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Andreas Nieweler<br />

Den Französischunterricht öffnen für Mehrsprachigkeit – Anforderungen<br />

und Umsetzungsmöglichkeiten<br />

Der Beitrag ist erschienen im Heft 1/2002 der Zeitschrift französisch heute (S. 76-86). Das<br />

Heft mit dem Titel „Mehrsprachigkeit“ skizziert Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des<br />

Französischunterrichts im Hinblick auf die Ausbildung einer europäischen Mehrsprachigkeit.<br />

Auch im vorliegenden Beitrag geht es um die Frage, wie der Französischunterricht Transferbasen<br />

zum Erwerb weiterer Fremdsprachen bereitstellen kann.<br />

« - Selima, mon petit, il faut oublier votre langue maternelle quand vous entrez en classe. Certes, c’est<br />

une belle langue ! Mais pensez à un gâteau, une tarte par exemple, où on remplacerait le sucre par<br />

du sel… Elle aurait un goût détestable, n’est-ce pas ? …Imaginez donc que le français est une tarte.<br />

Utilisez du sucre et non du sel…Vous lui trouverez un goût merveilleux et vous n’en voudrez plus<br />

d’autre !<br />

Moi, je répondais « oui, oui » sans bien comprendre. A la fin de l’année, je ne confondais plus le présent<br />

et le futur comme en arabe, et je plaçais mes adjectifs à peu près correctement. »<br />

Anscheinend hat der Hinweis des Französischlehrers in Anne ici – Sélima là-bas<br />

(Féraud 1978) seine Wirkung auf die Beurette nicht verfehlt, die sich beim Eintritt in<br />

die Seconde des Lycée dazu entschließt, sich von nun an nicht mehr Sélima, sondern<br />

Anne zu nennen.<br />

Aus Sicht der Mehrsprachigkeitsdidaktik ist die Verhaltensweise des Lehrers (Aufforderung<br />

zum „Vergessen“ der Muttersprache) problematisch. Wir wissen von der<br />

Spracherwerbsforschung, dass sich die Muttersprache beim Erwerb oder Lernen von<br />

Fremdsprachen nicht ausblenden lässt, dass Interferenzen zur Tagesordnung kognitiver<br />

Prozesse gehören.<br />

Natürlich ist klar, dass sich Zweitsprachenerwerb unter Immersionsbedingungen<br />

nicht mit dem Erlernen von Schulfremdsprachen vergleichen lässt. Dennoch stellt<br />

sich die Frage, ob in dem kleinen Textausschnitt nicht ein grundsätzliches Verhaltensmuster<br />

von Lehrern und vielleicht auch Lernenden offenkundig werden: Das<br />

Nicht-Zulassen der Muttersprache beim Fremdsprachenlernen.<br />

Im Folgenden werden zunächst didaktische Implikationen von Mehrsprachigkeit<br />

durchleuchtet, daraus resultierende Forderungen im Hinblick auf Unterricht und Curriculumentwicklung<br />

erhoben sowie in einem Unterrichtsbeispiel gezeigt, wie transferbasiertes<br />

Lernen funktionieren kann.<br />

Mehrsprachigkeit als bildungspolitisches Leitziel und dessen didaktische<br />

Implikationen<br />

Das umfangreichste und bedeutendste Instrument zur Beurteilung von Sprachleistungen,<br />

der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen, liegt nun end-<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold 30.05.02 Seite 1 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

lich auch in deutscher Übersetzung gedruckt vor (Europarat 2001). Die Hinweise des<br />

Referenzrahmens auch zur Fremdsprachendidaktik sind wertvoll. Neben der Beschreibung<br />

von sprachenpolitischen Zielen des Europarats, die in Empfehlungen und<br />

Präambeln niedergelegt sind (hierzu gehören die Bewahrung des sprachlichen und<br />

kulturellen Erbes in Europa, die Erleichterung der Kommunikation und Interaktion<br />

zwischen Europäern verschiedener Muttersprachen, die Förderung der Mobilität in<br />

Europa sowie das Werben um gegenseitiges Verständnis und Toleranz, um nur einige<br />

zu nennen), versucht sich der Referenzrahmen auch in einer Bedeutungsbeschreibung<br />

von Mehrsprachigkeit. Die wesentlichen Eckpunkte, die für unsere Diskussion<br />

relevant sind, lassen sich wie folgt zusammenfassen (vgl. Europarat 2001:<br />

17):<br />

- das mentale Lexikon: „Sprachen und Kulturen werden nicht in strikt voneinander<br />

getrennten mentalen Bereichen gespeichert, sondern bilden vielmehr gemeinsam<br />

eine kommunikative Kompetenz, zu der alle Sprachkenntnisse und<br />

Spracherfahrungen beitragen und in der die Sprachen miteinander in Beziehung<br />

stehen und interagieren.“<br />

- Code-switching: „In verschiedenen Situationen können Menschen flexibel auf<br />

verschiedene Teile dieser Kompetenzen zurückgreifen, um eine effektive<br />

Kommunikation mit einem bestimmten Gesprächspartner zu erreichen. Zum<br />

Beispiel können Gesprächspartner von einer Sprache oder einem Dialekt zu<br />

einer oder einem anderen wechseln und dadurch alle Möglichkeiten der jeweiligen<br />

Sprache oder Varietät ausschöpfen, indem sie sich z.B. in einer Sprache<br />

ausdrücken und den Partner in der anderen verstehen.“ Herbert Christ hat<br />

diesen Gedanken in den größeren Zusammenhang einer „sprachenteiligen<br />

Gesellschaft“ gestellt und für den schulischen Fremdsprachenunterricht gefordert<br />

zu lernen, „wie man mit Partnern in anderen Sprachen und wie man mit<br />

anderssprachigen Partnern in seiner Muttersprache verhandelt, wie man eigene<br />

kommunikative Hemmungen in fremden Sprachen – z.B. begründet durch<br />

mangelhafte Kenntnisse – strategisch überwindet, wie man Partnern in der eigenen<br />

Muttersprache hilft“ (Christ 1998: 342). Kommunikation in anderen<br />

Sprachen und Kommunikation mit Anderssprachigen in der Muttersprache<br />

müsse regelrecht geübt werden – eine Forderung, mit der sich der Fremdsprachenunterricht<br />

bislang schwer tut.<br />

- Sprachliche Erschließungsstrategien: „Man kann auch auf die Kenntnis mehrerer<br />

Sprachen zurückgreifen, um den Sinn eines geschriebenen oder gesprochenen<br />

Textes zu verstehen, der in einer eigentlich unbekannten Sprache verfasst<br />

wurde; dabei erkennt man zum Beispiel Wörter aus einem Vorrat an Internationalismen,<br />

die hier nur in neuer Gestalt auftreten.“ Der weiter unten geschilderte<br />

Unterrichtsversuch illustriert diesen Gedanken.<br />

Welche Folgerungen können nun aus dieser Definition von Mehrsprachigkeit gezogen<br />

werden?<br />

Will man individuelle Mehrsprachigkeit schulisch vermitteln, muss man sich darüber<br />

im Klaren sein, dass es bei Lernern immer Unausgewogenheiten in den Kompetenzen<br />

der verschiedenen Fremdsprachen geben wird. Lernende sind meist in einer<br />

Sprache kompetenter als in den anderen. Dies ist durchaus vergleichbar mit Kindern,<br />

die zweisprachig aufwachsen: Auch bei ihnen gibt es im Laufe der Jahre (z.T. mehrfache)<br />

Wechsel zwischen der sog. starken Sprache und der schwachen Sprache<br />

(Kielhöfer); dieses ist stark abhängig von der jeweiligen Umgebungssprache des<br />

Kindes. Innerhalb der Fertigkeitsbereiche kann es ebenfalls signifikante Unterschiede<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 2 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

geben: z.B. sehr gute mündliche Kompetenzen in zwei Sprachen, aber gute schriftliche<br />

Kompetenz nur in einer von beiden. Auch dies müssen wir als Normalität hinnehmen<br />

und lernen, eine Mehrsprachenkompetenz als kurzlebiges Profil und veränderliche<br />

Konfiguration wahrzunehmen. Für den Fremdsprachenunterricht ist eine<br />

Konsequenz wichtig, auf die der Referenzrahmen hinweist: Bei kommunikativen Aufgaben<br />

im Unterricht sollten je nach Sprachkompetenz unterschiedliche Strategien<br />

angewandt werden können. Im Falle einer Sprache, deren linguistische Kompetenz<br />

ein Lernender nur unzureichend beherrscht, kann dieser bei der Interaktion mit einem<br />

Muttersprachler ein solches Defizit ausgleichen, indem er durch persönlichkeitsbezogene<br />

Kompetenzen (savoir-être) wie Gestik, Mimik und Proxemik Offenheit<br />

und guten Willen signalisiert (vgl. Europarat 2001: 133).<br />

Eine Zielperspektive des Fremdsprachenunterrichts kann also darin bestehen, eine<br />

funktionale Mehrsprachigkeit auszubilden, und zwar unter Verzicht auf die Vermittlung<br />

einer umfassenden, muttersprachensprecherähnlichen Sprach- und Kommunikationskompetenz.<br />

Dies wird in aller Regel über eine rein rezeptiv orientierte Mehrsprachigkeit<br />

hinausgehen – vor allem im schulischen Bereich. Der nordrheinwestfälische<br />

Modellversuch „Wege zur Mehrsprachigkeit“ hat entsprechende Möglichkeiten<br />

vor allem im Bereich der Tertiärsprachen eruiert.<br />

Offen bleibt in diesem Zusammenhang die Frage, inwieweit der sog. bilinguale Sachfachunterricht<br />

(zur schnellen Übersicht über den Stand der Dinge vgl. Christ 1999)<br />

zur Herausbildung einer Mehrsprachenkompetenz in der Lage ist. Einerseits wird er<br />

als „Vehikel zur Mehrsprachigkeit“ angesehen (Krechel 1998), andrerseits werfen<br />

ihm Kritiker wie Weller vor, eine eher fragwürdige Realisierung des Konzepts Mehrsprachigkeit<br />

zu sein: „Die sog. bilingualen Sachfächer werden tatsächlich nicht zweisprachig<br />

unterrichtet, sondern von Anfang an möglichst in der verstärkt gelernten<br />

Fremdsprache. Es ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel, dass der muttersprachliche<br />

Part des sog. bilingualen Sachfachunterrichts auf Terminologie, d.h. auf nicht kontextualisierte<br />

Sprache reduziert wird“ (Weller 1998: 73). Nach meiner Beobachtung erreichen<br />

Schüler in bilingualen Zügen an Gymnasien ein recht hohes Niveau in der<br />

Zielsprache, nutzen dieses aber eher selten zur Ausbildung einer individuellen Mehrsprachigkeit<br />

z.B. durch Anwahl einer weiteren Fremdsprache.<br />

Von der Einsprachigkeit zur Mehrsprachigkeit – I now declare the bazaar<br />

open<br />

„Der methodische Ansatz des Mehrsprachigkeitskonzepts kann nicht als Gegensatz<br />

zum Prinzip der Einsprachigkeit verstanden werden. Mehrsprachigkeit bedeutet nicht<br />

das ungesteuerte Zulassen von muttersprachlichen und fremdsprachlichen Äußerungen<br />

im Französischunterricht.<br />

Es geht vielmehr darum, dass die Lerner Erfahrungswissen aus dem Erlernen anderer<br />

Sprachen - auch der Muttersprache – anwenden, um neues Wissen zu erwerben.<br />

Dies kann sowohl über die Bearbeitung von Unterrichtsinhalten, die über eine Einzelsprache<br />

hinausweisen, als auch durch Anwendung bestimmter methodischer Verfahren<br />

gefördert werden. Zu den Zielen dieses Ansatzes gehören die Ausbildung einer<br />

Sprachbewusstheit beim Lerner, der beim Erlernen einer Zielsprache, also z.B. des<br />

Französischen, Einblick in interlinguale und interkulturelle Strukturen erhält“ (Leupold<br />

2002: 154).<br />

Das Zitat macht deutlich, dass das Konzept der Mehrsprachigkeit nicht einer Beliebigkeit<br />

der Unterrichtssprachen das Wort redet. Es geht keineswegs um einen Sprachenmischmasch,<br />

um einen unkontrollierten Sprachenbasar im Klassenzimmer, son-<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 3 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

dern um die Nutzung des positiven Transferpotenzials. Meißner (1998: 95 f) liegt jedoch<br />

mit seiner Einschätzung richtig, dass der Mehrsprachigkeitsanspruch in der<br />

Praxis lehrerseitig auf eine über Jahrzehnte eingeübte monolinguale Unterrichtspraxis<br />

trifft und auf damit verbundene Haltungen. Gerade diese gilt es (immer noch) zu<br />

überwinden. Auch die „anhaltende Überbetonung der Interferenzproblematik gegenüber<br />

Argumenten einer plurilingualen (und plurikulturellen) Lernökonomie“ (ebenda)<br />

geht gedanklich von einem Für und Wider eines Mehrsprachigkeitskonzeptes aus, so<br />

als könne man gleichsam durch ein Abwägen zu einem Urteil für oder gegen den<br />

„Angeklagten“ gelangen. Dabei hat die multilinguale und plurikulturelle Wirklichkeit in<br />

deutschen Klassenzimmern dieses Gedankenspiel längst eingeholt. Auch aufgrund<br />

dieser Tatsache sollten wir der Mehrsprachigkeitsdidaktik offen gegenübertreten.<br />

Obwohl die Interferenzproblematik bzw. die Frage des negativen Transfers zumindest<br />

für den Französischunterricht im Bereich der faux amis als erforscht gelten kann<br />

(vgl. Mertens 2001), wird die Fremdsprachendidaktik sich mit diesem Sorgenkind<br />

sicherlich noch eine Zeitlang befassen. Konkrete Vorschläge zur Behebung von Interferenzproblemen<br />

liegen inzwischen vor (Becker 1998).<br />

Auch Christ (2001) zeigt bei einer Revision der Diskussion um Einsprachigkeit in der<br />

Fremdsprachendidaktik, dass das methodische Konzept des einsprachigen Unterrichts<br />

seit Piepho (1974: Kommunikative Kompetenz als übergeordnetes Lernziel im<br />

Englischunterricht) als obsolet gilt. Es gehe nicht mehr um möglichst lineare und (wie<br />

vermutet) effiziente Sprachvermittlung, sondern um den Erwerb der Befähigung zum<br />

Diskurs, zu kommunikativer Kompetenz.<br />

Französischunterricht als Fenster-Öffnen zu anderen Sprachen und Kulturen<br />

Auch Eynar Leupold sieht in seiner unlängst erschienenen Französischdidaktik das<br />

Konzept der Mehrsprachigkeit als Bereicherung für den Französischunterricht, der<br />

sich dadurch als Instanz ausweise, „in der das Erlernen einer Fremdsprache mit der<br />

Öffnung hin auf andere Kulturen und Sprachen verbunden wird“ (Leupold 2002: 156).<br />

Er benennt die Bereiche Grammatik, Wortschatz und Textarbeit, die sich vor allem<br />

für die Arbeit im Rahmen eines Mehrsprachigkeitskonzepts eigneten, und unterstreicht<br />

dieses mit unterrichtspraktischen Beispielen. Genau in diese Richtung muss<br />

die didaktische Reise gehen. Darüber hinaus erscheint ein Blick auf Ansätze lohnenswert,<br />

die Language Awareness schaffen wollen. Sie können eine Art Training<br />

bzw. Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit darstellen, denen sich der schulische<br />

Fremdsprachenunterricht öffnen sollte (vgl. Hülk/Nieweler 2001). Auf der kognitiven<br />

Ebene können sprachliche Strukturen beschrieben und verglichen werden und eine<br />

metasprachliche Kommunikation über Sprache initiiert werden; auf der affektiven Ebene<br />

die Akzeptanz für sprachliche und innersprachliche Vielfalt geweckt und neugierig<br />

auf Sprachen gemacht werden; auf der sozialen Ebene Einsichten darüber<br />

gefördert werden, welche Rolle Sprache und Sprachenvielfalt in der Gesellschaft<br />

spielen.<br />

Aus dem bisher Gesagten lassen sich einige Forderungen ableiten, die zur Diskussion<br />

des Konzepts von Mehrsprachigkeit beitragen mögen.<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 4 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

Forderungen:<br />

an die Adresse der Französischlehrer/innen:<br />

- Wir sollten immer mal wieder in unseren Französischunterricht mehrsprachige<br />

Module einbauen, das „Zwischen-Sprachen-Lernen“ (cf. Meißner 2001) verankern,<br />

und den Schülern an einigen Beispielen verdeutlichen, was sie mit guten<br />

Französischkenntnissen z.B. im Spanischen im Bereich der Lesekompetenz<br />

anfangen können. Es geht im Französischunterricht immer auch um die<br />

Frage: Was kann ich damit anfangen? Einen deutlichen Anwendungsbezug<br />

herzustellen ist im Übrigen eine seit langem erhobene Forderung der Didaktik.<br />

Die Beantwortung der Frage, was man mit guten Französischkenntnissen im<br />

Hinblick auf das Erlernen weiterer Sprachen erreichen kann, ist für mich Teil<br />

einer Language Learning Awareness.<br />

- Wir benötigen auch innerhalb des Französischunterricht ein regelmäßiges<br />

Training im textuellen Erschließen unbekannter Wortbedeutungen (vgl. Reinfried<br />

1998: 40). Die interlinguale Erschließbarkeit sollte durch das Einbeziehen<br />

von Wortbildungsmechanismen (Präfixe, Suffixe) optimiert werden. Neuere<br />

Lehrwerke tragen bereits beiden Bereichen Rechnung.<br />

an die Adresse der Kultusbehörden, Schulministerien und politischen Entscheidungsträger:<br />

- Wir brauchen ein „Sprachencurriculum moderne Fremdsprachen“, das als<br />

Gesamtcurriculum die bisherigen Lehrpläne der Einzelphilologien ersetzt oder<br />

zumindest ergänzt. Ein so wichtiges Lernziel wie Sprachenbewusstheit kann<br />

nur transversal angelegt sein. Auch bleibt die Forderung nach Erziehung zur<br />

Mehrsprachigkeit weitgehend Makulatur, wenn nicht Lehrpläne auch eingestehen<br />

und den Schülern zugestehen, dass jede Kenntnis einer Sprache immer<br />

nur partiell ist, wie sehr sie auch ‚muttersprachlich’ sein mag. Der Referenzrahmen<br />

führt hierzu aus: „Sie (eine Sprache, A.N.) ist immer unvollständig<br />

und bei einem durchschnittlichen Menschen niemals so entwickelt wie beim<br />

utopischen‚ ‚idealisierten (muttersprachlichen) Sprecher’. Außerdem beherrscht<br />

kein Mensch alle verschiedenen Komponenten einer bestimmten<br />

Sprache in gleichem Maße (z.B. mündliche und schriftliche Fertigkeiten oder<br />

das Verstehen und Übersetzen im Vergleich zu produktiven Fertigkeiten)“ (Europarat<br />

2001: 164). Die Nutzung von Synergieeffekten, der Transfer von Fertigkeiten<br />

sowie die Vermeidung unnötiger Wiederholungen sollten wichtige<br />

Grundsätze der Curriculumentwicklung sein. Weiterhin ist zu bedenken, dass<br />

die Curricula neben den sprachlichen Kenntnissen (savoirs) und Fertigkeiten<br />

(savoir-faire) auch Lernfähigkeiten (savoir-apprendre) und persönlichkeitsbezogene<br />

Kompetenzen (savoir-être) beschreiben sollten (vgl. Leupold 2002:<br />

202 ff, der diese vier Kompetenzbereiche für eine Beschreibung einer umfassenderen<br />

Lernerbeurteilung nutzt). Weitergehende Anforderungen an Richtlinienentwicklung<br />

und Lehrerausbildung hat Meißner (1998 a) übersichtlich<br />

dargelegt.<br />

Ein „Sprachencurriculum moderne Fremdsprachen“ könnte diese Rolle für die<br />

verschiedenen Abschlussprofile und Abfolgeszenarien der Sprachen in Primarstufe,<br />

Sekundarstufe I und II übernehmen. Einen Vorläufer dieser Denkrichtung<br />

sehe ich in dem Gutachten der KMK zum Fremdsprachenunterricht<br />

von 1994 (Bliesener et al. 1994).<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 5 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

- Wir brauchen eine grundsätzlich veränderte Perspektive des Sprachenunterrichts:<br />

Statt der Ausbildung einer Vielsprachigkeit, die in der Beherrschung<br />

zweier, dreier oder noch mehr Sprachen gesehen wird, wobei jede<br />

isoliert gelernt wird und im Unterricht der einzelnen Sprache nur die jeweils zu<br />

erlernende zählt, bei der womöglich der ‚ideale Muttersprachler’ als höchstes<br />

Vorbild betrachtet wird, brauchen wir eine pädagogisch motivierte Erziehung<br />

zur Mehrsprachigkeit, gebunden an ein intendiertes Empathievermögen für<br />

Mehrkulturalität. Didaktisch-methodisches Leitziel muss ein sprachenübergreifender<br />

Unterricht sein, bei dem in den einzelnen fremdsprachlichen Fächern<br />

nicht nur die jeweils zu erlernende Sprache interessiert, sondern bei dem<br />

Hinweise auf andere Sprachen systematisch angelegt werden. Dieses Postulat<br />

erhebe ich nicht nur für Tertiärsprachen, sondern insbesondere im Hinblick<br />

auf eine proaktive Verantwortung für die Vermittlung von Englisch als Eingangsfremdsprache.<br />

Auch der Stellenwert eines kontrastiven Grammatikunterrichts<br />

sollte neu überdacht und aufgewertet werden (in die richtige Richtung<br />

geht hier beispielsweise der Vorschlag von Schiffler 2000). Daher ist das auch<br />

das alte Grundmuster obsolet, bis zum Schulabschluss eine oder mehrere<br />

Fremdsprachen umfassend mit allen vier Grundfertigkeiten - und das heißt in<br />

der schulischen Praxis der Sekundarstufe II unter besonderer Berücksichtigung<br />

des Schreibens - auf möglichst hohem Niveau zu lernen, um dann den<br />

Rest des Lebens von den erworbenen Kenntnissen zu zehren. Eine Modellbildung<br />

für weiteres Sprachenlernen muss in die Sprachkurse integriert werden.<br />

Unterrichtspraktische Vorschläge im Hinblick auf einen sprachenübergreifenden<br />

Unterricht gibt es inzwischen (grundsätzlich: vgl. Nieweler 2001, zum<br />

Sprachentandem Französisch – Spanisch: vgl. Joosten 2001, zum Tandem<br />

Englisch – Französisch: vgl. Hülk 2001, zu Französisch – Latein: Meißner<br />

1998 b, zu Französisch – Italienisch: vgl. Becker 1998).<br />

Me gustas tú – Das kommt mir spanisch vor<br />

Die Schulung der rezeptiven Verstehensfähigkeit zwischen nahverwandten Sprachen<br />

bedarf des regelmäßigen Übens. Inzwischen liegen hinreichend konkrete Vorschläge<br />

vor, die eine Suchmechanik für den interlingualen Transfer beschreiben (Meißner<br />

1998 b: 227) oder eine Systematisierung von Texterschließungsstrategien und –<br />

techniken anbieten (übersichtlich dargelegt in Helbig 1998).<br />

Im Folgenden möchte ich einen Unterrichtsversuch beschreiben, den ich in einer 10.<br />

Klasse (Gymnasium, 4. Lernjahr Französisch) durchgeführt habe. Im Rahmen einer<br />

Unterrichtsreihe zu modernen Chansons wurde von den Schülern der Name Manu<br />

Chao ins Spiel gebracht; er war zu der Zeit in den Charts mit einem Hit vertreten und<br />

den Schülern bereits namentlich bekannt. Eine Arbeitsgruppe bekam den Auftrag, im<br />

französischsprachigen Internet Informationen zu Manu Chao zu suchen und aufzubereiten.<br />

Unter http://fr.music.yahoo.com/biographies/manu_chao.html wurden sie fündig:<br />

Manu Chao wurde am 21.6.1961 in Paris geboren. Er wächst in Boulogne-<br />

Billancourt, in der Nähe von Sèvres auf und spielt mit den Söhnen der Arbeiter der<br />

Automobilfabrik Renault. Der auteur chanteur compositeur spanischer Eltern singt<br />

sowohl in französischer als auch in spanischer Sprache. Politisch wird er als „grand<br />

militant anti-mondialisation“ in der gen. Biografie eingestuft. Nach der Trennung von<br />

der Gruppe Mano Negra startet Chao eine Solokarriere. Aus seinem ersten Soloalbum<br />

„Clandestino“ ist der Titel „Je ne t’aime plus“ auch in Deutschland ein Erfolg.<br />

2001 kommt sein zweites Album heraus: „Esperanza: próxima estación“, aus dem ich<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 6 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

den Song „Me gustas tú“ für den Unterrichtsversuch ausgewählt habe. Einerseits war<br />

das Lied zu diesem Zeitpunkt ein Ohrwurm, andererseits erschien es mir „sprachlich<br />

machbar“. Zwei gute Gründe, es einmal im Unterricht auszuprobieren. Da der Text<br />

auf dem Libretto nicht enthalten ist, musste er besorgt werden: www.paroles.net ist in<br />

solchen Fällen immer eine gute Adresse.<br />

Manu Chao: Me gustas tú<br />

Me gustan los aviones, me gustas<br />

tú.<br />

Me gusta viajar, me gustas tú.<br />

Me gusta la mañana, me gustas tú.<br />

Me gusta el viento, me gustas tú.<br />

Me gusta soñar, me gustas tú.<br />

Me gusta la mar, me gustas tú.<br />

Qué voy a hacer?<br />

Je ne sais pas.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je ne sais plus.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je suis perdu.<br />

Qué horas son, mi corazón ?<br />

Me gusta la moto, me gustas tú.<br />

Me gusta correr, me gustas tú.<br />

Ma gusta la lluvia, me gustas tú.<br />

Me gusta volver, me gustas tú.<br />

Me gusta marihuana, me gustas tú.<br />

Me gusta columbiana, me gustas<br />

tú.<br />

Me gusta la montaña, me gustas<br />

tú.<br />

Me gusta la noche, me gustas tú.<br />

Qué voy a hacer?<br />

Je ne sais pas.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je ne sais plus.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je suis perdu.<br />

© Manu Chao, Próxima estación: Esperanza (2001)<br />

Qué horas son, mi corazón ?<br />

Me gusta la cena, me gustas tú.<br />

Me gusta la vecina, me gustas tú.<br />

Me gusta su cocina, me gustas tú.<br />

Me gusta camelar, me gustas tú.<br />

Me gusta la guitarra, me gustas tú.<br />

Me gusta el regaee, me gustas tú.<br />

Qué voy a hacer?<br />

Je ne sais pas.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je ne sais plus.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je suis perdu.<br />

Qué horas son, mi corazón ?<br />

Me gusta la canela, me gustas tú.<br />

Me gusta el fuego, me gustas tú.<br />

Me gusta menear, me gustas tú.<br />

Me gusta La Coruña, me gustas tú.<br />

Me gusta Malasaña, me gustas tú.<br />

Me gusta la castaña, me gustas tú.<br />

Me gusta Guatemala, me gustas<br />

tú.<br />

Qué voy a hacer?<br />

Je ne sais pas.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je ne sais plus.<br />

Qué voy a hacer ?<br />

Je suis perdu.<br />

Qué horas son, mi corazón ?<br />

Zunächst wurde der spanische Titel von mir ins Französische übersetzt und das Lied<br />

ein erstes Mal ohne Textvorlage vorgespielt. Die Schüler hatten den Auftrag, den<br />

französischen Text zu identifizieren, was natürlich keine Mühe bereitete. Außerdem<br />

sollten sie spanische Begriffe, die sie verstanden hatten, in der französischen Entsprechung<br />

notieren. Beim zweiten Durchgang wurde zusätzlich der Text des Liedes<br />

ausgeteilt. Die von den Schülern erkannten und benannten Äquivalenzen zum Französischen<br />

waren die folgenden<br />

- auf der lexikalischen Ebene:<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 7 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

los aviones (les avions), el viento (le vent), la mar (la mer), la moto (la moto), correr<br />

(courir), la montaña (la montagne), la noche (la nuit), la guitarra (la guitare), el regaee<br />

(le reggae).<br />

Natürlich wurden von den Schülern hier auch falsche Zuordnungen vorgenommen<br />

(volver ≠ voler, la cena ≠ le ciel). Schüler mit Russisch als Muttersprache wiesen<br />

darauf hin, dass la moto und auch la noche in ihrer Sprache ganz ähnlich klingen.<br />

- auf der Ebene der Satzstrukturen :<br />

Qué horas son? (Quelle heure est-il ?)<br />

Qué voy … ? (Qu’est-ce que je vais… ?)<br />

Weiterhin wollte ich eruieren, ob die Schüler im Hinblick auf Language Awareness in<br />

der Lage sind, auch grammatische Regularitäten zu entdecken. Durch gezielte Fragestellungen<br />

(z.B. „Woran erkennt man im Spanischen die Verben und welcher Typ<br />

ist regelmäßig, ähnlich wie die Konjugation der Verben auf –er im Französischen?“)<br />

fanden die Schüler Folgendes heraus<br />

- auf der Ebene der grammatischen Strukturen:<br />

<strong>Artikel</strong> im Spanischen: el, la, los<br />

Regelmäßige Verben: -ar, -er<br />

Kennzeichen der 2. Person Singular: -s (me gustas tú)<br />

Subjekt-/Objektpronomen: me, tú<br />

Possessivpronomen : mi, su (tentativ)<br />

Fragewort : qué<br />

Die inhaltlichen Aussagen des Liedes waren somit überwiegend verständlich; der<br />

hohe Anteil der Wiederholungen und die mehr als simple Syntax erleichterten dieses<br />

naturgemäß. Aber gerade das wie auch die bei den Schülern gut ankommende Melodie<br />

des Liedes trugen dazu bei, dass sie dieses Experiment gerne mitgemacht haben.<br />

Mit einem weiteren Text, diesmal einem Sachtext über die Kanarischen Inseln, habe<br />

ich an anderer Stelle auch in einer 10. Klasse (4. Lernjahr Französisch, ohne Spanischkenntnisse)<br />

versucht zu zeigen, wie sehr sich das Französische als Brückensprache<br />

im Bereich des Leseverstehens anbietet. Es ist ein spanischsprachiger Text,<br />

den ich in der Mehrsprachigkeitsdidaktik von Meißner/Reinfried gefunden habe. Dort<br />

wurde er allerdings für eine Klassenarbeit einer 9. Klasse (1. Lernjahr Spanisch) vorgesehen<br />

(Lessig 1998: 255). Ich bat die Schüler, den folgenden Text zunächst für<br />

sich ins Deutsche zu übersetzen:<br />

Las Islas Canarias están situadas en el Océano Atlántico ; una distancia de casi 100<br />

kilómetros separa las islas del continente africano, una de 1.200 kilómetros de Europa.<br />

Todas son de origin volcánico. Los volcanes de Palma, Tenerife y Lanzarote son<br />

todavía activos, en octubre de 1971 en el volcán de Teneguía se produce una erupción<br />

impresionante.<br />

El clima de las Islas Canarias es agradable, la temperatura media es de 20 grados.<br />

Muchas turistas alemanes pasan sus vacaciones en las Islas Canarias porque allí<br />

hay un sol brillante.<br />

Los habitantes de Canarias viven del turismo, pero también de la exportación: exportan<br />

tomates, bananas y otra fruta.<br />

© Andreas Nieweler/Studienseminar S II Detmold Seite 8 von 11


Andreas Nieweler Mehrsprachigkeit<br />

Es zeigte sich, dass praktisch alle Schüler keine Probleme hatten, den Sinn des Textes<br />

zu erfassen. Mit Hilfe von Weltwissen und sprachlichem Vorwissen waren sie in<br />

der Lage, zutreffende Aussagen zur Lage der Kanarischen Inseln, zu Landschaftsmerkmalen<br />

und zu Einnahmequellen der Einwohner zu machen; eine Zusammenfassung<br />

auf Französisch bereitete ebenfalls kaum Probleme.<br />

Für die Auswertung des Textes habe ich mich an einem Fragebogen von Müller-<br />

Lancé (2001: 224) orientiert, der nach fragt, ob man ein Wort sicher übersetzen kann<br />

oder ob man seine Bedeutung erschließen kann, ob im letzteren Fall eine Erschließung<br />

über den Kontext oder ein anderes bekanntes Wort (mit Angabe der Sprache<br />

und der deutschen Bedeutung) erfolgt ist. Zusätzlich habe ich die Schüler gebeten zu<br />

sagen, welche Sprache(n) ihnen am meisten bei der Erschließung des Textes geholfen<br />

hatten. Es zeigte sich, dass viele spanische Begriffe gleich aus mehreren Sprachen<br />

abgeleitet wurden (z.B. otra = frz. autre, engl. other; están situadas = frz. situés,<br />

engl. situated). Internationalismen traten zahlreich auf (z.B. distancia = frz. distance;<br />

engl. distance; dt. Distanz). Weil der Text bereits auf der Ebene der lexikalischen<br />

Einzelwörter weitgehend erschließbar war, blieben für eine Erschließung aus dem<br />

Kontext nicht mehr sehr viele Begriffe übrig (die Schüler nannten hier z.B. la temperatura<br />

media, los habitantes de Canarias viven del turismo). Als Transferbasis, die<br />

lediglich im Englischen vorkommt, benannten die Schüler nur ein Item (muchos =<br />

engl. much). Auch bei diesem Text wurden nur sehr sporadisch falsche Zuordnungen<br />

vorgenommen (todavía wurde aus engl. today abgeleitet). Nach Aussage der Schüler<br />

hat ihnen die deutsche (Mutter)Sprache inklusive der Fremdwörter am meisten geholfen,<br />

gefolgt vom Französischen und dem Englischen, wobei hier sicherlich eine<br />

genaue Trennung nicht möglich ist. Abschließend möchte ich das Zitat einer Schülerin<br />

zu diesem Unterrichtsversuch wiedergeben: „Ich habe gar nicht gewusst, dass ich<br />

auch Spanisch kann.“ Genau das ist gemeint, wenn ich oben davon gesprochen habe,<br />

zu zeigen, was man mit Französischkenntnissen alles machen kann.<br />

Einschränkend muss man eingestehen, dass sich interlinguale Transferübungen wie<br />

diese im Bereich des Leseverstehens anbieten - die Lerner würden das Niveau A1<br />

oder teilweise sogar A2 des Referenzrahmens oder der DIALANG-Skalen (vgl. Europarat<br />

2001: 223) erreichen -, während sie dieses Niveau beim Hörverstehen ohne<br />

Spanischunterricht nicht schaffen würden. Die vorgelernte romanische Fremdsprache<br />

Französisch wird vielleicht den einen oder anderen Schüler dazu motivieren, im<br />

Laufe seines Lebens eine weitere romanische Sprache zu erlernen, wohlwissend,<br />

dass eine partielle Kompetenz im Sinne einer auf Teilbereiche begrenzten Beherrschung<br />

einer Fremdsprache auch Sinn machen kann.<br />

Ein Fazit von Meißner/Senger (2001: 45) zum transferbasierten Lernen lautet: „Offenbar<br />

erlaubt erst eine ausreichende Anzahl von interlingualen Transferbasen erfolgreiches<br />

translinguales Konstruieren“. Ihm kann nach der Erfahrung mit meinen<br />

Unterrichtsversuchen nur zugestimmt werden.<br />

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