Versicherungskurier Frühjahr 2018
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Das aktuelle Thema<br />
Generationengerechtigkeit:<br />
Was Experten von der Regierung erwarten<br />
Seit 18. Dezember ist Österreichs neue<br />
Regierung im Amt. Ist es der Auftakt<br />
für wirkungsvolle Reformen des staatlichen<br />
Pensionssystems? Das bleibt fürs<br />
Erste abzuwarten. Im Regierungsprogramm<br />
bleiben die Maßnahmen zur<br />
nachhaltigen Finanzierung der Pensionen<br />
vage. Umso konkreter sind hingegen<br />
die Forderungen der Aktion Generationengerechtigkeit.<br />
Auf 182 Seiten hat das Kabinett Kurz<br />
zusammengefasst, was es in der<br />
laufenden Regierungsperiode umsetzen<br />
will. Abgesehen vom Versprechen, die<br />
Mindestpension nach 40 Beitragsjahren<br />
auf 1.200 Euro bzw. 1.500 Euro für<br />
Familien anzuheben, bleibt vieles im<br />
Regierungsprogramm bei Schlagworten.<br />
So heißt es unter dem Kapitel „Pensionen“<br />
nur „Förderung des Ausbaus der<br />
betrieblichen Altersvorsorge“, und<br />
im Kapitel „Wirtschaftsstandort und<br />
Entbürokratisierung“ ist vermerkt: „Zweite<br />
und dritte Säule der Pensionsvorsorge:<br />
Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge –<br />
Anlagemöglichkeiten verbessern“. Nähere<br />
Erklärungen dazu finden sich (noch) nicht.<br />
Umso konkreter sind die Forderungen<br />
der Aktion Generationengerechtigkeit,<br />
eines Vereins für ein gerechteres<br />
Pensionssystem. Es sei Zeit für ein<br />
moderneres, faireres und vor allem<br />
nachhaltigeres Pensionssystem. Denn<br />
das österreichische Pensionssystem zähle<br />
nicht nur zu den teuersten, sondern<br />
auch zu den am wenigsten nachhaltigen<br />
Modellen Europas. Wenn nicht rasch<br />
die notwendigen Schritte ergriffen<br />
werden, drohe dem österreichischen<br />
Pensionssystem der Kollaps.<br />
Die Aktion Generationengerechtigkeit –<br />
unter den Mitgliedern sind Experten wie<br />
der Wirtschaftsforscher und langjährige<br />
Leiter des Instituts für Höhere Studien,<br />
Bernhard Felderer – fordert u. a. die<br />
Anhebung des gesetzlichen und des<br />
faktischen Pensionsantrittsalters für<br />
Männer und Frauen, die Koppelung des<br />
Pensionsalters an die Lebenserwartung,<br />
eine flachere Einkommenskurve für<br />
Arbeitnehmer ab 55/60 und eine<br />
Vereinheitlichung der Pensionssysteme.<br />
„Künftige Pensionisten werden vom Staat<br />
deutlich weniger erhalten als frühere<br />
Generationen, die Pensions- (und Pflege-)<br />
Lücke wird daher schmerzlich ansteigen“,<br />
ist der anerkannte Sozialwissenschafter<br />
Prof. Bernd Marin überzeugt.<br />
Höchste Zeit, an die private Vorsorge zu<br />
denken! Wir beraten Sie gerne über die<br />
unterschiedlichen Möglichkeiten, die der<br />
Markt bietet.<br />
© bowdenimages/iStockphoto.com<br />
05 | VersicherungsKurier