Pluspunkte-Magazin Juni 2018
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Sport & Freizeit <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong><br />
Die Ringer des KSV<br />
Holzgerlingen wollen es<br />
alleine versuchen<br />
Kampfgemeinschaft mit dem KV95 Stuttgart<br />
scheiterte trotz sportlicher Erfolge.<br />
Ehningens Interesse ging über Sondierungsgespräche nicht hinaus.<br />
Der KSV Holzgerlingen hat die 2016<br />
hoffnungsvoll gestartete Kampfgemeinschaft<br />
– das PPM berichtete ausführlich<br />
darüber - mit dem KV95 Stuttgart<br />
Anfang <strong>2018</strong> überraschend beendet<br />
und war bis Mai auf der Suche nach<br />
einem neuen Partner.<br />
Somit kämpft eine Traditionssportart<br />
auf der Schönbuchlichtung um’s Überleben.<br />
Ringen - eine Zweikampfsport<br />
in höchster Vollendung. Mann gegen<br />
Mann – eben ein Sport für ganze<br />
Männer und Jungs, die erst noch richtige<br />
Kerle werden wollen.<br />
Es ist mühsam Gründe zu suchen,<br />
die den Abwärtstrend verursacht, begleitet<br />
und bezogen auf die ehemalige<br />
Ringer-Hochburg Holzgerlingen<br />
beschleunigt haben. Nachdenklich<br />
stimmt, dass man im wenige Kilometer<br />
entfernten Ehningen den Sport schon<br />
über Jahre hochhalten konnte. Früher<br />
„Konkurrenz“ heute erfolgreich, auch<br />
mit Athleten, die einst ihr Ringer-Handwerk<br />
in Holzgerlingen erlernt hatten.<br />
Zählt man nach, kommen Sportinsider<br />
fast auf eine ganze Mannschaft, die<br />
ehemals die blau-weißen Farben des<br />
KSV vertraten und inzwischen bei verschiedenen<br />
höherklassigen Vereinen<br />
aktiv sind.<br />
Den Autor dieser Zeilen haben die<br />
KSV-Ringer via WhatsApp von „offiziellen<br />
Nachrichten aus dem Verein“<br />
abgeschnitten, nach dem zur Vorbereitung<br />
eines redaktionellen Beitrages<br />
Anfang 2017 vermeintliche „unangenehme<br />
Fragen“ gestellt wurden. Seither<br />
berichtet das PP<strong>Magazin</strong> über „ehemalige“<br />
Athleten – was wiederum die<br />
KSVer als Spitze gegen ihren Verein<br />
betrachten. So viel zur Meinungs- und<br />
Pressefreiheit, wenn sich Funktionäre<br />
gekränkt fühlen oder der Fokus auch<br />
mal auf ihre Arbeit gerichtet wird.<br />
Aus gut unterrichteten Kreisen war zu<br />
hören, dass die Aufkündigung der<br />
Kampfgemeinschaft mit dem KV95<br />
alles andere als „sportlich fair“ gelaufen<br />
sei und man seither - oder gar<br />
vorher schon - eine nachbarschaftliche<br />
Liaison mit den TSV Ehningen eingegangen<br />
war. Eigentlich eine gute Idee<br />
– hätte man diese früher verfolgt. Unsere<br />
Redaktion kann leider mit keinen<br />
aktuellen Statements des KSV dienen.<br />
KOMMENTAR<br />
ManfREd WANNER<br />
ehemaliger Vereinsvorstand<br />
und vieljähriger Funktionär<br />
in verschiedenen Positionen.<br />
Wo geht die Reise hin? Darf man dies fragen, ohne zur Zielscheibe von Ewiggestrigen<br />
zu werden? Und dabei einen kritischen Blick auf die vergangenen 15<br />
Jahre wirft. Von Seiten der Verbände, die Meisterschaften, Turniere, Trainer- und<br />
Kampfrichterausbildung organisieren, kamen wenige Impulse für die Basisarbeit<br />
in den Vereinen. Auf der anderen Seite hat es jeder Verein selbst in der Hand<br />
sich eine eigene Konjunktur zu schaffen. Dazu muss man sich allerdings öffnen<br />
für neue Gedanken und Ideen, für Sportfreunde die mitanpacken, die über Netzwerke<br />
verfügen und sich einbringen wollen. Bei der KSV-Trutzburg nicht einfach.<br />
Das ist jedenfalls mein Eindruck, geprägt von Wehmut, wenn man an die ehemals<br />
stolzen und erfolgreichen Ringer des KSV denkt.