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Winterruhe - Mit Achtsamkeit zum Glück

Oh du wunderschöner Winter! Funkelnde Eiskristalle, zugefrorene Seen und mit Schnee bedeckte Landschaften - So sah der Winter 17/18 in Schweden und Deutschland aus. Dieser Bildband hält nicht nur schöne Aufnahmen bereit sondern begibt sich auf der Suche nach dem Glück, denn »Wir sind für unser Glück selbst verantwortlich«, so behauptet Juliette Schlösser in diesem Bildband.

Oh du wunderschöner Winter! Funkelnde Eiskristalle, zugefrorene Seen und mit Schnee bedeckte Landschaften - So sah der Winter 17/18 in Schweden und Deutschland aus. Dieser Bildband hält nicht nur schöne Aufnahmen bereit sondern begibt sich auf der Suche nach dem Glück, denn »Wir sind für unser Glück selbst verantwortlich«, so behauptet Juliette Schlösser in diesem Bildband.

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JULIETTE SCHLÖSSER<br />

WINTERRUHE<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Achtsamkeit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Glück</strong><br />

1


2<br />

3


JULIETTE SCHLÖSSER<br />

WINTERRUHE<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Achtsamkeit</strong> <strong>zum</strong> <strong>Glück</strong><br />

4<br />

5


INHALT<br />

INHALT 5<br />

VORWORT 7<br />

MANCHMAL GLÜCKLICH 9<br />

KAUSALKETTE 15<br />

Der Physische Moment 19<br />

Interpretation 24<br />

Emotionen 33<br />

Verhalten 34<br />

ACHTSAMKEIT 37<br />

EINE IDYLLE 44<br />

MAKING OF 60<br />

LITERATUR 83<br />

6<br />

7


VORWORT<br />

Vor Ihnen liegt das Fotobuch<br />

„<strong>Winterruhe</strong> – mit <strong>Achtsamkeit</strong> <strong>zum</strong><br />

<strong>Glück</strong>“. Es beinhaltet Fotostrecken<br />

aus dem deutschen und schwedischen<br />

Winter, die durch Zitate und<br />

Gedichte angereichert werden.<br />

Text und Bild rücken die kalte und<br />

ruhige Jahreszeit in ein ganz anderes,<br />

bedeutsames Licht.<br />

Das Thema <strong>Glück</strong> wird mit den<br />

dunklen Wintertagen verknüpft.<br />

Denn diese Tage können auch viel<br />

Schönes haben. In Momenten der<br />

Stille und Dunkelheit findet sich jede<br />

Menge Zeit, Zeit für sich, Zeit Ruhe zu<br />

genießen und Zeit im Sinne von Entschleunigung<br />

des Alltags. In diesen<br />

Momenten ist es als sei man konzentrierter<br />

und fokussierter. Der Winter<br />

bietet einem auf seine ganz eigene<br />

Art und Weise die Möglichkeit, die<br />

schönen Dinge im Leben zu erkennen<br />

und daraus Kraft zu schöpfen.<br />

Die Wintergedichte aus den<br />

Literaturepochen Empfindsamkeit,<br />

Romantik, Realismus und Expressionismus<br />

helfen den Wandel in ein<br />

achtsames und glückliches Leben zu<br />

verstehen.<br />

In diesem Sinne möchte ich mich<br />

bei meiner Freundin und Germanistikstudentin,<br />

Larissa Weg, für ihre<br />

vielen Literaturhinweise bedanken.<br />

Sie wusste zu jedem meiner Punkte<br />

ein geeignetes Buch zu finden. Außerdem<br />

möchte ich den Damen aus der<br />

lokalen Buchhandlung Baumann für<br />

ihre guten Ratschläge, Einblicke in<br />

andere Bildbände und Unterstützung<br />

bei der Buchauswahl danken.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim<br />

Lesen und Betrachten.<br />

Juliette Schlösser<br />

Driedorf, 12. März 2018<br />

Schnee wurde<br />

durch Kraftfahrzeuge<br />

fest zusammengepresst.<br />

Besonders glatt<br />

wurde diese Fläche<br />

durch leichtes Antauen<br />

und wieder Gefrieren.<br />

8<br />

9


MANCHMAL<br />

GLÜCKLICH<br />

Mystische Gewässer<br />

Es wurde Abend, die Sonne war schon hinter den<br />

Bäumen und der Nebel hängt wie ein dichter Teppich über<br />

dem zugefrorenen See, sodass nur noch ein Paar Inseln aus<br />

den Schwaden hervorstechen.<br />

10<br />

11


Mascha Kaléko<br />

Betrifft: Erster Schnee<br />

Eines Morgens leuchtet es ins Zimmer,<br />

und du merkst: ‘s ist wieder mal soweit.<br />

Schnee und Barometer sind gefallen.<br />

Und nun kommt die liebe Halswehzeit.<br />

Kalte Blumen blühn auf Fensterscheiben.<br />

...<br />

Blüten kann man noch mit Schnee vergleichen,<br />

...<br />

Denn im Sommer ist man manchmal glücklich,<br />

doch im Winter nur sentimental.<br />

Und man muß an Grimmsche Märchen denken<br />

und an einen winterweißen Wald<br />

und an eine Bergtour um Silvester.<br />

Und dabei an sein Tarifgehalt.<br />

...<br />

Und man müßte keinen Schnupfen haben,<br />

sondern irgendwo ein kleines Haus.<br />

...<br />

Ein paar Tage lang soll nichts passieren!<br />

Ein paar Stunden, da man nichts erfährt.<br />

Denn was hat wohl einer zu verlieren,<br />

dem ja doch so gut wie nichts gehört.<br />

12<br />

13


Deutlich zu spüren ist die Sehnsucht des<br />

Individuums an sommerliche Zeiten, als<br />

man manchmal glücklich war.<br />

Es wünscht sich, dass „nichts“ passiert.<br />

Was ist dieses „nichts“? Es sind jedenfalls<br />

keine quälenden Gedanken an Bergtouren,<br />

Tarifgehalt und Pflichten. Auch ist es nicht<br />

der Schnupfen oder Halsweh, welche wohl<br />

unmittelbar vor der Tür zu stehen scheinen.<br />

Wenn ein Wunsch oder gar eine tiefe<br />

Sehnsucht nach etwas besteht, ist es sehr<br />

wahrscheinlich etwas positiv Belegtes.<br />

Es könnte nach dem Motto „Offline is the<br />

new luxury“ den Abstand zu technischen<br />

Kommunikationsmitteln, die uns mit der<br />

ganzen Welt verbinden, bedeuten. Damit<br />

zusammen hängt das Verlangen nach Ruhe,<br />

Entspannung und Entschleunigung des Alltags.<br />

In Momenten der Stille kann der Mensch<br />

zu sich selbst finden und erfahren, was es<br />

heißt frei zu sein; frei von Pflichten und störenden<br />

Gedanken.<br />

14<br />

15


KAUSALKETTE<br />

Mattila, Östmark in Schweden<br />

Direkt an der Norwegischen Grenze erstreckt sich ein<br />

riesiges Netzwerk an Langlauf-Loipen. Die Spuren werden<br />

stets mit einer Pistenmaschine gepflegt. Diese Gegend hat im<br />

Winter immer besonders viel Schnee.<br />

16<br />

17


Die unablässigen negativen<br />

Gedanken und Gefühle lassen<br />

keinen Platz mehr für glückliche<br />

Momente und münden in<br />

schwerer Winter-Sentimentalität.<br />

Was beeinflusst uns so<br />

negativ?<br />

Emotionen beherrschen<br />

schnell unser Bewusstsein<br />

und schlagen sich im Verhalten<br />

nieder. Doch auch unser<br />

Bewusstsein verändert und<br />

manipuliert durch Interpretationen,<br />

die oft auf Erfahrungen<br />

und Einstellungen beruhen,<br />

unsere Emotionen.<br />

Verdeutlichen kann man<br />

dies an einer Kausalkette:<br />

Physischer Moment Interpretation Emotionen Verhalten<br />

18<br />

19


DER PHYSISCHE MOMENT<br />

Es ist die Realität, das was unmittelbar geschieht, nicht mehr<br />

und nicht weniger.<br />

Hermann Hesse<br />

Es ist ein grauer Wintertag,<br />

Still und fast ohne Licht,<br />

Ein mürrischer Alter, der nicht mag,<br />

Daß man noch mit ihm spricht.<br />

Er hört den Fluß, den jungen, ziehn<br />

Voll Drang und Leidenschaft;<br />

Vorlaut und unnütz dünkt sie ihn,<br />

Die ungeduldige Kraft.<br />

Er kneift die Augen spöttisch ein<br />

Und spart noch mehr am Licht,<br />

Ganz sachte fängt es an zu schnei’n,<br />

Zieht Schleier vors Gesicht.<br />

Ihn stört in seinem Greisentraum<br />

Der Möwen grell Geschrei,<br />

Im kahlen Ebereschenbaum<br />

Der Amseln Zänkerei.<br />

All das Getue lächert ihn<br />

<strong>Mit</strong> seiner Wichtigkeit;<br />

Er bummelt so vor sich hin<br />

Bis in die Dunkelheit.<br />

Mattila, Östmark in Schweden -<br />

Schwer mit Schnee beladen lassen die Bäume<br />

ihre Äste und Köpfe hängen. Düster sieht es<br />

aus und man kann gar nicht glauben, dass<br />

hier irgendwann noch Leben einkehren wird.<br />

20<br />

21


22<br />

23


Breitscheid in Hessen, Deutschland<br />

Hier hat man einen wunderschönen Ausblick in das<br />

Lahntal. Die Lahn ist der Fluss welcher zusammen mit einem<br />

anderen Flussnamen die Benennung des Kreises begründet -<br />

Lahn-Dill-Kreis<br />

24<br />

25


INTERPRETATION<br />

Nach dem mit den Sinnen wahrgenommenen Physischen<br />

Moment folgt unmittelbar die Interpretation der Eindrücke.<br />

Meist kommt hier das Element der Projektion und Übertreibung<br />

ins Spiel.<br />

Interpretationen beruhen auf Erwartungen und Vernunft<br />

auf die wir uns legitimer Weise etwas einbilden.<br />

So wird es den meisten beim Betrachten des Hintergrundbildes<br />

oder dem der vorherigen Doppelseite so gehen, dass<br />

er die Ferne als angenehm und entspannend ansieht.<br />

Dass die Realität aber weniger positiv sein könnte, als<br />

wir sie empfinden, glaubt keiner. Durch die Trübung der<br />

Atmosphäre wie etwa in Form von Feuchtigkeit, Luftverschmutzung,<br />

emittierte Stickoxidhaltige oder toxische<br />

Substanzen die mit dem Regen zurückkommen werden<br />

Kontraste, Schärfe und die Sättigung der Farben mit zunehmender<br />

Distanz kontinuierlich reduziert.<br />

<strong>Mit</strong> diesem Vorwissen und den Erfahrungen ändert sich<br />

die Interpretation. Sie manipulieren unsere Interpretation<br />

und damit verbundenen Emotionen, die als nächstes Glied<br />

der Kausalkette folgen.<br />

Viel wichtiger ist es bewusst das, was tatsächlich ist wahrzunehmen.<br />

26<br />

27


... der Schimmerflächen wechselndes Opal...<br />

28<br />

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30<br />

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... in den zugefrornen Bächen.<br />

- PAUL ZECH, Heilige Winternacht<br />

32<br />

33


EMOTIONEN<br />

Unweigerlich folgt basierend auf der<br />

Interpretation die emotionale Reaktion.<br />

Ein Gefühl von Wut, Sehnsucht, Einsamkeit<br />

oder auch Heiterkeit kann herantreten und<br />

das Bewusstsein beherrschen.<br />

Ob die Emotionen mehr negativer oder<br />

positiver Natur sind, hängt von unserer<br />

inneren Einstellung und Interpretation der<br />

Dinge ab.<br />

Joseph von Eichendorff<br />

Verschneit liegt rings die ganze Welt,<br />

Ich hab’ nichts, was mich freuet,<br />

Verlassen steht der Baum im Feld,<br />

Hat längst sein Laub verstreuet.<br />

Der Wind nur geht bei stiller Nacht<br />

Und rüttelt an dem Baume,<br />

Da rührt er seinen Wipfel sacht<br />

Und redet wie im Traume.<br />

Er träumt von künft‘ger Frühlingszeit,<br />

Von Grün und Quellenrauschen,<br />

Wo er im neuen Blütenkleid<br />

Zu Gottes Lob wird rauschen.<br />

Flusslauf in Schweden<br />

(Ängen, Värmland).<br />

34<br />

35

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