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Nr.20 Okt. 2008 - (CDHK) at - 同济大学

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D HK<br />

exchange<br />

engineering<br />

automotive<br />

marketing<br />

<strong>CDHK</strong><br />

D<br />

D H<br />

C<br />

logistics<br />

culture<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

<strong>CDHK</strong>aktuell<br />

Spezial<br />

10<br />

Jahre<br />

<strong>CDHK</strong><br />

0<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der<br />

Tongji-Universität Shanghai


<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20


Editorial<br />

Zehn Jahre <strong>CDHK</strong>. Neben der<br />

hundertjährigen Tongji ist das Kolleg<br />

ein junger Hüpfer. Aber in Sachen<br />

Innov<strong>at</strong>ionskraft macht uns die alte Dame<br />

noch ganz schön was vor. Unter den drei<br />

Präsidenten, die wir in dieser Zeit erlebt<br />

haben - Frau Professor WU Qidi, Professor<br />

WAN Gang und unter dem amtierenden<br />

Präsidenten Prof. PEI Gang - wurde die<br />

Hochschule konsolidiert, modernisiert und<br />

auf str<strong>at</strong>egischen Kurs gebracht.<br />

Die ETH Zürich-Absolventin Wu Qidi h<strong>at</strong>te stets die Volluniversität europäischer<br />

Prägung vor Augen und leitete die Wiedereingliederung abgespaltener<br />

Hochschulzweige. Auto-Visionär Wan Gang schmiedete str<strong>at</strong>egische<br />

Partnerschaften, von denen das <strong>CDHK</strong> bis heute profitiert, und erweiterte den<br />

Fächerkanon um zukunftsweisende Schwerpunkte wie Umwelttechnologie<br />

und Hybridfahrzeuge. Mit Pei Gang ist ein schnörkelloser Hochschulmanager<br />

amerikanischer Prägung nach Shanghai gekommen: Quality, quality, quality<br />

ist die Devise. An den Kritierien akademischer Produktivität muss sich auch<br />

das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg messen lassen, wenn es ins zweite<br />

Jahrzehnt geht. Eine große Aufgabe für den Führungswechsel in diesem<br />

Studienjahr und die anstehende Zusammenführung von <strong>CDHK</strong> und CDHAW.<br />

Wie entstehen eigentlich spannende Forschungsprojekte? In der<br />

Jubiläumsausgabe von <strong>CDHK</strong> aktuell zeigt ein Münchner Gastprofessor, wie<br />

Themen aus persönlichen Erlebnissen und neuen Partnerschaften erwachsen und<br />

sich nicht selten aus Zufällen eine Lebensaufgabe entwickelt (Mit Hand und Herz).<br />

Ein besonders Beispiel ist der Auftritt von zehn chinesischen und deutschen <strong>CDHK</strong><br />

Professoren beim Marketingkongress IFSAM im Juli, bei dem die Kollegvertreter<br />

Trends in den Logistikmärkten analysierten.<br />

<strong>2008</strong> ist ein Ausnahmejahr für China, ein Wechselbad der Gefühle: Die bunte<br />

fröhliche Welt von Olympia nach Schmerz und Trauer der K<strong>at</strong>astrophen von<br />

Sichuan. Mit DAAD Außenstellenleiter Stefan Hase-Bergen erlebte ich bei<br />

den Deutschlandwochen in Chongqing das große Beben und sprach mit dem<br />

Psychi<strong>at</strong>er Zhao Xudong über psychologische Hilfe für Erdbebenüberlebende.<br />

Mit dem 20. Newsletter verabschiede ich mich aus Shanghai und gr<strong>at</strong>uliere allen<br />

Mitarbeitern und Partnern herzlich zu diesem besonderen Jubiläum.<br />

Ihre Anja Feldmann<br />

10<br />

dh cdh<br />

c kk<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

Foto: Porsche<br />

In dIeser AusgAbe<br />

2 | Grußworte<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

2 | Grußwort des Ministers für Forschung<br />

und Technologie<br />

7 | Grußwort des Bundesministers des<br />

Auswärtigen<br />

9 | Grußwort der Bundesministerin für<br />

Bildung und Forschung<br />

10 | Grußwort der Vize-Ministerin für<br />

Bildung a.D.<br />

12 | Grußwort des Präsidenten der Tongji<br />

13 | Tongji - eine deutsch-chinesische<br />

Geschichte<br />

15 | Warum wir die Konkurrenz ausbilden<br />

16 | Gründung des <strong>CDHK</strong><br />

16 | Evalu<strong>at</strong>ionen<br />

17 | <strong>CDHK</strong>-Chronologie<br />

18 | Die Förderpolitik des DAAD in China<br />

21 | Massen-Universitäten<br />

22 | Stiftungsprofessur als Erfolgsmodell<br />

23 | Haniel: Für Inspir<strong>at</strong>ion und Praxisorientierung<br />

25 | Fakultät für Elektrotechnik<br />

26 | Entwicklung - Ein Körnchen Wahrheit<br />

27 | Infineon verlängert Lehrstuhl<br />

29 | Forschung - Mit Hand und Herz<br />

38 | Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

39 | Zukunft der <strong>CDHK</strong>-Ökonomen<br />

42 | Sichuan - die Seele reparieren<br />

45 | Logistik - wie Transport unsere Welt<br />

von morgen versorgt<br />

47 | Chinas Metromania<br />

49 | Umwelt in gesellschaftlicher Verantwortung<br />

50 | Controlling in der VR China<br />

51 | Bochumer Planspiel kommt wieder<br />

52 | Fakultät für Wirtschaftsrecht<br />

53 | Rück- und Ausblick<br />

53 | Brücken im Rechtsverständnis<br />

57 | Bayer-Tongji IPR-Tag <strong>2008</strong><br />

59 | Fakultät für Maschinenbau<br />

60 | ThyssenKrupp: Ein Jahrzehnt gemeinsame<br />

Entwicklung und Ausbildung<br />

61 | MBTech - Fahrzeugtechnik mit neuem<br />

Stifter<br />

62 | Praktiker übernimmt Siemens-Montagelehrstuhl<br />

63 | Brennstoffzellenspezialist forscht am<br />

AVL Lehrstuhl<br />

65 | Deutsche Sprache und Kultur<br />

65 | Viel in Bewegung - der DAAD in China<br />

67 | Deutsch als Fremdsprache: Ein unbeschwerter<br />

Tag<br />

67 | DAAD-Sprachassistenten<br />

69 | 10 Jahre Chinesisch-Deutsches Forum<br />

71 | Dr. Schavan: Diplom<strong>at</strong>ie des Vertrauens<br />

74 | Leute<br />

76 | Impressum


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

贺 辞<br />

中华人民共和国科技部部长万钢<br />

金秋十月,我们迎来了同济大<br />

学中德学院成立十周年的隆重庆<br />

典。我代表中华人民共和国科学技<br />

术部,并以我个人的名义向中德学<br />

院、各位老师和同学,向莅临的所<br />

有嘉宾、亲爱的校友们,致以最衷<br />

心的祝贺!<br />

中德学院作为中德两国在教育<br />

和科研领域的一个杰出项目,十年<br />

来已经发展成为了一个连接中德两<br />

国教育、科研与经济的重要交流平<br />

台,形成了鲜明的办学特色。高度<br />

国际化的教学、与企业的合作,特<br />

别是理论与实践紧密相接合的教<br />

学方式,为企业、社会培养了近<br />

600名视野开阔、思想活跃的优秀<br />

硕士毕业生。不少教师承接了众多<br />

国家重点科技项目和国际合作项目<br />

并取得了丰硕的成果。学院的中外<br />

学者运用自己的专业知识主动为企<br />

业提供知识和技术,获得了很好的<br />

社会效应。<br />

中德学院与企业的合作开辟了产<br />

学研结合的教育合作模式。拥有众<br />

多国际知名企业资助的基金教席是<br />

中德学院的一大特色。每个教席都<br />

有一个知名企业作为其资助方。中<br />

德学院已经建立了29个基金教席,<br />

资助方包括西门子、蒂森克虏伯、<br />

拜耳公司、大众汽车等全球知名企<br />

业。教席的重点研究方向也是与<br />

时俱进,近年来新设立的物流、法<br />

律、知识产权保护等教席反映了中<br />

德两国经济合作的新需求。<br />

中德学院引入国际一流的教育资<br />

源,建立国际化的教授团队,与十<br />

多所德国一流大学合作设立联合课<br />

程。中德双方共同制定教学大纲,<br />

施行双语教学。教学计划面向实<br />

践,贴近企业需求。截至2007年底<br />

已有38名德国著名教授因连续多年<br />

在中德学院授课被授予中德学院教<br />

授称号。学院与慕尼黑工业大学、<br />

波鸿鲁尔大学等德国著名高校的双<br />

学位项目成果累累。已有近100位<br />

同学取得了双学位,另有不少学生<br />

到德国著名大型企业实习。学生<br />

出国人数超过总人数的90%。中德<br />

学院的魅力也吸引了越来越多的外<br />

国学生前来学习。如今在中德学院<br />

的大楼里、教室中、实验室中到处<br />

能见到外国学生的身影。曾有德国<br />

慕尼黑工大等多所大学学生在学院<br />

联合实验室完成他们的学位论文。<br />

中德学院的毕业生们不仅专业知识<br />

过硬,在自己的岗位上作出了出色<br />

的贡献,深得工作单位的重视和好<br />

评;他们通晓两国文化,了解两国<br />

风俗习惯,为促进中德两国的科技<br />

和文化交流发挥了重要作用。<br />

中德学院和德国的科研交流也同<br />

样扎实有效。在新能源汽车、汽车<br />

电子、机械制造、地面交通工具风<br />

洞等领域的合作成果卓著。学院中<br />

外学者通过咨询、培训、国际研讨<br />

会等活动积极为企业和社会服务。<br />

取得了引人注目的成就。众多来自<br />

著名企业的高级管理人员来学院讲<br />

学,为同学们带来了崭新的科技进<br />

步信息,传授了他们丰富的创新实<br />

践和管理经验。<br />

中德学生与教师的密切合作和取<br />

得的丰硕成果有力地推动了两国教<br />

育、科技、文化的交流。德国总统<br />

来访并在学院设立了总统奖学金。<br />

学院还多次接待了政府部长、社会<br />

名人、诺贝尔奖获得者等众多社<br />

会、科技、文化、经济界人士的来<br />

访和讲学,为两国的友好发展做出<br />

了积极的贡献。<br />

随着经济全球化的发展,如何节<br />

约能源、保护环境成为全人类共同<br />

面对的重要挑战。当前节能减排、<br />

应对气候变化、关注民生是中国经<br />

济社会发展的重点。希望中德学院<br />

能在教学、科研和国际交流中利用<br />

自己的资源和优势给予关注。同时<br />

希望中德学院在科学与人文的结<br />

合、技术与艺术的交融、在交叉学<br />

科建设上发挥更大作用,为促进中<br />

德科技、教育和文化交流,为增进<br />

两国人民的友谊做出新的贡献!<br />

<strong>2008</strong>年9月28日<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


In der Zeit des goldenen <strong>Okt</strong>obers<br />

begeht das Chinesisch-<br />

Deutsche Hochschulkolleg der<br />

Tongji-Universität feierlich sein<br />

zehnjähriges Bestehen. Als Minister<br />

für Forschung und Technologie<br />

der Volksrepublik China<br />

und ganz persönlich möchte ich<br />

allen Lehrern und Kommilitonen<br />

des <strong>CDHK</strong>, allen ehrenwerten<br />

Gästen und lieben Freunden<br />

der Universität meine herzlichsten<br />

Glückwünsche ausrichten!<br />

Das <strong>CDHK</strong> ist ein herausragendes<br />

Projekt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit<br />

in den Bereichen der<br />

Bildung und Forschung. Innerhalb<br />

von zehn Jahren h<strong>at</strong> sich das <strong>CDHK</strong><br />

zu einer wichtigen Pl<strong>at</strong>tform der<br />

Länder China und Deutschland entwickelt,<br />

auf der Bildung, Forschung<br />

und Wirtschaft miteinander verbunden<br />

werden. Die Lehre h<strong>at</strong> ihre ganz<br />

eigenen Charakteristika geschaffen.<br />

Ausgerichtet an einer in höchstem<br />

Maße intern<strong>at</strong>ionalisierten Ausbildung<br />

und dank der Zusammenarbeit<br />

mit den Unternehmen sind für<br />

Firmen und die Gesellschaft über die<br />

Jahre besonders durch eine Unterweisungsform,<br />

bei der Theorie und<br />

Praxis eng miteinander verknüpft<br />

werden, an die 600 hervorragende<br />

Studenten ausgebildet worden, die<br />

sich durch eine breite Sicht und eine<br />

gedankliche Flexibilität auszeichnen.<br />

Eine erhebliche Zahl der Professoren<br />

des <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> wissenschaftlich-technologische<br />

Schwerpunktprojekte<br />

des Sta<strong>at</strong>es übernommen und dabei<br />

große Erfolge erzielt. Daß die chinesischen<br />

und deutschen Gelehrten des<br />

Kollegs ihre Fachkenntnisse nutzen,<br />

um den Unternehmen aus eigener<br />

Initi<strong>at</strong>ive Wissen und Technologien<br />

zur Verfügung zu stellen, h<strong>at</strong> zu positiven<br />

Reaktionen in der Gesellschaft<br />

geführt.<br />

Die vom <strong>CDHK</strong> und den Unternehmen<br />

betriebene Kooper<strong>at</strong>ion h<strong>at</strong> zu<br />

neuen Formen der Zusammenarbeit<br />

in der Ausbildung geführt, bei denen<br />

Produktion und Forschung mitein-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Grußwort des Ministers für Forschung und Technologie<br />

Prof. Dr. WAN Gang<br />

Mit Bundespräsident Horst Köhler im Mai 2007<br />

Prof. WAN mit Prof. Wolfgang Maßberg und Vizedirektor<br />

Prof. WU Zhihong bei der Unterzeichnung<br />

des Schaeffler-Lehrstuhls 2006<br />

ander verbunden werden. Eine große<br />

Besonderheit des <strong>CDHK</strong> sind die Stiftungslehrstühle,<br />

die von zahlreichen<br />

bekannten intern<strong>at</strong>ionalen Unternehmen<br />

gesponsert werden. Jeder<br />

Lehrstuhl wird von einem bekannten<br />

Unternehmen finanziell unterstützt.<br />

Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> bereits 29 Lehrstühle<br />

eingerichtet, unter den Stiftern finden<br />

sich weltbekannte Unternehmen<br />

wie etwa Siemens, ThyssenKrupp,<br />

Bayer und Volkswagen. Die an den<br />

Lehrstühlen schwerpunktmäßig bearbeiteten<br />

Forschungsthemen umfassen<br />

ebenfalls für unsere Zeit wichtige<br />

Bereiche. Daß in den letzten Jahren<br />

Lehrstühle wie z.B. für Logistik,<br />

Recht und den Schutz des geistigen<br />

Eigentums eingerichtet wurden, entspricht<br />

den neuen Anforderungen in<br />

der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />

zwischen China und Deutschland.<br />

In der Lehre verfügt das <strong>CDHK</strong> über<br />

intern<strong>at</strong>ional erstklassige Ressourcen.<br />

Es ist ein intern<strong>at</strong>ionales Team<br />

aus Professoren und Lehrern entstanden,<br />

und in den gemeinsamen<br />

Lehrplan sind mehr als zehn erstklassige<br />

deutsche Hochschulen eingebunden.<br />

Das von China und Deutschland<br />

zusammen entwickelte Curriculum<br />

sieht Unterricht in zwei Sprachen<br />

vor, die Lehre ist praxisbezogen und<br />

auf die Bedürfnisse der Unternehmen<br />

hin ausgerichtet. Bis zum Ende<br />

des Jahres 2007 sind bereits 38<br />

bekannte deutsche Professoren für<br />

ihre langjährige Unterrichtstätigkeit<br />

am <strong>CDHK</strong> mit dem Titel des <strong>CDHK</strong>-<br />

Professors ausgezeichnet worden.<br />

Zu den Erfolgen gehören ebenfalls<br />

Doppelmasterprogramme mit der TU<br />

München und der Ruhr-Universität<br />

Bochum. Rund 100 Kommilitonen<br />

haben bereits einen Doppelmasterabschluß<br />

erworben, zahlreiche<br />

Studenten absolvieren Praktika in<br />

bekannten deutschen Großunternehmen.<br />

Mehr als 90% der Studenten<br />

verfügen über Auslandserfahrung.<br />

Die Attraktivität des <strong>CDHK</strong> lässt auch<br />

immer mehr ausländische Studenten<br />

hierher zum Studium kommen. Überall<br />

im <strong>CDHK</strong> – auf den Fluren, in den


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Unterrichtsräumen und den Labors<br />

sieht man ausländische Studenten. In<br />

der Vergangenheit haben Studenten<br />

der TU München und zahlreicher<br />

anderer Hochschulen im Joint Lab<br />

des <strong>CDHK</strong> ihre Abschlußarbeiten<br />

fertig gestellt. Die Absolventen des<br />

<strong>CDHK</strong> verfügen nicht nur über solides<br />

Fachwissen, sie leisten auch auf ihren<br />

Posten hervorragende Arbeit, werden<br />

von ihren Arbeitgebern wahrgenommen<br />

und positiv beurteilt.<br />

Sie kennen die Kulturen beider Länder,<br />

sind mit den Sitten und Bräuchen<br />

vertraut und erfüllen eine wichtige<br />

Rolle bei der Förderung des technologischen<br />

und kulturellen Austausches<br />

zwischen beiden Ländern.<br />

Der technologische Austausch zwischen<br />

dem <strong>CDHK</strong> und Deutschland<br />

findet ebenfalls auf einer soliden<br />

Grundlage st<strong>at</strong>t. Es gibt überragende<br />

Erfolge bei der Zusammenarbeit in<br />

Bereichen wie etwa den mit neuen Energien<br />

betriebenen PKW, den Brennstoffzellenautos,<br />

dem Maschinenbau,<br />

dem Windkanal für Verkehrsmittel im<br />

Straßenwesen usw. Die chinesischen<br />

und die ausländischen Forscher am<br />

<strong>CDHK</strong> leisten mittels Aktivitäten wie<br />

Ber<strong>at</strong>ung, Fortbildung und intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Symposien positive Beiträge<br />

für Unternehmen und Gesellschaft.<br />

Dabei sind beachtliche Erfolge erzielt<br />

worden. Viele hohe Manager aus<br />

bekannten Unternehmen kommen<br />

zu Vorträgen und zum Unterricht an<br />

das <strong>CDHK</strong>. Auf diese Weise werden<br />

den Studenten die neuesten Inform<strong>at</strong>ionen<br />

des wissenschaftlichen Fortschritts<br />

vermittelt, und sie werden auf<br />

vielfältige Weisen mit deren kre<strong>at</strong>iver<br />

praktischer Umsetzung und den Managementpraktiken<br />

bekannt gemacht.<br />

Die enge Zusammenarbeit der Studenten<br />

des <strong>CDHK</strong> mit ihren Professoren<br />

und die zahlreichen Erfolge<br />

fördern den Austausch beider Länder<br />

in Bildung, Wissenschaft und Kultur.<br />

Anläßlich eines Besuches des deutschen<br />

Bundespräsidenten wurden am<br />

<strong>CDHK</strong> Präsidial-Stipendien eingerichtet.<br />

Das Kolleg h<strong>at</strong> darüber hinaus des<br />

öfteren Minister, bekannte Persönlichkeiten<br />

aus der Öffentlichkeit und<br />

Nobelpreisträger zu Gast. Die Besuche<br />

und Vorträge von Persönlichkeiten<br />

aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur<br />

und Wirtschaft haben positive Auswirkungen<br />

auf die freundschaftliche<br />

Entwicklung der beiden Länder.<br />

Wie in der Folge der globalen Entwicklung<br />

der Wirtschaft Energie<br />

eingespart und die Umwelt geschützt<br />

werden kann – diese Fragen sind zu<br />

einer wichtigen Herausforderung für<br />

die ganze Menschheit geworden. Ich<br />

wünsche mir, daß das <strong>CDHK</strong> seine<br />

Ressourcen und Vorteile in Lehre,<br />

Forschung und intern<strong>at</strong>ionalem<br />

Austausch nutzt, um der Lösung<br />

dieser Fragen Beachtung zu schenken.<br />

Gleichzeitig wünsche ich mir, daß das<br />

<strong>CDHK</strong> bei der Verknüpfung der N<strong>at</strong>ur-<br />

mit der Geisteswissenschaft sowie<br />

bei der Durchdringung von Technologie<br />

und Kunst und bei dem Aufbau<br />

von neuen sich überlappenden<br />

Wissenschaften noch mehr Beiträge<br />

leistet. Damit wird der Austausch<br />

zwischen China und Deutschland in<br />

den Bereichen Wissenschaft, Bildung<br />

und Kultur gefördert und gleichzeitig<br />

wird damit ein neuer Beitrag für die<br />

Freundschaft zwischen den Menschen<br />

beider Länder geleistet!<br />

Wan Gang<br />

Minister für Forschung und Technologie<br />

der V.R. China<br />

28.9.<strong>2008</strong><br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Foto: Jan Siefke


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Entwurf von Offenbacher Design-Studenten für das <strong>CDHK</strong> 2007<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Grußwort des Bundesministers des Auswärtigen<br />

anlässlich des 10-jährigen Bestehens<br />

des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs<br />

Das zehnjährige Jubiläum des<br />

Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs<br />

an der Tongji-Universität<br />

im Olympiajahr verdient<br />

olympisches Gold, denn es ist<br />

unser größtes deutsch-chinesisches<br />

Bildungsprojekt im Hochschulbereich<br />

und eine großartige<br />

Erfolgsgeschichte. Damit<br />

haben Deutschland und China<br />

die Grundlagen geschaffen, den<br />

intensiven Austausch im Bereich<br />

der Wissenschaft zu vertiefen<br />

und die Zusammenarbeit weiter<br />

auszubauen. Ich freue mich<br />

besonders darüber, dass dieses<br />

Gemeinschaftsprojekt auch von<br />

deutschen und chinesischen Unternehmen<br />

t<strong>at</strong>kräftig unterstützt<br />

wird und damit ein gelungenes<br />

Beispiel für die hervorragende<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft<br />

und Wissenschaft ist.<br />

Wenn im <strong>Okt</strong>ober <strong>2008</strong> der Deutsche<br />

Akademische Austauschdienst<br />

und die Tongji-Universität<br />

einen dritten Kooper<strong>at</strong>ionsvertrag<br />

abschließen, unterstreicht dies<br />

den gemeinsamen Willen, das<br />

Projekt des Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkollegs weiterzuentwickeln.<br />

Die geplante Zusammenführung<br />

mit der Chinesisch-<br />

Deutschen Fachhochschule baut<br />

den Bereich der angewandten<br />

Forschung aus und eröffnet uns<br />

und vor allem der Wirtschaft in<br />

unseren beiden Ländern neue<br />

Chancen: Denn praxisnah und<br />

intern<strong>at</strong>ional ausgebildete Ingenieure<br />

mit interdisziplinären<br />

Kenntnissen und interkulturellen<br />

Kompetenzen werden sehr gefragt<br />

sein auf dem Arbeitsmarkt der<br />

Zukunft.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir mit<br />

Projekten wie dem Chinesisch-<br />

Deutschen Hochschulkolleg nicht<br />

nur Wissenschaftler und Studierende<br />

zusammenführen, sondern<br />

auch Politik gestalten. Politik<br />

zu gestalten, das heißt für mich<br />

insbesondere, den großen Fragestellungen<br />

unserer Zeit vorausschauend<br />

und aktiv zu begegnen.<br />

Klimaschutz, Energiesicherheit,<br />

Armutsbekämpfung oder die<br />

Problem<strong>at</strong>ik der Megastädte<br />

sind Herausforderungen, die<br />

wir nur gemeinsam bewältigen<br />

können. Hierzu bedarf es eines<br />

intern<strong>at</strong>ionalen Netzwerks von<br />

Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Forschung und Gesellschaft, um<br />

neue Konzepte zu entwickeln und<br />

Lösungen zu finden. Mir liegt sehr<br />

daran, dass wir diese Dimension<br />

stärker noch als bislang in den<br />

Fokus unerer bil<strong>at</strong>eralen Wissenschaftszusammenarbeit<br />

nehmen.<br />

Mein herzlicher Dank gilt allen<br />

Dr. Frank-Walter Steinmeier<br />

Bundesminister des Auswärtigen<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Autoren der Erfolgsgeschichte<br />

des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs<br />

- Sie haben damit<br />

einen Leuchtturm der deutschchinesischen<br />

Beziehungen aufgebaut,<br />

der weithin sichtbar<br />

ausstrahlt. Ich wünsche dem<br />

Hochschulkolleg, seinen Unterstützern,<br />

den Dozenten, Mitarbeitern<br />

und Studierenden weiterhin<br />

viel Erfolg bei ihrer Arbeit und<br />

noch viele weitere Goldmedaillen<br />

für hervorragende Projekte und<br />

Ideen!<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Grußwort der Bundesministerin für<br />

Bildung und Forschung<br />

Dr. Annette Schavan<br />

Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg<br />

<strong>CDHK</strong> an der Tongji-Universität<br />

Shanghai ist eines der erfolgreichsten<br />

Projekte im chinesisch-deutschen<br />

Wissenschaftsaustausch und ein hervorragendes<br />

Beispiel für den Erfolg der<br />

Bildungskooper<strong>at</strong>ion unserer Länder,<br />

die im Jahr 1973 mit dem Austausch<br />

einzelner Studierender begann. Deutsche<br />

Hochschulen zählen heute jedes<br />

Jahr mehr als 27.000 chinesische<br />

Studierende. Mehr als 400 Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen<br />

zeugen von der Intensität<br />

der Kontakte. Die Zahl deutscher Wissenschaftler<br />

und Studierender in China<br />

wächst.<br />

Auch die Tongji-Universität h<strong>at</strong> seit ihren<br />

Anfängen eine enge Verbindung zu<br />

Deutschland. Der deutsche Arzt Erich<br />

Paulun gründete die Universität 1907<br />

als „Shanghai Deutsche Medizinschule“.<br />

Schon bald wurde das Lehrangebot auf<br />

die Ingenieurwissenschaften ausgeweitet.<br />

Die Entwicklungen am <strong>CDHK</strong>,<br />

von denen ich mir anlässlich meines<br />

Besuchs an der Tongji-Universität im<br />

April <strong>2008</strong> einen Eindruck verschaffen<br />

konnte, zeigen, wie der gesellschaftliche<br />

und technologische Wandel das Profil<br />

einer Universität verändert.<br />

Die praxisbezogene Ausrichtung der<br />

Curricula, die in enger Zusammenarbeit<br />

mit deutschen Partneruniversitäten<br />

entstanden, und die Allianzen mit deutschen<br />

und chinesischen Unternehmen<br />

vermitteln den Absolventen wertvolle<br />

Kenntnisse und Erfahrungen für ihren<br />

beruflichen Werdegang.<br />

Seit dem Jahr 2005 ergänzen die Bachelor-Studiengänge<br />

der vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

geförderten Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschule für Angewandte Wissen-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

schaften das Studium am <strong>CDHK</strong>. Diese<br />

enge Vernetzung soll dazu beitragen,<br />

insbesondere solche Fachkräfte auszubilden,<br />

die auch deutsche Unternehmen<br />

in China stark nachfragen. Dabei geht<br />

es nicht nur um das fachliche Handwerkszeug.<br />

Auf chinesischer wie auf<br />

deutscher Seite werden Fachkräfte<br />

gesucht, die auch die Mentalität und<br />

die Unternehmenskultur des anderen<br />

Landes kennen und verstehen.<br />

Das <strong>CDHK</strong> ist auf diese Aufgabe gut<br />

vorbereitet. Ich wünsche dem <strong>CDHK</strong>,<br />

den Studierenden, den Lehrenden und<br />

den übrigen Mitarbeitern auf dem weiteren<br />

Weg alles Gute und viel Erfolg!<br />

Dr. Annette Schavan, MdB<br />

Bundesministerin für Bildung und<br />

Forschung<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

c<br />

10kk<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

贺 词<br />

中华人民共和国教育部<br />

前副部长吴启迪<br />

成功的源泉离不开它的创立<br />

者。1998年成立的中德学院,首<br />

先离不开<strong>同济大学</strong>和德意志学术<br />

中心的鼎立支持。作为共同培育<br />

的项目,十年来中德学院蓬勃发<br />

展,这与中德双方大量的投入和<br />

积极支持是分不开的。中德学院<br />

发展成为中德两国在教育与科学<br />

领域交流的榜样,我们感到非常<br />

自豪。<br />

中德学院建立伊始就坚持以创<br />

新的面目出现,成为之后许多国<br />

际教育合作的典范。凭借贴近实<br />

践、具有外语优势的教学,为学<br />

生们走上就业市场奠定了成功的<br />

基石。通过在德国的学习或实<br />

习,学生们获得了宝贵的跨文化<br />

交流技能和经验。这些无论在中<br />

国企业还是德国企业都是十分重<br />

要的。具备实践经验、跨文化交<br />

际能力和外语知识是在国际企业<br />

取得成功的关键。<br />

作为中德两国在教育领域的第<br />

一个大型合作项目,中德学院始<br />

终不渝坚持目标不放松。中德学<br />

院绝大多数毕业生学业一结束就<br />

获得就业位置,作为关键技能,<br />

德语扮演了重要角色。从德国医<br />

生埃里希·宝隆创立的一所医学<br />

堂的基础上发展而来的<strong>同济大学</strong><br />

历来十分重视德语、德国科学、<br />

教育和文化的特殊价值。这也对<br />

中德学院的自身定位产生了重要<br />

影响。为了让学生们迅速听懂用<br />

德语讲授的课程,同时也为了他<br />

们之后在德国能出色完成任务,<br />

中德学院在研究生教学的一开始<br />

就进行深入的德语强化。德语作<br />

为“独家特色”不管是在中德学<br />

院还是在<strong>同济大学</strong>其他众多的项<br />

目中都得到推行。<br />

目前设立的近30个基金教席是<br />

中德学院教学实践成功的关键。<br />

这些德国著名大企业通过资助教<br />

席、为学生提供到企业实习等方<br />

0<br />

式,树立了企业与高校合作新的<br />

标杆。从资助教学到邀请企业精<br />

英来院演讲,再到提供实习机<br />

会,再到共同参与研究项目,这<br />

些企业为中德学院做出了杰出的<br />

贡献。具备理论与实践相结合的<br />

认知,减少了学生到企业实习的<br />

障碍。<br />

总之,过去十年来中德学院的<br />

蓬勃发展向人们展现了他持续发<br />

展的生机与活力;向人们展示了<br />

这种连结产业的新型中德教育体<br />

系结合的成功。越来越多的德国<br />

学生对中德学院产生兴趣也证明<br />

了这点。今年,中国政府首次向<br />

德国学生提供全额奖学金,来中<br />

德学院和<strong>同济大学</strong>学习的德国学<br />

生人数达到近20人。伴随着中德<br />

学院已往取得的成就,让我们展<br />

望其更加辉煌的未来。我们期待<br />

中德学院取得更大进步!<br />

吴启迪博士、教授<br />

<strong>2008</strong>年9月16日<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Grußwort der Vize-Ministerin für Bildung a.D.<br />

Prof. Dr. WU Qidi<br />

Ein Erfolg, wie ihn das <strong>CDHK</strong><br />

darstellt, h<strong>at</strong> immer viele Väter.<br />

Als das <strong>CDHK</strong> im Jahr 1998<br />

gegründet wurde, h<strong>at</strong>te es zunächst<br />

die Tongji-Universität und<br />

den DAAD als starke Partner im<br />

Rücken. Daß sich die gemeinsame<br />

Einrichtung jedoch über ein Jahrzehnt<br />

hinweg so überaus positiv<br />

entwickelt h<strong>at</strong>, liegt an dem außerordentlichen<br />

Engagement, mit<br />

dem das Projekt von zahlreichen<br />

Persönlichkeiten in China und<br />

Deutschland gefördert worden<br />

ist. Wir sind stolz, dass sich das<br />

<strong>CDHK</strong> zu einem Vorzeigeobjekt<br />

im Austausch von Bildung und<br />

Wissenschaft zwischen Deutschland<br />

und China entwickelt h<strong>at</strong>.<br />

Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> von Beginn an einen<br />

sehr innov<strong>at</strong>iven Ans<strong>at</strong>z verfolgt,<br />

der beispielgebend für viele<br />

weitere Projekte im intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Bildungsaustausch geworden<br />

ist. Durch ein praxis- und sprachorientiertes<br />

Studium bringen die<br />

jungen Studenten für eine spätere<br />

Tätigkeit auf dem chinesischen<br />

Arbeitsmarkt optimale Voraussetzungen<br />

mit. Mit einem vorübergehenden<br />

Auslandsstudium oder<br />

einem Praktikum in Deutschland<br />

erwerben die späteren Absolventen<br />

interkulturelle Kompetenzen<br />

und Erfahrungen, die<br />

sowohl in chinesischen als auch<br />

in deutschen Firmen von erheblichem<br />

Nutzen sind. Praxiserfahrung<br />

gepaart mit interkulturellem<br />

Know-How und Fremdsprachenkenntnissen<br />

sind der Schlüssel<br />

zum Erfolg in der intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Unternehmenspraxis unserer<br />

Zeit. Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> als bislang<br />

erstes Chinesisch-Deutsches Gemeinschaftsprojekt<br />

im Bildungs-<br />

bereich diese Zielsetzung stets<br />

vor Augen gehabt. Nicht umsonst<br />

findet der Großteil aller <strong>CDHK</strong><br />

Absolventen unmittelbar nach<br />

dem Studium einen Arbeitspl<strong>at</strong>z.<br />

Als Schlüsselqualifik<strong>at</strong>ion spielt<br />

nicht zuletzt die deutsche Sprache<br />

eine erhebliche Rolle. Basierend<br />

auf der einstigen Medizinschule,<br />

gegründet durch den deutschen<br />

Arzt Erich Paulun, nimmt die<br />

deutsche Sprache und mit ihr die<br />

deutsche Wissenschaft, Bildung<br />

und Kultur seit jeher einen besonderen<br />

Stellenwert an der Tongji-<br />

Universität ein und h<strong>at</strong> daher<br />

auch die Ausrichtung des <strong>CDHK</strong><br />

maßgeblich beeinflusst. So wird<br />

Deutsch zu Beginn des Masterstudiums<br />

am <strong>CDHK</strong> intensiv gelehrt,<br />

so dass die Studenten sehr schnell<br />

in der Lage sind, Vorlesungen und<br />

Seminare in Deutscher Sprache<br />

zu verfolgen und mitzugestalten<br />

sowie einen Auslandsaufenthalt<br />

in Deutschland zu absolvieren.<br />

Die deutsche Sprache als ein<br />

„förderungswürdiges Alleinstellungsmerkmal“<br />

findet nicht<br />

nur am <strong>CDHK</strong>, sondern auch in<br />

zahlreichen anderen Programmen<br />

der Tongji-Universität seinen<br />

Ausdruck.<br />

Zur praxisnahen Ausbildung am<br />

<strong>CDHK</strong> gehört als entscheidender<br />

Erfolg die Einrichtung der mittlerweile<br />

fast 30 Stiftungslehrstühle,<br />

die von großen deutschen<br />

Firmen gefördert werden und den<br />

Studenten Zugang zur Unternehmenspraxis<br />

bieten. Hiermit sind<br />

auch für die Zusammenarbeit<br />

zwischen der Wirtschaft und den<br />

Universitäten neue Maßstäbe<br />

gesetzt worden! Das Engagement<br />

der Firmen reicht dabei von<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Investitionen in das Lehrangebot<br />

am <strong>CDHK</strong>, über Vorträge von<br />

prominenten Wirtschaftsführern,<br />

die Vermittlung von Praktika bis<br />

hin zu gemeinsamen Forschungsprojekten.<br />

Der Einblick in die<br />

Abläufe der heutigen Unternehmenspraxis,<br />

der den Studenten<br />

so nahe gebracht wird, fördert die<br />

nötige Verbindung von Theorie<br />

und Praxis und baut so gleichzeitig<br />

Hemmschwellen gegenüber<br />

der Wirtschaftspraxis ab.<br />

Insgesamt zeigt die positive Entwicklung<br />

des <strong>CDHK</strong> in den letzten<br />

10 Jahren, seine kontinuierliche<br />

Stabilisierung und Weiterentwicklung,<br />

dass diese neuartige<br />

Verbindung des chinesischen und<br />

des deutschen Lehrsystems unter<br />

Einbindung der Industrie gelungen<br />

ist! Das wachsende Interesse<br />

junger deutscher Studenten an<br />

der Einrichtung stellt dies unter<br />

Beweis. Gefördert von einem chinesischen<br />

Regierungsstipendium,<br />

werden dieses Jahr zum ersten<br />

Mal etwa ein Dutzend deutscher<br />

Studenten ihr Studium am <strong>CDHK</strong><br />

und an der Tongji durchführen.<br />

Die zahlreichen Erfolge aus der<br />

Vergangenheit, mit denen die<br />

Entwicklung des <strong>CDHK</strong> begleitet<br />

worden ist, lassen uns zuversichtlich<br />

in die Zukunft blicken. Wir<br />

wünschen dem <strong>CDHK</strong> weiterhin<br />

grossartige Fortschritte.<br />

Prof. Dr. Wu Qidi<br />

16. September <strong>2008</strong>


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

中德学院十周年庆祝纪念册贺词<br />

Prof. Dr. PEI Gang, Präsident der<br />

Tongji-Universität<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院是由中德两国政<br />

府于1998年共同倡导成立的国际合作<br />

办学机构,汇集了两国教育、经济和<br />

企业界的优质资源,是中德两国在教<br />

育领域最具影响的合作项目。学院的<br />

发展得益于具体深入的国际产学研合<br />

作办学和切实广泛的校际合作交流。<br />

由著名企业资助的基金教席制促进了<br />

教育、科研、企业的有效结合,国际<br />

化教育使我们的学生拥有广阔的知识<br />

面、出色的外语水平和丰富的国外学<br />

习和实习经验,广受社会欢迎。<br />

近年来,中德学院正成为中德交流<br />

的一个重要平台。每年接待数十批德<br />

国政界、企业界和学术界代表团;举<br />

行众多政、企、文化界知名人士主持<br />

的专业讲座。去年德国总统来访并在<br />

学院设立了总统奖学金。今年来又有<br />

德国教育科研部部长和财政部部长先<br />

后来访。<br />

回首十年,硕果累累;展望未来,<br />

任重道远。<strong>2008</strong>年是<strong>同济大学</strong>的人才<br />

年、学术年、质量年。人才、学术、<br />

质量也是实现中德学院向研究型、国<br />

际化、高水平学院目标迈进的根本途<br />

径。其中,人才队伍建设是第一要<br />

务,人才工作是学院各项工作的基<br />

础。引进高水平的人才,进一步提高<br />

全院的学术水平,是学院今后发展的<br />

重要方向。建设研究型、国际化知名<br />

高水平学院,不仅需要集聚高水平的<br />

专业人才队伍、拥有雄厚的学术实<br />

力,具有优良的教学质量和管理质量<br />

同样举足轻重。<br />

近年来,中德学院在不断提高教师<br />

自身学术水平的同时,加强与中德工<br />

程学院的紧密合作,积极筹建中德学<br />

院博士生院,为进一步的发展奠定了<br />

良好的基础。学院在办学质量和国际<br />

合作方面具有突出优势,只要我们所<br />

有中外教学、科研人员互相信任、共<br />

同努力,切实抓好人才、学术、质量<br />

三项工作,中德学院必将迎来更好更<br />

快的发展。<br />

“十年树木,百年树人”,中德学<br />

院迄今十年的成就是我们今后发展的<br />

良好开端。我愿与大家共同努力,为<br />

中德学院的进一步发展、为<strong>同济大学</strong><br />

的下一个百年辉煌打下坚实的基础。<br />

<strong>同济大学</strong>校长、中德学院院长<br />

Greeting by President Pei Gang <strong>at</strong> the Celebr<strong>at</strong>ion of <strong>CDHK</strong>´s<br />

Under the common guidance of the<br />

two governments in China and Germany,<br />

the Chinese German School<br />

for Postgradu<strong>at</strong>e Studies (<strong>CDHK</strong>)<br />

has been established in 1998 as an<br />

intern<strong>at</strong>ional academic institution.<br />

Since the best academic, economic<br />

and entrepreneurial resources from<br />

both countries are concentr<strong>at</strong>ed <strong>at</strong><br />

<strong>CDHK</strong>, it has become the most influential<br />

project in the field of academic<br />

cooper<strong>at</strong>ion of both countries. The<br />

advantages of <strong>CDHK</strong>´s development<br />

derive from a teaching mode which<br />

is based on the concrete and deep<br />

combin<strong>at</strong>ion of production, study<br />

and research as well as from a broad<br />

cooper<strong>at</strong>ion and exchange between<br />

the universities. The system of professorships<br />

funded by well known<br />

companies helps to form an effective<br />

combin<strong>at</strong>ion of educ<strong>at</strong>ion, research<br />

and entrepreneurship. The intern<strong>at</strong>ional<br />

educ<strong>at</strong>ion gives our students<br />

a broad knowledge, they obtain<br />

wonderful skills in foreign languages,<br />

and rich experiences from studying<br />

or make internships abroad. All this<br />

is broadly welcomed by society.<br />

During the last years <strong>CDHK</strong> has truly<br />

become an important pl<strong>at</strong>form for<br />

the exchange between China and Germany.<br />

Every year dozens of represent<strong>at</strong>ives<br />

from Germany, the economic<br />

and the scientific world are welcomed<br />

by <strong>CDHK</strong>. Well known politicians,<br />

entrepreneurs and personalities from<br />

the cultural field are giving special<br />

present<strong>at</strong>ions. During the visit of the<br />

German Federal President Köhler <strong>at</strong><br />

<strong>CDHK</strong> the presidential scholarships<br />

have been established. This year, the<br />

German Ministers for Educ<strong>at</strong>ion and<br />

Research and for Finance have been<br />

visiting <strong>CDHK</strong>.<br />

Looking back, numerous successes<br />

have been accumul<strong>at</strong>ed during the<br />

last ten years; looking ahead, heavy<br />

duties are waiting ahead of us. The<br />

year <strong>2008</strong> is Tongji Univeristy´s<br />

“Year of Talent, Science and Quality”.<br />

Talent, Science and Quality<br />

will be the basic way of <strong>CDHK</strong> to<br />

achieve its aim as a high level School<br />

marked by research and intern<strong>at</strong>ionaliz<strong>at</strong>ion.<br />

Among these three<br />

targets the recruiting of talents will<br />

be most important. Talents are the<br />

found<strong>at</strong>ion for each and every field<br />

of work <strong>at</strong> the School. To <strong>at</strong>tract high<br />

level talents and to further upgrade<br />

the scientific standard of the whole<br />

institution is the important direction<br />

of the School´s further development.<br />

To build up a School which is an<br />

intern<strong>at</strong>ionalized and well known<br />

institution of research needs not<br />

only a team of high level specialists<br />

and strong scientific capacity, it also<br />

needs excellent quality of educ<strong>at</strong>ion<br />

and management.<br />

Together with constantly improving<br />

the own scientific skills of <strong>CDHK</strong>´s<br />

professors during the last years, the<br />

close cooper<strong>at</strong>ion between <strong>CDHK</strong><br />

and the Chinese German School<br />

for Applied Sciences (CDHAW) has<br />

been strengthened and a School<br />

for Ph.D. students has started to be<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Gebäude der Tongji Medizinschule<br />

auf dem Gelände der<br />

heutigen Ligong Daxue<br />

10th Anniversary<br />

built. All this forms a good found<strong>at</strong>ion<br />

for the further development of<br />

<strong>CDHK</strong>. <strong>CDHK</strong> possesses excellent<br />

advantages for qualit<strong>at</strong>ive educ<strong>at</strong>ion<br />

and intern<strong>at</strong>ional cooper<strong>at</strong>ion. If all<br />

the Chinese and foreign professors<br />

and researcher trust each other and<br />

undertake common efforts, and if<br />

the work for the three aims of talent,<br />

science and quality is really achieved,<br />

<strong>CDHK</strong> will surely make an even<br />

better and faster development.<br />

There is a saying th<strong>at</strong> “it takes ten<br />

years for a tree to grow, but it takes a<br />

hundred years to educ<strong>at</strong>e a person”:<br />

the achievements <strong>CDHK</strong> has made<br />

during the last ten years form a good<br />

start for it´s future development. In<br />

a joint effort with everybody I wish<br />

to cre<strong>at</strong>e a strong found<strong>at</strong>ion for the<br />

further development of <strong>CDHK</strong> and<br />

Tongji University´s splendid next<br />

hundred years.<br />

President of Tongji University<br />

and Director of <strong>CDHK</strong><br />

Pei Gang<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

Tongji-Universität<br />

Erich Paulun ist der Name, der<br />

am häufigsten in der Geschichte<br />

der Tongji-Universität zu<br />

hören ist. Um die Jahrhundertwende<br />

gründete er die deutsche<br />

Medizinschule und legte damit<br />

das Fundament einer Universität,<br />

die in China in einem<br />

Atemzug mit deutschen Bildungsidealen<br />

genannt wird.<br />

Pauluns Sch<strong>at</strong>ten als Förderer<br />

der medizinischen Ausbildung<br />

in Shanghai ist so gross, dass<br />

andere wichtige Gestalter der<br />

akademischen Beziehungen<br />

zwischen China und Deutschland<br />

leicht in Vergessenheit<br />

ger<strong>at</strong>en. Der Politikwissenschaftler<br />

Professor Li Lezheng<br />

h<strong>at</strong> in jahrelanger Kleinarbeit<br />

Archive durchforstet und Nachkommen<br />

der Gründer aufgespürt.<br />

In seinem neuen Buch<br />

“Die Tongji-Universität in der<br />

deutschen Chinapolitik”, das<br />

anlässlich der Hundertjahrfeier<br />

der Tongji im Mai erscheint,<br />

zeichnet er dabei ein faszinierendes<br />

Bild der Universitätsgeschichte<br />

in der Zeit zwischen<br />

1907 und 1941.<br />

Auf deutscher Seite waren es<br />

vor allem die auswärtige Kultur-<br />

und Bildungspolitik, Handels-<br />

und Wirtschaftsinteressen<br />

sowie die Tätigkeit deutscher<br />

Ärzte in Shanghai, die die<br />

Gründung der deutschen Medizinschule<br />

in Shanghai begünstigte.<br />

Auf chinesischer Seite<br />

wurde die Gründung durch<br />

Chinas Schulreform und durch<br />

das Interesse und die Bereitschaft<br />

der Chinesen gefördert,<br />

westliche Schulen in Shanghai<br />

zu gründen.<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Eine deutsch-chinesische Geschichte<br />

Als einen der wichtigsten Förderer<br />

und Befürworter der Medizinschule,<br />

die 1908 in Tung-<br />

Chi Deutsche Medizinschule<br />

umbenannt wurde, nennt der<br />

Politologe Li Lezheng Wilhelm<br />

Knappe, bis 1906 deutscher<br />

Generalkonsul in Shanghai.<br />

Knappe habe bereits 1904 in<br />

Berlin erste Gespräche geführt<br />

und später für die Finanzierung<br />

bei deutschen wie chinesischen<br />

Geldgebern geworben, recherchierte<br />

Prof. Li.<br />

Die Wurzeln der Hochschule<br />

liegen Anfang des 20. Jahrhunderts,<br />

als zunächst das Tongji<br />

Hospital gegründet wurde, für<br />

das sich der Diplom<strong>at</strong> Wilhelm<br />

Knapp einsetzte. „Der Generalkonsul<br />

spielte eigentlich sogar<br />

die wichtigste Rolle bei der<br />

Gründung der Medizinschule”,<br />

meint Li. Auf eigene Faust<br />

hätte Paulun es angesichts des<br />

hohen Finanzbedarfs sicherlich<br />

nicht geschafft. Knapp habe die<br />

Bedeutung der Schulgründung<br />

erkannt und erfolgreich versucht,<br />

chinesische Geschäftsleute<br />

für das Projekt zu gewinnen,<br />

sagt der Historiker.<br />

Bei der Gründung des Hospitals<br />

fand Knappe Unterstützung<br />

bei Ye Chengzhong,<br />

Mäzen einer der berühmtesten<br />

Shanghaier Mittelschulen. Das<br />

Interesse an der Medizinschule<br />

stieg mit der wachsenden<br />

Bevölkerungszahl. Shanghai<br />

war in den 10er und 20er<br />

Jahren eine Zuwandererstadt,<br />

in deren Fabriken Bauern<br />

Arbeit suchten. Zwischen 1910<br />

und 1927 verdoppelte sich die<br />

Bevölkerung, was den Ausbau<br />

der medizinischen Versorgung


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

zwingend erforderlich machte.<br />

Die modernen Wirtschaftsstrukturen<br />

liessen zugleich eine immer<br />

reichere und mächtige städtische<br />

Elite heranwachsen, die durchaus<br />

bereit war, sich lokal karit<strong>at</strong>iv zu<br />

engagieren. Zu den Kaufleuten,<br />

die als Spender hervortr<strong>at</strong>en,<br />

zählte unter anderem Yu Xiaqing<br />

und Zhu Baosan, ursprünglich<br />

beide aus Ningbo. Beide saßen im<br />

Kur<strong>at</strong>orium der Tongji Medizinschule<br />

und machten sich in der<br />

Folge als Präsidenten der chinesischen<br />

Kammer einen Ruf.<br />

Die deutsche Medizinschule in<br />

Shanghai war eine von zehn deutschen<br />

Schulen, die zwischen 1907<br />

und 1912 zur Stärkung der wissenschaftlich-technischenAusbildung<br />

eingerichtet wurden. Die<br />

Vertreter der deutschen Industrie<br />

Campus der heutigen USST in der Fuxing Zhong Lu<br />

waren vor allem an der Erweiterung<br />

um einen technischen Ausbildungszweig<br />

interessiert. 1912<br />

wurden Medizin- und Ingenieurschule<br />

zusammengeführt.<br />

Dass die Tongji-Universität bis<br />

heute ohne Unterbrechung bestehe,<br />

sei deutschen Industriellen<br />

wie Carl Fink (Vorstandsmitglied<br />

der deutschen Vereinigung<br />

Shanghai) und chinesischen<br />

Förderern gleichermassen zu verdanken.<br />

“Die Tongji Medizin- und<br />

Ingenieurschule unterbrach nicht<br />

einen einzigen Tag ihren Lehrbetrieb”,<br />

sagt Li. Obgleich China<br />

Deutschland im ersten Weltkrieg<br />

1917 den Krieg erklärt h<strong>at</strong>te,<br />

wurde die Tongji im Gegens<strong>at</strong>z zu<br />

anderen deutschen Einrichtungen<br />

seinen Recherchen nach niemals<br />

geschlossen.<br />

Den Grund sieht Li in der Beteiligung<br />

der chinesischen Kaufmannschaft.<br />

“Im Kur<strong>at</strong>orium sassen<br />

reiche chinesische Kaufleute,<br />

später auch einflussreiche Politiker.<br />

Diese Leute h<strong>at</strong>ten grossen<br />

Einfluss in der Bildungspolitik.<br />

Als die Franzosen das Gebiet, in<br />

dem die Schule lag, besetzten,<br />

entschieden die chinesischen<br />

Kur<strong>at</strong>oren, die Schule zu retten<br />

und beschlossen den Umzug nach<br />

Wusong.”<br />

„Als rein deutsche Schule wäre die<br />

Weiterführung und Entwicklung<br />

der Tongji in Wusong schwierig<br />

gewesen“, sagt Li.<br />

af<br />

erschienen in Handelsbl<strong>at</strong>t online,<br />

18. Mai 2007<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Warum wir die Konkurrenz ausbilden<br />

„Ich werde bei Vorträgen in Deutschland<br />

oft gefragt, warum wir die<br />

Konkurrenz ausbilden“, sagt Professor<br />

Horst Sund. Als Beauftragter<br />

des DAAD war er vor zehn Jahren<br />

Geburtshelfer des <strong>CDHK</strong> und h<strong>at</strong> das<br />

Kolleg seither vor Ort in Shanghai<br />

und von Deutschland aus betreut.<br />

„N<strong>at</strong>ürlich muss man sich dem<br />

Steuerzahler gegenüber rechtfertigen,<br />

warum wir in China ausbilden. Ganz<br />

einfach: denjenigen, die mit unserer<br />

Hilfe studieren, wird ein positives<br />

Deutschlandbild vermittelt, das über<br />

das Studium hinaus ins Berufsleben<br />

wirkt.“<br />

Zwei Unternehmen h<strong>at</strong> Horst Sund<br />

gerade erst wieder mit diesem Argument<br />

überzeugt. Messgerätespezialist<br />

Rohde & Schwarz wollen demnächst<br />

den zweiten Lehrstuhl in Elektrotechnik<br />

finanzieren (vormals Siemens),<br />

als neuen Stifter gewann der<br />

ehemalige ET-Fachkoordin<strong>at</strong>or Prof.<br />

Friedrich Schneider den TÜV Süd.<br />

„Wir haben die Ausbildung im<br />

vergangenen Jahrzehnt auf gute<br />

Beine gestellt. Die Absolventen sind<br />

erfolgreich, haben sehr gute Deutschkenntnisse.<br />

Wir bieten Doppelmaster<br />

mit der TU München und der Ruhr-<br />

Universität Bochum und demnächst<br />

noch einen Wirtschaftsingenieur mit<br />

der TU Berlin an. Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> die<br />

Präsenz von Deutschland in Shanghai<br />

gestärkt.“<br />

Der ehemalige Rektor der Universität<br />

Konstanz und seit 25 Jahren<br />

Vorsitzender der Baden-Württembergischen<br />

China-Gesellschaft ist<br />

stolz, dass mit eingeworbenen 28<br />

Stiftungslehrstühlen inzwischen ein<br />

erheblicher Teil des <strong>CDHK</strong> Budgets<br />

aus Stiftungstöpfen bestritten wird.<br />

Dennoch geht der 82jährige Biologe<br />

ungewohnt kritisch mit den Verhandlungen<br />

für die dritte Kooper<strong>at</strong>ionsphase<br />

ins Gericht. „Die Tongji profitiert<br />

in finanziell und im Ansehen<br />

deutlich vom Hochschulkolleg, doch<br />

dem <strong>CDHK</strong> werden diese Erfolge<br />

nicht zugerechnet.“ Drittmittel würden<br />

dort verbucht, wo die Personalakten<br />

liegen, und das seien in erster<br />

Linie die anderen Kollegs, denen sich<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult Horst Sund Nobelpreisträger Prof. Reinhard Selten, Prof. Horst Sund Prof. WAN Gang, Prof. Horst Sund<br />

Deutsche Präsenz in Shanghai gestärkt<br />

Professoren mehr zugehörig fühlen.<br />

„Gleichzeitig mischen sich die Kollegs<br />

immer stärker in unsere Berufungspraxis<br />

ein und wollen die Richtung<br />

der jeweiligen Lehrstühle mitbestimmen.“<br />

Die <strong>CDHK</strong> Professoren sollten<br />

mit den Kollegen an der Tongji<br />

Fakultäten zusammenarbeiten, ohne<br />

sich vereinnahmen zu lassen. Wie<br />

mächtig der Partner Tongji ist, läßt<br />

sich an der Regelung für Weiterbildungsangebote<br />

ablesen. „Die Weiterbildung<br />

läuft am <strong>CDHK</strong> vorbei, weil<br />

die Tongji 50% als Overheadkosten<br />

fordert, das ist unseriös.“<br />

Eine Lösung sieht Sund im Hyperkolleg<br />

- durch das geplante Zusammenwachsen<br />

des <strong>CDHK</strong> mit der<br />

Chinesisch-Deutschen Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften<br />

- CDHAW - werde der Weg frei für<br />

ein integriertes Chinesisch-Deutsches<br />

Kolleg, CDK. Damit würde auch die<br />

Rolle des DAAD gestärkt. Diesen weg<br />

zu begleiten, will sich Sund nicht<br />

Weg frei für Chinesisch-Deutsches Hyperkolleg<br />

nehmen lassen. „Mir macht es noch<br />

Spaß in Shanghai“, sagt der Konstanzer.<br />

(af)<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Gründung des <strong>CDHK</strong><br />

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10kk<br />

dh cdh<br />

Vorgeschichte und<br />

Gründung der Tongji-<br />

Universität gehen zurück<br />

auf die Aktivität des<br />

deutschen Generalkonsuls<br />

Dr. Wilhelm Knappe<br />

in Shanghai. Er schlug 1900 vor, in<br />

Shanghai eine deutsche Medizinschule<br />

für Chinesen zu errichten. Seine<br />

Bemühungen waren erfolgreich: Am<br />

1. <strong>Okt</strong>ober 1907 fand die Gründung<br />

der Deutschen Medizinischen Schule<br />

durch den deutschen Arzt Dr. Erich<br />

Paulun st<strong>at</strong>t. Seither ist die Tongji-Universität,<br />

die aus dieser Medizinschule<br />

hervorging, Deutschland<br />

eng verbunden. Deutsch war Unterrichtssprache<br />

und die Tongji-Universität<br />

war und ist bis heute noch das<br />

wichtigste Fenster, die Brücke Chinas<br />

nach Deutschland, im Bereich der<br />

Bildung und Wissenschaft.<br />

Auf diesem Fundament aufbauend<br />

und um die Verbindung zwischen<br />

China und Deutschland weiter zu festigen,<br />

wurde anlässlich des Besuches<br />

von Bundeskanzler Helmut Kohl im<br />

November 1993 der Gedanke erörtert,<br />

besonders im Bildungsbereich<br />

aktiv zu werden und ein gemeinsames<br />

Hochschulkolleg zu gründen.<br />

Evalu<strong>at</strong>ionen<br />

Ein wichtiger Maßstab für die<br />

Tätigkeit des <strong>CDHK</strong> sind die<br />

Gutachten der wissenschaftlicher<br />

Evalu<strong>at</strong>ionsgremien. Zwei<br />

Mal nahmen deutsche und chinesische<br />

Akademiker das Kolleg<br />

in den vergangenen zehn Jahren<br />

unter die Lupe. Trotz Verbesserungsbedarfs<br />

in wichtigen<br />

Bereichen empfahl die jüngste<br />

Gutachterrunde vor zwei Jahren<br />

die unbefristete Fortführung<br />

des <strong>CDHK</strong> und legte damit einen<br />

Grundstein für die Zukunft.<br />

Öffentlich geförderte Projekte wie das<br />

<strong>CDHK</strong> werden nicht autom<strong>at</strong>isch in<br />

eine Dauereinrichtung umgewandelt.<br />

Wenn dies trotzdem geschieht, so mit<br />

hohen Ansprüchen. Früh zeichnete<br />

sich ab, dass beide Partner - Tongji<br />

wie DAAD - an einer langfristigen<br />

Die Verhandlungen zur Errichtung<br />

eines solchen Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkollegs (<strong>CDHK</strong>) begannen<br />

im September 1994 zwischen der<br />

Sta<strong>at</strong>lichen Erziehungskommission<br />

und dem Auswärtigen Amt. Sie<br />

wurden seit August 1995 intensiviert<br />

und der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />

(DAAD) mit der Durchführung<br />

des Projektes beauftragt.<br />

Die Verhandlungen sowohl auf<br />

Regierungsebene wie auch zwischen<br />

Tongji-Universität und DAAD<br />

führten am 18. Februar 1998 zur<br />

feierlichen, offiziellen Eröffnung des<br />

<strong>CDHK</strong>, nachdem sowohl Sta<strong>at</strong>spräsident<br />

Jiang Zemin als auch Ministerpräsident<br />

Zhu Rongji im Dezember<br />

1996 das Projekt befürwortet h<strong>at</strong>ten.<br />

Sta<strong>at</strong>sminister Dr. Werner Hoyer<br />

vom Auswärtigen Amt sprach bei der<br />

Gründung von einem „Meilenstein<br />

der bil<strong>at</strong>eralen Zusammenarbeit“ und<br />

Professor Zhu Kaixuan, Vorsitzender<br />

der Sta<strong>at</strong>lichen Erziehungskommission,<br />

übermittelte die Grüße der<br />

chinesischen Sta<strong>at</strong>sregierung und<br />

unterstrich die Rolle, die das Hochschulkolleg<br />

bei der Ausbildung von<br />

hoch qualifizierten Wissenschaftlern<br />

und bei der akademischen Entwick-<br />

Gestaltung des Kollegs<br />

interessiert waren. Im<br />

Abstand von fünf Jahren<br />

wurden die Leistungen<br />

des <strong>CDHK</strong> von einem<br />

deutsch-chinesischen<br />

Fachgremium evaluiert.<br />

Der erste Evalu<strong>at</strong>ionsbericht,<br />

der 2002 vorgelegt<br />

wurde, gab neben einer<br />

Bestandsaufnahme wichtige<br />

Empfehlungen für die<br />

weitere Gestaltung.<br />

Die zweite Evalu<strong>at</strong>ion des <strong>CDHK</strong><br />

fand im Jahr 2006 unter der Leitung<br />

von Dr. Klaus von Trotha (Wissenschaftsinister<br />

des Landes Baden-<br />

Wüttemberg a.D.) st<strong>at</strong>t. Zur Seite<br />

stand ihm Prof. Dr. Lu, ehemaliger<br />

Botschafter der VR China in Deutschland.<br />

Die Kommission aus deutschen<br />

lung insgesamt übernehmen könne.<br />

Botschafter Dr. Konrad Seitz verlas<br />

ein Grußwort von Bundeskanzler<br />

Helmut Kohl, in dem er betonte, dass<br />

das Hochschulkolleg<br />

- in bisher einmaliger Weise jungen<br />

Deutschen und Chinesen die persönliche<br />

Begegnung miteinander ermögliche,<br />

- Lehrenden und Lernenden den<br />

Zugang zur jeweils anderen Kultur<br />

und Mentalität eröffne und damit zu<br />

einem Ort des praktizierten interkulturellen<br />

Dialogs würde,<br />

und<br />

- die bil<strong>at</strong>erale Zusammenarbeit in<br />

Wissenschaft und in Wirtschaft miteinander<br />

verknüpfen solle.<br />

Obwohl noch nicht offiziell gegründet,<br />

begann der Studienbetrieb zum<br />

Wintersemester 1997/98 mit 15 Studierenden.<br />

Diese Maßnahme wurde<br />

ganz unbürokr<strong>at</strong>isch getroffen, um<br />

mit der Imm<strong>at</strong>rikul<strong>at</strong>ion der ersten<br />

Studierenden nicht bis zum Studienjahr<br />

1998/99 warten zu müssen.<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst<br />

Sund, Beauftragter des DAAD<br />

für das <strong>CDHK</strong><br />

<strong>CDHK</strong> Vizedirektoren Prof. Dr. Thomas Zimmer und Prof. Dr. WU Zhihong<br />

und chinesischen Professoren empfahl<br />

im Februar 2007 die Überführung<br />

des Kollegs in einer permanente<br />

Institution.<br />

Am 18. Dezember 2006 wurde dem<br />

<strong>CDHK</strong> in Peking ein Preis für die<br />

ausgezeichnete Arbeit als herausragendes<br />

chinesisch-deutsches Hochschulkolleg<br />

verliehen.<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


<strong>CDHK</strong> - Chronologie<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg <strong>CDHK</strong> ist das größte deutsche Bildungsprojekt im Hochschulbereich<br />

in China und weltweit eines der größten deutschen Kooper<strong>at</strong>ionsprojekte im akademischen Bereich.<br />

1992 Besuch von Bundeskanzler Dr. Helmuth Kohl in China<br />

1994 Auftrag zur Vorbereitung des <strong>CDHK</strong> an den DAAD<br />

1996 Erster Vertrag zur Einrichtung des <strong>CDHK</strong><br />

1998 Eröffnung des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs. Start der<br />

Elektrotechnik und Wirtschaftswissenschaften<br />

1999 Einrichtung des dritten Studiengangs Maschinenwesen und<br />

KFZ-Technik<br />

1999 Sp<strong>at</strong>enstich<br />

2002 Eröffnung des neuen <strong>CDHK</strong>-Gebäudes<br />

2002 Erste Ausgabe des <strong>CDHK</strong>-Newsletters <strong>CDHK</strong>-aktuell<br />

2002 Unterzeichnung der <strong>CDHK</strong>-Rahmenvereinbarung für die zweite<br />

Kooper<strong>at</strong>ionsereinbarung im Beisein von Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder<br />

2003 Wechsel des deutschen Vizedirektors: Prof. Dr. Thomas Zimmer<br />

wird Nachfolger von Prof. Dr. Thomas Harnisch (†)<br />

2003 Zweiten Kooper<strong>at</strong>ionsvertrag zwischen der Tongji-Universität<br />

und dem DAAD<br />

2003 1. TestDaF-Jahrgang (Test Deutsch als Fremdsprache)<br />

2003 1. Jahrgang der Kanzlerstipendi<strong>at</strong>en<br />

2003 Wechsel des chinesischen Vizedirektors: Prof. Dr. Wu Zhihong<br />

übernimmt das Amt des Germanisten Prof. Gu Shiyuan<br />

2004 Gründung des Reinhard Selten Instituts<br />

2005 1. Sommerschule der TU Berlin<br />

2006 Einrichtung des Studiengangs Wirtschaftsrecht<br />

2007 Besuch von Bundespräsident Dr. Horst Köhler anläßlich der<br />

Hundertjahrfeier der Tongji-Universität - Ausschreibung der<br />

Bundespräsidenten Stipendien<br />

<strong>2008</strong> Besuch von Bildungsministerin Dr. Annette Schavan<br />

Prof. Dr. Thomas Harnisch (†)<br />

Dr. Christian Bode, Studentin<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

Gründungszeremonie des <strong>CDHK</strong><br />

Sp<strong>at</strong>enstich für das <strong>CDHK</strong> Gebäude<br />

1999<br />

Bundeskanzler a.D. Schröder,<br />

Sen<strong>at</strong>spräsident Zhou Jialun,<br />

Botschafter a.D. Prof. Dr. Lu<br />

DAAD-Generalsekretär Dr. Bode,<br />

Prof. Dr. WU Qidi<br />

Auslandsamtschef Dong Qi,<br />

Botschafter Mei Zhaorong


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Prof. Dr. Horst Sund (DAAD-Beauftragter für das <strong>CDHK</strong>), Dr. von der Heyden (Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai) , Tongji Präsident Prof. Pei<br />

Gang, Dr. Michael Schaefer (Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Peking), Dr. Christoph Ehrenberg (Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft),<br />

Bildungsministerin Dr. Schavan, Chinas Wissenschaftsminister Prof. Dr. WAN Gang, DAAD Vizepräsident Prof. Dr. Max Huber, <strong>CDHK</strong> Vizedirektor Prof. Dr. Wu Zhihong,<br />

Prof. Dr. Hans W. Orth (CDHAW) und Prof. Dr. Feng Xiao (CDHAW).<br />

Kooper<strong>at</strong>ion Tongji-Universität und DAAD<br />

Die Förderpolitik des DAAD in China<br />

Die dynamische Entwicklung<br />

der Volksrepublik China der<br />

letzten Jahrzehnte spiegelt sich<br />

in der Förderpolitik des DAAD.<br />

Vom Fördervolumen steht die<br />

Volksrepublik China heute<br />

nach den USA, der Russischen<br />

Föder<strong>at</strong>ion und Frankreich<br />

auf Pl<strong>at</strong>z 5. 2007 wurden über<br />

1500 chinesische und über<br />

1200 deutsche Studenten und<br />

Wissenschaftler gefördert. Das<br />

Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg<br />

nimmt hier einen<br />

Sonderpl<strong>at</strong>z ein.<br />

1. Stipendienprogramme<br />

Einen zentralen Pl<strong>at</strong>z in der Förderung<br />

chinesischer Studierender<br />

haben nach wie vor die Individualstipendien<br />

für Promotion und<br />

Master. Unter den Promovenden<br />

halten sich N<strong>at</strong>urwissenschaftler,<br />

Ingenieurwissenschaftler und Sozialwissenschaftler<br />

die Waage. In der<br />

Fächerverteilung der chinesischen<br />

Studenten in Deutschland insgesamt<br />

dominieren hingegen deutlich die<br />

Ingenieurwissenschaften. Neben<br />

Masterstipendien für ausgewählte<br />

BMZ-finanzierte Aufbaustudiengänge<br />

mit entwicklungsbezogener<br />

Them<strong>at</strong>ik vergibt der DAAD auch<br />

Master-Stipendien in Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft, so etwa das<br />

von 1999 bis 2006 laufende DAAD-<br />

Siemens Scholarship Programme<br />

Asia 21st Century.<br />

Auf der deutschen Seite konnte bis<br />

1989 ein ständig steigendes Interesse<br />

von Studenten und Wissenschaftlern<br />

an einem Studienaufenthalt in<br />

China verzeichnet werden. Dieser<br />

Nachfrage wurde Rechnung getragen<br />

durch die Einführung eines<br />

chinesischen Teilstipendiums, in<br />

dem die chinesische Regierung den<br />

Studenten die Studiengebühren erlässt<br />

und der DAAD die Vermittlung<br />

übernimmt. In diesem so genanngen<br />

Selbstzahlerprogramm decken die<br />

Studenten ihre Lebenshaltungskosten<br />

selbst. Nach 1989 sank das Interesse<br />

an einem Studium in China<br />

und nahm erst Ende der 90er Jahre<br />

wieder zu. Durch die Umstellung auf<br />

Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

nehmen derzeit die Bewerbungen<br />

für Jahresstipendien ab, dafür steigen<br />

die Bewerbungen für Semesterstipendien.<br />

Magnet Sprache und Praxis<br />

Den Anforderungen an Nachwuchskräften<br />

für die deutsche Industrie<br />

mit Sprach- und Landeskenntnissen<br />

kommt der DAAD mit den BMBF<br />

finanzierten Programmen “Sprache<br />

und Praxis in China” für Absolventen<br />

der Wirtschafts-, Rechts-, N<strong>at</strong>ur-<br />

und Ingenieurwissenschaften sowie<br />

Architektur und dem Programm<br />

“Kombinierte Studien- und Praxissemester”<br />

entgegen.<br />

Auch für Wissenschaftler unterhält<br />

der DAAD zahlreiche Programme,<br />

darunter auch Stipendien in Zusammenarbeit<br />

mit ausländischen Förderorganis<strong>at</strong>ionen,<br />

zum Beispiel der<br />

K.C.Wong Educ<strong>at</strong>ion Found<strong>at</strong>ion<br />

aus Hongkong, die in Zusammenarbeit<br />

mit dem DAAD Forschungsstipendien<br />

für Wissenschaftler aus der<br />

Volksrepublik vergibt.<br />

Im letzten Jahr wurden so For-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


schungsaufenthalte und Dozenturen<br />

von knapp 300 deutschen und<br />

222 chinesischen Wissenschaftlern<br />

gefördert. Auf deutscher Seite sind<br />

hier vor allem die 30 Lektor<strong>at</strong>e, die<br />

45 deutschen Kurzzeitdozenten und<br />

die 55 Wissenschaftler zu nennen,<br />

die im Rahmen des Programms des<br />

projektbezogenen Personenaustauschs<br />

(PPP) gefördert wurden.<br />

2. Kooper<strong>at</strong>ionsprojekte<br />

In den vergangenen Jahren h<strong>at</strong><br />

die institutionelle und strukturelle<br />

Förderung stark zugenommen. Ein<br />

wichtiges Pilotprojekt, das durch die<br />

Möglichkeit eines Doppeldiploms<br />

für Deutsche und Chinesen besonders<br />

in China Vorbildcharakter h<strong>at</strong>,<br />

ist das Hochschulprojekt „Gemeinsam<br />

studieren – Gemeinsam forschen“<br />

zwischen der RWTH Aachen<br />

und der Tsinghua-Universität in<br />

Peking. In dieser vom BMBF finanzierten<br />

Hochschulzusammenarbeit<br />

wurden an beiden Standorten englischsprachige<br />

Masterstudiengänge<br />

mit gemeinsamen Studien- und<br />

Prüfungsordnungen in den Fächern<br />

Produktionsverfahren und Kraftfahrwesen<br />

errichtet.<br />

Chinesische M.A.-Studenten studieren<br />

ein Jahr in Aachen, während<br />

im Gegenzug deutsche Studierende<br />

des Diplomstudienganges für ein<br />

Jahr an der Tsinghua-Universität<br />

studieren. Darüber hinaus werden<br />

Gastaufenthalte an der jeweiligen<br />

Partneruniversität von Wissenschaftlern<br />

aus Aachen und Peking<br />

durchgeführt. Nachdem anfangs vor<br />

allem chinesische Studenten Interesse<br />

an dieser Kooper<strong>at</strong>ion zeigten,<br />

gab es 2007 bereits 50 Bewerber aus<br />

Aachen für eine Teilnahme an diesem<br />

Austausch. Das Projekt wurde<br />

2005 auf zwei weitere Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen<br />

ausgedehnt: TU Berlin<br />

und Tongji-Universität Shanghai im<br />

Studiengang Stadtplanung sowie die<br />

Universität Ulm mit der Southeast<br />

University Nanjing im Studiengang<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionstechnologie.<br />

Jura in Nanjing<br />

Zu den besonders bekannten Projekten<br />

zählt das Deutsch-Chinesische<br />

Institut für Rechtswissenschaften<br />

in Nanjing. Das Gemeinschaftspro-<br />

jekt der Universitäten Göttingen<br />

und Nanjing wurde in den ersten 10<br />

Jahren vor allem von der Volkswagenstiftung<br />

unterstützt. Der DAAD<br />

fördert das Projekt durch einen<br />

Langzeitdozenten, der als Vizedirektor<br />

des Instituts für Lehre und Verwaltung<br />

zuständig ist, und finanziert<br />

deutsche Kurzzeitdozenten.<br />

Der angebotene Magisterstudiengang<br />

wird inzwischen mit einem<br />

Doppelmaster beendet: dem Magister<br />

juris aus Göttingen und dem<br />

Master of Law der Universität<br />

Nanjing. Dabei ist ein einjähriger<br />

Aufenthalt in Göttingen Bestandteil<br />

der Ausbildung. Auf acht Studienplätze<br />

kommen durchschnittlich<br />

100 Bewerber. Die Studentenzahlen<br />

sollen jetzt erhöht werden.<br />

Das Institut h<strong>at</strong> sich inzwischen<br />

auch zum zentralen Anziehungspunkt<br />

für deutsche Juristen entwikkelt.<br />

Junge deutsche Wissenschaftler<br />

arbeiten hier an ihrer Dissert<strong>at</strong>ion<br />

zum chinesischen Recht oder verbringen<br />

hier eine Wahlst<strong>at</strong>ion ihres<br />

Referendari<strong>at</strong>s. Die Entwicklung des<br />

Rechtssta<strong>at</strong>s in und den Rechtsta<strong>at</strong>sdialog<br />

mit China unterstützt der<br />

DAAD auch durch eine Reihe weiterer<br />

Maßnahmen. Dazu gehören das<br />

im Aufbau befindliche Institut für<br />

deutsches Recht an der Hochschule<br />

für Politik und Rechtswissenschaf-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

ten in Beijing, der Studiengang Wirtschaftsrecht<br />

am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkolleg in Shanghai<br />

und ein Übersetzungsprojekt, in<br />

dem 30 juristische Standardwerke<br />

ins Chinesische übersetzt werden.<br />

<strong>CDHK</strong><br />

Das umfangreichste und ambitionierteste<br />

deutsche Hochschulprojekt<br />

in China ist das Chinesisch-Deutsche<br />

Hochschulkolleg (<strong>CDHK</strong>) an<br />

der Tongji Universität in Shanghai,<br />

das auf eine Initi<strong>at</strong>ive von Altbundeskanzler<br />

Helmut Kohl zurückgeht,<br />

der Ehrenprofessor dieser Universität<br />

ist. Mit seinen 29 Stiftungslehrstühlen<br />

für die Masterstudiengänge<br />

Elektrotechnik, Maschinenwesen<br />

Wirtschaftswissenschaften und<br />

Wirtschaftsrecht ist das <strong>CDHK</strong> auch<br />

ein Beispiel für die hervorragende<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft und<br />

Wissenschaft.<br />

Neben der industrienahen Ausbildung<br />

sind weitere Aufgaben des<br />

<strong>CDHK</strong> die Förderung des deutschchinesischen<br />

Wissenschafts- und<br />

Kulturaustausches, die Pflege der<br />

deutschen Sprache, die Durchführung<br />

von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.<br />

Im März 2005 wurde<br />

von Nobelpreisträger Reinhard Selten<br />

das „Selten Institute for Economics<br />

and Management“ eröffnet.<br />

Um einen gebildeten Menschen heranzuziehen, braucht es 100 Jahre. [Chinesisches Sprichwort.]<br />

Wissenschaftsminister Prof. Wan Gang nimmt die Grüße von DAAD-Generalsekretär Dr.<br />

Chrsitian Bode zur 100-Jahrfeier der Tongji im Mai 2007 entgegen.<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Das Fördervolumen von deutschen<br />

öffentlichen und priv<strong>at</strong>wirtschaftlichen<br />

Mitteln betrug im Jahr 2006<br />

1,1 Mio. Euro. Die Studiengänge<br />

werden gemeinsam von deutschen<br />

und chinesischen Professoren<br />

konzipiert; in jedem Jahr finden 25<br />

Blockvorlesungen von deutschen<br />

Professoren am <strong>CDHK</strong> st<strong>at</strong>t. Ein<br />

Großteil des Studenten absolviert<br />

ein Praktikum und einen Studienabschnitt<br />

in Deutschland.<br />

Auf deutscher Seite sind Professoren<br />

von über 15 Universitäten beteiligt.<br />

0<br />

Mit einer Rahmenvereinbarung über<br />

die weitere Förderung des <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong>-<br />

ten Dr. Christoph Ehrenberg (Bildungs-<br />

ministerium), Tongji Präsident Prof. Dr.<br />

PEI Gang und der Vizepräsident des<br />

DAAD, Prof. Dr. Max Huber, im Mai <strong>2008</strong><br />

das Fundament für den dritten Koopera-<br />

tionsvertrag gelegt, der zur Zehnjahrfei-<br />

er unterzeichnet werden soll.<br />

Die Federführung für den Bereich<br />

Wirtschaftswissenschaften h<strong>at</strong> die<br />

TU Berlin übernommen, für Maschinenbau<br />

die Ruhr-Universität<br />

Bochum und für Elektrotechnik die<br />

TU München. Darüber hinaus entwickeln<br />

sich neue Fachrichtungen<br />

am <strong>CDHK</strong>. Eine neue Abteilung für<br />

Wirtschaftsrechtsrecht wurde 2006<br />

in Kooper<strong>at</strong>ion mit der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin gegründet.<br />

Das <strong>CDHK</strong> ist regelmäßig Anlaufstelle<br />

für Sommerschulen, darunter<br />

die von der TU Berlin organisierte<br />

Summer School für deutsche Studenten.<br />

Insgesamt ist eine verstärkte<br />

Präsenz deutscher Praktikanten und<br />

Diplomanden am <strong>CDHK</strong> zu verzeichnen.<br />

Das <strong>CDHK</strong> ist inzwischen auch<br />

zu einer zentralen Pl<strong>at</strong>tform der<br />

deutsch-chinesischen Begegnungen<br />

geworden. Zu den Besuchern und<br />

Referenten in den letzten beiden<br />

Jahren gehörten unter anderem:<br />

Prof. Dr. Ernst Benda, Dr. Herta<br />

Däubler-Gmelin, Prof. Dr. Jutta<br />

Limbach, der niedersächsische Bildungsminister<br />

Lutz Str<strong>at</strong>mann, die<br />

Wissenschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen<br />

Hannelore Kraft, Dr.<br />

Walter Leisler-Kiep, der ehemalige<br />

deutsche Botschafter in China Dr.<br />

Stanzel, der Stellvertretende UN-Generalsekretär<br />

Klaus Töpfer, Dr. von<br />

Wartenberg vom Präsidium des BDI<br />

sowie namhafte Künstler und Autoren.<br />

Im März 2005 wurde am <strong>CDHK</strong><br />

ein Ehemaligenverein gegründet. Bei<br />

der Gründungsveranstaltung wurde<br />

von allen anwesenden chinesischen<br />

Absolventen des <strong>CDHK</strong> bestätigt,<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Frau Prof. Wu Qidi mit Prof. Dr. Wu Zhihong<br />

und DAAD-Refer<strong>at</strong>sleiter Dr. Klaus Birk<br />

dass die Kenntnis der deutschen<br />

Sprache, der Deutschlandaufenthalt<br />

und die damit gewonnenen Erfahrungen<br />

entscheidend dazu beigetragen<br />

haben, dass viele Absolventen<br />

bei deutschen Unternehmen in<br />

China untergekommen sind. Diese<br />

Aussagen sind durch eine Verbleibstudie,<br />

die das <strong>CDHK</strong> 2006 durchgeführt<br />

h<strong>at</strong>, auch noch einmal bestätigt<br />

worden. Für die dritte Förderphase<br />

ab <strong>2008</strong> wurde ein Rahmenabkommen<br />

in Gegenwart von Bundespräsident<br />

Köhler unterzeichnet. Wichtige<br />

Ziele der 3. Phase sind die Fusion<br />

mit der Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften, der Ausbau der<br />

Studienmöglichkeiten für deutsche<br />

Massen-Universitäten<br />

Als Schlüsseluniversität im Bildungsaustausch<br />

h<strong>at</strong> sich die Tongji in den<br />

vergangenen Jahren nicht zuletzt<br />

dank Großveranstaltungen zum<br />

Liebling deutscher Medien entwikkelt.<br />

Deutsche Journalisten sind<br />

geradezu verliebt in die chinesischen<br />

Elite-Unis. Aber können diese das<br />

Exzellenz-Versprechen überhaupt<br />

einhalten? Shanghai Daily Autor<br />

Wang Lixin verneint. Die Universitätsausbildung<br />

in China habe sich innerhalb<br />

des vergangenen Jahrzehnts<br />

drastisch verschlechtert, heißt es in<br />

einem Kommentar über das Bildungswesen.<br />

Das einzig Bemerkenswerte<br />

an chinesischen Hochschulen<br />

sei nur noch die Masse.<br />

Studierende und die Intensivierung<br />

der Forschung.<br />

Weitere Tongji Förderung<br />

An der Tongji fördert der DAAD außerdem<br />

eine Kooper<strong>at</strong>ion zwischen<br />

der Bauhaus Universität Weimar<br />

und der Tongji-Universität im Fach<br />

Integr<strong>at</strong>ed Intern<strong>at</strong>ional Urban<br />

Studies. Seit Herbst 2003 ist Herr<br />

Professor Lothar Spree als DAAD-<br />

Langzeitdozent an der School of<br />

Visual Communic<strong>at</strong>ions and Art der<br />

Tongji-Universität Abteilungsleiter<br />

für den Bereich Film und Medien.<br />

Am Deutsch-Kolleg der Tongji-Universität<br />

unterstützt der DAAD durch<br />

ein Fachlektor<strong>at</strong> außerdem die<br />

Entwicklung und Durchführung von<br />

interkulturellen Vorbereitungsmodulen<br />

für eine Studienaufenthalt in<br />

Deutschland.<br />

3. Qualität und Netzwerke<br />

Neben der finanziellen Förderung<br />

arbeitet der DAAD auch in der Organis<strong>at</strong>ion<br />

von Hochschulmessen und<br />

Qualitätskontrolle. Das wichtigste<br />

Beispiel hierfür ist die Akademische<br />

Prüfstelle (APS), die 2001 an<br />

der Deutschen Botschaft in Peking<br />

ins Leben gerufen wurde. Die APS<br />

überprüft chinesische Studienbewerber<br />

auf die Plausibilität ihrer Bewerbung<br />

für den Zugang zu deutschen<br />

Hochschulen. Der DAAD ist mit der<br />

Innerhalb eines Jahrzehnts habe sich<br />

die Zahl der Studierenden versiebenfacht<br />

- st<strong>at</strong>t 3,4 drängeln sich<br />

23,7 Millionen Bachelorstudenten in<br />

den Klassenzimmern. Ob Bachelor,<br />

Master oder Promotionskandid<strong>at</strong>en,<br />

zahlenmäßig sei China stets die Nummer<br />

eins seit 2007.<br />

Dass Studentenzahlen überhaupt<br />

eine so große Rolle spielen, führt<br />

der Autor auf eine Politik zurück,<br />

die eigentlich Anreiz für akademische<br />

Hochleistungen sein sollte, das<br />

211 Programm. 1993 verabschiedet,<br />

sollte 211 dazu dienen, in kurzer Zeit<br />

100 Hochschulen auf Weltniveau zu<br />

führen. Um die 211-Anforderungen<br />

zu erfüllen, lernten die Universitäten<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Durchführung der APS beauftragt<br />

worden. Die APS-Überprüfung, der<br />

sich auch Österreich und Belgien<br />

angeschlossen haben, h<strong>at</strong> Verlässlichkeit<br />

und durchschnittliche Qualität<br />

der Anträge deutlich gesteigert.<br />

Bisher haben 30,000 chinesische<br />

Studienbewerber die APS durchlaufen.<br />

Alumni<br />

Verstärkt wird auch auf die Netzwerkbildung<br />

durch Alumniarbeit<br />

Wert gelegt. Seit 2002 erscheint der<br />

Newsletter DAAD China Info, der<br />

Ehemalige über die Arbeit des DAAD<br />

sowie anderer Förderorganis<strong>at</strong>ionen<br />

und neue Entwicklungen an deutschen<br />

Hochschulen informiert. In<br />

einem BMBF Sonderprojekt werden<br />

seit 2003 D<strong>at</strong>en chinesischer<br />

Deutschlandstudenten aller Programme<br />

erfasst, darunter<br />

auch Regierungsstipen- c<br />

di<strong>at</strong>en und Selbstzahler,<br />

was das<br />

kk<br />

10<br />

Netzwerk der<br />

Personen, die die Beziehungen<br />

zu Deutschland<br />

in vielfältiger Form intensivieren<br />

sollen, erheblich erweitern wird.<br />

dh cdh<br />

Dr. Klaus Birk<br />

Refer<strong>at</strong>sleiter China, Mongolei<br />

im DAAD<br />

von der Wirtschaft. Die Lösung hieß<br />

M&A. Hochschulen vereinen ihre<br />

Kräfte, um in die Spitzenliga vorzustoßen.<br />

Doch st<strong>at</strong>t Spitzenleistungen<br />

mehrten sich Nachrichten von<br />

Machtkämpfen und Betrugsfällen,<br />

klagt der Autor.<br />

In der Erkenntnis liege jedoch schon<br />

der erste Schritt: Fehlleistungen werden<br />

heute allgemein diskutiert. Aus<br />

der öffentlichen Auseinandersetzung<br />

entwickeln sich letztlich neue Standards,<br />

Ziele und auch Fragen danach,<br />

wieviele Akademiker China braucht.<br />

Wan, Lixin: Gre<strong>at</strong> leap educ<strong>at</strong>ion mindset<br />

a leap backward. Shanghai Daily<br />

<strong>2008</strong>-07-29


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Mit weit über zwei Dutzend Stiftungsprofessuren<br />

am <strong>CDHK</strong> haben<br />

Unternehmen und Stiftungen in den<br />

vergangenen Jahren neue Maßstäbe<br />

in der Förderung von Forschung<br />

und Lehre gesetzt. Zu verdanken ist<br />

dieses oft langjährige und intensive<br />

Engagement persönlichem Eins<strong>at</strong>z.<br />

Vor allem die Fachkoordin<strong>at</strong>oren<br />

sind es, die für ihre jeweiligen Fakultäten<br />

kontinuierlich neue Kontakte<br />

aufbauen und beiderseiten Nutzen<br />

<strong>CDHK</strong>-Stifter<br />

Ein Erfolgsmodell macht Schule:<br />

für Ausbildung einerseits und Unternehmensinteressen<br />

andererseits<br />

kommunizieren.<br />

Nicht selten gehen den Abschlüssen<br />

jahrelange Verhandlungen voraus.<br />

Dass ein Lehrstuhl von TÜV SÜD<br />

eingerichtet werden kann, ist das<br />

Verdienst des ehemaligen Elektrotechnik-Fachkoordin<strong>at</strong>ors,<br />

Prof.<br />

Schneider, der das Thema auch nach<br />

seinem Ausscheiden weiter betreute.<br />

Allein in diesem Semester konnten<br />

damit zwei Lehrstühle in der Elektrotechnik<br />

eingeworben werden - neben<br />

TÜV Süd ein zweiter Lehrstuhl, sowie<br />

ein Lehrstuhl in Fahrzeugelektronik.<br />

Was früher der Kaiser-Wilhelm-<br />

Gesellschaft und später der Max-<br />

Planck-Gesellschaft vorbehalten<br />

gewesen sei, sei zum Förderprinzip<br />

vieler Unternehmen geworden. In<br />

Deutschland zählt der Stifterverband<br />

über 400 Stiftungsprofessuren. [1]<br />

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dh cdh<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Stiftungsprofessuren am <strong>CDHK</strong><br />

Stiftungsprofessuren sind Lehrstühle,<br />

die eine Hochschule nicht oder nicht<br />

ausschließlich aus ihrem Grundhaushalt<br />

bezahlt, sondern die von<br />

Dritten, beispielweise Unternehmen<br />

oder Stiftungen, finanziert werden.<br />

Der Grunds<strong>at</strong>z der akademischen<br />

Unabhängigkeit ist dabei wichtig. Die<br />

Universität setzt den Stiftungen und<br />

Unternemen klare Grenzen. Letztere<br />

dürfen den Professoren keine<br />

Forderungen stellen, auch nicht zum<br />

Forschungsgebiet.<br />

Sehr geehrte Freunde und Förderer<br />

des <strong>CDHK</strong>,<br />

wenn eine wissenschaftliche Institution<br />

völlig neu, transn<strong>at</strong>ional konzipiert<br />

und von mehreren Trägern gegründet<br />

wird, dann ist es ein Zeichen<br />

des Erfolgs, wenn sie ein 10-jähriges<br />

Jubiläum feiern kann und wenn sich<br />

dieses Jubiläum darüber hinaus<br />

verbindet mit innov<strong>at</strong>iven Zukunftsperspektiven.<br />

Mein Glückwunsch<br />

zu dieser Leistung geht deshalb an<br />

die Initi<strong>at</strong>oren und Promotoren des<br />

<strong>CDHK</strong>.<br />

Mein Glückwunsch geht in mindestens<br />

demselben Maß an die Studenten<br />

am <strong>CDHK</strong>. Sie finden am<br />

<strong>CDHK</strong> hervorragende Studienbedingungen<br />

und exzellente berufliche<br />

Wege, die ihren Ausgangspunkt am<br />

<strong>CDHK</strong> mit seinen dreißig kooperierenden<br />

Unternehmen haben.<br />

Mit Auftragsforschung haben Stiftungslehrstühle<br />

also nichts zu tun,<br />

denn der Stiftungsprofessor wird von<br />

der Hochschule ausgewählt, nicht<br />

vom Geldgeber, wie der Stifterverband<br />

für die deutsche Wissenschaft<br />

betont.<br />

Dennoch sind gemeinsame Forschungsprojekte<br />

ein wichtiges<br />

Bindeglied. Durch Stiftungsprofessuren<br />

lassen sich an den Hochschulen<br />

Schwerpunkte setzen und neue Fä-<br />

Prof. Wan, Dr. Udo Oels, Bayer AG Rohde & Schwarz Deleg<strong>at</strong>ion mit GF Christian<br />

Leicher (Mitte)<br />

Haniel: Für Inspir<strong>at</strong>ion und Praxisorientierung<br />

Einen Glückwunsch spreche ich<br />

schließlich der HANIEL Group aus.<br />

Die Verbindung unseres Unternehmens<br />

mit dem <strong>CDHK</strong> ist für uns<br />

ein sehr viel versprechendes Entrée<br />

in die Welt der chinesischen Nachwuchstalente.<br />

Der HANIEL Group<br />

Stiftungslehrstuhl für marktorientierte<br />

Unternehmensführung und Entrepreneurship<br />

bietet den Studenten<br />

praxisorientiertes und interdisziplinäres<br />

Arbeiten mit intern<strong>at</strong>ionaler<br />

Perspektive.<br />

Kooper<strong>at</strong>ionen mit weltweit renommierten<br />

Universitäten und Instituten,<br />

Projekte mit multin<strong>at</strong>ionalen Unternehmen<br />

und Fallstudien sind feste<br />

Bausteine des Lehrstuhlangebots.<br />

Dies spiegelt das Profil der HANIEL<br />

Group wider: ein intern<strong>at</strong>ionales, diversifiziertes<br />

Familienunternehmen,<br />

das seit mehr als 250 Jahren Innova-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

cher etablieren, bestehende Studiengänge<br />

können modernisiert werden.<br />

[1] Krahlemann, Moritz: Wirtschaft &<br />

Wissenschaft, Heft 1-<strong>2008</strong>, Stifterverband<br />

für die Deutsche Wissenschaft, S.<br />

24-25<br />

Prof. Wan, Franz M. Haniel, Dr. Christian Bode<br />

tionen und Werte verbindet. So bietet<br />

die HANIEL Group den Absolventen<br />

des <strong>CDHK</strong> einen Strauß an beruflichen<br />

Perspektiven und volle Unterstützung<br />

bei ihrer professionellen<br />

und persönlichen Entwicklung.<br />

Ich wünsche dem <strong>CDHK</strong> eine inspirierende<br />

und erfolgreiche Zukunft,<br />

hervorragende wissenschaftliche und<br />

praxisorientierte Arbeiten und vor<br />

allem engagierten und kompetenten<br />

Nachwuchs. Ich selbst bin zuversichtlich,<br />

dass ich in weiteren 10 Jahren<br />

wieder ein engagiertes Grußwort<br />

schreiben werde.<br />

Bis dahin,<br />

Ihr Franz Markus Haniel<br />

Vorsitzender des Aufsichtsr<strong>at</strong>s der<br />

Haniel Gruppe<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Fotos: Klaus Buchenrieder<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Fakultät für Elektrotechnik<br />

Fachkoordin<strong>at</strong>oren Elektrotechnik<br />

Prof. Dr. Jürgen Detlefsen (TU München, seit 2007)<br />

Prof. Dr. WANG Lei (seit 2006)<br />

Prof. Dr. Klaus Buchenrieder, Universität der Bundeswehr<br />

München<br />

Prof. Dr. Jörg Eberspächer, TU München<br />

Prof. Dr. Joachim Hagenauer, TU München<br />

Prof. Dr. Volker Hans, Universität Essen<br />

Prof. Dr. Franz Mesch, Universität Karlsruhe (TH)<br />

Prof. Dr. E. H. Günther Schmidt, TU München<br />

Prof. Dr. Friedrich Schneider, TU München (2004<br />

bis 2007 Fachkoordin<strong>at</strong>or Elektrotechnik)<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Stifter Lehrstuhlinhaber<br />

Infineon AG Prof. Dr. WU Zhihong (Vizedirektor am CHDK)<br />

Krohne Prof. Dr. WANG Lei (Fachkoordin<strong>at</strong>or)<br />

Rohde & Schwarz Prof. Dr. GE Wancheng<br />

vormals Siemens AG Prof. Dr. CHEN Yong‘en (ehem. Fachkoordin<strong>at</strong>or)<br />

Robert Bosch GmbH / Hans L. Merkle Stiftung Prof. Dr. SHU Weiqun<br />

Tongji AG für Wissenschaft und Technik Prof. Dr. HUANG Ziping<br />

Gastprofessoren<br />

Nostalgie<br />

Die meisten Labornutzer<br />

gehen achtlos an den<br />

drei Röhren vorbei, nicht<br />

ahnend, dass die Install<strong>at</strong>ion<br />

einmal ein teurer<br />

Versuchsaufbau war. Was<br />

heute unter einer Staubdecke<br />

ruht, war vor einigen<br />

Jahren sorgsam unter<br />

rotem Samt verborgen,<br />

erinnert sich ein Münchner.<br />

Heute sind Glanz und<br />

Gloria verschwunden. Nur<br />

zwei Kalenderengelchen<br />

wachen über die museale<br />

Gerätschaft.<br />

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Prof. Dr. Dr. Elmar Schrüfer, TU München (von<br />

1998 bis 2004 deutscher Fachkoordin<strong>at</strong>or im Fachbereich<br />

Elektrotechnik)<br />

Prof. Dr.-Ing. Eckehard Steinbach, TU München<br />

Prof. Dr. Gerhard Wachutka, TU München (von<br />

2007 bis <strong>2008</strong> Fachkoordin<strong>at</strong>or für Elektrotechnik)<br />

Prof. Dr. Robert Weigel, Universität Erlangen


Infineon verlängert Lehrstuhl<br />

Angewandte Forschung am <strong>CDHK</strong><br />

Die Gründung des Stiftungslehrstuhls am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkolleg (<strong>CDHK</strong>) im<br />

<strong>Okt</strong>ober 2002 bildete für Infineon Technologies<br />

den Ausgangspunkt für eine verstärkte und<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit chinesischen<br />

Universitäten.<br />

Dabei stehen für Infineon neben dem Employer<br />

Branding zur Gewinnung hochqualifizierter<br />

Nachwuchskräfte und einem höheren Praxisbezug<br />

während des Studiums in erster Linie handfeste<br />

Forschungsergebnisse im Fokus. Deshalb<br />

wurde in 2004 die Zusammenarbeit mit der<br />

Errichtung des Automotive Forschungslabors<br />

am <strong>CDHK</strong> konsequent fortgesetzt.<br />

Dies war der Start einer ganzen Reihe von<br />

Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen in China, die heute<br />

mit inzwischen über 10 sehr renommierten<br />

Hochschulen bestehen. Inzwischen haben bereits<br />

weit über 1000 Studenten während ihres<br />

Elektrotechnikstudiums in China mit Infineon<br />

Technologie gelernt und geforscht. „Wer schon<br />

im Studium Gelegenheit h<strong>at</strong>te mit Infineon-Mikrocontrollern<br />

zu arbeiten, h<strong>at</strong> auch im späte-<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

Die Infineon Technologies<br />

AG h<strong>at</strong> ihren Lehrstuhl<br />

für Mikrokontroller und<br />

eingebettete Systeme (AT<br />

3) in diesem Jahr um eine<br />

weitere Laufzeit verlängert.<br />

Bild: Besuch von Bundesfinanzminister<br />

Peer Steinbrück<br />

am 3. September<br />

<strong>2008</strong> im Infineon Automotive<br />

Forschungslabor.<br />

Zweiter von rechts: Prof.<br />

WU Zhihong<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

ren Berufsleben z. B. als Kunde eine größere Affinität<br />

zu unseren Produkten; die Heranziehung<br />

von Infineon-Lösungen bei lokalen Produktentwicklungen<br />

für den chinesischen Markt kann so<br />

unterstützt werden“ bekräftigt Ralf Memmel,<br />

Vice President HR Recruiting und Marketing<br />

von Infineon.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem <strong>CDHK</strong> wird auch<br />

in den kommenden Jahren einen wesentlichen<br />

Pfeiler der Hochschulaktivitäten von Infineon<br />

Technologies in China darstellen, um Infineons<br />

ambitionierte Ziele in China str<strong>at</strong>egisch zu unterstützen.<br />

Infineon bleibt auch in Zukunft ein<br />

innov<strong>at</strong>iver und verlässlicher Partner sowohl<br />

des <strong>CDHK</strong> als auch von anderen hervorragenden<br />

Universitäten in ganz China.<br />

Infineon<br />

München, 06.10.<strong>2008</strong><br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

‚A Daisy‘. Snickup on stock.xchng<br />

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Mit Hand & Herz<br />

Ersetzen, was unersetzlich bleibt. Ein Projektbericht.<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Die besten Geschichten liefert nicht das Leben, sondern das Fernsehen und seine Serien. Boston Public:<br />

Eine Lehrerin und der Sohn, beide ein bisschen psycho, der Sohn trennt ihr die Hand ab, sie unterrichtet<br />

weiter, zur Freude der Schüler mit einem Pir<strong>at</strong>enhaken à la Captain Cook auf dem Stumpf. Der Konrektor<br />

der Highschool verliebt sich in die Lehrerin, ernsthaft genug, um ihr eine sündhaft teure Handprothese zu<br />

schenken. Sozusagen der Dreikaräter unter den Zweithänden. Die Beziehung - auch das TV-Gesetz - scheitert,<br />

sie knallt ihm zum Abschied die Hand auf den Tisch in vollendeter Verachtung. Er drückt sie geistesabwesend<br />

im Dunkeln an sich, die Hand.<br />

Was für eine Geste, was für eine Frau. Nur, was macht der verschmähte Liebhaber? Ein so wertvolles Gut<br />

wie eine Prothese darf nicht nutzlos herumliegen. Der Münchner Inform<strong>at</strong>iker Klaus Buchenrieder (50)<br />

hätte den Drehbuchautoren auf die Sprünge helfen können. Er schlüge dem Ex-Lover vor, die Hand über<br />

einen bekannten Onlineauktion<strong>at</strong>or zu versteigern. Solche Auktionen sind es nämlich, wo Prof. Klaus Buchenrieder<br />

einige seiner Hände für Forschungzwecke und als Ers<strong>at</strong>zteillager bezieht. Und damit die Geschichten<br />

ihrer Besitzer.


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Schneller, leichter, genauer<br />

Seit mehr als vier Jahren arbeitet<br />

Professor Buchenrieder an einem<br />

neuen Steuerungssystem für Hand-<br />

und Oberarmprothesen. Persönliche<br />

Schicksale wie das einer Frau, die<br />

nach einem kosmetischen Eingriff<br />

einen Arm verliert, stehen für Buchenrieder<br />

nicht im Mittelpunkt. „Ich<br />

habe eine einzige Folie, auf der man<br />

einen Armstumpf sieht. Ich will nicht<br />

mit Emotionen spielen.“ An seinem<br />

Lehrstuhl für Eingebettete Systeme<br />

an der Universität der Bundeswehr<br />

in München bringt Buchenrieder<br />

den künstlichen Gliedmaßen mit<br />

m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Methoden bei, ihre<br />

Besitzer zu entlasten - von verzerrten<br />

Bewegungen und Gewicht. Ziel ist<br />

es, mit möglichst wenigen Sensoren<br />

und minimalem Energieverbrauch<br />

auszukommen und den Tragekomfort<br />

so zu erhöhen.<br />

Wer übrigens beim Stichwort Bun-<br />

Start in den 60er Jahren<br />

0<br />

deswehrhochschule zuerst an militärischen<br />

Eins<strong>at</strong>z und an üppige Wehret<strong>at</strong>s<br />

denkt, liegt völlig daneben.<br />

„Es geht nicht um die Welt, in der<br />

jemand durch eine Mine seine Hand<br />

verliert“, erklärt Buchenrieder. In<br />

Krisengebieten wären die Prothesen,<br />

an denen Buchenrieders Studenten<br />

arbeiten, bei Preisen von über 10,000<br />

Euro kaum erschwinglich.<br />

Hightech st<strong>at</strong>t Greifer<br />

Mit dem Greifer als Kinoschreck wie<br />

in James Bond jagt Dr. No, wo der<br />

Bösewicht St<strong>at</strong>uen einhändig zerbröselt,<br />

haben diese Geräte wenig<br />

gemein. Es gibt neue M<strong>at</strong>erialien<br />

und Komponenten, Mikroprozessoren<br />

und Methoden der Signalverarbeitung.<br />

So genannte „bionische“<br />

Prothesen wie die am Forschungszentrum<br />

Karlsruhe entwickelte<br />

Fluidhand ermöglichen inzwischen<br />

sensorische Rückkopplung, bessere<br />

Bewegungsmöglichkeiten und<br />

Vieles in der heutigen Prothetik geht noch zurück auf die Forschung in den<br />

frühen 60er Jahren. Die so genannte myoelektrische Prothesensteuerung<br />

basiert auf Elektroden, die am Stumpf befestigt werden und die Bewegungen<br />

der verbliebenen Muskeln als Signale empfangen. Mit diesen Signalen<br />

werden die Funktionen der Prothese dirigiert. Doch welche der Vielzahl von<br />

empfangenen Signalen sind relevant? Bislang beruhte die D<strong>at</strong>enauswahl<br />

auf Experimenten oder Erfahrungswerten bestimmter Kombin<strong>at</strong>ionen von<br />

Handpositionen mit Muskelkontraktionen. Doch diese Methode liefert<br />

vor allem bei verschiedenen Körperpositionen und Bewegungsübergängen<br />

unbefriedigende Ergebnisse. Der UniBw Professor Klaus Buchenrieder geht<br />

einen anderen Weg, um die überflüssigen Inform<strong>at</strong>ionen auszublenden und<br />

die Problemdimensionen zu reduzieren.<br />

Dank verbesserter Sensortechnik können Signale bereits bei leichten<br />

Anspannungen abgegriffen werden. „Wenn man am Unterarm Sensoren<br />

anbringt, lassen sich aus den Signalen sieben unterschiedliche Handstellungen<br />

wie eine Faust oder eine Kar<strong>at</strong>ehand sicher erkennen“, erklärt Buchenrieder.<br />

Derzeit arbeitet er daran, den Übergang zwischen verschiedenen<br />

Handstellungen und Bewegungsabläufe zu erfassen. Speziell für die Anforderungen<br />

der Prothetik wurde am Lehrstuhl erstmals eine mehrdimensionale<br />

St<strong>at</strong>istik entwickelt, der Buchenrieder den rosigen Namen Guilin Hills<br />

Methode zur Merkmalsselektion verpasste. „Wir hätten auch einen langweiligen<br />

m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Ausdruck wählen können“, meint er ungerührt.<br />

T<strong>at</strong>sächlich zeigen sich in der D<strong>at</strong>envisualisierung kegelförmige Cluster,<br />

die an die gleichnamigen Berge am Li Fluss erinnern. Punkte in der Mitte<br />

der Kluster, also die Bergspitzen, stehen für ideale Handpositionen. Mittels<br />

der Guilin Hills Methode sei die Klassifizierung der Signale verbessert und<br />

in einigen Fällen die Zahl benötigter Sensoren reduziert worden, heißt es<br />

in einem Aufs<strong>at</strong>z des Münchner Wissenschaftlers. Damit käme Buchenrieder<br />

einem langfristigen Ziel näher, ein zuverlässiges System für preiswerte<br />

Handprothesen zu entwickeln.[1]<br />

intuitive Steuerung. Kosmetische<br />

Handschuhe aus Silikonkautschuk<br />

- die äußere Verpackung der Prothese<br />

- sind noch dazu in Form und Farbe<br />

unauffällig. „Die gibt es sogar mit<br />

Rändern unter den Fingernägeln“,<br />

erzählt der Münchner Forscher.<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionsprobleme<br />

Dennoch ist es mit Prothesen wie mit<br />

unseren Serienhelden aus Boston Public,<br />

meistens bleibt das Happy End<br />

aus. [3] Nach einer neuen Studie der<br />

Klinischen Prüfstelle für Orthopädische<br />

Hilfsmittel in Münster über die<br />

Akzeptanz von Armprothesen kommt<br />

jeder dritte Träger einer myoelektrischen<br />

Prothese nicht mit Gerät zurecht,<br />

bei Eigenkraftprothesen ist es<br />

sogar jeder zweite. Im Schnitt könne<br />

man davon ausgehen, dass bis zu 40<br />

Prozent der künstlichen Arme nicht<br />

richtig passen, sagt der Leiter der<br />

Prüfstelle an der Universitätsklinik<br />

Münster, Professor Hans-Henning<br />

Wetz. An der Studie im Auftrag der<br />

Bundesregierung h<strong>at</strong>ten sich mehr<br />

als 460 Teilnehmer unterschiedlicher<br />

Alters- und Versehrtengruppen<br />

beteiligt.<br />

Der Knackpunkt ist noch immer die<br />

Schnittstelle Mensch-Maschine. „Die<br />

größte Herausforderung bei der Entwicklung<br />

bionischer Armprothesen<br />

bleibt die Kommunik<strong>at</strong>ion zwischen<br />

dem Nutzer und der Prothese“,<br />

schreiben Karlsruher Wissenschaftler.[4]<br />

Ständig muss mühsam trainiert<br />

und nachgebessert werden.<br />

Selbst dann h<strong>at</strong> nicht jeder Nutzer<br />

das Glück, sich so zu gewöhnen, dass<br />

das künstliche Glied ganz zum Eigenen<br />

wird.<br />

Lästige, quälende Übungen und<br />

ständiger Ärger mit leeren B<strong>at</strong>terien,<br />

das war es, was Buchenrieder bei<br />

seinem V<strong>at</strong>er nach einer Beinamput<strong>at</strong>ion<br />

erlebte und was ihn überhaupt<br />

auf sein Forschungsthema brachte.<br />

„Bis zu dem Zeitpunkt wußte ich<br />

über Prothesen gar nichts. Ich habe<br />

nur gesehen, dass mein V<strong>at</strong>er damit<br />

nicht laufen konnte und dass das<br />

System verbesserungsfähig war.“<br />

Arme und Hände interessierten ihn<br />

hingegen zuerst nicht, sagt er, bis ein<br />

Techniker des Herstellers Otto Bock<br />

ihn auf die Schwierigkeiten und die<br />

technischen Herausforderungen bei<br />

Armprothesen aufmerksam machte.<br />

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Steuerungssystem für Handprothese: Ziel ist es, mit einem Minimum an Sensoren auszukommen.<br />

Die Träger wollen Speed<br />

In westlichen Industriegesellschaften gebe es im wesentlichen zwei Ursachen<br />

für den Verlust von Gliedmaßen: Diabetes bei Beinen, bei Armen<br />

- Unfälle. Je nachdem an welcher Stelle amputiert wird, sind nur noch<br />

wenige Muskeln erhalten, so dass gerade bei älteren Modellen unn<strong>at</strong>ürliche<br />

Bewegungen und Verrenkungen sowie langes Trainng notwendig<br />

sind, um eine bestimmte Bewegung sicher auszuführen. Welche Steuerungsmöglichkeiten<br />

bleiben beispielsweise, wenn nur ein Muskel erhalten<br />

ist? Lösungen wie drei mal Antippen zum Wechseln des Modus sind<br />

ebenso unbefriedigend wie Fußschalter.<br />

Umfragen zeigen, worauf es Nutzern ankommt: Geringes Gewicht, hohe<br />

Greifgeschwindigkeit, Beweglichkeit einzelner Finger sowie ein Gefühl<br />

für die Kraft, mit der eine Armprothese zugreift.[2] Buchenrieder konzentriert<br />

sich zudem auf das Thema Wiederholbarkeit und Zuverlässigkeit.<br />

Bewegungsabläufe müssen in der zigten Wiederholung so präzise<br />

ablaufen wie beim ersten Mal, wobei die Forscher immer wieder auf Unwägbarkeiten<br />

wie die Ermüdung des Trägers stoßen: Auch wenn Kräfte<br />

nachlassen, muss die Prothese einwandfrei arbeiten. Vor allem schneller<br />

müssen die Ers<strong>at</strong>zhände und -arme werden. „Harte Echtzeitfähigkeit“<br />

nennt Buchenrieder das, die Fähigkeit also, in einer vorgegebenen Zeit<br />

zu reagieren.<br />

Denn das ist es, was er von den Verkäufern häufig hört, wenn er nachfragt,<br />

warum einer verkauft. Gerade h<strong>at</strong> er eine Ganzarmprothese für 120<br />

Euro erstanden. Sie war der Vorbesitzerin zu schwer und zu langsam.<br />

Was bringt es, wenn der Befehl, ein Glas Wasser vor sich zu greifen, erst<br />

mit sekundenlanger Verzögerung ausgeführt wird? Wenn es nach den<br />

Münchnern geht, soll die Zuverlässigkeit beim Gebrauch von Prothesen<br />

nicht mehr allein vom Trainieren abhängen, sondern von m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen<br />

Klassifik<strong>at</strong>ionen.<br />

Der Mediziner Wetz hingegen steht den Hochtechnologieprodukten<br />

jedoch abwartend gegenüber. „Was technisch möglich ist, muss nicht<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

BIO<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Vor zehn Jahren wurde Klaus<br />

Buchenrieder von Prof. Elmar<br />

Schrüfer und der damaligen<br />

Tongji Präsidentin Frau Professor<br />

Wu Qidi für das Chinesisch-Deutsche<br />

Hochschulkolleg „rekrutiert“.<br />

Bei einem Kaffeekränzchen<br />

mit der Tongji Deleg<strong>at</strong>ion überredete<br />

Schrüfer, seinerzeit Fachkoordin<strong>at</strong>or<br />

an der TU München<br />

und Gründungsv<strong>at</strong>er der <strong>CDHK</strong><br />

Elektrotechnik, den Siemens-<br />

Ingenieur zu einer Vorlesung in<br />

Shanghai.<br />

Seine „cross cultural survival<br />

abilities“ und China-Expertise<br />

hätten sich auf Rucksackreisen<br />

und chinesische Zimmernachbarn<br />

beim Studium an der Ohio<br />

St<strong>at</strong>e University beschränkt,<br />

erinnert sich Buchenrieder. Das<br />

änderte sich schnell mit einer<br />

schweren Bronchitis während<br />

der ersten Blockvorlesung mit<br />

der Ko-Lehrerin Zhang Shenke.<br />

Im rustikalen alten Gebäude am<br />

Chifeng Südcampus fehlten nicht<br />

nur zahlreiche Fensterscheiben,<br />

sondern vor allem die Heizung.<br />

O-Ton aus München: „Es war<br />

saukalt in dem Klassenzimmer,<br />

ich konnte mich nur an einem<br />

brühheissen Teegefäß mit Deckel<br />

wärmen. Durchschnittstemper<strong>at</strong>ur<br />

etwa 36,4 Grad Celsius am<br />

Nabel, Finger ca 99 Grad Celsius,<br />

Füsse ca --Null Grad.“<br />

Als Industrievertreter war Buchenrieder<br />

zugleich Verbindungsmann<br />

für die neu eingerichteten<br />

Siemens-Lehrstühle und den späteren<br />

Infineon Stiftungslehrstuhl.<br />

Mit seinem Ruf an die Fakultät<br />

für Inform<strong>at</strong>ik an der Universität<br />

der Bundeswehr München 2004<br />

h<strong>at</strong> der Münchner Wissenschaftler<br />

den Kreis der <strong>CDHK</strong> Partnerhochschulen<br />

ausgeweitet. Als<br />

Vorsitzender des Auslandsbeir<strong>at</strong>s<br />

und des Auslandsbüros an der<br />

UniBw München pflegt Buchenrieder<br />

sein Tongji Netzwerk.<br />

Unterbrochen wurden die Blockvorlesungen<br />

lediglich ein einziges<br />

Mal - nicht von SARS oder<br />

Vogelgrippe, sondern von einer<br />

Deutschprüfung. Aber an der<br />

deutschesten aller chinesischen<br />

Universitäten h<strong>at</strong> dafür jeder<br />

Verständnis...


用心为手工作<br />

最好的历史不是由生活来讲述,<br />

而是由电视剧. Boston Public:<br />

一个女老师和她儿子,都有些神经<br />

质.儿子切下了她一只手,她继续<br />

授课,为了使学生们高兴在断手上<br />

放置一个à la Captain Cook的海<br />

盗.中学副校长爱上这个老师,想<br />

给她的手进行最昂贵的义肢手<br />

术.副校长和女老师的关系破裂<br />

了,正如每个电视剧都要经历的那<br />

样,女老师把义肢扔到桌子上,对<br />

副校长作出很轻蔑的各种手势.副<br />

校长在黑暗中紧紧的神经质的抓<br />

住义肢砸向自己.这是怎样的情<br />

节,这又是一个怎样的女人那.那<br />

个拥有爱却弃之如敝履的女人都<br />

作了些什么?如此有价值的利益<br />

不能白白浪费.慕尼黑信息学家<br />

Klaus Buchenrieder努力帮助电<br />

视剧编剧实现跨越.他建议这个女<br />

老师的前情人,将这个义肢通过著<br />

名拍卖行进行拍卖.这些拍卖行当<br />

然就是Klaus Buchenrieder通过<br />

其买过义肢进行研究的那些,而且<br />

它们也是Klaus Buchenrieder义<br />

肢储备库.接下来是这些义肢拥有<br />

者的故事.<br />

更快,更轻,更精确 近四年以来<br />

Buchenrieder教授一直致力于手<br />

和上肢的替代义肢新的控制系统<br />

研究.此类患者如一位女士因为<br />

化学物品侵袭失去一只胳膊不是<br />

Buchenrieder教授关注的中心人<br />

群.”我有一个胶片,上面可以看<br />

到断手后的痕迹.促使我进行此项<br />

研究的动力不是同情.”在慕尼黑<br />

联邦德国国防军大学嵌入式系统<br />

教研室Buchenrieder教授将义肢<br />

控制用数学方式表达出来.为了使<br />

用尽可能少传感器和能源实现其<br />

控制并提高患者舒适度.<br />

谁一看到德联邦德国国防军大学<br />

字眼就想到军事应用和充裕的军<br />

事资金就失之偏颇了.”研究不<br />

是针对例如由于地雷失去手的士<br />

兵”,Klaus Buchenrieder解释<br />

说.造价超过10,000欧元的设备服<br />

务于社会大众而不是特殊领域,目<br />

前Buchenrieder教授学生正针对<br />

设备进行研发.<br />

高科技代替简单机械手标志<br />

Dr.No. 当机械手成为影院吸引<br />

眼球的工具时例如在007电影中<br />

Dr.No追踪一个安装了机械手的恶<br />

贯满盈的角色,我们所说的设备和<br />

它们有很大区别.由于新材料,元<br />

件,微处理器,信号处理技术的出<br />

现,”生物义肢”使实时信号反<br />

馈,更流畅的运动,快速控制成为<br />

可能.人造的硅树脂手套-手术后<br />

的外部包装无论在形状和颜色上<br />

都很不引人注目.”手套甚至细微<br />

到做出了指甲痕迹”,这位慕尼黑<br />

研发者很兴奋的解释说.<br />

通信难题 通常的手术和Boston<br />

Public电视剧中演出的英雄一<br />

样,会有一个快乐的结果.在明斯<br />

特大学医院对于整形外科材质临<br />

床测试中发现,约有40%的义肢存<br />

在问题,[3]但是没有可信赖的数<br />

据可作为参考.有一点是可以肯定<br />

的,症结一直在与人体和义肢的连<br />

接处.”义肢仿生学发展中最大的<br />

挑战来自于义肢使用者和义肢间<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

通信”,卡斯鲁尔的科学家们写<br />

道.[4]持续的训练和改进是必须<br />

的.不是每个使用者都很幸运的能<br />

使用义肢当成身体的一部分.<br />

持续的,痛苦的练习,电池经常没<br />

电的烦恼,这些Buchenrieder在<br />

他父亲的腿部截肢手术后深刻的<br />

体会到了,这也是促使他进行此<br />

项科研的动力.”直到我父亲做<br />

手术前,我对义肢一无所知.我只<br />

看到,父亲安装了义肢却无法行<br />

走,那个系统可以改进.”上肢<br />

和手开始不是他关注的重点,他<br />

承认,直到一位义肢生产Otto<br />

Bock的研发人员告诉他上肢研发<br />

中的难题时才引起了他的注意.<br />

佩戴者希冀速度 工业社会导致断<br />

肢通常有两种原因:下肢是因为<br />

糖尿病,上肢则是因为事故.有多<br />

少肌肉会被保留取决于从何处截<br />

肢,传统的模式中人为的脱臼是必<br />

须的,为了模拟特定的运动.当只<br />

‘在医生,工程师和制造商富有成果的合作中将<br />

创造出最好的成果 …’<br />

[Gocht, Radke und Schede (1920): Künstliche Glieder.<br />

F. Enke Verlag]<br />

保留一块肌肉时,该采取什么样的<br />

控制方式呢?答案是三次轻点来改<br />

变控制模式是不能令人满意的脚<br />

控开关.<br />

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10kk<br />

dh cdh<br />

调查显示,使用者关心因素:更轻<br />

的质量,更快的抓取速度,每个手<br />

指能单独运动,和对于抓取力量的<br />

感觉.[2] Buchenrieder此外还关<br />

注可重复性.运动进程在多次重复<br />

中必须和第一次一样精准,研发者


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

通常会遇上不可预知性问题例如<br />

使用者的疲劳:当力量减弱了,义<br />

肢也必须能够无障碍的工作.最重<br />

要的是义肢必须更快.”困难的实<br />

时性” Buchenrieder也称呼它<br />

为在预定的时间内的反应能力.当<br />

他问Ebay卖者为什么要选择他们<br />

出售的义肢时,他经常听到这个回<br />

答.他刚刚以120欧元购买了一个<br />

整个上臂的义肢.它对于上个使用<br />

者来说太重太慢了.当它接受到抓<br />

住面前的一杯水命令时,会有几秒<br />

钟的延迟,这还有什么意义呢?如<br />

果我们跟随慕尼黑人的思路,义肢<br />

使用的可信任度将不再仅仅取决<br />

于练习,而是取决于数学分类.<br />

很小进步 若干年前作为一个偶然<br />

项目启动, Buchenrieder称在发<br />

展期间已经完全被吸引住了.”这<br />

是一个我想亲自参与和编程的项<br />

目”,他的学生也是如此:他们研<br />

究的越深入,就越会被吸引.最后<br />

这个项目由于参与的人太多而暂<br />

停,而不是因为汽车音响或者洗衣<br />

机.有超过十个学生在大学或者研<br />

究生论文中就神经系统网络,传感<br />

器技术,软件开发和运动学研究在<br />

Buchenrieder项目中工作过,其中<br />

他还指导过一个博士生.<br />

有这么多学生进行研究,义肢的磨<br />

损是巨大的.比在Boston Public连<br />

续剧更直观,但是很难估计出一个<br />

数值义肢是如何磨损的.仅仅传感<br />

器就需要4000欧元.”我想制造<br />

一个便宜的塑料义肢,即可抛弃型<br />

义肢” Buchenrieder解释说.但<br />

是投入医学技术研究的科研经费<br />

非常有限.义肢使用者不再是病<br />

人并且整形外科不再属于医学研<br />

发.这位信息学专家只能依靠生产<br />

者的捐助,利用津贴开发软件-或<br />

者在Ebay上寻找替代品.他的梦<br />

想是拥有可运动手指的接触仿生<br />

学手的义肢,它能自学习的可控的<br />

打开手抓住物体,感受力量.耗资<br />

18,000欧元.使用友好并且无须<br />

软件.<br />

再以Boston Public结束这篇文<br />

章:有时在现实世界没有赞助商也<br />

是寸步难行的.<br />

开始于60年代 现代的整形研发<br />

很多还要回溯到60年代初的科学<br />

研究.所谓的肌肉电子学义肢控制<br />

是基于电极,它固定在神经里,并<br />

接受运动肌肉发出的信号.依靠这<br />

些信号义肢能够受控运动.但是这<br />

些海量信号哪些是相关的呢?直到<br />

现在这些信号选择处理还是基于<br />

试验或者经验值,这些经验值来自<br />

于特定的考虑了肌肉收缩的手的<br />

位置的综合处理.这种方法当身体<br />

处于不同位置和运动按照不同路<br />

径时会提供出不能令人满意的结<br />

果.这位联邦德国国防军大学教授<br />

为了过滤多余信号并减少难题维<br />

数走的是另外一条道路.<br />

感谢传感器技术的发展信号及时<br />

匹配度很低也能被采集.”当人们<br />

将下臂扎紧,握紧拳头,或做个空<br />

手道姿势,会显示出七种不同的<br />

手的姿势”, Buchenrieder解释<br />

说.现在的工作重点是,捕获不同<br />

的手的姿势和运动进程之间的关<br />

系.特别针对整形学要求将会在这<br />

个教研室首次制作一个两维统计<br />

量, Buchenrieder将赋予它一个<br />

浪漫的中文名字,”桂林山水”方<br />

法依次来缅怀中国桂林.”我们当<br />

然也可以命名一个无聊的数学名<br />

字”.<br />

实际上在数据显示中突出了一个<br />

圆锥形的曲线,它使我回想起中国<br />

漓江的桂林山水.曲线的正中,也<br />

就是山峰的顶点代表最理想的手<br />

的位置.通过”桂林山水”方法<br />

信号的分类可以得到改善,在某些<br />

特殊情况下需要的传感器也会减<br />

少,在他的一篇文章中详细介绍了<br />

这种方法.这样Buchenrieder就<br />

更加靠近了他的长期目标,为经济<br />

的义肢手术发明一个可信赖的系<br />

统. [1]<br />

Übersetzung:<br />

Frau BAO Yilu, Jg. 2002,<br />

Bosch Rexroth<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


人物简介 十年前Klaus Buchenrieder被Elmar<br />

Schrüfer教授<br />

和当时的<strong>同济大学</strong>校长吴启<br />

迪女教授招聘为中德学院教<br />

授.在一次和<strong>同济大学</strong>代表团<br />

的短暂谈话中Elmar Schrüfer教<br />

授,当时慕尼黑工业大学电气<br />

专业协调人和中德学院电气专<br />

业的创始人说服了代表团让<br />

Klaus Buchenrieder,一个西门子<br />

的工程师来中德学院授课.他<br />

的”跨文化适应能力”和与中<br />

国相关的专家技术来自于他<br />

的自助旅游和他在俄亥俄州<br />

州立大学上学时的中国室友,<br />

Buchenrieder自己回忆说.<br />

他第一次和他的合作讲师一<br />

起在中德学院授课时得了严重<br />

的支气管炎,当时中德学院还<br />

在赤峰路南校区的老楼房里授<br />

课,缺少最重要的不是冬天的<br />

窗玻璃,而是暖气,之后中德学<br />

院发生了很大的变化.来自慕<br />

尼黑的O-Ton”冬天的教室实<br />

在太冷了,我只能依靠一个滚<br />

烫的茶杯盖取暖,肚子里大概<br />

是36.4度,手指大概是99度,脚<br />

大概是0度”.<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

作为工业代表Buchenrieder还<br />

是刚成立的西门子教席的联<br />

络人,之后又是英飞凌教席的<br />

联络人.由于他在慕尼黑联邦<br />

德国国防军大学信息系的声<br />

誉, 2004年他扩大了和中德学<br />

院的合作范围.作为慕尼黑联<br />

邦德国国防军大学留学生顾问<br />

Buchenrieder一直在培育他的同<br />

济大学学生圈.他在中德学院<br />

的授课只中断了一次,不是由<br />

于SARS或禽流感,而是德福考<br />

试.但是所有友好的中德学院<br />

人都能理解…


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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Wie sich Chinas Wirtschaft in den vergangenen einhundert Jahren entwickelt h<strong>at</strong>, läßt sich<br />

kaum besser verfolgen als am Beispiel der milliardenschweren Zigarettenindustrie. Im Shanghaier<br />

Tabakmuseum unweit der Tongji erfährt der Besucher, wie Tabak nach China kam und die<br />

Monopolindustrie aus britischen Anfängen erwuchs. (728 Changyang Lu, Ecke Tongbei Lu)<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Fakultät für<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Fachkoordin<strong>at</strong>oren<br />

Prof. Dr. Volker Trommsdorff (TU Berlin, seit 2004)<br />

Prof. Dr. WEI Yi<br />

Stifter Lehrstuhlinhaber<br />

Allianz AG Prof. Dr. Zhang Qinghong<br />

BMW Group Dr. Martin Lockström<br />

DHL Prof. Dr. HUO Jiazheng (Dean School of Management<br />

and Economics)<br />

- Prof. Dr. WEI Yi<br />

Haniel Group Dr. HAN Zheng<br />

Kühne Stiftung Dr. Zhang Sidong<br />

Metro Group Prof. Dr. HUANG Guanwei<br />

- Prof. Dr. HU Jingbei<br />

ThyssenKrupp AG Prof. Dr. WANG Xuyi<br />

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Gastprofessoren<br />

Prof. Dr. Armin Bohnet, Universität Gießen<br />

Prof. Dr. Jürgen Bunge, European Business School,<br />

von 1998 bis 2004 Fachkoordin<strong>at</strong>or für Wirtschaftswissenschaften<br />

Prof. Dr. Manfred Gross<br />

Prof. Dr. Christopher Jahns, European Business<br />

School<br />

Prof. Dr. Walter Karten, Universität Hamburg<br />

Prof. Dr. Ulrich Middelmann, ThyssenKrupp<br />

Prof. Dr.- Ing. Peter Mnich, TU Berlin<br />

Prof. Dr. Ludwig Nastansky, Universität Paderborn<br />

Prof. Dr. Dietrich Ohse, Johann Wolfgang Goethe-<br />

Universität Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Paffenholz,<br />

Universität Duisburg-Essen<br />

Prof. Dr. Bernhard Pellens, Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Prof. Dr. Hans-Christian Pfohl, TU<br />

Darmstadt<br />

Prof. Dr. Andreas Richter, Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München<br />

Prof. Dr. Klaus Serfling, TU Cottbus<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Straube, TU Berlin<br />

Prof. Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Zukunft der <strong>CDHK</strong>-Ökonomen<br />

Die künftigen Forschungsschwerpunkte<br />

in den Wirtschaftswissenschaften<br />

ergeben sich für die<br />

beiden Fachkoordin<strong>at</strong>oren Prof.<br />

Dr. Volker Trommsdorff und<br />

Prof. WEI Yi in erster Linie aus<br />

aktuellen Themen der chinesischdeutschen<br />

Zusammenarbeit, insbesondere<br />

in den drei Bereichen<br />

- Volkswirtschaft<br />

- Finanzwirtschaftliches Management<br />

- Technisch-wirtschaftliches Management<br />

Prof. Wei Yi sieht die Zukunft<br />

der Wirtschaftswissenschaften<br />

am <strong>CDHK</strong> mittelfristig in zwei<br />

Schwerpunkten - Kapital- und Finanzmarktentwicklung<br />

sowie der<br />

Bereich Logistik. “Wir müssen<br />

aufpassen, dass wir uns<br />

nicht verzetteln”,<br />

warnt der<br />

Wirt-<br />

schaftswissenschaftler. “Anst<strong>at</strong>t<br />

immer mehr Bereiche hinzuzunehmen<br />

wie Finger an einer<br />

Hand, sollten wir uns auf unsere<br />

Stärken konzentrieren.”<br />

Wei h<strong>at</strong> für Forschung im Bereich<br />

Finanzwirtschaft sein Team zusammengestellt:<br />

Wang Qian, Xu<br />

Qing und Chen Xianyan wollen<br />

gemeinsam mit ihrem Dekan<br />

praktische und theoretische<br />

Grundlagen zum Finanzmarktaufbau<br />

erarbeiten. 2007 sind zwei<br />

wichtige Aufsätze in intern<strong>at</strong>ional<br />

renommierten Zeitschriften erschienen.<br />

“Für Shanghais jungen<br />

Finanzmarkt sind das wichtige<br />

Themen”, sagt Wei.<br />

Prof. Trommsdorff weist auf die<br />

Notwendigkeit hin, die allgemeinen<br />

volkswirtschaftlichen Themen<br />

wie Infl<strong>at</strong>ion, Wachstum,<br />

Einkommensverteilung und Wirtschaftsordnung<br />

zu untersuchen.<br />

Aufgaben in der Richtung Finanzwirtschaft<br />

sieht er vor allem in<br />

den Themen:<br />

• Chancen/Risiken im<br />

Priv<strong>at</strong>e & Investment<br />

Banking deutscher Banken<br />

in China<br />

• Corpor<strong>at</strong>e Governance<br />

und Beteiligungscontrolling:<br />

Vergleich China-<br />

Deutschland<br />

• Risikomanagement, insbesondere<br />

bei Kreditkonzentr<strong>at</strong>ion<br />

und bei Stock Futures<br />

Wissenschaftliches Engagement<br />

ist auch im technisch-wirtschaftlichen<br />

Management gefordert.<br />

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• Innov<strong>at</strong>ionsmarketing und Entrepreneurship<br />

in und mit China<br />

• Entwicklungs- und Marketingaktivitäten<br />

gegen Produktpir<strong>at</strong>erie


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

• Wettbewerbsfähigkeit durch<br />

Logistik-Infrastruktur + Wertschöpfungsnetzwerke<br />

• Lieferantenintegr<strong>at</strong>ion in der<br />

Automobilindustrie<br />

• Entwicklung eines Sourcability-<br />

Index für Niedrigkostenländer<br />

• Verkehrssystemplanung und<br />

technisch-betriebliche Simul<strong>at</strong>ionsrechnungen<br />

IT-gestützte Zusammenarbeit<br />

Ein besonderes Anliegen ist dem<br />

Berliner Trommsdorff der Ausbau<br />

der IT-gestützten Zusammenarbeit.<br />

Angesichts der globalen<br />

Verteilung der <strong>CDHK</strong>-Partner<br />

sowie der Hochschulen und der<br />

von ihnen gemeinsam getragenen<br />

Themenkreise aus Praxis, Theorie<br />

und Ausbildung sei die Internetbasierte<br />

Präsenz aller Bereiche<br />

des <strong>CDHK</strong> unerläßlich. Im Aufbau<br />

ist eine Virtualisierung und<br />

interaktive Nutzung von Inform<strong>at</strong>ionen<br />

und Wissen für die Lehre<br />

und Forschung (Curriculum,<br />

Veranstaltungsverzeichnis, Lehrm<strong>at</strong>erialien),<br />

Management von<br />

Arbeitsgruppen (Studierende, Dozenten,<br />

Sponsoren, Fachbetreuer)<br />

sowie Projekt- und Aktivitätsmanagement<br />

(Praktika, Summer<br />

School, Events).<br />

Wie beurteilt Volker Trommsdorff<br />

die Aussichten der Absolventen<br />

nach dem Wrtschaftsstudium am<br />

<strong>CDHK</strong>? „Sehr gute Aussichten<br />

bestehen nach wie vor in der<br />

deutschsprachig interkulturellen<br />

akademischen Personalmarktnische,<br />

künftig besonders stark<br />

wachsend im technisch-wirtschaftlichen<br />

Themenfeld „Logistik,<br />

Verkehr, Supply Chain<br />

Management, aber auch in Controlling,<br />

Finance und Marketing.“<br />

Stärkere Ausrichtung am Markt<br />

Die Zusammenarbeit mit den Stiftern<br />

hängt nach Beobachtung von<br />

Prof. Trommsdorff vom beiderseitigen<br />

Interesse ab, an einigen<br />

0<br />

Lehrstühlen äußerst intensiv und<br />

fruchtbar. Den in der Vergangenheit<br />

unterschiedlich intensiven<br />

Austausch zwischen den Lehrstühlen<br />

und ihren Stiftern soll<br />

nach Ansicht Trommsdorffs auf<br />

ein allgemein hohes Niveau angehoben<br />

werden, besonders durch<br />

praxisnahe Forschung in Form<br />

von Master- und Doktorarbeiten.<br />

Forschungsarbeiten konzentrieren<br />

sich heute stärker auf die<br />

Anforderungen und Bedürfnisse<br />

des chinesischen Marktes. 2007<br />

erhielt Weis Lehrstuhl einen Forschungsdarlehen<br />

der Weltbank<br />

für ein Projekt Finanzstr<strong>at</strong>egien<br />

für börsennotierte Unternehmen<br />

in China. Im Finanzsektor gebe es<br />

noch zahlreiche Beschränkungen.<br />

Derzeit wendet sich der Lehrstuhl<br />

deshalb chinesischen Konzernen<br />

wie Baosteel und Banken zu. Wei<br />

berät u.a. die Jiangsu Commercial<br />

Bank bei ihrem Börsengang.<br />

Auch Stifter unterliegen Wandel<br />

Dass die Förderung einiger<br />

zentraler Lehrstühle<br />

ausgelaufen ist<br />

- die Deutsche<br />

Bank<br />

war bis<br />

2007 Stifter,<br />

bedauert Wei, äußert<br />

aber gleichwohl Verständnis.<br />

“Man darf nicht davon ausgehen,<br />

dass ein Unternehmen sich auf<br />

c<br />

10kk<br />

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ewig verpflichtet, sondern sich<br />

nach einer Weile auch anderen<br />

Regionen zuwenden will”, sagt<br />

Wei. “Wir verstehen das ganz klar<br />

und müssen selbst mehr Aktivitäten<br />

entwickeln, vor allem in<br />

dr Fortbildung, um uns selbst zu<br />

finanzieren.” Doch diese Bildungsangebote<br />

haben ihre eigenen<br />

Tücken. Von den Einnahmen der<br />

vergangenen Jahre floss über die<br />

Uni-Kasse gerade ein Viertel zurück<br />

an den Lehrstuhl, was zeigt,<br />

wie schwierig der Weg in die<br />

finanzielle Selbständigkeit für die<br />

Lehrstühle ist.<br />

Sprache auch für Manager wichtig<br />

Welche Bedeutung h<strong>at</strong> die<br />

Sprachausbildung noch für Wei<br />

Yi angesichts der Neupositionierung?<br />

“Eine grosse Rolle,<br />

gerade wurde das Doppelmasterabkommen<br />

mit der<br />

Ruhr-Universität<br />

Bochum geneh-<br />

migt.<br />

Aus dem<br />

Jahrgang 2007<br />

werden wir schon drei<br />

Studenten auswählen können<br />

und arbeiten da sehr eng mit Prof.<br />

Bernhard Pellens zusammen.”<br />

Die Anzahl der künftigen Doppelmasterstudenten<br />

werde in erster<br />

Linie davon abhängen, ob es<br />

gelingt, die nötige Finanzierung<br />

durch Stipendien sicherzustellen.<br />

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Wei denkt kritisch an die weitere<br />

Entwicklung des <strong>CDHK</strong>. “Ich<br />

glaube, wir sollen überlegen, wie<br />

sieht unsere Zukunft aus? Wahrscheinlich<br />

liegen unsere Chancen<br />

mehr auf höherer Ebene, speziell<br />

bei der Doktorandenausbildung.<br />

Warum zum Beispiel sollten wir<br />

deutschen Managern, die mit<br />

Diplom nach China kommen und<br />

hier einige Jahre arbeiten, nicht<br />

anbieten, diese Zeit der Entsendung<br />

zur Promotion zu nutzen?<br />

Wir müssen an solche neuen<br />

Angebote denken, sonst verlieren<br />

wir unseren Charakter und unsere<br />

Attraktivität. Wir dürfen nicht<br />

stehenbleiben.”<br />

Diskussionen lebensnotwendig<br />

Zehn Jahre <strong>CDHK</strong> - das sind zehn<br />

Rundum-Einblick<br />

Jahre Diskussionen mit deutschen<br />

Partnern. “Die Interessen<br />

sind nicht immer gleich gelagert.<br />

Es kommt schon vor, dass die<br />

deutsche Seite etwas will, was<br />

die chinesische nicht will. Oder<br />

wir haben ein Projekt, das die<br />

deutschen Partner nicht<br />

interessiert. Aber so<br />

etwas muss man aufdecken<br />

und diskutieren.”<br />

Wei mahnt, rechtzeitig<br />

Nachfolgelösungen zu<br />

überlegen, wenn Stifter<br />

wechseln. “Das <strong>CDHK</strong><br />

ist eine gute Idee, aber<br />

wir müssen Str<strong>at</strong>egien<br />

zur langfristigen Lebensfähigkeit<br />

überlegen.<br />

Es geht jetzt um die<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

nächsten zehn Jahre.” Deshalb ist<br />

Wei froh, im Dekan der School of<br />

Economis and Management einen<br />

einflussreichen Partner für den<br />

DHL Stiftungslehrstuhl gefunden<br />

zu haben. (af)<br />

Summer School der TU Berlin am <strong>CDHK</strong> <strong>2008</strong><br />

Bei ThyssenKrupp Freizeitbeschäftigung: Essen Gegensätze<br />

c<br />

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Die Summer-School an der Tongji-Universität h<strong>at</strong> mir einen “Rundum-Einblick” von dem Land<br />

China mit seiner Kultur, der Stadt Shanghai und seinen Bewohnern ermöglicht, den ich als alleine<br />

reisender Tourist niemals hätte erhalten können. Es wird mir durch diesen interkulturellen<br />

Austausch nun leichter fallen, Chinesen in Deutschland, deren Verhalten für mich früher zum<br />

Teil eher befremdlich war, zu verstehen und Willkommen zu heißen. - Vielen Dank für eine tolle<br />

Reise, viele neue Eindrücke, wertvolle Erfahrungen sowie viel Spaß!<br />

Isabelle Lindemann<br />

Es gibt wohl keine Stadt, die die wirtschaftliche Entwicklung Chinas besser repräsentiert als<br />

Shanghai: Wo vor ca. 20 Jahren Felder waren, stehen heute Wolkenkr<strong>at</strong>zer, mehrspurige<br />

Highways werfen ihre Sch<strong>at</strong>ten auf traditionelle Tempelanlagen und zwischen dem Reichtum<br />

der Shopping-Malls erblickt man die Armut der Wanderarbeiter.<br />

Stefan Mischinger<br />

Wirtschafts-Fachkoordin<strong>at</strong>oren Prof. WEI und Prof.<br />

Trommsdorff


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Sichuan: Die Seele reparieren<br />

Aus der Summer School<br />

Sein erster Gedanke ist “O Himmel,<br />

es ist meine Schuld, es ist<br />

etwas passiert.” Der Mann gehört<br />

zum Sicherheitspersonal, er soll<br />

darauf aufpassen, dass alle Arbeiter<br />

sich an die Vorschriften halten,<br />

kein Werkzeug herumliegt.<br />

Als der Rohbau des Hochhauses<br />

anfängt zu schwanken, gerät der<br />

Mann im 27. Stock in Panik, er<br />

bangt um seinen Job, läuft in<br />

Windeseile die schwingenden<br />

Treppen hinunter. Unten brüllt<br />

ihn der Vorarbeiter an. “Was<br />

machst Du hier? Da oben sind<br />

doch noch Leute, mach dass Du<br />

wieder raufkommst und alle heil<br />

runterbringst.” Der Mann ist jetzt<br />

schweißüberströmt, zitternd vor<br />

Angst keucht er die Treppen wieder<br />

nach oben. Als er ankommt,<br />

erbricht er sich. Was er in diesem<br />

Augenblick noch nicht weiß: Das<br />

Erlebnis h<strong>at</strong> ihm von da an seinen<br />

Schlaf genommen. Zehn Kilo<br />

nimmt er in kurzer Zeit ab.<br />

Das Erdbeben in Sichuan h<strong>at</strong><br />

viele Gesichter und ebenso viele<br />

Ängste. Bei einem Erdbeben wie<br />

dem in Sichuan am 12. Mai <strong>2008</strong><br />

kommt die Angst spät, manchmal<br />

viel später. Die N<strong>at</strong>urk<strong>at</strong>astrophe<br />

beginnt für Prof. Dr. Zhao<br />

Xudong, Psychi<strong>at</strong>er an der Tongji<br />

Universität erst zwei Mon<strong>at</strong>e nach<br />

dem Ereignis. In der akuten Phase<br />

gebe es keine Therapie. “Was<br />

die Menschen in der Situ<strong>at</strong>ion<br />

brauchen, sind erst einmal Zelte,<br />

Decken, Lebensmittel.” Wenn die<br />

sozialen Dienst erwiesen und die<br />

Grundbedürfnisse befriedigt sind,<br />

wenn langsam Ruhe einkehrt,<br />

schlägt die Stunde der Seelenkundler.<br />

Ein Fünftel der Menschen, die<br />

das Erdbeben erlebt und erlitten<br />

haben, werden dauerhaft an psy-<br />

Direkt aus Sichuan in die Summer School - bei Professor Trommsdorff (r.) erläutert Prof. Zhao Xudong<br />

deutschen Studenten die Struktur des chinesischen Gesundheitssystems und berichtet über seine Arbeit<br />

am Reha-Zentrum in Chengdu.<br />

chischen Erkrankungen leiden,<br />

sagt Zhao.<br />

Acute Stress Disorder<br />

Das akute Stresssyndrom oder<br />

acute stress disorder ist die<br />

auffälligste Störung nach einem<br />

Erlebnis wie dem Erdbeben in<br />

Sichuan, erklärt Professor Zhao.<br />

Es handelt sich zumeist um kurzzeitige<br />

Stressstörungen, die sich<br />

kurzfristig behandeln lassen oder<br />

von selbst wieder verschwinden.<br />

Was nicht von allein geht, sind die<br />

Psychosen wie Wahnideen, Halluzin<strong>at</strong>ionen,<br />

also alle so genannten<br />

Selbstbewußtseinsstörungen wie<br />

die, den Kontakt zur Außenwelt<br />

abzubrechen. Sie gehören zu den<br />

schweren Psychosen, die eine<br />

oft lebenslange Therapie nach<br />

sich ziehen. Für die Menschen<br />

in Sichuan ist die akute Phase<br />

längst abgeschlossen. Womit<br />

sich Psychi<strong>at</strong>er und Psychologen<br />

jetzt beschäftigen, sind Post<br />

Traum<strong>at</strong>ic Stress Disorder. “Bei<br />

körperlichen Verletzungen ist die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung<br />

besonders hoch, ebenso bei<br />

Kindern, die allgemein schwächer<br />

gegenüber Stresssitu<strong>at</strong>ionen wie<br />

K<strong>at</strong>astrophen sind und leichter<br />

an chronischen psychotischen<br />

Störungen leiden können. Die<br />

Auswirkungen sind langfristig,<br />

manchmal 20 bis 30 Jahre, das<br />

ganze Leben”, sagt Zhao Xuedong.<br />

Inzwischen werden entsprechende<br />

Therapien nicht mehr<br />

nur in Krankenhäusern, sondern<br />

auch in Gemeinden und Schulen<br />

angeboten.<br />

Nothilfe beginnt bei SARS<br />

Dass die psychologische Nothilfe<br />

für K<strong>at</strong>astrophenopfer in<br />

China inzwischen hohe Priorität<br />

genießt, ist einer anderen Krise<br />

zuzuschreiben. Das Severe Acute<br />

Respir<strong>at</strong>ory Syndrome oder<br />

SARS h<strong>at</strong> vor fünf Jahren gezeigt,<br />

dass Menschen in Notsitu<strong>at</strong>ionen<br />

rundum versorgt werden<br />

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dh cdh<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


müssen, um Langzeitschäden zu<br />

minimieren. “Damals haben viele<br />

Psychi<strong>at</strong>er und Psychologen etwas<br />

gegen die SARS Krise getan.<br />

Dieses Mal ist die psychologische<br />

Nothilfe zum zweiten Mal eingesetzt<br />

werden, aber in einem viel<br />

größeren Maßstab als damals.<br />

Ungefähr 300 Psychi<strong>at</strong>er sind in<br />

dem betroffenen Gebiet außerhalb<br />

Sichuans eingesetzt, es gibt schon<br />

viele Psychi<strong>at</strong>er in Sichuan, die<br />

vor Ort arbeiten, und einige Hundert<br />

Psychologen werden von Organis<strong>at</strong>ionen<br />

dorthin geschickt”,<br />

erzählt Zhao Xudong. Die meisten<br />

bleiben im Rot<strong>at</strong>ionsprinzip nur<br />

einige Wochen vor Ort. Zhao<br />

gehört zu einem Kreis von Fachleuten,<br />

die die Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen Institutionen,<br />

akademischen Einrichtungen und<br />

Hilfsorganis<strong>at</strong>ionen koordinieren.<br />

So wurden beispielsweise aus<br />

Australien 250.000 Austr. Dollar<br />

für Qualifizierungsmaßnahmen in<br />

psychologischer Hilfe gespendet,<br />

die nun verteilt werden müssen.<br />

Gut gemeinte Hilfe<br />

Das Ausmaß der K<strong>at</strong>astrophe h<strong>at</strong><br />

zahllose freiwillige Helfer in der<br />

psychologischen Betreuung angezogen.<br />

Nicht immer zur Freude<br />

der Fachleute. Professor Zhao h<strong>at</strong><br />

Erfahrung mit Laienpsychologen,<br />

die außer einem Zertifik<strong>at</strong> wenig<br />

Vorbildung mitbringen. Diese<br />

Laien würden sich oft übernehmen,<br />

die eigenen Kräfte falsch<br />

einschätzen und aus Übermüdung<br />

und Überforderung dann in<br />

Extremsitu<strong>at</strong>ionen wie in Sichuan<br />

selbst zu Schaden kommen.<br />

Deshalb engagiert sich Zhao für<br />

ihre Ausbildung, gibt Kurse in<br />

Chengdu, um über diese Multiplik<strong>at</strong>oren<br />

die eigentlichen Opfer zu<br />

erreichen. Das Training soll auch<br />

vor Fehlbehandlungen schützen,<br />

denn immer wieder gibt es Übereifrige,<br />

die bei Opfern permanent<br />

das schlimmste Trauma hervorkitzeln<br />

wollen. Anst<strong>at</strong>t auf die<br />

Wünsche der Betroffenen einzugehen,<br />

werde oftmals die eigene<br />

Sens<strong>at</strong>ionslust befriedigt, erklärt<br />

Zhao. Den Gegenpol bilden die<br />

Pillenpsychi<strong>at</strong>er, von denen es in<br />

China noch genug gibt, Experten,<br />

die lieber zum Rezeptblock greifen,<br />

anst<strong>at</strong>t sich Zeit für ein ausführliches<br />

Gespräch zu nehmen.<br />

Zhao sieht sich als Vermittler<br />

zwischen medizinisch orientierter<br />

Psychi<strong>at</strong>rie und den Psychologen,<br />

die in China allerdings noch nicht<br />

als eigenständiger Berufszweig<br />

anerkannt sind. “Ich habe in<br />

Chengdu einen jungen Tibeter getroffen.<br />

Weil er kein Wort Chinesisch<br />

sprach, unterhielten wir uns<br />

mit einem Lama als Dolmetscher.<br />

Das Gespräch war sehr mühsam,<br />

er klagte über Kopf- und Körperschmerzen.<br />

Am Ende fanden<br />

wir heraus, dass er an Angstzuständen<br />

litt. Zum Schluss sagte<br />

er, er habe zum ersten Mal einen<br />

BIO: ZHAO Xudong (46 J.)<br />

war seit Abschluß des Medizinstudiums<br />

1983 in Kunming<br />

in der Psychi<strong>at</strong>rie tätig. 1988<br />

lernte er auf einem Symposium<br />

die system<strong>at</strong>ische Familientherapie<br />

kennen und ging<br />

zwei Jahre später als Doktorand<br />

zu Helm Stierlin an die<br />

Psychosom<strong>at</strong>ische Klinik in<br />

Heidelberg. Nach seiner Promotion<br />

1993 über “Die Einführung<br />

systemischer Familientherapie<br />

in China als ein<br />

kulturelles Projekt” gründete<br />

er in China ein Institut zur<br />

Familientherapie. Seine Zeit<br />

in Heidelberg erlebte Zhao als<br />

kulturellen Bruch. “Ich erfuhr<br />

einen tiefen Kulturschock und<br />

strebte nach einer Anpassung<br />

an die mir völlig fremde Kultur<br />

aus eigener Kraft. Durch<br />

meine eigenen akkultur<strong>at</strong>iven<br />

Stresserfahrungen lernte ich,<br />

dass Kultur etwas Substantielles<br />

und Unersetzliches ist.”<br />

2004 übernahm Zhao die<br />

Planung des Chinesisch-DeutschenFreundschaftskrankenhauses<br />

an der Tongji.<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

so guten Han-Chinesen als Arzt<br />

getroffen. Vorher sprach er kein<br />

Wort auf Chinesisch. Das zeigt,<br />

wie wichtig Kommunik<strong>at</strong>ion ist.”<br />

Anja Feldmann<br />

Prof. Zhao nutzt in der Therapiesitzung die Hilfe<br />

eines tibetischen Lamas zur Übersetzung<br />

Manchmal geht es nur darum, dem P<strong>at</strong>ienten<br />

zuzuhören.<br />

Nach einer Stunde h<strong>at</strong> Zhao das Vertrauen des<br />

P<strong>at</strong>ienten - der lobt seinen Han-chinesischen<br />

Die Erde in Sichuan schweigt jetzt. Die Menschen<br />

müssen erst wieder reden lernen.


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

L O G I S T I K<br />

a m C D H K<br />

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Wie Transport unsere Welt von morgen versorgt<br />

Das 21. Jahrhundert erlebt einen nie<br />

dagewesenen Warenaustausch. Die<br />

Liberalisierung der Märkte, sinkende<br />

Transportkosten und Inform<strong>at</strong>ions-<br />

und Kommunik<strong>at</strong>ionstechnologien<br />

ermöglichen die globale Vernetzung<br />

von Produktionssystemen. Unternehmen<br />

setzen auf Intern<strong>at</strong>ionalisierung,<br />

um Potentiale in neuen Regionalmärkten<br />

wie China und Kostenvorteile<br />

durch Lokalisierung zu nutzen.<br />

Kontrolle unerläßlich<br />

Welche gravierenden Folgen es haben<br />

kann, wenn westliche und östliche<br />

Vorstellungen von Vertragsrecht<br />

und Urheberschutz im Lieferwesen<br />

aufeinanderstossen, demonstrierte<br />

Professor Trommsdorff mit Dr. HAN<br />

Zheng Haniel Stiftungslehrstuhl für<br />

marktorientierte Unternehmensführung<br />

am <strong>CDHK</strong>) am Beispiel<br />

der Kyocera Wireless Corpor<strong>at</strong>ion<br />

(KWC), einem führenden Hersteller<br />

von Telekommunik<strong>at</strong>ionsgeräten zur<br />

kabellosen D<strong>at</strong>enkommunik<strong>at</strong>ion.<br />

Obgleich das Lieferverhältnis längst<br />

beendet war, produzierte ein ehemaliger<br />

Lieferant weiterhin Mobiltelefon-B<strong>at</strong>terien<br />

mit Kyocera-Design<br />

und -Logo und brachte sie in Umlauf.<br />

KWC musste eine fünf Millionen US-<br />

Dollar teure Rückrufaktion starten,<br />

als die nachgemachten Produkte im<br />

Handel auftauchten.<br />

Chinesische Zulieferer gelten als<br />

Schwachstelle im Urheberschutzrecht.<br />

Bestens vertraut mit dem<br />

Originalprodukt ist für viele die Versuchung<br />

groß, selbst zu Fälschern zu<br />

werden oder Fälscher während oder<br />

nach Vertragslaufzeit zu beliefern.<br />

Das Fazit der Wirtschaftswissenschaftler:<br />

Urheberschutzrechte kön-<br />

nen zur Achillesferse in der Lieferkette<br />

mit Schwellenländern werden.<br />

Vorbeugen läßt sich durch Auswahl<br />

und Management der Zulieferer.<br />

Supply Chain Manager müssen nach<br />

Ansicht von Trommsdorff und HAN<br />

heute über ein ausgefeiltes Kontrollsystem<br />

verfügen, um Vertragsbrüche<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt<br />

aufspüren zu können.<br />

Kulturelle Grenzen<br />

Der Fall Kyocera Wireless zeigt, dass<br />

viele Probleme in einem soziokulturellen<br />

Zusammenhang analysiert<br />

werden müssen. Wie sich über die<br />

Analyse interkultureller Probleme<br />

Verbesserungspotentiale im Austausch<br />

zwischen chinesischen und<br />

europäischen Firmen finden lassen,<br />

zeigten Dr. Martin Lockström,<br />

Inhaber des BMW-SMI Stiftungslehrstuhls<br />

am <strong>CDHK</strong>, und Dr. Roger<br />

Moser vom Supply Management<br />

Institute SMI Indien, Bangalore,<br />

in einer Fallstudie. Lockström und<br />

Moser arbeiten für das Beschaffungsmanagement<br />

an einem konzeptuellen<br />

Rahmenwerk kultureller Standards.<br />

Ihr Ziel ist es, auf der Basis populärer<br />

Forschungsansätze wie dem des<br />

Niederländers Gert Hofstede in der<br />

interkulturellen Kommunik<strong>at</strong>ion Manager<br />

für kulturelle Diskrepanzen mit<br />

Geschäftspartnern und Beschäftigten<br />

zu sensibilisieren.<br />

Logistik in China: Schnell und<br />

günstig muss es sein<br />

Der Berliner Logistiker Professor<br />

Frank Straube (TU Berlin) untersucht,<br />

wie chinesische und deutsche<br />

Unternehmen ihre Auslandsmärkte<br />

erschließen. Schon im Aufbau ihrer<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Mit einem eigenen Workshop rund um Logistik und Lieferketten h<strong>at</strong> sich das <strong>CDHK</strong> unter Moder<strong>at</strong>ion von Professor<br />

Volker Trommsdorff (TU Berlin) auf dem 9. Weltkonkress der IFSAM (Intern<strong>at</strong>ional Feder<strong>at</strong>ion of Scholarly Associ<strong>at</strong>ions<br />

of Management) an der Fudan Universität präsentiert. Leitthema waren Fusion und Entwicklung von Management<br />

in Ost und West. Vertreter von sechs <strong>CDHK</strong> Lehrstühlen stellten gemeinsam mit ihren deutschen Fachpartnern<br />

Forschungsergebnisse rund um die Intern<strong>at</strong>ionalisierung von Logistik und Transportwesen, Supply Chain Management<br />

und Knowledge Management vor.<br />

Logistikketten gehen deutsche und<br />

chinesische Unternehmen grundsätzlich<br />

unterschiedlich vor, stellt der<br />

Logistikwissenschaftler fest. Chinesische<br />

Firmen konzentrieren sich auf<br />

kurze Einführungsphasen zu niedrigen<br />

Kosten, deutsche Unternehmen<br />

legen Straubes Analyse zufolge in<br />

erster Linie Wert auf zuverlässige<br />

und kosteneffiziente Endsysteme<br />

und nehmen dafür längere Planungsphasen<br />

in Kauf. Gemeinsam mit der<br />

Huazhong University of Science and<br />

Technology in Wuhan stellte Straube<br />

eine Untersuchung zur Intern<strong>at</strong>ionalisierung<br />

der Logistikstr<strong>at</strong>egien in<br />

chinesischen und deutschen Firmen<br />

vor. In beiden Ländern verfolgen Unternehmen<br />

den Ergebnissen zufolge<br />

zwei Ziele: zum einen will man Kostenvorteile<br />

nutzen und zum anderen<br />

Wachstumspotentiale des jeweiligen<br />

Auslandsmarktes erschließen.<br />

Logistik 2.0<br />

Erfolgreiche und effiziente Logistikprozesse<br />

hängen immer stärker von<br />

Planung und Eins<strong>at</strong>z unterstützender<br />

IT-Systeme ab, erläuterten Professor<br />

Ludwig Nastansky (Universität<br />

Paderborn) mit Dr. Pei Wang-Nastansky<br />

und Metro-Lehrstuhlinhaber<br />

Dr. HUANG Guanwei vom <strong>CDHK</strong>.<br />

Unter dem Titel “Kommunik<strong>at</strong>ion,<br />

Menschen und Wissensmanagement<br />

in globalen Lieferketten” entwarfen<br />

die Wirtschaftswissenschaftler<br />

angelehnt an Web2.0 Strukturen<br />

eine virtuelle Lieferkette “e-SC”<br />

(electronic supply chain), die die<br />

Zusammenarbeit und Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

aller am Lieferprozess Beteiligten<br />

optimieren soll. “E-SC” umfasst die<br />

Betriebstätigkeit ebenso wie str<strong>at</strong>egische<br />

Wissensmanagementprozesse


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

zwischen verschiedenen Organis<strong>at</strong>ionen,<br />

Projekten, Lieferplänen und Betriebsstätten.<br />

Damit entstehen neue<br />

Möglichkeiten zur Leistungsmessung<br />

und zum Leistungsvergleich.<br />

Kreditkrise<br />

Mit den Auswirkungen der Krise an<br />

den Kreditmärkten auf die verschiedenen<br />

Stufen der Lieferkette beschäftigten<br />

sich Prof. Klaus Serfling (BTU<br />

Cottbus) und Prof. WEI Yi, Dekan<br />

der Wirtschaftswissenschaften am<br />

<strong>CDHK</strong>. Am Beispiel der Sub Prime<br />

Krise erklärten die Finanzexperten,<br />

dass Finanzrisiken in Zukunft nicht<br />

mehr so leicht gehandelt werden<br />

würden, sofern es keine angemessene<br />

Risikoabschätzungen gebe.<br />

Die Risikoscheu der Finanzinstitutionen<br />

könnte zu Kreditverknappung<br />

und damit zu steigenden Kaptialkosten<br />

führen. Das werde auch Investitionen<br />

in die Lieferkette betreffen,<br />

die verschoben oder sogar aufgehoben<br />

werden könnten. Wei und<br />

Serfling warnten vor einem Dominoeffekt,<br />

der alle Mitglieder der Lieferkette<br />

mitreißen könne.<br />

Der IFSAM Kongress, der erstmals in<br />

Shanghai st<strong>at</strong>tfand, will die intern<strong>at</strong>ionale<br />

Kooper<strong>at</strong>ion und Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

in Management und<br />

Unternehmensforschung fördern.<br />

Mitglieder sind Organis<strong>at</strong>ionen aus<br />

Forschung und Lehre weltweit. Deutscher<br />

Partner ist der “Verband der<br />

Hochschullehrer für Betriebswirtschaft<br />

e. V.“ (VHB).<br />

<strong>CDHK</strong><br />

Neue Transportwege im Reich der Mitte<br />

Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert<br />

des grenzenlosen Warenaustauschs<br />

–was die Transportkapazitäten<br />

in einem Land wie China an die<br />

Grenzen der Belastbarkeit gebracht<br />

h<strong>at</strong>. Seine Eisenbahnen tragen nach<br />

Weltbankangaben ein Viertel des<br />

globalen Schienentransports bei<br />

gerade einmal sechs Prozent des<br />

Weltschienennetzes. Ob Schiene,<br />

Strasse oder Luft – Chinas Verkehr<br />

wächst jetzt in Rekordzeit.<br />

In den kommenden zwölf Jahren soll<br />

der Schienenverkehr um 60 Prozent<br />

ausgebaut werden, die Autobahnen<br />

sollen um ein Drittel wachsen. Das<br />

chinesisch-deutsche Logistikteam<br />

um Professor YANG Gang vom DHL<br />

Lehrstuhl für Global Supply Chain<br />

Management an der Shanghaier<br />

Tongji Universität und Professor<br />

Hans-Christian Pfohl (TU Darmstadt)<br />

will aber mehr als Streckenrekorde.<br />

In einem Projekt für den<br />

Chemiekonzern BASF erarbeiten sie<br />

neue Konzepte für den vernetzten<br />

Verkehr, so genannte intermodale<br />

Systeme aus zwei oder mehr Transportwegen.<br />

„Mit der Kombin<strong>at</strong>ion<br />

aus verschiedenen Verkehrsträgern<br />

wie Bahn und Straße lassen sich<br />

Kosten senken und die Umwelt schonen“,<br />

erklärt Yang Gang.<br />

Bei Strecken über 300 Kilometern<br />

sei reiner Straßentransport zu teuer.<br />

Um die Kostenvorteile des kombinierten<br />

Transports nutzen zu können,<br />

fehlen jedoch in China bislang<br />

die Voraussetzungen. Das soll sich<br />

jetzt ändern. Eine neues Infrastruktur<br />

Joint Venture mit Beteiligung der<br />

chinesischen Regierung und unter<br />

Managementführung der Deutschen<br />

Bahn plant kombinierte Logistikst<strong>at</strong>ionen<br />

in Shanghai und Kunming.<br />

„In China braucht man erst einmal<br />

die nötige Infrastruktur wie Brückenkräne,<br />

um Container von der Bahn<br />

auf Lkws oder Schiffer verladen zu<br />

können“, sagt Professor Yang.<br />

Während es in Europa über 250<br />

derartiger Intermodalterminals<br />

gibt, h<strong>at</strong> China erst zwei. Dass der<br />

Aufbau Zeit braucht, liegt auch an<br />

der fehlenden Standardisierung im<br />

Transportwesen. „Alle Provinzen<br />

haben unterschiedliche Standards,<br />

das muss noch harmonisiert werden.<br />

Ausserdem werden Container bislang<br />

weniger genutzt, weil sie keine<br />

Überladung erlauben“, schildet Yang<br />

die lokalen Arbeitsbedingungen. Wer<br />

auf chinesischen Strassen unterwegs<br />

ist, kennt die langsam dahinzukkelnden<br />

LKWs, auf denen sich die<br />

Ladung jenseits der Belastungsgrenzen<br />

türmt. „Überladung ist derzeit<br />

ein großes Thema in China, damit<br />

versuchen Spediteure, ihre Logistikengpässe<br />

zu lösen, notfalls auch<br />

gegen die Verkehrsregeln.“ Vernetzter<br />

Containertransport könnte auch<br />

dieses Problem entschärfen.<br />

In ihrer Studie h<strong>at</strong>ten Pfohl und<br />

Yang Fallbeispiele und altern<strong>at</strong>ive<br />

Szenarien für verschiedene Strekken<br />

und Geschäftsmodelle in China<br />

kalkuliert. „Diese Vorschläge werden<br />

jetzt schon umgesetzt. Als Wissenschaftler<br />

wissen wir jetzt mehr<br />

darüber, welche Möglichkeiten in<br />

China realisierbar sind und diskutieren<br />

diese Pläne auch mit weiteren<br />

Firmen“, sagt Yang.<br />

Anja Feldmann<br />

Gruppenbild mit Herren<br />

Im <strong>CDHK</strong> mögen Frauen in Führungspositionen<br />

noch unterrepräsentiert<br />

sein, doch das wird bei DAAD<br />

Besuchen zunehmend ausgeglichen.<br />

Dr. Nina Lemmens, Head of Division<br />

Asia, Australia, New Zealand,<br />

Oceania im DAAD (hier mit Außenstellenleiter<br />

Stefan Hase-Bergen, Prof.<br />

Horst Sund, Prof. Thomas Zimmer,<br />

Prof. WU Zhihong) nutzte den<br />

Besuch in Shanghai zu intensiven<br />

Gesprächen mit den DAAD-Lektoren<br />

an der Tongji.<br />

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Chinas Metromania<br />

In Shanghai einen Tunnel zu graben,<br />

sei wie Löcher in Tofu zu bohren.<br />

Das zumindest sagten die sowjetischen<br />

Geologen kopfschüttelnd, die<br />

Mitte der 50er Jahre beim Entwurf<br />

eines U-Bahnsystems für Shanghai<br />

mithalfen. Mit einem Lehrbuch des<br />

Russen Naumov in der Hand hätten<br />

damals die ersten 15 Metro-Ingenieure<br />

an einem Probetunnel gebaut, erinnerte<br />

sich der Metro-Veteran Wang<br />

Zhengxin kürzlich in China Daily.<br />

„Jetzt ist die Hoch-Zeit im U-Bahnbau,<br />

jetzt muss man nach vorn schauen”,<br />

sagt Professor Li Keping,<br />

Verkehrswissenschaftler an der<br />

Tongji Universität. Peking will die<br />

Shanghaier Pläne toppen mit 560<br />

Kilometern U-Bahn, 19 Linien und<br />

420 St<strong>at</strong>ionen im Zeitraum 2015-<br />

2020. Das wäre eine Vervierfachung<br />

des heutigen Netzes von derzeit rund<br />

155 Kilometern und 93 St<strong>at</strong>ionen.<br />

500 Millionen Yuan RMB werden für<br />

einen Kilometer U-Bahn in Peking<br />

veranschlagt. Die Modernisierung<br />

der beiden U-Bahnlinien zur Olympiade<br />

h<strong>at</strong> nach offiziellen Angaben<br />

526 Millionen US-Dollar gekostet.<br />

Genug ist dies längst noch nicht.<br />

Professor Li Keping schätzt, dass in<br />

Städten wie Peking und Shanghai<br />

erst ein Viertel des innerstädtischen<br />

Personentransports über öffentlichen<br />

Nahverkehr abgewickelt wird. Dies<br />

sei noch viel zu wenig. Wegen der<br />

Expo, zu der nach Berechnungen Li<br />

Keping 400,000 Besucher täglich<br />

erwartet werden, wird der Bau an<br />

sieben Linien und 116 U-Bahnhöfen<br />

vorangetrieben.<br />

Junge Entwicklung<br />

Der Bau von U-Bahnen ist für China<br />

eine vergleichweise junge Entwicklung.<br />

Die ersten Versuche wurden<br />

mit der Kulturrevolution auf Eis<br />

gelegt, und erst Mitte der 90er Jahre<br />

wurde die erste Linie eröffnet, fast<br />

zwei Jahrzehnte nach dem Start in<br />

Hong Kong. Und heute? 15 Jahre<br />

sind seit dem ersten Sp<strong>at</strong>enstich<br />

vergangen, inzwischen h<strong>at</strong> Shanghai<br />

mit 270 Streckenkilometern das siebtlängste<br />

unterirdische Schienennetz<br />

der Welt, nach New York, London,<br />

Tokyo, Seoul, Moskau und Madrid.<br />

Das Netz wächst weiter. Bis zur Weltausstellung<br />

2010 peilt die Shanghaier<br />

Stadtregierung 500 Kilometer an.<br />

N<strong>at</strong>ürlich wird nicht nur in Shanghai<br />

gegraben - ob Suzhou, Xian, Nanjing<br />

oder Wuhan, die Metromania h<strong>at</strong><br />

alle Landes- und Provinzmetropolen<br />

erfasst. Landesweit sollen derzeit<br />

1500 Kilometer U-Bahn in Bau sein,<br />

sehr zur Freude von Zulieferern wie<br />

die Herrenknecht AG aus Schwanau.<br />

Für den Hersteller von Tunnelbohrmaschinen,<br />

Spezialist für schwierige<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

geologische Gelände, ist China der<br />

zweitgrößte Markt weltweit.<br />

An der Belastungsgrenze<br />

Eintausend Strassen sind von der<br />

Bautätigkeit betroffen, so dass<br />

Shanghais Bürgermeister Han Zheng<br />

Anfang <strong>2008</strong> warnte, die Stadt stehe<br />

an der Belastungsgrenze, noch mehr<br />

Projekte seien nicht mehr zumutbar.<br />

Doch die Zeit bis zur Expo drängt<br />

– dann soll auch der Tunnel zur<br />

Jangtse-Insel Changxing eröffnet<br />

werden, der der erste Schritt zu einer<br />

Landverbindung auf die Großinsel<br />

Chongming ist. Im Eins<strong>at</strong>z sind die<br />

bisher größten Tunnelbohrmaschinen<br />

der Welt – hergestellt in der Entwicklungszone<br />

Nansha bei Guangzhou<br />

wurden die zwei Herrenknecht<br />

Anlagen mit einem Durchmesser<br />

von 15,43 Metern von der STEC in<br />

Shanghai montiert. Gearbeitet wird<br />

bis zu 47 Metern Tiefe unter dem<br />

Grundwasserspiegel. Hier herrschen<br />

Wasserdrücke bis 6,5 Bar. Die gesamte<br />

Ingenieurskunst wurde eingesetzt,<br />

um einen Wechsel der Werkzeuge<br />

auch bei extremen Bedingungen zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Krux in Städten wie Shanghai<br />

liegt nicht allein in fehlenden<br />

Straßen- und U-Bahn-Kapazitäten.<br />

Ebenso gravierend ist nach Beob-<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

achtung des Wissenschaftlers Li<br />

Keping die schlechte Vernetzung<br />

der Transportwege untereinander.<br />

Bei den ersten U-Bahnlinien hätten<br />

die Planer Busanschlüsse, Taxi- und<br />

Fahrradstände schlicht vergessen.<br />

Die Bedürfnisse von Fußgängern<br />

würden bis heute vernachlässigt.<br />

Erst neuerdings werden deshalb auch<br />

Knotenpunkte mitgeplant. So sollen<br />

allein in Peking in den kommenden<br />

drei Jahren 15 Verkehrsknotenpunkte<br />

ausgebaut und mit dem U-Bahnnetz<br />

integriert werden zu Hubs mit<br />

Busterminals, Parkhäusern und<br />

Fahrradparkplätzen.<br />

Der Knotenpunkt Dongzhimen in<br />

Peking soll künftig zu Spitzenzeiten<br />

54,000 Menschen stündlich abfertigen.<br />

Entsprechende Hubs entwirft Li<br />

Keping mit seinem Team jetzt auch<br />

für Shanghai und h<strong>at</strong> dafür allein in<br />

diesem Jahr vier begehrte sta<strong>at</strong>liche<br />

Forschungsstipendien erhalten.<br />

“Man gibt mir sogar mehr Geld, als<br />

ich eigentlich beantragt habe, das ist<br />

wirklich ein Novum”, schmunzelt der<br />

Wissenschaftler.<br />

Trotz aller Investitionen beobachtet<br />

Li die Verkehrsentwicklung mit Sorge.<br />

Hinter den Kilometer-Erfolgsmeldungen<br />

sieht er ein hochkomplexes<br />

System, das sich Prognosen weitgehend<br />

entzieht. Wo Verkehrsströme<br />

verlaufen, neue Ballungszentren entstehen,<br />

sei kaum sicher vorhersagbar,<br />

sagt der Wissenschaftler, der mit<br />

Prof. Peter Mnich von der TU Berlin<br />

2007 ein Deutsch-Chinesisches Forschungsinstitut<br />

gegründet h<strong>at</strong>. „Laut<br />

St<strong>at</strong>istik h<strong>at</strong> Shanghai 16 bis 18 Millionen<br />

Einwohner. Aber wissen wir,<br />

wieviele Menschen wirklich in Shanghai<br />

leben? Werden zum Beispiel<br />

Pendler, Exp<strong>at</strong>s und Geschäftsreisende<br />

mitgezählt? Wie mobil sind die<br />

verschiedenen Bevölkerungsgruppen,<br />

wie sehen ihre Verkehrsgewohnheiten<br />

aus?” Hier gebe es noch erhebliche<br />

Wissenslücken. Doch solange die<br />

nicht geschlossen sind, läßt sich der<br />

Bedarf nur ungenau planen.<br />

Dazu kommen die enormen innerstädtischen<br />

Bewegungen – anstelle<br />

alter Stadtviertel entstehen neue<br />

moderne Hochhaussiedlungen fast<br />

über Nacht – Hochhäuser, die mit einem<br />

Mal ein Vielfaches an Menschen<br />

beherbergen. „Unser heutiges Verkehrssystem<br />

geht auf Prognosen von<br />

vor 20 Jahren zurück. Sind wir in der<br />

Lage, den Bedarf in 20 Jahren auch<br />

nur annähernd zu erahnen?” Viele<br />

Massnahmen, die den Verkehrsfluss<br />

in den kommenden Jahrzehnten<br />

bestimmen, gingen auf spontane und<br />

wenig weitsichtige Entscheidungen<br />

von Kommunalpolitikern zurück.<br />

„Aber bei U-Bahnen gilt logischerweise<br />

– hinterher kann man kaum<br />

noch etwas ändern”, sagt Li.<br />

Deshalb sprechen Fachleute heute<br />

von einem Kurswechsel in der<br />

Infrastrukturplanung. Anst<strong>at</strong>t den<br />

Verkehr der Stadt anzupassen, werden<br />

Verkehrsplanungen heute zur<br />

system<strong>at</strong>ischen Stadtentwicklung<br />

genutzt - Traffic oriented Development,<br />

oder kurz TOD. Ein Beispiel<br />

ist die S<strong>at</strong>ellitenstadt Luchao, der<br />

Brückenkopf zum neuen Tiefseehafen<br />

im Süden Shanghais. Ursprünglich<br />

von den Masterplanen Gerkan Mark<br />

& Partner auf 300,000 Einwohner<br />

ausgelegt, träumen die Stadtväter<br />

jetzt schon von einer Millionenstadt.<br />

Dass daraus eine Geisterstadt entstehen<br />

könnte, fürchtet Li Keping nicht.<br />

“Menschen gibt es schon genug, die<br />

Frage ist nur, wie man die Stadt verwaltet<br />

und die Versorgung - Strom,<br />

Wasser - der Bevölkerungsdichte<br />

anpasst.”<br />

Anja Feldmann<br />

Foto: Klaus Buchenrieder<br />

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Umwelt in gesellschaftlicher Verantwortung<br />

Corpor<strong>at</strong>e Social Responsibility und Umwelthaftpflichtversicherung<br />

Umweltverantwortung ist ein unentbehrlicher<br />

Bestandteil von Corpor<strong>at</strong>e<br />

Social Responsibility, Versicherungen<br />

können in dieser Hinsicht<br />

eine positive Rolle spielen. Die von<br />

Produktionen verursachten Umweltschäden<br />

in China sind immens. Unter<br />

den insgesamt 161 Umweltvorfällen,<br />

die 2006 dem Sta<strong>at</strong>lichen Büro für<br />

Umweltschutz berichtet wurden,<br />

waren 78 (48,4%) davon Nebenwirkungen<br />

von Betriebsunfällen. Weitere<br />

22 Vorfälle (13,7%) ereigneten sich<br />

nach illegaler Abfallentsorgung. Die<br />

Ausgaben für Verschmutzungsbehandlungen<br />

betrugen in demselben<br />

Jahr 240,3 Mrd. RMB, ca. 1,15% von<br />

Chinas Bruttoinlandsprodukt.<br />

Gesetzlich sind alle Unternehmen<br />

und Individuen für den Schutz der<br />

Umwelt verantwortlich. Immer mehr<br />

chinesische Unternehmen nehmen<br />

ihre Umweltverantwortung ernst und<br />

wenden moderne Umwelttechnologie<br />

an. Aber selbst umsichtige Unternehmen<br />

können Nachlässigkeit und<br />

Umweltverschmutzung nicht total<br />

ausschließen. Deshalb benötigt unsere<br />

Gesellschaft einen Mechanismus<br />

im Interesse dieser „CSR-bewussten“<br />

Unternehmen, damit ihr Betrieb<br />

nicht auf Grund hoher Entschädigungsforderungen<br />

für unabsichtliche<br />

Umweltverschmutzung gefährdet<br />

wird.<br />

Regierung fördert Umwelthaftpflicht<br />

Die Umwelthaftpflichtversicherung<br />

kann als ein solcher Mechanismus<br />

wirken und wird deshalb von der<br />

chinesischen Regierung gefördert.<br />

Vor zwei Jahren h<strong>at</strong> der Sta<strong>at</strong>sr<strong>at</strong><br />

der Volksrepublik China „Zehn<br />

Meinungen zur Entwicklung der<br />

Versicherung in China“ bekannt<br />

gegeben und darin die Umwelthaftpflichtversicherung<br />

hervorgehoben.<br />

Ende 2007 h<strong>at</strong> die Sta<strong>at</strong>sbehörde für<br />

Umweltschutz (heute Ministerium<br />

für Umweltschutz) mit der Versicherungsaufsicht<br />

CIRC (China Insurance<br />

Regul<strong>at</strong>ory Commission) „Meinungen<br />

zur Entwicklung der Umwelthaftpflichtversicherung“<br />

veröffentlicht.<br />

Die beiden Dokumente verdeutlichen<br />

die Aussicht dieses Versicherungsprodukts<br />

in China.<br />

Deutschland ist weltbekannt für<br />

seinen Umweltschutz und ein Vorbild<br />

für China. Strenge Gesetzgebung und<br />

ihre Umsetzung sowie Investitionen<br />

in Hochtechnologie vervollständigen<br />

das deutsche Umweltrecht. Bereits<br />

1990 ist das Umwelthaftungsgesetz<br />

in Deutschland in Kraft getreten.<br />

Dementsprechend müssen alle<br />

Unternehmen eine Umwelthaftpflicht<br />

abschliessen, damit die durch<br />

Umweltverschmutzung geschädigte<br />

Partei entschädigt werden kann und<br />

sich der Verantwortliche den Ers<strong>at</strong>z<br />

leisten kann.<br />

EU-Richtlinien<br />

Die EU-Umwelthaftungsrichtlinien<br />

2004 wurden im Jahre 2007 ins<br />

deutsche Umweltschadensgesetz umgewandelt.<br />

Demnach haften Unternehmen<br />

für<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

(1) Vorbeugung von Umweltschäden<br />

(2) Behandlung vom Umweltverlust<br />

und<br />

(3) Ers<strong>at</strong>z der Kosten.<br />

Damit sind sowohl der Haftpflichtumfang<br />

als auch die Entschädigung<br />

Hinterhof-Recycling in Nanjing: Eine alte Frau trennt Plastik und Metall aus Altkabeln.<br />

größer als im chinesischen Rechtssystem.<br />

Neben der Umwelthaftpflichtversicherung<br />

entstand auch Umweltschadensversicherung.<br />

Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungen<br />

aus der deutschen Umwelthaftpflichversicherung<br />

ein wichtiges<br />

Beispiel für die chinesische Gesetzgebung<br />

und die chinesischen Unternehmen<br />

bei der Gestaltung ihrer Corpor<strong>at</strong>e<br />

Social Responsibility Politik sein<br />

kann.<br />

Prof. Zhang Qinghong<br />

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Allianz-Lehrstuhlinhaber, <strong>CDHK</strong>,<br />

Tongji-Universität<br />

Übersetzung: Herr TANG Junhua


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Controlling in der VR China<br />

China weist im Vergleich zu westlichen<br />

Ländern besondere Merkmale<br />

auf, die auch das Controlling<br />

beeinflussen: Derzeit vollzieht sich<br />

in China ein Wandel von der Planwirtschaft<br />

zur Marktwirtschaft; die<br />

Qualität der Buchhaltung in China<br />

entspricht kaum dem intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Standard; die Binnenwirtschaft in<br />

China wird von Sta<strong>at</strong>sunternehmen<br />

und sta<strong>at</strong>lich beaufsichtigten, börsennotierten<br />

Unternehmen kontrolliert;<br />

da kaum Konkurrenz herrscht,<br />

haben die Sta<strong>at</strong>sunternehmen keinen<br />

Kostendruck – deshalb besteht auch<br />

nur ein geringer Bedarf an betriebswirtschaftlicher<br />

Kostenrechnung, die<br />

zudem von Vorgesetzten als unnötige<br />

Kontrolle angesehen wird.<br />

In China waren und sind bei den<br />

sta<strong>at</strong>seigenen Unternehmen Gehälter<br />

auf niedrigem Niveau vorgegeben.<br />

Die Vergütung erfolgt nicht leistungsorientiert.<br />

Demgegenüber sind<br />

«Perks» (nicht-monetäre Vorteile wie<br />

Prestige durch Titel, Dienstwagen<br />

mit Fahrer usw.) umso bedeutender.<br />

Abteilungsleiter versuchen, durch<br />

Maximierung der Budgets ihrer Abteilungen<br />

ihre Stellung oder «Perks»<br />

zu erhöhen. Kostenmaximierung ist<br />

also von persönlichem Vorteil für<br />

Ableitungsleiter. Ausserdem bereiten<br />

Unsicherheiten im Investitionsumfeld<br />

dem Controlling Schwierigkeiten.<br />

Inform<strong>at</strong>ionen und Finanzd<strong>at</strong>en<br />

sind wegen mangelnder Markttransparenz<br />

nicht jederzeit zugänglich.<br />

Controlling in China<br />

Das moderne Controlling wurde in<br />

China 1996 eingeführt. Das im Jahr<br />

1999 verabschiedete «Gesetz für<br />

Buchhaltung» legt erstmals auf Gesetzesebene<br />

die Grundprinzipien des<br />

0<br />

Controllings fest: klare Verantwortungen,<br />

klare (Funktions-)Trennung,<br />

Monitoring und Kontrolle im engeren<br />

Sinne. Im Jahr 2001 wurden «Internes<br />

Controlling durch Buchhaltung:<br />

Grundprinzipien» und «Richtlinien<br />

für das Interne Controlling durch<br />

Buchhaltung: Geld» vom Finanzministerium<br />

verabschiedet. Grundlagen<br />

sind unter anderem die Prinzipien<br />

der Rechtlichkeit, Effizienz, Kosteneffektivität<br />

und Rechtzeitigkeit. Im<br />

Jahre 2000 wurden die «Richtlinien<br />

für die Angabe der Inform<strong>at</strong>ion der<br />

börsennotierten Unternehmen»<br />

verabschiedet. 2002 wurden die<br />

«Richtlinien der internen Kontrolle<br />

der Geschäftsbanken» von der chinesischen<br />

Zentralbank verabschiedet.<br />

Corpor<strong>at</strong>e Governance und<br />

Wertemanagement<br />

Nach der Asienkrise am Ende des<br />

20. Jahrhunderts wurden in China<br />

Corpor<strong>at</strong>e-Governance-Grundsätze<br />

eingeführt, deren Wert jedoch bis<br />

heute noch nicht ganz anerkannt<br />

ist. Wegen Unterschiede in den<br />

Rahmenbedingungen (zum Beispiel<br />

Eigentumsstruktur, Verfügungsrechte)<br />

können viele westliche Prinzipien<br />

nicht direkt übernommen werden.<br />

In erster Linie müssen die folgenden<br />

Aufgaben des Corpor<strong>at</strong>e-Governance-<br />

Ans<strong>at</strong>zes in China erfüllt werden:<br />

Erhöhung der Markttransparenz,<br />

Entwicklung von Mechanismen für<br />

die Lösung von Interessenkonflikten<br />

sowie Verbesserung der Akzeptanz<br />

der Corpor<strong>at</strong>e Governance in der<br />

Praxis. Es ist anzunehmen, dass<br />

Corpor<strong>at</strong>e Governance auch in China<br />

eine immer wichtigere Rolle spielen<br />

wird. Verfügungsrechte allein spielen<br />

nicht die entscheidende Rolle. Eine<br />

vernünftige Aufteilung der Verfügungsrechte<br />

ist nur eine Basis für die<br />

weiteren Reformen.<br />

Wertemanagement wird im akademischen<br />

Bereich bereits heiss<br />

diskutiert; vor allem die Themen<br />

Umweltschutz und Stakeholder-Value<br />

stehen ganz oben auf der Liste.<br />

Für die Unternehmen selbst sind dies<br />

derzeit aber noch keine Themen. Es<br />

ist jedoch anzunehmen, dass sich<br />

dies in absehbarer Zukunft ändern<br />

wird, da die Entwicklung der chinesischen<br />

Wirtschaft auf der überproportionalen<br />

Nutzung der N<strong>at</strong>urressourcen<br />

basiert.<br />

Finanzcontrolling<br />

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10kk<br />

dh cdh<br />

In China wird Controlling meistens<br />

als Finanzcontrolling verstanden.<br />

Nach dem Vergleich von Soll- und<br />

Ist- Finanzkennzahlen versucht man,<br />

die Entwicklung der Firma in Gang<br />

zu halten. Finanzcontrolling besteht<br />

aus Controlling in den Bereichen<br />

Cash, Finanzierung und Investment.<br />

Das Budget spielt dabei eine sehr<br />

wichtige Rolle. In China h<strong>at</strong> das<br />

Budget einen hohen Grad an Flexibilität<br />

in Bezug auf Grösse und seine<br />

regelmässige Anpassung. Ein Budget<br />

ist eine Richt-, aber keine fest vorgegebene<br />

Plangrösse. Während das<br />

Budget in westlichen Sta<strong>at</strong>en durch<br />

oper<strong>at</strong>ives Controlling im Rahmen<br />

gehalten werden muss, wird es in<br />

China oft überschritten. Man wird<br />

dort angehalten, sich nicht zu sehr<br />

am Budget zu orientieren, um sich<br />

ein hohes Mass an Handlungsflexibilität<br />

zu eröffnen. Solche Grundideen<br />

führen jedoch nicht unbedingt zur<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Einhaltung eines Budgetrahmens.<br />

Um ein Budget zu bilden, werden<br />

aktuelle und präzise Finanzd<strong>at</strong>en benötigt.<br />

In China steht ausreichendes<br />

D<strong>at</strong>enm<strong>at</strong>erial zur Verfügung, jedoch<br />

ist es schwierig zu erkennen, welche<br />

D<strong>at</strong>en korrekt sind. Die Finanzd<strong>at</strong>en<br />

von börsennotierten Unternehmen<br />

werden oft manipuliert; das Prüfungssystem<br />

funktioniert nicht optimal.<br />

Für die Unternehmen, die nicht<br />

börsennotiert sind, ist die D<strong>at</strong>enlage<br />

noch unsicherer. Außerdem ist die<br />

Aktualisierung von Finanzd<strong>at</strong>en problem<strong>at</strong>isch,<br />

da diese in vielen Fällen<br />

veraltet sind.<br />

Interne Revision<br />

Interne Revision ist in China ein Teil<br />

des Controllings. Sie ist das Hauptinstrument<br />

für interne Kontrolle<br />

und entsteht eigentlich aus eigener<br />

Initi<strong>at</strong>ive des Unternehmens. Aus<br />

historischen Gründen jedoch haben<br />

die chinesischen Unternehmen keinen<br />

Anspruch auf interne Revision,<br />

weil – wie in der Regierung – die<br />

Verwaltungsmacht immer die einzige<br />

Macht ist. Die Position der internen<br />

Revision ist nicht klar definiert. Die<br />

Trennung von interner Revision und<br />

Auditing ist noch immer nicht eindeutig.<br />

Die interne Revision arbeitet<br />

noch nicht selbstständig. Sie h<strong>at</strong> den<br />

gleichen St<strong>at</strong>us wie die anderen Abteilungen.<br />

Dies h<strong>at</strong> einen neg<strong>at</strong>iven<br />

Einfluss auf den Prozess der internen<br />

Revision. Weil diese keine bedeutende<br />

Abteilung im Unternehmen<br />

ist, sind die Mitarbeiter dort auch<br />

nicht besonders gut ausgebildet. Die<br />

Interne Revision beschränkt ihre Arbeit<br />

auf die Prüfung der Einhaltung<br />

von Gesetzen und Regeln. Dieses<br />

Vorgehen ist keine echte Revision im<br />

eigentlichen Sinn.<br />

Personaleins<strong>at</strong>z<br />

Während in Unternehmen mit westlicher<br />

Beteiligung die Controlling-<br />

Abteilung mit mehreren Mitarbeitern<br />

besetzt wird, ist das Controlling in<br />

den chinesischen Unternehmen<br />

noch nicht als eigenständige Abteilung<br />

anerkannt. Viele Aufgaben des<br />

Controllings werden von Abteilungen<br />

wie Planung, Kontrolle, Buchhaltung<br />

und durch das Büro des Vorstands<br />

erledigt. In China fehlen nicht nur<br />

Controller von der Anzahl her, auch<br />

die Ausbildung der Controller ist<br />

nicht zufrieden stellend. Obwohl der<br />

Zuwachs der qualifizierten Controller<br />

in China steigt, kann der Marktbedarf<br />

noch nicht gedeckt werden. Vor allem<br />

ist der akademische Standard der<br />

meisten chinesischen Universitäten<br />

nicht vergleichbar mit dem westlicher<br />

Universitäten. Die Controller<br />

hierzulande haben wenig praktische<br />

Erfahrungen mit Intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Accounting Standards (IFRS/IAS).<br />

Zukünftige Entwicklung<br />

Die Definition des Controllings im<br />

weitesten Sinne muss von China<br />

akzeptiert werden. Der COSO-Vorschlag<br />

zur internen Kontrolle soll<br />

durchgesetzt werden. Folgende Bereiche<br />

bedürfen Reformen:<br />

• Austausch von Unternehmensinform<strong>at</strong>ionen:<br />

Festlegung eindeutiger<br />

und verbindlich einzuhaltender<br />

Normen.<br />

• Standardisierung der Bewertung<br />

von Controllingsystemen<br />

Nach dem grossen Zuspruch<br />

bei der Tongji Hundertjahrfeier<br />

2007 soll das beliebte<br />

Wirtschafts-Planspiel der<br />

Ruhr-Universität Bochum zum<br />

10jährigen Bestehen des <strong>CDHK</strong><br />

wiederholt werden. Das kündigte<br />

Prof. Dr. Bernhard Pellens<br />

im Vorfeld an. 1980 war die<br />

RUB die erste ausländische<br />

Partner-Universität der Tongji.<br />

Nun soll erneut im Rahmen der<br />

Jubiläumsfeier das Institut für<br />

Unternehmensführung ifu ei-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

• Corpor<strong>at</strong>e Governance: Genaue<br />

Definition der Rechte von Vorstand,<br />

Aufsichtsr<strong>at</strong> und Beiräten; Schutz<br />

von Minderheitenaktionären. Die<br />

Eigentumsstruktur soll modifiziert<br />

werden, damit die Dominanz von<br />

grossen Eigentümern vermieden<br />

wird. Die Rechte der Geschäftsbanken<br />

sollen verstärkt werden, damit<br />

die Unternehmen mehr unter dem<br />

Druck der Banken stehen.<br />

• Stärkere externe Aufsicht. Die Regierung<br />

soll die Sta<strong>at</strong>sunternehmen<br />

überwachen, und die Regulierung der<br />

Aktienmärkte soll verbessert werden.<br />

• Organis<strong>at</strong>ionsstrukturen: interne<br />

Rechte sollen nach Bedarf des<br />

Managements verteilt werden. Ein<br />

Risikomanagement soll ins Leben<br />

gerufen werden, welches sich auf<br />

Risikoerkennung, Risikobewertung,<br />

Risikoprognose und Risikokontrolle<br />

bezieht. Das Risiko soll sowohl auf<br />

der str<strong>at</strong>egischen als auch der oper<strong>at</strong>iven<br />

Ebene betrachtet werden. Das<br />

Inform<strong>at</strong>ionssystem in Unternehmen<br />

soll ebenfalls verbessert werden,<br />

damit notwendige Inform<strong>at</strong>ionen<br />

rechtzeitig bereitgestellt werden.<br />

Prof. Dr. WANG Xuyi, Thyssen-<br />

Krupp-Lehrstuhl für Controlling<br />

(Der vollständige Beitrag erschien<br />

in Rechnungswesen & Controlling,<br />

2007, Nr. 3)<br />

Die Graphiken stammen einer<br />

Serie für SRBichara des brasilianischen<br />

Designers Sergio Roberto.<br />

Bochumer Planspiel kommt wieder<br />

nen simultanen Unternehmensplanspielwettbewerb<br />

General<br />

management in Deutschland<br />

und China durchführen. Die<br />

Teilnehmer sind dabei Unternehmensvorstände,<br />

die vielfältige<br />

betriebswirtschaftliche<br />

Entscheidungen über mehrere<br />

Perioden treffen müssen. Im<br />

vergangenen Jahr erreichte das<br />

chinesische Team den dritten<br />

Pl<strong>at</strong>z und gewann eine von<br />

ThyssenKrupp gesponsorte<br />

einwöchige Studienreise nach<br />

Deutschland.


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

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<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Fakultät für Wirtschaftsrecht<br />

Fachkoordin<strong>at</strong>oren Wirtschaftsrecht<br />

Prof. Dr. Thomas Raiser (Humboldt-Universität Berlin, seit 2006)<br />

Prof. Dr. GAO Xujun (<strong>CDHK</strong>, seit 2006)<br />

Stifter Lehrstuhlinhaber<br />

Bayer AG Prof. Dr. LIU Xiaohai<br />

ThyssenKrupp AG Prof. Dr. GAO Xujun<br />

Shanghai Volkswagen Automotive Company Prof. Dr. WANG Weida<br />

Gastprofessoren<br />

Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesjustizministerin<br />

a.D.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Däubler, Universität Bremen<br />

Prof. Dr. iur. Winfried Huck, Fachhochschule<br />

Braunschweig / Wolfenbüttel (Professor am <strong>CDHK</strong>)<br />

Universitätsgebäude in Zürich<br />

Prof. Dr. Dr. LL.M. Christian Kirchner, Humboldt-<br />

Universität Berlin<br />

Prof. Dr. Thomas Raiser, Humboldt-Universität<br />

Berlin<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


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Rück- und Ausblick<br />

Die drei Lehrstühle der Fakultät für<br />

Wirtschaftsrecht haben seit ihrer<br />

Gründung im Jahr 2005 intensiv<br />

an Forschung und Lehre teilgenom-<br />

men. Die Schwerpunkte liegen dabei<br />

beim Gesellschafts- und Unterneh-<br />

mensrecht, beim Recht des geistigen<br />

Eigentums und beim Wirtschaftsver-<br />

waltungsrecht.<br />

Für die Lehre wurde ein Curriculum<br />

ausgearbeitet, welches eine Aus-<br />

bildung sowohl in der deutschen<br />

Rechtssprache als auch in den<br />

genannten Bereichen des deutschen<br />

und transn<strong>at</strong>ionalen Wirtschafts-<br />

rechts umfasst. Es schliesst Blockver-<br />

anstaltungen deutscher Lehrkräfte<br />

sowie jeweils ein einsemestriges<br />

Studium an der Humboldt Universi-<br />

tät zu Berlin und ein mehrmon<strong>at</strong>iges<br />

Praktikum bei deutschen Unterneh-<br />

men ein. Es werden jährlich bis zu<br />

zwölf Studierende aufgenommen,<br />

von denen bisher die Mehrzahl die<br />

Ausbildung erfolgreich mit dem Ma-<br />

stertitel abschliessen konnte. Die Be-<br />

rufschancen guter Absolventen sind<br />

insbesondere bei in China tätigen<br />

deutschen Wirtschaftsunternehmen<br />

und Anwaltskanzleien vorzüglich.<br />

Die Zahl der Studierenden soll<br />

künftig erhoeht werden. Daher sind<br />

gegenwärtig intensive Bemühungen<br />

im Gang, für die Fakutät weitere<br />

Sponsoren zu gewinnen, so dass die<br />

Zahl der Lehrstühle vermehrt werden<br />

kann. In Betracht kommen Lehr-<br />

stühle für Vertragsrecht, Bank- und<br />

Kapitalmarktrecht, Insolvenzrecht,<br />

Bilanzrecht, Arbeitsrecht, Umwelt-<br />

schutzrecht und Steuerrecht. Zusätz-<br />

lich zum regulären Lehrbetrieb h<strong>at</strong><br />

die Fakultät regelmässig ein- oder<br />

zweiwoechige Frühjahrs- bzw. Som-<br />

merkurse veranstaltet, an denen auch<br />

zahlreiche deutsche Studierende und<br />

Interessenten teilgenommen haben.<br />

Die Forschung bezieht sich mit<br />

Schwerpunkt auch die von den drei<br />

Lehrstuhlinhabern vertretenen<br />

Rechtsbereiche des Gesellschafts-<br />

Brücken im Rechtsverständnis<br />

In den letzten Jahren entwikkeln<br />

sich China und die chinesische<br />

Wirtschaft mit einer<br />

Schnelligkeit, die die ganz Welt<br />

überrascht. Dies gilt auch für<br />

den Ausbau Chinas zum einem<br />

Rechtssta<strong>at</strong>. Aufgrund<br />

der Kulturrevolution bestand<br />

damals in China kein funktionierendes<br />

Rechtssystem. Erst<br />

nach der Öffnungspolitik h<strong>at</strong><br />

China begonnen, diesen Rückstand<br />

wiedergutzumachen. Nun<br />

sollten wir ruhig überlegen,<br />

wie sich unser Rechtssystem<br />

weiter entwickeln kann. Dabei<br />

ist es immer gut, wenn wir über<br />

unsere historischen Wurzeln<br />

und die Rolle einzelner Institute<br />

nachdenken. Mit diesem Artikel<br />

zum zehnjährigen Bestehen des<br />

<strong>CDHK</strong> möchte ich einen kleinen<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

rechts, Rechts des geistigen Eigen-<br />

tums und Wirtschaftsverwaltungs-<br />

recht. Sie umfasst eine Vielzahl<br />

einschlägiger Abhandlungen. In der<br />

Regel ist sie auf die Interpret<strong>at</strong>ion<br />

und Anwendung neuer chinesischer<br />

Gesetze oder Gesetzgebungsvorhaben<br />

ausgerichtet, zum Beispiel auf das<br />

Gesetz über Handelsgesellschaften.<br />

In Zukunft ist eine Fortsetzung und<br />

Ausweitung dieser Aktivitäten vorge-<br />

sehen, namentlich auch im Hinblick<br />

auf das Arbeitsvertragsgesetz, das<br />

Antimonopolgesetz und das WTO-<br />

Gesetz. Zu den Forschungsaktivitäten<br />

gehört auch die jährliche Veranstal-<br />

tung von wissenschaftlichen Tagun-<br />

gen, an denen regelmässig auch deut-<br />

sche Wissenschaftler teilnehmen.<br />

Prof. Dr. Thomas Raiser<br />

Humboldt Universität Berlin<br />

Beitrag zu dieser Diskussion<br />

leisten.<br />

1. Der Einfluss des deutschen<br />

Rechts in China<br />

Die Reform des traditionellen chinesischen<br />

Rechtssystems nach dem<br />

Vorbild westlicher Rechtsordnung<br />

gehen auf das Ende des 19/Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts zurück. Die<br />

Niederschläge des Chinesischen


posien erfolgreich in fünf Städten –Beijing, Peking, Hamburg,<br />

Xi’an und München s<strong>at</strong>t. Diese Symposien bilden<br />

einen wichtigen Rahmen für den Rechtssta<strong>at</strong>sdialog. Sie<br />

geben Politikern, Fachleuten und Wissenschaftlern beider<br />

Sta<strong>at</strong>en Gelegenheit zu einem intensiven Meinungsaustausch<br />

sowohl über Grundfragen der weiteren Gestaltung<br />

der rechtlichen Zusammenarbeit als auch über gemeinsam<br />

vereinbarte Fachthemen.[8]<br />

Prof. Dr. GAO Xujun<br />

Zum deutsch-chinesischen Rechtsdialog gehören jedoch<br />

nicht nur die Rechtssta<strong>at</strong>s-Symposien, sondern auch die<br />

„Zweijahresprogramme zur Durchführung der Deutsch-<br />

Chinesischen Vereinbarung zu dem Austausch und der<br />

Zusammenarbeit im Rechtsbereich”. Projektpartner der<br />

Zweijahresprogramme sind jeweils die zuständigen Ministerien<br />

oder andere sta<strong>at</strong>liche Einrichtungen in beiden<br />

Ländern, ebenso wie gesellschaftliche Organis<strong>at</strong>ionen,<br />

politische Stiftungen, Hochschulen und Universitäten.<br />

Sie orientieren sich an den nützlichen Erfahrungen der<br />

anderen Seite beim Aufbau des Rechtssta<strong>at</strong>s. Hierbei<br />

werden die einzelnen Themen und Projekte des Rechtssta<strong>at</strong>sdialogs<br />

für die kommenden zwei Jahre festgelegt.<br />

Die Zweijahresprogramme haben schon den Ausblick bis<br />

zum Jahr 2009 geschaffen und das Austausch und die<br />

Zusammenarbeit im Rechtsbereich weit intensiviert.<br />

Was man in diesen Tagen unter dem deutsch-chinesischen<br />

Rechtsdialog versteht, besitzt jedoch eine neue<br />

Dimension. Der Deutsch-Chinesische Rechtssta<strong>at</strong>dialog<br />

beschränkt sich jedoch nicht auf diese Veranstaltungen<br />

und Projekte. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen und<br />

anderen zivilgesellschaftlich getragenen Organis<strong>at</strong>ionen<br />

entwickelt ihre eigenen Rechtsprojekte, die in den offiziellen<br />

Programmen nicht auftauchen.[9] Die Bundesrepublik<br />

Deutschland ist nicht das einzige Land, das der VR<br />

China Rechtsber<strong>at</strong>ung anbietet. Der Deutsch-Chinesische<br />

Rechtssta<strong>at</strong>sdialog ist aber in seiner Form, seiner Größe<br />

und Bedeutung einzigartig. Seine Methode ist eher der<br />

stetige positive Einfluss über einen langen Zeitraum.[10]<br />

3. Die Brückenfunktion des <strong>CDHK</strong> in der Kooper<strong>at</strong>ion<br />

deutscher und chinesischer Juristen<br />

Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg wurde aufgrund<br />

eines völkerrechtlichen Vertrags zwischen der<br />

Volksrepublik China und der Bundesrepublik Deutschland<br />

im Jahre 1998 als Gemeinschaftseinrichtung des<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

DAAD und der Tongji-Universität gegründet. Seither h<strong>at</strong><br />

es h<strong>at</strong> sich als eine zentrale Pl<strong>at</strong>tform für die deutsch-chinesische<br />

Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft,<br />

Kultur, Kunst, Erziehung usw. etabliert. Überdies wurde<br />

das <strong>CDHK</strong> seit einigen Jahren zu einem Standort für den<br />

wissenschaftlichen Austausch zwischen deutschen und<br />

chinesischen Juristen ausgebaut.<br />

3a. Ausbildung der künftigen Beziehungen zwischen<br />

deutschen und chinesischen Juristen<br />

Zum ersten bilden deutsche und chinesische Rechtswissenschaftler<br />

hier am <strong>CDHK</strong> junge chinesische Juristinnen<br />

und Juristen gemeinsam aus. Im März 2006 die Fakultaet<br />

fuer Wirtschaftrecht als vierte Fakultät gegründet<br />

werden. Die Fakultöt bietet ein dreijähriges Masterstudium<br />

an, das eine Ausbildung in der deutschen Sprache<br />

sowie im chinesischen, deutschen und transn<strong>at</strong>ionalen<br />

Wirtschaftsrecht an. Ziel des Masterstudiengangs der Fakultät<br />

für Wirtschaftsrecht ist die Ausbildung von jungen<br />

chinesischen Juristinnen und Juristen für eine künftige<br />

berufliche Tätigkeit in einer Anwaltssozietät, welche deutsche<br />

Mandanten in China oder chinesische Mandanten in<br />

Deutschland ber<strong>at</strong>en oder in deutschen, in China ansässigen<br />

Wirtschaftsunternehmen tätig werden.<br />

Die Studentinnen und Studenten werden sowohl von<br />

in Deutschland promovierten chinesischen Rechtswissenschaftlern<br />

als auch deutschen Juraprofessoren<br />

gemeinsam betreut. Von chinesischer Seite sind Professor<br />

Dr. Wang Weida, Inhaber des Volkswagen AG<br />

(Schanghai) Stiftungslehrstuhls für Wirtschaftsverwaltungsrecht,<br />

Professor Dr. Gao Xujun, Inhaber des<br />

Siemens & Thyssen/Krupp AG Stiftungslehrstuhls für<br />

Wirtschaftpriv<strong>at</strong>recht, Professor Dr. Liu Xiaohai, Inhaber<br />

des Bayer AG Stiftungslehrstuhls für das Recht des<br />

geistigen Eigentums und ihre wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

daran beteiligt. Von der deutschen Seite sind Prof. Dr.<br />

Thomas Raiser, Professor Dr. jur. Dr. rer. pol. Christian<br />

Kirchner, die frühere Bundesministerin der Justiz und<br />

Mitglied des Deutschen Bundestags Frau Professor Dr.<br />

Herta Daeubler-Gmelin, daran beteiligt. Zu nennen sind<br />

noch Prof. Dr. Christoph Paulus, Professor Dr. Winfried<br />

Huck, Rechtanwaltin Dr. Eva Drewes, Rechtsanwalt Herr<br />

Ralph Vigo Koppitz . Sie unterstützen ebenfalls aktiv den<br />

Aufbau der künftigten Brücke zwischen deutschen und<br />

chinesischen Juristen.<br />

3b. Wissenschaftliche Publik<strong>at</strong>ionen<br />

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dh<br />

Bücher sind ein wichtiges Instrument cdh<br />

des<br />

Austauschs zwischen zwei Kulturen. In den<br />

vergangenen Jahren h<strong>at</strong> die Vorbildfunktion<br />

des deutschen Rechts für die neueste Entwicklung<br />

der chinesischen Gesetzgebung im Vergleich zum<br />

amerikanischen Recht deutlich nachgelassen. Ein wichtiger<br />

Grund dafür ist die deutsche Sprache. Sehr wenige<br />

chinesische Juristen sprechen Deutsch und können somit<br />

keine deutsche Fachliter<strong>at</strong>ur rezipieren. Die direkte Ber<strong>at</strong>ung<br />

für die chinesischen Gesetzgebungsorgane durch<br />

deutschen Expert ist zwar wichtig. Aber es ist fraglich, ob<br />

das komplexe Rechtssystem kurzer Zeit ganz klar erklärt<br />

und von den chinesischen Kollgen ohne Misverständnisse


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

verstanden werden kann. Um mehr chinesischen Juristen<br />

deutsche Fachliter<strong>at</strong>ur direkt zugänglich zu machen,<br />

haben wir haben ein Übersetzungsprogramm entwickelt:<br />

Wichtige deutschsprachige Fachwerke werden ausgewählt,<br />

ins Chinesische übersetzt und in China publiziert.<br />

Bisher haben wir vier Standardwerke für chinesische<br />

Fachkollegen vorgelegt.<br />

1. Prof. Dr. Thomas Raiser: „Recht der Kapitalgesellschaften“,<br />

übersetzt von Prof. Dr. Xujun Gao uwz., Verlag<br />

der Rechtswissenschaft, 2005;<br />

2. Prof. Dr. M<strong>at</strong>thias Herdegen : „Intern<strong>at</strong>ionales Wirtschaftsrecht“,<br />

übersetzt von Dr. Qingyun Jiang, Volksverlag<br />

Shanghai, 2007;<br />

3. Prof. Dr. Thomas Raiser: „Grundlage der REchtssoziologie“,<br />

übersetzt von Prof. Dr. Xujun Gao uwz, Volksverlag<br />

Shanghai, <strong>2008</strong>;<br />

4. H.-B. Schaefer, Ökonomische Analyse des Zivilrechts,<br />

übersetzt von Dr. Qingyun Jiang, Verlag der Rechtswissenschaft,<br />

<strong>2008</strong>;<br />

Das <strong>CDHK</strong> kann nur dann eine Brückenfunktion wahrnehmen,<br />

wenn auch die neue Entwicklungen, die neue<br />

Denkweise der Chinesen den Deutschen vermittelt werden<br />

kann. Daher haben wir in den letzten Jahren intensiver<br />

Forschungsergebnisse in deutscher Sprache und in<br />

deutschen Publik<strong>at</strong>ionen publiziert. Zu nennen sind:<br />

1. Wang, Weida (Hrsg.): Erfüllung öffentlicher Aufgaben<br />

durch Priv<strong>at</strong>recht, H<strong>at</strong>ong-Gorre Verlag, 2004<br />

2. Gao, Xujun (Hrsg.): Corper<strong>at</strong>e Governance in intern<strong>at</strong>ionaler<br />

Perspektive. Hartung-Gorre Verlag Konstanz<br />

2004, 1<br />

3. Huck, Gao(Hrsg.): Aktuelle Rechtsprobleme deutscher<br />

Unternehmen in Chia, Shaker Verlag, 2005;<br />

3C. Veranstaltungen im Rechtsymposium<br />

Eine der besten Pl<strong>at</strong>tformen für den wissenschaftlichen<br />

Austausch im Rechtswesen ist das Rechtssymposium,<br />

das sich fest am <strong>CDHK</strong> etabliert h<strong>at</strong>. Daher haben die<br />

Juraprofessoren bereit seit einigen Jahren jedes Jahr ein<br />

Chinesischen-und Deutsches Rechtssymposium oder ein<br />

intern<strong>at</strong>ionales Symposium veranstaltet. Die behandelten<br />

Themen waren im einzelnen:<br />

1. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong> „Erfüllung<br />

der öffentlichen Aufgaben durch Priv<strong>at</strong>recht“ vom<br />

12. bis 13. März 2002;<br />

2. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong><br />

“Corpor<strong>at</strong>e Governance in intern<strong>at</strong>ionaler Perspektive;”<br />

vom 11. bis 13. März 2003;<br />

3. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong><br />

„Recht und Hochtechnologie – die rechtlichen Aspekte für<br />

das Wachstum auf dem Gebiet der Hochtechnologie“, vom<br />

03.- 04. 11. 2004 (gemeinsam mit der Siemens AG und der<br />

Fachhochschule Wolfenbüttel).<br />

4. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong> „Der<br />

Entwurf des neuen chinesischen Gesellschaftsgesetzes“ (gemeinsam<br />

mit der Konrad Adenauer Stiftung und der Shanghai<br />

Akademie für Sozialwissenschaften), vom 22.01.2005<br />

bis zum 23.01.2005.<br />

5. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>: „Der<br />

Schutz des öffentlichen Interesses – ein Rechtsvergleich<br />

zwischen deutschem und chinesischem Rechtssystem, am<br />

02.04.2005;<br />

6. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>:<br />

Deutsche Unternehmen in China zwischen Euphorie und<br />

Frustr<strong>at</strong>ion? Aktuelle Rechtsprobleme deutscher Unternehmen<br />

in China, vom 25./26.10., 2005,<br />

7. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>: China<br />

und Deutschland – Investition, Technologie und aktuelle<br />

Entwicklung, vom 1. / 2. 11. 2006 Berlin.<br />

8. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>:<br />

Sustainable Development in Finance und Technologie, 15.<br />

11. 2007, Shanghai<br />

Die Fachtagungen haben nicht nur die deutschen und<br />

chinesischen Fachleute zusammenbracht. Sie haben sich<br />

dadurch kennengelernt und Meinungen ausgetaucht.<br />

Vor allem haben sie Missverständnisse und Vorurteile<br />

abgebaut und sich gegenseitig besser kennengelernt. Die<br />

Fakultät für Wirtschaftrecht am <strong>CDHK</strong> beabsichtigt, auch<br />

in Zukunft regelmäßig zusammen mit deutschen Universitäten<br />

und Forschungsinstituten wissenschaftliche<br />

Symposien und Fachtagungen zu veranstalten. Darüber<br />

hinaus haben Juraprofessoren schon seit 2005 jedes Jahr<br />

zwei Sommerkurse mit starker Beteiligung deutscher<br />

Studenten durchgeführt. Die Fakultät wird auch künftig<br />

eine “Summer School” veranstalten, zu der sie prominente<br />

Wissenschaftler, Rechtsanwälte, Manager und Regierungsbeamte<br />

aus China und aus Deutschland einlädt, und<br />

welche den Teilnehmern Chancen zum Rechtsvergleich<br />

und zur Fortbildung bieten wird.<br />

Die Fakultät für Wirschaftsrecht am <strong>CDHK</strong> ist ein kleiner<br />

Teil des <strong>CDHK</strong> der Tongji Universität. Aber wir werden<br />

uns bemühen, weiterhin die Rolle als Brücke zwischen<br />

deutschen und chinesischen Juristen zu spielen.<br />

Liter<strong>at</strong>ur:<br />

1 Nicole Schulte-Kulkmann: Der Einfluss westlicher Rechtsber<strong>at</strong>ung<br />

auf die Rechtsreform in der Volksrepublik China: Zur<br />

Rolle von Akteuren und Interessen in der chinesischen-westlichen<br />

Reschtszusammenarbeit. In: China Analysis No. 13 (July<br />

2002)Center for East Aisa and Pacific Studies, Trier University,<br />

Germany. Verfügbar unter www.chinapolitik.de<br />

2 Reiner Schulze: Der Einfluss des BGB in China, in: “Rechtstransfer<br />

durch Zivilgesetzbücher -- Beiträge Liechtenstein-Institut Nr.<br />

29/2005” (Hrsg.). Elisabeth Berger, S.54.<br />

3 SHAO Jiandong: China sollte gegenüber dem deutschen Zivilrecht<br />

nicht „nein“ sagen, in: Newsletter der Deutsch-Chinesischen<br />

Juristenvereinigung eV, 2003, S.132.<br />

4 Vgl. Shao, wie Fn. S.133.<br />

5 Shao: ebd.<br />

6 „Deutsch-Chinesische Vereinbarung zu dem Austausch und<br />

der Zusammenarbeit im Rechtsbereich“, http://www.bmj.bund.<br />

de/enid/Deutsch-Chinesischer_Rechtssta<strong>at</strong>sdialog/Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen_18r.html<br />

7 Der Deutsch-Chinesische Rechtssta<strong>at</strong>sdialog– Ein Überblick,<br />

Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />

GmbH, S.8.<br />

8 Brigitte Zypries ( Bundesministerin der Justiz): „Bundesjustizministerin<br />

Zypries zur Eröffnung des vierten Symposiums im Rahmen<br />

des deutsch-chinesischen Rechtssta<strong>at</strong>sdialoges: Symponein<br />

ergänzen die vielfältige Projektarbeit sinnvoll Berlin, 10.11.2003“<br />

http://www.bmj.bund.de/enid/<br />

9 Der Deutsch-Chinesische Rechtssta<strong>at</strong>sdialog– Ein Überblick,<br />

Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />

GmbH, S.10.<br />

10 Ebd. S.9<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Bayer-Tongji IPR-Tag <strong>2008</strong><br />

„Die Flitterwochen sind vorbei“<br />

stellte der amerikanische Jurist<br />

Donald P. Harris in diesem Sommer<br />

in einer kritischen Analyse des<br />

Urheberschutzes in China resigniert<br />

fest.[1] In den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten hätten selbst<br />

substantielle Vereinbarungen, in<br />

denen sich China zur Einhaltung<br />

der Intellectual Property Rights<br />

IPR verpflichtete, die fortgesetzte<br />

Pir<strong>at</strong>erie nicht stoppen können.<br />

Vor allem die so genannten TRIPS-<br />

Abkommen (Übereinkommen<br />

über handelsbezogene Aspekte des<br />

Geistigen Eigentums) bereiten den<br />

Handelspartnern Kopfzerbrechen.<br />

Einig sind sich Beobachter wie Harris<br />

darin, dass WTO-Klagen nur die<br />

zweitbeste Lösung sind.<br />

Den Weg des Dialogs zur Realisierung<br />

einer ausgewogenen Balance<br />

eines effektiven P<strong>at</strong>ent- und<br />

Markenschutzes mit den anderen<br />

gesellschaftspolitischen Zielen<br />

verfolgt die Bayer AG in Koopera-<br />

tion mit der Tongji seit mehreren<br />

Jahren im Rahmen eines jährlichen<br />

IPR-Forums und nutzt dabei<br />

erfolgreich das Know-How ihres<br />

Stiftungslehrstuhls am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkolleg.<br />

Unter dem Titel „Enforcement<br />

of IP Rights - Current Practice,<br />

Visions & Challenges” wollen sich<br />

die Veranstalter am 17. <strong>Okt</strong>ober mit<br />

den verschiedenen Aspekten des<br />

P<strong>at</strong>entschutzes auseinandersetzen.<br />

Unter anderem werden Prof. Dr.<br />

Peter Meier-Beck, Richter am<br />

Bundesgerichtshof, und Prof. Kong<br />

Xiangjun, Richter am obersten<br />

Gerichtshof in China die Auslegung<br />

von P<strong>at</strong>entrechten aus der<br />

jeweiligen Landesperspektive<br />

diskutieren. Dr. Lothar Steiling,<br />

Chief P<strong>at</strong>ent Counsel der Bayer<br />

AG und Präsident der Vereinigung<br />

von Fachleuten des Gewerblichen<br />

Rechtsschutzes in Deutschland<br />

(VPP), wird über aktuelle Entwicklungen<br />

der europäischen P<strong>at</strong>ent-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Bibliothek an einer Mittelschule in Shucheng,<br />

Anhui<br />

rechtsreformen sprechen. Geplant<br />

sind ferner aktuelle Fallanalysen<br />

aus den USA.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des IPR<br />

Tages <strong>2008</strong> bildet ein Vergleich<br />

von Zwangslizenzen in asi<strong>at</strong>ischen<br />

Ländern sowie die p<strong>at</strong>entrechtliche<br />

Behandlung komplexer biotechnischer<br />

Erfindungen.<br />

17. <strong>Okt</strong>ober <strong>2008</strong> - Ort: Tongji Universität,<br />

Chinesisch-Französisches<br />

Zentrum. Kontakt:<br />

Ms. WU Jiayi, Tel. +86 21 6146<br />

6978, Fax: +86 21 6146 6979,<br />

jiayi.wu.jw@bayer-ag.de<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

<strong>CDHK</strong>: Prof. Dr. jur. Liu Xiaohai,<br />

Tel: +86 21 65985821, Fax: +86 21<br />

65985853, drxhl@yahoo.com.cn<br />

[1] Harris, Donald P. (<strong>2008</strong>): The Honeymoon<br />

is Over: Evalu<strong>at</strong>ing the United St<strong>at</strong>es’<br />

WTO Intellectual Property Complaint<br />

Against China. Fordham Intern<strong>at</strong>ional Law<br />

Journal, Forthcoming. Available <strong>at</strong> SSRN:<br />

http://ssrn.com/abstract=1272021


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

Gebrauchtmaschinenhändler im Hongkou District, Shanghai<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Fachkoordin<strong>at</strong>oren Maschinenbau und Fahrzeugtechnik<br />

Prof. Dr. SHEN Bin (<strong>CDHK</strong>)<br />

Prof. Dr. Ewald G. Welp (Ruhr-Universität Bochum)<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Fakultät für Maschinenbau<br />

Stifter Lehrstuhlinhaber<br />

AVL List GmbH Prof. Dr. ZHOU Su<br />

Daimler AG Prof. Dr. YU Zhuoping<br />

Festo (China) Ltd. Prof. Dr. FAN Liuqun<br />

Gildemeister AG Prof. Dr. Savas Tümis<br />

Kolbenschmidt-Pierburg AG Prof. Dr. Wang Hongyan<br />

Schaeffler Group Prof. Dr. ZHANG Tong<br />

Siemens AG, Autom<strong>at</strong>ion & Drives Prof. Dr. SHEN Bin (Fachkoordin<strong>at</strong>or)<br />

Siemens AG, Autom<strong>at</strong>ion & Device Dr. Klaus Roth<br />

ThyssenKrupp AG Prof. Dr. ZHANG Weimin<br />

MB Tech Group Prof. Dr. SUN Zechang<br />

Gastprofessoren<br />

Prof. Dr. Eberhard Abele, TU Darmstadt<br />

Prof. Dr. Michael Abramovici, Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Prof. Albert Albers, TH Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher, RWTH Aachen<br />

Prof. Dr. Jürgen Fleischer, TH Karlsruhe<br />

Dr.-Ing. Jürgen Grotepass, Freudenberg Dichtungs-<br />

und Schwingungstechnik KG<br />

Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, TU Braunschweig<br />

Dipl.-Ing. Werner Josef Herfs, RWTH Aachen<br />

Prof. Dr. Werner Hufenbach, TU Dresden<br />

Prof. Dr. Peter Klemm, Universität Stuttgart<br />

Prof. Dr. Wolfgang Maßberg, Ruhr-Universität Bochum,<br />

von 1998 bis <strong>2008</strong> deutscher Fachkoordin<strong>at</strong>or<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

Prof. Dr. Horst Meier, Ruhr-Universität Bochum<br />

Prof. Dr. Manfred Mitschke, TU Braunschweig<br />

Prof. Dr. Günter Pritschow, Universität Stuttgart<br />

Prof. Dr. Helmut Pucher, TU Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Schulz, TU Darmstadt<br />

Prof. Dr. Alfred Storr, TU Stuttgart<br />

Prof. Dr. Eckart Uhlmann, TU Berlin<br />

Prof. Dr. Henning Wallentowitz, RWTH Aachen<br />

Prof. Dr. Manfred Weck, RWTH Aachen<br />

Prof. Dr. Klaus Weinert, Universität Dortmund<br />

Prof. Dr. Ewald Welp, Ruhr-Universität Bochum<br />

Prof. Dr. Jochen Wiedemann, Universität Stuttgart


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

ThyssenKrupp Lehrstühle am <strong>CDHK</strong><br />

0<br />

c<br />

10kk<br />

dh<br />

cdh<br />

Ein Jahrzehnt gemeinsame Entwicklung und Ausbildung<br />

ThyssenKrupp Technology days 2007 - Vorstandschef Ekkehard<br />

Schulz zeigt seinem Studienkollegen Prof. Wan Gang und China-Botschafter<br />

Dr. Michael Schäfer die Technikausstellung<br />

Die Beziehungen zwischen<br />

ThyssenKrupp und China haben<br />

eine lange Tradition, auf die das<br />

Unternehmen mit Stolz zurückblickt.<br />

Diese Beziehungen gehen<br />

weit über den gemeinsamen<br />

Handel hinaus.<br />

Es sind gemeinsame Industrieproduktionen<br />

und Vertriebsaktivitäten,<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

und immer mehr auch Bildungsiniti<strong>at</strong>iven<br />

und Projekte für junge<br />

Menschen – schließlich ist eine gut<br />

ausgebildete junge Gener<strong>at</strong>ion der<br />

Schlüssel zum künftigen Erfolg von<br />

Unternehmen, Volkswirtschaften und<br />

ganzen Gesellschaften. ThyssenKrupp<br />

lässt sich von dem Grundgedanken<br />

leiten, in den Ländern und Regionen,<br />

in denen das Unternehmen tätig ist,<br />

auch als verantwortungsvolles Mitglied<br />

der Gesellschaft zu agieren.<br />

In diesem Sinne engagiert sich<br />

ThyssenKrupp seit 10 Jahren am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkolleg.<br />

• Es werden die gute Entwicklung<br />

der vom Unternehmen gestifteten<br />

Lehrstühle für Produktionssysteme,<br />

Controlling und für Wirtschaftspriv<strong>at</strong>recht<br />

begleitet. Mit diesen<br />

Disziplinen konnte das bestehende<br />

Lehrangebot um zentrale Inhalte<br />

erweitert werden.<br />

• Nachdem 1999 der erste Thyssen-<br />

Krupp Tag an der Tongji-Universität<br />

st<strong>at</strong>tgefunden h<strong>at</strong>te, um direkten<br />

Kontakt zu den Studenten aufzubauen<br />

und ihnen den Konzern zu<br />

präsentieren, wurden die Kontakte<br />

vielfach intensiviert. Der Thyssen-<br />

Krupp Tag findet nun regelmäßig<br />

st<strong>at</strong>t. Es werden Fachdiskussionen<br />

organisiert und Praktika in ThyssenKrupp<br />

Unternehmen in China und<br />

in Europa angeboten, die auf große<br />

Resonanz stoßen. Jährlich können<br />

etwa zehn motivierte junge Menschen<br />

erste berufliche Erfahrungen<br />

bei ThyssenKrupp sammeln oder<br />

dort für eine wissenschaftliche Arbeit<br />

forschen.<br />

• Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

von ThyssenKrupp, Prof.<br />

Dr. Ulrich Middelmann, kommt<br />

seit Jahren regelmäßig nach Shanghai,<br />

um an der Tongji-Universität<br />

Vorlesungen über ausgewählte<br />

Universitäts-Präsident Prof. PEI Gang empfängt den Finanzvorstand<br />

von ThyssenKrupp Prof. Dr. Ulrich Middelmann und G<strong>at</strong>tin Maike<br />

Tempelmeier im neuen Tongji Gästehaus. Fotos: Feldmann<br />

betriebswirtschaftliche Themen zu<br />

halten und für die Studenten eine<br />

Brücke zwischen den theoretischen<br />

Erkenntnissen und der praktischen<br />

Unternehmensführung zu bauen.<br />

Die gemeinsamen Aktivitäten der<br />

Tongji-Universität und des Thyssen-<br />

Krupp Konzerns verbindet das<br />

Bemühen um engagierten und gut<br />

ausgebildeten akademischen Nachwuchs.<br />

Das <strong>CDHK</strong> kann mit Hilfe von<br />

ThyssenKrupp das Lehrangebot für<br />

ihre Studierenden erweitern und den<br />

Praxisbezug des Studiums stärken.<br />

ThyssenKrupp erhält einen engen<br />

Kontakt zu den Studenten und kann<br />

unter ihnen die Fach- und Führungsnachwuchskräfte<br />

für ThyssenKrupp<br />

Unternehmen weltweit rekrutieren.<br />

Zum 10-jährigen Jubiläum wünscht<br />

ThyssenKrupp dem Chinesisch-<br />

Deutschen Hochschulkolleg, seiner<br />

Leitung, seinem Lehrkörper und seinen<br />

Studenten alles Gute sowie eine<br />

spannende und erfolgreiche wissenschaftliche<br />

Zukunft. Das Unternehmen<br />

wird unverändert seinen Beitrag<br />

leisten, um die Partnerschaft weiter zu<br />

intensivieren.<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Fahrzeugelektronik mit neuem Stifter<br />

Mercedes-Benz Technology fördert <strong>CDHK</strong> Lehrstuhl<br />

Das global tätige Ingenieurdienstleistungs-<br />

und Ber<strong>at</strong>ungsunternehmen<br />

Mercedes-Benz Technology<br />

h<strong>at</strong> am 1. Juli die Förderung des<br />

Lehrstuhl für Fahrzeugelektronik<br />

am <strong>CDHK</strong> übernommen. Lehrstuhlinhaber<br />

ist Prof. Dr. SUN<br />

Zechang.<br />

Die Zeremonie für den Stiftungslehrstuhl<br />

der Fahrzeugelektronik<br />

am Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg<br />

(<strong>CDHK</strong>) fand am<br />

Jiading Campus st<strong>at</strong>t. Bei dieser<br />

Zeremonie waren der Vize-Präsident<br />

von MBtech, Dr. Walliser,<br />

Managing Direktor von MB SIM<br />

Tech, Dr. Monden, Sen<strong>at</strong>spräsident<br />

der Tongji-Universität,<br />

Prof. ZHOU Jialun, Direktor<br />

des Fahrzeugkollegs, Prof. Dr.<br />

YU Zhuoping, die Vizedirektoren<br />

des <strong>CDHK</strong>, Prof. Dr. Thomas<br />

Zimmer und Prof. Dr. WU<br />

Zhihong, der Dekan der Fakultät<br />

für Maschinenbau und Fahrzeugtechnik,<br />

Prof. SHEN Bin, und<br />

alle Lehrstuhlinhaber der Maschinenbauabteilung<br />

anwesend.<br />

Prof. Dr. Thomas Zimmer moderierte<br />

die Zeremonie. Dabei<br />

begrüßten der Sen<strong>at</strong>spräsident der<br />

Tongji-Universität, Prof. ZHOU<br />

Jialun und der Vizepräsident Dr.<br />

Walliser die Gäste. Dr. Walliser<br />

berichtete über Fahrzeugelektronikprodukte<br />

und Forschungsergebnisse<br />

von MBtech. Als Gastgeschenk<br />

überreichte Dr. Walliser<br />

dem neuen Lehrstuhlinhaber<br />

PROVEtech Software zur ECU<br />

HIL-Prüfung.<br />

Nach der unterzeichneten Vereinbarung<br />

wird MBTech in den kommenden<br />

Jahren durch den Stiftungslehrstuhl<br />

Forschungen sowie<br />

Lehrarbeiten im Bereich Fahrzeugelektronik<br />

fördern. Besonders<br />

im Bereich Fahrzeug-elektronikprüfung,<br />

Netzwerk-Technologie,<br />

Fahrzeugelektronik –Technologie<br />

mit neuer Energie usw. werden<br />

die betreffenden Ausbildungen<br />

und die wissenschaftlichen Forschungen<br />

durchgeführt.<br />

Als eine hundertprozentige Daimler-Tochtergesellschaft<br />

bietet<br />

MBtech ihren Kunden weltweit<br />

Kfz-Entwicklung, Integr<strong>at</strong>ion und<br />

Prüfung. MB SIM Tech Co., Ltd<br />

als ein Joint-Venture von MBtech<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

in Shanghai, wurde im Jahr 2006<br />

gegründet.<br />

Mit 2.500 Mitarbeitern entwickelt,<br />

integriert und erprobt MBTech<br />

weltweit Komponenten, Systeme,<br />

Module und Fahrzeuge. Das Unternehmen<br />

der Mercedes Gruppe<br />

ist an allen bedeutenden Automobilstandorten<br />

in Europa, Amerika<br />

und Asien präsent.<br />

MBTech deckt in der Fahrzeugentwicklung<br />

die vier Segmente<br />

Fahrzeugbau, Ber<strong>at</strong>ung, Autoelektronik<br />

und Antriebsentwicklung<br />

ab und entwickelt Komponenten<br />

und ganze Systeme für PKW und<br />

Nutzfahrzeuge. Zu den Aufgaben<br />

gehören ferner Testen und Ber<strong>at</strong>en<br />

im Bau von Prototypen für die<br />

entwickelten Elemente.<br />

www.mbtech-group.com<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

Prof. Dr. SHEN Bin<br />

Dr. Walliser überreicht Prof. SUN PROVEtech Software zur ECU HIL-Prüfung.


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Praktiker übernimmt Siemens-Montagelehrstuhl<br />

Der Siemens-Lehrstuhl für Montage-,<br />

Handhabungs- und Robotertechnik<br />

im Maschinenbau ist nach langer<br />

Pause wieder besetzt worden - mit<br />

einem Praktiker aus der Wirtschaft.<br />

Dr. Klaus Roth (51 J.), ehemaliger<br />

Doktorand des Fachkoordin<strong>at</strong>ors für<br />

Maschinenbau, Prof. Dr. Wolfgang<br />

Maßberg, ist seit vier Jahren für<br />

Bosch in China tätig und unterrichtet<br />

seit dem Sommersemester am<br />

<strong>CDHK</strong>.<br />

Es handelt sich dabei zum einen um<br />

die Vorlesung Elektronikfertigung<br />

und Mikromontage, zum anderen<br />

Autom<strong>at</strong>isierte Montagetechnik und<br />

Industrieroboter. Den Schwerpunkt<br />

will Roth auf praktische Kenntnisse<br />

und Erfahrungen im Unterricht<br />

legen. Die Studenten sollen sich<br />

unter anderem einstellen auf die<br />

Anforderungen an Montagesysteme<br />

in Niedrigkostenlaendern wie China.<br />

Zwei Studierenden aus seinem ersten<br />

Kurs h<strong>at</strong> er bereit Studien - und<br />

Diplomarbeiten im Unternehmen<br />

vermittelt.<br />

Als bleibende Herausforderung sieht<br />

Roth , in der notwendigen Flexibilität<br />

und dem im Vergleich zu Deutschland<br />

niedrigeren Autom<strong>at</strong>isierungsgrad<br />

in China. Hohe Flexibilität<br />

heißt, dass geforderte Stückzahlen<br />

von Mon<strong>at</strong> zu Mon<strong>at</strong> stark schwanken<br />

können. Das erfordert eine<br />

flexibel ausgelegten Montagekonzept<br />

und eine umsichtige Kapazitätsplanung.<br />

Auch spielt der Faktor Mensch<br />

nach Roths Erfahrungen in China<br />

eine größere Rolle: Da eine ausgepraegte<br />

Facharbeiterausbildung in<br />

China noch nicht so verbreitet ist,<br />

und auch die Fluktu<strong>at</strong>ion in den<br />

Firmen hoeher ist als in Deutschland,<br />

müssen Arbeitskräfte entsprechend<br />

den Technischen Herausforderungen<br />

speziell von de n Firmen ausgebildet<br />

werden.<br />

Roth plant gemeinsam mit dem<br />

chinesischen Fachkoordin<strong>at</strong>or Prof.<br />

Dr. Shen Bin, künftig das Siemens<br />

Siplace Test- und Demozentrum für<br />

Bestückungsanlagen in der Lehre zu<br />

nutzen. Siemens h<strong>at</strong>te das drei-Millionen-Dollar-Zentrum<br />

im April 2005<br />

an der Tongji eingeweiht.<br />

[siehe <strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 13] af<br />

Autom<strong>at</strong>isiertes Montagesystem<br />

Quelle: Technische Universität Braunschweig | Inst itut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik<br />

@feld<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Altern<strong>at</strong>iven entdecken<br />

Seit dem Wintersemester <strong>2008</strong>-<br />

09 ist der AVL List Lehrstuhl für<br />

Verbrennungsmotoren neu besetzt.<br />

Prof. Dr. Zhou Su beschäftigt<br />

sich mit seinen Mitarbeitern<br />

Prof. Dr. WU Zhijun und Dr. MA<br />

Tiancai mit modell- und simul<strong>at</strong>ionsbasierterFunktionsentwicklung<br />

für Brennstoffzellensysteme.<br />

Schwerpunkte in Forschung und<br />

Lehre sind unter anderem innov<strong>at</strong>ive<br />

Fahrzeugantriebe, Motorprozesstechnik,<br />

Hybridantriebe und<br />

Brennstoffzellentechnik.<br />

Nach dem Studium der Regelungstechnik<br />

in Wuhan arbeitete<br />

Prof. Su zunächst in der Produktionsplanung<br />

in Chengdu, Sichuan,<br />

gearbeitet, bevor er 1988 als<br />

Stipendi<strong>at</strong> der Hanns-Seidel-Stiftung<br />

nach Deutschland kam.<br />

Neuronale Netzwerke<br />

1993 promovierte er bei Prof.<br />

Dr.-Ing. Popovic und Prof. Dr.<br />

Schulz-Ekloff an der Universi-<br />

tät Bremen zum Thema „Adaptives<br />

Lernen und neuronale<br />

Netzwerke”. Nach der Rückkehr<br />

nach China begann er eine Lehrtätigkeit<br />

in der Fachrichtung<br />

”Dynamische Systeme und Regelungstechnik”<br />

an der Fakultät für<br />

Elektrotechnik der Universität<br />

Qingdao. Anfang 1995 wurde<br />

Su zum ersten stellvertretenden<br />

Direktor des Instituts für Angewandte<br />

M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik/Inform<strong>at</strong>ik<br />

der Provinz Shandong ernannt<br />

und im selben Jahr als ordentlicher<br />

Professor an den Lehrstuhl<br />

”Regelungstheorien und Anwendungen”<br />

der Fakultät Elektrotechnik<br />

der Universität Qingdao<br />

berufen. Mit einem Forschungsstipendium<br />

der chinesischen Regierung<br />

ging Prof. Su im Dezember<br />

1997 wieder nach Bremen an<br />

das Institut für angewandte physikalische<br />

Chemie und widmete<br />

sich 98-99 in Magdeburg erneut<br />

der Entwicklung neuer Konzepte<br />

der Modelbildung und Regelung<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

Brennstoffzellenspezialist forscht am AVL Lehrstuhl<br />

für adaptive Strukturen.<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Ende Nov. 1999 tr<strong>at</strong> Prof. Su Zhou<br />

eine Professur an der Fakultät<br />

Verfahrenstechnik an der Universität<br />

Magdeburg an und begann,<br />

sich mit Brennstoffzellen (DMFC)<br />

zu beschäftigen. Im April 2001<br />

ging er zu Daimler-Chrysler (jetzt<br />

NuCellSys GmbH) und forschte<br />

über Simul<strong>at</strong>ion und Regelung<br />

von Brennstoffzellenantriebsystemen<br />

(PEMFC).<br />

Nach drei Jahren wechselte er zur<br />

Webasto AG als and Projektmanager<br />

fuer SOFC-APU. Seit September<br />

2006 gehört Prof. Su Zhou zur<br />

Fakultät für Fahrzeugtechnik an<br />

der Tongji Universitaet und zum<br />

„Clean Energy Automotive Engineering<br />

Center“, wo er das Team<br />

„Fuel Cell Power Systems“ leitet.


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Eröffnungskonzert zur Deutschland-Promenade auf dem<br />

DaLiTang Pl<strong>at</strong>z in Chongqing im Mai <strong>2008</strong><br />

Fotos: Feldmann<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Viel in Bewegung - Der DAAD in China<br />

Seit über 30 Jahren spielt der DAAD im akademischen<br />

Austausch zwischen Deutschland und China eine zentrale<br />

Rolle. Bereits 1973/74 wurden die ersten deutschen und<br />

chinesischen DAAD-Stipendi<strong>at</strong>en in das jeweilige Gastland<br />

entsandt. Seitdem wurden Tausende von Studenten<br />

und Wissenschaftlern beider Länder für Studien- und<br />

Forschungsaufenthalte vom DAAD gefördert, der damit<br />

die akademischen Beziehungen von Deutschen und Chinesen<br />

wesentlich mitgeprägt h<strong>at</strong>.<br />

Der DAAD, der in China mit seiner Außenstelle in Peking<br />

sowie seinen IC-Lektor<strong>at</strong>en in Shanghai, Guangzhou<br />

und Hongkong vertreten ist, fördert jährlich jeweils weit<br />

über 1.000 chinesische und deutsche Studenten und<br />

Wissenschaftler, vorrangig mit Jahres- und Semesterstipendien.<br />

Die Stipendienvergabe sowie die Betreuung<br />

der Stipendi<strong>at</strong>en stellen eine zentrale Aufgabe des DAAD<br />

dar. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld des DAAD<br />

ist die Förderung der deutschen Sprache und Germanistik.<br />

30 DAAD-Lektorinnen und Lektoren arbeiten dafür<br />

an Hochschulen in ganz China, davon alleine vier an<br />

der Tongji-Universität. Im Bereich der deutsch-chinesischen<br />

Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen fördert der DAAD neben<br />

dem <strong>CDHK</strong> unter anderem auch große Projekte wie das<br />

Zentrum für Deutschlandstudien (ZDS) an der Peking-<br />

Universität, das Doppelmasterprogramm „Gemeinsam<br />

studieren. Gemeinsam forschen“ sowie acht Studienprogramme<br />

deutscher Hochschulen in China. Immer wichtiger<br />

ist in den letzten Jahren die Alumni-Arbeit in China<br />

geworden. Der DAAD h<strong>at</strong> mittlerweile die Namen von<br />

6.000 chinesischen Deutschland-Alumni erfasst, für die<br />

regelmäßig regionale Treffen, fachliche Workshops und<br />

Trainings-Seminare organisiert werden. Erstmalig h<strong>at</strong><br />

der DAAD in diesem Jahr auch ein Treffen von deutschen<br />

DAAD-Alumni in China durchgeführt. Es ist das Ziel,<br />

deutsche und chinesische Alumni stärker miteinander zu<br />

vernetzen. Alumni beider Länder können mit der DAAD-<br />

Außenstelle unter alumni@daad.org.cn Kontakt aufnehmen.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> stehen zudem vor allem zwei Themen im<br />

Mittelpunkt der DAAD-Arbeit in China:<br />

1. Im Rahmen der auf drei Jahre angelegten Veranstaltungsserie<br />

„Deutschland und China – Gemeinsam in<br />

Bewegung“ (DuC) ist der DAAD als Kur<strong>at</strong>or federführend<br />

für das gesamte Programm von Wissenschaft und<br />

Bildung. Auf der ersten St<strong>at</strong>ion im Jahr <strong>2008</strong> im Mai in<br />

Chongqing stellte die DAAD-Außenstelle erstmals ein eigenes<br />

DuC-Programm dafür zusammen und koordinierte<br />

es. Zehn Veranstaltungen verschiedener chinesischer und<br />

deutscher Organis<strong>at</strong>ionen deckten ein breites Spektrum<br />

ab, das von Deutsch als Fremdsprache an Mittelschulen,<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Deutsche Sprache und Kultur<br />

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über Berufs und Hochschulbildung bis zu wissenschaftlichen<br />

Themen reichte.<br />

Der DAAD führte selbst drei große Veranstaltungen, ein<br />

Alumni-Treffen, eine Konferenz zu deutsch-chinesischen<br />

Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen sowie einen Hochschultag an<br />

der Chongqing-Universität durch. Zudem unterstützte<br />

der DAAD die Fremdsprachenuniversität Sichuan bei<br />

ihren Veranstaltungen, einem Fußballturnier für Chongqinger<br />

Studententeams sowie einem Kurzfilmwettbewerb.<br />

DAAD- Außenstellenleiter Stefan Hase-Bergen mit Alumni aus West-China<br />

<strong>2008</strong> in Chongqing<br />

Auf der nächsten DuC-St<strong>at</strong>ion im November in Guangzhou<br />

ist ein noch größeres Programm von Wissenschaft<br />

und Bildung mit insgesamt 16 Veranstaltungen geplant,<br />

das das Guangzhouer IC-Lektor<strong>at</strong> des DAAD organisiert.<br />

Dabei wird der Fokus verstärkt auf der Forschungszusammenarbeit<br />

beider Länder liegen. So sollen beispielsweise<br />

in einem großen Forschungsworkshop Fragen der<br />

Umwelttechnologie diskutiert werden. Darüber hinaus<br />

wird sich auch das BMBF mit einem eigenen Pavillon,<br />

koordiniert vom DAAD, auf der Deutschland-Promenade<br />

beteiligen, in dem deutsche Wissenschafts- und<br />

Forschungseinrichtungen sich und ihre Arbeit vorstellen<br />

werden.<br />

Die Veranstaltungsserie wird 2009 voraussichtlich mit<br />

den St<strong>at</strong>ionen Shenyang und Wuhan fortgesetzt werden,<br />

bevor sie dann 2010 im Rahmen der Expo in Shanghai<br />

enden wird.<br />

2. Nicht zuletzt durch die Exzellenziniti<strong>at</strong>ive besteht zur<br />

Zeit in Deutschland ein besonders großer Bedarf an sehr<br />

guten Promovenden aus dem Ausland und damit n<strong>at</strong>ürlich<br />

auch aus China. Umgekehrt legt die chinesische


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

So viel gute Laune war selten. In Chongqing lernte China, wie in<br />

Deutschland gefeiert wird - deftig & fröhlich.<br />

Regierung verstärkt Wert auf eine zunehmende Intern<strong>at</strong>ionalisierung<br />

chinesischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

Sie h<strong>at</strong> dafür unter anderem seit<br />

2007 über den China Scholarship Council (CSC) jährlich<br />

5.000 Stipendien für chinesische Promovenden und Postdocs<br />

von 49 Spitzenhochschulen für einen Studien- und<br />

Forschungsaufenthalt im Ausland zur Verfügung gestellt.<br />

Das Programm zielt darauf ab, dass junge chinesische<br />

Forscher intern<strong>at</strong>ionale Kontakte knüpfen, ihre Hochschulen<br />

mit intern<strong>at</strong>ionalen Spitzenhochschulen vernetzen<br />

und n<strong>at</strong>ürlich auch, dass sie vom Know How in den<br />

einzelnen Ländern und von dem jeweiligen Forschungsstand<br />

profitieren. Für <strong>2008</strong> wurden neben den 5.000<br />

Stipendien für die 49 Spitzenhochschulen weitere 1.000<br />

Stipendien für andere chinesische Hochschule angeboten.<br />

Bedenkt man, dass sich in den letzten Jahren die Zahl<br />

der Promotionen auf ca. 36.000 verdreifacht h<strong>at</strong> und vor<br />

allem, dass mittlerweile über 200.000 Promovenden (mit<br />

steigender Tendenz) an Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

in China studieren und forschen, wird das<br />

enorme Potential deutlich, um das sich mittlerweile Spitzenhochschulen<br />

aus aller Welt bemühen. Deutschland als<br />

Zielland schneidet dabei mit Pl<strong>at</strong>z drei, wenn auch mit<br />

großem Abstand zu den USA, bisher sehr gut ab.<br />

In Gesprächen h<strong>at</strong> die chinesische Seite (Bildungsministerium,<br />

CSC, Hochschuladministr<strong>at</strong>oren und Hochschullehrer)<br />

wiederholt ihr großes Interesse daran geäußert,<br />

dass mehr Stipendi<strong>at</strong>en an deutsche Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen gehen sollen. Ein großes<br />

Hindernis sei aber, dass die Kandid<strong>at</strong>en oft nicht wüssten,<br />

wie und wo sie geeignete Institute und betreuende<br />

Hochschullehrer in Deutschland finden könnten. Die<br />

Interessen beider Länder ergänzen sich also, und es gilt,<br />

die richtigen Instrumente einzusetzen, um mehr chinesische<br />

Promovenden für einen Aufenthalt in Deutschland<br />

zu interessieren.<br />

Hier möchte die DAAD-Außenstelle ansetzen und mit<br />

einem verstärkten Angebot von Inform<strong>at</strong>ion und Ber<strong>at</strong>ung<br />

an chinesischen Spitzenhochschulen den zukünftigen<br />

Promovenden insbesondere die strukturierten<br />

Promotionsprogramme in Deutschland nahe bringen. Um<br />

den chinesischen Kandid<strong>at</strong>en die Suche nach geeigneten<br />

Promotionsplätzen in Deutschland zu erleichtern, soll ein<br />

Internet-Portal eingerichtet werden, das Promotionsangebote<br />

deutscher Einrichtungen und Nachfragen chinesischer<br />

Bewerber beinhalten soll. Vorträge für Studenten,<br />

Administr<strong>at</strong>oren und Hochschullehrer, individuelle<br />

Ber<strong>at</strong>ung und hierbei insbesondere Unterstützung bei der<br />

Suche nach einem geeigneten Betreuer in Deutschland<br />

sollen dieses Angebot ebenso ergänzen wie Präsent<strong>at</strong>ionen<br />

deutscher Graduiertenschulen an chinesischen<br />

Spitzenhochschulen.<br />

Stefan Hase-Bergen<br />

Leiter der DAAD-Außenstelle Peking<br />

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Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Ein unbeschwerter Tag<br />

Die Erwartungen an Prestigeprojekte<br />

wie das Chinesisch-Deutsche<br />

Hochschulkolleg steigen<br />

mit der Anzahl der Besucher:<br />

Ihr h<strong>at</strong>tet Köhler und Schröder,<br />

Wulff und Koch - aber was könnt<br />

Ihr eigentlich noch? Manchmal<br />

hilft es, sich auf das Grundlegende<br />

zurückzubesinnen: die gemeinsame<br />

Sprache.<br />

Jin Guanghai (30) ist Technischer<br />

Manager bei PULS in Suzhou, Tang<br />

Junhua (26) promoviert in Deutschland<br />

über Corpor<strong>at</strong>e Governance, Bao<br />

Yilu (27) arbeitet für Bosch Rexroth<br />

- unter anderem als Projektmanagerin<br />

für das Sound-System der neuen<br />

Pekinger Oper. Drei Jahre haben sie<br />

am <strong>CDHK</strong> studiert, sind nach Europa<br />

gegangen, um sich fortzubilden. Alle<br />

drei sprechen fließend Englisch und<br />

Deutsch, obwohl nur Tang Junhua<br />

vor dem <strong>CDHK</strong> Masterstudium Germanistik<br />

studiert h<strong>at</strong>. Sie sind weltgewandt,<br />

suchen den Kontakt zu Ausländern<br />

und hinterfragen die eigenen<br />

Lebensziele und - aufgaben kontinuierlich.<br />

Sie arbeiten effizient und so<br />

eigenverantwortlich, dass ihre Vorgesetzten<br />

manchmal vergessen, dass sie<br />

besonderer Förderung bedürfen, um<br />

ihr Potential entfalten zu können.<br />

Im Priv<strong>at</strong>leben müssen sie die Spannungen<br />

und Konflikte aushalten zwischen<br />

traditionellen Rollenerwartungen<br />

der Familie und ihrem eigenen<br />

Sprachassistenten<br />

Wunsch nach individueller<br />

Entfaltung, so wie<br />

in Deutschland angeregt.<br />

Der eine träumt von einer<br />

deutschen Bäckerei<br />

mit Müsli und belegten<br />

Brötchen, der andere<br />

von einer zweiten Chance,<br />

die wissenschaftliche<br />

Forschung wieder aufzunehmen.<br />

Wo auch immer sie sind,<br />

finden sie Kommilitonen<br />

aus der <strong>CDHK</strong>-Zeit,<br />

ältere Alumni und jüngere Noch-Studenten,<br />

sie pflegen den informellen<br />

Austausch auf eine Weise, den ein<br />

deutscher Verein nie leisten könnte.<br />

Sie wecken in China Verständnis für<br />

deutsche Eigenarten und sind die besten<br />

Vermittler, die wir uns wünschen<br />

können.<br />

Die Diskussion um den Nutzen des<br />

Deutschunterrichts am <strong>CDHK</strong> wird<br />

immer wieder geführt werden. Der<br />

Wunsch vieler Stifter, möglichst nur<br />

auf die unmittelbaren Anforderungen<br />

im Beruf hin auszubilden, ist verständlich.<br />

Deutsch ist nicht in jedem Job<br />

gleichermaßen relevant. Als Journalistin<br />

weiß ich, dass wir angewiesen sind<br />

auf die Multitalente, deren besondere<br />

Fähigkeiten in Ausnahmesitu<strong>at</strong>ionen<br />

zu Tage treten, wenn wir am wenigsten<br />

damit rechnen. Als Jin Guanghai<br />

uns durch Suzhou fährt und seine<br />

Es ist eine besondere Tradition des DAAD, Absolventen für ein Jahr als Sprachassistenten ins Ausland zu schicken<br />

in einer Mischung aus Stipendium und Lehrauftrag. Die meisten kommen direkt von der Uni nach China, viele<br />

sind in China geblieben. Miriam Zeilinger führt das DAAD-Lektor<strong>at</strong> an der University of Shanghai for Science<br />

and Technology (USST). Christopher Dege wechselte als DAAD-Lektor ans Beijing Institute of Technology BIT,<br />

Susan Engel ist als Lektorin am Deutschkolleg tätig. Filmabende, The<strong>at</strong>eraufführungen (Foto: Susan Engel) und<br />

Weihnachtsfeiern - viele extracurriculare Aktivitäten wären ohne die Sprachassistenten nicht denkbar.<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Geheimecken zeigt, sprechen wir über<br />

Karriereperspektiven und die Rückbesinnung<br />

auf Lebensziele, den Wunsch<br />

nach akademischer Leidenschaft und<br />

Forschungsdrang. Einen Augenblick<br />

lang bin ich unsinnig stolz. Nicht auf<br />

lapidare Prüfungsergebnisse und Test-<br />

DaF-Punkte, sondern darauf, etwas<br />

zu ihrem Leben beitragen zu können<br />

- und sei es die Bestärkung, mit der<br />

deutschen Sprache eine zweite Kultur<br />

gewählt zu haben.<br />

Nach sechs Jahren an der “deutschesten<br />

aller chinesischen Universitäten”<br />

sollten wir bei allen Rufen nach mehr<br />

Effizienz nicht vergessen: diese Menschen<br />

und ihre einzigartige Sozialisierung<br />

sind sind es, wodurch wir uns<br />

von allen anderen Einrichtungen unterscheiden!<br />

Anja Feldmann<br />

DAAD-Lektorin am <strong>CDHK</strong><br />

Shanghai 2002-<strong>2008</strong><br />

Deutschabteilung WS <strong>2008</strong>-09<br />

Sabina Ihrig DAAD-Lektorin<br />

K<strong>at</strong>ja Drescher Mittelstufe<br />

Feng Wenjie TestDaF<br />

Rainer Holzherr Mittelstufe<br />

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Antje Meng Kultur und Wirtschaft<br />

Dr. Saskia Mohr-<br />

Sobkowiak<br />

Fachsprache<br />

Pia Rünger Sprachassistentin<br />

Prof. Zimmer Fachsprache


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Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


10 Jahre Chinesisch-Deutsches Forum<br />

Kann man eigentlich mit Chinesen<br />

diskutieren? Man kann,<br />

stellte ZDF-Intendant Markus<br />

Schächter bei seinem Besuch<br />

am Chinesisch-Deutschen<br />

Hochschulkolleg im Juni fest,<br />

und zwar sogar außerordentlich<br />

leidenschaftlich.<br />

Eigentlich wollte Schächter im<br />

Chinesisch-<br />

Deutschen<br />

Forum über<br />

ein aktuelles<br />

deutsches<br />

Medienthema<br />

sprechen<br />

- die Zukunft<br />

des Fernsehens<br />

und den<br />

Aufbau von<br />

neuen Onli-<br />

ne-Diensten<br />

der öffentlichrechtlichenRundfunkanstalten.<br />

Aber<br />

kurz vor den Olympischen Spielen<br />

und vor dem Hintergrund der Ereignisse<br />

in Tibet machten die Zuhörer<br />

dem Fernsehgewaltigen schnell<br />

klar, dass sie vor allem über eines<br />

sprechen wollten: Das China-Bild in<br />

den deutschen Medien und die Rolle<br />

deutscher Auslandskorrespondenten<br />

in China.<br />

Stätte der Begegnung<br />

ZDF-Intendant Markus Schächter (l) und Shanghais Generalkonsul<br />

Dr. Albrecht von der Heyden im Kamingespräch<br />

Die Diskussionskultur h<strong>at</strong> sich in den<br />

vergangenen Jahren spürbar geändert<br />

- st<strong>at</strong>t höflicher Zurückhaltung<br />

gibt es engagierte Deb<strong>at</strong>ten, die das<br />

jeweils eigene Selbstverständnis auf<br />

den Kopf stellen. Markus Schächter<br />

h<strong>at</strong>te seinen Pekinger Korrespondenten<br />

Johannes Hano mit aufs Podium<br />

geholt, der aus erster Hand die<br />

Recherchepraxis und den Umgang<br />

mit Behörden und Interview-Partnern<br />

schilderte. Das <strong>CDHK</strong> versteht<br />

sich bewußt nicht nur als Lehr- und<br />

Forschungseinrichtung, sondern als<br />

Stätte des kulturellen Austauschs.<br />

Der DAAD fördert das Chinesisch-<br />

Deutsche Forum seit Jahren als<br />

offene Vortragsreihe, in der deutsche<br />

und chinesische Zuhörer gleichermaßen<br />

einen Blick in die jeweils andere<br />

Kultur werfen können. Mindestens<br />

ebenso wichtig wie die Vorträge<br />

selbst sind deshalb die „Kaminrunden“<br />

im Anschluss an die Veranstaltung.<br />

Es h<strong>at</strong> etwas gedauert, bis sich<br />

Studenten ins Cafe trauen, um bis in<br />

die späten Abendstunden zu diskutieren.<br />

Aber inzwischen haben die offenen<br />

Gespräche eine Tradition, auch<br />

dank der DAAD-Lektoren von Fudan,<br />

Sisu, USST<br />

und Tongji, die<br />

ihre Studenten<br />

mitbringen.<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

Zwangloser<br />

Austausch<br />

Zu den Sternstundengehörten<br />

Wolfgang<br />

Kubin, der den<br />

S<strong>at</strong>z, dem heutigen<br />

China<br />

fehle Qualitätsliter<strong>at</strong>ur,<br />

wie einen<br />

Fehdehandschuh in die Diskussion<br />

warf. Albert Speer, der Architekturinteressierte<br />

an die Orte moderner<br />

Stadtplanung in Afrika, Asien und<br />

Europa führte. Herta Däubler-Gmelin<br />

und Ernst Benda mit Beiträgen<br />

zur Rechtskultur in Deutschland und<br />

China. Und Johannes Sistermanns,<br />

der Klangkünstler, der seine Zuhörer<br />

in einen Geräuschmantel hüllte.<br />

Lesungen von Bestsellerautoren wie<br />

Uwe Timm.<br />

Abschied und Neuanfang im CDF<br />

Nach sechs ereignisreichen und<br />

spannenden Jahren in Shanghai verabschiede<br />

ich mich zum Wintersemester<br />

<strong>2008</strong>/09 und danke allen Gästen<br />

herzlich für die rege Beteiligungen<br />

an unseren gemeinsamen Veranstaltungen.<br />

Nicht nur die Vorträge selbst<br />

haben viel Spaß gemacht, sondern<br />

vor allem unsere lebhaften Diskussionen.<br />

Ich wünsche allen Besuchern<br />

weiterhin viele interessante und<br />

anregende Abende mit Frau Sabina<br />

Ihrig, die das DAAD-Lektor<strong>at</strong> am<br />

Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg<br />

übernimmt<br />

Anja Feldmann<br />

Prof. Markus Schächter<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Generalkonsul William Frei<br />

Prof. Albert Speer<br />

Prof. Dr. Kallmeyer, Mannheim<br />

Bettina Wilhelm<br />

Deutsche Telekomstiftung<br />

Prof. Dr. Wolfgang Klooss<br />

Dr. Britta Baron (Kanada)<br />

Prof. Dr. Werner Nann (Berlin)<br />

Walther Leisler Kiep<br />

Prof. Dr. Herta Daeubler-Gmelin<br />

Prof. Wolfgang Kubin<br />

Dr. Wolfgang Roehr, Generalkonsul<br />

Shanghai<br />

Dr. Gabriele Horn<br />

Wang Xiaohui und Brigitta Rambeck<br />

Prof. Dr. Thomas Zimmer<br />

Dr. Astrid Lipinsky<br />

Diskussion - Germanistik in China<br />

Ausstellung Erneuerbare Energien<br />

Metro AG Konferenz<br />

Prof. Dr. Harro von Senger<br />

Peter Reiser (Pixelismus Ausstellung)<br />

Prof. Dr. van Ess<br />

Be<strong>at</strong>e von Essen (Ausstellung)<br />

Yu Hua und Christian Kracht, Lesung<br />

Roland Koch<br />

Die Welt des Fußballs, Ausstellung<br />

Wolfgang Haas, Krimilesung<br />

Prof. Dr. Werner Kallmeyer (IDS)<br />

Achim Eggert (VDI)<br />

Dr. Hans J. Roth, Schweiz<br />

Prof. Dr. György Széll<br />

Christian Leicher, Rohde & Schwarz<br />

Carsten Otte, Lesung<br />

Hans Otto Solms<br />

Zdenka Becker<br />

Antje Strubel und Anne Voorhoeve<br />

Johannes B. Sistermanns, Komponist<br />

Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin<br />

Filmreihe Lothar Spree<br />

Dr. Volker Stanzel, Botschafter<br />

Dr. Olaf Bärenfänger<br />

Prof. Dr. Wan Gang<br />

Prof. Dr. Li Lezeng, Institut für Deutschlandstudien<br />

Prof. Kuan Yu Chien, Lesung<br />

Kang Shiwei, Hefei, Fotoausstellung<br />

Liu Zhimin, Uni Konstanz<br />

H. Hensel u. H. Peuckmann, Lesung<br />

Hans Hillmann, Graphiker<br />

Chen Danyan, Wang Anyi, Lesung<br />

Prof. Dr. Reinhard Selten, Nobelpreisträger<br />

für Wirtschaftswissenschaften<br />

Stefanie Schmitt, bfai Shanghai<br />

Silvia Maria Schopf, Filmemacherin<br />

Prof. Dr. Susanne Günthner<br />

Prof. Dr. Jürgen Eichhoff<br />

Uwe Timm<br />

Dr. Fang Weigui, Universität Trier<br />

Prof. Dr. Ernst Benda<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl, Trier<br />

Prof. Dr. Wang Caiyong<br />

Prof. Dr. Siegfrid Grosse<br />

Prof. Dr. Wu Qidi, Prof. Gu Shiyuan,<br />

Prof. Dr. Horst Sund, Prof. Dr. Steinmüller<br />

– Podiumsdiskussion<br />

Jiacomo Hollinger, Ausstellung<br />

Michael Lohse, WDR<br />

Dr. Stefan Kramer, Konstanz<br />

Dr. Theo Sommer „Die Zeit“<br />

http://groups.google.com/group/CDF-<br />

Tongji/web/cdf-overview-2002-<strong>2008</strong><br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

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Prof. Dr. PEI Gang, Bundesministerin Dr. Annette Schavan, Minister Prof. Dr. WAN Gang<br />

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Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Rede von Bildungsministerin Dr. Annette Schavan<br />

anläßlich ihres Besuchs am <strong>CDHK</strong> am 17. April <strong>2008</strong><br />

Diplom<strong>at</strong>ie des Vertrauens<br />

Die Verantwortung der Eliten im gesellschaftlichen Dialog<br />

Bildungs- und Forschungsminister<br />

beschäftigen sich vorrangig mit<br />

künftigen Gener<strong>at</strong>ionen. Das ist in<br />

China so, das ist in Deutschland so,<br />

das gilt weltweit. Nur wer Interesse<br />

an der jungen Gener<strong>at</strong>ion h<strong>at</strong>, kann<br />

diesem Amt auch gerecht werden.<br />

Davon bin ich überzeugt und<br />

deshalb freue ich mich sehr, dass<br />

so viele von Ihnen heute Morgen<br />

gekommen sind.<br />

Wir Gäste aus Deutschland freuen<br />

uns, diese große ehrwürdige Eliteuniversität<br />

besuchen zu können. Wir<br />

freuen uns, Gäste einer Universität<br />

hier in Shanghai zu sein, die vom<br />

ersten Tag an wesentlich geprägt ist<br />

vom chinesisch-deutschen Miteinander.<br />

Denn ein deutscher Mediziner<br />

h<strong>at</strong> diese Universität 1907<br />

zunächst als „Shanghai Deutsche<br />

Medizinschule“ gegründet.<br />

Der deutsche Arzt Erich Paulun<br />

t<strong>at</strong> dies im Bewusstsein, dass es<br />

einen großen Bedarf an Ärzten in<br />

China gab. Doch nicht nur Mediziner<br />

fehlten. Schon wenige Jahre<br />

nach Pauluns Tod – er starb bereits<br />

1909 – wurde die Medizinschule<br />

um die Ingenieurwissenschaften<br />

erweitert; also um jene Fächer und<br />

Fachbereiche, in denen wir heute<br />

eine solche Vielzahl an tragfähigen<br />

und sehr erfolgreichen Entwicklungen<br />

haben, in denen viel technologischer<br />

Fortschritt steckt, der<br />

im Blick auf Lebensqualität und<br />

Zukunftschancen künftiger Gener<strong>at</strong>ionen<br />

und vor allem im Blick auf<br />

nachhaltige Entwicklungen hoch<br />

bedeutsam ist.<br />

Ein enger deutsch-chinesischer<br />

Kontakt stand am Anfang dieser<br />

Universität. Dass dieses gute<br />

deutsch-chinesische Vertrauensver-<br />

hältnis über die Jahrzehnte aufrecht<br />

erhalten werden konnte, freut<br />

mich besonders. 1998 wurde als<br />

Gemeinschaftsprojekt des DAAD<br />

und der Tongji-Universität das Chinesisch-Deutsche<br />

Hochschulkolleg<br />

(<strong>CDHK</strong>) hier in Shanghai gegründet.<br />

Dieses Gemeinschaftsprojekt<br />

ist ein herausragendes Beispiel für<br />

die Rolle von Wissenschaft und<br />

Forschung als Brückenbauer. Ich<br />

bin zutiefst überzeugt: Wissenschaft<br />

trägt schon seit Gener<strong>at</strong>ionen<br />

zu dem bei, was ich „Diplom<strong>at</strong>ie<br />

des Vertrauens“ nenne.<br />

Wissenschaft lebt von den Menschen,<br />

von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern, die sie mit<br />

Leben erfüllen und die davon<br />

überzeugt sind, große Chancen<br />

und Ideen Wirklichkeit werden zu<br />

lassen.<br />

Die Idee der Universität ist eine besondere.<br />

An der Universität sollen<br />

nicht möglichst viele Spezialisten<br />

heran gebildet werden. Vielmehr<br />

gilt es, Bildung in einem umfassenden<br />

Sinn zu verstehen. Denn die<br />

Erfahrung h<strong>at</strong> gezeigt: Es ist sehr<br />

viel schwerer aus einem Spezialisten<br />

einen gebildeten Menschen<br />

zu machen, als aus einem gebildeten<br />

Menschen einen Spezialisten.<br />

Einer, der sich in besonderer<br />

Weise damit beschäftigt h<strong>at</strong>, war<br />

der große Bildungsreformer und<br />

Mitgründer der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, Wilhelm von Humboldt.<br />

Er h<strong>at</strong> gesagt: Die Idee, dass<br />

Wissenschaft bildet und sich an den<br />

ganzen Menschen richtet, ist der<br />

Inbegriff von Bildung. Eine Universität<br />

darf deshalb nicht nur einzelne<br />

Talente ansprechen, sie muss eine<br />

Vielfalt der Wissenschaften bieten,<br />

die einen umfassenden Bildungs-<br />

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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

auftrag erfüllen können. Das ist<br />

die große Idee der Universität. Die<br />

Universität nimmt den ganzen<br />

Menschen und seine Chancen und<br />

Möglichkeiten in den Blick. Diese<br />

umfassende Bildung, so sagt<br />

Humboldt, sei die einzige Chance<br />

des Menschen für Frieden und die<br />

Abfolge der Gener<strong>at</strong>ionen.<br />

Das mag mancher idealistisch finden,<br />

weil uns die Geschichte zeigt,<br />

dass reine Anhäufung von Wissen<br />

die Menschen nicht bewahrt h<strong>at</strong><br />

vor dem Abgrund und vor tiefer<br />

Dunkelheit, die es in der Geschichte<br />

immer wieder – auch im 20.<br />

Jahrhundert – gab. Wenn es aber<br />

gelingt, das gelernte Wissen mit<br />

dem zu verbinden, was Karl Jaspers<br />

in seiner „Idee der Universität“<br />

Urteilskraft nennt, entsteht das,<br />

was Wilhelm von Humboldt unter<br />

Bildung versteht. Dann kann sich<br />

die Hoffnung erfüllen, dass Bildung<br />

die einzige wirkliche Chance für das<br />

Menschengeschlecht ist.<br />

Dieses Verständnis von Bildung<br />

macht Universitäten zu Zukunftswerkstätten.<br />

Auch die Schule als<br />

ein Ort, an dem Bildung gedeiht,<br />

gehört dazu. Der große Industrielle<br />

Henry Ford h<strong>at</strong> einmal treffend<br />

gesagt: „Die Zukunft eines Landes<br />

beginnt nicht in der Fabrikhalle<br />

oder im Forschungslabor, sie beginnt<br />

im Klassenzimmer.“ Schule und<br />

Hochschule sind die relevanten<br />

Zukunftswerkstätten, die zu einer<br />

Gesellschaft gehören.<br />

Je schneller die Entwicklungen<br />

voranschreiten, umso weniger ist<br />

es möglich zu sagen, wie die Zukunft<br />

sein wird. Alle Prognosen, die<br />

wir kennen, sind immer nur Ausschnitte.<br />

Noch so viele Ausschnitte,


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

noch so viele Hinweise können<br />

nicht wirklich ein Bild der Zukunft<br />

zeichnen. Wir alle denken Zukunft<br />

anders und wünschen uns zum Teil<br />

anderes als das, was heute prognostiziert<br />

wird.<br />

Wenn wir in diesem Kontext nach<br />

der Rolle der Wissenschaften in der<br />

heutigen Zeit fragen, kommt mir<br />

ein Zit<strong>at</strong> des ehemaligen US-Präsidenten<br />

Bill Clinton in den Sinn.<br />

Er h<strong>at</strong> 1997 in einem Editorial der<br />

Zeitschrift „Science“ die besondere<br />

Prägung des 21. Jahrhunderts, so<br />

formuliert: „Imagine a new century,<br />

full of promise, molded by science,<br />

shaped by technology, powered<br />

by knowledge.“ Es ist eine nahezu<br />

euphorische Formulierung: Ein<br />

neues Jahrhundert, eine neue Zeit,<br />

die wie keine andere zuvor geprägt<br />

sein wird von der Wissenschaft, von<br />

der Technologie, angetrieben vom<br />

Wissen.<br />

Wissensdynamik<br />

Das ist nicht nur die Erfahrung<br />

derer, die sich mit Wissenschaftsgeschichte<br />

beschäftigen. Das ist<br />

für jeden spürbar. Allein in den<br />

vergangenen zwanzig Jahren ist<br />

soviel geforscht, soviel an Wissen<br />

und Erkenntnis generiert worden<br />

wie in den 2500 Jahren seit Aristoteles.<br />

Das macht die unglaubliche<br />

Kraft deutlich, die sich weltweit aus<br />

Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />

für neue Entwicklungen<br />

ergibt.<br />

Diese Kraft, diese Energie und<br />

Dynamik der Wissenschaft eröffnen<br />

ganz neue Chancen. Papst Paul VI.<br />

h<strong>at</strong> eine der wichtigsten Chancen<br />

benannt und in den S<strong>at</strong>z gebracht:<br />

„Der neue Name für Frieden ist<br />

Entwicklung.“ Auch seine Abwandlung<br />

dieses S<strong>at</strong>zes in einem anderen<br />

Kontext ist genauso richtig:<br />

„Der neue Name für Gerechtigkeit<br />

ist Entwicklung.“<br />

Und was könnte Entwicklung<br />

am Beginn des 21. Jahrhunderts<br />

mehr befördern als diese Fülle an<br />

Erkenntnis, an Wissen, an neuen<br />

Möglichkeiten, die uns durch Wissenschaft<br />

und Forschung gegeben<br />

werden. Keiner Gener<strong>at</strong>ion stand<br />

so viel an Wissen, an Erkenntnis,<br />

an Möglichkeiten zur Verfügung<br />

wie Ihnen. Das ist die große Chance<br />

dieser Tage. Diese große Chance<br />

verpflichtet uns auch, unser Bestes<br />

zu geben und nach Exzellenz zu<br />

streben.<br />

China und Deutschland haben sich<br />

entschieden alles zu tun, um in<br />

ihren Wissenschaftssystemen Exzellenz<br />

zu fördern. Es ist ein Wettbewerb<br />

um Exzellenz entstanden.<br />

Länder wie China und Deutschland<br />

sind gute Partner in diesem Wettbewerb.<br />

Das Besondere an dieser<br />

Partnerschaft ist genau dieser<br />

Wettbewerb, an dem wir beide<br />

wachsen können. Wettbewerb ist<br />

der Motor zu Exzellenz. Wettbewerb<br />

ist der Motor, um die besten<br />

Entwicklungen zu befördern und<br />

beste Voraussetzungen für neue<br />

Innov<strong>at</strong>ionen zu schaffen.<br />

Wir alle empfinden großen Respekt<br />

vor Ihrem Land und den Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen.<br />

Wir spüren, wie in den<br />

vergangenen 30 Jahren der Modernisierung<br />

großartige Entwicklungen<br />

in Wissenschaft und Forschung<br />

möglich geworden sind. Wir spüren<br />

wie die Intern<strong>at</strong>ionalisierung des<br />

Wissenschaftssystems in China<br />

vorangeht. Allein in Deutschland<br />

wurden in den vergangenen Jahren<br />

400 Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen<br />

geschlossen, die ein intensiveres<br />

Zusammenspiel unserer Universitäten<br />

möglich gemacht haben.<br />

Wettbewerb um Strukturen<br />

und Konzepte<br />

Wettbewerb um Exzellenz heißt<br />

Wettbewerb um die besten Strukturen<br />

und Konzepte – auch Finanzierungskonzepte.<br />

Dieser intern<strong>at</strong>ionale<br />

Wettbewerb h<strong>at</strong> in China, in<br />

Deutschland und in vielen anderen<br />

Ländern die Wissenschaftssysteme<br />

entscheidend vorangebracht.<br />

Der Begriff Exzellenz bezieht sich<br />

auf Strukturen und Institutionen,<br />

aber auch auf die Spezialisierung<br />

in Fachbereichen. Wenn wir zum<br />

Beispiel von Exzellenz-Clustern<br />

sprechen, meinen wir das passgenaue<br />

Zusammenspiel verschiedener<br />

Disziplinen, das exzellente<br />

Entwicklungen dieser Fächergruppen<br />

begünstigt.<br />

Der Begriff der Eliten hingegen<br />

bezieht sich nie auf das Detail, nie<br />

auf diesen oder jenen Fachbereich,<br />

nicht auf diese oder jene Struktur,<br />

von der wir sagen: Sie ist exzellent,<br />

sie ist zukunftsfähig, sie ist herausragend.<br />

Eliten beziehen sich immer<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

auf Menschen. Der Begriff der Elite<br />

ist umfassender, weil Elite Exzellenz<br />

einschließt. Man könnte auch<br />

sagen, Exzellenz ist eine Voraussetzung,<br />

um zu den Eliten zu gehören.<br />

Eliten sind Menschen, die Entscheidungen<br />

getroffen haben.<br />

Diese Entscheidungen bestehen<br />

nicht allein darin, ein interessantes<br />

Studium auszuwählen oder sich für<br />

dieses und jenes Projekt zu entscheiden.<br />

Es ist mehr als die Entscheidung,<br />

gut sein zu wollen, oder<br />

der Entschluss, die eigenen Talente<br />

anzunehmen. Denn wer einmal seine<br />

Talente entdeckt h<strong>at</strong> und damit<br />

ernsthaft umgeht, wird feststellen,<br />

dass damit zwar Anstrengung, vor<br />

allem aber auch große Chancen<br />

verbunden sind.<br />

Damit kommt ein ganz wichtiger<br />

Aspekt ins Spiel, der ebenfalls im<br />

Kontext einer Universität und im<br />

Kontext dessen, was wir Elitenbildung<br />

nennen, von zentraler<br />

Bedeutung ist, nämlich die Verantwortung.<br />

Eliten sind in manchem kulturellen<br />

Kontext – in einem Land wie<br />

Deutschland – auch skeptisch betrachtet<br />

worden. Nicht ohne Grund.<br />

Denn selbst ernannte Eliten, die<br />

sich Privilegien herausnehmen und<br />

daraus Rechte ableiten, die andere<br />

nicht haben, sind Eliten, die wir<br />

nicht brauchen. Nicht in Deutschland,<br />

nicht in China und auch sonst<br />

nirgends!<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


Verantwortung erwartet<br />

Von Eliten erwarten Bürgerinnen<br />

und Bürger in der ganzen Welt,<br />

dass sie sich in besonderer Weise<br />

um Verantwortung bemühen; dass<br />

sie eine Grundhaltung entwickeln,<br />

die eine Verbundenheit mit den<br />

Mitmenschen ausmacht.<br />

Es geht darum, sein Talent nicht<br />

nur als Chance für sich selbst und<br />

als Fundament der eigenen Karriere<br />

zu sehen, sondern darum,<br />

sein Talent zu begreifen als Fundament<br />

für die Chancen von vielen.<br />

Begabte Menschen müssen sich<br />

ihrer besonderen Verantwortung<br />

bewusst werden. Diese Pflicht zur<br />

Verantwortung und Emp<strong>at</strong>hie darf<br />

n<strong>at</strong>ürlich nicht so weit verstanden<br />

werden, dass sie den einzelnen<br />

überfordert oder dazu zwingt, alles<br />

unkritisch verstehen zu wollen und<br />

die Welt im Gutmenschentum nur<br />

liebevoll zu betrachten.<br />

Balance muss stimmen<br />

Zu jeder menschlichen Existenz<br />

gehört auch die Konkurrenz, gehört<br />

der Wettbewerb, gehört auch jenes<br />

aggressive Element, das nicht<br />

selten auch Motor sein kann für<br />

Gestaltung. Aber am Ende muss<br />

die Balance stimmen, die es ermöglicht,<br />

dass Verantwortung in<br />

dieser Welt wahrgenommen wird:<br />

Verantwortung im Umgang mit<br />

Ressourcen, Verantwortung gegenüber<br />

künftigen Gener<strong>at</strong>ionen,<br />

Verantwortung für das Verständnis<br />

der Kulturen, Verantwortung dafür,<br />

dass unsere Welt aufgrund technischer<br />

Revolutionen mehr voneinander<br />

weiß als jede Gener<strong>at</strong>ion<br />

zuvor. Es gilt nicht nur viel voneinander<br />

zu wissen, sondern auch<br />

sich darum zu bemühen einander<br />

zu verstehen und das Verständnis<br />

zu vertiefen, um damit Verantwortung<br />

für nachhaltige intern<strong>at</strong>ionale<br />

Entwicklungen wahrzunehmen.<br />

Der Anspruch an die heutigen Eliten<br />

am Beginn des 21. Jahrhunderts<br />

ist, dass sie neben den partiellen<br />

Interessen auch gemeinsame Interessen<br />

der Menschheit in den Blick<br />

nehmen müssen. Interessen einer<br />

Menschheit, die sich heute rascher<br />

vernichten kann als zu irgendeinem<br />

Zeitpunkt zuvor; einer Menschheit,<br />

die mehr Möglichkeiten als je zuvor<br />

h<strong>at</strong>, Unheil zu stiften. Deshalb ist es<br />

eine wichtige Aufgabe von Eliten,<br />

sich mit den vielfältigen Gesichtern<br />

des Unheils zu beschäftigen.<br />

Eliten werden sich künftig nicht<br />

mehr als n<strong>at</strong>ional geprägte Eliten<br />

verstehen, sondern eher als Gruppen,<br />

die gemeinsame kulturelle<br />

Werte teilen und respektieren. Damit<br />

verlassen wir mehr und mehr<br />

den n<strong>at</strong>ionalen Kontext und treten<br />

in einen kulturellen Kontext ein. Es<br />

ist deshalb die wichtigste Voraussetzung<br />

für den intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Dialog der Eliten, dass wir ein tiefes<br />

c<br />

10kk<br />

dh cdh<br />

Verständnis entwickeln für andere<br />

Kulturen und fähig sind zum<br />

interkulturellen Dialog. Es ist eine<br />

wichtige Aufgabe der Universitäten,<br />

diesen interkulturellen Dialog in<br />

besonderer Weise zu fördern und<br />

Bildungsangebote dafür zu schaffen.<br />

Jene Eliten, die am Beginn des 21.<br />

Jahrhunderts die Chancen und<br />

Herausforderungen des interkulturellen<br />

Dialogs nicht wahrnehmen<br />

oder für zweitrangig halten, werden<br />

versagen. Wer miteinander Geschäfte<br />

machen will, wer miteinander<br />

Wissenschaft treibt, der muss<br />

sich für die Kultur des anderen<br />

interessieren, der muss Bescheid<br />

wissen über die Besonderheiten<br />

und die Sensibilitäten des anderen<br />

Kulturkreises. Nur aus diesem<br />

Grundverständnis heraus können<br />

sich gute Projekte, erfolgreiche<br />

Wissenschaftskooper<strong>at</strong>ionen und<br />

dauerhafte Geschäftsbeziehungen<br />

entwickeln.<br />

Keine Scheu vor Wettbewerb<br />

Eliten scheuen den Wettbewerb<br />

nicht, sie verstehen ihn als unverzichtbares<br />

Element für Entwick-<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

lung, sie sehen in ihm eine Kunst,<br />

konkurrierende, produktive Kräfte<br />

zur Entfaltung zu bringen. Gerade<br />

das gilt es, sich in den deutsch-chinesischen<br />

Beziehungen bewusst zu<br />

machen. Wir wollen Konkurrenz<br />

und den Wettbewerb von Partnern<br />

verstehen als etwas, das verbindet<br />

und voranbringt. Aber dazu müssen<br />

wir uns auf gemeinsame Spielregeln<br />

einigen, nach denen Wettbewerb<br />

im intern<strong>at</strong>ionalen Kontext<br />

ablaufen soll. Das ist die Voraussetzung<br />

dafür, dass sich ein faires<br />

Spiel der Wettbewerber entwickeln<br />

kann, das auch Spaß macht.<br />

Denn der spielerische Umgang mit<br />

Konkurrenz spornt die Kräfte an<br />

– in unseren Ministerien, in unseren<br />

Universitäten und in unseren<br />

Forschungsinstituten. Durch diese<br />

Konkurrenz entsteht der Esprit, der<br />

notwendig ist, um Entwicklung zu<br />

befördern – kulturell sowie m<strong>at</strong>eriell.<br />

Ökonomischer Wohlstand ist für<br />

jedes Land von großer Bedeutung.<br />

Er ist die Voraussetzung dafür, dass<br />

Menschen aus der Armut herauskommen<br />

und die Chance haben<br />

auf ein selbständiges Leben. Aber<br />

genauso wichtig wie der m<strong>at</strong>erielle<br />

Besitz ist die Beantwortung<br />

der Frage nach kulturellem und<br />

sozialem Wohlstand, die Beantwortung<br />

der Frage, welche Kräfte<br />

in einer Gesellschaft wirken. Es ist<br />

eine wichtige Aufgabe von Eliten,<br />

sich diesen Fragen zu stellen und<br />

für diesen Wohlstandsbegriff, der<br />

über das Ökonomische hinausgeht,<br />

einzutreten.<br />

Ich wünsche allen, die an dieser<br />

Universität studieren und hier<br />

in der Wissenschaft wirken, dass<br />

Ihnen diese große, ehrwürdige,<br />

weltweit bekannte und im intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Netzwerk stehende<br />

Tongji-Universität Inspir<strong>at</strong>ion für<br />

Ihren Lebensweg gibt. Ich wünsche<br />

Ihnen Leidenschaft für die Idee der<br />

Bildung und Wissenschaft, die zum<br />

Bewusstsein der Verantwortung<br />

der Eliten führt. Alles Gute und viel<br />

Erfolg!<br />

Vielen Dank.


<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

L e u t e<br />

Tuchfühlung mit Kanzlerkandid<strong>at</strong>en<br />

Daß er mit dem künftigen Kanzlerkandid<strong>at</strong>en<br />

der SPD auf dem Yangtse<br />

fahren würde, ahnte Prof. Zhang<br />

Qinghong im Mai nicht: In Chong-<br />

qing freute sich der Versicherungsexperte<br />

über das Treffen mit Außenminister<br />

Steinmeier, der während der<br />

Deutschlandwochen an einer Konferenz<br />

über Urbanisierung teilnahm.<br />

Finanzminister Steinbrück<br />

besuchte das <strong>CDHK</strong> am 3. September<br />

und überzeugte sich davon, dass die<br />

Steuergelder gut angelegt sind.<br />

Höchster Freundschaftspreis<br />

Prof. WolfgangMaßberg,ehemaliger<br />

Rektor<br />

der Ruhr-UniversitätBochum<br />

und seit<br />

Gründung des<br />

HochschulkollegsFachkoordin<strong>at</strong>or<br />

für<br />

Maschinenbau<br />

am <strong>CDHK</strong>,<br />

erhält am 26. September den Friendship<br />

Award, die höchste Anerkennung<br />

in China für Ausländer, die sich<br />

um Kooper<strong>at</strong>ion und Völkerverständigung<br />

verdient gemacht haben. Im<br />

Gegens<strong>at</strong>z zum Magnolia-Preis der<br />

Stadt Shanghai wird der Friendship<br />

Award von der chinesischen Regierung<br />

in Peking verliehen. Ebenfalls<br />

Träger des Friendship Award sowie<br />

des Magnolia Preises ist der DAAD-<br />

Beauftragte für das <strong>CDHK</strong> und langjähriger<br />

Kollege von Prof. Maßberg,<br />

Prof. Horst Sund.<br />

Ans Konfuziusinstitut<br />

geht der ehemalige <strong>CDHK</strong>-Vizedirektor<br />

Prof. Gu Shiyuan. Ein Semester<br />

lang wird der Germanist in Frankfurt<br />

unterrichten. Die Tongji h<strong>at</strong> enge Beziehungen<br />

zu den Konfuziusinstituten<br />

aufgebaut: Dr. Hu Chunchun,<br />

der zuvor am Deutschkolleg und im<br />

Auslandsamt der Universität arbeitete,<br />

ist seit einem Jahr als Vizedirektor<br />

in Hannover tätig.<br />

Mehr deutsche Studenten erreicht<br />

Normalerweise müssen Bildungseinrichtungen<br />

um Auslandsstudenten<br />

mühsam werben, ans <strong>CDHK</strong> kommen<br />

sie von alleine. „In diesem Semester<br />

h<strong>at</strong>ten wir 15 deutsche Studenten in<br />

unsere Vorlesung“, freut sich Alexander<br />

Bode, wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am <strong>CDHK</strong>. Die Vorlesung<br />

am DHL Lehrstuhl „Intern<strong>at</strong>ionales<br />

Management“ h<strong>at</strong> sich selbst an Fudan<br />

und Jiaotong herumgesprochen.<br />

Unterrichtssprache ist Deutsch, was<br />

die Auslandsstudenten besonders<br />

freut, die Folien werden zweisprachig<br />

angeboten. Die meisten Studenten<br />

kommen von Tongji SEM. „Das<br />

<strong>CDHK</strong> wird nicht nur zu einer echten<br />

chinesisch-deutschen Pl<strong>at</strong>tform, an<br />

der wir auch Studien- und Diplomarbeiten<br />

deutscher Studenten betreuen“,<br />

sagt Bode. „Vor allem profitieren<br />

die chinesischen Studenten von der<br />

Zusammenarbeit mit ausländischen<br />

Kommilitonen.“<br />

Forschung auf einen Blick<br />

Der Research Explorer von DFG und<br />

DAAD ist online. Das einzigartige<br />

Verzeichnis umfasst über 17.000<br />

deutsche Forschungseinrichtungen,<br />

die nach fachlichen, regionalen oder<br />

strukturellen Kriterien recherchiert<br />

werden können. Das gemeinsam von<br />

der Deutschen Forschungsgemein-<br />

schaft (DFG) und dem DAAD entwickelte<br />

Internet-Angebot informiert<br />

system<strong>at</strong>isch und umfassend und ist<br />

weltweit frei zugänglich.<br />

Frischvermählt zum 10jährigen<br />

h<strong>at</strong> sich <strong>CDHK</strong>-Alumnus Tong Rusong,<br />

Jahrgang 2002 Elektrotechnik<br />

(Bosch Rexroth). Wir gr<strong>at</strong>ulieren!<br />

Preisgekrönter Career-Service<br />

Die TU Berlin bietet ihren Studenten<br />

einen preisgekrönten Berufseinstieg.<br />

Die Partner-Universität des <strong>CDHK</strong> ist<br />

für ihre Absolventen-Ber<strong>at</strong>ung vom<br />

Stifterverband, Deloitte Deutschland<br />

und der Hochschulrektorenkonferenz<br />

HRK ausgezeichnet worden. In<br />

dem Wettbewerb wurden Dienstleistungen<br />

rund um den Berufseinstieg<br />

für Absolventen, die Betreuung von<br />

Praktika oder Weiterbildungsangebote<br />

für Unternehmen bewertet.<br />

46 Hochschulen beteiligten sich an<br />

Stifterverband W&W, 1-<strong>2008</strong>, S. 39<br />

Doppelmaster in Bochum<br />

Seit einem halben Jahr sind fünf<br />

Fahrzeugstudenten an der Ruhr-<br />

Universität Bochum für das neue<br />

Doppel-Master-Programm. „Wir<br />

haben uns an das Leben und Studium<br />

gewöhnt. Alles ist in Ordnung. Wir<br />

versuchen, die Deutschlands Kultur<br />

mehr kennen zu lernen.“ schreibt<br />

Studentin Han Ke. Insgesamt bleiben<br />

die Studenten drei Semester.<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai


<strong>CDHK</strong>ler Treffen in Paderborn<br />

<strong>CDHK</strong> Studenten sind über alle<br />

Fachbereichsgrenzen hinweg<br />

exzellente Netzwerker. Xu Qiao<br />

berichtet über ein Absolventen-<br />

Treffen in Paderborn zum 1. Mai:<br />

Am 01.05.<strong>2008</strong> haben wir viele<br />

Bekannte aus <strong>CDHK</strong> (Jahrgang<br />

2004,2005,2006 Maschinenebau,<br />

Fahrzeugtechnik, Wirtschaftwissenschaft<br />

und Rechtswissenschaft) in<br />

Paderborn getroffen. Vor einem Jahr<br />

h<strong>at</strong> der Jahrgang 2004 schon das<br />

Studium am <strong>CDHK</strong> beendet ,und einige<br />

von uns sind in Deutschland geblieben.<br />

Wir glauben, dass es sehr sinnvoll<br />

wäre, wenn sich die <strong>CDHK</strong>-Studenten<br />

verschiedener Jahrgänge auch in<br />

Deutschland treffen könnten. Einerseits<br />

können wir unsere Erfahrungen<br />

in Deutschland austauschen, sowie die<br />

guten Erinnerungen noch mal genießen<br />

und andererseits können wir den neuen<br />

Studenten helfen. Deswegen haben wir,<br />

die Studenten von Jahrgang 2004, eine<br />

<strong>CDHK</strong>-Versammlung in Paderborn in<br />

Deutschland veranstaltet.<br />

Viele Studenten und Studentinnen aus<br />

dem <strong>CDHK</strong> in Deutschland sind dazu<br />

eingeladen. Leider können aus Zeit-<br />

und Kostengrunde<br />

nicht alle teilnehmen,<br />

aber wir<br />

haben von allen<br />

Interessenten ein<br />

positives Feedback<br />

bekomme.<br />

Jedes Jahr treffen<br />

viele Studenten<br />

vom <strong>CDHK</strong><br />

in Deutschland<br />

ein, um ein<br />

Praktikum, die<br />

Masterarbeit,<br />

die Karriere zu<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />

<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

Büroleiterin DU Fei, Prof. Zimmer, Prof. GAO, Anja<br />

Feldmann, Prof. Sund, Prof. WU, Prof. WANG Lei,<br />

Prof SHEN Bin, Prof. WEI Yi.<br />

machen oder um zu promovieren. Um<br />

einen regelmäßigen Austausch ermöglichen<br />

zu können, suchen wir noch<br />

Sponsoren für weitere Treffen.<br />

Viele Grüsse<br />

Xu Qiao<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

四平路1239号<br />

DHK <strong>CDHK</strong><br />

<strong>CDHK</strong> D<br />

<strong>CDHK</strong> HH<br />

<strong>CDHK</strong> <strong>CDHK</strong> K<br />

DHK <strong>CDHK</strong><br />

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10<br />

HK<br />

DHK<br />

CDH<br />

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上海市200092中国<br />

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10 C<br />

DHK<br />

<strong>同济大学</strong>中德学院<br />

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<strong>CDHK</strong>

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