Jobbutler_2018
Lehrstellen
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JOBBUTLER<br />
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1
2 3
Lehre – Qualität, die sich lohnt!<br />
Von WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl<br />
Die Zeiten ändern sich – ja, richtig, das ist<br />
nichts Neues. Was die Lehre betrifft, ist eines<br />
gleich geblieben: Sie ist eine professionelle,<br />
hochqualifizierte Ausbildungsmöglichkeit mit<br />
Bestand. Was sich zum Glück ändert, ist die<br />
Sicht darauf: Wer sich heute für eine Lehre<br />
entscheidet, tut das im Bewusstsein, eine zukunftsträchtige<br />
und krisensichere Ausbildung<br />
zu wählen. Die sich – nicht unwesentlich –<br />
auch finanziell lohnt.<br />
Die hochqualifizierte Ausbildung einer Lehre<br />
mit Abschluss und Meisterprüfung muss auf<br />
gleicher Augenhöhe mit Matura oder Uni<br />
gesehen werden. Dem entspricht auch unser<br />
neuer Slogan: „Lehre? Respekt!...weil‘s im Leben Profis braucht“. Denn unsere Lehrlinge<br />
sind die Profis von morgen. Es sind nicht nur die Uni-Absolventen, die in der Wirtschaft<br />
dringend gebraucht werden, sondern vor allem Fachkräfte mit Lehrabschluss.<br />
Die Wirtschaftskammer NÖ unterstützt die Jugendlichen bei der richtigen Wahl mit vielerlei<br />
Maßnahmen wie dem Begabungskompass zur Hebung ihrer Potenziale und Talente<br />
oder Informations-Plattformen im Netz. Wir helfen den Jugendlichen den für sie, aufgrund<br />
Ihres Potenzials geeigneten Lehrberuf zu finden, immerhin bilden wir über 200<br />
Berufe aus, und es ist wichtig hier die richtige Auswahl zu treffen! Wir sind stolz auf die<br />
hervorragende Ausbildung durch unsere niederösterreichische Unternehmen und stolz<br />
auf unsere Lehrlinge. Sie sind das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg unseres<br />
Landes und damit unserer Zukunft – Respekt!<br />
Sonja Zwazl<br />
Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich<br />
4 5
Eine Möglichkeit ist eine Lehre<br />
zu machen, ein Studium oder<br />
man entscheidet sich zuerst<br />
einmal für ein soziales Jahr im<br />
Ausland.<br />
Bei einem Auslandspraktika<br />
handelt es sich oft um Freiwilligenarbeit,<br />
Work and Travel,<br />
oder auch um einen Au Pair<br />
Aufenthalt. Dadurch lernt man<br />
nicht nur verschiedene Berufszweige<br />
kennen, sondern kann<br />
auch etwas Geld verdienen<br />
und gleichzeitig das Wunschland<br />
intensiv erkunden.<br />
Auch die persönliche Weiterbildung<br />
steht für viele Maturanten<br />
während eines Auslandsjahres<br />
im Vordergrund.<br />
So nehmen einige an Sprachkursen<br />
oder auch an einem<br />
Auslandsstudium Teil, um auf<br />
diese Weise in eine neue Kultur<br />
einzutauchen, fremde Länder<br />
zu erkunden, und gleichzeitig<br />
Neues zu lernen.<br />
SPRACHREISEN:<br />
Spanien, Südafrika, Japan oder<br />
Australien - eine Sprachreise<br />
kann man fast überall absolvieren.<br />
Zu den beliebtesten<br />
Reisezielen zählen jedoch<br />
besonders englischsprachige<br />
Destinationen. Hier sind Klassiker<br />
wie Großbritannien und<br />
die USA sehr gefragte Reiseziele.<br />
Vor allem traditionelle<br />
Städte wie Oxford und Cambridge,<br />
aber auch das moderne<br />
London locken viele Lernende<br />
an. In Amerika hingegen sind<br />
New York, Los Angeles und San<br />
Was tun nach der Matura???<br />
Francisco wahre Dauerbrenner.<br />
Wenn auch du dich für eine<br />
Sprachreise nach der Matura<br />
entscheidest, solltest du die<br />
Destination jedoch primär danach<br />
wählen, welche Sprache<br />
du erlernen oder verbessern<br />
möchtest.<br />
Auslandsstudium nach der<br />
Matura<br />
Der Begriff Auslandsstudium<br />
beschreibt einen studienbezogenen<br />
Auslandsaufenthalt an<br />
einer oder mehreren Hochschulen<br />
in einem anderen Land.<br />
Grundsätzlich muss man bei<br />
einem Auslandsstudium nicht<br />
zwingend die gesamte Studienzeit<br />
im Ausland verbringen.<br />
Auf Wunsch und je nach Angebot<br />
der Hochschule, kann<br />
man auch nur für einen kürzen<br />
Zeitraum im Ausland studieren.<br />
Insgesamt stehen dir für ein<br />
Auslandsstudium nach der Matura<br />
also zahlreiche Möglichkeiten<br />
zur Verfügung:<br />
Praktikum im Ausland nach<br />
der Matura<br />
Auslandspraktika zählen zu den<br />
beliebtesten Aktivitäten für ein<br />
Auslandsjahr. Das Praktikum<br />
im Ausland hilft einem dabei,<br />
sich nach der Matura neu zu<br />
orientieren und gleichzeitig<br />
auch erste, praxisbezogene<br />
Berufserfahrung zu sammeln.<br />
Zugleich kann man sich mit<br />
verschiedenen Berufszweigen<br />
intensiv vertraut machen und<br />
in der Freizeit das Gastland<br />
und die Leute kennenlernen.<br />
Dies zahlt sich auch für den<br />
Lebenslauf aus, da sich ein darin<br />
enthaltenes Auslandspraktikum<br />
äußerst positiv bemerkbar<br />
macht, und viele Arbeitgeber<br />
beeindruckt.<br />
Auch für den Karrierestart ist<br />
ein Auslandspraktikum von<br />
Vorteil, da es die Einstiegschancen<br />
in die globalisierte Arbeitswelt<br />
erhöht und vor allem für<br />
internationale Unternehmen<br />
als Grundvoraussetzung für<br />
eine erfolgreiche Bewerbung<br />
gilt. Denn mit einem Praktikum<br />
im Ausland lernt man nicht<br />
nur, mit Menschen aus den<br />
unterschiedlichsten Nationen<br />
zusammenzuarbeiten, sondern<br />
man erhält auch einen direkten<br />
Einblick in die ökonomischen<br />
und kulturellen Aspekte des<br />
Gastlandes.<br />
Die Dauer des Auslandspraktikums<br />
ist ebenfalls entscheidend.<br />
So werden vor allem<br />
Praktika, die sechs Monate<br />
oder länger dauern, als hochwertiger<br />
angesehen, als jene,<br />
die während der Sommer- oder<br />
Semesterferien absolviert werden.<br />
Somit ist ein längeres Auslandspraktikum<br />
während eines<br />
Auslandsjahres also in jeder<br />
Hinsicht eine gute und sinnvolle<br />
Investition in die eigene berufliche<br />
Zukunft!<br />
Au Pair Jahr im Ausland<br />
Es war schon immer dein<br />
Wunsch, nach der Matura ins<br />
Ausland zu gehen, und den<br />
Alltag in einem fremden Land<br />
hautnah mitzuerleben? Du<br />
warst jedoch nie so ganz sicher,<br />
wie du dieses Vorhaben in die<br />
Tat umsetzen kannst? Wenn<br />
du gerne mit Kindern zusammen<br />
arbeitest und während der<br />
Schulzeit schon dein Taschengeld<br />
mit babysitten aufgebessert<br />
oder dich freiwillig in einer<br />
Kinder- oder Jugendgruppe engagiert<br />
hast, dann ist ein Au Pair<br />
Jahr die ideale Möglichkeit, wie<br />
du deinen Traum vom Leben im<br />
Ausland realisieren kannst.<br />
Eine Zeit lang als Au Pair im<br />
Ausland zu leben und zu arbeiten<br />
- es muss nicht immer ein<br />
ganzes Jahr sein, oft sind auch<br />
6 oder 9 Monate möglich - ist<br />
eine tolle Option für all diejenigen,<br />
die reisen, Sprachen lernen,<br />
Spaßhaben und arbeiten<br />
verbinden möchten.<br />
Als Au Pair wohnst du in einer<br />
Gastfamilie. Die Unterkunft und<br />
Verpflegung sind vollkommen<br />
kostenlos. Als “Gegenleistung”<br />
betreust du als Au Pair die Kinder<br />
der Familie und erledigst<br />
kleinere Aufgaben im Haushalt,<br />
wie z. B. Wäsche waschen, für<br />
die Kinder kochen, oder einkaufen<br />
gehen. Die Arbeitszeiten<br />
sind meist auf 7-8 Stunden am<br />
Tag festgelegt.<br />
Wichtig: Du verdienst nicht<br />
viel Geld als Au Pair, eher ein<br />
Taschengeld, mit dem du Freizeitaktivitäten<br />
und Reisen finanzieren<br />
kann. Das Leben im<br />
Ausland in einer Gastfamilie,<br />
das Reisen, das Verbessern der<br />
Sprachkenntnisse und der Kulturaustausch<br />
stehen bei einem<br />
Au Pair Jahr klar im Vordergrund.<br />
Freiwilligenarbeit im Ausland<br />
Unter Freiwilligenarbeit versteht<br />
man die unentgeltliche<br />
Teilnahme an ehrenamtlichen<br />
und gemeinnützigen Projekten.<br />
Diese mehrwöchigen bis mehrmonatigen<br />
Projekte finden oftmals<br />
in Schwellenländern wie<br />
Afrika oder Lateinamerika statt.<br />
Freiwilligendienst bedeutet jedoch<br />
viel mehr als nur ins Ausland<br />
zu gehen. In erster Linie<br />
geht es darum, einen sozialen<br />
Beitrag für die Allgemeinheit zu<br />
leisten. Gleichzeitig sammelst<br />
du jedoch auch wertvolle Erfahrungen<br />
und dein soziales<br />
Engagement wird dir das Gefühl<br />
vermitteln, etwas Sinnvolles<br />
getan zu haben.<br />
Während deiner Zeit im Ausland<br />
wirst du dein Gastland intensiv<br />
und fernab vom Massentourismus<br />
erkunden können. Du<br />
erhältst einen authentischen<br />
Einblick in den Alltag der Einheimischen.<br />
Für Freiwilligenarbeit<br />
im Ausland kannst du dich<br />
weltweit für verschiedene Zielländer<br />
entscheiden. Zu den beliebtesten<br />
Destinationen zählen<br />
jedoch vor allem Freiwilligenarbeit<br />
in Neuseeland, Afrika, Südamerika<br />
und Asien. Natürlich<br />
findest du auch in Europa und<br />
Nordamerika verschiedene und<br />
spannende Hilfsprojekte - jedoch<br />
ist hier die Auswahl eher<br />
begrenzt.<br />
Work and Travel nach der Matura<br />
Nach der Matura entscheiden<br />
sich viele junge Leute dazu, zu<br />
reisen. Vor allem weit entfernte<br />
Länder wie Australien, Neuseeland,<br />
Asien und Kanada sind<br />
gefragt. Da solche Reisen aber<br />
meist sehr kostspielig sind, ist<br />
es gerade bei jungen Leuten<br />
sehr beliebt, reisen mit arbeiten<br />
zu verbinden. Work and<br />
Travel beschreibt genau dieses<br />
Konzept - arbeiten und reisen.<br />
Durch diese Möglichkeit kann<br />
man nicht nur die Reisekasse<br />
aufbessern, sondern gleichzeitig<br />
auch wertvolle Arbeitserfahrung<br />
im Ausland sammeln<br />
und Land und Leute ausführlich<br />
kennenlernen.<br />
Um im Ausland arbeiten zu können,<br />
benötigt man in den meisten<br />
Fällen ein Arbeitsvisum. Es<br />
ist äußerst wichtig, ein gültiges<br />
Visum zu haben, da man<br />
sich sonst strafbar macht und<br />
des Landes verwiesen werden<br />
kann, wenn man unerlaubt entgeltlich<br />
entlohnten Tätigkeiten<br />
nachgeht. Um in Ländern wie<br />
Australien, Neuseeland, Kanada,<br />
Chile oder auch in Hongkong<br />
und Singapur arbeiten zu<br />
können, benötigt man ein sogenanntes<br />
„Working Holiday Visa“.<br />
Da Österreich jedoch nur mit<br />
Neuseeland und Südkorea ein<br />
Working-Holiday-Abkommen<br />
geschlossen hat, können österreichische<br />
Bürger zum jetzigen<br />
Zeitpunkt nur für diese beiden<br />
Länder ein „Working Holiday Visum“<br />
beantragen. (Quelle<br />
EF Wien)<br />
Nähere Informationen erhältst<br />
du bei<br />
EF Wien<br />
Kärntner Straße 11<br />
1010 Wien<br />
Tel. 01 512 82 87<br />
(Quelle EF Wien)<br />
6 7
Lehrstellensuche per App!<br />
Liebe Schüler und Schülerinnen,<br />
Davon profitierst du! Unterwegs und überall mit der KOSTENLOSEN<br />
mobilen App www.lehrstellen4you auf Lehrstellensuche!<br />
Unser Online-Service und die kostenlose App, bieten dir die Möglichkeit,<br />
modern, rasch und unkompliziert eine Lehrstelle zu finden.<br />
Punktgenau!<br />
Auf unserem Portal und auf der App findest du nur Betriebe, die<br />
Lehrstellen anbieten, daher findest du einfach und unklompiziert<br />
deine für dich passende Lehrstelle.<br />
Lade dir die App auf dein Handy und Klick dir deine Lehrstelle !<br />
www.lehrstellen4you.at<br />
wir haben uns mit der neuen Ausgabe<br />
Lehrstellen4you bemüht, wieder möglichst<br />
viele Ausbilderbetriebe vorzustellen.<br />
Zusätzlich findet Ihr in dieser Ausgabe eine Kurzbeschreibung der Berufe, die Länge der<br />
Lehrzeit, die Lehrlingsentschädigung, nützliche Links und viele andere wichtige Informationen.<br />
Warum eine Lehre? Wer seine Lehre erfolgreich beendet, hat gute Jobchancen.<br />
Österreich bietet die duale Berufsausbildung an und ist damit sehr erfolgreich. Nur wenige<br />
Länder haben ein solches Ausbildungssystem.<br />
In Österreich wurde die Lehre immer weniger geschätzt. Stattdessen sah man die Zukunft<br />
in einer höheren Akademikerquote. Zu Unrecht, denn wir brauchen gute Handwerker/Fachkräfte.<br />
Viele Betriebe beklagen bereits den Fachkräftemangel.<br />
Die Lehrausbildung passt sich bereits an die moderne Arbeitswelt an, dadurch ändern<br />
sich Berufsbilder heute schneller und die Ausbildung hat inzwischen einen sehr hohen<br />
Standard erreicht.<br />
Dass es die Möglichkeit der Lehre mit Matura gibt, hat sich ja schon weitestgehend herum<br />
gesprochen, aber das man seine Lehre auch mit einem Studium verbinden kann, eher<br />
noch nicht so. Zugegeben, die Angebote dazu sind noch sehr überschaubar, aber ständig<br />
im Wachsen begriffen. Aber vor allem werden die Absolventen einer Lehre mit einem<br />
berufsbegleitenden Studium zukünftig die allerbesten Berufsaussichten haben.<br />
www.lehrstellen4you<br />
Daher ist auch eine Lehre der Sprung in eine erfolgreiche Karriere.<br />
Team Lehrstellen4you<br />
8 9
Die schwierige Entscheidung für den richtigen Beruf!<br />
Die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht zu<br />
finden, denn die Wahl des Berufes ist eine Entscheidung<br />
fürs Leben.<br />
Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden.<br />
Bevor du dich für einen Beruf entscheidest,<br />
wäre es gut, wenn du das Berufslexikon zur<br />
Hand nimmst und nachsiehst, welche Berufe<br />
angeboten werden und welche Anforderungen<br />
in diesen Berufen gefordert werden. Mache dir<br />
eine Liste von mehreren Berufen und stelle dir<br />
selbst einige Fragen.<br />
Dabei ist es hilfreich, die Einschätzung der eigenen<br />
Stärken und Schwächen mit der Einschätzung<br />
von anderen zu vergleichen Manchmal hat<br />
man selbst ein verfälschtes Bild von sich, während<br />
Außenstehende besser beurteilen können,<br />
wo Talente liegen. Für die Einschätzung sollte<br />
man jemanden wählen, den man<br />
mag, der aber auch kritisch<br />
sein kann. Der beste Freund<br />
oder die beste Freundin<br />
alleine genüg nicht, frage<br />
auch andere Personen,<br />
Schulfreunde/<br />
Freunde, Verwandte<br />
und-<br />
Eltern.<br />
Vielleicht<br />
gibt es im<br />
Bekanntenkreis<br />
bereits Lehrlinge<br />
die diesen<br />
Beruf ausüben,<br />
auch dort kannst<br />
du dir<br />
wichtige Informationen<br />
holen.<br />
Hast du dann einige Berufe gefunden, von<br />
denen du denkst, dass diese deinen Talenten<br />
entsprechen, ist es wichtig, passende Betriebe<br />
in der Nähe zu finden. Es gibt Betriebe die<br />
hunderte von Bewerbungen erhalten, deshalb<br />
solltest du dich immer bei mehreren Betrieben<br />
bewerben.<br />
Denke daran, dass die Noten deines Zeugnisses<br />
dabei eine wichtige Rolle spielen. Du wirst mit<br />
schlechten Noten in Mathematik keinen Job in<br />
einem Bereich bekommen, wo Mathematik eine<br />
richtige Rolle spielt.<br />
.<br />
Um herauszufinden, welcher Beruf dir liegt,<br />
eignet sich auch eine Schnupperlehre. Zum einen<br />
kann hier direkt ausprobiert werden, ob die<br />
Aufgaben und Herausforderungen wirklich der<br />
eigenen Persönlichkeit entgegen kommen.<br />
Zusätzlich kann man hier schon dem Ausbilder<br />
beweisen, dass man für den Beruf geeignet ist.<br />
Manche Jugendliche sind richtig froh, nach<br />
der Schule in eine Ausbildung zu gehen, in der<br />
sie praktisch arbeiten können. Manchmal sind<br />
aber auch die Anforderungen in der Ausbildungsstelle<br />
viel höher als sie gedacht haben.<br />
Daher ist es wichtig sich schon vorher über den<br />
Beruf und den Betrieb zu informieren.<br />
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass<br />
eine Lehre wesentlich anders abläuft als ein<br />
Schulbesuch.<br />
Dazu gehört zuerst einmal Pünktlichkeit, alle<br />
Aufgaben zuverlässig und möglichst schnell zu<br />
erfüllen. Aufforderungen des Vorgesetzten immer<br />
befolgen - all diese Punkte werden in der<br />
Ausbildung häufig strenger durchgesetzt als in<br />
der Schule. Missachtet man sie, kann das sehr<br />
schnell Konsequenzen haben, im schlimmsten<br />
Fall sogar Kündigung.<br />
Du solltest bei der Wahl deines Berufes auch<br />
über deine Ziele nachdenken und wo du dich 10<br />
Jahre später siehst.<br />
Was möchtest du erreichen?<br />
Sprich mit Bekannten, die bereits eine Lehre<br />
gemacht haben. Wenn du dich umhörst wirst<br />
du viele erfolgreiche Menschen kennen lernen,<br />
die irgendwann mit einer Lehre begonnen haben<br />
und heute an der Spitze unserer Wirtschaft<br />
tätig sind.<br />
10 11
Firmenindex<br />
A<br />
Alpla Kunststoffwerk, Nö...........................119<br />
Andritz, Stmk.............................................103<br />
<br />
Berchtold Installationen, Vlbg.....................91<br />
E<br />
Elmet Metall, Oö.........................105,111,119<br />
EMC NÖ.......................................................65<br />
F<br />
Feurstein Dr, Papiertechnik, Oö.................123<br />
G<br />
Getzner, Metall, Vlbg.................................107<br />
H<br />
Haubis Bäcker, NÖ......................................19<br />
Henkel, Wien...............................................89<br />
Hitthaler, Stmk...........................................125<br />
Hotels:<br />
Accor Hotels, OÖ, Wien...............................73<br />
Alpenhaus, Tirol.....................................77,82<br />
Alpenhof, Tirol.............................................75<br />
Alpenrose Tirol............................................81<br />
Alpine Resort Goies, Tirol............................79<br />
Die Wasnerin, Stmk.....................................74<br />
Post Hotel, Vlbg......................................77,79<br />
Troschana, Hotel, Tirol.................................82<br />
Winzer Hotel, Oö........................................69<br />
Wolf Hotels, Tirol.........................................75<br />
I<br />
I-Tec, Vlbg....................................................63<br />
J<br />
Jungbunzlauer, Nö.......................................95<br />
K<br />
Kienbacher, OÖ.........................................112<br />
Kössler, Metall, Nö.....................................106<br />
L<br />
Laska, Metall, Oö................................101,105<br />
Liebherr.......................................................93<br />
Lidl, Lebensmittel, österreichweit... 33,Cover<br />
Lindner, Metall, Kärnten..................................<br />
M<br />
Mattig, Metall, Sbg......................................16<br />
Mauser, Metall,Nö.....................................109<br />
Maykestag, Metall, Kärnten......................115<br />
Molto Luce, Großhandel, Oö.......................87<br />
N<br />
Nemak, OÖ................................................102<br />
Novomatic, Nö............................................15<br />
O<br />
Obi wien, Nö................................................53<br />
P<br />
Pfanner OÖ, Vlbg.........................................21<br />
Post, österreichweit...............................56,57<br />
Pramer.........................................................31<br />
R<br />
Rathmanner Bgld........................................25<br />
Rauch, Vlbg..........................................22,127<br />
Rico, Oö.....................................................113<br />
Rjlek, Metall, Wien................................... 110<br />
S<br />
Siemens, Wien, Nö, Sbg..............................61<br />
Spar, österreichweit.............................. 34-49<br />
Swarovski, Tirol.............................................3<br />
T<br />
TCG Unitech, Metall, Oö............................111<br />
T-Mobil, österreichweit...............................55<br />
W<br />
WKO, NÖ....................................................2,3<br />
Würth-Hochenburger.............................50-51<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Gölzner Werbeagentur<br />
Feuerbachgasse 5, 8020 Graz<br />
Satz: V. Gölzner<br />
Berufsbeschreibungen:<br />
Quelle: WKO, BIC, AMS Berufslexikon, help.gv.at, Wikipedia (auszugsweise entnommen). Lehrlingsentschädigungen<br />
lt. Kollektivvertrag, wenn von den Betrieben nicht anders angegeben.<br />
Fotos: Fotolia<br />
Alle Angaben trotz sorgfältiger Recherche ohne Gewähr. Um die Lesbarkeit der Aufstellungen zu gewährleisten<br />
wurde auf eine durchgehende geschlechtsspezifische Formulierung verzichtet.<br />
Vervielfältigung und Auszugsweise Entnahme nur mit Genehmigung des Herausgebers. (Ausgenommen<br />
Berufsbeschreibungen)<br />
Für die Richtigkeit des Inhalts wird keine Haftung übernommen.<br />
Bitte beachten, dass sich die Lehrlingsentschädigungen während der Herausgabe der Broschüren verändern<br />
können , entnehmen Sie die aktuellen Lehrlingsentschädigungen aus www.berufslexikon.at<br />
Kollektivlöhne:<br />
Bezahlte Ausbildung: Obwohl bei einem<br />
Lehrverhältnis der Ausbildungszweck im<br />
Vordergrund steht, gilt es trotzdem als<br />
ein Arbeitsverhältnis. Deshalb erhalten<br />
Lehrlinge - anders als in schulischen Ausbildungsformen<br />
- bereits während ihrer<br />
Berufsausbildung eine Entlohnung: die<br />
Lehrlingsentschädigung.<br />
Der Kollektivvertrag: Die Höhe dieser<br />
Lehrlingsentschädigung ist im jeweiligen<br />
Kollektivvertrag festgelegt und steigt mit<br />
jedem Lehrjahr an.<br />
Zwischen den einzelnen Lehrberufen gibt<br />
es zum Teil beträchtliche Unterschiede<br />
in der Lehrlingsentschädigung. Dadurch,<br />
dass Kollektivverträge immer für eine<br />
bestimmte Branche vereinbart werden,<br />
gibt es aber auch für ein und denselben<br />
Lehrberuf je nach Branche sehr unterschiedliche<br />
Lehrlingsentschädigungen.<br />
Außerdem bestehen häufig auch Zusatz<br />
regelungen für Lehrlinge die bereits eine<br />
Reifeprüfung (Matura) abgelegt haben<br />
oder über 18 Jahre alt sind. In manchen<br />
Fällen bestehen überdies noch regional<br />
unterschiedliche Kollektivverträge.<br />
Ein Beispiel. Eine Industriekauffrau erhält<br />
in der Leder verarbeitenden Industrie im<br />
zweiten Lehrjahr EUR 620,00 und in der<br />
Bauindustrie EUR 782,00; in der Bekleidungsindustrie<br />
EUR 571,00 (in Vorarlberg<br />
allerdings EUR 629,00). Insgesamt bestehen<br />
für Industriekauffrauen/-männer 50<br />
unterschiedliche Regelungen (Sonderregelungen<br />
für Lehrlinge über 18 nicht<br />
mitgerechnet).<br />
Alle Lehrlingsentschädigungen findest du auf:<br />
www.ewaros.at/lehrlingsentschaedigung<br />
Quelle: www.bic.at<br />
12 13
14 15
Fragen die oft gestellt<br />
werden<br />
Lebst du bei den Eltern?<br />
Man will wissen ob deine Familiensituation<br />
in Ordnung ist.<br />
Welche Pflichten hast du zu Hause?<br />
Man will wissen ob zu Hause auch<br />
Pflichten hast.<br />
Was machen deine Eltern beruflich?<br />
Man will dein soziales Umfeld erkennen.<br />
Hast du Geschwister, wie alt sind<br />
sie?<br />
Sind sie älter als du wird<br />
man fragen was sie machen.<br />
Das hat ebenfalls mit dem sozialen<br />
Umfeld zu tun.<br />
Hast du Haustiere?<br />
Man will wissen ob du auch Verantwortung<br />
übernimmst.<br />
Wie waren deine Schnuppertage?<br />
Man will wissen ob du Interesse<br />
an einem Beruf zeigst.<br />
Hast du schon irgendwann etwas<br />
handwerklich gemacht?<br />
Man will wissen ob du ein praktischer<br />
Typ bist, der zugreift.<br />
Wie stellst du dir deinen Beruf<br />
vor?Was erwartest du dir von<br />
diesem Beruf? Warum willst du<br />
gerade diesen Beruf lernen?<br />
Du solltest dich über deinen<br />
Wunschberuf gut vorinformieren<br />
und vor allem auch etwas über die<br />
Firma, wo du dich bewirbst, wissen.<br />
Hole dir Infos übers Internet,<br />
denn damit beeindruckst du sicher.<br />
Je mehr du darüber weißt, desto<br />
glaubwürdiger ist dein Berufswunsch.<br />
Dazu gehört auch die Frage: Warum<br />
möchtest du gerade bei uns<br />
eine Lehre machen? Diese Frage<br />
kommt fast immer!!!!!<br />
Mögliche Antworten:<br />
z.B. professionelle Ausbildung, gutes<br />
Arbeitsklima, guter Firmenruf,<br />
Karrierechancen etc.<br />
RICHTIG!<br />
Vorstellen aber<br />
Tipps zum Bewerbungsgespräch<br />
Oft wird auch gefragt, mit welchen<br />
Menschen arbeitest du gerne<br />
zusammen. Und mit welchen<br />
Menschen arbeitest du nicht gerne<br />
zusammen:<br />
Diese Frage zielt darauf aus um<br />
zu erfahren ob du mit den Kollegen<br />
und Vorgesetzten auskommst<br />
auch wenn sie dich einmal kritisieren.<br />
Die letzte Frage wird wahrscheinlich<br />
auch fast immer<br />
kommen, welche Fragen haben<br />
Sie noch an mich? Was möchten<br />
Sie noch von uns wissen?<br />
Hier kannst du noch Fragen stellen<br />
über den Ablauf, wie dein<br />
erster Tag sein wird, was du machen<br />
darfst. Es ist immer gut sich<br />
für den Beruf zu interessieren. Du<br />
kannst dich aber auch erkundigen<br />
wie es wäre, wenn du die Lehre<br />
mit Matura machst, falls du dich<br />
dafür interessierst.<br />
Frage Dinge, die dich wirklich interessieren.<br />
Frage niemals nach<br />
Pausen, oder welche Rechte du<br />
hast, Blödle nicht herum, bleib<br />
ernst und interessiert.<br />
Kleidung beim Bewerbungsgespräch!<br />
Saubere Kleidung, saubere Schuhe<br />
(ganz wichtig) nicht zerrissen,<br />
nichts Abgelatschtes. Jean, Pulli<br />
oder Shirt oder auch Hemd. Es muss<br />
kein Anzug sein, außer du bewirbst<br />
dich bei einer Bank, Versicherung,<br />
Behörde etc., dann wäre von Vorteil<br />
wenn du mit Sakko kommst.<br />
Mädchen Rock und Bluse oder Pulli<br />
oder Shirt. Keine bauchfreien Shirts<br />
und keine kurzen Röcke.<br />
Wichtig! Mach dein Handy aus!<br />
Alle Piercing´s raus, denn es ist am<br />
Besten erst einmal auszuloten ob<br />
dein zukünftiger Chef etwas gegen<br />
Piercing´s hat. Das kannst du auch<br />
bereits bei einem Schnuppertag<br />
in Erfahrung bringen. Geh auch<br />
ohne Piercing´s zum Schnuppertag.<br />
Beim Schnuppertag kannst<br />
du vielleicht in der Pause ein<br />
wenig etwas mehr über die<br />
Firmenphilosophie erfahren.<br />
Solltest du Tatoos haben, dann<br />
trage Kleidung wo man nicht unbedingt<br />
sofort deine Tatoos sieht. Im<br />
allgemeinen kann es ohne weiteres<br />
sein, dass dein Chef im Grunde<br />
nichts gegen Piercing oder Tatoos<br />
hat, aber vielleicht seine Kunden.<br />
Die Kunden sind aber seine Existenz<br />
und auch du hast keinen Job und<br />
kein Geld, wenn die Kunden weg<br />
bleiben.<br />
Es sind noch nicht alle Kunden aufgeschlossen.<br />
In vielen Betrieben<br />
werden aber Piercing´s und Tatoos<br />
toleriert.<br />
Begrüße den Peronalvertreter/Chef<br />
indem du ihm die Hand gibst und<br />
stelle dich mit deinem vollständigen<br />
Namen vor. Warte bis dir ein<br />
Stuhl angeboten wird. Sitze aufrecht<br />
und lass deine Schultern nicht<br />
hängen. Arme weg vom Tisch, nicht<br />
aufstützen etc. Dein Gegenüber<br />
wird genau auf dein Benehmen<br />
achten.<br />
Ein gutes Benehmen öffnet<br />
dir schon halb die Tür zu deiner<br />
zukünftigen Lehrstelle.<br />
Warte bis dir Fragen gestellt werden<br />
und unterbrich kein Gespräch.<br />
Du solltest dich auf verschiedene<br />
Fragen vorbereiten, denn bei einem<br />
Bewerbungsgespräch werden<br />
Fragen gestellt, durch die man<br />
mehr über dich in Erfahrung bringen<br />
möchte.<br />
Fragen über Schule<br />
Warum hast du dich für einen<br />
Lehrberuf entschieden?<br />
Man will über dich erfahren ob es<br />
wirklich dein Wunsch war, einen<br />
Lehrberuf zu ergreifen oder ob deine<br />
Noten für eine Höhere Schule<br />
nicht gereicht haben.<br />
Antworte: das dir der Beruf für<br />
den du dich beworben hast schon<br />
immer gut gefallen hat und du<br />
deshalb die Polytechnische Schule<br />
besucht hast, weil du dann gut<br />
auf den Beruf vorbereitet werden<br />
konntest. (Schnuppern, Bewerbungen,<br />
Exkursionen zu Firmen) Man<br />
wird dich auch Fragen welche Fächer<br />
du magst und welche nicht!<br />
Man will erfahren, wo deine Interessen<br />
liegen.<br />
Wie waren deine Lehrer, welche<br />
mochtest du nicht oder welche besonders<br />
gerne?<br />
Man will eventuell erfahren wie<br />
du dich Vorgesetzten gegenüber<br />
verhältst, mit wem du nicht gut<br />
auskommst. Niemals negativ über<br />
jemanden reden, das kommt gar<br />
nicht gut an. Sag einfach, du fandest<br />
eigentlich alle Lehrer ganz gut<br />
und bist im Allgemeinen mit allen<br />
gut ausgekommen.<br />
RICHTIG!<br />
Vorstellen aber<br />
Tipps zum Bewerbungsgespräch<br />
Es hat sicher auch einmal Probleme<br />
gegeben, woran lag es da?<br />
Man will erfahren ob du<br />
die Schuld nur bei anderen<br />
suchst oder auch bei dir selbst.<br />
Antworten: Es kann schon sein,<br />
dass es ab und zu einmal Probleme<br />
gab, aber die waren nicht so gravierend,<br />
dass ich mich da an ein<br />
konkretes Beispiel erinnere.<br />
Warum hast du eine Klasse wiederholt?<br />
Ehrliche Antwort: denn wenn es einen<br />
bestimmten Grund gegeben hat<br />
(z.B. Krankheit)versteht das jeder.<br />
Warst du aber faul und die Noten<br />
deshalb schlecht, dann kritisch<br />
sich selbst gegenüber äußern und<br />
erwähnen, dass du jetzt anders<br />
darüber denkst und du daraus gelernt<br />
hast.<br />
Hast du deine Hausübungen immer<br />
alleine gemacht oder mit Mitschülern?<br />
Man will erfahren ob du<br />
teamfähig oder Einzelgänger bist.<br />
Deine Noten, wie zufrieden<br />
bist du damit?<br />
Man will erfahren ob du ehrgeizig<br />
bist oder dir die Noten egal sind.<br />
Du kannst antworten, dass man<br />
einfach als Schüler die Bedeutung<br />
der Noten nicht erkennt und daher<br />
etwas sorglos damit umgeht.<br />
16 17
Bäcker/in<br />
Heute back ich….morgen brau<br />
ich…<br />
wer kennt nicht das Märchen<br />
von Rumpelstilzchen der Brüder<br />
Grimm…<br />
Den verführerischen Düften in<br />
Bäckereien kann kaum jemand<br />
widerstehen. Das Angebot der<br />
Bäcker umfasste ein umfangreiche<br />
Anzahl an verschiedenen<br />
Broten und Leckereien. BäckerInnen<br />
arbeiten in handwerklichen<br />
Betrieben (Bäckereien)<br />
oder in industriellen Betrieben.<br />
Sie stellen nach Rezept verschiedene<br />
Backwaren und Brotsorten<br />
wie z. B. Roggenbrot, Mischbrot,<br />
Weizenbrot oder Spezialbrote (z.<br />
B. diverse Vollkornbrotsorten)<br />
her.<br />
Weiters backen sie auch<br />
Semmeln und Formgebäck,<br />
Feinbackwaren, Kuchen, Dauerbackwaren<br />
wie Zwieback,<br />
Hart- und Weichkekse, Salz- und<br />
Käsegebäck oder diverse Striezel.<br />
Spezielle Arbeitsbereiche sind z.<br />
B. Biobackwaren oder Diätbackwaren.<br />
Brot ist eines der ältesten<br />
vom Menschen kultivierten<br />
Nahrungsmittel. Archäologische<br />
Funde belegen, dass in Nordafrika<br />
bereits vor etwa achttausend<br />
Jahren Getreide wie Hirse<br />
und Sorghum angebaut und<br />
verarbeitet wurde. Vermutlich<br />
gab es damals nur ungesäuertes<br />
Fladenbrot, das auf heißen Steinen<br />
geröstet wurde. Die alten<br />
Ägypter (2650-2000 v. Chr.)<br />
kannten bereits die Funktionsweise<br />
von Sauerteig und stellten<br />
mindestens 16 verschiedene<br />
Sorten Brot her.<br />
Reiche Haushalte beschäftigten<br />
Diener, deren Hauptaufgabe<br />
es war, Mehl zu mahlen und<br />
Brot zu backen. Hohe Beamte<br />
besaßen sogar eigene Bäckereibetriebe,<br />
in denen unter anderem die<br />
Verpflegung für Tempelbedienstete<br />
sowie Schau- und Opferbrote<br />
gebacken wurden. Für die<br />
breite Bevölkerung spielte Brot<br />
als Grundnahrungsmittel erst<br />
seit dem späten Mittelalter eine<br />
Rolle, da Brot bis dahin zu teuer<br />
war. Statt dessen aß ein Großteil<br />
der Bevölkerung Brei. BäckerInnen<br />
mischen bzw. kneten den<br />
zur Backwarenherstellung benötigten<br />
Teig (Teigherstellung),<br />
geben ihm eine bestimmte Form<br />
(Tafelarbeit) und backen die<br />
geformten Teigstücke (Ofenarbeit).<br />
Dieser Beruf verbindet<br />
Tradition mit Hightech, denn<br />
bei ihrer Arbeit verwenden<br />
die BäckerInnen automatische<br />
Knet- und Rührmaschinen sowie<br />
vollelektronische Backöfen. In<br />
größeren Betrieben setzen sie<br />
für die Semmel-, Gebäck- und<br />
Broterzeugung halb- und vollautomatische<br />
Anlagen, sogenannte<br />
Semmel- und Brotstraßen, ein.<br />
BäckerInnen arbeiten gemeinsam<br />
im Team mit ihren<br />
KollegInnen. Sie sind vorwiegend<br />
in Backstuben oder in der<br />
industriellen Großbäckerei in<br />
Produktionshallen tätig. Für<br />
einen Bäcker heißt es zwar bald<br />
aufstehen, doch dafür kann er<br />
auch früh nach Hause gehen.<br />
Ein Beruf für ambitionierte<br />
junge Menschen, die Spaß an<br />
diesem Handwerk haben.<br />
Petzenkirchen<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
(brutto): Bäcker (Arbeiter)<br />
1. Lj. € 474,- 2. Lj. € 607 ,-<br />
3. Lj. € 863,- 4. Lj. € 946,-<br />
seit 1.10.2017<br />
Sonderregelung für Lehrlinge, die im<br />
Lehrbetrieb Kost und Quartier erhalten.<br />
1. Lj. € 334,- 2. Lj. € 426 ,-<br />
3. Lj. € 603,- 4. Lj. € 679,-<br />
seit 1.10.2017<br />
Großbäcker (Brotindustrie) Arbeiter<br />
1. Lj. € 677,- 2. Lj. € 871 ,-<br />
3. Lj. € 1.257,- 4. Lj. € 1.451,-<br />
gültig seit 1.10.2017<br />
18 19
Brau- und Getränketechnik<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Brau- und GetränketechnikerInnen<br />
erzeugen nicht-alkoholische<br />
und alkoholische<br />
Getränke. Sie brauen Bier und<br />
produzieren Biermischgetränke,<br />
Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte<br />
usw. Sie reinigen, sortieren<br />
und lagern die Grundstoffe,<br />
überwachen und kontrollieren<br />
einzelne Teilbereiche des Produktionsvorgangs<br />
- die meisten<br />
zur Getränkeherstellung notwendigen<br />
Arbeitsschritte sind<br />
automatisiert. Im Anschluss<br />
an die Herstellung füllen Brau-<br />
und<br />
die Getränke in Fässer,<br />
Flaschen, Dosen<br />
usw. ab. Brau- und<br />
GetränketechnikerInnen<br />
sind vorwiegend<br />
GetränketechnikerInnen<br />
in Großbetrieben<br />
der Brau- und Getränkeindustrie<br />
tätig.<br />
Sie arbeiten mit BerufskollegInnen<br />
und<br />
anderen MitarbeiterInnen<br />
der Brauereiund<br />
Getränkeindustrie zusammen.<br />
Brau- und GetränketechnikerInnen<br />
sind mit allen Tätigkeiten,<br />
die zur Bier- und Getränkeherstellung<br />
erforderlich sind, befasst.<br />
Ein wesentlicher Teil ihres<br />
Tätigkeitsbereiches besteht aus<br />
der Steuerung, Bedienung und<br />
Überwachung der Produktionsanlagen.<br />
Dabei achten sie<br />
ständig auf die Einhaltung der<br />
Hygienevorschriften und führen<br />
regelmäßige Qualitätskontrollen<br />
durch.<br />
Sie stellen Malz her, indem sie<br />
Gerste weichen, keimen und<br />
rösten. Zusammen mit Wasser,<br />
Hopfen und Hefe brauen sie<br />
daraus dann Bier. Dazu setzen<br />
sie das Malz mit Wasser an<br />
und läutern die entstandene<br />
Maische, trennen also die festen<br />
von den flüssigen Teilen. Im<br />
Anschluss kochen Brau- und<br />
GetränketechnikerInnen die<br />
Würze, kühlen sie und lassen<br />
sie gären. Die Reifung des Bieres<br />
dauert 5 bis 16 Wochen, danach<br />
wird es in Flaschen, Dosen<br />
bzw. Fässer abgefüllt.<br />
Die Verkostung des Bieres gehört<br />
hier zum Beruf. Schließlich<br />
müssen Geschmack, Farbe und<br />
Schaumbildung stimmen, denn<br />
Laboruntersuchungen allein<br />
können nicht feststellen, ob das<br />
Bier auch so schmeckt, wie es<br />
schmecken soll.<br />
Sowohl bei der Herstellung<br />
von Bier als auch bei jener von<br />
Fruchtsäften und Limonaden<br />
arbeiten Brau- und GetränketechnikerInnen<br />
an der Auswahl<br />
und Prüfung der Rohstoffe mit.<br />
Sie kontrollieren, ob die Produkte<br />
einwandfrei sind und<br />
lagern sie fachgerecht. Sie bedienen<br />
die Anlagen zur Saftgewinnung<br />
(Mühlen, Passiermaschinen,<br />
Pressen), besorgen die<br />
Filtration und Haltbarmachung<br />
der Getränke und deren Abfüllung<br />
in Fässer, Flaschen, Dosen,<br />
Tetrapacks und andere Getränkeverpackungen.<br />
Brau- und GetränketechnikerInnen<br />
sind auch an der Verbreitung<br />
der Getränke beteiligt:<br />
Sie beraten KundInnen<br />
z. B. im Gastronomiebereich<br />
und installieren und prüfen<br />
Schankanlagen.<br />
Lehrlingsentschädigung:<br />
Brauereien:<br />
1. Lj. € 962, - 2. Lj. € 1.236,-<br />
3. Lj. € 1.786,- 4. Lj. € 1.786,-<br />
gültig seit 01.09.2017<br />
Alkoholfreie Erfrischungstegtränkeindustrie<br />
1. Lj. € 772,- 2. Lj. € 993,-<br />
3. Lj. € 1.434,- 4. Lj. €1.544,-<br />
gültig seit 01.12.2017<br />
Fruchtsaftindustrie:<br />
1. Lj. € 695,- 2. Lj. € 894 ,-<br />
3.Lj. € 1.291,- 4. Lj. €1.390,-<br />
gültig seit 01.02.<strong>2018</strong><br />
20 21
Allgemeine Tipps für<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
Bestandteile<br />
Diese Bestandteile müssen in die Bewerbungsmappe geheftet werden.<br />
• Anschreiben (mit Unterschrift und aktuellem Datum)<br />
• Lebenslauf (mit Unterschrift und aktuellem Datum) mit Lichtbild<br />
• Zeugnisse<br />
Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen<br />
1. Bewerbungsschreiben (lose beigelegt!)<br />
2. Deckblatt mit Lichtbild (wahlweise)<br />
3. Lebenslauf (mit Lichtbild, wenn kein Deckblatt vorhanden ist)<br />
4. Referenzen (wenn vorhanden)<br />
Vorn in die Mappe wird das Anschreiben lose hineingelegt. Das hat rechtliche Gründe, da das Bewerbungsschreiben<br />
dem Unternehmen und die Bewerbungsmappe mit Inhalt dir gehört. Bei aufwendigeren Bewerbungsmappen<br />
gibt es auch ein Klarsichtfenster, in welches man den „Brief “ steckt.<br />
Auf was sollte geachtet werden?<br />
• Vermeide doppelseitig bedruckte Unterlagen!Unternehmen verwenden i.d.R. den Einzelblatteinzug, um<br />
Ihre Bewerbungsunterlagen zu vervielfältigen. Daher könnten auf der Rückseite angebrachte Informationen<br />
verloren gehen.<br />
• Zeugnisse nie im Original beilegen!<br />
Kopien genügen und müssen nicht beglaubigt werden. Die Kopien der Zeugnisse und Arbeitsproben müssen<br />
beste Qualität aufweisen!<br />
• Unterlagen nur einmal verwenden!<br />
Ein geschultes Auge sieht das sofort!<br />
• Normaler Postweg!<br />
Versende deine Bewerbungsmappe auf dem ganz normalen Postweg.<br />
Nicht als Express oder Einschreiben!<br />
• Keine Antwort?<br />
Nach Absenden der Bewerbungsunterlagen kann man nach drei Wochen telefonisch nachfragen. Wurde<br />
allerdings in der entsprechen-den Stellenanzeige darum gebeten, Rückfragen zu unterlassen, sollte man das<br />
respektieren. Nach über einem Monat kann man aber auch in diesen Fällen nachfragen.<br />
22 23
DachdeckerIn/SpenglerIn (Doppelberuf)<br />
Lehrzeit 3 - 4 Jahre<br />
Meist wird der Beruf als Doppelberuf,<br />
Dachdecker-Spengler<br />
ausgebildet. Da die Spenglerarbeiten,<br />
wie Dachrinnen montieren,<br />
Kamineinfassungen usw.<br />
zu diesem Aufgabenbereich<br />
gehören.<br />
Erforderlich sind gute Handfertigkeit,<br />
Freude an der Arbeit<br />
im Freien, gute Gesundheit,<br />
Schwindelfreiheit, Teamfähigkeit,<br />
rasche, selbständige<br />
Arbeitsweise, Freude an der<br />
Metallverarbeitung ebenso wie<br />
räumliches Vorstellungsvermögen.<br />
Wusstest du, dass es eine Vielzahl<br />
von Dachformen gibt und<br />
daher die schützende Funktion<br />
eines Daches genauso gefragt<br />
ist, wie eine attraktive Optik:<br />
Flachdach, Walmdach, Pult<br />
dach, Satteldach, Krüppelwalmdach,<br />
Schleppdach, Bogendach<br />
usw. und dann sind<br />
da noch die Gauben und Giebel<br />
und viele verschiede Materialien,<br />
die beim Dacheindecken<br />
verwendet werden. Tondächer,<br />
Betonstein, Blechdach,<br />
Foliendächer, Schindel usw.<br />
Dachdecker/innen sind nicht<br />
nur hoch oben gefragt. Zwar<br />
sind sie für das Eindecken (z. B.<br />
mit Dachziegel, Dachschiefer,<br />
Betondachsteinen) und Reparieren<br />
von Dächern zuständig,<br />
aber sie haben auch unter dem<br />
Dach zu tun, wenn sie Wärmedämmungen<br />
und Fassadenverkleidungen<br />
montieren.<br />
Auch die Montage von Sonnenkollektoren<br />
gehört zum Aufgabengebiet<br />
von Dachdecker/<br />
innen.Ob Dachziegel, Dachschiefer<br />
oder ein anderes Material<br />
verwendet wird, ist oft<br />
Trendsache. Man muss in stilistischen<br />
Fragen so sicher sein<br />
wie in der Praxis des Schweißens,<br />
Schneidens etc. Auch die<br />
Montage der Schneefangnasen<br />
und Blitzschutzanlagen gehört<br />
meist zum Aufgabengebiet des<br />
Dachdeckers und Spenglers<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Dachdeckergewerbe:<br />
1. Lj. € 837, 2. Lj. € 1.046,-<br />
3. Lj. € 1.256,- 4. Lj. € 1.461,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
SpenglerIn<br />
SpenglerInnen fertigen und<br />
montieren in erster Linie Blechteile<br />
für Dächer, Fassaden,<br />
Dachrinnen, Gesimse, Schornsteine,<br />
Lüftungen, Heizungen<br />
etc. und stellen auch Produkte<br />
für Haushalt, Gewerbe<br />
und Industrie her (z.B. Verbindungsrohre,<br />
Behälter, Kessel)<br />
Dabei bearbeiten sie Metallbleche<br />
meist aus Zink, Aluminium,<br />
Kupfer und Eisen Mithilfe<br />
von Abkantmaschinen,<br />
Schweiß-, Löt-, Niet- und Fräsmaschinen<br />
sowie mit Handwerkzeuge<br />
wie z. B. Blechscheren,<br />
Zangen und Klemmen.<br />
Neben der Montage führen<br />
sie Instandhaltungs-, Reparatur-<br />
und Abdichtungsarbeiten<br />
aus Bitumen, PVC –Folie und<br />
Flüssigkunststoffe durch. Sie<br />
verlegen sämtliche Wärmedämmungen<br />
im Dachbereich<br />
und montieren auch Absturzsicherungen,<br />
Schneeschutzsicherungen,<br />
Lichtkuppeln<br />
und Dachfenster. Sie erstellen<br />
und montieren Blitzschutzanlagen<br />
und beraten und<br />
informieren ihre KundInnen.<br />
Spenglereibetriebe sind in<br />
der Regel auf die Bereiche<br />
Bauspenglerei, Lüftungsspenglerei<br />
oder Galanteriespenglerei<br />
(herstellen und verarbeiten von<br />
Kunstgegenstände aus Metall<br />
für das Baugewerbe als auch<br />
Handelswaren) spezialisiert.<br />
SpenglerInnen arbeiten in<br />
Werkstätten und auf Baustellen<br />
im Team mit BerufskollegInnen,<br />
Vorgesetzten<br />
und verschiedenen<br />
Fach- und Hilfskräften zusammen.<br />
Wesentliche<br />
Grundvoraussetzungen<br />
sind<br />
Schwindelfreiheit, handwerkliches<br />
Geschick und räumliches<br />
Vorstellungsvermögen.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Spenglergewerbe:<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
24 25
Die Geschichte des Handels!<br />
Lange bevor die Welt von<br />
den großen Entdeckern wie<br />
Kolumbus oder Da Gama<br />
vermessen wurde, waren es<br />
Kaufleute und Händler, die<br />
sich in unbekannte Regionen<br />
vorwagten. Sie waren wagemutige<br />
Abenteurer, Entdecker<br />
und Forscher und sind es in<br />
gewissem Sinne mit ihren<br />
neuen und spannenden Handelsideen<br />
noch heute.<br />
Der früheste belegte Handel<br />
ist über 140.000 Jahre alt.<br />
Schon für diese urgeschichtliche<br />
Zeit wurde der Handel mit<br />
Klingen, Steinbeilen, Kupfer,<br />
Zinn, Bronze und Eisen, mit<br />
Salz, Bernstein, Pelzen und<br />
Textilien über hunderte von<br />
Kilometern Entfernung belegt.<br />
Als eine der berühmtesten<br />
Handelsexpeditionen im alten<br />
Ägypten gilt Hatschepsut‘s<br />
(altägyptische Königin - Pharao)<br />
Expedition nach Punt.<br />
Die farbenprächtige Darstellung<br />
dieser Expedition in<br />
ihrem Totentempel belegt,<br />
dass damals die wichtigsten<br />
aus Punt eingeführten Güter<br />
Weihrauch und Ebenholz waren.<br />
Gehandelt wurde vom<br />
Anbeginn der Menschheit.<br />
Im Zuge der Entstehung von<br />
Häuptlingsreichen und Staaten<br />
sowie dem technischen<br />
Fortschritt, insbesondere der<br />
Entstehung der Landwirtschaft,<br />
formierte sich zuerst<br />
der regionale Handel. Mit der<br />
Entstehung von Hochkulturen<br />
dehnten sich die Handelsbeziehungen<br />
immer weiter aus.<br />
Zuerst wurden vorwiegend<br />
Luxusgegenstände ausgetauscht,<br />
später fanden aber<br />
auch immer mehr Waren des<br />
alltäglichen Lebens den Weg<br />
über tausende von Kilometern<br />
zu ihren neuen Besitzern.<br />
Selbst in Europa ist bereits für<br />
die Bronzezeit ein Tauschhandel<br />
nachgewiesen. Bekannte<br />
Beispiele für frühgeschichtliche<br />
Handelswege sind die<br />
Bernsteinstraße oder die Seidenstraße.<br />
Neben dem Binnenhandel<br />
bestanden aber<br />
auch schon seit alters her intensive<br />
Handelsbeziehungen<br />
zu Wasser. Eine der bekanntesten<br />
frühen Handelsnationen<br />
waren die Phönizier. Später<br />
beherrschen die Händler<br />
Venedigs das Mittelmeer.<br />
Eine kleine Revolution brachte<br />
das Römische Reich für die<br />
Händler mit sich - befestigte<br />
Straßen. Diese brachten zum<br />
Teil eine erhebliche Erleichterung<br />
für die fahrenden Kaufleute<br />
mit sich. Außerdem entstanden<br />
entlang der Straßen<br />
unzählige Warenumschlagsund<br />
Handelsplätze.<br />
Teile eines antiken Einkaufszentrums,<br />
im wahrsten Sinne<br />
des Wortes, kann man heute<br />
noch in Rom besichtigen. In<br />
der von Kaiser Trajan Anfang<br />
des 2. Jahrhunderts errichte<br />
ten Anlage erkennt man noch<br />
immer die Vielzahl an kleinen<br />
Ladenlokalen.<br />
Erst im Mittelalter strukturierte<br />
sich wieder ein regionaler<br />
und lokaler Handel heraus,<br />
der dank seines ständischen<br />
Aufbaues und des jahrhundertelang<br />
in Kaufmannsfamilien<br />
tradierten Wissens auch maßgeblich<br />
an der Ausdehnung der<br />
Städte beteiligt war.<br />
Die gesellschaftliche Bedeutung<br />
des Handels war schon<br />
immer äußerst vielgestaltig.<br />
Sie reichte von der frühen<br />
Pflege des (kaufmännischen)<br />
Bildungswesens über die Mehrung<br />
des allgemeinen Wohlstands<br />
bis zur Normung von<br />
Rechtsregeln und des Zahlungsverkehrs.<br />
Die Fernkaufleute<br />
brachten auch Wissen<br />
aus fremden Ländern mit in<br />
die Heimat und waren dadurch<br />
maßgeblich an der Verbreitung<br />
des Fortschrittes und der<br />
Aufklärung beteiligt. Nicht zu<br />
unwesentlichen Teilen wurde<br />
auch die Kunst und Architektur<br />
von den Kaufleuten beeinflusst<br />
und gefördert. Kaufmannsfamilien,<br />
wie zum Beispiel den<br />
Medici aus Florenz, verdanken<br />
wir die Schaffung unzähliger<br />
Meisterwerke von weltberühmten<br />
Künstlern und die Gründung<br />
von zum Teil noch heute<br />
bestehenden und ihresgleichen<br />
suchenden Kunstsammlungen.<br />
Diesen sogenannten Commercienfamilien<br />
schulden wir<br />
es auch, dass wir heute nicht<br />
mehr im finstersten Mittelalter<br />
stecken.<br />
26 27
DIE LEHRE IM HANDEL<br />
Während in frühen primitiven<br />
Gesellschaften der<br />
Tausch von Ware gegen Ware<br />
(Tauschhandel, Naturaltausch)<br />
stattfand, kennen die<br />
entwickelten modernen Geldwirtschaften<br />
nur noch den<br />
Handel in der Form des Ankaufs<br />
und Verkaufs von Ware<br />
gegen Geld (Handelsgeschäft).<br />
Leben mehr als jedes andere<br />
Berufsbild. Ohne Handel würden<br />
wir nicht in dieser modernen<br />
Gesellschaft leben wie<br />
den unmittelbaren Zugang zu<br />
Konsumgütern aus allen Kulturkreisen<br />
und Herrenländern.<br />
So bringt es der Werbeslogan<br />
eines Warenhauskonzerns<br />
auf den Punkt; “die Welt bei<br />
uns zu Gast“.<br />
● Buch- und Medienwirtschaft<br />
● Allgemeiner Einzelhandel<br />
● Baustoffhandel<br />
● Einrichtungsberatung<br />
● Eisen- und Hartwaren<br />
● Elektro-Elektronikberatung<br />
● Feinkostfachverkauf<br />
● Gartencenter<br />
● Kraftfahrzeuge und Ersatzteile<br />
● Lebensmittelhandel<br />
● Parfümerie<br />
● Schuhe<br />
● Sportartikel<br />
● Telekommunikation<br />
● Textilhandel<br />
● Uhren- und Juwelenberatung<br />
● Großhandel<br />
Quasi eine frühe Form des<br />
Geldgeschäftes ist aus Afrika<br />
sowie Ost- und Südindien<br />
belegt. Dort zahlten die Menschen<br />
vor über 7000 Jahren<br />
mit Kaurimuschel.<br />
Der Begriff Handel taucht<br />
zwar schon im 15. Jh. auf, tritt<br />
jedoch bis zum Ende des 18.<br />
Jh. hinter anderen Begriffen<br />
wie Kaufmannschaft, Handlung,<br />
Commercien oder Kommerz<br />
zurück. Nach wie vor<br />
prägt der Handel unser aller<br />
wir sie kennen. Mehr denn<br />
je ermöglicht uns der Handel<br />
28 29
Einzelhandel Baustoffe<br />
Einzelhandel Baustoffe<br />
Einzelhandel - Baustoffe<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Einzelhandelskaufleute im Bereich<br />
Baustoffhandel verkaufen<br />
Waren und beraten die KundInnen.<br />
Sie kennen das Baustoffhandel-Sortiment<br />
und wissen<br />
über dessen fachgerechte<br />
Verwendung bzw. den fachgerechten<br />
Einsatz (Hochbau,<br />
Tiefbau, Ausbau) sowie<br />
die Umweltverträglichkeit<br />
Bescheid.<br />
Einzelhandelskaufleute im<br />
Baustoffhandel bestellen<br />
Waren nach, übernehmen<br />
die Lieferungen und sorgen<br />
für die fachgerechte<br />
Lagerung. Sie arbeiten<br />
gemeinsam mit ihren KollegInnen<br />
in Baustoffeinzelhandelsbetrieben<br />
oder in<br />
Baustoffmärkten.<br />
Arbeitsumfeld/Arbeitsorte von<br />
Einzelhandeskaufleuten im<br />
Bereich Baustoffhandel sind in<br />
den verschiedenen Fachabteilungen<br />
von Bau- und Heimwerkermärkten<br />
(z. B. Holz, Farben,<br />
Tapeten und Teppiche, Sanitär<br />
und Heizung, Werkzeug und<br />
Maschinen, Eisenwaren, Garten<br />
sowie Elektroinstallation<br />
und Lampen). Sie arbeiten mit<br />
ihren KollegInnen und haben<br />
Kontakt zu ihren KundInnen,<br />
LieferantInnen sowie zu Fachkräften<br />
aus anderen Abteilungen,<br />
wie z. B. Lagerhaltung<br />
oder Rechnungswesen.<br />
Die wichtigsten Tätigkeiten und<br />
Aufgabenbereiche:<br />
Bedarf für die Warenbeschaffung<br />
und Durchführung der<br />
Warenbestellungen ermitteln.<br />
Warenlieferungen überwachen<br />
und administrativ bearbeiten,<br />
Waren übernehmen, kontrollieren,<br />
lagern und pflegen<br />
betriebliches Warensortiment<br />
vorbereiten, bereitstellen und<br />
verkaufsgerecht präsentieren,<br />
Baupläne im Hinblick auf die<br />
fachgerechte Mengenübermittlung<br />
und Verwendung von<br />
Baustoffen lesen, über die Eigenschaften<br />
und Einsatzmöglichkeiten<br />
von Baustoffen, Bauhilfsstoffen<br />
sowie über die für<br />
die Bearbeitung und Verarbeitung<br />
erforderlichen Werkzeuge<br />
und Kleinmaschinen beraten.<br />
Weiters über die bei der Verwendung<br />
von Baustoffen wesentlichen<br />
Rechtsvorschriften<br />
beraten, Serviceleistungen anbieten,<br />
Verkaufsgespräche führen,<br />
Bestellungen und Aufträge<br />
entgegennehmen und abwickeln.<br />
Ebenso werden Rechnungslegung,<br />
Zahlungsverkehr<br />
und Reklamationen behandelt.<br />
Einzelhandelskaufleute im<br />
Baustoffhandel verwenden<br />
für ihre Arbeit spezielle<br />
Kassen-, Bestell- und Lagersysteme,<br />
die durch spezielle<br />
Computersoftware gesteuert<br />
werden (Bestell- und Abrechnungssysteme).<br />
Auch der Internethandel gehört<br />
für viele Einzelhandelskaufleute<br />
mittlerweile zum<br />
Arbeitsalltag, d. h. viele Bestellungen<br />
werden bereits über<br />
das Internet durchgeführt. Wie<br />
in allen Handels- und Dienstleistungsbereichen<br />
müssen sie<br />
auch jederzeit für ihre KundInnen<br />
erreichbar sein, dazu ist<br />
ein sicherer Umgang mit Telefon,<br />
E-Mail, Fax etc. besonders<br />
wichtig.<br />
Lehrlingsentschädigung: gültig<br />
ab 1.1.<strong>2018</strong><br />
alle Bundesländer<br />
1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />
3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />
30 31
Einzelhandel - Lebensmittel<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Einzelhandelskaufleute führen<br />
in Einzelhandelsbetrieben<br />
(Fachgeschäften, Großkaufhäusern,<br />
Supermärkten, Einkaufszentren)<br />
den Einkauf, die<br />
Lagerung und den Verkauf von<br />
Waren sowie die damit verbundenen<br />
kaufmännisch-administrativen<br />
Tätigkeiten (Bürotätigkeiten)<br />
durch. Der Schwerpunkt<br />
ihrer Tätigkeit ist der Verkauf<br />
von Waren (z.B. Nahrungs- und<br />
Genussmittel).<br />
Im Einkauf ermitteln die Einzelhandelskaufleute<br />
anhand des<br />
Lagerbestandes und entsprechend<br />
der Kundennachfrage<br />
den Warenbedarf des Betriebes.<br />
Sie wählen Waren aus den<br />
Angeboten von Zentralen (bei<br />
Einzelhandelsbetrieben mit<br />
mehreren Filialen), Großhändlern<br />
bzw. Erzeugern und führen<br />
die Bestellung durch. In größeren<br />
Betrieben führen die Einzelhandelskaufleute<br />
mit Hilfe der<br />
elektronischen Datenverarbeitung<br />
(EDV) die Ermittlung des<br />
Warenbedarfs, die Bestellung<br />
und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />
durch.<br />
Die Einführung von integrierten<br />
Warenwirtschaftssystemen<br />
(mittels EDV) ermöglicht die<br />
automatische Nachbestellung<br />
von Waren. Die Einzelhandelskaufleute<br />
lesen die Artikelnummern,<br />
die in Form von maschinenlesbaren<br />
Strichcodes auf<br />
den Erzeugnissen angebracht<br />
sind, mit einem Lesegerät<br />
(„Scanner“) an der Kasse ein.<br />
Dabei werden neben der automatischen<br />
Abrechnung die<br />
Lagerbestandsveränderungen<br />
erfasst.<br />
Bei der Einkaufsplanung berücksichtigen<br />
sie aktuelle<br />
Trends, saisonale und regionale<br />
Erfordernisse sowie die<br />
Verkaufsschwerpunkte des Betriebes.<br />
Bei der Warenübernahme kontrollieren<br />
die Einzelhandelskaufleute,<br />
ob Bestellung und<br />
Lieferung hinsichtlich Menge,<br />
Qualität und Preis übereinstimmen.<br />
Über eventuelle Mängel<br />
der Waren oder Transportschäden<br />
verständigen sie die<br />
Lieferanten schriftlich durch<br />
eine sogenannte „Mängelrüge“,<br />
in der sie je nach Vertragsbedingungen<br />
und Ausmaß des<br />
Schadens eine Herabsetzung<br />
des Kaufpreises, den Umtausch<br />
bzw. die Rücknahme der Ware<br />
oder Schadenersatz fordern.<br />
Tätigkeiten und Aufgabenbereiche:<br />
Bedarf für die Warenbeschaffung<br />
und Durchführung der<br />
Warenbestellungen ermitteln.<br />
Wareneingänge wie Lebensund<br />
Genussmittel auf Qualität,<br />
Haltbarkeit, Frische und Aussehen<br />
kontrollieren.<br />
Warenlieferungen koordinieren<br />
und administrativ bearbeiten<br />
(Protokolle, Listen führen).<br />
Waren übernehmen, kontrollieren,<br />
lagern und pflegen.<br />
Betriebliches Warensortiment<br />
vorbereiten und verkaufsgerecht<br />
präsentieren, Aktionen<br />
und Sonderangebote platzieren,<br />
Feinkostprodukte arrangieren.<br />
Lehrlingsentschädigung: gültig<br />
ab 1.1.<strong>2018</strong><br />
alle Bundesländer<br />
1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />
3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />
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Interview mit Lehrling Renate Vollgger<br />
Lehrberuf: Einzelhandelskauffrau mit dem Schwerpunkt Baustoffe<br />
3. Lehrjahr<br />
Frage:<br />
Darf ich dich bitten, dich und deinen Lehrberuf<br />
kurz vorzustellen?<br />
Meiner Familie habe ich natürlich von meinen<br />
Plänen erzählt und sie haben mich auch sofort<br />
bei meinem Vorhaben unterstützt.<br />
Ich bin Renate Vollgger, 19 Jahre alt und im<br />
dritten Lehrjahr zur Einzelhandelskauffrau<br />
mit dem Schwerpunkt Baustoffe bei der Firma<br />
Würth-Hochenburger im Baumarkt Innsbruck.<br />
Mit Freude am Umgang mit Menschen und ein<br />
wenig technischem Verständnis, lernt man als<br />
Lehrling bei Würth-Hochenburger eigentlich<br />
von Grund auf wie ein Haus und dessen Innenbereiche<br />
gebaut, gestaltet und verändert werden<br />
können.<br />
Frage:<br />
Was hat dich dazu bewogen den Lehrberuf<br />
Einzelhandelskauffrau mit dem Schwerpunkt<br />
Baustoffe zu ergreifen?<br />
Da ich aus einem landwirtschaftlichen Haushalt<br />
stamme, liegt mir das Verständnis für Baumaterialen<br />
einfach im Blut und dies wollte ich<br />
auch in meinem Berufsleben nutzen.<br />
Frage:<br />
Wie hast du dich über den Lehrberuf informiert?<br />
Hast du davor mit deiner Familie gesprochen<br />
und ihre Meinung in deine Entscheidung einfließen<br />
lassen?<br />
Ich habe mich direkt an den Marktleiter bei<br />
Würth-Hochenburger gewandt und ihm meine<br />
Fragen gestellt. Diese wurden mir so gut<br />
beantwortet, dass gleich klar war, hier möchte<br />
ich meine Lehre machen.<br />
Frage:<br />
Welche Aufgaben erledigst du bei<br />
Würth-Hochenburger?<br />
Hauptsächlich stehe ich natürlich unseren Kunden<br />
mit Rat und Tat zur Seite, wenn Fragen<br />
auftauchen oder Informationen gewünscht<br />
sind. Aber natürlich gehört das Bestellen, Einräumen<br />
und das Präsentieren der Ware auch<br />
zu meinen Aufgaben. Die Regale und Produkte<br />
für den Kunden ordentlich und sauber zu halten,<br />
dafür muss immer Zeit sein.<br />
Frage:<br />
Was ist das „Coolste“ an deiner Lehre bei<br />
Würth-Hochenburger?<br />
Es gibt viele „coole“ Aspekte warum ich hier<br />
gerne arbeite, aber ich glaube am „coolsten“<br />
ist, dass WIR Lehrlinge für unsere sehr gute<br />
Arbeit auch immer verschiedene Belohnungen<br />
erhalten. Sei es das Lob des Ausbilders<br />
und Vorgesetzten, die guten Erfolge in der Berufsschule<br />
oder auch in der praktischen Leistung.<br />
Wenn man sich Mühe gibt, wird das von<br />
Würth-Hochenburger immer honoriert und dafür<br />
erhalten wir auch Prämien.<br />
Das Allerbeste für mich ist aber die Möglichkeit<br />
eines Auslandspraktikums, wo man nicht nur<br />
beruflich, sondern auch menschlich, sehr viele<br />
neue Erfahrungen sammeln kann.<br />
Frage:<br />
Wie findest du die Berufsschule?<br />
Im Großen und Ganzen sehr interessant, da<br />
man in der Berufsschule vieles lernt das man<br />
im Betrieb umsetzen kann. Durch den Zusatztag<br />
in der Berufsschule arbeiten wir mit den<br />
Materialien, die wir verkaufen und können das<br />
Gelernte gleich praktisch umsetzen. Somit wird<br />
der Unterricht abwechslungsreicher und das<br />
Gelernte bleibt besser im Gedächtnis.<br />
Mit dem Zusatztag erlangen wir auch das Zertifikat<br />
„Zertifizierter Bauproduktefachberater“.<br />
Frage:<br />
Wie hat sich dein Leben durch die Lehre bei<br />
WH verändert?<br />
Ich glaube man wird mit einer Lehre und der<br />
großen Verantwortung schneller erwachsen<br />
und geht mit den Dingen anders um als früher.<br />
Man wird pflichtbewusster und achtsamer.<br />
Durch den Kontakt mit vielen unterschiedlichen<br />
Menschen ist mir bewusst geworden, dass jeder<br />
anders ist und man auf die Menschen unterschiedlich<br />
eingehen muss.<br />
Frage:<br />
War deine Entscheidung für Würth-Hochenburger<br />
und den Lehrberuf rückblickend die<br />
richtige Entscheidung?<br />
Rückblickend würde ich sagen, dass ich mich<br />
definitiv für den tollsten Beruf entschieden und<br />
vor allem die richtige Firma für mich und meine<br />
Interessen gefunden habe. Ich wünsche mir,<br />
dass noch mehr Lehrlinge Spaß und Freude an<br />
Baustoffen finden und bei uns ihre Lehre starten.<br />
Danke für das Gespräch!<br />
50 51
Einzelhandelskaufmann/frau - Gartencenter<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Die Ausbildung zur/zum Einzelhandelskauffrau/-mann<br />
mit<br />
Schwerpunkt Gartencenter ist<br />
eine Mischung aus einer kaufmännischen<br />
und gärtnerischen<br />
Ausbildung.<br />
Einzelhandelskaufleute im<br />
Schwerpunkt Gartencenter<br />
verkaufen Gartenpflanzen und<br />
deren Zubehör (Pflanzensamen,<br />
Düngemittel, Erde) sowie<br />
Gartengeräte und Gartenziergegenstände.<br />
Sie beraten<br />
die KundInnen über die<br />
Verwendung, Eigenschaften<br />
und Pflegebedingungen ihrer<br />
Produkte. Außerdem sorgen<br />
sie für eine fachgerechte Pflege<br />
und Lagerung der Blumen<br />
und Pflanzen in den Verkaufsflächen<br />
und Lagerräumen.<br />
Sie gestalten und dekorieren<br />
die Regale und Verkaufsabteilungen<br />
ansprechend und<br />
übersichtlich. Im kaufmännisch-administrativen<br />
Bereich<br />
stellen sie Rechnungen aus und<br />
kassieren die Rechnungsbeträge,<br />
führen buchhalterische Aufzeichnungen<br />
und Dokumente<br />
und wickeln den Schrift- und<br />
Telefonverkehr mit LieferantInnen<br />
ab.<br />
Sie arbeiten im Team und stehen<br />
im direkten Kontakt mit<br />
KundInnen und LieferantInnen.<br />
Die wichtigsten Aufgaben im<br />
Überblick:<br />
◊ KundInnen beraten und Ver<br />
kaufsgespräche führen.<br />
◊ KundInnen über Verwendung,<br />
Eigenschaften und Pflegebedingungen<br />
von Pflanzen informieren.<br />
◊ Blumen und Pflanzen fachgerecht<br />
behandeln, pflegen und<br />
lagern.<br />
◊ Warenangebot gestalten und<br />
verkaufsgerecht präsentieren,<br />
einfache Dekorationsabeiten<br />
durchführen.<br />
◊ Waren bestellen, Lieferungen<br />
überwachen und das Lager betreuen.<br />
◊ Waren annehmen, kontrollieren,<br />
lagern und präsentieren.<br />
◊ Rechnungen erstellen und<br />
Zahlungsverkehr abwickeln.<br />
◊ bei der betrieblichen Buchführung,<br />
Kostenrechnung und<br />
Inventur mitarbeiten.<br />
◊ bei Preiskalkulationen, Werbemaßnahmen<br />
und Aktionen<br />
mitarbeiten.<br />
Einzelhandelskaufleute im<br />
Schwerpunkt Gartencenter sind<br />
vor allem in Handelsmärkten<br />
für Blumen und Gartenartikel<br />
oder in speziellen Gartenabteilungen<br />
großer Einkaufscenter<br />
beschäftigt,<br />
aber auch in Gartenbaubetrieben,<br />
die direkt<br />
an Endverbraucher<br />
verkaufen. Sie arbeiten<br />
mit BerufskollegInnen,<br />
MitarbeiterInnen aus<br />
anderen Abteilungen<br />
und Hilfskräften zusammen<br />
(siehe z.B. LagerarbeiterIn,<br />
MagazineurIn).<br />
Lehrlingsentschädigung: gültig<br />
ab 1.1.<strong>2018</strong><br />
alle Bundesländer<br />
1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />
3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />
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Einzelhandel Telekommunikation<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Einzelhandelskaufleute im Bereich<br />
Telekommunikation verkaufen<br />
Telefone, Mobiltelefone,<br />
Internetprodukte usw. und beraten<br />
ihre KundInnen. Sie bestellen<br />
die Waren, übernehmen<br />
die Lieferungen und sorgen für<br />
eine fachgerechte Lagerung.<br />
Sie planen verkaufsfördernde<br />
Maßnahmen (z. B. Werbung<br />
oder Preisausschreiben) und<br />
führen diese durch.<br />
Einzelhandelskaufleute im<br />
Bereich Telekommunikation<br />
vertreiben verschiedenste Waren<br />
und Dienstleistungen im<br />
Bereich Telekommunikation, z.<br />
B. Telefone und Mobiltelefone,<br />
Router und Modems, Alarmanlagen,<br />
Faxgeräte oder Telefonanlagen<br />
für den betrieblichen<br />
Bereich.<br />
Sie präsentieren und verkaufen<br />
die Produkte und beraten ihre<br />
KundInnen. Sie sind auch für<br />
die Warenbestellung, die Warenannahme<br />
und die Warenlagerung<br />
zuständig. Außerdem<br />
planen und realisieren sie verkaufsfördernde<br />
Maßnahmen.<br />
Darüber hinaus können sie<br />
aber auch entsprechende betriebswirtschaftliche<br />
Aufgaben<br />
im Personal- und Rechnungswesen<br />
übernehmen.<br />
Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit<br />
ist der Verkauf von Waren an<br />
die EndabnehmerInnen (Privatund<br />
Firmenkunden). Im Einkauf<br />
ermitteln die Einzelhandelskaufleute<br />
den Warenbedarf des<br />
Betriebes anhand des Lagerbestandes<br />
und entsprechend<br />
der Nachfrage. Bei der Warenübernahme<br />
kontrollieren sie,<br />
ob Bestellung und Lieferung<br />
hinsichtlich Menge, Qualität<br />
und Preis übereinstimmen. Bei<br />
etwaigen Mängeln der Waren<br />
oder bei durch den Transport<br />
verursachten Schäden verständigen<br />
sie die LieferantInnen.<br />
Anschließend nehmen sie<br />
die gelieferten Waren in die<br />
EDV-gestützte Lagerbuchhaltung<br />
auf, indem sie die entsprechenden<br />
Kenndaten der Waren<br />
in den Computer eingegeben.<br />
Bevor die Waren zum Verkauf<br />
angeboten werden, sind die<br />
Verkaufspreise auszuzeichnen.<br />
Die Preisauszeichnung erfolgt<br />
im Lager oder beim Einschlichten<br />
der Waren in Verkaufsregale<br />
bzw. beim Aufstellen im Verkaufsraum.<br />
Beim Verkauf steht<br />
die Beratung der KundInnen<br />
bzw. das Verkaufsgespräch im<br />
Vordergrund.<br />
Im Bereich der Telekommunikation<br />
beraten die Einzelhandelskaufleute<br />
über verschiedene<br />
Tarife der jeweiligen Anbieter<br />
und führen die Anmeldungen<br />
zu den gewünschten Telekomnetzen<br />
durch und nehmen<br />
diverse Serviceleistungen vor<br />
(z. B. Rufnummernmitnahme,<br />
SIM-Karten tauschen, Sperren<br />
und Annahme von Reparaturen).<br />
Sie kassieren den Kaufpreis<br />
und stellen Rechnungen<br />
und Verträge aus.<br />
Einzelhandelskaufleute im<br />
Bereich Telekommunikation<br />
arbeiten in Verkaufs- und Büroräumen<br />
von Einzelhandelsgeschäften,<br />
in Filialen des<br />
Elektro- und Elektronikhandels<br />
und häufig in Verkaufsniederlassungen<br />
der einzelnen Telekom-Anbieter.<br />
Lehrlingsentschädigung: gültig<br />
ab 1.1.<strong>2018</strong><br />
alle Bundesländer<br />
1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />
3. Lj. € 1.055,- 4. Lj. € 1.110,-<br />
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56 57
Auch wenn das Gerücht kursiert,<br />
dass Frauen und die Technik nicht<br />
zusammenpassen, so stimmt das<br />
schon lange nicht mehr.<br />
Mädchen und Technik<br />
Die moderne Arbeitswelt hat für<br />
Mädchen sehr viel zu bieten! Handwerkliche<br />
und technische Berufe<br />
stellen heute keine so außergewöhnliche<br />
körperliche Belastung<br />
mehr dar wie früher. Häufig wird mit<br />
dem Computer oder mit modernen<br />
Maschinen und Geräten gearbeitet,<br />
die körperlich sehr anspruchsvollen<br />
Tätigkeiten sind meist auf ein Minimum<br />
reduziert.<br />
Technische Berufe sind außerdem<br />
oft besser bezahlt und bieten vielfältigere<br />
Aufstiegschancen. Interessierte<br />
Mädchen sollten deshalb auf<br />
jeden Fall den Mut aufbringen sich<br />
für einen technischen Beruf zu entscheiden!<br />
Bis jetzt zeigt sich, dass<br />
nach wie vor Wenige den Schritt in<br />
die so genannte männerdominierte<br />
Arbeitswelt wagen.<br />
Immer mehr<br />
Mädchen<br />
interessieren<br />
sich für<br />
technische<br />
Berufe<br />
D as liegt vor allem daran, dass<br />
junge Frauen nicht wissen, was sie<br />
in diesen Berufen machen müssen.<br />
Oftmals sind es Vorurteile, die dazu<br />
führen, dass der “Männerberuf ”<br />
gar nicht ernst bzw. wahrgenommen<br />
wird.<br />
Auch legen Studien nahe, dass die<br />
Crux in der Darstellung dieser Berufe<br />
liegt. Sie spricht Mädchen oft<br />
einfach nicht an. Meist werden die<br />
Jobs sehr technisch dargestellt, die<br />
Vielfältigkeit wird kaum transportiert.<br />
In Werbebroschüren und in<br />
den Berufsinformationsblättern<br />
sind zumeist Männer zu sehen.<br />
Doch den “typisch männlichen” Beruf<br />
gibt es heute nicht mehr. Heute<br />
kann jede Frau jeden Männerberuf<br />
ausüben. Vor allem wenn der demografische<br />
Wandel berücksichtigt<br />
wird, dass vor allem der Fachkräftemangel<br />
immer extremer wird, können<br />
sich Frauen mit einer “außergewöhnlichen”<br />
Ausbildung sicher sein,<br />
relativ schnell in der gewerblich<br />
technischen Branche einen Job zu<br />
finden.<br />
Jene Mädchen aber, die eine Ausbildung<br />
in einem technischen Beruf<br />
absolvieren bzw. abschlossen, sind<br />
meist begeistert, doch wie bei allen<br />
andern Berufen gilt auch hier,<br />
wer heute eine Ausbildung beginnt,<br />
sollte sich informieren, wie es um<br />
die Arbeitsplatzaussichten in einigen<br />
Jahren bestellt sein wird.<br />
58 59
Elektrotechnik -<br />
Automatisierungs- Prozessleittechnik<br />
(Modullehrberuf)<br />
Lehrzeit 3 ,5 - 4 Jahre<br />
Wien/Oberösterreich/Salzburg<br />
Neue Technologien (z. B. Prozessleit-<br />
und Bustechnik, Automatisierung)<br />
und die Forderung<br />
nach immer größerer<br />
Energieeffizienz bei gleichzeitig<br />
höherer Flexibilität stellen<br />
Entwicklungen dar, die ElektrotechnikerInnen<br />
vor immer<br />
neue Herausforderungen<br />
stellen und die Aufgaben und<br />
Tätigkeitsbereiche ständig weiterentwickeln.<br />
Damit werden<br />
ElektrotechnikerInnen immer<br />
mehr zu Allround-TechnikerInnen<br />
der Gebäude-, Anlagen-,<br />
Betriebs-, Kommunikationsund<br />
Energietechnik.<br />
ElektrotechnikerInnen arbeiten<br />
in Betrieben des Elektroinstallationsgewerbes,<br />
in Industriebetrieben<br />
aller Branchen, in<br />
Verkehrsbetrieben und Energieversorgungsunternehmen<br />
sowie für spezielle Wartungsund<br />
Serviceunternehmen. Je<br />
nach Aufgabenbereich arbeiten<br />
sie im Team mit BerufskollegInnen<br />
und Fachkräften der<br />
Energietechnik, Elektronik und<br />
mit Fach- und Hilfskräften auf<br />
Baustellen und haben Kontakt<br />
zu ihren KundInnen.<br />
Im Bereich Prozessleittechnik<br />
und Automatisierung:<br />
Spezielle Mess-, Steuer- und<br />
Regeleinrichtungen, die in<br />
Maschinen und Anlagen der<br />
industriellen Fertigung, z. B.<br />
Fertigungsstraßen, Fördereinrichtungen,<br />
Lüftungs- und<br />
Kühlanlagen eingebaut sind,<br />
montieren, warten und reparieren.<br />
Hydraulische Größen<br />
wie Kraft, Gewicht, Temperatur<br />
und Druck ermittlen, Störungen<br />
beseitigen und im Rahmen<br />
von Service- und Reparaturarbeiten<br />
Verschleißteile und<br />
elektronische Komponenten,<br />
z. B. Chips,<br />
Dioden oder Leiterplatten,<br />
austauschen. Zu den<br />
Aufgaben gehört auch die<br />
Überwachung von teil-<br />
oder vollautomatischen<br />
Produktionsabläufen.<br />
Zu den Aufgaben von ElektrotechnikerInnen<br />
zählt weiters<br />
das Einrichten von Schutzmaßnahmen<br />
zur Verhütung von<br />
Personenschäden und Sachschäden<br />
sowie das Erkennen<br />
von Fehlern, Mängeln und<br />
Störungen durch systematische<br />
Fehlersuche und deren<br />
Eingrenzung, Beseitigung und<br />
Dokumentation. ElektrotechnikerInnen<br />
sind dadurch sowohl<br />
in Betrieben als auch in Haushalten<br />
maßgeblich für die Sicherheit<br />
mitverantwortlich.<br />
2 Jahre Grundmodul<br />
Elektrotechnik + 1,5 Jahre<br />
Hauptmodul<br />
Elektro- und Gebäudetechnik<br />
Energietechnik<br />
Anlagen- und Betriebstechnik<br />
Automatisierungs- und<br />
Prozessleittechnik<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
60 61
Elektrotechnik Elektro- u. Gebäudetechnik<br />
Lehrzeit 3,5 Jahre<br />
3,5 Jahre Grundmodul + ein Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul<br />
+ ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />
Grundmodul Elektrotechnik und eine eineinhalbjährige<br />
Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />
Elektro- und Gebäudetechnik<br />
Energietechnik<br />
Anlagen- und Betriebstechnik<br />
Automatisierungs- und Prozessleittechnik<br />
Vorarlberg<br />
Zusätzlich kann in einem weiteren<br />
halben Ausbildungsjahr<br />
ein zweites Hauptmodul oder<br />
eines der folgenden Spezialmodule<br />
gewählt werden:<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Gebäudetechnik-Service<br />
Sicherheitsanlagentechnik<br />
Erneuerbare Energien<br />
Netzwerk- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
Eisenbahnelektrotechnik<br />
Eisenbahnsicherungstechnik<br />
Eisenbahnfahrzeugtechnik<br />
Eisenbahntransporttechnik<br />
Eisenbahnfahrzeuginstandhaltungstechnik<br />
Eisenbahnbetriebstechnik<br />
Es sind NICHT alle Haupt- und<br />
Spezialmodule miteinander<br />
kombinierbar.<br />
ElektrotechnikerInnen sind in<br />
unterschiedlichsten Bereichen<br />
in Industrie- und Gewerbebetrieben,<br />
auf Baustellen und in<br />
privaten Haushalten tätig. Sie<br />
planen, montieren, installieren,<br />
warten und reparieren<br />
verschiedenste elektrische und<br />
elektronische Geräte und Anlagen:<br />
Stark- und Schwachstromanlagen,<br />
Steuerungs- und<br />
Regelungsanlagen, Alarmsysteme,<br />
Überwachungssysteme,<br />
elektrische Türen und Tore,<br />
elektrische Gebäudeinstallationen<br />
(Stromleitungen), Elektromaschinen,<br />
Küchen- und<br />
Haushaltsgeräte bis hin zu industriellen<br />
Maschinen,<br />
Anlagen und Energieversorgungsanlagen,<br />
wie z. B. Teile<br />
von Kraftwerken.<br />
Elektrotechnik im Bereich<br />
Elektro- u. Gebäudetechnik<br />
Die Energieversorgungs- und<br />
-verteilungstechnik (z. B. Installation<br />
von Stromleitungen,<br />
Transformatorstationen, Schaltschränken,<br />
Verteilerkästen),<br />
die Signal- und Sicherungstechnik<br />
(z. B. Verkehrssicherungsanlagen),<br />
die Wärmetechnik<br />
(z. B. Heizungsinstallationen),<br />
die Beleuchtungstechnik, die<br />
Schwachstromtechnik und die<br />
Antriebs- und Beförderungstechnik.<br />
ElektroinstallationstechnikerInnen<br />
installieren, warten und<br />
reparieren elektrische Anlagen<br />
und Elektromaschinen, elektrische<br />
Geräte und Stromleitungen,<br />
die der Erzeugung,<br />
Verteilung und Anwendung<br />
von elektrischem Strom dienen.<br />
Diese Anlagen, Maschinen<br />
und Geräte sind meist auf<br />
einen bestimmten<br />
Anwendungsbereich<br />
abgestimmt. ElektroinstallateurInnen<br />
arbeiten meist in<br />
kleinen Teams mit<br />
BerufskollegInnen<br />
auf Baustellen und<br />
bei KundInnen.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
62 63
Elektro und Gebäudetechnik<br />
und ihre Geschichte !<br />
Die ersten Elektroinstallationen wurden seit<br />
etwa 1890 verbreitet und auf Putz verlegt. Sie<br />
bestanden meist aus zwei verdrillten Kabeln, die<br />
im Abstand von etwa einem Meter mit einem<br />
kleinen runden und genuteten keramischen<br />
Kabelträger (Porzellan) befestigt wurden. Der<br />
Kabelträger saß zwischen den zwei Adern, wie<br />
das heute noch bei Freileitungsisolatoren üblich<br />
ist. Die Elektroleitungen selbst waren mit Guttapercha<br />
ummantelte und mit einem Faden umsponnene<br />
oder umflochtene Eisendrähte. Die<br />
Schalter waren aus Messing oder Kupfer und<br />
hatten Gehäuse aus Blech, Keramik oder frühen<br />
Kunststoffen (Bakelit).<br />
Später erfolgte die Verlegung der Leitungen in<br />
gebördeltem, verbleitem Eisenblechrohr (Bergmannrohr)<br />
mit einer Teerpapierisolierung auf<br />
der Innenseite. Passende Blech-Abzweigdosen<br />
besaßen eine ebensolche Innenisolierung und<br />
Klemmsteine mit Schraubklemmen auf Keramikträgern.<br />
Zur Herstellung von großen Biegeradien gab es<br />
spezielle auf den Durchmesser des Rohres abgestimmte<br />
Zangen, mit denen es möglich war,<br />
mehrere aneinandergereihte Knicke mit weniger<br />
als 90° einzubringen, um eine 90°-Abwinkelung<br />
herzustellen.<br />
Enge 90°-Abwinkelungen bestanden aus Winkelhalbschalen,<br />
die montiert wurden, nachdem<br />
die Leitungen eingezogen waren.<br />
Um etwa 1920 kam die Unterputzverlegung auf.<br />
Die Installationsrohre wurden am Ende mit einer<br />
sogenannten Pfeife, vorzugsweise aus weißem,<br />
glattem, abgerundetem Porzellan, unter<br />
dem Putz hervorgeführt - an der Wand war nur<br />
der Keramikkranz sichtbar.<br />
Die Verlegung von Einzeladern in Blechinstallationsrohren<br />
hielt sich bis in die 1950er Jahre. Später<br />
wurden PVC-ummantelte Kupferkabel auf<br />
Putz mit Bakelitschellen oder unter Putz verlegt.<br />
Abzweigdosen waren dennoch oft auf<br />
In Österreich heute nicht mehr denkbar,<br />
eine Leitung in Russland (2014) im Stiegenhaus<br />
einer Fremdenpension:<br />
Putz und bestanden aus Bakelit. Unter Putz wurde<br />
auch Stegleitung mit parallel nebeneinander<br />
liegenden Adern ohne Mantelisolation verwendet.<br />
Heute werden Installationen meist mit Kupfer-Mantelleitung<br />
ausgeführt, die es in verschiedenen<br />
Querschnitten und Adernanzahlen gibt.<br />
Alternativ werden auch bei gleichen elektrischen<br />
Werten kostengünstigere kupferkaschierte<br />
Aluminiumleitungen (CCAs) eingesetzt, welche<br />
bei gleicher Stromtragfähigkeit allerdings<br />
einen größeren Querschnitt als Vollkupferleitungen<br />
aufweisen. Die Manteilleitung wird im Putz<br />
oder in PVC- bzw. flammhemmend ausgerüsteten<br />
PP-Installationsrohren geführt.<br />
Die Installation von Leitungen im Putz unterliegt<br />
bestimmten Regeln, um das Auffinden zu<br />
erleichtern bzw. das versehentliche Verletzen<br />
zum Beispiel durch Bohrungen in die Wände zu<br />
vermeiden.<br />
64 65
Das Phänomen, dass bestimmte Fischarten (z.<br />
B. Zitterrochen oder Zitteraal) elektrische Spannungen<br />
erzeugen können (mit Hilfe des Elektroplax),<br />
war im alten Ägypten um 2750 v. Chr.<br />
bekannt.<br />
U.S. Air Force photo by Edward Aspera Jr.<br />
Quelle: Wikipedia<br />
Eektrotechnik im Altertum<br />
Autor: Roberto Pillon<br />
Quelle: Wikipedia<br />
Die meteorologische Erscheinung der Gewitterblitze begleitet die<br />
Menschheit schon immer. Die Deutung, dass die Trennung elektrischer<br />
Ladungen innerhalb der Atmosphäre in Gewittern dieses<br />
Phänomen verursacht, erfolgte jedoch erst in der Neuzeit. Elektrostatische<br />
Phänomene waren allerdings schon im Altertum bekannt.<br />
Die erste Kenntnis über den Effekt der Reibungselektrizität wird<br />
dem Naturphilosophen Thales von Milet zugeschrieben. In trockener<br />
Umgebung kann Bernstein durch Reiben an textilem Gewebe<br />
(Baumwolle, Seide) oder Wolle elektrostatisch aufgeladen werden.<br />
Durch Aufnahme von Elektronen erhält Bernstein eine negative Ladung,<br />
das Reibmaterial durch Abgabe von Elektronen dagegen eine<br />
positive Ladung. Durch die Werke von Plinius dem Älteren wurde<br />
dieses Wissen bis ins Spätmittelalter überliefert.<br />
Der englische Naturforscher William Gilbert unterschied im zweiten Kapitel des zweiten Buchs<br />
seines im Jahr 1600 erschienenen Werks Über den Magneten[1] zwischen Magnetismus und Reibungselektrizität<br />
(„Differentia inter magnerica & electrica“). Gilbert verwendete somit als Erster<br />
den Begriff Elektrizität, den er aus dem altgriechischen Wort für Bernstein (ἤλεκτρον; transkribiert:<br />
ḗlektron; übersetzt: Hellgold) abgeleitet hatte.<br />
Im Jahre 1663 erfand Otto von Guericke die erste Elektrisiermaschine, eine Schwefelkugel mit<br />
einer Drehachse, die Elektrizität durch von Hand bewirkte Reibung erzeugte.<br />
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde von Ewald Georg von Kleist und Pieter van Musschenbroek<br />
die Leidener Flasche erfunden, die älteste Bauform eines Kondensators. 1752 erfand Benjamin<br />
Franklin den Blitzableiter und veröffentlichte 1751 bis 1753 die Resultate seiner Experiments<br />
and Observations on Electricity. 1792 unternahm Luigi Galvani sein legendäres Froschschenkel-Experiment,<br />
in dem eine elektrochemische Galvanische Zelle als Spannungsquelle diente.<br />
Von den Experimenten Galvanis<br />
angeregt, baute Alessandro<br />
Volta um 1800 die so genannte<br />
Voltasche Säule, die erste funktionierende<br />
Batterie, mit der<br />
zum ersten Mal eine kontinuierliche<br />
Stromquelle für die elektrotechnische<br />
Forschung zur<br />
Verfügung stand. 1820 machte<br />
Hans Christian Ørsted Versuche<br />
zur Ablenkung einer Magnetnadel<br />
durch elektrischen<br />
Strom. André-Marie Ampère<br />
führte diese Experimente weiter<br />
und wies 1820 nach, dass<br />
zwei stromdurchflossene Leiter<br />
eine Kraft aufeinander ausüben.<br />
Ampère erklärte den Begriff<br />
der elektrischen Spannung<br />
und des elektrischen Stromes<br />
und legte die Stromrichtung<br />
fest. Der Physiker Georg Simon<br />
Ohm konnte 1826 nachweisen,<br />
dass in einem stromdurchflossenen<br />
metallischen Leiter die<br />
sich einstellende elektrische<br />
Stromstärke I dem Quotienten<br />
aus angelegter elektrischer<br />
Spannung U und dem jeweiligen<br />
elektrischen Widerstand R<br />
entspricht. Zu Ehren Ohms wird<br />
dieser physikalische Zusammenhang<br />
als ohmsches Gesetz<br />
bezeichnet.<br />
Michael Faraday leistete einen<br />
großen Beitrag auf dem Gebiet<br />
der elektrischen und magnetischen<br />
Felder, von ihm stammt<br />
auch der Begriff der „Feldlinie“.<br />
Die Erkenntnisse Faradays waren<br />
die Grundlage für James<br />
Clerk Maxwells Arbeiten. Er<br />
vervollständigte die Theorie<br />
des Elektromagnetismus zur<br />
Elektrodynamik und deren mathematische<br />
Formulierung. Die<br />
Quintessenz seiner Arbeit, die<br />
1864 eingereichten und 1865<br />
veröffentlichten Maxwell-Gleichungen[2],<br />
sind eine der<br />
grundlegenden Theorien in der<br />
Elektrotechnik.<br />
Philipp Reis erfand 1860 am Institut<br />
Garnier in Friedrichsdorf<br />
das Telefon und damit die elektrische<br />
Sprachübermittlung.<br />
Allerdings wurde seiner Erfindung<br />
keine große Beachtung<br />
geschenkt, so dass erst 1876<br />
Alexander Graham Bell in den<br />
USA das erste wirtschaftlich<br />
verwendbare Telefon konstruierte<br />
und auch erfolgreich vermarktete.<br />
Zu den Wegbereitern der „Starkstromtechnik“ gehörte Werner Siemens (ab 1888 von Siemens), der<br />
1866 mittels des dynamoelektrischen Prinzips den ersten elektrischen Generator entwickelte. Elektrische<br />
Energie war damit erstmals in nennenswert nutzbarer Menge verfügbar. 1879 prägte Siemens<br />
das Wort Elektrotechnik, als er Heinrich von Stephan die Gründung eines Elektrotechnischen Vereins<br />
vorschlug. Als dessen erster Präsident setzte er sich für die Errichtung von Lehrstühlen der Elektrotechnik<br />
an technischen Hochschulen in ganz Deutschland ein. Nikola Tesla<br />
1879 erfand Thomas Alva Edison die Kohlefadenglühlampe und brachte damit das elektrische Licht zu<br />
den Menschen. In der Folge hielt Elektrizität Einzug in immer größere Bereiche des Lebens. Zur gleichen<br />
Zeit wirkten Nikola Tesla und Michail von Dolivo-Dobrowolsky, die Pioniere des Wechselstroms<br />
waren und durch ihre bahnbrechenden Erfindungen die Grundlagen der heutigen Energieversorgungssysteme<br />
schufen. Erasmus Kittler begründete 1883 an der TH Darmstadt (heute TU Darmstadt)<br />
den weltweit ersten Studiengang für Elektrotechnik. Der Studiengang dauerte vier Jahre und schloss<br />
mit einer Prüfung zum Elektrotechnikingenieur ab. 1885 und 1886 folgten das University College London<br />
(GB) und die University of Missouri (USA), die weitere eigenständige Lehrstühle für Elektrotechnik<br />
einrichteten. Die so ausgebildeten Ingenieure waren erforderlich, um eine großflächige Elektrifizierung<br />
zu ermöglichen. Heinrich Hertz<br />
66 67
Gastronomiefachfrau/mann<br />
Lehrzeit 4 Jahre<br />
Gastronomiefachleute sind die<br />
Allrounder im Bereich der Gastronomie<br />
uns sind in allen Hotels<br />
der Welt begehrt!<br />
Sie sind sowohl in der Küche als<br />
auch im Service tätig. In der Küche<br />
sind sie für die Zubereitung<br />
verschiedenster Speisen zuständig.<br />
Im Servicebereich<br />
empfangen und bedienen<br />
sie die Gäste, erstellen<br />
Speise- und Getränkekarten,<br />
dekorieren die Tische<br />
und erledigen die Abrechnungen.<br />
Gastronomiefachleute sind<br />
für alle Bereiche der Gastronomie<br />
qualifiziert. Ihre<br />
Ausbildung entspricht jener<br />
der Lehrberufe Restaurantfachmann/-frau<br />
und Koch/Köchin.<br />
Sie sind sowohl Fachkräfte in<br />
der Küche als auch im Service.<br />
Ihr Aufgabenbereich ist äußerst<br />
vielseitig: Im Bereich der Küche<br />
bereiten Gastronomiefachleute<br />
die Lebensmittel vor, schneiden<br />
Gemüse, Fleisch etc., kochen<br />
die unterschiedlichsten Gerichte<br />
und richten die Speisen auf<br />
Tellern oder Platten an.<br />
Im Service beraten sie ihre Gäste,<br />
nehmen die Bestellungen<br />
entgegen, servieren die Speisen<br />
und Getränke, dekorieren<br />
Räume und Tafeln und erstellen<br />
Speise- und Getränkekarten.<br />
Sie bereiten auch diverse<br />
Getränke zu, kassieren die<br />
Rechnung, erledigen die Abrechnung<br />
und nehmen Reklamationen<br />
der Gäste entgegen.<br />
Außerdem berechnen Gastronomiefachleute<br />
die benötigte<br />
Menge an Produkten (Lebensmittel,<br />
Getränke usw.), bestellen<br />
diese oder kaufen auch direkt<br />
auf Märkten ein.<br />
In der Planung und Organisation<br />
führen sie Dienstpläne und<br />
Ablaufpläne für Veranstaltungen.<br />
Mit Texterstellungs- und<br />
Tabellenkalkulationsprogrammen<br />
stellen Gastronomiefachleute<br />
Getränke- und Speisekarten<br />
zusammen. Sie verwenden<br />
Telefon, Fax oder E-Mail, um<br />
mit KundInnen, Lieferanten<br />
und MitarbeiterInnen zu kommunizieren.<br />
Gastronomiefachleute sind<br />
in einer Reihe von Tätigkeitsfeldern<br />
ausgebildet - entsprechend<br />
umfangreich sind auch<br />
die Möglichkeiten ihrer Arbeitsorte:<br />
Sie arbeiten in Gasträumen,<br />
Küchen, Schankräumen,<br />
hinter der Bar und in Kellerund<br />
Lagerräumen von Klein-,<br />
Mittel- und Großbetrieben der<br />
Gastronomie. Für Catering-Unternehmen<br />
sind sie auch bei<br />
KundInnen vor Ort tätig. Je<br />
nach Betriebsgröße arbeiten<br />
Gastronomiefachleute eng<br />
mit Fach- und Hilfskräften<br />
des Gastronomie- und Touristikbereiches<br />
zusammen, so z.<br />
B. mit KöchInnen, KüchengehilfInnen<br />
und Restaurantfachleuten<br />
(siehe Koch/Köchin<br />
(Lehrberuf), Restaurantfachmann/-frau<br />
(Lehrberuf), Küchengehilfe/Küchengehilfin).<br />
In Restaurants großer Hotels<br />
arbeiten sie gemeinsam mit<br />
den Fachkräften der Hotellerie<br />
(siehe z. B. Hotel- und GastgewerbeassistentIn<br />
(Lehrberuf),<br />
Hotelkaufmann/-frau oder RezeptionistIn<br />
(Hotel)).<br />
Lehrlingsentschädigung:<br />
1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />
3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
68 69
Hotelkauffrau/mann<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Hotelkaufleute arbeiten an<br />
der Rezeption und im Backoffice<br />
von Beherbergungsbetrieben<br />
wie Hotels, Pensionen,<br />
Wellness-Resorts oder auch<br />
Kuranstalten. Sie nehmen Anfragen<br />
sowohl telefonisch, per<br />
E-Mail, über die eigene Webseite<br />
oder fremde Buchungsportale<br />
entgegen, erstellen<br />
Angebote und wickeln die Reservierungen<br />
ab. Hotelkaufleute<br />
empfangen bzw. verabschieden<br />
die Gäste, BesucherInnen<br />
und Kunden und vergeben die<br />
Zimmer und Zimmerschlüssel.<br />
Sie betreuen die Gäste während<br />
des gesamten Aufenthaltes,<br />
stehen ihnen für organisatorische<br />
Fragen und Informationen<br />
zu den Angeboten des Hotels,<br />
aber auch zu den touristischen<br />
Möglichkeiten am Aufenthaltsort<br />
zur Verfügung.<br />
Bei der Abreise der Gäste führen<br />
sie die Abrechnung durch.<br />
Im Backoffice erledigen sie organisatorische<br />
und kaufmännische<br />
Arbeiten und betreuen<br />
die Social Media Auftritte des<br />
Hotels.<br />
Hotelkaufleute arbeiten im<br />
Team mit Berufskolleginnen<br />
und -kollegen und weiteren<br />
Fach- und Hilfskräften aus der<br />
Hotellerie und Tourismus- und<br />
Freizeitwirtschaft und haben<br />
laufenden Kontakt zu ihren<br />
Gästen und BesucherInnen.<br />
Hotelkaufleute arbeiten an<br />
der Rezeption, im Backoffice<br />
und sonstigen Räumen (z. B.<br />
Gebäckdepots, Schließfachdepots)<br />
von Beherbergungsbetrieben<br />
wie Hotels, Pensionen,<br />
Wellness-Resorts oder auch<br />
Kuranstalten. Sie nehmen Anfragen<br />
sowohl telefonisch, per<br />
E-Mail, über die eigene Webseite<br />
als auch über Buchungsportale<br />
und Reisebüros entgegen,<br />
erstellen Angebote und wickeln<br />
die Reservierungen ab. Sie<br />
empfangen bzw. verabschieden<br />
die Gäste, BesucherInnen und<br />
Kunden, informieren die Gäste<br />
über die verschiedenen Angebote<br />
im Hotel (z. B. Sauna, Solarium,<br />
Barbetrieb, Restaurants)<br />
und über die Öffnungszeiten<br />
dieser Einrichtungen sowie<br />
über Frühstücks- und Essenszeiten.<br />
Sie vergeben die Zimmer und<br />
Zimmerschlüssel und veranlassen<br />
gegebenenfalls, dass<br />
das Gebäck auf die Zimmer gebracht<br />
wird.<br />
Hotelkaufleute betreuen die<br />
Gäste während des gesamten<br />
Aufenthaltes, stehen ihnen für<br />
organisatorische Fragen und<br />
Informationen zu den Angeboten<br />
des Hotels, aber auch zu<br />
den touristischen Möglichkeiten<br />
am Aufenthaltsort zur Verfügung.<br />
Sie informieren über<br />
Angebote, Veranstaltungen<br />
und Sehenswürdigkeiten und<br />
reservieren Restaurantplätze,<br />
Theater- und Konzerttickets.<br />
Sie verkaufen Ansichtskarten,<br />
leiten die Post weiter, bestellen<br />
Taxis und informieren über<br />
öffentliche Verkehrsmittel oder<br />
Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten.<br />
Erforderlichenfalls<br />
organisieren sie z. B.<br />
auch medizinische Betreuung.<br />
Im Falle von Beschwerden<br />
und Beanstandungen nehmen<br />
sie die Reklamationen entgegen<br />
und suchen gemeinsam<br />
mit dem Gast nach einer zufriedenstellenden<br />
Lösung. Sie<br />
veranlassen z. B. Reparaturen<br />
oder Reinigungen im Zimmer,<br />
organisieren fehlende Ausstattung<br />
und Verbrauchsmaterialien<br />
und führen mitunter Zimmerumbuchungen<br />
durch.<br />
Bei der Abreise der Gäste führen<br />
sie die Abrechnung durch.<br />
Sie überprüfen, ob alle Konsumationen<br />
(Hotelbar, Minibar,<br />
Restaurant etc.) richtig erfasst<br />
sind, berechnen die Endsumme<br />
und kassieren die Beträge<br />
entweder bar oder mittels Kredit-<br />
oder Bankomatkarten, stellen<br />
die Rechnungen aus und<br />
geben erforderlichenfalls Ausfahrtstickets<br />
für Tiefgaragen<br />
aus. Immer öfter weisen sie<br />
Gäste auch auf die Möglichkeit<br />
hin, ihren Aufenthalt auf Onlineplattformen<br />
zu bewerten<br />
und zu kommentieren.<br />
Im Backoffice erledigen sie organisatorische<br />
und kaufmännische<br />
Arbeiten. Sie führen<br />
den Schriftverkehr mit Gästen,<br />
Behörden, Geschäftspartnern<br />
(z. B. Reiseveranstalter, Tourismusverbänden)<br />
und mit Lieferanten<br />
und koordinieren die<br />
Zimmerbelegungspläne. Sie<br />
arbeiten bei der Buchhaltung<br />
und in der Kalkulation mit, unterstützen<br />
bei der Erstellung<br />
von Dienstplänen und entwickeln<br />
gemeinsam mit Kolleginnen<br />
und Kollegen und der<br />
Geschäftsführung Werbemaßnahmen.<br />
Dabei erstellen sie z.<br />
B. Angebotspackages<br />
für bestimmte Anlässe, organisieren<br />
Veranstaltungen im<br />
Hotel und betreuen die Social<br />
Media Auftritte des Hotels.<br />
Lehrlingsentschädigung:<br />
Hotel- und Gastgewerbe (Wenn<br />
der Lehrbetrieb keine Dienstkleidung<br />
zur Verfügung stellt, kommt<br />
zu den angeführten Werten noch<br />
eine monatliche Dienstkleiderpauschale<br />
bei Einzellehre Euro<br />
36,50 bei Doppellehre von 52,80<br />
Euro dazu!)<br />
1. Lj. € 645, 2. Lj. € 715,-<br />
3. Lj. € 850,- 4. Lj. € 935,- gültig<br />
seit 01.05.2016<br />
70 71
Hotel u. GastgewerbeassistentIn<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Wer sich vorstellen kann, auch<br />
einmal im Ausland tätig zu sein,<br />
für den ist diese Lehre ebenfalls<br />
besonders interessant. Denn<br />
der Kontakt zu Menschen aus<br />
aller Welt eröffnet einem HGA<br />
ein interessantes Arbeitsumfeld<br />
mit beruflichen Möglichkeiten<br />
sowohl im In- als auch im<br />
Ausland. Die Lehre des HGA ist<br />
so interessant, weil sie<br />
so vielseitig ist. Man ist<br />
sowohl im Frontbereich<br />
(z.B. an der Rezeption)<br />
wie auch im Backoffice<br />
(z.B. in der Buchhaltung)<br />
eingesetzt. Im Frontbereich<br />
trifft man auf die<br />
verschiedensten Menschen<br />
aus aller Welt.<br />
Der direkte Kontakt<br />
mit den Gästen steht hier im<br />
Vordergrund.<br />
Ein HGA wird auch in der kaufmännischen<br />
Führung eines<br />
Hotelbetriebes ausgebildet.<br />
Dazu gehören Buchhaltung<br />
und Rechnungswesen, Lagerhaltung,<br />
Kassaführung, das<br />
Führen des Hoteljournals, Zimmerreservierungen,<br />
der Schriftverkehr<br />
sowie die Organisation<br />
von Veranstaltungen.<br />
Einer Karriere vom Chefrezeptionist<br />
bis hin zum Hoteldirektor<br />
steht genauso wenig im Wege<br />
wie einem Job in Übersee in einer<br />
internationalen Hotelkette.<br />
Hotel- und GastgewerbeassistentInnen<br />
planen, organisieren<br />
und koordinieren Arbeitsabläufe<br />
in einem Hotel- oder Gastronomiebetrieb.<br />
Sie nehmen<br />
Buchungswünsche von Gästen<br />
und Reisebüros entgegen, erstellen<br />
Reservierungspläne, koordinieren<br />
die Auslastung der<br />
Zimmer und empfangen die<br />
ankommenden Gäste an der<br />
Rezeption.<br />
Im Bereich Küche und Service<br />
arbeiten sie bei der Erstellung<br />
der Tages-, Speise- und Getränkekarten<br />
mit und ermitteln<br />
den Bedarf an Lebensmitteln<br />
und Getränken, bestellen diese,<br />
kontrollieren die Lieferungen<br />
und lagern die Waren ein. Sie<br />
helfen auch bei der Anrichtung<br />
des Frühstück-Buffets und<br />
übermitteln Bestellungen und<br />
besondere Wünsche aus den<br />
Zimmern an die Küche.<br />
Im Bereich Housekeeping<br />
(Etage) arbeiten Hotel- und<br />
GastgewerbeassistentInnen<br />
die Dienstpläne für das Zimmerpersonal<br />
aus. Sie erledigen<br />
die Gästekorrespondenz (Brief-,<br />
E-Mail-, Telefonverkehr), kalkulieren<br />
Angebote und Preise<br />
und sind an der Entwicklung<br />
und Durchführung von Marketingmaßnahmen<br />
beteiligt.<br />
Sie planen und organisieren<br />
Freizeitprogramme und Veranstaltungen,<br />
vermitteln Rundfahrten<br />
und Führungen und<br />
geben Infomaterialien und<br />
Broschüren an die Gäste aus.<br />
Hotel- und GastgewerbeassistentInnen<br />
arbeiten in Büros<br />
und an Rezeptionen, die<br />
mit Computern (inkl. speziellen<br />
Buchungs- und Reservierungsprogrammen)<br />
ausgestattet<br />
sind, und bedienen<br />
Telefone, Faxgeräte, Kopierer<br />
und Drucker. Immer wichtiger<br />
wird der Umgang mit Internet-Buchungsportalen<br />
und die<br />
Beobachtung von Bewertungsportalen<br />
im Internet.<br />
Lehrlingsentschädigung:<br />
1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />
3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
72 73
Hinterglemm<br />
Hintertux<br />
74 75
Koch/Köchin<br />
Kitzbühel/Jochberg<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Speisen wie Gott in Frankreich!<br />
Der Kochberuf hat einen sehr<br />
hohen Stellenwert und man<br />
kann sagen, als Koch ist man<br />
heute „en vogue“, dies ist sicherlich<br />
auch auf die vielen<br />
renommierten Sterne- und<br />
Fernseh-Köche zurückzuführen.<br />
Da nach antiker Sichtweise<br />
eine gute Ernährung unmittelbar<br />
mit der Gesundheit zusammenhing,<br />
arbeitete der Koch<br />
häufig mit Ärzten zusammen.<br />
Die Kochkunst kam aus<br />
den asiatischen Ländern<br />
nach Griechenland<br />
und dann nach Italien.<br />
Unter den römischen<br />
Kaisern Augustus und<br />
Tiberius gab es bereits<br />
Schulen der Kochkunst.<br />
Köche waren beliebt<br />
und teuer und man<br />
zahlte horrende Preise<br />
für gute Köche. Am Hofe von<br />
Ludwig XIV. erreichte die Französische<br />
Küche ihre erste Blüte.<br />
Köche/Köchinnen sind vor<br />
allem in Betrieben des Hotelund<br />
Gastgewerbes, in Spitälern,<br />
Kuranstalten und Pflegeheimen,<br />
aber auch in Betriebskantinen<br />
usw. beschäftigt.<br />
Der Beruf Koch / Köchin ist<br />
eine sichere Basis für die Zukunft<br />
- denn die Menschen lieben<br />
den besonderen Gaumengenuss,<br />
mehr denn je!<br />
Die Kunst, aus Lebensmitteln<br />
durch Kochen, Braten, Dämpfen<br />
oder andere Verfahren<br />
möglichst schmackhafte, leicht<br />
verdauliche, nahrhafte und<br />
auch noch gesunde Speisen zu<br />
bereiten, hatte bereits in der<br />
Antike einen hohen Stellenwert<br />
erreicht.<br />
Köche/Köchinnen bereiten<br />
Speisen aller Art zu: Von Hausmannskost<br />
bis Haute Cuisine,<br />
von Diätspeisen bis zu Gerichten<br />
fürs Luxus-Catering<br />
-die Bandbreite an Speisen ist<br />
groß. Exotische<br />
Gerichte, regionale Spezialitäten<br />
oder Speisen aus Bio-Produkten<br />
- Köche und Köchinnen<br />
müssen je nach Nachfrage die<br />
unterschiedlichsten Gerichte<br />
zusammenstellen können. In<br />
Restaurants der gehobenen<br />
Preisklasse bzw. in sogenannten<br />
„Haubenrestaurants“ kreieren<br />
Köche/Köchinnen auch<br />
neue Rezepte oder Rezeptvariationen.<br />
In kleineren Küchen ist ein<br />
Koch/eine Köchin manchmal<br />
für alle Arbeitsschritte allein<br />
verantwortlich, plant die Gerichte,<br />
stellt die Speisekarte<br />
zusammen, kauft die Zutaten<br />
ein und berät die Gäste über<br />
die Menüs. In größeren Küchen<br />
arbeiten dagegen mehrere Köche/Köchinnen,<br />
die häufig auf<br />
bestimmte Speisen spezialisiert<br />
sind. Zum Beispiel ist ein<br />
Entremetier für Suppen und<br />
Beilagen verantwortlich, ein<br />
Gardemanger für die kalte Küche<br />
und ein Saucier für Fleisch,<br />
Fisch und Saucen.<br />
Die Arbeit von Köchen/Köchinnen<br />
beginnt nicht erst<br />
mit dem Kochen selbst. Sie<br />
stellen Speisepläne auf, wobei<br />
sie auf Ausgewogenheit<br />
und Abwechslung sowie auf<br />
saisonbedingte Besonderheiten<br />
oder Vorlieben der<br />
Gäste achten. So bieten sie<br />
z. B. in der Spargelsaison<br />
besondere Spargelgerichte<br />
an oder im Herbst Wildspezialitäten.<br />
Lehrlingsentschädigung:<br />
1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />
3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
Neuhintertux<br />
76 77
Erfolg kennt keine Grenzen!<br />
Bezau<br />
Das Karriereportrait<br />
Reinhard Lackner<br />
Redaktion:<br />
Woran arbeitest Du zurzeit und vor allem in welchem<br />
Teil der Erde?<br />
Reinhard:<br />
Ich arbeite im Grand Hyatt Shenyang – Neu Eröffnung,<br />
Volksrepublic China, Nord Ost China, Liaoning Provinz<br />
www.shenyang.grand.hyatt.com<br />
als Chef Patissier<br />
Mein Arbeitsumfang:<br />
- Patisserie / Baekerei personal recruitment.<br />
(Team von 22)<br />
- Erstellen von Stellenbeschreibungen.<br />
- Erstellen von Dessert Menues für 10 F&B Outlets,<br />
- Erstellen von Betriebsrezepten mit costing<br />
- Erstellen von Einkaufslisten<br />
- Personal Training - Planung und Ausführung.<br />
- On the job trainings /<br />
- Dienstplanung<br />
- Qualitatskontrolle<br />
Redaktion:<br />
Wo hast Du noch überall gearbeitet?<br />
Reinhard:<br />
Taiwan<br />
Singapore<br />
Dubai<br />
Kreuzfahrtschiff<br />
Saudi Arabien<br />
Schweiz<br />
Wien<br />
Tirol<br />
Redaktion:<br />
Warum hast Du Dich für eine Kochlehre entschieden?<br />
Reinhard:<br />
Da meine Eltern eine Gastwirtschaft auf der Planneralm<br />
führen, war es für mich naheliegend auch in das<br />
Gastgewerbe einzusteigen. Obwohl es im Alter von<br />
15 Jahren schwierig ist die richtige Berufsentscheidung<br />
zu treffen, sollte sich herausstellen, dass es die<br />
Richtige war.<br />
Redaktion:<br />
Wo siehst Du den Vorteil einer Lehre?<br />
Reinhard:<br />
Es ist eine Praxisorientierte Ausbildung ….<br />
Redaktion:<br />
Wie kam der Wechsel in die Küchenkonditorei? Wolltest<br />
Du schon immer ins Ausland gehen?<br />
Reinhard:<br />
Am Anfang meines 2. Lehrjahres hatte ich die Möglichkeit<br />
in der Patisserie des Hotels zu arbeiten. Dies<br />
umfaste einen Teil meiner Kochausbildung. Damals<br />
lernte ich meinen Mentor, Werner Schanzl vom<br />
Grundlsee kennen, dem ich meine heutige Karriere zu<br />
verdanken habe. Er wird wohl auch schon müde sein<br />
diese Zeilen zu lesen, aber so ist es.<br />
Werner bezeichne ich als eine Ausnahmeerscheinung.<br />
Mit seinen jungen Jahren hatte er schon Internationale<br />
Berfufserfahrung als Chefpatissier. Er arbeitete<br />
schon in Singapore, Hongkong und später auf den<br />
Phillipinen. Mit meinen 16 Jahren war es mir möglich<br />
von einem erfahrenem Fachmann zu lernen. Seine<br />
Persönlichkeit und berufliche Erfahrung hat mich inspiriert<br />
den gleichen Weg zu beschreiten. Meine Ziele<br />
habe ich schon damals hoch gesteckt. Ich setzte mir in<br />
den Kopf auch Executive Pastry Chef zu werden und in<br />
die Championsleague der Hotellerie zu gelangen.<br />
Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />
Ladis<br />
Wir Familie Larcher freuen uns auf deinen Anruf!<br />
Tel Nr. 05472-6133, www.goies.at, office@goies .at<br />
Alpine Resort Goies ****S<br />
Grunesweg 2, 6532 Ladis<br />
Interessierst du dich für eine Lehrstelle im Tourismus?<br />
Bei uns machst du deine Lehre in einem jungen motivierten Team!<br />
Gerne stellen wir dich als<br />
Restaurantfachmann/frau, Koch/in<br />
oder auch an der Rezeption als HGA ein.<br />
78 79
Lehrlingsentschädigung:<br />
1. Lj. € 720, 2. Lj. € 825,-<br />
3. Lj. € 930,- 4. Lj. € 1025,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
80 81
Tannheim<br />
Systemgastronomiefachmann/frau<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Flirsch am Atlberg<br />
Familie Margit und Martin Matt<br />
A-6572 Flirsch am Arlberg<br />
Tel.: +43 5447 / 5812<br />
Fax: +43 5447 / 58127<br />
eMail: info@hotel-troschana.at<br />
Unser Hotel Troschana**** ist ein familiär geführtes Hotel mit 60 Betten und einem Restaurant<br />
mit 70 Sitzplätzen, 10 km vor St. Anton am Arlberg. "Gast - Freundschaft am Arlberg" zeichnet die<br />
Linie unseres Hauses vor und wird von unseren Mitarbeitern mitbestimmt! Sie sind engagiert und<br />
suchen eine neue Herausforderung? Wir sind immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern<br />
für unser Hotel. Falls Sie gerne in unserem Team mitarbeiten wollen dann bewerben Sie sich bitte.<br />
Gerne können Sie uns jederzeit kontaktieren!<br />
Familie Matt und das Troschana Team Hotel Restaurant Troschana ****<br />
Systemgastronomie ist<br />
ein Sammelbegriff für<br />
Fast-Food-Restaurants und<br />
Gastronomieketten, die ein<br />
standardisiertes Gastronomiekonzept<br />
umsetzten, d.h., dass<br />
alle Filialen der jeweiligen Restaurantkette<br />
nach demselben<br />
Prinzip funktionieren und die<br />
Tätigkeitsabläufe zentral festgelegt<br />
sind. Oftmals handelt<br />
es sich dabei um Betriebe, die<br />
Schnellgerichte und Schnellimbisse<br />
anbieten.<br />
Systemgastronomiefachleute<br />
sind in allen Bereichen<br />
von systemgastronomischen<br />
Betrieben tätig<br />
und unter anderem für die<br />
Organisation zuständig. Sie<br />
nehmen die Bestellungen<br />
der KundInnen entgegen,<br />
bereiten die Speisen zu<br />
(meist aus Halbfertigprodukten),<br />
servieren Speisen<br />
und Getränke und kassieren<br />
den Rechnungsbetrag. Sie<br />
wirken außerdem in Bereichen<br />
wie Personalplanung, Einkauf,<br />
Lagerhaltung und Marketing<br />
mit. Systemgastronomiefachleute<br />
arbeiten in Küchen, Büro-<br />
, Gast- und Verkaufsräumen<br />
mit KollegInnen aus anderen<br />
Berufen des Gastgewerbes<br />
zusammen. Sie haben laufend<br />
Kontakt mit KundInnen und<br />
LieferantInnen.<br />
In systemgastronomischen<br />
Betrieben sind Angebot und<br />
Ausstattung (Inneneinrichtung,<br />
Küchenausstattung etc.)<br />
nach einem zentralen System<br />
standardisiert. Es handelt sich<br />
meistens um Fast-Food-Ketten,<br />
die Halbfertigprodukte<br />
(=Convenience-Produkte) nach<br />
vorgegebenen Rezepturen<br />
zubereiten und anbieten. KundInnen<br />
erhalten in allen Gastronomiebetrieben<br />
derselben<br />
Marke die gleiche Qualität und<br />
den gleichen Service.<br />
Absolute Einheitlichkeit ist<br />
oberstes Gebot! Die bekanntesten<br />
systemgastronomischen<br />
Unternehmen sind internationale<br />
Konzerne wie z.<br />
B. Nordsee, McDonalds oder<br />
Starbucks. Systemgastronomie<br />
wird mittlerweile in allen gastronomischen<br />
Bereichen vom<br />
Fastfood bis hin zu Cafés und<br />
gesundheitsbewusstem Essen<br />
eingesetzt.<br />
Zu ihren Aufgaben zählen auch<br />
die Präsentation der im Gastronomiebetrieb<br />
angebotenen<br />
Produkte und die Mitarbeit bei<br />
der Vorbereitung und Durchführung<br />
von Werbeaktionen<br />
und verkaufsfördernden Maßnahmen.<br />
Sie führen Bestellungen<br />
durch und überwachen<br />
Liefertermine und Lagerhaltung,<br />
dabei wenden sie das<br />
betriebliche Warenwirtschaftssystem<br />
an.<br />
Systemgastronomiefachleute<br />
führen Maßnahmen zu Qualitätskontrolle<br />
und -sicherung<br />
durch und sind somit für die<br />
Einhaltung der vorgegebenen<br />
Standards bzw. des<br />
einheitlichen Konzeptes<br />
verantwortlich. Sie wirken<br />
auch bei der Umsetzung<br />
und Anwendung des<br />
betrieblichen Hygienekontrollsystems<br />
mit. Sie<br />
arbeiten bei der Personalplanung<br />
und -administration<br />
mit und verwalten<br />
Dateien und Verkaufsstatistiken<br />
an PCs mit branchenüblicher<br />
Software.<br />
Lehrlingsentschädigung:<br />
Hotel- und Gastgewerbe (Wenn<br />
der Lehrbetrieb keine Dienstkleidung<br />
zur Verfügung stellt,<br />
kommt zu den angeführten<br />
Werten noch eine monatliche<br />
Dienstkleiderpauschale bei<br />
Einzellehre Euro 36,50 bei Doppellehre<br />
von 52,80 Euro dazu!)<br />
1. Lj. € 645, 2. Lj. € 715,-<br />
3. Lj. € 850,- 4. Lj. € 935,- gültig<br />
seit 01.05.2016<br />
82 83
BankettmanagerIn (Lehrberuf + Weiterbildung<br />
oder Höhere Schule)<br />
BankettmanagerInnen sind für Organisation und<br />
Ablauf sämtlicher Veranstaltungen (z. B. Unternehmensmessen,<br />
Bankette, Bälle, Seminare) innerhalb<br />
oder im so genannten Catering (z. B. Buffets für<br />
PR-Veranstaltungen) auch außerhalb eines großen<br />
Hotels oder Restaurantbetriebes zuständig.<br />
Sie managen den reibungslosen Ablauf während<br />
und nach einer Veranstaltung und stehen jederzeit<br />
als Anlaufstelle für die AuftraggeberInnen zur Verfügung.<br />
BankettmanagerInnen sind im Team mit<br />
KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen des<br />
Gastgewerbes (Management, Empfang, Küche, Service<br />
etc.) tätig.<br />
Die Ausbildung zum/zur BankettmanagerIn erfolgt<br />
„on the job“ im jeweiligen Betrieb und durch Weiterbildungskurse.<br />
Einen guten Einstieg in diesen Beruf<br />
bieten Lehrberufe im Hotel- und Gastgewerbe (z. B.<br />
Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau, Gastronomiefachmann/-frau,<br />
Hotel- und GastgewerbeassistentIn)<br />
oder schulische Ausbildungen an Tourismusschulen.<br />
Catering-SpezialistIn<br />
Barista (m./w.) (Lehrberuf Gastronomie + Kurse)<br />
Baristas (m./w.) sind SpezialistInnen in der professionellen<br />
Zubereitung von Kaffee und sind in diesem Bereich<br />
in verschiedenen Betrieben der Gastronomie tätig, z. B.<br />
Cafés, Bars, Hotellerie. Eine sehr gefragte Kompetentz<br />
der Baristas (m./w.) ist die „Latte Art“. Hierbei handelt<br />
es sich um das kunstvolle Eingießen der aufgeschäumten<br />
Milch in den Espresso, wobei ein kleines „Gemälde“<br />
entsteht.<br />
Catering-SpezialistInnen sorgen dafür, dass die TeilnehmenrInnen diverser Veranstaltungen<br />
mit Speisen und Getränken versorgt werden. Sie besprechen mit ihren AuftraggeberInnen<br />
Speisen- und Getränkeauswahl und planen den Umfang des Buffets bzw. die Abfolge des<br />
Menüs. Sie kümmern sich um den Aufbau des Caterings vor Ort, wobei sie häufig auch die<br />
erforderliche Ausstattung bereitstellen. Catering-SpezialistInnen organisieren und koordinieren<br />
die Anlieferung, Zubereitung und Ausgabe der Speisen und Getränke und planen den<br />
erforderlichen Personaleinsatz.<br />
Im Wesentlichen sind Catering-SpezialistInnen mit Organisations-, Koordinations- und<br />
Kontrollaufgaben betraut, da jedoch im gastronomischen Bereich stets ein Höchstmaß an<br />
Flexibilität und Dienstleistungsorientierung gefragt ist, helfen sie auch immer wieder in den<br />
verschiedenen Bereichen mit.<br />
Food & Beverage ManagerInnen<br />
Food & Beverage Managerinnen arbeiten in leitender Funktion in Hotels und anderen Gastronomiebetrieben,<br />
wo sie für die wirtschaftliche Führung der Küche und des Servicebereiches zuständig sind. Das Management<br />
von Food (Lebensmittel) und Beverage (Getränke) umfasst die kostengünstige Beschaffung der erforderlichen<br />
Lebensmittel und Getränke in optimaler Menge und Qualität. F & B ManagerInnen verschaffen<br />
sich laufend einen Überblick über Trends im Gastronomiebereich, gestalten das Getränke- und Speiseangebot,<br />
kalkulieren die Kosten und Preise und führen die MitarbeiterInnen in ihrem Verantwortungsbereich. Sie<br />
arbeiten dabei im Team mit den unterschiedlichsten Fach- und Hilfskräften des Hotel- und Gastgewerbes.<br />
Barkeeper/Barmaid<br />
Barkeeper/Barmaids mischen in Bars<br />
und Nachtlokalen alkoholische und alkoholfreie<br />
Cocktails und Getränke (z. B.<br />
Milchshakes, Bowlen, Longdrinks), die<br />
sie ihren Gästen servieren. Sie kennen<br />
die Standardrezepte und Geschmackseigenschaften<br />
bekannter Mixgetränke<br />
oder kreieren neue Mischungen.<br />
Eine geregelte Ausbildung für den Beruf<br />
Barkeeper/Barmaid gibt es nicht. Die<br />
Ausbildung bzw. Einschulung erfolgt<br />
meist innerbetrieblich. Die notwendigen<br />
Kenntnisse können aber auch durch<br />
Kurzausbildungen erlangt werden. Ideal<br />
ist eine Vorbildung als Restaurantfachmann/-frau<br />
bzw. eine einschlägige<br />
Schulausbildung (z. B. Tourismus- und<br />
Hotelfachschulen).<br />
84 85
Großhandelskaufmann/frau<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Die im Einkauf tätigen Großhandelskaufleute<br />
ermitteln den Warenbedarf des<br />
Betriebes und holen telefonisch<br />
oder schriftlich Angebote von<br />
den verschiedenen Erzeugern<br />
der zum Weiterverkauf benötigten<br />
Waren ein.<br />
Großhandelskaufleute kaufen<br />
Waren in großen Mengen direkt<br />
von Produzenten<br />
oder anderen Großhändlern<br />
und verkaufen diese<br />
dann an z. B. Einzelhandelsgeschäfte<br />
weiter. Sie<br />
holen Angebote ein, vergleichen<br />
sie, bestellen<br />
die Waren und lagern sie<br />
fachgerecht. Über diese<br />
Vorgänge führen sie<br />
genau Aufzeichnungen<br />
und verwenden dafür spezielle<br />
EDV-Programme.<br />
Großhandelskaufleute sind<br />
MittlerInnen zwischen Warenproduzenten,<br />
Großverbrauchern<br />
und Weiterverarbeitungsbetrieben<br />
(Handels-,<br />
Handwerks- und Industrieunternehmen).<br />
Sie arbeiten in<br />
den Büros von Großhandelsunternehmen,<br />
im Außendienst<br />
oder auch in Lager- und Verkaufsräumen.<br />
Dabei haben sie<br />
Kontakt zu ihren BerufskollegInnen,<br />
den MitarbeiterInnen<br />
aus anderen Abteilungen (z. B.<br />
BuchhalterIn, LagerarbeiterIn)<br />
sowie zu ihren KundInnen und<br />
LieferantInnen.<br />
Durch Vergleich der verschiedenen<br />
Angebote ermitteln sie die<br />
günstigste Einkaufsmöglichkeit.<br />
Die Bestellung der Waren führen<br />
sie meist schriftlich mit vorgedruckten<br />
Bestellformularen<br />
unter genauer Angabe der Liefer-<br />
und Zahlungsbedingungen,<br />
der Warenart und -qualität, der<br />
Warenmenge und des Preises<br />
durch.<br />
Die im Lager beschäftigten<br />
Großhandelskaufleute übernehmen<br />
die bestellte Ware,<br />
überprüfen ihre Menge und<br />
Qualität und bestätigen schriftlich<br />
den ordnungsgemäßen<br />
Empfang.<br />
Über eventuelle Mängel der<br />
Ware oder durch den Transport<br />
verursachte Schäden verständigen<br />
sie die Erzeuger schriftlich<br />
in Form einer „Mängelrüge“.<br />
Darin wird je nach Vertragsbedingungen<br />
und Ausmaß des<br />
Schadens bzw. Mangels eine<br />
Herabsetzung des Kaufpreises,<br />
der Umtausch bzw. die Rücknahme<br />
der Ware oder Schadenersatz<br />
gefordert.<br />
Nach der Warenübernahme<br />
sorgen die Großhandelskaufleute<br />
für die sachgemäße Lagerung<br />
der Ware.<br />
Großhandelskaufleute arbeiten<br />
in Büros und benötigen daher<br />
für ihre Arbeit hauptsächlich<br />
elektronische Bürogeräte wie<br />
PCs, Drucker, Telefone, Faxgeräte,<br />
Kopierer. Für kaufmännische<br />
Arbeiten verwenden sie<br />
spezielle Datenverarbeitungsprogramme<br />
wie z. B. Word,<br />
Excel, Access oder SAP (häufig<br />
im Rechnungswesen eingesetzt).<br />
Sie führen KundInnen-, LieferantInnen-<br />
und Lagerdateien<br />
und verwenden verschiedene<br />
Formulare wie z. B. Rechnungen<br />
und Lieferscheine.<br />
Lehrlingsentschädigung: gültig<br />
ab 1.1.<strong>2018</strong><br />
alle Bundesländer<br />
1. Lj. € 590,- 2. Lj. € 745,-<br />
3. Lj. € 1.055,-<br />
86 87
Industriekaufmann/frau<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Der Aufgabenbereich von Industriekaufleuten<br />
ist sehr vielseitig.<br />
Sie sind nicht nur für<br />
verschiedene kaufmännische<br />
Aufgaben in Industriebetrieben<br />
aller Branchen zuständig. Sie<br />
arbeiten in Büros und Sekretariaten<br />
bzw. in den verschiedenen<br />
Abteilungen ihres Betriebes<br />
(z. B. Verwaltung,<br />
Lager, Produktion, Kundenservice).<br />
Sie erledigen den Telefon-,<br />
E-Mail- und Schriftverkehr<br />
und kümmern sich um die<br />
Büroorganisation. Sie werten<br />
Marktanalysen aus,<br />
erstellen Statistiken und<br />
berechnen betriebliche<br />
Kennzahlen. Je nach Abteilung<br />
bzw. Aufgabenbereich können<br />
sie weiters auch für den Rohund<br />
Hilfsstoffeinkauf, für Lagerlogistik<br />
oder für Marketing<br />
und Werbung zuständig sein.<br />
Industriekaufleute arbeiten im<br />
Team mit BerufskollegInnen<br />
und anderen kaufmännischen<br />
Fach- und Hilfskräften und haben<br />
Kontakt zu LieferantInnen<br />
und KundInnen.<br />
Industriekaufleute unterstützen<br />
betriebliche und<br />
kaufmännische Prozesse in<br />
Industriebetrieben, d. h. ihr<br />
Aufgabenbereich reicht von<br />
Bestellwesen und Einkauf, über<br />
Verkauf und Kundenservice,<br />
Marketing und Werbung, bis<br />
hin zu Produktion, Lager und<br />
Logistik, Finanz- und Rechnungswesen,<br />
Controlling, Personalwesen<br />
und Verwaltung,<br />
wobei sie in der Regel auf einen<br />
dieser Bereiche spezialisiert<br />
sind. Mit ihren Tätigkeiten unterstützen<br />
sie die Abteilungsleitung<br />
bzw. das Management.<br />
Industriekaufleute, die im Einkauf<br />
arbeiten, stellen in Zusammenarbeit<br />
mit der Produktionsleitung<br />
die für den Fertigungsprozess<br />
benötigten Roh-, Hilfsund<br />
Betriebsstoffe bereit. Im<br />
Bereich Lagerwirtschaft und<br />
Logistik kontrollieren sie den<br />
Ein- und Ausgang von Waren<br />
und Materialien. In der Verkaufsabteilung<br />
bearbeiten<br />
Industriekaufleute Anfragen<br />
und Kundenbestellungen und<br />
wickeln den Bestell- und Liefervorgang<br />
ab.<br />
Industriekaufleute in der Personalabteilung<br />
be- und verrechnen<br />
Löhne und Gehälter,<br />
im Bereich Rechnungswesen<br />
bearbeiten, buchen und kontrollieren<br />
sie die im Geschäftsverkehr<br />
anfallenden Vorgänge.<br />
In der Marketingabteilung<br />
werden, gemeinsam mit dem<br />
Management, strategische<br />
Entscheidungen für die<br />
Maßnahmen zur Absatzförderung<br />
getroffen und<br />
umgesetzt.<br />
Industriekaufleute arbeiten<br />
mit Computern, Laptops,<br />
Internet, E-Mail und<br />
verschiedener Bürosoftware.<br />
Sie bedienen Faxund<br />
Kopiergeräte, Drucker<br />
und Scanner sowie Telefone,<br />
Mobiltelefone und Gegensprechanlagen.<br />
Sie führen<br />
Betriebsbücher, Arbeitspläne,<br />
Listen, Protokolle, Journale<br />
und andere Dokumente sowie<br />
Terminkalender, Wochenplaner<br />
usw. und benutzen diverses Büromaterial.<br />
Lehrlingsentschädigung KV:<br />
Für diesen Beruf sind die<br />
Löhne gültig nach dem Gewerbeschein<br />
des Unternehmens.<br />
Nähere Infos und Lehrlingsentschädigungen<br />
sind ab Seite 14<br />
zu finden<br />
Verschiedene Firmen zahlen<br />
über KV<br />
88 89
Installations und Gebäudetechnik<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Installations- und Gebäudetechnik<br />
Dauer der Lehrzeit: 3 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />
Ausbildung im Grundmodul Installations- und Gebäudetechnik und eine einjährige<br />
Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />
Gas- und Sanitärtechnik<br />
Heizungstechnik, Lüftungstechnik<br />
Zusätzlich kann in einem weiteren<br />
Ausbildungsjahr (im 4.<br />
Ausbildungsjahr) ein zweites<br />
Hauptmodul oder eines der folgenden<br />
Spezialmodule gewählt<br />
werden:<br />
Badgestaltung, Ökoenergietechnik,<br />
Steuer- und Regeltechnik,<br />
Haustechnikplanung<br />
Installations- und Gebäudetechniker/innen<br />
sorgen<br />
dafür, dass Wohnungen,<br />
Häuser aber auch Betriebe<br />
mit Wärme, Wasser und<br />
Frischluft vorsorgt werden.<br />
Sie planen und montieren<br />
die entsprechenden<br />
Lüftungs-, Heizungs-, Sanitär-<br />
und Wasserversorgungsanlagen<br />
und sorgen<br />
für die Ableitung und Entsorgung<br />
von Abgasen und Abwässern.<br />
Installations- und GebäudetechnikerInnen<br />
installieren<br />
Gas- und Wasserversorgungsanlagen,<br />
Heizungen und Beund<br />
Entlüftungsanlagen in<br />
Neubauten, bei Althaussanierungen<br />
und im öffentlichen<br />
Gas-, Wasser- und Wärmeversorgungsnetz.<br />
Sie schneiden<br />
Rohre aus Eisen, Stahl, Kupfer<br />
und Kunststoff zu und stellen<br />
Verbindungen durch Schweißen,<br />
Löten, Verschrauben,<br />
Kunststoffschweißen, Kleben<br />
oder Stecken her. Sie verlegen<br />
die Rohre in der Erde, unter<br />
Putz, in Schächten oder auch<br />
frei verlaufend und montieren<br />
die Endgeräte und Anlagen<br />
wie z. B. Gasdurchlauferhitzer,<br />
Warmwasserspeicher,<br />
Gasherde, Heizungsanlagen,<br />
Wärmepumpen zur Warmwasseraufbereitung,<br />
sanitäre<br />
Einrichtungsgegenstände<br />
(z. B. Badewannen, Duschen,<br />
WC-Becken, Spülbecken), Klima-<br />
und Belüftungsanlagen,<br />
Sonnenkollektoren und Anlagen<br />
zur Ableitung und Entsorgung<br />
von Abgasen, Abluft und<br />
Abwässern. Eine wichtige Aufgabe<br />
ist auch die Überprüfung<br />
der Dichtheit aller Leitungen<br />
mit einem Manometer (Druckmessgerät)<br />
und Isolierung der Leitungen<br />
gegen Kondenswasserbildung,<br />
Wärmeverlust und Schallübertragung.<br />
Installations- und GebäudetechnikerInnen<br />
stellen die verschiedenen<br />
Anlagen ein.<br />
Dabei werden Kenntnisse<br />
in der Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik immer wichtiger.<br />
Sie führen erforderliche<br />
Reparaturen durch,<br />
beheben Rohrbrüche und<br />
Abflussverstopfungen, tauschen<br />
schadhafte Armaturen<br />
und Dichtungen aus<br />
und reparieren Heizungen<br />
und Klimageräte.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
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IT-Informatik<br />
Lehrzeit 3,5 Jahre<br />
Zu den Kernaufgaben der InformationstechnologInnen - Informatik gehören die Anpassung vorhandener<br />
Computerprogramme („Standardsoftware“) und Datenbanken an die speziellen Kundenanforderungen,<br />
die Neuerstellung von Computerprogrammen für besondere Anwendungszwecke in Unternehmen<br />
oder ganzen Wirtschaftsbranchen („Branchensoftware“), die Anpassung oder Neuerstellung<br />
der Benutzungsoberfläche der Programme, die Installation und Testung der Programme bei den Kunden<br />
sowie die Beratung der AnwenderInnen und die Einschulung auf die neuen Programme. Auch<br />
die Einrichtung („Konfiguration“) von Computern, Peripheriegeräten (Drucker, Scanner, Kopierer) und<br />
Netzwerken gehört zu ihren Zuständigkeitsbereichen. Sie verfügen über umfangreiche Kenntnisse<br />
in den Bereichen Hard- und Software, Peripheriegeräte, Betriebssysteme, Anwendungsprogramme,<br />
Schnittstellen und Bussysteme, Netzwerke, Datenübertragung, Datensicherheit, Systemkonfiguration<br />
und vor allem Software-Anpassung und Software-Update (Einrichtung neuer Programmversionen).<br />
InformationstechnologInnen - Informatik machen zu Beginn eines Projektes (Erstellung und Anpassung<br />
von spezieller Branchensoftware, Anpassung von Standardsoftware) zunächst genaue Anforderungsanalysen,<br />
wobei sie die Anforderungen der Kundinnen an die Software erfassen und mit diesen<br />
besprechen. Die Ergebnisse dieser Analysen werden in sogenannten Pflichtenheften (Anforderungslisten)<br />
niedergeschrieben. Sodann machen sie Konzepte für die Programme und die Benutzeroberflächen<br />
(Bildschirmelemente zur Bedienung der Programme) gemäß den Wünschen der KundInnen.<br />
Die Programmerstellung erfolgt dann meist unter Verwendung von sogenannten Programmier-Tools<br />
(Programme zur Unterstützung des Programmiervorganges). Abschließend müssen die Programme<br />
getestet werden, wobei meist mehrere Testreihen und Abstimmungsrunden mit den Kunden erforderlich<br />
sind.<br />
InformationstechnologInnen - Informatik müssen auch immer wieder Geräte („Hardware“), Netzwerke<br />
(EDV-Systeme aus einem Zentralrechner oder „Server“ und mehreren Arbeitsstationen bzw. „Workstations“)<br />
und Datenverarbeitungsprogramme (Software) installieren, anschließen, konfigurieren<br />
(einstellen von Programmen und Hardwarebestandteilen) und prüfen. Sie suchen Fehler und Störungen,<br />
grenzen diese ein, analysieren und beheben sie. Neben der Verwaltung und Sicherung von Daten<br />
und der Dokumentation von technischen Daten gehört vor allem auch die Beratung und Schulung der<br />
AnwenderInnen zum Aufgabengebiet der InformationstechnologInnen - Informatik.<br />
Ganz große Bedeutung bei der Abwicklung von EDV-Projekten haben die Kundenbetreuung und die<br />
Qualitätssicherung sowie das Projektmanagement. Besonders wichtig für InformationstechnologInnen<br />
- Informatik sind daher gute Kenntnisse des kundengerechten Verhaltens und der kundengerechten<br />
Kommunikation sowie des kundenorientierten Verhaltens bei Beratung, Auftragsabwicklung,<br />
Produktpräsentation und Marketing; dies gilt auch für das Verhalten bei Reklamationen und für das<br />
Bearbeiten von Reklamationsfällen. Die erfolgreiche Qualitätssicherung erfordert eine gewissenhafte<br />
Anwendung des betriebsspezifischen Qualitätsmanagements und eine genaue Dokumentation aller<br />
Projektschritte. Weiters sind die InformationstechnologInnen – Informatik auch mit dem Projektmanagement<br />
vertraut, besitzen also Kenntnisse über Projektmethoden, Tools (EDV-Programme zur Aufzeichnung<br />
und Kontrolle des Projektverlaufs), Projektdefinition, Projektplanung und Projektkontrolle.<br />
92 93
Labortechnik<br />
Labortechnik<br />
(Modullehrberuf)<br />
Die Ausbildung im Modullehrberuf Labortechnik umfasst verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul<br />
Labortechnik und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />
Chemie, Lack- und Anstrichmittel, Biochemie<br />
Zusätzlich kann in einem weiteren halben Ausbildungsjahr ein zweites Hauptmodul oder das folgende Spezialmodule<br />
gewählt werden: Laborautomation<br />
Das Hauptmodul „Biochemie“ kann mit den anderen Hauptmodulen nicht kombiniert werden. Ansonsten sind<br />
alle Kombinationen zulässig.<br />
LabortechnikerInnen führen<br />
chemische, physikalisch-chemische<br />
und biochemische<br />
Untersuchungen und Versuche<br />
an verschiedensten<br />
Stoffen durch. Sie arbeiten<br />
im analytischen oder synthetischen<br />
Aufgabenbereich.<br />
Im analytischen Bereich beschäftigen<br />
sie sich mit der Bestimmung<br />
der Inhaltsstoffe,<br />
Eigenschaften und Kenndaten<br />
und der Gewinnung von Proben.<br />
Im synthetischen Bereich<br />
arbeiten sie im Zuge der Herstellung<br />
neuer und verbesserter<br />
Stoffe an Materialuntersuchungen<br />
und Prozessentwicklungen<br />
und der Entwicklung, Erstellung<br />
und Anwendung von<br />
chemischen Verbindungen und<br />
Rezepturen z. B. für Beschichtungen,<br />
Pflanzenschutzmittel,<br />
Heilmittel, Kosmetika usw.<br />
Mit Hilfe von zum Teil computergesteuerten<br />
Laborgeräten<br />
und Mikroskopen untersuchen<br />
sie Chemikalien (z. B. Säuren,<br />
Gase), lebende Organismen<br />
(Zellen), Zwischen- und Endprodukte<br />
(z. B. Kunststoffe, Lebensmittel,<br />
pharmazeutische<br />
Produkte, Farben und Lacke)<br />
auf bestimmte Eigenschaften.<br />
Sowohl die zu untersuchenden<br />
Eigenschaften (z. B. Temperatur,<br />
Dichte, pH-Wert, Viskosität,<br />
Leitfähigkeit, Schmelz- oder<br />
Flammpunkt, Festkörpergehalt,<br />
Kornfeinheit, Fließkurven,<br />
Keimzahl und Keimwachstum,<br />
Lebendzahl von Zellen, Nachweis<br />
von Nucleinsäuren), als<br />
auch die anzuwendenden Analyseverfahren<br />
(z. B. maßanalytische<br />
und gravimetrische<br />
Methoden, Herstellung von<br />
Prüfbeschichtungen, mikrobiologische,<br />
zellkulturtechnische<br />
oder biochemische Arbeitsmethoden)<br />
unterscheiden sich<br />
je nach Tätigkeitsbereich der<br />
LabortechnikerInnen erheblich.<br />
In allen Tätigkeitsbereichen<br />
lesen Labortechniker/Innen<br />
Analyse- und Verfahrensvorschriften,<br />
Rezepturen, Spezifikationen<br />
und Sicherheitsdaten<br />
blätter. Sie erstellen einfache<br />
Versuchsskizzen,<br />
bereiten die Analysen<br />
vor indem sie z. B.<br />
die erforderlichen Apparaturen<br />
und Laborgeräte<br />
einrichten, Proben entnehmen<br />
und diese vorbereiten. Dazu<br />
führen sie z. B. Trennverfahren<br />
für flüssige und feste Gemische<br />
durch, reinigen und konzentrieren<br />
verschiedene Stoffe<br />
und Materialien (z. B. durch<br />
Destillieren, Extrahieren, Verdampfen).<br />
Je nach speziellem<br />
Tätigkeitsbereich führen sie<br />
spezifische Analysen durch und<br />
werten chemische, biochemische<br />
und physikalische Kenndaten<br />
aus. Sie protokollieren und<br />
dokumentieren ihre Untersuchungsergebnisse<br />
und erstellen<br />
statistische und grafische Auswertungen.<br />
Nach den Untersuchungen<br />
und Analysen reinigen<br />
sie die verwendeten Geräte und<br />
sorgen für eine fachgerechte<br />
Lagerung bzw. Entsorgung<br />
der Materialien und Proben.<br />
Jungbunzlauer Austria AG<br />
Werk Pernhofen 1<br />
2064 Wulzeshofen<br />
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Jungbunzlauer Austria AG<br />
Werk Pernhofen 1, 2064 Wulzeshofen<br />
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z.H. Personalabteilung<br />
94 95
Heavy Metal,<br />
Happy Metal!<br />
Vulcanus (lateinisch; auceuerh Volcas, der Bnulis,<br />
Vutze unlkan) id derdst der römische Gott des Ft)<br />
sowie aller Metallhan Schmiede (Schmiedegoteuers<br />
angewiesen sind-werker, die auf die Kießer oraft<br />
des Fder der Münzschläger.,<br />
H epha. der Bistros (gornzegiechisch Ἥhφäsαισt)<br />
iτsος, lat in der gtinirsieriect Hhisepchha-estus,<br />
eingedeutscht Hepeuers und der Schmieen Mythologie<br />
der Gott des Fd entspricht dem römide (heute<br />
Kunstschmiede) unt zu den zwölf olympisch-schen<br />
Vulcanus. Er gehören Gottheiten.<br />
Der Schmied war stets umgeben<br />
von Mythen und Magie und gilt<br />
nicht zu Unrecht als der Urvater<br />
aller Mettallerberu-fe. Im Mittelalter<br />
wurden die Schmiede<br />
sogar als Zauberer und Magier<br />
verehrt, weil sie aus einem<br />
Stück Stahl ein Werkzeug oder<br />
eine Waffe herstellen konnten.<br />
Die Metallbaubranche be-deutet<br />
Testosteron pur und erweckt<br />
auch heute noch ein Gefühl von<br />
Mystik und Magie.<br />
Frühe Funde in Ägypten und<br />
Indien lassen darauf schließen,<br />
dass bereits vor über 5000 Jahren<br />
geschmie-det wurde.<br />
Jüngere Funde aus der Vor-römischen<br />
Eisenzeit bele-gen die<br />
über 2500-jährige Geschichte<br />
der Werkzeuge. So wurden vor<br />
zweieinhalb-tausend Jahren<br />
bereits Am-boss, Hammer und<br />
Zange als Handwerkszeuge<br />
genutzt.<br />
Geschmiedet wurden Waffen,<br />
Werkzeuge und Schmuck und<br />
als Werkstof-fe fanden Buntmetalle<br />
wie Kupfer und später<br />
Messing sowie Stahl, Anwendung.<br />
In der zweiten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts entwickelten sich<br />
in städtischen Regionen aus einem<br />
Teil der Schmie-den industrielle<br />
Metallwa-renbetriebe. Auf<br />
dem Lande vollzog sich jedoch<br />
wenig Spezialisierung. So hatte<br />
ein Dorfschmied Pferdehufe zu<br />
beschlagen, Wagenräder zu bereifen,<br />
Pflugscharen und andere<br />
Ackergeräte zu repa-rieren.<br />
Mit der Technisierung der Landwirtschaft<br />
nahmen auch die<br />
Dorfschmieden ab und wurden<br />
durch Land-maschinenmechaniker<br />
ab-gelöst.<br />
Das Wort „Schmied“ kommt<br />
aus dem Germanischen und<br />
war die allgemeine Hand-werkerbezeichnung.<br />
Aber nicht<br />
nur den Germanen war dieses<br />
Handwerk be-kannt, schon am<br />
Anfang des ersten Buches Mose<br />
(1.Mose 4,22) wird das Schmiede-handwerk<br />
erwähnt.<br />
Heute stellt man sich unter<br />
dem Beruf „Schmied“ wohl<br />
eher als erstes den Huf-schmied<br />
vor. Dabei war es früher eher<br />
eine Nebensa-che, den Pferden<br />
die Hufe zu beschlagen.<br />
Übrigens, früher wurde und<br />
vereinzelt noch heute wird<br />
die Schmiede immer an den<br />
ältes-ten Sohn des Schmiedes<br />
weitervererbt. War bereits der<br />
Opa ein Schmied, wurden auch<br />
der Vater, der Sohn und der<br />
Enkel Schmiede.<br />
Verstarb der Schmied ohne Sohn,<br />
wurde die Frau des Schmiedes<br />
zur Meisterin, die den Be-trieb<br />
weiterführen musste. Lebte eine<br />
Tochter im Haus, wurde nach<br />
ihrer Verheiratung ihr Mann der<br />
Meister.<br />
Einst hat nur der Schmied<br />
Metall bearbeitet. Als die Verarbeitung<br />
von Metall während<br />
des Mittelalters immer vielfältiger<br />
wurde, entwi-ckelten sich<br />
verschiedene Berufszweige. Es<br />
entstand u.a. das Schlosserhandwerk.<br />
Mit der Erfindung des elektrischen<br />
Stroms und der zunehmenden<br />
Industrialisierung<br />
erschlos-sen sich ungeahnte<br />
neue Möglichkeiten. Durch<br />
die Entwicklung immer neuer<br />
Tech-niken veränderten sich die<br />
Abläufe im Alltag grundlegend.<br />
So führte dies unter anderem<br />
dazu, dass die einstmals unverzichtbare<br />
Fähigkeit des Schmiedens<br />
an Bedeutung verlor.<br />
Im Zuge der Neuordnung der<br />
Metallberufe in den 80iger Jahren<br />
des letzten Jahrhunderts ist<br />
aus dem Schlosser der Metallbauer<br />
geworden. Die Berufsbezeichnung<br />
Schlosser ist somit<br />
antiquiert, jedoch bis heute<br />
gebräuchlich.<br />
Heute reicht die Spanne der<br />
Metallberufe vom Klempner bis<br />
zum Zerspanungsmechaniker.<br />
Ihre Einsatzgebiete sind höchst<br />
unterschiedlich. Weit gestreut<br />
sind die Aufgaben von Me-tallarbeiterInnen:<br />
Sie bauen die<br />
Skelette für Brücken und Schiffe,<br />
stellen Autos, Flugzeuge und<br />
Eisenbahnen her.<br />
Konstruktionsmechaniker z. B.<br />
verarbeiten Bleche und Profile<br />
aus Stahl, fertigen Einzel-teile<br />
nach Skizzen, fügen Bauteile<br />
zusammen, montieren Maschinen<br />
und Apparate. Sie stel-len<br />
Türen- und Fensterrahmen her,<br />
bauen Aufhängungen und Überdachungen.<br />
In der Metallgestaltung<br />
schmieden sie Beschläge,<br />
Gitter und Metalltreppen.<br />
96 97
Metallberufe<br />
Eine Geschichte über 8000 Jahre Hochtechnologie<br />
Vor etwa 10.000 Jahren entwickelten<br />
sich im vorderen Orient<br />
die Viehhaltung und der Ackerbau.<br />
Diese Lebensweise hielt vor<br />
etwa 8000 Jahren auch in Mitteleu-ropa<br />
Einzug. Im wahrsten<br />
Sinne des Wortes schickte sich<br />
der Mensch zu jener Zeit auch<br />
an, seines Glückes Schmied zu<br />
werden. Dies war ein solch bedeutender<br />
Kulturwechsel, der die<br />
Menschheitsgeschichte genau so<br />
sehr verändert hat, wie später<br />
der Buchdruck, die Industrialisierung<br />
oder das Computerzeitalter.<br />
Die Technik, Erz zu fördern um daraus<br />
ein Metall zu gewinnen, das<br />
die Erzeugung von Werkzeugen,<br />
Waf-fen und Kunstgegenstände<br />
ermöglichte, kann man ruhig als<br />
die erste hochtechnologische Errungenschaft<br />
der Menschheit bezeichnen.<br />
Speziell der Einsatz von<br />
Äxten, Hauen, Schabern, Klingen<br />
(als Messer), Na-deln, usw. erleichterte<br />
das Leben ungemein.<br />
Wer die bessere Metallverarbeitung<br />
beherrschte, hatte auch im<br />
Krieg einen riesen Vorteil, weil<br />
seine Waffen wider-standsfähiger<br />
waren.<br />
In der griechischen Mythologie<br />
wird der Beginn der Technisierung<br />
des Menschen durch den<br />
Schmied Hephaistos und den<br />
umtriebigen Ingenieur-Titanen<br />
Prometheus gekennzeichnet.<br />
Übrigens war der CEO (Chef)<br />
der Götter, Zeus, darüber gar<br />
nicht erfreut, denn er befürchtete,<br />
dass durch das Abpumpen<br />
des Wassers beim Erzabbau der<br />
Totenfluss Acheron aus-trocknen<br />
könnte und damit die Grenze<br />
zwischen den Lebenden und den<br />
Toten verschwinden werde.<br />
Den Göttern zum Trotze wurde<br />
selbst das Denken durch diese Errungenschaften<br />
erstmals tiefgreifend<br />
und nachhaltig verändert.<br />
Die Menschen erkannten, dass<br />
nicht alleine die Götter über die<br />
Natur und die von ihr abhängenden<br />
Menschen herrschten. Erstmals<br />
keimte bei den Menschen<br />
ein Gefühl auf, dass sie durch<br />
ihre Werkzeuge und Waffen nicht<br />
mehr bloß ein Spielball der Götter<br />
sind, sondern selbst aktive<br />
und bestimmende Akteure auf<br />
der Weltbühne<br />
Heute weiß man, dass die lange<br />
Zeit angenommen Reihenfolge<br />
der Entwicklungsschritte hin zum<br />
Metall-zeitalter nicht für alle Regionen<br />
gilt. In einzelnen Gebieten<br />
traten die Stein-, Bronze- und<br />
Eisenzeit keines-wegs in dieser<br />
Abfolge auf. Dies lag vor allem an<br />
der örtlichen Verfügbarkeit der<br />
entsprechenden Rohstoffe. sind.<br />
Auch heute gibt es noch Naturvölker,<br />
die Eisenerze in einfachen<br />
Lehmöfen mit Hilfe eines Blasebalgs<br />
zu so-genannten Luppen<br />
ausschmelzen, ohne jemals mit<br />
Kupfer oder Bronze in Berührung<br />
gekommen zu sein. Die Dauer<br />
der Bronzezeit lässt sich zeitlich<br />
nicht ge-nau eingrenzen, da die<br />
Verbreitung technischer Errungenschaften<br />
damals viel längere<br />
Zeiträume benötigte als heute.<br />
Legierte Kupfergegenstände,<br />
welche<br />
.....in Mesopotamien, Syrien<br />
und Anatolien gefunden wurden,<br />
belegen in diesen Gebieten<br />
den Beginn der Bronzezeit<br />
um 4500 vor unserer<br />
Zeitrechnung. In Skandinavien<br />
hingegen lebten die Menschen<br />
noch bis etwa 1500 v.<br />
Chr. in der tiefsten Steinzeit.<br />
Vor der Bronzezeit hat vielerorts<br />
eine Kupferzeit statt gefunden.<br />
Die ältesten entdeckten<br />
Kupfergegenstände, so<br />
etwa um das Jahr 7000 v. Chr.,<br />
stammen aus Cayönü Tepesi<br />
in der Südtürkei.<br />
Die Sumerer hatten bereits<br />
früh erkannt, dass man mit<br />
der Mischung von Kupfererzen<br />
zum Beispiel mit Zinn,<br />
Zink, Blei oder Nickel je nach<br />
Bedarf ein besseres Fließverhalten<br />
beim Gießen und eine<br />
höhere Härte nach der Verformung<br />
erzielen konnte.<br />
Erste Spuren systematischer<br />
Eisenverhüttung aus dem<br />
dritten Jahrtausend v. Chr.<br />
fanden die Forscher im Nahen<br />
Osten in der Stadt Ur.<br />
Kleine Schmuckstücke sind<br />
sogar aus dem vierten Jahrtausend<br />
v. Chr. erhalten. Aber<br />
erst ab dem 15. Jahrhundert<br />
v. Chr. war es möglich, das<br />
spröde Material zu schmiedbarem<br />
Stahl weiterzuverarbeiten,<br />
so dass um diese Zeit<br />
eine beachtliche Produktion<br />
von Gebrauchsgegenständen<br />
und Waffen einsetzte – hierbei<br />
waren die Hethiter und<br />
Mitanni in Anatolien federführend.<br />
Als erste Hochphase der europäischen<br />
Eisenzeitkultur<br />
gilt die nach der wichtigsten<br />
Fundstelle im Salzkammergut<br />
in Oberösterreich benannte<br />
Hallstattkultur.<br />
Diese Epoche wird auch als<br />
ältere (keltische) Eisenzeit<br />
bezeichnet (800 bis 450<br />
v. Chr.). Das stahlähnliche<br />
Ei-sen, von den in Noricum<br />
(heute Österreich) lebenden<br />
Kelten war wegen seiner hervorragenden<br />
Qualität in den<br />
römischen Gebieten eine<br />
heißbegehrte Handels-ware.<br />
Übrigens, der Name „Noricum“<br />
geht auf die keltische<br />
Göttin „Noreia“ zurück.<br />
Interessant ist auch die Eisenzeit<br />
in China. Dort be-gann<br />
man bereits ab etwa 600 v.<br />
Chr. Eisen zu schmel-zen und<br />
zu gießen. Die dafür erforderlichen<br />
sehr ho-hen Temperaturen<br />
von bis zu 1500°C<br />
konnten in den nächsten<br />
1000 Jahren nirgendwo sonst<br />
erzeugt werden. In Europa<br />
begann man erst, durch die<br />
Entwicklung von Hochöfen,<br />
im 14. Jahrhundert damit.<br />
Ein weiterer Industrialisierungssprung<br />
begann im 19.<br />
Jahrhundert, bei welchem<br />
man anfing Gusseisen auch<br />
für tragende Teile in Gebäuden<br />
einzusetzen.<br />
Und heute?<br />
Längst sind wir über die reine<br />
Produktion von reinen Eisenprodukten<br />
hinausgewachsen.<br />
Metaller sind heute hochspezialisierte<br />
Fachkräfte und<br />
dem<br />
entsprechend weit gestreut<br />
sind deren Aufgaben: Sie<br />
stellen Türen- und Fensterrahmen<br />
her, bauen Aufhängungen<br />
und Überdachungen,<br />
schmieden Beschläge, Gitter<br />
und Metalltreppen. Verarbeiten<br />
Bleche und Profile<br />
aus Stahl, fertigen Einzelteile<br />
nach Skizzen, fügen<br />
Bauteile zusammen, montieren<br />
Maschinen und Apparate.<br />
Sie bauen die Skelette für<br />
Brücken und Schiffe, stellen<br />
Autos, Flugzeuge und Eisenbahnen<br />
her und vieles mehr.<br />
98 99
Mechatroniker/In<br />
Modullehrberuf, Lehrzeit 3,5 - 4 Jahre<br />
Mechatronik bedeutet die Verbindung<br />
von mechanischen,<br />
elektronischen und informationstechnischen<br />
Teilen.<br />
Mechanik und Elektronik waren<br />
früher getrennte Fachund<br />
Berufsbereiche. Moderne<br />
Technologien sind aber gerade<br />
durch die Verbindung dieser<br />
Fachrichtungen gekennzeichnet.<br />
Mechatronik bedeutet<br />
eben diese Verbindung von<br />
mechanischen, elektrischen<br />
und elektronischen Bauteilen.<br />
Außerdem werden in mechatronischen<br />
Systemen Hard- und<br />
Software-Komponenten aus<br />
der Informationstechnologie<br />
integriert.<br />
MechatronikerInnen stellen<br />
mechatronische Bauteile, Komponenten<br />
und Systeme für den<br />
Maschinen-, Anlagen-, Fahrzeug-<br />
und Gerätebau und für<br />
ganze Fertigungsprozesse her,<br />
wie z. B. Wicklungen, Motoren<br />
(auch mit alternativen Antrieben<br />
wie z. B. Hybridmotoren),<br />
Transformatoren, Generatoren,<br />
Gleichrichter, Trennschalter,<br />
Antriebs- und Förderanlagen,<br />
Schalttafeln, Steuer- und<br />
Regelanlagen, Signal- und Sicherungsanlagen,<br />
Mess- und<br />
Prüfanlagen, Medizingeräte,<br />
IT- und Kommunikationssysteme.<br />
Dabei bauen sie mechanische,<br />
elektrisch/elektronische,<br />
pneumatisch/hydraulische<br />
und informationstechnische<br />
Teile zusammen und warten<br />
und reparieren sie. Sie montieren<br />
Bauteile und Komponenten,<br />
richten Leitungen ein, verlegen<br />
sie und schließen sie an. Sie<br />
messen elektrische und nichtelektrische<br />
Größen, stellen<br />
Steuerungen und Funktionen<br />
ein und programmieren computergesteuerte<br />
Maschinenund<br />
Anlagenteile.<br />
MechatronikerInnen nehmen<br />
die unterschiedlichsten mechatronischen<br />
Anlagen und Geräte<br />
in Betrieb, stellen die Funktionen<br />
und Steuerungen nach<br />
Schaltplänen ein, programmieren<br />
sie und<br />
prüfen die Funktionen. Bei der<br />
Suche nach Fehlern und Störungen<br />
zerlegen sie Geräte und<br />
Maschinen, führen Messungen<br />
mit elektronischen Mess- und<br />
Prüfgeräten und entsprechender<br />
Test- und Diagnosesoftware<br />
durch und grenzen so<br />
mögliche Ursachen<br />
für Fehler ein. Sie beheben<br />
die Störungen und tauschen<br />
schadhafte Teile aus. In Fertigungsprozessen<br />
programmieren<br />
und überwachen sie<br />
außerdem laufend die Mess-,<br />
Steuer- und Regelungseinrichtungen<br />
der automatisierten<br />
Produktionsabläufe und nehmen<br />
Anpassungen und Umstellungen<br />
an den Maschinen vor.<br />
Ihre Tätigkeit reicht auch in den<br />
IT-Bereich hinein: MechatronikerInnen<br />
installieren und prüfen<br />
mechatronische Hardwareund<br />
Software-Komponenten.<br />
Sie stellen System-Komponenten<br />
zusammen, installieren<br />
Software, Netzwerke und<br />
Bussysteme, konfigurieren<br />
Hardware-Teile und montieren,<br />
programmieren die mechatronischen<br />
Systemkomponenten.<br />
Mit der fortschreitenden Automatisierung<br />
von Maschinen<br />
und Produktionsanalgen spielen<br />
die Automatisierungstechnik,<br />
Robotik und speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen<br />
(SPS) in der Arbeit von MechatronikerInnen<br />
eine zunehmende<br />
Rolle.<br />
Die Ausbildung im<br />
Modullehrberuf Mechatronik<br />
umfasst verpflichtend eine<br />
2jährige Ausbildung im Grundmodul<br />
Mechatronik und eine<br />
eineinhalbjährige Ausbildung<br />
in einem der folgenden Hauptmodule:<br />
Automatisierungstechnik,<br />
Elektromaschinentechnik<br />
Fertigungstechnik, Büro- und<br />
EDV-Systemtechnik<br />
Alternative Antriebstechnik,<br />
Medizingerätetechnik<br />
Zusätzlich kann in einem weiteren<br />
halben Ausbildungsjahr<br />
eines der folgenden Spezialmodule<br />
gewählt werden:<br />
Robotik, SPS-Technik<br />
Sie installieren und prüfen<br />
messtechnische Einrichtungen<br />
der Steuerungs- und Regelungstechnik,<br />
konfigurieren<br />
Automatisierungssysteme, programmieren<br />
Industrieroboter<br />
und SPS-Programme.<br />
Auch die Medizingerätetechnik<br />
(Geräte für Labor und<br />
Forschung, Röntgen, OP und<br />
Rehabilitation oder Elektro-<br />
und Nuklearmedizingeräte)<br />
ist ein stark wachsendes<br />
Aufgabengebiet<br />
für MechatronikerInnen,<br />
in dem die Beratung und<br />
Schulung von Kundinnen<br />
und Kunden eine besondere<br />
Rolle spielt.<br />
MechatronikerInnen haben<br />
auch zahlreiche organisatorische<br />
Aufgaben: Sie legen<br />
anhand der technischen Unterlagen<br />
die Arbeitsschritte,<br />
Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden<br />
fest, planen und steuern<br />
die Arbeitsabläufe und<br />
achten auf die Einhaltung der<br />
Qualitäts-, Sicherheits- und<br />
Umweltstandards. Sie dokumentieren<br />
die Arbeitsabläufe<br />
und -ergebnisse und führen<br />
Fehlerprotokolle.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
100 101
102 103
Metalltechnik/MaschinenbautechnikerIn<br />
Modullehrberuf<br />
MaschinenbautechnikerInnen<br />
sind mit der Herstellung von<br />
Maschinenteilen sowie mit<br />
dem Zusammenbau, der Aufstellung,<br />
der Inbetriebnahme,<br />
der Wartung und der Reparatur<br />
von Maschinen und Anlagen<br />
befasst.<br />
Sie fertigen, warten und reparieren<br />
z.B. Spezialmaschinen<br />
für verschiedene Fertigungszweige<br />
(Papier-, Textil-, Nahrungsmittelverarbeitung<br />
usw.),<br />
Werkzeugmaschinen, Landmaschinen<br />
und landwirtschaftliche<br />
Geräte, teilweise auch<br />
Einrichtungen wie z.B. Montagebühnen,<br />
Hebe- und Transportvorrichtungen,<br />
Aufzüge<br />
usw.<br />
Beim Zusammenbauen bearbeiten<br />
sie die Werkstoffe<br />
mit Materialbearbeitungstechniken<br />
wie Anreißen, Feilen,<br />
Schleifen, Sägen, Bohren,<br />
Reiben, Gewindeschneiden,<br />
Nieten und Meißeln, Richten<br />
und Biegen, Polieren, Kleben,<br />
Weich- und Hartlöten, Schaben<br />
und Tuschieren, Warmbehandeln,<br />
Härten und Prüfen sowie<br />
Schmieden.<br />
Bei der Herstellung von Passungen<br />
und einschlägigen<br />
Werkstücken berücksichtigen<br />
die MaschinenbautechnikerInnen<br />
die vorgeschriebenen<br />
Passungsnormen der Metallbearbeitung.<br />
Weiters stellen sie lösbare<br />
und unlösbare Verbindungen<br />
(Schraub- und Stiftverbindungen,<br />
Wellenverbindungen zur<br />
Drehmomentübertragung)<br />
her. Schließlich behandeln sie<br />
die Werkstücke mit speziellem<br />
Oberflächenschutz, um Korrosionen<br />
zu verhindern. Sie wissen<br />
über die zweckmäßigste<br />
Anwendung der wichtigsten<br />
Schmiermittel Bescheid und<br />
können Längsdrehen, Plandrehen<br />
und Fräsen.<br />
Oftmals programmieren und<br />
bedienen sie rechnergestützte<br />
CNC-Werkzeugmaschinen<br />
(computer numeric control).<br />
Wichtig, vor allem für die<br />
anfallende Blechbearbeitung,<br />
sind die Schweißarbeiten.<br />
Die MaschinenbautechnikerInnen<br />
beherrschen auch diese<br />
(Gasschmelzschweißen,<br />
Brennschneiden, Elektroschweißen<br />
und Schutzgasschweißen).<br />
Nach vorgefertigten Plänen<br />
und Werkzeichnungen (die sie<br />
manchmal auch selbst anfertigen)<br />
stellen die MaschinenbautechnikerInnen<br />
Ersatzteile und<br />
Maschinenbauelemente her<br />
und bauen sie anschließend<br />
ein.<br />
MaschinenbautechnikerInnen<br />
haben auch zahlreiche organisatorische<br />
Aufgaben.<br />
3,5 Jahre: Grundmodul + ein<br />
Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + ein<br />
Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei<br />
Hauptmodule<br />
Die Ausbildung im Modullehrberuf<br />
Metalltechnik umfasst<br />
verpflichtend eine 2jährige Ausbildung<br />
im Grundmodul Metalltechnik<br />
und eine eineinhalbjährige<br />
Ausbildung in einem der<br />
folgenden Hauptmodule:<br />
Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik<br />
/ Metallbau- und<br />
Blechtechnik /<br />
Stahlbautechnik / Schmiedetechnik<br />
/ Werkzeugbautechnik /<br />
Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
104 105
106 107
Metalltechnik/Stahlbautechnik<br />
3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />
Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst verpflichtend<br />
eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul Metalltechnik und eine eineinhalbjährige<br />
Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />
Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik / Metallbau- und<br />
Blechtechnik Stahlbautechnik / Schmiedetechnik / Werkzeugbautechnik<br />
/ Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />
Breitenau<br />
Hauptmodul Stahlbautechnik:<br />
MetalltechnikerInnen für Stahlbautechnik<br />
fertigen Stahlteile<br />
für Gebäude- und Hallenkonstruktionen,<br />
Portale, Behälter<br />
usw. Sie bauen die Teile zusammen<br />
und montieren sie am<br />
Aufstellungsort zu<br />
Gesamtkonstruktionen.<br />
Zu Ihren Aufgaben<br />
gehören auch<br />
Maßnahmen zum<br />
Oberflächenschutz<br />
und Korrosionsschutz<br />
(vor allem durch Rostschutzanstriche<br />
und<br />
Lackierungen) sowie<br />
die Wartung und Reparatur<br />
bestehender<br />
Konstruktionen.<br />
MetalltechnikerInnen verwenden<br />
verschiedene Handwerkzeuge<br />
wie Bohrer, Löt- und<br />
Schweißgeräte, Hämmer, Feilen,<br />
Zangen, Schraubenzieher<br />
und Schraubenschlüssel,<br />
Drahtbürsten, Schneidbrenner,<br />
Handblechscheren, Maschinenblechscheren<br />
und arbeiten mit<br />
unterschiedlichsten oft computergesteuerten<br />
Maschinen und<br />
Anlagen der gewerblichen und<br />
industriellen Produktion wie z.<br />
B. Drehbänke, Fräsmaschinen,<br />
Stanzmaschinen, Präzisionsschleifmaschinen,<br />
Schweißautomaten,<br />
Metallpressen,<br />
Krafthämmer, CNC-Anlagen<br />
aber auch mit elektronischen<br />
Steuerungen, Mess- und Prüfgeräten.<br />
Sie verwenden Hilfsmitteln wie<br />
Schweiß- und Lötdraht, Klebestoffe,<br />
Schmiermittel, Schleifund<br />
Poliermittel usw.<br />
MetalltechnikerInnen befüllen<br />
die Maschinen und Anlagen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
mit Schmier- und Kühlmittel,<br />
stellen die Funktionen ein und<br />
führen Probeläufe durch (z. B.<br />
nach Umrüstungsarbeiten).<br />
Außerdem programmieren und<br />
bedienen sie rechnergestütz te<br />
CNC-Werkzeugmaschinen. Sie<br />
verwenden technische Unterlagen<br />
und Konstruktionspläne,<br />
Werkzeichnungen, Stücklisten,<br />
Prüf-, Steuer- und Einstelldaten,<br />
Service- und Wartungsprotokolle.<br />
Bei verschiedenen Arbeiten<br />
tragen MetalltechnikerInnen<br />
außerdem Helme, Handschuhe,<br />
Schutzbrillen und Gehörschutz<br />
oder beim Schweißen<br />
zum Schutz vor Funken<br />
entsprechende schwer entflammbare<br />
Schutzkleidung,<br />
Schweiß-Schutzbrillen und<br />
Schutzschirme um Augenverletzungen<br />
vorzubeugen.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
108 109
Metalltechnik -Werkzeugbau<br />
(Modullehrberuf) Lehrzeit 3,5 - 4 Jahre<br />
Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer<br />
usw.) gehört zu den wichtigsten<br />
Werkstoffen in den<br />
meisten Bereichen der Technik.<br />
Haupt-Anwendungsgebiete<br />
sind Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Fahrzeugbau, Schiffsbau,<br />
Brückenbau, Werkzeugbau<br />
usw. Metalle werden auf unterschiedlichste<br />
Weise bearbeitet<br />
und zu Werkstücken<br />
geformt. Mit einer Ausbildung<br />
im Hauptmodul Werkzeugbautechnik:<br />
MetalltechnikerInnen im<br />
Werkzeugbau fertigen aus Metall<br />
oder Kunststoff Einzelteile<br />
an und bauen sie zu funktionstüchtigen<br />
Werkzeugen und<br />
Werkzeugmaschinen zusammen.<br />
Sie arbeiten nach der Vorgabe<br />
von Werkzeichnungen und<br />
Plänen, wobei sie sowohl konventionelle<br />
Bearbeitungstechniken<br />
(z. B. Drehen, Fräsen)<br />
anwenden als auch computergesteuerten<br />
(CNC)-Maschinen<br />
programmieren und steuern.<br />
Sie stellen Produktionswerkzeuge<br />
wie z. B. Schnitt-, Stanz-,<br />
Schneide- und Biegewerkzeuge<br />
her, Umformwerkzeuge sowie<br />
Druckguss- und Spritzgussformen<br />
für die Herstellung<br />
von Kunststoffprodukten oder<br />
feinmechanische Messgeräte<br />
für die Werkzeugbearbeitung.<br />
Außerdem bauen sie mechanische<br />
Teile, Baugruppen und<br />
Komponenten zusammen,<br />
warten und reparieren diese<br />
und erstellen Fertigungsprogramme<br />
für rechnergestützte<br />
(CNC-) Werkzeugmaschinen.<br />
Mit den fertigen Werkzeugen<br />
werden Testserien durchgeführt,<br />
um die Passgenauigkeit<br />
und Fehlerfreiheit der Erstmuster<br />
zu überprüfen.<br />
WerkzeugbautechnikerInnen<br />
hantieren mit unterschiedlichen<br />
Metallen aber auch<br />
Kunststoffen. Sie bedienen und<br />
programmieren automatische<br />
Werkzeugmaschinen und manuelle<br />
oder halbautomatische<br />
Maschinen und Geräte wie<br />
Bohrer, Fräsen, Schweiß- und<br />
Lötgeräte, Dreh-, Schneide<br />
und Schleifmaschinen. WerkzeugbautechnikerInnen<br />
lesen<br />
technische Konstruktionspläne<br />
und Programmieranweisungen<br />
für die computergesteuerten<br />
Maschinen.<br />
3,5 Jahre: Grundmodul + ein<br />
Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + ein<br />
Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei<br />
Hauptmodule<br />
Die Ausbildung im Modullehrberuf<br />
Metalltechnik umfasst<br />
verpflichtend eine 2jährige Ausbildung<br />
im Grundmodul Metalltechnik<br />
und eine eineinhalbjährige<br />
Ausbildung in einem der<br />
folgenden Hauptmodule:<br />
Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik<br />
/ Metallbauund<br />
Blechtechnik /Stahlbautechnik<br />
/ Schmiedetechnik /<br />
Werkzeugbautechnik / Schweißtechnik<br />
/Zerspanungstechnik.<br />
110 111
112 113
Metalltechnik/Zerspanungstechnik<br />
3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />
Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst<br />
verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul Metalltechnik<br />
und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der<br />
folgenden Hauptmodule:<br />
Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik / Metallbau- und<br />
Blechtechnik /Stahlbautechnik / Schmiedetechnik / Werkzeugbautechnik<br />
/ Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />
Ferlach<br />
Mit einer Ausbildung im Hauptmodul<br />
Zerspanungstechnik:<br />
Zerspanen (trennend), auch<br />
Spanen (formgebend) genannt,<br />
bezeichnet alle mechanischen<br />
Bearbeitungsverfahren, bei<br />
denen das Material in<br />
die gewünschte Form<br />
gebracht wird, indem<br />
überflüssiges Material<br />
in Form von Spänen<br />
abgetragen wird.<br />
Innerhalb der Hauptgruppen<br />
der Fertigungsverfahren<br />
(Urformen,<br />
Umformen,<br />
Trennen, Fügen, Beschichten,<br />
Stoffeigenschaften<br />
ändern) gehört das Zerspanen<br />
zu den trennenden Bearbeitungsverfahren.<br />
MetalltechnikerInnen in der<br />
Zerspanungstechnik sind mit<br />
der Planung, Herstellung und<br />
Bearbeitung von Werkstücken<br />
mittels spanender Werkstoffbearbeitung<br />
befasst (z. B. Bohren,<br />
Fräsen, Drehen, Feilen,<br />
Schleifen). Zu ihren Produkten<br />
zählen Bau- und Maschinenteile<br />
wie z. B. Achsen, Wellen,<br />
Lager, Bolzen, Keile, Zahnräder<br />
oder Scheiben. Sie planen die<br />
Arbeitsschritte, wählen die erforderlichen<br />
Materialien und<br />
Normenteile aus und stellen<br />
nach technischen Plänen und<br />
Vorgaben die Werkstücke her.<br />
Dabei kommen konventionelle<br />
Werkzeugmaschinen (z. B.<br />
Dreh-, Bohr-, Schleifmaschinen)<br />
vor allem aber computergesteuerte<br />
(CNC-)Anlagen zum<br />
Einsatz. Sie programmieren<br />
und ändern Fertigungsprogramme<br />
für CNC-Werkzeugmaschinen<br />
und übernehmen<br />
CAD-Konstruktionen in die<br />
Fertigungsprogramme ( CAM).<br />
Sie prüfen die fertigen Werkstücke<br />
auf Fehler und Mängel<br />
und nehmen erforderlichenfalls<br />
Korrekturen und Anpassungen<br />
an den Fertigungsprogrammen<br />
vor.<br />
Die ZerspanungstechnikerInnen<br />
führen am Werkstück auch<br />
handwerkliche Feinarbeiten<br />
wie Feilen, Sägen, Polieren<br />
oder Gewindeschneiden aus.<br />
Metall- und Kunststoffbauteile<br />
werden heute mit modernsten<br />
Werkzeugmaschinen und Fertigungsanlagen<br />
produziert,<br />
mittels spanabhebender<br />
Techniken. Zerspanungstechniker<br />
und Zerspanungstechnikerin<br />
sind für den Herstellungsprozess<br />
verantwortlich,<br />
von der Planung über die<br />
Durchführung bis hin zur<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Beschäftigt sind Zerspanungsmechaniker<br />
in der Metall<br />
verarbeitenden Industrie,<br />
z.B. Maschinenbau, Fahrzeugbau,<br />
Stahl- und Leichtmetallbau.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 594, 2. Lj. € 796,-<br />
3. Lj. € 1.072,- 4. Lj. € 1.440,-<br />
gültig seit 01.01.<strong>2018</strong><br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 700,- 2. Lj. € 900,-<br />
3. Lj. € 1.150,- 4. Lj. € 1.550,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
114 115
Mattig Präzision GmbH<br />
Fürnbuch 5<br />
5162 Obertrum am See<br />
Tel.0043 (0)6219 7194 30<br />
office@mattig.co.at<br />
Die Lehre<br />
Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben. Je besser<br />
die Ausbildung, desto geringer ist das Risiko, dass man arbeitslos wird. Die<br />
höchste Arbeitslosigkeit gibt es in der Gruppe jener Menschen, die keine abgeschlossene<br />
Berufs- und/oder Schulausbildung haben.<br />
Spezialisiert auf Feinmechanik und Präzisionsdrehteile, ist die Mattig Präzision GmbH ein renommierter<br />
Produzent von kleinen und mittleren Serien für den Automotivbereich sowie für die Medizintechnik,<br />
Motorsport, Sportgeräte, Uhrenindustrie, dem allgemeinen Maschinenbau u.a.<br />
Die Bandbreite der Produktion schließt auch eine Baugruppenmontage und eine Unterstützung bei<br />
der Entwicklung von Prototypen mit ein. Unser Unternehmen steht für höchste Präzision und Zuverlässigkeit.<br />
Durch Engagement und Flexibilität erzielen wir marktgerechte Preise, beste Qualität und<br />
eine große Vielfalt an Produkten.<br />
Wir suchen Lehrlinge im Bereich:<br />
Metalltechnik<br />
Zerspanungstechniker/in<br />
Wir bieten:<br />
- einen attraktiven und sicheren Arbeitsplatz<br />
- ein abwechslungsreiches und verantwortungsvolles Aufgabengebiet<br />
- viel Raum für Eigenverantwortung<br />
- ein angenehmes und kollegiales Arbeitsumfeld<br />
- leistungsgerechte Entlohnung und diverse Sozialleistung<br />
Wir freuen uns auf deine Bewerbung!<br />
Eine Lehre zu machen zahlt<br />
sich aus – das beweisen<br />
viele erfolgreiche Menschen,<br />
die auch mal „klein“<br />
angefangen haben. Neben<br />
theoretischem Wissen,<br />
kannst du mit viel praktischer<br />
Erfahrung punkten<br />
und die Karriereleiter erklimmen.<br />
Eine Lehrausbildung ist eine absolut gleichwertige Ausbildung wie Matura oder HTL-Abschluss<br />
und niemand hat mehr oder weniger, wenn er eine Lehre macht – auch wenn viele Leute unserer<br />
Gesellschaft dies leider vermuten. Ein großer Vorteil, den die Lehre gleich einmal mit<br />
sich bringt: Direkt nach der Schulausbildung verdient man Geld. Wer beispielsweise eine AHS<br />
besucht, muss wohl oder übel mit dem Taschengeld der Eltern auskommen – bei einer Lehre ist<br />
das nicht so. Was uns gleich zu Vorteil Nummer zwei bringt: Mit einer Lehrausbildung ist man<br />
deutlich schneller unabhängig von den Eltern und verdient sein eigenes Geld.<br />
Auch wenn die häufige Annahme „Lehre heißt nie mehr Schule“ falsch ist, so hat man doch deutlich<br />
weniger Zeit in einem Schulgebäude abzusitzen und kann stattdessen in einem Betrieb arbeiten. Wer<br />
übrigens während der Lehre auf die Idee kommt, doch gerne die Matura zu besitzen, der kann dank<br />
der Ausbildung „Lehre mit Matura“ auch seine Matura machen und gleichzeitig die Lehre fortführen.<br />
Und man kann später mit der Matura immer noch studieren. Hinzu kommt noch, dass jemand, der<br />
beispielsweise unbedingt Mechatroiker werden möchte, durch die Lehre genau diesen Traumberuf<br />
erlernen kann und nicht die anderen, möglicherweise unwichtigeren Gegenstände in der Schule „absitzen“<br />
muss.<br />
116 117
KunststoffformgeberIn<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
KunststoffformgeberInnen<br />
stellen Kunststoffartikel und<br />
Kunststoffhalbfabrikate her. Zu<br />
ihren Erzeugnissen zählen z. B.<br />
Haushalts- und Küchengeräte,<br />
Dosen, Deckel, Gehäuse sowie<br />
Rohre, Folien und Kunststoffteile<br />
für diverse Bauzwecke.<br />
Sie bedienen verschiedene<br />
meist computergesteuerte Bearbeitungsmaschinen<br />
und wenden Verfahren<br />
wie z. B. Sägen, Bohren,<br />
Schneiden, Kleben, Löten<br />
oder Härten an. KunststoffformgeberInnen<br />
arbeiten in Betrieben<br />
der Kunststoffverarbeitung<br />
in Werkstätten und<br />
Werkhallen mit BerufskollegInnen<br />
und verschiedenen<br />
Fach- und Hilfskräften zusammen.<br />
Bei der Herstellung von Kunststoffartikeln<br />
werden zunächst<br />
Formmassen aus Kunststoff<br />
(Granulat, Pulver, Paste) aufbereitet.<br />
Die KunststoffformgeberInnen<br />
vermischen dazu die<br />
Grundmasse mit Weichmacher,<br />
Stabilisatoren, Farb- und Füllstoffen<br />
in Knet- und Walzmaschinen.<br />
Anschließend erhitzen<br />
sie die Kunststoffmasse und<br />
stellen daraus in Spritzgussverarbeitung<br />
verschiedene<br />
Formteile für Haushalts-, Bedarfs-<br />
oder Spielzeugartikel<br />
(z. B. Dosen, Deckel, Griffe,<br />
Gehäuse) her. Weiters bedienen<br />
sie Maschinen mit denen<br />
Massenerzeugnisse wie Rohre,<br />
Platten, Schläuche oder Kabel<br />
herstellt werden, indem durch<br />
Düsenvorrichtungen die Kunststoffmasse<br />
in Formen hinein<br />
ausgepresst (‚extrudiert‘) wird.<br />
KunststoffformgeberInnen<br />
steuern und überwachen Produktionsprozesse,<br />
stellen die<br />
Maschinen ein und rüsten sie<br />
um. Sie sind für die laufende<br />
Qualitätskontrolle zuständig<br />
und führen an den Endprodukten<br />
mit Mess- und Prüfgeräten<br />
verschiedene Tests (z. B. um<br />
Festigkeit, Druck, Biegsamkeit,<br />
Hitzebeständigkeit usw. zu testen)<br />
durch.<br />
Bei der handwerklichen Bearbeitung<br />
von Kunststoff wenden<br />
die KunststoffformgeberInnen<br />
mit verschiedenen Werkzeugen<br />
und Geräten mechanische<br />
Verfahren wie Stanzen, Sägen,<br />
Bohren, Feilen, Drehen, Fräsen,<br />
Schleifen oder Polieren an. Die<br />
fertigen Werkstücke werden<br />
gereinigt und poliert, gegebenenfalls<br />
lackiert, bedruckt,<br />
imprägniert oder geprägt und<br />
sachgerecht verpackt und gelagert.<br />
KunststoffformgeberInnen<br />
arbeiten in Werkstätten von<br />
Gewerbebetrieben sowie in<br />
Werkshallen und Labors von<br />
Industriebetrieben. Sie arbeiten<br />
im Team mit BerufskollegInnen<br />
und verschiedenen<br />
Fach- und Hilfskräften<br />
aus den Bereichen Kunststoff,<br />
Chemie, Metallbearbeitung<br />
und Maschinen- und Fahrzeugfertigung<br />
zusammen<br />
(siehe z. B. die Berufe KunststofftechnikerIn,<br />
ChemikerIn,<br />
VerfahrenstechnikerIn).<br />
Lehrlingsentschädigung KV<br />
Holz und Kunststoff verarbeitendes<br />
Gewerbe, Lohnschema<br />
für das Kunststoff verarbeitende<br />
Gewerbe:<br />
1. Lj. € 650, 2. Lj. € 880,-<br />
3. Lj. € 1.050,- 4. Lj. € 1.140,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
Chemische, Kunststoff verarbeitende<br />
und pharmazeutische Industrie:<br />
1. Lj. € 927,- 2. Lj. €1.159,-<br />
3. Lj. € 1.390,- 4. Lj. € 1.622,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
118 119
Meine Karriere vom Lehrling<br />
zum Werkstättenleiter<br />
ein Interview mit Rudolf Bricko<br />
Redaktion: Viele junge Menschen<br />
träumen vom Job als KFZ Techniker,<br />
du hast eine Lehre absolviert,<br />
bist in jungen Jahren bereits KFZ<br />
Meister geworden und bald darauf<br />
Werkstättenleiter. Was ist es, was<br />
junge Menschen von diesem Beruf<br />
träumen lässt und war es auch dein<br />
Traum?<br />
Rudolf Bricko: Die Faszination Autos,<br />
Die Technik, die dahinter steckt und<br />
die Mobilität, lässt wahrscheinlich<br />
junge Menschen von diesem Beruf<br />
träumen. Mein Traum war es<br />
eigentlich nicht, ich war als junger<br />
Mensch orientierungslos, wie es<br />
auch heute vielen Jugendlichen ergeht.<br />
Meine Mutter wollte, dass ich<br />
eine Handelsschule besuche, mein<br />
Vater hatte mir bereits eine Lehrstelle<br />
als Landmaschinentechniker<br />
und Schlosser besorgt. Doch über<br />
einen Freund meines Bruders, der<br />
bereits KFZ Techniker lernte und<br />
der mir über diesen Beruf einiges<br />
erzählte, erwachte mein Interesse.<br />
Vom Interesse zur Faszination war<br />
es dann nicht mehr weit. Ich erkundigte<br />
mich selbst über verschiedene<br />
Lehrbetriebe, aber leider hatte<br />
mein gewünschter Lehrbetrieb alle<br />
Stellen bereits besetzt, trotzdem<br />
bewarb ich mich noch und hatte<br />
Glück und wurde noch aufgenommen.<br />
Redaktion: Du hast wohl einiges zu<br />
erzählen und einige Tipps für unsere<br />
Jugend.<br />
Rudolf Bricko: Mein Tipp an die Jugend<br />
ist, trotzdem bewerben auch<br />
wenn bereits alle Stellen besetzt<br />
sind, denn vielleicht fällt jemand<br />
aus oder so wie in meinem Fall,<br />
habe ich der KFZ-Personalleitung<br />
so gefallen, dass sie mich noch aufgenommen<br />
haben. Das Interesse<br />
an meiner Person war anscheinend<br />
so groß, dass ich zum 11. Lehrling<br />
wurde, denn 10 hatte man ja bereits<br />
aufgenommen. Damals war<br />
es auch so, dass von den 11. Lehrlingen<br />
tatsächlich nur 3 ausgelernt<br />
haben und darunter war auch ich.<br />
Redaktion: Wie haben deine Eltern<br />
auf deinen Berufswunsch reagiert?<br />
Rudolf Bricko: Meine Eltern waren<br />
mit der Wahl meines Berufes einverstanden<br />
und ich hatte die Unterstützung.<br />
Da die Lehrstelle über<br />
50km entfernt war, hatte mein Vater<br />
bedenken, dass ich auf dumme<br />
Gedanken kommen würde und so<br />
musste ich im Lehrlingsheim leben,<br />
was natürlich nicht besonders für<br />
meine Lehrlingsentschädigung von<br />
Vorteil war, denn ich musste das<br />
selbst bezahlen. Autos haben mich<br />
so fasziniert, dass ich trotzdem<br />
diese Lehre machte, auch wenn<br />
das Geld kaum über einen Monat<br />
reichte.<br />
Mein Lehrherr war zwar sehr<br />
streng und penibel, aber die Ausbildung<br />
war sehr gut. Man musste<br />
den notwendigen Ehrgeiz haben,<br />
dann wurde man auch gefördert.<br />
So manche Eselei wurde mir auch<br />
verziehen, denn mein Zeugnis war<br />
sehr gut, bis auf wenige Ausnahmen.<br />
Im zweiten Lehrjahr war ich<br />
viel mit Freunden unterwegs und<br />
habe auch so manches Mal die Berufsschule<br />
geschwänzt. Das Semesterzeugnis<br />
war eine Katastrophe, 2<br />
Fünfer und eine Mahnung. In der<br />
Firma war die Hölle los. Ich legte<br />
mich ins Zeug und zum Jahresende<br />
schloss ich mit Vorzug ab, ich hatte<br />
das beste Zeugnis in der Firma.<br />
An der Ausbildung gefiel mir besonders,<br />
dass ich auch als KFZ-Elektriker<br />
und KFZ-Spengler ausgebildet<br />
wurde, was mir in meiner späteren<br />
Berufslaufbahn sehr zugute kam.<br />
Im Nachhinein betrachtet hatte ich<br />
eine Ausbildung, die nicht besser<br />
hätte sein können. Ich habe mich<br />
später, als ich Lehrlinge ausgebildet<br />
habe, nach dieser Ausbildung<br />
gerichtet.<br />
Redaktion: Was war dein schlimmstes<br />
Erlebnis?<br />
Rudolf Bricko: Bei der Reparatur eines<br />
Autos, rutschte mir der Schraubenzieher<br />
ab und ich ruinierte den<br />
Kühler. Ich hatte richtig Angst und<br />
zitterte, doch mein Lehrmeister beruhigte<br />
mich und wir reparierten<br />
den Schaden wieder, ohne dass es<br />
weitere Konsequenzen gehabt hätte.<br />
Redaktion: Wie ging deine Ausbildung<br />
voran, wann kamst du auf die<br />
Idee, den Meister zu machen?<br />
Rudolf Bricko: Ich kam sehr bald auf<br />
die Idee Meister zu werden, denn<br />
ich wollte vorwärts kommen, mehr<br />
verdienen und Karriere machen.<br />
Ich wollte in der Abendschule die<br />
Meisterprüfung machen und suchte<br />
daher einen Job in Wien. Damals<br />
war BMW mein Favorit, habe mich<br />
dort auch beworben und erhielt<br />
die Antwort, dass bei BMW Schicht<br />
gearbeitet werde (was es heute<br />
auch nicht mehr gibt). Eine Schichtarbeit<br />
ließ sich aber mit meinen<br />
Wünschen die Schule zu besuchen<br />
nicht vereinbaren. Durch meinen<br />
Wunsch auch die Meisterschule<br />
zu besuchen, wurde mir aber eine<br />
Stelle in einer anderen Tochterfirma<br />
angeboten.<br />
Redaktion: Wie schnell hattest du<br />
einen Job als Werkstättenleiter und<br />
welche Aufgaben hattest du zu erledigen.<br />
Rudolf Bricko: Unmittelbar nach<br />
meiner Meisterprüfung, gerade<br />
mal 24 Jahre alt, bewarb ich mich<br />
als Niederlassungsleiter in einem<br />
Klagenfurter Betrieb. Natürlich<br />
war ich der Geschäftsleitung für einen<br />
Job als Niederlassungsleiter zu<br />
jung. Doch aufgrund meiner guten<br />
Leistungen in Wien bot man mir die<br />
Position als Werkstättenmeister an.<br />
In späterer Folge wurde ich Werkstätten-<br />
und Betriebsleiter.<br />
Ich war zuständig für die Lehrlingsausbildung,<br />
die gesamte Mitarbeiterführung,<br />
für Mechaniker,<br />
Spengler und Lackierer, die Arbeitsüberwachung<br />
in der Werkstätte,<br />
die Umsatzverantwortlichkeit, sowie<br />
auch die Garantieabwicklung<br />
und Reparaturan-<br />
nahme. In<br />
meiner<br />
gesamten<br />
Laufbahn<br />
habe ich ca.<br />
60 Lehrlinge<br />
ausgebildet.<br />
Redaktion:<br />
Du warst<br />
auch bei<br />
Testfahrten dabei, was genau wird<br />
da gemacht, getestet?<br />
Rudolf Bricko: Ich war bei Testfahrten<br />
in Portugal, Italien und<br />
Schweden, aber auch in Österreich.<br />
Es wurden Fahrzeugvergleiche gemacht<br />
und getestet wurde, Straßenlage,<br />
Motorleistung, Geräusche,<br />
Lenkverhalten usw. Anhand von<br />
den Auswertungen werden Fahrzeuge<br />
in der Serie verbessert.<br />
Redaktion: Soviel ich weiß, warst du<br />
auch einmal für Ferrari zuständig,<br />
kannst du uns<br />
ein wenig Einblick<br />
in die Welt<br />
der Ferrari geben?<br />
Wie fährt<br />
sich so ein Ferrari?<br />
Was ist so<br />
faszinierend an<br />
diesem Auto?<br />
Rudolf Bricko:<br />
Ferrari macht eigentlich der Motor<br />
aus. Da wir in der Werkstätte auch<br />
Ferrari reparierten, durfte nur ich<br />
als Werkstättenleiter Probefahrten<br />
durchführen. Die Beschleunigung<br />
in jedem Gang gibt dir das Gefühl<br />
wie bei einem Flugzeugstart. Die<br />
höchste Geschwindigkeit, die ich jemals<br />
mit einem Ferrari Testa Rossa<br />
gefahren bin und die ich mir noch<br />
zugetraut habe, waren 270 km. Bei<br />
Schulungen direkt bei Ferrari hatten<br />
wir die Möglichkeit mit Personen<br />
aus dem Formel 1 Rennteam über<br />
verschiedene technische Details zu<br />
diskutieren. Im Werk von Ferrari<br />
waren ca. 36 Personen nur für die<br />
Formel 1 Technik zuständig.<br />
.<br />
Redaktion: Wenn du noch einmal<br />
von vorne beginnen müsstest, würdest<br />
du denselben Weg noch einmal<br />
gehen oder würdest du heute<br />
vieles anders machen? Was rätst du<br />
jungen Menschen?<br />
Rudolf Bricko: Natürlich würde ich<br />
diesen Weg noch einmal gehen,<br />
denn die Karrierechancen sind<br />
gut. Ich würde den interessierten<br />
Jugendlichen raten, die sich für<br />
KFZ-Technik interessieren, einmal<br />
eine Schnupperlehre zu absolvieren<br />
um sich selbst einen Eindruck zu<br />
verschaffen.<br />
Aber das trifft auch für alle anderen<br />
Berufe zu. Mit ein wenig Ehrgeiz<br />
stehen alle Türen für eine erfolgreiche<br />
Berufslauf<br />
Redaktion: Vielen Dank für das Interview.<br />
120 121
PapiertechnikerIn<br />
Kunststoffformgebung<br />
Lehrzeit 3,5 - Jahre<br />
PapiertechnikerInnen stellen<br />
aus Holz, Lösungsmittel, Farben,<br />
Leimen und weiteren<br />
Chemikalien Papier, Karton<br />
und Pappe her. Außerdem verarbeiten<br />
sie Papier und Pappe<br />
im Veredelungsprozess zu<br />
gebrauchsfertigen Produkten.<br />
PapiertechnikerInnen stellen<br />
computergesteuerte Maschinen<br />
ein, prüfen und kontrollieren<br />
die Fertigungsqualität und<br />
justieren (= genau einstellen)<br />
die Funktionen der Produktionsanlagen.<br />
Sie arbeiten dabei<br />
an Bleich-, Sortier-, Schneidmaschinen,<br />
Papierstraßen und<br />
Verpackungsanlagen. In der<br />
industriellen Fertigung sind sie<br />
meistens auf einen bestimmten<br />
Arbeitsbereich spezialisiert.<br />
PapiertechnikerInnen arbeiten<br />
im Team mit BerufskollegInnen<br />
und verschiedenen Fach- und<br />
Hilfskräften der Produktion.<br />
Papier wurde früher aus Lumpen<br />
und Textilien hergestellt.<br />
Mit der Erfindung des Buchdrucks<br />
und den beweglichen<br />
Lettern durch Gutenberg im<br />
15. Jahrhundert stieg die Papiernachfrage<br />
stetig an. Seit<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
wird Papier aus Zellstoff hergestellt.<br />
Das Grundprinzip<br />
der Papierherstellung hat sich<br />
seither nicht verändert: Holzfasern<br />
werden unter Zugabe<br />
von Wasser und Lösungsmittel<br />
aufgeschlossen. Aus der hoch<br />
verdünnten Faserstoffsuspension<br />
werden die Fasern mittels<br />
eines Siebes wieder vom Wasser<br />
getrennt, sodass sich ein<br />
Faservlies bildet. Eine feuchte<br />
Papierbahn ist entstanden. Die<br />
verbleibende Feuchtigkeit wird<br />
anschließend durch Pressen<br />
und Trocknen entzogen.<br />
PapiertechnikerInnen sind vor<br />
allem in der industriellen Fertigung<br />
tätig und dabei meist<br />
auf einen der folgenden Bereiche<br />
spezialisiert: Halbstofferzeugung,<br />
Stoffaufbereitung,<br />
Papiermaschine, Papierveredelung,<br />
Ausrüstung oder Papierlabor.<br />
Sie stellen Rezepturen her,<br />
wählen die benötigten Rohund<br />
Hilfsstoffe, chemischen Zusätze<br />
und sonstige Materialien<br />
(wie z. B. Farb- und Füllstoffe)<br />
aus und steuern und überwachen<br />
die Produktionsanlagen.<br />
PapiertechnikerInnen fahren<br />
die Maschinen und Anlagen<br />
zur Stoffaufbereitung (z. B. Zerfaserungsmaschinen),<br />
zur Papierherstellung<br />
(Papiermaschinen)<br />
und zur Papierveredelung<br />
(z. B. Streichmaschinen, Vorroller,<br />
Rollenschneidmaschinen)<br />
an, bedienen und überwachen<br />
die rechnergestützten Anlagen<br />
und den Herstellungsprozess<br />
und führen Umstellungen aus.<br />
Sie prüfen die Fertigungsqualität,<br />
kontrollieren Anzeigen<br />
zu Temperatur- und Druckverhältnissen,<br />
überprüfen den<br />
Feuchtigkeitsgehalt von Roh-,<br />
Halbmassen und der fertigen<br />
Papier-, Karton- und Pappebahn<br />
mittels chemischen und<br />
physikalischen Untersuchungsmethoden.<br />
Außerdem reinigen,<br />
warten und pflegen PapiertechnikerInnen<br />
die Maschinen<br />
und Anlagen.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
KV<br />
Papier- und Pappenindustrie,<br />
Lohnordnung der PAPIERIN-<br />
DUSTRIE : 1. Lj. € 695,<br />
2. Lj. € 808,- 3. Lj. € 1.234,- 4. Lj.<br />
€ 1.907,-<br />
gültig seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
-Lohnordnung der PAPPENIN-<br />
DUSTRIE<br />
1. Lj. € 634,- 2. Lj. € 746,-<br />
3. Lj. € 1.194,- 4. Lj. € 1.586,- gültig<br />
seit 01.05.<strong>2018</strong><br />
Viele Betriebe zahlen über KV<br />
Die Dr. Feurstein GmbH bildet<br />
Lehrlinge aus in den Bereichen:<br />
PapiertechnikerIn<br />
MetalltechnikerIn-Maschinenbautechnik<br />
122 123
TiefbauerIn<br />
Lehrzeit 3 Jahre<br />
Der Tiefbau umfasst verschiedenste<br />
Bauvorhaben wie z. B.<br />
den Straßenbau, Brückenbau,<br />
Kanalbau oder den Bau von<br />
Eisenbahnstrecken. TiefbauerInnen<br />
vermessen das Gelände<br />
und die Bauteile, richten die<br />
Baustellen ein, heben Gruben<br />
aus und richten Verbauten und<br />
Stützungen her. Sie stellen Fundamente,<br />
Wände und Mauerwerkteile<br />
her, führen<br />
sämtliche Betonierarbeiten<br />
aus (z. B.<br />
die Herstellung von<br />
Schalungen, Beton<br />
und Stahlbetonbauteilen)<br />
und verlegen<br />
Kabel- und Rohrleitungen<br />
in der Erde.<br />
Dabei verwenden sie<br />
u. a. Schaufeln, Hacken,<br />
Presslufthämmer<br />
und Bohrmaschinen.<br />
TiefbauerInnen arbeiten auf<br />
Baustellen mit BerufskollegInnen<br />
und mit verschiedenen<br />
Fach- und Hilfskräften des Bauwesens<br />
zusammen.<br />
Der Tiefbau umfasst den Straßen-,<br />
Brücken- und Tunnelbau,<br />
den Gleisbau, den Kanalbau<br />
und ähnliches. TiefbauerInnen<br />
richten die Baustellen ein und<br />
sichern sie entsprechend der<br />
Sicherheits- und Verkehrsvorschriften<br />
ab (z. B. Aufstellen<br />
von Signal- und Funkanlagen).<br />
Sie vermessen das Gelände,<br />
heben Baugruben und Künetten<br />
aus und stellen Stützungen,<br />
Verbauten und Gerüste auf. Sie<br />
stellen Fundamente, Wände<br />
und Mauerwerk her (z. B. aus<br />
Ziegel, Naturstein, Holz, Beton)<br />
und verputzen sie. Außerdem<br />
führen sie sämtliche Betonierarbeiten<br />
aus, z. B. Herstellen<br />
von Schalungen, Verlegen von<br />
Baustahl in den Schalungen,<br />
Einfüllen und Verdichten des<br />
Betons.<br />
Im Straßen- und Tunnelbau<br />
stellen die TiefbauerInnen<br />
Straßenunterbauten, den<br />
Straßenoberbau und Straßendecken<br />
aus Beton, Asphalt<br />
oder Mischgut her. Sie bringen<br />
Schüttungen ein und stellen<br />
Böschungen und Böschungssicherungen<br />
her und errichten<br />
Straßeneinbauten (z. B. Parkund<br />
Rastplätze, Fluchtwege in<br />
Tunnels). Weitere Aufgaben<br />
betreffen die Herstellung von<br />
Rohrkanälen und das Verlegen<br />
von Kabel- und Rohrleitungen.<br />
Im Bereich Kanalbau führen<br />
sie Maßnahmen zur Oberflächenentwässerung,<br />
Drainagierung<br />
und Abwasserbehandlung<br />
durch. Eine wichtige Aufgabe<br />
bei allen Arbeiten ist die Beachtung<br />
von Vorschriften und<br />
Auflagen bezüglich Arbeitsschutz,<br />
Unfallverhütung und<br />
Umweltschutz.<br />
TiefbauerInnen bedienen, reinigen<br />
und warten Werkzeuge,<br />
Geräte und Baumaschinen<br />
(z.B. Schaufeln, Hacken, Sägen,<br />
Schweißgeräte, Presslufthämmer,<br />
Bohrmaschinen,<br />
Betonmischmaschinen). Sie<br />
setzen unterschiedliche Bauund<br />
Hilfsstoffe ein (z. B. Beton,<br />
Holz, Stahl, Ziegel, Sand,<br />
Schotter) und verfügen über<br />
Kenntnisse der Eigenschaften,<br />
Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
und Verarbeitungsrichtlinien<br />
dieser<br />
Baustoffe.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
KV<br />
Baugewerbe und Bauindustrie:<br />
1. Lj. € 939, 2. Lj. € 1.407,-<br />
3. Lj. € 1.876,- 4. Lj. € 2.112,-<br />
gültig seit 01.05.2017<br />
Sonderregelung für Lehrlinge,<br />
die nach Vollendung des<br />
18. Lebensjahres in die Lehre<br />
eintreten<br />
1. Lj., 2. Lj., 3.lj., € 1.849,- 4. Lj. €<br />
2.112,-<br />
gültig seit 01.05.2017<br />
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Metalltechnik/Stahlbautechnik<br />
Modullehrberuf<br />
3,5 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + ein Hauptmodul + ein Spezialmodul<br />
4 Jahre: Grundmodul + zwei Hauptmodule<br />
Die Ausbildung im Modullehrberuf Metalltechnik umfasst verpflichtend eine 2jährige Ausbildung im Grundmodul<br />
Metalltechnik und eine eineinhalbjährige Ausbildung in einem der folgenden Hauptmodule:<br />
Maschinenbautechnik / Fahrzeugbautechnik / Metallbau- und Blechtechnik Stahlbautechnik /<br />
Schmiedetechnik / Werkzeugbautechnik / Schweißtechnik /Zerspanungstechnik.<br />
Metall (Eisen, Aluminium, Kupfer<br />
usw.) gehört zu den wichtigsten<br />
Werkstoffen in den<br />
meisten Bereichen der Technik.<br />
Haupt-Anwendungsgebiete<br />
sind Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Fahrzeugbau, Schiffsbau,<br />
Brückenbau, Werkzeugbau usw.<br />
Metalle werden auf unterschiedlichste<br />
Weise bearbeitet und zu<br />
Werkstücken geformt. Die Bearbeitungstechniken<br />
werden<br />
eingeteilt in spanabhebende<br />
Verfahren (Bohren, Drehen,<br />
Fräsen, Schleifen, Sägen, Gewindeschneiden,<br />
Gravieren,<br />
Stanzen usw.), nicht spanabhebende<br />
Verfahren (Schmieden,<br />
Biegen, Walzen, Ziehen,<br />
Prägen, Punzieren, Treiben,<br />
Gießen usw.) und verbindende<br />
Verfahren (Schweißen,<br />
Löten, Kleben u.a.). Dementsprechend<br />
vielfältig sind auch<br />
die Berufsmöglichkeiten in der<br />
Metallbe- und -verarbeitung.<br />
Hauptmodul Stahlbautechnik:<br />
MetalltechnikerInnen für Stahlbautechnik<br />
fertigen Stahlteile für<br />
Gebäude- und Hallenkonstruktionen,<br />
Portale, Behälter usw. Sie<br />
bauen die Teile zusammen und<br />
montieren sie am Aufstellungsort<br />
zu Gesamtkonstruktionen.<br />
Zu Ihren Aufgaben gehören auch<br />
Maßnahmen zum Oberflächenschutz<br />
und Korrosionsschutz (vor<br />
allem durch Rostschutzanstriche<br />
und Lackierungen) sowie die<br />
Wartung und Reparatur bestehender<br />
Konstruktionen.<br />
MetalltechnikerInnen - Stahlbautechnik<br />
fertigen Stahlbaukonstruktionen<br />
an, montieren<br />
sie vor Ort und führen weiters<br />
Reparaturarbeiten daran aus.<br />
Sie stellen Rahmen- und Trägerteile<br />
für Hallen, Fahrzeuge,<br />
Kräne und Kabinen sowie für<br />
Hochöfen, Öltanks, Kessel oder<br />
Aufzüge und Lüftungsschächte<br />
her. Sie stellen die benötigten<br />
Materialien wie Stahlrohre,<br />
Stahlbleche, Drahtseile usw.<br />
zusammen und fertigen die<br />
Werkstücke nach technischen<br />
Plänen und Zeichnungen an. Zuerst<br />
schneiden sie die Stahlteile<br />
mit maschinellen oder computergesteuerten<br />
Sägen zurecht.<br />
Anschließend werden die Teile<br />
in Umformmaschinen gebogen<br />
und abgewinkelt. Sie bearbeiten<br />
die Werkstücke und wenden dabei<br />
metallbearbeitende Verfahren<br />
wie z. B. Schweißen, Schleifen,<br />
Fräsen, Bohren, Drehen,<br />
Nieten, Löten oder Heften an.<br />
Bei der Herstellung von Stahlbaukonstruktionen<br />
kommen<br />
zunehmend computergesteuerte<br />
CNC-Werkzeugmaschinen<br />
sowie moderne Schneide- und<br />
Schweißanlagen zum Einsatz.<br />
MetalltechnikerInnen - Stahlbautechnik<br />
steuern und bedienen<br />
diese Anlagen, sie<br />
programmieren über eine<br />
Eingabetastatur die technischen<br />
Daten ein und prüfen<br />
die Qualität der gefertigten<br />
Teile. Die Stahlbauteile werden<br />
anschließend endgefertigt<br />
(z. B. durch Fräsen, Polieren),<br />
zusammengestellt und<br />
zur Montage am Einsatzort (z.<br />
B. auf Baustellen oder zu den<br />
KundInnen vor Ort) transportiert.<br />
Lehrlingsentschädigung<br />
Metall/Elektro: Gewerbe :<br />
1. Lj. € 577, 2. Lj. € 773,-<br />
3. Lj. € 1.040,- 4. Lj. € 1.398,-<br />
gültig seit 01.01.2017<br />
MetallIndustrie:<br />
1. Lj. € 619,36 2. Lj. € 830,45<br />
3. Lj. € 1.121,23 4. Lj. € 1.520,14<br />
gültig seit 01.11.2017<br />
Elektro-Elektronikindustrie:<br />
1. Lj. € 602,- 2. Lj. € 799,-<br />
3. Lj. € 1.080,- 4. Lj. € 1.462,-<br />
gültig seit 01.05.2017<br />
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Warum sollten wir gerade dich einstellen!<br />
Diese Frage, mal freundlich mal aggressiv gestellt, ist eine indirekte Aufforderung seitens des<br />
Personalchefs, zu beweisen, dass man sich selbst gut kennt, für den Job geeignet ist und genau<br />
bei dieser und nicht bei einer anderen Firma arbeiten möchte als auch für die Firma einen Nutzen<br />
darstellt.<br />
Worauf kommt es an?<br />
• Du musst dich selbst, die Anforderungen der Lehre und die Firma kennen<br />
• Du musst gute Gründe erarbeiten, die du aber auch selbst glaubst<br />
• Du musst die Firma von deinen Argumenten überzeugen<br />
• Du musst locker, lächelnd und freundlich antworten<br />
• Du brauchst bei dieser Frage keine Schlagfertigkeit, denn sie wird fast<br />
immer gestellt und daher bereite dich im Vorfeld darauf vor.<br />
Gute Gründe dich einzustellen<br />
Um triftige Gründe präsentieren zu können, musst du dich mit der Firma, bei der du dich bewirbst, eingehend<br />
beschäftigen.<br />
Denn die Gewinnerlogik lautet:<br />
Ich will genau bei dieser Firma meine Lehre machen.<br />
Und nicht „Ich will nur irgendeinen Job“<br />
Diese Einstellung ist Falsch!<br />
An dieser Stelle des Vorstellungsgespräches musst du zum Teil all das wiederholen was du besonders gut<br />
kannst und welche Erfolge (Schule, Praktika, usw.) bereits hinter dir liegen.<br />
Aber fast noch wichtiger:<br />
• Nimm Bezug auf die (neue) Firma.<br />
• Warum passt du dort gut hinein?<br />
• Welchen Nutzen hat die Firma mit dir?<br />
• Warum unbedingt diese Firma und nicht eine andere?<br />
Schlechte Antworten<br />
Viele Bewerber antworten mit nichtssagenden Sätzen und unterscheiden sich dadurch nicht von den anderen<br />
Bewerbern. Außerdem zeugt dies obendrein von fehlender Vorbereitung.<br />
• Ich will den Job – jeder Bewerber möchte den Job, wichtig ist jedoch, von welchem Kandidaten<br />
die Firma den größeren Nutzen hat.<br />
• Ich werde mich anstrengen – dies wird sowieso von jedem Bewerber erwartet.<br />
• Weil ich intelligent bin – nur ja nicht – wird von den meisten Chefs als Respektlosigkeit gewertet.<br />
• Weil ich der Beste bin – gerade eine so plumpe Antwort zeugt vom Gegenteil.<br />
• Bedenke, dass du die anderen Bewerber nicht kennst.<br />
Fazit<br />
Es ist und bleibt eine rhetorische Frage, die dir ermöglicht deine Besonderheiten sowie deine Interessen an<br />
genau diesem Job und deine Kenntnisse von der Firma zu präsentieren.<br />
Der Personalchef ist auch nur ein Mensch. Gibt es mehrere gute und/oder gleichwertige Bewerber, macht<br />
manchmal einfach nur dein Lächeln den kleinen aber feinen Unterschied aus.<br />
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