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Die Neue Hochschule Heft 2/2018

Zeitschrift des hlb - Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: Lehren und Lernen mit Sozialen Medien

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22 Fachaufsätze<br />

Zwei Welten im Innenleben der neuen<br />

deutschen <strong>Hochschule</strong>?<br />

Mittlerweile ist das Gemenge von Feststellen- und Projektmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeitern an <strong>Hochschule</strong>n unübersichtlich geworden. Der Beitrag<br />

versucht, durch eine zugegebenermaßen etwas gewagte Dichotomisierung<br />

ein wenig analytisches Licht in die Situation zu bringen. | Von Dr. Peter-Georg Albrecht<br />

Foto: <strong>Hochschule</strong> Magdeburg-Stendal<br />

Dr. Peter-Georg Albrecht<br />

Referent im Prorektorat für Studium,<br />

Lehre und Internationales<br />

<strong>Hochschule</strong> Magdeburg-Stendal<br />

peter-georg.albrecht@hs-magdeburg.de<br />

Es klemmt stetig an unseren <strong>Hochschule</strong>n:<br />

Bei der Antwort auf die Frage, was<br />

aus Innovationsgründen kurzfristig anzugehen<br />

und fertigzustellen ist und was<br />

nachhaltig zu implementieren und auf<br />

Dauer gestellt werden muss, bei der regelmäßig<br />

notwendigen Staffelstabübergabe<br />

in akademischen Gremien, Räten und<br />

Vertretungsorganen, bei der Kombination<br />

von Grundstrukturen und Drittmittelprojekten.<br />

Manches davon ist abhängig<br />

von Entscheidungen, von persönlichem<br />

Engagement und vom Geld, anderes aber<br />

auch von der soziologischen „Konstruktion“<br />

der neuen deutschen <strong>Hochschule</strong> …<br />

<strong>Die</strong> Veränderungen in Forschung,<br />

Entwicklung und Transfer, im Hochschulbau<br />

und in der Hochschulausstattung<br />

wie auch in der Hochschullehre und<br />

dem Studierendenservice haben die Mitte<br />

der deutschen <strong>Hochschule</strong>n erreicht.<br />

Auf der einen Seite existiert weiterhin<br />

die grundgesetzlich verankerte Verantwortlichkeit<br />

der Länder für <strong>Hochschule</strong>n<br />

und der daraus folgende grundständige<br />

Strukturaufbau der <strong>Hochschule</strong>n. Auf<br />

der anderen Seite hat die Ausweitung der<br />

Verantwortungsübernahme des Bundes<br />

in den Bereichen Forschung, Entwicklung<br />

und Transfer (beginnend mit der<br />

Exzellenzinitiative), Hochschulbau und<br />

Hochschulausstattung (beginnend mit<br />

dem Hochschulpakt) sowie mittlerweile<br />

auch in Lehre und Studierendenservice<br />

(beginnend mit dem Qualitätspakt Lehre<br />

Eins) dazu geführt, dass die <strong>Hochschule</strong>n<br />

nicht mehr nur in ihrem Kürbereich<br />

Forschung und Transfer, sondern auch in<br />

ihrer Ausstattung sowie in ihrem Pflichtbereich<br />

Lehre und Studierendenservice<br />

immer projektförmiger wurden.<br />

Ohne dass die alten Prinzipien, Logiken<br />

und Praxen einer staatlichen Einrichtung<br />

verlassen oder wenigstens angepasst<br />

wurden, haben sich neue eingestellt.<br />

Mittlerweile lässt sich mit Fug und Recht<br />

von zwei Welten 1 in der neuen deutschen<br />

<strong>Hochschule</strong> sprechen: einer Art Hochschulsozialismus<br />

auf der einen und einer<br />

Art Hochschulkapitalismus auf der anderen<br />

Seite.<br />

Um dies zu verstehen, lohnt es sich, in<br />

den Innenraum des alltäglichen Hochschulgeschehens<br />

zu schauen: auf diejenigen,<br />

die für die Studierenden, die<br />

Lehrenden und die Vertretungs- und<br />

Selbstverwaltungsorgane „die <strong>Hochschule</strong>“<br />

verkörpern. Auf diejenigen, die<br />

für die laufenden Prozesse und in vielen<br />

Einzelschritten zu erbringenden Ergebnisse<br />

Verantwortung haben und so einen<br />

Großteil des Alltagsgeschäfts der deutschen<br />

<strong>Hochschule</strong>n geschultert haben.<br />

Das sind einerseits an den <strong>Hochschule</strong>n<br />

für angewandte Wissenschaften, die nicht<br />

über Juniorprofessoren und einen Mittelbau<br />

verfügen, die akademischen und<br />

sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

auf den Landesstellen. Und andererseits<br />

die Projektmitarbeiterinnen und<br />

-mitarbeiter<br />

für Forschung, Entwicklung und Transfer<br />

(z. B. finanziert über die Exzellenzinitiative<br />

und neuerdings die Innovative<br />

<strong>Hochschule</strong>),<br />

für Hochschulbau und Hochschulausstattung<br />

(z. B. finanziert über den<br />

Hochschulpakt und neuere Förderprogramme<br />

für Digitalisierung) sowie<br />

für Lehre und Studierendenberatung<br />

(z. B. finanziert über den Qualitätspakt<br />

Lehre Eins und Zwei). 2<br />

02 | <strong>2018</strong> DNH

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