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www.jobbutler.at<br />

www.lehrstellen4you.at<br />

Beginner´s Guide<br />

looking for your first full-time JOB<br />

1


2 3


Lehre – Qualität, die sich lohnt!<br />

Von WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl<br />

Die Zeiten ändern sich – ja, richtig, das ist<br />

nichts Neues. Was die Lehre betrifft, ist eines<br />

gleich geblieben: Sie ist eine professionelle,<br />

hochqualifizierte Ausbildungsmöglichkeit mit<br />

Bestand. Was sich zum Glück ändert, ist die<br />

Sicht darauf: Wer sich heute für eine Lehre<br />

entscheidet, tut das im Bewusstsein, eine zukunftsträchtige<br />

und krisensichere Ausbildung<br />

zu wählen. Die sich – nicht unwesentlich –<br />

auch finanziell lohnt.<br />

Die hochqualifizierte Ausbildung einer Lehre<br />

mit Abschluss und Meisterprüfung muss auf<br />

gleicher Augenhöhe mit Matura oder Uni<br />

gesehen werden. Dem entspricht auch unser<br />

neuer Slogan: „Lehre? Respekt!...weil‘s im Leben Profis braucht“. Denn unsere Lehrlinge<br />

sind die Profis von morgen. Es sind nicht nur die Uni-Absolventen, die in der Wirtschaft<br />

dringend gebraucht werden, sondern vor allem Fachkräfte mit Lehrabschluss.<br />

Die Wirtschaftskammer NÖ unterstützt die Jugendlichen bei der richtigen Wahl mit vielerlei<br />

Maßnahmen wie dem Begabungskompass zur Hebung ihrer Potenziale und Talente<br />

oder Informations-Plattformen im Netz. Wir helfen den Jugendlichen den für sie, aufgrund<br />

Ihres Potenzials geeigneten Lehrberuf zu finden, immerhin bilden wir über 200<br />

Berufe aus, und es ist wichtig hier die richtige Auswahl zu treffen! Wir sind stolz auf die<br />

hervorragende Ausbildung durch unsere niederösterreichische Unternehmen und stolz<br />

auf unsere Lehrlinge. Sie sind das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg unseres<br />

Landes und damit unserer Zukunft – Respekt!<br />

Sonja Zwazl<br />

Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich<br />

4 5


Eine Möglichkeit ist eine Lehre<br />

zu machen, ein Studium oder<br />

man entscheidet sich zuerst<br />

einmal für ein soziales Jahr im<br />

Ausland.<br />

Bei einem Auslandspraktika<br />

handelt es sich oft um Freiwilligenarbeit,<br />

Work and Travel,<br />

oder auch um einen Au Pair<br />

Aufenthalt. Dadurch lernt man<br />

nicht nur verschiedene Berufszweige<br />

kennen, sondern kann<br />

auch etwas Geld verdienen<br />

und gleichzeitig das Wunschland<br />

intensiv erkunden.<br />

Auch die persönliche Weiterbildung<br />

steht für viele Maturanten<br />

während eines Auslandsjahres<br />

im Vordergrund.<br />

So nehmen einige an Sprachkursen<br />

oder auch an einem<br />

Auslandsstudium Teil, um auf<br />

diese Weise in eine neue Kultur<br />

einzutauchen, fremde Länder<br />

zu erkunden, und gleichzeitig<br />

Neues zu lernen.<br />

SPRACHREISEN:<br />

Spanien, Südafrika, Japan oder<br />

Australien - eine Sprachreise<br />

kann man fast überall absolvieren.<br />

Zu den beliebtesten<br />

Reisezielen zählen jedoch<br />

besonders englischsprachige<br />

Destinationen. Hier sind Klassiker<br />

wie Großbritannien und<br />

die USA sehr gefragte Reiseziele.<br />

Vor allem traditionelle<br />

Städte wie Oxford und Cambridge,<br />

aber auch das moderne<br />

London locken viele Lernende<br />

an. In Amerika hingegen sind<br />

New York, Los Angeles und San<br />

Was tun nach der Matura???<br />

Francisco wahre Dauerbrenner.<br />

Wenn auch du dich für eine<br />

Sprachreise nach der Matura<br />

entscheidest, solltest du die<br />

Destination jedoch primär danach<br />

wählen, welche Sprache<br />

du erlernen oder verbessern<br />

möchtest.<br />

Auslandsstudium nach der<br />

Matura<br />

Der Begriff Auslandsstudium<br />

beschreibt einen studienbezogenen<br />

Auslandsaufenthalt an<br />

einer oder mehreren Hochschulen<br />

in einem anderen Land.<br />

Grundsätzlich muss man bei<br />

einem Auslandsstudium nicht<br />

zwingend die gesamte Studienzeit<br />

im Ausland verbringen.<br />

Auf Wunsch und je nach Angebot<br />

der Hochschule, kann<br />

man auch nur für einen kürzen<br />

Zeitraum im Ausland studieren.<br />

Insgesamt stehen dir für ein<br />

Auslandsstudium nach der Matura<br />

also zahlreiche Möglichkeiten<br />

zur Verfügung:<br />

Praktikum im Ausland nach<br />

der Matura<br />

Auslandspraktika zählen zu den<br />

beliebtesten Aktivitäten für ein<br />

Auslandsjahr. Das Praktikum<br />

im Ausland hilft einem dabei,<br />

sich nach der Matura neu zu<br />

orientieren und gleichzeitig<br />

auch erste, praxisbezogene<br />

Berufserfahrung zu sammeln.<br />

Zugleich kann man sich mit<br />

verschiedenen Berufszweigen<br />

intensiv vertraut machen und<br />

in der Freizeit das Gastland<br />

und die Leute kennenlernen.<br />

Dies zahlt sich auch für den<br />

Lebenslauf aus, da sich ein darin<br />

enthaltenes Auslandspraktikum<br />

äußerst positiv bemerkbar<br />

macht, und viele Arbeitgeber<br />

beeindruckt.<br />

Auch für den Karrierestart ist<br />

ein Auslandspraktikum von<br />

Vorteil, da es die Einstiegschancen<br />

in die globalisierte Arbeitswelt<br />

erhöht und vor allem für<br />

internationale Unternehmen<br />

als Grundvoraussetzung für<br />

eine erfolgreiche Bewerbung<br />

gilt. Denn mit einem Praktikum<br />

im Ausland lernt man nicht<br />

nur, mit Menschen aus den<br />

unterschiedlichsten Nationen<br />

zusammenzuarbeiten, sondern<br />

man erhält auch einen direkten<br />

Einblick in die ökonomischen<br />

und kulturellen Aspekte des<br />

Gastlandes.<br />

Die Dauer des Auslandspraktikums<br />

ist ebenfalls entscheidend.<br />

So werden vor allem<br />

Praktika, die sechs Monate<br />

oder länger dauern, als hochwertiger<br />

angesehen, als jene,<br />

die während der Sommer- oder<br />

Semesterferien absolviert werden.<br />

Somit ist ein längeres Auslandspraktikum<br />

während eines<br />

Auslandsjahres also in jeder<br />

Hinsicht eine gute und sinnvolle<br />

Investition in die eigene berufliche<br />

Zukunft!<br />

Au Pair Jahr im Ausland<br />

Es war schon immer dein<br />

Wunsch, nach der Matura ins<br />

Ausland zu gehen, und den<br />

Alltag in einem fremden Land<br />

hautnah mitzuerleben? Du<br />

warst jedoch nie so ganz sicher,<br />

wie du dieses Vorhaben in die<br />

Tat umsetzen kannst? Wenn<br />

du gerne mit Kindern zusammen<br />

arbeitest und während der<br />

Schulzeit schon dein Taschengeld<br />

mit babysitten aufgebessert<br />

oder dich freiwillig in einer<br />

Kinder- oder Jugendgruppe engagiert<br />

hast, dann ist ein Au Pair<br />

Jahr die ideale Möglichkeit, wie<br />

du deinen Traum vom Leben im<br />

Ausland realisieren kannst.<br />

Eine Zeit lang als Au Pair im<br />

Ausland zu leben und zu arbeiten<br />

- es muss nicht immer ein<br />

ganzes Jahr sein, oft sind auch<br />

6 oder 9 Monate möglich - ist<br />

eine tolle Option für all diejenigen,<br />

die reisen, Sprachen lernen,<br />

Spaßhaben und arbeiten<br />

verbinden möchten.<br />

Als Au Pair wohnst du in einer<br />

Gastfamilie. Die Unterkunft und<br />

Verpflegung sind vollkommen<br />

kostenlos. Als “Gegenleistung”<br />

betreust du als Au Pair die Kinder<br />

der Familie und erledigst<br />

kleinere Aufgaben im Haushalt,<br />

wie z. B. Wäsche waschen, für<br />

die Kinder kochen, oder einkaufen<br />

gehen. Die Arbeitszeiten<br />

sind meist auf 7-8 Stunden am<br />

Tag festgelegt.<br />

Wichtig: Du verdienst nicht<br />

viel Geld als Au Pair, eher ein<br />

Taschengeld, mit dem du Freizeitaktivitäten<br />

und Reisen finanzieren<br />

kann. Das Leben im<br />

Ausland in einer Gastfamilie,<br />

das Reisen, das Verbessern der<br />

Sprachkenntnisse und der Kulturaustausch<br />

stehen bei einem<br />

Au Pair Jahr klar im Vordergrund.<br />

Freiwilligenarbeit im Ausland<br />

Unter Freiwilligenarbeit versteht<br />

man die unentgeltliche<br />

Teilnahme an ehrenamtlichen<br />

und gemeinnützigen Projekten.<br />

Diese mehrwöchigen bis mehrmonatigen<br />

Projekte finden oftmals<br />

in Schwellenländern wie<br />

Afrika oder Lateinamerika statt.<br />

Freiwilligendienst bedeutet jedoch<br />

viel mehr als nur ins Ausland<br />

zu gehen. In erster Linie<br />

geht es darum, einen sozialen<br />

Beitrag für die Allgemeinheit zu<br />

leisten. Gleichzeitig sammelst<br />

du jedoch auch wertvolle Erfahrungen<br />

und dein soziales<br />

Engagement wird dir das Gefühl<br />

vermitteln, etwas Sinnvolles<br />

getan zu haben.<br />

Während deiner Zeit im Ausland<br />

wirst du dein Gastland intensiv<br />

und fernab vom Massentourismus<br />

erkunden können. Du<br />

erhältst einen authentischen<br />

Einblick in den Alltag der Einheimischen.<br />

Für Freiwilligenarbeit<br />

im Ausland kannst du dich<br />

weltweit für verschiedene Zielländer<br />

entscheiden. Zu den beliebtesten<br />

Destinationen zählen<br />

jedoch vor allem Freiwilligenarbeit<br />

in Neuseeland, Afrika, Südamerika<br />

und Asien. Natürlich<br />

findest du auch in Europa und<br />

Nordamerika verschiedene und<br />

spannende Hilfsprojekte - jedoch<br />

ist hier die Auswahl eher<br />

begrenzt.<br />

Work and Travel nach der Matura<br />

Nach der Matura entscheiden<br />

sich viele junge Leute dazu, zu<br />

reisen. Vor allem weit entfernte<br />

Länder wie Australien, Neuseeland,<br />

Asien und Kanada sind<br />

gefragt. Da solche Reisen aber<br />

meist sehr kostspielig sind, ist<br />

es gerade bei jungen Leuten<br />

sehr beliebt, reisen mit arbeiten<br />

zu verbinden. Work and<br />

Travel beschreibt genau dieses<br />

Konzept - arbeiten und reisen.<br />

Durch diese Möglichkeit kann<br />

man nicht nur die Reisekasse<br />

aufbessern, sondern gleichzeitig<br />

auch wertvolle Arbeitserfahrung<br />

im Ausland sammeln<br />

und Land und Leute ausführlich<br />

kennenlernen.<br />

Um im Ausland arbeiten zu können,<br />

benötigt man in den meisten<br />

Fällen ein Arbeitsvisum. Es<br />

ist äußerst wichtig, ein gültiges<br />

Visum zu haben, da man<br />

sich sonst strafbar macht und<br />

des Landes verwiesen werden<br />

kann, wenn man unerlaubt entgeltlich<br />

entlohnten Tätigkeiten<br />

nachgeht. Um in Ländern wie<br />

Australien, Neuseeland, Kanada,<br />

Chile oder auch in Hongkong<br />

und Singapur arbeiten zu<br />

können, benötigt man ein sogenanntes<br />

„Working Holiday Visa“.<br />

Da Österreich jedoch nur mit<br />

Neuseeland und Südkorea ein<br />

Working-Holiday-Abkommen<br />

geschlossen hat, können österreichische<br />

Bürger zum jetzigen<br />

Zeitpunkt nur für diese beiden<br />

Länder ein „Working Holiday Visum“<br />

beantragen. (Quelle<br />

EF Wien)<br />

Nähere Informationen erhältst<br />

du bei<br />

EF Wien<br />

Kärntner Straße 11<br />

1010 Wien<br />

Tel. 01 512 82 87<br />

(Quelle EF Wien)<br />

6 7


Lehrstellensuche per App!<br />

Liebe Schüler und Schülerinnen,<br />

Davon profitierst du! Unterwegs und überall mit der KOSTENLOSEN<br />

mobilen App www.lehrstellen4you auf Lehrstellensuche!<br />

Unser Online-Service und die kostenlose App, bieten dir die Möglichkeit,<br />

modern, rasch und unkompliziert eine Lehrstelle zu finden.<br />

Punktgenau!<br />

Auf unserem Portal und auf der App findest du nur Betriebe, die<br />

Lehrstellen anbieten, daher findest du einfach und unklompiziert<br />

deine für dich passende Lehrstelle.<br />

Lade dir die App auf dein Handy und Klick dir deine Lehrstelle !<br />

www.lehrstellen4you.at<br />

wir haben uns mit der neuen Ausgabe<br />

Lehrstellen4you bemüht, wieder möglichst<br />

viele Ausbilderbetriebe vorzustellen.<br />

Zusätzlich findet Ihr in dieser Ausgabe eine Kurzbeschreibung der Berufe, die Länge der<br />

Lehrzeit, die Lehrlingsentschädigung, nützliche Links und viele andere wichtige Informationen.<br />

Warum eine Lehre? Wer seine Lehre erfolgreich beendet, hat gute Jobchancen.<br />

Österreich bietet die duale Berufsausbildung an und ist damit sehr erfolgreich. Nur wenige<br />

Länder haben ein solches Ausbildungssystem.<br />

In Österreich wurde die Lehre immer weniger geschätzt. Stattdessen sah man die Zukunft<br />

in einer höheren Akademikerquote. Zu Unrecht, denn wir brauchen gute Handwerker/Fachkräfte.<br />

Viele Betriebe beklagen bereits den Fachkräftemangel.<br />

Die Lehrausbildung passt sich bereits an die moderne Arbeitswelt an, dadurch ändern<br />

sich Berufsbilder heute schneller und die Ausbildung hat inzwischen einen sehr hohen<br />

Standard erreicht.<br />

Dass es die Möglichkeit der Lehre mit Matura gibt, hat sich ja schon weitestgehend herum<br />

gesprochen, aber das man seine Lehre auch mit einem Studium verbinden kann, eher<br />

noch nicht so. Zugegeben, die Angebote dazu sind noch sehr überschaubar, aber ständig<br />

im Wachsen begriffen. Aber vor allem werden die Absolventen einer Lehre mit einem<br />

berufsbegleitenden Studium zukünftig die allerbesten Berufsaussichten haben.<br />

www.lehrstellen4you<br />

Daher ist auch eine Lehre der Sprung in eine erfolgreiche Karriere.<br />

Team Lehrstellen4you<br />

8 9


Die schwierige Entscheidung für den richtigen Beruf!<br />

Die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht zu<br />

finden, denn die Wahl des Berufes ist eine Entscheidung<br />

fürs Leben.<br />

Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden.<br />

Bevor du dich für einen Beruf entscheidest,<br />

wäre es gut, wenn du das Berufslexikon zur<br />

Hand nimmst und nachsiehst, welche Berufe<br />

angeboten werden und welche Anforderungen<br />

in diesen Berufen gefordert werden. Mache dir<br />

eine Liste von mehreren Berufen und stelle dir<br />

selbst einige Fragen.<br />

Dabei ist es hilfreich, die Einschätzung der eigenen<br />

Stärken und Schwächen mit der Einschätzung<br />

von anderen zu vergleichen Manchmal hat<br />

man selbst ein verfälschtes Bild von sich, während<br />

Außenstehende besser beurteilen können,<br />

wo Talente liegen. Für die Einschätzung sollte<br />

man jemanden wählen, den man<br />

mag, der aber auch kritisch<br />

sein kann. Der beste Freund<br />

oder die beste Freundin<br />

alleine genüg nicht, frage<br />

auch andere Personen,<br />

Schulfreunde/<br />

Freunde, Verwandte<br />

und-<br />

Eltern.<br />

Vielleicht<br />

gibt es im<br />

Bekanntenkreis<br />

bereits Lehrlinge<br />

die diesen<br />

Beruf ausüben,<br />

auch dort kannst<br />

du dir<br />

wichtige Informationen<br />

holen.<br />

Hast du dann einige Berufe gefunden, von<br />

denen du denkst, dass diese deinen Talenten<br />

entsprechen, ist es wichtig, passende Betriebe<br />

in der Nähe zu finden. Es gibt Betriebe die<br />

hunderte von Bewerbungen erhalten, deshalb<br />

solltest du dich immer bei mehreren Betrieben<br />

bewerben.<br />

Denke daran, dass die Noten deines Zeugnisses<br />

dabei eine wichtige Rolle spielen. Du wirst mit<br />

schlechten Noten in Mathematik keinen Job in<br />

einem Bereich bekommen, wo Mathematik eine<br />

richtige Rolle spielt.<br />

.<br />

Um herauszufinden, welcher Beruf dir liegt,<br />

eignet sich auch eine Schnupperlehre. Zum einen<br />

kann hier direkt ausprobiert werden, ob die<br />

Aufgaben und Herausforderungen wirklich der<br />

eigenen Persönlichkeit entgegen kommen.<br />

Zusätzlich kann man hier schon dem Ausbilder<br />

beweisen, dass man für den Beruf geeignet ist.<br />

Manche Jugendliche sind richtig froh, nach<br />

der Schule in eine Ausbildung zu gehen, in der<br />

sie praktisch arbeiten können. Manchmal sind<br />

aber auch die Anforderungen in der Ausbildungsstelle<br />

viel höher als sie gedacht haben.<br />

Daher ist es wichtig sich schon vorher über den<br />

Beruf und den Betrieb zu informieren.<br />

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass<br />

eine Lehre wesentlich anders abläuft als ein<br />

Schulbesuch.<br />

Dazu gehört zuerst einmal Pünktlichkeit, alle<br />

Aufgaben zuverlässig und möglichst schnell zu<br />

erfüllen. Aufforderungen des Vorgesetzten immer<br />

befolgen - all diese Punkte werden in der<br />

Ausbildung häufig strenger durchgesetzt als in<br />

der Schule. Missachtet man sie, kann das sehr<br />

schnell Konsequenzen haben, im schlimmsten<br />

Fall sogar Kündigung.<br />

Du solltest bei der Wahl deines Berufes auch<br />

über deine Ziele nachdenken und wo du dich 10<br />

Jahre später siehst.<br />

Was möchtest du erreichen?<br />

Sprich mit Bekannten, die bereits eine Lehre<br />

gemacht haben. Wenn du dich umhörst wirst<br />

du viele erfolgreiche Menschen kennen lernen,<br />

die irgendwann mit einer Lehre begonnen haben<br />

und heute an der Spitze unserer Wirtschaft<br />

tätig sind.<br />

10 11


Firmenindex<br />

A<br />

Alpla Kunststoffwerk, Nö...........................119<br />

Andritz, Stmk.............................................103<br />

<br />

Berchtold Installationen, Vlbg.....................91<br />

E<br />

Elmet Metall, Oö.........................105,111,119<br />

EMC NÖ.......................................................65<br />

F<br />

Feurstein Dr, Papiertechnik, Oö.................123<br />

G<br />

Getzner, Metall, Vlbg.................................107<br />

H<br />

Haubis Bäcker, NÖ......................................19<br />

Henkel, Wien...............................................89<br />

Hitthaler, Stmk...........................................125<br />

Hotels:<br />

Accor Hotels, OÖ, Wien...............................73<br />

Alpenhaus, Tirol.....................................77,82<br />

Alpenhof, Tirol.............................................75<br />

Alpenrose Tirol............................................81<br />

Alpine Resort Goies, Tirol............................79<br />

Die Wasnerin, Stmk.....................................74<br />

Post Hotel, Vlbg......................................77,79<br />

Troschana, Hotel, Tirol.................................82<br />

Winzer Hotel, Oö........................................69<br />

Wolf Hotels, Tirol.........................................75<br />

I<br />

I-Tec, Vlbg....................................................63<br />

J<br />

Jungbunzlauer, Nö.......................................95<br />

K<br />

Kienbacher, OÖ.........................................112<br />

Kössler, Metall, Nö.....................................106<br />

L<br />

Laska, Metall, Oö................................101,105<br />

Liebherr.......................................................93<br />

Lidl, Lebensmittel, österreichweit... 33,Cover<br />

Lindner, Metall, Kärnten..................................<br />

M<br />

Mattig, Metall, Sbg......................................16<br />

Mauser, Metall,Nö.....................................109<br />

Maykestag, Metall, Kärnten......................115<br />

Molto Luce, Großhandel, Oö.......................87<br />

N<br />

Nemak, OÖ................................................102<br />

Novomatic, Nö............................................15<br />

O<br />

Obi wien, Nö................................................53<br />

P<br />

Pfanner OÖ, Vlbg.........................................21<br />

Post, österreichweit...............................56,57<br />

Pramer.........................................................31<br />

R<br />

Rathmanner Bgld........................................25<br />

Rauch, Vlbg..........................................22,127<br />

Rico, Oö.....................................................113<br />

Rjlek, Metall, Wien................................... 110<br />

S<br />

Siemens, Wien, Nö, Sbg..............................61<br />

Spar, österreichweit.............................. 34-49<br />

Swarovski, Tirol.............................................3<br />

T<br />

TCG Unitech, Metall, Oö............................111<br />

T-Mobil, österreichweit...............................55<br />

W<br />

WKO, NÖ....................................................2,3<br />

Würth-Hochenburger.............................50-51<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Gölzner Werbeagentur<br />

Feuerbachgasse 5, 8020 Graz<br />

Satz: V. Gölzner<br />

Berufsbeschreibungen:<br />

Quelle: WKO, BIC, AMS Berufslexikon, help.gv.at, Wikipedia (auszugsweise entnommen). Lehrlingsentschädigungen<br />

lt. Kollektivvertrag, wenn von den Betrieben nicht anders angegeben.<br />

Fotos: Fotolia<br />

Alle Angaben trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr. Um die Lesbarkeit der Aufstellungen zu gewährleisten<br />

wurde auf eine durchgehende geschlechtsspezifische Formulierung verzichtet.<br />

Vervielfältigung und Auszugsweise Entnahme nur mit Genehmigung des Herausgebers. (Ausgenommen<br />

Berufsbeschreibungen)<br />

Für die Richtigkeit des Inhalts wird keine Haftung übernommen.<br />

Bitte beachten, dass sich die Lehrlingsentschädigungen während der Herausgabe der Broschüren verändern<br />

können , entnehmen Sie die aktuellen Lehrlingsentschädigungen aus www.berufslexikon.at<br />

Kollektivlöhne:<br />

Bezahlte Ausbildung: Obwohl bei einem<br />

Lehrverhältnis der Ausbildungszweck im<br />

Vordergrund steht, gilt es trotzdem als<br />

ein Arbeitsverhältnis. Deshalb erhalten<br />

Lehrlinge - anders als in schulischen Ausbildungsformen<br />

- bereits während ihrer<br />

Berufsausbildung eine Entlohnung: die<br />

Lehrlingsentschädigung.<br />

Der Kollektivvertrag: Die Höhe dieser<br />

Lehrlingsentschädigung ist im jeweiligen<br />

Kollektivvertrag festgelegt und steigt mit<br />

jedem Lehrjahr an.<br />

Zwischen den einzelnen Lehrberufen gibt<br />

es zum Teil beträchtliche Unterschiede<br />

in der Lehrlingsentschädigung. Dadurch,<br />

dass Kollektivverträge immer für eine<br />

bestimmte Branche vereinbart werden,<br />

gibt es aber auch für ein und denselben<br />

Lehrberuf je nach Branche sehr unterschiedliche<br />

Lehrlingsentschädigungen.<br />

Außerdem bestehen häufig auch Zusatz<br />

regelungen für Lehrlinge die bereits eine<br />

Reifeprüfung (Matura) abgelegt haben<br />

oder über 18 Jahre alt sind. In manchen<br />

Fällen bestehen überdies noch regional<br />

unterschiedliche Kollektivverträge.<br />

Ein Beispiel. Eine Industriekauffrau erhält<br />

in der Leder verarbeitenden Industrie im<br />

zweiten Lehrjahr EUR 620,00 und in der<br />

Bauindustrie EUR 782,00; in der Bekleidungsindustrie<br />

EUR 571,00 (in Vorarlberg<br />

allerdings EUR 629,00). Insgesamt bestehen<br />

für Industriekauffrauen/-männer 50<br />

unterschiedliche Regelungen (Sonderregelungen<br />

für Lehrlinge über 18 nicht<br />

mitgerechnet).<br />

Alle Lehrlingsentschädigungen findest du auf:<br />

www.ewaros.at/lehrlingsentschaedigung<br />

Quelle: www.bic.at<br />

12 13


14 15


Fragen die oft gestellt<br />

werden<br />

Lebst du bei den Eltern?<br />

Man will wissen ob deine Familiensituation<br />

in Ordnung ist.<br />

Welche Pflichten hast du zu Hause?<br />

Man will wissen ob zu Hause auch<br />

Pflichten hast.<br />

Was machen deine Eltern beruflich?<br />

Man will dein soziales Umfeld erkennen.<br />

Hast du Geschwister, wie alt sind<br />

sie?<br />

Sind sie älter als du wird<br />

man fragen was sie machen.<br />

Das hat ebenfalls mit dem sozialen<br />

Umfeld zu tun.<br />

Hast du Haustiere?<br />

Man will wissen ob du auch Verantwortung<br />

übernimmst.<br />

Wie waren deine Schnuppertage?<br />

Man will wissen ob du Interesse<br />

an einem Beruf zeigst.<br />

Hast du schon irgendwann etwas<br />

handwerklich gemacht?<br />

Man will wissen ob du ein praktischer<br />

Typ bist, der zugreift.<br />

Wie stellst du dir deinen Beruf<br />

vor?Was erwartest du dir von<br />

diesem Beruf? Warum willst du<br />

gerade diesen Beruf lernen?<br />

Du solltest dich über deinen<br />

Wunschberuf gut vorinformieren<br />

und vor allem auch etwas über die<br />

Firma, wo du dich bewirbst, wissen.<br />

Hole dir Infos übers Internet,<br />

denn damit beeindruckst du sicher.<br />

Je mehr du darüber weißt, desto<br />

glaubwürdiger ist dein Berufswunsch.<br />

Dazu gehört auch die Frage: Warum<br />

möchtest du gerade bei uns<br />

eine Lehre machen? Diese Frage<br />

kommt fast immer!!!!!<br />

Mögliche Antworten:<br />

z.B. professionelle Ausbildung, gutes<br />

Arbeitsklima, guter Firmenruf,<br />

Karrierechancen etc.<br />

RICHTIG!<br />

Vorstellen aber<br />

Tipps zum Bewerbungsgespräch<br />

Oft wird auch gefragt, mit welchen<br />

Menschen arbeitest du gerne<br />

zusammen. Und mit welchen<br />

Menschen arbeitest du nicht gerne<br />

zusammen:<br />

Diese Frage zielt darauf aus um<br />

zu erfahren ob du mit den Kollegen<br />

und Vorgesetzten auskommst<br />

auch wenn sie dich einmal kritisieren.<br />

Die letzte Frage wird wahrscheinlich<br />

auch fast immer<br />

kommen, welche Fragen haben<br />

Sie noch an mich? Was möchten<br />

Sie noch von uns wissen?<br />

Hier kannst du noch Fragen stellen<br />

über den Ablauf, wie dein<br />

erster Tag sein wird, was du machen<br />

darfst. Es ist immer gut sich<br />

für den Beruf zu interessieren. Du<br />

kannst dich aber auch erkundigen<br />

wie es wäre, wenn du die Lehre<br />

mit Matura machst, falls du dich<br />

dafür interessierst.<br />

Frage Dinge, die dich wirklich interessieren.<br />

Frage niemals nach<br />

Pausen, oder welche Rechte du<br />

hast, Blödle nicht herum, bleib<br />

ernst und interessiert.<br />

Kleidung beim Bewerbungsgespräch!<br />

Saubere Kleidung, saubere Schuhe<br />

(ganz wichtig) nicht zerrissen,<br />

nichts Abgelatschtes. Jean, Pulli<br />

oder Shirt oder auch Hemd. Es muss<br />

kein Anzug sein, außer du bewirbst<br />

dich bei einer Bank, Versicherung,<br />

Behörde etc., dann wäre von Vorteil<br />

wenn du mit Sakko kommst.<br />

Mädchen Rock und Bluse oder Pulli<br />

oder Shirt. Keine bauchfreien Shirts<br />

und keine kurzen Röcke.<br />

Wichtig! Mach dein Handy aus!<br />

Alle Piercing´s raus, denn es ist am<br />

Besten erst einmal auszuloten ob<br />

dein zukünftiger Chef etwas gegen<br />

Piercing´s hat. Das kannst du auch<br />

bereits bei einem Schnuppertag<br />

in Erfahrung bringen. Geh auch<br />

ohne Piercing´s zum Schnuppertag.<br />

Beim Schnuppertag kannst<br />

du vielleicht in der Pause ein<br />

wenig etwas mehr über die<br />

Firmenphilosophie erfahren.<br />

Solltest du Tatoos haben, dann<br />

trage Kleidung wo man nicht unbedingt<br />

sofort deine Tatoos sieht. Im<br />

allgemeinen kann es ohne weiteres<br />

sein, dass dein Chef im Grunde<br />

nichts gegen Piercing oder Tatoos<br />

hat, aber vielleicht seine Kunden.<br />

Die Kunden sind aber seine Existenz<br />

und auch du hast keinen Job und<br />

kein Geld, wenn die Kunden weg<br />

bleiben.<br />

Es sind noch nicht alle Kunden aufgeschlossen.<br />

In vielen Betrieben<br />

werden aber Piercing´s und Tatoos<br />

toleriert.<br />

Begrüße den Peronalvertreter/Chef<br />

indem du ihm die Hand gibst und<br />

stelle dich mit deinem vollständigen<br />

Namen vor. Warte bis dir ein<br />

Stuhl angeboten wird. Sitze aufrecht<br />

und lass deine Schultern nicht<br />

hängen. Arme weg vom Tisch, nicht<br />

aufstützen etc. Dein Gegenüber<br />

wird genau auf dein Benehmen<br />

achten.<br />

Ein gutes Benehmen öffnet<br />

dir schon halb die Tür zu deiner<br />

zukünftigen Lehrstelle.<br />

Warte bis dir Fragen gestellt werden<br />

und unterbrich kein Gespräch.<br />

Du solltest dich auf verschiedene<br />

Fragen vorbereiten, denn bei einem<br />

Bewerbungsgespräch werden<br />

Fragen gestellt, durch die man<br />

mehr über dich in Erfahrung bringen<br />

möchte.<br />

Fragen über Schule<br />

Warum hast du dich für einen<br />

Lehrberuf entschieden?<br />

Man will über dich erfahren ob es<br />

wirklich dein Wunsch war, einen<br />

Lehrberuf zu ergreifen oder ob deine<br />

Noten für eine Höhere Schule<br />

nicht gereicht haben.<br />

Antworte: das dir der Beruf für<br />

den du dich beworben hast schon<br />

immer gut gefallen hat und du<br />

deshalb die Polytechnische Schule<br />

besucht hast, weil du dann gut<br />

auf den Beruf vorbereitet werden<br />

konntest. (Schnuppern, Bewerbungen,<br />

Exkursionen zu Firmen) Man<br />

wird dich auch Fragen welche Fächer<br />

du magst und welche nicht!<br />

Man will erfahren, wo deine Interessen<br />

liegen.<br />

Wie waren deine Lehrer, welche<br />

mochtest du nicht oder welche besonders<br />

gerne?<br />

Man will eventuell erfahren wie<br />

du dich Vorgesetzten gegenüber<br />

verhältst, mit wem du nicht gut<br />

auskommst. Niemals negativ über<br />

jemanden reden, das kommt gar<br />

nicht gut an. Sag einfach, du fandest<br />

eigentlich alle Lehrer ganz gut<br />

und bist im Allgemeinen mit allen<br />

gut ausgekommen.<br />

RICHTIG!<br />

Vorstellen aber<br />

Tipps zum Bewerbungsgespräch<br />

Es hat sicher auch einmal Probleme<br />

gegeben, woran lag es da?<br />

Man will erfahren ob du<br />

die Schuld nur bei anderen<br />

suchst oder auch bei dir selbst.<br />

Antworten: Es kann schon sein,<br />

dass es ab und zu einmal Probleme<br />

gab, aber die waren nicht so gravierend,<br />

dass ich mich da an ein<br />

konkretes Beispiel erinnere.<br />

Warum hast du eine Klasse wiederholt?<br />

Ehrliche Antwort: denn wenn es einen<br />

bestimmten Grund gegeben hat<br />

(z.B. Krankheit)versteht das jeder.<br />

Warst du aber faul und die Noten<br />

deshalb schlecht, dann kritisch<br />

sich selbst gegenüber äußern und<br />

erwähnen, dass du jetzt anders<br />

darüber denkst und du daraus gelernt<br />

hast.<br />

Hast du deine Hausübungen immer<br />

alleine gemacht oder mit Mitschülern?<br />

Man will erfahren ob du<br />

teamfähig oder Einzelgänger bist.<br />

Deine Noten, wie zufrieden<br />

bist du damit?<br />

Man will erfahren ob du ehrgeizig<br />

bist oder dir die Noten egal sind.<br />

Du kannst antworten, dass man<br />

einfach als Schüler die Bedeutung<br />

der Noten nicht erkennt und daher<br />

etwas sorglos damit umgeht.<br />

16 17


Bäcker/in<br />

Heute back ich….morgen brau<br />

ich…<br />

wer kennt nicht das Märchen<br />

von Rumpelstilzchen der Brüder<br />

Grimm…<br />

Den verführerischen Düften in<br />

Bäckereien kann kaum jemand<br />

widerstehen. Das Angebot der<br />

Bäcker umfasste ein umfangreiche<br />

Anzahl an verschiedenen<br />

Broten und Leckereien. BäckerInnen<br />

arbeiten in handwerklichen<br />

Betrieben (Bäckereien)<br />

oder in industriellen Betrieben.<br />

Sie stellen nach Rezept verschiedene<br />

Backwaren und Brotsorten<br />

wie z. B. Roggenbrot, Mischbrot,<br />

Weizenbrot oder Spezialbrote (z.<br />

B. diverse Vollkornbrotsorten)<br />

her.<br />

Weiters backen sie auch<br />

Semmeln und Formgebäck,<br />

Feinbackwaren, Kuchen, Dauerbackwaren<br />

wie Zwieback,<br />

Hart- und Weichkekse, Salz- und<br />

Käsegebäck oder diverse Striezel.<br />

Spezielle Arbeitsbereiche sind z.<br />

B. Biobackwaren oder Diätbackwaren.<br />

Brot ist eines der ältesten<br />

vom Menschen kultivierten<br />

Nahrungsmittel. Archäologische<br />

Funde belegen, dass in Nordafrika<br />

bereits vor etwa achttausend<br />

Jahren Getreide wie Hirse<br />

und Sorghum angebaut und<br />

verarbeitet wurde. Vermutlich<br />

gab es damals nur ungesäuertes<br />

Fladenbrot, das auf heißen Steinen<br />

geröstet wurde. Die alten<br />

Ägypter (2650-2000 v. Chr.)<br />

kannten bereits die Funktionsweise<br />

von Sauerteig und stellten<br />

mindestens 16 verschiedene<br />

Sorten Brot her.<br />

Reiche Haushalte beschäftigten<br />

Diener, deren Hauptaufgabe<br />

es war, Mehl zu mahlen und<br />

Brot zu backen. Hohe Beamte<br />

besaßen sogar eigene Bäckereibetriebe,<br />

in denen unter anderem die<br />

Verpflegung für Tempelbedienstete<br />

sowie Schau- und Opferbrote<br />

gebacken wurden. Für die<br />

breite Bevölkerung spielte Brot<br />

als Grundnahrungsmittel erst<br />

seit dem späten Mittelalter eine<br />

Rolle, da Brot bis dahin zu teuer<br />

war. Statt dessen aß ein Großteil<br />

der Bevölkerung Brei. BäckerInnen<br />

mischen bzw. kneten den<br />

zur Backwarenherstellung benötigten<br />

Teig (Teigherstellung),<br />

geben ihm eine bestimmte Form<br />

(Tafelarbeit) und backen die<br />

geformten Teigstücke (Ofenarbeit).<br />

Dieser Beruf verbindet<br />

Tradition mit Hightech, denn<br />

bei ihrer Arbeit verwenden<br />

die BäckerInnen automatische<br />

Knet- und Rührmaschinen sowie<br />

vollelektronische Backöfen. In<br />

größeren Betrieben setzen sie<br />

für die Semmel-, Gebäck- und<br />

Broterzeugung halb- und vollautomatische<br />

Anlagen, sogenannte<br />

Semmel- und Brotstraßen, ein.<br />

BäckerInnen arbeiten gemeinsam<br />

im Team mit ihren<br />

KollegInnen. Sie sind vorwiegend<br />

in Backstuben oder in der<br />

industriellen Großbäckerei in<br />

Produktionshallen tätig. Für<br />

einen Bäcker heißt es zwar bald<br />

aufstehen, doch dafür kann er<br />

auch früh nach Hause gehen.<br />

Ein Beruf für ambitionierte<br />

junge Menschen, die Spaß an<br />

diesem Handwerk haben.<br />

Petzenkirchen<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

(brutto): Bäcker (Arbeiter)<br />

1. Lj. € 474,- 2. Lj. € 607 ,-<br />

3. Lj. € 863,- 4. Lj. € 946,-<br />

seit 1.10.2017<br />

Sonderregelung für Lehrlinge, die im<br />

Lehrbetrieb Kost und Quartier erhalten.<br />

1. Lj. € 334,- 2. Lj. € 426 ,-<br />

3. Lj. € 603,- 4. Lj. € 679,-<br />

seit 1.10.2017<br />

Großbäcker (Brotindustrie) Arbeiter<br />

1. Lj. € 677,- 2. Lj. € 871 ,-<br />

3. Lj. € 1.257,- 4. Lj. € 1.451,-<br />

gültig seit 1.10.2017<br />

18 19


Brau- und Getränketechnik<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Brau- und GetränketechnikerInnen<br />

erzeugen nicht-alkoholische<br />

und alkoholische<br />

Getränke. Sie brauen Bier und<br />

produzieren Biermischgetränke,<br />

Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte<br />

usw. Sie reinigen, sortieren<br />

und lagern die Grundstoffe,<br />

überwachen und kontrollieren<br />

einzelne Teilbereiche des Produktionsvorgangs<br />

- die meisten<br />

zur Getränkeherstellung notwendigen<br />

Arbeitsschritte sind<br />

automatisiert. Im Anschluss<br />

an die Herstellung füllen Brau-<br />

und<br />

die Getränke in Fässer,<br />

Flaschen, Dosen<br />

usw. ab. Brau- und<br />

GetränketechnikerInnen<br />

sind vorwiegend<br />

GetränketechnikerInnen<br />

in Großbetrieben<br />

der Brau- und Getränkeindustrie<br />

tätig.<br />

Sie arbeiten mit BerufskollegInnen<br />

und<br />

anderen MitarbeiterInnen<br />

der Brauereiund<br />

Getränkeindustrie zusammen.<br />

Brau- und GetränketechnikerInnen<br />

sind mit allen Tätigkeiten,<br />

die zur Bier- und Getränkeherstellung<br />

erforderlich sind, befasst.<br />

Ein wesentlicher Teil ihres<br />

Tätigkeitsbereiches besteht aus<br />

der Steuerung, Bedienung und<br />

Überwachung der Produktionsanlagen.<br />

Dabei achten sie<br />

ständig auf die Einhaltung der<br />

Hygienevorschriften und führen<br />

regelmäßige Qualitätskontrollen<br />

durch.<br />

Sie stellen Malz her, indem sie<br />

Gerste weichen, keimen und<br />

rösten. Zusammen mit Wasser,<br />

Hopfen und Hefe brauen sie<br />

daraus dann Bier. Dazu setzen<br />

sie das Malz mit Wasser an<br />

und läutern die entstandene<br />

Maische, trennen also die festen<br />

von den flüssigen Teilen. Im<br />

Anschluss kochen Brau- und<br />

GetränketechnikerInnen die<br />

Würze, kühlen sie und lassen<br />

sie gären. Die Reifung des Bieres<br />

dauert 5 bis 16 Wochen, danach<br />

wird es in Flaschen, Dosen<br />

bzw. Fässer abgefüllt.<br />

Die Verkostung des Bieres gehört<br />

hier zum Beruf. Schließlich<br />

müssen Geschmack, Farbe und<br />

Schaumbildung stimmen, denn<br />

Laboruntersuchungen allein<br />

können nicht feststellen, ob das<br />

Bier auch so schmeckt, wie es<br />

schmecken soll.<br />

Sowohl bei der Herstellung<br />

von Bier als auch bei jener von<br />

Fruchtsäften und Limonaden<br />

arbeiten Brau- und GetränketechnikerInnen<br />

an der Auswahl<br />

und Prüfung der Rohstoffe mit.<br />

Sie kontrollieren, ob die Produkte<br />

einwandfrei sind und<br />

lagern sie fachgerecht. Sie bedienen<br />

die Anlagen zur Saftgewinnung<br />

(Mühlen, Passiermaschinen,<br />

Pressen), besorgen die<br />

Filtration und Haltbarmachung<br />

der Getränke und deren Abfüllung<br />

in Fässer, Flaschen, Dosen,<br />

Tetrapacks und andere Getränkeverpackungen.<br />

Brau- und GetränketechnikerInnen<br />

sind auch an der Verbreitung<br />

der Getränke beteiligt:<br />

Sie beraten KundInnen<br />

z. B. im Gastronomiebereich<br />

und installieren und prüfen<br />

Schankanlagen.<br />

Lehrlingsentschädigung:<br />

Brauereien:<br />

1. Lj. € 962, - 2. Lj. € 1.236,-<br />

3. Lj. € 1.786,- 4. Lj. € 1.786,-<br />

gültig seit 01.09.2017<br />

Alkoholfreie Erfrischungstegtränkeindustrie<br />

1. Lj. € 772,- 2. Lj. € 993,-<br />

3. Lj. € 1.434,- 4. Lj. €1.544,-<br />

gültig seit 01.12.2017<br />

Fruchtsaftindustrie:<br />

1. Lj. € 695,- 2. Lj. € 894 ,-<br />

3.Lj. € 1.291,- 4. Lj. €1.390,-<br />

gültig seit 01.02.<strong>2018</strong><br />

20 21


Allgemeine Tipps für<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

Bestandteile<br />

Diese Bestandteile müssen in die Bewerbungsmappe geheftet werden.<br />

• Anschreiben (mit Unterschrift und aktuellem Datum)<br />

• Lebenslauf (mit Unterschrift und aktuellem Datum) mit Lichtbild<br />

• Zeugnisse<br />

Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen<br />

1. Bewerbungsschreiben (lose beigelegt!)<br />

2. Deckblatt mit Lichtbild (wahlweise)<br />

3. Lebenslauf (mit Lichtbild, wenn kein Deckblatt vorhanden ist)<br />

4. Referenzen (wenn vorhanden)<br />

Vorn in die Mappe wird das Anschreiben lose hineingelegt. Das hat rechtliche Gründe, da das Bewerbungsschreiben<br />

dem Unternehmen und die Bewerbungsmappe mit Inhalt dir gehört. Bei aufwendigeren Bewerbungsmappen<br />

gibt es auch ein Klarsichtfenster, in welches man den „Brief “ steckt.<br />

Auf was sollte geachtet werden?<br />

• Vermeide doppelseitig bedruckte Unterlagen!Unternehmen verwenden i.d.R. den Einzelblatteinzug, um<br />

Ihre Bewerbungsunterlagen zu vervielfältigen. Daher könnten auf der Rückseite angebrachte Informationen<br />

verloren gehen.<br />

• Zeugnisse nie im Original beilegen!<br />

Kopien genügen und müssen nicht beglaubigt werden. Die Kopien der Zeugnisse und Arbeitsproben müssen<br />

beste Qualität aufweisen!<br />

• Unterlagen nur einmal verwenden!<br />

Ein geschultes Auge sieht das sofort!<br />

• Normaler Postweg!<br />

Versende deine Bewerbungsmappe auf dem ganz normalen Postweg.<br />

Nicht als Express oder Einschreiben!<br />

• Keine Antwort?<br />

Nach Absenden der Bewerbungsunterlagen kann man nach drei Wochen telefonisch nachfragen. Wurde<br />

allerdings in der entsprechen-den Stellenanzeige darum gebeten, Rückfragen zu unterlassen, sollte man das<br />

respektieren. Nach über einem Monat kann man aber auch in diesen Fällen nachfragen.<br />

22 23


DachdeckerIn/SpenglerIn (Doppelberuf)<br />

Lehrzeit 3 - 4 Jahre<br />

Meist wird der Beruf als Doppelberuf,<br />

Dachdecker-Spengler<br />

ausgebildet. Da die Spenglerarbeiten,<br />

wie Dachrinnen montieren,<br />

Kamineinfassungen usw.<br />

zu diesem Aufgabenbereich<br />

gehören.<br />

Erforderlich sind gute Handfertigkeit,<br />

Freude an der Arbeit<br />

im Freien, gute Gesundheit,<br />

Schwindelfreiheit, Teamfähigkeit,<br />

rasche, selbständige<br />

Arbeitsweise, Freude an der<br />

Metallverarbeitung ebenso wie<br />

räumliches Vorstellungsvermögen.<br />

Wusstest du, dass es eine Vielzahl<br />

von Dachformen gibt und<br />

daher die schützende Funktion<br />

eines Daches genauso gefragt<br />

ist, wie eine attraktive Optik:<br />

Flachdach, Walmdach, Pult<br />

dach, Satteldach, Krüppelwalmdach,<br />

Schleppdach, Bogendach<br />

usw. und dann sind<br />

da noch die Gauben und Giebel<br />

und viele verschiede Materialien,<br />

die beim Dacheindecken<br />

verwendet werden. Tondächer,<br />

Betonstein, Blechdach,<br />

Foliendächer, Schindel usw.<br />

Dachdecker/innen sind nicht<br />

nur hoch oben gefragt. Zwar<br />

sind sie für das Eindecken (z. B.<br />

mit Dachziegel, Dachschiefer,<br />

Betondachsteinen) und Reparieren<br />

von Dächern zuständig,<br />

aber sie haben auch unter dem<br />

Dach zu tun, wenn sie Wärmedämmungen<br />

und Fassadenverkleidungen<br />

montieren.<br />

Auch die Montage von Sonnenkollektoren<br />

gehört zum Aufgabengebiet<br />

von Dachdecker/<br />

innen.Ob Dachziegel, Dachschiefer<br />

oder ein anderes Material<br />

verwendet wird, ist oft<br />

Trendsache. Man muss in stilistischen<br />

Fragen so sicher sein<br />

wie in der Praxis des Schweißens,<br />

Schneidens etc. Auch die<br />

Montage der Schneefangnasen<br />

und Blitzschutzanlagen gehört<br />

meist zum Aufgabengebiet des<br />

Dachdeckers und Spenglers<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Dachdeckergewerbe:<br />

1. Lj. € 837, 2. Lj. € 1.046,-<br />

3. Lj. € 1.256,- 4. Lj. € 1.461,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

SpenglerIn<br />

SpenglerInnen fertigen und<br />

montieren in erster Linie Blechteile<br />

für Dächer, Fassaden,<br />

Dachrinnen, Gesimse, Schornsteine,<br />

Lüftungen, Heizungen<br />

etc. und stellen auch Produkte<br />

für Haushalt, Gewerbe<br />

und Industrie her (z.B. Verbindungsrohre,<br />

Behälter, Kessel)<br />

Dabei bearbeiten sie Metallbleche<br />

meist aus Zink, Aluminium,<br />

Kupfer und Eisen Mithilfe<br />

von Abkantmaschinen,<br />

Schweiß-, Löt-, Niet- und Fräsmaschinen<br />

sowie mit Handwerkzeuge<br />

wie z. B. Blechscheren,<br />

Zangen und Klemmen.<br />

Neben der Montage führen<br />

sie Instandhaltungs-, Reparatur-<br />

und Abdichtungsarbeiten<br />

aus Bitumen, PVC –Folie und<br />

Flüssigkunststoffe durch. Sie<br />

verlegen sämtliche Wärmedämmungen<br />

im Dachbereich<br />

und montieren auch Absturzsicherungen,<br />

Schneeschutzsicherungen,<br />

Lichtkuppeln<br />

und Dachfenster. Sie erstellen<br />

und montieren Blitzschutzanlagen<br />

und beraten und<br />

informieren ihre KundInnen.<br />

Spenglereibetriebe sind in<br />

der Regel auf die Bereiche<br />

Bauspenglerei, Lüftungsspenglerei<br />

oder Galanteriespenglerei<br />

(herstellen und verarbeiten von<br />

Kunstgegenstände aus Metall<br />

für das Baugewerbe als auch<br />

Handelswaren) spezialisiert.<br />

SpenglerInnen arbeiten in<br />

Werkstätten und auf Baustellen<br />

im Team mit BerufskollegInnen,<br />

Vorgesetzten<br />

und verschiedenen<br />

Fach- und Hilfskräften zusammen.<br />

Wesentliche<br />

Grundvoraussetzungen<br />

sind<br />

Schwindelfreiheit, handwerkliches<br />

Geschick und räumliches<br />

Vorstellungsvermögen.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Spenglergewerbe:<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

24 25


Die Geschichte des Handels!<br />

Lange bevor die Welt von<br />

den großen Entdeckern wie<br />

Kolumbus oder Da Gama<br />

vermessen wurde, waren es<br />

Kaufleute und Händler, die<br />

sich in unbekannte Regionen<br />

vorwagten. Sie waren wagemutige<br />

Abenteurer, Entdecker<br />

und Forscher und sind es in<br />

gewissem Sinne mit ihren<br />

neuen und spannenden Handelsideen<br />

noch heute.<br />

Der früheste belegte Handel<br />

ist über 140.000 Jahre alt.<br />

Schon für diese urgeschichtliche<br />

Zeit wurde der Handel mit<br />

Klingen, Steinbeilen, Kupfer,<br />

Zinn, Bronze und Eisen, mit<br />

Salz, Bernstein, Pelzen und<br />

Textilien über hunderte von<br />

Kilometern Entfernung belegt.<br />

Als eine der berühmtesten<br />

Handelsexpeditionen im alten<br />

Ägypten gilt Hatschepsut‘s<br />

(altägyptische Königin - Pharao)<br />

Expedition nach Punt.<br />

Die farbenprächtige Darstellung<br />

dieser Expedition in<br />

ihrem Totentempel belegt,<br />

dass damals die wichtigsten<br />

aus Punt eingeführten Güter<br />

Weihrauch und Ebenholz waren.<br />

Gehandelt wurde vom<br />

Anbeginn der Menschheit.<br />

Im Zuge der Entstehung von<br />

Häuptlingsreichen und Staaten<br />

sowie dem technischen<br />

Fortschritt, insbesondere der<br />

Entstehung der Landwirtschaft,<br />

formierte sich zuerst<br />

der regionale Handel. Mit der<br />

Entstehung von Hochkulturen<br />

dehnten sich die Handelsbeziehungen<br />

immer weiter aus.<br />

Zuerst wurden vorwiegend<br />

Luxusgegenstände ausgetauscht,<br />

später fanden aber<br />

auch immer mehr Waren des<br />

alltäglichen Lebens den Weg<br />

über tausende von Kilometern<br />

zu ihren neuen Besitzern.<br />

Selbst in Europa ist bereits für<br />

die Bronzezeit ein Tauschhandel<br />

nachgewiesen. Bekannte<br />

Beispiele für frühgeschichtliche<br />

Handelswege sind die<br />

Bernsteinstraße oder die Seidenstraße.<br />

Neben dem Binnenhandel<br />

bestanden aber<br />

auch schon seit alters her intensive<br />

Handelsbeziehungen<br />

zu Wasser. Eine der bekanntesten<br />

frühen Handelsnationen<br />

waren die Phönizier. Später<br />

beherrschen die Händler<br />

Venedigs das Mittelmeer.<br />

Eine kleine Revolution brachte<br />

das Römische Reich für die<br />

Händler mit sich - befestigte<br />

Straßen. Diese brachten zum<br />

Teil eine erhebliche Erleichterung<br />

für die fahrenden Kaufleute<br />

mit sich. Außerdem entstanden<br />

entlang der Straßen<br />

unzählige Warenumschlagsund<br />

Handelsplätze.<br />

Teile eines antiken Einkaufszentrums,<br />

im wahrsten Sinne<br />

des Wortes, kann man heute<br />

noch in Rom besichtigen. In<br />

der von Kaiser Trajan Anfang<br />

des 2. Jahrhunderts errichte<br />

ten Anlage erkennt man noch<br />

immer die Vielzahl an kleinen<br />

Ladenlokalen.<br />

Erst im Mittelalter strukturierte<br />

sich wieder ein regionaler<br />

und lokaler Handel heraus,<br />

der dank seines ständischen<br />

Aufbaues und des jahrhundertelang<br />

in Kaufmannsfamilien<br />

tradierten Wissens auch maßgeblich<br />

an der Ausdehnung der<br />

Städte beteiligt war.<br />

Die gesellschaftliche Bedeutung<br />

des Handels war schon<br />

immer äußerst vielgestaltig.<br />

Sie reichte von der frühen<br />

Pflege des (kaufmännischen)<br />

Bildungswesens über die Mehrung<br />

des allgemeinen Wohlstands<br />

bis zur Normung von<br />

Rechtsregeln und des Zahlungsverkehrs.<br />

Die Fernkaufleute<br />

brachten auch Wissen<br />

aus fremden Ländern mit in<br />

die Heimat und waren dadurch<br />

maßgeblich an der Verbreitung<br />

des Fortschrittes und der<br />

Aufklärung beteiligt. Nicht zu<br />

unwesentlichen Teilen wurde<br />

auch die Kunst und Architektur<br />

von den Kaufleuten beeinflusst<br />

und gefördert. Kaufmannsfamilien,<br />

wie zum Beispiel den<br />

Medici aus Florenz, verdanken<br />

wir die Schaffung unzähliger<br />

Meisterwerke von weltberühmten<br />

Künstlern und die Gründung<br />

von zum Teil noch heute<br />

bestehenden und ihresgleichen<br />

suchenden Kunstsammlungen.<br />

Diesen sogenannten Commercienfamilien<br />

schulden wir<br />

es auch, dass wir heute nicht<br />

mehr im finstersten Mittelalter<br />

stecken.<br />

26 27


DIE LEHRE IM HANDEL<br />

Während in frühen primitiven<br />

Gesellschaften der<br />

Tausch von Ware gegen Ware<br />

(Tauschhandel, Naturaltausch)<br />

stattfand, kennen die<br />

entwickelten modernen Geldwirtschaften<br />

nur noch den<br />

Handel in der Form des Ankaufs<br />

und Verkaufs von Ware<br />

gegen Geld (Handelsgeschäft).<br />

Leben mehr als jedes andere<br />

Berufsbild. Ohne Handel würden<br />

wir nicht in dieser modernen<br />

Gesellschaft leben wie<br />

den unmittelbaren Zugang zu<br />

Konsumgütern aus allen Kulturkreisen<br />

und Herrenländern.<br />

So bringt es der Werbeslogan<br />

eines Warenhauskonzerns<br />

auf den Punkt; “die Welt bei<br />

uns zu Gast“.<br />

● Buch- und Medienwirtschaft<br />

● Allgemeiner Einzelhandel<br />

● Baustoffhandel<br />

● Einrichtungsberatung<br />

● Eisen- und Hartwaren<br />

● Elektro-Elektronikberatung<br />

● Feinkostfachverkauf<br />

● Gartencenter<br />

● Kraftfahrzeuge und Ersatzteile<br />

● Lebensmittelhandel<br />

● Parfümerie<br />

● Schuhe<br />

● Sportartikel<br />

● Telekommunikation<br />

● Textilhandel<br />

● Uhren- und Juwelenberatung<br />

● Großhandel<br />

Quasi eine frühe Form des<br />

Geldgeschäftes ist aus Afrika<br />

sowie Ost- und Südindien<br />

belegt. Dort zahlten die Menschen<br />

vor über 7000 Jahren<br />

mit Kaurimuschel.<br />

Der Begriff Handel taucht<br />

zwar schon im 15. Jh. auf, tritt<br />

jedoch bis zum Ende des 18.<br />

Jh. hinter anderen Begriffen<br />

wie Kaufmannschaft, Handlung,<br />

Commercien oder Kommerz<br />

zurück. Nach wie vor<br />

prägt der Handel unser aller<br />

wir sie kennen. Mehr denn<br />

je ermöglicht uns der Handel<br />

28 29


Einzelhandel Baustoffe<br />

Einzelhandel Baustoffe<br />

Einzelhandel - Baustoffe<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Einzelhandelskaufleute im Bereich<br />

Baustoffhandel verkaufen<br />

Waren und beraten die KundInnen.<br />

Sie kennen das Baustoffhandel-Sortiment<br />

und wissen<br />

über dessen fachgerechte<br />

Verwendung bzw. den fachgerechten<br />

Einsatz (Hochbau,<br />

Tiefbau, Ausbau) sowie<br />

die Umweltverträglichkeit<br />

Bescheid.<br />

Einzelhandelskaufleute im<br />

Baustoffhandel bestellen<br />

Waren nach, übernehmen<br />

die Lieferungen und sorgen<br />

für die fachgerechte<br />

Lagerung. Sie arbeiten<br />

gemeinsam mit ihren KollegInnen<br />

in Baustoffeinzelhandelsbetrieben<br />

oder in<br />

Baustoffmärkten.<br />

Arbeitsumfeld/Arbeitsorte von<br />

Einzelhandeskaufleuten im<br />

Bereich Baustoffhandel sind in<br />

den verschiedenen Fachabteilungen<br />

von Bau- und Heimwerkermärkten<br />

(z. B. Holz, Farben,<br />

Tapeten und Teppiche, Sanitär<br />

und Heizung, Werkzeug und<br />

Maschinen, Eisenwaren, Garten<br />

sowie Elektroinstallation<br />

und Lampen). Sie arbeiten mit<br />

ihren KollegInnen und haben<br />

Kontakt zu ihren KundInnen,<br />

LieferantInnen sowie zu Fachkräften<br />

aus anderen Abteilungen,<br />

wie z. B. Lagerhaltung<br />

oder Rechnungswesen.<br />

Die wichtigsten Tätigkeiten und<br />

Aufgabenbereiche:<br />

Bedarf für die Warenbeschaffung<br />

und Durchführung der<br />

Warenbestellungen ermitteln.<br />

Warenlieferungen überwachen<br />

und administrativ bearbeiten,<br />

Waren übernehmen, kontrollieren,<br />

lagern und pflegen<br />

betriebliches Warensortiment<br />

vorbereiten, bereitstellen und<br />

verkaufsgerecht präsentieren,<br />

Baupläne im Hinblick auf die<br />

fachgerechte Mengenübermittlung<br />

und Verwendung von<br />

Baustoffen lesen, über die Eigenschaften<br />

und Einsatzmöglichkeiten<br />

von Baustoffen, Bauhilfsstoffen<br />

sowie über die für<br />

die Bearbeitung und Verarbeitung<br />

erforderlichen Werkzeuge<br />

und Kleinmaschinen beraten.<br />

Weiters über die bei der Verwendung<br />

von Baustoffen wesentlichen<br />

Rechtsvorschriften<br />

beraten, Serviceleistungen anbieten,<br />

Verkaufsgespräche führen,<br />

Bestellungen und Aufträge<br />

entgegennehmen und abwickeln.<br />

Ebenso werden Rechnungslegung,<br />

Zahlungsverkehr<br />

und Reklamationen behandelt.<br />

Einzelhandelskaufleute im<br />

Baustoffhandel verwenden<br />

für ihre Arbeit spezielle<br />

Kassen-, Bestell- und Lagersysteme,<br />

die durch spezielle<br />

Computersoftware gesteuert<br />

werden (Bestell- und Abrechnungssysteme).<br />

Auch der Internethandel gehört<br />

für viele Einzelhandelskaufleute<br />

mittlerweile zum<br />

Arbeitsalltag, d. h. viele Bestellungen<br />

werden bereits über<br />

das Internet durchgeführt. Wie<br />

in allen Handels- und Dienstleistungsbereichen<br />

müssen sie<br />

auch jederzeit für ihre KundInnen<br />

erreichbar sein, dazu ist<br />

ein sicherer Umgang mit Telefon,<br />

E-Mail, Fax etc. besonders<br />

wichtig.<br />

Lehrlingsentschädigung: gültig<br />

ab 1.1.<strong>2018</strong><br />

alle Bundesländer<br />

1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />

3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />

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Einzelhandel - Lebensmittel<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Einzelhandelskaufleute führen<br />

in Einzelhandelsbetrieben<br />

(Fachgeschäften, Großkaufhäusern,<br />

Supermärkten, Einkaufszentren)<br />

den Einkauf, die<br />

Lagerung und den Verkauf von<br />

Waren sowie die damit verbundenen<br />

kaufmännisch-administrativen<br />

Tätigkeiten (Bürotätigkeiten)<br />

durch. Der Schwerpunkt<br />

ihrer Tätigkeit ist der Verkauf<br />

von Waren (z.B. Nahrungs- und<br />

Genussmittel).<br />

Im Einkauf ermitteln die Einzelhandelskaufleute<br />

anhand des<br />

Lagerbestandes und entsprechend<br />

der Kundennachfrage<br />

den Warenbedarf des Betriebes.<br />

Sie wählen Waren aus den<br />

Angeboten von Zentralen (bei<br />

Einzelhandelsbetrieben mit<br />

mehreren Filialen), Großhändlern<br />

bzw. Erzeugern und führen<br />

die Bestellung durch. In größeren<br />

Betrieben führen die Einzelhandelskaufleute<br />

mit Hilfe der<br />

elektronischen Datenverarbeitung<br />

(EDV) die Ermittlung des<br />

Warenbedarfs, die Bestellung<br />

und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />

durch.<br />

Die Einführung von integrierten<br />

Warenwirtschaftssystemen<br />

(mittels EDV) ermöglicht die<br />

automatische Nachbestellung<br />

von Waren. Die Einzelhandelskaufleute<br />

lesen die Artikelnummern,<br />

die in Form von maschinenlesbaren<br />

Strichcodes auf<br />

den Erzeugnissen angebracht<br />

sind, mit einem Lesegerät<br />

(„Scanner“) an der Kasse ein.<br />

Dabei werden neben der automatischen<br />

Abrechnung die<br />

Lagerbestandsveränderungen<br />

erfasst.<br />

Bei der Einkaufsplanung berücksichtigen<br />

sie aktuelle<br />

Trends, saisonale und regionale<br />

Erfordernisse sowie die<br />

Verkaufsschwerpunkte des Betriebes.<br />

Bei der Warenübernahme kontrollieren<br />

die Einzelhandelskaufleute,<br />

ob Bestellung und<br />

Lieferung hinsichtlich Menge,<br />

Qualität und Preis übereinstimmen.<br />

Über eventuelle Mängel<br />

der Waren oder Transportschäden<br />

verständigen sie die<br />

Lieferanten schriftlich durch<br />

eine sogenannte „Mängelrüge“,<br />

in der sie je nach Vertragsbedingungen<br />

und Ausmaß des<br />

Schadens eine Herabsetzung<br />

des Kaufpreises, den Umtausch<br />

bzw. die Rücknahme der Ware<br />

oder Schadenersatz fordern.<br />

Tätigkeiten und Aufgabenbereiche:<br />

Bedarf für die Warenbeschaffung<br />

und Durchführung der<br />

Warenbestellungen ermitteln.<br />

Wareneingänge wie Lebensund<br />

Genussmittel auf Qualität,<br />

Haltbarkeit, Frische und Aussehen<br />

kontrollieren.<br />

Warenlieferungen koordinieren<br />

und administrativ bearbeiten<br />

(Protokolle, Listen führen).<br />

Waren übernehmen, kontrollieren,<br />

lagern und pflegen.<br />

Betriebliches Warensortiment<br />

vorbereiten und verkaufsgerecht<br />

präsentieren, Aktionen<br />

und Sonderangebote platzieren,<br />

Feinkostprodukte arrangieren.<br />

Lehrlingsentschädigung: gültig<br />

ab 1.1.<strong>2018</strong><br />

alle Bundesländer<br />

1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />

3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />

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Interview mit Lehrling Renate Vollgger<br />

Lehrberuf: Einzelhandelskauffrau mit dem Schwerpunkt Baustoffe<br />

3. Lehrjahr<br />

Frage:<br />

Darf ich dich bitten, dich und deinen Lehrberuf<br />

kurz vorzustellen?<br />

Meiner Familie habe ich natürlich von meinen<br />

Plänen erzählt und sie haben mich auch sofort<br />

bei meinem Vorhaben unterstützt.<br />

Ich bin Renate Vollgger, 19 Jahre alt und im<br />

dritten Lehrjahr zur Einzelhandelskauffrau<br />

mit dem Schwerpunkt Baustoffe bei der Firma<br />

Würth-Hochenburger im Baumarkt Innsbruck.<br />

Mit Freude am Umgang mit Menschen und ein<br />

wenig technischem Verständnis, lernt man als<br />

Lehrling bei Würth-Hochenburger eigentlich<br />

von Grund auf wie ein Haus und dessen Innenbereiche<br />

gebaut, gestaltet und verändert werden<br />

können.<br />

Frage:<br />

Was hat dich dazu bewogen den Lehrberuf<br />

Einzelhandelskauffrau mit dem Schwerpunkt<br />

Baustoffe zu ergreifen?<br />

Da ich aus einem landwirtschaftlichen Haushalt<br />

stamme, liegt mir das Verständnis für Baumaterialen<br />

einfach im Blut und dies wollte ich<br />

auch in meinem Berufsleben nutzen.<br />

Frage:<br />

Wie hast du dich über den Lehrberuf informiert?<br />

Hast du davor mit deiner Familie gesprochen<br />

und ihre Meinung in deine Entscheidung einfließen<br />

lassen?<br />

Ich habe mich direkt an den Marktleiter bei<br />

Würth-Hochenburger gewandt und ihm meine<br />

Fragen gestellt. Diese wurden mir so gut<br />

beantwortet, dass gleich klar war, hier möchte<br />

ich meine Lehre machen.<br />

Frage:<br />

Welche Aufgaben erledigst du bei<br />

Würth-Hochenburger?<br />

Hauptsächlich stehe ich natürlich unseren Kunden<br />

mit Rat und Tat zur Seite, wenn Fragen<br />

auftauchen oder Informationen gewünscht<br />

sind. Aber natürlich gehört das Bestellen, Einräumen<br />

und das Präsentieren der Ware auch<br />

zu meinen Aufgaben. Die Regale und Produkte<br />

für den Kunden ordentlich und sauber zu halten,<br />

dafür muss immer Zeit sein.<br />

Frage:<br />

Was ist das „Coolste“ an deiner Lehre bei<br />

Würth-Hochenburger?<br />

Es gibt viele „coole“ Aspekte warum ich hier<br />

gerne arbeite, aber ich glaube am „coolsten“<br />

ist, dass WIR Lehrlinge für unsere sehr gute<br />

Arbeit auch immer verschiedene Belohnungen<br />

erhalten. Sei es das Lob des Ausbilders<br />

und Vorgesetzten, die guten Erfolge in der Berufsschule<br />

oder auch in der praktischen Leistung.<br />

Wenn man sich Mühe gibt, wird das von<br />

Würth-Hochenburger immer honoriert und dafür<br />

erhalten wir auch Prämien.<br />

Das Allerbeste für mich ist aber die Möglichkeit<br />

eines Auslandspraktikums, wo man nicht nur<br />

beruflich, sondern auch menschlich, sehr viele<br />

neue Erfahrungen sammeln kann.<br />

Frage:<br />

Wie findest du die Berufsschule?<br />

Im Großen und Ganzen sehr interessant, da<br />

man in der Berufsschule vieles lernt das man<br />

im Betrieb umsetzen kann. Durch den Zusatztag<br />

in der Berufsschule arbeiten wir mit den<br />

Materialien, die wir verkaufen und können das<br />

Gelernte gleich praktisch umsetzen. Somit wird<br />

der Unterricht abwechslungsreicher und das<br />

Gelernte bleibt besser im Gedächtnis.<br />

Mit dem Zusatztag erlangen wir auch das Zertifikat<br />

„Zertifizierter Bauproduktefachberater“.<br />

Frage:<br />

Wie hat sich dein Leben durch die Lehre bei<br />

WH verändert?<br />

Ich glaube man wird mit einer Lehre und der<br />

großen Verantwortung schneller erwachsen<br />

und geht mit den Dingen anders um als früher.<br />

Man wird pflichtbewusster und achtsamer.<br />

Durch den Kontakt mit vielen unterschiedlichen<br />

Menschen ist mir bewusst geworden, dass jeder<br />

anders ist und man auf die Menschen unterschiedlich<br />

eingehen muss.<br />

Frage:<br />

War deine Entscheidung für Würth-Hochenburger<br />

und den Lehrberuf rückblickend die<br />

richtige Entscheidung?<br />

Rückblickend würde ich sagen, dass ich mich<br />

definitiv für den tollsten Beruf entschieden und<br />

vor allem die richtige Firma für mich und meine<br />

Interessen gefunden habe. Ich wünsche mir,<br />

dass noch mehr Lehrlinge Spaß und Freude an<br />

Baustoffen finden und bei uns ihre Lehre starten.<br />

Danke für das Gespräch!<br />

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Einzelhandelskaufmann/frau - Gartencenter<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Die Ausbildung zur/zum Einzelhandelskauffrau/-mann<br />

mit<br />

Schwerpunkt Gartencenter ist<br />

eine Mischung aus einer kaufmännischen<br />

und gärtnerischen<br />

Ausbildung.<br />

Einzelhandelskaufleute im<br />

Schwerpunkt Gartencenter<br />

verkaufen Gartenpflanzen und<br />

deren Zubehör (Pflanzensamen,<br />

Düngemittel, Erde) sowie<br />

Gartengeräte und Gartenziergegenstände.<br />

Sie beraten<br />

die KundInnen über die<br />

Verwendung, Eigenschaften<br />

und Pflegebedingungen ihrer<br />

Produkte. Außerdem sorgen<br />

sie für eine fachgerechte Pflege<br />

und Lagerung der Blumen<br />

und Pflanzen in den Verkaufsflächen<br />

und Lagerräumen.<br />

Sie gestalten und dekorieren<br />

die Regale und Verkaufsabteilungen<br />

ansprechend und<br />

übersichtlich. Im kaufmännisch-administrativen<br />

Bereich<br />

stellen sie Rechnungen aus und<br />

kassieren die Rechnungsbeträge,<br />

führen buchhalterische Aufzeichnungen<br />

und Dokumente<br />

und wickeln den Schrift- und<br />

Telefonverkehr mit LieferantInnen<br />

ab.<br />

Sie arbeiten im Team und stehen<br />

im direkten Kontakt mit<br />

KundInnen und LieferantInnen.<br />

Die wichtigsten Aufgaben im<br />

Überblick:<br />

◊ KundInnen beraten und Ver<br />

kaufsgespräche führen.<br />

◊ KundInnen über Verwendung,<br />

Eigenschaften und Pflegebedingungen<br />

von Pflanzen informieren.<br />

◊ Blumen und Pflanzen fachgerecht<br />

behandeln, pflegen und<br />

lagern.<br />

◊ Warenangebot gestalten und<br />

verkaufsgerecht präsentieren,<br />

einfache Dekorationsabeiten<br />

durchführen.<br />

◊ Waren bestellen, Lieferungen<br />

überwachen und das Lager betreuen.<br />

◊ Waren annehmen, kontrollieren,<br />

lagern und präsentieren.<br />

◊ Rechnungen erstellen und<br />

Zahlungsverkehr abwickeln.<br />

◊ bei der betrieblichen Buchführung,<br />

Kostenrechnung und<br />

Inventur mitarbeiten.<br />

◊ bei Preiskalkulationen, Werbemaßnahmen<br />

und Aktionen<br />

mitarbeiten.<br />

Einzelhandelskaufleute im<br />

Schwerpunkt Gartencenter sind<br />

vor allem in Handelsmärkten<br />

für Blumen und Gartenartikel<br />

oder in speziellen Gartenabteilungen<br />

großer Einkaufscenter<br />

beschäftigt,<br />

aber auch in Gartenbaubetrieben,<br />

die direkt<br />

an Endverbraucher<br />

verkaufen. Sie arbeiten<br />

mit BerufskollegInnen,<br />

MitarbeiterInnen aus<br />

anderen Abteilungen<br />

und Hilfskräften zusammen<br />

(siehe z.B. LagerarbeiterIn,<br />

MagazineurIn).<br />

Lehrlingsentschädigung: gültig<br />

ab 1.1.<strong>2018</strong><br />

alle Bundesländer<br />

1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />

3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />

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Einzelhandel Telekommunikation<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Einzelhandelskaufleute im Bereich<br />

Telekommunikation verkaufen<br />

Telefone, Mobiltelefone,<br />

Internetprodukte usw. und beraten<br />

ihre KundInnen. Sie bestellen<br />

die Waren, übernehmen<br />

die Lieferungen und sorgen für<br />

eine fachgerechte Lagerung.<br />

Sie planen verkaufsfördernde<br />

Maßnahmen (z. B. Werbung<br />

oder Preisausschreiben) und<br />

führen diese durch.<br />

Einzelhandelskaufleute im<br />

Bereich Telekommunikation<br />

vertreiben verschiedenste Waren<br />

und Dienstleistungen im<br />

Bereich Telekommunikation, z.<br />

B. Telefone und Mobiltelefone,<br />

Router und Modems, Alarmanlagen,<br />

Faxgeräte oder Telefonanlagen<br />

für den betrieblichen<br />

Bereich.<br />

Sie präsentieren und verkaufen<br />

die Produkte und beraten ihre<br />

KundInnen. Sie sind auch für<br />

die Warenbestellung, die Warenannahme<br />

und die Warenlagerung<br />

zuständig. Außerdem<br />

planen und realisieren sie verkaufsfördernde<br />

Maßnahmen.<br />

Darüber hinaus können sie<br />

aber auch entsprechende betriebswirtschaftliche<br />

Aufgaben<br />

im Personal- und Rechnungswesen<br />

übernehmen.<br />

Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit<br />

ist der Verkauf von Waren an<br />

die EndabnehmerInnen (Privatund<br />

Firmenkunden). Im Einkauf<br />

ermitteln die Einzelhandelskaufleute<br />

den Warenbedarf des<br />

Betriebes anhand des Lagerbestandes<br />

und entsprechend<br />

der Nachfrage. Bei der Warenübernahme<br />

kontrollieren sie,<br />

ob Bestellung und Lieferung<br />

hinsichtlich Menge, Qualität<br />

und Preis übereinstimmen. Bei<br />

etwaigen Mängeln der Waren<br />

oder bei durch den Transport<br />

verursachten Schäden verständigen<br />

sie die LieferantInnen.<br />

Anschließend nehmen sie<br />

die gelieferten Waren in die<br />

EDV-gestützte Lagerbuchhaltung<br />

auf, indem sie die entsprechenden<br />

Kenndaten der Waren<br />

in den Computer eingegeben.<br />

Bevor die Waren zum Verkauf<br />

angeboten werden, sind die<br />

Verkaufspreise auszuzeichnen.<br />

Die Preisauszeichnung erfolgt<br />

im Lager oder beim Einschlichten<br />

der Waren in Verkaufsregale<br />

bzw. beim Aufstellen im Verkaufsraum.<br />

Beim Verkauf steht<br />

die Beratung der KundInnen<br />

bzw. das Verkaufsgespräch im<br />

Vordergrund.<br />

Im Bereich der Telekommunikation<br />

beraten die Einzelhandelskaufleute<br />

über verschiedene<br />

Tarife der jeweiligen Anbieter<br />

und führen die Anmeldungen<br />

zu den gewünschten Telekomnetzen<br />

durch und nehmen<br />

diverse Serviceleistungen vor<br />

(z. B. Rufnummernmitnahme,<br />

SIM-Karten tauschen, Sperren<br />

und Annahme von Reparaturen).<br />

Sie kassieren den Kaufpreis<br />

und stellen Rechnungen<br />

und Verträge aus.<br />

Einzelhandelskaufleute im<br />

Bereich Telekommunikation<br />

arbeiten in Verkaufs- und Büroräumen<br />

von Einzelhandelsgeschäften,<br />

in Filialen des<br />

Elektro- und Elektronikhandels<br />

und häufig in Verkaufsniederlassungen<br />

der einzelnen Telekom-Anbieter.<br />

Lehrlingsentschädigung: gültig<br />

ab 1.1.<strong>2018</strong><br />

alle Bundesländer<br />

1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />

3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />

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Auch wenn das Gerücht kursiert,<br />

dass Frauen und die Technik nicht<br />

zusammenpassen, so stimmt das<br />

schon lange nicht mehr.<br />

Mädchen und Technik<br />

Die moderne Arbeitswelt hat für<br />

Mädchen sehr viel zu bieten! Handwerkliche<br />

und technische Berufe<br />

stellen heute keine so außergewöhnliche<br />

körperliche Belastung<br />

mehr dar wie früher. Häufig wird mit<br />

dem Computer oder mit modernen<br />

Maschinen und Geräten gearbeitet,<br />

die körperlich sehr anspruchsvollen<br />

Tätigkeiten sind meist auf ein Minimum<br />

reduziert.<br />

Technische Berufe sind außerdem<br />

oft besser bezahlt und bieten vielfältigere<br />

Aufstiegschancen. Interessierte<br />

Mädchen sollten deshalb auf<br />

jeden Fall den Mut aufbringen sich<br />

für einen technischen Beruf zu entscheiden!<br />

Bis jetzt zeigt sich, dass<br />

nach wie vor Wenige den Schritt in<br />

die so genannte männerdominierte<br />

Arbeitswelt wagen.<br />

Immer mehr<br />

Mädchen<br />

interessieren<br />

sich für<br />

technische<br />

Berufe<br />

D as liegt vor allem daran, dass<br />

junge Frauen nicht wissen, was sie<br />

in diesen Berufen machen müssen.<br />

Oftmals sind es Vorurteile, die dazu<br />

führen, dass der “Männerberuf ”<br />

gar nicht ernst bzw. wahrgenommen<br />

wird.<br />

Auch legen Studien nahe, dass die<br />

Crux in der Darstellung dieser Berufe<br />

liegt. Sie spricht Mädchen oft<br />

einfach nicht an. Meist werden die<br />

Jobs sehr technisch dargestellt, die<br />

Vielfältigkeit wird kaum transportiert.<br />

In Werbebroschüren und in<br />

den Berufsinformationsblättern<br />

sind zumeist Männer zu sehen.<br />

Doch den “typisch männlichen” Beruf<br />

gibt es heute nicht mehr. Heute<br />

kann jede Frau jeden Männerberuf<br />

ausüben. Vor allem wenn der demografische<br />

Wandel berücksichtigt<br />

wird, dass vor allem der Fachkräftemangel<br />

immer extremer wird, können<br />

sich Frauen mit einer “außergewöhnlichen”<br />

Ausbildung sicher sein,<br />

relativ schnell in der gewerblich<br />

technischen Branche einen Job zu<br />

finden.<br />

Jene Mädchen aber, die eine Ausbildung<br />

in einem technischen Beruf<br />

absolvieren bzw. abschlossen, sind<br />

meist begeistert, doch wie bei allen<br />

andern Berufen gilt auch hier,<br />

wer heute eine Ausbildung beginnt,<br />

sollte sich informieren, wie es um<br />

die Arbeitsplatzaussichten in einigen<br />

Jahren bestellt sein wird.<br />

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Elektrotechnik -<br />

Automatisierungs- Prozessleittechnik<br />

(Modullehrberuf)<br />

Lehrzeit 3 ,5 - 4 Jahre<br />

Wien/Oberösterreich/Salzburg<br />

Neue Technologien (z. B. Prozessleit-<br />

und Bustechnik, Automatisierung)<br />

und die Forderung<br />

nach immer größerer<br />

Energieeffizienz bei gleichzeitig<br />

höherer Flexibilität stellen<br />

Entwicklungen dar, die ElektrotechnikerInnen<br />

vor immer<br />

neue Herausforderungen<br />

stellen und die Aufgaben und<br />

Tätigkeitsbereiche ständig weiterentwickeln.<br />

Damit werden<br />

ElektrotechnikerInnen immer<br />

mehr zu Allround-TechnikerInnen<br />

der Gebäude-, Anlagen-,<br />

Betriebs-, Kommunikationsund<br />

Energietechnik.<br />

ElektrotechnikerInnen arbeiten<br />

in Betrieben des Elektroinstallationsgewerbes,<br />

in Industriebetrieben<br />

aller Branchen, in<br />

Verkehrsbetrieben und Energieversorgungsunternehmen<br />

sowie für spezielle Wartungsund<br />

Serviceunternehmen. Je<br />

nach Aufgabenbereich arbeiten<br />

sie im Team mit BerufskollegInnen<br />

und Fachkräften der<br />

Energietechnik, Elektronik und<br />

mit Fach- und Hilfskräften auf<br />

Baustellen und haben Kontakt<br />

zu ihren KundInnen.<br />

Im Bereich Prozessleittechnik<br />

und Automatisierung:<br />

Spezielle Mess-, Steuer- und<br />

Regeleinrichtungen, die in<br />

Maschinen und Anlagen der<br />

industriellen Fertigung, z. B.<br />

Fertigungsstraßen, Fördereinrichtungen,<br />

Lüftungs- und<br />

Kühlanlagen eingebaut sind,<br />

montieren, warten und reparieren.<br />

Hydraulische Größen<br />

wie Kraft, Gewicht, Temperatur<br />

und Druck ermittlen, Störungen<br />

beseitigen und im Rahmen<br />

von Service- und Reparaturarbeiten<br />

Verschleißteile und<br />

elektronische Komponenten,<br />

z. B. Chips,<br />

Dioden oder Leiterplatten,<br />

austauschen. Zu den<br />

Aufgaben gehört auch die<br />

Überwachung von teil-<br />

oder vollautomatischen<br />

Produktionsabläufen.<br />

Zu den Aufgaben von ElektrotechnikerInnen<br />

zählt weiters<br />

das Einrichten von Schutzmaßnahmen<br />

zur Verhütung von<br />

Personenschäden und Sachschäden<br />

sowie das Erkennen<br />

von Fehlern, Mängeln und<br />

Störungen durch systematische<br />

Fehlersuche und deren<br />

Eingrenzung, Beseitigung und<br />

Dokumentation. ElektrotechnikerInnen<br />

sind dadurch sowohl<br />

in Betrieben als auch in Haushalten<br />

maßgeblich für die Sicherheit<br />

mitverantwortlich.<br />

2 Jahre Grundmodul<br />

Elektrotechnik + 1,5 Jahre<br />

Hauptmodul<br />

Elektro- und Gebäudetechnik<br />

Energietechnik<br />

Anlagen- und Betriebstechnik<br />

Automatisierungs- und<br />

Prozessleittechnik<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

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Elektrotechnik Elektro- u. Gebäudetechnik<br />

Lehrzeit 3,5 Jahre<br />

3,5 Jahre Grundmodul + ein Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul<br />

+ ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />

Grundmodul Elektrotechnik und eine eineinhalbjährige<br />

Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />

Elektro- und Gebäudetechnik<br />

Energietechnik<br />

Anlagen- und Betriebstechnik<br />

Automatisierungs- und Prozessleittechnik<br />

Vorarlberg<br />

Zusätzlich kann in einem weiteren<br />

halben Ausbildungsjahr<br />

ein zweites Hauptmodul oder<br />

eines der folgenden Spezialmodule<br />

gewählt werden:<br />

Gebäudeleittechnik<br />

Gebäudetechnik-Service<br />

Sicherheitsanlagentechnik<br />

Erneuerbare Energien<br />

Netzwerk- und<br />

Kommunikationstechnik<br />

Eisenbahnelektrotechnik<br />

Eisenbahnsicherungstechnik<br />

Eisenbahnfahrzeugtechnik<br />

Eisenbahntransporttechnik<br />

Eisenbahnfahrzeuginstandhaltungstechnik<br />

Eisenbahnbetriebstechnik<br />

Es sind NICHT alle Haupt- und<br />

Spezialmodule miteinander<br />

kombinierbar.<br />

ElektrotechnikerInnen sind in<br />

unterschiedlichsten Bereichen<br />

in Industrie- und Gewerbebetrieben,<br />

auf Baustellen und in<br />

privaten Haushalten tätig. Sie<br />

planen, montieren, installieren,<br />

warten und reparieren<br />

verschiedenste elektrische und<br />

elektronische Geräte und Anlagen:<br />

Stark- und Schwachstromanlagen,<br />

Steuerungs- und<br />

Regelungsanlagen, Alarmsysteme,<br />

Überwachungssysteme,<br />

elektrische Türen und Tore,<br />

elektrische Gebäudeinstallationen<br />

(Stromleitungen), Elektromaschinen,<br />

Küchen- und<br />

Haushaltsgeräte bis hin zu industriellen<br />

Maschinen,<br />

Anlagen und Energieversorgungsanlagen,<br />

wie z. B. Teile<br />

von Kraftwerken.<br />

Elektrotechnik im Bereich<br />

Elektro- u. Gebäudetechnik<br />

Die Energieversorgungs- und<br />

-verteilungstechnik (z. B. Installation<br />

von Stromleitungen,<br />

Transformatorstationen, Schaltschränken,<br />

Verteilerkästen),<br />

die Signal- und Sicherungstechnik<br />

(z. B. Verkehrssicherungsanlagen),<br />

die Wärmetechnik<br />

(z. B. Heizungsinstallationen),<br />

die Beleuchtungstechnik, die<br />

Schwachstromtechnik und die<br />

Antriebs- und Beförderungstechnik.<br />

ElektroinstallationstechnikerInnen<br />

installieren, warten und<br />

reparieren elektrische Anlagen<br />

und Elektromaschinen, elektrische<br />

Geräte und Stromleitungen,<br />

die der Erzeugung,<br />

Verteilung und Anwendung<br />

von elektrischem Strom dienen.<br />

Diese Anlagen, Maschinen<br />

und Geräte sind meist auf<br />

einen bestimmten<br />

Anwendungsbereich<br />

abgestimmt. ElektroinstallateurInnen<br />

arbeiten meist in<br />

kleinen Teams mit<br />

BerufskollegInnen<br />

auf Baustellen und<br />

bei KundInnen.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

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Elektro und Gebäudetechnik<br />

und ihre Geschichte !<br />

Die ersten Elektroinstallationen wurden seit<br />

etwa 1890 verbreitet und auf Putz verlegt. Sie<br />

bestanden meist aus zwei verdrillten Kabeln, die<br />

im Abstand von etwa einem Meter mit einem<br />

kleinen runden und genuteten keramischen<br />

Kabelträger (Porzellan) befestigt wurden. Der<br />

Kabelträger saß zwischen den zwei Adern, wie<br />

das heute noch bei Freileitungsisolatoren üblich<br />

ist. Die Elektroleitungen selbst waren mit Guttapercha<br />

ummantelte und mit einem Faden umsponnene<br />

oder umflochtene Eisendrähte. Die<br />

Schalter waren aus Messing oder Kupfer und<br />

hatten Gehäuse aus Blech, Keramik oder frühen<br />

Kunststoffen (Bakelit).<br />

Später erfolgte die Verlegung der Leitungen in<br />

gebördeltem, verbleitem Eisenblechrohr (Bergmannrohr)<br />

mit einer Teerpapierisolierung auf<br />

der Innenseite. Passende Blech-Abzweigdosen<br />

besaßen eine ebensolche Innenisolierung und<br />

Klemmsteine mit Schraubklemmen auf Keramikträgern.<br />

Zur Herstellung von großen Biegeradien gab es<br />

spezielle auf den Durchmesser des Rohres abgestimmte<br />

Zangen, mit denen es möglich war,<br />

mehrere aneinandergereihte Knicke mit weniger<br />

als 90° einzubringen, um eine 90°-Abwinkelung<br />

herzustellen.<br />

Enge 90°-Abwinkelungen bestanden aus Winkelhalbschalen,<br />

die montiert wurden, nachdem<br />

die Leitungen eingezogen waren.<br />

Um etwa 1920 kam die Unterputzverlegung auf.<br />

Die Installationsrohre wurden am Ende mit einer<br />

sogenannten Pfeife, vorzugsweise aus weißem,<br />

glattem, abgerundetem Porzellan, unter<br />

dem Putz hervorgeführt - an der Wand war nur<br />

der Keramikkranz sichtbar.<br />

Die Verlegung von Einzeladern in Blechinstallationsrohren<br />

hielt sich bis in die 1950er Jahre. Später<br />

wurden PVC-ummantelte Kupferkabel auf<br />

Putz mit Bakelitschellen oder unter Putz verlegt.<br />

Abzweigdosen waren dennoch oft auf<br />

In Österreich heute nicht mehr denkbar,<br />

eine Leitung in Russland (2014) im Stiegenhaus<br />

einer Fremdenpension:<br />

Putz und bestanden aus Bakelit. Unter Putz wurde<br />

auch Stegleitung mit parallel nebeneinander<br />

liegenden Adern ohne Mantelisolation verwendet.<br />

Heute werden Installationen meist mit Kupfer-Mantelleitung<br />

ausgeführt, die es in verschiedenen<br />

Querschnitten und Adernanzahlen gibt.<br />

Alternativ werden auch bei gleichen elektrischen<br />

Werten kostengünstigere kupferkaschierte<br />

Aluminiumleitungen (CCAs) eingesetzt, welche<br />

bei gleicher Stromtragfähigkeit allerdings<br />

einen größeren Querschnitt als Vollkupferleitungen<br />

aufweisen. Die Manteilleitung wird im Putz<br />

oder in PVC- bzw. flammhemmend ausgerüsteten<br />

PP-Installationsrohren geführt.<br />

Die Installation von Leitungen im Putz unterliegt<br />

bestimmten Regeln, um das Auffinden zu<br />

erleichtern bzw. das versehentliche Verletzen<br />

zum Beispiel durch Bohrungen in die Wände zu<br />

vermeiden.<br />

64 65


Das Phänomen, dass bestimmte Fischarten (z.<br />

B. Zitterrochen oder Zitteraal) elektrische Spannungen<br />

erzeugen können (mit Hilfe des Elektroplax),<br />

war im alten Ägypten um 2750 v. Chr.<br />

bekannt.<br />

U.S. Air Force photo by Edward Aspera Jr.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Eektrotechnik im Altertum<br />

Autor: Roberto Pillon<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Die meteorologische Erscheinung der Gewitterblitze begleitet die<br />

Menschheit schon immer. Die Deutung, dass die Trennung elektrischer<br />

Ladungen innerhalb der Atmosphäre in Gewittern dieses<br />

Phänomen verursacht, erfolgte jedoch erst in der Neuzeit. Elektrostatische<br />

Phänomene waren allerdings schon im Altertum bekannt.<br />

Die erste Kenntnis über den Effekt der Reibungselektrizität wird<br />

dem Naturphilosophen Thales von Milet zugeschrieben. In trockener<br />

Umgebung kann Bernstein durch Reiben an textilem Gewebe<br />

(Baumwolle, Seide) oder Wolle elektrostatisch aufgeladen werden.<br />

Durch Aufnahme von Elektronen erhält Bernstein eine negative Ladung,<br />

das Reibmaterial durch Abgabe von Elektronen dagegen eine<br />

positive Ladung. Durch die Werke von Plinius dem Älteren wurde<br />

dieses Wissen bis ins Spätmittelalter überliefert.<br />

Der englische Naturforscher William Gilbert unterschied im zweiten Kapitel des zweiten Buchs<br />

seines im Jahr 1600 erschienenen Werks Über den Magneten[1] zwischen Magnetismus und Reibungselektrizität<br />

(„Differentia inter magnerica & electrica“). Gilbert verwendete somit als Erster<br />

den Begriff Elektrizität, den er aus dem altgriechischen Wort für Bernstein (ἤλεκτρον; transkribiert:<br />

ḗlektron; übersetzt: Hellgold) abgeleitet hatte.<br />

Im Jahre 1663 erfand Otto von Guericke die erste Elektrisiermaschine, eine Schwefelkugel mit<br />

einer Drehachse, die Elektrizität durch von Hand bewirkte Reibung erzeugte.<br />

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde von Ewald Georg von Kleist und Pieter van Musschenbroek<br />

die Leidener Flasche erfunden, die älteste Bauform eines Kondensators. 1752 erfand Benjamin<br />

Franklin den Blitzableiter und veröffentlichte 1751 bis 1753 die Resultate seiner Experiments<br />

and Observations on Electricity. 1792 unternahm Luigi Galvani sein legendäres Froschschenkel-Experiment,<br />

in dem eine elektrochemische Galvanische Zelle als Spannungsquelle diente.<br />

Von den Experimenten Galvanis<br />

angeregt, baute Alessandro<br />

Volta um 1800 die so genannte<br />

Voltasche Säule, die erste funktionierende<br />

Batterie, mit der<br />

zum ersten Mal eine kontinuierliche<br />

Stromquelle für die elektrotechnische<br />

Forschung zur<br />

Verfügung stand. 1820 machte<br />

Hans Christian Ørsted Versuche<br />

zur Ablenkung einer Magnetnadel<br />

durch elektrischen<br />

Strom. André-Marie Ampère<br />

führte diese Experimente weiter<br />

und wies 1820 nach, dass<br />

zwei stromdurchflossene Leiter<br />

eine Kraft aufeinander ausüben.<br />

Ampère erklärte den Begriff<br />

der elektrischen Spannung<br />

und des elektrischen Stromes<br />

und legte die Stromrichtung<br />

fest. Der Physiker Georg Simon<br />

Ohm konnte 1826 nachweisen,<br />

dass in einem stromdurchflossenen<br />

metallischen Leiter die<br />

sich einstellende elektrische<br />

Stromstärke I dem Quotienten<br />

aus angelegter elektrischer<br />

Spannung U und dem jeweiligen<br />

elektrischen Widerstand R<br />

entspricht. Zu Ehren Ohms wird<br />

dieser physikalische Zusammenhang<br />

als ohmsches Gesetz<br />

bezeichnet.<br />

Michael Faraday leistete einen<br />

großen Beitrag auf dem Gebiet<br />

der elektrischen und magnetischen<br />

Felder, von ihm stammt<br />

auch der Begriff der „Feldlinie“.<br />

Die Erkenntnisse Faradays waren<br />

die Grundlage für James<br />

Clerk Maxwells Arbeiten. Er<br />

vervollständigte die Theorie<br />

des Elektromagnetismus zur<br />

Elektrodynamik und deren mathematische<br />

Formulierung. Die<br />

Quintessenz seiner Arbeit, die<br />

1864 eingereichten und 1865<br />

veröffentlichten Maxwell-Gleichungen[2],<br />

sind eine der<br />

grundlegenden Theorien in der<br />

Elektrotechnik.<br />

Philipp Reis erfand 1860 am Institut<br />

Garnier in Friedrichsdorf<br />

das Telefon und damit die elektrische<br />

Sprachübermittlung.<br />

Allerdings wurde seiner Erfindung<br />

keine große Beachtung<br />

geschenkt, so dass erst 1876<br />

Alexander Graham Bell in den<br />

USA das erste wirtschaftlich<br />

verwendbare Telefon konstruierte<br />

und auch erfolgreich vermarktete.<br />

Zu den Wegbereitern der „Starkstromtechnik“ gehörte Werner Siemens (ab 1888 von Siemens), der<br />

1866 mittels des dynamoelektrischen Prinzips den ersten elektrischen Generator entwickelte. Elektrische<br />

Energie war damit erstmals in nennenswert nutzbarer Menge verfügbar. 1879 prägte Siemens<br />

das Wort Elektrotechnik, als er Heinrich von Stephan die Gründung eines Elektrotechnischen Vereins<br />

vorschlug. Als dessen erster Präsident setzte er sich für die Errichtung von Lehrstühlen der Elektrotechnik<br />

an technischen Hochschulen in ganz Deutschland ein. Nikola Tesla<br />

1879 erfand Thomas Alva Edison die Kohlefadenglühlampe und brachte damit das elektrische Licht zu<br />

den Menschen. In der Folge hielt Elektrizität Einzug in immer größere Bereiche des Lebens. Zur gleichen<br />

Zeit wirkten Nikola Tesla und Michail von Dolivo-Dobrowolsky, die Pioniere des Wechselstroms<br />

waren und durch ihre bahnbrechenden Erfindungen die Grundlagen der heutigen Energieversorgungssysteme<br />

schufen. Erasmus Kittler begründete 1883 an der TH Darmstadt (heute TU Darmstadt)<br />

den weltweit ersten Studiengang für Elektrotechnik. Der Studiengang dauerte vier Jahre und schloss<br />

mit einer Prüfung zum Elektrotechnikingenieur ab. 1885 und 1886 folgten das University College London<br />

(GB) und die University of Missouri (USA), die weitere eigenständige Lehrstühle für Elektrotechnik<br />

einrichteten. Die so ausgebildeten Ingenieure waren erforderlich, um eine großflächige Elektrifizierung<br />

zu ermöglichen. Heinrich Hertz<br />

66 67


Gastronomiefachfrau/mann<br />

Lehrzeit 4 Jahre<br />

Gastronomiefachleute sind die<br />

Allrounder im Bereich der Gastronomie<br />

uns sind in allen Hotels<br />

der Welt begehrt!<br />

Sie sind sowohl in der Küche als<br />

auch im Service tätig. In der Küche<br />

sind sie für die Zubereitung<br />

verschiedenster Speisen zuständig.<br />

Im Servicebereich<br />

empfangen und bedienen<br />

sie die Gäste, erstellen<br />

Speise- und Getränkekarten,<br />

dekorieren die Tische<br />

und erledigen die Abrechnungen.<br />

Gastronomiefachleute sind<br />

für alle Bereiche der Gastronomie<br />

qualifiziert. Ihre<br />

Ausbildung entspricht jener<br />

der Lehrberufe Restaurantfachmann/-frau<br />

und Koch/Köchin.<br />

Sie sind sowohl Fachkräfte in<br />

der Küche als auch im Service.<br />

Ihr Aufgabenbereich ist äußerst<br />

vielseitig: Im Bereich der Küche<br />

bereiten Gastronomiefachleute<br />

die Lebensmittel vor, schneiden<br />

Gemüse, Fleisch etc., kochen<br />

die unterschiedlichsten Gerichte<br />

und richten die Speisen auf<br />

Tellern oder Platten an.<br />

Im Service beraten sie ihre Gäste,<br />

nehmen die Bestellungen<br />

entgegen, servieren die Speisen<br />

und Getränke, dekorieren<br />

Räume und Tafeln und erstellen<br />

Speise- und Getränkekarten.<br />

Sie bereiten auch diverse<br />

Getränke zu, kassieren die<br />

Rechnung, erledigen die Abrechnung<br />

und nehmen Reklamationen<br />

der Gäste entgegen.<br />

Außerdem berechnen Gastronomiefachleute<br />

die benötigte<br />

Menge an Produkten (Lebensmittel,<br />

Getränke usw.), bestellen<br />

diese oder kaufen auch direkt<br />

auf Märkten ein.<br />

In der Planung und Organisation<br />

führen sie Dienstpläne und<br />

Ablaufpläne für Veranstaltungen.<br />

Mit Texterstellungs- und<br />

Tabellenkalkulationsprogrammen<br />

stellen Gastronomiefachleute<br />

Getränke- und Speisekarten<br />

zusammen. Sie verwenden<br />

Telefon, Fax oder E-Mail, um<br />

mit KundInnen, Lieferanten<br />

und MitarbeiterInnen zu kommunizieren.<br />

Gastronomiefachleute sind<br />

in einer Reihe von Tätigkeitsfeldern<br />

ausgebildet - entsprechend<br />

umfangreich sind auch<br />

die Möglichkeiten ihrer Arbeitsorte:<br />

Sie arbeiten in Gasträumen,<br />

Küchen, Schankräumen,<br />

hinter der Bar und in Kellerund<br />

Lagerräumen von Klein-,<br />

Mittel- und Großbetrieben der<br />

Gastronomie. Für Catering-Unternehmen<br />

sind sie auch bei<br />

KundInnen vor Ort tätig. Je<br />

nach Betriebsgröße arbeiten<br />

Gastronomiefachleute eng<br />

mit Fach- und Hilfskräften<br />

des Gastronomie- und Touristikbereiches<br />

zusammen, so z.<br />

B. mit KöchInnen, KüchengehilfInnen<br />

und Restaurantfachleuten<br />

(siehe Koch/Köchin<br />

(Lehrberuf), Restaurantfachmann/-frau<br />

(Lehrberuf), Küchengehilfe/Küchengehilfin).<br />

In Restaurants großer Hotels<br />

arbeiten sie gemeinsam mit<br />

den Fachkräften der Hotellerie<br />

(siehe z. B. Hotel- und GastgewerbeassistentIn<br />

(Lehrberuf),<br />

Hotelkaufmann/-frau oder RezeptionistIn<br />

(Hotel)).<br />

Lehrlingsentschädigung:<br />

1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />

3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

68 69


Hotelkauffrau/mann<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Hotelkaufleute arbeiten an<br />

der Rezeption und im Backoffice<br />

von Beherbergungsbetrieben<br />

wie Hotels, Pensionen,<br />

Wellness-Resorts oder auch<br />

Kuranstalten. Sie nehmen Anfragen<br />

sowohl telefonisch, per<br />

E-Mail, über die eigene Webseite<br />

oder fremde Buchungsportale<br />

entgegen, erstellen<br />

Angebote und wickeln die Reservierungen<br />

ab. Hotelkaufleute<br />

empfangen bzw. verabschieden<br />

die Gäste, BesucherInnen<br />

und Kunden und vergeben die<br />

Zimmer und Zimmerschlüssel.<br />

Sie betreuen die Gäste während<br />

des gesamten Aufenthaltes,<br />

stehen ihnen für organisatorische<br />

Fragen und Informationen<br />

zu den Angeboten des Hotels,<br />

aber auch zu den touristischen<br />

Möglichkeiten am Aufenthaltsort<br />

zur Verfügung.<br />

Bei der Abreise der Gäste führen<br />

sie die Abrechnung durch.<br />

Im Backoffice erledigen sie organisatorische<br />

und kaufmännische<br />

Arbeiten und betreuen<br />

die Social Media Auftritte des<br />

Hotels.<br />

Hotelkaufleute arbeiten im<br />

Team mit Berufskolleginnen<br />

und -kollegen und weiteren<br />

Fach- und Hilfskräften aus der<br />

Hotellerie und Tourismus- und<br />

Freizeitwirtschaft und haben<br />

laufenden Kontakt zu ihren<br />

Gästen und BesucherInnen.<br />

Hotelkaufleute arbeiten an<br />

der Rezeption, im Backoffice<br />

und sonstigen Räumen (z. B.<br />

Gebäckdepots, Schließfachdepots)<br />

von Beherbergungsbetrieben<br />

wie Hotels, Pensionen,<br />

Wellness-Resorts oder auch<br />

Kuranstalten. Sie nehmen Anfragen<br />

sowohl telefonisch, per<br />

E-Mail, über die eigene Webseite<br />

als auch über Buchungsportale<br />

und Reisebüros entgegen,<br />

erstellen Angebote und wickeln<br />

die Reservierungen ab. Sie<br />

empfangen bzw. verabschieden<br />

die Gäste, BesucherInnen und<br />

Kunden, informieren die Gäste<br />

über die verschiedenen Angebote<br />

im Hotel (z. B. Sauna, Solarium,<br />

Barbetrieb, Restaurants)<br />

und über die Öffnungszeiten<br />

dieser Einrichtungen sowie<br />

über Frühstücks- und Essenszeiten.<br />

Sie vergeben die Zimmer und<br />

Zimmerschlüssel und veranlassen<br />

gegebenenfalls, dass<br />

das Gebäck auf die Zimmer gebracht<br />

wird.<br />

Hotelkaufleute betreuen die<br />

Gäste während des gesamten<br />

Aufenthaltes, stehen ihnen für<br />

organisatorische Fragen und<br />

Informationen zu den Angeboten<br />

des Hotels, aber auch zu<br />

den touristischen Möglichkeiten<br />

am Aufenthaltsort zur Verfügung.<br />

Sie informieren über<br />

Angebote, Veranstaltungen<br />

und Sehenswürdigkeiten und<br />

reservieren Restaurantplätze,<br />

Theater- und Konzerttickets.<br />

Sie verkaufen Ansichtskarten,<br />

leiten die Post weiter, bestellen<br />

Taxis und informieren über<br />

öffentliche Verkehrsmittel oder<br />

Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten.<br />

Erforderlichenfalls<br />

organisieren sie z. B.<br />

auch medizinische Betreuung.<br />

Im Falle von Beschwerden<br />

und Beanstandungen nehmen<br />

sie die Reklamationen entgegen<br />

und suchen gemeinsam<br />

mit dem Gast nach einer zufriedenstellenden<br />

Lösung. Sie<br />

veranlassen z. B. Reparaturen<br />

oder Reinigungen im Zimmer,<br />

organisieren fehlende Ausstattung<br />

und Verbrauchsmaterialien<br />

und führen mitunter Zimmerumbuchungen<br />

durch.<br />

Bei der Abreise der Gäste führen<br />

sie die Abrechnung durch.<br />

Sie überprüfen, ob alle Konsumationen<br />

(Hotelbar, Minibar,<br />

Restaurant etc.) richtig erfasst<br />

sind, berechnen die Endsumme<br />

und kassieren die Beträge<br />

entweder bar oder mittels Kredit-<br />

oder Bankomatkarten, stellen<br />

die Rechnungen aus und<br />

geben erforderlichenfalls Ausfahrtstickets<br />

für Tiefgaragen<br />

aus. Immer öfter weisen sie<br />

Gäste auch auf die Möglichkeit<br />

hin, ihren Aufenthalt auf Onlineplattformen<br />

zu bewerten<br />

und zu kommentieren.<br />

Im Backoffice erledigen sie organisatorische<br />

und kaufmännische<br />

Arbeiten. Sie führen<br />

den Schriftverkehr mit Gästen,<br />

Behörden, Geschäftspartnern<br />

(z. B. Reiseveranstalter, Tourismusverbänden)<br />

und mit Lieferanten<br />

und koordinieren die<br />

Zimmerbelegungspläne. Sie<br />

arbeiten bei der Buchhaltung<br />

und in der Kalkulation mit, unterstützen<br />

bei der Erstellung<br />

von Dienstplänen und entwickeln<br />

gemeinsam mit Kolleginnen<br />

und Kollegen und der<br />

Geschäftsführung Werbemaßnahmen.<br />

Dabei erstellen sie z.<br />

B. Angebotspackages<br />

für bestimmte Anlässe, organisieren<br />

Veranstaltungen im<br />

Hotel und betreuen die Social<br />

Media Auftritte des Hotels.<br />

Lehrlingsentschädigung:<br />

Hotel- und Gastgewerbe (Wenn<br />

der Lehrbetrieb keine Dienstkleidung<br />

zur Verfügung stellt, kommt<br />

zu den angeführten Werten noch<br />

eine monatliche Dienstkleiderpauschale<br />

bei Einzellehre Euro<br />

36,50 bei Doppellehre von 52,80<br />

Euro dazu!)<br />

1. Lj. € 645, 2. Lj. € 715,-<br />

3. Lj. € 850,- 4. Lj. € 935,- gültig<br />

seit 01.05.2016<br />

70 71


Hotel u. GastgewerbeassistentIn<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Wer sich vorstellen kann, auch<br />

einmal im Ausland tätig zu sein,<br />

für den ist diese Lehre ebenfalls<br />

besonders interessant. Denn<br />

der Kontakt zu Menschen aus<br />

aller Welt eröffnet einem HGA<br />

ein interessantes Arbeitsumfeld<br />

mit beruflichen Möglichkeiten<br />

sowohl im In- als auch im<br />

Ausland. Die Lehre des HGA ist<br />

so interessant, weil sie<br />

so vielseitig ist. Man ist<br />

sowohl im Frontbereich<br />

(z.B. an der Rezeption)<br />

wie auch im Backoffice<br />

(z.B. in der Buchhaltung)<br />

eingesetzt. Im Frontbereich<br />

trifft man auf die<br />

verschiedensten Menschen<br />

aus aller Welt.<br />

Der direkte Kontakt<br />

mit den Gästen steht hier im<br />

Vordergrund.<br />

Ein HGA wird auch in der kaufmännischen<br />

Führung eines<br />

Hotelbetriebes ausgebildet.<br />

Dazu gehören Buchhaltung<br />

und Rechnungswesen, Lagerhaltung,<br />

Kassaführung, das<br />

Führen des Hoteljournals, Zimmerreservierungen,<br />

der Schriftverkehr<br />

sowie die Organisation<br />

von Veranstaltungen.<br />

Einer Karriere vom Chefrezeptionist<br />

bis hin zum Hoteldirektor<br />

steht genauso wenig im Wege<br />

wie einem Job in Übersee in einer<br />

internationalen Hotelkette.<br />

Hotel- und GastgewerbeassistentInnen<br />

planen, organisieren<br />

und koordinieren Arbeitsabläufe<br />

in einem Hotel- oder Gastronomiebetrieb.<br />

Sie nehmen<br />

Buchungswünsche von Gästen<br />

und Reisebüros entgegen, erstellen<br />

Reservierungspläne, koordinieren<br />

die Auslastung der<br />

Zimmer und empfangen die<br />

ankommenden Gäste an der<br />

Rezeption.<br />

Im Bereich Küche und Service<br />

arbeiten sie bei der Erstellung<br />

der Tages-, Speise- und Getränkekarten<br />

mit und ermitteln<br />

den Bedarf an Lebensmitteln<br />

und Getränken, bestellen diese,<br />

kontrollieren die Lieferungen<br />

und lagern die Waren ein. Sie<br />

helfen auch bei der Anrichtung<br />

des Frühstück-Buffets und<br />

übermitteln Bestellungen und<br />

besondere Wünsche aus den<br />

Zimmern an die Küche.<br />

Im Bereich Housekeeping<br />

(Etage) arbeiten Hotel- und<br />

GastgewerbeassistentInnen<br />

die Dienstpläne für das Zimmerpersonal<br />

aus. Sie erledigen<br />

die Gästekorrespondenz (Brief-,<br />

E-Mail-, Telefonverkehr), kalkulieren<br />

Angebote und Preise<br />

und sind an der Entwicklung<br />

und Durchführung von Marketingmaßnahmen<br />

beteiligt.<br />

Sie planen und organisieren<br />

Freizeitprogramme und Veranstaltungen,<br />

vermitteln Rundfahrten<br />

und Führungen und<br />

geben Infomaterialien und<br />

Broschüren an die Gäste aus.<br />

Hotel- und GastgewerbeassistentInnen<br />

arbeiten in Büros<br />

und an Rezeptionen, die<br />

mit Computern (inkl. speziellen<br />

Buchungs- und Reservierungsprogrammen)<br />

ausgestattet<br />

sind, und bedienen<br />

Telefone, Faxgeräte, Kopierer<br />

und Drucker. Immer wichtiger<br />

wird der Umgang mit Internet-Buchungsportalen<br />

und die<br />

Beobachtung von Bewertungsportalen<br />

im Internet.<br />

Lehrlingsentschädigung:<br />

1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />

3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

72 73


Hinterglemm<br />

Hintertux<br />

74 75


Koch/Köchin<br />

Kitzbühel/Jochberg<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Speisen wie Gott in Frankreich!<br />

Der Kochberuf hat einen sehr<br />

hohen Stellenwert und man<br />

kann sagen, als Koch ist man<br />

heute „en vogue“, dies ist sicherlich<br />

auch auf die vielen<br />

renommierten Sterne- und<br />

Fernseh-Köche zurückzuführen.<br />

Da nach antiker Sichtweise<br />

eine gute Ernährung unmittelbar<br />

mit der Gesundheit zusammenhing,<br />

arbeitete der Koch<br />

häufig mit Ärzten zusammen.<br />

Die Kochkunst kam aus<br />

den asiatischen Ländern<br />

nach Griechenland<br />

und dann nach Italien.<br />

Unter den römischen<br />

Kaisern Augustus und<br />

Tiberius gab es bereits<br />

Schulen der Kochkunst.<br />

Köche waren beliebt<br />

und teuer und man<br />

zahlte horrende Preise<br />

für gute Köche. Am Hofe von<br />

Ludwig XIV. erreichte die Französische<br />

Küche ihre erste Blüte.<br />

Köche/Köchinnen sind vor<br />

allem in Betrieben des Hotelund<br />

Gastgewerbes, in Spitälern,<br />

Kuranstalten und Pflegeheimen,<br />

aber auch in Betriebskantinen<br />

usw. beschäftigt.<br />

Der Beruf Koch / Köchin ist<br />

eine sichere Basis für die Zukunft<br />

- denn die Menschen lieben<br />

den besonderen Gaumengenuss,<br />

mehr denn je!<br />

Die Kunst, aus Lebensmitteln<br />

durch Kochen, Braten, Dämpfen<br />

oder andere Verfahren<br />

möglichst schmackhafte, leicht<br />

verdauliche, nahrhafte und<br />

auch noch gesunde Speisen zu<br />

bereiten, hatte bereits in der<br />

Antike einen hohen Stellenwert<br />

erreicht.<br />

Köche/Köchinnen bereiten<br />

Speisen aller Art zu: Von Hausmannskost<br />

bis Haute Cuisine,<br />

von Diätspeisen bis zu Gerichten<br />

fürs Luxus-Catering<br />

-die Bandbreite an Speisen ist<br />

groß. Exotische<br />

Gerichte, regionale Spezialitäten<br />

oder Speisen aus Bio-Produkten<br />

- Köche und Köchinnen<br />

müssen je nach Nachfrage die<br />

unterschiedlichsten Gerichte<br />

zusammenstellen können. In<br />

Restaurants der gehobenen<br />

Preisklasse bzw. in sogenannten<br />

„Haubenrestaurants“ kreieren<br />

Köche/Köchinnen auch<br />

neue Rezepte oder Rezeptvariationen.<br />

In kleineren Küchen ist ein<br />

Koch/eine Köchin manchmal<br />

für alle Arbeitsschritte allein<br />

verantwortlich, plant die Gerichte,<br />

stellt die Speisekarte<br />

zusammen, kauft die Zutaten<br />

ein und berät die Gäste über<br />

die Menüs. In größeren Küchen<br />

arbeiten dagegen mehrere Köche/Köchinnen,<br />

die häufig auf<br />

bestimmte Speisen spezialisiert<br />

sind. Zum Beispiel ist ein<br />

Entremetier für Suppen und<br />

Beilagen verantwortlich, ein<br />

Gardemanger für die kalte Küche<br />

und ein Saucier für Fleisch,<br />

Fisch und Saucen.<br />

Die Arbeit von Köchen/Köchinnen<br />

beginnt nicht erst<br />

mit dem Kochen selbst. Sie<br />

stellen Speisepläne auf, wobei<br />

sie auf Ausgewogenheit<br />

und Abwechslung sowie auf<br />

saisonbedingte Besonderheiten<br />

oder Vorlieben der<br />

Gäste achten. So bieten sie<br />

z. B. in der Spargelsaison<br />

besondere Spargelgerichte<br />

an oder im Herbst Wildspezialitäten.<br />

Lehrlingsentschädigung:<br />

1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />

3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

Neuhintertux<br />

76 77


Erfolg kennt keine Grenzen!<br />

Bezau<br />

Das Karriereportrait<br />

Reinhard Lackner<br />

Redaktion:<br />

Woran arbeitest Du zurzeit und vor allem in welchem<br />

Teil der Erde?<br />

Reinhard:<br />

Ich arbeite im Grand Hyatt Shenyang – Neu Eröffnung,<br />

Volksrepublic China, Nord Ost China, Liaoning Provinz<br />

www.shenyang.grand.hyatt.com<br />

als Chef Patissier<br />

Mein Arbeitsumfang:<br />

- Patisserie / Baekerei personal recruitment.<br />

(Team von 22)<br />

- Erstellen von Stellenbeschreibungen.<br />

- Erstellen von Dessert Menues für 10 F&B Outlets,<br />

- Erstellen von Betriebsrezepten mit costing<br />

- Erstellen von Einkaufslisten<br />

- Personal Training - Planung und Ausführung.<br />

- On the job trainings /<br />

- Dienstplanung<br />

- Qualitatskontrolle<br />

Redaktion:<br />

Wo hast Du noch überall gearbeitet?<br />

Reinhard:<br />

Taiwan<br />

Singapore<br />

Dubai<br />

Kreuzfahrtschiff<br />

Saudi Arabien<br />

Schweiz<br />

Wien<br />

Tirol<br />

Redaktion:<br />

Warum hast Du Dich für eine Kochlehre entschieden?<br />

Reinhard:<br />

Da meine Eltern eine Gastwirtschaft auf der Planneralm<br />

führen, war es für mich naheliegend auch in das<br />

Gastgewerbe einzusteigen. Obwohl es im Alter von<br />

15 Jahren schwierig ist die richtige Berufsentscheidung<br />

zu treffen, sollte sich herausstellen, dass es die<br />

Richtige war.<br />

Redaktion:<br />

Wo siehst Du den Vorteil einer Lehre?<br />

Reinhard:<br />

Es ist eine Praxisorientierte Ausbildung ….<br />

Redaktion:<br />

Wie kam der Wechsel in die Küchenkonditorei? Wolltest<br />

Du schon immer ins Ausland gehen?<br />

Reinhard:<br />

Am Anfang meines 2. Lehrjahres hatte ich die Möglichkeit<br />

in der Patisserie des Hotels zu arbeiten. Dies<br />

umfaste einen Teil meiner Kochausbildung. Damals<br />

lernte ich meinen Mentor, Werner Schanzl vom<br />

Grundlsee kennen, dem ich meine heutige Karriere zu<br />

verdanken habe. Er wird wohl auch schon müde sein<br />

diese Zeilen zu lesen, aber so ist es.<br />

Werner bezeichne ich als eine Ausnahmeerscheinung.<br />

Mit seinen jungen Jahren hatte er schon Internationale<br />

Berfufserfahrung als Chefpatissier. Er arbeitete<br />

schon in Singapore, Hongkong und später auf den<br />

Phillipinen. Mit meinen 16 Jahren war es mir möglich<br />

von einem erfahrenem Fachmann zu lernen. Seine<br />

Persönlichkeit und berufliche Erfahrung hat mich inspiriert<br />

den gleichen Weg zu beschreiten. Meine Ziele<br />

habe ich schon damals hoch gesteckt. Ich setzte mir in<br />

den Kopf auch Executive Pastry Chef zu werden und in<br />

die Championsleague der Hotellerie zu gelangen.<br />

Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />

Ladis<br />

Wir Familie Larcher freuen uns auf deinen Anruf!<br />

Tel Nr. 05472-6133, www.goies.at, office@goies .at<br />

Alpine Resort Goies ****S<br />

Grunesweg 2, 6532 Ladis<br />

Interessierst du dich für eine Lehrstelle im Tourismus?<br />

Bei uns machst du deine Lehre in einem jungen motivierten Team!<br />

Gerne stellen wir dich als<br />

Restaurantfachmann/frau, Koch/in<br />

oder auch an der Rezeption als HGA ein.<br />

78 79


Lehrlingsentschädigung:<br />

1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />

3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

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Tannheim<br />

Systemgastronomiefachmann/frau<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Flirsch am Atlberg<br />

Familie Margit und Martin Matt<br />

A-6572 Flirsch am Arlberg<br />

Tel.: +43 5447 / 5812<br />

Fax: +43 5447 / 58127<br />

eMail: info@hotel-troschana.at<br />

Unser Hotel Troschana**** ist ein familiär geführtes Hotel mit 60 Betten und einem Restaurant<br />

mit 70 Sitzplätzen, 10 km vor St. Anton am Arlberg. "Gast - Freundschaft am Arlberg" zeichnet die<br />

Linie unseres Hauses vor und wird von unseren Mitarbeitern mitbestimmt! Sie sind engagiert und<br />

suchen eine neue Herausforderung? Wir sind immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern<br />

für unser Hotel. Falls Sie gerne in unserem Team mitarbeiten wollen dann bewerben Sie sich bitte.<br />

Gerne können Sie uns jederzeit kontaktieren!<br />

Familie Matt und das Troschana Team Hotel Restaurant Troschana ****<br />

Systemgastronomie ist<br />

ein Sammelbegriff für<br />

Fast-Food-Restaurants und<br />

Gastronomieketten, die ein<br />

standardisiertes Gastronomiekonzept<br />

umsetzten, d.h., dass<br />

alle Filialen der jeweiligen Restaurantkette<br />

nach demselben<br />

Prinzip funktionieren und die<br />

Tätigkeitsabläufe zentral festgelegt<br />

sind. Oftmals handelt<br />

es sich dabei um Betriebe, die<br />

Schnellgerichte und Schnellimbisse<br />

anbieten.<br />

Systemgastronomiefachleute<br />

sind in allen Bereichen<br />

von systemgastronomischen<br />

Betrieben tätig<br />

und unter anderem für die<br />

Organisation zuständig. Sie<br />

nehmen die Bestellungen<br />

der KundInnen entgegen,<br />

bereiten die Speisen zu<br />

(meist aus Halbfertigprodukten),<br />

servieren Speisen<br />

und Getränke und kassieren<br />

den Rechnungsbetrag. Sie<br />

wirken außerdem in Bereichen<br />

wie Personalplanung, Einkauf,<br />

Lagerhaltung und Marketing<br />

mit. Systemgastronomiefachleute<br />

arbeiten in Küchen, Büro-<br />

, Gast- und Verkaufsräumen<br />

mit KollegInnen aus anderen<br />

Berufen des Gastgewerbes<br />

zusammen. Sie haben laufend<br />

Kontakt mit KundInnen und<br />

LieferantInnen.<br />

In systemgastronomischen<br />

Betrieben sind Angebot und<br />

Ausstattung (Inneneinrichtung,<br />

Küchenausstattung etc.)<br />

nach einem zentralen System<br />

standardisiert. Es handelt sich<br />

meistens um Fast-Food-Ketten,<br />

die Halbfertigprodukte<br />

(=Convenience-Produkte) nach<br />

vorgegebenen Rezepturen<br />

zubereiten und anbieten. KundInnen<br />

erhalten in allen Gastronomiebetrieben<br />

derselben<br />

Marke die gleiche Qualität und<br />

den gleichen Service.<br />

Absolute Einheitlichkeit ist<br />

oberstes Gebot! Die bekanntesten<br />

systemgastronomischen<br />

Unternehmen sind internationale<br />

Konzerne wie z.<br />

B. Nordsee, McDonalds oder<br />

Starbucks. Systemgastronomie<br />

wird mittlerweile in allen gastronomischen<br />

Bereichen vom<br />

Fastfood bis hin zu Cafés und<br />

gesundheitsbewusstem Essen<br />

eingesetzt.<br />

Zu ihren Aufgaben zählen auch<br />

die Präsentation der im Gastronomiebetrieb<br />

angebotenen<br />

Produkte und die Mitarbeit bei<br />

der Vorbereitung und Durchführung<br />

von Werbeaktionen<br />

und verkaufsfördernden Maßnahmen.<br />

Sie führen Bestellungen<br />

durch und überwachen<br />

Liefertermine und Lagerhaltung,<br />

dabei wenden sie das<br />

betriebliche Warenwirtschaftssystem<br />

an.<br />

Systemgastronomiefachleute<br />

führen Maßnahmen zu Qualitätskontrolle<br />

und -sicherung<br />

durch und sind somit für die<br />

Einhaltung der vorgegebenen<br />

Standards bzw. des<br />

einheitlichen Konzeptes<br />

verantwortlich. Sie wirken<br />

auch bei der Umsetzung<br />

und Anwendung des<br />

betrieblichen Hygienekontrollsystems<br />

mit. Sie<br />

arbeiten bei der Personalplanung<br />

und -administration<br />

mit und verwalten<br />

Dateien und Verkaufsstatistiken<br />

an PCs mit branchenüblicher<br />

Software.<br />

Lehrlingsentschädigung:<br />

Hotel- und Gastgewerbe (Wenn<br />

der Lehrbetrieb keine Dienstkleidung<br />

zur Verfügung stellt,<br />

kommt zu den angeführten<br />

Werten noch eine monatliche<br />

Dienstkleiderpauschale bei<br />

Einzellehre Euro 36,50 bei Doppellehre<br />

von 52,80 Euro dazu!)<br />

1. Lj. € 645, 2. Lj. € 715,-<br />

3. Lj. € 850,- 4. Lj. € 935,- gültig<br />

seit 01.05.2016<br />

82 83


BankettmanagerIn (Lehrberuf + Weiterbildung<br />

oder Höhere Schule)<br />

BankettmanagerInnen sind für Organisation und<br />

Ablauf sämtlicher Veranstaltungen (z. B. Unternehmensmessen,<br />

Bankette, Bälle, Seminare) innerhalb<br />

oder im so genannten Catering (z. B. Buffets für<br />

PR-Veranstaltungen) auch außerhalb eines großen<br />

Hotels oder Restaurantbetriebes zuständig.<br />

Sie managen den reibungslosen Ablauf während<br />

und nach einer Veranstaltung und stehen jederzeit<br />

als Anlaufstelle für die AuftraggeberInnen zur Verfügung.<br />

BankettmanagerInnen sind im Team mit<br />

KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen des<br />

Gastgewerbes (Management, Empfang, Küche, Service<br />

etc.) tätig.<br />

Die Ausbildung zum/zur BankettmanagerIn erfolgt<br />

„on the job“ im jeweiligen Betrieb und durch Weiterbildungskurse.<br />

Einen guten Einstieg in diesen Beruf<br />

bieten Lehrberufe im Hotel- und Gastgewerbe (z. B.<br />

Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau, Gastronomiefachmann/-frau,<br />

Hotel- und GastgewerbeassistentIn)<br />

oder schulische Ausbildungen an Tourismusschulen.<br />

Catering-SpezialistIn<br />

Barista (m./w.) (Lehrberuf Gastronomie + Kurse)<br />

Baristas (m./w.) sind SpezialistInnen in der professionellen<br />

Zubereitung von Kaffee und sind in diesem Bereich<br />

in verschiedenen Betrieben der Gastronomie tätig, z. B.<br />

Cafés, Bars, Hotellerie. Eine sehr gefragte Kompetentz<br />

der Baristas (m./w.) ist die „Latte Art“. Hierbei handelt<br />

es sich um das kunstvolle Eingießen der aufgeschäumten<br />

Milch in den Espresso, wobei ein kleines „Gemälde“<br />

entsteht.<br />

Catering-SpezialistInnen sorgen dafür, dass die TeilnehmenrInnen diverser Veranstaltungen<br />

mit Speisen und Getränken versorgt werden. Sie besprechen mit ihren AuftraggeberInnen<br />

Speisen- und Getränkeauswahl und planen den Umfang des Buffets bzw. die Abfolge des<br />

Menüs. Sie kümmern sich um den Aufbau des Caterings vor Ort, wobei sie häufig auch die<br />

erforderliche Ausstattung bereitstellen. Catering-SpezialistInnen organisieren und koordinieren<br />

die Anlieferung, Zubereitung und Ausgabe der Speisen und Getränke und planen den<br />

erforderlichen Personaleinsatz.<br />

Im Wesentlichen sind Catering-SpezialistInnen mit Organisations-, Koordinations- und<br />

Kontrollaufgaben betraut, da jedoch im gastronomischen Bereich stets ein Höchstmaß an<br />

Flexibilität und Dienstleistungsorientierung gefragt ist, helfen sie auch immer wieder in den<br />

verschiedenen Bereichen mit.<br />

Food & Beverage ManagerInnen<br />

Food & Beverage Managerinnen arbeiten in leitender Funktion in Hotels und anderen Gastronomiebetrieben,<br />

wo sie für die wirtschaftliche Führung der Küche und des Servicebereiches zuständig sind. Das Management<br />

von Food (Lebensmittel) und Beverage (Getränke) umfasst die kostengünstige Beschaffung der erforderlichen<br />

Lebensmittel und Getränke in optimaler Menge und Qualität. F & B ManagerInnen verschaffen<br />

sich laufend einen Überblick über Trends im Gastronomiebereich, gestalten das Getränke- und Speiseangebot,<br />

kalkulieren die Kosten und Preise und führen die MitarbeiterInnen in ihrem Verantwortungsbereich. Sie<br />

arbeiten dabei im Team mit den unterschiedlichsten Fach- und Hilfskräften des Hotel- und Gastgewerbes.<br />

Barkeeper/Barmaid<br />

Barkeeper/Barmaids mischen in Bars<br />

und Nachtlokalen alkoholische und alkoholfreie<br />

Cocktails und Getränke (z. B.<br />

Milchshakes, Bowlen, Longdrinks), die<br />

sie ihren Gästen servieren. Sie kennen<br />

die Standardrezepte und Geschmackseigenschaften<br />

bekannter Mixgetränke<br />

oder kreieren neue Mischungen.<br />

Eine geregelte Ausbildung für den Beruf<br />

Barkeeper/Barmaid gibt es nicht. Die<br />

Ausbildung bzw. Einschulung erfolgt<br />

meist innerbetrieblich. Die notwendigen<br />

Kenntnisse können aber auch durch<br />

Kurzausbildungen erlangt werden. Ideal<br />

ist eine Vorbildung als Restaurantfachmann/-frau<br />

bzw. eine einschlägige<br />

Schulausbildung (z. B. Tourismus- und<br />

Hotelfachschulen).<br />

84 85


Großhandelskaufmann/frau<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Die im Einkauf tätigen Großhandelskaufleute<br />

ermitteln den Warenbedarf des<br />

Betriebes und holen telefonisch<br />

oder schriftlich Angebote von<br />

den verschiedenen Erzeugern<br />

der zum Weiterverkauf benötigten<br />

Waren ein.<br />

Großhandelskaufleute kaufen<br />

Waren in großen Mengen direkt<br />

von Produzenten<br />

oder anderen Großhändlern<br />

und verkaufen diese<br />

dann an z. B. Einzelhandelsgeschäfte<br />

weiter. Sie<br />

holen Angebote ein, vergleichen<br />

sie, bestellen<br />

die Waren und lagern sie<br />

fachgerecht. Über diese<br />

Vorgänge führen sie<br />

genau Aufzeichnungen<br />

und verwenden dafür spezielle<br />

EDV-Programme.<br />

Großhandelskaufleute sind<br />

MittlerInnen zwischen Warenproduzenten,<br />

Großverbrauchern<br />

und Weiterverarbeitungsbetrieben<br />

(Handels-,<br />

Handwerks- und Industrieunternehmen).<br />

Sie arbeiten in<br />

den Büros von Großhandelsunternehmen,<br />

im Außendienst<br />

oder auch in Lager- und Verkaufsräumen.<br />

Dabei haben sie<br />

Kontakt zu ihren BerufskollegInnen,<br />

den MitarbeiterInnen<br />

aus anderen Abteilungen (z. B.<br />

BuchhalterIn, LagerarbeiterIn)<br />

sowie zu ihren KundInnen und<br />

LieferantInnen.<br />

Durch Vergleich der verschiedenen<br />

Angebote ermitteln sie die<br />

günstigste Einkaufsmöglichkeit.<br />

Die Bestellung der Waren führen<br />

sie meist schriftlich mit vorgedruckten<br />

Bestellformularen<br />

unter genauer Angabe der Liefer-<br />

und Zahlungsbedingungen,<br />

der Warenart und -qualität, der<br />

Warenmenge und des Preises<br />

durch.<br />

Die im Lager beschäftigten<br />

Großhandelskaufleute übernehmen<br />

die bestellte Ware,<br />

überprüfen ihre Menge und<br />

Qualität und bestätigen schriftlich<br />

den ordnungsgemäßen<br />

Empfang.<br />

Über eventuelle Mängel der<br />

Ware oder durch den Transport<br />

verursachte Schäden verständigen<br />

sie die Erzeuger schriftlich<br />

in Form einer „Mängelrüge“.<br />

Darin wird je nach Vertragsbedingungen<br />

und Ausmaß des<br />

Schadens bzw. Mangels eine<br />

Herabsetzung des Kaufpreises,<br />

der Umtausch bzw. die Rücknahme<br />

der Ware oder Schadenersatz<br />

gefordert.<br />

Nach der Warenübernahme<br />

sorgen die Großhandelskaufleute<br />

für die sachgemäße Lagerung<br />

der Ware.<br />

Großhandelskaufleute arbeiten<br />

in Büros und benötigen daher<br />

für ihre Arbeit hauptsächlich<br />

elektronische Bürogeräte wie<br />

PCs, Drucker, Telefone, Faxgeräte,<br />

Kopierer. Für kaufmännische<br />

Arbeiten verwenden sie<br />

spezielle Datenverarbeitungsprogramme<br />

wie z. B. Word,<br />

Excel, Access oder SAP (häufig<br />

im Rechnungswesen eingesetzt).<br />

Sie führen KundInnen-, LieferantInnen-<br />

und Lagerdateien<br />

und verwenden verschiedene<br />

Formulare wie z. B. Rechnungen<br />

und Lieferscheine.<br />

Lehrlingsentschädigung: gültig<br />

ab 1.1.<strong>2018</strong><br />

alle Bundesländer<br />

1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />

3. Lj. € 1.055,-<br />

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Industriekaufmann/frau<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Der Aufgabenbereich von Industriekaufleuten<br />

ist sehr vielseitig.<br />

Sie sind nicht nur für<br />

verschiedene kaufmännische<br />

Aufgaben in Industriebetrieben<br />

aller Branchen zuständig. Sie<br />

arbeiten in Büros und Sekretariaten<br />

bzw. in den verschiedenen<br />

Abteilungen ihres Betriebes<br />

(z. B. Verwaltung,<br />

Lager, Produktion, Kundenservice).<br />

Sie erledigen den Telefon-,<br />

E-Mail- und Schriftverkehr<br />

und kümmern sich um die<br />

Büroorganisation. Sie werten<br />

Marktanalysen aus,<br />

erstellen Statistiken und<br />

berechnen betriebliche<br />

Kennzahlen. Je nach Abteilung<br />

bzw. Aufgabenbereich können<br />

sie weiters auch für den Rohund<br />

Hilfsstoffeinkauf, für Lagerlogistik<br />

oder für Marketing<br />

und Werbung zuständig sein.<br />

Industriekaufleute arbeiten im<br />

Team mit BerufskollegInnen<br />

und anderen kaufmännischen<br />

Fach- und Hilfskräften und haben<br />

Kontakt zu LieferantInnen<br />

und KundInnen.<br />

Industriekaufleute unterstützen<br />

betriebliche und<br />

kaufmännische Prozesse in<br />

Industriebetrieben, d. h. ihr<br />

Aufgabenbereich reicht von<br />

Bestellwesen und Einkauf, über<br />

Verkauf und Kundenservice,<br />

Marketing und Werbung, bis<br />

hin zu Produktion, Lager und<br />

Logistik, Finanz- und Rechnungswesen,<br />

Controlling, Personalwesen<br />

und Verwaltung,<br />

wobei sie in der Regel auf einen<br />

dieser Bereiche spezialisiert<br />

sind. Mit ihren Tätigkeiten unterstützen<br />

sie die Abteilungsleitung<br />

bzw. das Management.<br />

Industriekaufleute, die im Einkauf<br />

arbeiten, stellen in Zusammenarbeit<br />

mit der Produktionsleitung<br />

die für den Fertigungsprozess<br />

benötigten Roh-, Hilfsund<br />

Betriebsstoffe bereit. Im<br />

Bereich Lagerwirtschaft und<br />

Logistik kontrollieren sie den<br />

Ein- und Ausgang von Waren<br />

und Materialien. In der Verkaufsabteilung<br />

bearbeiten<br />

Industriekaufleute Anfragen<br />

und Kundenbestellungen und<br />

wickeln den Bestell- und Liefervorgang<br />

ab.<br />

Industriekaufleute in der Personalabteilung<br />

be- und verrechnen<br />

Löhne und Gehälter,<br />

im Bereich Rechnungswesen<br />

bearbeiten, buchen und kontrollieren<br />

sie die im Geschäftsverkehr<br />

anfallenden Vorgänge.<br />

In der Marketingabteilung<br />

werden, gemeinsam mit dem<br />

Management, strategische<br />

Entscheidungen für die<br />

Maßnahmen zur Absatzförderung<br />

getroffen und<br />

umgesetzt.<br />

Industriekaufleute arbeiten<br />

mit Computern, Laptops,<br />

Internet, E-Mail und<br />

verschiedener Bürosoftware.<br />

Sie bedienen Faxund<br />

Kopiergeräte, Drucker<br />

und Scanner sowie Telefone,<br />

Mobiltelefone und Gegensprechanlagen.<br />

Sie führen<br />

Betriebsbücher, Arbeitspläne,<br />

Listen, Protokolle, Journale<br />

und andere Dokumente sowie<br />

Terminkalender, Wochenplaner<br />

usw. und benutzen diverses Büromaterial.<br />

Lehrlingsentschädigung KV:<br />

Für diesen Beruf sind die<br />

Löhne gültig nach dem Gewerbeschein<br />

des Unternehmens.<br />

Nähere Infos und Lehrlingsentschädigungen<br />

sind ab Seite 14<br />

zu finden<br />

Verschiedene Firmen zahlen<br />

über KV<br />

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Installations und Gebäudetechnik<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Installations- und Gebäudetechnik<br />

Dauer der Lehrzeit: 3 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />

Ausbildung im Grundmodul Installations- und Gebäudetechnik und eine einjährige<br />

Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />

Gas- und Sanitärtechnik<br />

Heizungstechnik, Lüftungstechnik<br />

Zusätzlich kann in einem weiteren<br />

Ausbildungsjahr (im 4.<br />

Ausbildungsjahr) ein zweites<br />

Hauptmodul oder eines der folgenden<br />

Spezialmodule gewählt<br />

werden:<br />

Badgestaltung, Ökoenergietechnik,<br />

Steuer- und Regeltechnik,<br />

Haustechnikplanung<br />

Installations- und Gebäudetechniker/innen<br />

sorgen<br />

dafür, dass Wohnungen,<br />

Häuser aber auch Betriebe<br />

mit Wärme, Wasser und<br />

Frischluft vorsorgt werden.<br />

Sie planen und montieren<br />

die entsprechenden<br />

Lüftungs-, Heizungs-, Sanitär-<br />

und Wasserversorgungsanlagen<br />

und sorgen<br />

für die Ableitung und Entsorgung<br />

von Abgasen und Abwässern.<br />

Installations- und GebäudetechnikerInnen<br />

installieren<br />

Gas- und Wasserversorgungsanlagen,<br />

Heizungen und Beund<br />

Entlüftungsanlagen in<br />

Neubauten, bei Althaussanierungen<br />

und im öffentlichen<br />

Gas-, Wasser- und Wärmeversorgungsnetz.<br />

Sie schneiden<br />

Rohre aus Eisen, Stahl, Kupfer<br />

und Kunststoff zu und stellen<br />

Verbindungen durch Schweißen,<br />

Löten, Verschrauben,<br />

Kunststoffschweißen, Kleben<br />

oder Stecken her. Sie verlegen<br />

die Rohre in der Erde, unter<br />

Putz, in Schächten oder auch<br />

frei verlaufend und montieren<br />

die Endgeräte und Anlagen<br />

wie z. B. Gasdurchlauferhitzer,<br />

Warmwasserspeicher,<br />

Gasherde, Heizungsanlagen,<br />

Wärmepumpen zur Warmwasseraufbereitung,<br />

sanitäre<br />

Einrichtungsgegenstände<br />

(z. B. Badewannen, Duschen,<br />

WC-Becken, Spülbecken), Klima-<br />

und Belüftungsanlagen,<br />

Sonnenkollektoren und Anlagen<br />

zur Ableitung und Entsorgung<br />

von Abgasen, Abluft und<br />

Abwässern. Eine wichtige Aufgabe<br />

ist auch die Überprüfung<br />

der Dichtheit aller Leitungen<br />

mit einem Manometer (Druckmessgerät)<br />

und Isolierung der Leitungen<br />

gegen Kondenswasserbildung,<br />

Wärmeverlust und Schallübertragung.<br />

Installations- und GebäudetechnikerInnen<br />

stellen die verschiedenen<br />

Anlagen ein.<br />

Dabei werden Kenntnisse<br />

in der Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik immer wichtiger.<br />

Sie führen erforderliche<br />

Reparaturen durch,<br />

beheben Rohrbrüche und<br />

Abflussverstopfungen, tauschen<br />

schadhafte Armaturen<br />

und Dichtungen aus<br />

und reparieren Heizungen<br />

und Klimageräte.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

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IT-Informatik<br />

Lehrzeit 3,5 Jahre<br />

Zu den Kernaufgaben der InformationstechnologInnen - Informatik gehören die Anpassung vorhandener<br />

Computerprogramme („Standardsoftware“) und Datenbanken an die speziellen Kundenanforderungen,<br />

die Neuerstellung von Computerprogrammen für besondere Anwendungszwecke in Unternehmen<br />

oder ganzen Wirtschaftsbranchen („Branchensoftware“), die Anpassung oder Neuerstellung<br />

der Benutzungsoberfläche der Programme, die Installation und Testung der Programme bei den Kunden<br />

sowie die Beratung der AnwenderInnen und die Einschulung auf die neuen Programme. Auch<br />

die Einrichtung („Konfiguration“) von Computern, Peripheriegeräten (Drucker, Scanner, Kopierer) und<br />

Netzwerken gehört zu ihren Zuständigkeitsbereichen. Sie verfügen über umfangreiche Kenntnisse<br />

in den Bereichen Hard- und Software, Peripheriegeräte, Betriebssysteme, Anwendungsprogramme,<br />

Schnittstellen und Bussysteme, Netzwerke, Datenübertragung, Datensicherheit, Systemkonfiguration<br />

und vor allem Software-Anpassung und Software-Update (Einrichtung neuer Programmversionen).<br />

InformationstechnologInnen - Informatik machen zu Beginn eines Projektes (Erstellung und Anpassung<br />

von spezieller Branchensoftware, Anpassung von Standardsoftware) zunächst genaue Anforderungsanalysen,<br />

wobei sie die Anforderungen der Kundinnen an die Software erfassen und mit diesen<br />

besprechen. Die Ergebnisse dieser Analysen werden in sogenannten Pflichtenheften (Anforderungslisten)<br />

niedergeschrieben. Sodann machen sie Konzepte für die Programme und die Benutzeroberflächen<br />

(Bildschirmelemente zur Bedienung der Programme) gemäß den Wünschen der KundInnen.<br />

Die Programmerstellung erfolgt dann meist unter Verwendung von sogenannten Programmier-Tools<br />

(Programme zur Unterstützung des Programmiervorganges). Abschließend müssen die Programme<br />

getestet werden, wobei meist mehrere Testreihen und Abstimmungsrunden mit den Kunden erforderlich<br />

sind.<br />

InformationstechnologInnen - Informatik müssen auch immer wieder Geräte („Hardware“), Netzwerke<br />

(EDV-Systeme aus einem Zentralrechner oder „Server“ und mehreren Arbeitsstationen bzw. „Workstations“)<br />

und Datenverarbeitungsprogramme (Software) installieren, anschließen, konfigurieren<br />

(einstellen von Programmen und Hardwarebestandteilen) und prüfen. Sie suchen Fehler und Störungen,<br />

grenzen diese ein, analysieren und beheben sie. Neben der Verwaltung und Sicherung von Daten<br />

und der Dokumentation von technischen Daten gehört vor allem auch die Beratung und Schulung der<br />

AnwenderInnen zum Aufgabengebiet der InformationstechnologInnen - Informatik.<br />

Ganz große Bedeutung bei der Abwicklung von EDV-Projekten haben die Kundenbetreuung und die<br />

Qualitätssicherung sowie das Projektmanagement. Besonders wichtig für InformationstechnologInnen<br />

- Informatik sind daher gute Kenntnisse des kundengerechten Verhaltens und der kundengerechten<br />

Kommunikation sowie des kundenorientierten Verhaltens bei Beratung, Auftragsabwicklung,<br />

Produktpräsentation und Marketing; dies gilt auch für das Verhalten bei Reklamationen und für das<br />

Bearbeiten von Reklamationsfällen. Die erfolgreiche Qualitätssicherung erfordert eine gewissenhafte<br />

Anwendung des betriebsspezifischen Qualitätsmanagements und eine genaue Dokumentation aller<br />

Projektschritte. Weiters sind die InformationstechnologInnen – Informatik auch mit dem Projektmanagement<br />

vertraut, besitzen also Kenntnisse über Projektmethoden, Tools (EDV-Programme zur Aufzeichnung<br />

und Kontrolle des Projektverlaufs), Projektdefinition, Projektplanung und Projektkontrolle.<br />

92 93


Labortechnik<br />

Labortechnik<br />

(Modullehrberuf)<br />

Die Ausbildung im Modullehrberuf Labortechnik umfasst verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul<br />

Labortechnik und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />

Chemie, Lack- und Anstrichmittel, Biochemie<br />

Zusätzlich kann in einem weiteren halben Ausbildungsjahr ein zweites Hauptmodul oder das folgende Spezialmodule<br />

gewählt werden: Laborautomation<br />

Das Hauptmodul „Biochemie“ kann mit den anderen Hauptmodulen nicht kombiniert werden. Ansonsten sind<br />

alle Kombinationen zulässig.<br />

LabortechnikerInnen führen<br />

chemische, physikalisch-chemische<br />

und biochemische<br />

Untersuchungen und Versuche<br />

an verschiedensten<br />

Stoffen durch. Sie arbeiten<br />

im analytischen oder synthetischen<br />

Aufgabenbereich.<br />

Im analytischen Bereich beschäftigen<br />

sie sich mit der Bestimmung<br />

der Inhaltsstoffe,<br />

Eigenschaften und Kenndaten<br />

und der Gewinnung von Proben.<br />

Im synthetischen Bereich<br />

arbeiten sie im Zuge der Herstellung<br />

neuer und verbesserter<br />

Stoffe an Materialuntersuchungen<br />

und Prozessentwicklungen<br />

und der Entwicklung, Erstellung<br />

und Anwendung von<br />

chemischen Verbindungen und<br />

Rezepturen z. B. für Beschichtungen,<br />

Pflanzenschutzmittel,<br />

Heilmittel, Kosmetika usw.<br />

Mit Hilfe von zum Teil computergesteuerten<br />

Laborgeräten<br />

und Mikroskopen untersuchen<br />

sie Chemikalien (z. B. Säuren,<br />

Gase), lebende Organismen<br />

(Zellen), Zwischen- und Endprodukte<br />

(z. B. Kunststoffe, Lebensmittel,<br />

pharmazeutische<br />

Produkte, Farben und Lacke)<br />

auf bestimmte Eigenschaften.<br />

Sowohl die zu untersuchenden<br />

Eigenschaften (z. B. Temperatur,<br />

Dichte, pH-Wert, Viskosität,<br />

Leitfähigkeit, Schmelz- oder<br />

Flammpunkt, Festkörpergehalt,<br />

Kornfeinheit, Fließkurven,<br />

Keimzahl und Keimwachstum,<br />

Lebendzahl von Zellen, Nachweis<br />

von Nucleinsäuren), als<br />

auch die anzuwendenden Analyseverfahren<br />

(z. B. maßanalytische<br />

und gravimetrische<br />

Methoden, Herstellung von<br />

Prüfbeschichtungen, mikrobiologische,<br />

zellkulturtechnische<br />

oder biochemische Arbeitsmethoden)<br />

unterscheiden sich<br />

je nach Tätigkeitsbereich der<br />

LabortechnikerInnen erheblich.<br />

In allen Tätigkeitsbereichen<br />

lesen Labortechniker/Innen<br />

Analyse- und Verfahrensvorschriften,<br />

Rezepturen, Spezifikationen<br />

und Sicherheitsdaten<br />

blätter. Sie erstellen einfache<br />

Versuchsskizzen,<br />

bereiten die Analysen<br />

vor indem sie z. B.<br />

die erforderlichen Apparaturen<br />

und Laborgeräte<br />

einrichten, Proben entnehmen<br />

und diese vorbereiten. Dazu<br />

führen sie z. B. Trennverfahren<br />

für flüssige und feste Gemische<br />

durch, reinigen und konzentrieren<br />

verschiedene Stoffe<br />

und Materialien (z. B. durch<br />

Destillieren, Extrahieren, Verdampfen).<br />

Je nach speziellem<br />

Tätigkeitsbereich führen sie<br />

spezifische Analysen durch und<br />

werten chemische, biochemische<br />

und physikalische Kenndaten<br />

aus. Sie protokollieren und<br />

dokumentieren ihre Untersuchungsergebnisse<br />

und erstellen<br />

statistische und grafische Auswertungen.<br />

Nach den Untersuchungen<br />

und Analysen reinigen<br />

sie die verwendeten Geräte und<br />

sorgen für eine fachgerechte<br />

Lagerung bzw. Entsorgung<br />

der Materialien und Proben.<br />

Jungbunzlauer Austria AG<br />

Werk Pernhofen 1<br />

2064 Wulzeshofen<br />

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1. Jahr: € 819,-<br />

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Jungbunzlauer Austria AG<br />

Werk Pernhofen 1, 2064 Wulzeshofen<br />

E-Mail: bewerbungen.at@jungbunzlauer.com<br />

z.H. Personalabteilung<br />

94 95


Heavy Metal,<br />

Happy Metal!<br />

Vulcanus (lateinisch; auceuerh Volcas, der Bnulis,<br />

Vutze unlkan) id derdst der römische Gott des Ft)<br />

sowie aller Metallhan Schmiede (Schmiedegoteuers<br />

angewiesen sind-werker, die auf die Kießer oraft<br />

des Fder der Münzschläger.,<br />

H epha. der Bistros (gornzegiechisch Ἥhφäsαισt)<br />

iτsος, lat in der gtinirsieriect Hhisepchha-estus,<br />

eingedeutscht Hepeuers und der Schmieen Mythologie<br />

der Gott des Fd entspricht dem römide (heute<br />

Kunstschmiede) unt zu den zwölf olympisch-schen<br />

Vulcanus. Er gehören Gottheiten.<br />

Der Schmied war stets umgeben<br />

von Mythen und Magie und gilt<br />

nicht zu Unrecht als der Urvater<br />

aller Mettallerberu-fe. Im Mittelalter<br />

wurden die Schmiede<br />

sogar als Zauberer und Magier<br />

verehrt, weil sie aus einem<br />

Stück Stahl ein Werkzeug oder<br />

eine Waffe herstellen konnten.<br />

Die Metallbaubranche be-deutet<br />

Testosteron pur und erweckt<br />

auch heute noch ein Gefühl von<br />

Mystik und Magie.<br />

Frühe Funde in Ägypten und<br />

Indien lassen darauf schließen,<br />

dass bereits vor über 5000 Jahren<br />

geschmie-det wurde.<br />

Jüngere Funde aus der Vor-römischen<br />

Eisenzeit bele-gen die<br />

über 2500-jährige Geschichte<br />

der Werkzeuge. So wurden vor<br />

zweieinhalb-tausend Jahren<br />

bereits Am-boss, Hammer und<br />

Zange als Handwerkszeuge<br />

genutzt.<br />

Geschmiedet wurden Waffen,<br />

Werkzeuge und Schmuck und<br />

als Werkstof-fe fanden Buntmetalle<br />

wie Kupfer und später<br />

Messing sowie Stahl, Anwendung.<br />

In der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts entwickelten sich<br />

in städtischen Regionen aus einem<br />

Teil der Schmie-den industrielle<br />

Metallwa-renbetriebe. Auf<br />

dem Lande vollzog sich jedoch<br />

wenig Spezialisierung. So hatte<br />

ein Dorfschmied Pferdehufe zu<br />

beschlagen, Wagenräder zu bereifen,<br />

Pflugscharen und andere<br />

Ackergeräte zu repa-rieren.<br />

Mit der Technisierung der Landwirtschaft<br />

nahmen auch die<br />

Dorfschmieden ab und wurden<br />

durch Land-maschinenmechaniker<br />

ab-gelöst.<br />

Das Wort „Schmied“ kommt<br />

aus dem Germanischen und<br />

war die allgemeine Hand-werkerbezeichnung.<br />

Aber nicht<br />

nur den Germanen war dieses<br />

Handwerk be-kannt, schon am<br />

Anfang des ersten Buches Mose<br />

(1.Mose 4,22) wird das Schmiede-handwerk<br />

erwähnt.<br />

Heute stellt man sich unter<br />

dem Beruf „Schmied“ wohl<br />

eher als erstes den Huf-schmied<br />

vor. Dabei war es früher eher<br />

eine Nebensa-che, den Pferden<br />

die Hufe zu beschlagen.<br />

Übrigens, früher wurde und<br />

vereinzelt noch heute wird<br />

die Schmiede immer an den<br />

ältes-ten Sohn des Schmiedes<br />

weitervererbt. War bereits der<br />

Opa ein Schmied, wurden auch<br />

der Vater, der Sohn und der<br />

Enkel Schmiede.<br />

Verstarb der Schmied ohne Sohn,<br />

wurde die Frau des Schmiedes<br />

zur Meisterin, die den Be-trieb<br />

weiterführen musste. Lebte eine<br />

Tochter im Haus, wurde nach<br />

ihrer Verheiratung ihr Mann der<br />

Meister.<br />

Einst hat nur der Schmied<br />

Metall bearbeitet. Als die Verarbeitung<br />

von Metall während<br />

des Mittelalters immer vielfältiger<br />

wurde, entwi-ckelten sich<br />

verschiedene Berufszweige. Es<br />

entstand u.a. das Schlosserhandwerk.<br />

Mit der Erfindung des elektrischen<br />

Stroms und der zunehmenden<br />

Industrialisierung<br />

erschlos-sen sich ungeahnte<br />

neue Möglichkeiten. Durch<br />

die Entwicklung immer neuer<br />

Tech-niken veränderten sich die<br />

Abläufe im Alltag grundlegend.<br />

So führte dies unter anderem<br />

dazu, dass die einstmals unverzichtbare<br />

Fähigkeit des Schmiedens<br />

an Bedeutung verlor.<br />

Im Zuge der Neuordnung der<br />

Metallberufe in den 80iger Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts ist<br />

aus dem Schlosser der Metallbauer<br />

geworden. Die Berufsbezeichnung<br />

Schlosser ist somit<br />

antiquiert, jedoch bis heute<br />

gebräuchlich.<br />

Heute reicht die Spanne der<br />

Metallberufe vom Klempner bis<br />

zum Zerspanungsmechaniker.<br />

Ihre Einsatzgebiete sind höchst<br />

unterschiedlich. Weit gestreut<br />

sind die Aufgaben von Me-tallarbeiterInnen:<br />

Sie bauen die<br />

Skelette für Brücken und Schiffe,<br />

stellen Autos, Flugzeuge und<br />

Eisenbahnen her.<br />

Konstruktionsmechaniker z. B.<br />

verarbeiten Bleche und Profile<br />

aus Stahl, fertigen Einzel-teile<br />

nach Skizzen, fügen Bauteile<br />

zusammen, montieren Maschinen<br />

und Apparate. Sie stel-len<br />

Türen- und Fensterrahmen her,<br />

bauen Aufhängungen und Überdachungen.<br />

In der Metallgestaltung<br />

schmieden sie Beschläge,<br />

Gitter und Metalltreppen.<br />

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Metallberufe<br />

Eine Geschichte über 8000 Jahre Hochtechnologie<br />

Vor etwa 10.000 Jahren entwickelten<br />

sich im vorderen Orient<br />

die Viehhaltung und der Ackerbau.<br />

Diese Lebensweise hielt vor<br />

etwa 8000 Jahren auch in Mitteleu-ropa<br />

Einzug. Im wahrsten<br />

Sinne des Wortes schickte sich<br />

der Mensch zu jener Zeit auch<br />

an, seines Glückes Schmied zu<br />

werden. Dies war ein solch bedeutender<br />

Kulturwechsel, der die<br />

Menschheitsgeschichte genau so<br />

sehr verändert hat, wie später<br />

der Buchdruck, die Industrialisierung<br />

oder das Computerzeitalter.<br />

Die Technik, Erz zu fördern um daraus<br />

ein Metall zu gewinnen, das<br />

die Erzeugung von Werkzeugen,<br />

Waf-fen und Kunstgegenstände<br />

ermöglichte, kann man ruhig als<br />

die erste hochtechnologische Errungenschaft<br />

der Menschheit bezeichnen.<br />

Speziell der Einsatz von<br />

Äxten, Hauen, Schabern, Klingen<br />

(als Messer), Na-deln, usw. erleichterte<br />

das Leben ungemein.<br />

Wer die bessere Metallverarbeitung<br />

beherrschte, hatte auch im<br />

Krieg einen riesen Vorteil, weil<br />

seine Waffen wider-standsfähiger<br />

waren.<br />

In der griechischen Mythologie<br />

wird der Beginn der Technisierung<br />

des Menschen durch den<br />

Schmied Hephaistos und den<br />

umtriebigen Ingenieur-Titanen<br />

Prometheus gekennzeichnet.<br />

Übrigens war der CEO (Chef)<br />

der Götter, Zeus, darüber gar<br />

nicht erfreut, denn er befürchtete,<br />

dass durch das Abpumpen<br />

des Wassers beim Erzabbau der<br />

Totenfluss Acheron aus-trocknen<br />

könnte und damit die Grenze<br />

zwischen den Lebenden und den<br />

Toten verschwinden werde.<br />

Den Göttern zum Trotze wurde<br />

selbst das Denken durch diese Errungenschaften<br />

erstmals tiefgreifend<br />

und nachhaltig verändert.<br />

Die Menschen erkannten, dass<br />

nicht alleine die Götter über die<br />

Natur und die von ihr abhängenden<br />

Menschen herrschten. Erstmals<br />

keimte bei den Menschen<br />

ein Gefühl auf, dass sie durch<br />

ihre Werkzeuge und Waffen nicht<br />

mehr bloß ein Spielball der Götter<br />

sind, sondern selbst aktive<br />

und bestimmende Akteure auf<br />

der Weltbühne<br />

Heute weiß man, dass die lange<br />

Zeit angenommen Reihenfolge<br />

der Entwicklungsschritte hin zum<br />

Metall-zeitalter nicht für alle Regionen<br />

gilt. In einzelnen Gebieten<br />

traten die Stein-, Bronze- und<br />

Eisenzeit keines-wegs in dieser<br />

Abfolge auf. Dies lag vor allem an<br />

der örtlichen Verfügbarkeit der<br />

entsprechenden Rohstoffe. sind.<br />

Auch heute gibt es noch Naturvölker,<br />

die Eisenerze in einfachen<br />

Lehmöfen mit Hilfe eines Blasebalgs<br />

zu so-genannten Luppen<br />

ausschmelzen, ohne jemals mit<br />

Kupfer oder Bronze in Berührung<br />

gekommen zu sein. Die Dauer<br />

der Bronzezeit lässt sich zeitlich<br />

nicht ge-nau eingrenzen, da die<br />

Verbreitung technischer Errungenschaften<br />

damals viel längere<br />

Zeiträume benötigte als heute.<br />

Legierte Kupfergegenstände,<br />

welche<br />

.....in Mesopotamien, Syrien<br />

und Anatolien gefunden wurden,<br />

belegen in diesen Gebieten<br />

den Beginn der Bronzezeit<br />

um 4500 vor unserer<br />

Zeitrechnung. In Skandinavien<br />

hingegen lebten die Menschen<br />

noch bis etwa 1500 v.<br />

Chr. in der tiefsten Steinzeit.<br />

Vor der Bronzezeit hat vielerorts<br />

eine Kupferzeit statt gefunden.<br />

Die ältesten entdeckten<br />

Kupfergegenstände, so<br />

etwa um das Jahr 7000 v. Chr.,<br />

stammen aus Cayönü Tepesi<br />

in der Südtürkei.<br />

Die Sumerer hatten bereits<br />

früh erkannt, dass man mit<br />

der Mischung von Kupfererzen<br />

zum Beispiel mit Zinn,<br />

Zink, Blei oder Nickel je nach<br />

Bedarf ein besseres Fließverhalten<br />

beim Gießen und eine<br />

höhere Härte nach der Verformung<br />

erzielen konnte.<br />

Erste Spuren systematischer<br />

Eisenverhüttung aus dem<br />

dritten Jahrtausend v. Chr.<br />

fanden die Forscher im Nahen<br />

Osten in der Stadt Ur.<br />

Kleine Schmuckstücke sind<br />

sogar aus dem vierten Jahrtausend<br />

v. Chr. erhalten. Aber<br />

erst ab dem 15. Jahrhundert<br />

v. Chr. war es möglich, das<br />

spröde Material zu schmiedbarem<br />

Stahl weiterzuverarbeiten,<br />

so dass um diese Zeit<br />

eine beachtliche Produktion<br />

von Gebrauchsgegenständen<br />

und Waffen einsetzte – hierbei<br />

waren die Hethiter und<br />

Mitanni in Anatolien federführend.<br />

Als erste Hochphase der europäischen<br />

Eisenzeitkultur<br />

gilt die nach der wichtigsten<br />

Fundstelle im Salzkammergut<br />

in Oberösterreich benannte<br />

Hallstattkultur.<br />

Diese Epoche wird auch als<br />

ältere (keltische) Eisenzeit<br />

bezeichnet (800 bis 450<br />

v. Chr.). Das stahlähnliche<br />

Ei-sen, von den in Noricum<br />

(heute Österreich) lebenden<br />

Kelten war wegen seiner hervorragenden<br />

Qualität in den<br />

römischen Gebieten eine<br />

heißbegehrte Handels-ware.<br />

Übrigens, der Name „Noricum“<br />

geht auf die keltische<br />

Göttin „Noreia“ zurück.<br />

Interessant ist auch die Eisenzeit<br />

in China. Dort be-gann<br />

man bereits ab etwa 600 v.<br />

Chr. Eisen zu schmel-zen und<br />

zu gießen. Die dafür erforderlichen<br />

sehr ho-hen Temperaturen<br />

von bis zu 1500°C<br />

konnten in den nächsten<br />

1000 Jahren nirgendwo sonst<br />

erzeugt werden. In Europa<br />

begann man erst, durch die<br />

Entwicklung von Hochöfen,<br />

im 14. Jahrhundert damit.<br />

Ein weiterer Industrialisierungssprung<br />

begann im 19.<br />

Jahrhundert, bei welchem<br />

man anfing Gusseisen auch<br />

für tragende Teile in Gebäuden<br />

einzusetzen.<br />

Und heute?<br />

Längst sind wir über die reine<br />

Produktion von reinen Eisenprodukten<br />

hinausgewachsen.<br />

Metaller sind heute hochspezialisierte<br />

Fachkräfte und<br />

dem<br />

entsprechend weit gestreut<br />

sind deren Aufgaben: Sie<br />

stellen Türen- und Fensterrahmen<br />

her, bauen Aufhängungen<br />

und Überdachungen,<br />

schmieden Beschläge, Gitter<br />

und Metalltreppen. Verarbeiten<br />

Bleche und Profile<br />

aus Stahl, fertigen Einzelteile<br />

nach Skizzen, fügen<br />

Bauteile zusammen, montieren<br />

Maschinen und Apparate.<br />

Sie bauen die Skelette für<br />

Brücken und Schiffe, stellen<br />

Autos, Flugzeuge und Eisenbahnen<br />

her und vieles mehr.<br />

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Mechatroniker/In<br />

Modullehrberuf, Lehrzeit 3,5 - 4 Jahre<br />

Mechatronik bedeutet die Verbindung<br />

von mechanischen,<br />

elektronischen und informationstechnischen<br />

Teilen.<br />

Mechanik und Elektronik waren<br />

früher getrennte Fachund<br />

Berufsbereiche. Moderne<br />

Technologien sind aber gerade<br />

durch die Verbindung dieser<br />

Fachrichtungen gekennzeichnet.<br />

Mechatronik bedeutet<br />

eben diese Verbindung von<br />

mechanischen, elektrischen<br />

und elektronischen Bauteilen.<br />

Außerdem werden in mechatronischen<br />

Systemen Hard- und<br />

Software-Komponenten aus<br />

der Informationstechnologie<br />

integriert.<br />

MechatronikerInnen stellen<br />

mechatronische Bauteile, Komponenten<br />

und Systeme für den<br />

Maschinen-, Anlagen-, Fahrzeug-<br />

und Gerätebau und für<br />

ganze Fertigungsprozesse her,<br />

wie z. B. Wicklungen, Motoren<br />

(auch mit alternativen Antrieben<br />

wie z. B. Hybridmotoren),<br />

Transformatoren, Generatoren,<br />

Gleichrichter, Trennschalter,<br />

Antriebs- und Förderanlagen,<br />

Schalttafeln, Steuer- und<br />

Regelanlagen, Signal- und Sicherungsanlagen,<br />

Mess- und<br />

Prüfanlagen, Medizingeräte,<br />

IT- und Kommunikationssysteme.<br />

Dabei bauen sie mechanische,<br />

elektrisch/elektronische,<br />

pneumatisch/hydraulische<br />

und informationstechnische<br />

Teile zusammen und warten<br />

und reparieren sie. Sie montieren<br />

Bauteile und Komponenten,<br />

richten Leitungen ein, verlegen<br />

sie und schließen sie an. Sie<br />

messen elektrische und nichtelektrische<br />

Größen, stellen<br />

Steuerungen und Funktionen<br />

ein und programmieren computergesteuerte<br />

Maschinenund<br />

Anlagenteile.<br />

MechatronikerInnen nehmen<br />

die unterschiedlichsten mechatronischen<br />

Anlagen und Geräte<br />

in Betrieb, stellen die Funktionen<br />

und Steuerungen nach<br />

Schaltplänen ein, programmieren<br />

sie und<br />

prüfen die Funktionen. Bei der<br />

Suche nach Fehlern und Störungen<br />

zerlegen sie Geräte und<br />

Maschinen, führen Messungen<br />

mit elektronischen Mess- und<br />

Prüfgeräten und entsprechender<br />

Test- und Diagnosesoftware<br />

durch und grenzen so<br />

mögliche Ursachen<br />

für Fehler ein. Sie beheben<br />

die Störungen und tauschen<br />

schadhafte Teile aus. In Fertigungsprozessen<br />

programmieren<br />

und überwachen sie<br />

außerdem laufend die Mess-,<br />

Steuer- und Regelungseinrichtungen<br />

der automatisierten<br />

Produktionsabläufe und nehmen<br />

Anpassungen und Umstellungen<br />

an den Maschinen vor.<br />

Ihre Tätigkeit reicht auch in den<br />

IT-Bereich hinein: MechatronikerInnen<br />

installieren und prüfen<br />

mechatronische Hardwareund<br />

Software-Komponenten.<br />

Sie stellen System-Komponenten<br />

zusammen, installieren<br />

Software, Netzwerke und<br />

Bussysteme, konfigurieren<br />

Hardware-Teile und montieren,<br />

programmieren die mechatronischen<br />

Systemkomponenten.<br />

Mit der fortschreitenden Automatisierung<br />

von Maschinen<br />

und Produktionsanalgen spielen<br />

die Automatisierungstechnik,<br />

Robotik und speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen<br />

(SPS) in der Arbeit von MechatronikerInnen<br />

eine zunehmende<br />

Rolle.<br />

Die Ausbildung im<br />

Modullehrberuf Mechatronik<br />

umfasst verpflichtend eine<br />

2jährige Ausbildung im Grundmodul<br />

Mechatronik und eine<br />

eineinhalbjährige Ausbildung<br />

in einem der folgenden Hauptmodule:<br />

Automatisierungstechnik,<br />

Elektromaschinentechnik<br />

Fertigungstechnik, Büro- und<br />

EDV-Systemtechnik<br />

Alternative Antriebstechnik,<br />

Medizingerätetechnik<br />

Zusätzlich kann in einem weiteren<br />

halben Ausbildungsjahr<br />

eines der folgenden Spezialmodule<br />

gewählt werden:<br />

Robotik, SPS-Technik<br />

Sie installieren und prüfen<br />

messtechnische Einrichtungen<br />

der Steuerungs- und Regelungstechnik,<br />

konfigurieren<br />

Automatisierungssysteme, programmieren<br />

Industrieroboter<br />

und SPS-Programme.<br />

Auch die Medizingerätetechnik<br />

(Geräte für Labor und<br />

Forschung, Röntgen, OP und<br />

Rehabilitation oder Elektro-<br />

und Nuklearmedizingeräte)<br />

ist ein stark wachsendes<br />

Aufgabengebiet<br />

für MechatronikerInnen,<br />

in dem die Beratung und<br />

Schulung von Kundinnen<br />

und Kunden eine besondere<br />

Rolle spielt.<br />

MechatronikerInnen haben<br />

auch zahlreiche organisatorische<br />

Aufgaben: Sie legen<br />

anhand der technischen Unterlagen<br />

die Arbeitsschritte,<br />

Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden<br />

fest, planen und steuern<br />

die Arbeitsabläufe und<br />

achten auf die Einhaltung der<br />

Qualitäts-, Sicherheits- und<br />

Umweltstandards. Sie dokumentieren<br />

die Arbeitsabläufe<br />

und -ergebnisse und führen<br />

Fehlerprotokolle.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

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Metalltechnik/MaschinenbautechnikerIn<br />

Modullehrberuf<br />

MaschinenbautechnikerInnen<br />

sind mit der Herstellung von<br />

Maschinenteilen sowie mit<br />

dem Zusammenbau, der Aufstellung,<br />

der Inbetriebnahme,<br />

der Wartung und der Reparatur<br />

von Maschinen und Anlagen<br />

befasst.<br />

Sie fertigen, warten und reparieren<br />

z.B. Spezialmaschinen<br />

für verschiedene Fertigungszweige<br />

(Papier-, Textil-, Nahrungsmittelverarbeitung<br />

usw.),<br />

Werkzeugmaschinen, Landmaschinen<br />

und landwirtschaftliche<br />

Geräte, teilweise auch<br />

Einrichtungen wie z.B. Montagebühnen,<br />

Hebe- und Transportvorrichtungen,<br />

Aufzüge<br />

usw.<br />

Beim Zusammenbauen bearbeiten<br />

sie die Werkstoffe<br />

mit Materialbearbeitungstechniken<br />

wie Anreißen, Feilen,<br />

Schleifen, Sägen, Bohren,<br />

Reiben, Gewindeschneiden,<br />

Nieten und Meißeln, Richten<br />

und Biegen, Polieren, Kleben,<br />

Weich- und Hartlöten, Schaben<br />

und Tuschieren, Warmbehandeln,<br />

Härten und Prüfen sowie<br />

Schmieden.<br />

Bei der Herstellung von Passungen<br />

und einschlägigen<br />

Werkstücken berücksichtigen<br />

die MaschinenbautechnikerInnen<br />

die vorgeschriebenen<br />

Passungsnormen der Metallbearbeitung.<br />

Weiters stellen sie lösbare<br />

und unlösbare Verbindungen<br />

(Schraub- und Stiftverbindungen,<br />

Wellenverbindungen zur<br />

Drehmomentübertragung)<br />

her. Schließlich behandeln sie<br />

die Werkstücke mit speziellem<br />

Oberflächenschutz, um Korrosionen<br />

zu verhindern. Sie wissen<br />

über die zweckmäßigste<br />

Anwendung der wichtigsten<br />

Schmiermittel Bescheid und<br />

können Längsdrehen, Plandrehen<br />

und Fräsen.<br />

Oftmals programmieren und<br />

bedienen sie rechnergestützte<br />

CNC-Werkzeugmaschinen<br />

(computer numeric control).<br />

Wichtig, vor allem für die<br />

anfallende Blechbearbeitung,<br />

sind die Schweißarbeiten.<br />

Die MaschinenbautechnikerInnen<br />

beherrschen auch diese<br />

(Gasschmelzschweißen,<br />

Brennschneiden, Elektroschweißen<br />

und Schutzgasschweißen).<br />

Nach vorgefertigten Plänen<br />

und Werkzeichnungen (die sie<br />

manchmal auch selbst anfertigen)<br />

stellen die MaschinenbautechnikerInnen<br />

Ersatzteile und<br />

Maschinenbauelemente her<br />

und bauen sie anschließend<br />

ein.<br />

MaschinenbautechnikerInnen<br />

haben auch zahlreiche organisatorische<br />

Aufgaben.<br />

3,5 Jahre: Grundmodul + ein<br />

Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + ein<br />

Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei<br />

Hauptmodule<br />

Die Ausbildung im Modullehrberuf<br />

Metalltechnik umfasst<br />

verpflichtend eine 2jährige Ausbildung<br />

im Grundmodul Metalltechnik<br />

und eine eineinhalbjährige<br />

Ausbildung in einem der<br />

folgenden Hauptmodule:<br />

Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik<br />

/ Metallbau- und<br />

Blechtechnik /<br />

Stahlbautechnik / Schmiedetechnik<br />

/ Werkzeugbautechnik /<br />

Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

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Metalltechnik/Stahlbautechnik<br />

3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />

Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst verpflichtend<br />

eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul Metalltechnik und eine eineinhalbjährige<br />

Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />

Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik / Metallbau- und<br />

Blechtechnik Stahlbautechnik / Schmiedetechnik / Werkzeugbautechnik<br />

/ Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />

Breitenau<br />

Hauptmodul Stahlbautechnik:<br />

MetalltechnikerInnen für Stahlbautechnik<br />

fertigen Stahlteile<br />

für Gebäude- und Hallenkonstruktionen,<br />

Portale, Behälter<br />

usw. Sie bauen die Teile zusammen<br />

und montieren sie am<br />

Aufstellungsort zu<br />

Gesamtkonstruktionen.<br />

Zu Ihren Aufgaben<br />

gehören auch<br />

Maßnahmen zum<br />

Oberflächenschutz<br />

und Korrosionsschutz<br />

(vor allem durch Rostschutzanstriche<br />

und<br />

Lackierungen) sowie<br />

die Wartung und Reparatur<br />

bestehender<br />

Konstruktionen.<br />

MetalltechnikerInnen verwenden<br />

verschiedene Handwerkzeuge<br />

wie Bohrer, Löt- und<br />

Schweißgeräte, Hämmer, Feilen,<br />

Zangen, Schraubenzieher<br />

und Schraubenschlüssel,<br />

Drahtbürsten, Schneidbrenner,<br />

Handblechscheren, Maschinenblechscheren<br />

und arbeiten mit<br />

unterschiedlichsten oft computergesteuerten<br />

Maschinen und<br />

Anlagen der gewerblichen und<br />

industriellen Produktion wie z.<br />

B. Drehbänke, Fräsmaschinen,<br />

Stanzmaschinen, Präzisionsschleifmaschinen,<br />

Schweißautomaten,<br />

Metallpressen,<br />

Krafthämmer, CNC-Anlagen<br />

aber auch mit elektronischen<br />

Steuerungen, Mess- und Prüfgeräten.<br />

Sie verwenden Hilfsmitteln wie<br />

Schweiß- und Lötdraht, Klebestoffe,<br />

Schmiermittel, Schleifund<br />

Poliermittel usw.<br />

MetalltechnikerInnen befüllen<br />

die Maschinen und Anlagen<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

mit Schmier- und Kühlmittel,<br />

stellen die Funktionen ein und<br />

führen Probeläufe durch (z. B.<br />

nach Umrüstungsarbeiten).<br />

Außerdem programmieren und<br />

bedienen sie rechnergestütz te<br />

CNC-Werkzeugmaschinen. Sie<br />

verwenden technische Unterlagen<br />

und Konstruktionspläne,<br />

Werkzeichnungen, Stücklisten,<br />

Prüf-, Steuer- und Einstelldaten,<br />

Service- und Wartungsprotokolle.<br />

Bei verschiedenen Arbeiten<br />

tragen MetalltechnikerInnen<br />

außerdem Helme, Handschuhe,<br />

Schutzbrillen und Gehörschutz<br />

oder beim Schweißen<br />

zum Schutz vor Funken<br />

entsprechende schwer entflammbare<br />

Schutzkleidung,<br />

Schweiß-Schutzbrillen und<br />

Schutzschirme um Augenverletzungen<br />

vorzubeugen.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

108 109


Metalltechnik -Werkzeugbau<br />

(Modullehrberuf) Lehrzeit 3,5 - 4 Jahre<br />

Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer<br />

usw.) gehört zu den wichtigsten<br />

Werkstoffen in den<br />

meisten Bereichen der Technik.<br />

Haupt-Anwendungsgebiete<br />

sind Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Fahrzeugbau, Schiffsbau,<br />

Brückenbau, Werkzeugbau<br />

usw. Metalle werden auf unterschiedlichste<br />

Weise bearbeitet<br />

und zu Werkstücken<br />

geformt. Mit einer Ausbildung<br />

im Hauptmodul Werkzeugbautechnik:<br />

MetalltechnikerInnen im<br />

Werkzeugbau fertigen aus Metall<br />

oder Kunststoff Einzelteile<br />

an und bauen sie zu funktionstüchtigen<br />

Werkzeugen und<br />

Werkzeugmaschinen zusammen.<br />

Sie arbeiten nach der Vorgabe<br />

von Werkzeichnungen und<br />

Plänen, wobei sie sowohl konventionelle<br />

Bearbeitungstechniken<br />

(z. B. Drehen, Fräsen)<br />

anwenden als auch computergesteuerten<br />

(CNC)-Maschinen<br />

programmieren und steuern.<br />

Sie stellen Produktionswerkzeuge<br />

wie z. B. Schnitt-, Stanz-,<br />

Schneide- und Biegewerkzeuge<br />

her, Umformwerkzeuge sowie<br />

Druckguss- und Spritzgussformen<br />

für die Herstellung<br />

von Kunststoffprodukten oder<br />

feinmechanische Messgeräte<br />

für die Werkzeugbearbeitung.<br />

Außerdem bauen sie mechanische<br />

Teile, Baugruppen und<br />

Komponenten zusammen,<br />

warten und reparieren diese<br />

und erstellen Fertigungsprogramme<br />

für rechnergestützte<br />

(CNC-) Werkzeugmaschinen.<br />

Mit den fertigen Werkzeugen<br />

werden Testserien durchgeführt,<br />

um die Passgenauigkeit<br />

und Fehlerfreiheit der Erstmuster<br />

zu überprüfen.<br />

WerkzeugbautechnikerInnen<br />

hantieren mit unterschiedlichen<br />

Metallen aber auch<br />

Kunststoffen. Sie bedienen und<br />

programmieren automatische<br />

Werkzeugmaschinen und manuelle<br />

oder halbautomatische<br />

Maschinen und Geräte wie<br />

Bohrer, Fräsen, Schweiß- und<br />

Lötgeräte, Dreh-, Schneide<br />

und Schleifmaschinen. WerkzeugbautechnikerInnen<br />

lesen<br />

technische Konstruktionspläne<br />

und Programmieranweisungen<br />

für die computergesteuerten<br />

Maschinen.<br />

3,5 Jahre: Grundmodul + ein<br />

Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + ein<br />

Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei<br />

Hauptmodule<br />

Die Ausbildung im Modullehrberuf<br />

Metalltechnik umfasst<br />

verpflichtend eine 2jährige Ausbildung<br />

im Grundmodul Metalltechnik<br />

und eine eineinhalbjährige<br />

Ausbildung in einem der<br />

folgenden Hauptmodule:<br />

Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik<br />

/ Metallbauund<br />

Blechtechnik /Stahlbautechnik<br />

/ Schmiedetechnik /<br />

Werkzeugbautechnik / Schweißtechnik<br />

/Zerspanungstechnik.<br />

110 111


112 113


Metalltechnik/Zerspanungstechnik<br />

3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />

Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst<br />

verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul Metalltechnik<br />

und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der<br />

folgenden Hauptmodule:<br />

Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik / Metallbau- und<br />

Blechtechnik /Stahlbautechnik / Schmiedetechnik / Werkzeugbautechnik<br />

/ Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />

Ferlach<br />

Mit einer Ausbildung im Hauptmodul<br />

Zerspanungstechnik:<br />

Zerspanen (trennend), auch<br />

Spanen (formgebend) genannt,<br />

bezeichnet alle mechanischen<br />

Bearbeitungsverfahren, bei<br />

denen das Material in<br />

die gewünschte Form<br />

gebracht wird, indem<br />

überflüssiges Material<br />

in Form von Spänen<br />

abgetragen wird.<br />

Innerhalb der Hauptgruppen<br />

der Fertigungsverfahren<br />

(Urformen,<br />

Umformen,<br />

Trennen, Fügen, Beschichten,<br />

Stoffeigenschaften<br />

ändern) gehört das Zerspanen<br />

zu den trennenden Bearbeitungsverfahren.<br />

MetalltechnikerInnen in der<br />

Zerspanungstechnik sind mit<br />

der Planung, Herstellung und<br />

Bearbeitung von Werkstücken<br />

mittels spanender Werkstoffbearbeitung<br />

befasst (z. B. Bohren,<br />

Fräsen, Drehen, Feilen,<br />

Schleifen). Zu ihren Produkten<br />

zählen Bau- und Maschinenteile<br />

wie z. B. Achsen, Wellen,<br />

Lager, Bolzen, Keile, Zahnräder<br />

oder Scheiben. Sie planen die<br />

Arbeitsschritte, wählen die erforderlichen<br />

Materialien und<br />

Normenteile aus und stellen<br />

nach technischen Plänen und<br />

Vorgaben die Werkstücke her.<br />

Dabei kommen konventionelle<br />

Werkzeugmaschinen (z. B.<br />

Dreh-, Bohr-, Schleifmaschinen)<br />

vor allem aber computergesteuerte<br />

(CNC-)Anlagen zum<br />

Einsatz. Sie programmieren<br />

und ändern Fertigungsprogramme<br />

für CNC-Werkzeugmaschinen<br />

und übernehmen<br />

CAD-Konstruktionen in die<br />

Fertigungsprogramme ( CAM).<br />

Sie prüfen die fertigen Werkstücke<br />

auf Fehler und Mängel<br />

und nehmen erforderlichenfalls<br />

Korrekturen und Anpassungen<br />

an den Fertigungsprogrammen<br />

vor.<br />

Die ZerspanungstechnikerInnen<br />

führen am Werkstück auch<br />

handwerkliche Feinarbeiten<br />

wie Feilen, Sägen, Polieren<br />

oder Gewindeschneiden aus.<br />

Metall- und Kunststoffbauteile<br />

werden heute mit modernsten<br />

Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen<br />

produziert,<br />

mittels spanabhebender<br />

Techniken. Zerspanungstechniker<br />

und Zerspanungstechnikerin<br />

sind für den Herstellungsprozess<br />

verantwortlich,<br />

von der Planung über die<br />

Durchführung bis hin zur<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Beschäftigt sind Zerspanungsmechaniker<br />

in der Metall<br />

verarbeitenden Industrie,<br />

z.B. Maschinenbau, Fahrzeugbau,<br />

Stahl- und Leichtmetallbau.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />

3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />

gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />

3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

114 115


Mattig Präzision GmbH<br />

Fürnbuch 5<br />

5162 Obertrum am See<br />

Tel.0043 (0)6219 7194 30<br />

office@mattig.co.at<br />

Die Lehre<br />

Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben. Je besser<br />

die Ausbildung, desto geringer ist das Risiko, dass man arbeitslos wird. Die<br />

höchste Arbeitslosigkeit gibt es in der Gruppe jener Menschen, die keine abgeschlossene<br />

Berufs- und/oder Schulausbildung haben.<br />

Spezialisiert auf Feinmechanik und Präzisionsdrehteile, ist die Mattig Präzision GmbH ein renommierter<br />

Produzent von kleinen und mittleren Serien für den Automotivbereich sowie für die Medizintechnik,<br />

Motorsport, Sportgeräte, Uhrenindustrie, dem allgemeinen Maschinenbau u.a.<br />

Die Bandbreite der Produktion schließt auch eine Baugruppenmontage und eine Unterstützung bei<br />

der Entwicklung von Prototypen mit ein. Unser Unternehmen steht für höchste Präzision und Zuverlässigkeit.<br />

Durch Engagement und Flexibilität erzielen wir marktgerechte Preise, beste Qualität und<br />

eine große Vielfalt an Produkten.<br />

Wir suchen Lehrlinge im Bereich:<br />

Metalltechnik<br />

Zerspanungstechniker/in<br />

Wir bieten:<br />

- einen attraktiven und sicheren Arbeitsplatz<br />

- ein abwechslungsreiches und verantwortungsvolles Aufgabengebiet<br />

- viel Raum für Eigenverantwortung<br />

- ein angenehmes und kollegiales Arbeitsumfeld<br />

- leistungsgerechte Entlohnung und diverse Sozialleistung<br />

Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />

Eine Lehre zu machen zahlt<br />

sich aus – das beweisen<br />

viele erfolgreiche Menschen,<br />

die auch mal „klein“<br />

angefangen haben. Neben<br />

theoretischem Wissen,<br />

kannst du mit viel praktischer<br />

Erfahrung punkten<br />

und die Karriereleiter erklimmen.<br />

Eine Lehrausbildung ist eine absolut gleichwertige Ausbildung wie Matura oder HTL-Abschluss<br />

und niemand hat mehr oder weniger, wenn er eine Lehre macht – auch wenn viele Leute unserer<br />

Gesellschaft dies leider vermuten. Ein großer Vorteil, den die Lehre gleich einmal mit<br />

sich bringt: Direkt nach der Schulausbildung verdient man Geld. Wer beispielsweise eine AHS<br />

besucht, muss wohl oder übel mit dem Taschengeld der Eltern auskommen – bei einer Lehre ist<br />

das nicht so. Was uns gleich zu Vorteil Nummer zwei bringt: Mit einer Lehrausbildung ist man<br />

deutlich schneller unabhängig von den Eltern und verdient sein eigenes Geld.<br />

Auch wenn die häufige Annahme „Lehre heißt nie mehr Schule“ falsch ist, so hat man doch deutlich<br />

weniger Zeit in einem Schulgebäude abzusitzen und kann stattdessen in einem Betrieb arbeiten. Wer<br />

übrigens während der Lehre auf die Idee kommt, doch gerne die Matura zu besitzen, der kann dank<br />

der Ausbildung „Lehre mit Matura“ auch seine Matura machen und gleichzeitig die Lehre fortführen.<br />

Und man kann später mit der Matura immer noch studieren. Hinzu kommt noch, dass jemand, der<br />

beispielsweise unbedingt Mechatroiker werden möchte, durch die Lehre genau diesen Traumberuf<br />

erlernen kann und nicht die anderen, möglicherweise unwichtigeren Gegenstände in der Schule „absitzen“<br />

muss.<br />

116 117


KunststoffformgeberIn<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

KunststoffformgeberInnen<br />

stellen Kunststoffartikel und<br />

Kunststoffhalbfabrikate her. Zu<br />

ihren Erzeugnissen zählen z. B.<br />

Haushalts- und Küchengeräte,<br />

Dosen, Deckel, Gehäuse sowie<br />

Rohre, Folien und Kunststoffteile<br />

für diverse Bauzwecke.<br />

Sie bedienen verschiedene<br />

meist computergesteuerte Bearbeitungsmaschinen<br />

und wenden Verfahren<br />

wie z. B. Sägen, Bohren,<br />

Schneiden, Kleben, Löten<br />

oder Härten an. KunststoffformgeberInnen<br />

arbeiten in Betrieben<br />

der Kunststoffverarbeitung<br />

in Werkstätten und<br />

Werkhallen mit BerufskollegInnen<br />

und verschiedenen<br />

Fach- und Hilfskräften zusammen.<br />

Bei der Herstellung von Kunststoffartikeln<br />

werden zunächst<br />

Formmassen aus Kunststoff<br />

(Granulat, Pulver, Paste) aufbereitet.<br />

Die KunststoffformgeberInnen<br />

vermischen dazu die<br />

Grundmasse mit Weichmacher,<br />

Stabilisatoren, Farb- und Füllstoffen<br />

in Knet- und Walzmaschinen.<br />

Anschließend erhitzen<br />

sie die Kunststoffmasse und<br />

stellen daraus in Spritzgussverarbeitung<br />

verschiedene<br />

Formteile für Haushalts-, Bedarfs-<br />

oder Spielzeugartikel<br />

(z. B. Dosen, Deckel, Griffe,<br />

Gehäuse) her. Weiters bedienen<br />

sie Maschinen mit denen<br />

Massenerzeugnisse wie Rohre,<br />

Platten, Schläuche oder Kabel<br />

herstellt werden, indem durch<br />

Düsenvorrichtungen die Kunststoffmasse<br />

in Formen hinein<br />

ausgepresst (‚extrudiert‘) wird.<br />

KunststoffformgeberInnen<br />

steuern und überwachen Produktionsprozesse,<br />

stellen die<br />

Maschinen ein und rüsten sie<br />

um. Sie sind für die laufende<br />

Qualitätskontrolle zuständig<br />

und führen an den Endprodukten<br />

mit Mess- und Prüfgeräten<br />

verschiedene Tests (z. B. um<br />

Festigkeit, Druck, Biegsamkeit,<br />

Hitzebeständigkeit usw. zu testen)<br />

durch.<br />

Bei der handwerklichen Bearbeitung<br />

von Kunststoff wenden<br />

die KunststoffformgeberInnen<br />

mit verschiedenen Werkzeugen<br />

und Geräten mechanische<br />

Verfahren wie Stanzen, Sägen,<br />

Bohren, Feilen, Drehen, Fräsen,<br />

Schleifen oder Polieren an. Die<br />

fertigen Werkstücke werden<br />

gereinigt und poliert, gegebenenfalls<br />

lackiert, bedruckt,<br />

imprägniert oder geprägt und<br />

sachgerecht verpackt und gelagert.<br />

KunststoffformgeberInnen<br />

arbeiten in Werkstätten von<br />

Gewerbebetrieben sowie in<br />

Werkshallen und Labors von<br />

Industriebetrieben. Sie arbeiten<br />

im Team mit BerufskollegInnen<br />

und verschiedenen<br />

Fach- und Hilfskräften<br />

aus den Bereichen Kunststoff,<br />

Chemie, Metallbearbeitung<br />

und Maschinen- und Fahrzeugfertigung<br />

zusammen<br />

(siehe z. B. die Berufe KunststofftechnikerIn,<br />

ChemikerIn,<br />

VerfahrenstechnikerIn).<br />

Lehrlingsentschädigung KV<br />

Holz und Kunststoff verarbeitendes<br />

Gewerbe, Lohnschema<br />

für das Kunststoff verarbeitende<br />

Gewerbe:<br />

1. Lj. € 650, 2. Lj. € 880,-<br />

3. Lj. € 1.050,- 4. Lj. € 1.140,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

Chemische, Kunststoff verarbeitende<br />

und pharmazeutische Industrie:<br />

1. Lj. € 927,- 2. Lj. €1.159,-<br />

3. Lj. € 1.390,- 4. Lj. € 1.622,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

118 119


Meine Karriere vom Lehrling<br />

zum Werkstättenleiter<br />

ein Interview mit Rudolf Bricko<br />

Redaktion: Viele junge Menschen<br />

träumen vom Job als KFZ Techniker,<br />

du hast eine Lehre absolviert,<br />

bist in jungen Jahren bereits KFZ<br />

Meister geworden und bald darauf<br />

Werkstättenleiter. Was ist es, was<br />

junge Menschen von diesem Beruf<br />

träumen lässt und war es auch dein<br />

Traum?<br />

Rudolf Bricko: Die Faszination Autos,<br />

Die Technik, die dahinter steckt und<br />

die Mobilität, lässt wahrscheinlich<br />

junge Menschen von diesem Beruf<br />

träumen. Mein Traum war es<br />

eigentlich nicht, ich war als junger<br />

Mensch orientierungslos, wie es<br />

auch heute vielen Jugendlichen ergeht.<br />

Meine Mutter wollte, dass ich<br />

eine Handelsschule besuche, mein<br />

Vater hatte mir bereits eine Lehrstelle<br />

als Landmaschinentechniker<br />

und Schlosser besorgt. Doch über<br />

einen Freund meines Bruders, der<br />

bereits KFZ Techniker lernte und<br />

der mir über diesen Beruf einiges<br />

erzählte, erwachte mein Interesse.<br />

Vom Interesse zur Faszination war<br />

es dann nicht mehr weit. Ich erkundigte<br />

mich selbst über verschiedene<br />

Lehrbetriebe, aber leider hatte<br />

mein gewünschter Lehrbetrieb alle<br />

Stellen bereits besetzt, trotzdem<br />

bewarb ich mich noch und hatte<br />

Glück und wurde noch aufgenommen.<br />

Redaktion: Du hast wohl einiges zu<br />

erzählen und einige Tipps für unsere<br />

Jugend.<br />

Rudolf Bricko: Mein Tipp an die Jugend<br />

ist, trotzdem bewerben auch<br />

wenn bereits alle Stellen besetzt<br />

sind, denn vielleicht fällt jemand<br />

aus oder so wie in meinem Fall,<br />

habe ich der KFZ-Personalleitung<br />

so gefallen, dass sie mich noch aufgenommen<br />

haben. Das Interesse<br />

an meiner Person war anscheinend<br />

so groß, dass ich zum 11. Lehrling<br />

wurde, denn 10 hatte man ja bereits<br />

aufgenommen. Damals war<br />

es auch so, dass von den 11. Lehrlingen<br />

tatsächlich nur 3 ausgelernt<br />

haben und darunter war auch ich.<br />

Redaktion: Wie haben deine Eltern<br />

auf deinen Berufswunsch reagiert?<br />

Rudolf Bricko: Meine Eltern waren<br />

mit der Wahl meines Berufes einverstanden<br />

und ich hatte die Unterstützung.<br />

Da die Lehrstelle über<br />

50km entfernt war, hatte mein Vater<br />

bedenken, dass ich auf dumme<br />

Gedanken kommen würde und so<br />

musste ich im Lehrlingsheim leben,<br />

was natürlich nicht besonders für<br />

meine Lehrlingsentschädigung von<br />

Vorteil war, denn ich musste das<br />

selbst bezahlen. Autos haben mich<br />

so fasziniert, dass ich trotzdem<br />

diese Lehre machte, auch wenn<br />

das Geld kaum über einen Monat<br />

reichte.<br />

Mein Lehrherr war zwar sehr<br />

streng und penibel, aber die Ausbildung<br />

war sehr gut. Man musste<br />

den notwendigen Ehrgeiz haben,<br />

dann wurde man auch gefördert.<br />

So manche Eselei wurde mir auch<br />

verziehen, denn mein Zeugnis war<br />

sehr gut, bis auf wenige Ausnahmen.<br />

Im zweiten Lehrjahr war ich<br />

viel mit Freunden unterwegs und<br />

habe auch so manches Mal die Berufsschule<br />

geschwänzt. Das Semesterzeugnis<br />

war eine Katastrophe, 2<br />

Fünfer und eine Mahnung. In der<br />

Firma war die Hölle los. Ich legte<br />

mich ins Zeug und zum Jahresende<br />

schloss ich mit Vorzug ab, ich hatte<br />

das beste Zeugnis in der Firma.<br />

An der Ausbildung gefiel mir besonders,<br />

dass ich auch als KFZ-Elektriker<br />

und KFZ-Spengler ausgebildet<br />

wurde, was mir in meiner späteren<br />

Berufslaufbahn sehr zugute kam.<br />

Im Nachhinein betrachtet hatte ich<br />

eine Ausbildung, die nicht besser<br />

hätte sein können. Ich habe mich<br />

später, als ich Lehrlinge ausgebildet<br />

habe, nach dieser Ausbildung<br />

gerichtet.<br />

Redaktion: Was war dein schlimmstes<br />

Erlebnis?<br />

Rudolf Bricko: Bei der Reparatur eines<br />

Autos, rutschte mir der Schraubenzieher<br />

ab und ich ruinierte den<br />

Kühler. Ich hatte richtig Angst und<br />

zitterte, doch mein Lehrmeister beruhigte<br />

mich und wir reparierten<br />

den Schaden wieder, ohne dass es<br />

weitere Konsequenzen gehabt hätte.<br />

Redaktion: Wie ging deine Ausbildung<br />

voran, wann kamst du auf die<br />

Idee, den Meister zu machen?<br />

Rudolf Bricko: Ich kam sehr bald auf<br />

die Idee Meister zu werden, denn<br />

ich wollte vorwärts kommen, mehr<br />

verdienen und Karriere machen.<br />

Ich wollte in der Abendschule die<br />

Meisterprüfung machen und suchte<br />

daher einen Job in Wien. Damals<br />

war BMW mein Favorit, habe mich<br />

dort auch beworben und erhielt<br />

die Antwort, dass bei BMW Schicht<br />

gearbeitet werde (was es heute<br />

auch nicht mehr gibt). Eine Schichtarbeit<br />

ließ sich aber mit meinen<br />

Wünschen die Schule zu besuchen<br />

nicht vereinbaren. Durch meinen<br />

Wunsch auch die Meisterschule<br />

zu besuchen, wurde mir aber eine<br />

Stelle in einer anderen Tochterfirma<br />

angeboten.<br />

Redaktion: Wie schnell hattest du<br />

einen Job als Werkstättenleiter und<br />

welche Aufgaben hattest du zu erledigen.<br />

Rudolf Bricko: Unmittelbar nach<br />

meiner Meisterprüfung, gerade<br />

mal 24 Jahre alt, bewarb ich mich<br />

als Niederlassungsleiter in einem<br />

Klagenfurter Betrieb. Natürlich<br />

war ich der Geschäftsleitung für einen<br />

Job als Niederlassungsleiter zu<br />

jung. Doch aufgrund meiner guten<br />

Leistungen in Wien bot man mir die<br />

Position als Werkstättenmeister an.<br />

In späterer Folge wurde ich Werkstätten-<br />

und Betriebsleiter.<br />

Ich war zuständig für die Lehrlingsausbildung,<br />

die gesamte Mitarbeiterführung,<br />

für Mechaniker,<br />

Spengler und Lackierer, die Arbeitsüberwachung<br />

in der Werkstätte,<br />

die Umsatzverantwortlichkeit, sowie<br />

auch die Garantieabwicklung<br />

und Reparaturan-<br />

nahme. In<br />

meiner<br />

gesamten<br />

Laufbahn<br />

habe ich ca.<br />

60 Lehrlinge<br />

ausgebildet.<br />

Redaktion:<br />

Du warst<br />

auch bei<br />

Testfahrten dabei, was genau wird<br />

da gemacht, getestet?<br />

Rudolf Bricko: Ich war bei Testfahrten<br />

in Portugal, Italien und<br />

Schweden, aber auch in Österreich.<br />

Es wurden Fahrzeugvergleiche gemacht<br />

und getestet wurde, Straßenlage,<br />

Motorleistung, Geräusche,<br />

Lenkverhalten usw. Anhand von<br />

den Auswertungen werden Fahrzeuge<br />

in der Serie verbessert.<br />

Redaktion: Soviel ich weiß, warst du<br />

auch einmal für Ferrari zuständig,<br />

kannst du uns<br />

ein wenig Einblick<br />

in die Welt<br />

der Ferrari geben?<br />

Wie fährt<br />

sich so ein Ferrari?<br />

Was ist so<br />

faszinierend an<br />

diesem Auto?<br />

Rudolf Bricko:<br />

Ferrari macht eigentlich der Motor<br />

aus. Da wir in der Werkstätte auch<br />

Ferrari reparierten, durfte nur ich<br />

als Werkstättenleiter Probefahrten<br />

durchführen. Die Beschleunigung<br />

in jedem Gang gibt dir das Gefühl<br />

wie bei einem Flugzeugstart. Die<br />

höchste Geschwindigkeit, die ich jemals<br />

mit einem Ferrari Testa Rossa<br />

gefahren bin und die ich mir noch<br />

zugetraut habe, waren 270 km. Bei<br />

Schulungen direkt bei Ferrari hatten<br />

wir die Möglichkeit mit Personen<br />

aus dem Formel 1 Rennteam über<br />

verschiedene technische Details zu<br />

diskutieren. Im Werk von Ferrari<br />

waren ca. 36 Personen nur für die<br />

Formel 1 Technik zuständig.<br />

.<br />

Redaktion: Wenn du noch einmal<br />

von vorne beginnen müsstest, würdest<br />

du denselben Weg noch einmal<br />

gehen oder würdest du heute<br />

vieles anders machen? Was rätst du<br />

jungen Menschen?<br />

Rudolf Bricko: Natürlich würde ich<br />

diesen Weg noch einmal gehen,<br />

denn die Karrierechancen sind<br />

gut. Ich würde den interessierten<br />

Jugendlichen raten, die sich für<br />

KFZ-Technik interessieren, einmal<br />

eine Schnupperlehre zu absolvieren<br />

um sich selbst einen Eindruck zu<br />

verschaffen.<br />

Aber das trifft auch für alle anderen<br />

Berufe zu. Mit ein wenig Ehrgeiz<br />

stehen alle Türen für eine erfolgreiche<br />

Berufslauf<br />

Redaktion: Vielen Dank für das Interview.<br />

120 121


PapiertechnikerIn<br />

Kunststoffformgebung<br />

Lehrzeit 3,5 - Jahre<br />

PapiertechnikerInnen stellen<br />

aus Holz, Lösungsmittel, Farben,<br />

Leimen und weiteren<br />

Chemikalien Papier, Karton<br />

und Pappe her. Außerdem verarbeiten<br />

sie Papier und Pappe<br />

im Veredelungsprozess zu<br />

gebrauchsfertigen Produkten.<br />

PapiertechnikerInnen stellen<br />

computergesteuerte Maschinen<br />

ein, prüfen und kontrollieren<br />

die Fertigungsqualität und<br />

justieren (= genau einstellen)<br />

die Funktionen der Produktionsanlagen.<br />

Sie arbeiten dabei<br />

an Bleich-, Sortier-, Schneidmaschinen,<br />

Papierstraßen und<br />

Verpackungsanlagen. In der<br />

industriellen Fertigung sind sie<br />

meistens auf einen bestimmten<br />

Arbeitsbereich spezialisiert.<br />

PapiertechnikerInnen arbeiten<br />

im Team mit BerufskollegInnen<br />

und verschiedenen Fach- und<br />

Hilfskräften der Produktion.<br />

Papier wurde früher aus Lumpen<br />

und Textilien hergestellt.<br />

Mit der Erfindung des Buchdrucks<br />

und den beweglichen<br />

Lettern durch Gutenberg im<br />

15. Jahrhundert stieg die Papiernachfrage<br />

stetig an. Seit<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

wird Papier aus Zellstoff hergestellt.<br />

Das Grundprinzip<br />

der Papierherstellung hat sich<br />

seither nicht verändert: Holzfasern<br />

werden unter Zugabe<br />

von Wasser und Lösungsmittel<br />

aufgeschlossen. Aus der hoch<br />

verdünnten Faserstoffsuspension<br />

werden die Fasern mittels<br />

eines Siebes wieder vom Wasser<br />

getrennt, sodass sich ein<br />

Faservlies bildet. Eine feuchte<br />

Papierbahn ist entstanden. Die<br />

verbleibende Feuchtigkeit wird<br />

anschließend durch Pressen<br />

und Trocknen entzogen.<br />

PapiertechnikerInnen sind vor<br />

allem in der industriellen Fertigung<br />

tätig und dabei meist<br />

auf einen der folgenden Bereiche<br />

spezialisiert: Halbstofferzeugung,<br />

Stoffaufbereitung,<br />

Papiermaschine, Papierveredelung,<br />

Ausrüstung oder Papierlabor.<br />

Sie stellen Rezepturen her,<br />

wählen die benötigten Rohund<br />

Hilfsstoffe, chemischen Zusätze<br />

und sonstige Materialien<br />

(wie z. B. Farb- und Füllstoffe)<br />

aus und steuern und überwachen<br />

die Produktionsanlagen.<br />

PapiertechnikerInnen fahren<br />

die Maschinen und Anlagen<br />

zur Stoffaufbereitung (z. B. Zerfaserungsmaschinen),<br />

zur Papierherstellung<br />

(Papiermaschinen)<br />

und zur Papierveredelung<br />

(z. B. Streichmaschinen, Vorroller,<br />

Rollenschneidmaschinen)<br />

an, bedienen und überwachen<br />

die rechnergestützten Anlagen<br />

und den Herstellungsprozess<br />

und führen Umstellungen aus.<br />

Sie prüfen die Fertigungsqualität,<br />

kontrollieren Anzeigen<br />

zu Temperatur- und Druckverhältnissen,<br />

überprüfen den<br />

Feuchtigkeitsgehalt von Roh-,<br />

Halbmassen und der fertigen<br />

Papier-, Karton- und Pappebahn<br />

mittels chemischen und<br />

physikalischen Untersuchungsmethoden.<br />

Außerdem reinigen,<br />

warten und pflegen PapiertechnikerInnen<br />

die Maschinen<br />

und Anlagen.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

KV<br />

Papier- und Pappenindustrie,<br />

Lohnordnung der PAPIERIN-<br />

DUSTRIE : 1. Lj. € 695,<br />

2. Lj. € 808,- 3. Lj. € 1.234,- 4. Lj.<br />

€ 1.907,-<br />

gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

-Lohnordnung der PAPPENIN-<br />

DUSTRIE<br />

1. Lj. € 634,- 2. Lj. € 746,-<br />

3. Lj. € 1.194,- 4. Lj. € 1.586,- gültig<br />

seit 01.05.<strong>2018</strong><br />

Viele Betriebe zahlen über KV<br />

Die Dr. Feurstein GmbH bildet<br />

Lehrlinge aus in den Bereichen:<br />

PapiertechnikerIn<br />

MetalltechnikerIn-Maschinenbautechnik<br />

122 123


TiefbauerIn<br />

Lehrzeit 3 Jahre<br />

Der Tiefbau umfasst verschiedenste<br />

Bauvorhaben wie z. B.<br />

den Straßenbau, Brückenbau,<br />

Kanalbau oder den Bau von<br />

Eisenbahnstrecken. TiefbauerInnen<br />

vermessen das Gelände<br />

und die Bauteile, richten die<br />

Baustellen ein, heben Gruben<br />

aus und richten Verbauten und<br />

Stützungen her. Sie stellen Fundamente,<br />

Wände und Mauerwerkteile<br />

her, führen<br />

sämtliche Betonierarbeiten<br />

aus (z. B.<br />

die Herstellung von<br />

Schalungen, Beton<br />

und Stahlbetonbauteilen)<br />

und verlegen<br />

Kabel- und Rohrleitungen<br />

in der Erde.<br />

Dabei verwenden sie<br />

u. a. Schaufeln, Hacken,<br />

Presslufthämmer<br />

und Bohrmaschinen.<br />

TiefbauerInnen arbeiten auf<br />

Baustellen mit BerufskollegInnen<br />

und mit verschiedenen<br />

Fach- und Hilfskräften des Bauwesens<br />

zusammen.<br />

Der Tiefbau umfasst den Straßen-,<br />

Brücken- und Tunnelbau,<br />

den Gleisbau, den Kanalbau<br />

und ähnliches. TiefbauerInnen<br />

richten die Baustellen ein und<br />

sichern sie entsprechend der<br />

Sicherheits- und Verkehrsvorschriften<br />

ab (z. B. Aufstellen<br />

von Signal- und Funkanlagen).<br />

Sie vermessen das Gelände,<br />

heben Baugruben und Künetten<br />

aus und stellen Stützungen,<br />

Verbauten und Gerüste auf. Sie<br />

stellen Fundamente, Wände<br />

und Mauerwerk her (z. B. aus<br />

Ziegel, Naturstein, Holz, Beton)<br />

und verputzen sie. Außerdem<br />

führen sie sämtliche Betonierarbeiten<br />

aus, z. B. Herstellen<br />

von Schalungen, Verlegen von<br />

Baustahl in den Schalungen,<br />

Einfüllen und Verdichten des<br />

Betons.<br />

Im Straßen- und Tunnelbau<br />

stellen die TiefbauerInnen<br />

Straßenunterbauten, den<br />

Straßenoberbau und Straßendecken<br />

aus Beton, Asphalt<br />

oder Mischgut her. Sie bringen<br />

Schüttungen ein und stellen<br />

Böschungen und Böschungssicherungen<br />

her und errichten<br />

Straßeneinbauten (z. B. Parkund<br />

Rastplätze, Fluchtwege in<br />

Tunnels). Weitere Aufgaben<br />

betreffen die Herstellung von<br />

Rohrkanälen und das Verlegen<br />

von Kabel- und Rohrleitungen.<br />

Im Bereich Kanalbau führen<br />

sie Maßnahmen zur Oberflächenentwässerung,<br />

Drainagierung<br />

und Abwasserbehandlung<br />

durch. Eine wichtige Aufgabe<br />

bei allen Arbeiten ist die Beachtung<br />

von Vorschriften und<br />

Auflagen bezüglich Arbeitsschutz,<br />

Unfallverhütung und<br />

Umweltschutz.<br />

TiefbauerInnen bedienen, reinigen<br />

und warten Werkzeuge,<br />

Geräte und Baumaschinen<br />

(z.B. Schaufeln, Hacken, Sägen,<br />

Schweißgeräte, Presslufthämmer,<br />

Bohrmaschinen,<br />

Betonmischmaschinen). Sie<br />

setzen unterschiedliche Bauund<br />

Hilfsstoffe ein (z. B. Beton,<br />

Holz, Stahl, Ziegel, Sand,<br />

Schotter) und verfügen über<br />

Kenntnisse der Eigenschaften,<br />

Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

und Verarbeitungsrichtlinien<br />

dieser<br />

Baustoffe.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

KV<br />

Baugewerbe und Bauindustrie:<br />

1. Lj. € 939, 2. Lj. € 1.407,-<br />

3. Lj. € 1.876,- 4. Lj. € 2.112,-<br />

gültig seit 01.05.2017<br />

Sonderregelung für Lehrlinge,<br />

die nach Vollendung des<br />

18. Lebensjahres in die Lehre<br />

eintreten<br />

1. Lj., 2. Lj., 3.lj., € 1.849,- 4. Lj. €<br />

2.112,-<br />

gültig seit 01.05.2017<br />

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Metalltechnik/Stahlbautechnik<br />

Modullehrberuf<br />

3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />

4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />

Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul<br />

Metalltechnik und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />

Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik / Metallbau- und Blechtechnik Stahlbautechnik /<br />

Schmiedetechnik / Werkzeugbautechnik / Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />

Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer<br />

usw.) gehört zu den wichtigsten<br />

Werkstoffen in den<br />

meisten Bereichen der Technik.<br />

Haupt-Anwendungsgebiete<br />

sind Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Fahrzeugbau, Schiffsbau,<br />

Brückenbau, Werkzeugbau usw.<br />

Metalle werden auf unterschiedlichste<br />

Weise bearbeitet und zu<br />

Werkstücken geformt. Die Bearbeitungstechniken<br />

werden<br />

eingeteilt in spanabhebende<br />

Verfahren (Bohren, Drehen,<br />

Fräsen, Schleifen, Sägen, Gewindeschneiden,<br />

Gravieren,<br />

Stanzen usw.), nicht spanabhebende<br />

Verfahren (Schmieden,<br />

Biegen, Walzen, Ziehen,<br />

Prägen, Punzieren, Treiben,<br />

Gießen usw.) und verbindende<br />

Verfahren (Schweißen,<br />

Löten, Kleben u.a.). Dementsprechend<br />

vielfältig sind auch<br />

die Berufsmöglichkeiten in der<br />

Metallbe- und -verarbeitung.<br />

Hauptmodul Stahlbautechnik:<br />

MetalltechnikerInnen für Stahlbautechnik<br />

fertigen Stahlteile für<br />

Gebäude- und Hallenkonstruktionen,<br />

Portale, Behälter usw. Sie<br />

bauen die Teile zusammen und<br />

montieren sie am Aufstellungsort<br />

zu Gesamtkonstruktionen.<br />

Zu Ihren Aufgaben gehören auch<br />

Maßnahmen zum Oberflächenschutz<br />

und Korrosionsschutz (vor<br />

allem durch Rostschutzanstriche<br />

und Lackierungen) sowie die<br />

Wartung und Reparatur bestehender<br />

Konstruktionen.<br />

MetalltechnikerInnen - Stahlbautechnik<br />

fertigen Stahlbaukonstruktionen<br />

an, montieren<br />

sie vor Ort und führen weiters<br />

Reparaturarbeiten daran aus.<br />

Sie stellen Rahmen- und Trägerteile<br />

für Hallen, Fahrzeuge,<br />

Kräne und Kabinen sowie für<br />

Hochöfen, Öltanks, Kessel oder<br />

Aufzüge und Lüftungsschächte<br />

her. Sie stellen die benötigten<br />

Materialien wie Stahlrohre,<br />

Stahlbleche, Drahtseile usw.<br />

zusammen und fertigen die<br />

Werkstücke nach technischen<br />

Plänen und Zeichnungen an. Zuerst<br />

schneiden sie die Stahlteile<br />

mit maschinellen oder computergesteuerten<br />

Sägen zurecht.<br />

Anschließend werden die Teile<br />

in Umformmaschinen gebogen<br />

und abgewinkelt. Sie bearbeiten<br />

die Werkstücke und wenden dabei<br />

metallbearbeitende Verfahren<br />

wie z. B. Schweißen, Schleifen,<br />

Fräsen, Bohren, Drehen,<br />

Nieten, Löten oder Heften an.<br />

Bei der Herstellung von Stahlbaukonstruktionen<br />

kommen<br />

zunehmend computergesteuerte<br />

CNC-Werkzeugmaschinen<br />

sowie moderne Schneide- und<br />

Schweißanlagen zum Einsatz.<br />

MetalltechnikerInnen - Stahlbautechnik<br />

steuern und bedienen<br />

diese Anlagen, sie<br />

programmieren über eine<br />

Eingabetastatur die technischen<br />

Daten ein und prüfen<br />

die Qualität der gefertigten<br />

Teile. Die Stahlbauteile werden<br />

anschließend endgefertigt<br />

(z. B. durch Fräsen, Polieren),<br />

zusammengestellt und<br />

zur Montage am Einsatzort (z.<br />

B. auf Baustellen oder zu den<br />

KundInnen vor Ort) transportiert.<br />

Lehrlingsentschädigung<br />

Metall/Elektro: Gewerbe :<br />

1. Lj. € 577, 2. Lj. € 773,-<br />

3. Lj. € 1.040,- 4. Lj. € 1.398,-<br />

gültig seit 01.01.2017<br />

MetallIndustrie:<br />

1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />

3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />

gültig seit 01.11.2017<br />

Elektro-Elektronikindustrie:<br />

1. Lj. € 602,- 2. Lj. € 799,-<br />

3. Lj. € 1.080,- 4. Lj. € 1.462,-<br />

gültig seit 01.05.2017<br />

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Warum sollten wir gerade dich einstellen!<br />

Diese Frage, mal freundlich mal aggressiv gestellt, ist eine indirekte Aufforderung seitens des<br />

Personalchefs, zu beweisen, dass man sich selbst gut kennt, für den Job geeignet ist und genau<br />

bei dieser und nicht bei einer anderen Firma arbeiten möchte als auch für die Firma einen Nutzen<br />

darstellt.<br />

Worauf kommt es an?<br />

• Du musst dich selbst, die Anforderungen der Lehre und die Firma kennen<br />

• Du musst gute Gründe erarbeiten, die du aber auch selbst glaubst<br />

• Du musst die Firma von deinen Argumenten überzeugen<br />

• Du musst locker, lächelnd und freundlich antworten<br />

• Du brauchst bei dieser Frage keine Schlagfertigkeit, denn sie wird fast<br />

immer gestellt und daher bereite dich im Vorfeld darauf vor.<br />

Gute Gründe dich einzustellen<br />

Um triftige Gründe präsentieren zu können, musst du dich mit der Firma, bei der du dich bewirbst, eingehend<br />

beschäftigen.<br />

Denn die Gewinnerlogik lautet:<br />

Ich will genau bei dieser Firma meine Lehre machen.<br />

Und nicht „Ich will nur irgendeinen Job“<br />

Diese Einstellung ist Falsch!<br />

An dieser Stelle des Vorstellungsgespräches musst du zum Teil all das wiederholen was du besonders gut<br />

kannst und welche Erfolge (Schule, Praktika, usw.) bereits hinter dir liegen.<br />

Aber fast noch wichtiger:<br />

• Nimm Bezug auf die (neue) Firma.<br />

• Warum passt du dort gut hinein?<br />

• Welchen Nutzen hat die Firma mit dir?<br />

• Warum unbedingt diese Firma und nicht eine andere?<br />

Schlechte Antworten<br />

Viele Bewerber antworten mit nichtssagenden Sätzen und unterscheiden sich dadurch nicht von den anderen<br />

Bewerbern. Außerdem zeugt dies obendrein von fehlender Vorbereitung.<br />

• Ich will den Job – jeder Bewerber möchte den Job, wichtig ist jedoch, von welchem Kandidaten<br />

die Firma den größeren Nutzen hat.<br />

• Ich werde mich anstrengen – dies wird sowieso von jedem Bewerber erwartet.<br />

• Weil ich intelligent bin – nur ja nicht – wird von den meisten Chefs als Respektlosigkeit gewertet.<br />

• Weil ich der Beste bin – gerade eine so plumpe Antwort zeugt vom Gegenteil.<br />

• Bedenke, dass du die anderen Bewerber nicht kennst.<br />

Fazit<br />

Es ist und bleibt eine rhetorische Frage, die dir ermöglicht deine Besonderheiten sowie deine Interessen an<br />

genau diesem Job und deine Kenntnisse von der Firma zu präsentieren.<br />

Der Personalchef ist auch nur ein Mensch. Gibt es mehrere gute und/oder gleichwertige Bewerber, macht<br />

manchmal einfach nur dein Lächeln den kleinen aber feinen Unterschied aus.<br />

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