Vital Aktuell Dezember 2016
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<strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong><br />
Alles Gute im 2017<br />
Die <strong>Vital</strong> AG wünscht Ihnen<br />
frohe Festtage, viel Glück im Neuen<br />
Jahr und beste Gesundheit!<br />
<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong>
Inhalt<br />
Intern<br />
Seite 3<br />
Verstärkung im <strong>Vital</strong>-Tem<br />
Fütterung<br />
Seite 4 + 5<br />
Futtereffizienz in der Mastschweineproduktion<br />
Seite 6 + 7<br />
Optimaler Start in die Schweinemast<br />
Seite 10 + 11<br />
Kälber und Rinder zu Leistungskühen füttern<br />
Tiergesundheit<br />
Seite 8 + 9<br />
Immunprophylaxe beim Schwein -<br />
so impfe ich richtig! (Teil 1)<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Der <strong>Dezember</strong> ist einer der<br />
ereignisreichsten Monate<br />
des ganzen Jahres. Vieles<br />
ist noch zu erledigen, zu besorgen,<br />
zu organisieren und<br />
die für viele Leute stressige<br />
Weihnachtszeit steht vor der Tür, auch wenn<br />
wir uns auf die Festtage und das traute Zusammensein<br />
mit unseren Liebsten freuen können.<br />
Im <strong>Dezember</strong> wird einem auch jedes Jahr neu<br />
bewusst, wie schnell die Zeit doch vergeht. Erst<br />
richtig begonnen, wird das neue Jahr schon<br />
wieder zum alten. Keine andere Jahreszeit ist<br />
so vergangenheitsorientiert wie diese Tage kurz<br />
vor dem Jahresende. Doch dieses schliesst<br />
auch immer einen hoffnungsvollen Neuanfang<br />
ein. So schauen auch wir vertrauensvoll in die<br />
Zukunft und sind überzeugt, dass das nächste<br />
Jahr für unsere Geschäftspartner, für die Mitarbeiter<br />
und für die <strong>Vital</strong> AG wiederum ein erfolgreiches<br />
sein wird.<br />
Wir von der <strong>Vital</strong> AG sehen dementsprechend<br />
positiv in die Zukunft und freuen uns auf das<br />
kommende Jahr. Was in diesem Jahr schlecht<br />
gemacht wurde, wird nächstes Jahr gut gemacht.<br />
Was korrekt gemacht wurde, wird besser<br />
gemacht. Und was sehr gut gemacht wurde,<br />
wird auch weiterhin sehr gut gemacht. So<br />
sehen unsere Vorsätze und Ziele für nächstes<br />
Jahr aus. Sicher wird es immer wieder Sachen<br />
geben, die verbessert werden müssen. Aber<br />
das ist das Los jeder Firma und dieser Herausforderung<br />
stellen wir uns.<br />
Wir freuen uns, wenn Sie über die Festtage Zeit<br />
und Musse finden, das vorliegende „<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong>“<br />
zu lesen und wünschen Ihnen besinnliche<br />
Tage im Kreise Ihrer Familie und ein glückliches,<br />
gesundes und erfolgreiches 2017.<br />
Viel Spass beim Lesen des „<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong>“!<br />
Ihr Marc Bonorand<br />
2 <strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>
Intern<br />
Verstärkung im <strong>Vital</strong>-Team<br />
Christian Peyer, Ing. Agr. FH, <strong>Vital</strong> Beratungsdienst Ostschweiz<br />
Seit dem 1. Juni <strong>2016</strong> arbeitet Christian Peyer, Ing. Agr. FH, im Team des <strong>Vital</strong> Beratungsdienstes<br />
Ostschweiz mit. Gerne stellt er sich hier kurz vor:<br />
„Ich bin 1974 in St. Gallen geboren und in Mörschwil<br />
aufgewachsen. Schon als kleiner Junge hat<br />
mich alles, was mit der Natur und der Landwirtschaft<br />
zu tun hat, fasziniert. So begann ich mit 16<br />
Jahren die landwirtschaftliche Lehre. Nach der<br />
Fähigkeitsprüfung, der Berufsmittelschule und vielen<br />
Jahren Erfahrung als Betriebshelfer und landwirtschaftlicher<br />
Angestellter habe ich mich 1995<br />
entschlossen, die Fachhochschule für Landwirtschaft<br />
in Zollikofen zu absolvieren. Während des<br />
Studiums besuchte ich zwei Semester an der Fachhochschule<br />
für Landbau in Rendsburg, Schleswig<br />
Holstein. Das war für mich als Schweizer eine sehr<br />
eindrückliche Zeit. Wir durften etliche Betriebe in<br />
Nord- und Ostdeutschland auf Fachexkursionen<br />
besichtigen. Diese Betriebe waren gross und wurden<br />
sehr professionell geführt. Nach dem Studium,<br />
das ich im Herbst 1998 abschloss, arbeitete ich in<br />
Mecklenburg-Vorpommern auf einer ehemaligen<br />
LPG (Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft)<br />
mit 450 Kühen als rechte Hand des Herdenmanagers.“<br />
Wie ist es dann beruflich weitergegangen?<br />
„Im Frühjahr 1999 hatten meine damalige Partnerin<br />
und ich die Gelegenheit, in Sachsen-Anhalt<br />
einen zu DDR-Zeiten von ihren Vorfahren verlassenen<br />
Hof zu übernehmen. Wir bauten in den folgenden<br />
16 Jahren zwei Kuhställe und eine Herde<br />
mit rund 90 Kühen auf. Zwei grössere Photovoltaikanlagen<br />
ergänzten unseren Betrieb. Ausserdem<br />
konnten wir die während der Bodenreform enteigneten<br />
Acker- und Waldflächen zurückkaufen. Wir<br />
haben in diesen Jahren trotz der schlechten Preise<br />
in der Milchproduktion viel erreicht. Aber wo<br />
die Sonne scheint, gibt es bekanntlich auch viele<br />
Schatten. So entschieden wir uns letztes Jahr, persönlich<br />
getrennte Wege zu gehen.“<br />
Was hat dich zur <strong>Vital</strong> AG geführt?<br />
„Seit dem 1. Juli 2015 bin ich nun wieder in der<br />
Schweiz. Dieser Schritt war für mich nicht einfach.<br />
Ich habe aber in meinem Umfeld sehr viel Unterstützung<br />
erfahren dürfen. Nach diversen Aushilfsjobs<br />
auf landwirtschaftlichen Betrieben entschied<br />
ich mich dieses Jahr, eine neue Herausforderung<br />
zu suchen. Im Frühjahr ergab sich für mich die<br />
Chance, indem die <strong>Vital</strong> AG für die Regionalstelle<br />
in der Ostschweiz einen Agronomen als Verkaufsberater<br />
suchte. Ich freue mich sehr auf meine neuen<br />
Aufgaben und hoffe, dass ich nach der intensiven<br />
Einarbeitung ein kompetenter Ansprechpartner<br />
für unsere Kunden sein werde.“<br />
Was machst du in deiner Freizeit?<br />
„Ich treibe viel Sport und gehe gerne wandern.<br />
Zudem möchte ich meinem neuen Hobby - dem<br />
Segeln - vermehrt nachgehen. Ausserdem geniesse<br />
ich die Tage, die ich mit meinen immer noch<br />
in Deutschland lebenden zwei Kindern, trotz der<br />
grossen Entfernung, regelmässig verbringen darf.“<br />
Christian, wir wünschen dir viel Freude und Erfolg<br />
im <strong>Vital</strong>-Team bei den täglichen Herausforderungen!<br />
<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> 3
Fütterung<br />
Futtereffizienz in der<br />
Mastschweineproduktion<br />
Benno Zimmerli, Agro-Techniker, <strong>Vital</strong> Beratungsdienst Zentralschweiz<br />
Ein sehr hoher Anteil der Produktionskosten betrifft bekanntlich das Futter. Damit eine optimale<br />
Ration aber auch effizient umgesetzt werden kann, müssen viele Faktoren korrekt<br />
aufeinander abgestimmt sein. Worauf soll der Mäster speziell achten?<br />
Was ist Effizienz?<br />
Effizienz heisst, mit möglichst wenig zeitlichem<br />
und finanziellem Aufwand einen maximalen Ertrag<br />
pro Mastplatz und Jahr zu erzielen. Dies geschieht,<br />
wenn verschiedene Einflussfaktoren (siehe<br />
Abb. 1) optimal aufeinander abgestimmt werden.<br />
Die wirksamsten Verbesserungen resultieren dort,<br />
wo die grössten Mängel vorhanden sind. Folglich<br />
ist es wenig sinnvoll, vorher in andere Parameter<br />
Zeit und Geld zu investieren. Oft können Mängel<br />
sehr gezielt mit wenig Aufwand nachhaltig verbessert<br />
werden.<br />
Einflussfaktoren stehen oft in Abhängigkeit zueinander<br />
(Beispiel: Eine Verbesserung der Wasserqualität<br />
erhöht auch die Futteraufnahme.). Ohne Aufzeichnungen<br />
und detaillierte Mastauswertungen<br />
können Verbesserungseffekte jedoch nicht richtig<br />
abgeschätzt werden.<br />
Fütterungsmassnahmen verbessern keine<br />
allgemeinen Mängel<br />
Erreichen Mastschweine z.B. infolge von schlechter<br />
Luft (zu hohe Schadgaskonzentration), Krankheiten<br />
oder mangelhafter Fütterungshygiene nicht die gewünschten<br />
Leistungen, so würde es wenig nützen,<br />
die Futterrezepturen zu ändern. Erst wenn das Umfeld<br />
stimmt, kann die Fütterung optimiert werden.<br />
Die Grundlagen der Fütterung<br />
Es gilt, den richtigen Futtertyp im entsprechenden<br />
Gewichtsabschnitt einzusetzen. Junge Tiere haben<br />
ein höheres Fleischansatzvermögen als ältere.<br />
Deshalb muss die Fütterung in min. 2 - 3 Phasen<br />
erfolgen.<br />
Zu Mastbeginn ist eine hohe Nähr- und Wirkstoffkonzentration<br />
(Protein, Aminosäuren, Mineralstoffe,<br />
Vitamine, Spurenelemente) erforderlich. Der<br />
Bedarf sinkt mit zunehmendem Alter bzw. Gewicht<br />
(siehe Abb. 2). Überschüsse hemmen das Wachstum<br />
oder müssen vom Tier aufwendig umgewan-<br />
delt oder ausgeschieden werden. Je gezielter die<br />
Fütterung, desto weniger Futter pro kg Zuwachs<br />
wird verbraucht. Mit Phasenfütterung kann pro<br />
Mastschwein ca. Fr. 1.- bis 2.- eingespart werden.<br />
Zudem werden auch die Ausscheidungen (Stickstoff,<br />
Phosphor) reduziert.<br />
Grundsätzlich kann bei einer automatisierten Fütterung<br />
mit nur zwei Futtertypen (Vormast / Endmast)<br />
der Bedarf in allen Gewichtsabschnitten optimal<br />
gedeckt werden:<br />
Gewicht<br />
Anteil Vormast-<br />
Futter<br />
Anteil Endmast-Futter<br />
25 kg 100 % -<br />
45 kg 75 % 25 %<br />
65 kg 50 % 50 %<br />
85 kg 25 % 75 %<br />
105 kg - 100 %<br />
Tabelle 1: Futterzuteilung Phasenfütterung<br />
Versteckte Reserven ausnutzen<br />
Nicht nur die Futter-Zusammensetzung, sondern<br />
auch die richtige Menge ist entscheidend. Die Fütterungsintensität<br />
(kg Futter / Tier und Tag) steht hier<br />
im Vordergrund. Wird mehr Futter verabreicht, welches<br />
das Tier genetisch umsetzten kann, so steigen<br />
die Tageszunahmen und die Mastdauer verkürzt<br />
sich. Für jeden Tag der kürzeren Mastperiode muss<br />
kein zusätzlicher Erhaltungsbedarf verfüttert werden.<br />
Dadurch sinkt die Futterverwertung.<br />
Die nebenstehende Modellrechnung (85 kg Zuwachs,<br />
5 Tage Leerzeit, Preis Mastfutter: Fr. 55.--,<br />
DFE pro Mastschwein: Fr. 50.--) zeigt, dass bei einer<br />
Erhöhung der Fütterungsintensität von 100 g/<br />
Tier und Tag ein Anstieg der Tageszunahmen von<br />
rund 50 g resultiert. Daraus ergibt sich pro Mastplatz<br />
und Jahr ein Mehrertrag von rund Fr. 15.-.<br />
4 <strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>
Fütterung<br />
Basis<br />
Modell<br />
Tageszunahmen (g) 770 820<br />
Futterverwertung (kg/kg) 2.60 2.56<br />
Fütterungsintensität (kg/Tag) 2.00 2.10<br />
Mastdauer (Tage) 110 104<br />
Futterverbrauch / Tier (kg) 221 218<br />
Umtriebe / Mastplatz und Jahr 3.16 3.36<br />
DFE / Tier (Fr.) Fr. 50.00 51.70<br />
DFE / Mastplatz und Jahr (Fr.) Fr. 158.20 173.70<br />
Differenz / Mastplatz und Jahr (Fr.) 15.50<br />
Tabelle 2: Einflüsse der Erhöhung der Fütterungsintensität auf Tageszunahmen, Futterverwertung und Ertrag pro<br />
Mastplatz und Jahr<br />
In der nachfolgenden Tabelle werden die eindrücklichen finanziellen Auswirkungen einer Fütterungsoptimierung<br />
als Funktion der Bestandesgrösse aufgezeigt:<br />
Mehrertrag pro Jahr bei höherem Tageszuwachs (Basis 770 g)<br />
Anzahl Mastplätze 820 g 870 g 920 g<br />
100 1‘550.- 3‘095.- 4‘630.-<br />
200 3‘100.- 6‘190.- 9‘260.-<br />
300 4‘650.- 9‘285.- 13‘890.-<br />
400 6‘200.- 12‘380.- 18‘520.-<br />
500 7‘750.- 15‘475.- 23‘150.-<br />
Tabelle 3: Mehrertrag durch gesteigerten Tageszuwachs<br />
Gerne beurteilen wir die Situation Ihres Betriebes vor Ort, besprechen mögliche und sinnvolle Verbesserungen<br />
und erstellen Ihnen gerne ein passendes <strong>Vital</strong>-Fütterungskonzept.<br />
400<br />
Rohproteinversorgung bei<br />
Phasenfütterung<br />
350<br />
g Rohprotein / Tag<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Abbildung 1: Einflussfaktoren: das Minimum<br />
bestimmt die Leistung<br />
150<br />
28 33 38 43 49 54 61 67 74 80 86 92 98 103 108<br />
kg Lebendgewicht<br />
Bedarf RP g / Tag Universalmast 2 Phasen 3 Phasen<br />
Abbildung 2: Rohprotein-Bedarf und -Angebot in der<br />
Ration mit verschiedenen Futtertypen<br />
<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> 5
Fütterung<br />
Optimaler Start in die Schweinemast<br />
Markus Pitschen, Ing. Agr. ETH, <strong>Vital</strong> Beratungsdienst Zentralschweiz<br />
Die Grundlagen für eine erfolgreiche Mast mit hohem Tageszuwachs, tiefer Futterverwertung<br />
und optimalem MFA werden bereits vor der Einstallung gelegt. Management und Fütterung<br />
in der Einstellphase sind von zentraler Bedeutung für kontinuierliche Spitzenresultate.<br />
Jeder Mäster sollte die entscheidenden Punkte kennen.<br />
Stallvorbereitung und Stallklima<br />
Vor jeder Neubelegung sollen die Buchten gereinigt,<br />
desinfiziert, trocken und wenn nötig vorgeheizt<br />
sein. Bei Bedarf sind sie einzustreuen. Schweine<br />
fühlen sich wohl, wenn die Stalltemperatur in<br />
engen Grenzen ist. Die Tiere sollen auf Temperaturschwankungen<br />
(immer verbunden mit Zugluft!)<br />
reagieren können, indem sie in den Liegebereich<br />
mit einem idealen Mikroklima ausweichen. Wir<br />
empfehlen eine Temperatur zwischen 22 bis 25 °C.<br />
Abkühlung oder Zugluft bedeutet Kältestress und<br />
begünstigt die Entwicklung chronischer Atemwegsinfektionen.<br />
Die Sauerstoffversorgung ist essentiell, werden<br />
doch bis zu 30 % des Sauerstoffs im Darm verbraucht.<br />
Sauerstoffmangel kann zur unkontrollierten<br />
Vermehrung von pathogenen Keimen führen.<br />
Die Lüftung muss also funktionieren. Ventilatoren<br />
sind Staubfänger und müssen periodisch gereinigt<br />
werden.<br />
Wasserversorgung<br />
Die optimale Durchflussrate der Tränkenippel beträgt<br />
1 bis 1.5 Liter pro Minute. Waren die Buchten<br />
längere Zeit nicht belegt, müssen die Wasserleitungen<br />
durchgespült werden, um Ablagerungen<br />
auszuschwemmen.<br />
Mastferkel<br />
Die Mastferkel sollen von möglichst wenigen<br />
Mastferkelproduzenten kommen und einheitlicher<br />
Genetik sein. Sie haben ein Gewicht von<br />
24-27 kg und sind 9 bis 10 Wochen alt. Der Impfstatus<br />
(Lawsonien, Circoviren etc.) muss bekannt<br />
sein. Bei Flüssigfütterung ist es von grossem Vorteil,<br />
wenn die Ferkel bereits in der Aufzucht nass<br />
oder zumindest am Breiautomaten gefüttert worden<br />
sind.<br />
Einstallung<br />
Bei der Einstallung ist jedes Tier gesundheitlich genau<br />
zu beurteilen. Kränkelnde Tiere sind zurückzuweisen.<br />
Geschlechtsgetrennte Aufstallung bringt<br />
dem Mäster Nutzen (Wahl der Fütterungsintensität,<br />
Festlegung der Schlachtgewichte). Pro Bucht sollten<br />
maximal 15 Mastschweine mit ausgeglichenen<br />
Gewichten gehalten werden. Verstellbare Buchtenwände<br />
bieten Vorteile, indem die Flächen an die<br />
Tiergewichte angepasst werden können. Neu eingestallte<br />
Mastschweine müssen sich zuerst in der<br />
ungewohnten Umgebung zurecht finden. Wir empfehlen,<br />
das Licht nach dem Einstallen 48 Stunden<br />
lang eingeschaltet zu lassen.<br />
Anfütterung<br />
Das Einstallen ist für jedes Tier stressig. Deshalb<br />
soll so angefüttert werden, dass die volle Ration<br />
nach 5 Tagen erreicht wird. So werden sowohl<br />
Kannibalismus bei hungernden Tieren als auch<br />
Verdauungsstörungen und weitere Probleme bei<br />
überversorgten Tieren vermieden. Die möglichst<br />
beschwerdefreie Überbrückung dieser Stressperiode<br />
und die Stimulierung des Futterverzehrs kann<br />
mit natürlichen und naturbelassenen Komponenten<br />
gefördert werden. In der Praxis haben sich 20 g<br />
VitaStart je Tier und Tag während 10 bis 14 Tagen<br />
bewährt.<br />
6 <strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>
Fütterung<br />
Schweine sind Feinschmecker! Deshalb soll das<br />
Einstell- oder Vormastfutter bezüglich Geruch, Geschmack<br />
und Komponentenauswahl für das junge<br />
Tier attraktiv sein. Durch eine geeignete Futterzusammensetzung<br />
können Gesundheit, <strong>Vital</strong>ität und<br />
Leistungsfähigkeit unterstützt werden. Als Beispiel<br />
soll der Gesamtfettgehalt möglichst niedrig sein.<br />
Dies entlastet den Leberstoffwechsel. Die B-Vitamine,<br />
das Vitamin C und die Folsäure unterstützen<br />
diese Zielsetzungen wesentlich.<br />
Flüssigfütterung<br />
Bei Flüssigfütterung bietet eine handwarme Suppe<br />
zusätzliche Vorteile. Die Futtersuppe soll einen TS-<br />
Gehalt von 22 bis 24 % und einen Energiegehalt<br />
von 3.4 bis 3.6 MJ VES pro kg aufweisen. Kann<br />
dieser TS-Gehalt aus technischen Gründen nicht<br />
erreicht werden, ist einige Tage zusätzlich etwas<br />
Trockenfutter zu verabreichen.<br />
Werden flüssige Nebenprodukte verfüttert, sind<br />
die hygienischen Aspekte zu beachten (Lagerung,<br />
Stabilisierung, Reinigung der Lagertanks und der<br />
Fütterungsanlage).<br />
Kranken- und Restpostenbuchten<br />
Auch gesunde und robuste Tiere können bei bester<br />
Betreuung erkranken! Deshalb ist eine Krankenbucht<br />
zwingend. Sie soll separiert von den anderen<br />
Tieren und heizbar sein. Genesene Schweine sollen<br />
nicht in die ursprünglichen Gruppen zurückgestallt<br />
werden.<br />
Schritte zum Erfolg<br />
• Rein-Raus-System<br />
• Stall-Reinigung mit Hochdruckreiniger<br />
• Desinfektion (trockene Buchten)<br />
• Kontrolle der Lüftung<br />
• Funktionskontrolle Wasserversorgung<br />
• Temperatur im Liegebereich: 22-25 °C<br />
• Aufstallung nach Gewichten<br />
• max. 15 Tiere pro Bucht<br />
• geschlechtsgetrennte Gruppen<br />
• 5 Tage rationiert anfüttern<br />
• Langzeitentwurmung<br />
• handwarme Futtersuppe<br />
• Hygiene bei Nebenprodukten<br />
• Futteraspekte beachten<br />
Im Idealfall ist der Maststall nach maximal 3 Ausstallungen<br />
leer. Wachstum ist ein von der Natur<br />
kontrollierter Prozess. Deshalb ist es normal, dass<br />
gesunde Tiere nicht alle gleich schnell wachsen.<br />
Untergewichtige Schlachtschweine bringen aber<br />
enorme finanzielle Einbussen. Verfügt man über<br />
Buchten für die Restposten, kann der Stall schnell<br />
wieder vollständig belegt werden. Man gewinnt<br />
dreimal:<br />
• Es entsteht keine Arbeit für eine spätere Verteilung<br />
der Tiere.<br />
• Die Anzahl der Umtriebe pro Jahr steigen. Somit<br />
sinken die Abschreibungskosten je Mastplatz.<br />
• Die Qualitätserwartungen (Schlachtgewichte)<br />
des Einkäufers sind erfüllt und es resultieren<br />
keine Gewichtsabzüge.<br />
Betriebsleiter<br />
Werden die angesprochenen Punkte konsequent<br />
umgesetzt, gelingt ein erfolgreicher Start in die<br />
Mast. Gute Resultate sind nur eine Frage der Zeit.<br />
Der wichtigste Erfolgsfaktor ist der Betriebsleiter: Er<br />
entscheidet.<br />
<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> 7
Tiergesundheit<br />
Immunprophylaxe beim Schwein –<br />
so impfe ich richtig! (Teil 1)<br />
Dr. med. vet. FVH Iwan Nussbaumer, Bereichsleiter Tiergesundheit<br />
Impfungen verhindern effektiv das Ausbrechen von bestimmten Krankheiten und helfen,<br />
den Keimdruck niedrig zu halten. Impfstoffe sind jedoch anfällig für Fehler im Handling und<br />
bei der Lagerung. Bei unsachgemässem Umgang verlieren sie sehr schnell ihre Wirksamkeit.<br />
Was ist zu beachten?<br />
Was ist ein Impfstoff und welche Formen<br />
gibt es?<br />
Ein Impfstoff besteht aus einem oder mehreren<br />
Antigenen und Hilfsstoffen (Adjuvantien). Das Antigen<br />
zeigt dem Immunsystem des Körpers, gegen<br />
was Antikörper bereitgestellt werden sollen.<br />
Die Hilfsstoffe dienen einerseits der Konservierung<br />
und andererseits der Verstärkung der Immunreaktion.<br />
Bei Lebendimpfstoffen ist das Antigen ein<br />
abgeschwächtes Virus oder Bakterium. Es ist vermehrungsfähig,<br />
löst aber keine Krankheit aus. Die<br />
meisten Impfstoffe für Schweine sind inaktivierte<br />
oder Totimpfstoffe. Das Antigen ist nicht mehr vermehrungsfähig.<br />
Der Vorteil von Lebendimpfstoffen<br />
besteht darin, dass sie eine stärkere Immunantwort<br />
auslösen. Nachteilig ist, dass sie in seltenen Fällen<br />
eine Krankheit verursachen können. Dies ist bei inaktivierten<br />
Impfstoffen nicht möglich. Durch Zugabe<br />
geeigneter Hilfsstoffe lösen heutige inaktivierte<br />
Impfstoffe eine vergleichbar starke Immunreaktion<br />
aus – ohne das Risiko eines Krankheitsausbruchs.<br />
Was passiert bei einer Impfung?<br />
Das Immunsystem reagiert auf das Antigen im<br />
Impfstoff und eliminiert es in gleicher Weise, wie es<br />
mit dem natürlichen Erreger verfahren würde. Bei<br />
dieser Reaktion sind genau diejenigen Immunzellen<br />
und Antikörper im Einsatz, die den Eindringling<br />
am effektivsten bekämpfen können. Die Reaktion<br />
auf einen bisher unbekannten Erreger braucht aber<br />
Zeit, weil die passenden Zellen und Antikörper<br />
zuerst ausgewählt und vermehrt werden müssen.<br />
Der Trick der Natur ist, dass die passende Sorte<br />
der Immunzellen und Antikörper gespeichert wird.<br />
Dies nennt man das immunologische Gedächtnis.<br />
Dringt nun der krankmachende Erreger in den Körper<br />
ein, ist in kurzer Zeit ein ganzes Heer von Immunzellen<br />
und passenden Antikörpern bereit und<br />
der Erreger wird eliminiert, bevor er eine Krankheit<br />
auslösen kann.<br />
Wozu Grundimmunisierung und Wiederholungsimpfung?<br />
Die meisten Impfstoffe machen erst nach einer<br />
korrekten Grundimmunisierung eine sogenannte<br />
belastbare Immunität. Das Antigen muss dem Immunsystem<br />
zweimal gezeigt werden, damit es im<br />
Gedächtnis bleibt. Hier ist sehr wichtig, dass dem<br />
Immunsystem genügend Zeit gelassen wird. Zwischen<br />
der 1. und der 2. Impfung sollten vier Wochen<br />
liegen. Spätestens zwei Wochen bevor die<br />
Tiere geschützt sein sollen, muss die zweite Impfung<br />
erfolgen. Für einzelne Impfstoffe gibt es vom<br />
Hersteller Vorgaben, die von diesem Grundsatz abweichen.<br />
In diesem Fall sind die Herstellerangaben<br />
zu beachten. Die Wiederholungsimpfung hat den<br />
Zweck, das Gedächtnis des Immunsystems aufzufrischen,<br />
damit es jederzeit gegen den Erreger voll<br />
kampfbereit ist. Die Wiederholungsimpfung soll<br />
daher mindestens 2 Wochen bevor ein Kampf zu<br />
erwarten ist, durchgeführt werden.<br />
Abbildung 1: korrekte intramuskuläre Verabreichung<br />
des Impfstoffes<br />
8 <strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>
Tiergesundheit<br />
Gegen was soll man impfen?<br />
Im Zuchtbetrieb ist eine Impfung der Sauen gegen<br />
Coli, Rotlauf und Parvovirose (SMEDI) ein Muss. Bei<br />
Rotlauf und Parvovirose müssen ebenfalls die Eber<br />
geimpft werden. Bei Problemen mit Nekrotisierender<br />
Enteritis (Clostridium perfringens Typ C) lassen<br />
sich diese mit einer Sauenimpfung beheben. Liegt<br />
im Bestand eine Durchfallproblematik mit Clostridium<br />
perfringens Typ A vor, so kann Ihr Tierarzt mittels<br />
Sonderbewilligung einen Impfstoff einführen,<br />
da in der Schweiz keiner verfügbar ist. Dasselbe gilt<br />
für Influenza. Ob die Sauen und die Ferkel oder<br />
nur die Ferkel gegen Circoviren geimpft werden<br />
sollen, hängt von den spezifischen Gegebenheiten<br />
im Bestand ab. Der Mäster dankt es in jedem<br />
Fall, wenn er Circo-geimpfte Schweine bekommt.<br />
Bei Bestandesproblemen mit Hämophilus parasuis<br />
(HPS) steht ebenfalls ein Impfstoff zur Verfügung.<br />
Neuerdings kann auch gegen die Ödemkrankheit<br />
geimpft werden. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt,<br />
welche zusätzlichen Impfungen in Ihrem Bestand<br />
Sinn machen.<br />
Gibt es Nebenwirkungen?<br />
Die geimpften Tiere können mit kurzzeitigem Fieber<br />
und Fressunlust reagieren. An der Injektionsstelle<br />
kann eine Rötung auftreten. Dies sind Zeichen,<br />
dass sich das Immunsystem mit dem Antigen befasst.<br />
Sehr oft ist den Tieren gar nichts anzusehen.<br />
In sehr seltenen Fällen kann es zu Schockreaktionen<br />
kommen. Meist gehen diese jedoch glimpflich<br />
aus.<br />
Was kann den Impferfolg beeinträchtigen?<br />
Im Tier drin beeinträchtigt alles, was das Immunsystem<br />
anderweitig beschäftigt, den Impferfolg. Es<br />
gilt daher der Grundsatz, dass nur gesunde Tiere<br />
geimpft werden dürfen. Es ist nicht dann zu impfen,<br />
wenn die Tiere sowieso schon Stress ausgesetzt sind<br />
und wenn sie mit Parasiten zu kämpfen haben. Ein<br />
vernachlässigtes Entwurmungsregime im Bestand<br />
kann die Wirkung von Impfungen entscheidend beeinflussen,<br />
weil das Immunsystem mit der Parasitenabwehr<br />
beschäftigt ist und im falschen Programm<br />
läuft, da der Weg der Immunantwort gegen Parasiten<br />
ganz anders funktioniert als gegen Bakterien<br />
und Viren.<br />
Was ist beim Umgang mit dem Impfstoff<br />
zu beachten?<br />
Im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln sind Impfstoffe<br />
extrem empfindlich! Sie müssen im Kühlschrank<br />
bei 2 bis 8 Grad gelagert werden. Angebrochene<br />
Impfstoffflaschen müssen am gleichen<br />
Tag aufgebracht werden; sie verlieren sonst ihre<br />
Wirksamkeit. Die einzige Ausnahme von dieser Regel<br />
ist, wenn der Hersteller des Impfstoffes in der<br />
Packungsbeilage angibt, wie lange und unter welchen<br />
Umständen die angebrochene Flasche weiter<br />
verwendbar ist. Impfstoffe sind nur mit sauberen<br />
Kanülen aufzuziehen. Schmutz oder Reste anderer<br />
Medikamente in Nadeln oder Spritzen können den<br />
Impfstoff sehr rasch unwirksam machen. Die meisten<br />
Impfstoffe müssen intramuskulär hinter dem<br />
Ohr verabreicht werden. Die Kanüle muss daher<br />
genügend lang sein, damit die Muskulatur auch erreicht<br />
wird. Impfstoffe, die unter die Haut (subcutan)<br />
oder in die Haut (intradermal) verabreicht werden,<br />
dürfen nicht in die Muskulatur gespritzt werden. Die<br />
untenstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die<br />
Kanülengrössen bei intramuskulären Injektionen.<br />
Im 2. Teil beschreiben wir in der nächsten Ausgabe<br />
von <strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> die wichtigsten Impfungen gegen<br />
Schweinekrankheiten.<br />
Kanülengrösse (mm)<br />
Durchmesser G (Gauge)<br />
Sauen / Eber 1.2 x 40 bis 1.2 x 50 18<br />
Mastschweine 1.2 x 40 18<br />
Jager 0.8 x 40 21<br />
Ferkel 0.8 x 20 21<br />
Tabelle 1: Kanülengrössen bei intramuskulären Injektionen<br />
Quelle: Heinritzi, Gindele, Reiner, Schnurrbusch: Schweinekrankheiten<br />
<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> 9
Fütterung<br />
Kälber und Rinder zu<br />
Leistungskühen füttern<br />
Josef Huber, Ing. Agr. ETH, <strong>Vital</strong> Beratungsdienst Zentralschweiz<br />
In 24 Monaten vom Kalb zur Milchkuh ist im aktuellen Kosten-Umfeld das Ziel. Die Aufzuchtkosten<br />
müssen auf eine hohe Lebens-Milchleistung verteilt werden. Dank Wissen in der<br />
metabolischen Programmierung kommen leistungsstarke und langlebige Jungkühe in die<br />
Produktion. Dabei steigen die Ansprüche an die Fütterung von Kälbern und Aufzuchtrindern<br />
sowohl auf dem Eigenbetrieb als auch im spezialisierten Aufzuchtbetrieb.<br />
Für Spitzenresultate muss man die kritischen Abschnitte<br />
in der Aufzuchtphase kennen. Sollen Jungtiere<br />
später als Kühe viel leisten, müssen die Bedingungen<br />
in Fütterung und Haltung erfüllt sein. Mit<br />
einer kontinuierlichen Gewichtsentwicklung wird<br />
der Wiederkäuer zum wirtschaftlichen Nutztier.<br />
Wachstumseinbrüche in der Aufzucht führen dagegen<br />
zu lebenslangen Rückschlägen in Gesundheit<br />
und Leistung.<br />
Ziele im <strong>Vital</strong>-Modellbetrieb<br />
Rinder mit EKA 24 Monate, Herde mit 700 kg<br />
Lebendgewicht, Milchleistung 9000 kg, Remontierungsrate<br />
20-25 %, Lebensleistung 40‘000 bis<br />
50‘000 kg Milch<br />
durch die Fütterung in der Trächtigkeit massiv verbessert<br />
werden. Kälber werden schutzlos geboren<br />
und müssen erst eine eigene Immunität aufbauen.<br />
Sie benötigen insbesondere viel Eisen, Vitamin<br />
E und Selen. Im <strong>Vital</strong> Immunobooster sind diese<br />
Wirkstoffe in optimaler Dosierung enthalten. Wird<br />
diese Starthilfe während zwei Wochen in die Milch<br />
eingerührt, werden die Abwehrkräfte und Schutzmechanismen<br />
des Kalbes intensiv gestärkt.<br />
Grafik Rinderaufzucht<br />
Gewicht<br />
Abtränken Decken Abkalben<br />
140 kg 200 kg 350 kg 420 kg 630 kg<br />
Monate<br />
0 2 4 6 8<br />
10<br />
12 14 16 18 20 22<br />
24<br />
Tiere 16% 20% 20% 8%<br />
28% 8%<br />
Kälber, Tränker Jungvieh klein Jungvieh gross Decken Rinder tragend Rinder hochtragend<br />
Abbildung 1: Zeitplan (Geburt bis 24 Monate), Gewichtsentwicklung und Herdenstruktur für Aufzuchtrinder von<br />
der Geburt bis zum Abkalben<br />
Die <strong>Vital</strong>ität der Kälber<br />
Sie ist das Spiegelbild der Nähr- und Wirkstoff-<br />
Versorgung während der Trächtigkeit. Aufzuchtrinder<br />
erhalten mit dem Mineralsalz Q-876 alle notwendigen<br />
Mineralstoffe. Galtkühe haben andere<br />
Ansprüche und werden mit Q-872 ideal versorgt.<br />
Die erste und wichtigste Nahrung für Kälber ist<br />
die Biestmilch. Die Qualität des Kolostrums kann<br />
Das Kalb - ein Milchsäufer<br />
Das Kalb kann Milch sehr gut verdauen und umsetzen.<br />
Deshalb sind 700 Liter in 14-16 Wochen<br />
die richtige Nährstoffquelle. Für eine optimale<br />
Jugendentwicklung enthält Milch jedoch zu niedrige<br />
Gehalte an Vitaminen, Spurenelementen und<br />
Schutzstoffen. Der Milchaufwerter Q-305 Robusto<br />
schliesst diese Lücke und stimuliert gleichzeitig<br />
die Trockenfutteraufnahme. Robuste Kälber haben<br />
weniger Durchfall, ertragen Schutzimpfungen besser<br />
und sind weniger anfällig auf Lungenerkrankungen.<br />
10 <strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>
Fütterung<br />
Abtränken: von Milch zu Festfutter<br />
Ab der 2. Lebenswoche wird Kälberstarterfutter in<br />
Kleinmengen vorgelegt. Bei ca. 1,5 kg Tagesverzehr<br />
wird die Milchgabe reduziert. Stärkereiche<br />
Kraftfutter stimulieren die Ausbildung des Vormagens<br />
und liefern Energie für das Wachstum. Soll<br />
früh viel Kälberfutter gefressen werden, muss auch<br />
die Wasserversorgung stimmen. Bestes Dürrfutter<br />
vom ersten Schnitt animiert zum Kauen mit Speichelbildung.<br />
Eigenmischungen aus Kraftfutter und<br />
Raufutter führen zur Kälber-TMR. Die <strong>Vital</strong>-Rezeptur<br />
ergibt schmackhafte „Alleinfutter“ mit idealen Gehalten.<br />
Jungrinder<br />
Jungrinder erhalten keine Milch mehr. Die Trennung<br />
Kleine - Grosse erleichtert die Betreuung<br />
und animiert zum Gruppenfressen. Alleinfutter ist<br />
jetzt Jungvieh-TMR mit höherem Proteingehalt oder<br />
ein Menu aus der Ration für Laktierende ergänzt<br />
mit Heu und Mineralsalz Q-876 Aufzucht. Eine<br />
wichtige Standortbestimmung erfolgt als Jährling<br />
mit dem Zielgewicht von 350 kg. Jungrinder werden<br />
nur in Aufzuchtbetriebe ausgelagert, die den<br />
Anforderungen des Melkbetriebes entsprechen.<br />
Insbesondere sind die Energie- und Eiweissversorgung<br />
sowie die tägliche Mineralstoffgabe Q-876<br />
zu bestimmen und zu überwachen.<br />
Erste Besamung - Trächtigkeit<br />
In 15 Monaten soll ein Gewicht von 420 kg erreicht<br />
werden (entspricht 60 % des späteren Kuh-<br />
Gewichtes). Mit gezielten Eiweissgaben und Q-876<br />
Aufzucht wird ein regelmässiger Zyklus induziert.<br />
Das Brunstkonzentrat Ovulin R und Mineralsalz<br />
Q-870 (mit Beta Carotin und organischen Spurenelementen)<br />
fördern das Wachstum der Eierstöcke<br />
und das Heranreifen befruchtungsfähiger Eizellen.<br />
Wichtige Kontrollpunkte sind: Rahmen, Haarkleid,<br />
Pansen-Entwicklung, Gelenke, Klauen.<br />
Wenn gedeckte Rinder trächtig sind, kann allenfalls<br />
die Nährstoffkonzentration der Ration reduziert<br />
werden. Auf Weiden von minderer Qualität und<br />
mit extensivem Raufutter besteht jedoch die Gefahr<br />
von Gewichtsverlusten. Krippenreste von Laktierenden<br />
können jetzt gut verwertet werden. Tägliche<br />
Gaben von Mineralsalz Q-876 Aufzucht und Viehsalz<br />
sichern Gesundheit und Skelettausbildung.<br />
Für Muskelwachstum, Milchdrüsen-Entwicklung,<br />
Fötus-Wachstum und gegen frühzeitige Verfettung<br />
bewirken bereits kleine Mengen Proteinkonzentrat<br />
grosse Effekte.<br />
Bei hochtragenden Rindern ist die Nährstoffkonzentration<br />
zu erhöhen. Das Verzehrsvermögen nimmt<br />
wegen des wachsenden Kalbes kontinuierlich ab.<br />
Die Eingliederung in die Herde, das Kennenlernen<br />
von Kraftfutter-Station und Melkstand und die neue<br />
Rangordnung sind Stressfaktoren. Mit der Ausbildung<br />
der Euteranlage und dem Aufbau von Kolostrum<br />
steigt der Mineral- und Wirkstoffbedarf an.<br />
Abkalbung<br />
Mit der Abkalbung beginnt der Laktationsstart<br />
und der Kreis schliesst sich. Ein Kalb ist zur neuen<br />
Jungkuh herangewachsen. Die Biestmilchqualität<br />
ist entscheidend für das Kalb. Einsatzleistung und<br />
Futterverzehr sind wichtig für Gesundheit und Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Erstmelkkuh muss auch noch<br />
den Bedarf für 100-120 kg Zuwachs in 365 Tagen<br />
(entspricht ca. 330 g bzw. 4-5 kg Milch pro Tag)<br />
decken!<br />
Abbildung 2: gefreute und robuste Rinder<br />
auf der Weide<br />
<strong>Vital</strong> <strong>Aktuell</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> 11
<strong>Aktuell</strong><br />
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Kälber<br />
<strong>Vital</strong> FloryBoost calf<br />
• gegen fütterungsbedingte Durchfälle<br />
• als Paste, oral mit Dosierspritze<br />
Aufzuchtrinder Qualifeed 876<br />
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Ferkel<br />
Vitastart<br />
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www.vital-ag.ch<br />
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