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TheaterCourier Juni 2018

TheaterCourier Juni 2018 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Freiberger Sommernächte - Literaturfest Meißen - Moritzburg Festival - Museumsnacht Dresden - Comödie Dresden - Elbsand im Boulevardtheater - August Theater - Merlins Wunderland Jubiläum - theater junge generation - Theaterkalender - Thorsten Fietze - Kunstversteck Weesenstein 1945 - DDR-Ausstellung Leipzig - Schallplatte -  "The Monstrum Band" - Filmkritik - Peter Flache uvm.

TheaterCourier Juni 2018 | Die Kunst- und Kulturzeitung für Sachsen | Freiberger Sommernächte - Literaturfest Meißen - Moritzburg Festival - Museumsnacht Dresden - Comödie Dresden - Elbsand im Boulevardtheater - August Theater - Merlins Wunderland Jubiläum - theater junge generation - Theaterkalender - Thorsten Fietze - Kunstversteck Weesenstein 1945 - DDR-Ausstellung Leipzig - Schallplatte -  "The Monstrum Band" - Filmkritik - Peter Flache uvm.

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<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

Nachts im<br />

Museum<br />

Kunst erleben<br />

Seite 3<br />

Nachbarschaftskrise<br />

in<br />

der Comödie<br />

Seite 4<br />

Operette:<br />

In der Maske<br />

umgeschaut<br />

Seite 12<br />

Peter Flache<br />

hat das<br />

letzte Wort<br />

Seite 16<br />

DAS ORIGINAL<br />

- GRATIS -<br />

KUNST- UND KULTURZEITUNG<br />

- für Sachsen -<br />

LAUE SOMMERNÄCHTE AUF SCHLOSS FREUDENSTEIN IN FREIBERG<br />

Täglich Kultur aller Art Seite 2<br />

Freiberger Sommernächte 2016 - Die Bierhähne © SMC Marcel Schlenkrich


Seite 4 | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

THEATER<br />

TV-Stars im humorvollen Generationskonflikt<br />

PR-Anzeige<br />

Die Gentrifizierungskomödie<br />

„Wir sind die<br />

Neuen“ feiert ihre<br />

Premiere an der Comödie<br />

Joachim Hermann Luger, Simone Rethel und Lutz Reichert sind „die Neuen“<br />

Für die erste Premiere der Spielzeit<br />

<strong>2018</strong> beziehen gleich drei prominente<br />

Darsteller ihre Wohnung auf der Bühne<br />

im WTC: Simone Rethel („Diese Drom-<br />

© Chris Gonz<br />

buschs“), Lutz Reichert („Wie Bitte?!“)<br />

und der Vater Beimer aus der „Lindenstraße“<br />

Joachim Hermann Luger gründen<br />

gemeinsam eine Alters-WG. In Ralf<br />

Westhoffs Komödie „Wir sind die Neuen“<br />

(Premiere 01.06.<strong>2018</strong>) geraten die fidelen<br />

Senioren mit ihren studierenden<br />

Nachbarn aneinander. Denn während<br />

die entspannten Oldies nachts trinken,<br />

philosophieren und alten Hits lauschen,<br />

wollen die pflichtversessenen Youngster<br />

nur eins: Ruhe! Die Nachbarschaftskrise<br />

ist vorprogrammiert.<br />

„Wir sind die Neuen“ ist eine Kinoadaption<br />

der erfolgreichen Filmkomödie<br />

gleichen Namens, die sich auf humorvolle<br />

und auch anrührende Weise den<br />

Themen Gentrifizierung und Generationenkonflikt<br />

widmet. Die Zeit feierte<br />

den Kinofilm als „Juwel“ und lobte ihn<br />

für seine Leichtigkeit, die tollen Dialoge,<br />

seinen Humor und die Lebensklugheit.<br />

René Heinersdorff („Aufguss“, „Dinner<br />

for one“) inszeniert diesen amüsanten<br />

Generationenkonflikt u.a. mit den<br />

TV-Stars Simone Rethel und Joachim<br />

Hermann Luger, der sich besonders<br />

auf seine Zeit in Dresden freut: „Bisher<br />

war mir Dresden mit all seinen<br />

Museen, Opern und Schlössern nur aus<br />

Stippvisiten bekannt. Nun freue mich<br />

wahnsinnig, zum ersten Mal hier Theater<br />

spielen zu dürfen, die Stadt ausgiebig<br />

kennenzulernen und die Schönheit<br />

seiner Kunstschätze gemeinsam mit<br />

meiner Frau zu entdecken“, verrät der<br />

74-Jährige.<br />

Die aus TV-Sendungen wie „Tatort“,<br />

„Der Alte“ oder „In aller Freundschaft“<br />

bekannte Simone Rethel verbindet ihre<br />

bevorstehende Zeit an der Comödie<br />

Dresden mit Erinnerungen an ihren<br />

verstorbenen Mann Johannes Heesters:<br />

„Ich erinnere mich sehr gerne an<br />

die Dresdner Zeit zurück. Damals, kurz<br />

nach dem Fall der Mauer, habe ich bereits<br />

mit meinem Mann in ‚Das gesegnete<br />

Alter‘ an der Komödie gespielt.<br />

Jeden Abend wurden wir liebevoll empfangen<br />

und Blumensträuße wurden auf<br />

die Bühne geworfen. Es war einfach unglaublich<br />

toll.“<br />

Die Story<br />

Die Singles Anne, Eddie und Johannes,<br />

alle im frühen Rentenalter angekommen,<br />

beschließen, auch aus finanziellen<br />

Gründen, ihre alte Wohngemeinschaft<br />

aus Studententagen wieder aufleben zu<br />

lassen und ziehen nach einigen Jahrzehnten<br />

mehr oder weniger erfolgreichem<br />

Berufsleben wieder zusammen.<br />

Ihre neuen Nachbarn, die Studenten<br />

Barbara, Katharina und Thorsten, fühlen<br />

sich von den feiersüchtigen Althippies<br />

schon bald im Examensstress gestört.<br />

Denn während die entspannten<br />

Oldies nachts trinken, philosophieren<br />

und alten Hits lauschen, wollen die<br />

pflichtversessenen Youngster nur eins:<br />

Ruhe! Die fidelen Alten sind erstaunt<br />

über die Angepasstheit und Spießigkeit<br />

der Jungen, die sicherheitshalber sofort<br />

klarstellen, für Altenpflege, Computerservice<br />

und Apothekengänge nicht<br />

zur Verfügung zu stehen. Die Nachbarschaftskrise<br />

und der Clash der Generationen<br />

scheint vorprogrammiert. Doch<br />

dann stellt sich heraus, dass die Senioren<br />

gar nicht die Hilfsbedürftigen sind.<br />

„Wir sind die Neuen“<br />

Comödie Dresden<br />

01. - 22.06.18<br />

www.comoedie-dresden.de<br />

Tickethotline: 0351 - 866 410<br />

Katarina Schmidt, Florian Gierlichs und Julie Stark in „Wir sind die Neuen“<br />

© Dennis Häntzschel


www.theatercourier.de<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | Seite 5<br />

THEATER<br />

Sandtheater Dresden: Faszination Sandmalerei erleben<br />

PR-Anzeige<br />

Ab 23. Juli bietet das<br />

Sandtheater Dresden<br />

sommerliche Shows für<br />

die ganze Familie<br />

Ab 23. Juli exklusiv im Sandtheater Dresden: „Elbsand – Die Sommershow“<br />

Spätestens seit dem Auftritt von Natalya<br />

Netselya in der beliebten RTL-Show „Das<br />

Supertalent“ genießt die Sandmalerei,<br />

auch Sandanimation oder Sandart genannt,<br />

hierzulande einen riesigen Popularitätszuwachs.<br />

Unter Natalyas künstlerischer<br />

Leitung präsentiert das Sandtheater<br />

Dresden ab 23. Juli exklusiv „Elbsand –<br />

Die Sommershow“, eine in Sand gemalte<br />

Dampferfahrt von der Sächsischen<br />

Schweiz bis zur malerischen Dresdner Altstadt<br />

– eine Liebeserklärung an das bzw.<br />

im Elbtal. Familien mit Kindern können<br />

außerdem beim beliebten Märchen vom<br />

„Aschenputtel“ sowie bei Wilhelm Busch’s<br />

Kinderbuch-Klassiker „Max und Moritz“<br />

die Faszination Sandmalerei erleben.<br />

Die Funktionsweise der Sandmalerei erscheint<br />

zwar einfach, aber sie in Perfektion<br />

zu beherrschen ist eine Kunst, die<br />

jahrelange Übung erfordert: Die Sandartisten<br />

malen auf einer von unten beleuchteten<br />

Glasplatte, der Schatten des<br />

darauf gestreuten Sandes wirkt wie ein<br />

Scherenschnitt. Durch die ineinander<br />

übergehenden Bilder entsteht ein Animationseffekt.<br />

Über eine Spezialkamera wird<br />

die Glasfläche des Tisches aufgenommen<br />

und auf eine Leinwand projiziert. Auf diese<br />

Weise kann das Publikum an der Geschichte<br />

teilhaben.<br />

Die Sandkunst lebt vom Zusammenspiel<br />

von Licht, emotionaler Musik und sich ändernden<br />

Bildern. Die schwungvollen, detailverliebten<br />

Kreationen lassen für einen<br />

Moment im Spiel von Licht und Schatten<br />

versinken und nur den Augenblick genießen.<br />

Und genau diese Konzentration auf<br />

den Augenblick macht die Sandmalerei so<br />

spannend, denn die Bilder sind wie Momentaufnahmen,<br />

schön und vergänglich.<br />

Kaum erscheint ein Bild fertig, entsteht<br />

auch schon ein neues. Mögen auch die Geschichten<br />

gleich bleiben, so sind die Bilder<br />

doch immer einmalig und lassen jede<br />

Show zum individuellen Erlebnis werden.<br />

© Sandtheater Dresden<br />

Das Publikum darf gespannt sein!<br />

„Elbsand – Die Sommershow“<br />

Sandtheater Dresden<br />

im Boulevardtheater Dresden<br />

23.07. - 17.08.<strong>2018</strong><br />

www.sandtheater-dresden.de<br />

Tickethotline: 0351 - 26 35 35 26<br />

August Theater lässt die Puppen (und Pinguine) tanzen<br />

Der traditionelle „Kasper“<br />

spielt keine Hauptrolle<br />

im Figurentheater mehr<br />

An diesem sonnigen Donnerstagnachmittag<br />

finden nicht allzu viele Zuschauer<br />

den Weg zum August Theater, das sich<br />

seit 2011 im wunderschönen Rathaus<br />

Dresden-Pieschen mit der pantoMimenbühne<br />

die Spielstätte teilt. „An solchen<br />

Tagen ist der Spielplatz draußen natürlich<br />

mehr gefragt, aber wir spielen gerne<br />

auch für weniger Leute, die Kinder wären<br />

doch sonst enttäuscht...“, so Theaterleiter,<br />

Schau- und Puppenspieler Grigorij<br />

Kästner-Kubsch, der im Team mit seiner<br />

Frau Randi arbeitet.<br />

Klingeling, das Licht geht aus und der<br />

Vorhang auf. In dem kleinen (80 Plätze)<br />

Theater begrüßt der Chef noch seine<br />

Gäste persönlich und schon geht’s<br />

los: Heute ist Randi Kästner-Kubsch<br />

eine Servierkraft in einem Eiscafé und<br />

sie geht in „Die abenteuerliche Reise<br />

der kleinen Pinguine“ mit Norbert, dem<br />

Maskottchen, auf eine Fahrt an den Südpol.<br />

Oder leben die Pinguine am Nordpol?<br />

– die kleinen Zuschauer können diese<br />

Frage noch nicht beantworten, fühlen<br />

sich aber sichtlich angesprochen.<br />

Das Tablett wird zur Eisscholle, der<br />

Barhocker zur Klippe, eine Decke zur<br />

Schneeschicht – so, wie Kinder ab vier<br />

bis etwa zehn Jahre zu Hause auch „Buden“<br />

bauen würden. Wohlgemerkt, sofern<br />

man sie ihre natürliche Kreativität<br />

ausleben lässt.<br />

Dass Pinguine aus dem Ei schlüpfen,<br />

wissen auch die beiden Minipinguine<br />

von Vater Norbert, der von seiner Frau<br />

Lydia herumkommandiert wird. Doch<br />

die coole Sharon und ihr kleiner Bruder<br />

Hans-Georg sind gemeinsam ein<br />

starkes Team. Sie spielen mit Mamas Ei,<br />

verlaufen sich im Schneesturm, retten<br />

sich auf eine Eisscholle und plötzlich<br />

schlüpft aus dem Ei ein kleiner Geschwisterpinguin.<br />

Gar nicht darauf vorbereitet,<br />

schützen sie ihn und bringen<br />

sich alle gesund nach Hause.<br />

Mittlerweile hatten sich die kleineren<br />

Zuschauer – vor allem beim Heulen<br />

des Schneesturmes – auf Mamas/Omas<br />

Schoß eingefunden und fieberten sichtlich<br />

mit den tapferen Tierkindern auf<br />

der Bühne mit. Fasziniert und konzentriert<br />

verfolgten sie die kindgemäßen, pädagogisch<br />

gut aufbereiteten Abenteuer<br />

in dem 50-Minuten-Stück, zu dem neben<br />

Tischfiguren auch ein farbiges Schattenspiel<br />

gehört. Wie die Mäuschen saßen sie<br />

da – da machte die Oma daneben mit ihrem<br />

Bonbonpapier mehr Krach... Begeistertes<br />

Klatschen nach dem Happy End!<br />

Randi Kästner-Kubsch mit den Pinguin-Tischfiguren<br />

© Regine Eberlein<br />

„Wir haben etwa 20 Stücke im Repertoire,<br />

jedes Jahr kommt ein neues hinzu.<br />

Sowohl für Erwachsene als auch für<br />

Familien und Kinder. Wir verbinden<br />

modernes Figurentheater mit traditionellen<br />

Elementen, Schauspiel mit Marionetten,<br />

Hand- und Knautschpuppen,<br />

Schlenker-, Stab- und Tischfiguren<br />

sowie Masken- und Schattenspiel“, so<br />

Grigorij Kästner-Kubsch. Das Ehepaar<br />

spielt etwa zwei Drittel der Zeit hier,<br />

den Rest sind sie als fahrende Puppenspieler<br />

unterwegs, zum Beispiel auf der<br />

Insel Föhr, in der Zschoner Mühle oder<br />

im Bräustübl am Körnerplatz.<br />

Das August Theater mit Puppen gründete<br />

sich 1983 als mobiles Theater „Firlefanz“<br />

in Dresden, hatte von 1993 bis<br />

2009 eine feste Spielstätte in Westfalen<br />

und kam dann zurück nach Dresden.<br />

„Übrigens sind wir ein nicht-subventioniertes<br />

Theater“, so Randi Kästner-<br />

Kubsch, „was den Vorteil hat, dass man<br />

uns nichts wegnehmen kann, weil wir<br />

nichts bekommen.“<br />

Regine Eberlein<br />

AUGUST Theater Dresden<br />

www.august-theater.de<br />

Tickethotline: 0351 - 266 617 72


Seite 6 | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

THEATER<br />

Kein Wunder, sondern ein erfolgreiches Konzept: Merlins Wunderland<br />

Hat es Merlin, den<br />

mythischen Zauberer<br />

der Kelten aus der<br />

König-Artus-Sage<br />

wirklich gegeben?<br />

Wir wissen es nicht, was wir aber wissen<br />

ist, dass es „Merlins Wunderland“, das<br />

Restaurant-Theater in einer ausgebauten<br />

Scheune eines ehemaligen Dreiseithofes<br />

nahe der Autobahnabfahrt Dresden-Altstadt<br />

gibt. Im September 1998 organisierte<br />

dort Inhaber Mirco Meinel seine erste<br />

Show „Wilder Mann & Weißer Hirsch“ im<br />

urigen Ambiente mit einer mächtigen<br />

Holztafel, die ein klein bisschen an König<br />

Artus Tafelrunde erinnert. „Ich habe den<br />

Fußboden mit gefliest und den einzigen<br />

Rainer König, Dieter Beckert, Peter Till –<br />

Merlins Wunderland<br />

© PR<br />

Scheinwerfer per Hand bedient“, erinnert<br />

er sich. Jetzt wird im „Merlin“ im September<br />

20-Jähriges gefeiert. „Geblieben ist das<br />

Anliegen der Erlebnisgastronomie, nämlich<br />

Essen, Show und Tanz zu bieten – wir<br />

haben lediglich die Inhalte angepasst und<br />

feilen ständig an der Qualität.“ Dazu gehört,<br />

den bis zu 350 Gästen im Parkett und<br />

auf der Empore ein deftiges Menü an den<br />

langen Holztafeln zu servieren – frisch<br />

gekocht unter Leitung von Küchenchef<br />

Andreas Kirsch – auf Wunsch auch für<br />

Vegetarier, Veganer und Allergiker. Beim<br />

„interaktiven Menü“ kommt die Suppe<br />

im Kessel und der Hauptgang in großen<br />

Schalen für den ganzen Tisch. Die Gäste<br />

bedienen sich gegenseitig, was das Miteinander<br />

beflügelt und wer will, bekommt<br />

Nachschlag. Hochwertige Bild- und Tontechnik<br />

wurde eingebaut, der Eingangsbereich<br />

vergrößert und auf der Bühne wird<br />

mit allen technischen Raffinessen inszeniert.<br />

Eine halbe Million Gäste, darunter<br />

auch Stammpublikum, bestätigten das<br />

Erfolgskonzept.<br />

„Wir feiern den 20. Geburtstag im September<br />

mit einer Jubelserie von Comedy-<br />

Veranstaltungen. Bei letzteren ist jeder<br />

sechste Gast frei“, verkündet Meinel.<br />

Begonnen wird am 1. September mit einem<br />

wahrhaft königlichen Vergnügen,<br />

Merlins Wunderland<br />

© PR<br />

einem Comedy-Programm mit dem Mimen,<br />

Clown und Schauspieler Rainer König,<br />

der übrigens wie Dieter Beckert und<br />

Peter Till von Anfang an dabei war. Unterstützt<br />

von Künstlerkollegen wie dem<br />

Sachsenkind Friedlinde, dem Vater der<br />

Dresdner Pantomimen Ralf Herzog, Teufelsgeiger<br />

Ludek Lerst und Feuerkünstler<br />

Isegrimm. Am 8. September gibt es ein<br />

Wiedersehen mit Otto Kuhnle, dem „Botschafter<br />

des deutschen Humors“. Auch<br />

das Elton-John-Double Kay Doberstein<br />

ist mit von der Partie.<br />

Am 15. September ist wieder mal das<br />

Clownsduo Schlicht & Kümmerlich zu<br />

Gast. Mit ihnen gemeinsam gestalten<br />

Otto Kuhnle, Ludek Lerst, Sängerin Katja<br />

Hofmann und die Pole-Dance-Akrobatin<br />

Cara Julienne den Abend.<br />

Comedy mit den Elbhangzombies & friends<br />

ist am 22. September angesagt. Die Untoten<br />

vom Dresdner Elbhang haben sich<br />

zwei sehr lebendige Damen eingeladen:<br />

Pop-Röhre Katja Hofmann und die Dame<br />

an der Stange Cara Julienne.<br />

Am 29. September wird die jüngste Show<br />

des Hauses gezeigt, das verrückte Fantastical<br />

„Merlin, mein Merlin“. Musicaldarsteller<br />

Ron Holzschuh verwandelt als Merlin<br />

die Location in eine Feier-Scheune und<br />

zaubert große Hits der Rock- und Popgeschichte<br />

auf die Bühne. Die Jubelwochen<br />

erreichen am 12. Oktober mit der Premiere<br />

von „Sternstunden der Menschheit –<br />

Die galaktische Dinnershow“ mit Dieter<br />

Beckert, Peter Till und Rainer König und<br />

vielen anderen ihren Höhepunkt.<br />

Regine Eberlein<br />

20 Jahre Merlins Wunderland<br />

www.merlins-wunderland.de<br />

Tickethotline: 0351 - 421 99 99<br />

Lieber Silber als Gold! Motto Spielzeit <strong>2018</strong>/19 am tjg: „Wollen wir mal reden?“<br />

Dialog, Kommunikation,<br />

Zusammenleben<br />

sind Schlagworte<br />

der neuen Saison<br />

Viviane Podlich, Tanja Wehling, Puppe Konrad<br />

und Patrick Borck in „Drei miese fiese Kerle“<br />

© Marco Prill<br />

Die Ansage „Wir müssen mal reden!“<br />

kennen wir alle, meist verheißt sie<br />

nichts Gutes, ist aber wenigstens ein<br />

Angebot zum Dialog. Und genau diesem<br />

Austausch haben sich die 126 Mitarbeiter<br />

des tjg für die kommende Saison<br />

verschrieben. „Wir haben die erste<br />

Saison hier fast vollständig gemeistert<br />

und wer die alte Spielstätte und hier<br />

das neue Haus mit seinen drei Bühnen<br />

kennt, weiß, dass es eine große Umstellung<br />

war“, so tjg-Chefin Felicitas Loewe.<br />

Doch gemeinsam mit den neuen Nachbarn<br />

im Kraftwerk und der Umgebung<br />

– was das Motto der ersten Spielzeit<br />

war – wurden intensive Kooperationen<br />

gefunden. Der Renner war mit über 80<br />

Vorstellungen, die rund 20.000 Kinder<br />

sahen, das Weihnachtsstück „Rico, Oskar<br />

und das Vomhimmelhoch“ – mit einer<br />

95prozentigen Auslastung!<br />

Jetzt geht es darum, „Kinder und Jugendliche<br />

in den Dialog der Erwachsenen<br />

in einer Stadt mit nach wie vor<br />

deutlich erhöhtem Redebedarf nachhaltig<br />

einzubeziehen“.<br />

Auf dem Programm stehen 17 Premieren,<br />

davon sind neun Uraufführungen,<br />

die irgendwie das Motto Sprache in verschiedenen<br />

altersgemäßen Formen zum<br />

Thema haben.<br />

Um Nonverbales geht es beim Tanztheater<br />

„Zeig mal!“ für Zweijährige von Irina<br />

Pauls. Den Mund auch sinnbildlich<br />

aufmachen muss der Junge in „Leon<br />

zeigt Zähne“ – sein Vater ist Zahnarzt.<br />

Das Stück ist für Kinder ab sechs Jahren<br />

geeignet. Zum Weihnachtsprogramm<br />

gehört „Das letzte Schaf“, in dem sich<br />

Schafe über Geschenke unterhalten (ab<br />

8). Ebenso „Die große Wörterfabrik“ (ab<br />

4) sowie Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“<br />

(ab 6), das am 1. Dezember<br />

Premiere hat.<br />

Alle reden miteinander, jeder hat Recht<br />

und doch sind am Ende alle tot – das<br />

findet in „Antigone“ nach Sophokles für<br />

Jugendliche ab 14 Jahren statt. Bei den<br />

„Bremer Stadtmusikanten“ wird auf der<br />

Puppenbühne nicht nur geredet sondern<br />

bekanntlich auch gesungen (ab 6). Kinder<br />

kommen zu Wort in „König Macius<br />

der Erste“, in einer Fassung von Wojtek<br />

Klemm. Um ein hochaktuelles Thema<br />

geht es in #nofilter: um die analoge Suche<br />

nach dem Ich im Digitalen (ab 12).<br />

Im Sonnenhäusel im Großen Garten<br />

hat „Ginpuin – Auf der Suche nach dem<br />

großen Glück“ Premiere. Geredet wird<br />

auch, und zwar mit völlig verdrehten<br />

Worten.<br />

Mit der neuen Spielzeit wird die Theaterakademie<br />

zehn Jahre alt. Seitdem<br />

forschen, experimentieren und inszenieren<br />

Jugendliche unter Anleitung<br />

zum Thema Theater. Am 14. September<br />

wird mit der 3. Zukunftskonferenz der<br />

Kinder mit der Frage „Wie werden wir in<br />

Zukunft arbeiten?“ gestartet. Erstmalig<br />

ist ein dreiwöchiger Theatersommer<br />

geplant.<br />

Um die Verbindung von Bildender und<br />

Darstellender Kunst geht es in der begehbaren<br />

Raum-Installation „Louises<br />

Garten“ zum Leben der Künstlerin Louise<br />

Bourgeois im Generator der Studiobühne.<br />

Ein zentraler Parcours „Auf der<br />

Suche nach dem unschätzbaren Wert<br />

der Dinge“ entsteht gemeinsam mit Experten<br />

der Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden und ist für Zuschauer ab 8<br />

Jahre geeignet.<br />

Mit großen Vorhaben startet das tjg in<br />

die zweite Spielzeit. „Die Nachfrage ist<br />

groß, wir könnten mehr spielen, aber<br />

uns fehlt technisches Personal“, stellt<br />

Intendantin Loewe fest und will mit den<br />

Verantwortlichen auch darüber reden.<br />

Als bundesweit größtes Kinder- und Jugendtheater<br />

trage dieser Ort der Selbsterfahrung<br />

und der Kunstvermittlung<br />

auch mit zur Bewerbung als europäische<br />

Kulturhauptstadt 2025 bei.<br />

Regine Eberlein<br />

Theater Junge Generation<br />

www.tjg-dresden.de<br />

Tickethotline: 0351 - 320 42 777


www.theatercourier.de<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | Seite 11<br />

PREMIEREN<br />

THEATER<br />

OPER LEIPZIG<br />

GERHART-HAUPTMANN-THEATER GÖRLITZ-ZITTAU<br />

Casanova<br />

Komische Oper von Albert Lortzing<br />

PREMIERE: 02.06.<strong>2018</strong><br />

Der Zauberer von Oz<br />

Musical in zwei Akten nach dem Roman<br />

PREMIERE: 09.06.<strong>2018</strong><br />

Der Offizier Johann Jacob Casanova de<br />

Seingalt ist ein Frauenheld. Als er wegen<br />

eines unerlaubten Duells auf der Insel<br />

Murano aufschlägt, sorgt er für reichlich<br />

Verwirrung bei der Damenwelt. Besonders<br />

Bettina, der Tochter des Kerkermeisters<br />

Rocco, hat er es angetan. Doch<br />

bald verliert Casanova sein Herz an eine<br />

geheimnisvolle verschleierte Dame, die<br />

sich als Nichte des Festungskommandeurs<br />

Busoni entpuppt. Sie soll allerdings<br />

den reichen Gambetto heiraten.<br />

Das kann Casanova nicht davon abhalten,<br />

sogar aus dem Gefängnis zu fliehen,<br />

um in ihrer Nähe zu sein. Mit anmutigen<br />

Arien, pointierten Couplets sowie kunstvollen<br />

Ensemblesätzen und Chören steht<br />

© Kirsten Nijhof<br />

das Werk in der Tradition der italienischen<br />

Opera buffa und ist neben Lortzings<br />

bekannten Opern „Der Wildschütz“<br />

und „Zar und Zimmermann“ ein weiteres<br />

Meisterwerk des Komponisten.<br />

von L. Frank Baum<br />

Das Mädchen Dorothy, das bei Onkel<br />

und Tante auf dem Land in Kansas lebt,<br />

gerät durch ein Wunder in ein zauberhaftes<br />

Land. Allerdings ist es schwer,<br />

aus diesem wieder zurück nach Hause<br />

zu finden. Nur der große Zauberer von<br />

Oz soll ihr diesen Wunsch erfüllen können.<br />

Auf dem Weg zu ihm trifft sie drei<br />

merkwürdige Gestalten, die sich ihr anschließen:<br />

eine Vogelscheuche, die sich<br />

ein Gehirn wünscht, einen Blechmann,<br />

der ein Herz haben möchte, und einen<br />

Löwen, dem es an Mut fehlt. Bevor ihre<br />

Wünsche erfüllt werden, sollen die vier<br />

jedoch erst noch die böse Hexe des Westens<br />

bezwingen… Als ein zeitloses Mär-<br />

© PR<br />

chen zeigt die Adaption des inzwischen<br />

100 Jahre alten Kinderbuch-Klassikers,<br />

wie man auch im Gewöhnlichen das<br />

Wunderbare finden kann und war die<br />

Grundlage für dieses Musical.<br />

LANDESBÜHNEN SACHSEN<br />

THEATERHAUS RUDI<br />

Das Geheimnis der Hebamme<br />

Schauspiel von Sabine Ebert<br />

PREMIERE: 08.06.<strong>2018</strong><br />

Großer Mann, was nun?<br />

Schauspiel der Gruppe Spielbrett<br />

PREMIERE: 16.06.<strong>2018</strong><br />

Das Stück entführt in die mittelalterliche<br />

Welt von Aberglaube, Intrigen und<br />

Gewalt. Die junge Hebamme Marthe<br />

muss fliehen, da der Burggraf ihr Leben<br />

bedroht. Sie schließt sich Siedlern an, die<br />

in die Mark Meißen ziehen. Angeführt<br />

werden sie von Christian, einem Ritter<br />

in Diensten des Markgrafen von Meißen.<br />

Im „Dunklen Wald“ gründet er zusammen<br />

mit ihnen Christiansdorf, das spätere<br />

Freiberg. Als dort Silber gefunden<br />

wird, entbrennen blutige Kämpfe um<br />

die Eigentumsrechte. Während Christian<br />

für das Wohlergehen der Dorfbewohner<br />

kämpft, wüten die Ritter des Markgrafen<br />

selbstherrlich unter den Siedlern. Als<br />

Hexe verschrien, ist vor allem die junge<br />

© Hagen König<br />

Marthe Gefahren ausgesetzt. Christian<br />

ist seit ihrer ersten Begegnung von Marthe<br />

fasziniert. Wenn sie am Ende entgegen<br />

vieler Widerstände heiraten, fordern<br />

sie damit auch die Ordnung heraus.<br />

Da arbeitet sich einer jahrelang hoch –<br />

mit Kratzen, Spucken und Beißen – und<br />

dann, praktisch auf der Zielgeraden:<br />

Paff! Trotzdem, hihihaha, man sollte<br />

nicht lachen. Business, das ist Krieg,<br />

Blut und Tränen. So ist das. Du stehst<br />

auf der Straße, auf der stehen Millionen.<br />

Dafür ist sie da, die Straße, irgendwo<br />

müssen die Entlassenen ja stehen.<br />

So gehts gar nicht. – Zumindest nicht in<br />

dem Maß... Die Dresdner Theatergruppe<br />

Spielbrett präsentiert ihre neueste<br />

Inszenierung: eine Collage, die zeigt,<br />

wie der aufrechte Gang in der Arbeitswelt<br />

zur Akrobatik wird. Stand einst die<br />

materielle Not im Vordergrund, sind es<br />

heute vor allem psychosoziale und psy-<br />

© Tanja Kirsten<br />

chosomatische Auswirkungen, die Konsequenzen<br />

für die Betroffenen haben.<br />

Entsolidarisierung, psychisches Verbiegen<br />

bis zur Zerstörung - kann sich ein<br />

solches System reformieren?<br />

PUPPENTHEATER SONNENHÄUSEL<br />

THEATER CHEMNITZ<br />

Drei miese, fiese Kerle<br />

Puppentheater von Paul Maar und<br />

PREMIERE: 09.06.<strong>2018</strong><br />

Die Legende vom Stülpner Karl<br />

Ein Räuberabenteuer im Küchwald<br />

PREMIERE: 16.06.<strong>2018</strong><br />

Susann Opel-Götz<br />

Der Wohnungsmarkt ist schwierig. So<br />

haben Konrad und seine Eltern zwar ein<br />

hübsches Haus mit grünen Fensterläden,<br />

aber leider in einer „schlechten Lage“.<br />

Denn neben ihrem Haus steht ein altes,<br />

rußiges Schloss und das ist noch nicht<br />

das Schlimmste: Die Nachbarn sind ein<br />

wüstes Gespenst, ein bleicher Nachtmahr<br />

und ein dickes Ungeheuer. Mehrfach am<br />

Tag ist das Tatütata der Krankenwagen<br />

zu hören, denn mehrfach am Tag erleiden<br />

Wanderer einen solchen Schock, dass sie<br />

sofort abtransportiert werden müssen.<br />

Das muss sich ändern! Und so beschließt<br />

Konrad, die Nachbarn zu besuchen und<br />

ihnen klarzumachen, dass es so nicht so<br />

© Marco Prill<br />

weitergehen kann. Zusammen mit einer<br />

karierten Katze, mit Anti-Gespensterkugeln<br />

und einem ausgebufften Plan gelingt<br />

es ihm schließlich, dem ungeheuerlichen<br />

Treiben ein Ende zu bereiten.<br />

Hineingeboren in Zeiten, geprägt von<br />

Hunger, Armut und Krieg, gerät ein kleiner<br />

Junge namens Karl schon früh mit<br />

dem Gesetz in Konflikt. Die Wälder unweit<br />

der Burg Scharfenstein werden sein<br />

Zuhause, das Jagen seine Leidenschaft,<br />

doch bis der kugelsichere und waldkundige<br />

Stülpner seine große Liebe endlich<br />

ehelichen kann, ist es ein weiter Weg: Als<br />

bester Wildschütz des königlich-sächsischen<br />

Infanterieregiments in Chemnitz<br />

füllt Stülpner auch die Mägen derer,<br />

die ihn später verraten sollten – denn<br />

das Jagen ist dem Adel vorbehalten. Der<br />

junge Aufrührer desertiert und belagert<br />

im Alleingang Burg Scharfenstein. Als<br />

Wilderer und Schmuggler kontrolliert er<br />

© Nasser Hashemi<br />

schließlich weite Teile des Erzgebirges<br />

und teilt sein Weniges mit den Armen,<br />

die ihm dafür Unterschlupf gewähren.<br />

Bald wird er steckbrieflich gesucht –<br />

verraten wird er nie.


Seite 12 | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

THEATER<br />

Chefmaskenbildner Fietze: Für mich ist Theater eine sinnliche Sache<br />

Aus Fingernägeln werden<br />

Zähne und im Baumarkt<br />

wird nach Material<br />

gesucht<br />

Seine Figurinen zeichnet Thorsten<br />

Fietze von Hand selbst<br />

© Eberlein<br />

„Eigentlich wollte ich akademischer Maler<br />

oder TV-Koch werden“, grinst Thorsten<br />

Fietze (49), Chefmaskenbildner der Staatsoperette<br />

Dresden. Doch daraus wurde zu<br />

damaligen Zeiten nichts, also lernte er<br />

Elektriker und stieg über die Hintertür in<br />

die Musik- und Theaterszene ein, war als<br />

Beleuchter und Techniker mit Bands, wie<br />

den Ärzten und Udo Lindenberg auf Tour.<br />

Ab 1984 studierte er Malerei und Grafik an<br />

der HfBK und fing 1990 als Theatermaler,<br />

Beleuchter und Techniker am Theater in<br />

Leuben an. Ab 1995 studierte er erneut an<br />

der HfBK, diesmal Maskenbildner. Nach<br />

Zwischenstationen ist Thorsten Fietze seit<br />

17 Jahren Chef von jetzt sieben Mitarbeitern<br />

und feiert nächstes Jahr sein 20-Jähriges<br />

am einzigen selbstständigen Operettentheater<br />

Deutschlands.<br />

„Für mich ist Theater eine sinnliche Sache,<br />

verbunden mit viel Körperlichkeit.<br />

Ich zeichne Figurinen ganz klassisch per<br />

Hand, recherchiere in Büchern, muss Stoffe<br />

für Kostüme anfassen, nähe sie selber,<br />

baue Masken und mache Hüte. Natürlich<br />

nutzen wir auch moderne Techniken wie<br />

3D-Drucker, aber am Ende ist viel Handarbeit<br />

dabei.“ Als Chef hat er ein Budget und<br />

ein Zeitfenster und muss oft ein „Materialschwein“<br />

sein, das heißt, was es werden<br />

soll ist klar – aber woraus machen? Material<br />

aus dem Baumarkt testet er vorher<br />

schon mal auf Verträglichkeit am eigenen<br />

Körper. Mit viel Vorstellungsvermögen,<br />

Kreativität und handwerklichem Geschick<br />

entsteht so für jede Rolle das passende<br />

Outfit, perfekt vom Haar über Gesicht,<br />

Kostüm bis zum Schuh. Aus künstlichen<br />

Fingernägeln wurden für die Maske von<br />

Christian Grygas in der Dreigroschenoper<br />

schön schaurige Zähne.<br />

Perücken knüpfen kann der Sohn einer<br />

Maßschneiderin auch, macht es aber nicht<br />

so gerne, denn „das bringen andere besser“.<br />

Für die unzähligen Haarschöpfe aus<br />

Kunsthaar, Tierhaar (Büffel und Pferd) sowie<br />

indischem und asiatischem Haar gibt<br />

es im neuen Haus ein Zimmer mit Rollregalen.<br />

„Das habe ich an einem anderen<br />

Theater gesehen, fand es praktisch und<br />

platzsparend“, freut sich Fietze und führt<br />

es stolz vor. Nicht optimal ist, dass Fundus<br />

und Werkstätten an anderen Standorten<br />

untergebracht sind. Improvisiert werden<br />

muss auch vor der Vorstellung: Die Räume<br />

sind zu weit weg. „Zwei Stunden brauche<br />

ich, um z.B. Christian Grygas und Marcus<br />

Günzel für die Dreigroschenoper bühnenfertig<br />

zu bekommen. Und hinterher dauert<br />

es auch.“ Fietze betont, dass sie eine gute<br />

Truppe seien: „Wir Masken- und Kostümbildner<br />

sind ja hautnah dran an den Darstellern.<br />

Da bekommt man so manches<br />

mit, wenn man miteinander hantiert.“<br />

Also Traumberuf gefunden? „Ja, die Idee<br />

mit dem TV-Koch war bald vergessen, aber<br />

ich koche ab und an noch gerne – es scheitert<br />

oft an der Zeit.“ Doch wenn, dann frönt<br />

er seiner Passion: Aufwändig dekorieren,<br />

Thorsten Fietze mit den Masken von<br />

Marcus Günzel und Christian Grygas<br />

© Eberlein<br />

gerne auch mit alten Dingen, das Essen zu<br />

einem geschmacklichen und optischen Erlebnis<br />

werden lassen. Seine Familie (seine<br />

Frau war Tänzerin, ist jetzt Chefankleiderin,<br />

sein Sohn singt im Kreuzchor) ist die<br />

ungewöhnlichen Arbeitszeiten gewöhnt.<br />

Abschalten kann er nur, wenn er Urlaub<br />

macht. Meist geht es dann mit der Familie<br />

im „Bulli“ los – den er natürlich auch<br />

bei einer Panne selber wieder flott kriegt.<br />

Wenn ihn dann einer fragt, was er beruflich<br />

macht, nervt ihn das: „Ich sage meist<br />

ich bin Klempner oder noch besser Schrauber<br />

– dann ist Ruhe.“<br />

Regine Eberlein<br />

FRÖHLICHER SOMMER<br />

www.boulevardtheater.de<br />

4. – 14. <strong>Juni</strong> · 10. + 11. August<br />

25. – 29. Juli<br />

Herr Pastor,<br />

Ihre K utte<br />

utscht!<br />

30. + 31. Juli<br />

KARTEN 0351 – 26 35 35 26 · MATERNISTRASSE 17 · 01067 DRESDEN


www.theatercourier.de<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | Seite 13<br />

Sonderausstellung „Bombensicher! Kunstversteck Weesenstein 1945“<br />

AUSTELLUNG<br />

Sachsens Kunstschätze<br />

überstanden sicher hinter<br />

vier Meter dicken Mauern<br />

den Krieg<br />

Ja, die „Bauherren“ der mittelalterlichen<br />

Wehranlage, aus der dann das heutige<br />

Schloss Weesenstein entstand, haben sich<br />

schon etwas dabei gedacht. Hoch oben erhebt<br />

es sich auf einem Felsvorsprung aus<br />

Knotenglimmerschiefer über dem Tal der<br />

Müglitz im Ortsteil Weesenstein der Gemeinde<br />

Müglitztal mit wuchtigen, verwinkelten<br />

Burgräumen, vier Meter dicken<br />

Mauern und einem stabilen Raumklima.<br />

Genau das machte es zu einem idealen<br />

Auslagerungsort für die Dresdner Museen<br />

und private Sammlungen im Zweiten<br />

Weltkrieg. 1941/42 gehörte es zu den<br />

über 40 Orten der Umgebung, an denen<br />

sächsische Kunstschätze vor der nahenden<br />

Front in Sicherheit gebracht worden.<br />

„Es war eines der größten Auslagerungsdepots<br />

und voll mit Kunstwerken – vom<br />

Keller bis zum Dachboden“, so Kuratorin<br />

Birgit Finger. Sie gestaltete die Sonderausstellung<br />

„Bombensicher! Kunstversteck<br />

Weesenstein 1945“, ein bisher kaum<br />

beachtetes Thema der Schlossgeschichte,<br />

aber eines der spannendsten Kapitel der<br />

sächsischen Kunstgeschichte.<br />

Nein, die Sixtinische Madonna von Raffael war nicht hier versteckt<br />

© Staatliche Schlösser, Burgen und<br />

Gärten Sachsen, Schloss Weesenstein<br />

Was war dort versteckt? Der berühmte<br />

Maya-Codex, wertvolle Gemälde alter<br />

Meister wie Rembrandts „Saskia mit der<br />

roten Blume“ und Tizians „Zinsgroschen“,<br />

zigtausende Blätter aus dem Kupferstich-<br />

Kabinett, Objekte aus dem Mathematisch-<br />

Physikalischen Salon, einzigartige Stücke<br />

aus Meissener Porzellan, aber auch Insektensammlungen,<br />

Tierpräparate und<br />

Mineralien aus den Naturhistorischen<br />

Sammlungen. Dafür mussten lediglich<br />

feuerfeste Fußböden eingebaut, Heizöfen<br />

aufgestellt und eine Wasserleitung gebaut<br />

werden. „Bombensicher“ lagerten so die<br />

Kunstschätze bis Kriegsende.<br />

Dann kamen im Frühjahr 1945 die von der<br />

Trophäenkommission der Roten Armee<br />

eingesetzten Experten. „Sie fragen als<br />

erstes nach der ,Sixtina‘“, erinnert sich<br />

die hochbetagte Brigitte Mumme, die damals<br />

wie heute auf dem Schloss wohnt.<br />

Doch obwohl Weesenstein zu den größten<br />

und wichtigsten Kunstverstecken<br />

gehörte, war die „Sixtinische Madonna“<br />

von Raffael dort nicht versteckt. Sie war<br />

schon 1939 aus dem Dresdner Zwinger<br />

erst auf die Albrechtsburg Meißen und<br />

später in einem alten Eisenbahntunnel<br />

im Lohmgrund in der Sächsischen<br />

Schweiz in Sicherheit gebracht worden.<br />

Innerhalb kürzester Zeit waren die eingelagerten<br />

Kunstschätze von den Russen<br />

abtransportiert worden. Weil die kriegsbedingte<br />

Auslagerung allerdings geheim<br />

war, gab es kaum Listen, was wohin gekommen<br />

war.<br />

All das wird in der wissenschaftlich aufgearbeiteten<br />

Sonderausstellung gezeigt.<br />

Es ist allerdings eine „Kistenausstellung“,<br />

wie Kuratorin Finger sagt. In den originalgetreu<br />

nachgeahmten Depoträumen<br />

konnten natürlich die unzähligen, damals<br />

eingelagerten Kunstwerke nicht ausgestellt<br />

werden. So werden Gemäldekopien,<br />

Dokumente, Quittungen, Sammlungen aus<br />

dem Tierkundemuseum, aber auch einige<br />

authentischen Stücke gezeigt. Die Vitrinen<br />

sehen aus wie die ehemaligen Transportkisten<br />

und das Kupferstich-Kabinett wurde<br />

wieder in der Folterkammer untergebracht.<br />

Mit dem Effekt, dass sich Besucher<br />

wie im damaligen Kunstversteck vorkommen.<br />

Und so wird Schloss Weesenstein für<br />

die sechs Monate dauernde Sonderausstellung<br />

wieder zum sicheren Versteck.<br />

Regine Eberlein<br />

Sonderausstellung<br />

„Bombensicher! Kunstversteck<br />

Weesenstein 1945“<br />

Schloss Weesenstein<br />

noch bis 07.10.<strong>2018</strong><br />

www.schloss-weesenstein.de<br />

Tickethotline: 035027 - 62 60<br />

Gab es ein spezielles DDR-Design? Eine Ausstellung in Leipzig gibt Antwort<br />

Formgestaltung nach<br />

sozialistischem Maßstab:<br />

nicht quadratisch, aber<br />

praktisch und gut<br />

Nach meinem orangen RG 28s muss ich<br />

nicht lange suchen, es liegt griffbereit<br />

im Küchenschrank und kommt oft genug<br />

zum Einsatz. Schlagbesen und Knethaken<br />

sind noch piccobello, auch wenn<br />

sich inzwischen einige andere Zubehörteile<br />

verabschiedet haben. Aber deshalb<br />

das Ganze wegschmeißen? Das Herstellungsdatum<br />

lautet 7/79 und ich bekam es<br />

wenig später zum Geburtstag von meinen<br />

Eltern... damals praktisch. Und heute?<br />

Immer noch praktisch!<br />

Genau dieses Haushaltsgerät, das Millionen<br />

Mal zu DDR-Zeiten im Elektrogerätewerk<br />

Suhl produziert wurde, gehört zu<br />

den Ausstellungstücken mit Aha-Effekt<br />

bei den Besuchern der Sonderausstellung<br />

„Alles nach Plan? Formgestaltung in<br />

der DDR“ im Zeitgeschichtlichen Forum<br />

Leipzig.<br />

Die Stiftung „Haus der Geschichte der<br />

Bundesrepublik Deutschland“ hat ihr<br />

Hauptaugenmerk auf die Geschichte der<br />

deutschen Teilung, die Zeit der sowjetischen<br />

Besatzungszone, das Alltagslebens<br />

in der DDR sowie den Wiedervereinigungsprozess<br />

gerichtet und ist eins von<br />

Handrühr- und Mixgerät RG 28<br />

DDR 1979<br />

© Johannes Kramer<br />

vier Museen. Über 200.000 Exponate<br />

sind zu diesem Thema in Leipzig zusammengetragen<br />

worden. In der Dauerausstellung<br />

sind davon über 3.000<br />

Exponate zu sehen – allerdings ist diese<br />

wegen Umbau und Neugestaltung bis<br />

Jahresende geschlossen. Die Sonderschauen<br />

– zum Beispiel DDR-Comic<br />

„Mosaik“. Dig, Dag, Digedag – sind offen,<br />

Führungen und Veranstaltungen<br />

laufen wie gewohnt weiter.<br />

Die Design-Ausstellung ist keinesfalls<br />

nur für Besucher aus dem Osten interessant.<br />

Aus München ist Franz Beier<br />

angereist: „Ich staune, unter welchen<br />

Bedingungen die Kollegen aus dem<br />

anderen Teil Deutschlands damals gearbeitet<br />

haben. Wir hatten zwar auch<br />

wirtschaftliche Zwänge, aber wir konnten<br />

aus dem Vollen schöpfen und mussten<br />

uns weniger um die Haltbarkeit<br />

kümmern. Kaputt, weg und neu kaufen<br />

kurbelt die Wirtschaft an. Insofern war<br />

man hier – ungewollt – schon weiter.<br />

Denn das schönste Design nützt nichts,<br />

wenn das Produkt kaputt geht und die<br />

Kunden verärgert...“<br />

In den Produkten geht es aber immer<br />

auch darum, wie sie in die sozialistische<br />

Planwirtschaft (als Konsumgüter)<br />

eingeordnet wurden und ob sie dem<br />

„sozialistischen“ Geschmack entsprechen.<br />

Ja, auch da gab es Vorgaben, zum<br />

Beispiel vom 1972 gegründeten Amt für<br />

industrielle Formgestaltung. Neben Dokumenten,<br />

Interviews mit Zeitzeugen,<br />

Fotos sind es vor allem die Produkte wie<br />

die Simson Mopeds mit den Vogelnamen,<br />

Plaste-Eierbecher, Mitropa-Geschirr, die<br />

gute alte Schreibmaschine „Erika“ oder<br />

eben das legendäre Küchengerät, die die<br />

Ausstellung so interessant machen.<br />

Zurück zu meinem RG 28s: So lange er<br />

funktioniert, bleibt er bei mir – es gibt<br />

Ersatzteile und er kann, weil er verschraubt<br />

und nicht geklebt ist, gut repariert<br />

werden. Was kümmert mich bei<br />

diesen Vorteilen das Design? Das Rührgerät<br />

liegt gut in der Hand, kann schnell<br />

gesäubert werden und passt genau in<br />

mein Küchenfach. Es könnte sein, dass<br />

Eierbecher in Hühnchenform, Josef Böhm,<br />

DDR Ende 1960er - 1980er Jahre © Johannes Kramer<br />

es mich überlebt (obwohl ich mich bester<br />

Gesundheit erfreue) und ich es auf<br />

meine Erbenliste setzen muss. Denn es<br />

rührt und rührt und rührt...<br />

Regine Eberlein<br />

P.S.: Nein, ich verborge es auch nicht! Es<br />

wird von mir behandelt wie Mann, Auto<br />

und Füllfederhalter...<br />

„ALLES NACH PLAN?<br />

Formgestaltung in der DDR“<br />

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig<br />

noch bis 14.10.<strong>2018</strong><br />

www.hdg.de<br />

Tickethotline: 0341 - 22 20 400


Seite 14 | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

MUSIK<br />

Die Schallplatte ist tot – es lebe die Schallplatte!<br />

Die Scheibe ist der einzige<br />

physische Tonträger,<br />

der ein Wachstum vorweisen<br />

kann<br />

Mit Schallplatten ist es wie mit Softeis:<br />

Einst heißbegehrt verschwand es angesichts<br />

der vielen neuen Angebote völlig.<br />

Nur wer schlau war, bewahrte Maschinen<br />

und Rezepte auf. Und siehe da, Stilund<br />

Kugeleis werden gern gegessen,<br />

aber bei Softeis bilden sich schon wieder<br />

Schlangen. So wie man heute wieder<br />

in angesagten Clubs oder zu Hause<br />

Schlau war, wer die alten Scheiben aufgehoben hat. Abspielen macht Spaß!<br />

gerne eine leicht knisternde, schwarze<br />

Scheibe auf den Plattenteller legt und<br />

dem Klang lauscht... Vor allem DJs aus<br />

der Techno- und House-Szene arbeiten<br />

mit den alten Musikträgern.<br />

Seit Jahren spricht man auch in Deutschland<br />

vom Vinylboom. Mit Schallplatten<br />

wurden 2013 fast 30 Millionen Euro<br />

umgesetzt, das sind dreimal so viel wie<br />

fünf Jahre zuvor. Doch die Großproduktion<br />

wurde zugunsten von Kassetten,<br />

CDs, mp3 Player bereits in den 90ern<br />

völlig eingestellt. Eines der wenigen<br />

heute noch existierenden Presswerke in<br />

© Regine Eberlein<br />

Leipzig produziert auf alten Maschinen<br />

monatlich um die 70.000 Platten. Lediglich<br />

25 Sekunden dauert es, um aus einer<br />

Handvoll schwarzer Vinylkügelchen einen<br />

Tonträger zu pressen.<br />

Trotz ständig steigender Beliebtheit<br />

macht die Platte gerade mal zwei Prozent<br />

aller Verkäufe im Musikmarkt aus<br />

– Streaming nicht mitgerechnet. Fazit:<br />

Auch wenn von einem Boom gesprochen<br />

wird, ist die gerillte Schwarze lediglich<br />

ein Nischenprodukt<br />

Selbst Musikproduzenten wie Jack White<br />

arbeiten noch mit ihr. Für sein Album<br />

„Lazaretto“ wurde bei der Plattenproduktion<br />

ein Secret Track unter das Papierlabel<br />

in der Mitte gelegt und die<br />

Nadel läuft andersherum als gewohnt,<br />

nämlich von innen nach außen. Wenn<br />

die Platte erstmals auf 33 Umdrehungen<br />

läuft, zeigt sich – oh wie schön! - ein<br />

Hologramm-Engel. Verrückt? Nein, White<br />

hat sich einfach an die Anfänge seines<br />

mega erfolgreichen Musikerlebens erinnert<br />

und prompt einen Verkaufshit gelandet.<br />

Ergebnis: „Lazaretto“ war in den USA<br />

2014 die meistverkaufte Schallplatte.<br />

Die Schallplatte, besser der unverwechselbare<br />

Klang davon, macht sich auch das Internet<br />

Archiv „archive.org“ nutzbar. Frei<br />

abrufbar sind dort mehr als 63.000 Schellack-Platten<br />

von 1900 bis in die 2000er<br />

Jahre. Gespeichert wurden ganz unterschiedliche<br />

Interpreten, die irgendwann<br />

auf LPs mit 33er, Singles mit 45er oder<br />

noch ältere mit 78er Umdrehungen (korrekt<br />

rpm, Umdrehungen pro Minute)<br />

gepresst wurden, darunter Bing Crosby,<br />

Duke Ellington, Louis Armstrong, Edith<br />

Piaf, Enrico Caruso oder andere. Die musikalischen<br />

Raritäten stehen in unterschiedlicher<br />

Qualität und verschiedenen<br />

Formaten zum kostenlosen Download<br />

bereit. Teilweise wurden sie schon mit<br />

unterschiedlichen Filtern bearbeitet, sie<br />

können aber auch in der originalen Qualität<br />

gehört werden. Selbst wenn sie mit<br />

modernster Technik bearbeitet werden,<br />

ist das plattentypische Knistern einfach<br />

unvermeidlich. Und das ist ja gerade das,<br />

was die Platte von allen anderen vollkommenen<br />

Klangmedien unterscheidet.<br />

Es ist gut, dass es heute noch Menschen<br />

gibt, die begeistert Schallplatten hören.<br />

Noch besser aber ist, wenn man dann<br />

auch das Procedere mit Hingabe macht:<br />

Aufstehen, die Platte drehen, mit einem<br />

speziellen Tuch säubern, vorsichtig den<br />

Tonkopf auf die drehende Scheibe legen,<br />

wieder hinsetzen – und genießen!<br />

Regine Eberlein<br />

SOMMERKONZERTE<br />

www.boulevardtheater.de<br />

Mit Axel Zwingenberger,<br />

Vince Weber und 2hot<br />

ALESSANDRO SAND<br />

& HANNA RINELLA<br />

2. AUGUST<br />

Experimentelles Performance-Konzert<br />

Die Philosophie von Idealismus<br />

und Ideologie<br />

Was bedeutet es, „Mensch“ zu sein?<br />

Wohin führt uns diese Treppe der Evolution<br />

und auf welcher Stufe stehen<br />

wir? Die Grupa Coincidentia und das<br />

Teatr Lalki i Aktora Kubus präsentieren<br />

ihr experimentelles Performance-<br />

Konzert „The Monstrum Band“, basierend<br />

auf dem Stück des preisgekrönten<br />

Dramatikers Mateusz Pakuła. Sein<br />

Text, der von Frankensteins düsterer<br />

Geschichte inspiriert ist, spielt mit<br />

Wesen, die künstliche Schöpfungen<br />

des Menschen sind. Die Holzpuppe Pinocchio,<br />

die genetisch programmierte<br />

Eve und der Dämon Frankensteins<br />

vereinen sich zu einem Patchwork aus<br />

verschiedenen Körpern und Persönlichkeiten<br />

in einer surrealen Show. Es<br />

sind diese „Menschen“, die ein viszerales<br />

Manifest von Ideen und Meinungen<br />

über den Zustand der Menschheit<br />

zum Ausdruck bringen und über soziale<br />

Werte und politische Systeme diskutieren.<br />

Die Inszenierung verbindet<br />

zeitgenössische polnische Dramaturgie<br />

mit Puppenspiel und experimentell-musikalischen<br />

Elementen aus der<br />

Feder des Amsterdamer Komponisten<br />

Jerzy Bielski. Mateusz Pakuła ist ein<br />

vielfach ausgezeichneter polnischer<br />

Theaterautor, seine Stücke wurden<br />

ins Deutsche, Tschechische, Spanische<br />

und Ukrainische übersetzt. Zuletzt<br />

führte er Regie seiner eigenen Werke<br />

am Theater des Polnischen Radios, wo<br />

er im September 2017 den Preis für sein<br />

Radio-Debüt erhielt.<br />

Eine Reise durch die<br />

18. August<br />

vier Jahreszeiten der Liebe<br />

KARTEN 0351 – 26 35 35 26 · MATERNISTRASSE 17 · 01067 DRESDEN<br />

Paweł Chomczyk und Dagmara Sowa<br />

© Bartek Warzecha<br />

„The Monstrum Band“<br />

Westflügel Leipzig<br />

08. - 09.06.18<br />

www.westfluegel.de<br />

Tickethotline: 0341 - 260 90 06


www.theatercourier.de<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> | Seite 15<br />

KINO<br />

Sie ist es und kann es nicht sein: „3 Tage in Quiberon“<br />

Marie Bäumer spielt<br />

Romy Schneider: Sie<br />

lacht, weint, raucht, trinkt,<br />

leidet – mehr geht nicht<br />

Bäumer (49) ist 16 Jahre und hatte noch<br />

nichts mit Schauspielerei zu tun, als sie<br />

das erste Mal auf ihre Ähnlichkeit mit<br />

Romy Schneider angesprochen wird.<br />

Da war die in Deutschland vor allem<br />

als Sissi-Darstellerin in den Köpfen<br />

der Menschen verankerte Schauspiellegende<br />

schon drei Jahre tot (1938-1982).<br />

Bis heute ist das Leben und Sterben der<br />

so erfolgreichen wie auch zerrissenen<br />

Schauspielerin ein Thema. Regisseurin<br />

Emely Atef hat sich in „3 Tage in Quiberon“<br />

an das Thema herangewagt. Schlauerweise<br />

hat sie sich in ihren fast zwei<br />

Filmstunden auf drei Tage beschränkt<br />

– mehr wäre für Schneider-Darstellerin<br />

Marie Bäumer auch „emotional nicht zu<br />

schaffen gewesen“.<br />

1981 will Romy Schneider vor einem<br />

Filmprojekt („Die Spaziergängerin von<br />

Sans-Souci“) mit ihrer besten Freundin<br />

Hilde (Birgit Minichmayr) im bretonischen<br />

Kurort Quiberon einige Tage Kraft<br />

tanken, eigentlich ohne Alkohol, Tabletten<br />

und Probleme. Trotz schlechter<br />

Erfahrungen mit der deutschen Presse<br />

stimmt sie einem Interview mit Stern-<br />

Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek)<br />

und dem Fotografen Robert Lebeck<br />

(Charly Hübner) zu. Das Frage-Antwort-<br />

Duell dauert drei Tage und ist legendär.<br />

Es sollte das letztes große Interview mit<br />

dem Weltstar werden.<br />

Es ist ein Vier-Rollen-Film mit Nebendarstellern.<br />

Oder besser ein Ein-Rollen-<br />

Film mit drei Mitwirkenden. Birgit Minichmayr<br />

spielt Hilde, eine Freundin aus<br />

Kindertagen, die Schneider abwechselnd<br />

braucht und dann wieder brüskiert.<br />

In Großaufnahmen ist ihr anzusehen,<br />

wie sehr sie oft mit sich selbst kämpft,<br />

ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt,<br />

am Ende weich wird und sich um die<br />

Freundin kümmert. Arrogant, kalt und<br />

nur auf seine Aufgabe konzentriert ist<br />

Robert Gwisdek als Stern-Reporter Michael<br />

Jürgs. Er provoziert Schneider mit<br />

Behauptungen, aber auch Wahrheiten in<br />

einer Form, die eigentlich den Abbruch<br />

des Interviews nach sich ziehen müssten.<br />

Doch sie lässt sich das gefallen und<br />

antwortet auf die Frage, wer sie sei: „Ich<br />

bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren<br />

und ich heiße Romy Schneider“. Dazwischen<br />

wieselt Fotoreporter Robert Lebeck.<br />

Charly Hübner spielt den tapsigen,<br />

gutmütigen, immer durch die Linse beobachtenden<br />

Freund, den man durch das<br />

ständige Klick der Kamera mehr wahrnimmt<br />

denn als starken Charakter.<br />

Marie Bäumer könnte – glaube ich – dem<br />

Weltstar auch weniger ähnlich sehen,<br />

denn sie zieht den Zuschauer derart in<br />

den Bann, dass man das Gefühl hat: Sie<br />

ist Romy!<br />

Es ist trotz künstlerischer (Film-)Freiheit<br />

eine Art Dokumentarfilm und<br />

selbst für Fans von Romy Schneider gilt:<br />

Wer sich gerade in einer nicht so stabilen<br />

psychischen Phase befindet, sollte<br />

sich den Film besser an guten Tagen<br />

ansehen. Es ist stellenweise schwer, den<br />

Charly Hübner als Fotograf und Marie Bäumer als Romy Schneider<br />

Verfall – oft von einer Minute zur anderen<br />

– eines Menschen anzusehen. Mir<br />

ging es so, dass ich am liebsten „eingegriffen“<br />

hätte. Es ist ein Wahnsinnsfilm<br />

abseits vom Mainstream und zeigt das<br />

bereits in jungen Jahren manipulierte<br />

Leben – von innen und außen – eines<br />

Menschen, der eigentlich alles und doch<br />

nichts hatte. Er stimmte mich zutiefst<br />

traurig. Und dabei hatte ich nur drei<br />

Tage gesehen... alles in schwarz-weiß,<br />

so wie Romy Schneider mit dem Leben<br />

zurecht kam, ohne Grau oder gar Bunt...<br />

Regine Eberlein<br />

© <strong>2018</strong> PROKINO Filmverleih GmbH<br />

Der sechste Kontinent<br />

Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes<br />

Ein Haus der Solidarität?<br />

Dokumentation über<br />

gestrandete Menschen<br />

Der sechste Kontinent<br />

© Real Fiction<br />

Der Südtiroler Filmemacher Andreas<br />

Pichler, bekannt für seine kritischen Auseinandersetzungen,<br />

z.B. in „Das System<br />

Milch“, hat in der Kleinstadt Brixen in einer<br />

Unterkunft monatelang 50 Menschen<br />

aus aller Welt mit all ihren Problemen in<br />

der neuen Welt begleitet. Darunter Diebe,<br />

Obdachlose, Arbeitslose, Suchtkranke<br />

und Flüchtlinge. So zum Beispiel der Ex-<br />

Alkoholiker und Sträfling Ervin, Sumi, die<br />

vor ihrem gewalttätigen Freund geflüchtet<br />

ist, der politische Flüchtling Ousmann,<br />

dessen Familie noch in Afrika ist oder der<br />

arbeitslose Hatem, der trotz Koch-Ausbildung<br />

keinen Job hat. Einer von ihnen<br />

prägt den Filmtitel, indem er sagt, er habe<br />

hier seinen sechsten Kontinent gefunden.<br />

Sie eint, dass sie keinen Platz in der Gesellschaft<br />

haben und in einem Haus auf<br />

engsten Raum zusammen leben. Betreut<br />

werden sie von den Sozialarbeiterinnen<br />

Kathi und Miriam sowie den zwei Quereinsteigern<br />

Alexander und Karl. Die beiden<br />

Fachkräfte suchen gemeinsam mit<br />

den Bewohnern nach aktuellen Jobangeboten,<br />

machen ihnen Mut, unterstützen<br />

bei den unausbleiblichen Rückschlägen<br />

und helfen bei den Bewerbungen. Das<br />

Betreuerteam achtet darauf, dass die Zusammensetzung<br />

bunt gemischt ist, um<br />

Gruppenbildung und einer Verhärtung<br />

der Fronten entgegen zu wirken.<br />

Zum Prinzip der Selbstverwaltung gehört,<br />

dass die Bewohner mitarbeiten, in<br />

der Küche oder beim Putzen der Gemeinschaftsräume.<br />

Ziel ist, dass sie nach einem<br />

Jahr wieder für sich selbst sorgen können.<br />

Die Bilder zeigen, dass zwischen Wunsch<br />

und Wirklichkeit meist eine große Lücke<br />

klafft. Trotz aller Bemühungen kommt<br />

es zu tätlichen Auseinandersetzungen,<br />

wo das Verständnis und die Toleranz<br />

für kulturelle und soziale Unterschiede<br />

fehlt. Ist Hilfe zur Selbsthilfe wirklich<br />

eine Lösung?<br />

„Der sechste Kontinent“<br />

Kinostart: 07. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Länge: 85 Minuten<br />

Wim Wenders dokumentiert<br />

den mächtigsten<br />

Mann der Kirche<br />

Cannes – genau dort setzt der deutsche<br />

Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor<br />

Wim Wenders neben Hollywood-<br />

Filmen der Jury und den Besuchern einen<br />

Mann vor die Kamera, der all das nicht lebt:<br />

Papst Franziskus. Für seine Dokumentation<br />

hat er das Oberhaupt der katholischen<br />

Kirche über einen längeren Zeitraum<br />

begleitet, ihn näher kennengelernt und<br />

Interviews geführt. Größer könnten die<br />

Unterschiede zum Vorgänger nicht sein:<br />

Nach einem traditonell verhafteten wissenschaftlich<br />

denkenden Kirchenoberhaupt<br />

folgt der Mann aus dem Volke, dem<br />

nichts fremd ist, der anderen die Füße<br />

küsst und keinerlei Privilegien für sich<br />

in Anspruch nimmt. Wenders ist dabei,<br />

als er Krankenhäuser in Afrika, Schulen<br />

in Südamerika, Gefängnisse in Süditalien<br />

besucht. Überall wird er von den Ärmsten<br />

der Armen mit offenen Armen und Herzen<br />

erwartet und angenommen. Der Film<br />

zeichnet das Bild eines Mannes, dessen<br />

Kraft aus seiner inneren Ruhe kommt,<br />

der mit sich und der Welt im Reinen ist.<br />

„Nur wer eine Leere im Herzen trägt, wird<br />

versuchen, sie mit Reichtümern zu füllen.<br />

Solange die Kirche ihre Hoffnungen auf<br />

Papst Franziskus beim Gespräch<br />

© Pfamohw-Wenders<br />

Reichtümer setzt, hat Jesus dort keinen<br />

Platz.“ Klare Worte, die er täglich vorlebt.<br />

Und so fährt er beim Washington-Besuch<br />

zwischen all den Protz-Limousinen mit<br />

seinem kleinen Hybridauto vor. Der Film<br />

folgt einer Regel: Jorge Mario Bergoglio<br />

– so sein weltlicher Name, bevor er sich<br />

nach Franziskus von Assisi benannte –<br />

spricht ein Problem an, dann folgen Bilder<br />

der Krisen, die er anspricht und schließlich<br />

ist er vor Ort bei den Menschen. Dabei<br />

setzt Regisseur Wenders Franziskus<br />

Worte um „Man sollte den Menschen immer<br />

in die Augen schauen, wenn man mit<br />

ihnen redet“, sprich, der Porträtierte sitzt<br />

mittig im Bild und spricht quasi mit den<br />

Filmzuschauern.<br />

„Papst Franziskus –<br />

Ein Mann seines Wortes“<br />

Kinostart: 14. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

Länge: 96 Minuten


Seite 16 | <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

www.theatercourier.de<br />

LEUTE, LEUTE<br />

GEWINNSPIEL<br />

KOLUMNE | Das letzte Wort hat ...<br />

Kabarettist, Schauspieler, Autor und Moderator Peter Flache<br />

In dem Puppenspiel-Stück „Pettersson<br />

und Findus“ erleben Kater Findus und<br />

sein großer Freund so manches Abenteuer.<br />

Wir verlosen 2x2 Tickets (je 1<br />

Erw./1 Kind ab 4 Jahre) am 17. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />

für das August Theater auf der Bürgerstraße.<br />

© Runtemund<br />

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und senden Sie uns eine E-Mail mit<br />

dem Kennwort „Puppenspiel“<br />

bis zum 10. <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> an:<br />

gewinnspiel@theatercourier.de<br />

© PR<br />

PETER FLACHE (49)<br />

Wortkünstler, Stückeschreiber, Dichter<br />

Der Dresdner lernte Tischler, widmete<br />

sich aber zunehmend Kabarett und<br />

Theater und wurde 1994 Sieger beim<br />

Kleinkunstfestival. Zwei Jahre später<br />

startete er als freischaffender Künstler.<br />

Er schreibt Bühnenstücke, Gedichte,<br />

verfasst Bücher, bespielt CDs und<br />

ist auch für DVDs verantwortlich. Seit<br />

2002 ist er Haus- und Hofautor sowie<br />

Schauspieler am Radeberger Biertheater.<br />

Auch die „Bierhähne“ hat er dort<br />

installiert. Seine „flachen Reime“ machen<br />

morgens Radiohörer munter.<br />

Stücke von ihm tragen Namen wie<br />

„Geld hoch, Hände her!“, „Es ist angedichtet...“<br />

oder „Ein Kessel Flaches“.<br />

www.peterflache.de<br />

MELDUNG<br />

„Afrika! Afrika!“<br />

Die Erfolgsshow AFRIKA! AFRIKA! geht<br />

2019 erneut auf Tournee und gastiert auch<br />

in Sachsen: am 27. März in der Stadthalle<br />

Chemnitz und am 22. Mai in der Arena<br />

Leipzig. Unter Regie von Georges Momboye<br />

entstand eine Show mit Live-Musik,<br />

Tanz, spektakulärer Akrobatik und jeder<br />

Menge Lebensfreude.<br />

© Nilz Böhme<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>TheaterCourier</strong>, Freiberger Str. 39, 01067 Dresden<br />

Telefon: 0351 - 65 29 62 13<br />

E-Mail: redaktion@theatercourier.de<br />

anzeigen@theatercourier.de<br />

layout@theatercourier.de<br />

Internet: www.theatercourier.de<br />

Mein Name ist Peter<br />

Flache, das haben<br />

Sie ja schon in der<br />

Überschrift gelesen.<br />

Ich bin 49 Jahre alt und mit einer Frau<br />

verheiratet. Wir haben ein Kind und<br />

wohnen mit anderen Familien in Maxen.<br />

Dort bauen wir seit vielen Jahren<br />

das kleine Landschloss aus. Eigentlich<br />

würde ich das am liebsten machen,<br />

aber das kostet Geld und deshalb bin<br />

ich auch auf der Bühne, eben zum Geld<br />

verdienen. Das war jetzt ziemlich ehrlich,<br />

oder? Wahrheit macht nicht immer<br />

Freude, deshalb wird auch am Ende<br />

dieser Kolumne ein Gedicht stehen, als<br />

Wiedergutmachung.<br />

Mein Werkzeug ist das Wort. Ich benutze<br />

es als Informationsmedium auf der<br />

Bühne, als Tonträger in Liedern und als<br />

Baustein in Gedichten. Es macht mir<br />

wirklich eine große Freude, mit Worten<br />

zu spielen, ihren Sinn zu ergründen<br />

oder ihnen Unsinn aufzubürden.<br />

Ich möchte gern, dass meine Zuhörer<br />

und -schauer sich nach dem Wort ein<br />

bisschen strecken müssen. Das Wort ist<br />

wertvoll und zerbrechlich. Unabhängig<br />

vom Wort halte ich es für wichtig, dass<br />

alles, was wir tun, auch und gerade das<br />

kleinste und unwichtigste, immer mit<br />

einer gewissen Sorgfalt und Liebe getan<br />

wird. Wir müssen so viel, wie wir können,<br />

der gefräßigen Oberflächlichkeit<br />

entreißen. Wovon sollen denn sonst die<br />

Dinge Wert erhalten, wenn nicht durch<br />

unsere Wertschätzung? Wir bestimmen,<br />

was wichtig ist und im Moment<br />

sieht das im Lande nicht besonders rosig<br />

aus.<br />

Doch zurück zum Wort: Es besteht aus<br />

Buchstaben, oder, wie man heute sagt,<br />

Zeichen. Für diesen Text werden mir<br />

2600 Zeichen zur Verfügung gestellt und<br />

ich bin darüber dankbar. Einmal, weil<br />

ich noch nie eine Kolumne geschrieben<br />

habe, was Sie sicher gemerkt haben,<br />

und zum anderen, weil dann die Sache<br />

wirklich ein Ende hat, denn immerhin<br />

hat das Gedicht, was ich Ihnen fürs Ende<br />

versprach, allein schon 140 Zeichen. Jetzt<br />

sind es schon 1989 Zeichen, mir bleibt<br />

also nicht mehr viel Zeit.<br />

Heute werden Informationen oft mit<br />

einem Smiley versehen, damit der<br />

Leser versteht, wie der Schreiber<br />

das meint. Ich verzichte bewusst auf<br />

solche Hieroglyphen. Wenn Sie den<br />

Schalk nicht heraushören, kann ich<br />

Ihnen nicht helfen. Aber nicht nur Unsinn<br />

will ich machen, deshalb steht am<br />

Ende jetzt auch dieses Supergedicht,<br />

welches für den MDR zu Pfingsten 2017<br />

entstand. Es ist wirklich eine intellektuelle<br />

Meisterleistung und Sie werden<br />

verblüfft sein, wie gut ich bin.<br />

So, ich muss jetzt Schluss machen. Ich<br />

hoffe, dass wir uns einmal sehen. Vielleicht<br />

im Theaterkahn oder im Biertheater<br />

oder beim Elbhangfest.<br />

Und jetzt hier das Gedicht:<br />

Ich warf dir zu Ostern den Schlüssel<br />

runter und erst zu Pfingsten fingst‘n.<br />

Da siehst du mal an dieser Frist,<br />

wie hoch oben unsre Wohnung ist.<br />

Ihr Peter Flache<br />

Verlag:<br />

Theater Courier Verlag UG<br />

(haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer Olaf Maatz<br />

Freiberger Str. 39, 01067 Dresden<br />

grafik & druck<br />

verteilung<br />

plakatierung<br />

Layout | Satz:<br />

Julia Meißner | Claire Schneider<br />

Anzeigenvertrieb: Format Media GmbH<br />

Freiberger Str. 39, 01067 Dresden<br />

Druck:<br />

Dresdner Druck- und Verlagshaus<br />

GmbH & Co. KG<br />

Redaktionsschluss 25.05.<strong>2018</strong><br />

Für alle in diesem Heft aufgeführten Termine übernimmt<br />

der <strong>TheaterCourier</strong> keine Gewähr.

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