Nr.20 Okt. 2008 - (CDHK) at - 同济大学
Nr.20 Okt. 2008 - (CDHK) at - 同济大学
Nr.20 Okt. 2008 - (CDHK) at - 同济大学
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D HK<br />
exchange<br />
engineering<br />
automotive<br />
marketing<br />
<strong>CDHK</strong><br />
D<br />
D H<br />
C<br />
logistics<br />
culture<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
<strong>CDHK</strong>aktuell<br />
Spezial<br />
10<br />
Jahre<br />
<strong>CDHK</strong><br />
0<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der<br />
Tongji-Universität Shanghai
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20
Editorial<br />
Zehn Jahre <strong>CDHK</strong>. Neben der<br />
hundertjährigen Tongji ist das Kolleg<br />
ein junger Hüpfer. Aber in Sachen<br />
Innov<strong>at</strong>ionskraft macht uns die alte Dame<br />
noch ganz schön was vor. Unter den drei<br />
Präsidenten, die wir in dieser Zeit erlebt<br />
haben - Frau Professor WU Qidi, Professor<br />
WAN Gang und unter dem amtierenden<br />
Präsidenten Prof. PEI Gang - wurde die<br />
Hochschule konsolidiert, modernisiert und<br />
auf str<strong>at</strong>egischen Kurs gebracht.<br />
Die ETH Zürich-Absolventin Wu Qidi h<strong>at</strong>te stets die Volluniversität europäischer<br />
Prägung vor Augen und leitete die Wiedereingliederung abgespaltener<br />
Hochschulzweige. Auto-Visionär Wan Gang schmiedete str<strong>at</strong>egische<br />
Partnerschaften, von denen das <strong>CDHK</strong> bis heute profitiert, und erweiterte den<br />
Fächerkanon um zukunftsweisende Schwerpunkte wie Umwelttechnologie<br />
und Hybridfahrzeuge. Mit Pei Gang ist ein schnörkelloser Hochschulmanager<br />
amerikanischer Prägung nach Shanghai gekommen: Quality, quality, quality<br />
ist die Devise. An den Kritierien akademischer Produktivität muss sich auch<br />
das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg messen lassen, wenn es ins zweite<br />
Jahrzehnt geht. Eine große Aufgabe für den Führungswechsel in diesem<br />
Studienjahr und die anstehende Zusammenführung von <strong>CDHK</strong> und CDHAW.<br />
Wie entstehen eigentlich spannende Forschungsprojekte? In der<br />
Jubiläumsausgabe von <strong>CDHK</strong> aktuell zeigt ein Münchner Gastprofessor, wie<br />
Themen aus persönlichen Erlebnissen und neuen Partnerschaften erwachsen und<br />
sich nicht selten aus Zufällen eine Lebensaufgabe entwickelt (Mit Hand und Herz).<br />
Ein besonders Beispiel ist der Auftritt von zehn chinesischen und deutschen <strong>CDHK</strong><br />
Professoren beim Marketingkongress IFSAM im Juli, bei dem die Kollegvertreter<br />
Trends in den Logistikmärkten analysierten.<br />
<strong>2008</strong> ist ein Ausnahmejahr für China, ein Wechselbad der Gefühle: Die bunte<br />
fröhliche Welt von Olympia nach Schmerz und Trauer der K<strong>at</strong>astrophen von<br />
Sichuan. Mit DAAD Außenstellenleiter Stefan Hase-Bergen erlebte ich bei<br />
den Deutschlandwochen in Chongqing das große Beben und sprach mit dem<br />
Psychi<strong>at</strong>er Zhao Xudong über psychologische Hilfe für Erdbebenüberlebende.<br />
Mit dem 20. Newsletter verabschiede ich mich aus Shanghai und gr<strong>at</strong>uliere allen<br />
Mitarbeitern und Partnern herzlich zu diesem besonderen Jubiläum.<br />
Ihre Anja Feldmann<br />
10<br />
dh cdh<br />
c kk<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
Foto: Porsche<br />
In dIeser AusgAbe<br />
2 | Grußworte<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
2 | Grußwort des Ministers für Forschung<br />
und Technologie<br />
7 | Grußwort des Bundesministers des<br />
Auswärtigen<br />
9 | Grußwort der Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung<br />
10 | Grußwort der Vize-Ministerin für<br />
Bildung a.D.<br />
12 | Grußwort des Präsidenten der Tongji<br />
13 | Tongji - eine deutsch-chinesische<br />
Geschichte<br />
15 | Warum wir die Konkurrenz ausbilden<br />
16 | Gründung des <strong>CDHK</strong><br />
16 | Evalu<strong>at</strong>ionen<br />
17 | <strong>CDHK</strong>-Chronologie<br />
18 | Die Förderpolitik des DAAD in China<br />
21 | Massen-Universitäten<br />
22 | Stiftungsprofessur als Erfolgsmodell<br />
23 | Haniel: Für Inspir<strong>at</strong>ion und Praxisorientierung<br />
25 | Fakultät für Elektrotechnik<br />
26 | Entwicklung - Ein Körnchen Wahrheit<br />
27 | Infineon verlängert Lehrstuhl<br />
29 | Forschung - Mit Hand und Herz<br />
38 | Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />
39 | Zukunft der <strong>CDHK</strong>-Ökonomen<br />
42 | Sichuan - die Seele reparieren<br />
45 | Logistik - wie Transport unsere Welt<br />
von morgen versorgt<br />
47 | Chinas Metromania<br />
49 | Umwelt in gesellschaftlicher Verantwortung<br />
50 | Controlling in der VR China<br />
51 | Bochumer Planspiel kommt wieder<br />
52 | Fakultät für Wirtschaftsrecht<br />
53 | Rück- und Ausblick<br />
53 | Brücken im Rechtsverständnis<br />
57 | Bayer-Tongji IPR-Tag <strong>2008</strong><br />
59 | Fakultät für Maschinenbau<br />
60 | ThyssenKrupp: Ein Jahrzehnt gemeinsame<br />
Entwicklung und Ausbildung<br />
61 | MBTech - Fahrzeugtechnik mit neuem<br />
Stifter<br />
62 | Praktiker übernimmt Siemens-Montagelehrstuhl<br />
63 | Brennstoffzellenspezialist forscht am<br />
AVL Lehrstuhl<br />
65 | Deutsche Sprache und Kultur<br />
65 | Viel in Bewegung - der DAAD in China<br />
67 | Deutsch als Fremdsprache: Ein unbeschwerter<br />
Tag<br />
67 | DAAD-Sprachassistenten<br />
69 | 10 Jahre Chinesisch-Deutsches Forum<br />
71 | Dr. Schavan: Diplom<strong>at</strong>ie des Vertrauens<br />
74 | Leute<br />
76 | Impressum
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
贺 辞<br />
中华人民共和国科技部部长万钢<br />
金秋十月,我们迎来了同济大<br />
学中德学院成立十周年的隆重庆<br />
典。我代表中华人民共和国科学技<br />
术部,并以我个人的名义向中德学<br />
院、各位老师和同学,向莅临的所<br />
有嘉宾、亲爱的校友们,致以最衷<br />
心的祝贺!<br />
中德学院作为中德两国在教育<br />
和科研领域的一个杰出项目,十年<br />
来已经发展成为了一个连接中德两<br />
国教育、科研与经济的重要交流平<br />
台,形成了鲜明的办学特色。高度<br />
国际化的教学、与企业的合作,特<br />
别是理论与实践紧密相接合的教<br />
学方式,为企业、社会培养了近<br />
600名视野开阔、思想活跃的优秀<br />
硕士毕业生。不少教师承接了众多<br />
国家重点科技项目和国际合作项目<br />
并取得了丰硕的成果。学院的中外<br />
学者运用自己的专业知识主动为企<br />
业提供知识和技术,获得了很好的<br />
社会效应。<br />
中德学院与企业的合作开辟了产<br />
学研结合的教育合作模式。拥有众<br />
多国际知名企业资助的基金教席是<br />
中德学院的一大特色。每个教席都<br />
有一个知名企业作为其资助方。中<br />
德学院已经建立了29个基金教席,<br />
资助方包括西门子、蒂森克虏伯、<br />
拜耳公司、大众汽车等全球知名企<br />
业。教席的重点研究方向也是与<br />
时俱进,近年来新设立的物流、法<br />
律、知识产权保护等教席反映了中<br />
德两国经济合作的新需求。<br />
中德学院引入国际一流的教育资<br />
源,建立国际化的教授团队,与十<br />
多所德国一流大学合作设立联合课<br />
程。中德双方共同制定教学大纲,<br />
施行双语教学。教学计划面向实<br />
践,贴近企业需求。截至2007年底<br />
已有38名德国著名教授因连续多年<br />
在中德学院授课被授予中德学院教<br />
授称号。学院与慕尼黑工业大学、<br />
波鸿鲁尔大学等德国著名高校的双<br />
学位项目成果累累。已有近100位<br />
同学取得了双学位,另有不少学生<br />
到德国著名大型企业实习。学生<br />
出国人数超过总人数的90%。中德<br />
学院的魅力也吸引了越来越多的外<br />
国学生前来学习。如今在中德学院<br />
的大楼里、教室中、实验室中到处<br />
能见到外国学生的身影。曾有德国<br />
慕尼黑工大等多所大学学生在学院<br />
联合实验室完成他们的学位论文。<br />
中德学院的毕业生们不仅专业知识<br />
过硬,在自己的岗位上作出了出色<br />
的贡献,深得工作单位的重视和好<br />
评;他们通晓两国文化,了解两国<br />
风俗习惯,为促进中德两国的科技<br />
和文化交流发挥了重要作用。<br />
中德学院和德国的科研交流也同<br />
样扎实有效。在新能源汽车、汽车<br />
电子、机械制造、地面交通工具风<br />
洞等领域的合作成果卓著。学院中<br />
外学者通过咨询、培训、国际研讨<br />
会等活动积极为企业和社会服务。<br />
取得了引人注目的成就。众多来自<br />
著名企业的高级管理人员来学院讲<br />
学,为同学们带来了崭新的科技进<br />
步信息,传授了他们丰富的创新实<br />
践和管理经验。<br />
中德学生与教师的密切合作和取<br />
得的丰硕成果有力地推动了两国教<br />
育、科技、文化的交流。德国总统<br />
来访并在学院设立了总统奖学金。<br />
学院还多次接待了政府部长、社会<br />
名人、诺贝尔奖获得者等众多社<br />
会、科技、文化、经济界人士的来<br />
访和讲学,为两国的友好发展做出<br />
了积极的贡献。<br />
随着经济全球化的发展,如何节<br />
约能源、保护环境成为全人类共同<br />
面对的重要挑战。当前节能减排、<br />
应对气候变化、关注民生是中国经<br />
济社会发展的重点。希望中德学院<br />
能在教学、科研和国际交流中利用<br />
自己的资源和优势给予关注。同时<br />
希望中德学院在科学与人文的结<br />
合、技术与艺术的交融、在交叉学<br />
科建设上发挥更大作用,为促进中<br />
德科技、教育和文化交流,为增进<br />
两国人民的友谊做出新的贡献!<br />
<strong>2008</strong>年9月28日<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
In der Zeit des goldenen <strong>Okt</strong>obers<br />
begeht das Chinesisch-<br />
Deutsche Hochschulkolleg der<br />
Tongji-Universität feierlich sein<br />
zehnjähriges Bestehen. Als Minister<br />
für Forschung und Technologie<br />
der Volksrepublik China<br />
und ganz persönlich möchte ich<br />
allen Lehrern und Kommilitonen<br />
des <strong>CDHK</strong>, allen ehrenwerten<br />
Gästen und lieben Freunden<br />
der Universität meine herzlichsten<br />
Glückwünsche ausrichten!<br />
Das <strong>CDHK</strong> ist ein herausragendes<br />
Projekt der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit<br />
in den Bereichen der<br />
Bildung und Forschung. Innerhalb<br />
von zehn Jahren h<strong>at</strong> sich das <strong>CDHK</strong><br />
zu einer wichtigen Pl<strong>at</strong>tform der<br />
Länder China und Deutschland entwickelt,<br />
auf der Bildung, Forschung<br />
und Wirtschaft miteinander verbunden<br />
werden. Die Lehre h<strong>at</strong> ihre ganz<br />
eigenen Charakteristika geschaffen.<br />
Ausgerichtet an einer in höchstem<br />
Maße intern<strong>at</strong>ionalisierten Ausbildung<br />
und dank der Zusammenarbeit<br />
mit den Unternehmen sind für<br />
Firmen und die Gesellschaft über die<br />
Jahre besonders durch eine Unterweisungsform,<br />
bei der Theorie und<br />
Praxis eng miteinander verknüpft<br />
werden, an die 600 hervorragende<br />
Studenten ausgebildet worden, die<br />
sich durch eine breite Sicht und eine<br />
gedankliche Flexibilität auszeichnen.<br />
Eine erhebliche Zahl der Professoren<br />
des <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> wissenschaftlich-technologische<br />
Schwerpunktprojekte<br />
des Sta<strong>at</strong>es übernommen und dabei<br />
große Erfolge erzielt. Daß die chinesischen<br />
und deutschen Gelehrten des<br />
Kollegs ihre Fachkenntnisse nutzen,<br />
um den Unternehmen aus eigener<br />
Initi<strong>at</strong>ive Wissen und Technologien<br />
zur Verfügung zu stellen, h<strong>at</strong> zu positiven<br />
Reaktionen in der Gesellschaft<br />
geführt.<br />
Die vom <strong>CDHK</strong> und den Unternehmen<br />
betriebene Kooper<strong>at</strong>ion h<strong>at</strong> zu<br />
neuen Formen der Zusammenarbeit<br />
in der Ausbildung geführt, bei denen<br />
Produktion und Forschung mitein-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Grußwort des Ministers für Forschung und Technologie<br />
Prof. Dr. WAN Gang<br />
Mit Bundespräsident Horst Köhler im Mai 2007<br />
Prof. WAN mit Prof. Wolfgang Maßberg und Vizedirektor<br />
Prof. WU Zhihong bei der Unterzeichnung<br />
des Schaeffler-Lehrstuhls 2006<br />
ander verbunden werden. Eine große<br />
Besonderheit des <strong>CDHK</strong> sind die Stiftungslehrstühle,<br />
die von zahlreichen<br />
bekannten intern<strong>at</strong>ionalen Unternehmen<br />
gesponsert werden. Jeder<br />
Lehrstuhl wird von einem bekannten<br />
Unternehmen finanziell unterstützt.<br />
Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> bereits 29 Lehrstühle<br />
eingerichtet, unter den Stiftern finden<br />
sich weltbekannte Unternehmen<br />
wie etwa Siemens, ThyssenKrupp,<br />
Bayer und Volkswagen. Die an den<br />
Lehrstühlen schwerpunktmäßig bearbeiteten<br />
Forschungsthemen umfassen<br />
ebenfalls für unsere Zeit wichtige<br />
Bereiche. Daß in den letzten Jahren<br />
Lehrstühle wie z.B. für Logistik,<br />
Recht und den Schutz des geistigen<br />
Eigentums eingerichtet wurden, entspricht<br />
den neuen Anforderungen in<br />
der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />
zwischen China und Deutschland.<br />
In der Lehre verfügt das <strong>CDHK</strong> über<br />
intern<strong>at</strong>ional erstklassige Ressourcen.<br />
Es ist ein intern<strong>at</strong>ionales Team<br />
aus Professoren und Lehrern entstanden,<br />
und in den gemeinsamen<br />
Lehrplan sind mehr als zehn erstklassige<br />
deutsche Hochschulen eingebunden.<br />
Das von China und Deutschland<br />
zusammen entwickelte Curriculum<br />
sieht Unterricht in zwei Sprachen<br />
vor, die Lehre ist praxisbezogen und<br />
auf die Bedürfnisse der Unternehmen<br />
hin ausgerichtet. Bis zum Ende<br />
des Jahres 2007 sind bereits 38<br />
bekannte deutsche Professoren für<br />
ihre langjährige Unterrichtstätigkeit<br />
am <strong>CDHK</strong> mit dem Titel des <strong>CDHK</strong>-<br />
Professors ausgezeichnet worden.<br />
Zu den Erfolgen gehören ebenfalls<br />
Doppelmasterprogramme mit der TU<br />
München und der Ruhr-Universität<br />
Bochum. Rund 100 Kommilitonen<br />
haben bereits einen Doppelmasterabschluß<br />
erworben, zahlreiche<br />
Studenten absolvieren Praktika in<br />
bekannten deutschen Großunternehmen.<br />
Mehr als 90% der Studenten<br />
verfügen über Auslandserfahrung.<br />
Die Attraktivität des <strong>CDHK</strong> lässt auch<br />
immer mehr ausländische Studenten<br />
hierher zum Studium kommen. Überall<br />
im <strong>CDHK</strong> – auf den Fluren, in den
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Unterrichtsräumen und den Labors<br />
sieht man ausländische Studenten. In<br />
der Vergangenheit haben Studenten<br />
der TU München und zahlreicher<br />
anderer Hochschulen im Joint Lab<br />
des <strong>CDHK</strong> ihre Abschlußarbeiten<br />
fertig gestellt. Die Absolventen des<br />
<strong>CDHK</strong> verfügen nicht nur über solides<br />
Fachwissen, sie leisten auch auf ihren<br />
Posten hervorragende Arbeit, werden<br />
von ihren Arbeitgebern wahrgenommen<br />
und positiv beurteilt.<br />
Sie kennen die Kulturen beider Länder,<br />
sind mit den Sitten und Bräuchen<br />
vertraut und erfüllen eine wichtige<br />
Rolle bei der Förderung des technologischen<br />
und kulturellen Austausches<br />
zwischen beiden Ländern.<br />
Der technologische Austausch zwischen<br />
dem <strong>CDHK</strong> und Deutschland<br />
findet ebenfalls auf einer soliden<br />
Grundlage st<strong>at</strong>t. Es gibt überragende<br />
Erfolge bei der Zusammenarbeit in<br />
Bereichen wie etwa den mit neuen Energien<br />
betriebenen PKW, den Brennstoffzellenautos,<br />
dem Maschinenbau,<br />
dem Windkanal für Verkehrsmittel im<br />
Straßenwesen usw. Die chinesischen<br />
und die ausländischen Forscher am<br />
<strong>CDHK</strong> leisten mittels Aktivitäten wie<br />
Ber<strong>at</strong>ung, Fortbildung und intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Symposien positive Beiträge<br />
für Unternehmen und Gesellschaft.<br />
Dabei sind beachtliche Erfolge erzielt<br />
worden. Viele hohe Manager aus<br />
bekannten Unternehmen kommen<br />
zu Vorträgen und zum Unterricht an<br />
das <strong>CDHK</strong>. Auf diese Weise werden<br />
den Studenten die neuesten Inform<strong>at</strong>ionen<br />
des wissenschaftlichen Fortschritts<br />
vermittelt, und sie werden auf<br />
vielfältige Weisen mit deren kre<strong>at</strong>iver<br />
praktischer Umsetzung und den Managementpraktiken<br />
bekannt gemacht.<br />
Die enge Zusammenarbeit der Studenten<br />
des <strong>CDHK</strong> mit ihren Professoren<br />
und die zahlreichen Erfolge<br />
fördern den Austausch beider Länder<br />
in Bildung, Wissenschaft und Kultur.<br />
Anläßlich eines Besuches des deutschen<br />
Bundespräsidenten wurden am<br />
<strong>CDHK</strong> Präsidial-Stipendien eingerichtet.<br />
Das Kolleg h<strong>at</strong> darüber hinaus des<br />
öfteren Minister, bekannte Persönlichkeiten<br />
aus der Öffentlichkeit und<br />
Nobelpreisträger zu Gast. Die Besuche<br />
und Vorträge von Persönlichkeiten<br />
aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur<br />
und Wirtschaft haben positive Auswirkungen<br />
auf die freundschaftliche<br />
Entwicklung der beiden Länder.<br />
Wie in der Folge der globalen Entwicklung<br />
der Wirtschaft Energie<br />
eingespart und die Umwelt geschützt<br />
werden kann – diese Fragen sind zu<br />
einer wichtigen Herausforderung für<br />
die ganze Menschheit geworden. Ich<br />
wünsche mir, daß das <strong>CDHK</strong> seine<br />
Ressourcen und Vorteile in Lehre,<br />
Forschung und intern<strong>at</strong>ionalem<br />
Austausch nutzt, um der Lösung<br />
dieser Fragen Beachtung zu schenken.<br />
Gleichzeitig wünsche ich mir, daß das<br />
<strong>CDHK</strong> bei der Verknüpfung der N<strong>at</strong>ur-<br />
mit der Geisteswissenschaft sowie<br />
bei der Durchdringung von Technologie<br />
und Kunst und bei dem Aufbau<br />
von neuen sich überlappenden<br />
Wissenschaften noch mehr Beiträge<br />
leistet. Damit wird der Austausch<br />
zwischen China und Deutschland in<br />
den Bereichen Wissenschaft, Bildung<br />
und Kultur gefördert und gleichzeitig<br />
wird damit ein neuer Beitrag für die<br />
Freundschaft zwischen den Menschen<br />
beider Länder geleistet!<br />
Wan Gang<br />
Minister für Forschung und Technologie<br />
der V.R. China<br />
28.9.<strong>2008</strong><br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Foto: Jan Siefke
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Entwurf von Offenbacher Design-Studenten für das <strong>CDHK</strong> 2007<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Grußwort des Bundesministers des Auswärtigen<br />
anlässlich des 10-jährigen Bestehens<br />
des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs<br />
Das zehnjährige Jubiläum des<br />
Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs<br />
an der Tongji-Universität<br />
im Olympiajahr verdient<br />
olympisches Gold, denn es ist<br />
unser größtes deutsch-chinesisches<br />
Bildungsprojekt im Hochschulbereich<br />
und eine großartige<br />
Erfolgsgeschichte. Damit<br />
haben Deutschland und China<br />
die Grundlagen geschaffen, den<br />
intensiven Austausch im Bereich<br />
der Wissenschaft zu vertiefen<br />
und die Zusammenarbeit weiter<br />
auszubauen. Ich freue mich<br />
besonders darüber, dass dieses<br />
Gemeinschaftsprojekt auch von<br />
deutschen und chinesischen Unternehmen<br />
t<strong>at</strong>kräftig unterstützt<br />
wird und damit ein gelungenes<br />
Beispiel für die hervorragende<br />
Zusammenarbeit von Wirtschaft<br />
und Wissenschaft ist.<br />
Wenn im <strong>Okt</strong>ober <strong>2008</strong> der Deutsche<br />
Akademische Austauschdienst<br />
und die Tongji-Universität<br />
einen dritten Kooper<strong>at</strong>ionsvertrag<br />
abschließen, unterstreicht dies<br />
den gemeinsamen Willen, das<br />
Projekt des Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkollegs weiterzuentwickeln.<br />
Die geplante Zusammenführung<br />
mit der Chinesisch-<br />
Deutschen Fachhochschule baut<br />
den Bereich der angewandten<br />
Forschung aus und eröffnet uns<br />
und vor allem der Wirtschaft in<br />
unseren beiden Ländern neue<br />
Chancen: Denn praxisnah und<br />
intern<strong>at</strong>ional ausgebildete Ingenieure<br />
mit interdisziplinären<br />
Kenntnissen und interkulturellen<br />
Kompetenzen werden sehr gefragt<br />
sein auf dem Arbeitsmarkt der<br />
Zukunft.<br />
Ich bin überzeugt, dass wir mit<br />
Projekten wie dem Chinesisch-<br />
Deutschen Hochschulkolleg nicht<br />
nur Wissenschaftler und Studierende<br />
zusammenführen, sondern<br />
auch Politik gestalten. Politik<br />
zu gestalten, das heißt für mich<br />
insbesondere, den großen Fragestellungen<br />
unserer Zeit vorausschauend<br />
und aktiv zu begegnen.<br />
Klimaschutz, Energiesicherheit,<br />
Armutsbekämpfung oder die<br />
Problem<strong>at</strong>ik der Megastädte<br />
sind Herausforderungen, die<br />
wir nur gemeinsam bewältigen<br />
können. Hierzu bedarf es eines<br />
intern<strong>at</strong>ionalen Netzwerks von<br />
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Forschung und Gesellschaft, um<br />
neue Konzepte zu entwickeln und<br />
Lösungen zu finden. Mir liegt sehr<br />
daran, dass wir diese Dimension<br />
stärker noch als bislang in den<br />
Fokus unerer bil<strong>at</strong>eralen Wissenschaftszusammenarbeit<br />
nehmen.<br />
Mein herzlicher Dank gilt allen<br />
Dr. Frank-Walter Steinmeier<br />
Bundesminister des Auswärtigen<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Autoren der Erfolgsgeschichte<br />
des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs<br />
- Sie haben damit<br />
einen Leuchtturm der deutschchinesischen<br />
Beziehungen aufgebaut,<br />
der weithin sichtbar<br />
ausstrahlt. Ich wünsche dem<br />
Hochschulkolleg, seinen Unterstützern,<br />
den Dozenten, Mitarbeitern<br />
und Studierenden weiterhin<br />
viel Erfolg bei ihrer Arbeit und<br />
noch viele weitere Goldmedaillen<br />
für hervorragende Projekte und<br />
Ideen!<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Grußwort der Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung<br />
Dr. Annette Schavan<br />
Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg<br />
<strong>CDHK</strong> an der Tongji-Universität<br />
Shanghai ist eines der erfolgreichsten<br />
Projekte im chinesisch-deutschen<br />
Wissenschaftsaustausch und ein hervorragendes<br />
Beispiel für den Erfolg der<br />
Bildungskooper<strong>at</strong>ion unserer Länder,<br />
die im Jahr 1973 mit dem Austausch<br />
einzelner Studierender begann. Deutsche<br />
Hochschulen zählen heute jedes<br />
Jahr mehr als 27.000 chinesische<br />
Studierende. Mehr als 400 Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen<br />
zeugen von der Intensität<br />
der Kontakte. Die Zahl deutscher Wissenschaftler<br />
und Studierender in China<br />
wächst.<br />
Auch die Tongji-Universität h<strong>at</strong> seit ihren<br />
Anfängen eine enge Verbindung zu<br />
Deutschland. Der deutsche Arzt Erich<br />
Paulun gründete die Universität 1907<br />
als „Shanghai Deutsche Medizinschule“.<br />
Schon bald wurde das Lehrangebot auf<br />
die Ingenieurwissenschaften ausgeweitet.<br />
Die Entwicklungen am <strong>CDHK</strong>,<br />
von denen ich mir anlässlich meines<br />
Besuchs an der Tongji-Universität im<br />
April <strong>2008</strong> einen Eindruck verschaffen<br />
konnte, zeigen, wie der gesellschaftliche<br />
und technologische Wandel das Profil<br />
einer Universität verändert.<br />
Die praxisbezogene Ausrichtung der<br />
Curricula, die in enger Zusammenarbeit<br />
mit deutschen Partneruniversitäten<br />
entstanden, und die Allianzen mit deutschen<br />
und chinesischen Unternehmen<br />
vermitteln den Absolventen wertvolle<br />
Kenntnisse und Erfahrungen für ihren<br />
beruflichen Werdegang.<br />
Seit dem Jahr 2005 ergänzen die Bachelor-Studiengänge<br />
der vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
geförderten Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschule für Angewandte Wissen-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
schaften das Studium am <strong>CDHK</strong>. Diese<br />
enge Vernetzung soll dazu beitragen,<br />
insbesondere solche Fachkräfte auszubilden,<br />
die auch deutsche Unternehmen<br />
in China stark nachfragen. Dabei geht<br />
es nicht nur um das fachliche Handwerkszeug.<br />
Auf chinesischer wie auf<br />
deutscher Seite werden Fachkräfte<br />
gesucht, die auch die Mentalität und<br />
die Unternehmenskultur des anderen<br />
Landes kennen und verstehen.<br />
Das <strong>CDHK</strong> ist auf diese Aufgabe gut<br />
vorbereitet. Ich wünsche dem <strong>CDHK</strong>,<br />
den Studierenden, den Lehrenden und<br />
den übrigen Mitarbeitern auf dem weiteren<br />
Weg alles Gute und viel Erfolg!<br />
Dr. Annette Schavan, MdB<br />
Bundesministerin für Bildung und<br />
Forschung<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
贺 词<br />
中华人民共和国教育部<br />
前副部长吴启迪<br />
成功的源泉离不开它的创立<br />
者。1998年成立的中德学院,首<br />
先离不开<strong>同济大学</strong>和德意志学术<br />
中心的鼎立支持。作为共同培育<br />
的项目,十年来中德学院蓬勃发<br />
展,这与中德双方大量的投入和<br />
积极支持是分不开的。中德学院<br />
发展成为中德两国在教育与科学<br />
领域交流的榜样,我们感到非常<br />
自豪。<br />
中德学院建立伊始就坚持以创<br />
新的面目出现,成为之后许多国<br />
际教育合作的典范。凭借贴近实<br />
践、具有外语优势的教学,为学<br />
生们走上就业市场奠定了成功的<br />
基石。通过在德国的学习或实<br />
习,学生们获得了宝贵的跨文化<br />
交流技能和经验。这些无论在中<br />
国企业还是德国企业都是十分重<br />
要的。具备实践经验、跨文化交<br />
际能力和外语知识是在国际企业<br />
取得成功的关键。<br />
作为中德两国在教育领域的第<br />
一个大型合作项目,中德学院始<br />
终不渝坚持目标不放松。中德学<br />
院绝大多数毕业生学业一结束就<br />
获得就业位置,作为关键技能,<br />
德语扮演了重要角色。从德国医<br />
生埃里希·宝隆创立的一所医学<br />
堂的基础上发展而来的<strong>同济大学</strong><br />
历来十分重视德语、德国科学、<br />
教育和文化的特殊价值。这也对<br />
中德学院的自身定位产生了重要<br />
影响。为了让学生们迅速听懂用<br />
德语讲授的课程,同时也为了他<br />
们之后在德国能出色完成任务,<br />
中德学院在研究生教学的一开始<br />
就进行深入的德语强化。德语作<br />
为“独家特色”不管是在中德学<br />
院还是在<strong>同济大学</strong>其他众多的项<br />
目中都得到推行。<br />
目前设立的近30个基金教席是<br />
中德学院教学实践成功的关键。<br />
这些德国著名大企业通过资助教<br />
席、为学生提供到企业实习等方<br />
0<br />
式,树立了企业与高校合作新的<br />
标杆。从资助教学到邀请企业精<br />
英来院演讲,再到提供实习机<br />
会,再到共同参与研究项目,这<br />
些企业为中德学院做出了杰出的<br />
贡献。具备理论与实践相结合的<br />
认知,减少了学生到企业实习的<br />
障碍。<br />
总之,过去十年来中德学院的<br />
蓬勃发展向人们展现了他持续发<br />
展的生机与活力;向人们展示了<br />
这种连结产业的新型中德教育体<br />
系结合的成功。越来越多的德国<br />
学生对中德学院产生兴趣也证明<br />
了这点。今年,中国政府首次向<br />
德国学生提供全额奖学金,来中<br />
德学院和<strong>同济大学</strong>学习的德国学<br />
生人数达到近20人。伴随着中德<br />
学院已往取得的成就,让我们展<br />
望其更加辉煌的未来。我们期待<br />
中德学院取得更大进步!<br />
吴启迪博士、教授<br />
<strong>2008</strong>年9月16日<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Grußwort der Vize-Ministerin für Bildung a.D.<br />
Prof. Dr. WU Qidi<br />
Ein Erfolg, wie ihn das <strong>CDHK</strong><br />
darstellt, h<strong>at</strong> immer viele Väter.<br />
Als das <strong>CDHK</strong> im Jahr 1998<br />
gegründet wurde, h<strong>at</strong>te es zunächst<br />
die Tongji-Universität und<br />
den DAAD als starke Partner im<br />
Rücken. Daß sich die gemeinsame<br />
Einrichtung jedoch über ein Jahrzehnt<br />
hinweg so überaus positiv<br />
entwickelt h<strong>at</strong>, liegt an dem außerordentlichen<br />
Engagement, mit<br />
dem das Projekt von zahlreichen<br />
Persönlichkeiten in China und<br />
Deutschland gefördert worden<br />
ist. Wir sind stolz, dass sich das<br />
<strong>CDHK</strong> zu einem Vorzeigeobjekt<br />
im Austausch von Bildung und<br />
Wissenschaft zwischen Deutschland<br />
und China entwickelt h<strong>at</strong>.<br />
Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> von Beginn an einen<br />
sehr innov<strong>at</strong>iven Ans<strong>at</strong>z verfolgt,<br />
der beispielgebend für viele<br />
weitere Projekte im intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Bildungsaustausch geworden<br />
ist. Durch ein praxis- und sprachorientiertes<br />
Studium bringen die<br />
jungen Studenten für eine spätere<br />
Tätigkeit auf dem chinesischen<br />
Arbeitsmarkt optimale Voraussetzungen<br />
mit. Mit einem vorübergehenden<br />
Auslandsstudium oder<br />
einem Praktikum in Deutschland<br />
erwerben die späteren Absolventen<br />
interkulturelle Kompetenzen<br />
und Erfahrungen, die<br />
sowohl in chinesischen als auch<br />
in deutschen Firmen von erheblichem<br />
Nutzen sind. Praxiserfahrung<br />
gepaart mit interkulturellem<br />
Know-How und Fremdsprachenkenntnissen<br />
sind der Schlüssel<br />
zum Erfolg in der intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Unternehmenspraxis unserer<br />
Zeit. Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> als bislang<br />
erstes Chinesisch-Deutsches Gemeinschaftsprojekt<br />
im Bildungs-<br />
bereich diese Zielsetzung stets<br />
vor Augen gehabt. Nicht umsonst<br />
findet der Großteil aller <strong>CDHK</strong><br />
Absolventen unmittelbar nach<br />
dem Studium einen Arbeitspl<strong>at</strong>z.<br />
Als Schlüsselqualifik<strong>at</strong>ion spielt<br />
nicht zuletzt die deutsche Sprache<br />
eine erhebliche Rolle. Basierend<br />
auf der einstigen Medizinschule,<br />
gegründet durch den deutschen<br />
Arzt Erich Paulun, nimmt die<br />
deutsche Sprache und mit ihr die<br />
deutsche Wissenschaft, Bildung<br />
und Kultur seit jeher einen besonderen<br />
Stellenwert an der Tongji-<br />
Universität ein und h<strong>at</strong> daher<br />
auch die Ausrichtung des <strong>CDHK</strong><br />
maßgeblich beeinflusst. So wird<br />
Deutsch zu Beginn des Masterstudiums<br />
am <strong>CDHK</strong> intensiv gelehrt,<br />
so dass die Studenten sehr schnell<br />
in der Lage sind, Vorlesungen und<br />
Seminare in Deutscher Sprache<br />
zu verfolgen und mitzugestalten<br />
sowie einen Auslandsaufenthalt<br />
in Deutschland zu absolvieren.<br />
Die deutsche Sprache als ein<br />
„förderungswürdiges Alleinstellungsmerkmal“<br />
findet nicht<br />
nur am <strong>CDHK</strong>, sondern auch in<br />
zahlreichen anderen Programmen<br />
der Tongji-Universität seinen<br />
Ausdruck.<br />
Zur praxisnahen Ausbildung am<br />
<strong>CDHK</strong> gehört als entscheidender<br />
Erfolg die Einrichtung der mittlerweile<br />
fast 30 Stiftungslehrstühle,<br />
die von großen deutschen<br />
Firmen gefördert werden und den<br />
Studenten Zugang zur Unternehmenspraxis<br />
bieten. Hiermit sind<br />
auch für die Zusammenarbeit<br />
zwischen der Wirtschaft und den<br />
Universitäten neue Maßstäbe<br />
gesetzt worden! Das Engagement<br />
der Firmen reicht dabei von<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Investitionen in das Lehrangebot<br />
am <strong>CDHK</strong>, über Vorträge von<br />
prominenten Wirtschaftsführern,<br />
die Vermittlung von Praktika bis<br />
hin zu gemeinsamen Forschungsprojekten.<br />
Der Einblick in die<br />
Abläufe der heutigen Unternehmenspraxis,<br />
der den Studenten<br />
so nahe gebracht wird, fördert die<br />
nötige Verbindung von Theorie<br />
und Praxis und baut so gleichzeitig<br />
Hemmschwellen gegenüber<br />
der Wirtschaftspraxis ab.<br />
Insgesamt zeigt die positive Entwicklung<br />
des <strong>CDHK</strong> in den letzten<br />
10 Jahren, seine kontinuierliche<br />
Stabilisierung und Weiterentwicklung,<br />
dass diese neuartige<br />
Verbindung des chinesischen und<br />
des deutschen Lehrsystems unter<br />
Einbindung der Industrie gelungen<br />
ist! Das wachsende Interesse<br />
junger deutscher Studenten an<br />
der Einrichtung stellt dies unter<br />
Beweis. Gefördert von einem chinesischen<br />
Regierungsstipendium,<br />
werden dieses Jahr zum ersten<br />
Mal etwa ein Dutzend deutscher<br />
Studenten ihr Studium am <strong>CDHK</strong><br />
und an der Tongji durchführen.<br />
Die zahlreichen Erfolge aus der<br />
Vergangenheit, mit denen die<br />
Entwicklung des <strong>CDHK</strong> begleitet<br />
worden ist, lassen uns zuversichtlich<br />
in die Zukunft blicken. Wir<br />
wünschen dem <strong>CDHK</strong> weiterhin<br />
grossartige Fortschritte.<br />
Prof. Dr. Wu Qidi<br />
16. September <strong>2008</strong>
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
中德学院十周年庆祝纪念册贺词<br />
Prof. Dr. PEI Gang, Präsident der<br />
Tongji-Universität<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院是由中德两国政<br />
府于1998年共同倡导成立的国际合作<br />
办学机构,汇集了两国教育、经济和<br />
企业界的优质资源,是中德两国在教<br />
育领域最具影响的合作项目。学院的<br />
发展得益于具体深入的国际产学研合<br />
作办学和切实广泛的校际合作交流。<br />
由著名企业资助的基金教席制促进了<br />
教育、科研、企业的有效结合,国际<br />
化教育使我们的学生拥有广阔的知识<br />
面、出色的外语水平和丰富的国外学<br />
习和实习经验,广受社会欢迎。<br />
近年来,中德学院正成为中德交流<br />
的一个重要平台。每年接待数十批德<br />
国政界、企业界和学术界代表团;举<br />
行众多政、企、文化界知名人士主持<br />
的专业讲座。去年德国总统来访并在<br />
学院设立了总统奖学金。今年来又有<br />
德国教育科研部部长和财政部部长先<br />
后来访。<br />
回首十年,硕果累累;展望未来,<br />
任重道远。<strong>2008</strong>年是<strong>同济大学</strong>的人才<br />
年、学术年、质量年。人才、学术、<br />
质量也是实现中德学院向研究型、国<br />
际化、高水平学院目标迈进的根本途<br />
径。其中,人才队伍建设是第一要<br />
务,人才工作是学院各项工作的基<br />
础。引进高水平的人才,进一步提高<br />
全院的学术水平,是学院今后发展的<br />
重要方向。建设研究型、国际化知名<br />
高水平学院,不仅需要集聚高水平的<br />
专业人才队伍、拥有雄厚的学术实<br />
力,具有优良的教学质量和管理质量<br />
同样举足轻重。<br />
近年来,中德学院在不断提高教师<br />
自身学术水平的同时,加强与中德工<br />
程学院的紧密合作,积极筹建中德学<br />
院博士生院,为进一步的发展奠定了<br />
良好的基础。学院在办学质量和国际<br />
合作方面具有突出优势,只要我们所<br />
有中外教学、科研人员互相信任、共<br />
同努力,切实抓好人才、学术、质量<br />
三项工作,中德学院必将迎来更好更<br />
快的发展。<br />
“十年树木,百年树人”,中德学<br />
院迄今十年的成就是我们今后发展的<br />
良好开端。我愿与大家共同努力,为<br />
中德学院的进一步发展、为<strong>同济大学</strong><br />
的下一个百年辉煌打下坚实的基础。<br />
<strong>同济大学</strong>校长、中德学院院长<br />
Greeting by President Pei Gang <strong>at</strong> the Celebr<strong>at</strong>ion of <strong>CDHK</strong>´s<br />
Under the common guidance of the<br />
two governments in China and Germany,<br />
the Chinese German School<br />
for Postgradu<strong>at</strong>e Studies (<strong>CDHK</strong>)<br />
has been established in 1998 as an<br />
intern<strong>at</strong>ional academic institution.<br />
Since the best academic, economic<br />
and entrepreneurial resources from<br />
both countries are concentr<strong>at</strong>ed <strong>at</strong><br />
<strong>CDHK</strong>, it has become the most influential<br />
project in the field of academic<br />
cooper<strong>at</strong>ion of both countries. The<br />
advantages of <strong>CDHK</strong>´s development<br />
derive from a teaching mode which<br />
is based on the concrete and deep<br />
combin<strong>at</strong>ion of production, study<br />
and research as well as from a broad<br />
cooper<strong>at</strong>ion and exchange between<br />
the universities. The system of professorships<br />
funded by well known<br />
companies helps to form an effective<br />
combin<strong>at</strong>ion of educ<strong>at</strong>ion, research<br />
and entrepreneurship. The intern<strong>at</strong>ional<br />
educ<strong>at</strong>ion gives our students<br />
a broad knowledge, they obtain<br />
wonderful skills in foreign languages,<br />
and rich experiences from studying<br />
or make internships abroad. All this<br />
is broadly welcomed by society.<br />
During the last years <strong>CDHK</strong> has truly<br />
become an important pl<strong>at</strong>form for<br />
the exchange between China and Germany.<br />
Every year dozens of represent<strong>at</strong>ives<br />
from Germany, the economic<br />
and the scientific world are welcomed<br />
by <strong>CDHK</strong>. Well known politicians,<br />
entrepreneurs and personalities from<br />
the cultural field are giving special<br />
present<strong>at</strong>ions. During the visit of the<br />
German Federal President Köhler <strong>at</strong><br />
<strong>CDHK</strong> the presidential scholarships<br />
have been established. This year, the<br />
German Ministers for Educ<strong>at</strong>ion and<br />
Research and for Finance have been<br />
visiting <strong>CDHK</strong>.<br />
Looking back, numerous successes<br />
have been accumul<strong>at</strong>ed during the<br />
last ten years; looking ahead, heavy<br />
duties are waiting ahead of us. The<br />
year <strong>2008</strong> is Tongji Univeristy´s<br />
“Year of Talent, Science and Quality”.<br />
Talent, Science and Quality<br />
will be the basic way of <strong>CDHK</strong> to<br />
achieve its aim as a high level School<br />
marked by research and intern<strong>at</strong>ionaliz<strong>at</strong>ion.<br />
Among these three<br />
targets the recruiting of talents will<br />
be most important. Talents are the<br />
found<strong>at</strong>ion for each and every field<br />
of work <strong>at</strong> the School. To <strong>at</strong>tract high<br />
level talents and to further upgrade<br />
the scientific standard of the whole<br />
institution is the important direction<br />
of the School´s further development.<br />
To build up a School which is an<br />
intern<strong>at</strong>ionalized and well known<br />
institution of research needs not<br />
only a team of high level specialists<br />
and strong scientific capacity, it also<br />
needs excellent quality of educ<strong>at</strong>ion<br />
and management.<br />
Together with constantly improving<br />
the own scientific skills of <strong>CDHK</strong>´s<br />
professors during the last years, the<br />
close cooper<strong>at</strong>ion between <strong>CDHK</strong><br />
and the Chinese German School<br />
for Applied Sciences (CDHAW) has<br />
been strengthened and a School<br />
for Ph.D. students has started to be<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Gebäude der Tongji Medizinschule<br />
auf dem Gelände der<br />
heutigen Ligong Daxue<br />
10th Anniversary<br />
built. All this forms a good found<strong>at</strong>ion<br />
for the further development of<br />
<strong>CDHK</strong>. <strong>CDHK</strong> possesses excellent<br />
advantages for qualit<strong>at</strong>ive educ<strong>at</strong>ion<br />
and intern<strong>at</strong>ional cooper<strong>at</strong>ion. If all<br />
the Chinese and foreign professors<br />
and researcher trust each other and<br />
undertake common efforts, and if<br />
the work for the three aims of talent,<br />
science and quality is really achieved,<br />
<strong>CDHK</strong> will surely make an even<br />
better and faster development.<br />
There is a saying th<strong>at</strong> “it takes ten<br />
years for a tree to grow, but it takes a<br />
hundred years to educ<strong>at</strong>e a person”:<br />
the achievements <strong>CDHK</strong> has made<br />
during the last ten years form a good<br />
start for it´s future development. In<br />
a joint effort with everybody I wish<br />
to cre<strong>at</strong>e a strong found<strong>at</strong>ion for the<br />
further development of <strong>CDHK</strong> and<br />
Tongji University´s splendid next<br />
hundred years.<br />
President of Tongji University<br />
and Director of <strong>CDHK</strong><br />
Pei Gang<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
Tongji-Universität<br />
Erich Paulun ist der Name, der<br />
am häufigsten in der Geschichte<br />
der Tongji-Universität zu<br />
hören ist. Um die Jahrhundertwende<br />
gründete er die deutsche<br />
Medizinschule und legte damit<br />
das Fundament einer Universität,<br />
die in China in einem<br />
Atemzug mit deutschen Bildungsidealen<br />
genannt wird.<br />
Pauluns Sch<strong>at</strong>ten als Förderer<br />
der medizinischen Ausbildung<br />
in Shanghai ist so gross, dass<br />
andere wichtige Gestalter der<br />
akademischen Beziehungen<br />
zwischen China und Deutschland<br />
leicht in Vergessenheit<br />
ger<strong>at</strong>en. Der Politikwissenschaftler<br />
Professor Li Lezheng<br />
h<strong>at</strong> in jahrelanger Kleinarbeit<br />
Archive durchforstet und Nachkommen<br />
der Gründer aufgespürt.<br />
In seinem neuen Buch<br />
“Die Tongji-Universität in der<br />
deutschen Chinapolitik”, das<br />
anlässlich der Hundertjahrfeier<br />
der Tongji im Mai erscheint,<br />
zeichnet er dabei ein faszinierendes<br />
Bild der Universitätsgeschichte<br />
in der Zeit zwischen<br />
1907 und 1941.<br />
Auf deutscher Seite waren es<br />
vor allem die auswärtige Kultur-<br />
und Bildungspolitik, Handels-<br />
und Wirtschaftsinteressen<br />
sowie die Tätigkeit deutscher<br />
Ärzte in Shanghai, die die<br />
Gründung der deutschen Medizinschule<br />
in Shanghai begünstigte.<br />
Auf chinesischer Seite<br />
wurde die Gründung durch<br />
Chinas Schulreform und durch<br />
das Interesse und die Bereitschaft<br />
der Chinesen gefördert,<br />
westliche Schulen in Shanghai<br />
zu gründen.<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Eine deutsch-chinesische Geschichte<br />
Als einen der wichtigsten Förderer<br />
und Befürworter der Medizinschule,<br />
die 1908 in Tung-<br />
Chi Deutsche Medizinschule<br />
umbenannt wurde, nennt der<br />
Politologe Li Lezheng Wilhelm<br />
Knappe, bis 1906 deutscher<br />
Generalkonsul in Shanghai.<br />
Knappe habe bereits 1904 in<br />
Berlin erste Gespräche geführt<br />
und später für die Finanzierung<br />
bei deutschen wie chinesischen<br />
Geldgebern geworben, recherchierte<br />
Prof. Li.<br />
Die Wurzeln der Hochschule<br />
liegen Anfang des 20. Jahrhunderts,<br />
als zunächst das Tongji<br />
Hospital gegründet wurde, für<br />
das sich der Diplom<strong>at</strong> Wilhelm<br />
Knapp einsetzte. „Der Generalkonsul<br />
spielte eigentlich sogar<br />
die wichtigste Rolle bei der<br />
Gründung der Medizinschule”,<br />
meint Li. Auf eigene Faust<br />
hätte Paulun es angesichts des<br />
hohen Finanzbedarfs sicherlich<br />
nicht geschafft. Knapp habe die<br />
Bedeutung der Schulgründung<br />
erkannt und erfolgreich versucht,<br />
chinesische Geschäftsleute<br />
für das Projekt zu gewinnen,<br />
sagt der Historiker.<br />
Bei der Gründung des Hospitals<br />
fand Knappe Unterstützung<br />
bei Ye Chengzhong,<br />
Mäzen einer der berühmtesten<br />
Shanghaier Mittelschulen. Das<br />
Interesse an der Medizinschule<br />
stieg mit der wachsenden<br />
Bevölkerungszahl. Shanghai<br />
war in den 10er und 20er<br />
Jahren eine Zuwandererstadt,<br />
in deren Fabriken Bauern<br />
Arbeit suchten. Zwischen 1910<br />
und 1927 verdoppelte sich die<br />
Bevölkerung, was den Ausbau<br />
der medizinischen Versorgung
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
zwingend erforderlich machte.<br />
Die modernen Wirtschaftsstrukturen<br />
liessen zugleich eine immer<br />
reichere und mächtige städtische<br />
Elite heranwachsen, die durchaus<br />
bereit war, sich lokal karit<strong>at</strong>iv zu<br />
engagieren. Zu den Kaufleuten,<br />
die als Spender hervortr<strong>at</strong>en,<br />
zählte unter anderem Yu Xiaqing<br />
und Zhu Baosan, ursprünglich<br />
beide aus Ningbo. Beide saßen im<br />
Kur<strong>at</strong>orium der Tongji Medizinschule<br />
und machten sich in der<br />
Folge als Präsidenten der chinesischen<br />
Kammer einen Ruf.<br />
Die deutsche Medizinschule in<br />
Shanghai war eine von zehn deutschen<br />
Schulen, die zwischen 1907<br />
und 1912 zur Stärkung der wissenschaftlich-technischenAusbildung<br />
eingerichtet wurden. Die<br />
Vertreter der deutschen Industrie<br />
Campus der heutigen USST in der Fuxing Zhong Lu<br />
waren vor allem an der Erweiterung<br />
um einen technischen Ausbildungszweig<br />
interessiert. 1912<br />
wurden Medizin- und Ingenieurschule<br />
zusammengeführt.<br />
Dass die Tongji-Universität bis<br />
heute ohne Unterbrechung bestehe,<br />
sei deutschen Industriellen<br />
wie Carl Fink (Vorstandsmitglied<br />
der deutschen Vereinigung<br />
Shanghai) und chinesischen<br />
Förderern gleichermassen zu verdanken.<br />
“Die Tongji Medizin- und<br />
Ingenieurschule unterbrach nicht<br />
einen einzigen Tag ihren Lehrbetrieb”,<br />
sagt Li. Obgleich China<br />
Deutschland im ersten Weltkrieg<br />
1917 den Krieg erklärt h<strong>at</strong>te,<br />
wurde die Tongji im Gegens<strong>at</strong>z zu<br />
anderen deutschen Einrichtungen<br />
seinen Recherchen nach niemals<br />
geschlossen.<br />
Den Grund sieht Li in der Beteiligung<br />
der chinesischen Kaufmannschaft.<br />
“Im Kur<strong>at</strong>orium sassen<br />
reiche chinesische Kaufleute,<br />
später auch einflussreiche Politiker.<br />
Diese Leute h<strong>at</strong>ten grossen<br />
Einfluss in der Bildungspolitik.<br />
Als die Franzosen das Gebiet, in<br />
dem die Schule lag, besetzten,<br />
entschieden die chinesischen<br />
Kur<strong>at</strong>oren, die Schule zu retten<br />
und beschlossen den Umzug nach<br />
Wusong.”<br />
„Als rein deutsche Schule wäre die<br />
Weiterführung und Entwicklung<br />
der Tongji in Wusong schwierig<br />
gewesen“, sagt Li.<br />
af<br />
erschienen in Handelsbl<strong>at</strong>t online,<br />
18. Mai 2007<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Warum wir die Konkurrenz ausbilden<br />
„Ich werde bei Vorträgen in Deutschland<br />
oft gefragt, warum wir die<br />
Konkurrenz ausbilden“, sagt Professor<br />
Horst Sund. Als Beauftragter<br />
des DAAD war er vor zehn Jahren<br />
Geburtshelfer des <strong>CDHK</strong> und h<strong>at</strong> das<br />
Kolleg seither vor Ort in Shanghai<br />
und von Deutschland aus betreut.<br />
„N<strong>at</strong>ürlich muss man sich dem<br />
Steuerzahler gegenüber rechtfertigen,<br />
warum wir in China ausbilden. Ganz<br />
einfach: denjenigen, die mit unserer<br />
Hilfe studieren, wird ein positives<br />
Deutschlandbild vermittelt, das über<br />
das Studium hinaus ins Berufsleben<br />
wirkt.“<br />
Zwei Unternehmen h<strong>at</strong> Horst Sund<br />
gerade erst wieder mit diesem Argument<br />
überzeugt. Messgerätespezialist<br />
Rohde & Schwarz wollen demnächst<br />
den zweiten Lehrstuhl in Elektrotechnik<br />
finanzieren (vormals Siemens),<br />
als neuen Stifter gewann der<br />
ehemalige ET-Fachkoordin<strong>at</strong>or Prof.<br />
Friedrich Schneider den TÜV Süd.<br />
„Wir haben die Ausbildung im<br />
vergangenen Jahrzehnt auf gute<br />
Beine gestellt. Die Absolventen sind<br />
erfolgreich, haben sehr gute Deutschkenntnisse.<br />
Wir bieten Doppelmaster<br />
mit der TU München und der Ruhr-<br />
Universität Bochum und demnächst<br />
noch einen Wirtschaftsingenieur mit<br />
der TU Berlin an. Das <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong> die<br />
Präsenz von Deutschland in Shanghai<br />
gestärkt.“<br />
Der ehemalige Rektor der Universität<br />
Konstanz und seit 25 Jahren<br />
Vorsitzender der Baden-Württembergischen<br />
China-Gesellschaft ist<br />
stolz, dass mit eingeworbenen 28<br />
Stiftungslehrstühlen inzwischen ein<br />
erheblicher Teil des <strong>CDHK</strong> Budgets<br />
aus Stiftungstöpfen bestritten wird.<br />
Dennoch geht der 82jährige Biologe<br />
ungewohnt kritisch mit den Verhandlungen<br />
für die dritte Kooper<strong>at</strong>ionsphase<br />
ins Gericht. „Die Tongji profitiert<br />
in finanziell und im Ansehen<br />
deutlich vom Hochschulkolleg, doch<br />
dem <strong>CDHK</strong> werden diese Erfolge<br />
nicht zugerechnet.“ Drittmittel würden<br />
dort verbucht, wo die Personalakten<br />
liegen, und das seien in erster<br />
Linie die anderen Kollegs, denen sich<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult Horst Sund Nobelpreisträger Prof. Reinhard Selten, Prof. Horst Sund Prof. WAN Gang, Prof. Horst Sund<br />
Deutsche Präsenz in Shanghai gestärkt<br />
Professoren mehr zugehörig fühlen.<br />
„Gleichzeitig mischen sich die Kollegs<br />
immer stärker in unsere Berufungspraxis<br />
ein und wollen die Richtung<br />
der jeweiligen Lehrstühle mitbestimmen.“<br />
Die <strong>CDHK</strong> Professoren sollten<br />
mit den Kollegen an der Tongji<br />
Fakultäten zusammenarbeiten, ohne<br />
sich vereinnahmen zu lassen. Wie<br />
mächtig der Partner Tongji ist, läßt<br />
sich an der Regelung für Weiterbildungsangebote<br />
ablesen. „Die Weiterbildung<br />
läuft am <strong>CDHK</strong> vorbei, weil<br />
die Tongji 50% als Overheadkosten<br />
fordert, das ist unseriös.“<br />
Eine Lösung sieht Sund im Hyperkolleg<br />
- durch das geplante Zusammenwachsen<br />
des <strong>CDHK</strong> mit der<br />
Chinesisch-Deutschen Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften<br />
- CDHAW - werde der Weg frei für<br />
ein integriertes Chinesisch-Deutsches<br />
Kolleg, CDK. Damit würde auch die<br />
Rolle des DAAD gestärkt. Diesen weg<br />
zu begleiten, will sich Sund nicht<br />
Weg frei für Chinesisch-Deutsches Hyperkolleg<br />
nehmen lassen. „Mir macht es noch<br />
Spaß in Shanghai“, sagt der Konstanzer.<br />
(af)<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Gründung des <strong>CDHK</strong><br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Vorgeschichte und<br />
Gründung der Tongji-<br />
Universität gehen zurück<br />
auf die Aktivität des<br />
deutschen Generalkonsuls<br />
Dr. Wilhelm Knappe<br />
in Shanghai. Er schlug 1900 vor, in<br />
Shanghai eine deutsche Medizinschule<br />
für Chinesen zu errichten. Seine<br />
Bemühungen waren erfolgreich: Am<br />
1. <strong>Okt</strong>ober 1907 fand die Gründung<br />
der Deutschen Medizinischen Schule<br />
durch den deutschen Arzt Dr. Erich<br />
Paulun st<strong>at</strong>t. Seither ist die Tongji-Universität,<br />
die aus dieser Medizinschule<br />
hervorging, Deutschland<br />
eng verbunden. Deutsch war Unterrichtssprache<br />
und die Tongji-Universität<br />
war und ist bis heute noch das<br />
wichtigste Fenster, die Brücke Chinas<br />
nach Deutschland, im Bereich der<br />
Bildung und Wissenschaft.<br />
Auf diesem Fundament aufbauend<br />
und um die Verbindung zwischen<br />
China und Deutschland weiter zu festigen,<br />
wurde anlässlich des Besuches<br />
von Bundeskanzler Helmut Kohl im<br />
November 1993 der Gedanke erörtert,<br />
besonders im Bildungsbereich<br />
aktiv zu werden und ein gemeinsames<br />
Hochschulkolleg zu gründen.<br />
Evalu<strong>at</strong>ionen<br />
Ein wichtiger Maßstab für die<br />
Tätigkeit des <strong>CDHK</strong> sind die<br />
Gutachten der wissenschaftlicher<br />
Evalu<strong>at</strong>ionsgremien. Zwei<br />
Mal nahmen deutsche und chinesische<br />
Akademiker das Kolleg<br />
in den vergangenen zehn Jahren<br />
unter die Lupe. Trotz Verbesserungsbedarfs<br />
in wichtigen<br />
Bereichen empfahl die jüngste<br />
Gutachterrunde vor zwei Jahren<br />
die unbefristete Fortführung<br />
des <strong>CDHK</strong> und legte damit einen<br />
Grundstein für die Zukunft.<br />
Öffentlich geförderte Projekte wie das<br />
<strong>CDHK</strong> werden nicht autom<strong>at</strong>isch in<br />
eine Dauereinrichtung umgewandelt.<br />
Wenn dies trotzdem geschieht, so mit<br />
hohen Ansprüchen. Früh zeichnete<br />
sich ab, dass beide Partner - Tongji<br />
wie DAAD - an einer langfristigen<br />
Die Verhandlungen zur Errichtung<br />
eines solchen Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkollegs (<strong>CDHK</strong>) begannen<br />
im September 1994 zwischen der<br />
Sta<strong>at</strong>lichen Erziehungskommission<br />
und dem Auswärtigen Amt. Sie<br />
wurden seit August 1995 intensiviert<br />
und der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
(DAAD) mit der Durchführung<br />
des Projektes beauftragt.<br />
Die Verhandlungen sowohl auf<br />
Regierungsebene wie auch zwischen<br />
Tongji-Universität und DAAD<br />
führten am 18. Februar 1998 zur<br />
feierlichen, offiziellen Eröffnung des<br />
<strong>CDHK</strong>, nachdem sowohl Sta<strong>at</strong>spräsident<br />
Jiang Zemin als auch Ministerpräsident<br />
Zhu Rongji im Dezember<br />
1996 das Projekt befürwortet h<strong>at</strong>ten.<br />
Sta<strong>at</strong>sminister Dr. Werner Hoyer<br />
vom Auswärtigen Amt sprach bei der<br />
Gründung von einem „Meilenstein<br />
der bil<strong>at</strong>eralen Zusammenarbeit“ und<br />
Professor Zhu Kaixuan, Vorsitzender<br />
der Sta<strong>at</strong>lichen Erziehungskommission,<br />
übermittelte die Grüße der<br />
chinesischen Sta<strong>at</strong>sregierung und<br />
unterstrich die Rolle, die das Hochschulkolleg<br />
bei der Ausbildung von<br />
hoch qualifizierten Wissenschaftlern<br />
und bei der akademischen Entwick-<br />
Gestaltung des Kollegs<br />
interessiert waren. Im<br />
Abstand von fünf Jahren<br />
wurden die Leistungen<br />
des <strong>CDHK</strong> von einem<br />
deutsch-chinesischen<br />
Fachgremium evaluiert.<br />
Der erste Evalu<strong>at</strong>ionsbericht,<br />
der 2002 vorgelegt<br />
wurde, gab neben einer<br />
Bestandsaufnahme wichtige<br />
Empfehlungen für die<br />
weitere Gestaltung.<br />
Die zweite Evalu<strong>at</strong>ion des <strong>CDHK</strong><br />
fand im Jahr 2006 unter der Leitung<br />
von Dr. Klaus von Trotha (Wissenschaftsinister<br />
des Landes Baden-<br />
Wüttemberg a.D.) st<strong>at</strong>t. Zur Seite<br />
stand ihm Prof. Dr. Lu, ehemaliger<br />
Botschafter der VR China in Deutschland.<br />
Die Kommission aus deutschen<br />
lung insgesamt übernehmen könne.<br />
Botschafter Dr. Konrad Seitz verlas<br />
ein Grußwort von Bundeskanzler<br />
Helmut Kohl, in dem er betonte, dass<br />
das Hochschulkolleg<br />
- in bisher einmaliger Weise jungen<br />
Deutschen und Chinesen die persönliche<br />
Begegnung miteinander ermögliche,<br />
- Lehrenden und Lernenden den<br />
Zugang zur jeweils anderen Kultur<br />
und Mentalität eröffne und damit zu<br />
einem Ort des praktizierten interkulturellen<br />
Dialogs würde,<br />
und<br />
- die bil<strong>at</strong>erale Zusammenarbeit in<br />
Wissenschaft und in Wirtschaft miteinander<br />
verknüpfen solle.<br />
Obwohl noch nicht offiziell gegründet,<br />
begann der Studienbetrieb zum<br />
Wintersemester 1997/98 mit 15 Studierenden.<br />
Diese Maßnahme wurde<br />
ganz unbürokr<strong>at</strong>isch getroffen, um<br />
mit der Imm<strong>at</strong>rikul<strong>at</strong>ion der ersten<br />
Studierenden nicht bis zum Studienjahr<br />
1998/99 warten zu müssen.<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst<br />
Sund, Beauftragter des DAAD<br />
für das <strong>CDHK</strong><br />
<strong>CDHK</strong> Vizedirektoren Prof. Dr. Thomas Zimmer und Prof. Dr. WU Zhihong<br />
und chinesischen Professoren empfahl<br />
im Februar 2007 die Überführung<br />
des Kollegs in einer permanente<br />
Institution.<br />
Am 18. Dezember 2006 wurde dem<br />
<strong>CDHK</strong> in Peking ein Preis für die<br />
ausgezeichnete Arbeit als herausragendes<br />
chinesisch-deutsches Hochschulkolleg<br />
verliehen.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>CDHK</strong> - Chronologie<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg <strong>CDHK</strong> ist das größte deutsche Bildungsprojekt im Hochschulbereich<br />
in China und weltweit eines der größten deutschen Kooper<strong>at</strong>ionsprojekte im akademischen Bereich.<br />
1992 Besuch von Bundeskanzler Dr. Helmuth Kohl in China<br />
1994 Auftrag zur Vorbereitung des <strong>CDHK</strong> an den DAAD<br />
1996 Erster Vertrag zur Einrichtung des <strong>CDHK</strong><br />
1998 Eröffnung des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs. Start der<br />
Elektrotechnik und Wirtschaftswissenschaften<br />
1999 Einrichtung des dritten Studiengangs Maschinenwesen und<br />
KFZ-Technik<br />
1999 Sp<strong>at</strong>enstich<br />
2002 Eröffnung des neuen <strong>CDHK</strong>-Gebäudes<br />
2002 Erste Ausgabe des <strong>CDHK</strong>-Newsletters <strong>CDHK</strong>-aktuell<br />
2002 Unterzeichnung der <strong>CDHK</strong>-Rahmenvereinbarung für die zweite<br />
Kooper<strong>at</strong>ionsereinbarung im Beisein von Bundeskanzler Gerhard<br />
Schröder<br />
2003 Wechsel des deutschen Vizedirektors: Prof. Dr. Thomas Zimmer<br />
wird Nachfolger von Prof. Dr. Thomas Harnisch (†)<br />
2003 Zweiten Kooper<strong>at</strong>ionsvertrag zwischen der Tongji-Universität<br />
und dem DAAD<br />
2003 1. TestDaF-Jahrgang (Test Deutsch als Fremdsprache)<br />
2003 1. Jahrgang der Kanzlerstipendi<strong>at</strong>en<br />
2003 Wechsel des chinesischen Vizedirektors: Prof. Dr. Wu Zhihong<br />
übernimmt das Amt des Germanisten Prof. Gu Shiyuan<br />
2004 Gründung des Reinhard Selten Instituts<br />
2005 1. Sommerschule der TU Berlin<br />
2006 Einrichtung des Studiengangs Wirtschaftsrecht<br />
2007 Besuch von Bundespräsident Dr. Horst Köhler anläßlich der<br />
Hundertjahrfeier der Tongji-Universität - Ausschreibung der<br />
Bundespräsidenten Stipendien<br />
<strong>2008</strong> Besuch von Bildungsministerin Dr. Annette Schavan<br />
Prof. Dr. Thomas Harnisch (†)<br />
Dr. Christian Bode, Studentin<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Gründungszeremonie des <strong>CDHK</strong><br />
Sp<strong>at</strong>enstich für das <strong>CDHK</strong> Gebäude<br />
1999<br />
Bundeskanzler a.D. Schröder,<br />
Sen<strong>at</strong>spräsident Zhou Jialun,<br />
Botschafter a.D. Prof. Dr. Lu<br />
DAAD-Generalsekretär Dr. Bode,<br />
Prof. Dr. WU Qidi<br />
Auslandsamtschef Dong Qi,<br />
Botschafter Mei Zhaorong
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Prof. Dr. Horst Sund (DAAD-Beauftragter für das <strong>CDHK</strong>), Dr. von der Heyden (Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai) , Tongji Präsident Prof. Pei<br />
Gang, Dr. Michael Schaefer (Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Peking), Dr. Christoph Ehrenberg (Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft),<br />
Bildungsministerin Dr. Schavan, Chinas Wissenschaftsminister Prof. Dr. WAN Gang, DAAD Vizepräsident Prof. Dr. Max Huber, <strong>CDHK</strong> Vizedirektor Prof. Dr. Wu Zhihong,<br />
Prof. Dr. Hans W. Orth (CDHAW) und Prof. Dr. Feng Xiao (CDHAW).<br />
Kooper<strong>at</strong>ion Tongji-Universität und DAAD<br />
Die Förderpolitik des DAAD in China<br />
Die dynamische Entwicklung<br />
der Volksrepublik China der<br />
letzten Jahrzehnte spiegelt sich<br />
in der Förderpolitik des DAAD.<br />
Vom Fördervolumen steht die<br />
Volksrepublik China heute<br />
nach den USA, der Russischen<br />
Föder<strong>at</strong>ion und Frankreich<br />
auf Pl<strong>at</strong>z 5. 2007 wurden über<br />
1500 chinesische und über<br />
1200 deutsche Studenten und<br />
Wissenschaftler gefördert. Das<br />
Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg<br />
nimmt hier einen<br />
Sonderpl<strong>at</strong>z ein.<br />
1. Stipendienprogramme<br />
Einen zentralen Pl<strong>at</strong>z in der Förderung<br />
chinesischer Studierender<br />
haben nach wie vor die Individualstipendien<br />
für Promotion und<br />
Master. Unter den Promovenden<br />
halten sich N<strong>at</strong>urwissenschaftler,<br />
Ingenieurwissenschaftler und Sozialwissenschaftler<br />
die Waage. In der<br />
Fächerverteilung der chinesischen<br />
Studenten in Deutschland insgesamt<br />
dominieren hingegen deutlich die<br />
Ingenieurwissenschaften. Neben<br />
Masterstipendien für ausgewählte<br />
BMZ-finanzierte Aufbaustudiengänge<br />
mit entwicklungsbezogener<br />
Them<strong>at</strong>ik vergibt der DAAD auch<br />
Master-Stipendien in Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft, so etwa das<br />
von 1999 bis 2006 laufende DAAD-<br />
Siemens Scholarship Programme<br />
Asia 21st Century.<br />
Auf der deutschen Seite konnte bis<br />
1989 ein ständig steigendes Interesse<br />
von Studenten und Wissenschaftlern<br />
an einem Studienaufenthalt in<br />
China verzeichnet werden. Dieser<br />
Nachfrage wurde Rechnung getragen<br />
durch die Einführung eines<br />
chinesischen Teilstipendiums, in<br />
dem die chinesische Regierung den<br />
Studenten die Studiengebühren erlässt<br />
und der DAAD die Vermittlung<br />
übernimmt. In diesem so genanngen<br />
Selbstzahlerprogramm decken die<br />
Studenten ihre Lebenshaltungskosten<br />
selbst. Nach 1989 sank das Interesse<br />
an einem Studium in China<br />
und nahm erst Ende der 90er Jahre<br />
wieder zu. Durch die Umstellung auf<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
nehmen derzeit die Bewerbungen<br />
für Jahresstipendien ab, dafür steigen<br />
die Bewerbungen für Semesterstipendien.<br />
Magnet Sprache und Praxis<br />
Den Anforderungen an Nachwuchskräften<br />
für die deutsche Industrie<br />
mit Sprach- und Landeskenntnissen<br />
kommt der DAAD mit den BMBF<br />
finanzierten Programmen “Sprache<br />
und Praxis in China” für Absolventen<br />
der Wirtschafts-, Rechts-, N<strong>at</strong>ur-<br />
und Ingenieurwissenschaften sowie<br />
Architektur und dem Programm<br />
“Kombinierte Studien- und Praxissemester”<br />
entgegen.<br />
Auch für Wissenschaftler unterhält<br />
der DAAD zahlreiche Programme,<br />
darunter auch Stipendien in Zusammenarbeit<br />
mit ausländischen Förderorganis<strong>at</strong>ionen,<br />
zum Beispiel der<br />
K.C.Wong Educ<strong>at</strong>ion Found<strong>at</strong>ion<br />
aus Hongkong, die in Zusammenarbeit<br />
mit dem DAAD Forschungsstipendien<br />
für Wissenschaftler aus der<br />
Volksrepublik vergibt.<br />
Im letzten Jahr wurden so For-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
schungsaufenthalte und Dozenturen<br />
von knapp 300 deutschen und<br />
222 chinesischen Wissenschaftlern<br />
gefördert. Auf deutscher Seite sind<br />
hier vor allem die 30 Lektor<strong>at</strong>e, die<br />
45 deutschen Kurzzeitdozenten und<br />
die 55 Wissenschaftler zu nennen,<br />
die im Rahmen des Programms des<br />
projektbezogenen Personenaustauschs<br />
(PPP) gefördert wurden.<br />
2. Kooper<strong>at</strong>ionsprojekte<br />
In den vergangenen Jahren h<strong>at</strong><br />
die institutionelle und strukturelle<br />
Förderung stark zugenommen. Ein<br />
wichtiges Pilotprojekt, das durch die<br />
Möglichkeit eines Doppeldiploms<br />
für Deutsche und Chinesen besonders<br />
in China Vorbildcharakter h<strong>at</strong>,<br />
ist das Hochschulprojekt „Gemeinsam<br />
studieren – Gemeinsam forschen“<br />
zwischen der RWTH Aachen<br />
und der Tsinghua-Universität in<br />
Peking. In dieser vom BMBF finanzierten<br />
Hochschulzusammenarbeit<br />
wurden an beiden Standorten englischsprachige<br />
Masterstudiengänge<br />
mit gemeinsamen Studien- und<br />
Prüfungsordnungen in den Fächern<br />
Produktionsverfahren und Kraftfahrwesen<br />
errichtet.<br />
Chinesische M.A.-Studenten studieren<br />
ein Jahr in Aachen, während<br />
im Gegenzug deutsche Studierende<br />
des Diplomstudienganges für ein<br />
Jahr an der Tsinghua-Universität<br />
studieren. Darüber hinaus werden<br />
Gastaufenthalte an der jeweiligen<br />
Partneruniversität von Wissenschaftlern<br />
aus Aachen und Peking<br />
durchgeführt. Nachdem anfangs vor<br />
allem chinesische Studenten Interesse<br />
an dieser Kooper<strong>at</strong>ion zeigten,<br />
gab es 2007 bereits 50 Bewerber aus<br />
Aachen für eine Teilnahme an diesem<br />
Austausch. Das Projekt wurde<br />
2005 auf zwei weitere Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen<br />
ausgedehnt: TU Berlin<br />
und Tongji-Universität Shanghai im<br />
Studiengang Stadtplanung sowie die<br />
Universität Ulm mit der Southeast<br />
University Nanjing im Studiengang<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionstechnologie.<br />
Jura in Nanjing<br />
Zu den besonders bekannten Projekten<br />
zählt das Deutsch-Chinesische<br />
Institut für Rechtswissenschaften<br />
in Nanjing. Das Gemeinschaftspro-<br />
jekt der Universitäten Göttingen<br />
und Nanjing wurde in den ersten 10<br />
Jahren vor allem von der Volkswagenstiftung<br />
unterstützt. Der DAAD<br />
fördert das Projekt durch einen<br />
Langzeitdozenten, der als Vizedirektor<br />
des Instituts für Lehre und Verwaltung<br />
zuständig ist, und finanziert<br />
deutsche Kurzzeitdozenten.<br />
Der angebotene Magisterstudiengang<br />
wird inzwischen mit einem<br />
Doppelmaster beendet: dem Magister<br />
juris aus Göttingen und dem<br />
Master of Law der Universität<br />
Nanjing. Dabei ist ein einjähriger<br />
Aufenthalt in Göttingen Bestandteil<br />
der Ausbildung. Auf acht Studienplätze<br />
kommen durchschnittlich<br />
100 Bewerber. Die Studentenzahlen<br />
sollen jetzt erhöht werden.<br />
Das Institut h<strong>at</strong> sich inzwischen<br />
auch zum zentralen Anziehungspunkt<br />
für deutsche Juristen entwikkelt.<br />
Junge deutsche Wissenschaftler<br />
arbeiten hier an ihrer Dissert<strong>at</strong>ion<br />
zum chinesischen Recht oder verbringen<br />
hier eine Wahlst<strong>at</strong>ion ihres<br />
Referendari<strong>at</strong>s. Die Entwicklung des<br />
Rechtssta<strong>at</strong>s in und den Rechtsta<strong>at</strong>sdialog<br />
mit China unterstützt der<br />
DAAD auch durch eine Reihe weiterer<br />
Maßnahmen. Dazu gehören das<br />
im Aufbau befindliche Institut für<br />
deutsches Recht an der Hochschule<br />
für Politik und Rechtswissenschaf-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
ten in Beijing, der Studiengang Wirtschaftsrecht<br />
am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkolleg in Shanghai<br />
und ein Übersetzungsprojekt, in<br />
dem 30 juristische Standardwerke<br />
ins Chinesische übersetzt werden.<br />
<strong>CDHK</strong><br />
Das umfangreichste und ambitionierteste<br />
deutsche Hochschulprojekt<br />
in China ist das Chinesisch-Deutsche<br />
Hochschulkolleg (<strong>CDHK</strong>) an<br />
der Tongji Universität in Shanghai,<br />
das auf eine Initi<strong>at</strong>ive von Altbundeskanzler<br />
Helmut Kohl zurückgeht,<br />
der Ehrenprofessor dieser Universität<br />
ist. Mit seinen 29 Stiftungslehrstühlen<br />
für die Masterstudiengänge<br />
Elektrotechnik, Maschinenwesen<br />
Wirtschaftswissenschaften und<br />
Wirtschaftsrecht ist das <strong>CDHK</strong> auch<br />
ein Beispiel für die hervorragende<br />
Zusammenarbeit von Wirtschaft und<br />
Wissenschaft.<br />
Neben der industrienahen Ausbildung<br />
sind weitere Aufgaben des<br />
<strong>CDHK</strong> die Förderung des deutschchinesischen<br />
Wissenschafts- und<br />
Kulturaustausches, die Pflege der<br />
deutschen Sprache, die Durchführung<br />
von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.<br />
Im März 2005 wurde<br />
von Nobelpreisträger Reinhard Selten<br />
das „Selten Institute for Economics<br />
and Management“ eröffnet.<br />
Um einen gebildeten Menschen heranzuziehen, braucht es 100 Jahre. [Chinesisches Sprichwort.]<br />
Wissenschaftsminister Prof. Wan Gang nimmt die Grüße von DAAD-Generalsekretär Dr.<br />
Chrsitian Bode zur 100-Jahrfeier der Tongji im Mai 2007 entgegen.<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Das Fördervolumen von deutschen<br />
öffentlichen und priv<strong>at</strong>wirtschaftlichen<br />
Mitteln betrug im Jahr 2006<br />
1,1 Mio. Euro. Die Studiengänge<br />
werden gemeinsam von deutschen<br />
und chinesischen Professoren<br />
konzipiert; in jedem Jahr finden 25<br />
Blockvorlesungen von deutschen<br />
Professoren am <strong>CDHK</strong> st<strong>at</strong>t. Ein<br />
Großteil des Studenten absolviert<br />
ein Praktikum und einen Studienabschnitt<br />
in Deutschland.<br />
Auf deutscher Seite sind Professoren<br />
von über 15 Universitäten beteiligt.<br />
0<br />
Mit einer Rahmenvereinbarung über<br />
die weitere Förderung des <strong>CDHK</strong> h<strong>at</strong>-<br />
ten Dr. Christoph Ehrenberg (Bildungs-<br />
ministerium), Tongji Präsident Prof. Dr.<br />
PEI Gang und der Vizepräsident des<br />
DAAD, Prof. Dr. Max Huber, im Mai <strong>2008</strong><br />
das Fundament für den dritten Koopera-<br />
tionsvertrag gelegt, der zur Zehnjahrfei-<br />
er unterzeichnet werden soll.<br />
Die Federführung für den Bereich<br />
Wirtschaftswissenschaften h<strong>at</strong> die<br />
TU Berlin übernommen, für Maschinenbau<br />
die Ruhr-Universität<br />
Bochum und für Elektrotechnik die<br />
TU München. Darüber hinaus entwickeln<br />
sich neue Fachrichtungen<br />
am <strong>CDHK</strong>. Eine neue Abteilung für<br />
Wirtschaftsrechtsrecht wurde 2006<br />
in Kooper<strong>at</strong>ion mit der Humboldt-<br />
Universität zu Berlin gegründet.<br />
Das <strong>CDHK</strong> ist regelmäßig Anlaufstelle<br />
für Sommerschulen, darunter<br />
die von der TU Berlin organisierte<br />
Summer School für deutsche Studenten.<br />
Insgesamt ist eine verstärkte<br />
Präsenz deutscher Praktikanten und<br />
Diplomanden am <strong>CDHK</strong> zu verzeichnen.<br />
Das <strong>CDHK</strong> ist inzwischen auch<br />
zu einer zentralen Pl<strong>at</strong>tform der<br />
deutsch-chinesischen Begegnungen<br />
geworden. Zu den Besuchern und<br />
Referenten in den letzten beiden<br />
Jahren gehörten unter anderem:<br />
Prof. Dr. Ernst Benda, Dr. Herta<br />
Däubler-Gmelin, Prof. Dr. Jutta<br />
Limbach, der niedersächsische Bildungsminister<br />
Lutz Str<strong>at</strong>mann, die<br />
Wissenschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen<br />
Hannelore Kraft, Dr.<br />
Walter Leisler-Kiep, der ehemalige<br />
deutsche Botschafter in China Dr.<br />
Stanzel, der Stellvertretende UN-Generalsekretär<br />
Klaus Töpfer, Dr. von<br />
Wartenberg vom Präsidium des BDI<br />
sowie namhafte Künstler und Autoren.<br />
Im März 2005 wurde am <strong>CDHK</strong><br />
ein Ehemaligenverein gegründet. Bei<br />
der Gründungsveranstaltung wurde<br />
von allen anwesenden chinesischen<br />
Absolventen des <strong>CDHK</strong> bestätigt,<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Frau Prof. Wu Qidi mit Prof. Dr. Wu Zhihong<br />
und DAAD-Refer<strong>at</strong>sleiter Dr. Klaus Birk<br />
dass die Kenntnis der deutschen<br />
Sprache, der Deutschlandaufenthalt<br />
und die damit gewonnenen Erfahrungen<br />
entscheidend dazu beigetragen<br />
haben, dass viele Absolventen<br />
bei deutschen Unternehmen in<br />
China untergekommen sind. Diese<br />
Aussagen sind durch eine Verbleibstudie,<br />
die das <strong>CDHK</strong> 2006 durchgeführt<br />
h<strong>at</strong>, auch noch einmal bestätigt<br />
worden. Für die dritte Förderphase<br />
ab <strong>2008</strong> wurde ein Rahmenabkommen<br />
in Gegenwart von Bundespräsident<br />
Köhler unterzeichnet. Wichtige<br />
Ziele der 3. Phase sind die Fusion<br />
mit der Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften, der Ausbau der<br />
Studienmöglichkeiten für deutsche<br />
Massen-Universitäten<br />
Als Schlüsseluniversität im Bildungsaustausch<br />
h<strong>at</strong> sich die Tongji in den<br />
vergangenen Jahren nicht zuletzt<br />
dank Großveranstaltungen zum<br />
Liebling deutscher Medien entwikkelt.<br />
Deutsche Journalisten sind<br />
geradezu verliebt in die chinesischen<br />
Elite-Unis. Aber können diese das<br />
Exzellenz-Versprechen überhaupt<br />
einhalten? Shanghai Daily Autor<br />
Wang Lixin verneint. Die Universitätsausbildung<br />
in China habe sich innerhalb<br />
des vergangenen Jahrzehnts<br />
drastisch verschlechtert, heißt es in<br />
einem Kommentar über das Bildungswesen.<br />
Das einzig Bemerkenswerte<br />
an chinesischen Hochschulen<br />
sei nur noch die Masse.<br />
Studierende und die Intensivierung<br />
der Forschung.<br />
Weitere Tongji Förderung<br />
An der Tongji fördert der DAAD außerdem<br />
eine Kooper<strong>at</strong>ion zwischen<br />
der Bauhaus Universität Weimar<br />
und der Tongji-Universität im Fach<br />
Integr<strong>at</strong>ed Intern<strong>at</strong>ional Urban<br />
Studies. Seit Herbst 2003 ist Herr<br />
Professor Lothar Spree als DAAD-<br />
Langzeitdozent an der School of<br />
Visual Communic<strong>at</strong>ions and Art der<br />
Tongji-Universität Abteilungsleiter<br />
für den Bereich Film und Medien.<br />
Am Deutsch-Kolleg der Tongji-Universität<br />
unterstützt der DAAD durch<br />
ein Fachlektor<strong>at</strong> außerdem die<br />
Entwicklung und Durchführung von<br />
interkulturellen Vorbereitungsmodulen<br />
für eine Studienaufenthalt in<br />
Deutschland.<br />
3. Qualität und Netzwerke<br />
Neben der finanziellen Förderung<br />
arbeitet der DAAD auch in der Organis<strong>at</strong>ion<br />
von Hochschulmessen und<br />
Qualitätskontrolle. Das wichtigste<br />
Beispiel hierfür ist die Akademische<br />
Prüfstelle (APS), die 2001 an<br />
der Deutschen Botschaft in Peking<br />
ins Leben gerufen wurde. Die APS<br />
überprüft chinesische Studienbewerber<br />
auf die Plausibilität ihrer Bewerbung<br />
für den Zugang zu deutschen<br />
Hochschulen. Der DAAD ist mit der<br />
Innerhalb eines Jahrzehnts habe sich<br />
die Zahl der Studierenden versiebenfacht<br />
- st<strong>at</strong>t 3,4 drängeln sich<br />
23,7 Millionen Bachelorstudenten in<br />
den Klassenzimmern. Ob Bachelor,<br />
Master oder Promotionskandid<strong>at</strong>en,<br />
zahlenmäßig sei China stets die Nummer<br />
eins seit 2007.<br />
Dass Studentenzahlen überhaupt<br />
eine so große Rolle spielen, führt<br />
der Autor auf eine Politik zurück,<br />
die eigentlich Anreiz für akademische<br />
Hochleistungen sein sollte, das<br />
211 Programm. 1993 verabschiedet,<br />
sollte 211 dazu dienen, in kurzer Zeit<br />
100 Hochschulen auf Weltniveau zu<br />
führen. Um die 211-Anforderungen<br />
zu erfüllen, lernten die Universitäten<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Durchführung der APS beauftragt<br />
worden. Die APS-Überprüfung, der<br />
sich auch Österreich und Belgien<br />
angeschlossen haben, h<strong>at</strong> Verlässlichkeit<br />
und durchschnittliche Qualität<br />
der Anträge deutlich gesteigert.<br />
Bisher haben 30,000 chinesische<br />
Studienbewerber die APS durchlaufen.<br />
Alumni<br />
Verstärkt wird auch auf die Netzwerkbildung<br />
durch Alumniarbeit<br />
Wert gelegt. Seit 2002 erscheint der<br />
Newsletter DAAD China Info, der<br />
Ehemalige über die Arbeit des DAAD<br />
sowie anderer Förderorganis<strong>at</strong>ionen<br />
und neue Entwicklungen an deutschen<br />
Hochschulen informiert. In<br />
einem BMBF Sonderprojekt werden<br />
seit 2003 D<strong>at</strong>en chinesischer<br />
Deutschlandstudenten aller Programme<br />
erfasst, darunter<br />
auch Regierungsstipen- c<br />
di<strong>at</strong>en und Selbstzahler,<br />
was das<br />
kk<br />
10<br />
Netzwerk der<br />
Personen, die die Beziehungen<br />
zu Deutschland<br />
in vielfältiger Form intensivieren<br />
sollen, erheblich erweitern wird.<br />
dh cdh<br />
Dr. Klaus Birk<br />
Refer<strong>at</strong>sleiter China, Mongolei<br />
im DAAD<br />
von der Wirtschaft. Die Lösung hieß<br />
M&A. Hochschulen vereinen ihre<br />
Kräfte, um in die Spitzenliga vorzustoßen.<br />
Doch st<strong>at</strong>t Spitzenleistungen<br />
mehrten sich Nachrichten von<br />
Machtkämpfen und Betrugsfällen,<br />
klagt der Autor.<br />
In der Erkenntnis liege jedoch schon<br />
der erste Schritt: Fehlleistungen werden<br />
heute allgemein diskutiert. Aus<br />
der öffentlichen Auseinandersetzung<br />
entwickeln sich letztlich neue Standards,<br />
Ziele und auch Fragen danach,<br />
wieviele Akademiker China braucht.<br />
Wan, Lixin: Gre<strong>at</strong> leap educ<strong>at</strong>ion mindset<br />
a leap backward. Shanghai Daily<br />
<strong>2008</strong>-07-29
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Mit weit über zwei Dutzend Stiftungsprofessuren<br />
am <strong>CDHK</strong> haben<br />
Unternehmen und Stiftungen in den<br />
vergangenen Jahren neue Maßstäbe<br />
in der Förderung von Forschung<br />
und Lehre gesetzt. Zu verdanken ist<br />
dieses oft langjährige und intensive<br />
Engagement persönlichem Eins<strong>at</strong>z.<br />
Vor allem die Fachkoordin<strong>at</strong>oren<br />
sind es, die für ihre jeweiligen Fakultäten<br />
kontinuierlich neue Kontakte<br />
aufbauen und beiderseiten Nutzen<br />
<strong>CDHK</strong>-Stifter<br />
Ein Erfolgsmodell macht Schule:<br />
für Ausbildung einerseits und Unternehmensinteressen<br />
andererseits<br />
kommunizieren.<br />
Nicht selten gehen den Abschlüssen<br />
jahrelange Verhandlungen voraus.<br />
Dass ein Lehrstuhl von TÜV SÜD<br />
eingerichtet werden kann, ist das<br />
Verdienst des ehemaligen Elektrotechnik-Fachkoordin<strong>at</strong>ors,<br />
Prof.<br />
Schneider, der das Thema auch nach<br />
seinem Ausscheiden weiter betreute.<br />
Allein in diesem Semester konnten<br />
damit zwei Lehrstühle in der Elektrotechnik<br />
eingeworben werden - neben<br />
TÜV Süd ein zweiter Lehrstuhl, sowie<br />
ein Lehrstuhl in Fahrzeugelektronik.<br />
Was früher der Kaiser-Wilhelm-<br />
Gesellschaft und später der Max-<br />
Planck-Gesellschaft vorbehalten<br />
gewesen sei, sei zum Förderprinzip<br />
vieler Unternehmen geworden. In<br />
Deutschland zählt der Stifterverband<br />
über 400 Stiftungsprofessuren. [1]<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Stiftungsprofessuren am <strong>CDHK</strong><br />
Stiftungsprofessuren sind Lehrstühle,<br />
die eine Hochschule nicht oder nicht<br />
ausschließlich aus ihrem Grundhaushalt<br />
bezahlt, sondern die von<br />
Dritten, beispielweise Unternehmen<br />
oder Stiftungen, finanziert werden.<br />
Der Grunds<strong>at</strong>z der akademischen<br />
Unabhängigkeit ist dabei wichtig. Die<br />
Universität setzt den Stiftungen und<br />
Unternemen klare Grenzen. Letztere<br />
dürfen den Professoren keine<br />
Forderungen stellen, auch nicht zum<br />
Forschungsgebiet.<br />
Sehr geehrte Freunde und Förderer<br />
des <strong>CDHK</strong>,<br />
wenn eine wissenschaftliche Institution<br />
völlig neu, transn<strong>at</strong>ional konzipiert<br />
und von mehreren Trägern gegründet<br />
wird, dann ist es ein Zeichen<br />
des Erfolgs, wenn sie ein 10-jähriges<br />
Jubiläum feiern kann und wenn sich<br />
dieses Jubiläum darüber hinaus<br />
verbindet mit innov<strong>at</strong>iven Zukunftsperspektiven.<br />
Mein Glückwunsch<br />
zu dieser Leistung geht deshalb an<br />
die Initi<strong>at</strong>oren und Promotoren des<br />
<strong>CDHK</strong>.<br />
Mein Glückwunsch geht in mindestens<br />
demselben Maß an die Studenten<br />
am <strong>CDHK</strong>. Sie finden am<br />
<strong>CDHK</strong> hervorragende Studienbedingungen<br />
und exzellente berufliche<br />
Wege, die ihren Ausgangspunkt am<br />
<strong>CDHK</strong> mit seinen dreißig kooperierenden<br />
Unternehmen haben.<br />
Mit Auftragsforschung haben Stiftungslehrstühle<br />
also nichts zu tun,<br />
denn der Stiftungsprofessor wird von<br />
der Hochschule ausgewählt, nicht<br />
vom Geldgeber, wie der Stifterverband<br />
für die deutsche Wissenschaft<br />
betont.<br />
Dennoch sind gemeinsame Forschungsprojekte<br />
ein wichtiges<br />
Bindeglied. Durch Stiftungsprofessuren<br />
lassen sich an den Hochschulen<br />
Schwerpunkte setzen und neue Fä-<br />
Prof. Wan, Dr. Udo Oels, Bayer AG Rohde & Schwarz Deleg<strong>at</strong>ion mit GF Christian<br />
Leicher (Mitte)<br />
Haniel: Für Inspir<strong>at</strong>ion und Praxisorientierung<br />
Einen Glückwunsch spreche ich<br />
schließlich der HANIEL Group aus.<br />
Die Verbindung unseres Unternehmens<br />
mit dem <strong>CDHK</strong> ist für uns<br />
ein sehr viel versprechendes Entrée<br />
in die Welt der chinesischen Nachwuchstalente.<br />
Der HANIEL Group<br />
Stiftungslehrstuhl für marktorientierte<br />
Unternehmensführung und Entrepreneurship<br />
bietet den Studenten<br />
praxisorientiertes und interdisziplinäres<br />
Arbeiten mit intern<strong>at</strong>ionaler<br />
Perspektive.<br />
Kooper<strong>at</strong>ionen mit weltweit renommierten<br />
Universitäten und Instituten,<br />
Projekte mit multin<strong>at</strong>ionalen Unternehmen<br />
und Fallstudien sind feste<br />
Bausteine des Lehrstuhlangebots.<br />
Dies spiegelt das Profil der HANIEL<br />
Group wider: ein intern<strong>at</strong>ionales, diversifiziertes<br />
Familienunternehmen,<br />
das seit mehr als 250 Jahren Innova-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
cher etablieren, bestehende Studiengänge<br />
können modernisiert werden.<br />
[1] Krahlemann, Moritz: Wirtschaft &<br />
Wissenschaft, Heft 1-<strong>2008</strong>, Stifterverband<br />
für die Deutsche Wissenschaft, S.<br />
24-25<br />
Prof. Wan, Franz M. Haniel, Dr. Christian Bode<br />
tionen und Werte verbindet. So bietet<br />
die HANIEL Group den Absolventen<br />
des <strong>CDHK</strong> einen Strauß an beruflichen<br />
Perspektiven und volle Unterstützung<br />
bei ihrer professionellen<br />
und persönlichen Entwicklung.<br />
Ich wünsche dem <strong>CDHK</strong> eine inspirierende<br />
und erfolgreiche Zukunft,<br />
hervorragende wissenschaftliche und<br />
praxisorientierte Arbeiten und vor<br />
allem engagierten und kompetenten<br />
Nachwuchs. Ich selbst bin zuversichtlich,<br />
dass ich in weiteren 10 Jahren<br />
wieder ein engagiertes Grußwort<br />
schreiben werde.<br />
Bis dahin,<br />
Ihr Franz Markus Haniel<br />
Vorsitzender des Aufsichtsr<strong>at</strong>s der<br />
Haniel Gruppe<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Fotos: Klaus Buchenrieder<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Fakultät für Elektrotechnik<br />
Fachkoordin<strong>at</strong>oren Elektrotechnik<br />
Prof. Dr. Jürgen Detlefsen (TU München, seit 2007)<br />
Prof. Dr. WANG Lei (seit 2006)<br />
Prof. Dr. Klaus Buchenrieder, Universität der Bundeswehr<br />
München<br />
Prof. Dr. Jörg Eberspächer, TU München<br />
Prof. Dr. Joachim Hagenauer, TU München<br />
Prof. Dr. Volker Hans, Universität Essen<br />
Prof. Dr. Franz Mesch, Universität Karlsruhe (TH)<br />
Prof. Dr. E. H. Günther Schmidt, TU München<br />
Prof. Dr. Friedrich Schneider, TU München (2004<br />
bis 2007 Fachkoordin<strong>at</strong>or Elektrotechnik)<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Stifter Lehrstuhlinhaber<br />
Infineon AG Prof. Dr. WU Zhihong (Vizedirektor am CHDK)<br />
Krohne Prof. Dr. WANG Lei (Fachkoordin<strong>at</strong>or)<br />
Rohde & Schwarz Prof. Dr. GE Wancheng<br />
vormals Siemens AG Prof. Dr. CHEN Yong‘en (ehem. Fachkoordin<strong>at</strong>or)<br />
Robert Bosch GmbH / Hans L. Merkle Stiftung Prof. Dr. SHU Weiqun<br />
Tongji AG für Wissenschaft und Technik Prof. Dr. HUANG Ziping<br />
Gastprofessoren<br />
Nostalgie<br />
Die meisten Labornutzer<br />
gehen achtlos an den<br />
drei Röhren vorbei, nicht<br />
ahnend, dass die Install<strong>at</strong>ion<br />
einmal ein teurer<br />
Versuchsaufbau war. Was<br />
heute unter einer Staubdecke<br />
ruht, war vor einigen<br />
Jahren sorgsam unter<br />
rotem Samt verborgen,<br />
erinnert sich ein Münchner.<br />
Heute sind Glanz und<br />
Gloria verschwunden. Nur<br />
zwei Kalenderengelchen<br />
wachen über die museale<br />
Gerätschaft.<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Prof. Dr. Dr. Elmar Schrüfer, TU München (von<br />
1998 bis 2004 deutscher Fachkoordin<strong>at</strong>or im Fachbereich<br />
Elektrotechnik)<br />
Prof. Dr.-Ing. Eckehard Steinbach, TU München<br />
Prof. Dr. Gerhard Wachutka, TU München (von<br />
2007 bis <strong>2008</strong> Fachkoordin<strong>at</strong>or für Elektrotechnik)<br />
Prof. Dr. Robert Weigel, Universität Erlangen
Infineon verlängert Lehrstuhl<br />
Angewandte Forschung am <strong>CDHK</strong><br />
Die Gründung des Stiftungslehrstuhls am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkolleg (<strong>CDHK</strong>) im<br />
<strong>Okt</strong>ober 2002 bildete für Infineon Technologies<br />
den Ausgangspunkt für eine verstärkte und<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit chinesischen<br />
Universitäten.<br />
Dabei stehen für Infineon neben dem Employer<br />
Branding zur Gewinnung hochqualifizierter<br />
Nachwuchskräfte und einem höheren Praxisbezug<br />
während des Studiums in erster Linie handfeste<br />
Forschungsergebnisse im Fokus. Deshalb<br />
wurde in 2004 die Zusammenarbeit mit der<br />
Errichtung des Automotive Forschungslabors<br />
am <strong>CDHK</strong> konsequent fortgesetzt.<br />
Dies war der Start einer ganzen Reihe von<br />
Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen in China, die heute<br />
mit inzwischen über 10 sehr renommierten<br />
Hochschulen bestehen. Inzwischen haben bereits<br />
weit über 1000 Studenten während ihres<br />
Elektrotechnikstudiums in China mit Infineon<br />
Technologie gelernt und geforscht. „Wer schon<br />
im Studium Gelegenheit h<strong>at</strong>te mit Infineon-Mikrocontrollern<br />
zu arbeiten, h<strong>at</strong> auch im späte-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
Die Infineon Technologies<br />
AG h<strong>at</strong> ihren Lehrstuhl<br />
für Mikrokontroller und<br />
eingebettete Systeme (AT<br />
3) in diesem Jahr um eine<br />
weitere Laufzeit verlängert.<br />
Bild: Besuch von Bundesfinanzminister<br />
Peer Steinbrück<br />
am 3. September<br />
<strong>2008</strong> im Infineon Automotive<br />
Forschungslabor.<br />
Zweiter von rechts: Prof.<br />
WU Zhihong<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
ren Berufsleben z. B. als Kunde eine größere Affinität<br />
zu unseren Produkten; die Heranziehung<br />
von Infineon-Lösungen bei lokalen Produktentwicklungen<br />
für den chinesischen Markt kann so<br />
unterstützt werden“ bekräftigt Ralf Memmel,<br />
Vice President HR Recruiting und Marketing<br />
von Infineon.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem <strong>CDHK</strong> wird auch<br />
in den kommenden Jahren einen wesentlichen<br />
Pfeiler der Hochschulaktivitäten von Infineon<br />
Technologies in China darstellen, um Infineons<br />
ambitionierte Ziele in China str<strong>at</strong>egisch zu unterstützen.<br />
Infineon bleibt auch in Zukunft ein<br />
innov<strong>at</strong>iver und verlässlicher Partner sowohl<br />
des <strong>CDHK</strong> als auch von anderen hervorragenden<br />
Universitäten in ganz China.<br />
Infineon<br />
München, 06.10.<strong>2008</strong><br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
‚A Daisy‘. Snickup on stock.xchng<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Mit Hand & Herz<br />
Ersetzen, was unersetzlich bleibt. Ein Projektbericht.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Die besten Geschichten liefert nicht das Leben, sondern das Fernsehen und seine Serien. Boston Public:<br />
Eine Lehrerin und der Sohn, beide ein bisschen psycho, der Sohn trennt ihr die Hand ab, sie unterrichtet<br />
weiter, zur Freude der Schüler mit einem Pir<strong>at</strong>enhaken à la Captain Cook auf dem Stumpf. Der Konrektor<br />
der Highschool verliebt sich in die Lehrerin, ernsthaft genug, um ihr eine sündhaft teure Handprothese zu<br />
schenken. Sozusagen der Dreikaräter unter den Zweithänden. Die Beziehung - auch das TV-Gesetz - scheitert,<br />
sie knallt ihm zum Abschied die Hand auf den Tisch in vollendeter Verachtung. Er drückt sie geistesabwesend<br />
im Dunkeln an sich, die Hand.<br />
Was für eine Geste, was für eine Frau. Nur, was macht der verschmähte Liebhaber? Ein so wertvolles Gut<br />
wie eine Prothese darf nicht nutzlos herumliegen. Der Münchner Inform<strong>at</strong>iker Klaus Buchenrieder (50)<br />
hätte den Drehbuchautoren auf die Sprünge helfen können. Er schlüge dem Ex-Lover vor, die Hand über<br />
einen bekannten Onlineauktion<strong>at</strong>or zu versteigern. Solche Auktionen sind es nämlich, wo Prof. Klaus Buchenrieder<br />
einige seiner Hände für Forschungzwecke und als Ers<strong>at</strong>zteillager bezieht. Und damit die Geschichten<br />
ihrer Besitzer.
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Schneller, leichter, genauer<br />
Seit mehr als vier Jahren arbeitet<br />
Professor Buchenrieder an einem<br />
neuen Steuerungssystem für Hand-<br />
und Oberarmprothesen. Persönliche<br />
Schicksale wie das einer Frau, die<br />
nach einem kosmetischen Eingriff<br />
einen Arm verliert, stehen für Buchenrieder<br />
nicht im Mittelpunkt. „Ich<br />
habe eine einzige Folie, auf der man<br />
einen Armstumpf sieht. Ich will nicht<br />
mit Emotionen spielen.“ An seinem<br />
Lehrstuhl für Eingebettete Systeme<br />
an der Universität der Bundeswehr<br />
in München bringt Buchenrieder<br />
den künstlichen Gliedmaßen mit<br />
m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Methoden bei, ihre<br />
Besitzer zu entlasten - von verzerrten<br />
Bewegungen und Gewicht. Ziel ist<br />
es, mit möglichst wenigen Sensoren<br />
und minimalem Energieverbrauch<br />
auszukommen und den Tragekomfort<br />
so zu erhöhen.<br />
Wer übrigens beim Stichwort Bun-<br />
Start in den 60er Jahren<br />
0<br />
deswehrhochschule zuerst an militärischen<br />
Eins<strong>at</strong>z und an üppige Wehret<strong>at</strong>s<br />
denkt, liegt völlig daneben.<br />
„Es geht nicht um die Welt, in der<br />
jemand durch eine Mine seine Hand<br />
verliert“, erklärt Buchenrieder. In<br />
Krisengebieten wären die Prothesen,<br />
an denen Buchenrieders Studenten<br />
arbeiten, bei Preisen von über 10,000<br />
Euro kaum erschwinglich.<br />
Hightech st<strong>at</strong>t Greifer<br />
Mit dem Greifer als Kinoschreck wie<br />
in James Bond jagt Dr. No, wo der<br />
Bösewicht St<strong>at</strong>uen einhändig zerbröselt,<br />
haben diese Geräte wenig<br />
gemein. Es gibt neue M<strong>at</strong>erialien<br />
und Komponenten, Mikroprozessoren<br />
und Methoden der Signalverarbeitung.<br />
So genannte „bionische“<br />
Prothesen wie die am Forschungszentrum<br />
Karlsruhe entwickelte<br />
Fluidhand ermöglichen inzwischen<br />
sensorische Rückkopplung, bessere<br />
Bewegungsmöglichkeiten und<br />
Vieles in der heutigen Prothetik geht noch zurück auf die Forschung in den<br />
frühen 60er Jahren. Die so genannte myoelektrische Prothesensteuerung<br />
basiert auf Elektroden, die am Stumpf befestigt werden und die Bewegungen<br />
der verbliebenen Muskeln als Signale empfangen. Mit diesen Signalen<br />
werden die Funktionen der Prothese dirigiert. Doch welche der Vielzahl von<br />
empfangenen Signalen sind relevant? Bislang beruhte die D<strong>at</strong>enauswahl<br />
auf Experimenten oder Erfahrungswerten bestimmter Kombin<strong>at</strong>ionen von<br />
Handpositionen mit Muskelkontraktionen. Doch diese Methode liefert<br />
vor allem bei verschiedenen Körperpositionen und Bewegungsübergängen<br />
unbefriedigende Ergebnisse. Der UniBw Professor Klaus Buchenrieder geht<br />
einen anderen Weg, um die überflüssigen Inform<strong>at</strong>ionen auszublenden und<br />
die Problemdimensionen zu reduzieren.<br />
Dank verbesserter Sensortechnik können Signale bereits bei leichten<br />
Anspannungen abgegriffen werden. „Wenn man am Unterarm Sensoren<br />
anbringt, lassen sich aus den Signalen sieben unterschiedliche Handstellungen<br />
wie eine Faust oder eine Kar<strong>at</strong>ehand sicher erkennen“, erklärt Buchenrieder.<br />
Derzeit arbeitet er daran, den Übergang zwischen verschiedenen<br />
Handstellungen und Bewegungsabläufe zu erfassen. Speziell für die Anforderungen<br />
der Prothetik wurde am Lehrstuhl erstmals eine mehrdimensionale<br />
St<strong>at</strong>istik entwickelt, der Buchenrieder den rosigen Namen Guilin Hills<br />
Methode zur Merkmalsselektion verpasste. „Wir hätten auch einen langweiligen<br />
m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Ausdruck wählen können“, meint er ungerührt.<br />
T<strong>at</strong>sächlich zeigen sich in der D<strong>at</strong>envisualisierung kegelförmige Cluster,<br />
die an die gleichnamigen Berge am Li Fluss erinnern. Punkte in der Mitte<br />
der Kluster, also die Bergspitzen, stehen für ideale Handpositionen. Mittels<br />
der Guilin Hills Methode sei die Klassifizierung der Signale verbessert und<br />
in einigen Fällen die Zahl benötigter Sensoren reduziert worden, heißt es<br />
in einem Aufs<strong>at</strong>z des Münchner Wissenschaftlers. Damit käme Buchenrieder<br />
einem langfristigen Ziel näher, ein zuverlässiges System für preiswerte<br />
Handprothesen zu entwickeln.[1]<br />
intuitive Steuerung. Kosmetische<br />
Handschuhe aus Silikonkautschuk<br />
- die äußere Verpackung der Prothese<br />
- sind noch dazu in Form und Farbe<br />
unauffällig. „Die gibt es sogar mit<br />
Rändern unter den Fingernägeln“,<br />
erzählt der Münchner Forscher.<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionsprobleme<br />
Dennoch ist es mit Prothesen wie mit<br />
unseren Serienhelden aus Boston Public,<br />
meistens bleibt das Happy End<br />
aus. [3] Nach einer neuen Studie der<br />
Klinischen Prüfstelle für Orthopädische<br />
Hilfsmittel in Münster über die<br />
Akzeptanz von Armprothesen kommt<br />
jeder dritte Träger einer myoelektrischen<br />
Prothese nicht mit Gerät zurecht,<br />
bei Eigenkraftprothesen ist es<br />
sogar jeder zweite. Im Schnitt könne<br />
man davon ausgehen, dass bis zu 40<br />
Prozent der künstlichen Arme nicht<br />
richtig passen, sagt der Leiter der<br />
Prüfstelle an der Universitätsklinik<br />
Münster, Professor Hans-Henning<br />
Wetz. An der Studie im Auftrag der<br />
Bundesregierung h<strong>at</strong>ten sich mehr<br />
als 460 Teilnehmer unterschiedlicher<br />
Alters- und Versehrtengruppen<br />
beteiligt.<br />
Der Knackpunkt ist noch immer die<br />
Schnittstelle Mensch-Maschine. „Die<br />
größte Herausforderung bei der Entwicklung<br />
bionischer Armprothesen<br />
bleibt die Kommunik<strong>at</strong>ion zwischen<br />
dem Nutzer und der Prothese“,<br />
schreiben Karlsruher Wissenschaftler.[4]<br />
Ständig muss mühsam trainiert<br />
und nachgebessert werden.<br />
Selbst dann h<strong>at</strong> nicht jeder Nutzer<br />
das Glück, sich so zu gewöhnen, dass<br />
das künstliche Glied ganz zum Eigenen<br />
wird.<br />
Lästige, quälende Übungen und<br />
ständiger Ärger mit leeren B<strong>at</strong>terien,<br />
das war es, was Buchenrieder bei<br />
seinem V<strong>at</strong>er nach einer Beinamput<strong>at</strong>ion<br />
erlebte und was ihn überhaupt<br />
auf sein Forschungsthema brachte.<br />
„Bis zu dem Zeitpunkt wußte ich<br />
über Prothesen gar nichts. Ich habe<br />
nur gesehen, dass mein V<strong>at</strong>er damit<br />
nicht laufen konnte und dass das<br />
System verbesserungsfähig war.“<br />
Arme und Hände interessierten ihn<br />
hingegen zuerst nicht, sagt er, bis ein<br />
Techniker des Herstellers Otto Bock<br />
ihn auf die Schwierigkeiten und die<br />
technischen Herausforderungen bei<br />
Armprothesen aufmerksam machte.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Steuerungssystem für Handprothese: Ziel ist es, mit einem Minimum an Sensoren auszukommen.<br />
Die Träger wollen Speed<br />
In westlichen Industriegesellschaften gebe es im wesentlichen zwei Ursachen<br />
für den Verlust von Gliedmaßen: Diabetes bei Beinen, bei Armen<br />
- Unfälle. Je nachdem an welcher Stelle amputiert wird, sind nur noch<br />
wenige Muskeln erhalten, so dass gerade bei älteren Modellen unn<strong>at</strong>ürliche<br />
Bewegungen und Verrenkungen sowie langes Trainng notwendig<br />
sind, um eine bestimmte Bewegung sicher auszuführen. Welche Steuerungsmöglichkeiten<br />
bleiben beispielsweise, wenn nur ein Muskel erhalten<br />
ist? Lösungen wie drei mal Antippen zum Wechseln des Modus sind<br />
ebenso unbefriedigend wie Fußschalter.<br />
Umfragen zeigen, worauf es Nutzern ankommt: Geringes Gewicht, hohe<br />
Greifgeschwindigkeit, Beweglichkeit einzelner Finger sowie ein Gefühl<br />
für die Kraft, mit der eine Armprothese zugreift.[2] Buchenrieder konzentriert<br />
sich zudem auf das Thema Wiederholbarkeit und Zuverlässigkeit.<br />
Bewegungsabläufe müssen in der zigten Wiederholung so präzise<br />
ablaufen wie beim ersten Mal, wobei die Forscher immer wieder auf Unwägbarkeiten<br />
wie die Ermüdung des Trägers stoßen: Auch wenn Kräfte<br />
nachlassen, muss die Prothese einwandfrei arbeiten. Vor allem schneller<br />
müssen die Ers<strong>at</strong>zhände und -arme werden. „Harte Echtzeitfähigkeit“<br />
nennt Buchenrieder das, die Fähigkeit also, in einer vorgegebenen Zeit<br />
zu reagieren.<br />
Denn das ist es, was er von den Verkäufern häufig hört, wenn er nachfragt,<br />
warum einer verkauft. Gerade h<strong>at</strong> er eine Ganzarmprothese für 120<br />
Euro erstanden. Sie war der Vorbesitzerin zu schwer und zu langsam.<br />
Was bringt es, wenn der Befehl, ein Glas Wasser vor sich zu greifen, erst<br />
mit sekundenlanger Verzögerung ausgeführt wird? Wenn es nach den<br />
Münchnern geht, soll die Zuverlässigkeit beim Gebrauch von Prothesen<br />
nicht mehr allein vom Trainieren abhängen, sondern von m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen<br />
Klassifik<strong>at</strong>ionen.<br />
Der Mediziner Wetz hingegen steht den Hochtechnologieprodukten<br />
jedoch abwartend gegenüber. „Was technisch möglich ist, muss nicht<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
BIO<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Vor zehn Jahren wurde Klaus<br />
Buchenrieder von Prof. Elmar<br />
Schrüfer und der damaligen<br />
Tongji Präsidentin Frau Professor<br />
Wu Qidi für das Chinesisch-Deutsche<br />
Hochschulkolleg „rekrutiert“.<br />
Bei einem Kaffeekränzchen<br />
mit der Tongji Deleg<strong>at</strong>ion überredete<br />
Schrüfer, seinerzeit Fachkoordin<strong>at</strong>or<br />
an der TU München<br />
und Gründungsv<strong>at</strong>er der <strong>CDHK</strong><br />
Elektrotechnik, den Siemens-<br />
Ingenieur zu einer Vorlesung in<br />
Shanghai.<br />
Seine „cross cultural survival<br />
abilities“ und China-Expertise<br />
hätten sich auf Rucksackreisen<br />
und chinesische Zimmernachbarn<br />
beim Studium an der Ohio<br />
St<strong>at</strong>e University beschränkt,<br />
erinnert sich Buchenrieder. Das<br />
änderte sich schnell mit einer<br />
schweren Bronchitis während<br />
der ersten Blockvorlesung mit<br />
der Ko-Lehrerin Zhang Shenke.<br />
Im rustikalen alten Gebäude am<br />
Chifeng Südcampus fehlten nicht<br />
nur zahlreiche Fensterscheiben,<br />
sondern vor allem die Heizung.<br />
O-Ton aus München: „Es war<br />
saukalt in dem Klassenzimmer,<br />
ich konnte mich nur an einem<br />
brühheissen Teegefäß mit Deckel<br />
wärmen. Durchschnittstemper<strong>at</strong>ur<br />
etwa 36,4 Grad Celsius am<br />
Nabel, Finger ca 99 Grad Celsius,<br />
Füsse ca --Null Grad.“<br />
Als Industrievertreter war Buchenrieder<br />
zugleich Verbindungsmann<br />
für die neu eingerichteten<br />
Siemens-Lehrstühle und den späteren<br />
Infineon Stiftungslehrstuhl.<br />
Mit seinem Ruf an die Fakultät<br />
für Inform<strong>at</strong>ik an der Universität<br />
der Bundeswehr München 2004<br />
h<strong>at</strong> der Münchner Wissenschaftler<br />
den Kreis der <strong>CDHK</strong> Partnerhochschulen<br />
ausgeweitet. Als<br />
Vorsitzender des Auslandsbeir<strong>at</strong>s<br />
und des Auslandsbüros an der<br />
UniBw München pflegt Buchenrieder<br />
sein Tongji Netzwerk.<br />
Unterbrochen wurden die Blockvorlesungen<br />
lediglich ein einziges<br />
Mal - nicht von SARS oder<br />
Vogelgrippe, sondern von einer<br />
Deutschprüfung. Aber an der<br />
deutschesten aller chinesischen<br />
Universitäten h<strong>at</strong> dafür jeder<br />
Verständnis...
用心为手工作<br />
最好的历史不是由生活来讲述,<br />
而是由电视剧. Boston Public:<br />
一个女老师和她儿子,都有些神经<br />
质.儿子切下了她一只手,她继续<br />
授课,为了使学生们高兴在断手上<br />
放置一个à la Captain Cook的海<br />
盗.中学副校长爱上这个老师,想<br />
给她的手进行最昂贵的义肢手<br />
术.副校长和女老师的关系破裂<br />
了,正如每个电视剧都要经历的那<br />
样,女老师把义肢扔到桌子上,对<br />
副校长作出很轻蔑的各种手势.副<br />
校长在黑暗中紧紧的神经质的抓<br />
住义肢砸向自己.这是怎样的情<br />
节,这又是一个怎样的女人那.那<br />
个拥有爱却弃之如敝履的女人都<br />
作了些什么?如此有价值的利益<br />
不能白白浪费.慕尼黑信息学家<br />
Klaus Buchenrieder努力帮助电<br />
视剧编剧实现跨越.他建议这个女<br />
老师的前情人,将这个义肢通过著<br />
名拍卖行进行拍卖.这些拍卖行当<br />
然就是Klaus Buchenrieder通过<br />
其买过义肢进行研究的那些,而且<br />
它们也是Klaus Buchenrieder义<br />
肢储备库.接下来是这些义肢拥有<br />
者的故事.<br />
更快,更轻,更精确 近四年以来<br />
Buchenrieder教授一直致力于手<br />
和上肢的替代义肢新的控制系统<br />
研究.此类患者如一位女士因为<br />
化学物品侵袭失去一只胳膊不是<br />
Buchenrieder教授关注的中心人<br />
群.”我有一个胶片,上面可以看<br />
到断手后的痕迹.促使我进行此项<br />
研究的动力不是同情.”在慕尼黑<br />
联邦德国国防军大学嵌入式系统<br />
教研室Buchenrieder教授将义肢<br />
控制用数学方式表达出来.为了使<br />
用尽可能少传感器和能源实现其<br />
控制并提高患者舒适度.<br />
谁一看到德联邦德国国防军大学<br />
字眼就想到军事应用和充裕的军<br />
事资金就失之偏颇了.”研究不<br />
是针对例如由于地雷失去手的士<br />
兵”,Klaus Buchenrieder解释<br />
说.造价超过10,000欧元的设备服<br />
务于社会大众而不是特殊领域,目<br />
前Buchenrieder教授学生正针对<br />
设备进行研发.<br />
高科技代替简单机械手标志<br />
Dr.No. 当机械手成为影院吸引<br />
眼球的工具时例如在007电影中<br />
Dr.No追踪一个安装了机械手的恶<br />
贯满盈的角色,我们所说的设备和<br />
它们有很大区别.由于新材料,元<br />
件,微处理器,信号处理技术的出<br />
现,”生物义肢”使实时信号反<br />
馈,更流畅的运动,快速控制成为<br />
可能.人造的硅树脂手套-手术后<br />
的外部包装无论在形状和颜色上<br />
都很不引人注目.”手套甚至细微<br />
到做出了指甲痕迹”,这位慕尼黑<br />
研发者很兴奋的解释说.<br />
通信难题 通常的手术和Boston<br />
Public电视剧中演出的英雄一<br />
样,会有一个快乐的结果.在明斯<br />
特大学医院对于整形外科材质临<br />
床测试中发现,约有40%的义肢存<br />
在问题,[3]但是没有可信赖的数<br />
据可作为参考.有一点是可以肯定<br />
的,症结一直在与人体和义肢的连<br />
接处.”义肢仿生学发展中最大的<br />
挑战来自于义肢使用者和义肢间<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
通信”,卡斯鲁尔的科学家们写<br />
道.[4]持续的训练和改进是必须<br />
的.不是每个使用者都很幸运的能<br />
使用义肢当成身体的一部分.<br />
持续的,痛苦的练习,电池经常没<br />
电的烦恼,这些Buchenrieder在<br />
他父亲的腿部截肢手术后深刻的<br />
体会到了,这也是促使他进行此<br />
项科研的动力.”直到我父亲做<br />
手术前,我对义肢一无所知.我只<br />
看到,父亲安装了义肢却无法行<br />
走,那个系统可以改进.”上肢<br />
和手开始不是他关注的重点,他<br />
承认,直到一位义肢生产Otto<br />
Bock的研发人员告诉他上肢研发<br />
中的难题时才引起了他的注意.<br />
佩戴者希冀速度 工业社会导致断<br />
肢通常有两种原因:下肢是因为<br />
糖尿病,上肢则是因为事故.有多<br />
少肌肉会被保留取决于从何处截<br />
肢,传统的模式中人为的脱臼是必<br />
须的,为了模拟特定的运动.当只<br />
‘在医生,工程师和制造商富有成果的合作中将<br />
创造出最好的成果 …’<br />
[Gocht, Radke und Schede (1920): Künstliche Glieder.<br />
F. Enke Verlag]<br />
保留一块肌肉时,该采取什么样的<br />
控制方式呢?答案是三次轻点来改<br />
变控制模式是不能令人满意的脚<br />
控开关.<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
调查显示,使用者关心因素:更轻<br />
的质量,更快的抓取速度,每个手<br />
指能单独运动,和对于抓取力量的<br />
感觉.[2] Buchenrieder此外还关<br />
注可重复性.运动进程在多次重复<br />
中必须和第一次一样精准,研发者
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
通常会遇上不可预知性问题例如<br />
使用者的疲劳:当力量减弱了,义<br />
肢也必须能够无障碍的工作.最重<br />
要的是义肢必须更快.”困难的实<br />
时性” Buchenrieder也称呼它<br />
为在预定的时间内的反应能力.当<br />
他问Ebay卖者为什么要选择他们<br />
出售的义肢时,他经常听到这个回<br />
答.他刚刚以120欧元购买了一个<br />
整个上臂的义肢.它对于上个使用<br />
者来说太重太慢了.当它接受到抓<br />
住面前的一杯水命令时,会有几秒<br />
钟的延迟,这还有什么意义呢?如<br />
果我们跟随慕尼黑人的思路,义肢<br />
使用的可信任度将不再仅仅取决<br />
于练习,而是取决于数学分类.<br />
很小进步 若干年前作为一个偶然<br />
项目启动, Buchenrieder称在发<br />
展期间已经完全被吸引住了.”这<br />
是一个我想亲自参与和编程的项<br />
目”,他的学生也是如此:他们研<br />
究的越深入,就越会被吸引.最后<br />
这个项目由于参与的人太多而暂<br />
停,而不是因为汽车音响或者洗衣<br />
机.有超过十个学生在大学或者研<br />
究生论文中就神经系统网络,传感<br />
器技术,软件开发和运动学研究在<br />
Buchenrieder项目中工作过,其中<br />
他还指导过一个博士生.<br />
有这么多学生进行研究,义肢的磨<br />
损是巨大的.比在Boston Public连<br />
续剧更直观,但是很难估计出一个<br />
数值义肢是如何磨损的.仅仅传感<br />
器就需要4000欧元.”我想制造<br />
一个便宜的塑料义肢,即可抛弃型<br />
义肢” Buchenrieder解释说.但<br />
是投入医学技术研究的科研经费<br />
非常有限.义肢使用者不再是病<br />
人并且整形外科不再属于医学研<br />
发.这位信息学专家只能依靠生产<br />
者的捐助,利用津贴开发软件-或<br />
者在Ebay上寻找替代品.他的梦<br />
想是拥有可运动手指的接触仿生<br />
学手的义肢,它能自学习的可控的<br />
打开手抓住物体,感受力量.耗资<br />
18,000欧元.使用友好并且无须<br />
软件.<br />
再以Boston Public结束这篇文<br />
章:有时在现实世界没有赞助商也<br />
是寸步难行的.<br />
开始于60年代 现代的整形研发<br />
很多还要回溯到60年代初的科学<br />
研究.所谓的肌肉电子学义肢控制<br />
是基于电极,它固定在神经里,并<br />
接受运动肌肉发出的信号.依靠这<br />
些信号义肢能够受控运动.但是这<br />
些海量信号哪些是相关的呢?直到<br />
现在这些信号选择处理还是基于<br />
试验或者经验值,这些经验值来自<br />
于特定的考虑了肌肉收缩的手的<br />
位置的综合处理.这种方法当身体<br />
处于不同位置和运动按照不同路<br />
径时会提供出不能令人满意的结<br />
果.这位联邦德国国防军大学教授<br />
为了过滤多余信号并减少难题维<br />
数走的是另外一条道路.<br />
感谢传感器技术的发展信号及时<br />
匹配度很低也能被采集.”当人们<br />
将下臂扎紧,握紧拳头,或做个空<br />
手道姿势,会显示出七种不同的<br />
手的姿势”, Buchenrieder解释<br />
说.现在的工作重点是,捕获不同<br />
的手的姿势和运动进程之间的关<br />
系.特别针对整形学要求将会在这<br />
个教研室首次制作一个两维统计<br />
量, Buchenrieder将赋予它一个<br />
浪漫的中文名字,”桂林山水”方<br />
法依次来缅怀中国桂林.”我们当<br />
然也可以命名一个无聊的数学名<br />
字”.<br />
实际上在数据显示中突出了一个<br />
圆锥形的曲线,它使我回想起中国<br />
漓江的桂林山水.曲线的正中,也<br />
就是山峰的顶点代表最理想的手<br />
的位置.通过”桂林山水”方法<br />
信号的分类可以得到改善,在某些<br />
特殊情况下需要的传感器也会减<br />
少,在他的一篇文章中详细介绍了<br />
这种方法.这样Buchenrieder就<br />
更加靠近了他的长期目标,为经济<br />
的义肢手术发明一个可信赖的系<br />
统. [1]<br />
Übersetzung:<br />
Frau BAO Yilu, Jg. 2002,<br />
Bosch Rexroth<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
人物简介 十年前Klaus Buchenrieder被Elmar<br />
Schrüfer教授<br />
和当时的<strong>同济大学</strong>校长吴启<br />
迪女教授招聘为中德学院教<br />
授.在一次和<strong>同济大学</strong>代表团<br />
的短暂谈话中Elmar Schrüfer教<br />
授,当时慕尼黑工业大学电气<br />
专业协调人和中德学院电气专<br />
业的创始人说服了代表团让<br />
Klaus Buchenrieder,一个西门子<br />
的工程师来中德学院授课.他<br />
的”跨文化适应能力”和与中<br />
国相关的专家技术来自于他<br />
的自助旅游和他在俄亥俄州<br />
州立大学上学时的中国室友,<br />
Buchenrieder自己回忆说.<br />
他第一次和他的合作讲师一<br />
起在中德学院授课时得了严重<br />
的支气管炎,当时中德学院还<br />
在赤峰路南校区的老楼房里授<br />
课,缺少最重要的不是冬天的<br />
窗玻璃,而是暖气,之后中德学<br />
院发生了很大的变化.来自慕<br />
尼黑的O-Ton”冬天的教室实<br />
在太冷了,我只能依靠一个滚<br />
烫的茶杯盖取暖,肚子里大概<br />
是36.4度,手指大概是99度,脚<br />
大概是0度”.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
作为工业代表Buchenrieder还<br />
是刚成立的西门子教席的联<br />
络人,之后又是英飞凌教席的<br />
联络人.由于他在慕尼黑联邦<br />
德国国防军大学信息系的声<br />
誉, 2004年他扩大了和中德学<br />
院的合作范围.作为慕尼黑联<br />
邦德国国防军大学留学生顾问<br />
Buchenrieder一直在培育他的同<br />
济大学学生圈.他在中德学院<br />
的授课只中断了一次,不是由<br />
于SARS或禽流感,而是德福考<br />
试.但是所有友好的中德学院<br />
人都能理解…
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Wie sich Chinas Wirtschaft in den vergangenen einhundert Jahren entwickelt h<strong>at</strong>, läßt sich<br />
kaum besser verfolgen als am Beispiel der milliardenschweren Zigarettenindustrie. Im Shanghaier<br />
Tabakmuseum unweit der Tongji erfährt der Besucher, wie Tabak nach China kam und die<br />
Monopolindustrie aus britischen Anfängen erwuchs. (728 Changyang Lu, Ecke Tongbei Lu)<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Fakultät für<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Fachkoordin<strong>at</strong>oren<br />
Prof. Dr. Volker Trommsdorff (TU Berlin, seit 2004)<br />
Prof. Dr. WEI Yi<br />
Stifter Lehrstuhlinhaber<br />
Allianz AG Prof. Dr. Zhang Qinghong<br />
BMW Group Dr. Martin Lockström<br />
DHL Prof. Dr. HUO Jiazheng (Dean School of Management<br />
and Economics)<br />
- Prof. Dr. WEI Yi<br />
Haniel Group Dr. HAN Zheng<br />
Kühne Stiftung Dr. Zhang Sidong<br />
Metro Group Prof. Dr. HUANG Guanwei<br />
- Prof. Dr. HU Jingbei<br />
ThyssenKrupp AG Prof. Dr. WANG Xuyi<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Gastprofessoren<br />
Prof. Dr. Armin Bohnet, Universität Gießen<br />
Prof. Dr. Jürgen Bunge, European Business School,<br />
von 1998 bis 2004 Fachkoordin<strong>at</strong>or für Wirtschaftswissenschaften<br />
Prof. Dr. Manfred Gross<br />
Prof. Dr. Christopher Jahns, European Business<br />
School<br />
Prof. Dr. Walter Karten, Universität Hamburg<br />
Prof. Dr. Ulrich Middelmann, ThyssenKrupp<br />
Prof. Dr.- Ing. Peter Mnich, TU Berlin<br />
Prof. Dr. Ludwig Nastansky, Universität Paderborn<br />
Prof. Dr. Dietrich Ohse, Johann Wolfgang Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Paffenholz,<br />
Universität Duisburg-Essen<br />
Prof. Dr. Bernhard Pellens, Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
Prof. Dr. Hans-Christian Pfohl, TU<br />
Darmstadt<br />
Prof. Dr. Andreas Richter, Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
Prof. Dr. Klaus Serfling, TU Cottbus<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Straube, TU Berlin<br />
Prof. Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Zukunft der <strong>CDHK</strong>-Ökonomen<br />
Die künftigen Forschungsschwerpunkte<br />
in den Wirtschaftswissenschaften<br />
ergeben sich für die<br />
beiden Fachkoordin<strong>at</strong>oren Prof.<br />
Dr. Volker Trommsdorff und<br />
Prof. WEI Yi in erster Linie aus<br />
aktuellen Themen der chinesischdeutschen<br />
Zusammenarbeit, insbesondere<br />
in den drei Bereichen<br />
- Volkswirtschaft<br />
- Finanzwirtschaftliches Management<br />
- Technisch-wirtschaftliches Management<br />
Prof. Wei Yi sieht die Zukunft<br />
der Wirtschaftswissenschaften<br />
am <strong>CDHK</strong> mittelfristig in zwei<br />
Schwerpunkten - Kapital- und Finanzmarktentwicklung<br />
sowie der<br />
Bereich Logistik. “Wir müssen<br />
aufpassen, dass wir uns<br />
nicht verzetteln”,<br />
warnt der<br />
Wirt-<br />
schaftswissenschaftler. “Anst<strong>at</strong>t<br />
immer mehr Bereiche hinzuzunehmen<br />
wie Finger an einer<br />
Hand, sollten wir uns auf unsere<br />
Stärken konzentrieren.”<br />
Wei h<strong>at</strong> für Forschung im Bereich<br />
Finanzwirtschaft sein Team zusammengestellt:<br />
Wang Qian, Xu<br />
Qing und Chen Xianyan wollen<br />
gemeinsam mit ihrem Dekan<br />
praktische und theoretische<br />
Grundlagen zum Finanzmarktaufbau<br />
erarbeiten. 2007 sind zwei<br />
wichtige Aufsätze in intern<strong>at</strong>ional<br />
renommierten Zeitschriften erschienen.<br />
“Für Shanghais jungen<br />
Finanzmarkt sind das wichtige<br />
Themen”, sagt Wei.<br />
Prof. Trommsdorff weist auf die<br />
Notwendigkeit hin, die allgemeinen<br />
volkswirtschaftlichen Themen<br />
wie Infl<strong>at</strong>ion, Wachstum,<br />
Einkommensverteilung und Wirtschaftsordnung<br />
zu untersuchen.<br />
Aufgaben in der Richtung Finanzwirtschaft<br />
sieht er vor allem in<br />
den Themen:<br />
• Chancen/Risiken im<br />
Priv<strong>at</strong>e & Investment<br />
Banking deutscher Banken<br />
in China<br />
• Corpor<strong>at</strong>e Governance<br />
und Beteiligungscontrolling:<br />
Vergleich China-<br />
Deutschland<br />
• Risikomanagement, insbesondere<br />
bei Kreditkonzentr<strong>at</strong>ion<br />
und bei Stock Futures<br />
Wissenschaftliches Engagement<br />
ist auch im technisch-wirtschaftlichen<br />
Management gefordert.<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
• Innov<strong>at</strong>ionsmarketing und Entrepreneurship<br />
in und mit China<br />
• Entwicklungs- und Marketingaktivitäten<br />
gegen Produktpir<strong>at</strong>erie
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
• Wettbewerbsfähigkeit durch<br />
Logistik-Infrastruktur + Wertschöpfungsnetzwerke<br />
• Lieferantenintegr<strong>at</strong>ion in der<br />
Automobilindustrie<br />
• Entwicklung eines Sourcability-<br />
Index für Niedrigkostenländer<br />
• Verkehrssystemplanung und<br />
technisch-betriebliche Simul<strong>at</strong>ionsrechnungen<br />
IT-gestützte Zusammenarbeit<br />
Ein besonderes Anliegen ist dem<br />
Berliner Trommsdorff der Ausbau<br />
der IT-gestützten Zusammenarbeit.<br />
Angesichts der globalen<br />
Verteilung der <strong>CDHK</strong>-Partner<br />
sowie der Hochschulen und der<br />
von ihnen gemeinsam getragenen<br />
Themenkreise aus Praxis, Theorie<br />
und Ausbildung sei die Internetbasierte<br />
Präsenz aller Bereiche<br />
des <strong>CDHK</strong> unerläßlich. Im Aufbau<br />
ist eine Virtualisierung und<br />
interaktive Nutzung von Inform<strong>at</strong>ionen<br />
und Wissen für die Lehre<br />
und Forschung (Curriculum,<br />
Veranstaltungsverzeichnis, Lehrm<strong>at</strong>erialien),<br />
Management von<br />
Arbeitsgruppen (Studierende, Dozenten,<br />
Sponsoren, Fachbetreuer)<br />
sowie Projekt- und Aktivitätsmanagement<br />
(Praktika, Summer<br />
School, Events).<br />
Wie beurteilt Volker Trommsdorff<br />
die Aussichten der Absolventen<br />
nach dem Wrtschaftsstudium am<br />
<strong>CDHK</strong>? „Sehr gute Aussichten<br />
bestehen nach wie vor in der<br />
deutschsprachig interkulturellen<br />
akademischen Personalmarktnische,<br />
künftig besonders stark<br />
wachsend im technisch-wirtschaftlichen<br />
Themenfeld „Logistik,<br />
Verkehr, Supply Chain<br />
Management, aber auch in Controlling,<br />
Finance und Marketing.“<br />
Stärkere Ausrichtung am Markt<br />
Die Zusammenarbeit mit den Stiftern<br />
hängt nach Beobachtung von<br />
Prof. Trommsdorff vom beiderseitigen<br />
Interesse ab, an einigen<br />
0<br />
Lehrstühlen äußerst intensiv und<br />
fruchtbar. Den in der Vergangenheit<br />
unterschiedlich intensiven<br />
Austausch zwischen den Lehrstühlen<br />
und ihren Stiftern soll<br />
nach Ansicht Trommsdorffs auf<br />
ein allgemein hohes Niveau angehoben<br />
werden, besonders durch<br />
praxisnahe Forschung in Form<br />
von Master- und Doktorarbeiten.<br />
Forschungsarbeiten konzentrieren<br />
sich heute stärker auf die<br />
Anforderungen und Bedürfnisse<br />
des chinesischen Marktes. 2007<br />
erhielt Weis Lehrstuhl einen Forschungsdarlehen<br />
der Weltbank<br />
für ein Projekt Finanzstr<strong>at</strong>egien<br />
für börsennotierte Unternehmen<br />
in China. Im Finanzsektor gebe es<br />
noch zahlreiche Beschränkungen.<br />
Derzeit wendet sich der Lehrstuhl<br />
deshalb chinesischen Konzernen<br />
wie Baosteel und Banken zu. Wei<br />
berät u.a. die Jiangsu Commercial<br />
Bank bei ihrem Börsengang.<br />
Auch Stifter unterliegen Wandel<br />
Dass die Förderung einiger<br />
zentraler Lehrstühle<br />
ausgelaufen ist<br />
- die Deutsche<br />
Bank<br />
war bis<br />
2007 Stifter,<br />
bedauert Wei, äußert<br />
aber gleichwohl Verständnis.<br />
“Man darf nicht davon ausgehen,<br />
dass ein Unternehmen sich auf<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
ewig verpflichtet, sondern sich<br />
nach einer Weile auch anderen<br />
Regionen zuwenden will”, sagt<br />
Wei. “Wir verstehen das ganz klar<br />
und müssen selbst mehr Aktivitäten<br />
entwickeln, vor allem in<br />
dr Fortbildung, um uns selbst zu<br />
finanzieren.” Doch diese Bildungsangebote<br />
haben ihre eigenen<br />
Tücken. Von den Einnahmen der<br />
vergangenen Jahre floss über die<br />
Uni-Kasse gerade ein Viertel zurück<br />
an den Lehrstuhl, was zeigt,<br />
wie schwierig der Weg in die<br />
finanzielle Selbständigkeit für die<br />
Lehrstühle ist.<br />
Sprache auch für Manager wichtig<br />
Welche Bedeutung h<strong>at</strong> die<br />
Sprachausbildung noch für Wei<br />
Yi angesichts der Neupositionierung?<br />
“Eine grosse Rolle,<br />
gerade wurde das Doppelmasterabkommen<br />
mit der<br />
Ruhr-Universität<br />
Bochum geneh-<br />
migt.<br />
Aus dem<br />
Jahrgang 2007<br />
werden wir schon drei<br />
Studenten auswählen können<br />
und arbeiten da sehr eng mit Prof.<br />
Bernhard Pellens zusammen.”<br />
Die Anzahl der künftigen Doppelmasterstudenten<br />
werde in erster<br />
Linie davon abhängen, ob es<br />
gelingt, die nötige Finanzierung<br />
durch Stipendien sicherzustellen.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Wei denkt kritisch an die weitere<br />
Entwicklung des <strong>CDHK</strong>. “Ich<br />
glaube, wir sollen überlegen, wie<br />
sieht unsere Zukunft aus? Wahrscheinlich<br />
liegen unsere Chancen<br />
mehr auf höherer Ebene, speziell<br />
bei der Doktorandenausbildung.<br />
Warum zum Beispiel sollten wir<br />
deutschen Managern, die mit<br />
Diplom nach China kommen und<br />
hier einige Jahre arbeiten, nicht<br />
anbieten, diese Zeit der Entsendung<br />
zur Promotion zu nutzen?<br />
Wir müssen an solche neuen<br />
Angebote denken, sonst verlieren<br />
wir unseren Charakter und unsere<br />
Attraktivität. Wir dürfen nicht<br />
stehenbleiben.”<br />
Diskussionen lebensnotwendig<br />
Zehn Jahre <strong>CDHK</strong> - das sind zehn<br />
Rundum-Einblick<br />
Jahre Diskussionen mit deutschen<br />
Partnern. “Die Interessen<br />
sind nicht immer gleich gelagert.<br />
Es kommt schon vor, dass die<br />
deutsche Seite etwas will, was<br />
die chinesische nicht will. Oder<br />
wir haben ein Projekt, das die<br />
deutschen Partner nicht<br />
interessiert. Aber so<br />
etwas muss man aufdecken<br />
und diskutieren.”<br />
Wei mahnt, rechtzeitig<br />
Nachfolgelösungen zu<br />
überlegen, wenn Stifter<br />
wechseln. “Das <strong>CDHK</strong><br />
ist eine gute Idee, aber<br />
wir müssen Str<strong>at</strong>egien<br />
zur langfristigen Lebensfähigkeit<br />
überlegen.<br />
Es geht jetzt um die<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
nächsten zehn Jahre.” Deshalb ist<br />
Wei froh, im Dekan der School of<br />
Economis and Management einen<br />
einflussreichen Partner für den<br />
DHL Stiftungslehrstuhl gefunden<br />
zu haben. (af)<br />
Summer School der TU Berlin am <strong>CDHK</strong> <strong>2008</strong><br />
Bei ThyssenKrupp Freizeitbeschäftigung: Essen Gegensätze<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Die Summer-School an der Tongji-Universität h<strong>at</strong> mir einen “Rundum-Einblick” von dem Land<br />
China mit seiner Kultur, der Stadt Shanghai und seinen Bewohnern ermöglicht, den ich als alleine<br />
reisender Tourist niemals hätte erhalten können. Es wird mir durch diesen interkulturellen<br />
Austausch nun leichter fallen, Chinesen in Deutschland, deren Verhalten für mich früher zum<br />
Teil eher befremdlich war, zu verstehen und Willkommen zu heißen. - Vielen Dank für eine tolle<br />
Reise, viele neue Eindrücke, wertvolle Erfahrungen sowie viel Spaß!<br />
Isabelle Lindemann<br />
Es gibt wohl keine Stadt, die die wirtschaftliche Entwicklung Chinas besser repräsentiert als<br />
Shanghai: Wo vor ca. 20 Jahren Felder waren, stehen heute Wolkenkr<strong>at</strong>zer, mehrspurige<br />
Highways werfen ihre Sch<strong>at</strong>ten auf traditionelle Tempelanlagen und zwischen dem Reichtum<br />
der Shopping-Malls erblickt man die Armut der Wanderarbeiter.<br />
Stefan Mischinger<br />
Wirtschafts-Fachkoordin<strong>at</strong>oren Prof. WEI und Prof.<br />
Trommsdorff
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Sichuan: Die Seele reparieren<br />
Aus der Summer School<br />
Sein erster Gedanke ist “O Himmel,<br />
es ist meine Schuld, es ist<br />
etwas passiert.” Der Mann gehört<br />
zum Sicherheitspersonal, er soll<br />
darauf aufpassen, dass alle Arbeiter<br />
sich an die Vorschriften halten,<br />
kein Werkzeug herumliegt.<br />
Als der Rohbau des Hochhauses<br />
anfängt zu schwanken, gerät der<br />
Mann im 27. Stock in Panik, er<br />
bangt um seinen Job, läuft in<br />
Windeseile die schwingenden<br />
Treppen hinunter. Unten brüllt<br />
ihn der Vorarbeiter an. “Was<br />
machst Du hier? Da oben sind<br />
doch noch Leute, mach dass Du<br />
wieder raufkommst und alle heil<br />
runterbringst.” Der Mann ist jetzt<br />
schweißüberströmt, zitternd vor<br />
Angst keucht er die Treppen wieder<br />
nach oben. Als er ankommt,<br />
erbricht er sich. Was er in diesem<br />
Augenblick noch nicht weiß: Das<br />
Erlebnis h<strong>at</strong> ihm von da an seinen<br />
Schlaf genommen. Zehn Kilo<br />
nimmt er in kurzer Zeit ab.<br />
Das Erdbeben in Sichuan h<strong>at</strong><br />
viele Gesichter und ebenso viele<br />
Ängste. Bei einem Erdbeben wie<br />
dem in Sichuan am 12. Mai <strong>2008</strong><br />
kommt die Angst spät, manchmal<br />
viel später. Die N<strong>at</strong>urk<strong>at</strong>astrophe<br />
beginnt für Prof. Dr. Zhao<br />
Xudong, Psychi<strong>at</strong>er an der Tongji<br />
Universität erst zwei Mon<strong>at</strong>e nach<br />
dem Ereignis. In der akuten Phase<br />
gebe es keine Therapie. “Was<br />
die Menschen in der Situ<strong>at</strong>ion<br />
brauchen, sind erst einmal Zelte,<br />
Decken, Lebensmittel.” Wenn die<br />
sozialen Dienst erwiesen und die<br />
Grundbedürfnisse befriedigt sind,<br />
wenn langsam Ruhe einkehrt,<br />
schlägt die Stunde der Seelenkundler.<br />
Ein Fünftel der Menschen, die<br />
das Erdbeben erlebt und erlitten<br />
haben, werden dauerhaft an psy-<br />
Direkt aus Sichuan in die Summer School - bei Professor Trommsdorff (r.) erläutert Prof. Zhao Xudong<br />
deutschen Studenten die Struktur des chinesischen Gesundheitssystems und berichtet über seine Arbeit<br />
am Reha-Zentrum in Chengdu.<br />
chischen Erkrankungen leiden,<br />
sagt Zhao.<br />
Acute Stress Disorder<br />
Das akute Stresssyndrom oder<br />
acute stress disorder ist die<br />
auffälligste Störung nach einem<br />
Erlebnis wie dem Erdbeben in<br />
Sichuan, erklärt Professor Zhao.<br />
Es handelt sich zumeist um kurzzeitige<br />
Stressstörungen, die sich<br />
kurzfristig behandeln lassen oder<br />
von selbst wieder verschwinden.<br />
Was nicht von allein geht, sind die<br />
Psychosen wie Wahnideen, Halluzin<strong>at</strong>ionen,<br />
also alle so genannten<br />
Selbstbewußtseinsstörungen wie<br />
die, den Kontakt zur Außenwelt<br />
abzubrechen. Sie gehören zu den<br />
schweren Psychosen, die eine<br />
oft lebenslange Therapie nach<br />
sich ziehen. Für die Menschen<br />
in Sichuan ist die akute Phase<br />
längst abgeschlossen. Womit<br />
sich Psychi<strong>at</strong>er und Psychologen<br />
jetzt beschäftigen, sind Post<br />
Traum<strong>at</strong>ic Stress Disorder. “Bei<br />
körperlichen Verletzungen ist die<br />
Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung<br />
besonders hoch, ebenso bei<br />
Kindern, die allgemein schwächer<br />
gegenüber Stresssitu<strong>at</strong>ionen wie<br />
K<strong>at</strong>astrophen sind und leichter<br />
an chronischen psychotischen<br />
Störungen leiden können. Die<br />
Auswirkungen sind langfristig,<br />
manchmal 20 bis 30 Jahre, das<br />
ganze Leben”, sagt Zhao Xuedong.<br />
Inzwischen werden entsprechende<br />
Therapien nicht mehr<br />
nur in Krankenhäusern, sondern<br />
auch in Gemeinden und Schulen<br />
angeboten.<br />
Nothilfe beginnt bei SARS<br />
Dass die psychologische Nothilfe<br />
für K<strong>at</strong>astrophenopfer in<br />
China inzwischen hohe Priorität<br />
genießt, ist einer anderen Krise<br />
zuzuschreiben. Das Severe Acute<br />
Respir<strong>at</strong>ory Syndrome oder<br />
SARS h<strong>at</strong> vor fünf Jahren gezeigt,<br />
dass Menschen in Notsitu<strong>at</strong>ionen<br />
rundum versorgt werden<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
müssen, um Langzeitschäden zu<br />
minimieren. “Damals haben viele<br />
Psychi<strong>at</strong>er und Psychologen etwas<br />
gegen die SARS Krise getan.<br />
Dieses Mal ist die psychologische<br />
Nothilfe zum zweiten Mal eingesetzt<br />
werden, aber in einem viel<br />
größeren Maßstab als damals.<br />
Ungefähr 300 Psychi<strong>at</strong>er sind in<br />
dem betroffenen Gebiet außerhalb<br />
Sichuans eingesetzt, es gibt schon<br />
viele Psychi<strong>at</strong>er in Sichuan, die<br />
vor Ort arbeiten, und einige Hundert<br />
Psychologen werden von Organis<strong>at</strong>ionen<br />
dorthin geschickt”,<br />
erzählt Zhao Xudong. Die meisten<br />
bleiben im Rot<strong>at</strong>ionsprinzip nur<br />
einige Wochen vor Ort. Zhao<br />
gehört zu einem Kreis von Fachleuten,<br />
die die Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen Institutionen,<br />
akademischen Einrichtungen und<br />
Hilfsorganis<strong>at</strong>ionen koordinieren.<br />
So wurden beispielsweise aus<br />
Australien 250.000 Austr. Dollar<br />
für Qualifizierungsmaßnahmen in<br />
psychologischer Hilfe gespendet,<br />
die nun verteilt werden müssen.<br />
Gut gemeinte Hilfe<br />
Das Ausmaß der K<strong>at</strong>astrophe h<strong>at</strong><br />
zahllose freiwillige Helfer in der<br />
psychologischen Betreuung angezogen.<br />
Nicht immer zur Freude<br />
der Fachleute. Professor Zhao h<strong>at</strong><br />
Erfahrung mit Laienpsychologen,<br />
die außer einem Zertifik<strong>at</strong> wenig<br />
Vorbildung mitbringen. Diese<br />
Laien würden sich oft übernehmen,<br />
die eigenen Kräfte falsch<br />
einschätzen und aus Übermüdung<br />
und Überforderung dann in<br />
Extremsitu<strong>at</strong>ionen wie in Sichuan<br />
selbst zu Schaden kommen.<br />
Deshalb engagiert sich Zhao für<br />
ihre Ausbildung, gibt Kurse in<br />
Chengdu, um über diese Multiplik<strong>at</strong>oren<br />
die eigentlichen Opfer zu<br />
erreichen. Das Training soll auch<br />
vor Fehlbehandlungen schützen,<br />
denn immer wieder gibt es Übereifrige,<br />
die bei Opfern permanent<br />
das schlimmste Trauma hervorkitzeln<br />
wollen. Anst<strong>at</strong>t auf die<br />
Wünsche der Betroffenen einzugehen,<br />
werde oftmals die eigene<br />
Sens<strong>at</strong>ionslust befriedigt, erklärt<br />
Zhao. Den Gegenpol bilden die<br />
Pillenpsychi<strong>at</strong>er, von denen es in<br />
China noch genug gibt, Experten,<br />
die lieber zum Rezeptblock greifen,<br />
anst<strong>at</strong>t sich Zeit für ein ausführliches<br />
Gespräch zu nehmen.<br />
Zhao sieht sich als Vermittler<br />
zwischen medizinisch orientierter<br />
Psychi<strong>at</strong>rie und den Psychologen,<br />
die in China allerdings noch nicht<br />
als eigenständiger Berufszweig<br />
anerkannt sind. “Ich habe in<br />
Chengdu einen jungen Tibeter getroffen.<br />
Weil er kein Wort Chinesisch<br />
sprach, unterhielten wir uns<br />
mit einem Lama als Dolmetscher.<br />
Das Gespräch war sehr mühsam,<br />
er klagte über Kopf- und Körperschmerzen.<br />
Am Ende fanden<br />
wir heraus, dass er an Angstzuständen<br />
litt. Zum Schluss sagte<br />
er, er habe zum ersten Mal einen<br />
BIO: ZHAO Xudong (46 J.)<br />
war seit Abschluß des Medizinstudiums<br />
1983 in Kunming<br />
in der Psychi<strong>at</strong>rie tätig. 1988<br />
lernte er auf einem Symposium<br />
die system<strong>at</strong>ische Familientherapie<br />
kennen und ging<br />
zwei Jahre später als Doktorand<br />
zu Helm Stierlin an die<br />
Psychosom<strong>at</strong>ische Klinik in<br />
Heidelberg. Nach seiner Promotion<br />
1993 über “Die Einführung<br />
systemischer Familientherapie<br />
in China als ein<br />
kulturelles Projekt” gründete<br />
er in China ein Institut zur<br />
Familientherapie. Seine Zeit<br />
in Heidelberg erlebte Zhao als<br />
kulturellen Bruch. “Ich erfuhr<br />
einen tiefen Kulturschock und<br />
strebte nach einer Anpassung<br />
an die mir völlig fremde Kultur<br />
aus eigener Kraft. Durch<br />
meine eigenen akkultur<strong>at</strong>iven<br />
Stresserfahrungen lernte ich,<br />
dass Kultur etwas Substantielles<br />
und Unersetzliches ist.”<br />
2004 übernahm Zhao die<br />
Planung des Chinesisch-DeutschenFreundschaftskrankenhauses<br />
an der Tongji.<br />
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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
so guten Han-Chinesen als Arzt<br />
getroffen. Vorher sprach er kein<br />
Wort auf Chinesisch. Das zeigt,<br />
wie wichtig Kommunik<strong>at</strong>ion ist.”<br />
Anja Feldmann<br />
Prof. Zhao nutzt in der Therapiesitzung die Hilfe<br />
eines tibetischen Lamas zur Übersetzung<br />
Manchmal geht es nur darum, dem P<strong>at</strong>ienten<br />
zuzuhören.<br />
Nach einer Stunde h<strong>at</strong> Zhao das Vertrauen des<br />
P<strong>at</strong>ienten - der lobt seinen Han-chinesischen<br />
Die Erde in Sichuan schweigt jetzt. Die Menschen<br />
müssen erst wieder reden lernen.
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
L O G I S T I K<br />
a m C D H K<br />
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Wie Transport unsere Welt von morgen versorgt<br />
Das 21. Jahrhundert erlebt einen nie<br />
dagewesenen Warenaustausch. Die<br />
Liberalisierung der Märkte, sinkende<br />
Transportkosten und Inform<strong>at</strong>ions-<br />
und Kommunik<strong>at</strong>ionstechnologien<br />
ermöglichen die globale Vernetzung<br />
von Produktionssystemen. Unternehmen<br />
setzen auf Intern<strong>at</strong>ionalisierung,<br />
um Potentiale in neuen Regionalmärkten<br />
wie China und Kostenvorteile<br />
durch Lokalisierung zu nutzen.<br />
Kontrolle unerläßlich<br />
Welche gravierenden Folgen es haben<br />
kann, wenn westliche und östliche<br />
Vorstellungen von Vertragsrecht<br />
und Urheberschutz im Lieferwesen<br />
aufeinanderstossen, demonstrierte<br />
Professor Trommsdorff mit Dr. HAN<br />
Zheng Haniel Stiftungslehrstuhl für<br />
marktorientierte Unternehmensführung<br />
am <strong>CDHK</strong>) am Beispiel<br />
der Kyocera Wireless Corpor<strong>at</strong>ion<br />
(KWC), einem führenden Hersteller<br />
von Telekommunik<strong>at</strong>ionsgeräten zur<br />
kabellosen D<strong>at</strong>enkommunik<strong>at</strong>ion.<br />
Obgleich das Lieferverhältnis längst<br />
beendet war, produzierte ein ehemaliger<br />
Lieferant weiterhin Mobiltelefon-B<strong>at</strong>terien<br />
mit Kyocera-Design<br />
und -Logo und brachte sie in Umlauf.<br />
KWC musste eine fünf Millionen US-<br />
Dollar teure Rückrufaktion starten,<br />
als die nachgemachten Produkte im<br />
Handel auftauchten.<br />
Chinesische Zulieferer gelten als<br />
Schwachstelle im Urheberschutzrecht.<br />
Bestens vertraut mit dem<br />
Originalprodukt ist für viele die Versuchung<br />
groß, selbst zu Fälschern zu<br />
werden oder Fälscher während oder<br />
nach Vertragslaufzeit zu beliefern.<br />
Das Fazit der Wirtschaftswissenschaftler:<br />
Urheberschutzrechte kön-<br />
nen zur Achillesferse in der Lieferkette<br />
mit Schwellenländern werden.<br />
Vorbeugen läßt sich durch Auswahl<br />
und Management der Zulieferer.<br />
Supply Chain Manager müssen nach<br />
Ansicht von Trommsdorff und HAN<br />
heute über ein ausgefeiltes Kontrollsystem<br />
verfügen, um Vertragsbrüche<br />
zum frühestmöglichen Zeitpunkt<br />
aufspüren zu können.<br />
Kulturelle Grenzen<br />
Der Fall Kyocera Wireless zeigt, dass<br />
viele Probleme in einem soziokulturellen<br />
Zusammenhang analysiert<br />
werden müssen. Wie sich über die<br />
Analyse interkultureller Probleme<br />
Verbesserungspotentiale im Austausch<br />
zwischen chinesischen und<br />
europäischen Firmen finden lassen,<br />
zeigten Dr. Martin Lockström,<br />
Inhaber des BMW-SMI Stiftungslehrstuhls<br />
am <strong>CDHK</strong>, und Dr. Roger<br />
Moser vom Supply Management<br />
Institute SMI Indien, Bangalore,<br />
in einer Fallstudie. Lockström und<br />
Moser arbeiten für das Beschaffungsmanagement<br />
an einem konzeptuellen<br />
Rahmenwerk kultureller Standards.<br />
Ihr Ziel ist es, auf der Basis populärer<br />
Forschungsansätze wie dem des<br />
Niederländers Gert Hofstede in der<br />
interkulturellen Kommunik<strong>at</strong>ion Manager<br />
für kulturelle Diskrepanzen mit<br />
Geschäftspartnern und Beschäftigten<br />
zu sensibilisieren.<br />
Logistik in China: Schnell und<br />
günstig muss es sein<br />
Der Berliner Logistiker Professor<br />
Frank Straube (TU Berlin) untersucht,<br />
wie chinesische und deutsche<br />
Unternehmen ihre Auslandsmärkte<br />
erschließen. Schon im Aufbau ihrer<br />
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Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Mit einem eigenen Workshop rund um Logistik und Lieferketten h<strong>at</strong> sich das <strong>CDHK</strong> unter Moder<strong>at</strong>ion von Professor<br />
Volker Trommsdorff (TU Berlin) auf dem 9. Weltkonkress der IFSAM (Intern<strong>at</strong>ional Feder<strong>at</strong>ion of Scholarly Associ<strong>at</strong>ions<br />
of Management) an der Fudan Universität präsentiert. Leitthema waren Fusion und Entwicklung von Management<br />
in Ost und West. Vertreter von sechs <strong>CDHK</strong> Lehrstühlen stellten gemeinsam mit ihren deutschen Fachpartnern<br />
Forschungsergebnisse rund um die Intern<strong>at</strong>ionalisierung von Logistik und Transportwesen, Supply Chain Management<br />
und Knowledge Management vor.<br />
Logistikketten gehen deutsche und<br />
chinesische Unternehmen grundsätzlich<br />
unterschiedlich vor, stellt der<br />
Logistikwissenschaftler fest. Chinesische<br />
Firmen konzentrieren sich auf<br />
kurze Einführungsphasen zu niedrigen<br />
Kosten, deutsche Unternehmen<br />
legen Straubes Analyse zufolge in<br />
erster Linie Wert auf zuverlässige<br />
und kosteneffiziente Endsysteme<br />
und nehmen dafür längere Planungsphasen<br />
in Kauf. Gemeinsam mit der<br />
Huazhong University of Science and<br />
Technology in Wuhan stellte Straube<br />
eine Untersuchung zur Intern<strong>at</strong>ionalisierung<br />
der Logistikstr<strong>at</strong>egien in<br />
chinesischen und deutschen Firmen<br />
vor. In beiden Ländern verfolgen Unternehmen<br />
den Ergebnissen zufolge<br />
zwei Ziele: zum einen will man Kostenvorteile<br />
nutzen und zum anderen<br />
Wachstumspotentiale des jeweiligen<br />
Auslandsmarktes erschließen.<br />
Logistik 2.0<br />
Erfolgreiche und effiziente Logistikprozesse<br />
hängen immer stärker von<br />
Planung und Eins<strong>at</strong>z unterstützender<br />
IT-Systeme ab, erläuterten Professor<br />
Ludwig Nastansky (Universität<br />
Paderborn) mit Dr. Pei Wang-Nastansky<br />
und Metro-Lehrstuhlinhaber<br />
Dr. HUANG Guanwei vom <strong>CDHK</strong>.<br />
Unter dem Titel “Kommunik<strong>at</strong>ion,<br />
Menschen und Wissensmanagement<br />
in globalen Lieferketten” entwarfen<br />
die Wirtschaftswissenschaftler<br />
angelehnt an Web2.0 Strukturen<br />
eine virtuelle Lieferkette “e-SC”<br />
(electronic supply chain), die die<br />
Zusammenarbeit und Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
aller am Lieferprozess Beteiligten<br />
optimieren soll. “E-SC” umfasst die<br />
Betriebstätigkeit ebenso wie str<strong>at</strong>egische<br />
Wissensmanagementprozesse
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
zwischen verschiedenen Organis<strong>at</strong>ionen,<br />
Projekten, Lieferplänen und Betriebsstätten.<br />
Damit entstehen neue<br />
Möglichkeiten zur Leistungsmessung<br />
und zum Leistungsvergleich.<br />
Kreditkrise<br />
Mit den Auswirkungen der Krise an<br />
den Kreditmärkten auf die verschiedenen<br />
Stufen der Lieferkette beschäftigten<br />
sich Prof. Klaus Serfling (BTU<br />
Cottbus) und Prof. WEI Yi, Dekan<br />
der Wirtschaftswissenschaften am<br />
<strong>CDHK</strong>. Am Beispiel der Sub Prime<br />
Krise erklärten die Finanzexperten,<br />
dass Finanzrisiken in Zukunft nicht<br />
mehr so leicht gehandelt werden<br />
würden, sofern es keine angemessene<br />
Risikoabschätzungen gebe.<br />
Die Risikoscheu der Finanzinstitutionen<br />
könnte zu Kreditverknappung<br />
und damit zu steigenden Kaptialkosten<br />
führen. Das werde auch Investitionen<br />
in die Lieferkette betreffen,<br />
die verschoben oder sogar aufgehoben<br />
werden könnten. Wei und<br />
Serfling warnten vor einem Dominoeffekt,<br />
der alle Mitglieder der Lieferkette<br />
mitreißen könne.<br />
Der IFSAM Kongress, der erstmals in<br />
Shanghai st<strong>at</strong>tfand, will die intern<strong>at</strong>ionale<br />
Kooper<strong>at</strong>ion und Kommunik<strong>at</strong>ion<br />
in Management und<br />
Unternehmensforschung fördern.<br />
Mitglieder sind Organis<strong>at</strong>ionen aus<br />
Forschung und Lehre weltweit. Deutscher<br />
Partner ist der “Verband der<br />
Hochschullehrer für Betriebswirtschaft<br />
e. V.“ (VHB).<br />
<strong>CDHK</strong><br />
Neue Transportwege im Reich der Mitte<br />
Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert<br />
des grenzenlosen Warenaustauschs<br />
–was die Transportkapazitäten<br />
in einem Land wie China an die<br />
Grenzen der Belastbarkeit gebracht<br />
h<strong>at</strong>. Seine Eisenbahnen tragen nach<br />
Weltbankangaben ein Viertel des<br />
globalen Schienentransports bei<br />
gerade einmal sechs Prozent des<br />
Weltschienennetzes. Ob Schiene,<br />
Strasse oder Luft – Chinas Verkehr<br />
wächst jetzt in Rekordzeit.<br />
In den kommenden zwölf Jahren soll<br />
der Schienenverkehr um 60 Prozent<br />
ausgebaut werden, die Autobahnen<br />
sollen um ein Drittel wachsen. Das<br />
chinesisch-deutsche Logistikteam<br />
um Professor YANG Gang vom DHL<br />
Lehrstuhl für Global Supply Chain<br />
Management an der Shanghaier<br />
Tongji Universität und Professor<br />
Hans-Christian Pfohl (TU Darmstadt)<br />
will aber mehr als Streckenrekorde.<br />
In einem Projekt für den<br />
Chemiekonzern BASF erarbeiten sie<br />
neue Konzepte für den vernetzten<br />
Verkehr, so genannte intermodale<br />
Systeme aus zwei oder mehr Transportwegen.<br />
„Mit der Kombin<strong>at</strong>ion<br />
aus verschiedenen Verkehrsträgern<br />
wie Bahn und Straße lassen sich<br />
Kosten senken und die Umwelt schonen“,<br />
erklärt Yang Gang.<br />
Bei Strecken über 300 Kilometern<br />
sei reiner Straßentransport zu teuer.<br />
Um die Kostenvorteile des kombinierten<br />
Transports nutzen zu können,<br />
fehlen jedoch in China bislang<br />
die Voraussetzungen. Das soll sich<br />
jetzt ändern. Eine neues Infrastruktur<br />
Joint Venture mit Beteiligung der<br />
chinesischen Regierung und unter<br />
Managementführung der Deutschen<br />
Bahn plant kombinierte Logistikst<strong>at</strong>ionen<br />
in Shanghai und Kunming.<br />
„In China braucht man erst einmal<br />
die nötige Infrastruktur wie Brückenkräne,<br />
um Container von der Bahn<br />
auf Lkws oder Schiffer verladen zu<br />
können“, sagt Professor Yang.<br />
Während es in Europa über 250<br />
derartiger Intermodalterminals<br />
gibt, h<strong>at</strong> China erst zwei. Dass der<br />
Aufbau Zeit braucht, liegt auch an<br />
der fehlenden Standardisierung im<br />
Transportwesen. „Alle Provinzen<br />
haben unterschiedliche Standards,<br />
das muss noch harmonisiert werden.<br />
Ausserdem werden Container bislang<br />
weniger genutzt, weil sie keine<br />
Überladung erlauben“, schildet Yang<br />
die lokalen Arbeitsbedingungen. Wer<br />
auf chinesischen Strassen unterwegs<br />
ist, kennt die langsam dahinzukkelnden<br />
LKWs, auf denen sich die<br />
Ladung jenseits der Belastungsgrenzen<br />
türmt. „Überladung ist derzeit<br />
ein großes Thema in China, damit<br />
versuchen Spediteure, ihre Logistikengpässe<br />
zu lösen, notfalls auch<br />
gegen die Verkehrsregeln.“ Vernetzter<br />
Containertransport könnte auch<br />
dieses Problem entschärfen.<br />
In ihrer Studie h<strong>at</strong>ten Pfohl und<br />
Yang Fallbeispiele und altern<strong>at</strong>ive<br />
Szenarien für verschiedene Strekken<br />
und Geschäftsmodelle in China<br />
kalkuliert. „Diese Vorschläge werden<br />
jetzt schon umgesetzt. Als Wissenschaftler<br />
wissen wir jetzt mehr<br />
darüber, welche Möglichkeiten in<br />
China realisierbar sind und diskutieren<br />
diese Pläne auch mit weiteren<br />
Firmen“, sagt Yang.<br />
Anja Feldmann<br />
Gruppenbild mit Herren<br />
Im <strong>CDHK</strong> mögen Frauen in Führungspositionen<br />
noch unterrepräsentiert<br />
sein, doch das wird bei DAAD<br />
Besuchen zunehmend ausgeglichen.<br />
Dr. Nina Lemmens, Head of Division<br />
Asia, Australia, New Zealand,<br />
Oceania im DAAD (hier mit Außenstellenleiter<br />
Stefan Hase-Bergen, Prof.<br />
Horst Sund, Prof. Thomas Zimmer,<br />
Prof. WU Zhihong) nutzte den<br />
Besuch in Shanghai zu intensiven<br />
Gesprächen mit den DAAD-Lektoren<br />
an der Tongji.<br />
c<br />
10kk<br />
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Chinas Metromania<br />
In Shanghai einen Tunnel zu graben,<br />
sei wie Löcher in Tofu zu bohren.<br />
Das zumindest sagten die sowjetischen<br />
Geologen kopfschüttelnd, die<br />
Mitte der 50er Jahre beim Entwurf<br />
eines U-Bahnsystems für Shanghai<br />
mithalfen. Mit einem Lehrbuch des<br />
Russen Naumov in der Hand hätten<br />
damals die ersten 15 Metro-Ingenieure<br />
an einem Probetunnel gebaut, erinnerte<br />
sich der Metro-Veteran Wang<br />
Zhengxin kürzlich in China Daily.<br />
„Jetzt ist die Hoch-Zeit im U-Bahnbau,<br />
jetzt muss man nach vorn schauen”,<br />
sagt Professor Li Keping,<br />
Verkehrswissenschaftler an der<br />
Tongji Universität. Peking will die<br />
Shanghaier Pläne toppen mit 560<br />
Kilometern U-Bahn, 19 Linien und<br />
420 St<strong>at</strong>ionen im Zeitraum 2015-<br />
2020. Das wäre eine Vervierfachung<br />
des heutigen Netzes von derzeit rund<br />
155 Kilometern und 93 St<strong>at</strong>ionen.<br />
500 Millionen Yuan RMB werden für<br />
einen Kilometer U-Bahn in Peking<br />
veranschlagt. Die Modernisierung<br />
der beiden U-Bahnlinien zur Olympiade<br />
h<strong>at</strong> nach offiziellen Angaben<br />
526 Millionen US-Dollar gekostet.<br />
Genug ist dies längst noch nicht.<br />
Professor Li Keping schätzt, dass in<br />
Städten wie Peking und Shanghai<br />
erst ein Viertel des innerstädtischen<br />
Personentransports über öffentlichen<br />
Nahverkehr abgewickelt wird. Dies<br />
sei noch viel zu wenig. Wegen der<br />
Expo, zu der nach Berechnungen Li<br />
Keping 400,000 Besucher täglich<br />
erwartet werden, wird der Bau an<br />
sieben Linien und 116 U-Bahnhöfen<br />
vorangetrieben.<br />
Junge Entwicklung<br />
Der Bau von U-Bahnen ist für China<br />
eine vergleichweise junge Entwicklung.<br />
Die ersten Versuche wurden<br />
mit der Kulturrevolution auf Eis<br />
gelegt, und erst Mitte der 90er Jahre<br />
wurde die erste Linie eröffnet, fast<br />
zwei Jahrzehnte nach dem Start in<br />
Hong Kong. Und heute? 15 Jahre<br />
sind seit dem ersten Sp<strong>at</strong>enstich<br />
vergangen, inzwischen h<strong>at</strong> Shanghai<br />
mit 270 Streckenkilometern das siebtlängste<br />
unterirdische Schienennetz<br />
der Welt, nach New York, London,<br />
Tokyo, Seoul, Moskau und Madrid.<br />
Das Netz wächst weiter. Bis zur Weltausstellung<br />
2010 peilt die Shanghaier<br />
Stadtregierung 500 Kilometer an.<br />
N<strong>at</strong>ürlich wird nicht nur in Shanghai<br />
gegraben - ob Suzhou, Xian, Nanjing<br />
oder Wuhan, die Metromania h<strong>at</strong><br />
alle Landes- und Provinzmetropolen<br />
erfasst. Landesweit sollen derzeit<br />
1500 Kilometer U-Bahn in Bau sein,<br />
sehr zur Freude von Zulieferern wie<br />
die Herrenknecht AG aus Schwanau.<br />
Für den Hersteller von Tunnelbohrmaschinen,<br />
Spezialist für schwierige<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
geologische Gelände, ist China der<br />
zweitgrößte Markt weltweit.<br />
An der Belastungsgrenze<br />
Eintausend Strassen sind von der<br />
Bautätigkeit betroffen, so dass<br />
Shanghais Bürgermeister Han Zheng<br />
Anfang <strong>2008</strong> warnte, die Stadt stehe<br />
an der Belastungsgrenze, noch mehr<br />
Projekte seien nicht mehr zumutbar.<br />
Doch die Zeit bis zur Expo drängt<br />
– dann soll auch der Tunnel zur<br />
Jangtse-Insel Changxing eröffnet<br />
werden, der der erste Schritt zu einer<br />
Landverbindung auf die Großinsel<br />
Chongming ist. Im Eins<strong>at</strong>z sind die<br />
bisher größten Tunnelbohrmaschinen<br />
der Welt – hergestellt in der Entwicklungszone<br />
Nansha bei Guangzhou<br />
wurden die zwei Herrenknecht<br />
Anlagen mit einem Durchmesser<br />
von 15,43 Metern von der STEC in<br />
Shanghai montiert. Gearbeitet wird<br />
bis zu 47 Metern Tiefe unter dem<br />
Grundwasserspiegel. Hier herrschen<br />
Wasserdrücke bis 6,5 Bar. Die gesamte<br />
Ingenieurskunst wurde eingesetzt,<br />
um einen Wechsel der Werkzeuge<br />
auch bei extremen Bedingungen zu<br />
ermöglichen.<br />
Die Krux in Städten wie Shanghai<br />
liegt nicht allein in fehlenden<br />
Straßen- und U-Bahn-Kapazitäten.<br />
Ebenso gravierend ist nach Beob-<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
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10kk<br />
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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
achtung des Wissenschaftlers Li<br />
Keping die schlechte Vernetzung<br />
der Transportwege untereinander.<br />
Bei den ersten U-Bahnlinien hätten<br />
die Planer Busanschlüsse, Taxi- und<br />
Fahrradstände schlicht vergessen.<br />
Die Bedürfnisse von Fußgängern<br />
würden bis heute vernachlässigt.<br />
Erst neuerdings werden deshalb auch<br />
Knotenpunkte mitgeplant. So sollen<br />
allein in Peking in den kommenden<br />
drei Jahren 15 Verkehrsknotenpunkte<br />
ausgebaut und mit dem U-Bahnnetz<br />
integriert werden zu Hubs mit<br />
Busterminals, Parkhäusern und<br />
Fahrradparkplätzen.<br />
Der Knotenpunkt Dongzhimen in<br />
Peking soll künftig zu Spitzenzeiten<br />
54,000 Menschen stündlich abfertigen.<br />
Entsprechende Hubs entwirft Li<br />
Keping mit seinem Team jetzt auch<br />
für Shanghai und h<strong>at</strong> dafür allein in<br />
diesem Jahr vier begehrte sta<strong>at</strong>liche<br />
Forschungsstipendien erhalten.<br />
“Man gibt mir sogar mehr Geld, als<br />
ich eigentlich beantragt habe, das ist<br />
wirklich ein Novum”, schmunzelt der<br />
Wissenschaftler.<br />
Trotz aller Investitionen beobachtet<br />
Li die Verkehrsentwicklung mit Sorge.<br />
Hinter den Kilometer-Erfolgsmeldungen<br />
sieht er ein hochkomplexes<br />
System, das sich Prognosen weitgehend<br />
entzieht. Wo Verkehrsströme<br />
verlaufen, neue Ballungszentren entstehen,<br />
sei kaum sicher vorhersagbar,<br />
sagt der Wissenschaftler, der mit<br />
Prof. Peter Mnich von der TU Berlin<br />
2007 ein Deutsch-Chinesisches Forschungsinstitut<br />
gegründet h<strong>at</strong>. „Laut<br />
St<strong>at</strong>istik h<strong>at</strong> Shanghai 16 bis 18 Millionen<br />
Einwohner. Aber wissen wir,<br />
wieviele Menschen wirklich in Shanghai<br />
leben? Werden zum Beispiel<br />
Pendler, Exp<strong>at</strong>s und Geschäftsreisende<br />
mitgezählt? Wie mobil sind die<br />
verschiedenen Bevölkerungsgruppen,<br />
wie sehen ihre Verkehrsgewohnheiten<br />
aus?” Hier gebe es noch erhebliche<br />
Wissenslücken. Doch solange die<br />
nicht geschlossen sind, läßt sich der<br />
Bedarf nur ungenau planen.<br />
Dazu kommen die enormen innerstädtischen<br />
Bewegungen – anstelle<br />
alter Stadtviertel entstehen neue<br />
moderne Hochhaussiedlungen fast<br />
über Nacht – Hochhäuser, die mit einem<br />
Mal ein Vielfaches an Menschen<br />
beherbergen. „Unser heutiges Verkehrssystem<br />
geht auf Prognosen von<br />
vor 20 Jahren zurück. Sind wir in der<br />
Lage, den Bedarf in 20 Jahren auch<br />
nur annähernd zu erahnen?” Viele<br />
Massnahmen, die den Verkehrsfluss<br />
in den kommenden Jahrzehnten<br />
bestimmen, gingen auf spontane und<br />
wenig weitsichtige Entscheidungen<br />
von Kommunalpolitikern zurück.<br />
„Aber bei U-Bahnen gilt logischerweise<br />
– hinterher kann man kaum<br />
noch etwas ändern”, sagt Li.<br />
Deshalb sprechen Fachleute heute<br />
von einem Kurswechsel in der<br />
Infrastrukturplanung. Anst<strong>at</strong>t den<br />
Verkehr der Stadt anzupassen, werden<br />
Verkehrsplanungen heute zur<br />
system<strong>at</strong>ischen Stadtentwicklung<br />
genutzt - Traffic oriented Development,<br />
oder kurz TOD. Ein Beispiel<br />
ist die S<strong>at</strong>ellitenstadt Luchao, der<br />
Brückenkopf zum neuen Tiefseehafen<br />
im Süden Shanghais. Ursprünglich<br />
von den Masterplanen Gerkan Mark<br />
& Partner auf 300,000 Einwohner<br />
ausgelegt, träumen die Stadtväter<br />
jetzt schon von einer Millionenstadt.<br />
Dass daraus eine Geisterstadt entstehen<br />
könnte, fürchtet Li Keping nicht.<br />
“Menschen gibt es schon genug, die<br />
Frage ist nur, wie man die Stadt verwaltet<br />
und die Versorgung - Strom,<br />
Wasser - der Bevölkerungsdichte<br />
anpasst.”<br />
Anja Feldmann<br />
Foto: Klaus Buchenrieder<br />
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Umwelt in gesellschaftlicher Verantwortung<br />
Corpor<strong>at</strong>e Social Responsibility und Umwelthaftpflichtversicherung<br />
Umweltverantwortung ist ein unentbehrlicher<br />
Bestandteil von Corpor<strong>at</strong>e<br />
Social Responsibility, Versicherungen<br />
können in dieser Hinsicht<br />
eine positive Rolle spielen. Die von<br />
Produktionen verursachten Umweltschäden<br />
in China sind immens. Unter<br />
den insgesamt 161 Umweltvorfällen,<br />
die 2006 dem Sta<strong>at</strong>lichen Büro für<br />
Umweltschutz berichtet wurden,<br />
waren 78 (48,4%) davon Nebenwirkungen<br />
von Betriebsunfällen. Weitere<br />
22 Vorfälle (13,7%) ereigneten sich<br />
nach illegaler Abfallentsorgung. Die<br />
Ausgaben für Verschmutzungsbehandlungen<br />
betrugen in demselben<br />
Jahr 240,3 Mrd. RMB, ca. 1,15% von<br />
Chinas Bruttoinlandsprodukt.<br />
Gesetzlich sind alle Unternehmen<br />
und Individuen für den Schutz der<br />
Umwelt verantwortlich. Immer mehr<br />
chinesische Unternehmen nehmen<br />
ihre Umweltverantwortung ernst und<br />
wenden moderne Umwelttechnologie<br />
an. Aber selbst umsichtige Unternehmen<br />
können Nachlässigkeit und<br />
Umweltverschmutzung nicht total<br />
ausschließen. Deshalb benötigt unsere<br />
Gesellschaft einen Mechanismus<br />
im Interesse dieser „CSR-bewussten“<br />
Unternehmen, damit ihr Betrieb<br />
nicht auf Grund hoher Entschädigungsforderungen<br />
für unabsichtliche<br />
Umweltverschmutzung gefährdet<br />
wird.<br />
Regierung fördert Umwelthaftpflicht<br />
Die Umwelthaftpflichtversicherung<br />
kann als ein solcher Mechanismus<br />
wirken und wird deshalb von der<br />
chinesischen Regierung gefördert.<br />
Vor zwei Jahren h<strong>at</strong> der Sta<strong>at</strong>sr<strong>at</strong><br />
der Volksrepublik China „Zehn<br />
Meinungen zur Entwicklung der<br />
Versicherung in China“ bekannt<br />
gegeben und darin die Umwelthaftpflichtversicherung<br />
hervorgehoben.<br />
Ende 2007 h<strong>at</strong> die Sta<strong>at</strong>sbehörde für<br />
Umweltschutz (heute Ministerium<br />
für Umweltschutz) mit der Versicherungsaufsicht<br />
CIRC (China Insurance<br />
Regul<strong>at</strong>ory Commission) „Meinungen<br />
zur Entwicklung der Umwelthaftpflichtversicherung“<br />
veröffentlicht.<br />
Die beiden Dokumente verdeutlichen<br />
die Aussicht dieses Versicherungsprodukts<br />
in China.<br />
Deutschland ist weltbekannt für<br />
seinen Umweltschutz und ein Vorbild<br />
für China. Strenge Gesetzgebung und<br />
ihre Umsetzung sowie Investitionen<br />
in Hochtechnologie vervollständigen<br />
das deutsche Umweltrecht. Bereits<br />
1990 ist das Umwelthaftungsgesetz<br />
in Deutschland in Kraft getreten.<br />
Dementsprechend müssen alle<br />
Unternehmen eine Umwelthaftpflicht<br />
abschliessen, damit die durch<br />
Umweltverschmutzung geschädigte<br />
Partei entschädigt werden kann und<br />
sich der Verantwortliche den Ers<strong>at</strong>z<br />
leisten kann.<br />
EU-Richtlinien<br />
Die EU-Umwelthaftungsrichtlinien<br />
2004 wurden im Jahre 2007 ins<br />
deutsche Umweltschadensgesetz umgewandelt.<br />
Demnach haften Unternehmen<br />
für<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
(1) Vorbeugung von Umweltschäden<br />
(2) Behandlung vom Umweltverlust<br />
und<br />
(3) Ers<strong>at</strong>z der Kosten.<br />
Damit sind sowohl der Haftpflichtumfang<br />
als auch die Entschädigung<br />
Hinterhof-Recycling in Nanjing: Eine alte Frau trennt Plastik und Metall aus Altkabeln.<br />
größer als im chinesischen Rechtssystem.<br />
Neben der Umwelthaftpflichtversicherung<br />
entstand auch Umweltschadensversicherung.<br />
Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungen<br />
aus der deutschen Umwelthaftpflichversicherung<br />
ein wichtiges<br />
Beispiel für die chinesische Gesetzgebung<br />
und die chinesischen Unternehmen<br />
bei der Gestaltung ihrer Corpor<strong>at</strong>e<br />
Social Responsibility Politik sein<br />
kann.<br />
Prof. Zhang Qinghong<br />
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dh cdh<br />
Allianz-Lehrstuhlinhaber, <strong>CDHK</strong>,<br />
Tongji-Universität<br />
Übersetzung: Herr TANG Junhua
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Controlling in der VR China<br />
China weist im Vergleich zu westlichen<br />
Ländern besondere Merkmale<br />
auf, die auch das Controlling<br />
beeinflussen: Derzeit vollzieht sich<br />
in China ein Wandel von der Planwirtschaft<br />
zur Marktwirtschaft; die<br />
Qualität der Buchhaltung in China<br />
entspricht kaum dem intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Standard; die Binnenwirtschaft in<br />
China wird von Sta<strong>at</strong>sunternehmen<br />
und sta<strong>at</strong>lich beaufsichtigten, börsennotierten<br />
Unternehmen kontrolliert;<br />
da kaum Konkurrenz herrscht,<br />
haben die Sta<strong>at</strong>sunternehmen keinen<br />
Kostendruck – deshalb besteht auch<br />
nur ein geringer Bedarf an betriebswirtschaftlicher<br />
Kostenrechnung, die<br />
zudem von Vorgesetzten als unnötige<br />
Kontrolle angesehen wird.<br />
In China waren und sind bei den<br />
sta<strong>at</strong>seigenen Unternehmen Gehälter<br />
auf niedrigem Niveau vorgegeben.<br />
Die Vergütung erfolgt nicht leistungsorientiert.<br />
Demgegenüber sind<br />
«Perks» (nicht-monetäre Vorteile wie<br />
Prestige durch Titel, Dienstwagen<br />
mit Fahrer usw.) umso bedeutender.<br />
Abteilungsleiter versuchen, durch<br />
Maximierung der Budgets ihrer Abteilungen<br />
ihre Stellung oder «Perks»<br />
zu erhöhen. Kostenmaximierung ist<br />
also von persönlichem Vorteil für<br />
Ableitungsleiter. Ausserdem bereiten<br />
Unsicherheiten im Investitionsumfeld<br />
dem Controlling Schwierigkeiten.<br />
Inform<strong>at</strong>ionen und Finanzd<strong>at</strong>en<br />
sind wegen mangelnder Markttransparenz<br />
nicht jederzeit zugänglich.<br />
Controlling in China<br />
Das moderne Controlling wurde in<br />
China 1996 eingeführt. Das im Jahr<br />
1999 verabschiedete «Gesetz für<br />
Buchhaltung» legt erstmals auf Gesetzesebene<br />
die Grundprinzipien des<br />
0<br />
Controllings fest: klare Verantwortungen,<br />
klare (Funktions-)Trennung,<br />
Monitoring und Kontrolle im engeren<br />
Sinne. Im Jahr 2001 wurden «Internes<br />
Controlling durch Buchhaltung:<br />
Grundprinzipien» und «Richtlinien<br />
für das Interne Controlling durch<br />
Buchhaltung: Geld» vom Finanzministerium<br />
verabschiedet. Grundlagen<br />
sind unter anderem die Prinzipien<br />
der Rechtlichkeit, Effizienz, Kosteneffektivität<br />
und Rechtzeitigkeit. Im<br />
Jahre 2000 wurden die «Richtlinien<br />
für die Angabe der Inform<strong>at</strong>ion der<br />
börsennotierten Unternehmen»<br />
verabschiedet. 2002 wurden die<br />
«Richtlinien der internen Kontrolle<br />
der Geschäftsbanken» von der chinesischen<br />
Zentralbank verabschiedet.<br />
Corpor<strong>at</strong>e Governance und<br />
Wertemanagement<br />
Nach der Asienkrise am Ende des<br />
20. Jahrhunderts wurden in China<br />
Corpor<strong>at</strong>e-Governance-Grundsätze<br />
eingeführt, deren Wert jedoch bis<br />
heute noch nicht ganz anerkannt<br />
ist. Wegen Unterschiede in den<br />
Rahmenbedingungen (zum Beispiel<br />
Eigentumsstruktur, Verfügungsrechte)<br />
können viele westliche Prinzipien<br />
nicht direkt übernommen werden.<br />
In erster Linie müssen die folgenden<br />
Aufgaben des Corpor<strong>at</strong>e-Governance-<br />
Ans<strong>at</strong>zes in China erfüllt werden:<br />
Erhöhung der Markttransparenz,<br />
Entwicklung von Mechanismen für<br />
die Lösung von Interessenkonflikten<br />
sowie Verbesserung der Akzeptanz<br />
der Corpor<strong>at</strong>e Governance in der<br />
Praxis. Es ist anzunehmen, dass<br />
Corpor<strong>at</strong>e Governance auch in China<br />
eine immer wichtigere Rolle spielen<br />
wird. Verfügungsrechte allein spielen<br />
nicht die entscheidende Rolle. Eine<br />
vernünftige Aufteilung der Verfügungsrechte<br />
ist nur eine Basis für die<br />
weiteren Reformen.<br />
Wertemanagement wird im akademischen<br />
Bereich bereits heiss<br />
diskutiert; vor allem die Themen<br />
Umweltschutz und Stakeholder-Value<br />
stehen ganz oben auf der Liste.<br />
Für die Unternehmen selbst sind dies<br />
derzeit aber noch keine Themen. Es<br />
ist jedoch anzunehmen, dass sich<br />
dies in absehbarer Zukunft ändern<br />
wird, da die Entwicklung der chinesischen<br />
Wirtschaft auf der überproportionalen<br />
Nutzung der N<strong>at</strong>urressourcen<br />
basiert.<br />
Finanzcontrolling<br />
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In China wird Controlling meistens<br />
als Finanzcontrolling verstanden.<br />
Nach dem Vergleich von Soll- und<br />
Ist- Finanzkennzahlen versucht man,<br />
die Entwicklung der Firma in Gang<br />
zu halten. Finanzcontrolling besteht<br />
aus Controlling in den Bereichen<br />
Cash, Finanzierung und Investment.<br />
Das Budget spielt dabei eine sehr<br />
wichtige Rolle. In China h<strong>at</strong> das<br />
Budget einen hohen Grad an Flexibilität<br />
in Bezug auf Grösse und seine<br />
regelmässige Anpassung. Ein Budget<br />
ist eine Richt-, aber keine fest vorgegebene<br />
Plangrösse. Während das<br />
Budget in westlichen Sta<strong>at</strong>en durch<br />
oper<strong>at</strong>ives Controlling im Rahmen<br />
gehalten werden muss, wird es in<br />
China oft überschritten. Man wird<br />
dort angehalten, sich nicht zu sehr<br />
am Budget zu orientieren, um sich<br />
ein hohes Mass an Handlungsflexibilität<br />
zu eröffnen. Solche Grundideen<br />
führen jedoch nicht unbedingt zur<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Einhaltung eines Budgetrahmens.<br />
Um ein Budget zu bilden, werden<br />
aktuelle und präzise Finanzd<strong>at</strong>en benötigt.<br />
In China steht ausreichendes<br />
D<strong>at</strong>enm<strong>at</strong>erial zur Verfügung, jedoch<br />
ist es schwierig zu erkennen, welche<br />
D<strong>at</strong>en korrekt sind. Die Finanzd<strong>at</strong>en<br />
von börsennotierten Unternehmen<br />
werden oft manipuliert; das Prüfungssystem<br />
funktioniert nicht optimal.<br />
Für die Unternehmen, die nicht<br />
börsennotiert sind, ist die D<strong>at</strong>enlage<br />
noch unsicherer. Außerdem ist die<br />
Aktualisierung von Finanzd<strong>at</strong>en problem<strong>at</strong>isch,<br />
da diese in vielen Fällen<br />
veraltet sind.<br />
Interne Revision<br />
Interne Revision ist in China ein Teil<br />
des Controllings. Sie ist das Hauptinstrument<br />
für interne Kontrolle<br />
und entsteht eigentlich aus eigener<br />
Initi<strong>at</strong>ive des Unternehmens. Aus<br />
historischen Gründen jedoch haben<br />
die chinesischen Unternehmen keinen<br />
Anspruch auf interne Revision,<br />
weil – wie in der Regierung – die<br />
Verwaltungsmacht immer die einzige<br />
Macht ist. Die Position der internen<br />
Revision ist nicht klar definiert. Die<br />
Trennung von interner Revision und<br />
Auditing ist noch immer nicht eindeutig.<br />
Die interne Revision arbeitet<br />
noch nicht selbstständig. Sie h<strong>at</strong> den<br />
gleichen St<strong>at</strong>us wie die anderen Abteilungen.<br />
Dies h<strong>at</strong> einen neg<strong>at</strong>iven<br />
Einfluss auf den Prozess der internen<br />
Revision. Weil diese keine bedeutende<br />
Abteilung im Unternehmen<br />
ist, sind die Mitarbeiter dort auch<br />
nicht besonders gut ausgebildet. Die<br />
Interne Revision beschränkt ihre Arbeit<br />
auf die Prüfung der Einhaltung<br />
von Gesetzen und Regeln. Dieses<br />
Vorgehen ist keine echte Revision im<br />
eigentlichen Sinn.<br />
Personaleins<strong>at</strong>z<br />
Während in Unternehmen mit westlicher<br />
Beteiligung die Controlling-<br />
Abteilung mit mehreren Mitarbeitern<br />
besetzt wird, ist das Controlling in<br />
den chinesischen Unternehmen<br />
noch nicht als eigenständige Abteilung<br />
anerkannt. Viele Aufgaben des<br />
Controllings werden von Abteilungen<br />
wie Planung, Kontrolle, Buchhaltung<br />
und durch das Büro des Vorstands<br />
erledigt. In China fehlen nicht nur<br />
Controller von der Anzahl her, auch<br />
die Ausbildung der Controller ist<br />
nicht zufrieden stellend. Obwohl der<br />
Zuwachs der qualifizierten Controller<br />
in China steigt, kann der Marktbedarf<br />
noch nicht gedeckt werden. Vor allem<br />
ist der akademische Standard der<br />
meisten chinesischen Universitäten<br />
nicht vergleichbar mit dem westlicher<br />
Universitäten. Die Controller<br />
hierzulande haben wenig praktische<br />
Erfahrungen mit Intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Accounting Standards (IFRS/IAS).<br />
Zukünftige Entwicklung<br />
Die Definition des Controllings im<br />
weitesten Sinne muss von China<br />
akzeptiert werden. Der COSO-Vorschlag<br />
zur internen Kontrolle soll<br />
durchgesetzt werden. Folgende Bereiche<br />
bedürfen Reformen:<br />
• Austausch von Unternehmensinform<strong>at</strong>ionen:<br />
Festlegung eindeutiger<br />
und verbindlich einzuhaltender<br />
Normen.<br />
• Standardisierung der Bewertung<br />
von Controllingsystemen<br />
Nach dem grossen Zuspruch<br />
bei der Tongji Hundertjahrfeier<br />
2007 soll das beliebte<br />
Wirtschafts-Planspiel der<br />
Ruhr-Universität Bochum zum<br />
10jährigen Bestehen des <strong>CDHK</strong><br />
wiederholt werden. Das kündigte<br />
Prof. Dr. Bernhard Pellens<br />
im Vorfeld an. 1980 war die<br />
RUB die erste ausländische<br />
Partner-Universität der Tongji.<br />
Nun soll erneut im Rahmen der<br />
Jubiläumsfeier das Institut für<br />
Unternehmensführung ifu ei-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
• Corpor<strong>at</strong>e Governance: Genaue<br />
Definition der Rechte von Vorstand,<br />
Aufsichtsr<strong>at</strong> und Beiräten; Schutz<br />
von Minderheitenaktionären. Die<br />
Eigentumsstruktur soll modifiziert<br />
werden, damit die Dominanz von<br />
grossen Eigentümern vermieden<br />
wird. Die Rechte der Geschäftsbanken<br />
sollen verstärkt werden, damit<br />
die Unternehmen mehr unter dem<br />
Druck der Banken stehen.<br />
• Stärkere externe Aufsicht. Die Regierung<br />
soll die Sta<strong>at</strong>sunternehmen<br />
überwachen, und die Regulierung der<br />
Aktienmärkte soll verbessert werden.<br />
• Organis<strong>at</strong>ionsstrukturen: interne<br />
Rechte sollen nach Bedarf des<br />
Managements verteilt werden. Ein<br />
Risikomanagement soll ins Leben<br />
gerufen werden, welches sich auf<br />
Risikoerkennung, Risikobewertung,<br />
Risikoprognose und Risikokontrolle<br />
bezieht. Das Risiko soll sowohl auf<br />
der str<strong>at</strong>egischen als auch der oper<strong>at</strong>iven<br />
Ebene betrachtet werden. Das<br />
Inform<strong>at</strong>ionssystem in Unternehmen<br />
soll ebenfalls verbessert werden,<br />
damit notwendige Inform<strong>at</strong>ionen<br />
rechtzeitig bereitgestellt werden.<br />
Prof. Dr. WANG Xuyi, Thyssen-<br />
Krupp-Lehrstuhl für Controlling<br />
(Der vollständige Beitrag erschien<br />
in Rechnungswesen & Controlling,<br />
2007, Nr. 3)<br />
Die Graphiken stammen einer<br />
Serie für SRBichara des brasilianischen<br />
Designers Sergio Roberto.<br />
Bochumer Planspiel kommt wieder<br />
nen simultanen Unternehmensplanspielwettbewerb<br />
General<br />
management in Deutschland<br />
und China durchführen. Die<br />
Teilnehmer sind dabei Unternehmensvorstände,<br />
die vielfältige<br />
betriebswirtschaftliche<br />
Entscheidungen über mehrere<br />
Perioden treffen müssen. Im<br />
vergangenen Jahr erreichte das<br />
chinesische Team den dritten<br />
Pl<strong>at</strong>z und gewann eine von<br />
ThyssenKrupp gesponsorte<br />
einwöchige Studienreise nach<br />
Deutschland.
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
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<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Fakultät für Wirtschaftsrecht<br />
Fachkoordin<strong>at</strong>oren Wirtschaftsrecht<br />
Prof. Dr. Thomas Raiser (Humboldt-Universität Berlin, seit 2006)<br />
Prof. Dr. GAO Xujun (<strong>CDHK</strong>, seit 2006)<br />
Stifter Lehrstuhlinhaber<br />
Bayer AG Prof. Dr. LIU Xiaohai<br />
ThyssenKrupp AG Prof. Dr. GAO Xujun<br />
Shanghai Volkswagen Automotive Company Prof. Dr. WANG Weida<br />
Gastprofessoren<br />
Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesjustizministerin<br />
a.D.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Däubler, Universität Bremen<br />
Prof. Dr. iur. Winfried Huck, Fachhochschule<br />
Braunschweig / Wolfenbüttel (Professor am <strong>CDHK</strong>)<br />
Universitätsgebäude in Zürich<br />
Prof. Dr. Dr. LL.M. Christian Kirchner, Humboldt-<br />
Universität Berlin<br />
Prof. Dr. Thomas Raiser, Humboldt-Universität<br />
Berlin<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
c<br />
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Rück- und Ausblick<br />
Die drei Lehrstühle der Fakultät für<br />
Wirtschaftsrecht haben seit ihrer<br />
Gründung im Jahr 2005 intensiv<br />
an Forschung und Lehre teilgenom-<br />
men. Die Schwerpunkte liegen dabei<br />
beim Gesellschafts- und Unterneh-<br />
mensrecht, beim Recht des geistigen<br />
Eigentums und beim Wirtschaftsver-<br />
waltungsrecht.<br />
Für die Lehre wurde ein Curriculum<br />
ausgearbeitet, welches eine Aus-<br />
bildung sowohl in der deutschen<br />
Rechtssprache als auch in den<br />
genannten Bereichen des deutschen<br />
und transn<strong>at</strong>ionalen Wirtschafts-<br />
rechts umfasst. Es schliesst Blockver-<br />
anstaltungen deutscher Lehrkräfte<br />
sowie jeweils ein einsemestriges<br />
Studium an der Humboldt Universi-<br />
tät zu Berlin und ein mehrmon<strong>at</strong>iges<br />
Praktikum bei deutschen Unterneh-<br />
men ein. Es werden jährlich bis zu<br />
zwölf Studierende aufgenommen,<br />
von denen bisher die Mehrzahl die<br />
Ausbildung erfolgreich mit dem Ma-<br />
stertitel abschliessen konnte. Die Be-<br />
rufschancen guter Absolventen sind<br />
insbesondere bei in China tätigen<br />
deutschen Wirtschaftsunternehmen<br />
und Anwaltskanzleien vorzüglich.<br />
Die Zahl der Studierenden soll<br />
künftig erhoeht werden. Daher sind<br />
gegenwärtig intensive Bemühungen<br />
im Gang, für die Fakutät weitere<br />
Sponsoren zu gewinnen, so dass die<br />
Zahl der Lehrstühle vermehrt werden<br />
kann. In Betracht kommen Lehr-<br />
stühle für Vertragsrecht, Bank- und<br />
Kapitalmarktrecht, Insolvenzrecht,<br />
Bilanzrecht, Arbeitsrecht, Umwelt-<br />
schutzrecht und Steuerrecht. Zusätz-<br />
lich zum regulären Lehrbetrieb h<strong>at</strong><br />
die Fakultät regelmässig ein- oder<br />
zweiwoechige Frühjahrs- bzw. Som-<br />
merkurse veranstaltet, an denen auch<br />
zahlreiche deutsche Studierende und<br />
Interessenten teilgenommen haben.<br />
Die Forschung bezieht sich mit<br />
Schwerpunkt auch die von den drei<br />
Lehrstuhlinhabern vertretenen<br />
Rechtsbereiche des Gesellschafts-<br />
Brücken im Rechtsverständnis<br />
In den letzten Jahren entwikkeln<br />
sich China und die chinesische<br />
Wirtschaft mit einer<br />
Schnelligkeit, die die ganz Welt<br />
überrascht. Dies gilt auch für<br />
den Ausbau Chinas zum einem<br />
Rechtssta<strong>at</strong>. Aufgrund<br />
der Kulturrevolution bestand<br />
damals in China kein funktionierendes<br />
Rechtssystem. Erst<br />
nach der Öffnungspolitik h<strong>at</strong><br />
China begonnen, diesen Rückstand<br />
wiedergutzumachen. Nun<br />
sollten wir ruhig überlegen,<br />
wie sich unser Rechtssystem<br />
weiter entwickeln kann. Dabei<br />
ist es immer gut, wenn wir über<br />
unsere historischen Wurzeln<br />
und die Rolle einzelner Institute<br />
nachdenken. Mit diesem Artikel<br />
zum zehnjährigen Bestehen des<br />
<strong>CDHK</strong> möchte ich einen kleinen<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
rechts, Rechts des geistigen Eigen-<br />
tums und Wirtschaftsverwaltungs-<br />
recht. Sie umfasst eine Vielzahl<br />
einschlägiger Abhandlungen. In der<br />
Regel ist sie auf die Interpret<strong>at</strong>ion<br />
und Anwendung neuer chinesischer<br />
Gesetze oder Gesetzgebungsvorhaben<br />
ausgerichtet, zum Beispiel auf das<br />
Gesetz über Handelsgesellschaften.<br />
In Zukunft ist eine Fortsetzung und<br />
Ausweitung dieser Aktivitäten vorge-<br />
sehen, namentlich auch im Hinblick<br />
auf das Arbeitsvertragsgesetz, das<br />
Antimonopolgesetz und das WTO-<br />
Gesetz. Zu den Forschungsaktivitäten<br />
gehört auch die jährliche Veranstal-<br />
tung von wissenschaftlichen Tagun-<br />
gen, an denen regelmässig auch deut-<br />
sche Wissenschaftler teilnehmen.<br />
Prof. Dr. Thomas Raiser<br />
Humboldt Universität Berlin<br />
Beitrag zu dieser Diskussion<br />
leisten.<br />
1. Der Einfluss des deutschen<br />
Rechts in China<br />
Die Reform des traditionellen chinesischen<br />
Rechtssystems nach dem<br />
Vorbild westlicher Rechtsordnung<br />
gehen auf das Ende des 19/Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts zurück. Die<br />
Niederschläge des Chinesischen
posien erfolgreich in fünf Städten –Beijing, Peking, Hamburg,<br />
Xi’an und München s<strong>at</strong>t. Diese Symposien bilden<br />
einen wichtigen Rahmen für den Rechtssta<strong>at</strong>sdialog. Sie<br />
geben Politikern, Fachleuten und Wissenschaftlern beider<br />
Sta<strong>at</strong>en Gelegenheit zu einem intensiven Meinungsaustausch<br />
sowohl über Grundfragen der weiteren Gestaltung<br />
der rechtlichen Zusammenarbeit als auch über gemeinsam<br />
vereinbarte Fachthemen.[8]<br />
Prof. Dr. GAO Xujun<br />
Zum deutsch-chinesischen Rechtsdialog gehören jedoch<br />
nicht nur die Rechtssta<strong>at</strong>s-Symposien, sondern auch die<br />
„Zweijahresprogramme zur Durchführung der Deutsch-<br />
Chinesischen Vereinbarung zu dem Austausch und der<br />
Zusammenarbeit im Rechtsbereich”. Projektpartner der<br />
Zweijahresprogramme sind jeweils die zuständigen Ministerien<br />
oder andere sta<strong>at</strong>liche Einrichtungen in beiden<br />
Ländern, ebenso wie gesellschaftliche Organis<strong>at</strong>ionen,<br />
politische Stiftungen, Hochschulen und Universitäten.<br />
Sie orientieren sich an den nützlichen Erfahrungen der<br />
anderen Seite beim Aufbau des Rechtssta<strong>at</strong>s. Hierbei<br />
werden die einzelnen Themen und Projekte des Rechtssta<strong>at</strong>sdialogs<br />
für die kommenden zwei Jahre festgelegt.<br />
Die Zweijahresprogramme haben schon den Ausblick bis<br />
zum Jahr 2009 geschaffen und das Austausch und die<br />
Zusammenarbeit im Rechtsbereich weit intensiviert.<br />
Was man in diesen Tagen unter dem deutsch-chinesischen<br />
Rechtsdialog versteht, besitzt jedoch eine neue<br />
Dimension. Der Deutsch-Chinesische Rechtssta<strong>at</strong>dialog<br />
beschränkt sich jedoch nicht auf diese Veranstaltungen<br />
und Projekte. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen und<br />
anderen zivilgesellschaftlich getragenen Organis<strong>at</strong>ionen<br />
entwickelt ihre eigenen Rechtsprojekte, die in den offiziellen<br />
Programmen nicht auftauchen.[9] Die Bundesrepublik<br />
Deutschland ist nicht das einzige Land, das der VR<br />
China Rechtsber<strong>at</strong>ung anbietet. Der Deutsch-Chinesische<br />
Rechtssta<strong>at</strong>sdialog ist aber in seiner Form, seiner Größe<br />
und Bedeutung einzigartig. Seine Methode ist eher der<br />
stetige positive Einfluss über einen langen Zeitraum.[10]<br />
3. Die Brückenfunktion des <strong>CDHK</strong> in der Kooper<strong>at</strong>ion<br />
deutscher und chinesischer Juristen<br />
Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg wurde aufgrund<br />
eines völkerrechtlichen Vertrags zwischen der<br />
Volksrepublik China und der Bundesrepublik Deutschland<br />
im Jahre 1998 als Gemeinschaftseinrichtung des<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
DAAD und der Tongji-Universität gegründet. Seither h<strong>at</strong><br />
es h<strong>at</strong> sich als eine zentrale Pl<strong>at</strong>tform für die deutsch-chinesische<br />
Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft,<br />
Kultur, Kunst, Erziehung usw. etabliert. Überdies wurde<br />
das <strong>CDHK</strong> seit einigen Jahren zu einem Standort für den<br />
wissenschaftlichen Austausch zwischen deutschen und<br />
chinesischen Juristen ausgebaut.<br />
3a. Ausbildung der künftigen Beziehungen zwischen<br />
deutschen und chinesischen Juristen<br />
Zum ersten bilden deutsche und chinesische Rechtswissenschaftler<br />
hier am <strong>CDHK</strong> junge chinesische Juristinnen<br />
und Juristen gemeinsam aus. Im März 2006 die Fakultaet<br />
fuer Wirtschaftrecht als vierte Fakultät gegründet<br />
werden. Die Fakultöt bietet ein dreijähriges Masterstudium<br />
an, das eine Ausbildung in der deutschen Sprache<br />
sowie im chinesischen, deutschen und transn<strong>at</strong>ionalen<br />
Wirtschaftsrecht an. Ziel des Masterstudiengangs der Fakultät<br />
für Wirtschaftsrecht ist die Ausbildung von jungen<br />
chinesischen Juristinnen und Juristen für eine künftige<br />
berufliche Tätigkeit in einer Anwaltssozietät, welche deutsche<br />
Mandanten in China oder chinesische Mandanten in<br />
Deutschland ber<strong>at</strong>en oder in deutschen, in China ansässigen<br />
Wirtschaftsunternehmen tätig werden.<br />
Die Studentinnen und Studenten werden sowohl von<br />
in Deutschland promovierten chinesischen Rechtswissenschaftlern<br />
als auch deutschen Juraprofessoren<br />
gemeinsam betreut. Von chinesischer Seite sind Professor<br />
Dr. Wang Weida, Inhaber des Volkswagen AG<br />
(Schanghai) Stiftungslehrstuhls für Wirtschaftsverwaltungsrecht,<br />
Professor Dr. Gao Xujun, Inhaber des<br />
Siemens & Thyssen/Krupp AG Stiftungslehrstuhls für<br />
Wirtschaftpriv<strong>at</strong>recht, Professor Dr. Liu Xiaohai, Inhaber<br />
des Bayer AG Stiftungslehrstuhls für das Recht des<br />
geistigen Eigentums und ihre wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
daran beteiligt. Von der deutschen Seite sind Prof. Dr.<br />
Thomas Raiser, Professor Dr. jur. Dr. rer. pol. Christian<br />
Kirchner, die frühere Bundesministerin der Justiz und<br />
Mitglied des Deutschen Bundestags Frau Professor Dr.<br />
Herta Daeubler-Gmelin, daran beteiligt. Zu nennen sind<br />
noch Prof. Dr. Christoph Paulus, Professor Dr. Winfried<br />
Huck, Rechtanwaltin Dr. Eva Drewes, Rechtsanwalt Herr<br />
Ralph Vigo Koppitz . Sie unterstützen ebenfalls aktiv den<br />
Aufbau der künftigten Brücke zwischen deutschen und<br />
chinesischen Juristen.<br />
3b. Wissenschaftliche Publik<strong>at</strong>ionen<br />
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Bücher sind ein wichtiges Instrument cdh<br />
des<br />
Austauschs zwischen zwei Kulturen. In den<br />
vergangenen Jahren h<strong>at</strong> die Vorbildfunktion<br />
des deutschen Rechts für die neueste Entwicklung<br />
der chinesischen Gesetzgebung im Vergleich zum<br />
amerikanischen Recht deutlich nachgelassen. Ein wichtiger<br />
Grund dafür ist die deutsche Sprache. Sehr wenige<br />
chinesische Juristen sprechen Deutsch und können somit<br />
keine deutsche Fachliter<strong>at</strong>ur rezipieren. Die direkte Ber<strong>at</strong>ung<br />
für die chinesischen Gesetzgebungsorgane durch<br />
deutschen Expert ist zwar wichtig. Aber es ist fraglich, ob<br />
das komplexe Rechtssystem kurzer Zeit ganz klar erklärt<br />
und von den chinesischen Kollgen ohne Misverständnisse
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
verstanden werden kann. Um mehr chinesischen Juristen<br />
deutsche Fachliter<strong>at</strong>ur direkt zugänglich zu machen,<br />
haben wir haben ein Übersetzungsprogramm entwickelt:<br />
Wichtige deutschsprachige Fachwerke werden ausgewählt,<br />
ins Chinesische übersetzt und in China publiziert.<br />
Bisher haben wir vier Standardwerke für chinesische<br />
Fachkollegen vorgelegt.<br />
1. Prof. Dr. Thomas Raiser: „Recht der Kapitalgesellschaften“,<br />
übersetzt von Prof. Dr. Xujun Gao uwz., Verlag<br />
der Rechtswissenschaft, 2005;<br />
2. Prof. Dr. M<strong>at</strong>thias Herdegen : „Intern<strong>at</strong>ionales Wirtschaftsrecht“,<br />
übersetzt von Dr. Qingyun Jiang, Volksverlag<br />
Shanghai, 2007;<br />
3. Prof. Dr. Thomas Raiser: „Grundlage der REchtssoziologie“,<br />
übersetzt von Prof. Dr. Xujun Gao uwz, Volksverlag<br />
Shanghai, <strong>2008</strong>;<br />
4. H.-B. Schaefer, Ökonomische Analyse des Zivilrechts,<br />
übersetzt von Dr. Qingyun Jiang, Verlag der Rechtswissenschaft,<br />
<strong>2008</strong>;<br />
Das <strong>CDHK</strong> kann nur dann eine Brückenfunktion wahrnehmen,<br />
wenn auch die neue Entwicklungen, die neue<br />
Denkweise der Chinesen den Deutschen vermittelt werden<br />
kann. Daher haben wir in den letzten Jahren intensiver<br />
Forschungsergebnisse in deutscher Sprache und in<br />
deutschen Publik<strong>at</strong>ionen publiziert. Zu nennen sind:<br />
1. Wang, Weida (Hrsg.): Erfüllung öffentlicher Aufgaben<br />
durch Priv<strong>at</strong>recht, H<strong>at</strong>ong-Gorre Verlag, 2004<br />
2. Gao, Xujun (Hrsg.): Corper<strong>at</strong>e Governance in intern<strong>at</strong>ionaler<br />
Perspektive. Hartung-Gorre Verlag Konstanz<br />
2004, 1<br />
3. Huck, Gao(Hrsg.): Aktuelle Rechtsprobleme deutscher<br />
Unternehmen in Chia, Shaker Verlag, 2005;<br />
3C. Veranstaltungen im Rechtsymposium<br />
Eine der besten Pl<strong>at</strong>tformen für den wissenschaftlichen<br />
Austausch im Rechtswesen ist das Rechtssymposium,<br />
das sich fest am <strong>CDHK</strong> etabliert h<strong>at</strong>. Daher haben die<br />
Juraprofessoren bereit seit einigen Jahren jedes Jahr ein<br />
Chinesischen-und Deutsches Rechtssymposium oder ein<br />
intern<strong>at</strong>ionales Symposium veranstaltet. Die behandelten<br />
Themen waren im einzelnen:<br />
1. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong> „Erfüllung<br />
der öffentlichen Aufgaben durch Priv<strong>at</strong>recht“ vom<br />
12. bis 13. März 2002;<br />
2. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong><br />
“Corpor<strong>at</strong>e Governance in intern<strong>at</strong>ionaler Perspektive;”<br />
vom 11. bis 13. März 2003;<br />
3. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong><br />
„Recht und Hochtechnologie – die rechtlichen Aspekte für<br />
das Wachstum auf dem Gebiet der Hochtechnologie“, vom<br />
03.- 04. 11. 2004 (gemeinsam mit der Siemens AG und der<br />
Fachhochschule Wolfenbüttel).<br />
4. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong> „Der<br />
Entwurf des neuen chinesischen Gesellschaftsgesetzes“ (gemeinsam<br />
mit der Konrad Adenauer Stiftung und der Shanghai<br />
Akademie für Sozialwissenschaften), vom 22.01.2005<br />
bis zum 23.01.2005.<br />
5. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>: „Der<br />
Schutz des öffentlichen Interesses – ein Rechtsvergleich<br />
zwischen deutschem und chinesischem Rechtssystem, am<br />
02.04.2005;<br />
6. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>:<br />
Deutsche Unternehmen in China zwischen Euphorie und<br />
Frustr<strong>at</strong>ion? Aktuelle Rechtsprobleme deutscher Unternehmen<br />
in China, vom 25./26.10., 2005,<br />
7. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>: China<br />
und Deutschland – Investition, Technologie und aktuelle<br />
Entwicklung, vom 1. / 2. 11. 2006 Berlin.<br />
8. Chinesisch-Deutsches Rechtssymposium des <strong>CDHK</strong>:<br />
Sustainable Development in Finance und Technologie, 15.<br />
11. 2007, Shanghai<br />
Die Fachtagungen haben nicht nur die deutschen und<br />
chinesischen Fachleute zusammenbracht. Sie haben sich<br />
dadurch kennengelernt und Meinungen ausgetaucht.<br />
Vor allem haben sie Missverständnisse und Vorurteile<br />
abgebaut und sich gegenseitig besser kennengelernt. Die<br />
Fakultät für Wirtschaftrecht am <strong>CDHK</strong> beabsichtigt, auch<br />
in Zukunft regelmäßig zusammen mit deutschen Universitäten<br />
und Forschungsinstituten wissenschaftliche<br />
Symposien und Fachtagungen zu veranstalten. Darüber<br />
hinaus haben Juraprofessoren schon seit 2005 jedes Jahr<br />
zwei Sommerkurse mit starker Beteiligung deutscher<br />
Studenten durchgeführt. Die Fakultät wird auch künftig<br />
eine “Summer School” veranstalten, zu der sie prominente<br />
Wissenschaftler, Rechtsanwälte, Manager und Regierungsbeamte<br />
aus China und aus Deutschland einlädt, und<br />
welche den Teilnehmern Chancen zum Rechtsvergleich<br />
und zur Fortbildung bieten wird.<br />
Die Fakultät für Wirschaftsrecht am <strong>CDHK</strong> ist ein kleiner<br />
Teil des <strong>CDHK</strong> der Tongji Universität. Aber wir werden<br />
uns bemühen, weiterhin die Rolle als Brücke zwischen<br />
deutschen und chinesischen Juristen zu spielen.<br />
Liter<strong>at</strong>ur:<br />
1 Nicole Schulte-Kulkmann: Der Einfluss westlicher Rechtsber<strong>at</strong>ung<br />
auf die Rechtsreform in der Volksrepublik China: Zur<br />
Rolle von Akteuren und Interessen in der chinesischen-westlichen<br />
Reschtszusammenarbeit. In: China Analysis No. 13 (July<br />
2002)Center for East Aisa and Pacific Studies, Trier University,<br />
Germany. Verfügbar unter www.chinapolitik.de<br />
2 Reiner Schulze: Der Einfluss des BGB in China, in: “Rechtstransfer<br />
durch Zivilgesetzbücher -- Beiträge Liechtenstein-Institut Nr.<br />
29/2005” (Hrsg.). Elisabeth Berger, S.54.<br />
3 SHAO Jiandong: China sollte gegenüber dem deutschen Zivilrecht<br />
nicht „nein“ sagen, in: Newsletter der Deutsch-Chinesischen<br />
Juristenvereinigung eV, 2003, S.132.<br />
4 Vgl. Shao, wie Fn. S.133.<br />
5 Shao: ebd.<br />
6 „Deutsch-Chinesische Vereinbarung zu dem Austausch und<br />
der Zusammenarbeit im Rechtsbereich“, http://www.bmj.bund.<br />
de/enid/Deutsch-Chinesischer_Rechtssta<strong>at</strong>sdialog/Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen_18r.html<br />
7 Der Deutsch-Chinesische Rechtssta<strong>at</strong>sdialog– Ein Überblick,<br />
Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />
GmbH, S.8.<br />
8 Brigitte Zypries ( Bundesministerin der Justiz): „Bundesjustizministerin<br />
Zypries zur Eröffnung des vierten Symposiums im Rahmen<br />
des deutsch-chinesischen Rechtssta<strong>at</strong>sdialoges: Symponein<br />
ergänzen die vielfältige Projektarbeit sinnvoll Berlin, 10.11.2003“<br />
http://www.bmj.bund.de/enid/<br />
9 Der Deutsch-Chinesische Rechtssta<strong>at</strong>sdialog– Ein Überblick,<br />
Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)<br />
GmbH, S.10.<br />
10 Ebd. S.9<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Bayer-Tongji IPR-Tag <strong>2008</strong><br />
„Die Flitterwochen sind vorbei“<br />
stellte der amerikanische Jurist<br />
Donald P. Harris in diesem Sommer<br />
in einer kritischen Analyse des<br />
Urheberschutzes in China resigniert<br />
fest.[1] In den vergangenen<br />
zwei Jahrzehnten hätten selbst<br />
substantielle Vereinbarungen, in<br />
denen sich China zur Einhaltung<br />
der Intellectual Property Rights<br />
IPR verpflichtete, die fortgesetzte<br />
Pir<strong>at</strong>erie nicht stoppen können.<br />
Vor allem die so genannten TRIPS-<br />
Abkommen (Übereinkommen<br />
über handelsbezogene Aspekte des<br />
Geistigen Eigentums) bereiten den<br />
Handelspartnern Kopfzerbrechen.<br />
Einig sind sich Beobachter wie Harris<br />
darin, dass WTO-Klagen nur die<br />
zweitbeste Lösung sind.<br />
Den Weg des Dialogs zur Realisierung<br />
einer ausgewogenen Balance<br />
eines effektiven P<strong>at</strong>ent- und<br />
Markenschutzes mit den anderen<br />
gesellschaftspolitischen Zielen<br />
verfolgt die Bayer AG in Koopera-<br />
tion mit der Tongji seit mehreren<br />
Jahren im Rahmen eines jährlichen<br />
IPR-Forums und nutzt dabei<br />
erfolgreich das Know-How ihres<br />
Stiftungslehrstuhls am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkolleg.<br />
Unter dem Titel „Enforcement<br />
of IP Rights - Current Practice,<br />
Visions & Challenges” wollen sich<br />
die Veranstalter am 17. <strong>Okt</strong>ober mit<br />
den verschiedenen Aspekten des<br />
P<strong>at</strong>entschutzes auseinandersetzen.<br />
Unter anderem werden Prof. Dr.<br />
Peter Meier-Beck, Richter am<br />
Bundesgerichtshof, und Prof. Kong<br />
Xiangjun, Richter am obersten<br />
Gerichtshof in China die Auslegung<br />
von P<strong>at</strong>entrechten aus der<br />
jeweiligen Landesperspektive<br />
diskutieren. Dr. Lothar Steiling,<br />
Chief P<strong>at</strong>ent Counsel der Bayer<br />
AG und Präsident der Vereinigung<br />
von Fachleuten des Gewerblichen<br />
Rechtsschutzes in Deutschland<br />
(VPP), wird über aktuelle Entwicklungen<br />
der europäischen P<strong>at</strong>ent-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Bibliothek an einer Mittelschule in Shucheng,<br />
Anhui<br />
rechtsreformen sprechen. Geplant<br />
sind ferner aktuelle Fallanalysen<br />
aus den USA.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des IPR<br />
Tages <strong>2008</strong> bildet ein Vergleich<br />
von Zwangslizenzen in asi<strong>at</strong>ischen<br />
Ländern sowie die p<strong>at</strong>entrechtliche<br />
Behandlung komplexer biotechnischer<br />
Erfindungen.<br />
17. <strong>Okt</strong>ober <strong>2008</strong> - Ort: Tongji Universität,<br />
Chinesisch-Französisches<br />
Zentrum. Kontakt:<br />
Ms. WU Jiayi, Tel. +86 21 6146<br />
6978, Fax: +86 21 6146 6979,<br />
jiayi.wu.jw@bayer-ag.de<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
<strong>CDHK</strong>: Prof. Dr. jur. Liu Xiaohai,<br />
Tel: +86 21 65985821, Fax: +86 21<br />
65985853, drxhl@yahoo.com.cn<br />
[1] Harris, Donald P. (<strong>2008</strong>): The Honeymoon<br />
is Over: Evalu<strong>at</strong>ing the United St<strong>at</strong>es’<br />
WTO Intellectual Property Complaint<br />
Against China. Fordham Intern<strong>at</strong>ional Law<br />
Journal, Forthcoming. Available <strong>at</strong> SSRN:<br />
http://ssrn.com/abstract=1272021
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Gebrauchtmaschinenhändler im Hongkou District, Shanghai<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Fachkoordin<strong>at</strong>oren Maschinenbau und Fahrzeugtechnik<br />
Prof. Dr. SHEN Bin (<strong>CDHK</strong>)<br />
Prof. Dr. Ewald G. Welp (Ruhr-Universität Bochum)<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Fakultät für Maschinenbau<br />
Stifter Lehrstuhlinhaber<br />
AVL List GmbH Prof. Dr. ZHOU Su<br />
Daimler AG Prof. Dr. YU Zhuoping<br />
Festo (China) Ltd. Prof. Dr. FAN Liuqun<br />
Gildemeister AG Prof. Dr. Savas Tümis<br />
Kolbenschmidt-Pierburg AG Prof. Dr. Wang Hongyan<br />
Schaeffler Group Prof. Dr. ZHANG Tong<br />
Siemens AG, Autom<strong>at</strong>ion & Drives Prof. Dr. SHEN Bin (Fachkoordin<strong>at</strong>or)<br />
Siemens AG, Autom<strong>at</strong>ion & Device Dr. Klaus Roth<br />
ThyssenKrupp AG Prof. Dr. ZHANG Weimin<br />
MB Tech Group Prof. Dr. SUN Zechang<br />
Gastprofessoren<br />
Prof. Dr. Eberhard Abele, TU Darmstadt<br />
Prof. Dr. Michael Abramovici, Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
Prof. Albert Albers, TH Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher, RWTH Aachen<br />
Prof. Dr. Jürgen Fleischer, TH Karlsruhe<br />
Dr.-Ing. Jürgen Grotepass, Freudenberg Dichtungs-<br />
und Schwingungstechnik KG<br />
Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, TU Braunschweig<br />
Dipl.-Ing. Werner Josef Herfs, RWTH Aachen<br />
Prof. Dr. Werner Hufenbach, TU Dresden<br />
Prof. Dr. Peter Klemm, Universität Stuttgart<br />
Prof. Dr. Wolfgang Maßberg, Ruhr-Universität Bochum,<br />
von 1998 bis <strong>2008</strong> deutscher Fachkoordin<strong>at</strong>or<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Prof. Dr. Horst Meier, Ruhr-Universität Bochum<br />
Prof. Dr. Manfred Mitschke, TU Braunschweig<br />
Prof. Dr. Günter Pritschow, Universität Stuttgart<br />
Prof. Dr. Helmut Pucher, TU Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. Herbert Schulz, TU Darmstadt<br />
Prof. Dr. Alfred Storr, TU Stuttgart<br />
Prof. Dr. Eckart Uhlmann, TU Berlin<br />
Prof. Dr. Henning Wallentowitz, RWTH Aachen<br />
Prof. Dr. Manfred Weck, RWTH Aachen<br />
Prof. Dr. Klaus Weinert, Universität Dortmund<br />
Prof. Dr. Ewald Welp, Ruhr-Universität Bochum<br />
Prof. Dr. Jochen Wiedemann, Universität Stuttgart
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
ThyssenKrupp Lehrstühle am <strong>CDHK</strong><br />
0<br />
c<br />
10kk<br />
dh<br />
cdh<br />
Ein Jahrzehnt gemeinsame Entwicklung und Ausbildung<br />
ThyssenKrupp Technology days 2007 - Vorstandschef Ekkehard<br />
Schulz zeigt seinem Studienkollegen Prof. Wan Gang und China-Botschafter<br />
Dr. Michael Schäfer die Technikausstellung<br />
Die Beziehungen zwischen<br />
ThyssenKrupp und China haben<br />
eine lange Tradition, auf die das<br />
Unternehmen mit Stolz zurückblickt.<br />
Diese Beziehungen gehen<br />
weit über den gemeinsamen<br />
Handel hinaus.<br />
Es sind gemeinsame Industrieproduktionen<br />
und Vertriebsaktivitäten,<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
und immer mehr auch Bildungsiniti<strong>at</strong>iven<br />
und Projekte für junge<br />
Menschen – schließlich ist eine gut<br />
ausgebildete junge Gener<strong>at</strong>ion der<br />
Schlüssel zum künftigen Erfolg von<br />
Unternehmen, Volkswirtschaften und<br />
ganzen Gesellschaften. ThyssenKrupp<br />
lässt sich von dem Grundgedanken<br />
leiten, in den Ländern und Regionen,<br />
in denen das Unternehmen tätig ist,<br />
auch als verantwortungsvolles Mitglied<br />
der Gesellschaft zu agieren.<br />
In diesem Sinne engagiert sich<br />
ThyssenKrupp seit 10 Jahren am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkolleg.<br />
• Es werden die gute Entwicklung<br />
der vom Unternehmen gestifteten<br />
Lehrstühle für Produktionssysteme,<br />
Controlling und für Wirtschaftspriv<strong>at</strong>recht<br />
begleitet. Mit diesen<br />
Disziplinen konnte das bestehende<br />
Lehrangebot um zentrale Inhalte<br />
erweitert werden.<br />
• Nachdem 1999 der erste Thyssen-<br />
Krupp Tag an der Tongji-Universität<br />
st<strong>at</strong>tgefunden h<strong>at</strong>te, um direkten<br />
Kontakt zu den Studenten aufzubauen<br />
und ihnen den Konzern zu<br />
präsentieren, wurden die Kontakte<br />
vielfach intensiviert. Der Thyssen-<br />
Krupp Tag findet nun regelmäßig<br />
st<strong>at</strong>t. Es werden Fachdiskussionen<br />
organisiert und Praktika in ThyssenKrupp<br />
Unternehmen in China und<br />
in Europa angeboten, die auf große<br />
Resonanz stoßen. Jährlich können<br />
etwa zehn motivierte junge Menschen<br />
erste berufliche Erfahrungen<br />
bei ThyssenKrupp sammeln oder<br />
dort für eine wissenschaftliche Arbeit<br />
forschen.<br />
• Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
von ThyssenKrupp, Prof.<br />
Dr. Ulrich Middelmann, kommt<br />
seit Jahren regelmäßig nach Shanghai,<br />
um an der Tongji-Universität<br />
Vorlesungen über ausgewählte<br />
Universitäts-Präsident Prof. PEI Gang empfängt den Finanzvorstand<br />
von ThyssenKrupp Prof. Dr. Ulrich Middelmann und G<strong>at</strong>tin Maike<br />
Tempelmeier im neuen Tongji Gästehaus. Fotos: Feldmann<br />
betriebswirtschaftliche Themen zu<br />
halten und für die Studenten eine<br />
Brücke zwischen den theoretischen<br />
Erkenntnissen und der praktischen<br />
Unternehmensführung zu bauen.<br />
Die gemeinsamen Aktivitäten der<br />
Tongji-Universität und des Thyssen-<br />
Krupp Konzerns verbindet das<br />
Bemühen um engagierten und gut<br />
ausgebildeten akademischen Nachwuchs.<br />
Das <strong>CDHK</strong> kann mit Hilfe von<br />
ThyssenKrupp das Lehrangebot für<br />
ihre Studierenden erweitern und den<br />
Praxisbezug des Studiums stärken.<br />
ThyssenKrupp erhält einen engen<br />
Kontakt zu den Studenten und kann<br />
unter ihnen die Fach- und Führungsnachwuchskräfte<br />
für ThyssenKrupp<br />
Unternehmen weltweit rekrutieren.<br />
Zum 10-jährigen Jubiläum wünscht<br />
ThyssenKrupp dem Chinesisch-<br />
Deutschen Hochschulkolleg, seiner<br />
Leitung, seinem Lehrkörper und seinen<br />
Studenten alles Gute sowie eine<br />
spannende und erfolgreiche wissenschaftliche<br />
Zukunft. Das Unternehmen<br />
wird unverändert seinen Beitrag<br />
leisten, um die Partnerschaft weiter zu<br />
intensivieren.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Fahrzeugelektronik mit neuem Stifter<br />
Mercedes-Benz Technology fördert <strong>CDHK</strong> Lehrstuhl<br />
Das global tätige Ingenieurdienstleistungs-<br />
und Ber<strong>at</strong>ungsunternehmen<br />
Mercedes-Benz Technology<br />
h<strong>at</strong> am 1. Juli die Förderung des<br />
Lehrstuhl für Fahrzeugelektronik<br />
am <strong>CDHK</strong> übernommen. Lehrstuhlinhaber<br />
ist Prof. Dr. SUN<br />
Zechang.<br />
Die Zeremonie für den Stiftungslehrstuhl<br />
der Fahrzeugelektronik<br />
am Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg<br />
(<strong>CDHK</strong>) fand am<br />
Jiading Campus st<strong>at</strong>t. Bei dieser<br />
Zeremonie waren der Vize-Präsident<br />
von MBtech, Dr. Walliser,<br />
Managing Direktor von MB SIM<br />
Tech, Dr. Monden, Sen<strong>at</strong>spräsident<br />
der Tongji-Universität,<br />
Prof. ZHOU Jialun, Direktor<br />
des Fahrzeugkollegs, Prof. Dr.<br />
YU Zhuoping, die Vizedirektoren<br />
des <strong>CDHK</strong>, Prof. Dr. Thomas<br />
Zimmer und Prof. Dr. WU<br />
Zhihong, der Dekan der Fakultät<br />
für Maschinenbau und Fahrzeugtechnik,<br />
Prof. SHEN Bin, und<br />
alle Lehrstuhlinhaber der Maschinenbauabteilung<br />
anwesend.<br />
Prof. Dr. Thomas Zimmer moderierte<br />
die Zeremonie. Dabei<br />
begrüßten der Sen<strong>at</strong>spräsident der<br />
Tongji-Universität, Prof. ZHOU<br />
Jialun und der Vizepräsident Dr.<br />
Walliser die Gäste. Dr. Walliser<br />
berichtete über Fahrzeugelektronikprodukte<br />
und Forschungsergebnisse<br />
von MBtech. Als Gastgeschenk<br />
überreichte Dr. Walliser<br />
dem neuen Lehrstuhlinhaber<br />
PROVEtech Software zur ECU<br />
HIL-Prüfung.<br />
Nach der unterzeichneten Vereinbarung<br />
wird MBTech in den kommenden<br />
Jahren durch den Stiftungslehrstuhl<br />
Forschungen sowie<br />
Lehrarbeiten im Bereich Fahrzeugelektronik<br />
fördern. Besonders<br />
im Bereich Fahrzeug-elektronikprüfung,<br />
Netzwerk-Technologie,<br />
Fahrzeugelektronik –Technologie<br />
mit neuer Energie usw. werden<br />
die betreffenden Ausbildungen<br />
und die wissenschaftlichen Forschungen<br />
durchgeführt.<br />
Als eine hundertprozentige Daimler-Tochtergesellschaft<br />
bietet<br />
MBtech ihren Kunden weltweit<br />
Kfz-Entwicklung, Integr<strong>at</strong>ion und<br />
Prüfung. MB SIM Tech Co., Ltd<br />
als ein Joint-Venture von MBtech<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
in Shanghai, wurde im Jahr 2006<br />
gegründet.<br />
Mit 2.500 Mitarbeitern entwickelt,<br />
integriert und erprobt MBTech<br />
weltweit Komponenten, Systeme,<br />
Module und Fahrzeuge. Das Unternehmen<br />
der Mercedes Gruppe<br />
ist an allen bedeutenden Automobilstandorten<br />
in Europa, Amerika<br />
und Asien präsent.<br />
MBTech deckt in der Fahrzeugentwicklung<br />
die vier Segmente<br />
Fahrzeugbau, Ber<strong>at</strong>ung, Autoelektronik<br />
und Antriebsentwicklung<br />
ab und entwickelt Komponenten<br />
und ganze Systeme für PKW und<br />
Nutzfahrzeuge. Zu den Aufgaben<br />
gehören ferner Testen und Ber<strong>at</strong>en<br />
im Bau von Prototypen für die<br />
entwickelten Elemente.<br />
www.mbtech-group.com<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Prof. Dr. SHEN Bin<br />
Dr. Walliser überreicht Prof. SUN PROVEtech Software zur ECU HIL-Prüfung.
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Praktiker übernimmt Siemens-Montagelehrstuhl<br />
Der Siemens-Lehrstuhl für Montage-,<br />
Handhabungs- und Robotertechnik<br />
im Maschinenbau ist nach langer<br />
Pause wieder besetzt worden - mit<br />
einem Praktiker aus der Wirtschaft.<br />
Dr. Klaus Roth (51 J.), ehemaliger<br />
Doktorand des Fachkoordin<strong>at</strong>ors für<br />
Maschinenbau, Prof. Dr. Wolfgang<br />
Maßberg, ist seit vier Jahren für<br />
Bosch in China tätig und unterrichtet<br />
seit dem Sommersemester am<br />
<strong>CDHK</strong>.<br />
Es handelt sich dabei zum einen um<br />
die Vorlesung Elektronikfertigung<br />
und Mikromontage, zum anderen<br />
Autom<strong>at</strong>isierte Montagetechnik und<br />
Industrieroboter. Den Schwerpunkt<br />
will Roth auf praktische Kenntnisse<br />
und Erfahrungen im Unterricht<br />
legen. Die Studenten sollen sich<br />
unter anderem einstellen auf die<br />
Anforderungen an Montagesysteme<br />
in Niedrigkostenlaendern wie China.<br />
Zwei Studierenden aus seinem ersten<br />
Kurs h<strong>at</strong> er bereit Studien - und<br />
Diplomarbeiten im Unternehmen<br />
vermittelt.<br />
Als bleibende Herausforderung sieht<br />
Roth , in der notwendigen Flexibilität<br />
und dem im Vergleich zu Deutschland<br />
niedrigeren Autom<strong>at</strong>isierungsgrad<br />
in China. Hohe Flexibilität<br />
heißt, dass geforderte Stückzahlen<br />
von Mon<strong>at</strong> zu Mon<strong>at</strong> stark schwanken<br />
können. Das erfordert eine<br />
flexibel ausgelegten Montagekonzept<br />
und eine umsichtige Kapazitätsplanung.<br />
Auch spielt der Faktor Mensch<br />
nach Roths Erfahrungen in China<br />
eine größere Rolle: Da eine ausgepraegte<br />
Facharbeiterausbildung in<br />
China noch nicht so verbreitet ist,<br />
und auch die Fluktu<strong>at</strong>ion in den<br />
Firmen hoeher ist als in Deutschland,<br />
müssen Arbeitskräfte entsprechend<br />
den Technischen Herausforderungen<br />
speziell von de n Firmen ausgebildet<br />
werden.<br />
Roth plant gemeinsam mit dem<br />
chinesischen Fachkoordin<strong>at</strong>or Prof.<br />
Dr. Shen Bin, künftig das Siemens<br />
Siplace Test- und Demozentrum für<br />
Bestückungsanlagen in der Lehre zu<br />
nutzen. Siemens h<strong>at</strong>te das drei-Millionen-Dollar-Zentrum<br />
im April 2005<br />
an der Tongji eingeweiht.<br />
[siehe <strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 13] af<br />
Autom<strong>at</strong>isiertes Montagesystem<br />
Quelle: Technische Universität Braunschweig | Inst itut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik<br />
@feld<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Altern<strong>at</strong>iven entdecken<br />
Seit dem Wintersemester <strong>2008</strong>-<br />
09 ist der AVL List Lehrstuhl für<br />
Verbrennungsmotoren neu besetzt.<br />
Prof. Dr. Zhou Su beschäftigt<br />
sich mit seinen Mitarbeitern<br />
Prof. Dr. WU Zhijun und Dr. MA<br />
Tiancai mit modell- und simul<strong>at</strong>ionsbasierterFunktionsentwicklung<br />
für Brennstoffzellensysteme.<br />
Schwerpunkte in Forschung und<br />
Lehre sind unter anderem innov<strong>at</strong>ive<br />
Fahrzeugantriebe, Motorprozesstechnik,<br />
Hybridantriebe und<br />
Brennstoffzellentechnik.<br />
Nach dem Studium der Regelungstechnik<br />
in Wuhan arbeitete<br />
Prof. Su zunächst in der Produktionsplanung<br />
in Chengdu, Sichuan,<br />
gearbeitet, bevor er 1988 als<br />
Stipendi<strong>at</strong> der Hanns-Seidel-Stiftung<br />
nach Deutschland kam.<br />
Neuronale Netzwerke<br />
1993 promovierte er bei Prof.<br />
Dr.-Ing. Popovic und Prof. Dr.<br />
Schulz-Ekloff an der Universi-<br />
tät Bremen zum Thema „Adaptives<br />
Lernen und neuronale<br />
Netzwerke”. Nach der Rückkehr<br />
nach China begann er eine Lehrtätigkeit<br />
in der Fachrichtung<br />
”Dynamische Systeme und Regelungstechnik”<br />
an der Fakultät für<br />
Elektrotechnik der Universität<br />
Qingdao. Anfang 1995 wurde<br />
Su zum ersten stellvertretenden<br />
Direktor des Instituts für Angewandte<br />
M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik/Inform<strong>at</strong>ik<br />
der Provinz Shandong ernannt<br />
und im selben Jahr als ordentlicher<br />
Professor an den Lehrstuhl<br />
”Regelungstheorien und Anwendungen”<br />
der Fakultät Elektrotechnik<br />
der Universität Qingdao<br />
berufen. Mit einem Forschungsstipendium<br />
der chinesischen Regierung<br />
ging Prof. Su im Dezember<br />
1997 wieder nach Bremen an<br />
das Institut für angewandte physikalische<br />
Chemie und widmete<br />
sich 98-99 in Magdeburg erneut<br />
der Entwicklung neuer Konzepte<br />
der Modelbildung und Regelung<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Brennstoffzellenspezialist forscht am AVL Lehrstuhl<br />
für adaptive Strukturen.<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Ende Nov. 1999 tr<strong>at</strong> Prof. Su Zhou<br />
eine Professur an der Fakultät<br />
Verfahrenstechnik an der Universität<br />
Magdeburg an und begann,<br />
sich mit Brennstoffzellen (DMFC)<br />
zu beschäftigen. Im April 2001<br />
ging er zu Daimler-Chrysler (jetzt<br />
NuCellSys GmbH) und forschte<br />
über Simul<strong>at</strong>ion und Regelung<br />
von Brennstoffzellenantriebsystemen<br />
(PEMFC).<br />
Nach drei Jahren wechselte er zur<br />
Webasto AG als and Projektmanager<br />
fuer SOFC-APU. Seit September<br />
2006 gehört Prof. Su Zhou zur<br />
Fakultät für Fahrzeugtechnik an<br />
der Tongji Universitaet und zum<br />
„Clean Energy Automotive Engineering<br />
Center“, wo er das Team<br />
„Fuel Cell Power Systems“ leitet.
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Eröffnungskonzert zur Deutschland-Promenade auf dem<br />
DaLiTang Pl<strong>at</strong>z in Chongqing im Mai <strong>2008</strong><br />
Fotos: Feldmann<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Viel in Bewegung - Der DAAD in China<br />
Seit über 30 Jahren spielt der DAAD im akademischen<br />
Austausch zwischen Deutschland und China eine zentrale<br />
Rolle. Bereits 1973/74 wurden die ersten deutschen und<br />
chinesischen DAAD-Stipendi<strong>at</strong>en in das jeweilige Gastland<br />
entsandt. Seitdem wurden Tausende von Studenten<br />
und Wissenschaftlern beider Länder für Studien- und<br />
Forschungsaufenthalte vom DAAD gefördert, der damit<br />
die akademischen Beziehungen von Deutschen und Chinesen<br />
wesentlich mitgeprägt h<strong>at</strong>.<br />
Der DAAD, der in China mit seiner Außenstelle in Peking<br />
sowie seinen IC-Lektor<strong>at</strong>en in Shanghai, Guangzhou<br />
und Hongkong vertreten ist, fördert jährlich jeweils weit<br />
über 1.000 chinesische und deutsche Studenten und<br />
Wissenschaftler, vorrangig mit Jahres- und Semesterstipendien.<br />
Die Stipendienvergabe sowie die Betreuung<br />
der Stipendi<strong>at</strong>en stellen eine zentrale Aufgabe des DAAD<br />
dar. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld des DAAD<br />
ist die Förderung der deutschen Sprache und Germanistik.<br />
30 DAAD-Lektorinnen und Lektoren arbeiten dafür<br />
an Hochschulen in ganz China, davon alleine vier an<br />
der Tongji-Universität. Im Bereich der deutsch-chinesischen<br />
Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen fördert der DAAD neben<br />
dem <strong>CDHK</strong> unter anderem auch große Projekte wie das<br />
Zentrum für Deutschlandstudien (ZDS) an der Peking-<br />
Universität, das Doppelmasterprogramm „Gemeinsam<br />
studieren. Gemeinsam forschen“ sowie acht Studienprogramme<br />
deutscher Hochschulen in China. Immer wichtiger<br />
ist in den letzten Jahren die Alumni-Arbeit in China<br />
geworden. Der DAAD h<strong>at</strong> mittlerweile die Namen von<br />
6.000 chinesischen Deutschland-Alumni erfasst, für die<br />
regelmäßig regionale Treffen, fachliche Workshops und<br />
Trainings-Seminare organisiert werden. Erstmalig h<strong>at</strong><br />
der DAAD in diesem Jahr auch ein Treffen von deutschen<br />
DAAD-Alumni in China durchgeführt. Es ist das Ziel,<br />
deutsche und chinesische Alumni stärker miteinander zu<br />
vernetzen. Alumni beider Länder können mit der DAAD-<br />
Außenstelle unter alumni@daad.org.cn Kontakt aufnehmen.<br />
Im Jahr <strong>2008</strong> stehen zudem vor allem zwei Themen im<br />
Mittelpunkt der DAAD-Arbeit in China:<br />
1. Im Rahmen der auf drei Jahre angelegten Veranstaltungsserie<br />
„Deutschland und China – Gemeinsam in<br />
Bewegung“ (DuC) ist der DAAD als Kur<strong>at</strong>or federführend<br />
für das gesamte Programm von Wissenschaft und<br />
Bildung. Auf der ersten St<strong>at</strong>ion im Jahr <strong>2008</strong> im Mai in<br />
Chongqing stellte die DAAD-Außenstelle erstmals ein eigenes<br />
DuC-Programm dafür zusammen und koordinierte<br />
es. Zehn Veranstaltungen verschiedener chinesischer und<br />
deutscher Organis<strong>at</strong>ionen deckten ein breites Spektrum<br />
ab, das von Deutsch als Fremdsprache an Mittelschulen,<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Deutsche Sprache und Kultur<br />
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10kk<br />
dh cdh<br />
über Berufs und Hochschulbildung bis zu wissenschaftlichen<br />
Themen reichte.<br />
Der DAAD führte selbst drei große Veranstaltungen, ein<br />
Alumni-Treffen, eine Konferenz zu deutsch-chinesischen<br />
Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen sowie einen Hochschultag an<br />
der Chongqing-Universität durch. Zudem unterstützte<br />
der DAAD die Fremdsprachenuniversität Sichuan bei<br />
ihren Veranstaltungen, einem Fußballturnier für Chongqinger<br />
Studententeams sowie einem Kurzfilmwettbewerb.<br />
DAAD- Außenstellenleiter Stefan Hase-Bergen mit Alumni aus West-China<br />
<strong>2008</strong> in Chongqing<br />
Auf der nächsten DuC-St<strong>at</strong>ion im November in Guangzhou<br />
ist ein noch größeres Programm von Wissenschaft<br />
und Bildung mit insgesamt 16 Veranstaltungen geplant,<br />
das das Guangzhouer IC-Lektor<strong>at</strong> des DAAD organisiert.<br />
Dabei wird der Fokus verstärkt auf der Forschungszusammenarbeit<br />
beider Länder liegen. So sollen beispielsweise<br />
in einem großen Forschungsworkshop Fragen der<br />
Umwelttechnologie diskutiert werden. Darüber hinaus<br />
wird sich auch das BMBF mit einem eigenen Pavillon,<br />
koordiniert vom DAAD, auf der Deutschland-Promenade<br />
beteiligen, in dem deutsche Wissenschafts- und<br />
Forschungseinrichtungen sich und ihre Arbeit vorstellen<br />
werden.<br />
Die Veranstaltungsserie wird 2009 voraussichtlich mit<br />
den St<strong>at</strong>ionen Shenyang und Wuhan fortgesetzt werden,<br />
bevor sie dann 2010 im Rahmen der Expo in Shanghai<br />
enden wird.<br />
2. Nicht zuletzt durch die Exzellenziniti<strong>at</strong>ive besteht zur<br />
Zeit in Deutschland ein besonders großer Bedarf an sehr<br />
guten Promovenden aus dem Ausland und damit n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch aus China. Umgekehrt legt die chinesische
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
So viel gute Laune war selten. In Chongqing lernte China, wie in<br />
Deutschland gefeiert wird - deftig & fröhlich.<br />
Regierung verstärkt Wert auf eine zunehmende Intern<strong>at</strong>ionalisierung<br />
chinesischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Sie h<strong>at</strong> dafür unter anderem seit<br />
2007 über den China Scholarship Council (CSC) jährlich<br />
5.000 Stipendien für chinesische Promovenden und Postdocs<br />
von 49 Spitzenhochschulen für einen Studien- und<br />
Forschungsaufenthalt im Ausland zur Verfügung gestellt.<br />
Das Programm zielt darauf ab, dass junge chinesische<br />
Forscher intern<strong>at</strong>ionale Kontakte knüpfen, ihre Hochschulen<br />
mit intern<strong>at</strong>ionalen Spitzenhochschulen vernetzen<br />
und n<strong>at</strong>ürlich auch, dass sie vom Know How in den<br />
einzelnen Ländern und von dem jeweiligen Forschungsstand<br />
profitieren. Für <strong>2008</strong> wurden neben den 5.000<br />
Stipendien für die 49 Spitzenhochschulen weitere 1.000<br />
Stipendien für andere chinesische Hochschule angeboten.<br />
Bedenkt man, dass sich in den letzten Jahren die Zahl<br />
der Promotionen auf ca. 36.000 verdreifacht h<strong>at</strong> und vor<br />
allem, dass mittlerweile über 200.000 Promovenden (mit<br />
steigender Tendenz) an Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
in China studieren und forschen, wird das<br />
enorme Potential deutlich, um das sich mittlerweile Spitzenhochschulen<br />
aus aller Welt bemühen. Deutschland als<br />
Zielland schneidet dabei mit Pl<strong>at</strong>z drei, wenn auch mit<br />
großem Abstand zu den USA, bisher sehr gut ab.<br />
In Gesprächen h<strong>at</strong> die chinesische Seite (Bildungsministerium,<br />
CSC, Hochschuladministr<strong>at</strong>oren und Hochschullehrer)<br />
wiederholt ihr großes Interesse daran geäußert,<br />
dass mehr Stipendi<strong>at</strong>en an deutsche Hochschulen und<br />
Forschungseinrichtungen gehen sollen. Ein großes<br />
Hindernis sei aber, dass die Kandid<strong>at</strong>en oft nicht wüssten,<br />
wie und wo sie geeignete Institute und betreuende<br />
Hochschullehrer in Deutschland finden könnten. Die<br />
Interessen beider Länder ergänzen sich also, und es gilt,<br />
die richtigen Instrumente einzusetzen, um mehr chinesische<br />
Promovenden für einen Aufenthalt in Deutschland<br />
zu interessieren.<br />
Hier möchte die DAAD-Außenstelle ansetzen und mit<br />
einem verstärkten Angebot von Inform<strong>at</strong>ion und Ber<strong>at</strong>ung<br />
an chinesischen Spitzenhochschulen den zukünftigen<br />
Promovenden insbesondere die strukturierten<br />
Promotionsprogramme in Deutschland nahe bringen. Um<br />
den chinesischen Kandid<strong>at</strong>en die Suche nach geeigneten<br />
Promotionsplätzen in Deutschland zu erleichtern, soll ein<br />
Internet-Portal eingerichtet werden, das Promotionsangebote<br />
deutscher Einrichtungen und Nachfragen chinesischer<br />
Bewerber beinhalten soll. Vorträge für Studenten,<br />
Administr<strong>at</strong>oren und Hochschullehrer, individuelle<br />
Ber<strong>at</strong>ung und hierbei insbesondere Unterstützung bei der<br />
Suche nach einem geeigneten Betreuer in Deutschland<br />
sollen dieses Angebot ebenso ergänzen wie Präsent<strong>at</strong>ionen<br />
deutscher Graduiertenschulen an chinesischen<br />
Spitzenhochschulen.<br />
Stefan Hase-Bergen<br />
Leiter der DAAD-Außenstelle Peking<br />
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dh cdh<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Ein unbeschwerter Tag<br />
Die Erwartungen an Prestigeprojekte<br />
wie das Chinesisch-Deutsche<br />
Hochschulkolleg steigen<br />
mit der Anzahl der Besucher:<br />
Ihr h<strong>at</strong>tet Köhler und Schröder,<br />
Wulff und Koch - aber was könnt<br />
Ihr eigentlich noch? Manchmal<br />
hilft es, sich auf das Grundlegende<br />
zurückzubesinnen: die gemeinsame<br />
Sprache.<br />
Jin Guanghai (30) ist Technischer<br />
Manager bei PULS in Suzhou, Tang<br />
Junhua (26) promoviert in Deutschland<br />
über Corpor<strong>at</strong>e Governance, Bao<br />
Yilu (27) arbeitet für Bosch Rexroth<br />
- unter anderem als Projektmanagerin<br />
für das Sound-System der neuen<br />
Pekinger Oper. Drei Jahre haben sie<br />
am <strong>CDHK</strong> studiert, sind nach Europa<br />
gegangen, um sich fortzubilden. Alle<br />
drei sprechen fließend Englisch und<br />
Deutsch, obwohl nur Tang Junhua<br />
vor dem <strong>CDHK</strong> Masterstudium Germanistik<br />
studiert h<strong>at</strong>. Sie sind weltgewandt,<br />
suchen den Kontakt zu Ausländern<br />
und hinterfragen die eigenen<br />
Lebensziele und - aufgaben kontinuierlich.<br />
Sie arbeiten effizient und so<br />
eigenverantwortlich, dass ihre Vorgesetzten<br />
manchmal vergessen, dass sie<br />
besonderer Förderung bedürfen, um<br />
ihr Potential entfalten zu können.<br />
Im Priv<strong>at</strong>leben müssen sie die Spannungen<br />
und Konflikte aushalten zwischen<br />
traditionellen Rollenerwartungen<br />
der Familie und ihrem eigenen<br />
Sprachassistenten<br />
Wunsch nach individueller<br />
Entfaltung, so wie<br />
in Deutschland angeregt.<br />
Der eine träumt von einer<br />
deutschen Bäckerei<br />
mit Müsli und belegten<br />
Brötchen, der andere<br />
von einer zweiten Chance,<br />
die wissenschaftliche<br />
Forschung wieder aufzunehmen.<br />
Wo auch immer sie sind,<br />
finden sie Kommilitonen<br />
aus der <strong>CDHK</strong>-Zeit,<br />
ältere Alumni und jüngere Noch-Studenten,<br />
sie pflegen den informellen<br />
Austausch auf eine Weise, den ein<br />
deutscher Verein nie leisten könnte.<br />
Sie wecken in China Verständnis für<br />
deutsche Eigenarten und sind die besten<br />
Vermittler, die wir uns wünschen<br />
können.<br />
Die Diskussion um den Nutzen des<br />
Deutschunterrichts am <strong>CDHK</strong> wird<br />
immer wieder geführt werden. Der<br />
Wunsch vieler Stifter, möglichst nur<br />
auf die unmittelbaren Anforderungen<br />
im Beruf hin auszubilden, ist verständlich.<br />
Deutsch ist nicht in jedem Job<br />
gleichermaßen relevant. Als Journalistin<br />
weiß ich, dass wir angewiesen sind<br />
auf die Multitalente, deren besondere<br />
Fähigkeiten in Ausnahmesitu<strong>at</strong>ionen<br />
zu Tage treten, wenn wir am wenigsten<br />
damit rechnen. Als Jin Guanghai<br />
uns durch Suzhou fährt und seine<br />
Es ist eine besondere Tradition des DAAD, Absolventen für ein Jahr als Sprachassistenten ins Ausland zu schicken<br />
in einer Mischung aus Stipendium und Lehrauftrag. Die meisten kommen direkt von der Uni nach China, viele<br />
sind in China geblieben. Miriam Zeilinger führt das DAAD-Lektor<strong>at</strong> an der University of Shanghai for Science<br />
and Technology (USST). Christopher Dege wechselte als DAAD-Lektor ans Beijing Institute of Technology BIT,<br />
Susan Engel ist als Lektorin am Deutschkolleg tätig. Filmabende, The<strong>at</strong>eraufführungen (Foto: Susan Engel) und<br />
Weihnachtsfeiern - viele extracurriculare Aktivitäten wären ohne die Sprachassistenten nicht denkbar.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Geheimecken zeigt, sprechen wir über<br />
Karriereperspektiven und die Rückbesinnung<br />
auf Lebensziele, den Wunsch<br />
nach akademischer Leidenschaft und<br />
Forschungsdrang. Einen Augenblick<br />
lang bin ich unsinnig stolz. Nicht auf<br />
lapidare Prüfungsergebnisse und Test-<br />
DaF-Punkte, sondern darauf, etwas<br />
zu ihrem Leben beitragen zu können<br />
- und sei es die Bestärkung, mit der<br />
deutschen Sprache eine zweite Kultur<br />
gewählt zu haben.<br />
Nach sechs Jahren an der “deutschesten<br />
aller chinesischen Universitäten”<br />
sollten wir bei allen Rufen nach mehr<br />
Effizienz nicht vergessen: diese Menschen<br />
und ihre einzigartige Sozialisierung<br />
sind sind es, wodurch wir uns<br />
von allen anderen Einrichtungen unterscheiden!<br />
Anja Feldmann<br />
DAAD-Lektorin am <strong>CDHK</strong><br />
Shanghai 2002-<strong>2008</strong><br />
Deutschabteilung WS <strong>2008</strong>-09<br />
Sabina Ihrig DAAD-Lektorin<br />
K<strong>at</strong>ja Drescher Mittelstufe<br />
Feng Wenjie TestDaF<br />
Rainer Holzherr Mittelstufe<br />
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10kk<br />
dh cdh<br />
Antje Meng Kultur und Wirtschaft<br />
Dr. Saskia Mohr-<br />
Sobkowiak<br />
Fachsprache<br />
Pia Rünger Sprachassistentin<br />
Prof. Zimmer Fachsprache
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
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Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
10 Jahre Chinesisch-Deutsches Forum<br />
Kann man eigentlich mit Chinesen<br />
diskutieren? Man kann,<br />
stellte ZDF-Intendant Markus<br />
Schächter bei seinem Besuch<br />
am Chinesisch-Deutschen<br />
Hochschulkolleg im Juni fest,<br />
und zwar sogar außerordentlich<br />
leidenschaftlich.<br />
Eigentlich wollte Schächter im<br />
Chinesisch-<br />
Deutschen<br />
Forum über<br />
ein aktuelles<br />
deutsches<br />
Medienthema<br />
sprechen<br />
- die Zukunft<br />
des Fernsehens<br />
und den<br />
Aufbau von<br />
neuen Onli-<br />
ne-Diensten<br />
der öffentlichrechtlichenRundfunkanstalten.<br />
Aber<br />
kurz vor den Olympischen Spielen<br />
und vor dem Hintergrund der Ereignisse<br />
in Tibet machten die Zuhörer<br />
dem Fernsehgewaltigen schnell<br />
klar, dass sie vor allem über eines<br />
sprechen wollten: Das China-Bild in<br />
den deutschen Medien und die Rolle<br />
deutscher Auslandskorrespondenten<br />
in China.<br />
Stätte der Begegnung<br />
ZDF-Intendant Markus Schächter (l) und Shanghais Generalkonsul<br />
Dr. Albrecht von der Heyden im Kamingespräch<br />
Die Diskussionskultur h<strong>at</strong> sich in den<br />
vergangenen Jahren spürbar geändert<br />
- st<strong>at</strong>t höflicher Zurückhaltung<br />
gibt es engagierte Deb<strong>at</strong>ten, die das<br />
jeweils eigene Selbstverständnis auf<br />
den Kopf stellen. Markus Schächter<br />
h<strong>at</strong>te seinen Pekinger Korrespondenten<br />
Johannes Hano mit aufs Podium<br />
geholt, der aus erster Hand die<br />
Recherchepraxis und den Umgang<br />
mit Behörden und Interview-Partnern<br />
schilderte. Das <strong>CDHK</strong> versteht<br />
sich bewußt nicht nur als Lehr- und<br />
Forschungseinrichtung, sondern als<br />
Stätte des kulturellen Austauschs.<br />
Der DAAD fördert das Chinesisch-<br />
Deutsche Forum seit Jahren als<br />
offene Vortragsreihe, in der deutsche<br />
und chinesische Zuhörer gleichermaßen<br />
einen Blick in die jeweils andere<br />
Kultur werfen können. Mindestens<br />
ebenso wichtig wie die Vorträge<br />
selbst sind deshalb die „Kaminrunden“<br />
im Anschluss an die Veranstaltung.<br />
Es h<strong>at</strong> etwas gedauert, bis sich<br />
Studenten ins Cafe trauen, um bis in<br />
die späten Abendstunden zu diskutieren.<br />
Aber inzwischen haben die offenen<br />
Gespräche eine Tradition, auch<br />
dank der DAAD-Lektoren von Fudan,<br />
Sisu, USST<br />
und Tongji, die<br />
ihre Studenten<br />
mitbringen.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
Zwangloser<br />
Austausch<br />
Zu den Sternstundengehörten<br />
Wolfgang<br />
Kubin, der den<br />
S<strong>at</strong>z, dem heutigen<br />
China<br />
fehle Qualitätsliter<strong>at</strong>ur,<br />
wie einen<br />
Fehdehandschuh in die Diskussion<br />
warf. Albert Speer, der Architekturinteressierte<br />
an die Orte moderner<br />
Stadtplanung in Afrika, Asien und<br />
Europa führte. Herta Däubler-Gmelin<br />
und Ernst Benda mit Beiträgen<br />
zur Rechtskultur in Deutschland und<br />
China. Und Johannes Sistermanns,<br />
der Klangkünstler, der seine Zuhörer<br />
in einen Geräuschmantel hüllte.<br />
Lesungen von Bestsellerautoren wie<br />
Uwe Timm.<br />
Abschied und Neuanfang im CDF<br />
Nach sechs ereignisreichen und<br />
spannenden Jahren in Shanghai verabschiede<br />
ich mich zum Wintersemester<br />
<strong>2008</strong>/09 und danke allen Gästen<br />
herzlich für die rege Beteiligungen<br />
an unseren gemeinsamen Veranstaltungen.<br />
Nicht nur die Vorträge selbst<br />
haben viel Spaß gemacht, sondern<br />
vor allem unsere lebhaften Diskussionen.<br />
Ich wünsche allen Besuchern<br />
weiterhin viele interessante und<br />
anregende Abende mit Frau Sabina<br />
Ihrig, die das DAAD-Lektor<strong>at</strong> am<br />
Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg<br />
übernimmt<br />
Anja Feldmann<br />
Prof. Markus Schächter<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Generalkonsul William Frei<br />
Prof. Albert Speer<br />
Prof. Dr. Kallmeyer, Mannheim<br />
Bettina Wilhelm<br />
Deutsche Telekomstiftung<br />
Prof. Dr. Wolfgang Klooss<br />
Dr. Britta Baron (Kanada)<br />
Prof. Dr. Werner Nann (Berlin)<br />
Walther Leisler Kiep<br />
Prof. Dr. Herta Daeubler-Gmelin<br />
Prof. Wolfgang Kubin<br />
Dr. Wolfgang Roehr, Generalkonsul<br />
Shanghai<br />
Dr. Gabriele Horn<br />
Wang Xiaohui und Brigitta Rambeck<br />
Prof. Dr. Thomas Zimmer<br />
Dr. Astrid Lipinsky<br />
Diskussion - Germanistik in China<br />
Ausstellung Erneuerbare Energien<br />
Metro AG Konferenz<br />
Prof. Dr. Harro von Senger<br />
Peter Reiser (Pixelismus Ausstellung)<br />
Prof. Dr. van Ess<br />
Be<strong>at</strong>e von Essen (Ausstellung)<br />
Yu Hua und Christian Kracht, Lesung<br />
Roland Koch<br />
Die Welt des Fußballs, Ausstellung<br />
Wolfgang Haas, Krimilesung<br />
Prof. Dr. Werner Kallmeyer (IDS)<br />
Achim Eggert (VDI)<br />
Dr. Hans J. Roth, Schweiz<br />
Prof. Dr. György Széll<br />
Christian Leicher, Rohde & Schwarz<br />
Carsten Otte, Lesung<br />
Hans Otto Solms<br />
Zdenka Becker<br />
Antje Strubel und Anne Voorhoeve<br />
Johannes B. Sistermanns, Komponist<br />
Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin<br />
Filmreihe Lothar Spree<br />
Dr. Volker Stanzel, Botschafter<br />
Dr. Olaf Bärenfänger<br />
Prof. Dr. Wan Gang<br />
Prof. Dr. Li Lezeng, Institut für Deutschlandstudien<br />
Prof. Kuan Yu Chien, Lesung<br />
Kang Shiwei, Hefei, Fotoausstellung<br />
Liu Zhimin, Uni Konstanz<br />
H. Hensel u. H. Peuckmann, Lesung<br />
Hans Hillmann, Graphiker<br />
Chen Danyan, Wang Anyi, Lesung<br />
Prof. Dr. Reinhard Selten, Nobelpreisträger<br />
für Wirtschaftswissenschaften<br />
Stefanie Schmitt, bfai Shanghai<br />
Silvia Maria Schopf, Filmemacherin<br />
Prof. Dr. Susanne Günthner<br />
Prof. Dr. Jürgen Eichhoff<br />
Uwe Timm<br />
Dr. Fang Weigui, Universität Trier<br />
Prof. Dr. Ernst Benda<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl, Trier<br />
Prof. Dr. Wang Caiyong<br />
Prof. Dr. Siegfrid Grosse<br />
Prof. Dr. Wu Qidi, Prof. Gu Shiyuan,<br />
Prof. Dr. Horst Sund, Prof. Dr. Steinmüller<br />
– Podiumsdiskussion<br />
Jiacomo Hollinger, Ausstellung<br />
Michael Lohse, WDR<br />
Dr. Stefan Kramer, Konstanz<br />
Dr. Theo Sommer „Die Zeit“<br />
http://groups.google.com/group/CDF-<br />
Tongji/web/cdf-overview-2002-<strong>2008</strong><br />
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<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
0<br />
Prof. Dr. PEI Gang, Bundesministerin Dr. Annette Schavan, Minister Prof. Dr. WAN Gang<br />
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<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Rede von Bildungsministerin Dr. Annette Schavan<br />
anläßlich ihres Besuchs am <strong>CDHK</strong> am 17. April <strong>2008</strong><br />
Diplom<strong>at</strong>ie des Vertrauens<br />
Die Verantwortung der Eliten im gesellschaftlichen Dialog<br />
Bildungs- und Forschungsminister<br />
beschäftigen sich vorrangig mit<br />
künftigen Gener<strong>at</strong>ionen. Das ist in<br />
China so, das ist in Deutschland so,<br />
das gilt weltweit. Nur wer Interesse<br />
an der jungen Gener<strong>at</strong>ion h<strong>at</strong>, kann<br />
diesem Amt auch gerecht werden.<br />
Davon bin ich überzeugt und<br />
deshalb freue ich mich sehr, dass<br />
so viele von Ihnen heute Morgen<br />
gekommen sind.<br />
Wir Gäste aus Deutschland freuen<br />
uns, diese große ehrwürdige Eliteuniversität<br />
besuchen zu können. Wir<br />
freuen uns, Gäste einer Universität<br />
hier in Shanghai zu sein, die vom<br />
ersten Tag an wesentlich geprägt ist<br />
vom chinesisch-deutschen Miteinander.<br />
Denn ein deutscher Mediziner<br />
h<strong>at</strong> diese Universität 1907<br />
zunächst als „Shanghai Deutsche<br />
Medizinschule“ gegründet.<br />
Der deutsche Arzt Erich Paulun<br />
t<strong>at</strong> dies im Bewusstsein, dass es<br />
einen großen Bedarf an Ärzten in<br />
China gab. Doch nicht nur Mediziner<br />
fehlten. Schon wenige Jahre<br />
nach Pauluns Tod – er starb bereits<br />
1909 – wurde die Medizinschule<br />
um die Ingenieurwissenschaften<br />
erweitert; also um jene Fächer und<br />
Fachbereiche, in denen wir heute<br />
eine solche Vielzahl an tragfähigen<br />
und sehr erfolgreichen Entwicklungen<br />
haben, in denen viel technologischer<br />
Fortschritt steckt, der<br />
im Blick auf Lebensqualität und<br />
Zukunftschancen künftiger Gener<strong>at</strong>ionen<br />
und vor allem im Blick auf<br />
nachhaltige Entwicklungen hoch<br />
bedeutsam ist.<br />
Ein enger deutsch-chinesischer<br />
Kontakt stand am Anfang dieser<br />
Universität. Dass dieses gute<br />
deutsch-chinesische Vertrauensver-<br />
hältnis über die Jahrzehnte aufrecht<br />
erhalten werden konnte, freut<br />
mich besonders. 1998 wurde als<br />
Gemeinschaftsprojekt des DAAD<br />
und der Tongji-Universität das Chinesisch-Deutsche<br />
Hochschulkolleg<br />
(<strong>CDHK</strong>) hier in Shanghai gegründet.<br />
Dieses Gemeinschaftsprojekt<br />
ist ein herausragendes Beispiel für<br />
die Rolle von Wissenschaft und<br />
Forschung als Brückenbauer. Ich<br />
bin zutiefst überzeugt: Wissenschaft<br />
trägt schon seit Gener<strong>at</strong>ionen<br />
zu dem bei, was ich „Diplom<strong>at</strong>ie<br />
des Vertrauens“ nenne.<br />
Wissenschaft lebt von den Menschen,<br />
von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern, die sie mit<br />
Leben erfüllen und die davon<br />
überzeugt sind, große Chancen<br />
und Ideen Wirklichkeit werden zu<br />
lassen.<br />
Die Idee der Universität ist eine besondere.<br />
An der Universität sollen<br />
nicht möglichst viele Spezialisten<br />
heran gebildet werden. Vielmehr<br />
gilt es, Bildung in einem umfassenden<br />
Sinn zu verstehen. Denn die<br />
Erfahrung h<strong>at</strong> gezeigt: Es ist sehr<br />
viel schwerer aus einem Spezialisten<br />
einen gebildeten Menschen<br />
zu machen, als aus einem gebildeten<br />
Menschen einen Spezialisten.<br />
Einer, der sich in besonderer<br />
Weise damit beschäftigt h<strong>at</strong>, war<br />
der große Bildungsreformer und<br />
Mitgründer der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin, Wilhelm von Humboldt.<br />
Er h<strong>at</strong> gesagt: Die Idee, dass<br />
Wissenschaft bildet und sich an den<br />
ganzen Menschen richtet, ist der<br />
Inbegriff von Bildung. Eine Universität<br />
darf deshalb nicht nur einzelne<br />
Talente ansprechen, sie muss eine<br />
Vielfalt der Wissenschaften bieten,<br />
die einen umfassenden Bildungs-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
auftrag erfüllen können. Das ist<br />
die große Idee der Universität. Die<br />
Universität nimmt den ganzen<br />
Menschen und seine Chancen und<br />
Möglichkeiten in den Blick. Diese<br />
umfassende Bildung, so sagt<br />
Humboldt, sei die einzige Chance<br />
des Menschen für Frieden und die<br />
Abfolge der Gener<strong>at</strong>ionen.<br />
Das mag mancher idealistisch finden,<br />
weil uns die Geschichte zeigt,<br />
dass reine Anhäufung von Wissen<br />
die Menschen nicht bewahrt h<strong>at</strong><br />
vor dem Abgrund und vor tiefer<br />
Dunkelheit, die es in der Geschichte<br />
immer wieder – auch im 20.<br />
Jahrhundert – gab. Wenn es aber<br />
gelingt, das gelernte Wissen mit<br />
dem zu verbinden, was Karl Jaspers<br />
in seiner „Idee der Universität“<br />
Urteilskraft nennt, entsteht das,<br />
was Wilhelm von Humboldt unter<br />
Bildung versteht. Dann kann sich<br />
die Hoffnung erfüllen, dass Bildung<br />
die einzige wirkliche Chance für das<br />
Menschengeschlecht ist.<br />
Dieses Verständnis von Bildung<br />
macht Universitäten zu Zukunftswerkstätten.<br />
Auch die Schule als<br />
ein Ort, an dem Bildung gedeiht,<br />
gehört dazu. Der große Industrielle<br />
Henry Ford h<strong>at</strong> einmal treffend<br />
gesagt: „Die Zukunft eines Landes<br />
beginnt nicht in der Fabrikhalle<br />
oder im Forschungslabor, sie beginnt<br />
im Klassenzimmer.“ Schule und<br />
Hochschule sind die relevanten<br />
Zukunftswerkstätten, die zu einer<br />
Gesellschaft gehören.<br />
Je schneller die Entwicklungen<br />
voranschreiten, umso weniger ist<br />
es möglich zu sagen, wie die Zukunft<br />
sein wird. Alle Prognosen, die<br />
wir kennen, sind immer nur Ausschnitte.<br />
Noch so viele Ausschnitte,
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
noch so viele Hinweise können<br />
nicht wirklich ein Bild der Zukunft<br />
zeichnen. Wir alle denken Zukunft<br />
anders und wünschen uns zum Teil<br />
anderes als das, was heute prognostiziert<br />
wird.<br />
Wenn wir in diesem Kontext nach<br />
der Rolle der Wissenschaften in der<br />
heutigen Zeit fragen, kommt mir<br />
ein Zit<strong>at</strong> des ehemaligen US-Präsidenten<br />
Bill Clinton in den Sinn.<br />
Er h<strong>at</strong> 1997 in einem Editorial der<br />
Zeitschrift „Science“ die besondere<br />
Prägung des 21. Jahrhunderts, so<br />
formuliert: „Imagine a new century,<br />
full of promise, molded by science,<br />
shaped by technology, powered<br />
by knowledge.“ Es ist eine nahezu<br />
euphorische Formulierung: Ein<br />
neues Jahrhundert, eine neue Zeit,<br />
die wie keine andere zuvor geprägt<br />
sein wird von der Wissenschaft, von<br />
der Technologie, angetrieben vom<br />
Wissen.<br />
Wissensdynamik<br />
Das ist nicht nur die Erfahrung<br />
derer, die sich mit Wissenschaftsgeschichte<br />
beschäftigen. Das ist<br />
für jeden spürbar. Allein in den<br />
vergangenen zwanzig Jahren ist<br />
soviel geforscht, soviel an Wissen<br />
und Erkenntnis generiert worden<br />
wie in den 2500 Jahren seit Aristoteles.<br />
Das macht die unglaubliche<br />
Kraft deutlich, die sich weltweit aus<br />
Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />
für neue Entwicklungen<br />
ergibt.<br />
Diese Kraft, diese Energie und<br />
Dynamik der Wissenschaft eröffnen<br />
ganz neue Chancen. Papst Paul VI.<br />
h<strong>at</strong> eine der wichtigsten Chancen<br />
benannt und in den S<strong>at</strong>z gebracht:<br />
„Der neue Name für Frieden ist<br />
Entwicklung.“ Auch seine Abwandlung<br />
dieses S<strong>at</strong>zes in einem anderen<br />
Kontext ist genauso richtig:<br />
„Der neue Name für Gerechtigkeit<br />
ist Entwicklung.“<br />
Und was könnte Entwicklung<br />
am Beginn des 21. Jahrhunderts<br />
mehr befördern als diese Fülle an<br />
Erkenntnis, an Wissen, an neuen<br />
Möglichkeiten, die uns durch Wissenschaft<br />
und Forschung gegeben<br />
werden. Keiner Gener<strong>at</strong>ion stand<br />
so viel an Wissen, an Erkenntnis,<br />
an Möglichkeiten zur Verfügung<br />
wie Ihnen. Das ist die große Chance<br />
dieser Tage. Diese große Chance<br />
verpflichtet uns auch, unser Bestes<br />
zu geben und nach Exzellenz zu<br />
streben.<br />
China und Deutschland haben sich<br />
entschieden alles zu tun, um in<br />
ihren Wissenschaftssystemen Exzellenz<br />
zu fördern. Es ist ein Wettbewerb<br />
um Exzellenz entstanden.<br />
Länder wie China und Deutschland<br />
sind gute Partner in diesem Wettbewerb.<br />
Das Besondere an dieser<br />
Partnerschaft ist genau dieser<br />
Wettbewerb, an dem wir beide<br />
wachsen können. Wettbewerb ist<br />
der Motor zu Exzellenz. Wettbewerb<br />
ist der Motor, um die besten<br />
Entwicklungen zu befördern und<br />
beste Voraussetzungen für neue<br />
Innov<strong>at</strong>ionen zu schaffen.<br />
Wir alle empfinden großen Respekt<br />
vor Ihrem Land und den Universitäten<br />
und Forschungseinrichtungen.<br />
Wir spüren, wie in den<br />
vergangenen 30 Jahren der Modernisierung<br />
großartige Entwicklungen<br />
in Wissenschaft und Forschung<br />
möglich geworden sind. Wir spüren<br />
wie die Intern<strong>at</strong>ionalisierung des<br />
Wissenschaftssystems in China<br />
vorangeht. Allein in Deutschland<br />
wurden in den vergangenen Jahren<br />
400 Hochschulkooper<strong>at</strong>ionen<br />
geschlossen, die ein intensiveres<br />
Zusammenspiel unserer Universitäten<br />
möglich gemacht haben.<br />
Wettbewerb um Strukturen<br />
und Konzepte<br />
Wettbewerb um Exzellenz heißt<br />
Wettbewerb um die besten Strukturen<br />
und Konzepte – auch Finanzierungskonzepte.<br />
Dieser intern<strong>at</strong>ionale<br />
Wettbewerb h<strong>at</strong> in China, in<br />
Deutschland und in vielen anderen<br />
Ländern die Wissenschaftssysteme<br />
entscheidend vorangebracht.<br />
Der Begriff Exzellenz bezieht sich<br />
auf Strukturen und Institutionen,<br />
aber auch auf die Spezialisierung<br />
in Fachbereichen. Wenn wir zum<br />
Beispiel von Exzellenz-Clustern<br />
sprechen, meinen wir das passgenaue<br />
Zusammenspiel verschiedener<br />
Disziplinen, das exzellente<br />
Entwicklungen dieser Fächergruppen<br />
begünstigt.<br />
Der Begriff der Eliten hingegen<br />
bezieht sich nie auf das Detail, nie<br />
auf diesen oder jenen Fachbereich,<br />
nicht auf diese oder jene Struktur,<br />
von der wir sagen: Sie ist exzellent,<br />
sie ist zukunftsfähig, sie ist herausragend.<br />
Eliten beziehen sich immer<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
auf Menschen. Der Begriff der Elite<br />
ist umfassender, weil Elite Exzellenz<br />
einschließt. Man könnte auch<br />
sagen, Exzellenz ist eine Voraussetzung,<br />
um zu den Eliten zu gehören.<br />
Eliten sind Menschen, die Entscheidungen<br />
getroffen haben.<br />
Diese Entscheidungen bestehen<br />
nicht allein darin, ein interessantes<br />
Studium auszuwählen oder sich für<br />
dieses und jenes Projekt zu entscheiden.<br />
Es ist mehr als die Entscheidung,<br />
gut sein zu wollen, oder<br />
der Entschluss, die eigenen Talente<br />
anzunehmen. Denn wer einmal seine<br />
Talente entdeckt h<strong>at</strong> und damit<br />
ernsthaft umgeht, wird feststellen,<br />
dass damit zwar Anstrengung, vor<br />
allem aber auch große Chancen<br />
verbunden sind.<br />
Damit kommt ein ganz wichtiger<br />
Aspekt ins Spiel, der ebenfalls im<br />
Kontext einer Universität und im<br />
Kontext dessen, was wir Elitenbildung<br />
nennen, von zentraler<br />
Bedeutung ist, nämlich die Verantwortung.<br />
Eliten sind in manchem kulturellen<br />
Kontext – in einem Land wie<br />
Deutschland – auch skeptisch betrachtet<br />
worden. Nicht ohne Grund.<br />
Denn selbst ernannte Eliten, die<br />
sich Privilegien herausnehmen und<br />
daraus Rechte ableiten, die andere<br />
nicht haben, sind Eliten, die wir<br />
nicht brauchen. Nicht in Deutschland,<br />
nicht in China und auch sonst<br />
nirgends!<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
Verantwortung erwartet<br />
Von Eliten erwarten Bürgerinnen<br />
und Bürger in der ganzen Welt,<br />
dass sie sich in besonderer Weise<br />
um Verantwortung bemühen; dass<br />
sie eine Grundhaltung entwickeln,<br />
die eine Verbundenheit mit den<br />
Mitmenschen ausmacht.<br />
Es geht darum, sein Talent nicht<br />
nur als Chance für sich selbst und<br />
als Fundament der eigenen Karriere<br />
zu sehen, sondern darum,<br />
sein Talent zu begreifen als Fundament<br />
für die Chancen von vielen.<br />
Begabte Menschen müssen sich<br />
ihrer besonderen Verantwortung<br />
bewusst werden. Diese Pflicht zur<br />
Verantwortung und Emp<strong>at</strong>hie darf<br />
n<strong>at</strong>ürlich nicht so weit verstanden<br />
werden, dass sie den einzelnen<br />
überfordert oder dazu zwingt, alles<br />
unkritisch verstehen zu wollen und<br />
die Welt im Gutmenschentum nur<br />
liebevoll zu betrachten.<br />
Balance muss stimmen<br />
Zu jeder menschlichen Existenz<br />
gehört auch die Konkurrenz, gehört<br />
der Wettbewerb, gehört auch jenes<br />
aggressive Element, das nicht<br />
selten auch Motor sein kann für<br />
Gestaltung. Aber am Ende muss<br />
die Balance stimmen, die es ermöglicht,<br />
dass Verantwortung in<br />
dieser Welt wahrgenommen wird:<br />
Verantwortung im Umgang mit<br />
Ressourcen, Verantwortung gegenüber<br />
künftigen Gener<strong>at</strong>ionen,<br />
Verantwortung für das Verständnis<br />
der Kulturen, Verantwortung dafür,<br />
dass unsere Welt aufgrund technischer<br />
Revolutionen mehr voneinander<br />
weiß als jede Gener<strong>at</strong>ion<br />
zuvor. Es gilt nicht nur viel voneinander<br />
zu wissen, sondern auch<br />
sich darum zu bemühen einander<br />
zu verstehen und das Verständnis<br />
zu vertiefen, um damit Verantwortung<br />
für nachhaltige intern<strong>at</strong>ionale<br />
Entwicklungen wahrzunehmen.<br />
Der Anspruch an die heutigen Eliten<br />
am Beginn des 21. Jahrhunderts<br />
ist, dass sie neben den partiellen<br />
Interessen auch gemeinsame Interessen<br />
der Menschheit in den Blick<br />
nehmen müssen. Interessen einer<br />
Menschheit, die sich heute rascher<br />
vernichten kann als zu irgendeinem<br />
Zeitpunkt zuvor; einer Menschheit,<br />
die mehr Möglichkeiten als je zuvor<br />
h<strong>at</strong>, Unheil zu stiften. Deshalb ist es<br />
eine wichtige Aufgabe von Eliten,<br />
sich mit den vielfältigen Gesichtern<br />
des Unheils zu beschäftigen.<br />
Eliten werden sich künftig nicht<br />
mehr als n<strong>at</strong>ional geprägte Eliten<br />
verstehen, sondern eher als Gruppen,<br />
die gemeinsame kulturelle<br />
Werte teilen und respektieren. Damit<br />
verlassen wir mehr und mehr<br />
den n<strong>at</strong>ionalen Kontext und treten<br />
in einen kulturellen Kontext ein. Es<br />
ist deshalb die wichtigste Voraussetzung<br />
für den intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Dialog der Eliten, dass wir ein tiefes<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh<br />
Verständnis entwickeln für andere<br />
Kulturen und fähig sind zum<br />
interkulturellen Dialog. Es ist eine<br />
wichtige Aufgabe der Universitäten,<br />
diesen interkulturellen Dialog in<br />
besonderer Weise zu fördern und<br />
Bildungsangebote dafür zu schaffen.<br />
Jene Eliten, die am Beginn des 21.<br />
Jahrhunderts die Chancen und<br />
Herausforderungen des interkulturellen<br />
Dialogs nicht wahrnehmen<br />
oder für zweitrangig halten, werden<br />
versagen. Wer miteinander Geschäfte<br />
machen will, wer miteinander<br />
Wissenschaft treibt, der muss<br />
sich für die Kultur des anderen<br />
interessieren, der muss Bescheid<br />
wissen über die Besonderheiten<br />
und die Sensibilitäten des anderen<br />
Kulturkreises. Nur aus diesem<br />
Grundverständnis heraus können<br />
sich gute Projekte, erfolgreiche<br />
Wissenschaftskooper<strong>at</strong>ionen und<br />
dauerhafte Geschäftsbeziehungen<br />
entwickeln.<br />
Keine Scheu vor Wettbewerb<br />
Eliten scheuen den Wettbewerb<br />
nicht, sie verstehen ihn als unverzichtbares<br />
Element für Entwick-<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
lung, sie sehen in ihm eine Kunst,<br />
konkurrierende, produktive Kräfte<br />
zur Entfaltung zu bringen. Gerade<br />
das gilt es, sich in den deutsch-chinesischen<br />
Beziehungen bewusst zu<br />
machen. Wir wollen Konkurrenz<br />
und den Wettbewerb von Partnern<br />
verstehen als etwas, das verbindet<br />
und voranbringt. Aber dazu müssen<br />
wir uns auf gemeinsame Spielregeln<br />
einigen, nach denen Wettbewerb<br />
im intern<strong>at</strong>ionalen Kontext<br />
ablaufen soll. Das ist die Voraussetzung<br />
dafür, dass sich ein faires<br />
Spiel der Wettbewerber entwickeln<br />
kann, das auch Spaß macht.<br />
Denn der spielerische Umgang mit<br />
Konkurrenz spornt die Kräfte an<br />
– in unseren Ministerien, in unseren<br />
Universitäten und in unseren<br />
Forschungsinstituten. Durch diese<br />
Konkurrenz entsteht der Esprit, der<br />
notwendig ist, um Entwicklung zu<br />
befördern – kulturell sowie m<strong>at</strong>eriell.<br />
Ökonomischer Wohlstand ist für<br />
jedes Land von großer Bedeutung.<br />
Er ist die Voraussetzung dafür, dass<br />
Menschen aus der Armut herauskommen<br />
und die Chance haben<br />
auf ein selbständiges Leben. Aber<br />
genauso wichtig wie der m<strong>at</strong>erielle<br />
Besitz ist die Beantwortung<br />
der Frage nach kulturellem und<br />
sozialem Wohlstand, die Beantwortung<br />
der Frage, welche Kräfte<br />
in einer Gesellschaft wirken. Es ist<br />
eine wichtige Aufgabe von Eliten,<br />
sich diesen Fragen zu stellen und<br />
für diesen Wohlstandsbegriff, der<br />
über das Ökonomische hinausgeht,<br />
einzutreten.<br />
Ich wünsche allen, die an dieser<br />
Universität studieren und hier<br />
in der Wissenschaft wirken, dass<br />
Ihnen diese große, ehrwürdige,<br />
weltweit bekannte und im intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Netzwerk stehende<br />
Tongji-Universität Inspir<strong>at</strong>ion für<br />
Ihren Lebensweg gibt. Ich wünsche<br />
Ihnen Leidenschaft für die Idee der<br />
Bildung und Wissenschaft, die zum<br />
Bewusstsein der Verantwortung<br />
der Eliten führt. Alles Gute und viel<br />
Erfolg!<br />
Vielen Dank.
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
L e u t e<br />
Tuchfühlung mit Kanzlerkandid<strong>at</strong>en<br />
Daß er mit dem künftigen Kanzlerkandid<strong>at</strong>en<br />
der SPD auf dem Yangtse<br />
fahren würde, ahnte Prof. Zhang<br />
Qinghong im Mai nicht: In Chong-<br />
qing freute sich der Versicherungsexperte<br />
über das Treffen mit Außenminister<br />
Steinmeier, der während der<br />
Deutschlandwochen an einer Konferenz<br />
über Urbanisierung teilnahm.<br />
Finanzminister Steinbrück<br />
besuchte das <strong>CDHK</strong> am 3. September<br />
und überzeugte sich davon, dass die<br />
Steuergelder gut angelegt sind.<br />
Höchster Freundschaftspreis<br />
Prof. WolfgangMaßberg,ehemaliger<br />
Rektor<br />
der Ruhr-UniversitätBochum<br />
und seit<br />
Gründung des<br />
HochschulkollegsFachkoordin<strong>at</strong>or<br />
für<br />
Maschinenbau<br />
am <strong>CDHK</strong>,<br />
erhält am 26. September den Friendship<br />
Award, die höchste Anerkennung<br />
in China für Ausländer, die sich<br />
um Kooper<strong>at</strong>ion und Völkerverständigung<br />
verdient gemacht haben. Im<br />
Gegens<strong>at</strong>z zum Magnolia-Preis der<br />
Stadt Shanghai wird der Friendship<br />
Award von der chinesischen Regierung<br />
in Peking verliehen. Ebenfalls<br />
Träger des Friendship Award sowie<br />
des Magnolia Preises ist der DAAD-<br />
Beauftragte für das <strong>CDHK</strong> und langjähriger<br />
Kollege von Prof. Maßberg,<br />
Prof. Horst Sund.<br />
Ans Konfuziusinstitut<br />
geht der ehemalige <strong>CDHK</strong>-Vizedirektor<br />
Prof. Gu Shiyuan. Ein Semester<br />
lang wird der Germanist in Frankfurt<br />
unterrichten. Die Tongji h<strong>at</strong> enge Beziehungen<br />
zu den Konfuziusinstituten<br />
aufgebaut: Dr. Hu Chunchun,<br />
der zuvor am Deutschkolleg und im<br />
Auslandsamt der Universität arbeitete,<br />
ist seit einem Jahr als Vizedirektor<br />
in Hannover tätig.<br />
Mehr deutsche Studenten erreicht<br />
Normalerweise müssen Bildungseinrichtungen<br />
um Auslandsstudenten<br />
mühsam werben, ans <strong>CDHK</strong> kommen<br />
sie von alleine. „In diesem Semester<br />
h<strong>at</strong>ten wir 15 deutsche Studenten in<br />
unsere Vorlesung“, freut sich Alexander<br />
Bode, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am <strong>CDHK</strong>. Die Vorlesung<br />
am DHL Lehrstuhl „Intern<strong>at</strong>ionales<br />
Management“ h<strong>at</strong> sich selbst an Fudan<br />
und Jiaotong herumgesprochen.<br />
Unterrichtssprache ist Deutsch, was<br />
die Auslandsstudenten besonders<br />
freut, die Folien werden zweisprachig<br />
angeboten. Die meisten Studenten<br />
kommen von Tongji SEM. „Das<br />
<strong>CDHK</strong> wird nicht nur zu einer echten<br />
chinesisch-deutschen Pl<strong>at</strong>tform, an<br />
der wir auch Studien- und Diplomarbeiten<br />
deutscher Studenten betreuen“,<br />
sagt Bode. „Vor allem profitieren<br />
die chinesischen Studenten von der<br />
Zusammenarbeit mit ausländischen<br />
Kommilitonen.“<br />
Forschung auf einen Blick<br />
Der Research Explorer von DFG und<br />
DAAD ist online. Das einzigartige<br />
Verzeichnis umfasst über 17.000<br />
deutsche Forschungseinrichtungen,<br />
die nach fachlichen, regionalen oder<br />
strukturellen Kriterien recherchiert<br />
werden können. Das gemeinsam von<br />
der Deutschen Forschungsgemein-<br />
schaft (DFG) und dem DAAD entwickelte<br />
Internet-Angebot informiert<br />
system<strong>at</strong>isch und umfassend und ist<br />
weltweit frei zugänglich.<br />
Frischvermählt zum 10jährigen<br />
h<strong>at</strong> sich <strong>CDHK</strong>-Alumnus Tong Rusong,<br />
Jahrgang 2002 Elektrotechnik<br />
(Bosch Rexroth). Wir gr<strong>at</strong>ulieren!<br />
Preisgekrönter Career-Service<br />
Die TU Berlin bietet ihren Studenten<br />
einen preisgekrönten Berufseinstieg.<br />
Die Partner-Universität des <strong>CDHK</strong> ist<br />
für ihre Absolventen-Ber<strong>at</strong>ung vom<br />
Stifterverband, Deloitte Deutschland<br />
und der Hochschulrektorenkonferenz<br />
HRK ausgezeichnet worden. In<br />
dem Wettbewerb wurden Dienstleistungen<br />
rund um den Berufseinstieg<br />
für Absolventen, die Betreuung von<br />
Praktika oder Weiterbildungsangebote<br />
für Unternehmen bewertet.<br />
46 Hochschulen beteiligten sich an<br />
Stifterverband W&W, 1-<strong>2008</strong>, S. 39<br />
Doppelmaster in Bochum<br />
Seit einem halben Jahr sind fünf<br />
Fahrzeugstudenten an der Ruhr-<br />
Universität Bochum für das neue<br />
Doppel-Master-Programm. „Wir<br />
haben uns an das Leben und Studium<br />
gewöhnt. Alles ist in Ordnung. Wir<br />
versuchen, die Deutschlands Kultur<br />
mehr kennen zu lernen.“ schreibt<br />
Studentin Han Ke. Insgesamt bleiben<br />
die Studenten drei Semester.<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>CDHK</strong>ler Treffen in Paderborn<br />
<strong>CDHK</strong> Studenten sind über alle<br />
Fachbereichsgrenzen hinweg<br />
exzellente Netzwerker. Xu Qiao<br />
berichtet über ein Absolventen-<br />
Treffen in Paderborn zum 1. Mai:<br />
Am 01.05.<strong>2008</strong> haben wir viele<br />
Bekannte aus <strong>CDHK</strong> (Jahrgang<br />
2004,2005,2006 Maschinenebau,<br />
Fahrzeugtechnik, Wirtschaftwissenschaft<br />
und Rechtswissenschaft) in<br />
Paderborn getroffen. Vor einem Jahr<br />
h<strong>at</strong> der Jahrgang 2004 schon das<br />
Studium am <strong>CDHK</strong> beendet ,und einige<br />
von uns sind in Deutschland geblieben.<br />
Wir glauben, dass es sehr sinnvoll<br />
wäre, wenn sich die <strong>CDHK</strong>-Studenten<br />
verschiedener Jahrgänge auch in<br />
Deutschland treffen könnten. Einerseits<br />
können wir unsere Erfahrungen<br />
in Deutschland austauschen, sowie die<br />
guten Erinnerungen noch mal genießen<br />
und andererseits können wir den neuen<br />
Studenten helfen. Deswegen haben wir,<br />
die Studenten von Jahrgang 2004, eine<br />
<strong>CDHK</strong>-Versammlung in Paderborn in<br />
Deutschland veranstaltet.<br />
Viele Studenten und Studentinnen aus<br />
dem <strong>CDHK</strong> in Deutschland sind dazu<br />
eingeladen. Leider können aus Zeit-<br />
und Kostengrunde<br />
nicht alle teilnehmen,<br />
aber wir<br />
haben von allen<br />
Interessenten ein<br />
positives Feedback<br />
bekomme.<br />
Jedes Jahr treffen<br />
viele Studenten<br />
vom <strong>CDHK</strong><br />
in Deutschland<br />
ein, um ein<br />
Praktikum, die<br />
Masterarbeit,<br />
die Karriere zu<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg an der Tongji-Universität Shanghai<br />
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
Büroleiterin DU Fei, Prof. Zimmer, Prof. GAO, Anja<br />
Feldmann, Prof. Sund, Prof. WU, Prof. WANG Lei,<br />
Prof SHEN Bin, Prof. WEI Yi.<br />
machen oder um zu promovieren. Um<br />
einen regelmäßigen Austausch ermöglichen<br />
zu können, suchen wir noch<br />
Sponsoren für weitere Treffen.<br />
Viele Grüsse<br />
Xu Qiao<br />
c<br />
10kk<br />
dh cdh
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai
<strong>CDHK</strong>-aktuell Nr. 20<br />
<strong>同济大学</strong>中德学院<br />
四平路1239号<br />
DHK <strong>CDHK</strong><br />
<strong>CDHK</strong> D<br />
<strong>CDHK</strong> HH<br />
<strong>CDHK</strong> <strong>CDHK</strong> K<br />
DHK <strong>CDHK</strong><br />
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上海市200092中国<br />
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Chinese German School for Postgradu<strong>at</strong>e Studies of Tongji University Shanghai<br />
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