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BestOff 2016 Katalog

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7<br />

Mit der Verschiebung vom Werk zum Projekt und der Entwicklung einer<br />

klar identifizierbaren Arbeitsweise seit den 1970er Jahren erscheint es<br />

mir auch heute noch sinnvoll die Persönlichkeiten zu fördern, aber auch<br />

herauszufordern. Gerade die Selbstrepräsentation ist für Junge eine große<br />

Anforderung, um sich im Kunstsystem zu etablieren. Auch wissen wir<br />

heute, dass man sich nicht hinter den Werken „verstecken“ kann, zumal<br />

die Kunstwerke nicht für sich sprechen, sondern vermittelt werden müssen.<br />

Basierend auf Workshops sind daher Artist Statements für den <strong>Katalog</strong><br />

und begleitende Portfolios für die Ausstellung entstanden. Über die Einzelpräsentationen<br />

hinaus stimmen in „öffentlicheren“, verbindenden Ausstellungsbereichen<br />

zentrale Arbeiten die Tonalität der Ausstellung: Während<br />

Felix Sturm mit einem dem öffentlichen Verkehr entlehnten Regulierungssystem<br />

eine Brücke in den Innenraum schlägt, empfängt Rico Hentschel<br />

mit der Szenographie der Eingangstiege, Katharina Gruzeis Szenarien des<br />

„Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges“ bilden einen Einund<br />

Ausstieg in die Solo-Räume, ihre „Unknown Space Ladies“ bespielen<br />

die Fassade des Brückenkopfgebäudes und Lukas Marxt prägt mit seiner<br />

Videoarbeit eine Zone atmosphärisch.<br />

GENOVEVA RÜCKERT ///<br />

Kuratorin <strong>BestOff</strong> <strong>2016</strong><br />

Kunstproduktion beruht immer auf einer gemischten Autorenschaft. Auch<br />

wenn Einzelnamen vorne stehen, entstehen Arbeiten (bis auf wenige autonome<br />

Werke) fast NIE alleine, sondern meist MIT anderen. In diesem Sinn<br />

möchte ich mich bei dem Team der Ausstellung bedanken: bei Sylvia Leitner<br />

für die Organisation, Franz Bognermayr und Ewald Haider und ihrem Team<br />

für die Umsetzung, Moritz Pisk und Alexander Schwarz von MKKT für ihre<br />

Textproduktion und vor allem Katharina Edlmair und Matthias Tremmel<br />

für ihre kuratorische und produktionsorientierte Assistenz. Mit dem Anspruch<br />

Theorie für die künstlerische Arbeit produktiv zu machen, durfte ich<br />

viele Studierende mit der Sprache des Kunstsystems vertraut machen und<br />

ihre Arbeit als Externe oft über Jahre begleiten. Daher freut es mich nun<br />

umso mehr, dass wir uns nun auch in meiner eigentlichen Profession, im<br />

Medium Ausstellung als Kuratorin – KünstlerIn begegnen dürfen. Nachdem<br />

ich mich der Kunstuniversität Linz seit meiner Tätigkeit im ÖH-Vorsitz<br />

während der Umformung zur Universität, der ersten AbsolventInnenbefragung,<br />

der Gründung des „Forums – Freude und AbsolventInnen“ und als<br />

Lehrbeauftragte sehr verbunden fühle, bedanke ich mich nicht zuletzt sehr<br />

für das Vertrauen, das mir das Rektorat mit der Beauftragung für <strong>BestOff</strong><br />

<strong>2016</strong> entgegen bringt.<br />

Genoveva Rückert ist Kuratorin am OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich und Lehrbeauftragte<br />

für Raumtheorie an der Kunstuniversität Linz und selbst Absolventin der<br />

Bildnerischen Erziehung und Technik & Design / Werkerziehung, sowie der Kunstgeschichte<br />

in Graz. Sie kuratierte zahlreiche internationale Ausstellungen und ist verantwortlich<br />

für die Programmentwicklung und die Abteilung für Entwicklung und<br />

Vermittlung im OÖ Kulturquartier.<br />

www.ok-centrum.at<br />

1<br />

Harald Szeemann, Zur Ausstellung, in: Ders., When Attitudes Become Form.<br />

Works – Concepts – Processes – Situations – Information, unveränderte Sonderauflage im<br />

Rahmen der Ausstellung „Villa Jelmir“, Kunsthalle Bern 2006.<br />

2<br />

Daniel Buren, Ausstellung einer Ausstellung, in: Ders., »Achtung!«. Texte 1967–1991, hrsg. von<br />

Gerti Fietzek und Gudrun Inboden, Verlag der Kunst: Dresden u.a. 1995, S. 181–184.

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