hallo-steinfurt_13-06-2018
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Kino | Film<br />
Mittwoch, <strong>13</strong>. Juni <strong>2018</strong><br />
„Das ist erst der Anfang!“: Bedenklich bedächtig<br />
Foto: dpa/Lewis Jacobs/Wildbunch<br />
Dem Alter angemessen<br />
„Das ist erst der Anfang!<br />
Mission Ruhestand“<br />
Komödie<br />
Fazit: <br />
Hahnenkampf zweier Rentner,<br />
die unvermittelt mit der Mafia<br />
konfrontiert werden<br />
Erstmals stehen die auf dem Golfplatz und Krippenspielen<br />
in der kaliforni-<br />
gefeierten Oscar-<br />
Preisträger gemeinsam<br />
vor der Kame-<br />
Die Story ist schnell erzählt:<br />
schen Wüste.<br />
ra. Doch schon nach Freeman spielt Duke Diver,<br />
wenigen Minuten wünscht den galanten Manager der Seniorenresidenz<br />
man sich ein schnelles Ende,<br />
das leider eineinhalb Stunden<br />
auf sich warten lässt.<br />
Es ist der wohl peinlichste<br />
Villa Capri im<br />
Wüstenparadies Palm Springs.<br />
Er ist die Nummer Eins auf<br />
dem Golfplatz und bei den auf<br />
Auftritt in der langen Karriere Sex erpichten Bewohnerinnen.<br />
der Schauspieler, ohne Charme<br />
Mit Leo (Jones), Ex-Mili-<br />
und Tempo. Es sei denn, die tär mit Cowboyhut, taucht<br />
Akteure und Betrachter haben<br />
Spaß an derben Witzen, dummen<br />
Sprüchen, Explosionen<br />
plötzlich ein Rivale auf. „Da ist<br />
Frischfleisch auf dem Buffet“,<br />
freut sich eine Seniorin – das<br />
Mit Morgan Freeman und<br />
Tommy Lee Jones treff<br />
en<br />
in „Das ist erst der<br />
Anfang!“ zwei Kinoveteranen<br />
aufeinander. Trotz<br />
StarAufgebotes ist die<br />
Actionkomödie allerdings<br />
ohne Witz und Tempo.<br />
ist erst der Anfang einer Serie<br />
von Plattitüden. Action kommt<br />
auch dann nicht auf, als eine<br />
frühere Mafia-Bekanntschaft<br />
Duke nach dem Leben trachtet<br />
– mit Giftschlangen in der<br />
Golfschlägertasche und explodierenden<br />
Golf-Carts.<br />
Auch Rene Russo als die attraktive<br />
Geschäftsfrau Suzie<br />
mit Hündchen Romeo, um die<br />
beide Männer buhlen, kann<br />
diesmal nichts ausrichten. Als<br />
schlagkräftige Agentin peppte<br />
die Schauspielerin in den<br />
1990er Jahren zwei „Lethal<br />
Weapon“-Folgen kräftig auf.<br />
In der romantischen Golf-Komödie<br />
„Tin Cup“ war sie die<br />
starke Frau zwischen Kevin<br />
Costner und Don Johnson. Regie<br />
führte damals der Sportkomödien-Spezialist<br />
Ron Shelton,<br />
der zuvor Susan Sarandon<br />
in „Annies Männer“ eine witzige<br />
Rolle verschafft hatte.<br />
Mit „Das ist erst der Anfang!“<br />
meldet sich Shelton zurück –<br />
15 Jahre nach seiner letzen Regiearbeit.<br />
Das geht leider<br />
gründlich schief. Der Klamauk<br />
spielt auch noch zur<br />
Weihnachtszeit, mit prügelnden<br />
Nikoläusen und einem<br />
echten Kamel, das für ein<br />
Krippenspiel am Pool herhalten<br />
muss.<br />
Zumindest stimmte das Timing,<br />
als der Film im Dezember<br />
in den USA in die Kinos<br />
kam – und nach vernichtenden<br />
Kritiken floppte. (dpa)<br />
Und sonst<br />
noch?<br />
Vom Ende<br />
einer Geschichte<br />
DRAMA. Vier Jahrzehnte sind vorüber<br />
– da wird Tony Webster von<br />
seiner Vergangenheit eingeholt.<br />
Eine Erbschaft lässt ihn sich erinnern<br />
und immer mehr die eigene<br />
Biografie hinterfragen. (dpa)<br />
FAZIT: <br />
Die brillante<br />
Mademoiselle Neila<br />
KOMÖDIE. Gut erzogen und wohlhabend<br />
– wer an der Assas Law<br />
School in Paris studiert, kommt oft<br />
aus gutem Hause. Neila aus der<br />
berüchtigten Vorstadt ist hier eine<br />
Außenseiterin. Das macht ihr der<br />
Professor gleich klar, mit ungeahnten<br />
Folgen. (dpa)<br />
FAZIT: <br />
Papst Franziskus: Ein<br />
Mann seines Wortes<br />
DOKU. EsgehtumdenPapstin<br />
Wim Wenders’ neuer Dokumentation.<br />
Der Regisseur hat anhand<br />
von Archivmaterial aus dem Vatikan<br />
und anderen Quellen sowie<br />
mehreren Interviewsitzungen<br />
einen Film destilliert, in dem es<br />
um die Visionen und Vorstellungen<br />
des Papstes geht. (dpa)<br />
FAZIT: <br />
Verstörende<br />
Familie<br />
„Hereditary“: Horror neu belebt<br />
Manchmal ist es ein<br />
Klacken, manchmal<br />
ein Huschen.<br />
Manchmal ist es einfach auch<br />
gar nichts. Aber da man darauf<br />
wartet, dass irgendwas<br />
passieren muss im Haus der<br />
Grahams, direkt am Waldrand,<br />
strapaziert auch dieses<br />
Nichts die Nerven. Man hält es<br />
kaum aus. Wenn jemand im<br />
Kinosaal aufsteht, zuckt man<br />
sofort zusammen.<br />
Es sind keine großen Dinge,<br />
die Regisseur Ari Aster nutzt,<br />
um seinen Film „Hereditary –<br />
Das Vermächtnis“ zu einem<br />
Horrorfilm zu machen. Er beginnt<br />
damit, dass die Großmutter<br />
der amerikanischen<br />
Familie Graham stirbt. Fortan<br />
hat man das Gefühl, dass die<br />
verblichene Oma ein Geheimnis<br />
hatte. Ihr Tod hängt wie<br />
ein Schleier über dem Leben<br />
der Familie.<br />
Während Sohn Peter (Alex<br />
Wolff) vor allem kifft, zieht<br />
sich seine kleine Schwester<br />
Charlie (Milly Shapiro) in ihr<br />
Baumhaus zurück, um dort<br />
aus Tierteilen und Unrat kleine<br />
Totems zu basteln. Man erfährt,<br />
dass das introvertierte<br />
Mädchen das Lieblingskind<br />
der Oma war.<br />
Mutter Annie (Toni Collette)<br />
geht derweil zu einer Selbsthilfegruppe,<br />
um über den Tod<br />
der Mutter zu sprechen. Dort<br />
lernt sie eine Hausfrau kennen,<br />
die sich offenkundig etwas<br />
zu sehr für dunkle Spielarten<br />
der Spiritualität interessiert.<br />
Man sollte nicht zu viel<br />
verraten, aber man kann sagen:<br />
All das folgt einem Plan<br />
und irgendwann werden aus<br />
Andeutungen Realitäten. (dpa)<br />
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Mutter Annie versucht ihre<br />
Tochter Charlie aufzumuntern.<br />
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