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1812<br />

2012<br />

Vom Intelligenz- und Wochen-Blatt<br />

zu reiff medien


Impressum:<br />

Verleger: Peter <strong>Reiff</strong><br />

Redaktion: Jürgen Rohn<br />

Layout: Ann-Cathr<strong>in</strong> Krämer<br />

Bildbearbeitung: Michael Kiesele<br />

Herstellung: Roland Schwarz, Re<strong>in</strong>hold Kle<strong>in</strong>


Napoleon Bonapartes Große Armee befand sich gerade auf dem<br />

verlustreichen Rückzug durch die Weiten Russlands, als der aus<br />

Innsbruck nach Offenburg zugewanderte Drucker Andreas Patsch<br />

im Jahr 1812 die erste Offenburger Zeitung gründete. Na ja, der Begriff<br />

Zeitung ist für das »Offenburger Intelligenz- und Wochen-Blatt«<br />

nach heutigen Maßstäben hoch gegriffen. Kle<strong>in</strong>es Format, vier Seiten,<br />

e<strong>in</strong>mal pro Woche mit hoheitlichen Bekanntmachungen gefüllt.<br />

Aber aus dem Wochenblatt wurde bald tatsächlich e<strong>in</strong>e engagierte<br />

Zeitung, die turbulente Zeiten durchlebte und überstand.<br />

Heute, 200 Jahre später, präsentiert sich die »Mittelbadische Presse«<br />

als moderne regionale Tageszeitung mit dem medialen Komplettangebot<br />

des 21. Jahrhunderts. Welch e<strong>in</strong>e Geschichte, die Kriege,<br />

Infl ationen, Hungersnöte meistern musste, bis 2012 dieses seltene<br />

200-jährige Zeitungsjubiläum gefeiert werden kann. Gleichzeitig ist<br />

es das Jubiläum der Verlegerfamilie <strong>Reiff</strong>, die heute <strong>in</strong> siebter Generation<br />

das Unternehmen führt und <strong>in</strong>novativ <strong>in</strong> die Zukunft lenkt.<br />

Die folgenden Seiten bieten 200 Jahre »Offenburger Tageblatt«,<br />

200 Jahre reiff medien, 200 Jahre Weltgeschichte im Zeitraffer.<br />

1812<br />

Vom Intelligenz-<br />

und Wochen-Blatt<br />

zu reiff medien<br />

2012


Andreas Patsch<br />

1812<br />

1815<br />

1819<br />

Am Mittwoch, 30. September 1812, ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> Offenburg die erste<br />

Ausgabe des »Offenburger Intelligenz- und Wochen-Blatts«. Es ist<br />

der Vorläufer des heutigen »Offenburger Tageblatts«. Zu diesem<br />

Zeitpunkt gibt es erst wenige Zeitungen im deutschen Südwesten.<br />

Gründer des Blattes ist der aus Wilten bei Innsbruck 1799 nach<br />

Offenburg zugewanderte Andreas Patsch (1773 – 1833), der <strong>in</strong> der<br />

Wassergasse 332 (heute: Wasserstraße 1) e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Druckerei betreibt,<br />

<strong>in</strong> der ursprünglich vor allem Lotterielose gedruckt wurden.<br />

Die aus 200.000 Mann bestehende »Große Armee« des französischen<br />

Kaisers Napoleon I. erreicht Mitte September 1812 das brennende<br />

Moskau und wird schwer geschlagen.<br />

Nach dem Tod von Andreas Patschs erster Frau im Jahre 1814 heiratet<br />

er 1815 die aus Urloffen stammende Rosalia Otteni, die den<br />

neunjährigen Sohn Joseph Otteni mit <strong>in</strong> die Ehe br<strong>in</strong>gt. Noch im<br />

Jahr der Hochzeit gerät Patsch <strong>in</strong> fi nanzielle Schwierigkeiten, muss<br />

das Haus <strong>in</strong> der Wassergasse verkaufen und das »Intelligenz- und<br />

Wochen-Blatt« e<strong>in</strong>stellen.<br />

In Baden grassiert der Hunger, viele wandern nach Amerika aus.<br />

Am 16. Januar 1819 br<strong>in</strong>gt Andreas Patsch mit Erlaubnis des städtischen<br />

Rats se<strong>in</strong>e Zeitung wieder heraus. Der Titel lautet jetzt nur<br />

noch »Offenburger Wochenblatt«. Nach wie vor enthält die Zeitung<br />

aber noch ke<strong>in</strong>e echten Nachrichten, sondern vor allem amtliche<br />

Bekanntmachungen, Anzeigen und kle<strong>in</strong>e erbauliche Geschichten.


In diesem Jahr verlegt Patsch se<strong>in</strong>e Druckerei <strong>in</strong> die städtische<br />

Kornhalle an der Ecke Hauptstraße/Kornstraße. Auch der Inhalt des<br />

Blattes verändert sich. »Inländische Nachrichten« und unterhaltende<br />

Beiträge verdrängen die »Obrigkeitlichen Bekanntmachungen« auf<br />

Seite 2. Nach wie vor aber beschränkt sich das Wochenblatt auf vier<br />

Seiten.<br />

Das »Offenburger Wochenblatt« hat mittlerweile auch auswärtige<br />

Leser gewonnen. Ab 3. März 1832 ersche<strong>in</strong>t es zweimal pro Woche:<br />

dienstags und samstags. Der vierteljährliche Abopreis beträgt 42<br />

Kreuzer.<br />

Die Weltliteratur trauert um Johann Wolfgang von Goethe, der am<br />

22. März 1832 im Alter von 82 Jahren <strong>in</strong> Weimar stirbt.<br />

Am 31. Dezember des Jahres 1833 stirbt Andreas Patsch im Alter<br />

von 60 Jahren. Auf Anraten des Großherzoglichen Amts-Revisorats<br />

tritt im darauffolgenden Jahr der Stiefsohn Joseph Otteni die Nachfolge<br />

als Druckerei-Chef an, weil Josephs Halbschwester Karol<strong>in</strong>a<br />

noch m<strong>in</strong>derjährig ist. Der zu diesem Zeitpunkt 28 Jahre alte Joseph<br />

Otteni (1806 – 1866) ist mit der aus Griesheim stammenden Maria<br />

Weber verheiratet. Aus der Ehe werden 14 K<strong>in</strong>der hervorgehen,<br />

viele sterben früh.<br />

Im Oktober 1837 zieht Otteni mit der Druckerei aus den angemieteten<br />

Räumen <strong>in</strong> der Kornhalle <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neu erworbenes eigenes Haus<br />

<strong>in</strong> der Offenburger Kesselgasse unweit des »Salmen« und hat so jetzt<br />

die Möglichkeit, die Druckerei zu modernisieren.<br />

1822<br />

1832<br />

1833/34<br />

1837<br />

Joseph Otteni


1839<br />

1842<br />

1845<br />

1847<br />

Mit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 1839 übernimmt Otteni e<strong>in</strong> zweites Objekt,<br />

nämlich das »Anzeigenblatt für den Mittelrhe<strong>in</strong>kreis«. Gleichzeitig<br />

erweitert er das Verbreitungsgebiet des »Offenburger Wochenblattes«<br />

sukzessive. Bis 1842 gel<strong>in</strong>gt es, die gesamte Ortenau abzudecken.<br />

Das entspricht ziemlich genau dem Verbreitungsgebiet der<br />

heutigen »Mittelbadischen Presse«. Im Titel fällt deshalb Offenburg<br />

weg. Die Zeitung heißt jetzt nur noch »Wochenblatt«.<br />

Jetzt fl oriert die Zeitung. Vier Seiten reichen nicht mehr aus, um<br />

alle Nachrichten, Bekanntmachungen und Anzeigen unterzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Otteni weitet das Blatt auf acht Seiten aus.<br />

E<strong>in</strong> großer Teil der Hamburger Innenstadt wird am 8. Mai 1842<br />

durch e<strong>in</strong> Großfeuer zerstört. Die schreckliche Bilanz: 50 Tote,<br />

20.000 Obdachlose.<br />

In diesem Jahr ersche<strong>in</strong>t zum ersten Mal e<strong>in</strong>e schwarz umrandete<br />

Todesanzeige. Bereits seit 1844 kommen L<strong>in</strong>ien und E<strong>in</strong>fassungen<br />

zum E<strong>in</strong>satz, im Anzeigenteil gibt es erste Bildmotive: gezeichnete,<br />

nicht aktuelle Illustrationen.<br />

Als sich am 12. September 1847 <strong>in</strong> Offenburg die »Entschiedenen<br />

Verfassungsfreunde« versammeln und ihre berühmten 13 Forderungen<br />

aufstellen, ersche<strong>in</strong>t im Wochenblatt darüber noch ke<strong>in</strong>e<br />

Zeile. Aber ab März 1848 spiegeln sich die Ereignisse der Badischen<br />

Revolution im Wochenblatt wider. E<strong>in</strong> Meilenste<strong>in</strong>: Das Blatt wird<br />

politisch. Außerdem ersche<strong>in</strong>t die Zeitung, die zwischenzeitlich zur<br />

e<strong>in</strong>maligen Ersche<strong>in</strong>ungsweise pro Woche zurückgekehrt war, jetzt<br />

wieder zweimal: dienstags und freitags.


Am 3. März 1848 druckt das »Wochenblatt« e<strong>in</strong>e Petition der 32<br />

Offenburger Wahlmänner nach »Gewährung der Forderungen des<br />

Volkes« ab. Im Laufe des Jahres gerät die Zeitung zunehmend<br />

zwischen die Fronten von radikalen Demokraten und gemäßigten<br />

Liberalen. Beiden Seiten räumt Otteni Raum <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Zeitung e<strong>in</strong>.<br />

Nachdem die preußischen Truppen die Badische Revolution blutig<br />

niedergeschlagen haben, muss sich Joseph Otteni gegen den Vorwurf<br />

zur Wehr setzen, zu den Revolutionären gehört zu haben. Das<br />

Oberamt aber stützt den als liberal geltenden Zeitungsverleger.<br />

Da das »Wochenblatt« <strong>in</strong> mittlerweile acht mittelbadischen Amtsbezirken<br />

verbreitet ist, zieht Joseph Otteni am 1. Januar 1851 die<br />

logische Konsequenz: Er ändert den Titel der Zeitung, die jetzt »Der<br />

Ortenauer Bote« heißt.<br />

»Der Ortenauer Bote« bekommt Konkurrenz. Zunehmend entstehen<br />

neue lokale Zeitungen. 1863 gründet August Morstadt den »Kehler<br />

Grenzboten«, 1865 br<strong>in</strong>gt der Wolfacher Buchdrucker Adolf Neef den<br />

»K<strong>in</strong>zigthäler« auf den Markt. Und 1867 kommen noch zwei lokale<br />

Blätter dazu: <strong>in</strong> Oberkirch der »Renchthäler« von August Schwarz<br />

und <strong>in</strong> Achern der »Acher-Bote« von August Rösch.<br />

Mit dem Sieg der Unionstruppen bei Gettysburg am 3. Juli 1863<br />

neigt sich der amerikanische Bürgerkrieg zugunsten des Nordens<br />

se<strong>in</strong>er Entscheidung zu.<br />

1848<br />

1849<br />

1851<br />

1863


Alexander <strong>Reiff</strong><br />

1865/66<br />

1867<br />

1868<br />

Die steile Aufwärtsentwicklung Joseph Ottenis als Zeitungsverleger<br />

gipfelt am 7. Juni 1865 damit, dass das Blatt nun sogar dreimal pro<br />

Woche (Dienstag, Donnerstag, Samstag) ersche<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> gutes Jahr<br />

später, am 24. November 1866, stirbt Joseph Otteni im Alter von 60<br />

Jahren.<br />

Die Erben e<strong>in</strong>igen sich, den Nachlass Ottenis versteigern zu lassen.<br />

Als am 16. April 1867 das Höchstgebot von dem Lahrer Druckereibesitzer<br />

Moritz Schauenburg kommt, versagen die Erben den Zuschlag.<br />

Nach Lahr will man die Firma ke<strong>in</strong>esfalls verkaufen. Nun<br />

entschließt sich Johann Joseph Alexander <strong>Reiff</strong> (1830 – 1897) am<br />

13. Mai mit Zustimmung der Geschwister und Schwäger zum Kauf.<br />

Alexander <strong>Reiff</strong> ist seit 1861 mit der Verlegertochter Luise Otteni<br />

verheiratet. Er betreibt sehr erfolgreich e<strong>in</strong>en Gemischtwarenladen<br />

im Offenburger Salzhaus, das zum Teil der Familie <strong>Reiff</strong> gehört.<br />

Alexander <strong>Reiff</strong>, bisher Stamm-Inserent im »Ortenauer Boten«, wird<br />

von e<strong>in</strong>em Tag auf den anderen Druckereibesitzer und Verleger. Am<br />

28. Mai 1867 erhält die Firma den Namen, den sie bis heute trägt:<br />

»A. <strong>Reiff</strong> & Cie.«. Noch im Jahr 1867 wird das Format des »Ortenauer<br />

Boten« verdoppelt. Und: Das Blatt wird Tageszeitung, ersche<strong>in</strong>t<br />

fortan von Dienstag bis Samstag täglich. Die Geschäftsstelle wird<br />

<strong>in</strong> den Kolonialwarenladen im Salzhaus verlegt.<br />

Alexander <strong>Reiff</strong> formuliert erstmals die Philosophie des Blattes als<br />

regionale Tageszeitung, nämlich »nebst den allgeme<strong>in</strong> wichtigen<br />

staatlichen Verhältnissen vorzüglich die Interessen des Kreises<br />

Offenburg hervorzuheben«. Heute würde man es »Regionalisierung«<br />

nennen. Politisch steht »Der Ortenauer Bote« für die E<strong>in</strong>heit und<br />

Freiheit Deutschlands und für e<strong>in</strong>en gemäßigten Liberalismus.


Am 14. Januar 1868 ersche<strong>in</strong>t übrigens der erste Fortsetzungsroman<br />

<strong>in</strong> der Zeitung: Alexandre Dumas’ »Doktor Servans«.<br />

Im Jahr 1868 tritt auch <strong>in</strong> Offenburg selbst e<strong>in</strong> Konkurrenzblatt auf<br />

den Plan. Unterstützt von der katholischen Kirche br<strong>in</strong>gt am 1. Juli<br />

der Buchhändler Carl Debold aus der K<strong>in</strong>zigvorstadt den »Anzeiger«<br />

auf den Markt. Die Redaktion übernimmt der populäre Lahrer<br />

Stadtpfarrer Albert Förderer.<br />

Im September 1870 verlegt Alexander <strong>Reiff</strong> den Verlag vom Salzhaus<br />

und die Druckerei von der Lange Straße <strong>in</strong> das Haus Ecke Korngasse/Gärtnerstraße,<br />

das er im Jahr zuvor gekauft hat. Hier wird<br />

bis nach dem Zweiten Weltkrieg das Herz der Zeitung schlagen.<br />

Der deutsche Archäologe He<strong>in</strong>rich Schliemann entdeckt im April<br />

1870 auf dem Hügel Hissarlik <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>asien Troja.<br />

Als am 18. Januar 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg der<br />

preußische König Wilhelm I. zum deutschen Kaiser gekrönt wird,<br />

kommentiert »Der Ortenauer Bote« wohlwollend: »Und so ist die<br />

wirkliche deutsche Verfassung uns doch mehr werth als die ideale.«<br />

Als im Jahr 1875 <strong>in</strong> ganz Deutschland die Zivilehe e<strong>in</strong>geführt wird,<br />

entsteht <strong>in</strong> Baden e<strong>in</strong> »Kulturkampf« um die gemischt-konfessionelle<br />

Volksschule. Daraus entwickelt sich e<strong>in</strong> Zeitungskrieg zwischen<br />

dem liberal-regierungsfreundlichen »Ortenauer Boten« und dem<br />

von e<strong>in</strong>em Dekan geleiteten streng katholischen »Anzeiger«.<br />

1868<br />

1870<br />

1871<br />

1875


1879<br />

1881<br />

1882<br />

1885<br />

Beim Titel »Der Ortenauer Bote« fällt der Artikel weg. Die Zeitung<br />

heißt nur noch »Ortenauer Bote« und führt ke<strong>in</strong>en Untertitel mehr.<br />

<strong>Reiff</strong>s »Ortenauer Bote« erhält weitere Konkurrenz. 1881 gründet<br />

der aus dem Exil zurückgekehrte Adolf Geck e<strong>in</strong>e Druckerei und<br />

gibt das sozialdemokratische Blatt »Der Volksfreund« heraus. Später<br />

kommt noch e<strong>in</strong>e Zeitung dazu. Herausgeber ist Josef Huggle,<br />

welcher der katholischen Zentrumspartei nahesteht. Er gründet die<br />

»Offenburger Zeitung«, die er 1902 an den Offenburger Druckereibesitzer<br />

Hugo Zuschneid verkauft.<br />

Weil Alexander <strong>Reiff</strong> immer wieder für die aggressive Feder se<strong>in</strong>es<br />

»Redakteurs«, des Schwagers und Miteigentümers Leopold Stephan,<br />

verantwortlich gemacht wird, erklärt sich Stephan 1882 widerstrebend<br />

bereit, als »Redakteur« verantwortlich zu zeichnen.<br />

Zwei Jahre später hat Stephan se<strong>in</strong>en öffentlichen Kredit komplett<br />

verspielt und muss sich zum 15. August 1884 zurückziehen. Nachfolger<br />

werden gleich drei liberale Politiker: der Abgeordnete Carl Emil<br />

Burg und die Anwälte Hugo Brunner und Daniel Bumiller.<br />

Erneut wird der Titelkopf geändert. Unter dem Schriftzug »Ortenauer<br />

Bote« steht jetzt e<strong>in</strong> großes Offenburger Stadtwappen, das vom Untertitel<br />

»Offenburger Tageblatt« e<strong>in</strong>gerahmt wird. In dieser Zeit der<br />

Industrialisierung auch <strong>in</strong> der Heimatstadt mehren sich im Blatt<br />

nun die Beiträge über Wissenschaft und Technik, über Erfi ndungen<br />

und Entdeckungen.


Am 18. Juni 1889 zieht sich Verleger Alexander <strong>Reiff</strong> endgültig aus<br />

dem Redaktionsalltag zurück. Nun zeichnet Hermann Grabert als<br />

verantwortlicher Redakteur. Ihm folgt schon am 1. September desselben<br />

Jahres Dr. Hermann Braunste<strong>in</strong>. Und am 4. Juli 1895 übernimmt<br />

Adolf Brunner die Leitung der Redaktion. Er bleibt bis 1918 im Amt.<br />

Aus Anlass der Weltausstellung wird im September 1889 <strong>in</strong> Paris<br />

der Eiffelturm eröffnet. Die spektakuläre Eisenkonstruktion plante<br />

der Ingenieur Gustave Eiffel.<br />

Am 21. August 1893 wird die verlegerische Leistung Alexander<br />

<strong>Reiff</strong>s auf besondere Weise gewürdigt: Großherzog Friedrich von<br />

Baden zeichnet den angesehenen Offenburger Bürger mit dem »Verdienstkreuz<br />

vom Zähr<strong>in</strong>ger Löwen« aus.<br />

Als Alexander <strong>Reiff</strong> am 17. März 1897 nach kurzer Krankheit im<br />

67. Lebensjahr stirbt, h<strong>in</strong>terlässt er drei K<strong>in</strong>der. Der älteste Sohn<br />

Karl Alexander hat die juristische Laufbahn e<strong>in</strong>geschlagen, Tochter<br />

Franziska ist mit e<strong>in</strong>em Fabrikanten verheiratet, und der jüngste<br />

Sohn Oskar <strong>Reiff</strong> (1867 – 1926) ist 29 Jahre alt, als er die Verantwortung<br />

für die Firma übernimmt.<br />

E<strong>in</strong>e der ersten Neuerungen des jungen Verlegers ist die Aktualisierung<br />

der Nachrichten. Der »Ortenauer Bote« schließt sich an den<br />

täglichen Depeschendienst des »Wolffschen Telegraphenbureaus« <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> an. Jetzt kommen die Meldungen aus aller Welt tagesaktuell.<br />

Zuvor wurde die Zeitung von Pressekorrespondenzbüros bedient,<br />

deren Meldungen auf dem Postweg zwei bis drei Tage alt waren, ehe<br />

sie <strong>in</strong> der Zeitung abgedruckt werden konnten.<br />

1889<br />

1893<br />

1897<br />

1898<br />

Oskar <strong>Reiff</strong>


1898<br />

1899<br />

1905<br />

1908<br />

Als der Depeschendienst am 30. September 1898 im Blatt vorgestellt<br />

wird, beschäftigt die Offenburger freilich e<strong>in</strong> lokales Ereignis viel<br />

mehr: Offenburg wird Garnisonstadt, das Infanterieregiment Nr. 170<br />

rückt <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>.<br />

Die österreichische Kaiser<strong>in</strong> Elisabeth, bekannt unter dem Namen<br />

»Sisi«, wird am 10. September 1898 von e<strong>in</strong>em italienischen Anarchisten<br />

am Genfer See erstochen.<br />

Im Frühjahr 1899 zieht der zum Parteiorgan der badischen SPD aufgestiegene<br />

»Volksfreund« nach Karlsruhe. Der <strong>in</strong> Offenburg zurückgebliebene<br />

Adolf Geck br<strong>in</strong>gt jetzt das Wochenblatt »D’r alt Offeburger«<br />

heraus.<br />

Am 3. Mai 1905 wird im Offenburger Salzhaus, wo die Familie <strong>Reiff</strong><br />

seit 1794 wohnt, der erste Sohn von Oskar <strong>Reiff</strong> und L<strong>in</strong>a geb. Eisele<br />

geboren: Alfred Alexander <strong>Reiff</strong>. E<strong>in</strong> Jahr später verkauft Oskar<br />

<strong>Reiff</strong> den Salzhaus-Besitz an den städtischen St.-Andreas-Hospital-<br />

Fonds und erwirbt von der Stadt e<strong>in</strong> Grundstück an der Gärtnerstraße.<br />

Damit s<strong>in</strong>d die Weichen für die Erweiterung des dortigen<br />

Betriebes gestellt, der <strong>in</strong>zwischen 17 Mitarbeiter beschäftigt und<br />

dr<strong>in</strong>gend modernisiert werden muss.<br />

In diesem Jahr wird der Anbau <strong>in</strong> der Gärtnerstraße erstellt.<br />

Die alte e<strong>in</strong>fache Zeitungsdruckpresse wird durch e<strong>in</strong>e moderne<br />

Doppelzyl<strong>in</strong>der-Schnellpresse ersetzt, auch die erste L<strong>in</strong>otype-Setzmasch<strong>in</strong>e<br />

wird aufgestellt. Bis dah<strong>in</strong> wurden alle Texte wie noch zu<br />

Gutenbergs Zeiten Buchstabe für Buchstabe von Hand gesetzt.


Am 14. August 1908 verliert der »Ortenauer Bote« nach fast <strong>100</strong><br />

Jahren das Privileg, Amtsverkünder zu se<strong>in</strong>. Dah<strong>in</strong>ter steckt die<br />

Zentrumspartei, die das Monopol der nationalliberalen Blätter brechen<br />

will. Der private Anzeigenmarkt wird für die Zeitung jetzt<br />

noch wichtiger.<br />

Nach verschiedenen Fabriken (Sp<strong>in</strong>nerei und Weberei, Hutfabrik,<br />

Herdfabrik, Lederfabriken, Glasplakate) werden nach der Jahrhundertwende<br />

<strong>in</strong> Offenburg das Elektrizitätswerk und das Ausbesserungswerk<br />

der Bahn gegründet. Die E<strong>in</strong>wohnerzahl verdreifacht<br />

sich auf 15.000. Diese Entwicklung schlägt sich auch <strong>in</strong> den Themen<br />

der Zeitung nieder. Im Sommer überrascht der »Ortenauer Bote«<br />

se<strong>in</strong>e Leser mit dem ersten Bild auf Seite 1. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e<br />

Zeichnung nach e<strong>in</strong>er Fotografi e von e<strong>in</strong>em Eisenbahnunglück bei<br />

Müllheim <strong>in</strong> Baden.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres 1913 passt der »Ortenauer Bote« se<strong>in</strong>e<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise der Arbeitswoche an. Statt der Sonntagsausgabe<br />

und dem zeitungsfreien Montag gibt’s jetzt täglich von Montag bis<br />

Samstag e<strong>in</strong>e aktuelle Tageszeitung.<br />

Der 1. Oktober 1913 wird zum zeitungshistorischen Tag <strong>in</strong> Offenburg.<br />

Erstmals ersche<strong>in</strong>t das Blatt mit dem Titel »Offenburger<br />

Tageblatt«. Der Begriff »Ortenauer Bote« wandert <strong>in</strong> die Unterzeile.<br />

Gleichzeitig wird das Format erneut vergrößert. Die neue technische<br />

Ausstattung macht es möglich.<br />

1908<br />

1911<br />

1913


1914<br />

1918<br />

1920<br />

Als am 28. Juni 1914 die tödlichen Schüsse auf den österreichischen<br />

Thronfolger Erzherzog Franz Ferd<strong>in</strong>and und se<strong>in</strong>e Gemahl<strong>in</strong> Sophie<br />

<strong>in</strong> Sarajevo fallen, endet nach wenigen Wochen auch e<strong>in</strong>e prosperierende<br />

Zeit für Druckerei und Verlag. Die jüngeren Mitarbeiter<br />

müssen an die Front, Papier und Farbe werden knapp, das Anzeigengeschäft<br />

kommt be<strong>in</strong>ahe gänzlich zum Erliegen. Alle<strong>in</strong> die mit<br />

dem Eisernen Kreuz dekorierten Todesanzeigen nehmen zu. Die<br />

redaktionellen Inhalte werden jetzt über Wolffs Telegraphischen<br />

Depeschendienst vom Militär diktiert.<br />

Am 15. August 1914 wird der Panama-Kanal, der den Atlantik mit<br />

dem Pazifi k verb<strong>in</strong>det und den Schiffen den Weg um Südamerika<br />

herum erspart, nach achtjähriger Bauzeit eröffnet.<br />

Im März 1918 scheidet nach mehr als zwei Jahrzehnten der verantwortliche<br />

Redakteur Adolf Brunner aus. Da <strong>in</strong> Kriegszeiten ke<strong>in</strong><br />

Nachfolger zu fi nden ist, muss Oskar <strong>Reiff</strong> e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen. So kommt’s,<br />

dass der Verleger selbst am 9. November 1918 e<strong>in</strong>e Meldung mit der<br />

Überschrift »Abdankung des Kaisers« <strong>in</strong>s Blatt rücken muss.<br />

Erneut ändert die Zeitung ihr Gesicht. Aus bisher drei Spalten werden<br />

– besser lesbar – nun vier. Bereits am 1. März 1919 hatte Oskar<br />

<strong>Reiff</strong>s Neffe Kurt Kauffmann die Leitung der Redaktion übernommen,<br />

doch dessen Ära bleibt kurz. Am 21. November 1921 übernimmt<br />

der aus Offenburg stammende Franz Huber, der <strong>in</strong> Augsburg und<br />

Leipzig journalistische Erfahrung gesammelt hatte, die Redaktion.<br />

Gleichzeitig modernisiert <strong>Reiff</strong> wieder e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong>en Masch<strong>in</strong>enpark.<br />

Die erste Rotationsmasch<strong>in</strong>e wird angeschafft.


Im Zuge des passiven Widerstands nach der Ruhrbesetzung durch<br />

die Franzosen rücken diese am 4. Februar 1923 auch <strong>in</strong> Offenburg<br />

e<strong>in</strong>. Das »Offenburger Tageblatt«, das sich unter Franz Hubers<br />

Leitung immer wieder gegen die Zensurbestimmungen aufl ehnt,<br />

wird mehrfach mit Ersche<strong>in</strong>ungsverbot bestraft. Gleichzeitig verliert<br />

das Blatt e<strong>in</strong> Viertel der Abonnenten, weil die Auslieferung <strong>in</strong>s<br />

besetzte Hanauerland gänzlich blockiert wird.<br />

Am 20. November 1923, dem Höhepunkt der Infl ation, ist e<strong>in</strong> US-<br />

Dollar 4,2 Billionen Mark wert. Die Zeitung leidet besonders unter<br />

der galoppierenden Geldentwertung, denn der monatliche Abo-Preis<br />

ist zum Zeitpunkt des E<strong>in</strong>kassierens nichts mehr wert. Auch die<br />

Verkürzung des Abo-Zyklus hilft nicht wirklich weiter. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelausgabe<br />

des OT kostet im November <strong>100</strong> Milliarden Mark. Ab dem<br />

26. November 1923, dem Tag der Währungsreform, müssen Leser 15<br />

Goldpfennige für die Zeitung h<strong>in</strong>legen.<br />

Als vom 18. bis 21. Oktober 1924 <strong>in</strong> der Landwirtschaftlichen Halle<br />

die erste Offenburger Herbstmesse veranstaltet wird – die Franzosen<br />

hatten zwei Monate zuvor die Stadt geräumt –, markiert das den<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es erneuten wirtschaftlichen Aufschwungs für die Stadt<br />

und für die Zeitung.<br />

Am 28. Juni 1926 erliegt Oskar <strong>Reiff</strong> im Alter von erst 59 Jahren<br />

während e<strong>in</strong>er Kur <strong>in</strong> Marienbad e<strong>in</strong>em Herzschlag. Der Mann, der<br />

se<strong>in</strong> Werk fortführen soll, ist erst 21 Jahre alt: Alfred <strong>Reiff</strong>. Für e<strong>in</strong>e<br />

Übergangszeit steht die Witwe L<strong>in</strong>a <strong>Reiff</strong> an der Spitze der Firma,<br />

unterstützt von dem Prokuristen Gustav Baumstark.<br />

1923<br />

1924<br />

1926<br />

Alfred <strong>Reiff</strong>


1927<br />

1929<br />

1930<br />

Am 11. Juni 1927 überrascht die Zeitung ihre Leser, nach der E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er eigenen »Klischieranstalt«, mit dem ersten Foto auf<br />

der Titelseite. Es zeigt den amerikanischen Ozeanfl ieger Chamberla<strong>in</strong><br />

und se<strong>in</strong>en Begleiter Lev<strong>in</strong>e mit Reichskanzler Marx und<br />

Außenm<strong>in</strong>ister Stresemann nach e<strong>in</strong>em Empfang <strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er<br />

Reichskanzlei.<br />

Nach e<strong>in</strong>em fast 34-stündigen Nonstopfl ug von New York aus<br />

landet am 21. Mai 1927 der amerikanische Flugpionier Charles A.<br />

L<strong>in</strong>dbergh <strong>in</strong> Paris.<br />

Redakteur Franz Huber verlässt im März 1929 die Zeitung, um sich<br />

als Inhaber e<strong>in</strong>er Druckerei selbstständig zu machen. Am 1. April<br />

tritt Ernst Beuttenmüller se<strong>in</strong>e Nachfolge an. Im selben Jahr holt<br />

der junge Alfred <strong>Reiff</strong> Richard Hack als neuen Buchhalter <strong>in</strong> die<br />

Firma. Das Gespann <strong>Reiff</strong>/Hack wird viere<strong>in</strong>halb Jahrzehnte den<br />

Betrieb bestimmen.<br />

Mit dem Schwarzen Freitag am 24. Oktober 1929 beg<strong>in</strong>nt die Weltwirtschaftskrise.<br />

Auch für Zeitung und Druckerei beg<strong>in</strong>nt wieder<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e wirtschaftlich harte Zeit.<br />

Im Frühjahr 1930 wechselt das »OT« se<strong>in</strong>e Nachrichtenagentur. Anstelle<br />

von »Wolffs Telegraphischem Bureau« liefert ab 1. April die<br />

»Telegraphen-Union« (TU) die nationalen Nachrichten. Die TU, die<br />

zum Medienkonzern von Geheimrat Alfred Hugenberg gehört, nutzt<br />

diesen E<strong>in</strong>fl uss gezielt. Die Töne werden allmählich nationalistischer.


Am 31. Januar 1933 vermeldet das OT die Machtergreifung Adolf<br />

Hitlers mit der Schlagzeile »Deutschlands neue Führung« und<br />

e<strong>in</strong>em Hitler-Porträt. Bereits am 4. Oktober desselben Jahres wird<br />

die deutsche Presse mit dem Schriftleitergesetz geknebelt: Jetzt<br />

herrscht totale Zensur! Die von den neuen Machthabern kritisch<br />

beobachteten Privatverleger stehen vor der Wahl aufzugeben oder<br />

e<strong>in</strong>e weitreichende Kompromissl<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>zugehen, wenn sie ihre<br />

Blätter retten wollen. Das Lokalblatt »D’r alt Offeburger« des Sozialdemokraten<br />

Adolf Geck wird schon 1933 verboten.<br />

Ab 1. Juni 1935 gibt es e<strong>in</strong>e spezielle OT-Ausgabe für das K<strong>in</strong>zigtal,<br />

nachdem <strong>Reiff</strong> von Josef Huber die Verlagsrechte für dessen 1925<br />

gegründeten Haslacher »Anzeiger im K<strong>in</strong>zigtal« erwerben konnte.<br />

Im selben Jahr übt die NSDAP Druck auf die deutschen Verleger<br />

aus, um die Zahl der Privatzeitungen zu reduzieren und »ungesunde<br />

Wettbewerbsverhältnisse« zu beseitigen. Entweder Ludwig<br />

Rappeneckers kirchennahe »Offenburger Zeitung« oder Alfred<br />

<strong>Reiff</strong>s »Offenburger Tageblatt« müssen weichen, da es neben dem<br />

»Führer« nur noch e<strong>in</strong>e Lokalzeitung geben darf. Rappenecker kann<br />

die Kaufsumme nicht aufbr<strong>in</strong>gen. <strong>Reiff</strong> ermöglicht e<strong>in</strong> Verwandtendarlehen,<br />

am 20. Dezember 1935 die Verlagsrechte der »Offenburger<br />

Zeitung« für die nicht unbeträchtliche Summe von 62.000 Reichsmark<br />

zu erwerben. Nun hat das »Offenburger Tageblatt« zwei<br />

Untertitel: »Ortenauer Bote« und »Offenburger Zeitung«.<br />

Am 9. März 1939 freuen sich Alfred <strong>Reiff</strong> und se<strong>in</strong>e Frau Marie<br />

Luise geb. Schloeßer über die Geburt des Stammhalters Peter <strong>Reiff</strong>.<br />

Mit dem Beg<strong>in</strong>n des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 bricht<br />

auch für die Zeitung e<strong>in</strong>e schwierige Zeit an.<br />

1933<br />

1935<br />

1939


1939<br />

1944<br />

1945<br />

Viele Beschäftigte, auch Alfred <strong>Reiff</strong> und Richard Hack (Bild), müssen<br />

an die Front, Papier wird knapp und das wirtschaftliche Leben<br />

bricht zunehmend zusammen.<br />

Am 8. Oktober 1944 ersche<strong>in</strong>t für lange Zeit das letzte »Offenburger<br />

Tageblatt«. Weil es an Papier und Arbeitern mangelt, gibt es jetzt<br />

anstelle von »Offenburger Tageblatt«, »Kehler Zeitung« und dem<br />

Parteiblatt »Der Führer« bis zum 13. April 1945 nur noch e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftszeitung,<br />

die bei »A. <strong>Reiff</strong> & Cie.« gedruckt wird. Hauptschriftleiter<br />

Carl Fürst kann im Amt bleiben, se<strong>in</strong> Stellvertreter<br />

wird Robert Baur vom »Führer«.<br />

Am 15. April 1945 rücken die Franzosen <strong>in</strong> Offenburg e<strong>in</strong>, ohne auf<br />

Widerstand zu stoßen. E<strong>in</strong>e Zeitung gibt es zu diesem Zeitpunkt<br />

schon nicht mehr.<br />

Auf e<strong>in</strong>em Transport <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gefangenenlager spr<strong>in</strong>gt der Luftwaffenfeldwebel<br />

Alfred <strong>Reiff</strong> bei Stuttgart von e<strong>in</strong>em amerikanischen<br />

Militär-Lkw und schlägt sich zu Fuß nach Offenburg durch. Se<strong>in</strong>e<br />

Hoffnung, das »Offenburger Tageblatt« bald wieder aufl eben zu lassen,<br />

erweist sich aber als trügerisch. Im August sche<strong>in</strong>t es noch so,<br />

als könne <strong>Reiff</strong> von der französischen Besatzungsmacht die Lizenz<br />

erhalten, e<strong>in</strong>en Monat später aber kommt die Ablehnung.<br />

Stattdessen wird Franz Huber (im Bild l<strong>in</strong>ks zusammen mit Dr.<br />

Franz Burda) von der französischen Besatzungsmacht gedrängt, e<strong>in</strong>e<br />

Lizenz für e<strong>in</strong>e Offenburger Zeitung zu beantragen. Huber, der sich<br />

als »Platzhalter« für den Offenburger Verleger Alfred <strong>Reiff</strong> sieht,<br />

willigt widerstrebend e<strong>in</strong>, damit die Lizenz nicht nach außerhalb<br />

fällt. Er lässt die »Ortenauer Zeitung« bei »A. <strong>Reiff</strong> & Cie.« drucken.<br />

Chefredakteur wird Karl He<strong>in</strong>z Lembke, der von dem 25-jährigen<br />

Volontär Dr. Alfred Gailer unterstützt wird.


Ende des Jahres wird Franz Huber von der Besatzungsmacht ausgebootet<br />

und Lembke bekommt die Verlagsrechte.<br />

In San Francisco unterzeichnen 52 Staaten die Charta der Vere<strong>in</strong>ten<br />

Nationen (UN), die als Nachfolgeorganisation für den Völkerbund<br />

gegründet werden.<br />

Am 16. Mai 1947 ersche<strong>in</strong>t die »Ortenauer Zeitung« zum letzten Mal.<br />

Lizenz und Verlagsrechte gehen jetzt an das »Badener Tagblatt«,<br />

dessen Verleger Karl He<strong>in</strong>z Lembke nun <strong>in</strong> Offenburg e<strong>in</strong> Kopfblatt<br />

mit dem Untertitel »Ortenauer Nachrichten« auf den Markt br<strong>in</strong>gt.<br />

Im Jahr darauf wird das »Badener Tagblatt« <strong>in</strong> »Badisches Tagblatt«<br />

umbenannt.<br />

Nachdem am 21. September 1949 die Alliierten den Lizenzzwang für<br />

Zeitungen aufgehoben haben, kommt die Chance für Alfred <strong>Reiff</strong>,<br />

das traditionsreiche »Offenburger Tageblatt« wieder zu beleben.<br />

Obwohl der Zeitungsmarkt seit über vier Jahren von anderen besetzt<br />

ist, br<strong>in</strong>gt Alfred <strong>Reiff</strong> den Mut auf, mit null Abonnenten neu<br />

zu beg<strong>in</strong>nen. Er vertraut darauf, mit der lokalen Nähe die Leser<br />

zurückzugew<strong>in</strong>nen. Die Rechnung geht auf. Am Samstag, 15. Oktober<br />

1949, läuft das erste »Offenburger Tageblatt« nach be<strong>in</strong>ahe<br />

fünfjähriger Zwangspause wieder im alten Berl<strong>in</strong>er Zeitungsformat<br />

von der Rotationsmasch<strong>in</strong>e. Mit der Chefredaktion hat Alfred <strong>Reiff</strong><br />

den bisherigen Chefredakteur der e<strong>in</strong>gestellten Zeitung »Das neue<br />

Baden«, Adolf Kimmig, betraut, für den Heimatteil ist Herbert<br />

Buhles verantwortlich.<br />

1945<br />

1947<br />

1949


1949<br />

1950<br />

1952<br />

Nicht nur das liberale Parteiblatt »Das neue Baden« überlebt die<br />

Aufhebung des Lizenzzwanges nur wenige Wochen, auch die kommunistische<br />

Zeitung »Der neue Tag«, 1947 <strong>in</strong> »Unser Tag« umbenannt,<br />

wird noch im Jahr 1949 e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Wegen Papierknappheit ersche<strong>in</strong>t das OT zunächst nur dreimal pro<br />

Woche, am 8. Mai 1950 kann Alfred <strong>Reiff</strong> auf vier Ersche<strong>in</strong>ungstage<br />

ausweiten. Erst zwei Jahre später, im Herbst 1952, kommt das Blatt<br />

wieder sechsmal zu se<strong>in</strong>en Abonnenten.<br />

Am 15. Juli 1950 ersche<strong>in</strong>t die von Verleger Alfred <strong>Reiff</strong> gegründete<br />

»Acherner Zeitung« zum ersten Mal. Seit Herbst 1949 ersche<strong>in</strong>t auch<br />

die »Kehler Zeitung« wieder, obwohl Kehl noch besetzt ist. Otto<br />

Foshag vom Kehler Morstadt-Verlag wird dabei von Alfred <strong>Reiff</strong><br />

tatkräftig unterstützt.<br />

Die »Kehler Zeitung« erhält vom OT den Mantelteil, und sie wird<br />

<strong>in</strong> Offenburg gedruckt. Das ist der Beg<strong>in</strong>n der »Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Mittelbadischen Heimatpresse«, der sich außerdem der Verlag<br />

August Sturn mit der »Renchtal-Zeitung« und der Verlag Moritz<br />

Schauenburg mit der »Lahrer Zeitung« anschließen.<br />

Allmählich wird es <strong>in</strong> der Druckerei am Offenburger Marktplatz<br />

eng. Als 1952 Franz Burda se<strong>in</strong>en Neubau auf der Offenburger<br />

Kronenwiese bezieht, wird e<strong>in</strong> zwischen Hauptstraße und Unionbrücke<br />

liegendes Produktionsgebäude frei, das von »A. <strong>Reiff</strong> & Cie.«<br />

übernommen wird. In dieses »Werk II« wird e<strong>in</strong> Teil der Buchdruckerei<br />

und der Zeitungsproduktion verlagert. Neben der bisherigen<br />

16-Seiten-Rotation wird e<strong>in</strong>e neue Zeitungsrotation aufgebaut,<br />

die 64 Seiten drucken kann.


1959 wird Nis He<strong>in</strong>rich L<strong>in</strong>dschau als Nachfolger von Adolf Kimmig<br />

Chefredakteur des »Offenburger Tageblatts«. Er wird bis 1982 die<br />

Geschicke der Zeitung steuern. Um die verschiedenen Offenburger<br />

Betriebsstandorte zusammenzuführen, erwirbt Alfred <strong>Reiff</strong> <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr e<strong>in</strong> Grundstück beim »Alten Ziegelhof« <strong>in</strong> der Marlener Straße.<br />

Am 1. Januar 1959 fl ieht der kubanische Diktator Fulgenico Batista<br />

<strong>in</strong>s Exil, am 16. Februar desselben Jahres wird Fidel Castro M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

der Zuckerrohr<strong>in</strong>sel.<br />

Im März ist der erste Bauabschnitt im Industriegebiet fertig. Die<br />

64-Seiten-Rotation wird, um die tägliche Zeitungsproduktion aufrechterhalten<br />

zu können, <strong>in</strong> zwei Stufen vom Werk II <strong>in</strong> den neuen<br />

Betrieb verlagert.<br />

Als 1964 auch der zweite Bauabschnitt mit dem Verwaltungsgebäude<br />

<strong>in</strong> der Marlener Straße bezugsfertig ist, kann Alfred <strong>Reiff</strong><br />

den gesamten Betrieb am neuen Standort vere<strong>in</strong>en. Und es steht<br />

genügend Gelände für mögliche Erweiterungen zur Verfügung.<br />

Am 14. Februar erhält der knapp 28-jährige Peter <strong>Reiff</strong> nach se<strong>in</strong>en<br />

Ausbildungen zum Bankkaufmann und als Buch- und Offsetdrucker,<br />

seit zwei Jahren <strong>in</strong> der Firma, E<strong>in</strong>zelprokura und tritt als<br />

Junior-Chef an die Seite se<strong>in</strong>es Vaters, um e<strong>in</strong>ige Jahre später die<br />

Gesamtleitung zu übernehmen.<br />

In den 60er-Jahren verschärft sich der Konkurrenzkampf der kle<strong>in</strong>en<br />

Zeitungen. Zahlreiche Blätter geben auf.<br />

1959<br />

1960<br />

1964<br />

1967<br />

1968


1968<br />

1969<br />

1973<br />

1976<br />

1968 stellt die »Badische Volkszeitung« ihr Ersche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>. Die<br />

»Badische Zeitung« zieht sich aus den Landkreisen nördlich und<br />

östlich von Lahr zurück.<br />

Am 1. Januar 1969 erhält die Kooperation der mittelbadischen Zeitungsverlage<br />

<strong>in</strong> Zeiten der schweren Wirtschaftskrise e<strong>in</strong>e neue<br />

Qualität. Die Zusammenarbeit, die sich bisher auf das Redaktionelle<br />

und den Druck konzentrierte, wird nun auch auf das Anzeigengeschäft<br />

ausgedehnt. E<strong>in</strong> Jahr später schließt sich auch das<br />

»Badische Tagblatt« der Anzeigengeme<strong>in</strong>schaft an.<br />

Am 1. Januar 1973 wird der neue Großkreis »Ortenaukreis« gebildet.<br />

Er entspricht praktisch dem Verbreitungsgebiet der fünf Lokalzeitungen,<br />

die unter Führung des Verlags »A. <strong>Reiff</strong> & Cie.« zusammenarbeiten.<br />

Das »Offenburger Tageblatt« hatte zuvor unter der Federführung<br />

von Nis He<strong>in</strong>rich L<strong>in</strong>dschau um diesen idealen Zuschnitt<br />

bei der Gebietsreform gekämpft und damit dem Willen der Bevölkerung<br />

und dem mittelbadischen Gebietskonzept des Landtagsabgeordneten<br />

Robert Ruder zum Durchbruch verholfen.<br />

Am 11. September 1973 kommt es zu e<strong>in</strong>em Militärputsch gegen die<br />

sozialistische Regierung <strong>in</strong> Chile. Salvador Allende wird getötet,<br />

General P<strong>in</strong>ochet lässt sich diktatorische Vollmachten geben.<br />

Technischer Fortschritt zw<strong>in</strong>gt den Unternehmer Peter <strong>Reiff</strong> zu<br />

schwierigsten emotionalen Entscheidungen zwischen Zukunftstechnologie<br />

und Ängsten von Gewerkschaften und Mitarbeitern.


Das »Offenburger Tageblatt« ist e<strong>in</strong>e der ersten Zeitungen im deutschen<br />

Südwesten, <strong>in</strong> denen der Bleisatz ausgedient hat. Mit e<strong>in</strong>em<br />

voll<strong>in</strong>tegrierten Fotosatz-System von L<strong>in</strong>otype bricht <strong>in</strong> Offenburg<br />

die Vorstufe zur Digitalisierung an, gegen die sich die Setzer, die<br />

um ihre Arbeitsplätze fürchten, mit e<strong>in</strong>em Streik wehren, anstatt<br />

geme<strong>in</strong>same Lösungen zu suchen.<br />

Am 1. April 1978 wechselt die »Kehler Zeitung«, 1863 von<br />

August Morstadt als »Kehler Grenzbote« gegründet, vom Verlag<br />

»A. Morstadt« <strong>in</strong> Kehl zum Offenburger <strong>Reiff</strong>-Verlag. Nach dem Tod<br />

der Verlags<strong>in</strong>haber<strong>in</strong> Herm<strong>in</strong>e Morstadt hatten sich die Erben zum<br />

Verkauf entschlossen.<br />

Am 24. Juli 1978 wechselt das OT wieder e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong> Gesicht. Das<br />

Layout der Seiten wird auf fünf Spalten erweitert und lässt damit<br />

e<strong>in</strong>e modernere Gestaltung zu.<br />

Die Verlage <strong>Reiff</strong>, Sturn und der Baden-Badener BT-Verlag heben<br />

am 1. Oktober 1979 geme<strong>in</strong>sam die »Acher-Rench-Zeitung« aus der<br />

Taufe, die Zeitung für die nördliche Ortenau. Das BT zieht sich aus<br />

dem Ortenaukreis zurück, die »Renchtal-Zeitung« und die »Acherner<br />

Zeitung« gehen <strong>in</strong> der neuen ARZ auf. Mit dem Rückzug der<br />

Offenburger BT-Ausgabe kehrt auch Alfred Gailer, der große Mann<br />

der Offenburger Nachkriegs-Pressegeschichte, zum Haus <strong>Reiff</strong><br />

zurück, für das er bereits <strong>in</strong> den 50er-Jahren gearbeitet hat.<br />

Dieter Soika, der fünf Jahre <strong>in</strong> Offenburg tätig ist, wird als Nachfolger<br />

von Nis He<strong>in</strong>rich L<strong>in</strong>dschau Chefredakteur des »Offenburger<br />

Tageblatts«.<br />

1976<br />

1978<br />

1979<br />

1983


1985<br />

1987<br />

1989<br />

Im September 1985 wird’s richtig digital. Mit der E<strong>in</strong>führung des<br />

neuen Fotosatz-Systems von »Atex« macht die »Mittelbadische Presse«<br />

e<strong>in</strong>en weiteren entscheidenden Schritt <strong>in</strong>s Computer-Zeitalter.<br />

Am 28. Oktober 1985 wird die bis dah<strong>in</strong> fünfspaltig umbrochene Zeitung<br />

sechsspaltig und bietet damit Gestaltungsspielraum für zeitgemäßen<br />

Blockumbruch.<br />

In Offenburg wird mit e<strong>in</strong>em glanzvollen Fest das 175-jährige Jubiläum<br />

des OT und des Familienbetriebs <strong>Reiff</strong> gefeiert. In diesem<br />

Jahr kehrt das OT auch <strong>in</strong> die Offenburger Innenstadt zurück. Die<br />

Lokalredaktion, die Geschäftsstelle und bald auch das Lokalradio<br />

ziehen <strong>in</strong> die ehemalige »Neue Pfalz«, die der Verlag erworben hat.<br />

Peter <strong>Reiff</strong> wagt sich 1986 auf absolutes Neuland. In der Offenburger<br />

Zunftgasse 9 wird e<strong>in</strong> Rundfunk-Studio e<strong>in</strong>gerichtet. Als 1987 endlich<br />

die Sendelizenz e<strong>in</strong>trifft, geht e<strong>in</strong>es der ersten baden-württembergischen<br />

Privat-Radios auf Sendung. Ab 1. Juni 1987, 6 Uhr, kann<br />

Radio Ohr, das Ortenauer Heimat-Radio, empfangen werden.<br />

Mit dem Gew<strong>in</strong>n des Grand-Prix-Turniers <strong>in</strong> Los Angeles wird Steffi<br />

Graf die Nummer e<strong>in</strong>s der Tennis-Weltrangliste.<br />

Alfred <strong>Reiff</strong>, der das Unternehmen mehr als 50 Jahre geprägt und<br />

gegen schwersten Druck erhalten hatte, verstirbt am 7. Januar.<br />

Nach der Grundste<strong>in</strong>legung 1988 für e<strong>in</strong> eigens dafür erstelltes<br />

Druckmasch<strong>in</strong>engebäude <strong>in</strong> der Marlener Straße geht 1989 die<br />

64-seitige Offset-Rollenrotationsmasch<strong>in</strong>e Koebau Express 50 <strong>in</strong><br />

Betrieb. Jetzt bekommt die Zeitung Farbe, gerade rechtzeitig, um<br />

am 10. November die historische Schlagzeile »Sensation: Grenzübergänge<br />

zur Bundesrepublik ab sofort offen. DDR: Alle dürfen raus«<br />

mit bunten Fotos von Trabis unterm Schlagbaum abzurunden.


Schon oft <strong>in</strong> der Geschichte hat es das OT mit Konkurrenz zu tun<br />

bekommen. Im Herbst 1993 tritt die »Badische Zeitung« aus Freiburg<br />

mit e<strong>in</strong>er neuen Offenburger Lokalausgabe auf den Plan. Acht<br />

Jahre später, am 3. November 2001, wird die eigenständige Offenburg-Ausgabe<br />

wieder e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Nach e<strong>in</strong>er fünfjährigen Teamlösung an der Spitze der Redaktion<br />

wird am 1. April 1993 Tim Arnold Chefredakteur der »Mittelbadischen<br />

Presse«.<br />

Am 1. Juli 1995 beg<strong>in</strong>nt bei <strong>Reiff</strong> die Onl<strong>in</strong>e-Revolution: badenonl<strong>in</strong>e.de<br />

geht ans Netz. Die selbstbewusste Botschaft der Zeitung<br />

lautet: »Wir holen Ihnen die Region <strong>in</strong>s Netz.«<br />

Im April 1996 macht die Redaktion den dritten Schritt <strong>in</strong> die elektronische<br />

Zeitungsherstellung. Auf MacIntosh-Rechnern und mit<br />

dem QuarkXPress-Programm werden die Zeitungsseiten jetzt komplett<br />

digital auf dem Bildschirm umbrochen. Damit wird auch die<br />

Druckvorstufe weitgehend überfl üssig. Aus den Daten der fertigen<br />

Zeitungsseite werden jetzt ohne Zwischenstufe die Druckplatten<br />

hergestellt.<br />

Im Mai 1996 verlässt Chefredakteur Tim Arnold die Zeitung. Jürgen<br />

Rohn leitet nun die Redaktion.<br />

Im Jahr 1997 verkauft Gerhard Sturn se<strong>in</strong>e Geschäftsanteile an der<br />

ARZ sowie die Oberkircher Druckerei an <strong>Reiff</strong>. Damit gehören die<br />

e<strong>in</strong>stigen Partner bei der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Mittelbadischen<br />

Heimatpresse mit Ausnahme der »Lahrer Zeitung« jetzt alle zu <strong>100</strong><br />

Prozent zum Offenburger <strong>Reiff</strong>-Verlag.<br />

1993<br />

1995<br />

1996<br />

1997


Grußwort des Verlegers<br />

L<br />

iebe Leser<strong>in</strong>nen, liebe Leser,<br />

zum heutigen Samstag vollendet<br />

unsere Redaktion e<strong>in</strong>e<br />

Entwicklung, die im letzten Jahr<br />

mit der Neugestaltung von Themenschwerpunkten<br />

und Beilagen<br />

begonnen wurde.<br />

Mehr Farbe, Vitalität, mehr<br />

Ordnung, moderne Frische s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>ige der Ziele, welche die Redaktion mit dem<br />

neuen Design vermitteln will. Daran haben die<br />

Mitarbeiter des Verlages im letzten Jahr <strong>in</strong> Projektteams<br />

zusammen mit Prof. Rehe aus Wien gearbeitet.<br />

Ich me<strong>in</strong>e, das Ergebnis gibt den vielen positiven<br />

Reaktionen, die unsere Leser schon zu den neuen<br />

Themenbeilagen (Job & Karriere, Auto &Verkehr)<br />

äußerten, recht. Dennoch bedeutet die veränderte<br />

Optik der Titelseite und der täglichen Berichterstattung<br />

mehr. Beiträge s<strong>in</strong>d plötzlich nicht mehr am<br />

gewohnten Platz; die Überschrift, früher eher<br />

nebensächlich, wirft die spontane Frage auf, ob sie<br />

gefällt. Kurz: Das Neue macht bewußt, daß zum<br />

Erfolg e<strong>in</strong> Stückchen Abschied von Gewohnheiten<br />

notwendig wird.<br />

Der Inhalt e<strong>in</strong>er Heimatzeitung hat zwei wichtige<br />

Säulen: Lesernutzen aus dem Dienst der Redaktion,<br />

die Welt von gestern und morgen, die Planung von<br />

Tag und Zukunft, und auf der anderen Seite die Botschaften<br />

und Mitteilungen unserer Anzeigenkunden<br />

für Sie, für Ihren E<strong>in</strong>kauf und für Ihre Lebensgestaltung.<br />

Dabei muß sie stets Form und Inhalte den<br />

Ansprüchen unserer Zeit anpassen, muß sich neuen<br />

Herausforderungen stellen.<br />

M I T T E L B A D I S C H E P R E S S E<br />

UNSER NEUES DESIGN<br />

Seit 1812 Samstag/Sonntag, 24./25. April 1999<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2002<br />

Im März 1998 wird mit der »ANB <strong>Reiff</strong> Verlagsgesellschaft« e<strong>in</strong><br />

eigenständiger Fachverlag gegründet, der die 24 im Haus ersche<strong>in</strong>enden<br />

Amtlichen Verkündblätter der Ortenauer Geme<strong>in</strong>den<br />

zusammenfasst. Inzwischen s<strong>in</strong>d es 35 Geme<strong>in</strong>deblätter.<br />

Am 24. April 1999 trauen die Leser der Zeitung ihren Augen kaum.<br />

Die Mittelbadische Presse hat sich e<strong>in</strong>em kompletten Redesign<br />

unterzogen und ersche<strong>in</strong>t jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hochmodernen Gestaltung,<br />

die der renommierte Wiener Zeitungsdesigner Prof. Rolf Rehe entwickelt<br />

hat.<br />

In Europa bricht wegen e<strong>in</strong>es astronomischen Phänomens e<strong>in</strong>e<br />

wahre Hysterie aus. Millionen beobachten die totale Sonnenfi nsternis<br />

am 11. August 1999.<br />

Zusammen mit dem Offenburger Kresse & Discher Medienverlag<br />

br<strong>in</strong>gt der <strong>Reiff</strong>-Verlag im Jahr 2000 e<strong>in</strong> regionales Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong><br />

auf den Markt. »Bus<strong>in</strong>ess <strong>in</strong> Baden« ist e<strong>in</strong> Projekt, für das<br />

es ke<strong>in</strong>e Vorbilder gibt. Es soll den prosperierenden Wirtschaftsraum<br />

zwischen Freiburg und Karlsruhe fördern.<br />

Im Jahr 2000 wird der »Mittelbadischen Presse« beim Europäischen<br />

Zeitungswettbewerb zum ersten Mal e<strong>in</strong> Newspaper-Award zugesprochen.<br />

2002, 2004 und 2008 folgen drei weitere Awards of Excellence.<br />

Zum Ende des ersten Quartals 2002 wird die Bogenoffsetdruckerei<br />

nach jahrelangen Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit der Gewerkschaft über<br />

Wege aus der Druck-Krise geschlossen. Dieser Zweig ist vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund bundesweiter Überkapazitäten seit Jahren defi zitär.


Deshalb entschließen sich Peter <strong>Reiff</strong> und der seit dem Jahr 2000 <strong>in</strong><br />

der Firma mitarbeitende Sohn Rouven zu diesem schmerzlichen,<br />

aber konsequenten Schnitt.<br />

Parallel <strong>in</strong>vestiert die Firma <strong>in</strong> das Herzstück, die Zeitungsdruckerei.<br />

Im Herbst 2002 läuft <strong>in</strong> der eigens erweiterten Druckhalle die<br />

hochmoderne KBA-Commander-Zeitungsdruckmasch<strong>in</strong>e an. Jetzt<br />

können über die Zeitungsrotation abgewickelte Fremdaufträge erfolgreich<br />

ausgebaut werden. Die 520 Tonnen schwere Rollenoffsetmasch<strong>in</strong>e<br />

kann 48 Seiten 4-farbig und bis zu 85.000 Zeitungen pro<br />

Stunde drucken.<br />

Programmleiter Markus Knoll entstaubt den Lokalsender Radio<br />

Ohr, der ab 1. September 2003 den Namen »Hitradio Ohr« trägt. Statt<br />

e<strong>in</strong>es Mischprogramms, das alle Geschmäcker bedienen will, gibt es<br />

jetzt neben regionalen Nachrichten und Berichten e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

Musikfarbe für junge Leute und jede Menge Veranstaltungen.<br />

Der Solidaritätsgedanke der Gründerväter der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Mittelbadischen Heimatpresse aus den 50er-Jahren ließ sich<br />

nicht immer auf die Erben übertragen. Im Fall der »Lahrer Zeitung«<br />

führt das sogar zum Bruch. Nachdem der Lahrer Verleger<br />

Jörg Schauenburg 25 Jahre lang Angebote aus Offenburg für e<strong>in</strong>e<br />

gesellschaftsrechtliche Verfestigung abgelehnt hatte, bricht er den<br />

bestehenden Vertrag und verkauft die »Lahrer Zeitung« h<strong>in</strong>ter dem<br />

Rücken des langjährigen Partners an e<strong>in</strong>en Verwandten aus der<br />

Kunststoffbranche. Nach dem Weiterverkauf an e<strong>in</strong>en Telefonbuch-<br />

Verlag wird die »Lahrer Zeitung« schließlich vom »Schwarzwälder<br />

Boten« erworben. Danach kommt es 2003 zum Ende der Zusammenarbeit.<br />

Ab 2. August 2003 kommt die »Lahrer Zeitung« mit neuem<br />

Mantelteil und nicht mehr aus Offenburg, sondern aus Vill<strong>in</strong>gen-<br />

Schwenn<strong>in</strong>gen. Damit wird die südliche Ortenau – vorerst – aus der<br />

Mittelbadischen Presse herausgelöst.<br />

2002<br />

2003


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�������������� �������������� �������� 2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends führt die Wirtschaftskrise<br />

zu e<strong>in</strong>em Anzeigenschwund bei den Zeitungen, der viele Blätter<br />

gefährdet. <strong>Reiff</strong> reagiert mit neuen Organisationsformen. So wird<br />

die Redaktion bis 2004 <strong>in</strong> neun eigenständige GmbHs überführt. Ziel<br />

ist es, das Kosten- und Qualitätsbewusstse<strong>in</strong> der Redakteure durch<br />

unternehmerisches Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> zu stärken. In den<br />

Folgejahren wird dieses bis dah<strong>in</strong> e<strong>in</strong>malige und wirtschaftlich<br />

erfolgreiche Konzept von vielen Verlagen kopiert.<br />

Im vatikanischen Konklave wird am 19. April 2005 der deutsche<br />

Kard<strong>in</strong>al Joseph Ratz<strong>in</strong>ger zum 265. Papst gewählt. Er gibt sich den<br />

Namen Benedikt XVI.<br />

Am 11. März 2006 meldet sich die Mittelbadische Presse <strong>in</strong> Lahr<br />

zurück. Mit der neuen Lokalzeitung »Lahrer Anzeiger« ist das Verbreitungsgebiet<br />

der Ortenau für die Mittelbadische Presse wieder<br />

geschlossen. Viele enttäuschte LZ-Leser hatten den Offenburger<br />

<strong>Reiff</strong>-Verlag zu diesem Schritt ermutigt.<br />

Nach der Trennung von Kresse & Discher führt der <strong>Reiff</strong>-Verlag ab<br />

Juli 2006 das Wirtschaftsmagaz<strong>in</strong> »Bus<strong>in</strong>ess <strong>in</strong> Baden« mit e<strong>in</strong>er<br />

komplett neuen Redaktion und mit dem neuen Namen »<strong>in</strong>side B«<br />

alle<strong>in</strong>e weiter.<br />

Der mit Prokura ausgestattete Rouven <strong>Reiff</strong> tritt als Geschäftsführer<br />

der <strong>Reiff</strong> Verlag KG an die Seite se<strong>in</strong>es Vaters Peter <strong>Reiff</strong>.<br />

Damit übernimmt die <strong>in</strong>zwischen siebte Generation der Familie<br />

Führungsaufgaben im Unternehmen.


Aus dem Kreis<br />

Hochschule<br />

<strong>in</strong>formiert<br />

Offenburg (red/bek). Die<br />

unterschiedlichen Hoch-<br />

Nach e<strong>in</strong>er Testphase 2007 lernen jetzt auch bei der schularten,Mittelbadi- die Vielfalt der<br />

Bologna-Abschlüsse und<br />

viele neue Studiengänge<br />

schen Presse die Bilder laufen. Ab April 2008 fertigt »Mittelbadische<br />

machen den Start <strong>in</strong>s Studium<br />

oft zu e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>dernislauf.<br />

Wegen des doppelten<br />

Presse TV« eigene regionale Videos an, die das Nachrichten-Ange-<br />

Abiturjahrgangs <strong>in</strong> Badenbot<br />

der Zeitung auf Baden-Onl<strong>in</strong>e erweitern.<br />

Württemberg ist die Unsicherheit<br />

bei vielen Studien<strong>in</strong>teressierten<br />

<strong>in</strong> diesem<br />

Jahr besonders hoch. Um<br />

ihnen die Orientierung zu<br />

erleichtern, lädt die Hochschule<br />

Offenburg am Montag,<br />

21. Mai, Campus Offenburg,<br />

Gebäude D, 001,<br />

Beg<strong>in</strong>n 18 Uhr, zur Infover-<br />

Die technische Entwicklung <strong>in</strong> der Zeitungsproduktion anstaltung führt »Studienstart zum<br />

2012« e<strong>in</strong>.<br />

Mit dieser Veranstaltung<br />

vierten Systemwechsel <strong>in</strong> der Redaktion. Ab Sommer möchte 2009 die Hochschule wird mit Abiturienten,<br />

Eltern und Lehrkräfte<br />

über die Vorausset-<br />

dem Layout- und Textsystem InDesign gearbeitet, das mit modernen<br />

zungen e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />

Zulassung zum kommen-<br />

Planungs- und Archivierungsprogrammen komb<strong>in</strong>iert den wird. W<strong>in</strong>tersemester <strong>in</strong>for-<br />

mieren und H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>en<br />

guten Studiene<strong>in</strong>stieg<br />

geben.<br />

DGB lädt zur<br />

Am 1. Juli 2011 nimmt der Ortenau-News-Desk im Kundgebung Offenburger<br />

Offenburg (red/bek). Der<br />

Pressehaus se<strong>in</strong>e Arbeit auf. Auf dieser Pr<strong>in</strong>t- und Onl<strong>in</strong>e-Plattform<br />

Deutsche Gewerkschaftsbund<br />

(DGB) lädt für heute,<br />

Dienstag, zur Großkundge-<br />

werden Zeitungen, Internet, Mittelbadische Presse TV bung und nach Offenburg Hitradio e<strong>in</strong>.<br />

Aus über 20 Betrieben werden<br />

Beschäftigte erwartet.<br />

Ohr redaktionell koord<strong>in</strong>iert und gesteuert. Damit Als hat Hauptredner die kommt cross- um<br />

14 Uhr der Landesvorsitzende<br />

des DGB Baden-Würtmediale<br />

Zukunft des regionalen Mediums begonnen. temberg, Nikolaus Landgraf,<br />

auf den Platz an der<br />

Ab Juni 2011 gibt es die Zeitung auch papierlos. Die Ursulasäule. elektronische<br />

Er spricht zur<br />

Situation <strong>in</strong> der Tarifause<strong>in</strong>andersetzung<br />

<strong>in</strong> der Me-<br />

Ausgabe der »Mittelbadischen Presse« kommt auf den tall- Markt, und Elektro<strong>in</strong>dustrie. die auf<br />

Weitere Redner s<strong>in</strong>d Ahmet<br />

Karademir, Erster Bevoll-<br />

dem Computer oder dem I-Pad gelesen werden kann mächtigter und zusätzlich<br />

IG Metall Offenburg,<br />

und Thomas Bleile,<br />

Zweiter Bevollmächtigter<br />

L<strong>in</strong>ks zu Videos, zum Internet oder zu Dokumentationen IG Metall Offenburg. enthält. Weitere<br />

betriebliche Redner s<strong>in</strong>d<br />

Gleichzeitig wird die Zeitungsredaktion auf sozialen geplant. Netzwerken<br />

Die Innenstadt ist <strong>in</strong> der<br />

Zeit von 12 Uhr bis 18 Uhr<br />

wie Facebook oder Twitter aktiv. Wer die regionale für Nachrichten-<br />

den Busverkehr gesperrt.hoheit<br />

behalten will, muss auf allen Kanälen auf Sendung se<strong>in</strong>.<br />

Ab Mitte des Jahres 2011 tritt Wolfgang Kollmer die Nachfolge von<br />

Redaktionsleiter Jürgen Rohn an, der <strong>in</strong> die Herausgeberrolle wechselt.<br />

Andre Dera<strong>in</strong> zählt zu den<br />

Expressionisten. Foto: dpa<br />

Gespräche<br />

über Kunst<br />

Offenburg (red/bek). Die<br />

Kunstgeschichtler<strong>in</strong> Barbara<br />

Memheld stellt im Rahmen<br />

von »Kunstgeschichte<br />

am Feierabend« am Montag,<br />

21. Mai, 17 bis 18.45 Uhr, die<br />

wichtigsten Strömungen <strong>in</strong><br />

der Malerei des frühen 20.<br />

Jahrhunderts vor: Expressionismus,<br />

Kubismus, Surrealismus,<br />

Dadaismus und<br />

Frühe Abstraktion. Das Katholische<br />

Bildungszentrum<br />

Offenburg lädt Kunst<strong>in</strong>teressierte<br />

ohne oder mit Vorkenntnissen<br />

zum Vortrag<br />

mit Gespräch e<strong>in</strong>. Die Veranstaltung<br />

f<strong>in</strong>det im Bildungszentrum<br />

Offenburg,<br />

Katholisches Zentrum St.<br />

Fidelis, Straßburger Straße<br />

39, statt. Die Kosten betragen<br />

7 Euro.<br />

<strong>Täglich</strong> <strong>in</strong> <strong>100</strong> <strong>Sekunden</strong> <strong>in</strong>fo<br />

Neues Format von MITTELBADISCHE-PRESSE.TV: Jeweils ab 18 Uhr gibt es Kurznachrichten aus der Or<br />

2008<br />

»Ortenau <strong>in</strong> <strong>100</strong> <strong>Sekunden</strong>«<br />

fasst ab sofort werktags<br />

wichtige Ereignisse<br />

zusammen: Onl<strong>in</strong>e können<br />

die Kurznachrichten<br />

von MITTELBADISCHE-<br />

PRESSE.TV ab 18 Uhr<br />

abgerufen werden.<br />

VON BETTINA KÜHNE<br />

Offenburg. Die Ortenau<br />

bekommt ihre eigene Tagesschau:<br />

Mit »Ortenau <strong>in</strong> <strong>100</strong> <strong>Sekunden</strong>«<br />

präsentiert MITTEL-<br />

BADISCHE-PRESSE.TV ab sofort<br />

jeden Werktag onl<strong>in</strong>e die aktuellen<br />

Kurznachrichten.<br />

»Das 2009<br />

neue Sendeformat<br />

br<strong>in</strong>gt Platz für drei bis vier<br />

tagesaktuelle Nachrichten«,<br />

sagt Mario Demuth, Produktionsleiter<br />

von MITTELBADISCHE-<br />

PRESSE.TV. Pünktlich ab 18<br />

Uhr wird das Nachrichten-Video<br />

künftig onl<strong>in</strong>e se<strong>in</strong><br />

– und zwar jeweils mon-<br />

2011<br />

tags bis freitags.<br />

Mit e<strong>in</strong>em kurzen J<strong>in</strong>gle<br />

wird die Nachrichtensendung<br />

angekündigt,<br />

aber auch während der<br />

verschiedenen Kurzbeiträge<br />

bleibt die Erkennungsmelodie<br />

leise im H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Damit hebt sie sich<br />

von den anderen Video-Produktionen<br />

ab, die MITTELBA-<br />

DISCHE-PRESSE.TV normalerweise<br />

für das Onl<strong>in</strong>e-Portal<br />

produziert. Diese drei bis<br />

fünf M<strong>in</strong>uten langen Beiträge<br />

mit Geschichten aus<br />

der ganzen Ortenau wird es<br />

selbstverständlich weiterh<strong>in</strong><br />

geben.<br />

Was bei »Ortenau <strong>in</strong> <strong>100</strong><br />

<strong>Sekunden</strong>« nicht fehlen darf:<br />

das Wetter. Die Prognose für<br />

die kommenden drei Tage bildet<br />

den Abschluss der Nachrichtenbeiträge.<br />

Zirkus Krone kommt<br />

nach Offenburg. Der<br />

nach eigenen Angaben<br />

größte Zirkus Europas<br />

gastiert nach elf Jahren<br />

ab heute bis Sonntag<br />

wieder auf dem Messegelände<br />

Offenburg.<br />

Offenburg (red/bek). Ab<br />

heute, Dienstag, bis Sonntag,<br />

20. Mai, gibt das <strong>in</strong> München<br />

mit e<strong>in</strong>em festen Zirkusbau be-<br />

Mario Demuth (von rechts), Christian Kornmeier und Ferd<strong>in</strong>and Vögele stellen ab sofort bei MITTEL-<br />

BADISCHE-PRESSE.TV um 18 Uhr »Ortenau <strong>in</strong> <strong>100</strong> <strong>Sekunden</strong>« onl<strong>in</strong>e. Foto: Ulrich Marx<br />

Am Bildschirm wird die Nachrichtensendung »Ortenau <strong>in</strong> <strong>100</strong><br />

<strong>Sekunden</strong>« erstellt. Screenshot: Mario Demuth<br />

heimatete Unternehmen »Krone«<br />

<strong>in</strong> Offenburg täglich zwei<br />

Vorstellungen: wochentags um<br />

15.30 und 20 Uhr und an Sonn-<br />

und Feiertagen (Christi Himmelfahrt)<br />

um 14 und 18 Uhr.<br />

Am Mittwoch, 16. Mai gibt<br />

es nur e<strong>in</strong>e Abendvorstellung<br />

um 20 Uhr, nachmittags f<strong>in</strong>det<br />

e<strong>in</strong>e Sondervorstellung für die<br />

Sparkasse Offenburg statt.<br />

In der größten rollenden Zirkusstadt<br />

Europas wird das Jubiläums-Programm»Celebra-<br />

tion« gezeigt, das am 7. April<br />

2011 auf der Münchner Theresienwiese<br />

Weltpremiere erlebte.<br />

Im Programm gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Bungee-Sensation aus Ch<strong>in</strong>a<br />

zu sehen. Der »König der Löwen«<br />

präsentiert se<strong>in</strong>e 14<br />

Schützl<strong>in</strong>ge und den e<strong>in</strong>zigartien<br />

weißen Löwen K<strong>in</strong>g Tonga<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dressurshow. Frei<br />

fliegende Papageien, die Pferde-Freiheitsdressuren<br />

von Juniorchef<strong>in</strong><br />

»Zirkuspr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong>«<br />

Jana Mandana, e<strong>in</strong>e Klassi-<br />

HINTERGRUND<br />

5000 Klicks pro Tag<br />

Das erste Video von MIT-<br />

TELBADISCHE-PRESSE.TV ist<br />

am 31. Dezember onl<strong>in</strong>e<br />

gegangen. Im Januar<br />

2008 wurde e<strong>in</strong>e Vollzeitstelle<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Anfangs<br />

wurden drei bis fünf<br />

Clips zunächst pro Monat,<br />

bald bis zu fünf pro<br />

Woche produziert. Im November<br />

2009 wurde e<strong>in</strong>e<br />

weitere Vollzeitstelle geschaffen,<br />

weil auch die<br />

Nachfrage an Video- und<br />

Werbeproduktionen stieg.<br />

Seit 2011 arbeitet Miba.TV<br />

mit der Cross-Media-Redaktionzusammen<br />

und stellt täglich<br />

Videos onl<strong>in</strong>e – <strong>in</strong>sgesamt<br />

2000. Seitdem<br />

kletterten die Klicks auf<br />

5000 pro Tag.<br />

Manege frei für Zirkus Krone<br />

Zelt- und Wagenstadt <strong>in</strong> Offenburg e<strong>in</strong>getroffen / Selbst die Beh<strong>in</strong>dertentoilette ist mobil / Heute Premiere<br />

sche Hohe Schule im Tango-<br />

Rhythmus, e<strong>in</strong>e Exoten-Parade<br />

im Safari-Stil und Seelöwen<br />

s<strong>in</strong>d außerdem im 180-M<strong>in</strong>uten-Programmes<br />

zu sehen.<br />

Nicht zu vergessen der Nashornbulle<br />

Tsavo.<br />

Balancen auf dem Todesrad<br />

– dargeboten von Crazy Wilson,<br />

elegante Jonglagen à la Marlene<br />

Dietrich, haushohe Sprünge<br />

von der Duplex-Schaukel<br />

und e<strong>in</strong> fliegendes Trapez s<strong>in</strong>d<br />

Highlights. Für Spaß zwischen<br />

all den Attraktionen sorgen die<br />

Musical-Clowns Les Rossyann.<br />

Der amerikanische Choreograph<br />

Gene Reed zeichnet für<br />

die Inszenierung verantwortlich.<br />

Die Lichtregie kreierte<br />

Celest<strong>in</strong>o Munoz.<br />

Riesige Zeltstadt<br />

Zu Krones Zeltstadt gehören<br />

fast 300 Menschen, 200 Tiere,<br />

mehr als 330 Wohn-, Pack- und<br />

Gerätewagen und e<strong>in</strong> Spielzelt<br />

für 4000 Personen. Außerdem<br />

besitzt der »Bayerische NationalZirkus«<br />

die e<strong>in</strong>zige mobile<br />

Beh<strong>in</strong>derten-Toilette der Welt.<br />

◼ Den Vorverkauf für Offenburg<br />

haben das OFFENBURGER<br />

TAGEBLATT, Hauptstraße 83,<br />

Offenburg, und alle anderen<br />

ReserviX-Vorverkaufsstellen<br />

übernommen. Die Kassen auf


2012<br />

Unsere<br />

Zukunft<br />

Am 15. Mai überrascht der Onl<strong>in</strong>e-Auftritt der Mittelbadischen<br />

Presse die User mit e<strong>in</strong>er komplett neuen Startseite. bo.de bietet jetzt<br />

viel mehr aktuelle Informationen, Filme aus der Region und täglich<br />

Video-Nachrichten unter dem Titel »Ortenau <strong>in</strong> <strong>100</strong> <strong>Sekunden</strong>«.<br />

Am 2./3. November 2012 feiert »reiff medien« <strong>in</strong> zwei festlichen<br />

Abendveranstaltungen <strong>in</strong> der Offenburger Ortenauhalle das 200jährige<br />

Bestehen des Familienunternehmens und des »Offenburger<br />

Tageblatts«.<br />

Die Zusammenstellung dieser Ereignisse aus 200 Jahren »reiff<br />

medien« und »Offenburger Tageblatt« wurde durch die wertvollen<br />

historischen Recherchen der Autoren Ra<strong>in</strong>er Schimpf und Karlhe<strong>in</strong>z<br />

Schönherr ermöglicht.

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