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Österreichisches Fachmagazin für Angewandte Fotografie und Audiovisuelle Medien Ausgabe Mai-Juni 2018

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vom Fach // Künstliche Intelligenz<br />

Neue Imaging-Welt – Wie die Bilder denken lernen<br />

Imaging-Industrie & Artificial Intelligence – Motor für die Zukunft<br />

Sich selbst sortierende digitale Bildarchive, selbstfahrende Autos, automatisch nachbestellende<br />

Kühlschränke – die Zukunft verspricht komfortabel zu werden. „Wenig präsent ist, dass<br />

für all diese Szenarien die Imaging-Industrie mit ihren neuartigen Technologien der Bilderfassung und<br />

-verarbeitung der wesentliche Taktgeber ist“, kommentiert Christian Müller-Rieker vom Photoindustrie-Verband<br />

die Innovationswelle. Immer sind es Kameras oder verwandte Geräte und<br />

häufig KI-gestützte Bildauswertungstools, die das alles ermöglichen. Der Bedarf an sehenden<br />

und interpretierenden Systemen ist grenzenlos. – Photoindustrie-Verband e.V.<br />

Bisher: Automatisierte Bildverarbeitung<br />

Automatisierte Bildverarbeitung hat schon heute<br />

unendlich viele Anwendungsgebiete. Beispielsweise<br />

vermag sie Parklücken auf der Straße und fehlende Milch<br />

im Kühlschrank oder in der industriellen Fertigung<br />

Oberflächengüte von Werkstücken zu diagnostizieren.<br />

Sie ist die Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0: Präzise<br />

und zuverlässig werden wiederkehrende, gleichförmige<br />

Aufgaben bewältigt. Individuell reagieren jedoch wie ein<br />

Mensch können Bildverarbeitungs-Systeme nicht. Auch<br />

für komplexere Aufgaben, wie etwa der Erkennung von<br />

Personen auf Fotos von Überwachungskameras, bedarf es<br />

intelligenter Systeme, die zuvor mit einer Flut an Informationen<br />

gespeist wurden.<br />

Intelligente, selbst lernende Systeme führen auf das<br />

nächste Level<br />

Unter „intelligent“ und damit künstlicher Intelligenz<br />

(KI oder „AI“ für artifical intelligence) versteht man vor<br />

allem selbst lernende Systeme. Während man früher die<br />

Parameter zur Gesichtserkennung fest einprogrammieren<br />

musste, kann sich das moderne Software heute selbst<br />

erarbeiten. Als Basistechnologie werden dazu sogenannte<br />

„Neuronale Netze“ verwendet. Sie sind vielfältig wie ein<br />

Schweizer Taschenmesser und haben nicht nur die Bildsondern<br />

auch die Spracherkennung auf eine ganz neue<br />

Ebene gehoben. Ähnlich wie der Mensch, baut KI auf<br />

Lernprozesse. Anhand von Versuch und Irrtum erkennen<br />

neuronale Netze, welche Operationen sie ausführen<br />

müssen, um zum gewünschten Ergebnis zu<br />

kommen. Werden mehrere Schichten von<br />

neuronalen Netzen in Kombination eingesetzt,<br />

verbessern sich die Ergebnisse deutlich. Man<br />

spricht dann vom „deep learning“.<br />

Idealerweise werden neuronale Netze zum Start<br />

daher mit bereits von Menschen bewerteten<br />

Daten gefüttert, z.B. manuell verschlagwortete<br />

Bilder. Je mehr sie davon haben, umso besser<br />

können sie Muster erkennen und umso zuverlässiger<br />

werden die Endergebnisse. Im Lauf der<br />

Zeit werden sie immer besser, denn sie lernen<br />

ständig dazu.<br />

© Zapp2Photo<br />

Bilderkennung in der Praxis<br />

Stockfotografie-Anbieter machen sich ihren<br />

großen Datenbestände zu Nutze und lassen<br />

dank künstlicher Intelligenz automatisch<br />

Schlagworte für Aufnahmen vorschlagen.<br />

6 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>

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