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Familien-Nachrichten<br />
Plastik in der Schlei!<br />
Das Klärwerk leitet das Wasser im Bereich des Schießplatzes (u.r.) ein. Das gegenüberliegende Naturschutzgebiet Reesholm ist besonders verunreinigt.<br />
Fotos: Agentur Schleswig<br />
Aufwändige Reinigungsaktion gestartet<br />
Plastikteilchen im Schilfgürtel vor Reesholm.<br />
Schleswig (as) – Sichtlich<br />
betroffen zeigte sich Stadtwerke<br />
Geschäftsführer<br />
Wolfgang Schoofs, als er die<br />
erste große Reinigungsaktion<br />
am Füsinger Strand am<br />
Freitagnachmittag besuchte.<br />
Etwa 100 Mitarbeiter der<br />
Stadtwerke und Partnerunternehmen<br />
fingen mit der<br />
Mammutaufgabe an, Strand<br />
und Schilfgürtel von den<br />
Millimeter kleinen Plastikpartikeln<br />
zu befreien. „Wir<br />
müssen nun alles säubern,<br />
das ist selbstverständlich“,<br />
so Schoofs. Ufer und Schilfgürtel<br />
werden mühsam<br />
abgeharkt, das Material wird<br />
anschließend fachgerecht<br />
entsorgt.<br />
Der Strand und das benachbarte<br />
Naturschutzgebiet<br />
Reesholm liegen gegenüber<br />
dem Zulauf des Klärwerks,<br />
hier ist das meiste Material<br />
angespült worden. „Wir teilen<br />
das Gebiet in Cluster ein<br />
und werden es systematisch<br />
und koordiniert reinigen“,<br />
erklärt Schoofs. Die Uferbereiche<br />
bis Lindaunis könnten<br />
von der Verunreinigung<br />
betroffen sein, Funde gab es<br />
u.a. in Fahrdorf und Stexwig.<br />
Doch wie kam das Mikroplastik<br />
in die Schlei? Seit<br />
2006 werden in dem Schleswiger<br />
Klärwerk aus Speiseresten<br />
der Firma Refood<br />
Energie gewonnen. Damals<br />
wurden in dem Zulieferbetrieb<br />
über Jahre hinweg die<br />
Verpackungen händisch von<br />
den Lebensmitteln getrennt.<br />
Seit einiger Zeit schreddert<br />
Refood die abgelaufenen<br />
Lebensmittel zusammen<br />
mit den Verpackungen, ein<br />
mechanisches Sieb soll die<br />
Fremdstoffe größtenteils<br />
abtrennen. Dieser fremdstoffhaltige<br />
Brei wurde in<br />
dem Klärwerk angeliefert,<br />
täglich zwei LKWs á 25<br />
Tonnen. „Das Klärwerk<br />
verfügt über ein zusätzliches<br />
Filterbecken, das mit einer<br />
4m dicken Schicht aus gebrochenen<br />
Kies befüllt ist“, sagt<br />
Schoofs. „Im Januar <strong>2018</strong><br />
haben Klärwerk-Mitarbeiter<br />
festgestellt, dass die Plastikpartikel<br />
den Kiesfilter<br />
passieren.“ Die regelmäßig<br />
durchführten Analysen des<br />
gereinigten Wassers zeigten<br />
jedoch keine Auffälligkeiten.<br />
Die Kreisverwaltung erhielt<br />
erstmals 2016 Kenntnis über<br />
Das Reinigen ist mühselige Handarbeit<br />
O - 14. März <strong>2018</strong><br />
Plastikpartikel in der Schlei,<br />
jedoch nur im Bereich der<br />
Stollerwerft. „Wir konnten<br />
keinen Verursacher feststellen<br />
und sind von einer vorübergehenden,<br />
seeseitigen<br />
Ursache ausgegangen“, erklärt<br />
Thorsten Roos, Fachbereichsleiter<br />
Naturschutz und<br />
Regionalentwicklung. Ende<br />
2017 meldeten Anwohner<br />
vermehrt Funde, das Amt<br />
erstatte Anzeige. Im Januar<br />
diesen Jahres lagen plötzlich<br />
überall im Bereich Reesholm<br />
diese Plastikteilchen herum.<br />
Eine Gefahr für Menschen<br />
und Tiere ist nicht auszuschließen.<br />
Die scharfkantigen<br />
Teilchen könnten von<br />
Wassersportlern, Badegästen<br />
und Tieren verschluckt werden.<br />
UV-Strahlung und mechanische<br />
Einflüsse verkleinern<br />
die Teilchen zu Nanopartikeln,<br />
die dann in unsere<br />
Nahrungskette gelangen.<br />
Das Landeskriminalamt und<br />
die Staatsanwaltschaft <strong>Flensburg</strong><br />
haben die Ermittlungen<br />
aufgenommen. Ob Refood<br />
oder die Schleswiger Stadtwerke<br />
gegen bestehende<br />
Verträge verstoßen haben,<br />
wird juristisch geklärt werden<br />
müssen.<br />
Die Termine für eventuelle<br />
weitere Reinigungsaktionen<br />
geben die Schleswiger Stadtwerke<br />
öffentlich bekannt, für<br />
Fragen haben die Stadtwerke<br />
die Rufnummer 04621 801460<br />
eingerichtet.<br />
Vor Ort: Schleswiger Stadtwerke<br />
Geschäftsführer Wolfgang<br />
Schoofs.<br />
Trauer<br />
Plötzlich und völlig unerwartet müssen wir Abschied<br />
nehmen von unserem lieben Vater, Bruder,<br />
Schwager und Onkel<br />
Johann Rodenborg<br />
* 29. Mai 1953 † 23. Februar <strong>2018</strong><br />
In Liebe und Dankbarkeit<br />
Cornelia<br />
Florian<br />
Maren und Ewald<br />
sowie alle Angehörigen<br />
Husum, Lornsenstraße 64<br />
Wir nehmen Abschied auf der Nordsee am 20. März 2017,<br />
um 12:30 mit der Adler V vom Außen Hafen Husum aus.