Pastoralbrief-Layout_Mai 2018
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PASTORALE DIENSTE<br />
PASTORALBRIEF<br />
für die Diözese St. Pölten<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2018</strong><br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge!<br />
Ist die Kirche attraktiv?<br />
Diese Frage lässt mich seit Wochen nicht mehr los.<br />
Wir leben in einer Zeit eines großen Wandels. Religion ist kein Schicksal mehr, das von Elternhaus<br />
und Gesellschaft bestimmt wird. Die Zugehörigkeit zur Kirche wird kritisch reflektiert<br />
und daher ist ihre Attraktivität von ganz entscheidender Bedeutung.<br />
Bei einer Begegnung mit den Generaloberen der Männerorden hat Papst Franziskus schon<br />
2014 dazu Folgendes gesagt:<br />
„Kirche muss attraktiv sein.<br />
Weckt die Welt auf.<br />
Seid Zeugen eines anderen Handelns!“<br />
• Ich meine: Ja, die Kirche i s t attraktiv!<br />
Sie ist von ihrem Wesen her anziehend.<br />
Denn wenn Attraktivität in inspirierender Schönheit, leidenschaftlichem Charme und<br />
geistvollem Charakter ihren Ausdruck findet, dann ist das für unsere Kirche eine Chance und<br />
gleichzeitig eine Einladung.<br />
• Die Kirche ist schön<br />
Das Tor der Kirche ist offen, ich trete ein und lasse die Schönheit des Raumes mit all seinen<br />
Kunstwerken und dem Blumenschmuck auf mich wirken. Mir kommt in den Sinn, wie schön<br />
Liturgie sein kann, wie sie in lebendigen Zeichen und einer lebensnahen Sprache von der Attraktivität<br />
der Beziehung zu Gott erzählt und wie wir dabei spüren können, wie sich die Kraft<br />
der heiligen Handlungen mit der Sehnsucht unserer Herzen verbindet.<br />
Auch ein schönes Pfarrzentrum oder ein einladender Begegnungsraum im Pfarrhof sind<br />
atmosphärische Botschaften von Freude und Offenheit und eine Motivation, sich in diesem<br />
Umfeld für die Pfarre zu engagieren.<br />
• Die Kirche ist voller Charme<br />
... weil in ihr Menschen leben und arbeiten, die ein gnadenvolles Charisma ausstrahlen.<br />
Wie charmant kann Kirche sein, wenn es eine Kultur der Wertschätzung und der Anerkennung<br />
gibt, in der Christinnen und Christen ihr Charisma entdecken und entfalten können.<br />
In einer Kultur des Willkommens trauen sich auch verletzte, gekränkte oder ausgegrenzte<br />
Menschen wieder vertrauensvoll über die Schwelle der Pfarre und der Kirche zu treten.<br />
Pastorale Dienste – Klostergasse 15, 3100 St. Pölten, 02742/324-0, www.pastoraledienste.at
INFORMATIONEN<br />
aus den Pastoralen Diensten<br />
• Kirche ist geistvoll und hat Leidenschaft<br />
Wie erfüllend ist es,<br />
... wenn mir in einer Bibelrunde Menschen erzählen, wie gut ihnen der Glaube tut;<br />
... wenn Menschen kundig sind in den Schätzen der Bibel und wenn sie die Zeichen der Zeit<br />
entdecken und sich trauen, diese in einer geisterfüllten Haltung zu deuten.<br />
• Kirche ist attraktiv, wenn sie Charakter zeigt…<br />
... und wenn sie Ecken und Kanten hat, besonders beim Einsatz für Benachteiligte, Ausgegrenzte<br />
und Arme.<br />
... wenn sie echt und ehrlich ist im Denken, Reden und Tun, authentisch und glaubwürdig in<br />
ihrem Zeugnis.<br />
... wenn sie Humor hat und mit Gelassenheit und<br />
Freude auf Menschen, andere Religionen und Herausforderungen<br />
zugeht.<br />
• Das attraktivste und wichtigste Werkzeug<br />
der Kirche ist die Begegnung.<br />
Menschen, die Jesus begegnet sind, gingen verändert,<br />
verwandelt und erneuert ins Leben.<br />
Die Pastoralkonstitution des 2. Vatikanischen Konzils<br />
beschreibt dies mit den Sätzen:<br />
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen<br />
von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller<br />
Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst<br />
der Jünger Christi.“<br />
Genau das können wir Tag für Tag erleben:<br />
In den täglichen Begegnungen dürfen wir die Freuden<br />
und Hoffnungen, aber auch die Trauer und die Ängste der Menschen wahrnehmen und<br />
teilen. Durch diese Begegnungen bekommt die Kirche ein attraktives, ein anziehendes, ja ein<br />
schönes Gesicht. Ein Gesicht, das die menschgewordene Liebe Gottes widerspiegelt.<br />
Kardinal König hat das mit folgenden Worten ausgedrückt:<br />
Die Kirche Christi sei eine einladende Kirche,<br />
eine Kirche der offenen Türen,<br />
eine wärmende, mütterliche Kirche,<br />
eine Kirche des Verstehens und Mitfühlens,<br />
des Mitdenkens, des Mitfreuens und Mitleidens.<br />
Ich wünsche uns in dieser pfingstlichen Zeit viele geisterfüllte Begegnungen, die von einer<br />
sympathischen, frohen und attraktiven Kirche Zeugnis geben!<br />
Hans Wimmer<br />
Direktor der Pastoralen Dienste<br />
Gerhard Reitzinger<br />
Geistlicher Leiter der Pastoralen Dienste<br />
Pastorale Dienste – Klostergasse 15, 3100 St. Pölten, 02742/324-0, www.pastoraledienste.at