Die Mittlere Mühle - Ursobrist
Die Mittlere Mühle - Ursobrist
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Schinznach-Dorf<br />
Faszinierende<br />
Technik am<br />
Warmbach<br />
Wasserrad<br />
Getriebe<br />
Walzenmühle<br />
<strong>Mühle</strong>steine<br />
<strong>Die</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Mühle</strong>
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
2 3<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Förderverein<br />
Werkstatt Schenkenbergertal<br />
Autorenteam:<br />
Jürgen Hoffmann<br />
Robert Obrist<br />
Urs Obrist<br />
Fachliche Beratung:<br />
Kurt Fasnacht<br />
Ueli Hartmann<br />
Grafik und Layout:<br />
Urs Obrist<br />
Fotos und Schemata:<br />
© Alban Mahrer: Logo<br />
© Rolf Hergert: Modell S.17/19<br />
© Robert Obrist: Fotos S. 34/35<br />
© Urs Obrist: Übrige Fotos<br />
Erster Teil: Der Mahlgang am Warmbach Zweiter Teil: <strong>Die</strong> Walzenmühle<br />
Vorwort ............................................................................................................................. 4<br />
Der Warmbach und seine Energie .................................................................................... 7<br />
Alles dreht sich ums Wasser … ....................................................................................... 8<br />
Warmbachwasser ........................................................................................................... 10<br />
Vom Fliessen zum Drehen .............................................................................................. 12<br />
Vom Drehen zum Mahlen ............................................................................................... 14<br />
Am Anfang war die Kraft – <strong>Die</strong> Kraft aber muss umgewandelt werden ........................ 16<br />
Zwischen Wasserrad und Mühlstein:ein Getriebe ........................................................ 18<br />
Das Lochbrett – Kupplung und Gaspedal ....................................................................... 20<br />
Der Mahlgang ................................................................................................................. 22<br />
2000 Jahre gleiche Technik. Zwei Mühlsteine zerkleinern Getreide .............................. 24<br />
Rütteln und Klappern am rauschenden Bach: Mechanik, die inspiriert .......................... 26<br />
Geregelte Leistung: Mehr Wasser – mehr Mehl ............................................................ 28<br />
Rillen und Furchen: Handlesen beim Mühlstein ............................................................. 30<br />
Der Scharfmacher, ein ehrenwerter Beruf! .................................................................... 32<br />
Mit Schoggi zum neuen Wasserrrad .............................................................................. 34<br />
Sommer 1998: Das Alte weicht dem Neuen .................................................................. 36<br />
<strong>Die</strong> Walzenmühle ........................................................................................................... 39<br />
Neue Technik in der alten Mahlstube ............................................................................. 40<br />
Viele Schritte sind nötig vom Korn zum Mehl ................................................................ 42<br />
Perfektes Zusammenspiel: Walzenstuhl – Plansichter – Griessputzmaschine ............... 44<br />
Ein komplexes Gebilde: Der Walzenstuhl ....................................................................... 46<br />
<strong>Die</strong> Walzen, die Riffelung – und die Sache mit dem Drall .............................................. 48<br />
Riffelwalzen: eine Wissenschaft für sich ........................................................................ 50<br />
Der Plansichter: sieben in drei Dimensionen. ................................................................. 52<br />
Kirschkerne im Plansichter – die unentbehrlichen Helfer. .............................................. 54<br />
Der Elevator, eine Art Sessellift ...................................................................................... 56<br />
Walzenmühlenlogistik ..................................................................................................... 57<br />
<strong>Die</strong> Walzenmühle spiegelt den Zeitgeist ........................................................................ 58<br />
Wörter, Wörter, Wörter … .............................................................................................. 60<br />
Quellen ........................................................................................................................... 66<br />
Mahlgang. dargestellt<br />
von G. A. Böckler, 1662
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
4 5<br />
Vorwort<br />
«Erst spät in der Nacht legte ich mich zu Bette bei offenem Fenster; das<br />
Wasser rauschte dicht unter demselben, jenseits klapperte eine <strong>Mühle</strong>, ein<br />
majestätisches Gewitter zog durch das Tal, der Regen klang wie Musik und<br />
der Wind in den Forsten der nahen Berge wie Gesang, und die kühle erfrischende<br />
Luft atmend schlief ich sozusagen an der Brust der gewaltigen<br />
Natur ein.»<br />
Mit diesem überbordenden Bild geht Gottfried Kellers junger Titelheld im<br />
«Grünen Heinrich» an seinem ersten Abend auf Wanderschaft schlafen. Nicht von<br />
ungefähr kommt in dieser Schilderung auch eine <strong>Mühle</strong> und ihr Klappern vor. Es ist<br />
immer dann ein gerne herangezogenes Bild, wenn von Tradition, stetigem Werken und<br />
Vertrautheit die Rede ist.<br />
<strong>Die</strong>se Vertrautheit finden wir auch in Schinznach-Dorf. Behäbig und stattlich steht<br />
die <strong>Mittlere</strong> <strong>Mühle</strong> mit ihren prächtigen nachgotischen Staffelfenstern da – und das schon<br />
seit Jahrhunderten. Der jetzige Bau ist mit der Zahl 1734 auf einem Fensterpfeiler datiert,<br />
doch steht dieses Jahr für einen grösseren Um- und Erweiterungsbau. <strong>Die</strong> Geschichte der<br />
<strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> reicht mit der ersten urkundlichen Erwähnung bis weit ins beginnende<br />
14. Jahrhundert zurück. Eine lange Geschichte, die bis heute nicht abreisst. Noch immer<br />
dreht sich das Holzrad, angetrieben durch das Wasser des Warmbachs, und in altbewährter<br />
Technik wird die Energie mit komplexer Mechanik auf die Mühlsteine übertragen. Aber<br />
auch die neuere Zeit hat ihre – bereits wieder historischen – Spuren hinterlassen: Mit dem<br />
Mahlautomat Meyer kam zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eine damals hochmoderne<br />
Walzenmühle in Betrieb.<br />
Es ist der Werkstatt Schenkenbergertal und seinem Förderverein hoch anzurechnen,<br />
dass sie diese über mehrere Jahrhunderte reichende Geschichte pflegen und zugänglich<br />
machen. Der Kanton Aargau ist nicht nur in seinem Wappen reich an Wasserläufen.<br />
Unzählige <strong>Mühle</strong>gebäude säumen diese Bäche und Flüsse, doch nur noch wenige <strong>Mühle</strong>n<br />
können in ihren historischen Mauern die Abläufe vom Korn zum Mehl so anschaulich vermitteln.<br />
Umso mehr freut es die Kantonale Denkmalpflege, dies nun auch in der<br />
vorliegenden Schrift dokumentiert zu wissen.<br />
Reto Nussbaumer<br />
Kantonaler Denkmalpfleger
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
6 7<br />
Erster Teil:<br />
Der Warmbach und seine Energie<br />
Warmbach<br />
Wasserrad<br />
Getriebe<br />
Mühlsteine
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
8 9<br />
<strong>Die</strong> Warmbachquelle:<br />
600 Liter pro Minute<br />
Trinkwasser für Schinznach-Dorf<br />
Früher leiteten die Müller zusätzlich<br />
Talbachwasser auf ihre <strong>Mühle</strong>n.<br />
Alles dreht sich ums Wasser …<br />
Seit Urzeiten nutzten die Menschen das Wasser des Warmbaches. Seine Temperatur fällt<br />
selten unter 13° C, daher der Name. Seine Fliessmenge ist weitgehend unabhängig von<br />
Niederschlag oder Trockenheit. Dadurch eignete er sich – im Gegensatz zum Talbach –<br />
sowohl für den <strong>Mühle</strong>nbetrieb als auch für die Trinkwasserversorgung des Dorfes.<br />
Heute wird das Quellwasser unmittelbar nach der Fassung als Trinkwasser aufbereitet und<br />
in ein Reservoir hochgepumpt. Nur der Überlauf fliesst als Warmbach durch das Dorf.<br />
Warmbach- und Brunnenordnung; Dorfrecht 1375<br />
1. Es soll niemand nüt unsauberes, weder Kessi noch Häfen, auch sonst<br />
nüt unsauberes im Warmbach waschen, auch keine unsauberen Windeln,<br />
sondern dieselben in einem Zuber ausspülen und das schmutzige nicht in<br />
den Bach giessen und erst danach im Bach waschen.<br />
2. Es soll auch niemand unsauberes im Warmbach waschen vor sechs Uhr<br />
am Abend im Winter, vor neun Uhr am Abend im Sommer und nicht nach<br />
4 Uhr am Morgen im Sommer.<br />
3. Wenn einer badet, soll er aus der Badstube das Abwasser nicht in den<br />
Bach ableiten. Wer dies übertritt, bekommt 3 Schilling Busse.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
10 11<br />
Warmbachwasser<br />
94% des Schinznacher Trinkwassers kommen aus der Warmbachquelle. Das Wasser wird<br />
in der Brunnenstube gefasst, im Pumpenhaus aufbereitet, mit Ozon versetzt und von dort<br />
ins Reservoir gepumpt.<br />
Ein Überlauf in der Brunnenstube sorgt dafür, dass auch heute noch das <strong>Mühle</strong>nrad in der<br />
<strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> betrieben werden kann.<br />
Mit einem von der <strong>Mühle</strong> aus zu bedienenden Zapfen wird der Wasserzufluss zum Wasserrad<br />
geregelt. Im geschlossenen Zustand fliesst das Wasser über das Wasserrad, andernfalls<br />
stürzt es vor dem Rad in die Tiefe und wird in den Talbach geleitet.<br />
<strong>Die</strong> Wände der Kammer des Wasserrades zeugen vom langen Weg des Wassers durch<br />
den Jurakalk. Bizarre Calcitablagerungen haben sich im Laufe der Jahre gebildet.<br />
Wassertyp Gesamthärte<br />
in franz. Härtegraden<br />
Einstufung<br />
Regenwasser 0–7 sehr weich<br />
Grundwasser (Kristallin)<br />
Seewasser (Mittelland)<br />
Grundwasser (Mittelland)<br />
Quellwasser (Jura)<br />
15–25<br />
25–32<br />
32–42<br />
über 42<br />
7–15 weich<br />
mittelhart<br />
ziemlich hart<br />
hart<br />
sehr hart<br />
Warmbachquelle<br />
©EAWAG<br />
50 sehr hart<br />
<strong>Die</strong> kristallinen Gesteine im Alpenraum<br />
weisen wenig Kalk auf, das Wasser<br />
ist weich.<br />
<strong>Die</strong> Quellen im Jura und insbesondere<br />
die Warmbachquelle weisen Spuren der<br />
vor vielen Millionen Jahren<br />
abgelagerten Kalkschichten auf.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
12 13<br />
Skizze einer <strong>Mühle</strong> von Vitruvius,<br />
Architekt und Ingenieur<br />
1. Jh. vor Chr.<br />
Vom Fliessen zum Drehen<br />
Seit Jahrtausenden ist die Energie des fliessenden Wassers bekannt. Doch diese Energie<br />
will gezähmt sein. Das wilde Fliessen muss in kontrollierbare, regelmässige Drehbewegung<br />
umgewandelt werden. Schon Vitruvius macht in seinen Schriften Vorschläge.<br />
Zwei Techniken haben sich im Laufe der Jahrhunderte bewährt:<br />
Bei geringer Wassermenge und grossem Gefälle drängt sich ein «oberschlächtiges<br />
Wasserrad» auf. Das wenige Wasser füllt die Kammern das Wasserrades<br />
und erzeugt nach einiger Zeit relativ grosses Drehmoment (Schinznacher <strong>Mühle</strong>n).<br />
Ist viel Wasser da, aber das Gefälle klein oder schwierig zu erzeugen, so drängt sich ein unterschlächtiges<br />
Wasserrad auf (Aarauer Mühlrad, Räder an grösseren Flüssen in der Ebene).<br />
Jeder Radtyp hat seine eigenen Vor- und Nachteile von der Konstruktion des Rades<br />
bis zur Regelung des Wasserzuflusses.<br />
Oberschlächtiges Wasserrad<br />
Unterschlächtiges Wasserrad
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
14 15<br />
Der Warmbach und<br />
das Bügeleisen<br />
Ausgehend von einer Ergiebigkeit von<br />
600 l/min und einer Fallhöhe von 4,5 m<br />
ergibt sich eine maximale Leistung P<br />
P = 100 N/s x 4,5 m = 450 Watt.<br />
<strong>Die</strong>se Leistung lässt sich zudem nur<br />
erreichen, wenn das Wasserrad und<br />
das Getriebe die Fallenergie vollständig<br />
umwandeln können.<br />
Wenn man bedenkt: Für den Betrieb eines<br />
einzigen, modernen Bügeleisens wären<br />
drei solcher Wasserräder nötig<br />
(P ~ 1400 Watt).<br />
Deshalb leiteten die Müller durch einen<br />
Kanal zusätzliches Wasser aus dem<br />
Talbach auf ihre <strong>Mühle</strong>.<br />
Vom Drehen zum Mahlen<br />
<strong>Die</strong> mehr oder wenig konstante Drehung des Wasserrades muss umgelenkt und übersetzt<br />
werden. Eine ganze Umdrehung des Wasserrades in der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> erzeugt<br />
19 Umdrehungen des Mühlsteins.<br />
Wenn man davon ausgeht, dass für einen guten Mahlbetrieb mit Schinznacher Mühlsteinen<br />
etwa 120 Umdrehungen pro Minute optimal sind, so muss sich das Wasserrad<br />
in einer Minute etwa 6 mal drehen.<br />
Bis es so weit ist, sind etliche Umwandlungen nötig, Oft muss noch ein Teil der Kraft für<br />
andere Maschinen abgezweigt werden können (Putzerei, Röndle, Rölle, Elevator, Sichter).<br />
<strong>Die</strong>se Kraftumwandlungen besorgt ein ausgeklügeltes Getriebe. Dabei hat sich in diesem<br />
Zahnradsystem ein erstaunliches Konstruktionsprinzip besonders bewährt:<br />
Bei den Zahnrädern greift immer ein Zahn aus Metall zwischen zwei Zähne aus Holz<br />
(Eiche,Hagebuche und Apfelbaum sind besonders geeignet). <strong>Die</strong> Holzzähne sind in<br />
Aussparungen am Gussrad verkeilt und können leicht ausgewechselt werden.<br />
Alte Zahntechnik<br />
<strong>Die</strong> kleinen Zahnräder sind ganz aus Grauguss<br />
gefertigt.<br />
<strong>Die</strong> grossen Zahnräder dagegen bestehen<br />
aus einem Graugussgerüst mit eingekeilten<br />
Zähnen aus Hartholz.<br />
Wären alle Zahnräder aus Gusseisen, so<br />
würden sie bei einem Schadenfall verklemmen<br />
und gingen zu Bruch.<br />
Einzelne Holzzähne dagegen zerbrechen<br />
oder werden aus dem Radkörper geschlagen.<br />
Sie können aber viel einfacher und<br />
zeitsparender ersetzt werden als ganze<br />
Gusszahnräder.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
16 17<br />
Am Anfang war die Kraft –<br />
<strong>Die</strong> Kraft aber muss umgewandelt werden
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
18 19<br />
1939 wurde eine Walzenmühle eingebaut.<br />
Sie erfordert eine sehr konstante<br />
Drehzahl. Deshalb wurde ein Elektromotor<br />
am Stirnradgetriebe zugeschaltet.<br />
Später wurde ein stärkerer Elektromotor<br />
angeschafft, der die Wasserkraft<br />
ganz ersetzte.<br />
Zwischen Wasserrad und Mühlstein:ein Getriebe<br />
<strong>Die</strong> Kraftübertragung vom Wasserrad auf den Läufer geschieht durch Zahnräder.<br />
Im Detail:<br />
Auf der waagrechten Achse des Wasserrades sitzt ein grosses Kegelrad<br />
(Druchmesser 210 cm, 120 Zähne aus Hartholz).<br />
<strong>Die</strong>ses Kegelrad treibt ein zweites, kleineres Kegelrad auf einer senkrechten Achse an.<br />
(Durchmesser 70 cm, 40 Zähne aus Grauguss).<br />
<strong>Die</strong> beiden Kegelräder bilden ein Winkelgetriebe mit einer Übersetzung von 1 zu 3.<br />
Auf der senkrechten Achse des zweiten Kegelrades sitzt ein grosses Stirnrad<br />
(Durchmesser 234 cm, 240 Zähne aus Hartholz).<br />
<strong>Die</strong>ses Stirnrad treibt ein kleines Stirnrad auf einer ebenfalls senkrechten Achse an<br />
(Durchmesser 40 cm, 38 Zähne aus Grauguss).<br />
<strong>Die</strong> beiden Stirnräder bilden ein Stirnradgetriebe mit einer Übersetzung von 1 zu 6,3.<br />
Auf der Achse des kleinen Stirnrades sitzt schliesslich der rotierende Mühlstein (Läufer).<br />
Eine Umdrehung des Wasserrades bewirkt 3 mal 6,3 Umdrehungen,<br />
also ungefähr 19 Umdrehungen des Läufers.<br />
Ursprünglich wurden mit dem Wasserrad<br />
drei Mahlgänge angetrieben,<br />
ein Röllgang zum Entfernen der Spelzen,<br />
ein Graugang (mittlerer Mahlgrad) und<br />
ein Weissgang (feiner Mahlgang, weisses<br />
Mehl).<br />
Heute ist nur noch der mittlere, der<br />
ursprüngliche Graugang, in Betrieb.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
20 21<br />
Das Lochbrett – Kupplung und Gaspedal<br />
Das Getriebe wird von einem oberschlächtigen Wasserrad angetrieben.<br />
Bei einem Durchmesser von 426 cm hat es 40 Schaufeln von 84 cm Breite.<br />
Es ist aus Stahl konstruiert.<br />
Durch die Wassermenge, die über den Kännel auf die Schaufeln fliesst, wird die Drehgeschwindigkeit<br />
des Wasserrades bestimmt. Über einen Seilzug bedient der Müller einen<br />
Zapfen im Kännel. Verschliesst der Zapfen das Loch im Kännel, fliesst die ganze Wassermenge<br />
auf die Schaufeln des Wasserrades und treibt dieses an.<br />
Fallhöhe<br />
4.5 m<br />
Warmbachquelle:<br />
600 Liter/Minute<br />
Das Rad läuft<br />
und läuft…<br />
Hebt er den Zapfen an, so fällt das Wasser ungenutzt vor dem Wasserrad in den Kanal:<br />
das Rad steht still.<br />
Das Rad<br />
steht still…
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
22 23<br />
«Schluckraum»<br />
Schematisch im Schnitt:<br />
Mahlgang mit Aufschütttrichter<br />
Der Mahlgang<br />
Mahlgang mit Aufschütttrichter,<br />
Rüttelschuh mit Vierschlagrosette,<br />
Holzbütte für die Mahlsteine
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
24 25<br />
Bodenstein mit Mahlgut<br />
2000 Jahre gleiche Technik<br />
Zwei Mühlsteine zerkleinern Getreide<br />
Der Mahlgang ist eine der ersten Zerkleinerungsmaschinen der Menschheit. Zwischen zwei<br />
Mühlsteinen werden die Körner zerkleinert. Der untere Stein, der Bodenstein, steht fest.<br />
Der oben liegende Läufer wird durch das <strong>Mühle</strong>isen angetrieben.<br />
<strong>Die</strong> beiden Steine werden durch eine Holzbütte eingefasst. Damit lässt sich das Mahlgut<br />
zurückhalten. <strong>Die</strong> Getreidezufuhr erfolgt über den Aufschütttrichter und den Rüttelschuh.<br />
Durch die Öffnung im Zentrum des Läufers gelangt das Mahlgut zwischen die Steine.<br />
<strong>Die</strong> Zentrifugalkraft treibt das Mahlgut durch die Furchen nach aussen, es wird vermahlen<br />
und fällt in die Bütte. Dort wird es mit dem Mitnehmer zum Absackstutzen gewischt und<br />
fällt in den Mehlsack.<br />
<strong>Die</strong>se Technik blieb 2000 Jahre unverändert. Erst im 19. Jahrhundert entwickelten Schweizer<br />
Erfinder und Unternehmer die Walzenmühle, welche den Mahlgang ablöste.<br />
Bodenstein Läufer Bütte Aufschütttrichter, Vierschlagrosette und Rüttelschuh<br />
Der Mitnehmer ist eine Bürste.<br />
Sie ist am Rand des Läufers befestigt<br />
und wischt bei jeder Umdrehung das<br />
Mahlgut in den Absackstutzen.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
26 27<br />
Wird die Klappe angehoben,<br />
so läutet die Glocke.<br />
Adolf Hartmann erinnerte sich an den<br />
Spruch des Grossvaters:<br />
«Das Mahlen am Sonntag und bei Nacht,<br />
das hat der Teufel erdacht. Kaum streckt<br />
man seine müden Glieder, so kommt der<br />
Teufel und schället wieder.»<br />
Rütteln und Klappern am rauschenden Bach:<br />
Mechanik, die inspiriert<br />
Der Aufschütttrichter<br />
Der Aufschütttrichter darf sich während des Mahlens nie ganz leeren. Fehlt nämlich Mahlgut<br />
zwischen den <strong>Mühle</strong>steinen, können sich diese berühren und dabei beschädigt werden.<br />
Um das zu verhindern, ist im Trichter eine Klappe montiert. <strong>Die</strong>se war früher mit einer<br />
Glocke in der Wohnung des Müllers verbunden. Hatte sich der Trichter so weit entleert,<br />
setzte ein Mechanismus die Glocke in Bewegung und erinnerte den Müller daran,<br />
Getreide aufzuschütten.<br />
Rüttelschuh<br />
Vom Aufschütttrichter gelangt das Getreide in den Rüttelschuh. An dessen Vorderseite ist<br />
ein Lederriemen angebracht. Wird dieser durch Aufwickeln auf eine Metallstange verkürzt,<br />
hebt sich der Rüttelschuh.<br />
Seine Neigung wird mit einem Zahnrad und einer Metallfeder fixiert.<br />
Mit der geringeren Neigung wird der Durchfluss des Mahlguts verlangsamt. <strong>Die</strong> Körner<br />
verlassen den Rüttelschuh durch eine Öffnung auf der Vorderseite. Sie fallen, von<br />
Prallblechen gelenkt, zwischen Läufer und Bodenstein.<br />
Für eine gleichmässige Zufuhr an Mahlgut sorgt der Rüttelschuh. Über eine Schnur,<br />
gespannt von einem elastischen Holzstab, wird dieser gegen die Vierschlagrosette<br />
gedrückt. Dreht sich die Rosette, wird der Rüttelschuh in Bewegung gesetzt.<br />
Dadurch bleiben die Körner gleichmässig in Fluss und ermöglichen eine konstante<br />
Mahlleistung. Das dabei entstehende Klopfgeräusch inspirierte zum Lied<br />
«Es klappert die <strong>Mühle</strong> am rauschenden Bach».<br />
Rüttelschuh und Vierschlagrosette
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
28 29<br />
Geregelte Leistung: Mehr Wasser – mehr Mehl<br />
Leistung<br />
<strong>Die</strong> Leistung des Mahlgangs (Feinheit und Menge des Mahlguts) kann durch drei<br />
Massnahmen beeinflusst werden:<br />
Regelung der Wasserzufuhr auf das Wasserrad mit dem Lochbrett<br />
Je mehr Wasser, desto mehr Kraft steht zur Verfügung.<br />
Neigung der Auffangwanne durch Aufwickeln des Lederriemens<br />
Je stärker geneigt, umso mehr Mahlgut durchläuft die Auffangwanne.<br />
Damit steigt der Kraftbedarf des Mahlgangs.<br />
Distanz zwischen den Mahlsteinen<br />
Je geringer der Abstand, desto grösser der Kraftbedarf und<br />
desto feiner das Mahlgut.<br />
Verstärkter Wasserzufluss führt zu schnellerem Drehen des Wasserrades, zu einer<br />
grösseren Drehzahl der Vierschlagrosette, zu einem schnelleren Rütteln, zu einer erhöhten<br />
Zufuhr an Mahlgut und damit zu einem höheren Mehlausstoss.<br />
Vor dem Einbau der Walzenmühle im Jahre 1939 standen in der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> drei<br />
«Gänge». Dabei handelte es sich um einen Röllgang und zwei Mahlgänge.<br />
Nach dem Entspelzen im Röllgang wurde das Mahlgut nach der groben Zerkleinerung im<br />
«Schrotgang» in zwei bis drei Durchgängen im «Feingang» verarbeitet.<br />
Damit limitierte dessen Leistung auch den Mehlausstoss auf rund 100 Tonnen pro Jahr.<br />
<strong>Die</strong>s entspricht dem Brotkonsum<br />
der Bevölkerung<br />
von Schinznach-Dorf und<br />
Oberflachs (ca. 2200<br />
Personen).<br />
Allerdings müsste dazu<br />
ausreichend Wasser für<br />
den Antrieb des Wasserrades<br />
zur Verfügung stehen<br />
und die <strong>Mühle</strong> an 300<br />
Tagen während jeweils 24<br />
Stunden betrieben werden.<br />
Schrot, Kleie, Griess,<br />
Dunst und Mehl<br />
Schrot<br />
ist die Bezeichnung für die zerkleinerten<br />
Getreidekörner.<br />
Es enthält auch Kleie (Schale des Korns).<br />
Griess<br />
ist körnig, die Kleie ist abgetrennt<br />
worden.<br />
Dunst<br />
liegt im Feinheitsgrad zwischen Mehl und<br />
Griess. Er ist griffig und fühlt sich körnig<br />
wie Zucker an.<br />
Mehl<br />
hat den höchsten Zerkleinerungsgrad.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
30 31<br />
La Ferté-sous-Jouarre liegt ca. 60 km<br />
östlich von Paris in der Champagne.<br />
Der Ort ist berühmt für seine<br />
Lagerstätten von Süsswasserquarz.<br />
Daraus wurden Mühlsteine für höchste<br />
Ansprüche hergestellt.<br />
Rillen und Furchen: Handlesen beim Mühlstein<br />
<strong>Die</strong> Mühlsteine der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> stammen aus Frankreich (La Ferté-sous-Jouarre).<br />
<strong>Die</strong> 23 auf die Herstellung von Mühlsteinen spezialisierten Firmen beschäftigten im Jahre<br />
1853 zwischen 1500 und 2000 Personen.<br />
Jährlich wurden mehr als 20 000 Mühlsteine produziert.<br />
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte die neue Technik der Walzenstühle<br />
zum Untergang dieses Handwerks.<br />
1951 wurde die letzte Firma «La Société Générale Meulière» geschlossen.<br />
Im Zentrum der in einem Betonbett befestigten Segmente werden die weicheren Steine<br />
verwendet, gegen aussen härtere, sprödere Steine. <strong>Die</strong> Porosität dieser Süsswasserquarze<br />
führt dazu, dass im Gebrauch eine gewisse Selbstschärfung erfolgt.<br />
Zement<br />
Süsswasserquarz aus der Champagne<br />
<strong>Die</strong> Steine sind behauen, die tiefen,<br />
durchgehenden Furchen dienen der<br />
Kühlung der Steine (neben stehendes<br />
Bild). <strong>Die</strong> Hauptfurchen unterteilen<br />
den Mühlstein in Segmente. <strong>Die</strong>se<br />
werden je nach Mahlgut mit Nebenfurchen<br />
versehen.<br />
In älteren Steinen wurden vorwiegend<br />
bogenförmige Geometrien<br />
verwendet.<br />
In den Feldern zwischen den Nebenfurchen<br />
sind im äusseren Bereich feine Rillen, Sprengschärfe genannt, eingemeisselt.<br />
In diesem Bereich entsteht Mehl.<br />
Furchengeometrie<br />
Mühlsteine als Mittel zur Selbstverteidigung<br />
sind – vielleicht zu Unrecht – etwas<br />
in Vergessenheit geraten.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
32 33<br />
<strong>Die</strong> Überlieferung besagt, dass die heilige<br />
Verena auf einem Mühlstein von Solothurn<br />
nach Zurzach die Aare hinuntergeschwommen<br />
sei.<br />
<strong>Die</strong> heilige Verena wurde besonders von<br />
den Müllern in unserer Gegend verehrt.<br />
Jeweils am 1. September, ihrem Namenstag,<br />
galt es die Mahlsteine zu schärfen.<br />
<strong>Die</strong> Steine hielten angeblich nie so lange,<br />
wie wenn sie am Verenatag nachgehauen<br />
wurden.<br />
Der Scharfmacher, ein ehrenwerter Beruf!<br />
<strong>Die</strong> Steine erhalten ihre Mahlwirkung erst durch die sogenannte «Schärfe»<br />
Je nach Verwendungszweck (Schrot, Griess oder Mehl) wurden die Steine mit einer unterschiedlichen<br />
Schärfe behauen. Nach dem Mahlen von 10 bis 15 Tonnen Getreide mussten<br />
die Steine neu geschärft werden.<br />
<strong>Die</strong>s erledigten die «Scharfmacher», welche von<br />
<strong>Mühle</strong> zu <strong>Mühle</strong> zogen.<br />
Ihre Berufskrankheit waren «les mains bleues», die<br />
von Splittern der Mühlsteine stammenden<br />
Verletzungen der Hände und Unterarme.<br />
Werkzeuge der Scharfmacher: Bille, Spitzhammer und Kronhammer Der Bodenstein, ein ehemaliger Läufer<br />
Der Bodenstein der mittleren <strong>Mühle</strong> ist ein ehemaliger Läufer. <strong>Die</strong>s ist erkennbar an den<br />
drei grossen Aussparungen rund um die Achse. Offensichtlich wurden die besten Mühlsteine<br />
bei der Reduktion der Anzahl Mahlgänge zurückbehalten und im jetzigen Mahlgang<br />
verwendet.<br />
Mit dem Galgen wird der Läufer angehoben<br />
und zum Schärfen gewendet.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
34 35<br />
Mit Schoggi zum neuen Wasserrrad<br />
Zum 50-jährigen Jubiläum des Schoggitalers wurde das Schenkenbergertal aufgrund seiner<br />
vielfältigen Kulturlandschaft ausgezeichnet. Mit den damit verbundenen Geldmitteln<br />
konnten verschiedene Projekte realisiert werden.<br />
Eines davon war die Instandstellung des Steinmahlgangs und des Wasserrrades der<br />
<strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> in Schinznach-Dorf.<br />
Mit zusätzlichen Mitteln der kantonalen Denkmalpflege, zahllosen Arbeitsstunden freiwilliger<br />
Helfer und der Unterstützung lokaler Gewerbebetriebe wurde ein neues Wasserrad<br />
zusammengebaut und der Mahlgang instand gestellt.<br />
Der Ausbau des alten Wasserrrades war nur dank dem Entgegenkommen der Besitzer-<br />
familie Hartmann möglich. Dafür musste die alte Terrasse weichen. Der fahrbare Mistkran<br />
leistete wertvolle <strong>Die</strong>nste bei der Demontage.<br />
Im Herbst 1998 floss das Wasser des Warmbachs wieder über einen neuen Holzkänel zum<br />
Wasserrad.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
36 37<br />
Das erste Wasser fliesst über den neuen<br />
Kännel und setzt das neue Rad erstmals<br />
in Bewegung!<br />
Sommer 1998: Das Alte weicht dem Neuen<br />
Das 1926 eingebaute, aus Eisen gefertigte Wasserrad präsentierte sich 1997 in desolatem<br />
Zustand. <strong>Die</strong> Schaufeln waren zum grössten Teil weggerostet, die übrigen Teile von einer<br />
dicken Kalkschicht überzogen.<br />
Viele Helfer unterstützten den Zusammenbau<br />
mit viel Fachkenntnis und Fronarbeit.<br />
Viele Einzelteile des neuen Rades wurden<br />
genietet.<br />
<strong>Die</strong>se Technik erfordert schnelles<br />
Arbeiten, die glühenden Nieten müssen<br />
beim Einbau noch formbar sein.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
38 39<br />
Zweiter Teil:<br />
<strong>Die</strong> Walzenmühle<br />
Mahlstuhl<br />
Plansichter<br />
Becherwerk<br />
Walzenstuhl<br />
Plansichter<br />
Elevator
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
40 41<br />
<strong>Mittlere</strong> <strong>Mühle</strong><br />
Neue Technik in der alten Mahlstube<br />
Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Kundenmüller angehalten, ihre Mahlgänge<br />
durch leistungsfähigere <strong>Mühle</strong>n zu ersetzen, da eine Ernährungsnotlage<br />
zu erwarten war.<br />
Adolf Hartmann wurde 1939 bei der Firma O. Meyer & Cie, Solothurn, vorstellig und erhielt<br />
am 15. Juli einen Kostenvoranschlag für einen Mahlautomaten, fertig montiert, im Betrag<br />
von Fr. 12 000.–. <strong>Die</strong> Anlage wurde bestellt, geliefert und 1940 in Betrieb genommen.<br />
<strong>Die</strong> Mahlbücher aus dieser Zeit zeugen von der enormen Auslastung.<br />
Nach der Aufhebung der Mahlpflicht für die Bauern im Jahr 1989 wurden viele Kundenmühlen<br />
stillgelegt. Auch die Familie Hartmann stellte im Jahre 2005 den Müllereibetrieb<br />
in der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> ein.<br />
2010 wurde die Walzenmühle komplett zerlegt und restauriert. Besucher haben<br />
Gelegenheit, das rüttelnde, siebende Ungeheuer zu bestaunen.<br />
Oben: Adolf Hartmann «Dölf»<br />
Links: Mahlautomat Meyer
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
42 43<br />
Der Trieur<br />
Viele Schritte sind nötig vom Korn zum Mehl<br />
Nach dem Ernten hat das Getreide mehrere Verarbeitungsschritte zu durchlaufen. <strong>Die</strong> dazu<br />
notwendigen Maschinen sind in jeder <strong>Mühle</strong> zu finden, unterscheiden sich aber gelegentlich<br />
etwas.<br />
Putzerei<br />
In der Vorreinigungsmaschine (Separator) wird das Getreide mittels eines Ventilators<br />
ent staubt und alle groben oder sehr feinen Beimengungen durch ein Sieb entfernt.<br />
Der Trieur sortiert Raden, Wicken, Unkrausamen aus und Körner, die grösser oder aber<br />
kleiner sind als das Mahlgut.<br />
<strong>Die</strong> Schälmaschine hat die wichtige Aufgabe, mittels Bürsten den Kornbart sowie<br />
anhaftenden Schmutz vom Getreidekorn abzulösen und zu entfernen, ohne die Schale zu<br />
verletzen oder das Korn zu zerbrechen.<br />
Eine Magnetvorrichtung entfernt allfällige eiserne Fremdkörper.<br />
<strong>Die</strong> Walzenmühle<br />
Nun ist das Getreide bereit für den eigentlichen Mahlprozess.<br />
<strong>Die</strong>ser umfasst vier Schrot- und vier Griessdurchgänge. Bei den ersten vier Passagen<br />
werden die Körner zwischen den Riffelwalzen immer feiner geschrotet. Dabei wird das<br />
Getreidekorn aufgeschlossen, das heisst, es wird zerkleinert zu Schrot, Griess und Mehl.<br />
Das geschrotete Getreide wird im Plansichter gesiebt. Der Schrot wird in den nächsten drei<br />
Mahldurchgängen weiter zerkleinert.<br />
Das grobe Griess und der Dunst von allen vier Schrotpassagen durchlaufen die<br />
Griessputzmaschine. Dabei wird die Feinkleie aussortiert.<br />
Das reine, gelbliche Griess wird schliesslich zwischen den Glattwalzen unter hohem Druck<br />
in weiteren vier Durchgängen zu feinstem Mehl vermahlen. <strong>Die</strong> teilweise entstandenen<br />
flockigen Plättchen werden vor dem Plansichter im Auflöser pulverisiert und können so<br />
durch die Siebe fallen.<br />
Schliesslich kann das Mehl gewogen und abgesackt (in Säcke abgefüllt) werden.<br />
Plansichter Griessputzerei<br />
Auflöser<br />
Blick auf die Riffelwalzen
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
44 45<br />
Logos der Hersteller<br />
Perfektes Zusammenspiel:<br />
Walzenstuhl – Plansichter – Griessputzmaschine<br />
Das nebenan gezeichnete Schema entspricht dem Meyer-Automaten der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong><br />
Schinznach-Dorf. Der frei schwingende Plansichter ist auf der Griessputzerei montiert und<br />
diese auf dem Daverio-Walzenstuhl, eine äusserst kompakte Anordnung.<br />
Plansichter<br />
Griessputzmaschine<br />
Walzenstuhl<br />
Weg des Mahlgutes<br />
Meyer-Automat von vorn<br />
oben: Plansichter<br />
unten: vier Absackstutzen
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
46 47<br />
Griess<br />
<br />
Glattwalzen<br />
<br />
Mehl<br />
Korn<br />
<br />
Riffelwalzen<br />
<br />
Schrot<br />
Ein komplexes Gebilde: der Walzenstuhl<br />
<strong>Die</strong> Verbesserung des Walzenstuhls durch den Schweizer Ingenieur Sulzenberger<br />
im Jahre 1834 brachte eine grosse Wende in der Müllerei.<br />
<strong>Die</strong> Maschine wurde im Laufe der Jahre ständig weiterentwickelt und hatte<br />
1939 eine Perfektion erreicht, die zur damaligen Zeit kaum zu überbieten war.<br />
Ein Walzenstuhl ersetzt den herkömmlichen Mahlgang und ist diesem weit überlegen.<br />
Der Autor Kettenbach nennt in seinem Buch «Katechismus für <strong>Mühle</strong>nbauer»<br />
die Vorteile des Walzenstuhls gegenüber dem Mahlgang:<br />
Grössere Leistung bei weniger Kraftbedarf<br />
Grössere Schalen<br />
Griffigere und kühlere Mehle<br />
Höhere Ausbeute in helleren Mehlen<br />
Einfache Bedienung<br />
Er fügt aber gleich an:<br />
<strong>Die</strong>se Vorteile sind aber nur dann zu erreichen, wenn der Walzenstuhl in<br />
all seinen Teilen, namentlich in der Riffelung, vollkommen ausgeführt und<br />
eingestellt ist.<br />
Ergänzend ist anzufügen, dass die Walzen mit konstanter Tourenzahl<br />
angetrieben werden müssen.<br />
Absackerei<br />
Plansichter<br />
Auflöser<br />
Griessputzmaschine<br />
Walzenstuhl<br />
Elevator<br />
Trieur
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
48 49<br />
<strong>Die</strong> Riffel und der Drall<br />
Walzenlänge<br />
Riel<br />
Walzenlänge<br />
<strong>Die</strong> Riffel der beiden Walzen stehen<br />
schief zueinander:<br />
<strong>Die</strong> Schneidewirkung wird verstärkt.<br />
Drall<br />
<strong>Die</strong> Walzen, die Riffelung – und die Sache mit dem Drall<br />
Der Walzenstuhl ist das Herz der <strong>Mühle</strong>. Das Korn wird in vier Durchgängen zwischen zwei<br />
Walzen immer feiner geschrotet.<br />
<strong>Die</strong>s Walzen weisen Riffel auf, sie laufen unterschiedlich schnell und berühren sich nicht.<br />
<strong>Die</strong> Körner sollen in diesen vier Passagen (Durchgängen) zerschnitten, aber nicht<br />
gequetscht werden. Der Abstand der Walzen kann und muss je nach Getreideart<br />
sehr fein reguliert werden.<br />
<strong>Die</strong> Riffel haben Drall, das heisst, sie winden sich mit einer Steigung von 5–20%<br />
oder in einem Winkel von 3–11° spiralförmig um die Walzen (Angabe aus<br />
«Vermahlungs- und Betriebskunde»).<br />
Auf diese Weise wird erreicht, dass das Getreidekorn kontrolliert zerrissen und<br />
aufgebrochen wird. Es entsteht vorwiegend Schrot, Griess und nur wenig Mehl.<br />
Der Schrot, welcher immer noch die Kleie enthält, durchläuft den Plansichter.<br />
In vier Mahl- und Siebdurchgängen wird nach und nach die Kleie vom Griess getrennt.<br />
In der Griessputzmaschine wird mit Luft und Sieb die Kleie vom Griess abgesondert.<br />
<strong>Die</strong> sauberen Griesse werden werden zu hellen, die kleiehaltigen zu dunkleren<br />
Mehlen vermahlen.<br />
<strong>Die</strong> Körner werden im ersten Durchgang<br />
zwischen den beiden Walzen<br />
zerrissen und kaum gequetscht.<br />
Es entsteht nur wenig Mehl.<br />
<strong>Die</strong> obere Walze läuft schneller.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
50 51<br />
Blick auf die Riffelwalzen<br />
Riffelwalzen: eine Wissenschaft für sich<br />
<strong>Die</strong> geriffelten Walzen bewegen sich gegenläufig, aber unterschiedlich schnell. <strong>Die</strong> Riffel<br />
der beiden Walzen dürfen sich nicht berühren, aber auch nicht zu viel Abstand haben.<br />
Je näher die Walzen, desto feiner der Mahldurchgang.<br />
Verschiedene Getreide wie Roggen, Weizen, Dinkel erfordern unterschiedliche<br />
Einstellungen. <strong>Die</strong> Riffel müssen von Zeit zu Zeit nachgeschärft werden.<br />
Obwohl es Blattlehren für die Grundeinstellung gibt, erfordert die Einstellung der Walzen<br />
grosse Erfahrung (Wissen, Gehör, Gespür).<br />
Schneide<br />
Scheitel<br />
Rieldistanz<br />
Rücken<br />
Riffelwalzen: im Bild ein Abrieb der Riffelung<br />
Neigung: 5° (8,7%)
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
52 53<br />
Oben:<br />
Walzenmühle von vorn<br />
mit Absackstation<br />
Schema rechts:<br />
freistehender Plansichter<br />
Der Plansichter: sieben in drei Dimensionen<br />
Nach jedem Mahldurchgang muss das Produkt gesiebt werden.<br />
<strong>Die</strong>s erfolgt im Plansichter. Er besteht aus mehreren übereinander angeordneten Rahmen,<br />
deren Unterseiten entweder mit einem feinen Sieb bespannt oder aber mit einem Blechboden<br />
verschlossen sind. Als Materialien für das Sieb eignen sich Seide, Nylon, Eisendraht<br />
oder Bronze. Durch einen<br />
Exzenter mit Gegengewicht<br />
wird der Plan sichter in kreisförmige<br />
Schwingung versetzt.<br />
Durch am Rahmen befestigte<br />
Leitbleche wird das Mahlgut<br />
über das als Sieb wirkende<br />
Gewebe vom Einlauf zum<br />
Auslauf bewegt.<br />
<strong>Die</strong> feinen Anteile fallen durch<br />
die Maschen auf den Blechboden<br />
(Durch fall), die gröberen<br />
wandern über das Sieb zum<br />
Auslauf (Ab stoss) und werden<br />
erneut den Walzen zugeführt.<br />
Auslauf<br />
Weg des Mahlgutes und<br />
der Kirschkerne<br />
Kreisförmige Bewegung des Plansichters<br />
Einlauf
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
54 55<br />
Kirschkerne im Plansichter – die unentbehrlichen Helfer<br />
Kirschkerne, bereit für den Einsatz<br />
Kirschkerne für die Plansichtersiebe<br />
Damit die Siebe nicht verstopfen, braucht jeder Plansichter eine automatische<br />
Reinigungsvorrichtung.<br />
In der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Mühle</strong> Schinznach-Dorf werden Kirschsteine mit dem Mehl mitgerüttelt.<br />
Sie halten als «Putzgut» die Siebmaschen offen. Ein in die Rahmen und Böden eingebautes<br />
treppenähnliches System befördert – bedingt durch die kreisförmige Schwingbewegung<br />
des Plansichters – die Kirschkerne vom untersten Boden erneut auf das oberste Sieb,<br />
der Reinigungskreislauf beginnt erneut.<br />
Rechts im Bild: Treppe für die Kirschkerne<br />
Ueli Hartmann füllt saubere, trockene<br />
Kirschkerne in den Plansichter.<br />
Eine neue anspruchsvolle Aufgabe wartet<br />
nun auf sie.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
56 57<br />
Der Elevator, eine Art Sessellift<br />
Das Mahlgut durchläuft den Walzenstuhl achtmal, in vier Schrotdurchgängen auf der einen<br />
Seite, und in vier Durchgängen auf der anderen<br />
Seite des Walzenstuhls.<br />
Der Müller spricht von acht Passagen.<br />
Nach jedem Mahldurchgang muss das Produkt<br />
gesiebt werden. Das bedeutet also, dass das<br />
Mahlgut achtmal auf den höchsten Punkt der<br />
<strong>Mühle</strong> transportiert werden muss.<br />
<strong>Die</strong>sen Transport übernimmt das Becherwerk<br />
im Elevator. Schaufelförmige Becher sind auf<br />
einem 10 Zentimeter breiten Baumwollgurt<br />
befestigt und bringen das Produkt<br />
auf die Zielhöhe.<br />
Der Elevator mit Becherwerk<br />
(schematisch) Becher vor der Montage Elevatorbecher auf dem Rückweg<br />
Walzenmühlenlogistik<br />
Plansichter<br />
Griessputzmaschine<br />
Mahlwalzen<br />
Auöser<br />
8x<br />
Rüttler<br />
(Abräter)<br />
Elevator<br />
Weizenkorn, schematisch<br />
Bart<br />
Schale<br />
Mehlkörper<br />
Keimling<br />
Je kleiner der Anteil an Kleie (Schale<br />
und Keimling), desto weisser das Mehl.
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
58 59<br />
<strong>Die</strong> Sodermühle, eine Konstruktion der<br />
Firma Soder in Niederlenz<br />
<strong>Die</strong> Walzenmühle spiegelt den Zeitgeist<br />
<strong>Die</strong> Walzenmühle von Schinznach-Dorf ist eine Spezialkonstruktion ganz im Zeichen der<br />
Anbauschlacht. Normalerweise wird im Plansichter die Kleie vom Mehl abgetrennt.<br />
Gewichtsmässig macht sie ungefähr 10% des Korns aus und besteht aus Schalen und dem<br />
Keimling. Sie ist zwar reich an Mineralien, Eiweissen, Fetten und Ballaststoffen, macht das<br />
Mehl aber dunkler, weniger backfähig und wird hauptsächlich als Futtermittel verwendet.<br />
Das änderte sich um 1940. Um die Mehlausbeute zu erhöhen, wurde die Herstellung von<br />
Weissmehl nur in Ausnahmefällen<br />
erlaubt. <strong>Die</strong> Kleie<br />
musste in einem separaten<br />
Mahlgang zerkleinert und<br />
dem Mehl wieder beigemischt<br />
werden.<br />
Zu diesem Zweck wurde die<br />
Walzenmühle in Schinz nach<br />
mit einer Sodermühle ergänzt.<br />
Weissmehl gab es nur für kranke Menschen!<br />
Rezeptemussten in den Mahlbüchern aufbewahrt<br />
und bei Kontrollen vorgezeigt werden.<br />
Mahlkontrolle<br />
<strong>Die</strong> Tätigkeit der Müller wurde seit jeher streng überwacht. Über Eingang von Getreide und<br />
Auslieferung von Mehl und Kleie mussten die Müller in ihren Mahlbüchern minutiös<br />
Rechenschaft ablegen. Davon zeugen die Mahlbücher.<br />
Weissmehl<br />
Kleie (Chrösch)<br />
Spelzen (Spreu)
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
60 61<br />
Röndle, schematisch<br />
Wörter, Wörter, Wörter…<br />
Fesen Fesen bestehen aus Spelzen und Korn.<br />
Spelze Spelze nennt man die trockene häutchenartige Schale um die Körner.<br />
<strong>Die</strong> Spelzen müssen durch Röllen (Schälen) entfernt werden. In der Rölle<br />
werden die Spelzen abgetrennt, in der Röndle aussortiert.<br />
Röllen Beim Dinkel sind im Gegensatz zum Weizen die Körner eng mit den<br />
Spelzen verbunden. Das hat zur Folge, dass sie sich beim Dreschen nicht<br />
wie beim Weizen lösen, sondern in einem separaten Arbeitsgang, dem<br />
Gerben oder Röllen, in einer Rollmühle getrennt werden müssen.<br />
Röndle <strong>Die</strong> Röndle (schweizerisch) ist ein Gebläse zum Trennen von Spelzen und<br />
Getreide («<strong>Die</strong> Spreu vom Weizem trennen»).<br />
Kleie Kleie ist ein Sammelbegriff für die bei der Getreideverarbeitung nach<br />
Absieben des Mehles zurückbleibenden Rückstände aus Schalen<br />
(Samenschale, Fruchtschale).<br />
Kleie ist ein <strong>Mühle</strong>nnachprodukt und nicht zu verwechseln<br />
mit den Spelzen!<br />
Kleie wurde früher vorwiegend als Futtermittel verwendet. Im Rahmen<br />
der Vollwerternährung hat Kleie als Ballaststofflieferant für die<br />
menschliche Ernährung zunehmende Bedeutung bekommen<br />
(etwa in Müesli oder in Knäckebrot).<br />
Schrot Grob gebrochenes Getreide, welches noch immer die Kleie enthält.<br />
Kleiekotzer Der Auslauf der Kleie aus dem Beutelkasten (dem Vorgänger des<br />
Plan sichters) war oft mit Masken verziert, den Kleiekotzern.<br />
Griess Griess ist ein Begriff aus der Müllerei für Teilstückchen des Getreidekorns<br />
(meist Weizen) mit einer Grösse von 0,3 bis 1 mm (300–1000 µm).<br />
Griesskörnchen sind rundlich bis kantig mit einer weissen bis gelblichbraunen<br />
Färbung.<br />
Der Müller kann durch verschiedene Einstellung am Walzenstuhl die Vermahlung<br />
so einstellen, dass entweder mehr Griess- oder mehr Mehlpartikel<br />
entstehen. Staubförmige Mehlpartikel werden im Plansichter vom<br />
Griess abgetrennt. <strong>Die</strong> anfallenden Griesse werden mit einer Griessputzmaschine<br />
in geputzten und ungeputzten (schalenhaltigen) Griess sowie<br />
in verschiedene Grössenklassen getrennt: grober Griess (600–1000 µm),<br />
mittlerer Griess (475–600 µm und feiner Griess (300– 475 µm)<br />
Zum Vergleich: Mehlkörnchen sind kleiner als 150 µm.<br />
Kleiekotzer,<br />
auch bei Wilhelm Busch<br />
Rickeracke,Rickeracke!<br />
Geht die <strong>Mühle</strong> mit Geknacke
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
62 63<br />
Weizen<br />
Einkorn<br />
Dinkel<br />
Dunst Gemahlenes Getreide, Feinheit zwischen Griess und Mehl<br />
<strong>Die</strong> Korngrössen von Dunst liegen zwischen 150 und 300 µm.<br />
Mehl Sehr fein zermahlener Getreidemehlkörper.<br />
<strong>Die</strong> Körnchengrössen von Mehl sind kleiner als 150 µm.<br />
Sichter Als Sichter bezeichnet man eine Siebmaschine, welche die Haupt–<br />
produkte Schrot, Griess und Mehl trennt. Dabei wird das zu trennende<br />
Gut über schwingende Siebe gerüttelt. <strong>Die</strong> kleineren Teilchen sinken<br />
nach unten und fallen durch das Siebgewebe.<br />
Walzenstuhl Der Walzenstuhl hat die Aufgabe, das Getreidekorn aufzubrechen, die<br />
Schale vom Mehlkern zu trennen und diesen zu Griess, Dunst und<br />
schliesslich zu Mehl zu verarbeiten.<br />
Riffel, Drall Riffel nennt man die Erhöhungen auf den Walzen. <strong>Die</strong> Riffelungen<br />
verlaufen nicht parallel, sondern leicht schief in einem Winkel von<br />
5 bis 12° zur Walzenachse. <strong>Die</strong>se «Schiefe» nennt man Drall.<br />
<strong>Die</strong> Form der Riffel und der Drall sind entscheidend für die Mahlwirkung.<br />
Glattwalzen Glattwalzen haben keine Riffel. Mit ihnen wird Griess zu Mehl<br />
vermahlen. Sie wurden aus Stahl oder Porzellan hergestellt.<br />
Mahlgang Mahlgang wird eine einzelne Mahlmaschine genannt, bestehend<br />
aus zwei Mühlsteinen (Läufer/Bodenstein) – wie bei Max und Moritz<br />
gezeichnet –, zwischen welchen das Getreide vermahlen wird.<br />
Sodermühle Eine Sodermühle ist eine Steinmühle mit vertikal angeordneten<br />
Mühlsteinen. Sie wurde von der Firma Soder in Niederlenz entwickelt.<br />
In Schinznach wird eine Sodermühle als zusätzliche Passage für die<br />
Vermahlung der Feinkleie verwendet.<br />
Steigung:<br />
Prozent oder Grad?<br />
45°<br />
100%<br />
<strong>Die</strong> Steigung:<br />
3° – 5,2%<br />
5° – 8,7%<br />
8° – 14,1%<br />
10° – 17,6%<br />
15° – 26,8%<br />
20° – 36,4%<br />
45° – 100%
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
64 65<br />
Originalrisse aus dem Jahr 1939
<strong>Mühle</strong> Schinznach<br />
66 67<br />
Quellen<br />
Alberts, Peter: <strong>Die</strong> Müllerei, Seengen 2003<br />
Degener, H. A. Ludwig: Katechismus für <strong>Mühle</strong>nbauer, Leipzig 1924<br />
Fasnacht, Kurt, <strong>Mühle</strong>ndoktor: Müller, fachliche Beratung<br />
Hartmann, Ueli, Besitzer: Mündliche Überlieferungen, Pläne, Fotos, Briefe<br />
Interkant. Fachkommission: Vermahlungs- und Betriebskunde, 1971<br />
Jüttemann, Herbert: Schwarzwaldmühlen, Karlsruhe 1985<br />
Kettenbach, Friedrich: Müllerei und <strong>Mühle</strong>nbau, Leipzig 1922<br />
Neumann, Friedrich: Atlas Mahlmühlenbetrieb, Bd. 265, Weimar<br />
Pappenheim, Gustav: Populäres Lehrbuch der Müllerei, Wien 1878<br />
Renold, Rütimann, <strong>Die</strong>drich: Ohne <strong>Mühle</strong> kein Brot<br />
Sigg Hans u.a.: Maschinenkunde, Bern 1967<br />
Viele Helferinnen und Helfer haben dazu beigetragen, dass die <strong>Mittlere</strong> <strong>Mühle</strong> Schinznach-Dorf als<br />
Zeitzeuge erhalten bleibt. Besonders bedanken möchten wir uns bei der Eigentümerin,<br />
der Familie Hartmann, welche unsere Arbeiten immer tatkräftig begleitet und unterstützt hat.<br />
Renovation und Ausstellung 2010<br />
Erika Amsler, Georg Bayer, Kurt Fasnacht (<strong>Mühle</strong>ndoktor), Rosmarie Gebhard, Rösi Hartmann, Ueli Hartmann, Stefan Hartmann, Rolf Hergert,<br />
Jürgen Hoffmann, Paul Huggenberger (Spenglerei), Robert Obrist, Urs Obrist, Ueli Hartmann, Walter Weber (mech. Werkstätte),<br />
Walter Wernli (Malergeschäft), Thut (Elektroinstallationen), Firma Treier AG (Baugeschäft)<br />
Unterstützt durch: Kantonale Denkmalpflege, Swisslos Kanton Aargau, Förderverein Werkstatt Schenkenbergertal,<br />
Gemeinde Schinznach-Dorf<br />
Renovation Wasserrad und Steinmahlgang 1998<br />
Erika Amsler, Alfred Baumann (Bal Laser AG), Georg Bayer, Kurt Fasnacht (<strong>Mühle</strong>ndoktor), Rosmarie Gebhard, Adolf Hartmann, Ueli Hartmann,<br />
Stefan Hartmann, Gisela und Peter Hatt Wyder, Paul Huggenberger (Speng lerei), Jura-Cement-Fabriken, Lucia Kohl Listmann, Randolf Listmann,<br />
Robert Obrist, Hansueli Schmid, Kurt Spillmann, Günther Thomaser, Bernhard Tschaggelar, Walter Weber (mech. Werkstätte),<br />
Otto Wasmer, Claude Werder, Felix Ziegler<br />
Unterstützt durch: Denkmalpflege Aarau, Schoggitaler: Pro Natura Basel, Schweizerischer Heimatschutz Zürich
<strong>Mühle</strong> Schinznach