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Simbabwe<br />

die Last von den Schultern genommen<br />

wurde, dass dieses ehemalige riesige<br />

Missionsgebiet der deutschen Jesuiten<br />

endlich einen afrikanischen Bischof<br />

hat. Es hat lange gedauert, bis Rom<br />

einen geeigneten und bereiten Mann<br />

gefunden hat. Viele Vorschläge wurden<br />

in Rom abgelehnt, aber auch mancher<br />

Vorgeschlagene hatte wohl abgewunken.<br />

Wir alle freuen uns, dass der frühere<br />

Redemptoristenprovinzial Raymond<br />

Mupandasekwa zu diesem Amt<br />

Ja gesagt hat. Denn sein Ja bezeichnet<br />

den endgültigen Wandel von einer<br />

ausländischen Missionskirche zu einer<br />

einheimischen, von Afrikanern verantworteten<br />

Diözese. Da bleiben zwar viele<br />

Nöte wie das Clan-Denken mancher<br />

afrikanischer Priester, die Gefahr der<br />

Vereinsamung auf den entlegenen Missionsstationen,<br />

Verdrängungsmechanismen<br />

wie Alkohol oder ungeklärte<br />

Beziehungen, aber vor allem die Not an<br />

brauchbarer Währung, an Hilfsgütern,<br />

Nahrungsmitteln und einer zugrunde<br />

gegangenen Landwirtschaft.<br />

Humor und Klarheit<br />

Aber der neue Bischof strahlt Hoffnung<br />

aus, hat einen herzlichen Humor,<br />

sieht in aller Klarheit die auf<br />

ihn zukommenden Nöte und Arbeitsfelder.<br />

Er hat eine Handvoll Priester<br />

wie den Generalvikar und den Finanzchef,<br />

mit denen er über all diese<br />

Sorgen freundschaftlich nachdenken<br />

kann. Wir haben bei unseren Gesprächen<br />

mit dem Bischof den Eindruck:<br />

Er ist ein Glücksfall für die Diözese<br />

Chinhoyi und damit für die Kirche in<br />

Simbabwe, für die wir, die deutschen<br />

Jesuiten, uns so lange eingesetzt haben.<br />

Daher sind wir als Jesuitenmission<br />

in Nürnberg weiterhin Teil einer<br />

großen Freundschaft zu dieser Diözese<br />

und Begleiter auf dem Weg der<br />

einheimischen Kirche.<br />

Stiller werdender Alltag<br />

Natürlich haben wir auch noch manches<br />

Werk der Jesuiten in Simbabwe<br />

besucht, ein Haus für Straßenkinder<br />

in Harare, Sportfelder, auf denen<br />

Hunderte von Jugendlichen soziales<br />

Verhalten durch ein gutes Fußballtraining<br />

lernen, Missionskrankenhäuser,<br />

Landwirtschafts projekte, die Arrupe-<br />

Universität in Harare. Sehr bewegend<br />

war für uns ein Besuch im Richartz-<br />

Haus in Harare, in dem derzeit acht<br />

deutsche Jesuiten ihren Lebensabend<br />

verbringen oder für eine Rekonvaleszenz<br />

weilen. Sie und viele andere<br />

lassen die Freunde und Wohltäter in<br />

Deutschland herzlich grüßen und bitten<br />

um unser aller Gebet. Wir können<br />

aber auch sicher sein, dass sie in ihrem<br />

stiller werdenden Alltag auch an uns<br />

alle, ihre Freunde, denken.<br />

Jörg Dantscher SJ<br />

Die Festkleider der Frauen<br />

sind mit dem Wappen und<br />

Konterfei des neuen Bischofs<br />

bedruckt.<br />

Foto links: Altbischof<br />

Dieter Scholz gratuliert dem<br />

neuen Bischof Raymond<br />

Mupandasekwa.<br />

<strong>weltweit</strong> 15

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