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Deutscher Naturstein-Preis Dokumentation 2018

Der Deutsche Naturstein-Preis stellt Naturstein als Baustoff in den Vordergrund. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen der Architektur und des Städtebaus, deren Qualität von den gestalterischen und konstruktiven Möglichkeiten des Baustoffs Naturstein geprägt sind. Mehr hierzu finden Sie unter https://www.natursteinverband.de/naturstein-preis/dnp-2018.html

Der Deutsche Naturstein-Preis stellt Naturstein als Baustoff in den Vordergrund. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen der Architektur und des Städtebaus, deren Qualität von den gestalterischen und konstruktiven Möglichkeiten des Baustoffs Naturstein geprägt sind. Mehr hierzu finden Sie unter https://www.natursteinverband.de/naturstein-preis/dnp-2018.html

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der historischen Gebäudekubatur. Nur die<br />

behelfsmäßigen Anbauten an der rückwärtigen<br />

Fassade werden entfernt um die<br />

historische Fassadenausbildung weitgehend<br />

wieder herzustellen. Der originale<br />

Kelheimer Kalkstein der Fassade stand zu<br />

DDR-Zeiten nicht zur Verfügung und<br />

wurde in den fünfziger Jahren durch Oberdorla<br />

Muschelkalk aus Thüringen und<br />

Mitte der achtziger Jahre durch bulgarischen<br />

Muschelkalk ersetzt. Nun reaktivierte<br />

man den Steinbruch und erneuerte<br />

die Fassade mit dem hellen Originalstein.<br />

Jurybewertung<br />

Es ist faszinierend, ein Stück klassische<br />

Moderne wieder in seinem Glanz zu<br />

sehen.<br />

Lange unterlassene Sanierungen oder<br />

auch Mangel an materiellen Möglichkeiten<br />

hatten lange am Bestand des 1927<br />

bis 1930 erbauten Kaufhauses „Schocken“<br />

Chemnitz genagt. Erst die Nutzung<br />

als Museum für Archäologie hatte die<br />

Möglichkeit eröffnet, im Sinne des Architekten<br />

Erich Mendelsohn seine ursprüngliche<br />

Intension wieder aufleben zu lassen.<br />

Umso wichtiger war es in dem stark<br />

kriegszerstörten Zentrumsbereich von<br />

Chemnitz ein so wichtiges Denkmal des<br />

modernen Bauens zu erhalten und vorbildlich<br />

zu sanieren.<br />

Das transparente Erdgeschoss mit seiner<br />

gebogenen Fassade zum Stadtraum dient<br />

als Foyer. Die darauf folgenden stringent<br />

bänderartigen Geschosse in ihrer unverkennbaren<br />

Krümmung stellten eine<br />

besondere Herausforderung bei der Sanierung<br />

der historischen Fassade dar.<br />

Denkmalgerechte Sanierung bedeutet<br />

hier die Proportion der Verteilung von<br />

Glas- und <strong>Naturstein</strong>flächen im Einklang<br />

mit der gebogenen Fassade zu bewältigen.<br />

Sehr intensiv wurde um die zum<br />

großen Teil verloren gegangene <strong>Naturstein</strong>fassade<br />

gerungen - waren doch das<br />

originale Erscheinungsbild gekoppelt mit<br />

den neuen Anforderungen an Bauphysik<br />

und Befestigungsstandards zu lösen. Als<br />

konsequent erscheint es daher, zur Fassadensanierung<br />

Stein aus bauzeitlich belegbaren<br />

Brüchen zu verwenden. Eine Reaktivierung<br />

des Steinbruchs konnte somit<br />

mit dem wieder entstandenen Glanz der<br />

Fassade gekrönt werden. Die Verarbeitung<br />

des Steines schafft für das ehemalige<br />

Kaufhaus „Schocken“ eine „wiedererlangte“<br />

Strahlkraft, die der Innenstadt<br />

Chemnitz gerade recht sein sollte.<br />

Mit der Umnutzung des Gebäudes zum<br />

Museum für Archäologie wurde ein gelungener<br />

Anziehungspunkt für Besucher der<br />

Stadt geschaffen, der mit seiner Fassade<br />

brilliert. Eine nachhaltige Nutzung für ein<br />

bedeutsames Baudenkmal wurde vorbildlich<br />

umgesetzt.<br />

Kennziffer: 18-00191C<br />

Staatliches Museum für Archäologie<br />

Chemnitz (smac)<br />

Standort:<br />

Stefan-Heym-Platz 1<br />

09111 Chemnitz<br />

Art der Nutzung:<br />

Museum<br />

Bauherr/Bauträger:<br />

PVG Projektierung- und<br />

Verwaltungsgesellschaft Schocken mbH<br />

Clausstraße 10/12<br />

09126 Chemnitz<br />

Nutzer: Staatliches Museum für Archäologie<br />

Chemnitz (smac) / Staatsbetrieb<br />

Landesamt für Archäologie Sachsen<br />

Architekt/Planverfasser:<br />

Auer Weber<br />

Haußmannstraße 103 A, 70188 Stuttgart<br />

Knerer und Lang<br />

Werner-Hartmann Str. 6, 01099 Dresden<br />

Mitarbeiter:<br />

Jörn Scholz, Thomas Knerer (verantwortliche<br />

Geschäfsführer), Sebastian Reusch,<br />

Andreas Putz (Projektleitung); Philipp<br />

Reiseder, Rainer Oertelt, Sarah Ellner,<br />

Henrik Eichin, Kathrin Flurer, Heng Huo<br />

(Projektteam Stuttgart), Christoph<br />

Thomas, Benjamin Keplinger, Marcus<br />

Mittasch, Susanne Glaubitz (Projektteam<br />

Dresden); Harald Schneider, Kathrin<br />

Schneider, René Horak (Bauleitung)<br />

<strong>Naturstein</strong>:<br />

Kelheimer Auerkalk<br />

Fotograf:<br />

Roland Halbe, Stuttgart<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Naturstein</strong>-<strong>Preis</strong> <strong>2018</strong>

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