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Wann & Wo 21.03.2018

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Mittwoch, 21. März 2018<br />

WANN & WO<br />

38 LESERBRIEFE<br />

Kälbertransporte<br />

– unverständlich<br />

Zum WANN & WO-Artikel<br />

„Kälbertransporte: Werden<br />

die Vorarlberger Bauern<br />

belogen?“ vom 14. März<br />

2018: „Es ist schrecklich<br />

das unglaubliche Ausmaß<br />

des Leides, welches diese<br />

Tiere ertragen müssen,<br />

erneut vor Augen geführt zu<br />

bekommen. Unbegreiflich<br />

erscheint es, dass Lebewesen<br />

die anscheinende<br />

Unwissenheit der Bäuerinnen<br />

und Bauern und<br />

Unfähigkeit der Politik aus-<br />

KOPFSTÜCKE<br />

00000000<br />

baden müssen und Jungtiere<br />

dadurch unerträgliches<br />

Leid erfahren und bis zu<br />

ihrem Tod gequält werden.<br />

Ebenso unverständlich ist<br />

für mich, wie durch andauernde<br />

Skandale immer noch<br />

Zweifel an den gravierenden<br />

Missständen bestehen<br />

konnten. Verantwortung für<br />

das eigene Wirtschaften,<br />

sowie der würdige Umgang<br />

mit Tieren muss doch<br />

sowohl das Interesse der<br />

Landwirtschaft als auch die<br />

Aufgabe der Politik bilden.<br />

Überdies wäre im Sinne der<br />

Moral und des Mitgefühls<br />

von jedem Menschen zu<br />

PETER KOPF<br />

peter.kopf@ifs.at<br />

Na, wie viele Nullen<br />

stehen heute in<br />

der Überschrift? Was,<br />

das sehen Sie nicht auf<br />

einen Blick? Neue Brille<br />

nötig? Etwas mehr<br />

Übung in Malen mit<br />

Zahlen angesagt? Oder<br />

schlicht und ergreifend:<br />

Was gehen mich Kopfs<br />

Zahlen an?<br />

Vor allem Letzteres<br />

dürfen Sie heute<br />

sagen. Aber wehe, wenn<br />

Sie das tun, wenn Sie<br />

einen IBAN – Sie wissen<br />

schon, das sind die<br />

schon lange nicht mehr<br />

neuen Kontonummern<br />

– abtippen oder in eine<br />

elektronische Überweisung<br />

eine so genannte<br />

„Zahlungsreferenz“ einzutragen<br />

haben. Fragen<br />

Sie mich bitte nicht, was<br />

genau das heißt. Ich vermute<br />

so etwas wie einen<br />

Bezug zu irgendetwas<br />

herstellen. Vermutlich zu<br />

mir als Einzahler. Und<br />

schon habe ich heute<br />

statt einer zwei Fragen.<br />

Zum Ersten, warum<br />

unbedingt das <strong>Wo</strong>rt<br />

„Zahlungsreferenz“ verwendet<br />

werden muss?<br />

Ist denen kein anderes,<br />

vielleicht verständliches,<br />

<strong>Wo</strong>rt eingefallen? <strong>Wo</strong>llen<br />

die nicht, dass man sie<br />

auf Anhieb versteht?<br />

Und zum Zweiten – jetzt<br />

bin ich wieder bei der<br />

Überschrift – warum<br />

auf allen Belegen, Rechnungen<br />

& Co die Zahlen,<br />

die in diese Zahlungsreferenz<br />

(was für ein herrlich<br />

unverständliches<br />

<strong>Wo</strong>rt) oder als IBAN<br />

eingetragen werden<br />

müssen, so geschrieben<br />

sind, wie sie geschrieben<br />

sind.<br />

Nämlich in einer<br />

Wurst, die es mir<br />

nie erlaubt, die Anzahl<br />

der Nullen auf einen<br />

Blick zu erkennen. Ist<br />

es, weil Nullen es lieben<br />

sich zu verstecken?<br />

In diesem Fall in der<br />

Masse? Oder braucht es<br />

Nullen, damit ich mich<br />

besser fühle und mir<br />

einreden kann: Ich bin<br />

doch keine! Null!<br />

Wie auch immer liebe<br />

Rechnungs- und<br />

Belege-Ersteller: macht<br />

die Nullen zählbar.<br />

Das geht ganz einfach.<br />

Immer schön portionieren.<br />

Zum Beispiel vier,<br />

dann einen Abstand und<br />

wieder vier. So ließe<br />

sich auch meine Überschrift<br />

auf einen Blick<br />

erkennen. Keiner müsste<br />

raten. Weil nämlich.<br />

Und jetzt kommt’s.<br />

Sie im Übrigen Recht<br />

haben: Es sind genau<br />

acht Nullen. Wer es<br />

schon vorher gewusst<br />

hat, bekommt einen<br />

Ehrentitel: BeNuE<br />

(Bester-Nullen-Erkenner)<br />

In „Kopfstücke“ hat der<br />

Gastkommentator Peter Kopf Raum<br />

für seine persönliche Meinung.<br />

Diese muss nicht mit der der<br />

Redaktion übereinstimmen.<br />

www.karikaturen.guru<br />

erwarten sich gegen solches<br />

Elend zu wehren.“<br />

Vinzenz Scheier, Dornbirn<br />

Doppelmoral<br />

Mein Beitrag zum W&W-<br />

Artikel vom 14. März. Es<br />

deprimiert mich unheimlich<br />

zu sehen, mit welcher Doppelmoral<br />

unsere „moderne<br />

Gesellschaft“ das Thema<br />

Tierschutz und Ethik handhabt.<br />

Wir geben sozusagen<br />

unsere Verantwortung einfach<br />

an der Landesgrenze<br />

ab, mit der Begründung:<br />

„Das geht uns nichts mehr<br />

an“. Dass Kälber überhaupt<br />

ins Ausland transportiert<br />

werden und die Tatsache,<br />

dass so viele Mitbürger über<br />

diesen „Nebeneffekt“ der<br />

Milchindustrie eindeutig im<br />

Unklaren waren, ist bereits<br />

erschütternd genug. Wahrscheinlich<br />

war unseren heimischen<br />

Bauern das genaue<br />

Ausmaß der Brutalitäten,<br />

die die Kälbchen erwarten,<br />

nicht bewusst, aber ich<br />

denke trotzdem, es wäre<br />

naiv zu glauben, dass dieser<br />

Umstand immer oberste<br />

Priorität hatte. Ich persönlich<br />

habe beim Anblick<br />

des im Artikel genannten<br />

Videomaterials für immer<br />

den Geschmack auf Milch/<br />

Rindfleisch verloren, und<br />

auch mein Vertrauen in<br />

die heimische Milch-Land-<br />

Cartoon der <strong>Wo</strong>che<br />

Die Tierschutzbestimmungen in den Zielländern sind lange nicht so streng,<br />

wie in Österreich und der EU.<br />

Fotos: Animals International, W&W<br />

Kälbertransporte: Werden die<br />

Vorarlberger Bauern belogen?<br />

Es gibt neue Erkenntnisse<br />

im Skandal um Tiertransporte.<br />

Rinder aus Vorarlberg<br />

werden von Bozen<br />

bis in die Türkei, Ägypten<br />

oder Gaza gebracht.<br />

Nach dem Skandal um den Transport<br />

von männlichen Kälbern aus<br />

der Vorarlberger Milchindustrie<br />

(W&W berichtete) hat der Verein<br />

gegen Tierfabriken (VGT) nun<br />

Material bekommen, das beweist,<br />

wie Kälber aus Österreich bei<br />

der Sammelstelle in Bozen nicht<br />

geschlachtet, sondern über Kroatien<br />

in weitere Länder verschifft werden.<br />

Bei den erwähnten Drittstaaten<br />

Tobias Giesinger und Sandy Peng (VGT) im Gespräch mit Joachim Mangard (W&W-CR Stv.).<br />

soll es sich um Länder mit weniger<br />

strengen Tierschutzbestimmungen,<br />

wie Gaza, den Libanon, die Türkei,<br />

Ägypten oder das Westjordanland,<br />

handeln. „Wir sind sicher, dass<br />

die meisten Bauern in Vorarlberg<br />

darüber nicht informiert sind und<br />

das nicht gutheißen“, sagen Tobias<br />

Giesinger und Sandy Peng vom<br />

Auf dem Seeweg werden die Tiere bis in den<br />

südöstlichen Mittelmeerraum transportiert.<br />

Der W&W-Bericht vom 14. März erhitzte die Gemüter.<br />

wirtschaft. Das „Ländle“<br />

hat sich Hand in Hand mit<br />

unseren entarteten Konsumgesellschaft<br />

wirklich<br />

verändert. Ob Nutztier<br />

oder Haustier, ob Fleisch-<br />

Liebhaber oder Vegetarier,<br />

solche Umstände sind<br />

einfach Unserer unwürdig.<br />

Bleibt abzuwarten, ob unsere<br />

Politiker nun die richtigen<br />

Entscheidungen treffen.<br />

Lisa-Marie Lechthaler, Dornbirn<br />

VGT im Gespräch mit W&W. „Laut<br />

deren Informationen enden die<br />

Tiertransporte in Bozen.“ Heute<br />

Abend wird der ORF in Vorarlberg<br />

heute (19 Uhr/ORF zwei) und im<br />

ZIB-Magazin (19.45 Uhr/ORF eins)<br />

ausführlich über die fragwürdigen<br />

Weitertransporte von Rindern aus<br />

Österreich berichten.<br />

Tiertransporte,<br />

Strukturänderung<br />

Wie schon vergangene<br />

<strong>Wo</strong>che in den Medien<br />

erwähnt wurde, will die<br />

Landwirtschaftskammer<br />

und die Vorarlberger<br />

Landesregierung an der<br />

Struktur nichts ändern.<br />

Die Verantwortung wird<br />

an den Konsumenten weitergeschoben.<br />

Auch die

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