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Österreichisches Fachmagazin für Angewandte Fotografie und Audiovisuelle Medien Ausgabe Mai-Juni 2018
Österreichisches Fachmagazin für Angewandte Fotografie und Audiovisuelle Medien Ausgabe Mai-Juni 2018
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<strong>05</strong>-<strong>06</strong> <strong>2018</strong> / Jahrgang 51 03Z0348531<br />
ÖSTERREICHISCHES FACHMAGAZIN FÜR ANGEWANDTE FOTOGRAFIE UND AUDIOVISUELLE MEDIEN<br />
Titelstory<br />
MICHAELABEGSTEIGER<br />
Hochzeitsfotografin, Steiermark<br />
Bundesnachwuchswettbewerb<br />
Alle Siegerbilder<br />
Rückblick 1. Info-Roadshow<br />
"Fit for Future - Zukunftsbilder gestalten"
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Editorial // Bundesinnungsmeister<br />
Inhalt<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Nach einem langen, kalten Winter ist endlich der<br />
Frühling in unser Land gezogen. Die Menschen in den<br />
Städten und Gemeinden drängen ins Freie, um die<br />
wärmere Jahreszeit, die erwachende Natur und Ambiente<br />
und Flair belebter Plätze zu genießen.<br />
Das ist auch die Philosophie der vom Grazer Christian<br />
Jungwirth erfundenen Fotoausstellung „Menschenbilder“,<br />
die sich seit dem Start in der Steiermark mittlerweile<br />
auf stolze sechs Bundesländer ausgeweitet hat:<br />
Hinein in den öffentlichen Raum, hin zu den Menschen.<br />
Abseits der Galerien können die Besucher hier<br />
auf den schönsten Plätzen Österreichs die Bilder der<br />
Berufsfotografen in einer lockeren, familiären Atmosphäre<br />
betrachten, darüber diskutieren, neue Kontakte<br />
schließen und auch die Fotografen selbst kennen<br />
lernen. Das macht Spaß, senkt Hemmschwellen und<br />
bietet Kunst zum Angreifen.<br />
Für die Teilnehmenden ist es angesichts der hohen<br />
Ansprüche von Seiten der Kuratierenden eine Auszeichnung,<br />
dabei zu sein. Und für den fotografischen<br />
Nachwuchs ist es eine zusätzliche Motivation, sich mit<br />
den Großen der Branche zu messen und sich zu etablieren.<br />
Nirgendwo sonst ist es möglich, sein persönliches<br />
Image besser zu transportieren und regional Werbung<br />
für sein Können zu betreiben. Und auch die Veranstaltungsorte<br />
profitieren durch Synergien beim Marketing<br />
und der enormen Öffentlichkeitswirkung.<br />
Großen Anklang hat auch die von der Bundesinnung<br />
erstmals in Salzburg, Graz und Wien veranstaltete<br />
Roadshow „Fit for Future“ gefunden. Detaillierte Infos<br />
zur Datenschutzgrundverordnung die im Mai in Kraft<br />
tritt, die Präsentation zukunftsorientierter Geschäftsmodelle<br />
und spannende Impulsvorträge von Local<br />
Heroes erzeugten ein durchwegs positives Feedback<br />
– bei den Kolleginnen und Kollegen, aber auch bei der<br />
Fotowirtschaft.<br />
Daher planen wir, dieses innovative Format 2019 in<br />
Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Wien fortzusetzen,<br />
um in möglichst vielen Bundesländern mit neuen, interessanten<br />
Themen und hochkarätigen Gästen präsent<br />
zu sein. Die Roadshow soll zu einem regelmäßigen,<br />
lebendigen Branchentreff werden, wertvolle Informationen<br />
und eine optimale Plattform zum Austausch<br />
bieten.<br />
Herzlichst,<br />
Heinz Mitteregger<br />
Bundesinnungsmeister der Berufsfotografen<br />
Inhalt<br />
1 Editorial Bundesinnungsmeister<br />
2 Titelstory<br />
2 Hochzeitsfotografin<br />
Michaela Begsteiger<br />
6 Vom Fach<br />
6 Gastbeitrag Photoindustrie-Verband<br />
e.V.<br />
8 International<br />
8 Meldungsmix<br />
10 FEP<br />
10 Federation of European<br />
Photographers<br />
12 Festival La Gacilly-<br />
Baden Photo<br />
13 Studenten-Special<br />
14 Bundesnachwuchswettbewerb<br />
14 Die Gewinner/innen<br />
18 Aktuelles<br />
18 Ausstellungen<br />
20 Bundesinnung<br />
20 Die Zukunft imFokus<br />
Nachbericht Roadshow <strong>2018</strong><br />
22 Gespräch mit Josef Henk, LIM Niederösterreich<br />
24 RSV:<br />
24 Hochzeits- und Eventfotografie<br />
in Zeiten der<br />
DSGVO<br />
25 Partner COOPH<br />
26 Aus den Bundesländern<br />
26 Steiermark<br />
28 Steiermark,<br />
Niederösterreich<br />
29 Niederösterreich,<br />
Vorarlberg<br />
30 Salzburg<br />
32 Salzburg,<br />
Impressum, Kleinanzeiger<br />
© © WKS/Julia Niederhofer © Fischer Sturmegger © Jansenberger © Begsteiger<br />
1 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong><br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
1
Titelstory // Michaela Begsteiger<br />
Michaela Begsteiger, Gleisdorf, Steiermark<br />
Hochzeitsfotografie – ein Liebesbeweis<br />
In Hochzeiten lastet eine große Erwartungshaltung.<br />
Das Ereignis markiert eine bedeutende Wende im<br />
Leben zweier Menschen. Verständlich, dass dieser Tag<br />
in bester Erinnerung bleiben soll. Hochzeitsfotograf/<br />
innen müssen daher nicht nur durch optimale Technik<br />
glänzen. Sie sollten auch besonders einfühlsam sein<br />
und ihre Augen überall hinrichten. Bei allen schönen<br />
Aspekten, die die Hochzeitsfotografie bietet, ist dieses<br />
Genre auch ein knochenharter Beruf. Jedes Wochenende<br />
zwischen Mai und Oktober fällt ihm sowieso<br />
zum Opfer. Die Wintermonate empfehlen sich als<br />
wichtige Inspirationsquelle für Weiterbildung und eigene<br />
Fotoprojekte. Flexibilität und Bereitschaft sollten<br />
also im selben Atemzug genannt werden, wenn es um<br />
diesen begehrten Bereich der Berufsfotografie geht.<br />
© © Karin Bergmann<br />
Im Februar <strong>2018</strong> freute sich die Allrounderin<br />
mit Schwerpunkt Hochzeitsfotografie<br />
über den 1. Platz<br />
beim „Austrian Wedding Award“ in<br />
der Kategorie Soloporträt... ><br />
After Wedding Shootings werden immer populärer. „Mich gibt’s nur mit Pferd“ titelte Begsteigers<br />
Motiv einer After Wedding Serie, das bei der Wander-Open-Air Ausstellung „Menschenbilder“ in<br />
der Steiermark (www.menschenbilder-steiermark.at) die Passanten zum Lächeln brachte.<br />
2 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Hochzeitsfotografie // Titelstory<br />
< ... Das Siegerbild (oben). Die Auszeichnung brachte ihr<br />
in vielen Medien österreichweite Resonanz.<br />
Michaela Begsteiger – ohne „r“! – hat 2010<br />
ihren Traumberuf ergriffen, vielschichtig,<br />
spannend und herausfordernd. Sie steckt ein<br />
hohes Maß an persönlichem Einsatz in jeden<br />
einzelnen Auftrag. „Das Brautshooting soll<br />
von Spass und Freude getragen sein, am besten<br />
vergessen alle, dass ich anwesend bin. Wenn<br />
nichts gestellt ist, kommen die ehrlichsten Fotos<br />
zustande. So ehrlich und authentisch, dass meine<br />
Auftraggeber oft zu Tränen gerührt sind. “<br />
Natürlich gibt es bei jeder Hochzeit auch inszenierte<br />
Bilder, aber das Posieren auf einem Bankerl<br />
vor dem Rosenstrauch, händchenhaltend vor<br />
dem Rosenstrauß mit Lächeln in die Kamera,<br />
wird man bei Begsteiger nicht finden. Stets geht<br />
sie sensibel auf das Brautpaar und dessen Gesellschaften<br />
ein. „Jede Hochzeit ist anders, und<br />
in der Reportage kommt die ganz individuelle<br />
Eigendynamik des Tages perfekt zum Ausdruck.“<br />
Weil es kaum mehr Standardhochzeiten gibt,<br />
ist es wichtig, die Vorstellungen des Paares im<br />
Voraus gut abzusprechen. Die Wünsche erfasst<br />
Begsteiger in 1 - 2 Treffen vor der Hochzeit,<br />
jedoch mischt sie immer auch ihre eigenen Ideen<br />
mit ein. Diese Ideen entstehen meist spontan aus<br />
der Situation heraus. Gerade diese unerwarteten<br />
Momentaufnahmen erzeugen Begeisterung und<br />
Freude.<br />
Auch die Wedding <strong>photograph</strong>y<br />
unterliegt Moden.<br />
Korn steht momentan<br />
hoch im Kurs. Dezent<br />
setzt es Begsteiger bei<br />
ganz ausgewählten Sujets<br />
ein.<br />
Der Ablauf<br />
Ab 4 bis 12 Stunden ist sie (in Begleitung eines<br />
zweiten Fotografen) buchbar. 3000 bis 4000<br />
Fotos entstehen in dieser Zeit, noch am selben<br />
Abend öffnet sie Lightroom, sichtet das Material<br />
und schickt dem Brautpaar ein erstes „Best-of“<br />
für deren Social-Media Postings.<br />
Fotos in Schwarz-Weiß<br />
erzeugen eine eigene<br />
Wirkung. Welche sie dafür<br />
auswählt, entscheidet sie<br />
ganz intuitiv. Oft sind das<br />
auch ihre Lieblingsbilder. ><br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
3
Titelstory // Michaela Begsteiger<br />
Die Fotos bearbeitet sie nur minimal. Nicht länger als<br />
2 Wochen darf es dauern, bis ihre Kunden den Link zu<br />
ihrem Onlinealbum erhalten. Bei einem ganztägigen<br />
Hochzeitseinsatz übergibt Michaela Begsteiger bis zu 600<br />
Bilder. Fotoalben werden nur selten gewünscht, wenn<br />
doch, müssen die Paare bis nach Saisonende warten,<br />
denn die Fotografin ist ein Jahr im Voraus ausgebucht.<br />
Dies, obwohl sie, abgesehen von der laufenden Wartung<br />
ihrer Website, lediglich über Facebook & Instagram für<br />
sich wirbt. Pinterest nützt sie lediglich zur Inspiration.<br />
"Die beste Promotion ist die Hochzeit selbst, bei der viele<br />
unterschiedliche Menschen mich sehen, kennenlernen und<br />
mir bei der Arbeit zuschauen können. Mundpropaganda ist<br />
die ehrlichste Art der Werbung und eine große Anerkennung<br />
für mich.“ In Zukunft will sie immer mehr auch außerhalb<br />
Österreichs Hochzeiten fotografieren, denn neue<br />
Locations wirken inspirierend. Diese Erfahrung konnte<br />
sie bei Destinations-Weddings auf Zakynthos oder Ibiza<br />
machen. Begsteigers Begeisterung für den Beruf spiegelt<br />
sich in ihren Fotos wider. Nachvollziehbar, denn:<br />
www.michaela-begsteiger.at<br />
Etliche Motive entstehen aus einem spontanen Moment. Wachsam richtet daher die Fotografin<br />
stets einen Blick auf die Gesellschaft. Manchmal hilft sie mit dezenten Inszenierung nach und<br />
punktet mit Sujets, die besonderen Beifall bekommen.<br />
4 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Hochzeitsfotografie // Titelstory<br />
„Man hat nur mit fröhlichen Menschen zu tun, die sich für<br />
diesen Tag extra herausputzen. Aber vor allem kann man<br />
sehr kreativ sein! Als empathischer Mensch lebe ich mit den<br />
Brautleuten mit und freue mich über die umwerfenden<br />
Reaktionen!“<br />
Verena Podiwinsky <br />
P.S. Rollentausch! Demnächst steht Michaela Begsteiger<br />
bei einer Hochzeit erstmals nicht hinter, sondern vor der<br />
Kamera. Der Verlag gratuliert herzlichst!<br />
„’Der schönste Tag im Leben’ –<br />
der Satz macht mir Angst. Das<br />
würde ja bedeuten, dass kein<br />
schönerer Tag mehr folgt!?“<br />
Michaela Begsteiger<br />
michaelabegsteiger<br />
Viele ihrer Foto-Favoriten entstehen, wenn sie kaum wahrgenommen wird. Viele davon rühren die<br />
Brautleute zu Tränen.<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
5
vom Fach // Künstliche Intelligenz<br />
Neue Imaging-Welt – Wie die Bilder denken lernen<br />
Imaging-Industrie & Artificial Intelligence – Motor für die Zukunft<br />
Sich selbst sortierende digitale Bildarchive, selbstfahrende Autos, automatisch nachbestellende<br />
Kühlschränke – die Zukunft verspricht komfortabel zu werden. „Wenig präsent ist, dass<br />
für all diese Szenarien die Imaging-Industrie mit ihren neuartigen Technologien der Bilderfassung und<br />
-verarbeitung der wesentliche Taktgeber ist“, kommentiert Christian Müller-Rieker vom Photoindustrie-Verband<br />
die Innovationswelle. Immer sind es Kameras oder verwandte Geräte und<br />
häufig KI-gestützte Bildauswertungstools, die das alles ermöglichen. Der Bedarf an sehenden<br />
und interpretierenden Systemen ist grenzenlos. – Photoindustrie-Verband e.V.<br />
Bisher: Automatisierte Bildverarbeitung<br />
Automatisierte Bildverarbeitung hat schon heute<br />
unendlich viele Anwendungsgebiete. Beispielsweise<br />
vermag sie Parklücken auf der Straße und fehlende Milch<br />
im Kühlschrank oder in der industriellen Fertigung<br />
Oberflächengüte von Werkstücken zu diagnostizieren.<br />
Sie ist die Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0: Präzise<br />
und zuverlässig werden wiederkehrende, gleichförmige<br />
Aufgaben bewältigt. Individuell reagieren jedoch wie ein<br />
Mensch können Bildverarbeitungs-Systeme nicht. Auch<br />
für komplexere Aufgaben, wie etwa der Erkennung von<br />
Personen auf Fotos von Überwachungskameras, bedarf es<br />
intelligenter Systeme, die zuvor mit einer Flut an Informationen<br />
gespeist wurden.<br />
Intelligente, selbst lernende Systeme führen auf das<br />
nächste Level<br />
Unter „intelligent“ und damit künstlicher Intelligenz<br />
(KI oder „AI“ für artifical intelligence) versteht man vor<br />
allem selbst lernende Systeme. Während man früher die<br />
Parameter zur Gesichtserkennung fest einprogrammieren<br />
musste, kann sich das moderne Software heute selbst<br />
erarbeiten. Als Basistechnologie werden dazu sogenannte<br />
„Neuronale Netze“ verwendet. Sie sind vielfältig wie ein<br />
Schweizer Taschenmesser und haben nicht nur die Bildsondern<br />
auch die Spracherkennung auf eine ganz neue<br />
Ebene gehoben. Ähnlich wie der Mensch, baut KI auf<br />
Lernprozesse. Anhand von Versuch und Irrtum erkennen<br />
neuronale Netze, welche Operationen sie ausführen<br />
müssen, um zum gewünschten Ergebnis zu<br />
kommen. Werden mehrere Schichten von<br />
neuronalen Netzen in Kombination eingesetzt,<br />
verbessern sich die Ergebnisse deutlich. Man<br />
spricht dann vom „deep learning“.<br />
Idealerweise werden neuronale Netze zum Start<br />
daher mit bereits von Menschen bewerteten<br />
Daten gefüttert, z.B. manuell verschlagwortete<br />
Bilder. Je mehr sie davon haben, umso besser<br />
können sie Muster erkennen und umso zuverlässiger<br />
werden die Endergebnisse. Im Lauf der<br />
Zeit werden sie immer besser, denn sie lernen<br />
ständig dazu.<br />
© Zapp2Photo<br />
Bilderkennung in der Praxis<br />
Stockfotografie-Anbieter machen sich ihren<br />
großen Datenbestände zu Nutze und lassen<br />
dank künstlicher Intelligenz automatisch<br />
Schlagworte für Aufnahmen vorschlagen.<br />
6 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Trends<br />
// vom Fach<br />
Mittlerweile ist die automatische Erkennung von Szenen<br />
bei den großen KI-Anbietern Google, Apple und<br />
Microsoft Standard. So können zielsicher Aufnahmen<br />
von Business-Meetings von solchen einer Strandparty<br />
unterschieden werden – ganz ohne, dass Menschen sie<br />
vorher katalogisieren mussten.<br />
Ein wesentlicher Bereich von KI-Technologien ist<br />
die Gesichts-Wiedererkennung. Bildverwaltungsprogramme<br />
können auf Basis der bereits eingelesenen Fotos<br />
automatisch zusammengestellte Sammlungen mit<br />
Aufnahmen bestimmter Personen anbieten. Microsoft<br />
geht sogar so weit, dass man versucht, Emotionen<br />
automatisch zu erkennen. So könnte es etwa möglich<br />
werden, zum 18. Geburtstag ein Babyfoto mit trotzigem<br />
Gesichtsausdruck für ein Erinnerungs-Fotobuch<br />
zu finden.<br />
Der Nutzen für Konsumenten<br />
Für die Endanwender bedeutet all dies ein Plus an<br />
Komfort: Zeitintensive, eher langweilige Aufgaben<br />
wie das Verschlagworten werden ihnen abgenommen.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten gehen aber weit über die<br />
eigenen Erinnerungsfotos hinaus. Auch die bargeldlose<br />
Kasse funktioniert nach diesem Prinzip. Mit dem<br />
Go-Store von Amazon wurde in Seattle bereits ein<br />
erster Prototyp eröffnet. Auch in der Pflege sind solche<br />
Technologien wichtig: wenn Service-Roboter Patienten<br />
selbständig erkennen und in der Mimik ablesen, ob er<br />
zufrieden ist.<br />
Ausblick in die Zukunft: Quantensprünge mit<br />
Quantencomputern<br />
Eine Bremse für den Einsatz von KI-Technologien<br />
ist derzeit noch, dass sie vergleichsweise viel Rechenleistung<br />
verschlingen und für viele Einsatzgebiete<br />
noch zu langsam sind. Experten erhoffen sich von der<br />
Entwicklung von Quantencomputern, die deutlich<br />
leistungsfähiger sind als die heutigen Rechner, auch<br />
einen Quantensprung für die künstliche Intelligenz.<br />
Aufbruch in neue Dimensionen<br />
Die B2B-Konferenz und Expo für Technologien<br />
und Services zu Virtual-, Augmented und Mixed<br />
Reality sowie zu 3D-Imaging und Artificial Intelligence<br />
– DIGILITY – wurde 2016 aus der Taufe<br />
gehoben. Heuer wird sie erstmals als eigene Parallelveranstaltung<br />
zur photokina in Köln geführt.<br />
Damit widmet die photokina ein zentrales Thema<br />
dem Wandel im Umgang mit Bildern.<br />
© © Lars van de Goor. Ein Hasselblad-Master Sujet, ab August <strong>2018</strong> bei IKEA.<br />
"NORRHASSEL"<br />
Atemberaubende Fotos für diejenigen zu liefern,<br />
die ihr Zuhause einzigartig machen wollen, ist<br />
IKEAs Ziel. Sensibilität für neue Sichtweisen zu<br />
schärfen – nicht zuletzt dafür arbeiten Fotografen.<br />
Beides zu kombinieren, starteten die Größen ihrer<br />
Branche, Hasselblad und IKEA, eine Kooperation.<br />
Ab August <strong>2018</strong> werden acht Hasselblad Masters-Sujets<br />
unter dem Namen NORRHASSEL in<br />
allen IKEA-Märkten zu kaufen sein.<br />
Foto- & Imaging-Markt profitiert<br />
von Innovationen<br />
Fotoamateure und -profis haben ein so hohes Interesse<br />
an hochwertigen Bilderlebnissen wie noch nie. Der<br />
Imagingmarkt steht im Zeichen des Wachstums.<br />
Dazu tragen<br />
einerseits steigende<br />
Durchschnittspreise<br />
für leistungsfähigere<br />
Technik<br />
und neuen<br />
Funktionen<br />
im klassischen<br />
Foto-Segment<br />
bei. Andererseits<br />
schaffen neue,<br />
webbasierte Lösungen für Speichern, Bearbeiten und<br />
Präsentieren von Aufnahmen attraktive Bilderlebnisse<br />
und sprechen Innovationen neue Kundengruppen an.<br />
http://www.piv-imaging.com/<br />
Smartphones mit integrierter AR-Unterstützung im<br />
Betriebssystem werden bis Ende <strong>2018</strong> im Umlauf<br />
sein. Quelle: Deloitte TMT Predictions <strong>2018</strong><br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
7
International // Meldungsmix<br />
Das Foto und der Quantencomputer<br />
Eine wichtige Aufgabe der Fotografie<br />
liegt in der Unterstützung der<br />
Forschung. Auch hier lassen immer<br />
wieder Österreicher aufhorchen.<br />
Wie zum Beispiel der Doktorand<br />
David Nadlinger von der Universität<br />
Oxford. Seine Aufnahme vom 7.<br />
August 2017 eines einzelnen positiv<br />
geladenen Stronzium-Atoms kürte<br />
das Engineering and Physical Sciences<br />
Research Council im Zuge seiner<br />
Science Photography Competition als<br />
"Bestes wissenschaftliches Foto 2017".<br />
Denn der nur mit Lupe erkennbare<br />
Punkt bedeutet einen Meilenstein<br />
für den Bau von Quantencomputern,<br />
an deren Entwicklung Größen wie<br />
Google, IBM und Microsoft bisher<br />
scheiterten.<br />
Die Ionenfalle. Der Abstand<br />
zwischen den kleinen<br />
Nadelspitzen beträgt<br />
etwa zwei Millimeter.<br />
© © David Nadlinger,<br />
University of Oxford.<br />
Aufgenommen mit Canon<br />
5D Mk II, EF 50 mm 1: 1,8<br />
Hintergrundwissen und Making-of<br />
Einzelne Atome sind weder fürs menschliche Auge noch<br />
für professionelle Kameras sichtbar, denn die Winzlinge<br />
sind auch noch hyperaktiv, sodass sie Licht nicht reflektieren.<br />
Der Bau einer Ionenfalle machte es möglich: Zwei Elektroden<br />
aus Metall halten in ihrer Mitte das stark heruntergekühlte<br />
Atom im Vakuum fest. Mit einem blau-violetten<br />
Laser bestrahlt, wird es fotografierbar.<br />
RÜCKBLICK<br />
Business Forum Imaging <strong>2018</strong><br />
Aufbruch in neue Imaging-Realitäten<br />
Über 200 Experten der Imaging-Branche trafen sich<br />
Ende Februar zum Business Forum Imaging in Köln,<br />
um die drängendsten Themen aus der Perspektive des<br />
Fachhandels zu analysieren.<br />
Studie XXLPiX<br />
Für Fotografen<br />
besonders<br />
entscheidend:<br />
eine optimale<br />
Präsenz im<br />
Internet. Nach<br />
einer Studie<br />
des Fachlabors<br />
XXLPiX hat<br />
unter den wichtigsten<br />
Social<br />
Media-Plattformen<br />
bereits<br />
instagram die<br />
Nase vorne.<br />
Wieder war die Technologie rund um Virtual, Augmented<br />
und Mixed Reality Grundtenor, innovative Aufnahmesysteme,<br />
Bearbeitungstechnologien und die Anwendung<br />
künstlicher Intelligenz entpuppen sich zunehmend<br />
zu neuen, zusätzlichen Geschäftsfeldern.<br />
Kommunikationsmittel neue Medien. Noch nie gab es<br />
für den Handel so viele Möglichkeiten, Produkte und<br />
Dienstleistungen digital erlebbar zu machen. Auch der<br />
neue Boom gedruckter Bilder fällt in diese Schiene.<br />
Verstärkt kommen die Daten jedoch vom Smartphone.<br />
Schon zieht die Industrie rmit Apps für einladende Orderabläufe<br />
nach, gut für den Einzelhandel. Aufhorchen<br />
ließen auch AR Shopping Apps: damit lassen sich Videos<br />
in Fotobüchern einbetten oder Fotowanddekorationen<br />
im Heim simulieren. Das zweitägige Netzwerkevent<br />
brachte interessante Aspekte, wer bereit für neue Imaging-Interprestation<br />
ist, kann durchaus profitieren.<br />
8 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
©<br />
Journalismus & Storytelling<br />
// International<br />
Fotojournalismus<br />
Im Spannungsfeld zwischen alter und<br />
neuer Welt: Erwartungshaltung und<br />
Hürden<br />
Nachdem sich heute jeder unzensuriert und auch<br />
unreflektiert als Redakteur betätigen kann, leiden<br />
Wahrheitsgehalt und Qualität und sinkt gleichsam die<br />
Glaubwürdigkeit des (Foto-) Journalismus in den Augen<br />
der Öffentlichkeit. Dabei sind die Anforderungen an<br />
die Dokumentationsfotografie so hoch wie nie. Ein<br />
Spannungsfeld, dem sich Canon stellt. Als Botschafter<br />
des Fotojournalismus ist Canon vielfältig aktiv. Ambassador-Programm,<br />
Kooperationspartner des World Press<br />
Photo Awards, das Canon Young People Programme,<br />
aber auch zahlreiche Studien u.ä. unterstreichen das<br />
Engagement des Kameraproduzenten.<br />
Visual Storytelling im Fotojournalismus<br />
Das Canon Young People Programme (in Kooperation<br />
mit den Vereinten Nationen) reagiert auf den zunehmenden<br />
Bürgerjournalismus. Wie erzählt man mit Bildern<br />
wahre Geschichten, generiert Aufmerksamkeit und<br />
formuliert Botschaften? Im Zentrum steht das Berufsbild<br />
des Dokumentationsfotografen.<br />
Die jüngst veröffentlichte Canon-Studie „Visual storytelling:<br />
Getting the Shot“ sammelt die Meinungen<br />
professioneller Fotografen zur Zukunft des Fotojournalismus.<br />
Befragt nach der Zukunft des Fotojournalismus,<br />
gaben sie an:<br />
Anstieg oder Abfall des Fotojournalismus?<br />
Elemente für gutes visuelles Storytelling?<br />
55+48+31+25+24<br />
96+4<br />
%<br />
55 %: Änderung der Perspektive hinsichtlich eines<br />
Themas<br />
48%: Emotionale Story/Inhalt<br />
31 %: gemeinsam mit stark unterstützender<br />
Erzählung<br />
25%: eine unerzählte, neue Geschichte<br />
24 %: verfügt über gute Bildkomposition<br />
Fachwissen & Fähigkeiten auch<br />
weiterhin von entscheidender<br />
Bedeutung?<br />
Canon Female Photojournalist Award<br />
Zum 18. Mal wird heuer der Canon Female Photojournalist<br />
Award verliehen. Er richtet sich an<br />
professionelle Fotojournalistinnen aller Altersgruppen.<br />
Mindestens ein Fotoreportagenprojekt muss<br />
abgeschlossen sein – veröffentlicht oder auch nicht.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Auszeichnung ist<br />
mit einem Preisgeld in Höhe von 8.000 € dotiert.<br />
Einzusenden ist eine Fotostory mit 10 bis 20 Bildern,<br />
ein Geschichtsvorschlag und ein Budget. Die<br />
Siegerin wird am 8. September <strong>2018</strong> zur Visa pour<br />
l'Image in Perpignan, Frankeich, bekanntgegeben.<br />
Bewerbung unter: www.visapourlimage.com<br />
Einsendeschluss: 17. Mai <strong>2018</strong><br />
Preisverleihung: 8. September <strong>2018</strong><br />
• 37 % der befragten Profifotografen<br />
rechnen mit einem Anstieg<br />
- 45 % davon aufgrund des<br />
Wachstums der sozialen<br />
Medien, die ein schnelles und<br />
einfaches Teilen ermöglichen<br />
• 32 % rechnen mit einem Rückgang<br />
des Qualitäts-Fotojournalismus<br />
davon:<br />
- 35 % wegen des des Anstiegs<br />
des Bürgerjournalismus<br />
- 26 % wegen einer schrumpfenden<br />
traditionellen Medienlandschaft<br />
und<br />
- 20 % aufgrund Jobs in der<br />
Fotobranche<br />
Die Siegerin des Canon Female Photojournalist Award 2017 wurde<br />
Catalina Martin-Chico für die Dokumentation der weiblichen<br />
FARC-Guerillas in Kolumbien gekürt. Ihr neuestes Werk, das die<br />
heutige Lebensweise der ehemaligen Kämpferinnen nach dem<br />
Friedensabkommen dokumentiert, wird bei der Visa pour l'Image<br />
<strong>2018</strong> in der Canon Zone ausgestellt.<br />
© Mazen Saggar37+32+31+L35+27+21<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
9
FEP // Federation of European Photographer<br />
FEP European<br />
Photographer<br />
of the Year <strong>2018</strong><br />
25. März <strong>2018</strong> – FEP Awards Ceremony<br />
Der Höhepunkt des FEP-Jahres ist die<br />
Kürung zum FEP European Photographer<br />
of the Year. Er wird aus der Reihe der neuen<br />
nationalen Sieger ermittelt, ausgezeichnet mit<br />
der "Golden Camera". Diesen hoch verdienten<br />
Preis konnte sich der Finne Onni Wiljami<br />
Kinnunen, Gewinner der Golden Camera in<br />
der Kategorie COMMERCIAL, abholen.<br />
Foto Onni Wiljami Kinnunen, FEP Photographer of the Year <strong>2018</strong><br />
Österreich kassierte einmal Gold, zwei mal<br />
Silber und weitere lobende Auszeichnungen:<br />
Golden Camera<br />
Friedrich Michael Jansenberger | FASHION (1)<br />
Silver Camera<br />
Bree Corn | FASHION (2)<br />
Mathias Kniepeiss | SPORT (3)<br />
Bronze Camera<br />
Jakob Huger | STUDENTS (4)<br />
(1)<br />
Unser Glückwunsch gilt auch den Finalisten:<br />
Michael Böhmländer | LANDSCAPE (5)<br />
Bree Corn | PORTRAIT (6)<br />
Mathias Kniepeiss | ILLUSTRATION (7)<br />
Michael Liebert | COMMERCIAL (8)<br />
Franz Messenbäck | FASHION (9)<br />
Gerd Schifferl | SPORT (10)<br />
Alois Spandl | SPORT (11)<br />
(siehe Seite 11)<br />
▷<br />
10 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
FEP // Aktuelles<br />
(5) (6)<br />
(7)<br />
(11)<br />
◁<br />
(8) (9)<br />
(10)<br />
Die ausgezeichneten Serien finden<br />
Sie unter www.european<strong>photograph</strong>ers.eu/competition<br />
Amtsübergabe<br />
1. Online Video Qualifikation:<br />
li Andreas Barylli-Fayer, re Truls<br />
Løtvedt © C. Johan Brouwers<br />
Am 26. März übergab KR Andreas<br />
Barylli-Fayer offiziell die Präsidentschaft<br />
an Truls Løtvedt/Norwegen.<br />
Zu diesem Anlass dankte Truls<br />
Løtvedt Andreas Barylli für dessen<br />
unermüdlichen 20-jährigen Einsatz<br />
mit der Überreichung des begehrten<br />
„FEP Merit Award“. A. Barylli ist<br />
Gründungsmitglied der Federation<br />
of European Professional Photographers<br />
und lenkte von 2014 bis <strong>2018</strong><br />
als Präsident die Geschicke des FEP.<br />
Mit 6 Einreichungen wurde erstmals<br />
auch der „QEV - Qualified<br />
European Videographer" juriert.<br />
Das Thema laufendes Bild erobert<br />
merkbar die professionelle Fotografie.<br />
Zum ersten österreichischen<br />
"Qualified European Videographer"<br />
wurde Thomas Schauer gekürt. Der<br />
Food Photographer bleibt auch im<br />
Video seiner Bildsprache treu, er<br />
nützt das Medium in Symbiose und<br />
Ergänzung zu Fotografie.<br />
ACHTUNG Neue Kontaktadresse:<br />
Bitte wenden Sie sich künftig in allen Fragen<br />
zur Federation of European Photographers an:<br />
Bundesinnung der Berufsfotografen<br />
Tel. <strong>05</strong> 90 900-DW3270<br />
e-mail: fotografen@wko.at<br />
Die nächste QEP and MQEP Jurierungs Session erfolgt<br />
in Tampere, Finnland, von Samstag, 09. Juni bis Montag,<br />
11. Juni <strong>2018</strong>. Bei Interesse an einer Qualifizierung<br />
kontaktieren Sie uns bitte rechtzeitig. Info:<br />
www.european<strong>photograph</strong>ers.eu/qualifications<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
11
o<br />
Aktuelles //<br />
Termine<br />
Das größte Fotofestival Europas kommt nach Baden bei Wien:<br />
Startschuss für das<br />
Festival La Gacilly-Baden Photo<br />
8. Juni – 30. September <strong>2018</strong><br />
Kurze Geschichte des Festivals<br />
2004...<br />
Vom 8. Juni bis zum 30. September <strong>2018</strong> reist<br />
Europas größtes Fotofestival mit 35 Einzelausstellungen<br />
und 2000 Fotos von La Gacilly, Frankreich<br />
nach Baden, Österreich. Durch den Transfer der Themenausstellung<br />
des Vorjahres vom Originalschauplatz<br />
handelt sich hierbei um eine Symbiose: gut für Baden<br />
und gut für die Publikmachung der außergewöhnlichen<br />
Fotos. Das heurige Motto „I love Africa“ bringt<br />
den Besuchern diesen faszinierenden Kontinent näher.<br />
Das Festival in Baden erstreckt sich ausschließlich<br />
unter freiem Himmel zwischen Strandbad und Josefsplatz.<br />
Hier flaniert man vorbei an Open-Air-Galerien<br />
und Leinwänden mit bis zu 70 m² großen Fotografien.<br />
Rund 2000 Fotos verwandeln Plätze, Gässchen und<br />
Gärten in ein regelrechtes „Bilderdorf“.<br />
© Edition Lammerhuber<br />
... JACQUES ROCHER, Vorsitzender<br />
der Fondation Yves Rocher, gründet in seinem Geburtsort<br />
La Gacilly (Bretagne) ein Fotofestival, das er dem<br />
Thema Mensch und Umwelt widmet.<br />
Das Festival entwickelte sich<br />
zu einem Event von gesellschaftlicher<br />
und künstlerischer Relevanz.<br />
Der Eintritt ist frei. Achtsamkeit<br />
im Umgang mit Ressourcen und<br />
Respekt vor der Natur stehen im<br />
Zentrum der Botschaft. Jährlich<br />
steht es unter einem bestimmten<br />
Thema. Die ausgestellten Bilder<br />
kommen von renommierten Fotografen,<br />
Nachwuchsfotografen und Schülern sowie die<br />
Arbeiten des Fotopreisträgers der Stiftung Yves Rocher.<br />
400.000 Besucher machen das Festival La Gacilly Photo<br />
zum erfolgreichsten Fotofestival Europas. Auf Initiative<br />
von Verleger Lois Lammerhuber kommt ab <strong>2018</strong> die<br />
jeweils vorjährige Themenausstellung, zeitversetzt um 1<br />
Monat und 1 Woche, auch nach Baden bei Wien.<br />
Akintude Akinleye<br />
Ed Alcock<br />
Sammy Baloji<br />
James Barnor<br />
Teo Becher<br />
Girma Berta<br />
Emmanuel Berthier<br />
Mama Casset<br />
David Chancellor<br />
Paras Chandaria<br />
Jean Depara<br />
Fatoumata Diabaté<br />
Omar Victor Diop<br />
Michel Vanden Eeckhoudt<br />
Elliott Erwitt<br />
Tim Flach<br />
François-Xavier Gbré<br />
Image Sans Fontière<br />
Hélène Jayet<br />
Seydou Keïta<br />
Manon Lanjouère<br />
Oumar Ly<br />
Rob Maclnnis<br />
Phil Moore<br />
Baudoin Mouanda<br />
Aïda Muluneh<br />
Daniel Naudé<br />
Eric Pillot<br />
Nyani Quarmyne<br />
Arthur Rimbaud<br />
Joel Sartore<br />
Emanuele Scorcelletti<br />
Zhen Shi<br />
Malick Sidibé<br />
Brent Stirton<br />
Heben das Baby aus der Taufe: Landeshauptfrau Johanna Mikl-<br />
Leitner, Auguste Coudray (Präsident des Festival La Gacilly Photo)<br />
Stefan Szirucsek (Bürgermeister von Baden) und Direktor und<br />
Initiator des Festival La Gacilly-Baden Photo, Lois Lammerhuber.<br />
© Philippe Gros Meyer<br />
12 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Studenten<br />
// vom Fach<br />
Ausbildung Fotografie und Mediendesign<br />
der LIK Akademie für Foto und Design<br />
Praxistage bei Foto Fayer<br />
Foto Fayer am Opernring ist eines der führenden Foto-Fachlabore<br />
in Wien. Kaum ein Labor bietet eine so<br />
große Vielfalt wie Foto Fayer. In 3 Geschoßen laufen hier<br />
Mensch wie Maschine für High-End Imaging Produkte<br />
von anspruchsvollen Kunden,<br />
egal ob professioneller Fotograf,<br />
Gewerbe, Industrie oder Endkonsument.<br />
Genau der richtige Betrieb<br />
also für die interessierten Schüler<br />
der Vollzeit Ausbildung "Fotografie<br />
und Mediendesign" der LIK Akademie<br />
für Foto und Design GmbH.<br />
Praxistage in österreichischen<br />
Unternehmen sind neben dem<br />
Lehrplan vorort Teil ihrer Ausbildung.<br />
Am 7. und 8.3.<strong>2018</strong> bot KR<br />
Andreas Barylli, Geschäftsführer<br />
von Foto Fayer, vier Schülern Einblick<br />
in die Produktionsabläufe. Er<br />
zeigte ihnen auch eine Eigenentwicklung<br />
der analogen Ära, die<br />
SW Hängemaschine, die bis heute<br />
eingesetzt wird und zuverlässig<br />
wie am ersten Tag arbeitet. Die<br />
Schüler bedankten sich mit einer<br />
Niederschrift ihrer Erlebnisse, ein<br />
Auszug finden Sie unten.<br />
Zuerst ging es in die Werkstatt<br />
im Untergeschoß. Hier werden<br />
die Platten für die Bilderkaschierung<br />
zugeschnitten. Einen Stock<br />
höher werden Daten und Filme<br />
oder Dias gedruckt bzw. ausbelichtet.<br />
Wir haben die verschiedenen<br />
Entwicklungsverfahren und die<br />
dazugehörigen (eigens angefertigten)<br />
Maschinen gesehen/gelernt<br />
(E6, C41, RA4). Besonders gefreut<br />
hat uns die Möglichkeit, unsere<br />
S/W Negative sowohl auszudrucken<br />
als auch – für einen direkten<br />
v.l.n.r.: Pia Möstl, Karin Judmann (vorne),<br />
Benedict Prinz und Alexander Kapanadze<br />
Die 4 Schüler der LIK Akademie für Foto<br />
und Design anlässlich ihres 2-tägigen<br />
Praxistages bei Foto Fayer<br />
Vergleich – auf dem Lambda<br />
auszubelichten, sie selbst auf<br />
unterschiedlichen Materialien<br />
aufzukaschieren und<br />
sogar wahlweise mit matter<br />
oder glänzender Schutzfolie<br />
zu versiegeln.<br />
In der hauseigenen Buchbinderei<br />
konnten wir einen<br />
gesamten Fotobuch-Prozess<br />
vom Cover bis zu jeder einzeln<br />
händisch verarbeiteten<br />
Seite miterleben. In unserer<br />
Anwesenheit entstand ein<br />
Fotobuch mit Ledereinband.<br />
Jedes Fotobuch wird hier<br />
händisch gefertigt.<br />
Feedback: Obwohl sie viel zu<br />
tun hatten, erhielten wir die<br />
Mögichkeit, auch viel selber<br />
auszuprobieren. Ein großes<br />
Dankeschön auch an Herrn<br />
Barylli, der immer wieder<br />
persönlich für uns Zeit<br />
gefunden hat! Pia Möstl <br />
Andreas Barylli möchte<br />
die kommende Fotografengeneration<br />
unterstützen,<br />
einen Überblick<br />
über das breite Feld und<br />
den künftigen Alltag zu<br />
gewinnen. So initiierte er<br />
die Schülerfahrten zu den<br />
Gmundner Fototagen<br />
und kooperiert mit der<br />
Grafischen Lehr- und<br />
Versuchsanstalt.<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
13
Bundesnachwuchswettbewerb <strong>2018</strong> //<br />
Bundesnachwuchswettbewerb <strong>2018</strong>:<br />
“Fresh - dafür lebe ich!”<br />
Jeder junge Mensch hat Leidenschaften,<br />
für die er lebt. Hobbies, ein Beruf oder ein<br />
anderer Mensch? Das Bundesthema des<br />
diesjährigen Nachwuchswettbewerbes war<br />
bewusst offen gewählt. Denn es gibt zahlreiche<br />
kreative Herangehensweisen, sich<br />
selbst oder jemand anderen bei der Ausübung<br />
der größten Leidenschaft zu zeigen.<br />
Kategorie:<br />
FOTOGRAFEN-LEHRLINGE:<br />
Die bestplatzierten Fotografen-Lehrlinge<br />
haben in ihren Bildern berührende Momente<br />
eingefangen. Zurückhaltend aber<br />
doch nah zeigen sie, wie vielfältig Leidenschaften<br />
sein können.<br />
© Foto Sulzer<br />
1. Preis<br />
Anna Strumegger Salzburg | Foto Sulzer<br />
Anna Strumegger<br />
zeigt einen vertrauten<br />
Moment<br />
zwischen Pferd<br />
und Reiterin.<br />
“Da mein zweites<br />
Hobby neben<br />
dem Fotografieren<br />
Reiten ist, war<br />
es nicht schwer,<br />
welches Motiv<br />
ich nehme. Ich<br />
wollte mit dem<br />
Bild die Verbundenheit<br />
zwischen<br />
Mensch und<br />
Pferd festhalten.”<br />
Das ist ihr auch<br />
eindrucksvoll gelungen<br />
mit ihrer<br />
Stute Angel und<br />
ihrer Freundin<br />
Christina Fuchs<br />
vor der Linse.<br />
© Anna Strumegger<br />
14 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Bundesnachwuchswettbewerb <strong>2018</strong><br />
2. Preis<br />
Carina Obermoser Salzburg | Bernhard R. Moser Photography<br />
© Franz Neumayr<br />
Carina Obermoser hat das<br />
Kochen als Motiv gewählt.<br />
Der Fokus liegt auf dem<br />
sorgsamen Umgang mit der<br />
Zutat, die aufgeschnittene<br />
Tomate wird in der Inszenierung<br />
zum Kunstobjekt.<br />
© Carina Obermoser<br />
3. Preis<br />
Nina Bodner<br />
Wien | Foto Fayer<br />
© Foto Fayer<br />
Bei Nina Bodner steht die<br />
Musik im Mittelpunkt.<br />
Als Betrachter blicken wir<br />
einer jungen Klavierspielerin<br />
über die Schulter. Die<br />
Kulisse lässt uns die Musik<br />
förmlich hören, die Musikerin<br />
selbst ist ganz vertieft<br />
in ihre Leidenschaft.<br />
Bild: Nina Bodner<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
15
Bundesnachwuchswettbewerb <strong>2018</strong> //<br />
Kategorie:<br />
JUNGFOTOGRAFEN<br />
Die besten Jungfotografinnen des Landes zeigen uns heroische<br />
und unbeschwerte Augenblicke. Leidenschaften, mit denen sich<br />
zahlreiche junge Menschen identifizieren können. Wir gratulieren<br />
allen Gewinnerinnen zu den herausragenden Leistungen!<br />
1. Preis<br />
Julia Mühlberger<br />
Oberösterreich | ms.foto.group Gmbh & Co KG<br />
© ms.foto.group<br />
Julia Mühlberger holt einen jungen Fleischer vor die Kamera. “Andreas<br />
Lackinger geht mit seinem Fleisch fair um - ihm ist es wirklich wichtig,<br />
wie die Tiere bei den Bauern leben. Dieser respektvolle Umgang<br />
hat mich beeindruckt und deshalb wollte ich neue Fotos für seine<br />
Homepage gestalten.” Entstanden ist eine eindrucksvolle Serie, die<br />
diesen besonderen Bezug zur Arbeit zum Ausdruck bringt.<br />
© Julia Mühlberger<br />
16 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Bundesnachwuchswettbewerb <strong>2018</strong><br />
2. Preis<br />
Anna Schober Niederösterreich | Foto Wieland<br />
Zu Anna Schobers größten Leidenschaften gehört es, Zeit mit ihrer besten Freundin Carla zu<br />
verbringen. “Uns verbindet eine jahrelange Freundschaft - sie zählt zur Familie!” Entstanden sind<br />
die Bilder der Jungfotografin aus einer natürlichen Situation heraus. Das gemeinsame Lachen, das<br />
Leben im Hier und Jetzt und seine Freizeit mit seinen Liebsten zu verbringen steht im Mittelpunkt.<br />
© Anna Schober<br />
© Lukas Reschreiter<br />
3. Preis<br />
Nicola Palme Steiermark | Fotowerkstatt Johannes Seidl<br />
© Foto Fischer<br />
Heldenhaft sieht<br />
der junge Mann<br />
aus, der in der<br />
Aufnahme von<br />
Nicola Palme auf<br />
der Laufbahn<br />
steht. Dass Sport<br />
die größte Leidenschaft<br />
eines<br />
Menschen sein<br />
kann, vermittelt<br />
das Bild mit<br />
seinem einzigartigen<br />
Flair.<br />
© Nicola Palme<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
17
Aktuelles // Ausstellungen<br />
KunstHausWien<br />
12.04.<strong>2018</strong> – 10.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
Jochen Lempert |<br />
Some Plant Volatiles<br />
Atelier Jungwirth, Graz<br />
16.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong> – 25.08.<strong>2018</strong>; Eröffnung:<br />
12.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong> / 11 Uhr – in Anwesenheit des Künstlers<br />
Jean-Michel Fauquet<br />
Der Franzose Jean-Michel Fauquet, 1950 in Lourdes<br />
geboren, ist nicht nur Fotograf, bevor er zu seiner Platten-<br />
und Rollfilmkamera greift, betätigt er sich als Bildhauer,<br />
Zeichner und Maler. Er sammelt Materialien und verarbeitet<br />
sie zu Skulpturen. Diese werden mit langen Belichtungszeiten<br />
und schwacher Beleuchtung fotografiert, die Fotos<br />
bemalt er mit dunkler Ölfarbe. Ob Objekte, Landschaften<br />
oder Porträts, zum Mainstream sind seine dunkel-düsteren<br />
Bilder nicht zu zählen. Unter Verzichtet auf Blickkontakt<br />
oder nackte Haut scheinen sie wie aus der Zeit gefallen.<br />
Michel Fauquet ist in großen französischen Museen vertreten,<br />
seine Bilder wurden in Solo-Ausstellungen weltweit<br />
gezeigt. Er veröffentlichte bislang 20 Bücher und war an<br />
mehreren Filmprojekten beteiligt.<br />
Atelier Jungwirth | Opernring 12, A-8010 Graz,<br />
www.atelierjungwirth.com<br />
cr Jochen Lempert: Shadow on stairs<br />
Jochen Lemperts Natur- und Tierfotografien<br />
erzählen von menschlichen, tierischen,<br />
pflanzlichen und mikroorganischen<br />
Lebensformen aus naturwissenschaftlicher<br />
Sicht. Sie beweisen aber auch eine poetische<br />
Tiefe, die die künstlerische mit der Wissenschafts-Fotografie<br />
verschmelzen lässt.<br />
KunstHausWien, Untere Weißgerberstraße 13<br />
1030 Wien<br />
18 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Ausstellungen // Aktuelles<br />
WestLicht. Schauplatz für Fotografie<br />
29.<strong>05</strong> – 19.08.<strong>2018</strong> | Eröffnung 28.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong><br />
VIVIAN MAIER<br />
Vielleicht erinnern Sie sich: 2007 die Zwangsversteigerung<br />
ihrer über 100.000 Negative, tausende Abzüge,<br />
Tonbandaufnahmen und 8 mm-Filme. Die lange Suche des<br />
Sammlers nach der Fotografin. Ihren späten Ruhm erlebte<br />
Vivian Maier, die sich zeitlebens ihren Unterhalt als Kindermädchen<br />
verdiente, nicht – sie starb nur wenige Tage zuvor,<br />
verarmt. Wegen ihres Gespürs für den Moment und ihren<br />
souveränen Kompositionen wird sie heute in einem Atemzug<br />
mit Größen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Frank u.v.m.<br />
genannt. WestLicht zeigt rund 100 zwischen den frühen<br />
1950er- und den späten 1970er-Jahren entstandene Arbeiten.<br />
WestLicht. Schauplatz für Fotografie, Westbahnstraße 40,<br />
A-1070 Wien, www.westlicht.com<br />
Selbstporträt 1956 © Estate of Vivian Maier, Courtesy of Maloof Collection and<br />
Howard Greenberg Gallery, NY<br />
FOTOHOF archiv<br />
bis 16.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
Hans Rustler<br />
Eine fotografische Entdeckung aus Salzburg<br />
Der Salzburger Drogist Hans Rustler stellte 1931<br />
als Student der "Agfa Photoschule" in Berlin eine<br />
beeindruckende Mustermappe her, die die technischen<br />
Möglichkeiten der analogen Fotografie zu seiner Zeit<br />
zusammenfasst. Neben diesen aufschlussreichen "Musterbildern"<br />
präsentiert FOTOHOF Innenaufnahmen der<br />
Fotoschule, Bilder aus Berlin und ein Portraitalbum von<br />
Hans Rustler.<br />
FOTOHOF archiv, Sparkassenstraße 2, 5020 Salzburg,<br />
www.fotohof.at<br />
Kunsthalle Krems<br />
11.03.<strong>2018</strong> – 10.<strong>06</strong>.<strong>2018</strong><br />
Axel Hütte.<br />
Imperial - Majestic - Magical<br />
Axel Hütte zählt zu den führenden Protagonisten<br />
der aktuellen Landschaftsfotografie. Mit Candida<br />
Höfer, Andreas Gursky oder Thomas Struth steht<br />
Hütte für den tableauhaften Charakter des Fotos. Sie<br />
alle leisteten einen essentiellen Beitrag zum Selbstbewusstsein<br />
der Fotografie als eigenständiges Medium in<br />
der bildenden Kunst ab den späten 1970er-Jahren.<br />
Bestimmten in den späten 1970er-Jahren Porträts und<br />
urbane Innen- und Außenräume mit starker Versachlichung<br />
seinen Stil, wird in<br />
den frühen 1990er-Jahren<br />
zunehmend Landschaft das<br />
motivbestimmende Thema<br />
mit imaginativer Dimension.<br />
Die Ausstellung stellen<br />
themenrelevante Bilder der<br />
älteren Zyklen mit jenen neuerer<br />
Werkblöcke in Dialog.<br />
Kunsthalle Krems, Franz<br />
Zeller Platz 3, 3500 Krems,<br />
www.kunsthalle.at<br />
© © Fotohof Archiv<br />
© © Axel Hütte, Portrait #Nitinaht 02<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
19
Innungen // Bundesinnung<br />
Die Zukunft im Fokus:<br />
BERUFSFOTOGRAFEN WISSEN, WORAUF ES ANKOMMT<br />
Die Bundesinnung der Berufsfotografen zieht eine positive Bilanz zur<br />
Info-Raodshow “Fit for Future”. Mehr als 400 Teilnehmern konnte in<br />
Salzburg, Wien und Graz ein vielseitiges Programm geboten werden.<br />
Best Practice von Thomas<br />
Schauer in Wien: Der international<br />
erfolgreiche Food<br />
Photographer gab – wie andere<br />
Kollegen auch – Einblick in seine<br />
Arbeit.<br />
© Weinwurm<br />
Mit spannenden Gästen das<br />
spannende Thema Fotografie<br />
aus unterschiedlichen Winkeln<br />
betrachten - das hat sich die Innung<br />
der Berufsfotografen für ihr neues<br />
Roadshow-Format vorgenommen.<br />
Drei Tage lang waren österreichische<br />
Top-Fotografen mit internationaler<br />
Ausrichtung und Experten zu den<br />
Themen Recht, Ausbildung und<br />
Business im ganzen Land unterwegs.<br />
Bundesinnungsmeister Heinz Mitteregger<br />
freut sich, dass die Roadshow<br />
durchgehend gut angekommen<br />
ist. “Es war ein Versuch, unseren<br />
Mitgliedern Top-Inhalte in einem<br />
attraktiven Format näherzubringen.<br />
Das Feedback der Teilnehmer und<br />
Teilnehmerinnen hat uns gezeigt,<br />
dass wir ganz klar den richtigen Weg<br />
eingeschlagen haben.”<br />
ZUKUNFTSBILDER GESTAL-<br />
TEN UND “FIT FOR FUTURE”<br />
WERDEN<br />
Neue Geschäftsmodelle und kreative<br />
Herangehensweisen braucht die<br />
Fotografie, um die Zukunft erfolgreich<br />
zu meistern. Und das Interesse<br />
zu fachlichem Input rund um diese<br />
Themen besteht: Über 400 Teilnehmer<br />
in Salzburg, Wien und Graz<br />
bestätigen das. Das Publikum war<br />
begeistert von den umfassenden Zugängen<br />
zum Thema Fotografie. Von<br />
der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />
bis zu hochkarätigen Best<br />
Practice-Beispielen ging die Reise,<br />
kompakt untergebracht an einem<br />
Nachmittag. Für die Teilnehmer<br />
wurden so zahlreiche Inhalte geboten,<br />
um “Fit for Future” zu werden<br />
und Zukunftsbilder zu gestalten.<br />
Heinz Mitteregger erklärt: “Die<br />
Qualität der Inhalte stand bei der<br />
Planung der Roadshow im Mittelpunkt.<br />
Mich freut es besonders, dass<br />
wir eindrucksvoll zeigen konnten,<br />
welch hohen Ansprüchen Fotografie<br />
aus Österreich gerecht wird.<br />
Gleichzeitig gibt es aber noch so viele<br />
20 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Bundesinnung // Innungen<br />
Geschichten, die gehört werden wollen<br />
und so viele Bilder, die hergezeigt<br />
werden möchten!”<br />
Sehr angetan vom neuen Format waren<br />
auch die Partner und Unterstützer der<br />
Roadshow. Canon, Pasche, Pro-Digital<br />
und der Rechtsschutzverband nutzten<br />
die Gelegenheit und informierten<br />
über aktuelle Themen und zahlreiche<br />
Neuerungen.<br />
EIN KONZEPT MIT POTENZIAL<br />
Ein wichtiges Ziel der Roadshow war<br />
es, praxisrelevante Impulse zu liefern.<br />
Die Teilnehmer nutzten das Wissen der<br />
anwesenden Fotografen, Fragen wurden<br />
gestellt und Ideen ausgetauscht.<br />
“Wir haben einen interessanten, unterhaltsamen<br />
Nachmittag versprochen<br />
und zusätzlich noch eine Plattform<br />
für den professionellen Austausch<br />
geboten”, zeigt sich Heinz Mitteregger<br />
zufrieden. Die Bundesinnung und die<br />
Landesinnungen sehen diese Veranstaltungsreihe<br />
als wichtigen Faktor<br />
zur Qualitätssicherung innerhalb der<br />
Branche und als Serviceleistung an ihre<br />
Mitglieder.<br />
Auch in Graz wurden mit dem Publikum Ausbildungs- und<br />
Zukunftschancen in der Berufsfotografie diskutiert und über<br />
aktuelle Themen informiert.<br />
Den Auftakt zur Roadshow bildete am 5.<br />
März Salzburg. Felix Gorbach, Helge Kirchberger,<br />
Matthias Weissengruber, Thomas<br />
Schauer, Irene Ascher, Gerhard Sulzer,<br />
Sabine Starmayr, Claudia Brandstätter und<br />
Heinz Mitteregger begrüßten zahlreiche<br />
interessierte Berufsfotografen.<br />
© Foto Fischer<br />
© Franz Neumayr<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
21
Innungen // Gespräch mit Josef Henk<br />
Dienstleistung<br />
Josef Henk ist<br />
Landesinnungsmeister<br />
der niederösterreichischen<br />
Berufsfotografen.<br />
Im Gespräch mit<br />
„der <strong>photograph</strong>“<br />
erzählt er von<br />
der Arbeit in der<br />
Innung und Forderungen<br />
an die<br />
Fotografie.<br />
Josef Henk, was zeichnet für Sie gute<br />
Fotografie aus?<br />
Gute Fotografie bzw. gute Portraits entstehen<br />
im Zusammenspiel zwischen Modell<br />
und Fotograf. Dabei ist ein informatives<br />
Gespräch mit dem Kunden wichtig, und es<br />
kommt natürlich auch auf gutes Einfühlvermögen<br />
und kreative Ideen des Fotografen<br />
an. Die Technik der Ausrüstung,<br />
der Umgang mit Licht im Studio und bei<br />
Aufnahmen vor Ort muss der Berufsfotograf<br />
beherrschen. Nur so kann er sich<br />
zu 100% auf eine vom Kunden erwartete<br />
professionelle Arbeit konzentrieren.<br />
In der Werbe- und Industriefotografie ist<br />
auf jeden Fall neben einer gerechten fachlichen<br />
Ausrüstung Wissen und Können<br />
Fotos: © Josef Henk<br />
in den Vordergrund!<br />
eines Fachfotografen unumgänglich. Sei<br />
es bei der Werbefotografie im Studio oder<br />
auch bei Architekturaufnahmen – z.B.<br />
in großen Fabrikhallen. Bei den von uns<br />
Berufsfotografen gefertigten Arbeiten wird<br />
selbstverständlich Top Qualität geliefert.<br />
Dafür sorgen professionelle Arbeitsmethoden<br />
und Ausarbeitungen.<br />
Welchen Qualitätsstandards sollte man sich<br />
verschreiben, um erfolgreich zu sein?<br />
Mit der Zertifizierung, dem EP, dem QEP<br />
und der AAP haben wir nach dem Wegfall<br />
der Meisterprüfung auch eine Möglichkeit<br />
geschaffen, sich als zertifizierter Fotograf<br />
hervorzuheben und weiterzubilden. Das<br />
sind Leistungen, die der Kunde auch zu<br />
schätzen weiß.<br />
22 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Landesinnungsmeister NÖ // Innungen<br />
Seit die Fotografie zum freien Gewerbe wurde, ist die Zahl<br />
der Berufsfotografen auch in NÖ beachtlich angestiegen.<br />
Welchen Trend erkennen Sie hier – ist es für Fotografen<br />
ohne Lehre und Meisterprüfung nach wie vor so reizvoll,<br />
einen Gewerbeschein zu lösen?<br />
In der Tat ist nach der Freigabe der Fotografie vom<br />
gebundenen Gewerbe mit Meisterprüfung zum freien<br />
Gewerbe die Zahl der Berufsfotografen in Niederösterreich<br />
stark angestiegen. Dieser anfängliche Boom hat<br />
sich in den letzten Monaten auf ein durchschnittliches<br />
An- und Abmelden bei den neuen Mitgliedern unserer<br />
NÖ Berufsfotografen eingependelt.<br />
Die Landesinnung NÖ setzt laufend neue Impulse für ihre<br />
Mitglieder. Was zeichnet die Innung besonders aus?<br />
Im Moment<br />
ist die Datenschutzgrundverordnung<br />
das<br />
große Thema.<br />
Auch bei uns<br />
Berufsfotografen.<br />
Hier bietet<br />
im Speziellen<br />
unsere Innung in<br />
Verbindung mit<br />
Verbandsanwalt<br />
Mag. Aurednik<br />
Kernthema DSGVO: Ein Seminar mit Verbandsanwalt<br />
Mag. Aurednik widmet sich<br />
den zentralen Fragen der niederösterreichischen<br />
Berufsfotografen.<br />
ein Seminar an, ganz auf die Bedürfnisse und Fragen<br />
der niederösterreichischen Berufsfotografen abgestimmt.<br />
Dieses informative Seminar veranstalten wir im Moment<br />
in allen Teilen unseres Bundeslandes. Es ist auch Bestandteil<br />
unserer kommenden Landesinnungstagung.<br />
Weiters bieten wir neben Seminaren für Kalkulation<br />
auch Kurse für Drohnenfotografie in Verbindung mit<br />
Austro-Control an, Schulungen zur Blitztechnik mit<br />
David Dejada sowie kostenlose Urheber- und Rechtsberatung.<br />
Die niederösterreichischen Berufsfotografen<br />
profitieren außerdem von einer Werbelinie in der<br />
Illustrierten „Die Niederösterreicherin“, von Rundfunkwerbung<br />
auf Radio Kronehit und Fotograf der Woche in<br />
der NÖWI.<br />
Diese Aktivitäten sind natürlich nur in gemeinsamer<br />
Arbeit mit den Mitgliedern unseres Innungsausschusses<br />
und in Verbindung mit unseren Mitarbeitern<br />
im Innungsbüro möglich. In<br />
tiefer Betroffenheit muss ich an dieser<br />
Stelle unseren Innungsgeschäftsführer<br />
Dr. Thomas Sauer ganz besonders<br />
erwähnen, den wir durch seinen plötzlichen,<br />
unerwarteten Tod vor wenigen<br />
Tagen für immer verloren haben.<br />
Auch wir mussten diese Nachricht mit tiefer Betroffenheit<br />
aufnehmen und dürfen unser tiefstes Beileid zum Ausdruck<br />
bringen. Dr. Thomas Sauer war immer besonders engagiert.<br />
Insbesondere war ihm – wie der gesamten Landesinnung –<br />
die Stärkung der Fotografenlehre ein besonders Anliegen.<br />
Welche Impulse braucht es Ihrer Meinung nach, um die<br />
Lehre attraktiver zu machen?<br />
Wir sind froh, noch den Lehrberuf „Fotograf“ zu haben.<br />
Dies zeigen wir bei uns in Niederösterreich durch die<br />
Teilnahme an fast allen Berufsinformationstagen mit<br />
einem großen, aktionsreichen Informationsstand, der<br />
von unserem Messeteam betreut wird. So können sich<br />
Besucher informieren und wir machen zusätzlich Werbung<br />
für uns niederösterreichische Berufsfotografen.<br />
Ich bin der Meinung, unser Beruf ist bei der Jugend<br />
attraktiv genug. Das eigentliche Problem liegt bei den<br />
Betrieben. In Niederösterreich haben wir, wie auch<br />
überall anders auch, viele neue EPU`s dazubekommen,<br />
die aber keine Lehrlinge ausbilden können oder wollen.<br />
Bei den alten, eingesessenen Meisterbetrieben werden ja<br />
weiterhin Lehrlinge ausgebildet. So kann auch die eine<br />
oder andere Nachfolge in der Branche geregelt werden.<br />
Ein guter Ansatz wäre es, mit Ideen und Unterstützung<br />
der Wirtschaftskammer den Betrieben die Lehrlinge<br />
direkt vorzuschlagen.<br />
Welche Chancen sehen Sie im Zeitalter der Digitalisierung<br />
für die Fotografie? Wo wird sich die Berufsfotografie in den<br />
nächsten Jahren hin entwickeln?<br />
Natürlich ist die Fotografie in gewisser Hinsicht einfacher<br />
geworden. Beginnend mit der Möglichkeit der<br />
Bildretusche mittels diverser Programme bis hin zur<br />
problemlosen, schnellen Übertragung der Bilddateien.<br />
Vergessen dürfen wir hierbei aber nicht die Ausstattung<br />
und die Dienstleistung des Berufsfotografen. Damit<br />
meine ich die verwendeten Kameras, das Zubehör und<br />
Computerprogramme, aber auch die vielen unbezahlten<br />
Übungsstunden vor dem Bildschirm. Natürlich ist hier<br />
auch die Weiterbildung bei Seminaren und Workshops<br />
nicht zu vernachlässigen.<br />
Damit möchte ich die Dienstleistung in den Vordergrund<br />
stellen. Um die Digitalisierung entsprechend zu<br />
nutzen, braucht es viel Wissen und Können. Und dieses<br />
Gesamtpaket des Berufsfotografen<br />
von A bis Z muss natürlich<br />
bezahlt werden. Und dort soll,<br />
nein, muss sich die Berufsfotografie<br />
hinbewegen.<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
23
Innungen // Mag. Florian Pitner Rechtsanwalt<br />
Eventfotografie in Zeiten der DSGVO<br />
Ist Hochzeits- und Eventfotografie durch die DSGVO <strong>2018</strong> verboten?<br />
Anmerkung: Im folgenden Text finden Sie eine<br />
allgemeine Darlegung der Rechtslage, die auf<br />
spezielle Fälle nicht anwendbar ist. Bitte wenden<br />
Sie sich bei konkreten Fragen an den RSV oder<br />
einen Anwalt Ihres Vertrauens.<br />
Wie bereits hinlänglich bekannt,<br />
tritt die sogenannte Datenschutzgrundverordnung<br />
zum Schutz<br />
natürlicher Personen bei der Verarbeitung<br />
personenbezogener Daten<br />
mit 25.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong> in Kraft. Auch dass<br />
sämtliche Unternehmer, wie beispielsweise<br />
die Berufsfotografen bis<br />
dahin umfangreiche Anpassungen<br />
ihres geschäftlichen Datenumgangs<br />
vornehmen müssen, weil ab diesem<br />
Zeitpunkt hohe Geldstrafen drohen,<br />
wird bei fast jeder Gelegenheit<br />
erwähnt. Der gegenständliche<br />
Artikel soll die Furcht vor der Gesetzesnovelle<br />
hingegen lindern und<br />
die – zumindest für Berufsfotografen<br />
– höchst brisante Frage beantworten,<br />
ob Hochzeits- und Eventfotografie<br />
durch die DSGVO <strong>2018</strong> verboten<br />
wird.<br />
Diesbezüglich sei erwähnt, dass ein<br />
generelles Fotografierverbot (mit<br />
Ausnahme von besonders sensiblen<br />
Fällen) weder durch die DSGVO<br />
noch durch andere gesetzliche<br />
Bestimmungen normiert ist.<br />
Nach derzeit einhelliger Rechtsauffassung<br />
stellt das Fotografieren,<br />
Speichern und Veröffentlichen von<br />
Fotos, die Personen zeigen, eine der<br />
DSGVO <strong>2018</strong> unterliegende Datenverarbeitung<br />
dar, sodass grundsätzlich<br />
alles verboten ist, für das keine<br />
„Rechtsgrundlage“ vorliegt.<br />
Die Rechtmäßigkeit für eine solche<br />
Verarbeitung ist dann gegeben, wenn<br />
zumindest eine der nachstehenden<br />
Bedingungen erfüllt ist:<br />
1. Die betroffene Person und somit<br />
der/die Abgebildete hat die Einwilligung<br />
zur Datenverarbeitung<br />
nachweislich erteilt;<br />
2. Die Verarbeitung ist für die<br />
Erfüllung eines Vertrages, dessen<br />
Vertragspartei die abgebildete<br />
Person ist, erforderlich;<br />
3. Die Verarbeitung ist zur Wahrung<br />
der berechtigten Interessen des/der<br />
Berufsfotografen/in notwenig.<br />
Demnach wäre auch für den Bereich<br />
der Hochzeits- und Eventfotografie<br />
eine umfassende Einwilligung<br />
der abgebildeten Personen mittels<br />
„Model-Release“ zu empfehlen, mit<br />
dem auch den entsprechenden datenschutzrechtlichen<br />
Aufklärungspflichten<br />
nachgekommen werden muss.<br />
Sofern sich die Aufnahmen auf den<br />
Vertragspartner, wie beispielsweise<br />
das Hochzeitspaar selbst oder den<br />
Eventveranstalter, beschränken, genügt<br />
die Tatsache, dass die Verarbeitung<br />
zur Vertragserfüllung notwendig<br />
ist. Im jeweiligen Auftragsvertrag<br />
sollte ab dem 25.<strong>05</strong>.<strong>2018</strong> aber auf die<br />
einschlägigen Datenschutzbestimmungen<br />
Bedacht genommen werden.<br />
Fraglich bleibt sohin, ob auch alle<br />
anderen Hochzeits- und Eventgäste<br />
aufgenommen werden dürfen:<br />
Hierfür wird – vorbehaltlich einer<br />
wünschenswerten Gesetzesänderung<br />
– auf den Rechtfertigungsgrund<br />
der Verarbeitung zur Wahrung<br />
überwiegender „berechtigter<br />
Interessen“ abzustellen sein: Das<br />
notwendige Interesse des Fotografen<br />
liegt dabei in der Vertragserfüllung,<br />
um dadurch seinen vertraglichen<br />
Pflichten nachzukommen und so<br />
den Auftraggebern die Hochzeit<br />
bzw das Event dauerhaft fotografisch<br />
festzuhalten. Nur in Ausnahmefällen<br />
wird dabei ein höherwertiges bzw ein<br />
überwiegendes Interesse der abgebildeten<br />
Personen angenommen werden<br />
können. Dieses wird jedoch mit dem<br />
Recht am eigenen Bild nach § 78<br />
UrhG vergleichbar sein müssen, sodass<br />
sich de facto dieselben Probleme<br />
ergeben wie bisher.<br />
Wesentliche Neuerungen werden<br />
sich daher weniger bei der Fotoaufnahme<br />
sondern bei der weiteren<br />
Verarbeitung der Bilder ergeben.<br />
Hierfür wird zukünftig die Einrichtung<br />
von technisch und organisatorischen<br />
Maßnahmen unerlässlich sein.<br />
Beispielsweise sollte auf jegliche Weitergabe<br />
an Dritte oder eigenmächtige<br />
Veröffentlichung ohne ausdrückliche<br />
Einwilligung der abgebildeten<br />
Personen verzichtet werden.<br />
Gerade ein Hochzeitspaar wird sich<br />
dann bei der weiteren Verwendung<br />
der Hochzeitsaufnahmen auf den<br />
Art 2 Abs 2c DSGVO berufen<br />
können, wonach auch Bildverarbeitungen<br />
durch natürliche Personen<br />
zur Ausübung „ausschließlich<br />
persönlicher oder familiärer Tätigkeiten“<br />
vom Anwendungsbereich der<br />
DSGVO ausgenommen sind. Wie<br />
streng die Datenschutzbehörden und<br />
Gerichte Aufnahmen von Firmenfeiern<br />
und -events handhaben werden,<br />
die augenscheinlich nicht ausschließlich<br />
privaten Tätigkeiten unterliegen,<br />
bleibt hingegen abzuwarten. F.P.<br />
24 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Kooperation<br />
// Innungen<br />
Eine fotografische Reise zum Ausgangspunkt<br />
© © Ralph Gibson<br />
In dem COOPH Video „A <strong>photograph</strong>ic<br />
journey to the point of<br />
departure“ führt Sie Ralph Gibson,<br />
seit über 60 Jahren eine Koryphäe<br />
der Industrie-Fotografie, durch<br />
seine künstlerische Lebensgeschichte.<br />
Er zeigt auf, was für<br />
ihn die wichtigsten Aspekte und<br />
Grundsätze seiner Arbeit sind und<br />
warum diese jeden Fotografen<br />
begleiten sollten:<br />
Finden Sie einen Ausgangspunkt<br />
Für die perfekte Aufnahme brauchen<br />
Sie einen Plan, eine Vorstellung und<br />
ein Motiv – am besten bevor Sie Ihre<br />
Kamera in die Hand nehmen. Denn<br />
wenn Sie auf die Straßen gehen und<br />
noch keine Vorstellung davon haben,<br />
was Sie eigentlich fotografieren möchten,<br />
werden Sie nicht erfolgreich sein.<br />
Also definieren Sie Ihren eigenen,<br />
spezifischen Ausgangspunkt.<br />
Bauen Sie eine Beziehung auf<br />
Oft sind es nicht die technischen<br />
Faktoren, die stimmen müssen,<br />
sondern vielmehr die genaue Bobachtung<br />
eines Motivs und der Aufbau<br />
einer persönlichen und fotografischen<br />
Beziehung zu diesem. Diese Beziehung<br />
wird sich in einem starken und<br />
aussagekräftigen Bild widerspiegeln.<br />
Entscheiden Sie, was Sie<br />
fotografieren wollen<br />
PRO DEAL FÜR BERUFSFOTOGRAFEN<br />
Sie sind Berufsfotograf und im Besitz eines Gewerbescheins? Bewerben<br />
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Die entscheidende Frage in der<br />
heutigen digitalen Welt ist nicht<br />
mehr, wie man fotografiert, sondern<br />
was man fotografiert. Halten Sie sich<br />
Ihren definierten Ausgangspunkt vor<br />
Augen und wissen Sie genau, was Sie<br />
auf dem Bild finden möchten.<br />
Entwickeln Sie Ihre visuelle<br />
Signatur in Ihrer Arbeit<br />
Jedes Bild hat eine Bedeutung, die oft<br />
durch den Blickwinkel und die Art,<br />
wie Fotografen die Welt abbilden,<br />
ausgedrückt wird. Dies ermöglicht Fotografen<br />
ihre eigene visuelle Signatur<br />
zu definieren, um sich von anderen<br />
Fotografen abzugrenzen. Das ist es<br />
auch, was Betrachter wahrnehmen.<br />
Hören Sie nicht auf Kritiker<br />
Verschwenden Sie nicht zu viel Zeit,<br />
sich mit der Kritik anderer zu befassen,<br />
finden besser heraus, was Ihnen<br />
Ihre eigenen Werke bedeuten. Sonst<br />
wissen Sie später nur was die anderen<br />
denken, nicht aber, wofür Ihr Kunstwerk<br />
steht.<br />
Lernen Sie die Sprache der Fotografie<br />
Wahrscheinlich einer der wichtigsten<br />
Aspekte bei jedem Shooting. Durch<br />
sehr kurze Verschlusszeiten können<br />
schnelle Bewegungen im Foto eingefroren<br />
werden. Wichtig ist zu wissen,<br />
wonach man Ausschau halten muss.<br />
Man sollte sich mit dem Thema vorab<br />
beschäftigen und auch von seinem<br />
Model Feedback einholen.<br />
Das komplette Video inklusive<br />
aller Tipps können Sie sich auf<br />
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<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
25
Innungen // Aus den Bundesländern - Steiermark<br />
Eröffnung Menschenbilder-Ausstellung Steiermark<br />
Die offizielle Eröffnung der Open-Air-Ausstellung „Menschenbilder“<br />
erfolgte heuer am 17. März <strong>2018</strong>, erstmals<br />
in Gleisdorf. Bis 4. April machten die großformatigen<br />
Fotografien am Gleisdorfer Hauptplatz Station, danach<br />
wanderte die Ausstellung weiter an den Grazer Marienplatz<br />
und bis 15. Mai prägen sie das Liezener Stadtbild.<br />
"Menschenbilder" zeigt emotionale, ausdrucksstarke<br />
Portraits von 55 steirischen Berufsfotografen und gastiert<br />
heuer im Zeitraum zwischen März und Dezember in<br />
insgesamt 13 steirischen Gemeinden. Erfreulicherweise<br />
wurde die Ausstellung wieder von Horst Stasny kuratiert.<br />
„Es ist immer wieder schön zu sehen, dass dieser Magnet<br />
einfach funktioniert“, sagt Ausstellungsmacher und selbst<br />
Fotograf Christian Jungwirth: „Seit 7 Jahren präsentieren<br />
wir Steirer uns regelmäßig in der Öffentlichkeit und<br />
Am Samstag, 17. März, wurde die Gemeinschaftsausstellung am<br />
Hauptplatz in Gleisdorf eröffnet.<br />
Fotos: © Foto Fischer<br />
bringen in diesem Rahmen den Menschen Fotografie<br />
als Kunstform näher. Diese Ausstellung im öffentlichen<br />
Raum ermöglicht ihnen, ganz ohne Berührungs- oder<br />
Schwellenängste, sich der Materie zu nähern. Bildbänke<br />
laden zum Verweilen ein, der Platz ist belebt.“ Menschenbilder<br />
wurde zu einem Inbegriff.<br />
Terminvorschau Eröffnungen <strong>2018</strong>:<br />
Hartberg/Hauptplatz ....................18.<strong>05</strong>., 11 Uhr<br />
Neumarkt/Hauptplatz, .................08.<strong>06</strong>., 18 Uhr<br />
Leutschach/Kniely Haus, ..............20.07., 19 Uhr<br />
Bad Radkersburg/Hasenheide, ......16.08., 10 Uhr<br />
Leibnitz/Kirchplatz, ......................31.08., 11 Uhr<br />
Stainz/Hauptplatz, ........................21.09., 17 Uhr<br />
Judenburg/Hauptplatz, .................12.10., 17 Uhr<br />
Thal/Golfclub Thallersee, ..............10.11., 14 Uhr<br />
Köflach/Hauptplatz, .....................30.11., 17 Uhr<br />
Jahrsempfang der Grazer Berufsfotografen<br />
Christian Jungwirth,<br />
Michael<br />
Klamminger,<br />
Gerald Heinz<br />
Erich Wolf, Peter<br />
Bernhard Manninger,<br />
Heinz<br />
Mitteregger<br />
© Foto Fischer<br />
Bereits zum dritten Mal fand<br />
heuer im Atelier Jungwirth<br />
in Graz ein Jahrsempfang statt.<br />
Zahlreiche Fotografen nutzten die<br />
Gelegenheit zum Netzwerken – die<br />
Roadshow im März war ein zentrales<br />
Thema. Ebenso wurden Ehrenurkunden<br />
an die zwei langjährigen Mitglieder<br />
Peter Bernhard Manninger und<br />
Gerald Heinz Erich Wolf überreicht.<br />
26 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Steiermark<br />
// Innungen<br />
spaceX8<br />
Eine neue Kunstzone in Graz<br />
spaceX8 – acht kleine<br />
Räume am Joanneumring,<br />
die zu Schaukästen für<br />
Gegenwartskunst werden.<br />
Fotos: © Harry Schiffer<br />
Pünktlich zum Frühlingsbeginn signalisiert eine<br />
neue Initiative Aufbruchsstimmung in der<br />
Grazer Kulturlandschaft: In Kooperation mit Atelier<br />
Jungwirth haben sich acht Grazer Kunstinstitutionen<br />
zusammengeschlossen, um unter dem Namen<br />
»spaceX8« die fest ins Erscheinungsbild integrierten<br />
Vitrinen am Joanneumring zu räumen und für<br />
Kunst bereitszustellen.<br />
Statt Modetrends und angesagten Schuhen und Taschen<br />
wird man mit Gegenwartskunst konfrontiert.<br />
Es ist der unerwartete Einbruch zeitgenössischer<br />
Ästhetik in den Alltag. Praktisch im Vorbeigehen<br />
soll Interesse für die Grazer Kunstszene geweckt<br />
und neues Publikum gewonnen werden. Jeder<br />
Schauraum spiegelt das Programm der jeweiligen<br />
Einrichtung – die Auslagen werden zu "Außenlagen"<br />
der Kunstinstitutionen.<br />
Die Landesinnung der Berufsfotografen bietet<br />
gemeinsam mit Atelier Jungwirth die Vermietung<br />
einer Kunstbox an:<br />
• Die auch abends beleuchtete Vitrine steht einen<br />
Monat lang für einen Fotografen zur Verfügung<br />
(somit 12 Fotografen pro Jahr).<br />
• Die Kosten für die Präsentation betragen<br />
€ 100,00 exkl. Mwst. pro Monat.<br />
• Bei Interesse bitte um Kontaktaufnahme bei<br />
Atelier Jungwirth: mail@atelierjungwirth.com<br />
Die Eröffnung (im Bild: Christian Jungwirth)<br />
der spaceX8 fand am 24.3. statt. Als erste<br />
Fotografin startete Roswitha Wesiak, deren<br />
Bild bis Ende April zu sehen war.<br />
Bilder verschwinden<br />
Die Bildagentur BIGSHOT in Graz ist nach 25<br />
Jahren Aufbau Geschichte. Nicht mangelnde<br />
Qualität ist der Grund fürs Ende der von Christian<br />
Jungwirth gegründeten Bildagentur, sondern<br />
der – faule – Zahn der digitalen Zeit. Zunehmend<br />
erwarteten Kunden Fotos zum Schleuderpreis.<br />
Immer niedriger wurde ihre Bereitschaft,<br />
Kosten, die das Führen eines komplexen Archivierungsprogramms<br />
durch eine Arbeitskraft, die<br />
Pflege und Wartung und die Onlinebereitstellung<br />
verursachen, zu tragen.<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
27
Innungen // Aus den Bundesländern<br />
Steiermark:<br />
Landesnachwuchswettbewerb<br />
Beim Steirischen Landesnachwuchswettbewerb<br />
<strong>2018</strong> wurde in der Kategorie Lehrlinge Lisa<br />
Griesenhofer und in der Kategorie Jungfotografen<br />
Nicola Johanna-Maria Palme Sieger. Als Thema<br />
wurde „Fresh – dafür lebe ich!“ ausgeschrieben.<br />
Die Jury musste aus insgesamt 48 Einreichungen<br />
die Auswahl treffen – bei den Fotografenlehrlingen<br />
2 und den Jungfotografen 46. Die Siegerehrung<br />
fand in feierlichem Rahmen anlässlich der Roadshow<br />
am 7. März <strong>2018</strong> statt.<br />
Niederösterreich:<br />
Pressefotoausstellung im Landhaus eröffnet<br />
Groß war der Andrang bei der Eröffnung der Pressefotoausstellung<br />
im NÖ Landhaus. Aus Anlass des<br />
70-jährigen Bestehens des 1947 gegründeten Syndikats<br />
Foto Film wurden Werke aus den bisherigen Jahrzehnten<br />
gezeigt. Vertreten sind aus den Medien bestens bekannte<br />
Namen arrivierter Fotografinnen und Fotografen. Die<br />
Ausstellung vermittelte einen Abriss der Geschichte österreichischer<br />
Pressefotografie aus Kunst, Kultur, Politik<br />
und Sport, von der Nachkriegszeit bis ins Heute.<br />
Kategorie 1 Fotografen-Lehrlinge:<br />
1. Platz: Lisa Griesenhofer, Foto Puntigam<br />
2. Platz: Franziska Steiner, Foto Puntigam<br />
Kategorie 2 Jungfotografen:<br />
1. Platz: Nicola Johanna-Maria Palme, Graz<br />
(Foto siehe S. 17)<br />
2. Platz: Maximilian Loibl, Pötsching,<br />
Ortweinschule<br />
3. Platz: Lisa Schachner, St. Ruprecht a.d. Raab,<br />
Ortweinschule<br />
Thomas Blazina, Christian Schörg, Bundesinnungsmeister Heinz<br />
Mitteregger, Axel Hubmann, Landesinnungsmeister Josef Henk<br />
und Bildungsdirektor Johann Heuras<br />
© Alois Spandl<br />
Man glaubt, die Fotos und Themen alle zu kennen –<br />
doch in dieser Dichte und Gestaltung der Bilder erlebt<br />
man sie neu.<br />
Die Jubiläumsausstellung mit ihren knapp 120 Abzügen<br />
wurde im Herbst 2017 erstmals in der Galerie Westlicht<br />
in Wien präsentiert. Aufgrund des großen Erfolges hat<br />
sich die Landesinnung der Berufsfotografen NÖ entschlossen,<br />
die Ausstellung auch im NÖ Landhaus in St.<br />
Pölten zu zeigen. Zur Entstehungsgeschichte einzelner<br />
Fotos sind Originalexponate aus der Sammlung Viktor<br />
Kabelka zu sehen.<br />
Die Pressefotos, die Geschichte schrieben, waren bis 7.<br />
April <strong>2018</strong> im NÖ Landhaus in St. Pölten zu sehen. Die<br />
Ausstellung erzeugte große Resonanz.<br />
Lisa Griesenhofer sicherte sich mit diesem Bild den<br />
ersten Platz in der Kategorie Fotografen-Lehrlinge.<br />
© Lisa Griesenhofer<br />
28 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Aus den Bundesländern // Innungen<br />
Vorarlberg:<br />
Menschenbilder Vorarlberg <strong>2018</strong><br />
Kommende Termine:<br />
27. April – 11. Mai <strong>2018</strong><br />
Schruns, Kirchplatz<br />
Öffentliche Vernissage<br />
am 27. April um 18:30 Uhr<br />
12. Mai – 25. Mai <strong>2018</strong><br />
Hohenems, Kirchplatz<br />
Öffentliche Vernissage<br />
am 12. Mai um 11:00 Uhr<br />
© Matthias Weissengruber<br />
Die Ausstellung »Menschenbilder Vorarlberg <strong>2018</strong>« gibt mit 37 ausgewählten<br />
Bildern von 27 Vorarlberger Fotografinnen und Fotografen<br />
einen kleinen Ausschnitt dessen wieder, was von den Mitgliedern der<br />
Fachgruppe der Berufsfotografen in Vorarlberg an kreativer Arbeit<br />
geleistet wird.<br />
Wir möchten damit zeigen, wie dicht und vielschichtig<br />
das Spektrum unserer Berufsgruppe innerhalb der letzten<br />
Jahre geworden ist und zu welch engmaschigem Netzwerk<br />
sich die Fotografen-Szene in unserem Land verflochten<br />
hat. In Zeiten der digitalen Bilderflut gewinnt die Qualität<br />
der Fotografie noch mehr an Bedeutung. Nur gelungene<br />
Fotografien überwinden die Aufmerksamkeitsschwelle,<br />
dringen tiefer ins Bewusstsein und brennen sich in unser<br />
Gedächtnis ein, während die Mehrzahl der visuellen<br />
Eindrücke innerhalb von Augenblicken spurlos wieder<br />
verschwindet.<br />
Genießen Sie hier einen Online-Spaziergang durch die<br />
Ausstellung, lassen Sie sich vom Thema Mensch faszinieren<br />
und besuchen Sie Ihre bevorzugten Fotografinnen und<br />
Fotografen auf den hinterlegten Websites.<br />
Unser besonderer Dank gilt neben den 14 Teilnehmerinnen<br />
und 13 Teilnehmern auch Rita Newman, Lois Lammerhuber<br />
und Emanuel Wiehl, die die herausfordernde<br />
Aufgabe der Kuratierung der Ausstellung übernommen<br />
haben.<br />
Um das besondere Flair der Freiluft-Ausstellung zu genießen<br />
und die Fotos in ihrer vollen Größe zu sehen, besuchen<br />
Sie die Ausstellung an den nebenstehenden Orten.<br />
Manuel Riesterer und Matthias Weissengruber im Namen<br />
der Vorarlberger Berufsfotografinnen & Berufsfotografen<br />
Niederösterreich:<br />
Nachruf<br />
Wir gedenken unseres Geschäftsführers<br />
Dr. Thomas Sauer<br />
In tiefer Betroffenheit<br />
haben wir die Nachricht<br />
des plötzlichen Todes<br />
unseres Dr. Thomas<br />
Sauer, Geschäftsführer<br />
der Berufsfotografen<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Niederösterreich<br />
zur Kenntnis nehmen<br />
müssen.<br />
Thomas Sauer war mit<br />
Begeisterung in unserer Innung tätig und stand mit<br />
Rat und Tat, Bei Nöten und Problemen mit seinem<br />
Wissen und seiner sympathischen, ruhigen Art uns<br />
Allen zur Seite. Auch wenn es noch so turbulent<br />
und schwierig gewesen ist.<br />
Sein unerwartetes Ableben hinterlässt bei uns eine<br />
schmerzliche Lücke. Wir trauern um einen äußerst<br />
lieben, wertvollen Menschen, der so plötzlich und<br />
unerwartet aus unserer Mitte gerissen wurde.<br />
Josef Henk<br />
Landesinnungsmeister<br />
28. Mai – 18. Juni <strong>2018</strong><br />
Hard, Café am See (Seeanlagen)<br />
Öffentliche Vernissage<br />
am 7. Juni um 19:00 Uhr<br />
© © Markus Hofstätter<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
29
Innungen // Aus den Bundesländern - Salzburg<br />
In weiblicher „Foto“-Hand<br />
Der weibliche Fotonachwuchs stahl den Burschen<br />
beim Landeslehrlingswettbewerb der Fotografen<br />
in Salzburg ein wenig die Schau. Die Plätze eins bis<br />
drei gingen an die Fotografinnen Elisabeth Stockhammer,<br />
Anna Strumegger (beide Lehrbetrieb Foto Sulzer)<br />
vor Carina Obermoser (Lehrbetrieb Bernhard Moser).<br />
Besonders erfreulich aus Salzburger Sicht, dass Anna<br />
Strumegger auch den Bundesentscheid gewinnen<br />
konnte. Hier holte ihre Kollegin Elisabeth Stockhammer<br />
Platz zwei.<br />
Fotografen machten Sieger<br />
Mit einer tollen Aktion sorgten die Salzburger<br />
Fotografen dafür, dass die heurige „Nacht<br />
der Werbung“ mit der Verleihung der Landespreise<br />
Werbung und Kommunikation vielen Besuchern noch<br />
lange in Erinnerung bleibt. Alle Besucher konnten<br />
sich kostenlos professionell in einem der „Oscar<br />
Verleihung“ nachgebauten Set fotografieren lassen und<br />
konnten die Bilder sofort ausgedruckt mitnehmen. An<br />
die 500 Gäste nutzten die Möglichkeit, um sich ein<br />
persönliches „Siegerbild“ zu sichern.<br />
© Franz Neumayr<br />
© Martin Niklas<br />
v.l. Landesinnungsmeister Gerhard Sulzer, Carina<br />
Obermoser, Anna Strumegger, Elisabeth Stockhammer<br />
und Bundesinnungsmeister Heinz Mitteregger.<br />
v.l. LIMStv. Franz Neumayr, Thomas Pammesberger von<br />
Foto Sulzer, Mike Preschl und Lorenz Masser.<br />
Fit für den Drohnenflug<br />
30 Fotografen aus Salzburg und<br />
Tirol absolvierten dieser Tage den<br />
von der Fotografeninnung Salzburg<br />
organisierten Drohnenluftrechtskurs.<br />
In Zusammenarbeit mit der Austrocontrol<br />
und der Motorflugunion<br />
Klosterneuburg wurde den Teilnehmern<br />
in dem zweitätigen Kurs<br />
eine umfassende Einführung in die<br />
luftfahrtrechtlichen Grundlagen und<br />
Bestimmungen, die beim Betreiben<br />
von Drohnen für Foto- oder Filmaufnahmen<br />
zu beachten und zu befolgen<br />
sind, gegeben. Die Themengebiete<br />
umfassten dabei die relevanten Gesetze,<br />
Luftraumstrukturen in Österreich, Luftfahrtverkehrsregeln,<br />
Luftfahrtinformationen<br />
und alle Pflichten als Pilot bzw. Pilotin einer<br />
Drohne. Direkt im Anschluss an den Kurs<br />
erfolgte die Prüfung durch die Austrocontrol,<br />
die alle Teilnehmer positiv abschlossen.<br />
Es ist vielfach immer noch nicht bekannt,<br />
dass bei gewerblichen Film- oder Fotoaufnahmen<br />
mit unbemannten Luftfahrzeugen,<br />
sprich Drohnen, in jedem Fall eine behördliche<br />
Bewilligung notwendig ist, die auch<br />
einen Nachweis luftfahrtrechtlicher Kenntnisse<br />
voraussetzt.<br />
© © Motorflugunion Klosterneuburg/Holdosi<br />
Im Bild die Teilnehmer<br />
des erstmals in Salzburg<br />
stattgefundenen<br />
Drohnenrechtskurses.<br />
30 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Aus den Bundesländern // Innungen<br />
Unternehmertum ins rechte Licht rücken<br />
Bis Anfang Oktober ist im WIFI der Wirtschaftskammer Salzburg nun die Fotoausstellung „Game Changer #3“ zu sehen.<br />
In der ersten Runde 2016 waren<br />
es 19 hervorragende Salzburger<br />
Fotografen und 19 erfolgreiche<br />
Unternehmer, die mit ihren<br />
Innovationen, Produkten, und<br />
Dienstleistungen Maßstäbe setzen.<br />
In der Game-Changer-Gallery <strong>2018</strong><br />
rücken nun weitere 18 Salzburger<br />
Fotografen 25 außergewöhnliche<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
ins rechte Licht. Damit<br />
geht das 2016 gestartete neuartige<br />
Ausstellungskonzept auf vielfachen<br />
Wunsch heuer in die bereits dritte<br />
Runde: In kreativer Zusammenarbeit<br />
verschiedener Partner wurden erneut<br />
erfolgreiche Unternehmer, Start-ups<br />
und der Spirit unternehmerischen<br />
Erfolgs in aufwendig erstellten<br />
Portraits zusammengebracht.<br />
Die Ausstellung „Game-Changer-Gallery<br />
#3 – Menschen, die<br />
Salzburgs Wirtschaft verändern“<br />
ist eine gemeinsame Aktion von<br />
Startup Salzburg, „Junger Wirtschaft<br />
Bei der Ausstellungseröffnung v.l. WK Präsident<br />
Konrad Steindl, Landesinnungsmeister<br />
Gerhard Sulzer, Kurt Oberholzer (Leiter der<br />
Öffentlichkeitsarbeit der WK Salzburg), Wirtschaftskammerdirektor<br />
Johann Bachleitner<br />
und Innungsgeschäftsführer Martin Niklas<br />
Salzburg“ (JW) der Innung der<br />
Salzburger Fotografen und der Kommunikationsabteilung<br />
der WKS. Das<br />
Ziel der Aktion, die 2016 und 2017<br />
viel Aufmerksamkeit für Fotografen<br />
und porträtierte Unternehmen<br />
brachte: den beteiligten Unternehmen,<br />
Start-ups und Fotografen eine<br />
Öffentlichkeit zu verschaffen und<br />
zu zeigen, dass Unternehmertum<br />
außergewöhnliche Lösungen schafft.<br />
„Wir wollen Salzburgs Unternehmergeist<br />
und die Salzburger<br />
Start-up-Szene stärken, indem wir<br />
die Menschen sichtbar machen“,<br />
erklärt JW-Vorsitzender Dominik<br />
Mayer. „Das ist ein Musterbeispiel<br />
für kreative Zusammenarbeit –<br />
Salzburger Fotografen zeigen, was sie<br />
können, und rücken junge, aber auch<br />
etablierte Unternehmerkollegen ins<br />
rechte Licht. Sie zeigen Unternehmerpersönlichkeiten<br />
und verleihen<br />
gleichzeitig der unternehmerischen<br />
Idee einen bildlichen Ausdruck“,<br />
betont Innungsmeister Gerhard<br />
Sulzer.<br />
Und so funktioniert die<br />
„Game-Changer-Gallery“<br />
Salzburger Fotografen, die sich bei<br />
der Innung zur Teilnahme gemeldet<br />
haben, haben in den vergangenen<br />
Wochen Salzburger Gründer,<br />
innovative Unternehmer oder Teams<br />
fotografiert. Im Foyer des WIFI<br />
werden die Bilder ausgestellt. Begleittexte<br />
erzählen „ihre“ Geschichte und<br />
führen mit QR-Codes auf eigens<br />
produzierte Videos, in denen die<br />
„Game-Changer“ ergänzend erzählen,<br />
wofür sie stehen und was sie<br />
besonders macht.<br />
Die „Game-Changer Gallery #3“<br />
setzt sich im Internet mit einer<br />
eigenen Website, auf Facebook und<br />
in der „Salzburger Wirtschaft“ in<br />
Form einer Sonderbeilage welche alle<br />
„Game-Changer“ und Fotografen<br />
beinhaltet fort. Nach Abschluss<br />
der Aktion wird bei einem großangelegten<br />
Internetvoting so wie im<br />
Vorjahr das beste Bild der Aktion<br />
ausgewählt.<br />
<strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong> der <strong>photograph</strong><br />
31
Innungen //<br />
Kleinanzeiger // Impressum<br />
Salzburg:<br />
Ausbildungsoffensive geht weiter<br />
Erfolgreich geht die Ausbildungsoffensive<br />
der Landesinnung der<br />
Fotografen in Zusammenarbeit mit<br />
dem WIFI Salzburg weiter. Neben<br />
der seit Jahren erfolgreich etablierten<br />
Meisterklasse für Fotografie<br />
war auch der Kurs „Fotoassistent“<br />
in seiner zweiten Auflage binnen<br />
kürzester Zeit ausgebucht. Zwölf<br />
Teilnehmer absolvieren derzeit den<br />
einsemestrigen Lehrgang „Digitale<br />
Fotografie und professionelle Bildbearbeitung“,<br />
der mit einer praktischen<br />
und theoretischen Prüfung<br />
abschließt. Nach einem mindestens<br />
18-monatigen Praktikum bei einem<br />
Berufsfotografen können die Teilnehmer<br />
zur Gesellenprüfung der<br />
Berufsfotografen antreten.<br />
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Aktuell gibt es in Salzburg knapp<br />
mehr als 600 Berufsfotografen.<br />
Die Zahl ist nach der Freigabe<br />
des Gewerbes in den vergangenen<br />
Jahren um mehr als 100% gestiegen.<br />
„Gerade in diesem umkämpften<br />
Markt ist eine umfassende Ausbildung,<br />
die neben den theoretischen<br />
und praktischen Fachgebieten<br />
auch wirtschaftliche und rechtliche<br />
Belange umfasst, ein wesentlicher<br />
Faktor, um beruflich erfolgreich zu<br />
sein“, betonte Bundesinnungsmeister<br />
Heinz Mitteregger, der sich kürzlich<br />
bei einem Besuch in Salzburg näher<br />
über diese Ausbildungsmöglichkeit<br />
informierte und diese nun auch in<br />
anderen Bundesländern etablieren<br />
möchte.<br />
Im Bild die<br />
heurigen Teilnehmer<br />
des Kurses<br />
„Fotoassistent“<br />
im WIFI Salzburg.<br />
© WKS/Julia<br />
Niederhofer<br />
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Tel: 01/330 94 63<br />
IMPRESSUM<br />
Offizielles Organ der Bundesinnung der Berufsfotografen<br />
Österreichs, des Rechtsschutzverbandes der<br />
Fotografen Österreichs, der Gesellschaft der Freunde<br />
der Photographie und ihrer Geschichte, des FEP<br />
(Federation of European Photographers); Organ der<br />
Photographischen Gesellschaft gegründet in Wien<br />
1861.<br />
Eigentümer, Medieninhaber und Herausgeber:<br />
Bundesinnung der Berufsfotografen Österreichs,<br />
1045 Wien, Wiedner Hauptstraße 63,<br />
Tel. <strong>05</strong> 90 900-DW 3270,<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz unter:<br />
www.wko.at<br />
Blattlinie:<br />
Förderung der Ziele des Tätigkeitsbereiches<br />
Mit dem Verlag und der Herstellung betraut:<br />
Verlag für <strong>photograph</strong>ische Literatur, A-1010 Wien,<br />
Opernring 6, Tel: (1) 512 87 12, F: (1) 513 78 33,<br />
office@der<strong>photograph</strong>.org, www.der<strong>photograph</strong>.org,<br />
Layout: Michael Rosenkranz<br />
Chefredakteur: KommR Andreas Barylli<br />
Redakteure: Verena Podiwinsky, Ursula Kralupper,<br />
Franz Neumayr. Namen weiterer Mitwirkender<br />
stehen bei den Artikeln. Mit Namen gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen jeweils die Meinung des Verfassers<br />
dar und geben nicht in jedem Fall den Standpunkt<br />
des Herausgebers wieder. Mit + gekennzeichnete<br />
Artikel sind von der Industrie beigestellt.<br />
Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />
Druck: Druckwerkstatt Handels GmbH, 1220 Wien,<br />
Hosnedlgasse 16b, www.druckwerkstatt.at<br />
Erscheinungsweise: 6 mal im Jahr, jeweils zu<br />
Monatsbeginn: Jänner, März, Mai, Juli, September,<br />
November<br />
Bezugspreis € 4,00, Einzel-Jahresabonnement:<br />
€ 22,00, Auslands-Abo: € 30,00<br />
Redaktionsschluss: Jeweils 10. des Vormonats<br />
Anzeigenannahme: Ursula Kralupper, Verlag für<br />
<strong>photograph</strong>ische Literatur, 1010 Wien, Opernring 6,<br />
Tel.: (1) 512 87 12, office@der<strong>photograph</strong>.org<br />
Die Adressen der österreichischen Berufsfotografe<br />
finden Sie unter: www.berufsfotografen.at<br />
Sämtliche von der Redaktion verfasste Artikel<br />
beziehen sich gleichwertig auf Mann und Frau,<br />
zugunsten der Leserfreundlichkeit verzichten<br />
wir bei den Texten auf spezielle geschlechtergerechte<br />
Sprachformulierungen.<br />
32 der <strong>photograph</strong> <strong>05</strong>/<strong>06</strong> <strong>2018</strong>
Sechs Open-Air Ausstellungen beim<br />
11. Umweltfotofestival »horizonte zingst«<br />
vom 26. Mai bis 03. Juni <strong>2018</strong><br />
Die Open-Air Fotoschau »URKRAFT DES MEERES«<br />
von Ray Collins ist anlässlich der »horizonte zingst« am<br />
Strand zu sehen. Der australische Fotograf fotografiert<br />
ausschließlich Wasser, das aber in seiner dramatischsten<br />
Form. Er macht aus Wellen Kunstwerke. Um die<br />
Wassergewalten im perfekten Moment festzuhalten<br />
und "die vergängliche Beziehung zwischen Wasser<br />
und Licht einzufrieren", geht er an seine Grenzen.<br />
© "Convergence" by Ray Collins
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