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Evaluierung der Variabilität solarer Strahlung<br />

in Large Eddy Simulationen mit ICON<br />

Jule Radtke<br />

Universität Hamburg<br />

19.06.2018<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke 1


Motivation<br />

© 2017 - Louise Nuijens<br />

- Variabilität solarer Strahlung - Fingerabdruck des<br />

Wolkenfeldes<br />

- Wolken nach wie vor einer der größten<br />

Unsicherheitsfaktoren in Klimasimulationen<br />

- Entwicklung einer hochaufgelösten Version des<br />

ICOsahedral Non-hydrostatic (ICON) Modell für Large<br />

Eddy Simulationen (LES):<br />

Horizontale Auflösung bis zu 100 m<br />

→ Verständnis von Wolken- und<br />

Niederschlagsprozessen und ihren Implikationen für<br />

die Klimavorhersage verbessern<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Motivation 2


Gliederung<br />

• Motivation / Ziel:<br />

Leitfragen:<br />

• Wie gut simuliert die hochaufgelöste ICON-LES-Version die Variabilität eines wolkeninduzierten<br />

inhomogenen Strahlungsfeldes?<br />

• Welchen Mehrwert bietet eine höhere Auflösung?<br />

• Daten, Methodik<br />

• Ergebnisse & Diskussion → Fokus 24.05.2013<br />

• Fazit & Ausblick<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke 3


Beobachtungsdaten & Simulationsgebiet<br />

Jülich:<br />

- HD(CP)2 Oberservational Prototype<br />

Experiment (Hope) im Frühling 2013<br />

- 99 Pyranometer auf 10 km x 12 km<br />

Beobachtungsdaten<br />

312m Auflösung<br />

- 55 km Radius<br />

624m Auflösung<br />

- 110 km Radius<br />

Modelldaten:<br />

Initialisierung um 00 UTC<br />

mit COSMO-DE Analysen<br />

Quelle: google<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Daten, Methodik 4


Methodik<br />

- Nach dem Prinzip des „nächsten Nachbarn“<br />

→ „Stationszeitreihen“<br />

zeitliche Auflösung 9s<br />

- Globalstrahlung G<br />

→ + Globale Transmission T<br />

→ Vergleich<br />

ICON 624m<br />

Beobachtungen<br />

ICON 312m<br />

COSMO 2,8km<br />

→ Mehrwert höhere Auflösung?<br />

Abbildung 2.3: Räumliche Verteilung der Pyranometer-Stationen<br />

sowie der extrahierten „Stationen“ aus ICON mit 312m Auflösung<br />

und 624m Auflösung.<br />

→ Verschiedene Flächengrößen, Zeitmaßen: Glätten, …<br />

→ Gibt es zeitliche oder räumliche Skalen mit besserer<br />

Übereinstimmung der Variabilität?<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Daten, Methodik 5


Untersuchte Tage<br />

starke Cumulus-Bewölkung Wolkenfreiheit leichte Cumulus-Bewölkung<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Daten, Methodik 6


25.04.13 – Cumulus-Bewölkung<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Ergebnisse 7


25.04.13 – Cumulus-Bewölkung<br />

Abbildung 3.2: Zeitliche Variabilität des a) Mittelwerts (Mw) und der Standardabweichung (Std) der räumlichen Globalstrahlung, b) Mittelwerts, Medians<br />

(M), Maximums und Minimums (MM) der räumlichen Werte globaler Transmission von Pyranometer und ICON, c) Zeit-Azimuth Plots einer Wolkenkamera,<br />

d) Häufigkeitsverteilung aller räumlichen und zeitlichen Werte globaler Transmission ICONs und des Pyranometer-Netzwerkes für 07:00 bis 17:00.<br />

Überschätzung?<br />

Zu wenig tiefe Werte in Raum und Zeit<br />

→ kein Schattenmodalwert<br />

Fehlender Kulisseneffekt<br />

- Limitation 1D Strahlungstransport<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Ergebnisse 8


Vergleich zu den Beobachtungen<br />

- Verteilung der globalen Transmission von ICON<br />

- für wolkenfreie Phasen ist wie die<br />

Beobachtungen unimodal<br />

- eines Zeitabschnittes mit Cumulus Bewölkung<br />

fehlt die eindeutige bimodiale Eigenschaft =<br />

charakteristischen Häufigkeiten wolkenfreier<br />

und bewölkter Anteile.<br />

→ Das Modell ist in dieser Hinsicht zu<br />

unscharf.<br />

→ zeitliche und räumliche Variabilität der<br />

Beobachtungen bei Cumulus Bewölkung nicht erreicht.<br />

- Überschätzung der Globalstrahlung als<br />

systematischen Fehler ICONs → BIAS 35 - 100 Wm 2<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Ergebnisse 9


Vergleich der Auflösungen - 624m vs 312m<br />

• 312m Auflösung: Schattenfeld inhomogener<br />

und differenzierter→ kleinere Wolken<br />

• 624m Auflösung: geringere Strahlungswerte<br />

→optisch dickere Wolken<br />

• Verluste an Variabilität durch zeitliche und<br />

räumliche Mittelung treten bei 312m<br />

Auflösung früher auf:<br />

• Bei der 312m Auflösung ab etwa 5 min und<br />

5 x 5 km 2<br />

• bei der 624m Auflösung ab etwa 20 min und<br />

7 x 7 km 2 auf.<br />

→ Kleinere Skalen tragen kaum zur Variabilität<br />

bei.<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Ergebnisse 10


Vergleich der Auflösungen - ICON (100m) vs COSMO (2,8km)<br />

Tabelle 3.2: Fehlerstatistiken den räumlichen Mittels der<br />

Globalstrahlung ICONs, COSMOs und des Pyranometer-<br />

Netzwerks.<br />

- Nachmittagsbewölkung wird mit der<br />

höheren Auflösung von ICON-LES im<br />

Gegensatz zu COSMO mit einer<br />

gröberen Auflösung von 2,8 km<br />

erfolgreich simuliert.<br />

- Verteilung der Transmissionswerte<br />

bei ICON um 40% breiter als bei<br />

COSMO.<br />

- → Mehr Variabilität, Mehrwert der<br />

feineren Auflösung<br />

Abbildung 3.7: Häufigkeitsverteilung aller<br />

räumlichen und zeitlichen Werte globaler<br />

Transmission ICONs, COSMOs und des<br />

Pyranometer-Netzwerkes.<br />

- Dem entgegen steht ein höherer BIAS<br />

von ICON (>100Wm2) im Vergleich zu<br />

COSMO (35Wm2).<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Ergebnisse 11


Fazit & Ausblick<br />

Wie gut simuliert die hochaufgelöste ICON-LES-Version die Variabilität eines wolkeninduzierten<br />

inhomogenen Strahlungsfeldes? Welchen Mehrwert bietet eine höhere Auflösung?<br />

• ICON simuliert mit einer verwendeten Auflösung von 624m und 312m mehr Variabilität gegenüber der 2,8<br />

km Auflösung des Modells COSMO.<br />

• Demgegenüber Überschätzung der Globalstrahlung, ICON höherer BIAS von bis zu 100Wm 2<br />

• Teil der Überschätzung auf einen Mangel an Wolken zurückzuführen, da tiefe Strahlungswerte zu wenig<br />

auftreten<br />

• Zugleich fehlen hohe Transmissionswerte, weil der Kulisseneffekt als eine Limitation der verwendeten 1D<br />

Strahlungstransferrechnung nicht berücksichtigt wird.<br />

• Hohe zeitliche und räumliche Variabilität der beobachteten Strahlung bei Cumulus Bewölkung wird mit<br />

keiner Auflösung ICONs erreicht, auch nicht auf gröberen Skalen (keiner Konvergenz)<br />

• Verlust durch Mittelung bei der 312m Auflösung ab etwa 5 min und 5 x 5 km2, bei der 624m Auflösung ab<br />

etwa 20 min und 7 x 7 km2 → Kleinere Skalen tragen kaum zur Variabilität bei.<br />

→ Mehr Simulationstage, Frequenzabhängigkeit weiter mit Wavelets und Frequenzspektren untersuchen,<br />

weiter auflösen…<br />

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!<br />

Fragen?<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke 13


Wolkenfrei: 04.05.<br />

19.06.2018 Konferenztraining Jule Radtke Ergebnisse 14


05.05. – leichte Cumulus-Bewölkung<br />

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