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Pfarrblatt Sommer 2018

Das Pfarrblatt der Pfarre Parsch, Sommer 2018

Das Pfarrblatt der Pfarre Parsch, Sommer 2018

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Die Hürden einer<br />

vernünftigen Integration<br />

Immer öfter trafen wir eine Frau in unserer<br />

Pfarre an, die uns bei ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

zur Hand ging. Auf diese Frau - VERA - aufmerksam<br />

geworden, führte unser Redaktionsmitglied<br />

Anton folgendes kurze Gespräch mit ihr:<br />

Vera, wo kommst du her und wie war deine<br />

Kinder- und Jugendzeit?<br />

Ich bin in Kasachstan geboren und verbrachte<br />

dort 10 Jahre meiner Kindheit. Anschließend<br />

übersiedelte ich in die ostukrainische Stadt<br />

Lugansk. Nach Abschluss der Volksschule lernte<br />

ich zwei Jahre Verkäuferin und übte diesen Beruf<br />

über 25 Jahre aus. Ich wurde religiös erzogen<br />

und bin eine russisch-orthodoxe Christin.<br />

Du bist mit deinem Sohn Alexander hier hergekommen,<br />

erzähle uns über eure Flucht!<br />

2014 hat der Krieg in der Ostukraine begonnen.<br />

Es war sehr schlimm. Um mein Leben und das<br />

meines Kindes zu retten, machte ich mich 2015<br />

auf die Flucht gegen Westen. Nach mehreren<br />

Zwischenaufenthalten sind wir in Salzburg angekommen.<br />

Wie geht es euch in Salzburg?<br />

Jetzt sind wir 3 Jahre hier. Mein Sohn geht in die<br />

Volksschule St. Andrä. Er hat im Zeugnis alles<br />

Einser. Er spricht ausgezeichnet Deutsch und<br />

geht gerne zur Schule. Seine Lieblingsfächer<br />

sind Deutsch und Rechnen. Die Muttersprache<br />

ist für ihn bereits zur Fremdsprache geworden.<br />

Sport ist seine Freizeitbeschäftigung. Neben<br />

Schwimmen und Fußball ist Judo seine Leidenschaft.<br />

Er besitzt bereits den gelben Gürtel. Leider<br />

ist Alexander durch die furchtbaren Erlebnisse<br />

der vergangenen Jahre schwer traumatisiert<br />

und benötigt laut Aussage der Ärzte über längere<br />

Zeit psychologische Hilfe.<br />

Für mich ist Salzburg das Schönste was ich bis<br />

jetzt gesehen und erlebt habe. Um mich in meiner<br />

neuen Heimat besser verständigen zu können,<br />

bin ich andauernd bemüht, meine Deutschkenntnisse<br />

zu verbessern. Zurzeit habe ich die<br />

Prüfung A 2 bestanden und besuche jetzt einen<br />

Deutschkurs an der UNI Salzburg. Im Juni ist die<br />

Prüfung.<br />

Da wir nach wie vor keine anerkannten Flüchtlinge<br />

sind, darf ich nicht offiziell arbeiten. Das ist mein<br />

größtes Problem. Nur durch die Möglichkeit<br />

zu arbeiten, kann ich mich schnellstens in die<br />

österreichische Gesellschaft integrieren und für<br />

mich und meinen Sohn sorgen.<br />

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