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0 1 -2 0 1 2 Draculas falsche Zähne - Die Praxis Dres. Tetsch ...

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01-2012<br />

Denta<br />

Das Wissensmagazin aus Ihrer Master-<strong>Praxis</strong><br />

<strong>Draculas</strong> <strong>falsche</strong> <strong>Zähne</strong><br />

Zum Blutsaugen absolut ungeeignet<br />

Erhaltet den Zahn<br />

Moderne Wurzelkanaltherapie<br />

Mund gesund<br />

Oralhygiene hält den Körper fit


KONTAKT<br />

Dr. Jan <strong>Tetsch</strong> M.Sc.<br />

<strong>Praxis</strong> am See<br />

Scharnhorststraße 19<br />

48151 Münster<br />

Telefon 0251 532415<br />

Telefax 0251 532417<br />

dr.tetsch@t-online.de<br />

www.tetsch.com<br />

Sprechzeiten<br />

Montag, Donnerstag und<br />

Freitag 07:30 - 17:30 Uhr<br />

<strong>Die</strong>nstag und Mittwoch<br />

07:30 - 19:30 Uhr<br />

und nach Vereinbarung.<br />

Inhalt<br />

04 Nachrichten<br />

06 <strong>Die</strong> Patientengeschichte<br />

Erhaltet den Zahn<br />

12 Wissen<br />

Mund gesund, Mensch<br />

gesund<br />

14 Ratgeber<br />

Bitte gerüttelt …<br />

16 Feuilleton<br />

<strong>Draculas</strong> <strong>falsche</strong> <strong>Zähne</strong><br />

18 Lifestyle<br />

Schenken Sie sich ein<br />

Wochenende<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir freuen uns, Ihnen die zweite Ausgabe unseres neuen Wissensmagazins überreichen zu<br />

können, mit dem wir Sie über die modernen Strategien der Zahnmedizin informieren wollen,<br />

vor allem im Bereich der Implantologie.<br />

<strong>Die</strong> Titelgeschichte beschreibt am Beispiel von zwei Patienten die Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Zahnerhaltung. Denn diese ist unser wichtigstes Ziel. Gleichwohl kann nicht jeder Zahn<br />

gerettet werden. Dann sind Implantate eine Option, wie die Geschichte zeigt. Im Wissensteil<br />

berichten wir über neue Einsichten der Forscher, die belegen, wie eng Mund- und Körpergesundheit<br />

zusammen hängen: Von einer guten Mundhygiene profitieren auch Herz und Hirn.<br />

Darum finden Sie im Bereich »Ratgeber« auch eine Anleitung zur richtigen Mundpflege. Und<br />

was es mit den <strong>Zähne</strong>n von Dracula auf sich hat, lesen Sie im Feuilleton. Wir hoffen, dass Sie<br />

in unserer DentaLife hilfreiche Tipps finden – und sich bei der Lektüre auch gut unterhalten.<br />

Unsere <strong>Praxis</strong> ist Teil eines bundesweiten Netzwerks von Zahnärztinnen und Zahnärzten, die<br />

einen zusätzlichen Studiengang absolviert haben, der mit dem akademischen Grad »Master of<br />

Science« (M.Sc.) in Oral Implantology abschließt. Das Ziel unseres Netzwerkes ist die Sicherung<br />

der Qualität in der Implantologie zum Nutzen unserer Patienten.<br />

Wenn Sie Fragen dazu haben, sprechen Sie mich gerne an.<br />

Ich freue mich darauf!<br />

Ihr<br />

Jan <strong>Tetsch</strong><br />

Dr. Jan <strong>Tetsch</strong> M.Sc.<br />

Ein Team, dem der Umgang mit Patienten großen Spaß macht.<br />

Neu im Ärzte-Team: ZÄ Lisa<br />

Stanke und Dr. Andreas Dahm<br />

Assistenz: Pia Kleinhölting, Nicole<br />

Pöppelmeyer, Daniela Schmitz, Jacqueline<br />

Barrey, Caroline Meyberg, Ilka Kampherbeek,<br />

Tanja Sobzak-Kassaoui<br />

Verwaltung: Irmgard Winkelmann,<br />

Karin Graessle, Claudia Bos<br />

Neu im Team: Sema Kaya und<br />

Nicole Benne-Noberini verstärken<br />

das Assistenz- und Verwaltungsteam<br />

Prophylaxe: Birgit Kreimer,<br />

Anne Brinkmann<br />

Zahntechnik: Detlef Urbaniak,<br />

Jochen Anstöter


PROFESSOR TETSCH:<br />

FORTSCHRITT DURCH IMPLANTOLOGIE<br />

»Wenn Sie unbedingt wollen, dann meinetwegen.«<br />

Mit diesen Worten erhielt Ende der 1960er Jahre<br />

der junge Assistenzarzt Peter <strong>Tetsch</strong> von seinem<br />

Chef an der Zahnklinik der Universität Münster die<br />

Erlaubnis, sich mit Zahnimplantaten zu beschäftigen.<br />

»Ich erinnere mich an diese Worte als sei es<br />

gestern gewesen«, schmunzelte Prof. Dr. Dr. Peter<br />

<strong>Tetsch</strong> auf einer Pressekonferenz der Deutschen<br />

Prof. Peter <strong>Tetsch</strong>, neben DGI- Gesellschaft für Implantologie unlängst in <strong>Dres</strong>den.<br />

Pressesprecher Prof. Dr. Germán 1970 setzte er sein erstes Implantat – die Patientin<br />

Gómez-Román, Tübingen trägt es noch immer. »Unsere Visionen haben sich<br />

seit den Anfängen nicht geändert, wir wollen unseren<br />

Patienten zu funktionsfähigen und schönen <strong>Zähne</strong>n verhelfen.« Für<br />

den Pionier <strong>Tetsch</strong> hat die Implantologie die Zahnmedizin revolutioniert.<br />

«Sie bedeutet für Patienten einen großen Fortschritt.«<br />

Geht im Kindes- oder Jugendalter ein Frontzahn verloren<br />

bremst dies das Wachstum des Kieferknochens. »Darum<br />

haben wir nach Abschluss des Körperwachstums, wenn<br />

Implantate üblicherweise gesetzt werden können, leider<br />

in den meisten Fällen kein knöchernes Lager mehr für ein<br />

Implantat und müssen dann zunächst den Knochen aufbauen«,<br />

sagt Dr. Jan <strong>Tetsch</strong>. Ist ein zufriedenstellender<br />

Zahnersatz nicht möglich, will das Team um Dr. <strong>Tetsch</strong><br />

den jungen Patienten eine langandauernde Zahnlücke<br />

und den späteren Kieferaufbau ersparen. Darum setzen<br />

die Experten in solchen Fällen auch jungen Patienten<br />

schon ein Implantat »mit erstaunlich guten Resultaten«,<br />

wie Dr. Jan <strong>Tetsch</strong> auf der Fachtagung der Implantologen<br />

in <strong>Dres</strong>den berichtete.<br />

Das Team um Prof.<br />

Dr. Dr. Peter <strong>Tetsch</strong>,<br />

Dr. Vera Oberhoff<br />

und Dr. Jan <strong>Tetsch</strong><br />

hat zahnärztlichen<br />

Zuwachs bekommen<br />

(s.u.)<br />

Erfolg im Ausnahmefall: Implantate schon im Kindesalter<br />

Dr. Jan <strong>Tetsch</strong> (rechts) erläutert<br />

Kollegen auf der Tagung in <strong>Dres</strong>den<br />

seine Therapie-Ergebnisse<br />

News aus unserer <strong>Praxis</strong><br />

NACHGEFRAGT<br />

BEI DR. JAN TETSCH ZUM THEMA<br />

WURZELKANALBEHANDLUNG<br />

Wann ist eine Wurzelkanalbehandlung<br />

erforderlich?<br />

Wurzelbehandlungen sind notwendig,<br />

wenn ein Zahn, besser<br />

gesagt der Zahnnerv, irreversibel<br />

geschädigt ist. Ursache dafür<br />

können Kariesbakterien aber auch<br />

Unfälle oder andere Traumata<br />

sein. Schmerzen können den Entzündungsprozess<br />

begleiten, oft<br />

verläuft dieser auch unbemerkt<br />

und ist nur auf Röntgenbildern<br />

nachweisbar.<br />

Ist diese Therapie bei jedem<br />

Zahn möglich?<br />

Grundsätzlich ist eine Wurzelbehandlung<br />

bei allen <strong>Zähne</strong>n möglich,<br />

bei denen röntgenologisch<br />

ein Nervkanalsystem zu sehen ist<br />

und bei denen die Form dieser inneren<br />

Hohlräume so gestaltet ist,<br />

dass das Kanalsystem für die Reinigung<br />

und Desinfektion zugänglich<br />

ist.<br />

Wann raten Sie von einer Wurzelkanalbehandlung<br />

ab und<br />

empfehlen ein Implantat?<br />

Der Zahn sollte entfernt und prothetisch<br />

ersetzt werden, wenn<br />

anatomische Strukturen oder alte<br />

nicht mehr entfernbare Wurzelfüllmaterialen<br />

den Zugang verhindern<br />

oder die Entzündung trotz aller<br />

Reinigungsversuche nicht abklingt.<br />

Chronische Entzündungen<br />

an den Wurzeln verursachen zwar<br />

beim Kauen oft keine Probleme,<br />

stellen jedoch für das Immunsystem<br />

eine dauerhafte Belastung<br />

dar. <strong>Die</strong> Entzündung kann sich<br />

ausbreiten. Darum sollte man sie<br />

aus allgemeinmedizinischer Sicht<br />

beseitigen.


Nachrichten<br />

Verkürzen Nahrungsergänzungsmittel das Leben?<br />

4 DentaLife<br />

Stammt aus dem Mund<br />

eines modernen Menschenkinds:<br />

Milchzahn<br />

aus der Cavallo-Höhle<br />

Akupunktur könnte bei Störungen<br />

des Kiefergelenks hilfreich sein<br />

Das Kiefergelenk ist das komplexeste Gelenk des Körpers. <strong>Die</strong>s erschwert<br />

Diagnostik und Therapie von Störungen, so genannte Temporomandibuläre<br />

Dysfunktionen (TMD). Forscher haben nun Studien analysiert, bei<br />

denen eine »echte« Akupunkturtherapie mit einer Schein-Nadelung verglichen<br />

wurde. »Es gibt Hinweise, dass die Therapie hilfreich sein könnte«,<br />

schreiben die Wissenschaftler zurückhaltend im internationalen Fachblatt<br />

JOURNAL OF DENTISTRY. Weitere Studien seien aber erforderlich.<br />

Uralte Milchzähne: Moderne<br />

Menschen früher in Europa<br />

Zwei uralte Milchzähne aus Apulien korrigieren die<br />

Frühgeschichte des Menschen in Europa. <strong>Die</strong> beiden<br />

rund 45 000 Jahre alten Fossilien waren schon 1964 in<br />

der »Grotta del Cavallo« der süditalienischen Region<br />

gefunden und ihres hohen Alters wegen den Neander -<br />

talern zugeordnet worden. Nun zeigt eine Neubewertung<br />

mit modernsten Untersuchungsmethoden, dass<br />

die <strong>Zähne</strong> im Kiefer von Homo- sapiens-Kindern wuchsen.<br />

Sie sind somit die bisher ältesten Funde von<br />

anatomisch modernen Menschen in Europa, wie ein<br />

internationales Forscherteam um Stefano Benazzi vom<br />

Department für Anthropologie der Universität Wien<br />

kürzlich im Fachmagazin NATURE berichtete.<br />

Zusätzlich zur Nahrung eingenommene Vitamin- und Mineralstoffpillen,<br />

das belegt eine wachsende Zahl von Studien,<br />

fördern weder ein gesünderes noch ein<br />

längeres Leben. Im Gegenteil: Einer kürzlich<br />

im US-Fachjournal ARCHIVES OF INTERNAL<br />

MEDICINE veröffentlichten Untersuchung<br />

zufolge können die bunten Pillen das<br />

Sterberisiko sogar erhöhen. <strong>Die</strong> Forscher<br />

hatten den Vitamin- und Mineralstoffkonsum<br />

von 38 772 älteren amerikanischen Frauen zwischen<br />

1986 und 2004 beobachtet. Einzig Kalziumpillen<br />

scheinen eine lebensverlängernde Wirkung zu haben.<br />

Fotos: Lagom u. Simone Rößling alle Fotolia, I-Stock


GENOM-FORSCHER ENTRÄTSELN KARIES-BAZILLEN<br />

Bei manchen Kleinkindern können Milchsäurebakterien schwere Karies verursachen, die zum<br />

Verlust aller <strong>Zähne</strong> schon im Alter von drei Jahren führen. Bislang ist allerdings nicht bekannt,<br />

welche der äußerlich kaum unterscheidbaren 140 Lactobacillus-Arten die Zahnfäule verursachen.<br />

<strong>Die</strong>s wollen Forscher der New York University nun ändern: Sie entnehmen zurzeit etlichen<br />

Hundert an Karies erkrankten Kindern sowie deren Eltern Speichelproben und analysieren das<br />

gesamte Erbgut (Genom) der darin enthaltenen Lactobazillen. Der Vergleich dieser Genomdaten<br />

mit jenen von Bakterien zahngesunder Kinder und Eltern soll die Karies-verursachenden Keime<br />

identifizieren. Ziel: Ein diagnostischer Test, der Kleinkindern den Zahnverlust erspart.<br />

Wie sicher sind elektrische<br />

Zahnbürsten?<br />

Eine Gruppe niederländischer Wissenschaftler ist der Frage nachgegangen,<br />

ob oszillierend-rotierende elektrische Zahnbürsten im Vergleich zu<br />

normalen Handzahnbürsten in irgendeiner Weise <strong>Zähne</strong> oder Zahnfleisch<br />

beschädigen oder verletzen können. <strong>Die</strong> Antwort war eindeutig: Nein.<br />

»Eine große Zahl wissenschaftlicher Forschungsarbeiten hat in den letzten<br />

Jahren durchgängig gezeigt, dass elektrische Zahnbürsten <strong>Zähne</strong> und<br />

Zahnfleisch schonen«, kommentiert Peter Robinson von der University of<br />

Sheffield in der Fachzeitschrift EVIDENCE-BASED DENTISTRY. Dass oszillierend-rotierende<br />

Elektrobürsten Zahnbelag gründlicher entfernen und Zahnfleischentzündungen<br />

wirksamer vorbeugen als Handzahnbürsten hat die<br />

internationale Cochrane-Organisation zur Verbesserung der wissenschaftlichen<br />

Grundlagen in der Medizin bereits vor zwei Jahren bestätigt.<br />

DentaLife<br />

5<br />

Nachrichten<br />

Krankhaft veränderte<br />

Mundflora bei Alkoholikern<br />

und Rauchern<br />

Rauchen und übermäßiger<br />

Alkoholgenuss verschieben<br />

die Bakterienbesiedelung des<br />

Zahnfleisches hin zu krank<br />

machenden (pathogenen) Keimen.<br />

Das haben Forschergruppen<br />

aus Brasilien und<br />

Japan untersucht. <strong>Die</strong> Wissenschaftler<br />

aus Rio de Janeiro<br />

registrierten beim Vergleich<br />

der Mundflora von je 49 Alko-<br />

holikern und Nicht-Alkoholikern,<br />

dass bei den Trinkern<br />

deutlich mehr pathogene<br />

Keime wie bestimme Streptokokken<br />

(Foto) vorkommen, die<br />

den Zahnhalteapparat schädigen.<br />

Und das Team aus Tokio<br />

fand heraus, dass sich unter<br />

dem Zahnfleisch von Rauchern<br />

spezielle Bakterienarten<br />

häufiger ansiedeln, die Zahnfleischentzündungen(Parodontitis)<br />

verursachen.


<strong>Die</strong> Patientengeschichte<br />

6 DentaLife<br />

Endodontie und Implantologie<br />

Erhaltet den<br />

Endlich keine<br />

Schmerzen mehr:<br />

Daniela Sanders<br />

kann Mandanten<br />

wieder anlächeln.<br />

Eine endodontische<br />

Wurzelkanalbehandlung<br />

hat ihren<br />

Zahn gerettet<br />

Zahn<br />

Mit modernen Verfahren können heute selbst stark<br />

geschädigte <strong>Zähne</strong> gerettet werden. Ist dies nicht möglich, ist<br />

eine Implantatversorgung eine gute Alternative zur Brücke


Fotos: David Knipping<br />

Daniela Sanders lacht wieder. Wenn die 31jährige<br />

Anwaltsgehilfin mit ihrem charmanten<br />

Lächeln einem Mandanten<br />

Unterlagen überreicht oder Nachbarshündin<br />

Meika im Burggarten ihrer Heimatstadt ausführt,<br />

denkt sie nur noch selten daran, dass sie vor nicht<br />

allzu langer Zeit dazu kaum noch in der Lage gewesen<br />

war. Zermürbt von stärksten Zahnschmerzen<br />

wollte sie im Frühsommer des letzten Jahres eigentlich<br />

nur noch eines: Sie wollte diesen vermaledeiten<br />

Zahn endlich los werden, der sie seit Monaten nach<br />

einer fehlgeschlagenen Wurzelkanalbehandlung mit<br />

wiederkehrenden Schmerzattacken quälte. Doch ihr<br />

neuer Zahnarzt machte ihr Mut. »Geben Sie Ihrem<br />

Zahn und mir noch eine Chance«, sagte er zu seiner<br />

Patientin. Und Daniela Sanders ließ sich überzeugen.<br />

Mittlerweile liegt eine erneute aufwändige Behandlung<br />

hinter ihr – aber seitdem auch der Schmerz.<br />

»Wenn ich einem Zahn die Chance geben kann,<br />

durch eine Wurzelkanaltherapie noch zehn, 15 oder<br />

sogar 20 Jahre zu funktionieren, dann würde ich das<br />

immer versuchen«, sagt Dr. Rainer Roos M.Sc. aus<br />

DentaLife<br />

Mit Nachbarshündin<br />

Meika im herbstlichen<br />

Park: In ihrer Freizeit<br />

unternimmt Daniela<br />

Sanders gerne ausgiebige<br />

Spaziergänge<br />

7


<strong>Die</strong> Patientengeschichte<br />

Gewirr in der Zahnwurzel:<br />

<strong>Die</strong>se<br />

Mikro-CT-Aufnahmen<br />

zeigen, wie<br />

komplex die Kanäle<br />

in den Wurzeln von<br />

Backenzähnen geformt<br />

sein können<br />

8<br />

Neuhausen. »Schließlich ist der eigene Zahn immer<br />

die beste Lösung«, ergänzt sein Bonner Kollege, Dr.<br />

Sven Hupfauf M.Sc. »Alle unsere Maßnahmen dienen<br />

daher zunächst der Zahnerhaltung.«<br />

<strong>Die</strong>s sehen Patientinnen und Patienten genau so,<br />

wie die Untersuchung einer US-amerikanischen Forschergruppe<br />

zeigt. <strong>Die</strong> Oralchirurgen um Prof. Nestor<br />

Cohenca von der Universität von Washington in Seattle<br />

verglichen die Lebensqualität von Patienten, die<br />

eine Wurzelkanalbehandlung erhalten hatten, mit der<br />

von Implantat-Patienten. Beide Gruppen waren mit<br />

ihrer jeweiligen Therapie sehr zufrieden, gaben aber<br />

gleichwohl an, dass der Erhalt ihrer <strong>Zähne</strong> grundsätzlich<br />

für sie die höchste Priorität hat. »<strong>Die</strong> Patienten<br />

würden dafür alles ihnen mögliche tun«, schreiben<br />

die Mediziner in einer internationalen Fachzeitschrift.<br />

Das machen inzwischen auch die Zahnärzte – mit<br />

steigendem Erfolg. »Unsere modernen Methoden eröffnen<br />

eine neue Dimension der Therapie auch in<br />

schwierigen Fällen«, sagt Dr. Christian Gobrecht M.Sc.<br />

aus Bielefeld. Dank Operationsmikroskop, besseren<br />

Instrumenten und neuen Techniken sind die Erfolgsraten<br />

der endodontischen Therapie, wie die Wurzelkanalbehandlung<br />

im Fachjargon heißt, mit jenen<br />

DentaLife<br />

einer Implantatversorgung inzwischen durchaus vergleichbar.<br />

»Allerdings kann sie mitunter aufwändiger<br />

sein als die Implantologie«, weiß Dr. Swantje Engels<br />

aus dem nordrhein-westfälischen Dorsten-Wulfen.<br />

Während ein Implantat in der Regel binnen 30 Minuten<br />

gesetzt ist, kann eine Wurzelkanalbehandlung<br />

bis zu drei Stunden dauern, vor allem bei Backenund<br />

Mahlzähnen. So lange brauchen Zahnärzte, bis<br />

sie in dem aufgebohrten Zahn unter dem OP-Mikroskop<br />

die einzelnen Kanäle identifiziert und mit feinen<br />

Instrumenten und Spülflüssigkeit gereinigt haben.<br />

Dabei wird der infizierte oder bereits abgestorbene<br />

Zahnnerv sowie das umgebende Gewebe entfernt.<br />

Anschließend werden die Wurzelkanäle desinfiziert<br />

und mit Füllmasse verschlossen. Eine Überkronung<br />

des Zahnes schließt die Behandlung ab.<br />

Bei Daniela Sanders war die Situation äußerst kompliziert,<br />

da auch der Nachbarzahn angegriffen war<br />

und die Entzündung bereits auf den Kieferknochen<br />

übergegriffen hatte. »Es hatte sich bereits ein Abszess<br />

gebildet«, erinnert sie sich. Gleichwohl ist die Therapie<br />

gut ausgegangen, Zahnarzt und Zahn haben die<br />

Chance, die ihnen die junge Frau gegeben hatte, erfolgreich<br />

genutzt.<br />

Terminvereinbarung<br />

in der Zahnarztpraxis:<br />

<strong>Die</strong> professionelle<br />

Zahnreinigung ist für<br />

Implantatträger besonders<br />

wichtig –<br />

und dazu gibt es die<br />

DENTALIFE mit neuen<br />

Informationen


»Ich würde mich<br />

wieder für Implantate<br />

entscheiden«<br />

Patient Peter Berger<br />

Doch der Wunsch nach der Erhaltung des Zahnes<br />

lässt sich nicht immer erfüllen. Sind der Zahn oder<br />

die Wurzel der Länge nach gebrochen, bleibt nur die<br />

Extraktion. Schlecht ist die Prognose auch bei einer<br />

stark geschädigten Zahnkrone oder einer massiven<br />

Entzündung der Wurzel. Stark gekrümmte und damit<br />

schwer zugängliche Wurzelkanäle oder ein geschädigter<br />

Zahnhalteapparat sprechen auch gegen den<br />

Versuch, einen Zahn zu retten. »Bei solchen Risiken<br />

kann ein wurzelbehandelter Zahn zu einem gesundheitlichen<br />

Risiko werden, da er Toxine abgeben und<br />

chronische Entzündungen verursachen kann«, warnt<br />

Andreas Nischwitz M.Sc. aus Tübingen.<br />

»Lässt sich die Entzündung nicht in den Griff bekommen,<br />

sollte daher auch aus allgemeinmedizinischer<br />

Sicht der Zahn entfernt werden«, rät Zahnärztin<br />

Antje Dirlewanger aus Nagold. »Zur Schonung der<br />

Nachbarzähne stellt das Implantat dann eine sehr<br />

gute Alternative zur Brücke dar.«<br />

Für diese Alternative hat sich Peter Berger (Name<br />

geändert) entschieden. Der erste Mahlzahn (Molar) im<br />

linken Oberkiefer des Medienfachmanns war so stark<br />

geschädigt, dass er nicht erhalten werden konnte.<br />

Peter Berger kann<br />

wieder fröhlich radeln.<br />

Er hatte sich für ein<br />

Zahnimplantat entschieden,<br />

als ein<br />

Zahn nicht mehr zu<br />

retten war – und hat<br />

diese Entscheidung<br />

nicht bereut


<strong>Die</strong> Patientengeschichte<br />

Gefahrenzone: <strong>Die</strong><br />

Spitzen der Zahnwurzeln<br />

sitzen dicht<br />

unter der rot dargestellten<br />

Kieferhöhle<br />

(Sinus maxillaris) im<br />

Kieferknochen. Ein<br />

Implantat könnte<br />

diese dünne Schicht<br />

durchstoßen<br />

10 DentaLife<br />

»Ein Sinuslift ist inzwischen<br />

ein Routine-Eingriff«<br />

Doch dieser Bereich des Oberkiefers ist heikel. In<br />

ihm befindet sich die Kieferhöhle (siehe Abbildung).<br />

In ihrem knöchernen Boden, dem sogenannten Sinusboden,<br />

sitzen die Zahnwurzeln der kleinen Backenzähne<br />

(Prämolaren) und der großen Mahlzähne<br />

(Molaren). <strong>Die</strong> Spitzen der Zahnwurzeln liegen dabei<br />

knapp unter der darüberliegenden Kieferhöhle. <strong>Die</strong><br />

Knochenschicht zwischen Zahnwurzeln und Kieferhöhle<br />

ist dünn.<br />

Werden <strong>Zähne</strong> gezogen, beginnt der Kieferknochen<br />

im Laufe der Zeit an dieser Stelle zu schrumpfen.<br />

Denn nicht nur die Muskulatur, auch Knochengewebe<br />

braucht ein gewisses Maß an Belastung, um nicht zu<br />

verkümmern. Bei den Kieferknochen sorgen die Kaukräfte<br />

für den Erhalt des Knochens. Übertragen werden<br />

diese Kräfte von den Zahnwurzeln auf das<br />

umgebende Gewebe.<br />

Fehlt diese Stimulation, wird der Boden der Kieferhöhle<br />

im Laufe der Zeit noch dünner. In einer dünnen<br />

Knochenschicht finden Implantate jedoch nicht genügend<br />

Halt. Vor allem besteht das Risiko, dass bei<br />

einer Implantation die künstliche Zahnwurzel in die<br />

Kieferhöhle einbricht.<br />

<strong>Die</strong>s verhindert eine Maßnahme, welche die Implantologen<br />

»Sinusboden-Augmentation« oder kurz<br />

»Sinus-Lift« nennen. »Geliftet«, also angehoben, wird<br />

dabei die Schleimhaut, welche das Innere der Kieferhöhle<br />

auskleidet. Der entstehende Hohlraum wird mit<br />

Knochenmaterial oder synthetischem Knochenersatz-<br />

material gefüllt und so der Boden der Kieferhöhle verdickt.<br />

Nun können darin Implantate sicher verankert<br />

werden.<br />

Zwei Verfahren stehen prinzipiell für den Sinus-Lift<br />

zur Verfügung, der »interne Sinuslift« und der »externe<br />

Sinuslift«. Bei einem externen Sinuslift präpariert<br />

der Arzt seitlich im Kieferknochen ein kleines<br />

Fenster zur Kieferhöhle. Wenn er dieses Fenster nach<br />

innen und oben klappt, wird dadurch auch die daran<br />

haftende Schleimhaut-Auskleidung der Kieferhöhle<br />

angehoben, es entsteht ein Hohlraum zwischen Sinusboden<br />

und Schleimhaut. <strong>Die</strong>ser Hohlraum wird<br />

dann mit körpereigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial<br />

aufgefüllt und so der Sinusboden verdickt.<br />

Ein Implantat kann jetzt eingepflanzt werden.<br />

Der interne Sinuslift ist dann möglich, wenn der Sinusboden<br />

noch mindestens vier Millimeter dick ist. In<br />

diesem Fall wird der Sinusboden über das sogenannte<br />

Implantatlager verdickt: Das Knochen- oder Ersatzmaterial<br />

wird durch das Bohrloch für das Implantat<br />

dem Sinusboden aufgelagert, breitet sich unterhalb<br />

der Schleimhaut aus und gibt dem Implantat Halt.<br />

Ob die Verstärkung des Knochens zusammen mit<br />

einer Implantation möglich ist, hängt von der Höhe<br />

und Härte des Kieferknochens ab. <strong>Die</strong>se Kritierien entscheiden<br />

über die sogenannte Primärstabilität eines<br />

Implantates, also darüber, wie gut sich dieses mit seinem<br />

Schraubengewinde im Knochen verankert. Bei<br />

Zahnimplantat mit »Sinuslift«<br />

Im Seitenbereich des Oberkiefers muss vor einer Implantation zumeist<br />

■ Bei einem »Sinuslift« wird der<br />

Boden der Kieferhöhle durch<br />

Knochenmaterial oder synthetisches<br />

Knochenmaterial verdickt<br />

(gelb eingezeichnet). In dieser<br />

dickeren Knochenschicht kann<br />

dann ein Implantat fest und sicher<br />

verankert werden.<br />

Illustrationen: Merker


DER BEHANDLUNGSABLAUF AUF EINEN BLICK<br />

Mai 2011 Der erste Mahlzahn (Molar) im Oberkiefer muss gezogen werden.<br />

Juni 2011 Sechs Wochen nach der Extraktion folgen der (externe) Sinuslift und die Implantation<br />

zeitgleich bei einem Eingriff. Bei einem externen Sinuslift präpariert der Zahnarzt seitlich<br />

vom Oberkiefer aus ein Fenster zur Kieferhöhle. Er löst dabei die Schleimhaut vom<br />

Boden der Kieferhöhle ab und füllt den so entstehenden Hohlraum mit Knochenmaterial<br />

oder Knochenersatzmaterial. Im Fall von Peter Berger wurde Ersatzmaterial verwendet.<br />

Danach wird das Implantat eingesetzt und die Schleimhaut darüber verschlossen, das<br />

Implantat heilt gedeckt ein. Ein provisorischer Zahnersatz ist nicht erforderlich.<br />

Okt. 2011 Nach einer Einheilzeit von 14 Wochen wird das Implantat freigelegt und mit einer<br />

Zahnkrone versorgt.<br />

guter Primärstabilität sind Sinuslift und Implantation<br />

im Rahmen eines einzigen Eingriffs möglich.<br />

Peter Berger hatte gute Karten: Bei ihm waren<br />

sechs Wochen nach der Zahnextraktion ein externer<br />

Sinus-Lift zusammen mit der Implantation machbar.<br />

»Schmerzen hatte ich keine«, erinnert er sich an die<br />

Zeit nach dem Eingriff. Schon bald konnte er wieder<br />

seinem Hobby nachgehen: Radball.<br />

Verdeckt und geschützt unter dem Zahnfleisch<br />

heilte das Implantat 14 Wochen ein. Dann war es soweit:<br />

Der Zahnarzt legte die Titanwurzel frei und befestigte<br />

darauf die Zahnkrone. Ende der Therapie.<br />

»Für erfahrene Implantologen ist der Sinus-Lift inzwischen<br />

ein Routine-Eingriff«, sagt der Ludwigshafener<br />

Oralchirurg Prof. Dr. Günter Dhom. »Ohne diese<br />

Methode könnten wir im Seitenzahnbereich des Oberkiefers<br />

bei vielen Patientinnen und Patienten keine<br />

Implantate setzen.«<br />

Mittlerweile erproben Zahnärzte auch kürzere Implantate,<br />

um den Knochenaufbau überflüssig zu machen.<br />

<strong>Die</strong>s könnte etwa dann sinnvoll sein, wenn bei<br />

Patienten ein Knochenaufbau nicht möglich ist. Allerdings<br />

gibt es noch keine Langzeitergebnisse. Routine<br />

sind solche Strategien daher zur Zeit noch nicht.<br />

der Boden der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) durch Knochen- oder Ersatzmaterial angehoben werden<br />

■ Nahaufnahme: Aufgrund des<br />

dünnen Knochens zwischen den<br />

Zahnfächern und der Kieferhöhle<br />

könnte ein eingesetztes Implantat<br />

diese dünne Knochenschicht<br />

durchstoßen. Darum muss der<br />

Knochen verstärkt werden durch<br />

einen »Sinuslift«.<br />

■ »Sinuslift«: Der Boden der<br />

Kieferhöhle wird durch Knochen-<br />

oder Ersatzmaterial verstärkt.<br />

<strong>Die</strong>ses wird entweder<br />

durch das Bohrloch für das Implantat<br />

(»interner Sinuslift«)<br />

oder von außen durch die Eröffnung<br />

des Kieferknochens (»externer<br />

Sinuslift«) eingebracht.<br />

DentaLife 11


Wissen<br />

Strahlendes Lächeln signalisiert mehr als nur schönen<br />

Schein: Enthüllt es gesunde <strong>Zähne</strong>, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit groß, dass dahinter auch ein gesunder<br />

Körper steckt. Das behaupten nicht etwa Pferdehändler,<br />

zu deren Geschäftsgrundlagen seit jeher<br />

der prüfende Blick ins Maul gehört, sondern Wissenschaftler,<br />

die immer feinere Details des Zusammenspiels<br />

zwischen Mundhygiene und Erkrankungsrisiko<br />

des ganzen menschlichen Organismus enthüllen.<br />

Schlechte oder fehlende <strong>Zähne</strong> plagen oft Patienten,<br />

die auch an anderen Krankheiten leiden (siehe<br />

Kästen rechts). <strong>Die</strong>s ist kein Zufall, sondern hängt ursächlich<br />

miteinander zusammen, wie eine wachsende<br />

Zahl wissenschaftlicher Studien belegt.<br />

12 DentaLife<br />

VORSORGE<br />

Mund gesund, Mensch gesund<br />

Gute Mundhygiene erhält schöne <strong>Zähne</strong>. Von ihr profitieren aber auch Herz und Hirn, ja der ganze<br />

Organismus. Neue Studien belegen, wie eng Mund- und Körpergesundheit zusammen hängen.<br />

Ein schlechtes Gebiss erhöht das Risiko<br />

für Herzinfarkt und Schlaganfall<br />

• Wer sein Gebiss professionell beim Zahnarzt reinigen<br />

lässt, hat ein relativ um 24 Prozent niedrigeres<br />

Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, und ein um 13<br />

Prozent niedrigeres Schlaganfall-Risiko gegenüber<br />

Menschen, die ihre <strong>Zähne</strong> nur mit der Bürste putzen.<br />

<strong>Die</strong>s ergab eine Studie mit mehr als 100 000 Einwohnern<br />

Taiwans, die kürzlich beim Kongress der Amerikanischen<br />

Herzgesellschaft (AHA) vorgestellt wurde.<br />

• Erwachsene mit weniger als 21 <strong>Zähne</strong>n haben<br />

ein um 69 Prozent erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt<br />

zu erleiden, als Menschen, welche die<br />

meisten ihrer 32 <strong>Zähne</strong> (inklusive Weisheitszähne)<br />

noch besitzen. Das zeigt eine ebenfalls<br />

bei dem AHA-Kongress präsentierte<br />

Untersuchung mit fast 8000 schwedischen<br />

Frauen und Männern, die über einen Zeitraum<br />

von 1976 bis 2008 untersucht worden waren. Dabei<br />

stellte sich zudem heraus, dass die Gruppe der Erwachsenen<br />

mit den wenigsten <strong>Zähne</strong>n ein doppelt so<br />

hohes Risiko trägt, an Herzschwäche zu erkranken,<br />

als Altersgenossen mit ordentlichem Gebiss.<br />

• Wer an Parodontitis leidet, einer von Bakterien verursachten<br />

Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodont),<br />

trägt ein erhöhtes Risiko, an Gefäßverkalkung<br />

(Arteriosklerose), Zuckerkrankheit (Typ-2-Diabetes)<br />

und rheumatoider Arthritis zu erkranken. Das Bindeglied<br />

zwischen Parodontitis und diesen «systemischen«<br />

– das gesamte Organsystem erfassenden –<br />

Erkrankungen sind, wie es in einem Übersichtsartikel<br />

in der ZEITSCHRIFT FÜR RHEUMATOLOGIE 2/2010 heißt,<br />

bakterielle Krankheitserreger, die spezielle Reaktionen<br />

des körpereigenen Immunsystems auslösen.<br />

Zwar sind die meisten der im Mund lebenden Bakterien<br />

nützlich oder harmlos. Aber schlechte Zahnhygiene,<br />

Rauchen und zu viel Alkohol können das<br />

Gleichgewicht unter den gut 600 bekannten Mundmikroben-Arten<br />

verschieben, ebenso wie Stoffwechsel-<br />

und Immunkrankheiten. Dringen dann Erreger<br />

über Verletzungen in den Körper ein, kommt es zu<br />

systemischen Entzündungen, wenn das Immunsystem<br />

nicht mehr mit den Eindringlingen fertig wird. <strong>Die</strong>s,<br />

das zeigen die neuen Studien, kann fatale Folgen in<br />

Herz und Hirn, Nieren und Gelenken haben.


Gehirn<br />

Ungenügende Zahnhygiene erhöht<br />

das Schlaganfall-Risiko; zudem<br />

gibt es Hinweise auf ein höheres<br />

Risiko, an Demenz zu erkranken<br />

Herz<br />

Mangelhafte Zahnhygiene und<br />

fehlende <strong>Zähne</strong> erhöhen das<br />

Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche<br />

(«Herzinsuffizienz«)<br />

Stoffwechsel<br />

Parodontitis erhöht das Risiko für<br />

Typ-2-Diabetes («Alterszucker«),<br />

und Menschen mit Diabetes leiden<br />

häufiger an Parodontitis<br />

Nieren<br />

Patienten mit Parodontitis weisen<br />

deutlich häufiger erhöhte<br />

CRP-Werte auf, ein früher Hinweis<br />

auf chronisches Nierenversagen<br />

Gelenke<br />

Parodontitis und rheumatoide<br />

Arthritis weisen auffallend<br />

ähnliche Entzündungsreaktionen<br />

des Immunsystems auf<br />

Blutgefäße<br />

Ungenügende Zahnhygiene und<br />

Parodontitis erhöhen das Risiko<br />

für Arteriosklerose sowie die<br />

«Schaufensterkrankheit« (pAVK)<br />

DentaLife<br />

13


Ratgeber<br />

14<br />

DentaLife<br />

Bitte gerüttelt und<br />

nicht verschmiert<br />

»Das ist so einfach wie <strong>Zähne</strong>putzen« – von wegen: Es ist gar nicht so einfach,<br />

die <strong>Zähne</strong> richtig zu pflegen. Dabei ist dies die beste Methode, Karies<br />

und Parodontose zu verhindern. Eine gute Mundhygiene und die regelmäßige<br />

professionelle Zahnreinigung sichern auch den Erfolg einer Implantatbehandlung<br />

Gleitet die Zunge über ungeputzte<br />

<strong>Zähne</strong>, fühlt es sich schmierigpelzig<br />

an: Zahnbelag. <strong>Die</strong>se »Plaque«<br />

ist eine Mischung aus Speiseresten,<br />

Speicheleiweiß und Milliarden von<br />

Mikroben. Sie vermehren sich schnell.<br />

Unter ihnen leben solche, die Karies<br />

und Entzündungen des Zahnhalteapparats<br />

(Parodontitis) verursachen, aber<br />

auch Entzündungen um Implantate.<br />

Gegen diese unerwünschten Mundbewohner<br />

hilft nur <strong>Zähne</strong>putzen. Und<br />

das ist keineswegs »kinderleicht«. Man<br />

braucht die richtige Putztechnik und<br />

geeignete »Werkzeuge«.<br />

Wie man <strong>Zähne</strong> und Implantate individuell<br />

am besten putzt, lässt man sich<br />

am besten bei einer professionellen<br />

Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis erklären<br />

und demonstrieren. Vor allem<br />

beim Einsatz traditioneller Handzahnbürsten<br />

haben sich bei vielen Menschen<br />

Fehler eingeschlichen: Wildes Hin- und<br />

Herschrubben nur auf den Kauflächen,<br />

keine Pflege der Zahnzwischenräume, zu<br />

viel Druck oder eine zu kurze Putzzeit.<br />

Wer lieber zur Handzahnbürste als zur<br />

MUNDHYGIENE<br />

elektrischen Bürste greift, muss daher dann aber richtig<br />

putzen.<br />

Wichtig ist das Putzen mit System. <strong>Die</strong> <strong>Zähne</strong> müssen<br />

von allen Seiten gereinigt werden. <strong>Die</strong>s geschieht<br />

am besten mit kleinen rüttelnden Bewegungen, um die<br />

Beläge zu lösen. <strong>Die</strong> Zahnbürste muss dabei in einem<br />

Winkel von 45 Grad angesetzt werden, damit die Borsten<br />

auch Plaque unter dem Zahnfleischsaum entfernen<br />

können. Am Ende werden die Beläge mit einer Bewegung<br />

zur Zahnkrone hin einfach ausgewischt. Beim<br />

Putzen darf nicht zu viel Druck ausgeübt werden,<br />

100 Gramm genügen. Wie stark dies ist, kann man mit<br />

einer Briefwaage einfach ausprobieren.<br />

Elektrische Zahnbürsten<br />

erleichtern die Mundhygiene<br />

Eine elektrische Zahnbürste erleichtert die Mundhygiene<br />

beträchtlich. Oszillierende und rotierende Elektrobürsten<br />

entfernen Plaque wirksamer als manuelle<br />

Zahnbürsten und beugen daher Zahnfleischentzündungen<br />

effektiver vor (siehe Seite 5). Doch auch die<br />

elektrische Zahnbürste verkürzt die erforderliche Putzzeit<br />

nicht: Drei Minuten sollten es sein, zweimal täglich,<br />

morgens und vor allem abends. Inzwischen ist<br />

nämlich klar, dass es besser ist, die <strong>Zähne</strong> nur zweimal<br />

gründlich zu reinigen als dreimal oberflächlich<br />

und zu kurz.<br />

Foto: visart Fotolia; Illustrationen: Merker


Reinigung mit System: Legen Sie die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel zunächst außen, dann innen an <strong>Zähne</strong> und Zahnfleisch so<br />

an, dass die Borsten auch unter den Zahnfleischsaum rutschen können. Kleine rüttelnde Hin- und Herbewegungen mit sanftem Druck<br />

lösen die Plaque. Eine Wischbewegung zur Zahnkrone hin entfernt die Beläge. Auch die Kaufläche muss gereinigt werden. Enge Zahnzwischenräume<br />

reinigt man am besten mit Zahnseide<br />

Gründlich putzen bedeutet vor allem die Reinigung<br />

der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen,<br />

den sogenannten Interdentalbürsten,<br />

die es in verschiedenen Größen gibt.<br />

Schmale Zahnzwischenräume werden mit Zahnseide<br />

gereinigt. Ist der Zwischenraum breiter, kommen die<br />

Bürstchen zum Einsatz. Mit ihnen können auch die<br />

Räume zwischen Implantaten und zwischen Stegen<br />

und Zahnfleisch gereinigt werden. <strong>Die</strong> Implantatpfosten<br />

bei Stegprothesen dürfen keine Ablagerungen haben.<br />

Auch (herausnehmbarer) Zahnersatz muss genau<br />

so gereinigt werden wie echte <strong>Zähne</strong>.<br />

Wer säurehaltige Speisen und Getränke genossen<br />

hat, sollte eine halbe Stunde warten und erst dann die<br />

<strong>Zähne</strong> putzen. Weil die Säure den Zahnschmelz angreift,<br />

kann dieser beim unmittelbar folgenden Putzen<br />

abgetragen und weiter geschädigt werden.<br />

Ist bei einem zahnlosen<br />

Unterkiefer der<br />

implantatgetragene<br />

Zahnersatz auf Stegen<br />

verankert und<br />

herausnehmbar, ist<br />

es wichtig, auch die<br />

Räume zwischen den<br />

Implantaten und<br />

unter dem Steg zu<br />

reinigen. Dafür eignen<br />

sich sogenannte<br />

Interdentalbürsten<br />

<strong>Die</strong> Zahnbürste sollte weich bis mittelhart sein und<br />

abgerundete Borsten haben. Der Kopf darf nicht zu<br />

lang sein, damit man alle <strong>Zähne</strong> leicht erreichen und<br />

reinigen kann. <strong>Die</strong> Handzahnbürste muss monatlich erneuert<br />

werden, die Bürstenköpfe der elektrischen Zahnbürste<br />

nach zwei bis drei Monaten.<br />

<strong>Die</strong> professionelle Zahnreinigung<br />

ist für Implantat-Träger wichtig<br />

Eine professionelle Reinigung von Implantaten und<br />

<strong>Zähne</strong>n durch eine speziell ausgebildete Fachkraft in<br />

der Zahnarztpraxis ist grundsätzlich zu empfehlen. Je<br />

nach individuellem Risiko ist eine solche gründliche<br />

Reinigung bei Implantat-Trägern zwei bis vier Mal im<br />

Jahr sinnvoll. <strong>Die</strong> Profis erreichen mit Handinstrumenten<br />

und Ultraschall Zwischenräume und Nischen,<br />

die auch bei einer gründlichen häuslichen Mundhygiene<br />

nur schwer zu reinigen sind. Selbst bei bester<br />

Zahnpflege bleiben daher Beläge und Ablagerungen in<br />

den Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischansatz<br />

zurück, die den Nährboden für krankmachende Keime<br />

bilden (siehe auch Seite 12).<br />

Bei der Profi-Reinigung löst die Dentalhygienikerin<br />

mit dem Ultraschall-Gerät den Zahnstein, reinigt mit<br />

feinen Schabern die Zahnfleischtaschen und entfernt<br />

mit Polierpasten Verfärbungen und Rückstände von<br />

Kaffee und Tee. Gegen die weichen Beläge kommen<br />

Bürsten oder Zahnseide zum Einsatz. Eine Politur der<br />

<strong>Zähne</strong>, Fluorid-Gel und Tipps für die häusliche Zahnpflege<br />

runden die Sitzung ab.<br />

DentaLife<br />

15


Feuilleton<br />

16<br />

DAS GEBISS DES VAMPIRS<br />

<strong>Draculas</strong> <strong>falsche</strong> <strong>Zähne</strong><br />

In Büchern, Filmen und im Fernsehen fletschen sie ihre langen weißen und oft blutigen Eckzähne:<br />

Vampire haben seit über hundert Jahren Hochkonjunktur in der Unterhaltung. In der Realität hätten<br />

Dracula & Co indes ein Problem: Ihre Fangzähne sind zum Blut saugen absolut ungeeignet<br />

Sein Mund, soweit ich ihn unter dem Schnurrbart erkennen<br />

konnte, sieht hart und ziemlich grausam<br />

aus; die <strong>Zähne</strong> sind spitz und weiß und ragen über die<br />

Lippen hervor.« So beschreibt der Londoner Rechtsanwaltsgehilfe<br />

Jonathan Harker, der in Vertretung seines<br />

Chefs nach Transsylvanien gereist ist, den neuen Klienten<br />

der Kanzlei. Mit seinen auffallenden Eckzähnen ist<br />

Graf Dracula dem jungen Engländer von Anfang an<br />

nicht geheuer – zu Recht. 500 Seiten und etliche gruselige<br />

Blutmahlzeiten des Grafen später bringt Harker<br />

den Unhold zusammen mit dem Gelehrten van<br />

Helsing endlich zur Strecke.<br />

Biologisch fast korrekte<br />

Vampirzähne: Graf Orlok<br />

in dem Murnau-Film<br />

»Nosferatu – eine Symphonie<br />

des Grauens«<br />

DentaLife<br />

»Dracula« ist der erste Vampirroman der Literaturgeschichte.<br />

Der irische Schriftsteller Bram Stoker veröffentlichte<br />

ihn im Jahr 1897. Das Buch ist Ende und Höhepunkt<br />

einer romantischen Periode, die aus den<br />

bäuerlichen Vampiren, Nachzehrern und Wiedergängern<br />

des mittelalterlichen Volksglaubens einen dämonischeleganten,<br />

adeligen Verführer mit Biss machte. Anders<br />

als die Autoren früherer Vampir-Geschichten beschreibt<br />

Stoker die spitzen weißen Eckzähne des Vampirs – und<br />

schuf so dessen Markenzeichen.<br />

Möglicherweise hatte sich Stoker von den<br />

phantastischen Geschichten über blutsaugende<br />

Fledermäuse inspirieren<br />

lassen, die man sich damals in<br />

den Salons erzählte. <strong>Die</strong> größte<br />

südamerikanische Fledermaus<br />

galt als Blutsauger – und Naturforscher<br />

gaben ihr daher<br />

den Namen »Vampyrum<br />

spectrum«. <strong>Die</strong> Tiere sollten


– so wurde spekuliert – ihre Opfer mit den auch Fangzähnen<br />

genannten Eckzähnen beißen und aussaugen.<br />

Doch beides ist falsch. Vampyrum spectrum, die Große<br />

Spießblattnase, ist kein Blutsauger, sondern frisst kleine<br />

Nager. Und die echten in Südamerika heimischen Vampirfledermäuse<br />

(»Desmodontidae«), haben zwar in der Tat<br />

spitze Eckzähne, doch sie beißen damit nicht. Vielmehr<br />

zwacken sie, um an ihre Mahlzeit zu kommen, den Opfern<br />

mit ihren spitzen dreieckigen Schneidezähnchen etwas<br />

Haut ab. Es entsteht eine Wunde von drei Millimetern<br />

Durchmesser, an der das Tier durch schnelles<br />

Gezüngel Unterdruck erzeugt und so Blut einsaugt.<br />

1922 schuf Friedrich-Wilhelm Murnau unter dem Titel<br />

»Nosferatu – eine Symphonie des Grauens« den ersten<br />

abendfüllenden Vampirfilm in Anlehnung an Stokers<br />

Roman. Allerdings ist Murnaus Graf Orlok – anders<br />

als Stokers Dracula – kein gepflegtes Wesen, sondern ein<br />

hässliches Ungeheuer. Immerhin hat er die biologisch<br />

korrekten <strong>Zähne</strong>, mit denen er seine Opfer anfällt: die<br />

dreieckig-spitzen Schneidezähne der häufigsten Vampirfledermaus<br />

»Desmodus rotundus«. Ob Murnau die<br />

Schriften jener Naturforscher kannte, die in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen hatten, die Vampirfledermäuse<br />

zu untersuchen, ist indes nicht überliefert.<br />

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts dominierten<br />

eher abstruse Vorstellungen über Vampirfledermäuse.<br />

So wurden etwa die Fangzähne der Großen Spießblattnase<br />

als »den blutsaugenden Gewohnheiten der Tiere<br />

entsprechend« beschrieben.<br />

Tod Browning, der US-Regisseur der nächsten Vampirfilme,<br />

mogelte sich um die Zahnfrage herum. Sein<br />

»Dracula« – verkörpert von Bela Lugosi im Jahr 1931 –<br />

Gefletschte Eckzähne: <strong>Die</strong> Markenzeichen<br />

der Vampire sehen<br />

zwar gefährlich aus, doch Blut<br />

saugen lässt sich mit solchen<br />

Fangzähnen nicht. Szene aus<br />

»Tanz der Vampire« im Theater<br />

des Westens, Berlin<br />

verbarg sein Gebiss. Wie der kultivierte, glutäugige<br />

Smokingträger die Halsschlagader seiner Opfer öffnete,<br />

blieb der Phantasie der Zuschauer überlassen.<br />

Erstmals im Jahr 1953 fletschte Dracula in einem türkischen<br />

Vampirfilm seine von Stoker beschriebenen<br />

»blendend weißen, scharfen Eckzähne«. Seit Ende der<br />

1950er Jahre verankerten die Filme mit Christopher Lee<br />

als Graf Dracula dann endgültig die <strong>falsche</strong>n Vampirzähne<br />

im kulturellen Gedächtnis. Nur Werner Herzog<br />

verpasste Klaus Kinski 1979 in seiner Hommage an<br />

Murnaus »Nosferatu« nochmals korrekte <strong>Zähne</strong>.<br />

Vampirfledermäuse sind<br />

sehr soziale Tiere<br />

Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen<br />

Forscher die Vampirfledermäuse näher zu untersuchen<br />

– und entdeckten ungewöhnliche Lebewesen,<br />

die wie alle Fledermäuse zu den Säugetieren gehören.<br />

Blut ist zwar ein besonderer Saft, gleichwohl wenig<br />

nahrhaft. Um seinen Energiebedarf zu decken, muss<br />

der Vampir eine Blutmenge aufnehmen, die sein eigenes<br />

Körpergewicht (30 Gramm) übersteigen kann. Seine<br />

Blutlieferanten sind meistens Rinder oder Pferde, die den<br />

nächtlichen Biss nicht spüren, sondern weiterschlafen.<br />

<strong>Die</strong> Flattertiere leben in Gruppen zusammen und zeigen<br />

ein sehr soziales Verhalten. <strong>Die</strong> Jungen werden in<br />

Kolonien geboren, in denen sich Weibchen zusammenschließen<br />

und den Nachwuchs neun Monate säugen.<br />

Vampirmamas kümmern sich indes nicht nur um den eigenen<br />

Nachwuchs. »Ein verwaistes Junges wird von<br />

anderen Müttern adoptiert«, erklärt Dr. Sabine Spehn<br />

vom Max-Planck-Institut für Ornithologie im oberbayerischen<br />

Seewiesen, die Fledermäuse in Panama erforscht<br />

hat. Auch die Männchen der Kolonie versorgen<br />

den Nachwuchs, und die von ihren nächtlichen Futtertouren<br />

heimkehrenden Fledermäuse teilen ihre Blutmahlzeit<br />

mit den anderen Tieren der Gruppe.<br />

Insofern ist Teeny-Schwarm Edward Cullen aus der<br />

»Twilight«-Serie von Stephenie Meyer schon ein biologisch<br />

korrekterer Vampir als Dracula: Er trinkt nur Tierblut<br />

und hat keine langen Eckzähne.<br />

DentaLife<br />

Desmodus rotundus:<br />

<strong>Die</strong> Vampirfledermaus<br />

ist zwar ein Blutsauger,<br />

doch ein ungewöhnlich<br />

soziales Tier. Ein mutterloses<br />

Jungtier (unteres<br />

Bild) wird von anderen<br />

»Fledermüttern« adoptiert<br />

und gesäugt<br />

17


Lifestyle<br />

Auszeit auf<br />

dem Sofa:<br />

Nach der<br />

Implantation<br />

ist Ruhe<br />

angesagt<br />

Schenken Sie sich ein<br />

Wochenende<br />

18 DentaLife<br />

Verwandeln Sie die nötige Ruhepause nach einem zahnärztlichen<br />

Eingriff in eine Auszeit vom Alltag. Legen Sie ein relaxtes<br />

Wochenende ein und üben Sie allenfalls Ihr neues Lächeln<br />

Gönnen Sie sich Ruhe und vermeiden Sie körperliche<br />

Anstrengungen und Sport.« <strong>Die</strong>ser<br />

Hinweis steht grundsätzlich auf der Liste von<br />

Verhaltens-Tipps, die Sie nach einem chirurgischen<br />

Eingriff, etwa einer Implantation, von ihrer Zahnärztin<br />

oder Ihrem Zahnarzt erhalten. Rauchen und Alkohol<br />

sind für einige Tage tabu, Kaffee und schwarzer<br />

Tee nur in Maßen erlaubt. Eventuell müssen Sie Medikamente<br />

nehmen, etwa Antibiotika oder Schmerzmittel,<br />

und die OP-Region sollte von außen gekühlt<br />

werden, um Schwellungen zu vermindern.<br />

<strong>Die</strong> Zeichen stehen in den ersten postoperativen Tagen<br />

also schon ganz von alleine auf Ruhe und Entspannung.<br />

Darum die Empfehlung: Schenken Sie sich<br />

nach der Behandlung – quasi zur Belohnung – einfach<br />

ein schönes Wochenende. Gönnen Sie sich eine Auszeit<br />

und Stresspause: Sofa statt Sitzung – wobei nichts<br />

gegen einen gemütlichen Spaziergang spricht.<br />

Ein wenig Planung vorher sollte sein. Sorgen Sie<br />

dafür, dass Sie alles, was Sie benötigen, zu Hause haben<br />

– von der Lektüre bis zu Lebensmitteln.


Fotos: Fotolia ©WavebreakMediaMicro<br />

Sinnvoll ist es, bereits vor dem Eingriff eine klare<br />

Suppe zu kochen und portionsweise einzufrieren.<br />

Empfehlenswert ist Hühnersuppe, ab dem zweiten Tag<br />

mit etwas Gemüse, Reis oder Nudeln. US-Wissenschaftler<br />

konnten unlängst im Laborversuch zeigen,<br />

dass das alte Hausmittel in der Tat leicht entzündungshemmend<br />

wirkt. Grundsätzlich sollte die Nahrung<br />

nicht zu heiß und weich sein – aber bitte ohne<br />

Sahne. Milchspeisen gehören jetzt nicht auf den Speisezettel.<br />

Verzichten sollten Sie auf heiße Bäder und<br />

Saunagänge. Wenn Sie es sich auf dem Sofa gemütlich<br />

machen, legen Sie sich ein dickes Kissen unter –<br />

Kopf hoch, ist die Devise. Schließlich können Sie<br />

schon bald wieder strahlend lachen.<br />

Eine kleine Atemübung gefällig? Dann schließen Sie<br />

die Augen. Hinspüren. Welche Muskeln können Sie<br />

noch loslassen? Stellen Sie sich vor, dass Sie mit jedem<br />

Ausatmen mehr in das Sofa hineinsinken. Ihre<br />

Hände wandern auf die Leibmitte. Spüren Sie den<br />

Atembewegungen nach.<br />

Kräutertee duftet und entspannt. Er sollte aber<br />

nicht zu heiß getrunken werden<br />

<strong>Die</strong> Fingerspitzen zeichnen die unteren Rippenbögen<br />

bis zur Flanke sanft nach. Dann umkreisen sie die beiden<br />

Beckenknochen. Legen Sie die Hände wieder flach<br />

auf den Leib. Stellen Sie sich vor, dass von den Handinnenflächen<br />

dicke Bündel Sonnenstrahlen ausgehen,<br />

die durch den ganzen Körper dringen. Spüren Sie die<br />

Wärme Ihrer Hände. Atmen Sie dann in die Hände<br />

hinein – und schenken Sie sich ein inneres Lächeln.<br />

Mein schönes Wochenende<br />

von Dr. Jan <strong>Tetsch</strong><br />

Unser perfekter Tag liegt ausserhalb der <strong>Praxis</strong> und hat meistens<br />

etwas mit gemeinsamem Erleben zu tun. Natur entdecken und genießen<br />

egal wie und wo.<br />

Highlights sind immer wieder<br />

Begegnungen mit dem Matterhorn,<br />

für mich der Berg mit einer<br />

faszinierenden und magischen<br />

Anziehungskraft. Toll ist<br />

es, morgens nach Neuschnee<br />

mit einem königsblauen Himmel<br />

aufzuwachen und schon<br />

früh als erster mit der Familie<br />

die Spuren durch den Tiefschnee<br />

zu legen – lieber auf<br />

Skiern als auf Schneeschuhen.<br />

Den Apres Ski am Nachmittag<br />

genießen wir am Fuße des Matterhorns<br />

beim urigen Hüttenwirt<br />

Leander im Blatten und essen<br />

die besten Rösti mit<br />

Spiegelei, danach den weltberühmten<br />

Apfelstrudel mit Vanilleparfait.<br />

<strong>Die</strong> Kalorien trainieren<br />

wir anschließend bei<br />

Schneeballschlachten und Wanderungen<br />

ab.<br />

Am Abend schlendern wir gemütlich<br />

durch den Ort und lassen<br />

den Tag bei Rotwein am<br />

Kaminfeuer entspannt ausklin-<br />

Dr. Jan <strong>Tetsch</strong>: Bergfex und<br />

begeisterter Skifahrer<br />

gen – Tage, die viel zu selten stattfinden, und dann auch noch viel<br />

zu schnell vergehen.<br />

DentaLife<br />

Spaß im Schnee – auch der<br />

Nachwuchs der Familie <strong>Tetsch</strong><br />

genießt die weiße Pracht<br />

19


Damit Sie<br />

Ihren Biss<br />

behalten!<br />

J. <strong>Tetsch</strong> / P. <strong>Tetsch</strong><br />

Zahnärztliche<br />

Implantate<br />

Ein Ratgeber für Patienten<br />

Sicherer Halt für die Dritten<br />

Hochwertiger Zahnersatz soll nicht nur gut aussehen, er soll möglichst<br />

auch fest sitzen. <strong>Die</strong>sen Wunsch können Zahnmediziner ihren Patienten<br />

immer häufiger erfüllen. Möglich wird das durch die Zahnärztliche<br />

Implantologie: Künstliche Zahnwurzeln aus Titan werden in den Kiefer<br />

gesetzt und tragen später den Zahnersatz. Auch herausnehmbarer Zahnersatz<br />

bekommt durch strategisch gut gesetzte Implantate besseren<br />

Halt. Lesen Sie alles über die Möglichkeiten und Vorgehensweisen der<br />

modernen Implantatbehandlung. <strong>Die</strong> Autoren gehören zu den erfahrensten<br />

Implantologen in Deutschland.<br />

➥ Von der Planung bis zur Pflege:<br />

allgemein verständliche Informationen<br />

➥ Zahlreiche Fallbeispiele in Text und Bild<br />

➥ Möglichkeiten und Grenzen der Implantologie<br />

Neu in der 5. Auflage:<br />

➥ Knochenaufbauende Verfahren<br />

➥ Weichgewebeersatz<br />

➥ Funktionelle und ästhetische Implantologie<br />

Damit Sie Ihren Biss behalten!<br />

ISBN 978-3-7691-3375-2<br />

Deutscher Zahnärzte Verlag<br />

zahnheilkunde.de<br />

Dr. med. dent. Jan <strong>Tetsch</strong> M.Sc.<br />

Zahnarzt und Fachzahnarzt für<br />

Oralchirurgie, Spezialist für<br />

Implantologie und seit 1999 mit<br />

Prof. <strong>Tetsch</strong> in gemeinsamer <strong>Praxis</strong><br />

in Münster tätig. Zahlreiche wissenschaftliche<br />

Veröffentlichungen und<br />

Buchbeiträge, Organisator und<br />

Leiter von Seminaren zum Thema<br />

Implantologie.<br />

Prof. Dr. med. Dr. med. dent<br />

Peter <strong>Tetsch</strong><br />

Arzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

Zahnarzt und Fachzahnarzt<br />

für Oralchirurgie, Spezialist für<br />

Implantologie und seit 1989 in eigener<br />

<strong>Praxis</strong> in Münster tätig. Verfasser<br />

zahlreicher Bücher und wissenschaftlicher<br />

Veröffentlichungen, Ehrenmitglied<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Implantologie (DGI).<br />

Deutscher<br />

Zahnärzte Verlag;<br />

5., überarbeitete<br />

Auflage (2008)<br />

ISBN: 978 3769133752<br />

19,95 €<br />

J. <strong>Tetsch</strong> / P. <strong>Tetsch</strong><br />

Zahnärztliche<br />

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5. überarbeitete Auflage<br />

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J. <strong>Tetsch</strong> /P. <strong>Tetsch</strong><br />

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Deutscher Zahnärzte Verlag<br />

IMPRESSUM: DentaLife – das Magazin aus Ihrer Masterpraxis · Herausgeber: Master of Science Club (MSC) · Chefredakteurin: Dipl. Biol. Barbara Ritzert ·<br />

Assistenz: Hanna Haberl, Luise Spiegelgraber · Bildredaktion: Gundula M. Tegtmeyer · ProScience Communications GmbH · Andechser Weg 17 · 82343 Pöcking ·<br />

Fon: 081579397-0 · Fax: 08157 9397-97 · info@proscience-com.de · Layout: Silvia Günther · <strong>Die</strong>ßen/Ammersee · Druck: Kastner&Callwey · Forstinning

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