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hallo-muenster_19-05-2018

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Sport<br />

Samstag, <strong>19</strong>. Mai <strong>2018</strong><br />

WM-Chance für Top-Joker<br />

Freiburgs Nils Petersen steht im Löw­Aufgebot für Russland<br />

Flensburg<br />

will in die<br />

3. Liga<br />

Rein zufällig traf Andreas<br />

Petersen, Trainer<br />

bei Germania Halberstadt,<br />

im Januar­Urlaub<br />

in Dubai den Bundestrainer<br />

am Strand. Und<br />

wollte nach den WM­<br />

Chancen für seinen Sohnemann<br />

fragen. Er ließ<br />

es aber sein ...<br />

Von Maximilian Haupt<br />

„<br />

Wenn der Gegner<br />

müde wird, kann<br />

er seine Qualitäten<br />

nochmal besser<br />

„<br />

ausspielen.<br />

Christian Streich, Trainer des SC Freiburg,<br />

über seinen Stürmer Petersen<br />

FREIBURG. Die ungestellte<br />

Frage ist inzwischen beantwortet.<br />

Nils Petersen vom SC<br />

Freiburg steht im vorläufigen<br />

Aufgebot des Deutschen Fußball-Bundes<br />

(DFB) und hat von<br />

Jogi Löw eine konkrete Russland-Chance<br />

erhalten.<br />

Sein letzter Auftritt in einem<br />

Trikot mit dem Adler auf der<br />

Brust endete mit einem Fehlschuss<br />

– und der Silbermedaille<br />

bei den Olympischen<br />

Spielen.<br />

Im Finale vergab der Stürmer<br />

des SC Freiburg gegen<br />

Brasilien seinen Versuch im<br />

legendären Maracanã-Stadion<br />

von Rio de Janeiro und ermöglichte<br />

Neymar die Gelegenheit<br />

zum entscheidenden<br />

Treffer beim 5:4 im Elfmeterschießen.<br />

So überraschend Petersen<br />

vor zwei Jahren von<br />

Horst Hrubesch für den Olympia-Kader<br />

nominiert worden<br />

war, so unerwartet kommt<br />

nun die Wahl für die Weltmeisterschaft.<br />

„Die Nominierung ist eine<br />

sehr große Ehre für mich. Ich<br />

habe damit nicht wirklich gerechnet<br />

und bin sehr dankbar.<br />

Die Chance, dabei sein zu können,<br />

ist die Krönung der Saison“,<br />

ließ Petersen nach der<br />

Bekanntgabe durch seinen<br />

Club mitteilen. Interviews geben<br />

will er erst mal nicht. Für<br />

die Rolle im Mittelpunkt ist<br />

der 29-Jährige aus dem Harz<br />

auch viel zu bescheiden.<br />

Seit dem Turnier in Brasilien<br />

hat Petersen im deutschen<br />

Fußball einen herausragend<br />

guten Ruf. Der Mittelstürmer<br />

stand zwar nur einmal in der<br />

Startelf. Mit sechs Toren wurde<br />

er aber dennoch Torschützenkönig.<br />

Zudem ist der<br />

Olympisches Ringen: 2016 trug Nils Petersen (r.) letztmals das deutsche Trikot und gewann mit dem<br />

Team die Silbermedaille. Jetzt winkt die WM­Chance. Foto: dpa<br />

mannschaftsdienliche Profi<br />

ein Vorbild für viele Nachwuchstalente<br />

geworden – in<br />

Rio und in Freiburg. „Von ihm<br />

erhoffe ich mir einiges“, sagte<br />

Löw. „Nils Petersen hat noch<br />

nicht so viel internationale<br />

Erfahrung. Aber ich glaube, er<br />

wächst mit seinen Aufgaben.“<br />

Petersen ist der Typ Fußballer,<br />

der immer alles gibt und<br />

nie murrt – auch dann nicht,<br />

wenn er nach dem Abstieg in<br />

die 2. Liga in Freiburg bleibt,<br />

dort 21 Tore schießt und im<br />

ersten Jahr Bundesliga dann<br />

oft nur als Joker ins Spiel<br />

kommt, weil der Platz in der<br />

Startelf zumeist an Florian<br />

Niederlechner ging.<br />

Neun seiner zehn Saisontore<br />

erzielte er nach Einwechslungen.<br />

Gerade die Joker-Qualitäten<br />

hob Löw nun hervor. Mit<br />

inzwischen 20 Toren nach<br />

Einwechslung hält er den<br />

Bundesliga-Rekord. An Freiburgs<br />

Klassenverbleib in der<br />

vergangenen Saison hatte Petersen<br />

mit seinen 15 Saisontoren<br />

maßgeblichen Anteil. Nur<br />

Robert Lewandowski traf in<br />

der Liga häufiger.<br />

Petersens Fähigkeiten und<br />

Spielverständnis kennt Löw<br />

gut. Er ist häufig Gast im<br />

Schwarzwald-Stadion. (dpa)<br />

FLENSBURG. Als letzte Regionalliga-Mannschaft<br />

hat der<br />

SC Weiche Flensburg den<br />

Sprung in die Relegation zur 3.<br />

Liga gepackt. Die Fußballer<br />

von Trainer Daniel Jurgeleit<br />

wurden mit einem 1:1 beim<br />

TSV Havelse Meister der Nordstaffel<br />

und treten am Donnerstag<br />

(24. Mai) zunächst daheim<br />

gegen Energie Cottbus<br />

an (Rückspiel am Sonntag, 27.<br />

Mai), dem Nordost-Besten.<br />

In den anderen Play-off-Partien<br />

spielen an den genannten<br />

Tagen der 1. FC Saarbrücken<br />

(Meister Südwest) gegen 1860<br />

München, den Ersten der Bayern-Staffel,<br />

und Ex-Bundesligist<br />

KFC Uerdingen aus Krefeld<br />

(Meister im Westen) gegen<br />

Waldhof Mannheim, den<br />

Zweiten der Staffel Südwest.<br />

Durchweg namhaft besetzt ist<br />

diese Runde – eben mit Ausnahme<br />

von Flensburg. Der<br />

Außenseiter muss für das<br />

Spiel gegen Cottbus ins Kieler<br />

Stadion ausweichen. Die bisher<br />

genutzten Spielstätten in<br />

der Stadt sind zu klein und<br />

entsprechen nicht den Sicherheitsanforderungen.<br />

(red)<br />

Vor Anpfiff<br />

schon enttäuscht<br />

Fußball: Pokalfinale ohne Boateng­Duell<br />

Kevin-Prince Boateng ist<br />

traurig und ehrlich zugleich,<br />

wenn er auf das deutsche<br />

Pokalfinale in Berlin blickt.<br />

BERLIN. Ein bisschen vermissen<br />

wird der Fußballer der<br />

Frankfurter Eintracht seinen<br />

verletzten Bruder Jérôme vom<br />

FC Bayern München schon.<br />

Schließlich bekommt man<br />

nicht oft im Leben die Chance<br />

auf ein besonderes Familienduell<br />

– und dann auch noch in<br />

seiner Heimatstadt. Für den<br />

heutigen Samstag (<strong>19</strong>. Mai, 20<br />

Uhr) aber fällt die Begegnung<br />

aus.<br />

„Das ist etwas ganz Besonderes<br />

und wird sehr emotional.<br />

Ich wollte das Spiel immer<br />

schon mal spielen und nicht<br />

nur im Fernsehen anschauen.<br />

Kevin­Prince Boateng, mit der Eintracht Pokal­Außenseiter, sieht das<br />

Fehlen seines Bruders aus zwei Perspektiven. Foto: dpa<br />

Für die Familie Boateng ist es<br />

natürlich sehr traurig. Wir<br />

sind beide enttäuscht“, sagte<br />

Kevin-Prince Boateng. Auf der<br />

anderen Seite gewinnt der<br />

Mittelfeld-Antreiber der Eintracht<br />

dem Ausfall des Weltmeisters<br />

von 2014 auch etwas<br />

Positives ab: „Jérôme ist einer<br />

der besten Innenverteidiger<br />

der Welt. Für die Eintracht ist<br />

es besser, dass er ausfällt.“<br />

Im Außenseiterteam rechnet<br />

sie sich durchaus Chancen auf<br />

den Pott aus. „Es gibt immer<br />

Überraschungen im Fußball.<br />

Warum soll es am Samstag<br />

nicht so sein? Den Pott zu holen,<br />

wäre überragend“, sagte<br />

Boateng. Doch natürlich weiß<br />

er, dass die Aufgabe „sehr<br />

schwierig wird. Die Bayern<br />

wollen unbedingt das Double<br />

für Heynckes holen.“<br />

Während Jérôme der ruhige<br />

Typ ist, galt der große Bruder<br />

Kevin-Prince lange als kaum<br />

zu bändigender Typ, der<br />

schon mal drei Autos an<br />

einem Tag kaufte. Diese Zeit<br />

hat er hinter sich gelassen.<br />

„Das war harte Arbeit und<br />

nicht einfach, sein Image zu<br />

ändern“, bestätigte er. Früher<br />

sei er ein Bad Boy gewesen und<br />

habe das auch gebraucht. „Ich<br />

fand das sogar cool. Aber jetzt<br />

bin ich ein erwachsener<br />

Mann, dem es wichtig ist,<br />

dass sein Sohn kein Bad Boy<br />

wird.“ (dpa)<br />

Favre vor<br />

Einstieg<br />

beim BVB<br />

DORTMUND. Fußball-Bundesligist<br />

Borussia Dortmund<br />

hat sich einem Medienbericht<br />

zufolge mit dem als neuem<br />

Trainer gehandelten Lucien<br />

Favre auf einen Vertrag bis<br />

2020 geeinigt.<br />

Die offizielle Bestätigung der<br />

Personalie solle erst erfolgen,<br />

wenn in Frankreich die Saison<br />

zu Ende ist, schreibt der „Kicker“.<br />

Favre coacht noch den<br />

französischen Erstligisten<br />

OGC Nizza. Samstag (<strong>19</strong>. Mai)<br />

steht das letzte Saisonspiel bei<br />

Olympique Lyon an. Der 60-<br />

Jährige wird beim BVB seit<br />

Wochen als Nachfolger des<br />

scheidenden Peter Stöger gehandelt.<br />

Nach „Kicker“-Angaben<br />

zahlt Dortmund eine Ablöse<br />

in Höhe von drei Millionen<br />

Euro an Nizza, um Favre<br />

aus dem noch bis 20<strong>19</strong> laufenden<br />

Vertrag herauszukaufen.<br />

Favre selbst hatte sich zuletzt<br />

zurückhaltend zu seinem<br />

angeblich bevorstehenden<br />

Engagement in Dortmund geäußert.<br />

„Das sind nur Gerüchte<br />

und Spekulationen. Ich<br />

kümmere mich nur um mein<br />

Team hier“, sagte er der „Sport<br />

Bild“ mit Blick auf seine Aufgabe<br />

in Nizza. Dortmunds Geschäftsführer<br />

Hans-Joachim<br />

Watzke hatte bei „Sport1“ gesagt:<br />

„Wir wissen, wen wir<br />

wollen und wissen auch, wen<br />

wir bekommen. Und das nicht<br />

erst seit gestern.“<br />

Lucien Favre: Rückkehr in die<br />

Bundesliga. Foto: dpa<br />

Vier Asse und die<br />

Youngsters<br />

Tennis: Gerry Weber Open stellen Rekord auf<br />

Die 26. Auflage des Tennisturniers<br />

Gerry Weber Open<br />

bringt einen Rekord ins<br />

westfälische Halle.<br />

HALLE/WESTFALEN. Mit vier<br />

Top-Ten-Spielern starten vom<br />

16. bis 24. Juni so viele wie nie<br />

zuvor in der Turniergeschichte.<br />

Weltstar und Rekord-<br />

Champion Roger Federer<br />

(ATP 2) führt das herausragende<br />

Teilnehmerfeld an, in dem<br />

sich mit Alexander Zverev<br />

(ATP 3), Dominic Thiem (ATP 7)<br />

und John Isner (ATP 9) gleich<br />

drei weitere Profis unter den<br />

besten Zehn der Welt befinden.<br />

„Unser Turnier ist in Europa<br />

eine Spitzenveranstaltung<br />

und steht für absolute Weltklasse“,<br />

sagt Turnierdirektor<br />

ATP­Junioren­Weltmeister ist der Südkoreaner Hyeon Chung, der<br />

sich vertraglich an Halle gebunden hat. Foto: dpa<br />

Ralf Weber voller Überzeugung.<br />

Deutschlands bedeutendstes<br />

und publikumsstärkstes<br />

ATP-Tennisevent<br />

hat auch die junge Generation<br />

zu Gast am Netz. Shootingstar<br />

und Supertalent Stefanos Tsitsipas<br />

(ATP 40/Griechenland)<br />

kommt erstmals, zuvor hatte<br />

bereits ATP-Junioren-Weltmeister<br />

Hyeon Chung (ATP 21/<br />

Südkorea) einen Zwei-Jahres-<br />

Vertrag für den Rasen in Halle<br />

unterschrieben.<br />

Roberto Bautista Agut (ATP<br />

14/Spanien), Lucas Pouille (ATP<br />

18/Frankreich) und Japans<br />

Superstar Kei Nishikori (ATP<br />

20), der nach längerer Verletzungspause<br />

ein Comeback<br />

unter den Top Ten anstrebt,<br />

gehören zum Teilnehmerfeld<br />

wie Andrey Rublev aus Russland<br />

(ATP 31) oder Borna Coric<br />

(ATP 35/Kroatien). In ihrer<br />

„Wohlfühloase“ wollen auch<br />

die deutschen Topspieler erneut<br />

in den Titelkampf eingreifen:<br />

Neben Alexander Zverev<br />

gehen Philipp Kohlschreiber<br />

(ATP 34), Peter Gojowczyk<br />

(ATP 52), Mischa Zverev (ATP<br />

54) und Lokalmatador Jan-<br />

Lennard Struff (ATP 65), der die<br />

erste von drei Wild Cards erhält,<br />

an den Start. Botschafter<br />

Federer will nun zum zehnten<br />

Mal triumphieren. „Es wäre<br />

ein unglaublicher Rekord“,<br />

sagt der „Maestro“ selbst. (red)

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