2018_506
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
D.a. <strong>506</strong> Meinungen April <strong>2018</strong><br />
D.a. – Gespräch zum autonomen Fahren – ein<br />
Dorfprojekt – mit Britta Kückelmann-Hoffmann<br />
(HWW) Wie auf Seite 3 ausgeführt hat sich Dedinghausen auch um das Pilotprojekt<br />
„Autonomes Fahren“ beworben und den Zuschlag bekommen. Britta Kückelmann-<br />
Hoffmann, Diplom-Ingenieurin, Mitglied und Mitarbeiterin im IK ‚Mensch hilft<br />
Mensch‘ und DIEK-Projektpatin hat sich für das Pilotprojekt stark gemacht.<br />
Heinz-W. Wellner (HWW) sprach über das Dorfprojekt mit Britta Kückelmann-<br />
Hoffmann (BKH):<br />
HWW: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dass<br />
Dedinghausen sich auf dieses Projekt<br />
bewirbt.<br />
BKH: Durch das Fahrdienst Angebot der Initiative<br />
‚Mensch hilft Mensch‘ haben wir gesehen,<br />
dass es durchaus Dorfbewohner gibt, die<br />
auch mal ganz spontan einen Fahrdienst<br />
benötigen.<br />
HWW: Hast du ein Beispiel?<br />
BKH: Ja, zum Beispiel jetzt während er Grippe- /<br />
Erkältungswelle. Ich muss zum Arzt und<br />
fühle mich aber selbst nicht in der Lage zu<br />
fahren. Ein selbstfahrendes Auto wäre da<br />
praktisch.<br />
Oder ein anderes Beispiel. Im reiferen Alter<br />
möchte ich zur Kaffeeverabredung mit der<br />
Freundin. Den Führerschein möchte ich aus<br />
Gründen der Flexibilität nicht abgeben,<br />
obwohl es vernünftig wäre. Aber ich möchte<br />
auch im Alter unabhängig sein. Da ist ein<br />
selbstfahrendes Auto hilfreich und macht die<br />
Entscheidung einfach.<br />
HWW: Dedinghausen ist sehr gut an den öffentlichen<br />
Nahverkehr angeschlossen. Dann fahre<br />
doch mit dem Bus in die Stadt.<br />
BKH: Ja, das stimmt. Und das ist sicher oft eine<br />
gute Lösung. Hier stelle ich mir aber vor,<br />
dass ich mit dem Rollator in den Bus einsteigen<br />
muss. Außerdem möchte ich beim<br />
Kaffeeklatsch nicht ständig auf die Uhr<br />
schauen, wann der nächste Bus fährt.<br />
Vermutlich wohnt meine Freundin auch in<br />
der hintersten Ecke von Esbeck. Da fährt<br />
kein Bus hin.<br />
Also, es gibt unzählige Beispiele und Situationen,<br />
wo ein selbstfahrendes Auto eine<br />
denkbare Alternative zum eigenen Auto oder<br />
D.a. <strong>506</strong>/20<br />
zum Zweitwagen sein<br />
kann.<br />
HWW: Wie wird es organisatorisch ablaufen?<br />
BKH: Wir sind im Augenblick in der Bewerbungsphase<br />
für das Testprojekt. Vorstellbar ist,<br />
dass ein Elektrofahrzeug für Dedinghausen<br />
über eine App des Smartphones gebucht<br />
wird. Dazu müssen sich die interessierten<br />
Dedinghauser einmalig über einen geschützten<br />
Zugang – nur für Dedinghausen- anmelden.<br />
Mit dieser App kann anschließend zu<br />
jeder Tageszeit das Fahrzeug gebucht<br />
werden. Abgerechnet wird Minuten bzw. auf<br />
den Kilometer genau.<br />
HWW: Wie hoch werden die Kosten für den<br />
Einzelnen sein?<br />
BKH: Ganz genau lässt sich das noch nicht sagen.<br />
Es wird vermutlich etwas über dem Preis für<br />
den öffentlichen Nahverkehr liegen. Aber<br />
deutlich unter den Kosten für einen eigenen<br />
PKW, die Anschaffungskosten, Versicherung,<br />
Inspektionskosten usw. mit eingerechnet.<br />
HWW: Wie geht es jetzt weiter?<br />
BKH: Es ist wichtig, dass wir genügend Dedinghauser<br />
für das Projekt gewinnen können.<br />
Je länger die Liste der möglichen Nutzer ist,<br />
desto größer ist die Chance hier im ländlichen<br />
Raum den Zuschlag für ein gefördertes<br />
Fahrzeug zu bekommen.<br />
In die Liste kann sich jeder Dedinghauser<br />
über 18 Jahre samstags zwischen 10-12-Uhr<br />
im Dorfwagen (an der Kirche) eintragen.<br />
Ganz unverbindlich.<br />
HWW: Ich danke Dir für das Gespräch.<br />
Britta<br />
Kückelmann-<br />
Hoffmann