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City-Magazin-Ausgabe-2018-04-STEYR

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Leute<br />

EIN BÜRGERMEISTER MIT G'SPÜR.<br />

Gerald Hackl in seinem Büro<br />

im Steyrer Rathaus.<br />

Im Vorjahr feierte er seinen 60er,<br />

nächstes Jahr folgt das zehnjährige<br />

Amtsjubiläum: Der Steyrer Bürgermeister<br />

Gerald Hackl regiert eine der letzten<br />

SPÖ-Hochburgen im Land. Wir besuchten<br />

den bodenständigen Politiker, der<br />

„den schönsten Job der Welt“ ausübt,<br />

an seinem Arbeitsplatz im wahrscheinlich<br />

schönsten Rathaus Oberösterreichs.<br />

Mein steyr<br />

Ein Stadtgespräch<br />

Es ist der schönste Job der Welt<br />

Der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl begeht 2019 sein 10-jähriges Amtsjubiläum<br />

Gerald Hackl kündigte im Jahr<br />

2009 seinen Job als SPÖ-<br />

Bezirksgeschäftsführer und<br />

verzichtete dabei auf ein<br />

Rückkehrrecht, als er das Amt<br />

des Steyrer Bürgermeisters annahm<br />

– diese einschneidende Entscheidung<br />

ist fast schon wieder zehn Jahre her,<br />

seitdem hat sich Steyr stark gewandelt.<br />

Vor allem das Verkehrsproblem hat sich<br />

zwar nicht in Luft aufgelöst, man hat es<br />

aber – anders als in Linz – gut in den<br />

Griff bekommen. Und nicht nur das:<br />

„Eigentlich sind alle großen Projekte auf<br />

Schiene. Taborknoten-Posthofknoten,<br />

die neue Garage samt Fußgängersteg ins<br />

Zentrum, Fachhochschulerweiterung,<br />

neue Altenheime, auch im Wohnbau geht<br />

enorm viel weiter. Die Leistungsbilanz<br />

ist sehr positiv, aber es gibt dennoch<br />

genug zu tun“, sagt Hackl, der einen sehr<br />

guten Kontakt zu Linz und seinem<br />

ebenfalls „roten“ Bürgermeister<br />

hat.<br />

Kein Neid. Obwohl<br />

Hackl jeden Vergleich<br />

mit Linz scheut – oder<br />

gar neidisch in Richtung<br />

Landeshauptstadt<br />

blickt: „Wir können uns<br />

als kleine Bezirksstadt<br />

auch gar nicht mit<br />

einer Landeshauptstadt<br />

vergleichen. Jeder muss in seinem<br />

Bereich das Bestmögliche tun – da gibt<br />

es untereinander weder Neid, Ratschläge<br />

oder Kritik. Klaus Luger und ich sind<br />

beide Sozialdemokraten und denken<br />

daher ähnlich. Wir schauen immer<br />

drauf, alle ‚mitzunehmen‘ und dass das<br />

soziale Netz dicht geflochten bleibt.“ Die<br />

Zusammenarbeit mit den Bürgemeistern<br />

vieler anderer Kommunen ist für Hackl<br />

sogar „mehr als ein Begegnen auf<br />

Augenhöhe, denn es geht oft schon ins<br />

Freundschaftliche hinein.“ Und auch im<br />

Steyrer Gemeinderat wird viel weniger<br />

gestritten als früher – ein Verdienst von<br />

Gerald Hackl, der seine Partei öffnete.<br />

„Sowas ist keine Einbahnstraße, es<br />

kommt viel zurück, das sieht man an den<br />

vielen gemeinsamen Projekten.“<br />

„Kritik muss man aushalten“.<br />

Politiker haben heutzutage ja nicht<br />

immer das beste Ansehen in<br />

der Bevölkerung, es wird<br />

geschimpft und getadelt, aber<br />

selten gelobt. Wie geht‘s<br />

Ihnen damit, Herr Hackl?<br />

„Die Kommunalpolitiker<br />

haben den Vorteil, dass<br />

sie noch ein relativ hohes<br />

Ansehen genießen –<br />

und da ganz speziell die<br />

Bürgermeister, weil das<br />

die Politiker sind, die man<br />

oft auch persönlich sehr gut kennt. Und<br />

wenn es da und dort mal Kritik gibt, ist<br />

das auch gut so – und das muss man<br />

auch aushalten können.“<br />

Symbol des Aufstiegs. Der Sport<br />

war lange Zeit ein Stiefkind in Steyr, aber<br />

auch das hat sich in den letzten Jahren<br />

geändert. Bestes Beispiel: der Fußballklub<br />

Vorwärts Steyr, der einen ähnlichen Weg<br />

wie die Stadt hinter sich hat. Auch dort<br />

hat man sich durch Zusammenhalten und<br />

Teamwork von unten bis fast ganz nach<br />

oben gearbeitet, jetzt klopft man sogar<br />

wieder an der Tür zur zweiten Liga an.<br />

„Auch dort werden von den Funktionären<br />

keine Luftschlösser gebaut, man ist sich<br />

aber bewusst, was möglich ist.“<br />

Geerdete Menschen. Aber was<br />

macht einen „echten Steyrer“ eigentlich<br />

aus, Herr Bürgermeister? Die Leute in<br />

‚seiner‘ Stadt seien aufgrund der langen<br />

Tradition als Arbeiterstadt besonders<br />

geerdet, aber auch stolz auf sich selbst:<br />

„Wenn zu einem Steyrer jemand sagt,<br />

wie schön unsere Stadt ist, sagt dieser<br />

selbstbewusst: „Danke aber das weiß ich“,<br />

grinst Hackl. Bodenständigkeit beweist<br />

Hackl auch bei der Frage nach seinem<br />

Lieblingsplatzl in Steyr: „Mein kleiner<br />

Garten bei mir zuhause. Ich wohne neben<br />

dem Amateure-Sportplatz in einer alten,<br />

gewachsenen Siedlung. Das sind Dinge,<br />

die kann man sich nicht kaufen.“<br />

n<br />

Fotos: Redaktion<br />

40<br />

STILVOLL. Die schwere, stilvolle alte Holztüre zu Hackls Büro.

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