtsbewegung machen indessen<br />
die Lastwagen und die mittleren Autobusse eine<br />
Ausnahme, die sich daraus erklärt, dass hier die<br />
Nachfrage namentlich aus dem Inland bei allmählicher<br />
Annäherung an den Sättigungspunkt<br />
zu sinken beginnt Dafür ist bei den Personenwagen<br />
und die Lieferwagen ein um so stärkerer<br />
Produktionsaufschwung eingetreten, der dort<br />
fast 38 %, hier 36,5 % erreicht.<br />
Gleichzeitig hat auch der Export eine Ausweitung<br />
um durchschnittlich 34,5 % erfahren;<br />
3397 Fahrzeuge (gegen 2525 im 1. Quartal 1948)<br />
gelangten zur Ausfuhr.<br />
Zur Herabsetzung des italienischen Benzinpreises<br />
Die italienische Regierung gibt schrittweise<br />
den Vorstössen der Automobilverbände nach,<br />
heisst es übereinstimmend zur neuerlichen geringfügigen<br />
Benzinpreissenkung von 115 auf 110<br />
Lire. Zu Beginn des Jahres betrug der Benzinpreis<br />
noch 118 Lire je Liter. Die Fachkreise meinen<br />
dazu, dass diese Preissenkungen nicht auf<br />
einen Abstrich am überhöhten Steueranteil des<br />
Fiskus zurückzuführen sind, sondern auf eine<br />
tatsächliche Senkung der Gestehungskosten bei<br />
den italienischen Raffinerien. Der Steueranteil<br />
am italienischen Benzinpreis beträgt demzufolge<br />
weiterhin 72 Lire pro Liter.<br />
Wie vorauszusehen war, gibt sich die italienische<br />
Automobilwirtschaft mit der geringen<br />
Benzinpreissenkung, der eine entsprechend bescheidene<br />
Verbilligung der übrigen Treib- und<br />
Brennstoffe parallel läuft, nicht zufrieden. Die<br />
Forderungen, worüber die «AR» schon verschiedentlich<br />
berichtete, laufen auf einen Benzinpreis<br />
von 85 bis maximal 90 Lire hinaus.<br />
SCHWEDEN<br />
Der schwedische Fahrzeugpark zu Beginn <strong>1949</strong><br />
An der Jahreswende 1948/<strong>1949</strong> standen in<br />
Schweden 179 090 Personenwagen, 6343 Autobusse,<br />
74 446 Lastwagen und 158 111 Motorräder,<br />
also total 417 990 Motorfahrzeuge im Verkehr.<br />
Im Vergleich mit dem Bestand am 1. Januar<br />
1948 zeigt die Statistik einen Zuwachs um 39 413<br />
Fahrzeuge, und gemessen an der Bestandeszahl<br />
Ende 1939 ist eine Steigerung um 58 874 Einheiten<br />
zu verzeichnen. U. H.<br />
Rekordproduktion der Volvowerke 1948<br />
Die schwedischen Volvowerke haben im vergangenen<br />
Jahr 11151 Motorfahrzeuge im Wert<br />
von 125 Millionen Kronen herausgebracht. Die<br />
Gesamtproduktion 1947 belief sich auf 9758 Einheiten.<br />
Von dem kleinen Modell Volvo PV 444 haben<br />
jetzt 3500 Stüc^k die Fabrik verlassen. In letzter<br />
Zeit ist die Monatsproduktion dieses Modells auf<br />
200 Wagen gestiegen, währenddem das Werk im<br />
Herbst vorigen Jahres nur eine solche von 100<br />
Wagen in Aussicht genommen hatte. U. H.<br />
USA<br />
Auch Austin setzt seine Preise in den USA herab<br />
Um der Konkurrenz zu begegnen und den<br />
A.bsatz zu fördern, hat die Austin Motor Co. die<br />
LETZTE SPOBTNACIIRICHTEBr<br />
Grosser Preis ron Brüssel<br />
Ein Sie* von Villoresi (Ferrari 2000)<br />
(J. L-Spezlalbericht)<br />
Im Grossen Preis von Brüssel, der am Samstag<br />
nach der Formel 2 zum Austrag gelangte und 15 Zwelllterwagen<br />
und ein 500-cm J -Kompressorfahrzeug<br />
(Surva-Speciale mit abgeändertem Fiat-Motor.) am<br />
Start sah, gewann Gigi Villoresl sein erstes Rennen auf<br />
Ferrari. Er und sein Markenkollege Cortese übernahmen<br />
vom Start weg entschlossen die Führung, wobei<br />
sie sich einen spannenden Zweikampf lieferten, in dessen<br />
Verlauf Villoresl mit 149,134 km/h die Rundenbestzeit<br />
fuhr. In der 35. von total 64 Runden war es jedoch<br />
um Cortese geschehen. Dem Auspuffrohr seines Wagens<br />
entwich ein verdächtiger weiss-blauer Oelqualm, so<br />
dass Cortese zu den Boxen dirigiert wurde, wo die<br />
Mechaniker einen Oelleitungsdefekt feststellten. Die<br />
Verteidigung der Farben des Werkes von Maranello<br />
blieb somit im zweiten Teil des Rennens Villoresi allein<br />
überlassen, der mit vier Runden Vorsprung auf den<br />
Zweitplacierten als Sieger durchs Ziel ging.<br />
Die einzige Konkurrenz bildeten für die Ferrari-<br />
Leute lediglich Gordini junior und Scaron auf Simca,<br />
die jedoch den Rennveriauf zu keinem Zeitpunkt Irgendwie<br />
zu beeinflussen vermochten. Dagegen sprach<br />
schon die Anlage der Strecke, die sich praktisch aus<br />
zwei Geraden von 2,3 km Länge zusammensetzte.<br />
Gleichwohl gaben sich die Franzosen keineswegs etwa<br />
kampflos geschlagen, forcierten sogar über Gebühr, so<br />
dass Gordini bereits in der 8. und Soaron In der 20.<br />
Runde liegen blieben, Scaron übrigens in einem Augenblick,<br />
da er die Italiener noch nicht aus seinem Blickfeld<br />
verloren hatte.<br />
Aussei- diesen vier Hauptgegnern gingen acht mehr<br />
oder weniger abgeänderte B. M. W., vom Typ 328, ins<br />
Treffen, die um den 5. bis 3. und schliessllch sogar um<br />
den 2. Platz kämpften, als sich die Reihen unter den<br />
Favoriten zu lichten begannen. Es war aber unvermeidlich,<br />
dass diese teilweise schlecht vorbereiteten<br />
Wagen nur wenig ausrichten konnten und immer wieder<br />
an den Boxen erschienen. Einzig der Amerikaner<br />
Orley auf einem Meteor Monoposto und der Belgier<br />
Cornet auf einem Veritas mit Ponton-Karosserie fuhren<br />
ein einigermassen regelmässiges Rennen, wobei<br />
sich Orley dem Belgier schlussendlich als klar überlegen<br />
erwies, nachdem es diesem nach zwei Drittel der<br />
Distanz gelungen war, bis auf neun Sekunden an den<br />
Amerikaner heranzukommen.<br />
Als «lever de rideau» brachte der belgische<br />
« 500er »-Club ein Rennen über acht Runden zur Durchführung,<br />
an dem sich Aston (mit einer Zeit von<br />
19' 14,8" für die 37,6 km lange Strecke) und Parker<br />
(19' 26,9") in den Cooper-Doppelsieg teilten.<br />
Resultate des FormeI-2-Rennens<br />
(64 Runden — 300,8 km)<br />
1. Villoresl, Italien Ferrari 2000 2:11' 17,9"<br />
= 137,283 km/h<br />
2. Orley, USA Meteor 2000 60 Runden<br />
3. Cornet, Belgien Veritas 2000 60 Runden<br />
i. Michelet, Frankreich Cisitalia 1100 52 Runden<br />
5. Pilette, Belgien B. M. W. 2000 52 Runden<br />
6. Claes, Belgien Veritas 2000 51 Runden<br />
7. Legros Legros Sp6clale 48 Runden<br />
8. Otterbein, Frankreich Surva 500 K 37 Runden<br />
9. Berte, Frankreich Berte Speciale 34 Runden<br />
Preise für ihre Wagen auf dem nordamerikanischen<br />
Markt um 75—200 Dollar reduziert.<br />
USA brachten im April 580 000 Wagen hervor<br />
Der Ausstoss der amerikanischen Automobilindustrie<br />
im April <strong>1949</strong> erreichte mit 580 000<br />
Wagen einen neuen Monatsrekord für die Nachkriegszeit.<br />
Damit stellt sich die Produktion des<br />
ersten Drittels des laufenden Jahres auf 1 914 000<br />
Fahrzeuge, was gegenüber 1948 eine Steigerung<br />
um \\y 2 % bedeutet Während dieser Zeit rollten<br />
1 486 000 Personenwagen und 428 000 Lastwagen<br />
und Autobusse vom Fliessband. Für sich allein<br />
betrachtet lag die Erzeugung im April um 100 000<br />
Stück oder 23 % höher als im selben Monat 1948.<br />
DER AUTO-INDEX <strong>1949</strong><br />
ist ein vollständiges Verzeichnis und Nachschlagewerk der Personenund<br />
Lastwagenbesitzer der Schweiz und Liechtensteins.<br />
In Zusammenarbeit mit den kantonalen Automobilbureaus ist er auf<br />
Ende 1948 abgeschlossen und enthält<br />
Name, Beruf und Adresse von rund 130000 Besitzern von<br />
Personen- und Lastwagen in der Reihenfolge der kantonalen<br />
Kontrollnummern<br />
So können Sie von der Nummer irgendeines immatrikulierten Personen- oder<br />
Lastwagens aus mit grösster Leichtigkeit den Besitzer feststellen. Dass derartige<br />
Ermittlungen aus dem Verhalten der Fahrer leider sehr oft notwendig<br />
sind, wird jeder regelmässige Fahrer bestätigen. Der «Auto-Index» erspart<br />
Ihnen in solchen Fällen weiteren Aerger und Zeitverlust<br />
Viele Geschäftsleute benützen den « Auto-Index » aber ausserdem zu Werbezwecken,<br />
sind doch die Automobilbesitzer in der Mehrzahl kaufkräftige Privatpersonen<br />
oder Firmen.<br />
Der < Auto-Index » wird immer mehr zum unerlässlichen Hilfsmittel — wie ein<br />
Adressbuch, wie ein Telephonbuch.<br />
Wec ist dec tBedteec?<br />
Wie oft schon ist Ihnen der plötzliche Wunsch aufgetaucht, den Namen des<br />
Besitzers oder auch der Besitzerin eines besonders auffallenden Wagens<br />
zu erfahren? Und haben Sie nicht auch schon Lust gehabt, sich mit einem<br />
die gleiche Marke fahrenden Wagenbesitzer, der Sie unterwegs durch ein<br />
kurzes Zeichen gegrüsst hat, Gber bestimmte Eigenheiten und Details Ihres<br />
Wagens zu unterhalten?<br />
Solche Wünsche können mit Leichtigkeit befriedigt werden durch den<br />
«AUTO-INDEX» <strong>1949</strong><br />
Der « Auto-Index » kann bestellt werden bei den Buchhandlungen oder direkt beim<br />
Verlag. Die Lieferung muss in der Reihenfolge des Bestellungseinganges erfolgen.<br />
Wir empfehlen deshalb, Ihre Bestellung sofort aufzugeben.<br />
Bestellschein (in offenem Couvert nur 5 Rp. Porto)<br />
Senden Sie sofort nach Erscheinen Ex. «AUTO-INDEX» 194? per Nachnahme<br />
zum Preise von Fr. 15.— pro Expl. {+ Wust).<br />
Adresse:<br />
Verlag Hallwag, Abteilung Autotouristik, Bern<br />
Benutzen Sie den nebenstehenden Bestellschein.
+TA<br />
AUTOMOBIL REVUE •ITTWCniH- 3S. wm IM» - Hr. 2*<br />
1. Schweizerische Radio-Peil-Fuchsjagd<br />
wie wir bereits in der letzten Nummer der<br />
•AR* kurz berichtet haben, fand Sonntag, den<br />
15. Mai <strong>1949</strong> von Bern aus die I. Schweiz. Radio-<br />
Peü-Fuchsjagd statt. Sie wurde organisiert von<br />
der USKA (Union Schweiz. Kurzwellen-Amateure)<br />
in Zusammenarbeit mit der Sektion Bern<br />
des ACS. Zeichnete die USKA für die Gesamtorganisation<br />
und die speziellen radiotechnischen<br />
Belange verantwortlich, so betreute die Sportkommission<br />
der Sektion Bern des ACS die automobilsportliche<br />
Seite. Da Radio-Peil-Fuchsjagden<br />
bisher über eine gewisse lokale Bedeutung,<br />
nicht hinaus kamen und es sich um eine<br />
noch neue Sportdisziplin handelt, sei im folgenden<br />
kurz das Wesen dieser Veranstaltung erläutert.<br />
Eine Radio-Peil-Equipe besteht aus 2—4<br />
Mann (das Reglement lässt in diesem Punkt<br />
einen weiten Spielraum). Da die ideale Besetzung<br />
für eine Automobilequipe 4 Mann umfasst,<br />
gehen wir von dieser Annahme aus: 2 Peiler<br />
mit einem Radiogerät auf 80-, 5- oder 2-m-<br />
Wellenlänge, 1 Automobilfahrer und sein Beifahrer.<br />
Je nach dem Gerät wird die Mannschaft<br />
einem der drei Füchse, die ebenfalls über je ein<br />
80-, 5- oder 2-m-Gerät verfügen, zugeteilt; denn<br />
nur gleiche Wellenlängen können zusammenarbeiten.<br />
Vom Start weg wird die Mannschaft<br />
danach trachten, so schnell als möglich das Häusermeer<br />
der Ansiedlung zu verlassen, um vorzugsweise<br />
von einer Höhe aus eine erste Peilung<br />
vorzunehmen. Die Peilung mit dem Gerät<br />
(1. Peiler) ergibt die Richtung des Fuchsbaues.<br />
Für den zweiten Peiler stellt sich die Aufgabe,<br />
diese Richtung mit Hilfe eines Kompasses auf<br />
einer Karte 1 : 100 000 richtig einzutragen. Eine<br />
zweite Peilung von einer anderen Anhöhe aus<br />
ergibt wiederum eine Richtung in möglichst<br />
stumpfem Winkel zur ersten Peilung und damit<br />
einen Schnittpunkt der beiden Peilrichtungen.<br />
Die Mannschaft hat damit einen ersten groben<br />
Anhaltspunkt, wo sich der Fuchs ungefähr befindet.<br />
Durch wiederholte Peilungen in der gleichen<br />
Art kann dem Fuchs systematisch zu Leibe<br />
gerückt werden. Je näher man sich an seinen<br />
Bau heranpirscht, desto genauer muss die Arbeit<br />
der Equipe erfolgen und desto schwieriger wird<br />
das Anpeilen des Senders. Der kleinste Fehler<br />
kann sich hier verhängnisvoll auswirken.<br />
Wichtig ist vor allen Dingen ein sinnvolles<br />
Zusammenarbeiten des zweiten Peilers mit dem<br />
Beifahrer des Automobilisten. Der Peiler wird<br />
im allgemeinen nur die Richtung angeben, in<br />
welcher die Fahrt weitergehen soll und bestenfalls<br />
noch die Anhöhe zeigen, auf welcher die<br />
nächste Peilung zu erfolgen hat. Aufgabe des<br />
Beifahrers ist es dann, den Fahrer auf möglichst<br />
kurzen und doch befahrbaren Wegen an den gewünschten<br />
Punkt zu führen, was oftmals, wie<br />
sich im Verlaufe der Veranstaltung immer wieder<br />
zeigt, mit Schwierigkeiten verbunden ist.<br />
Für den Fahrer bestehen mehr als genügend<br />
Möglichkeiten, seine Qualitäten bei dieser Fahrt<br />
über Stock und Stein unter Beweis zu stellen,<br />
um sein Fahrzeug heil ans Ziel zu bringen. Einzig<br />
eine verständnisvolle Zusammenarbeit aller<br />
vier Glieder einer Mannschaft kann den Erfolg<br />
sichern.<br />
sfr.<br />
Vereinzelt nehmen an der Konkurrenz<br />
auch Motorradfahrerequipen<br />
teil. Unser Bild zeigt<br />
die Sieger der Kategorie 2-m-<br />
Gerät, die Gebrüder Genge<br />
(Bern). Der Soziusfahrer erfüllt<br />
in diesem Fall die Funktionen<br />
des einen Peilers und gleichzeitig<br />
des Beifahrers, welcher<br />
den Fahrer dirigiert, während<br />
dieser neben seinen fahrerischen<br />
Funktionen auch noch<br />
diejenigen des zweiten Peilers<br />
ausübt.<br />
Zw Durchführung einer erfolgreichen und exakten Peilung verlässt der Feuer mit seinem Gerät mit Vorteil das Fahrzevg<br />
und installiert sich in einigen Abstand von diesem.<br />
Di* Siegerequipe dV Kategorie W-m-G*rät, Larpin (LennanMl.<br />
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Garage Moser<br />
Baslerstrasse 47/49 Tel. 5 42 80<br />
Rapperswil<br />
Telephon 055)21333<br />
Ölten<br />
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Garage Moser<br />
Baslerstrasse 47/49 Tel. 5 42 80<br />
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Adlergasse 10 Tel. (071) 21515<br />
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Centralgarage AG.<br />
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Automobiles S.A.<br />
Viaduktstrasse Tel. (061) 4 78 00<br />
Basel<br />
Automobiles S.A.<br />
Viaduktstrasse Tel. (061) 4 78 00<br />
Biel<br />
Burkhalter & Brändli<br />
vorm. Garage Probst<br />
Freiestrasse 7 Tel.(032)22524<br />
St. Gallen<br />
E. Wagner<br />
Centralgarage AG.<br />
Unterer Graben 21 Tel. (071) 25525<br />
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Automobile<br />
Baarerstr. 78 Tel. (042) 4 23 23<br />
St. Gallen<br />
E.Wagner<br />
Centralgarage AG.<br />
Unterer Graben 21 Tel. (071) 2 55 25<br />
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Garage Weissenstein<br />
E. Kupferschmied & O.Müller<br />
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Solothurn<br />
Garage Weissenstein<br />
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Grenchenstr. 5 Tel. 2 14 42<br />
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Technikumstr. 67 Tel. (052) 2 23 33<br />
Filiale Töss :<br />
Zürcherstr. 217 Tel. (052) 2 74 00<br />
St. Gallen<br />
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Centralgarage AG.<br />
Unterer Graben 21 Tel. (071) 2 55 25<br />
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Agence Americaine<br />
Dufourstr.23 Tel. 32 72 73<br />
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Winterthur<br />
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Eulachgarage AG.<br />
Technikumstr. 67 Tel. (052) 2 23 33<br />
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Zürcherstr. 217 Tel. (052) 2 74 00<br />
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Unterer Graben 21 Tel. (07t) 2 55 25<br />
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Zürich<br />
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Dufourstr.23 Tel. 32 72 73<br />
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E. Ruckstuhl<br />
Garage<br />
Tel.(052)47319<br />
Zürich<br />
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Centralgarage AG.<br />
Tel. 500/501<br />
Amriswil<br />
Centralgarage AG.<br />
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E. Ruckstuhl<br />
Garage<br />
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Grädel & Co.<br />
Central Garage<br />
Tel. 4 13 33<br />
Basel<br />
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Münchensteinerstr. 73 Tel. 5 5010<br />
Basel<br />
Automobiles S.A.<br />
Viaduktstrasse Tel. (061) 4 78 00<br />
Aarau<br />
FRITZ GlAUS i co. AARAU TEL. (064) 21333<br />
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Tel. 064 34257<br />
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succ. a Flli Leoni<br />
Vicino alla Posta Tel. 7 48 80<br />
Ghur<br />
Grand-Garage L. Dosch<br />
Tel.(081)21313<br />
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Burkhalter & Brändli<br />
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Freiestrasse 7 Tel. (032) 2 25 24<br />
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REVUE BERN,<br />
25. Mai <strong>1949</strong><br />
Friedliche Kriegsbemalung<br />
Auch in Basel nimmt nun die «friedliche<br />
Kriegsbemalung» der Strassen und Plätze ihren<br />
wünschenswerten und glückhaften Fortgang.<br />
«Kriegsbemalung» dürfen wir sie sehr wohl nennen;<br />
denn sie führt Krieg gegen die Verwirrung<br />
und den Unfall im Verkehr.<br />
Inspirator und Dirigent dieser kriegerischen<br />
Handlungen mit dem Farbpinsel als hauptsächlicher<br />
Waffe ist Polizeihauptmann Adolf Ramseyer,<br />
dem in Herrn Leber vom Baudepartement<br />
ein frischfroher Spiessgeselle zur Seite getreten<br />
ist. Ihm stehen nun sechs Helfershelfer zur Verfügung,<br />
die mit dem weissen Farbkübel auf absehbare<br />
Zeit alle Hände voll zu tun bekommen<br />
und behalten dürften. Manches ist bereits geschehen,<br />
und mehr harrt noch der Ausführung.<br />
Und wo auf die Fahrbahn gemalt wird, da ruft<br />
der rollende Verkehr schon bald und immer wieder<br />
der Auffrischung und Erneuerung. Und bereits<br />
hat man die unerwartete Erfahrung machen<br />
können, dass dieses periodische Auffrischen<br />
bestehender Bodenmarkierungen psychologisch<br />
sehr erwünschte Erfolge zeitigt: Die Bemalung,<br />
besser gesagt deren Absicht, frischt, sich — mit<br />
der neuen, weissen (oder gelben) Farbe — in<br />
der Aufnahmewilligkeit und Beachtung durch die<br />
Strassenbenützer auf ,zwei Beinen, zwei und vier<br />
Rädern, stets neu auf. Sie wird wieder für eine<br />
be-<br />
Weile in erfreulichstem Masse besser<br />
achtet.<br />
Was den Pussgänger und seine Sicherheitszonen<br />
zur' Ueberschreitung der Fahrbahnen angeht,<br />
das wird mit gelben «Zebrastreifen» auf<br />
die; Fahrbahn aufgemalt; diese gelben Brückenleitern<br />
vom einen zum anderen Trottoir fallen<br />
auf und werden gern begangen, solang die Farbe<br />
knallig leuchtet. Die bekannten «Nägel» sind<br />
haltbarer, werden aber schon nach relativ kurzer<br />
Frist von den ortsansässigen Fussgängern<br />
«übersehen» und missachtet. Gedankenlosigkeit<br />
beim Ueberschreiten der Strassen ist noch immer<br />
die erste Neigung des Fussgängers, wenn er<br />
nicht mit allen verfügbaren Mitteln, Streifen,<br />
Zonen, Abschrankungen unaufdringlich gegängelt<br />
wird.<br />
Aber auch Velo- und Autofahrer sind Menschen<br />
wie die Fussgänger. Ihren gelegentlichen<br />
Gedankenlosigkeiten ist mit der weissen «Kriegsbemalung»<br />
schon recht gut beizukommen. Vorschrifts-<br />
und naturgemäss heftet sich der Blick<br />
des Fahrzeuglenkers stets und in erster Linie<br />
auf seine Fahrbahn. Spricht diese mit schneeweiss<br />
leuchtenden, leicht und sofort verständlichen<br />
Zeichen und Linien klar und deutlich zu<br />
ihm, so befolgt er diese Hilfen nicht nur gerne;<br />
er ist vielfach geradezu dankbar für solches<br />
Gängeln. Wir selbst haben es in letzter Zeit oftmals<br />
dankbar erfahren, wie sympathisch die<br />
weisse Einrahmung all jener Zonen in der Innerstadt<br />
berührt, innerhalb deren korrekt geparkt<br />
werden kann. Erst jetzt kommt es einem<br />
Abb. 1<br />
so richtig zum Bewusstsein, wie oft man da<br />
etwas unsicher war und sich halb unbewusst<br />
dachte: «Na, ja, es wird schon ungefähr richtig<br />
sein.»<br />
Wie die Hausfrau bei der alljährlichen Frühjahrsputzerei<br />
gründlicher vorgeht als sonst und<br />
sich gelegentlich auch zu neuen Vorhängen, ja sogar<br />
zu neuen Tapeten hinreissen lässt, so gibt<br />
der Stadt Basel alljährlich der Zeitpunkt der<br />
Mustermesse den inneren Antrieb zu allerlei<br />
Verbesserungen und Neuerungen, gerade auch<br />
auf dem Gebiet der Verkehrsführung. Der Radfahrer,<br />
der die geneigte Rampe der Wettsteinbrücke<br />
von Grossbasel her nach Kleinbasel herabgerollt<br />
kommt, sieht sich unvermittelt zusammen<br />
mit dem parallel rollenden Motorfahrzeug<br />
in den grossen Kreisel um den Wettsteinplatz<br />
herum einmünden. Die einfache<br />
Führungshilfe durch Trennungslinie und Pfeile<br />
(Abb. 1) hilft dem Radfahrer rechts aussen<br />
bleiben und hält den Motorfahrzeuglenker davon<br />
ab, allzu scharf rechts zu halten, während er in<br />
den Kreisel einbiegt, der ihn zwingt, rechts haltend,<br />
links herum zu lenken.<br />
Die Abbildungen 2 und 3 zeigen, wie durch<br />
Meidezonen (auf die Fahrbahn auf schraffiert),<br />
durch Führungsbordlinien und Pfeile dem Kreuzungsgebiet<br />
innere und äussere St. Jakobstrasse<br />
Abb. 4<br />
Al>[>. 2 ,Abb. 3<br />
einerseits und Kasernenstrasse anderseits, wo<br />
Eingangsverkehr (von Bern und Luzern) und<br />
Ausfallverkehr, nebst Tram, für den Ortsfremden<br />
und Ansässigen verwirrend aufeinandertreffen,<br />
die Gefährlichkeit mildernd genommen<br />
wird; die weissen «Malereien» bleiben auch<br />
nachts und bei Regen hilfreich sichtbar.<br />
Eine böse Krux beim vielfältigen Kreuzungsund<br />
Kreiselgebiet am Aeschenplatz in Basel<br />
bleibt die von Kleinbasel und von der Wettsteinbrücke<br />
her nahende und einmündende D u -<br />
fourstrasse. Abb. 4 zeigt deren Fortsetzung<br />
ins Aeschenplatzgebiet mit seinen wirren Schienensträngen<br />
der Strassen- und Ueberlandbahnen<br />
hinein. Wie aus den Pfeilen in der Dufourstrasse<br />
(oben rechts) ersichtlich, ist dieses Strassenstück<br />
nun zur Einbahn, Richtung Aeschenplatz, gemacht<br />
worden. In der Dufourstrasse, im Bilde<br />
rechts, wurde eine schraffierte Respektzone geschaffen;<br />
sie zwingt, den, heranrollenden Lenker<br />
mehr zur Fahrbahnmitte, womit er dem im<br />
Bilde von rechts herannahenden Verkehr<br />
eine Chance gibt, um die Ecke zu spähen und<br />
anzuhalten. Die Zusammenstossgefahr wird<br />
schlagartig gemildert an einer Stelle, wo es oft<br />
zu Kollisionen kam. Die unterbrochenen, mittleren<br />
Sicherheitslinien in Verbindung mit den<br />
graden und abgebogenen Pfeilen üben eine «vorsortierende»<br />
Wirkung auf den rollenden Verkehr<br />
aus; dies erleichtert das nachherige Abbiegen in<br />
die gewünschten Richtungen erheblich.<br />
Vier Stop-Strassen funktionieren bereits<br />
erfolgreich in Basel; weitere werden folgen,<br />
da ihre Wirksamkeit eklatant ist. An verschiedenen<br />
Stellen der Stadt sind die grossen «Tannenbaum<br />
»-Wegweiser verbessert oder versetzt<br />
worden. Bei der Strassenbiegung Steinenberg,<br />
abwärts vor dem Casino, ist eine Tramschienenverlegurig<br />
im Sinne der Verbesserung des Stadtausverkehrs<br />
für sofort vorgesehen. Beim Bahnhof,<br />
vor der Markthalle, stört längst ein grauslicher<br />
Engpass. Hier sollen bauliche Aenderungen<br />
gründliche Abhilfe schaffen.* Vorlage und Kreditbegehren<br />
sind bereit und werden nächstens vor<br />
den Grosseh Rat kommen. In der Innerstadt<br />
steht im weiteren Feld eine grosszügige Korrektion<br />
in Aussicht; der Marktplatz, der ganztägig<br />
Parkfläche werden soll, wird den Markt an eine<br />
nahe,'Wenn auch abgelegenere Stelle ziehen lassen<br />
müssen.<br />
mmi^s<br />
Im Blick auf die Messegäste hat sich di<<br />
weisse Kanzel, worauf der Polizeimann beim<br />
Gebäude des Bankvereins seines Amtes waltet,<br />
mit rotleuchtenden Geranien umgeben, ein Anblick,<br />
der nicht nur aller Augen auf Kanzel und<br />
Mann hinlenkt, sondern dem Gehorsam heischenden<br />
Gesetzeshüter auch alles Drohende<br />
nimmt. Eine in Basel erschienene Karikatur der<br />
Neuerung war nett überschrieben mit «flora et<br />
labora»...<br />
rc.<br />
Vorbildliche Parkordnung in der<br />
Stadt Bern<br />
Die ständig zunehmende Beanspruchung der<br />
Strassen in unseren Städten durch den flottanten<br />
und den ruhenden Strassenverkehr gebietet,<br />
den Vorschriften über das Parkieren in immer<br />
stärkerer Weise zur Nachachtung zu verhelfen.<br />
Da es sich beim richtigen und vorschriftsgemässen<br />
Abstellen von Fahrzeugen nicht nur um eine<br />
unumgängliche Beachtung gesetzlicher Vorschriften,<br />
sondern ebensosehr um eine Frage des<br />
Pflicht- und Anstandsgefühls gegenüber den<br />
übrigen Strassenbenützern handelt, führte die<br />
Polizei der Stadt Bern, wie bereits gemeldet, in<br />
der Zeit vom 9. bis 15. Mai <strong>1949</strong> eine besondere<br />
Aktion für das vorschriftsgemässe Parkieren<br />
durch. Ihr Zweck war, die Führer von unrichtig<br />
parkierten Fahrzeugen in höflicher Form auf die<br />
von ihnen begangenen Fehler aufmerksam zu<br />
machen, ohne gleich Anzeige zu erstatten oder<br />
Verwarnungen auszusprechen. Die Aktion erfasste<br />
jedoch nicht nur die Motorfahrzeugführer,<br />
sondern sie setzte sich zum Ziel, allen Strassenbenützern<br />
die Wichtigkeit des vorschriftsgemässen<br />
Parkierens vor Augen zu führen. Patrouillierende<br />
Polizeiorgane und ein täglich mehrere<br />
«NORMALE» VERKEHRSVERHÄLTNISSE AN DER HAUPTPOST<br />
IN BERN. Die sehr breite Strosse vor der Berner Hauptpost<br />
wirkt auf gewisse Automobilisten immer wieder wie eine Aufforderung<br />
zum Parkieren in einer Doppelreihe zu beiden<br />
Seifen der Strasse. Die Fahrzeuge A, B, C und D sind<br />
stationiert. Die < Vorsichtigen» lassen gewöhnlich einen<br />
Wageninsassen zurück, um bei einem allfalligen Auftauchen<br />
der Polizei ihr Verhalten mit irgendeiner guten oder weniger<br />
guten Ausrede beschönigen zu lcönnen. Die < Sorglosen » dagegen<br />
schliessen ihr Fahrzeug ab und verschwinden für geraume<br />
Zeit. Das Fahrzeug E vermittelt einen Begriff von dem<br />
für den < fliessenden > Verkehr noch zur Verfügung stehenden<br />
Raum. Es reicht gerade noch für einen gefahrlosen < Einbahnverkehr<br />
». Ein Dorado für Polizeibussen I Nach der Durchführung<br />
der Parkierungswoche sollten — und werden wohl<br />
auch — diese verkehrswidrigen Zustände verschwinden.<br />
Stunden zirkulierender Lautsprecherwagen belehrten<br />
die in flagranti ertappten Parkierungssünder<br />
und machten auf andere Fehler der Verkehrsteilnehmer<br />
aufmerksam. Bei einer Beobachtungsfahrt<br />
wurden wir einerseits Zeuge davon,<br />
wie namentlich vom Lautsprecherwagen<br />
aus immer wieder die Radfahrer ermahnt werden<br />
mussten; anderseits erfreute uns die Feststellung,<br />
dass sich die Verkehrssituation in Bern<br />
bereits am zweiten Tage der Aktion schlagartig<br />
gebessert hatte. Versprach sich die Stadtpolizei<br />
von ihren Bemühungen eine bessere, rationellere<br />
Ordnung im Parkieren, so wurden ihre Erwartungen<br />
wohl eher noch übertroffen. Im Stadtirinern<br />
herrschte bald eine geradezu vorbildliche<br />
Parkordnung. Aber die verantwortlichen<br />
Stellen fragen sich, ob in solch kurzer Zeit das<br />
disziplinierte Verhalten genügend tief in Fleisch<br />
und Blut des einzelnen eingehen konnte, um geraume<br />
Zeit anzuhalten. Sollte die Ordnung jedoch<br />
wider Erwarten rasch nachlassen, dann<br />
wird gegenüber Parkierungssündern unnach-<br />
Sichtlich vorgegangen. In Interesse der Verkehrsteilnehmer<br />
möchten wir hoffen, dass solche polizeiliche<br />
Interventionen die seltene Ausnahme<br />
bilden. Parkierungssituationen wie die in unserem<br />
Bild festgehaltene werden in Zukunft von<br />
der bernischen Polizei nicht mehr 'geduldet.<br />
Drückte bisher der Hüter des Gesetzes da und<br />
dort vielleicht ein Auge zu — manchmal wohl<br />
auch beide — so darf mit einem derartigen Entgegenkommen<br />
fürderhin nicht mehr gerechnet<br />
werden. -. Zeigen wir also, dass wir auch ohne<br />
spezielle polizeiliche Aufsicht imstande sind,<br />
korrekt- und vorschriftsgemäss unser Fahrzeug<br />
im Strassenrand abzustellen.<br />
sfr<br />
Abänderung der Lichtsignale in<br />
Winterthur<br />
Das Polizeiinspektorat Winterthur ersucht uns<br />
um Aufnahme folgender Mitteilung:<br />
Die vier in Winterthur in Betrieb stehenden<br />
Lichtsignale wurden kürzlich neu eingestellt und<br />
abgeändert. Beim Wechsel von Rot auf Grün<br />
leuchtet das gelbe Zwischensignal nicht mehr<br />
auf, dagegen bleibt dieses beim Wechsel von<br />
Grün auf Rot bestehen.<br />
Diese Aenderung wurde notwendig, weil die<br />
Bedeutung des gelben Lichtes, das gleichzeitig<br />
mit dem roten Licht aufleuchtete, vielfach nicht<br />
verstanden oder nur ungenügend beachtet wurde.<br />
Es kam immer wieder vor, dass die Kreuzungen'<br />
überfahren wurden, obwohl in der gleichen<br />
Richtung gleichzeitig rotes und gelbes Licht<br />
brannten. Rotes Licht bedeutet Fahrverbot, ob<br />
es nun allein oder neben gelbem Licht aufleuchtet.<br />
Durch Nichtbeachtung dieser an sich<br />
einfachen Regelung ereigneten sich verschiedene<br />
Verkehrsunfälle.<br />
Beim Wechsel von grünem auf rotes Licht<br />
wurde nichts geändert. Das gelbe Zwischenlicht,<br />
das allein aufleuchtet und dem sich auf der<br />
Kreuzung befindlichen Fahrzeug noch gestattet,<br />
ungefährdet die Strasse zu überqueren, bleibt<br />
also bestehen.<br />
Durch diese Aenderung und Vereinfachung<br />
der Lichtsignale glauben wir jede Unklarheit<br />
in bezug auf ihr Funktionieren beseitigt zu haben<br />
und hoffen, dass dieser Versuch die in ihn gesetzten<br />
Erwartungen erfülle.
GESETZGEBUNG<br />
Die neue Autotransportordnung<br />
Am 31. Dezember 1950 wird der Bundesbeschluss<br />
über den Transport von Personen und<br />
Sachen mit Motorfahrzeugen auf öffentlichen<br />
Strassen ablaufen. Die Vorarbeiten zur Erneuerung<br />
und Revision dieses Beschlusses sind nun<br />
abgeschlossen. Auch die neue Autotransportordnung<br />
(ATO), die womöglich noch im Laufe<br />
dieses Jahres vor die eidgenössischen Räte<br />
kommt, soll ein Werk der Verständigung sein.<br />
Die Vorlage zerfällt in zwei Abschnitte: in die<br />
Bestimmungen über den Schutz des bedrohten<br />
Gewerbezweiges und in die Regelung der verkehrspolitischen<br />
Zusammenhänge zwischen<br />
Schiene und Strasse. Durch die ATO wird ein<br />
eigentlicher Berufsstand der Autotransport-<br />
Unternehmei geschaffen. Der gemischte Verkehr,<br />
das heisst die gewerbsmässige Uebernahme von<br />
Transporten durch Besitzer von Fahrzeugen für<br />
den Werkverkehr, bleibt auch weiterhin grundsätzlich<br />
verboten. Schon bisher ist aber dieses<br />
Verbot large gehandhabt worden; inskünftig sollen<br />
für spezielle Bedürfnisse generelle Ausnahmen<br />
vorgesehen sein. Dagegen wird die Registerund<br />
Gebührenpflicht für den Werkverkehr fallen<br />
gelassen. Ebenfalls fällt die Möglichkeit der<br />
Schaffung eines Zwangsverbandes hinweg. An<br />
dessen Stelle tritt der- Treuhandverband des<br />
Autotransportgewerbes (TAG). Im neuen Entwurf<br />
zu einer neuen Autotransportordnung fehlen<br />
auch die Bestimmungen über militärische<br />
Auflagen an Fahrzeughalter (Verwendung von<br />
Fahrzeugen, die speziellen Anforderungen der<br />
Armee entsprechen). Diese Fragen sollen in<br />
einer speziellen Gesetzgebung geregelt werden.<br />
Einer Revision ist das bisherige Bewilligungsverfahren,<br />
das ein reines Aktenverfahren war,<br />
unterzogen worden. Inskünftig soll auch ein<br />
mündliches Verfahren möglich sein. Ausserdem<br />
werden die Kantone vermehrt zum Vollzug der<br />
ATO herangezogen, wie auch die Behörden die<br />
nötigen Massnahmen gegen den Konzessionshandel<br />
zu ergreifen haben. (nbz)<br />
Vorarbeiten für ein Trolleybusgesetz t<br />
weit fortgeschritten<br />
Auf die Kleine Anfrage Schaller (vgl. « AR»<br />
Nr. 19) über den Stand der Vorarbeiten für ein<br />
Trolleybusgesetz antwortet der Bundesrat:<br />
« Die Bestellung von Pfandrechten an Trolleybusfahrzeugen,<br />
die Ordnung des Enteignungsrechtes<br />
und der direkte Verkehr zwischen Trolleybusunternehmungen<br />
und anderen konzessionierten<br />
Transportanstalten, insbesondere Eisenbahnen,<br />
bedarf einer Ordnung auf gesetzlicher<br />
Grundlage. Da ferner Tram- und Nebenbahnen<br />
immer häufiger auf Trolleybusbetrieb umstellen,<br />
müssen diese um der öffentlichen Verkehrsbedienung<br />
willen in bestimmtem Umfange der Eisenbahngesetzgebung<br />
unterstellt werden können.<br />
Anderseits erfordert die Sicherheit des Verkehrs<br />
auf der Strasse, dass das Trolleybusfahrzeug<br />
zweifelsfrei den Verkehrsregeln der Motorfahrzeugverkehrsgesetzgebung<br />
unterstehen muss,<br />
ohne dass deshalb alle auf das einzelne Motorfahrzeug<br />
zugeschnittenen Bestimmungen dieser<br />
Gesetzgebung auf den Trolleybus brauchen angewendet<br />
zu werden. Gegenstand der- Gesetzgebung<br />
bildet daher im wesentlichen die Abgrenzung<br />
der auf konzessionierte Trolleybusunternehmungen<br />
anwendbar zu erklärenden Bestimmungen,<br />
einerseits der Eisenbahngesetzgebung,<br />
anderseits der Motorfahrzeugverkehrsgesetzgebung.<br />
Zum letzten Vorentwurf des Eidg.<br />
Amtes für Verkehr gingen noch Ende Januar<br />
dieses Jahres Abänderungsanträge ein. Das Postund<br />
Eisenbahndepartement wird die Vorlage<br />
demnächst dem Bundesrat unterbreiten.<br />
HANDEL UND INDUSTRIE<br />
Erweiterter Esso-Service<br />
rr. Am Samstagmittag landete, von Mailand<br />
kommend, auf dem Flughafen Kloten eine viermotorige<br />
Douglas, die der Atlas Supply Company<br />
als fliegender Schaukasten dient. Die verschiedenen<br />
amerikanischen Standard-Oil-Gesellschaften<br />
haben nämlich zur Belieferung ihrer Tankstellen<br />
mit Pneus, Batterien und Accessoires die<br />
Atlas -Vertriebs - Organisation gegründet. Um<br />
GESCHÄFTSBERICHTE<br />
Die Ad. Saurer AG. im Jahre 1948<br />
Wie der Geschäftsbericht 1948 dieses führenden<br />
schweizerischen Unternehmens der Lastwagenindustrie<br />
betont, hat das vergangene Jahr<br />
im allgemeinen einen für die Firma günstigen<br />
Verlauf genommen. Allerdings machte sich,, namentlich<br />
in der zweiten Jahreshälfte, ein Abflauen<br />
des ungewöhnlich grossen Bestellungseingangs<br />
in den unmittelbaren Nachkriegsjahren<br />
geltend, ein Umstand, der das Ende der jahrelangen<br />
Ueberkonjunktur und den Uebergang der<br />
Tätigkeit des Unternehmens in normalere Bahnen<br />
bedeutet.<br />
Der Automobilsektor war in steigendem<br />
Masse gekennzeichnet durch eine Sättigung des<br />
Marktes. Aus der Zurückhaltung der Privatkundschaft<br />
resultierte ein fühlbarer Ausfall an<br />
Bestellungen, der jedoch durch die Aufträge<br />
öffentlicher Transportunternehmungen wettgemacht<br />
werden konnte. Trotz der weiteren Steigerung<br />
der Material- und Lohnkosten haben die<br />
Verkaufspreise keine Erhöhung erfahren. Im Exportgeschäft<br />
ist gegenüber dem Vorjahr ein erheblich<br />
geringerer Absatz sowohl in der Lastwagen-<br />
als in der Textilmaschinenbranche zu<br />
verzeichnen, eine Entwicklung, die einesteils auf<br />
die allzulangen Liefertermine und die Deviseriund<br />
Einfuhrkontingentierungsvorschriften, andernteils<br />
darauf zurückzuführen Ist, dass infolge<br />
der erheblich gestiegenen Konkurrenz auf dem<br />
Weltmarkt die schweizerischen Preise relativ<br />
hoch erscheinen. Die Versorgung mit Betriebsmaterialien<br />
und Halbfabrikaten bot mengenmässig<br />
keine grösseren Schwierigkeiten mehr,<br />
wohl aber war sie fast durchwegs nur bei' sehr<br />
langen Lieferfristen und vielfach erhöhten Preisen<br />
möglich. Gegen Ende des Geschäftsjahres<br />
konnten die Verhandlungen über einen neuen<br />
Vertrag mit der britischen Lizenznehmerin der<br />
Firma, der Morris Motors Co., zu -einem befriedigendenAbschlüss-<br />
gebracht werden.-Im übrigen<br />
AU1OMÜB1L REVUE MITTWOCH, 25. MAf "<strong>1949</strong> - Nr, 24<br />
diese Produkte den Vertretern in der ganzen<br />
Welt zeigen zu können, ist der vordere Teil der<br />
Passagierkabine als Ausstellungsraum hergerichtet.<br />
Mehrere Vitrinen enthalten Reifen samt dem<br />
erforderlichen Reparaturmaterial, Batterien mit<br />
Kontroll- und Ladestationen, einen Motorenprüfstand,<br />
Zündkerzen, Ventilatorriemen, Kabel,<br />
Scheibenwischer, Oelfilter, Stossdämpfer, Kühlerreinigungsmittel,<br />
Birnen, Sicherungen, Handlampen,<br />
Speziallösungen für die Scheibenreinigung,<br />
flexible Oel- und Benzinleitungen aus<br />
Preßstoff, Nebellampen, Scheinwerfer, Sonnenbrillen,<br />
Poliertücher u. a. m.<br />
Auch die schweizerische Esso-Organisation<br />
beabsichtigt, ihren durch Fachleute besorgten<br />
Tankstellenservice durch den Verkauf der genannten<br />
Gegenstände zu erweitern. Dabei ist<br />
vorgesehen, soweit als möglich im Inland hergestellte<br />
Erzeugnisse feilzubieten. Mit dem «Esso-<br />
Atlas Sky Merchant» unternehmen mehrere leitende<br />
Persönlichkeiten der Atlas Supply Company<br />
und der Standard Oil of New Jersey eine<br />
Europareise, um in den einzelnen Ländern mit<br />
den Fabrikaten von Zubehörteilen in Unterhandlungen<br />
zu treten.<br />
sind jedoch bei den herrschenden politischen und<br />
wirtschaftlichen Verhältnissen der Entwicklung<br />
des ausländischen Lizenzgeschäftes enge Grenzen<br />
gesetzt.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
auf 31. Dezember 1948 weist nach Vornahme<br />
von Fr. 1 044 181.30 Abschreibungen auf<br />
Anlagewerten sowie einer Zuwendung von Fr.<br />
700 000 an die Fürsorgeeinrichtungen des Personals<br />
einen Reingewinn von Fr. 2 058 100.05 aus.<br />
Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags des<br />
Vorjahres ergibt sich ein Gewinnsaldo von Fr.<br />
3 515 975.05 (gegen Fr. 3 307 000 im Jahre 1947).<br />
In der Bilanz, die beidseitig mit Fr.<br />
65 851 671.15 (i.V. Fr. 64 430 000) ausgeglichen ist,<br />
erscheinen die Anlagewerte mit Fr. 6 615 572 gegenüber<br />
Fr. 6 162 492 im Vorjahr. Einem Zuwachs<br />
von Fr. 1 501 696.30 stehen Abschreibungen<br />
und Abgänge in der Höhe von Fr. 1 048 616.30<br />
gegenüber. Die Maschinen sind mit Fr. 1.— bewertet.<br />
Nach den Anträgen des Verwaltungsrates sollen<br />
aus dem Reingewinn von Fr. 3 515 975.05,<br />
abgesehen von den Einlagen in den allgemeinen<br />
Reservefonds, 5 % ordentliche Dividende (Fr.<br />
750 000) sowie eine zusätzliche Dividende (Fr.<br />
600 000) ausgerichtet werden. Nach Ausschüttung<br />
der statutarischen Tantieme an den Verwaltungsrat<br />
und einer weiteren Zuweisung von<br />
Fr. 300 000 an die Personal-Wohlfahrtsinstitutionen<br />
verbleiben Fr. 1464 465 (i.V. Fr. 457 875)<br />
als Vortrag auf neue Rechnung.<br />
In der ordentlichen<br />
Generalversammlung<br />
vom Montag, dem 19. Mai, führte Generaldirektor<br />
Albert Dubois, Delegierter des Verwaltungsrates,<br />
in Ergänzung des Jahresberichtes u. a. aus;<br />
«Wenngleich wir unsern Umsatz im Jahre 1948<br />
gegenüber dem: Vorjahr leicht zu steigern vermochten,<br />
so hat diese Mehrleistung dennoch<br />
nicht zu einer entsprechenden Erhöhung des Ertrages<br />
des Fabrikationskontos geführt. Die Entwicklung<br />
der Lastautomobilindustrie in den in<br />
Betracht kommenden grösseren Ländern zeigt<br />
VERKEHR<br />
Der Auto-Index <strong>1949</strong><br />
ist auf den Beginn der Fahrsaison hin, als<br />
27. Ausgabe des « Automobil-Kalenders » durch<br />
die « Automobil Revue » im Verlag Hallwag AG.<br />
herausgegeben worden. Ein eigentliches « Who is<br />
who » des Automobilisten, enthält er wiederum<br />
das vollständige, auf den Stand von Ende 1948<br />
abgeschlossene Verzeichnis der in der Schweiz<br />
immatrikulierten Personen- und Lastwagen und<br />
ihrer Besitzer. Mit der gewaltigen Zunahme des<br />
Automobilbestandes hat sich dieses Buch zu<br />
einem voluminösen Band ausgewachsen, dessen<br />
rund 155 000 nach Kantonen geordnete Kontrollnummern<br />
der Fahrzeuge von 130 000 Besitzern<br />
dem Mann oder der Frau am Volant manchen<br />
interessanten Aufschluss vermitteln. « Ein<br />
schöner Wagen; wer ist das nur? » — «Weiss<br />
der da nicht, was anständiges Fahren heisst?<br />
Woher kommt er? » — « Sieh da, ein Markenkollege,<br />
der mir zuwinkt; wer ist's?» —<br />
«Kaum zu glauben,. wie der Wagen da<br />
parkiert ist; wem gehört er? • Auf solche<br />
und ähnliche Fragen des automobilistischen<br />
Alltags gibt der «Auto-Index», der in Zusammenarbeit<br />
mit den kantonalen Automobilkontrollen<br />
entsteht, Aufschluss und enthüllt<br />
«Nam' und Art» des andern, für den sich der<br />
Automobilist aus irgendeinem Grunde gerade<br />
interessiert. Und so gesehen wirkt seine Existenz<br />
in gewissem Sinne auch erzieherisch, weil dieser<br />
andere nie weiss, ob er identifiziert und für sein<br />
Tun zur Rechenschaft gezogen wird. Daneben<br />
verkörpert der «Auto-Index» aber auch ein<br />
wertvolles Adressenwerk für geschäftliche Werbung.<br />
folgendes Bild: In den USA übertreffen Produktion<br />
und Absatz die Vorkriegsziffern. Die Lieferfristen<br />
sind ausserordentlich kurz, doch steht<br />
zu erwarten, dass das gegenwärtige Tempo der<br />
Fabrikation nicht auf längere Dauer wird aufrecht<br />
erhalten werden können. In England liegen<br />
ähnliche Verhältnisse vor. In Frankreich, das im<br />
Lastwagensektor nur einen verhältnismässig bescheidenen<br />
Export aufweist, macht sich sehr<br />
deutlich eine gewisse Sättigung des Inlandmarktes<br />
bemerkbar. Die Lieferfristen entsprechen<br />
heute ungefähr denjenigen der Vorkriegsjahre.<br />
Die italienische Lastautoindustrie hat ein<br />
sehr ungünstiges Jahr hinter sich. Der Absatz<br />
ging gegenüber dem Vorjahr auf ca. ein Drittel<br />
zurück. Auch hier liegt eine weitgehende Sättigung<br />
des Marktes vor. In Deutschland hat die<br />
Lastwagenfabrikation verhältnismässig bedeutende<br />
Fortschritte gemacht. Dieses Land arbeitet<br />
jedoch noch fast ausschliesslich für den Inlandsbedarf.<br />
In Oesterreich macht sich auf dem Lastautomobilgebiet<br />
eine gewisse Krise bemerkbar.»<br />
Zusammenfassend stellte A. Dubois fest, dass in<br />
der Lastautobranche die Konkurrenzverhältnisse<br />
der Vorkriegszeit nicht nur wieder hergestellt<br />
sind, sondern dass in steigendem Masse eine Produktionskapazität<br />
geschaffen wurde, die für die<br />
kommenden Jahre kaum einen glatten Absatz<br />
der Autoprodukte im Export voraussehen lässt.<br />
Die Firma ist sich denn auch bewusst, dass sie<br />
in diesem Erwerbszweig weiterhin vornehmlich<br />
auf den Inlandsmarkt angewiesen seih wird.<br />
Unterkleid<br />
nac<br />
Mass<br />
KURHAUS
Nr. 24 - MITTWOCH, 25. MAI <strong>1949</strong> AUTOMOBIL REVUE<br />
**i<br />
AUS DEN KANTONEN<br />
Genfer Slrasscnausbau im Stadtinnern<br />
In seiner jüngsten Sitzung hat der Genfer<br />
Grosse Stadtrat einen Kredit von 140 000 Fr. für<br />
die Erweiterung des Chemin Krieg genehmigt<br />
und im weiteren das Gesuch um einen solchen<br />
von 560 000 Fr. für den Ausbau der Rues-Basses<br />
zwischea dem Platz der Fusterie und der Rue<br />
d'Italie an eine Kommission gewiesen. Dieses<br />
letztgenannte Projekt bildet den Teil eines umfassenden<br />
Gesamtplanes für die Verbesserung<br />
der Verkehrsverhältnisse in den wichtigsten<br />
Strassen der Stadt Genf. Seine Verwirklichung<br />
wird u. a. die Beseitigung der bei nassem Wetter<br />
lebensgefährlichen Holzpflästerung an der Corraterte,<br />
bei der Place Bel-Air und in den Rues<br />
Basses bringen. Aber auch andere Stellen des<br />
Stadtinnern harren noch der gleichen Massnahme.<br />
Wie bereits früher angedeutet worden<br />
ist, sieht der Plan auch die Verlegung des Trams<br />
aus der Rue du Rhone in die Rues Basses sowie<br />
die Erweiterung des Einbahnsystems in den belebten<br />
Strassen dieses Geschäftszentrums vor.<br />
Das betreffende Programm soll im nächsten Jahr<br />
zur Ausführung gelangen.<br />
Ebenfalls für 1950 ist die Einführung des<br />
Trolleybusverkehrs auf der bisher durch Autobusse<br />
bedienten Strecke vom Bankenviertel nach<br />
dem Quartier von Saint-Jean und darüber hinaus<br />
nach Aire vorgesehen.<br />
hb.<br />
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Ruf nach Subventionen geduldet. Was uns jedoch Immer<br />
wieder abgeschlagen wurde, sind Motorfahrzeuge<br />
als Uebungsmaterial für ausserdienstliche Weiterbil-*<br />
düng. Die G.M.M.Z. hat diese durch Motorwägeler auf<br />
privater Basis erreichen können. Leicht könnten wir<br />
uns Jedoch einmal entschliessen, auf die Hilferufe für<br />
Jungmotorfahrerkurse ebenfalls eine analoge Stellung<br />
einzunehmen. Die initiativen Förderer haben nicht<br />
für ihren persönlichen Ruhm, Stunden und Tage geopfert,<br />
sondern aus Interesse für die ganze Sache.<br />
An der Delegiertenversammlung in Luzern hat der<br />
G.M.M.Z.-Delegierte erklärt, dass, wenn uns durch die<br />
oberste Behörde nicht definitiv Gewähr geleistet wird,<br />
dass durch den Beitritt zum neuen Verbände unserer<br />
Sektion Motorfahrzeuge zur Verfügung stehen, wir<br />
auf die Mitgliedschaft verzichten müssen. Oberst Ruf<br />
weist auch immer wieder auf die neuen Schwierigkeiten<br />
hin, die die Aufteilung der Motorfahrzeuge in die<br />
verschiedenen Waffengattungen bringe. So bleibt uns<br />
unerklärlich, wieso höhere Offiziere sich bemühen,<br />
den V.S.M.M.V. zu bilden, gleichzeitig aber erklären,<br />
dass die Teilnahme der Motorfahrer-Offiziers-Gesellschaften<br />
noch verfrüht sei. Wir Zürcher sind überzeugt,<br />
dass eine Gesamtorganisation kommen muss. Wollen<br />
die Motorisierten nicht beweisen, dass sie selbst fortschrittlicher<br />
sind als die Kavalleristen?<br />
Vorstand der Gesellschaft der<br />
Militär-Motorfahrer des Kt. Zürich.<br />
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Unsere nächste Monatsversammlung<br />
findet am Mittwoch, den 1. Juni <strong>1949</strong>, im<br />
Restaurant Du Pont, 1. Stock, punkt 20.15<br />
Uhr statt. Wir bitten alle Mitglieder,<br />
pünktlich und vollzählig zu erscheinen.<br />
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Jeder Berufschauffeur weiss aus eigener Erfahrung,<br />
wie oft Störungen oder gar Gefährdungen<br />
des Strassenverkehrs durch falsch parkierte<br />
Fahrzeuge verursacht werden. Trotz der klaren<br />
gesetzlichen Bestimmung, dass Motorfahrzeuge<br />
nur dort aufgestellt werden dürfen, wo sie den<br />
Verkehr nicht stören, und dem ausdrücklichen<br />
Stationierungsverbot an engen Strassenstellen,<br />
Strassenkreuzungen, scharfen Biegungen, auf<br />
Brücken etc. trifft man immer wieder Verkehrssünder,<br />
die nicht zu begreifen scheinen, dass<br />
noch eine erkleckliche Zahl anderer Fahrzeuglenker<br />
am Verkehr teilnehmen. Sie vergessen,<br />
wie wenig ihre Kollegen vom Lenkrad Stauungen<br />
durch gedankenlos hingestellte Vehikel schätzen.<br />
Chronische Parkierungssünder wirken um so unangenehmer,<br />
als der zunehmende Motorfahrzeugbestand<br />
bei kaum verbesserten Strassenverhältnissen<br />
ohnehin schwer lösbare Probleme schafft<br />
Der Gedanke der Berner Stadtpolizei, im<br />
Zuge der Verkehrserziehung sich einmal beson-<br />
15 PS, 6 ZyL, 7-« Pl.,<br />
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IVersammJungsbericht. Die Mai-Versammlung<br />
nahm mit Befriedigung Kenntnis<br />
Die verhältnismässig eut besuchte Ver-<br />
Protokollauszug der Mai-Versammlung.<br />
GESELLSCHAFT DER MILITÄR-<br />
von den Erfolgen unserer Rechtschutzorganisation.<br />
Der Rückzug einer Bussen-<br />
unseres Präsidenten, Willy Dietrich, einen flotten Versammlung<br />
nahm unter dem Vorsitz<br />
MOTORFAHRER DES KANTONS<br />
verfügung und die Wiederaushändigung lauf. Nach der Genehmigung des Protokolls der April-<br />
ZÜRICH<br />
einer entzogenen Fahrbewilligung sind das Monatsergebnis.<br />
Die Strassburgerfahrt an Pfingsten ist ausverbotschaft<br />
vom Hinschiede unseres treuen Mitgliedes<br />
Versammlung vernahmen die Anwesenden die Trauer-<br />
Zur Berichterstattung über die kauft; die Teilnehmer erhalten das genaue Programm Emil Stamm, eines Mitgründers der «Alten Garde».<br />
Delegiertenversamnüung der V.S.M.M.V. noch schriftlich. Einer regen Diskussion riefen die Zu Ehren des Verstorbenen erhoben sich die Kollegen<br />
Der Vorstand der G.M.M.Z. hat uns neuen Zürcher Strassensignalisationsanlagen. Als direkt<br />
unzweckmässig wird die Anlage an der Rosengarnis<br />
vom Protokoll der Delegiertenversammlung der<br />
von ihren Sitzen. Sodann nahmen die Mitglieder Kennt-<br />
zum Bericht der «A.R.» über die Delegiertenversammlung<br />
des V.S.M.M.V. vom 8. Mai in Luzern tenstrasse beurteilt; denn statt den Verkehr flüssiger S.C.I.G„ wozu Walter Rohner noch einige interessante<br />
eine Stellungnahme zukommen lassen, aus der wir folgendes<br />
entnehmen:<br />
gangsstrasse West-/Zentral-/Ostschweiz ein Hindernis,<br />
zu gestalten, bildet dieses Blinklicht an der Durch-<br />
Details bekanntgab.<br />
das bereits von vielen Chauffeuren umfahren wird,<br />
Die < Fahrt ins Blaue » musste wegen der Schlechtwetterperiode<br />
auf nächsten Sonntag, den 29. Mai, ver-<br />
Im Tätigkeitsbericht des V.S.M.M.V. wird in erster was zu einer weiteren Belastung des Schaffhauser-<br />
Linie die bisher geleistete Arbeit der Jungmotorfahrerkurse<br />
hervorgehoben. Wir gestatten uns doch, richtig-<br />
übrigen Berufsvereinen unterbreiten. Die Aufzeichnun-<br />
Platzes führt. Wir werden diese Frage nun auch den<br />
schoben werden. Bei zweifelhafter Witterung gibt Telephon<br />
Nr. 11 ab Samstag 19 Uhr Auskunft. Sollte der<br />
zustellen, dass der schweizerische Verband damit nichts gen über die Berufsauslagen eines Chauffeurs erwartet<br />
Fall eintreten, dass uns der Wettergott nochmals<br />
zu tun hat. Die Jungmotorfahrerkurse, aufgezogen der Präsident recht zahlreich und möglichst bald.<br />
schlecht gesinnt wäre, so findet eine weitere Verschiebung<br />
nicht statt. Eventuell käme im Herbst eine Wie-<br />
durch die Zentralleitung, sind das Verdienst von Nächste Versammlung wegen der Pfingstfeiertage erst<br />
Oberst Ruf, und die einzelnen Gesellschaften des am 11. Juni.<br />
H.H.<br />
derholung der prächtigen Pontonfahrt auf dem Rhein<br />
V.S.M.M.V. haben nur, genau wie die G.M.M.Z., die<br />
in Frage.<br />
e. seh.<br />
Lehrer und Hilfslehrer hierfür gestellt. Nicht zu vergessen<br />
sind die ersten Bemühungen der A.C.S.-Sektionen,<br />
ganz besonders die Sektion Zürich.<br />
Die verschiedenen Gründe, warum die G.M.M.Z.<br />
dem V.S.M.M.V. nicht beigetreten ist, sollen hier nicht<br />
mehr erwähnt werden. Es bleibt unsere Ueberzeugung,<br />
bei gleichet Qualität<br />
dass nicht ein weiterer schweizerischer Verband der<br />
Militär-Motorfahrer-Verbände nötig ist, sondern, dass<br />
die ganze Motorisierung nach einer Gesamtdachorganisation<br />
ruft, worin, auch die Interessen der Gesellschaf-<br />
DER BILLIGSTE<br />
ten der Militär-Motorfahrer-Offiziere und anderer motorisierter<br />
Verbände vertreten sind. In diesem Sinn<br />
bei &ieiche*rz<br />
haben sich die A.R.T.M. und die G.M.M.Z. bereitgefunden,<br />
Statuten anzuerkennen, die dieses Ziel anstreben.<br />
Aus allen Verhandlungen des V.S.M.M.V. jedoch zeigt<br />
sich deutlich, dass die Subventionen wichtiger als die<br />
Fahrzeuge zu sein scheinen.<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
Der Bericht der «A.R.> führt aus, die G.MJM.Z. erhalte,<br />
wenn sie nicht dem V.S.M.M.V. beitrete, weder<br />
SACAF rout* d* Lyon 108 GENF<br />
Subventionen, Motorfahrzeuge, noch verbilligtes Benzin.<br />
Das E.M.D. verhandle nur mit einem schweizeri-<br />
und arössern Ortschaften<br />
Vertreter und Untervertreter in allen Städten<br />
schen Verbände. Wir gestatten uns, zu erwähnen, dass<br />
die G.M.M.Z, vor 10 Jahren gegründet wurde, gross geworden<br />
ist und eine anerkannte Tätigkeit aufweist.<br />
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tnft dem Kmicliteii PaiMerea zu befassen,<br />
konnte deshalb nur begrüsst werden. Als Vorbereitung<br />
der Aktion wurde zunächst der Parkraum<br />
in der Innenstadt säuberlich in Weiss umrandete<br />
Rechtecke aufgeteilt, die jedem Fahrzeug<br />
den ihm zustehenden Raum anweisen und<br />
ungehemmtes Zu- und Wegfahren gewährleisten.<br />
Verstärkte Polizeipatrouillen sorgten sodann für<br />
die Beachtung der Vorschriften, wobei nicht der<br />
Bussenzettel, sondern eine freundliche Aufklärungsschrift<br />
der Belehrung dienten. Bald einmal<br />
musste auch dem Nichtfachmann die vorzügliche,<br />
oft fast militärische Ordnung der aufgestellten<br />
Fahrzeuge auffallen.<br />
Diese weitere Lektion zur Hebung der allgemeinen<br />
Verkehrsdisziplin fand mit einer instruktiven<br />
Aktion über richtiges und falsches Parkieren<br />
auf dem Bundesplatz ihren erfolgreichen Abschluss.<br />
Hoffen wir, dass auch diese Saat gute<br />
Früchte tragen wird.<br />
Eine bescheidene Bitte wäre zum Schluss im<br />
Namen der geplagten Berufschauffeure beizufügen:<br />
Könnten nicht besonders vor Geschäftshäusern<br />
speziell für den Waren-Zubringerdienst<br />
reservierte Stationierungszonen geschaffen werden?<br />
Die zeitweise herrschende Raumnot zwingt<br />
nämlich die Chauffeure oft geradezu zum vorschriftswidrigen'<br />
Stationieren, es sei denn, sie<br />
schleppten ihre schweren Packungen zu Fuss<br />
über hunderte von Metern. Die Berücksichtigung<br />
dieses Wunsches würde manche unerquickliche<br />
Diskussion mit den Hütern der Ordnung ersparen<br />
und einer reibungslosen Verkehrsabwicklung<br />
grosse Dienste erweisen.<br />
Et.<br />
ARBON. Chauffeure. Gruppenversammlung, Samstag,<br />
den 4. Juni <strong>1949</strong>, abends 20 Uhr, im Restaurant<br />
< Stadtgarten >.<br />
BADEN UND UMGEBUNG. Chauffeure, Kohlen- n.<br />
Transportarteiter. Monatsversammlung Samstag, den<br />
4. Juni <strong>1949</strong>, 20 Uhr, im Restaurant «Seerose». Besprechung<br />
der Chauffeurtagung in Aarau.<br />
BIEL. Chauffeure, Transport- und Kohlenarbeiter.<br />
Monats Versammlung: Dienstag, den 31. Mai <strong>1949</strong>, um<br />
20 Uhr, im Unionssaal des Volkshauses.<br />
BRUGG. Chauffeure und Transportarbeiter. Monatsversammlung<br />
Samstag, den. 28. Mai, 20 Uhr, Restaurant<br />
«Cardinal», Brugg. Vortrag mit Lichtbildern über Diesel-<br />
Einspritzpumpe durch einen Spezialisten der Scintilla.<br />
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BUCHEGGBERG. Verband der Handels-, Transportund<br />
Lebensmittelarbeiter der Schweiz. Monatsversammlung:<br />
Samstag, den 4. Juni, um 20.30 Uhr, in Rapperswil<br />
(Bern).<br />
GL.ARUS. Chauffeur und Garagepersonal. Sektionsversammlung<br />
Sonntag, den 29. Mai, um 14.15 Uhr, im<br />
Sestaurant tWaag» in Netstal.<br />
RUTI-ZÜRICH. Dem Rufe der Organisatoren folgend,<br />
fanden sich Samstag, den 23. April, 11 Chauffeure, wovon<br />
ein guter Teil noch nicht organisiert war, im Versammlungslokal<br />
ein und gründeten nach Anhörung<br />
eines Referates von Koll. A. Sorg aus Wädenswil über<br />
die Lage im Transportgewerbe eine neue Chauffeurgruppe<br />
als Bestandteil der noch jungen und blühenden<br />
Sektion Rüti, welche damit auf ca. 50 Mitglieder angewachsen<br />
ist. Wie der Vertragsabschluss in der Firma<br />
SADEC, darf sich auch dieser Erfolg sehen lassen.<br />
Wir gratulieren!<br />
Sg.<br />
ST. GALLEN. Gruppe Chauffeure u. Transportarbeiter.<br />
Die Gruppenversammlung muss auf Samstag, den<br />
4. Juni verschoben werden. Wir wollen am Jahrmarktsamstag<br />
unsere Kollegen nicht in Anspruch nehmen.<br />
Auf den Fronleichnamstag haben wir eine Besichtigung<br />
der Saurerwerke in Arbon vorgesehen. Nähere Mitteilungen<br />
werden noch folgen. An dieser Exkursion<br />
werden auch die Kollegen der Gruppen Rorschach/<br />
Rheineck und Herisau teilnehmen.<br />
Ein Versuch überzeugt!<br />
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"S^iPNjL l*-A. IOCHER, »ob. Braunschweig, A.Flury. — ADMINISTRATION VERLAG, DRUCK UND CLICH6S: Hallwag AG., Breitenrainsir. 71, Bern. Tel. (031) 2 82 22. Postcheckkonto III 414. Telegramm-Adresses Autorevue, Bern. — GESCHÄFTS-<br />
STELLE FO« DIE OSTSCHWEIZ IN ZÜRICH: Stampfenbachstr. 40, Zürich 23. Tel. (051) 26 9677/78. — INSERTIONSPREISE: Die achtgespaltene 2 mm hohe Grundzeile oder deren Raum 60 Rp. Grössere Inserate nach Spezialtarif. Inseratenschluss: Freitet<br />
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