Jahresabschluss - Baugenossenschaft Neu Heidelberg eG
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Geschäftsbericht<br />
2010
Inhaltsverzeichnis<br />
I. Auf einen Blick<br />
II. Organe der Genossenschaft<br />
1. Vorstand<br />
2. Aufsichtsrat<br />
3. Vertreterversammlung<br />
III. Bericht des Vorstandes<br />
IV. Bericht des Aufsichtsrates<br />
V. <strong>Jahresabschluss</strong><br />
1. Bilanz zum 31.12.2010<br />
2. Gewinn- und Verlustrechnung<br />
3. Anhang<br />
4. Gewinnverwendungsvorschlag<br />
5. Lagebericht nach § 289 HGB
Auf einen Blick<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Neu</strong> <strong>Heidelberg</strong> <strong>eG</strong><br />
Verwaltung: Rohrbacher Str. 56/58, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Gründung: 29. Juni 1918<br />
Mitgliedschaften: vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.<br />
Stuttgart<br />
Zahl der Mitglieder: 3.995<br />
Zahl der Geschäftsanteile: 24.531<br />
DESWOS<br />
Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e. V.<br />
Berlin<br />
AGV Arbeitgeberverband der Deutschen Immobilienwirtschaft e. V.<br />
Düsseldorf<br />
Haus und Grund <strong>Heidelberg</strong> und Umgebung e. V.<br />
<strong>Heidelberg</strong>er Volksbank e.G.<br />
<strong>Heidelberg</strong><br />
Volksbank Kurpfalz H + G Bank <strong>eG</strong><br />
Wohnungsbestand: 1.672 Wohnungen<br />
22 gewerbliche Einheiten<br />
298 Garagen, Carports und Stellplätze<br />
Wohnfläche: 114.634 m 2<br />
Bilanzsumme: T€ 33.481<br />
Anlagevermögen: T€ 21.789<br />
Eigenkapital: T€ 21.204<br />
Geschäftsguthaben: T€ 4.064<br />
Rücklagen: T€ 16.483<br />
Bilanzgewinn: T€ 656
Organe der Genossenschaft<br />
– Stand 5/2011 –<br />
Vorstand:<br />
1. Hornig, Reinhold, Geschäftsführer<br />
2. Krüger, Bruno, Geschäftsführer i. R.<br />
3. Bitsch, Günter, Kfm. Angestellter i. R.<br />
Aufsichtsrat:<br />
1. Nimis, Reiner – Gewerkschaftssekretär i. R. – Vorsitzender<br />
2. Trunzer, Manfred – Oberamtsmeister i. R. – stellv. Vorsitzender<br />
3. Becker, Karl-Heinz – Kfm. Angestellter i. R.<br />
4. Dr. Beß, Jürgen – Bürgermeister a. D.<br />
5. Bittner, Sonja – Apothekenhelferin<br />
6. Dotter, Margret – Stadträtin, Lektorin<br />
7. Dünschede, Peter – Computertechniker<br />
8. Emer, Karl – Dipl.-Sozialpädagoge<br />
9. Dr. Gernold-Kunzler, Martina – Dipl.-Biologin<br />
10. Dr. Greven-Aschoff, Barbara, Stadträtin, Politologin<br />
11. Schmitt, Heinz – Stadtoberbrandrat<br />
12. Stoll, Emil – Verw.-Angestellter i. R.<br />
Prüfungsverband:<br />
vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.<br />
Stuttgart, Geschäftsstelle Karlsruhe<br />
3
Mitglieder der Vertreterversammlung, Wahlperiode 2007–2012<br />
Vertreter Ersatzvertreter Anschrift<br />
Wahlbezirk 1 – Pfaffengrund<br />
Benz, Dieter Schützenstraße 36<br />
Bitsch, Kerstin Schützenstraße 4<br />
Blättel, Fritz Richard-Drach-Straße 4<br />
Dittus, Johanna Nachtigallenweg 9<br />
Dr. Dotterer, Waldemar Am Markt 21<br />
Eschwey, Hans-Peter Am Markt 10<br />
Fabis, Reinhard Kuckucksweg 16<br />
Fels, Reinhard Marktstraße 30<br />
Fiederling, Horst Obere Rödt 39<br />
Haas, Gerhard Am Markt 17<br />
Holler, Karl Zeisigweg 1<br />
Janetzek, Peter Starenweg 18<br />
Knaute-Nimis, Anke Schräger Weg 2<br />
<strong>Neu</strong>meister, Reiner Obere Rödt 18<br />
<strong>Neu</strong>ner, Peter Richard-Drach-Straße 6<br />
Peters, Karlheinz Pfaffengrundstraße 53<br />
Rettig, Michael Sperberweg 18<br />
Schmitt, Hans Sperberweg 9<br />
Schmitt, Rolf Marktstraße 16<br />
Schwabbaur, Gunther Pfaffengrundstraße 22<br />
Wachl, Günter Obere Rödt 38<br />
Wolff-Graf, Ingrid Spatzenweg 1<br />
Feigenbutz, Norbert Schwalbenweg 6<br />
Klöppinger, Wolfgang Nachtigallenweg 8<br />
Wahlbezirk 2 – Kirchheim-Rohrbach<br />
Fein, Hermann Breslauer Straße 15<br />
Griesemann, Ilse Brennerweg 21<br />
Halder, Inge Königsberger Straße 15<br />
Dr. Ringer, Ernst Häuselgasse 36<br />
Sommer, Willi Häuselgasse 38<br />
Spieß, Klaus Schäfergasse 61<br />
Nieder, Thomas Langgarten 5<br />
4
Vertreter Ersatzvertreter Anschrift<br />
Wahlbezirk 3 – Ochsenkopf<br />
Hartmann, Dieter Ochsenkopfweg 20<br />
Jakob, Steffen Wieblinger Weg 56<br />
Sendner, Karl Rainbachweg 5<br />
Wolf, Michael Rainbachweg 14<br />
Cecchetti, Fulvio Sechshäuserweg 10<br />
Wahlbezirk 4 – Boxberg-Emmertsgrund<br />
Capek, Horst Jellinekplatz 1<br />
Fabinski, Lutz Jellinekplatz 1<br />
Fansel, Eugenie Jellinekplatz 5<br />
Forster, Ernst Jellinekplatz 3<br />
Michelberger, Sven Boxbergring 25<br />
Rimmler, Roland Boxbergring 31<br />
Rück, Karl Malscher Str. 26, 69242 Mühlhausen<br />
Schmitt, Johann Boxbergring 25<br />
Steidel, Michael Boxbergring 39<br />
Wahlbezirk 5 – <strong>Neu</strong>enheim<br />
Frank, Thomas Keplerstraße 45<br />
Schäfer, Hermann Happelstraße 3<br />
Hintz, Sabine Keplerstraße 29<br />
Wahlbezirk 6 – Handschuhsheim<br />
Bartmann, Gert St. Michaelsgasse 1<br />
Schäfer, Hans Lorscher Hof 2<br />
Schäfer, Andreas Lorscher Hof 3<br />
Wahlbezirk 7 – Weststadt<br />
Fabian, Ekkehard Rohrbacher Straße 58<br />
Hasselbach, Horst Rohrbacher Straße 95<br />
Otten, Reinhold Rohrbacher Straße 58<br />
Grün, Dieter Dantestraße 36<br />
Wahlbezirk 8 – wohnlich nicht versorgte Mitglieder<br />
Albrecht, Hubert Hagellachstr. 41, 69124 <strong>Heidelberg</strong><br />
Benz, Manfred Häuselgasse 41, 69124 <strong>Heidelberg</strong><br />
5
Vertreter Ersatzvertreter Anschrift<br />
Bischl, Herbert Königsberger Str. 11, 69124 <strong>Heidelberg</strong><br />
Blum, Margit Häusserstraße 31a, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Bockmeyer, Bernd Fasanenweg 29, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Bögler, Georg Franz-Knauff-Str. 9a, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Dörflinger, Peter Bothestr. 96, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Ebert, Friedrich Gaisbergstr. 78, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Eck, Frithjof Baden-Badener-Str. 5, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Ender, Harald Jahnstr. 20, 69120 <strong>Heidelberg</strong><br />
Fischer, Manfred Konstanzer Str. 45, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Gärtner, Beate Krähenweg 4, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Gernold, Kurt W.-v.-Braun-Str. 20, 69214 Eppelheim<br />
Haas, Peter Im Schaffner 35, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Haaß, Hans Eberlinweg 5, 69121 <strong>Heidelberg</strong><br />
Hartung, Petra Fasanenweg 35, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Herth, Andreas Botheplatz 128, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Jelen, Georg Mombertplatz 31, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Kamp, Antje Alte Glockengießerei 10, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Klimt, Helga Görrestr. 3, 69214 Eppelheim<br />
Kugel, Thomas Schwalbenweg 87, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Linke, Manfred Pfauenweg 1, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Mack, Eva-Maria Fasanenweg 33, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Monz, Winfried Elisabeth-von-Thadden-Str. 5 , 69214 Eppelheim<br />
Mühlenbeck, Ralf Schützenstr. 74, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Pignotti, Tanja Eisenlohrstr. 5, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Schmitt, Manfred Häusserstr. 31, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Siegle, Rolf St. Vitusgasse 30, 69121 <strong>Heidelberg</strong><br />
Skopnik, Saskia Welfenallee 22, 69181 Leimen<br />
Stahl, Herbert Wieblinger Weg 43/1, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Stather, Dieter Rohrbacher Str. 31, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Stotz-Schörnig, Ute Im Eichwald 12, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Strauch, Günter Krähenweg 12, 69123 <strong>Heidelberg</strong><br />
Unser, Peter Kirchgartenstr. 79, 69126 <strong>Heidelberg</strong><br />
Weese, Wilfried Kurpfalzstr. 52, 69168 Wiesloch<br />
Weisbrod, Klaus Zähringerstr. 43, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Wiest, Peter Landhausstr. 14, 69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Wirth, Friedhilde Franz-Liszt-Str. 33, 69214 Eppelheim<br />
Ammann, Dieter Weberstr. 4, 69469 Weinheim<br />
Lahm, Udo Mönchhofstr. 23, 69120 <strong>Heidelberg</strong><br />
6
Bericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2010<br />
Der Lagebericht nach § 289 HGB mit den Ausführungen zur<br />
gesamtwirtschaftlichen Lage, der Lage des Unternehmens und<br />
den Pflichtangaben ist als Ergänzung zum <strong>Jahresabschluss</strong> mit<br />
Anhang abgedruckt. Mit diesem Bericht des Vorstandes wollen<br />
wir unsere Mitglieder und Geschäftspartner über die Geschäftstätigkeit<br />
und Entwicklungen informieren und die Angaben im<br />
Lagebericht ergänzen. Soweit möglich haben wir bei der Erstellung<br />
der Berichte auf Wiederholungen verzichtet.<br />
Wohnungswirtschaftliche Tätigkeit<br />
Planung und <strong>Neu</strong>bau<br />
Der Schwerpunkt unserer wohnungswirtschaftlichen Tätigkeit<br />
lag auch im Geschäftsjahr 2010 auf der Erhaltung, Verbesserung<br />
und baulichen Entwicklung unserer Wohnungsbestände. Auch in<br />
den kommenden Jahren bleiben die Bestandsinvestitionen unsere<br />
wichtigste wohnungswirtschaftliche Aufgabe. Als Grundlage<br />
hierfür dienen die technische Bestandsaufnahme und die Analyse<br />
unseres Wohnungsbestandes, die derzeit aktualisiert und in<br />
den Verwaltungsorganen beraten wird. Daneben prüfen wir auch<br />
weiterhin die Möglichkeiten zur Errichtung von Mietwohnungen<br />
als Abrundung und Ergänzung unserer traditionellen Wohngebiete<br />
zur Verbesserung der Struktur unserer Wohngebäude. Hierbei<br />
haben Investitionen auf vorhandenen Grundstücken innerhalb<br />
unserer Bestände Vorrang, da in diesen Fällen ohne zusätzliche<br />
Grundstückskosten in der Regel eine vertretbare Wirtschaftlichkeit<br />
erreicht werden kann. Im Rahmen der Analyse unseres Wohnungsbestandes<br />
prüfen wir in Einzelfällen, ob bei Gebäuden mit<br />
schlechter Bausubstanz und nicht mehr zeitgemäßen Grundrissen<br />
ein <strong>Neu</strong>bau nicht einer aufwändigen Sanierung vorzuziehen<br />
ist. Wir werden auch weiterhin geplante <strong>Neu</strong>baumaßnahmen<br />
vorrangig mit hohem Eigenkapitaleinsatz frei finanzieren, um<br />
Belegungsbindungen zu vermeiden, die nicht immer mit dem<br />
Förderauftrag für unsere Mitglieder vereinbar sind. Voraussetzung<br />
für alle Investitionen bleibt eine vertretbare nachhaltige<br />
Wirtschaftlichkeit in Verbindung mit einer zu erwartenden guten<br />
Vermietbarkeit. Mit den Investitionen in <strong>Neu</strong>bau und Ergänzung<br />
bestehender Gebäude wollen wir die Struktur unserer Bestände<br />
verbessern und auf die geänderte Nachfrage reagieren.<br />
Die Vorbereitungen zur Bebauung des bereits 2008 erworbenen<br />
Baugrundstücks, Schwalbenweg 10 im Stadtteil Pfaffengrund,<br />
wurden im Berichtsjahr abgeschlossen. Die aus dem Jahr 2006<br />
stammende Baugenehmigung wurde durch eine Änderungsgenehmigung<br />
im August 2010 aktualisiert. Hierbei wurde auch die<br />
schwierige Stellplatzfrage durch den Nachweis von zwei Stellplätzen<br />
auf einem anderen Grundstück abschließend geklärt. Auf<br />
dem Grundstück entsteht nach den Plänen des Architekturbüros<br />
Burock und Koch, <strong>Heidelberg</strong>, ein Dreifamilienhaus mit zwei<br />
4-Zimmer-Wohnungen und einer 3-Zimmer-Wohnung mit insgesamt<br />
ca. 271 m² Wohnfläche, wobei die Erdgeschosswohnung<br />
barrierefrei errichtet wird. Nach den Ergebnissen der Ausschreibung<br />
haben wir inzwischen den Auftrag für die Generalunternehmerleistungen<br />
an die Firma Hermann Reinhard GmbH u. Co. KG,<br />
Zuzenhausen, vergeben. Nach Abschluss der Bauvorbereitungen<br />
wird zum Zeitpunkt der Berichterstellung mit den Erdarbeiten<br />
begonnen. Die Herstellungskosten betragen einschließlich der<br />
Baunebenkosten ca. 600.000,00 € und werden aus Eigenmitteln<br />
der Genossenschaft finanziert. Die Wohnungen werden voraussichtlich<br />
im März 2012 bezugsfertig und sollen zu einem Nettomietpreis<br />
von 7,50 € / m² Wohnfläche vermietet werden. Dieses<br />
Bauvorhaben stellt eine sinnvolle Ergänzung unseres Wohnungsbestandes<br />
im Pfaffengrund dar.<br />
<strong>Neu</strong>bau Schwalbenweg 10<br />
Nach intensiver Vorbereitung und Beratungen haben die zuständigen<br />
Verwaltungsorgane der Genossenschaft im Berichtsjahr<br />
unsere Beteiligung am Projekt Kranichgarten der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
Familienheim <strong>Heidelberg</strong> beschlossen. In diesem richtungsweisenden<br />
Projekt entstehen in guter Lage und bester<br />
Infrastruktur im Stadtteil Pfaffengrund 147 Mietwohnungen,<br />
ein Pflegeheim und eine Kindertagesstätte. Nachdem sich auch<br />
die <strong>Baugenossenschaft</strong> Bauhütte <strong>Heidelberg</strong> an diesem Projekt<br />
beteiligt, arbeiten hier erstmals drei Genossenschaften unter der<br />
Federführung der <strong>Baugenossenschaft</strong> Familienheim <strong>Heidelberg</strong><br />
zusammen. Für den durch genossenschaftliches Wohnen geprägten<br />
Stadtteil Pfaffengrund stellt dieses Projekt eine wichtige<br />
Ergänzung und Entwicklung dar. Die positive Resonanz aus dem<br />
Stadtteil und die starke Nachfrage zeigen, dass die Entscheidung<br />
der Kollegen zum Erwerb und der Entwicklung dieses Areals richtig<br />
und zukunftsweisend war. Unsere Genossenschaft übernimmt<br />
7
in diesem Projekt 28 Mietwohnungen und 31 Tiefgaragenstellplätze<br />
im Baukörper 2 am Steinhofweg. Die Wohnungen teilen<br />
sich auf in<br />
5 x 2-Zimmer-Wohnungen mit 55 – 68 m² Wohnfläche<br />
22 x 3-Zimmer-Wohnungen mit 79 – 102 m² Wohnfläche<br />
1 x 4-Zimmer-Wohnung mit 110 m² Wohnfläche<br />
Die Gesamtwohnfläche beträgt ca. 2.410 m². Für dieses Objekt<br />
entstehen Gesamtkosten einschließlich Grundstück, Tiefgarage<br />
und Erwerbskosten in Höhe von ca. 5,6 Mio. €. Die Finanzierung<br />
erfolgt durch KfW-Darlehen in Höhe von 1,4 Mio. € und<br />
ein L-Bank Ergänzungsdarlehen in Höhe von 1,4 Mio. €. Die<br />
Finanzierungszusagen liegen vor, die restlichen Kosten werden<br />
durch Eigenmittel der Genossenschaft finanziert. Die Vermietung<br />
der Wohnungen ist zu einem nach Lage gestaffelten Mietpreis<br />
zwischen 7,50 und 8,00 € / m² zuzüglich Nebenkosten vorgesehen.<br />
Im Februar 2011 wurden die entsprechenden Verträge<br />
abgeschlossen und mit dem Bau unseres Gebäudes begonnen.<br />
Die Wohnungen werden voraussichtlich im Mai 2012 bezugsfertig.<br />
Sämtliche Wohnungen werden einschließlich Zugängen<br />
(Tiefgarage etc.) barrierefrei nach dem Energiestandard KfW 70<br />
und mit erhöhtem Schallschutz errichtet. Die Wohnungen werden<br />
sehr gut ausgestattet, z.B. mit Parkettfußböden, Fußbodenheizung,<br />
großzügigen Bädern, elektrisch bedienbaren Rollläden,<br />
Videosprechstelle zur Klingelanlage, Fernheizung mit Solaranlage,<br />
Wände und Decken mit Malervlies tapeziert und gestrichen.<br />
Die Wohnungen stellen eine gute Ergänzung und Verbesserung<br />
der Struktur unseres Bestandes im Pfaffengrund dar. Die große<br />
Nachfrage, auch aus dem Kreis unserer Mitglieder, zeigt die<br />
Attraktivität dieses Projekts.<br />
8<br />
Baustelle Projekt Kranichgarten, Steinhofweg<br />
Weitere bauliche Entwicklungsmöglichkeiten gibt es nach wie<br />
vor auf vorhandenen Grundstücken am östlichen Rand der<br />
Siedlung Pfaffengrund am Elsterweg, im Bereich unseres ehemaligen<br />
Regiegebäudes und auf einem weiteren Grundstück an<br />
der Pfaffengrundstraße. Nach der Analyse unseres Wohnungsbestandes<br />
prüfen wir auch weitere Möglichkeiten für behutsame<br />
Ergänzungen der Bestände und für einen möglichen Ersatz<br />
bestehender Gebäude durch <strong>Neu</strong>bau.<br />
Der <strong>Heidelberg</strong>er Wohnungsmarkt verändert sich aktuell und in<br />
Zukunft durch die Entwicklung des neuen Stadtteils Bahnstadt,<br />
die neuen Baugebiete Bieth und Schollengewann, die städtebaulichen<br />
Entwicklungen im Stadtteil Bergheim und durch das<br />
Freiwerden und die Umnutzung der großen Flächen der US-Army,<br />
nachdem der Abzug bis spätestens 2015 inzwischen auch offiziell<br />
bestätigt wurde. Gemeinsam mit unseren Kollegen der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Wohnungsbaugenossenschaften verfolgen wir diese Entwicklungen<br />
und prüfen mögliche Beteiligungen. Bei möglichen<br />
Entscheidungen muss stets die nachhaltige Vermietbarkeit in<br />
Verbindung mit einer vertretbaren Wirtschaftlichkeit geprüft<br />
werden. Vorrang haben nach wie vor Investitionen in die<br />
Bestandserhaltung und bauliche Ergänzungen, auch durch<br />
<strong>Neu</strong>bau, innerhalb unserer Wohnungsbestände.<br />
Modernisierung und Instandhaltung<br />
Auch im Geschäftsjahr 2010 haben wir die umfangreichen Maßnahmen<br />
zur Erhaltung, Verbesserung und Anpassung unserer<br />
Wohnungsbestände weitergeführt, wobei wir zusätzlich drei<br />
große Maßnahmen, die für das Jahr 2011 geplant waren, vorgezogen<br />
haben. Der 5-Jahres-Plan für die planmäßigen Instandhaltungen<br />
und Modernisierungen wurde zum Ende des Berichtsjahres<br />
aktualisiert und fortgeschrieben. Der auf der Grundlage<br />
der technischen Bestandsaufnahme und der Analyse des Wohnungsbestandes<br />
erstellte Plan weist für die Jahre 2011 – 2015<br />
ein Volumen von ca. 20 Mio. € aus. Priorität haben hier nach<br />
wie vor Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur zeitgemäßen<br />
Anpassung von Grundrissen und Ausstattungen.<br />
Im Stadtteil Pfaffengrund haben wir auch im Geschäftsjahr 2010<br />
die Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich<br />
der alten Siedlung Pfaffengrund fortgeführt. Mit Gesamtkosten<br />
in Höhe von ca. 251.000,00 € haben wir die beiden Gebäude<br />
am Schräger Weg renoviert und modernisiert. An diesen Gebäuden<br />
wurden die Fassaden renoviert, die Dächer erneuert und mit<br />
einer Wärmedämmung versehen, neue Fenster und Holz-Haustüren<br />
eingebaut und notwendige Instandsetzungen ausgeführt.<br />
Im laufenden Jahr haben wir inzwischen mit der Renovierung der<br />
Gebäude am Schulplatz begonnen. Die in den Vorjahren begon-
nenen Maßnahmen zur Dämmung der oberen Geschossdecken<br />
(Speicherböden) bei den Mehrfamilienhäusern im Pfaffengrund als<br />
Ergänzung zur Fassadendämmung wurden auch im Berichtsjahr<br />
weitergeführt. Mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 68.000,00 €<br />
wurden diese Arbeiten an den Gebäuden Obere Rödt 36 und 39<br />
und Nachtigallenweg 2–8 ausgeführt. Zur Fortführung dieser<br />
Maßnahmen haben wir die Mittel im Haushaltsplan für das laufende<br />
Jahr verdoppelt. An einem Gebäude am Sperberweg haben<br />
wir mit der Erneuerung der Netzebene 4 zur Multimedia-Versorgung<br />
begonnen. Wir investieren hier selbst, damit die Netze<br />
im Eigentum der Genossenschaft bleiben. Die Mitglieder haben<br />
dann die Möglichkeit, über das Kabelnetz auch Leistungen, wie<br />
Internet und Telefonie zu nutzen. Diese Maßnahmen werden im<br />
laufenden Jahr verstärkt fortgeführt. An den Gebäuden Storchenweg<br />
2 und Obere Rödt 38 wurden als Maßnahme zur Energieeinsparung<br />
energieeffiziente Pumpen im Bereich der Heizungsanlagen<br />
eingebaut.<br />
In der Siedlung Pfädelsäcker im Stadtteil Handschuhsheim haben<br />
wir im Geschäftsjahr 2010 das Gebäude Wethgasse 10–16 energetisch<br />
saniert. Mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 131.000,00 €<br />
wurde hier eine Vollwärmeschutz-Fassade angebracht, das Dach<br />
erneuert und mit einer Wärmedämmung versehen, Blechnerarbeiten<br />
ausgeführt und hintere Ausgangstüren erneuert sowie<br />
Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Diese Maßnahmen<br />
im Bereich der Siedlung Pfädelsäcker werden im laufenden Jahr<br />
mit der Sanierung des Gebäudes an der St. Michaelsgasse weitergeführt.<br />
An sämtlichen Gebäuden im Stadtteil Boxberg wurden im<br />
Berichtsjahr an den Heizungsanlagen energieeffiziente Pumpen<br />
als Energiesparmaßnahme eingebaut. Damit haben wir die<br />
umfangreichen energetischen Sanierungen an diesen Gebäuden<br />
abgeschlossen.<br />
In der Siedlung Ochsenkopf haben wir im Geschäftsjahr 2010 die<br />
Renovierung und energetische Sanierung der Gebäude am Rainbachweg<br />
weitergeführt. Mit Gesamtkosten in Höhe von ca.<br />
274.000,00 € wurden an den Gebäuden Rainbachweg 1–3<br />
und Rainbachweg 5–11 die Dächer erneuert einschließlich<br />
Wärmedämmung, die Fassade renoviert und mit einem Wärmedämm-Verbundsystem<br />
versehen, Blechnerarbeiten ausgeführt,<br />
die Klappläden erneuert und begleitende Instandsetzungen<br />
ausgeführt. Aus gestalterischen Gründen haben wir bei diesen<br />
Gebäuden ein Wärmedämm-Verbundsystem mit einem höheren<br />
Wärmedämmwert eingesetzt. Dadurch war es möglich,<br />
mit einer geringeren Dämmstärke das gleiche Ergebnis wie bei<br />
einer üblichen Dämmung zu erzielen und die Gestaltung dieser<br />
Gebäude weitgehend zu erhalten. Im laufenden Jahr werden<br />
die Maßnahmen zur Renovierung und energetischen Sanierung<br />
in diesem Bereich weitergeführt. Daneben haben wir in der<br />
Siedlung Ochsenkopf mit Kosten in Höhe von ca. 8.000,00 €<br />
Hofbeläge erneuert und mit einem Aufwand in Höhe von ca.<br />
26.000,00 € den Zufahrtsweg zu den Gärten der Gebäude<br />
Wieblinger Weg 43–81 in einfacher Ausführung saniert.<br />
Im Stadtteil <strong>Neu</strong>enheim haben wir auch im Geschäftsjahr 2010<br />
die Maßnahmen zur Erneuerung der Dächer einschließlich Wärmedämmung<br />
weitergeführt. Mit Gesamtkosten in Höhe von ca.<br />
143.000,00 € wurden hierbei am Gebäude Schröderstraße 56/58<br />
Dachdecker-, Blechner- und Malerarbeiten ausgeführt. Daneben<br />
haben wir auch in <strong>Neu</strong>enheim im Bereich der Heizungsanlagen<br />
energieeffiziente Pumpen als Maßnahme zur Energieeinsparung<br />
eingebaut.<br />
Im Stadtteil Kirchheim wurden auch im Berichtsjahr an den<br />
Gebäuden der Siedlung Brenner die Sanierungsarbeiten an den<br />
Dächern und die Erneuerung der Klappläden weitergeführt. Hierbei<br />
wurden mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 64.000,00 € die<br />
Klappläden an den Gebäuden Brennerweg 21 und Schäfergasse<br />
59–81 durch neue Aluminium-Klappläden ersetzt. Außerdem<br />
haben wir mit einem Aufwand in Höhe von ca. 30.000,00 € die<br />
Dacheindeckung der Nebengebäude Schäfergasse 59–81 erneuert.<br />
Mit Kosten in Höhe von ca. 25.000,00 € wurden daneben<br />
Außentreppen in diesem Bereich saniert und Hauseingangstüren<br />
gestrichen. Die Maßnahmen zur denkmalorientierten Erhaltung<br />
dieser beispielhaften Siedlung aus den 20er Jahren werden auch<br />
im laufenden Jahr fortgeführt. Am Gebäude Hegenichstraße 32<br />
haben wir mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 10.000,00 € die<br />
oberen Geschossdecken (Speicherböden) als energiesparende<br />
Maßnahme gedämmt. Im Stadtteil Rohrbach wurden am Gebäude<br />
Kolbenzeil/Max-Joseph-Straße an der Heizungsanlage energieeffiziente<br />
Pumpen als Energiesparmaßnahme eingebaut.<br />
Im Stadtteil Weststadt haben wir im Geschäftsjahr 2010 mit<br />
einem Aufwand in Höhe von ca. 152.000,00 € am Anwesen<br />
Häusserstraße 29–31 das Dach erneuert, die obere Geschossdecke<br />
gedämmt und Malerarbeiten sowie begleitende Instandsetzungsarbeiten<br />
ausgeführt. Daneben haben wir mit Gesamtkosten<br />
in Höhe von ca. 56.000,00 € an den Gebäuden Häusserstraße<br />
27 und Rohrbacher Straße 93–95 die Kellerdecken und die<br />
oberen Geschossdecken gedämmt.<br />
Die Ausstattung unseres gesamten Wohnungsbestandes mit<br />
Rauchmeldern wurde im Geschäftsjahr 2010 weitergeführt und<br />
abgeschlossen. Mit dieser Maßnahme haben wir die Sicherheit<br />
für unsere Mitglieder verbessert und Vorsorge zum Schutz des<br />
Vermögens der Genossenschaft getroffen. Die Investitionskos-<br />
9
Modernisierung – Instandhaltung<br />
10<br />
Erneuerung Klappläden Siedlung Brenner<br />
Energetische Sanierung Rainbachweg<br />
Renovierung Schräger Weg<br />
Energetische Sanierung Wethgasse<br />
Dacherneuerung Schröderstraße 56–58 Dacherneuerung Häusserstraße 29–31
ten wurden hierbei als Service für unsere Mitglieder durch die<br />
Genossenschaft übernommen, während die Kosten für die jährliche<br />
Funktionsprüfung als Betriebskosten umgelegt werden. Die<br />
von uns gewählte umfassende Ausstattung entspricht auch den<br />
zu erwartenden Anforderungen einer gesetzlichen Ausstattungspflicht,<br />
die es bereits in mehreren Bundesländern gibt. Auch die<br />
im Stadtteil Pfaffengrund begonnene Erneuerung der Breitbandnetze<br />
als rückkanalfähige Netze in Sternstruktur wollen wir in<br />
den nächsten beiden Jahren an allen Mehrfamilienhäusern ausführen.<br />
In vielen Gebäuden, besonders im Bereich der denkmalgeschützten<br />
Siedlungen, müssen hier noch technische Fragen der<br />
Leitungsführung geklärt werden.<br />
Auch im Geschäftsjahr 2010 haben wir bei Mieterwechseln und<br />
auf Antrag der Mitglieder bei bestehenden Mietverhältnissen<br />
Einzelmodernisierungen ausgeführt. Hierbei wurden insbesondere<br />
Gasheizungen mit Brennwerttechnik und moderne Bäder<br />
eingebaut. Für diese wertverbessernden Maßnahmen wurden im<br />
Berichtsjahr Kosten in Höhe von ca. 140.000,00 € aufgewendet.<br />
Auch im Jahr 2010 wurden alle durch Kündigungen freigewordenen<br />
Einfamilienhäuser in den Stadtteilen Pfaffengrund, Kirchheim,<br />
Handschuhsheim und der Siedlung Ochsenkopf umfassend<br />
modernisiert und ausgebaut. Die Investitionen in diesem Bereich<br />
waren im Berichtsjahr mit ca. 437.000,00 € deutlich niedriger<br />
als in den Vorjahren. Mittelfristig muss hier jedoch mit erheblich<br />
höheren Investitionen gerechnet werden, die wir auch entsprechend<br />
eingeplant haben. Bei den einzelnen Häusern sind hier Kosten<br />
zwischen 68.000,00 € und 109.000,00 € angefallen. Durch<br />
den Ausbau von Dachgeschossen und Nebengebäuden ergaben<br />
sich nach der Sanierung teilweise deutlich größere Wohnflächen.<br />
Die Entwicklung der Kosten und damit einer noch vertretbaren<br />
Wirtschaftlichkeit muss hier auch weiterhin kritisch beobachtet<br />
und überprüft werden. Auch wenn es zu diesem Vorgehen aktuell<br />
keine Alternativen gibt, müssen in Abstimmung mit Baurecht<br />
und Denkmalschutz bauliche Entwicklungen geprüft werden.<br />
Für diese Investitionen sind in der mittelfristigen Planung Mittel<br />
in Höhe von 0,9 bis 1,0 Mio. € jährlich eingestellt.<br />
Auch im Geschäftsjahr 2010 haben die Mitglieder unserer<br />
Genossenschaft durch ihr Verständnis und ihre Unterstützung bei<br />
der Vorbereitung und Durchführung wesentlich zum Gelingen der<br />
umfangreichen Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
beigetragen. Wir möchten uns daher auch an dieser Stelle<br />
bei allen betroffenen Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit<br />
im Interesse der Genossenschaft bedanken.<br />
Für das laufende Jahr haben wir für laufende und planmäßige<br />
Instandhaltungen und Wohnungssanierungen in der mittelfristigen<br />
Planung 2,8 Mio. € und für Modernisierungsmaßnahmen<br />
1,0 Mio. € vorgesehen. Mittelfristig planen wir mit leicht steigenden<br />
Aufwendungen für Instandhaltung.<br />
Wohnen und Umwelt<br />
Auch im Geschäftsjahr 2010 haben wir im Rahmen der Modernisierungs-<br />
und Instandhaltungsmaßnahmen die umfangreichen<br />
Maßnahmen zur Energieeinsparung weitergeführt. Diese<br />
Maßnahmen führen zu einer erheblichen Verringerung des CO 2 -<br />
Ausstoßes und zu einer deutlichen Reduzierung des Heizenergieverbrauchs<br />
für unsere Mitglieder. Bei allen Dacherneuerungen<br />
wurden bei nicht ausgebauten Dachgeschossen die Speicherböden<br />
und bei ausgebauten Dächern die Dachflächen gedämmt.<br />
Dort wo dies technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar war,<br />
haben wir eine Zwischensparren-Dämmung und zusätzlich eine<br />
Aufsparren-Dämmung eingebaut. Bei allen Fassadenrenovierungen<br />
wurden, mit Ausnahmen bei den denkmalgeschützten<br />
Gebäuden, Wärmedämm-Verbundsysteme angebracht.<br />
Im Berichtsjahr wurden die Maßnahmen zur Dämmung der<br />
oberen Geschossdecken (Speicherböden) im Bereich der Mehrfamilienhäuser<br />
in den Stadtteilen Pfaffengrund, Weststadt und<br />
Kirchheim weitergeführt. Auch die Dämmung von Kellerdecken in<br />
diesen Wohngebieten haben wir im Jahr 2010 verstärkt fortgeführt.<br />
Im Rahmen unseres 5-Jahres-Plans haben wir vorgesehen,<br />
kurzfristig alle Kellerdecken und oberen Geschossdecken bei den<br />
Mehrfamilienhäusern zu dämmen. Bei allen Fassadenrenovierungen<br />
werden wir auch künftig Vollwärmeschutz-Fassaden anbringen,<br />
ausgenommen hiervon bleiben die denkmalgeschützten<br />
Gebäude.<br />
Für das laufende Jahr ist der Austausch der Ölheizung am Gebäude<br />
Sperberweg 24 durch eine Gasheizung mit Brennwerttechnik<br />
und Solaranlage vorgesehen. Nach Abschluss dieser Maßnahme<br />
haben wir alle Ölheizungen durch energieeffiziente Heizungssysteme<br />
ersetzt. Parallel dazu haben wir bei den großen Heizungsanlagen<br />
energieeffiziente Heizungspumpen eingebaut.<br />
Bereits seit dem Jahr 2008 haben wir bei Pilotprojekten Solaranlagen<br />
und eine Holzpellet-Heizung eingebaut und damit<br />
erste Erfahrungen mit der Verwendung erneuerbarer Energien<br />
gesammelt. Im Berichtsjahr wurden erstmals im Bereich der Siedlungshäuser<br />
in den Siedlungen Pfädelsäcker und Ochsenkopf bei<br />
Modernisierungen Solaranlagen zur Brauchwassererwärmung<br />
eingebaut. Durch die EnEV 2009 und das Erneuerbare-Energien-<br />
Wärmegesetz des Bundes und des Landes Baden-Württemberg<br />
bestehen inzwischen erhöhte Anforderungen an <strong>Neu</strong>bau und<br />
bei Maßnahmen im Bestand. Besonders bei den Maßnahmen<br />
im Bestand sind hier allerdings weiterhin Detailfragen ungeklärt<br />
11
und eine vertretbare Wirtschaftlichkeit ist in vielen Fällen nicht<br />
mehr darstellbar. Es muss hier kritisch hinterfragt werden, ob<br />
es wirklich sinnvoll ist, die Anforderungen durch Verschärfung<br />
der gesetzlichen Vorgaben fast jährlich zu erhöhen und damit<br />
jeglichen Spielraum für unternehmerische Entscheidungen zu<br />
nehmen.<br />
Bereits seit dem Jahr 2008 erstellen wir für alle Gebäude Energieausweise,<br />
um den Mitgliedern bei <strong>Neu</strong>vermietung den Energiebedarf<br />
nachzuweisen. Wir erstellen hierbei bedarfsorientierte<br />
Energieausweise, da diese den energetischen Zustand des<br />
Gebäudes und der einzelnen Bauteile abbilden. Bei den Kontrollen<br />
der Energiekennzahlen vor und nach energetischen Sanierungen<br />
haben wir teilweise Einsparungen bei der Heizenergie von<br />
über 50 Prozent festgestellt.<br />
Auch im Berichtsjahr haben wir zur Vorbereitung energetischer<br />
Sanierungsmaßnahmen und zur Überprüfung ausgeführter Maßnahmen<br />
Aufnahmen einer Wärmebildkamera ausgewertet. Bei<br />
der Auswahl der Baustoffe und der Gestaltung der Außenbereiche<br />
werden stets Fragen der Ökologie berücksichtigt und die<br />
nachhaltigen Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Folgekosten<br />
geprüft. Wir versuchen stets, einen vertretbaren Ausgleich<br />
zwischen ökonomischen und ökologischen Fragen und Anforderungen<br />
herzustellen.<br />
Vermietung<br />
Die Situation am Wohnungsmarkt in Deutschland hat sich auch<br />
im Berichtsjahr weiter entspannt. Nach wie vor bestehen große<br />
Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen und Teilmärkten.<br />
Der kontinuierliche leichte Bevölkerungsrückgang, der mittelfristig<br />
noch leichte Anstieg der Zahl der Haushalte, der demografische<br />
Wandel und der Trend zurück in die Städte werden zu einer<br />
weiterhin differenzierten Entwicklung beitragen.<br />
<strong>Heidelberg</strong> ist nach wie vor ein attraktiver Standort in der<br />
Metropolregion Rhein-Neckar. Aber auch der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Wohnungsmarkt ist durch deutliche Unterschiede zwischen<br />
den einzelnen Teilmärkten geprägt. Die Nachfrage differenzierte<br />
auch im Geschäftsjahr 2010 sehr stark nach Lage, Qualität<br />
und Preis, wobei die Lage nach wie vor das wichtigste Merkmal<br />
darstellte. Durch die großen Veränderungen am <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Wohnungsmarkt durch die Entwicklung des neuen Stadtteils<br />
Bahnstadt, die <strong>Neu</strong>baugebiete Bieth und Schollengewann, die<br />
Veränderungen durch den Abzug der US-Streitkräfte und weitere<br />
städtebauliche Entwicklungen sowie eine rege Bautätigkeit im<br />
Umland wird sich die Situation am Markt weiter entspannen. Die<br />
Auswirkungen dieser Entwicklung auf bestehende Wohngebiete<br />
12<br />
müssen beobachtet und durch Maßnahmen der Stadtentwicklung<br />
und Stadtplanung begleitet werden.<br />
Die Nachfrage nach unseren Genossenschaftswohnungen war<br />
auch im Geschäftsjahr 2010 insgesamt gut mit deutlichen Unterschieden<br />
zwischen den einzelnen Wohngebieten und Wohnformen.<br />
Besonders gefragt waren die Einfamilienhäuser in den<br />
traditionellen Siedlungsgebieten und Wohnungen in guten und<br />
mittleren Lagen mit guter Infrastruktur. Bei der von uns angebotenen<br />
Qualität werden unsere Mietpreise nach wie vor als preiswert<br />
und bezahlbar akzeptiert. Durch den Verkauf der Wohnanlage<br />
Emmertsgrund hat sich die Vermietungssituation nachhaltig<br />
verbessert.<br />
Im Berichtsjahr wurden durch Kündigungen insgesamt 89 Wohnungen<br />
frei, darunter 19 Wohnungen durch Veränderungen<br />
innerhalb unseres Wohnungsbestandes. Die Fluktuationsrate hat<br />
sich daher weiterhin günstig entwickelt. Bei den Gründen für die<br />
Kündigungen lagen die Schwerpunkte bei Umzügen in größere<br />
Wohnungen, Todesfällen, Umzügen in ein Alten- oder Pflegeheim<br />
und Ortswechsel. Der Mietpreis, die Wohnungsausstattung und<br />
das Wohnumfeld haben bei den Gründen für die Wohnungskündigungen<br />
auch im Geschäftsjahr 2010 keine wesentliche<br />
Rolle gespielt. Der Verwaltungsaufwand im Bereich Vermietung<br />
ist auch im Berichtsjahr weiter angestiegen. Viele Wohnungsangebote,<br />
Besichtigungen und Beratungsgespräche waren erforderlich,<br />
um alle Wohnungen ohne wesentliche Verzögerungen<br />
weiter zu vermieten. Die Erlösschmälerungen konnten durch<br />
den Verkauf der Wohnungen im Stadtteil Emmertsgrund deutlich<br />
verringert werden. Auch bei Vollvermietung entstehen allerdings<br />
Erlösschmälerungen durch Modernisierung und Sanierung sowie<br />
durch Verzögerungen bei der Anschlussvermietung.<br />
Die Vermietung unserer Wohnungen erfolgte auch im Berichtsjahr<br />
unter Berücksichtigung der Dauer der Mitgliedschaft, Anzahl der<br />
Personen und nachgewiesener Dringlichkeiten. Durch die geänderte<br />
Situation am Wohnungsmarkt konnten erneut auch neue<br />
Mitglieder kurzfristig versorgt werden. Wartezeiten bestehen in<br />
der Regel bei den Siedlungshäusern und bei großen Wohnungen<br />
in guten Lagen. Die <strong>Neu</strong>vermietung erfolgte zu den genossenschaftlichen<br />
Richtsatzmieten, die nach Wohnwerten gestaffelt<br />
sind und unter den Vergleichsmieten nach dem Mietspiegel der<br />
Stadt <strong>Heidelberg</strong> liegen.
Wirtschaftliche Lage<br />
Die Finanzlage der Genossenschaft war auch im Berichtsjahr<br />
sehr gut und hat sich weiter positiv entwickelt. Die liquiden<br />
Mittel haben sich gegenüber dem Vorjahr auf ca. 10,5 Mio. €<br />
erhöht. Ausschlaggebend hierfür war im Wesentlichen der Liquiditätszufluss<br />
aus dem Verkauf der Wohnanlage Emmertsgrund.<br />
Die Vermögenslage hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:<br />
Durch den Verkauf der Wohnungen im Stadtteil Emmertsgrund<br />
ergab sich ein Rückgang der bilanzierten Vermögenswerte bei<br />
einer deutlichen Veränderung der Struktur der Aktivseite der<br />
Bilanz. Auch die Verbindlichkeiten haben sich um fast 5 Mio. €<br />
vermindert, insbesondere durch die Ablösung und Übernahme<br />
der öffentlichen Mittel für die Emmertsgrund-Wohnungen<br />
durch den Käufer. Die Bilanzstruktur hat sich dadurch erneut<br />
Die Zahlungsströme sind in der Kapitalflussrechnung im Lagebericht<br />
dargestellt. Auch für das laufende Jahr weist der Finanzplan<br />
unter Berücksichtigung der erheblichen Investitionen in <strong>Neu</strong>bau<br />
und Modernisierung einen Finanzierungsüberschuss in Höhe von<br />
ca. 6,9 Mio. € aus. Diese Liquidität steht zur Finanzierung der<br />
Investitionen in den nächsten Jahren zur Verfügung.<br />
Vermögenswerte in T€ 2010 2009 Veränderungen<br />
Anlagevermögen 21.789,4 31.995,8<br />
Umlaufvermögen<br />
Unfertige Leistungen u. Vorräte 981,1 1.572,8<br />
Forderungen 178,4 153,2<br />
Flüssige Mittel u. Bausparguthaben 10.529,6 4.067,4<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 2,7 2,7<br />
33.481,2 37.791,9 – 4.310,7<br />
Verbindlichkeiten in T€ 2010 2009 Veränderungen<br />
Rückstellungen 1.396,2 1.117,4<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten u.a. Kreditgebern 9.038,6 13.618,4<br />
Erhaltene Anzahlungen 1.077,7 1.660,6<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 217,9 275,0<br />
Andere Verbindlichkeiten 547,3 552,1<br />
12.277,7 17.223,5 – 4.945,8<br />
Eigenkapital in T€ 2010 2009 Veränderungen<br />
Geschäftsguthaben 4.064,4 4.108,4<br />
Rücklagen 16.483,2 15.773,8<br />
Bilanzgewinn 655,9 686,2<br />
21.203,5 20.568,4 + 635,1<br />
verbessert bei einem bilanziellen Eigenkapital von erstmals über<br />
21 Mio. €.<br />
Neben der Vermögens- und Finanzlage hat sich im Geschäftsjahr<br />
2010 auch die Ertragslage positiv entwickelt. Diese war<br />
allerdings durch Sonderfaktoren geprägt und lässt daher keinen<br />
direkten Vergleich mit dem Vorjahr zu. Der Buchgewinn aus dem<br />
13
Wohnungsverkauf, erhöhte Instandhaltungskosten durch vorgezogene<br />
Maßnahmen, außerordentliche Aufwendungen durch die<br />
<strong>Neu</strong>bewertung der Pensionsrückstellung nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
und die Veränderungen beim Ergebnis der<br />
Hausbewirtschaftung durch die geringere Wohnungszahl haben<br />
zu einer deutlichen Veränderung der Struktur der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung geführt. Nach der Vorwegzuweisung zu den Rücklagen<br />
aus dem Jahresüberschuss 2010 in Höhe von 700.000,00 €<br />
(Vorjahr 500.000,00 €) weist die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
einen Bilanzgewinn in Höhe von 656.012,12 € (Vorjahr<br />
686.211,88 €) aus. Der Gewinnverteilungsvorschlag ist im<br />
Anhang zum <strong>Jahresabschluss</strong> dargestellt, wobei wir erneut einen<br />
Vortrag auf neue Rechnung vorschlagen, der gegebenenfalls für<br />
erhöhte Instandhaltungsaufwendungen verwendet werden kann.<br />
Hausbewirtschaftung<br />
Durch den Verkauf der Wohnanlage Emmertsgrund mit 306 Mietwohnungen<br />
hat sich der von uns verwaltete eigene Bestand an<br />
Mietwohnungen und sonstigen Einheiten im Geschäftsjahr 2010<br />
deutlich verändert.<br />
Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung einschließlich<br />
Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen aus noch<br />
abzurechnenden Betriebskosten haben sich im Berichtsjahr um<br />
ca. 1.166.600,00 € vermindert. Diese wesentliche Veränderung<br />
entstand durch den Wegfall der Bruttomieten für die Wohnungen<br />
im Emmertsgrund nach dem Verkauf im ersten Quartal und<br />
der Übergabe zum 1. April 2010. Die Mieterlöse der restlichen<br />
Wohnungen sind durch Anpassung der Mieten bei <strong>Neu</strong>vermietung,<br />
die Weitergabe erhöhter Betriebskosten, Anpassungen<br />
bei Bestandsmieten und Mieterhöhungen nach durchgeführten<br />
Modernisierungen leicht angestiegen.<br />
Die Instandhaltungskosten sind im Geschäftsjahr 2010 um ca.<br />
458.600,00 € auf 2.977.117,00 € angestiegen. An diesem<br />
Rekordergebnis wird deutlich, dass wir bei geringerem Wohnungsbestand<br />
erheblich mehr in die Instandhaltung der Bestände<br />
in unseren traditionellen Wohngebieten investiert haben.<br />
So haben wir drei große Maßnahmen aus dem mittelfristigen<br />
Plan vorgezogen und zusätzlich im Berichtsjahr ausgeführt. Wir<br />
wollen auch in den kommenden Jahren die Instandhaltung auf<br />
diesem Niveau fortführen. So haben wir im Wirtschaftsplan für<br />
das laufende Jahr Aufwendungen für laufende und planmäßige<br />
Instandhaltungen in Höhe von 2,8 Mio. € vorgesehen. Nach der<br />
mittelfristigen Planung soll dieser Betrag bis zum Jahr 2015 auf<br />
3,2 Mio. € gesteigert werden. Dieses Volumen ist bei der Struktur<br />
unserer Bestände zur Durchführung einer ordnungsgemäßen und<br />
nachhaltigen Instandhaltung erforderlich.<br />
14<br />
Die Betriebskosten als zweite große Säule der Aufwendungen<br />
für die Hausbewirtschaftung haben sich im Geschäftsjahr 2010<br />
um ca. 511.500,00 € auf 1.469.210,00 € vermindert. Parallel zu<br />
den Umsatzerlösen aus der Hausbewirtschaftung ist auch diese<br />
Entwicklung fast ausschließlich auf den Verkauf der Wohnanlage<br />
Emmertsgrund mit einem sehr hohen Betriebskostenanteil<br />
zurückzuführen. Bei den Betriebskosten rechnen wir mittelfristig<br />
mit steigenden Kosten durch die absehbare Entwicklung bei den<br />
Strompreisen und den Kosten für Heizenergie. Außerdem ist auch<br />
bei Versicherungen und öffentlichen Betriebskosten mittelfristig<br />
ein Anstieg der Kosten zu erwarten. Wir versuchen nach wie<br />
vor, die Betriebskosten in den Bereichen, die von uns beeinflusst<br />
werden können, im Interesse unserer Mitglieder zu begrenzen.<br />
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen haben sich im Berichtsjahr<br />
um ca. 21.000,00 € erhöht. Hierbei haben sich allerdings<br />
die tatsächlichen Zinsaufwendungen für unsere Objektfinanzierungen<br />
durch planmäßige und außerplanmäßige Tilgungen<br />
um ca. 42.000,00 € vermindert. Durch die <strong>Neu</strong>bewertung der<br />
Pensionsrückstellung entstand ein Aufzinsungsaufwand in Höhe<br />
von ca. 63.000,00 €, der zu dem Anstieg in dieser Kostengruppe<br />
führte. Die Zinsaufwendungen werden sich auch im laufenden<br />
Jahr günstig entwickeln. Mittelfristig ist durch die Finanzierungsmittel<br />
für die <strong>Neu</strong>bautätigkeit wieder mit einem leichten Anstieg<br />
dieser Aufwendungen zu rechnen.<br />
Der Personalaufwand hat sich im Geschäftsjahr 2010 um ca.<br />
73.500,00 € vermindert. In diesem Bereich sind die Löhne und<br />
Gehälter sowie die Sozialabgaben leicht angestiegen. Die Verminderung<br />
ergab sich durch Sonderfaktoren bei der <strong>Neu</strong>berechnung<br />
und Einstellung in die Rückstellung für Pensionen, die teilweise<br />
als Zinsaufwand und als außerordentlicher Aufwand darzustellen<br />
waren. Mittelfristig wird der Personalaufwand durch strukturelle<br />
und tarifliche Änderungen leicht ansteigen.<br />
Auch bei den Abschreibungen auf die Vermögenswerte des<br />
Anlagevermögens ergab sich durch den Wohnungsverkauf eine<br />
Verminderung um ca. 274.000,00 € auf 1.149.572,00 €. Hier<br />
stand dem Wegfall der Abschreibungen für die Wohnungen im<br />
Stadtteil Emmertsgrund ein leichter Anstieg der Abschreibungen<br />
auf die modernisierten Siedlungshäuser und die übrigen Wohngebäude<br />
gegenüber. Die Abschreibungen werden sich zunächst<br />
auf diesem Niveau stabilisieren und mittelfristig durch die<br />
<strong>Neu</strong>bautätigkeit wieder ansteigen.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im<br />
Geschäftsjahr 2010 um ca. 10.000,00 € vermindert. Diese<br />
positive Entwicklung ergab sich durch die deutlich reduzierten<br />
Abschreibungen auf Mietforderungen, wobei sich auch hier der
Wohnungsverkauf positiv ausgewirkt hat. Die in dieser Position<br />
enthaltenen sächlichen Verwaltungskosten sind insgesamt leicht<br />
angestiegen. Außerordentlicher Aufwand entstand, wie bereits<br />
berichtet, in Höhe von 226.328,00 € als Zuweisung zur Pensionsrückstellung<br />
durch die nach dem BilMoG erforderliche <strong>Neu</strong>bewertung.<br />
Das Ergebnis der Hausbewirtschaftung wird in den kommenden<br />
Jahren durch leicht steigende Mieterlöse auf der neuen Basis und<br />
durch die hohen Instandhaltungskosten geprägt werden.<br />
Mitglieder und Geschäftsguthaben<br />
Die Mitglieder- und Geschäftsguthabenentwicklung für das Geschäftsjahr<br />
2010 ist im Anhang zum <strong>Jahresabschluss</strong> dargestellt.<br />
Die bei der <strong>Neu</strong>fassung der Satzung im Jahr 2009 beschlossene<br />
Verkürzung der Kündigungsfrist hat sich bewährt. Durch den<br />
Verkauf der Wohnungen im Stadtteil Emmertsgrund ergab sich<br />
sowohl bei der Zahl der Mitglieder als auch bei der Höhe der Geschäftsguthaben<br />
ein leichter Rückgang. Daneben werden heute<br />
die Mitgliedschaften nach Beendigung der Mietverhältnisse deutlich<br />
schneller gekündigt als dies in den früheren Jahren der Fall<br />
war. In den kommenden Jahren sind bei der Zahl der Mitglieder<br />
keine wesentlichen Veränderungen zu erwarten. Auch bei den<br />
Rechtsgrundlagen der Satzung sind keine Änderungen geplant.<br />
Organe der Genossenschaft<br />
Die ordentliche Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr<br />
2009 fand am 30. Juni 2010 im Gesellschaftshaus Pfaffengrund<br />
statt. Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Reiner Nimis als Versammlungsleiter wurden den gewählten Vertretern<br />
die Berichte des Vorstandes und des Aufsichtsrates sowie<br />
die Prüfungsberichte des Aufsichtsrates und des Prüfungsverbandes<br />
vbw Verband baden-württembergische Wohnungs- und<br />
Immobilienunternehmen e.V. erstattet. Außerdem wurde den Vertretern<br />
der <strong>Jahresabschluss</strong> zum 31.12.2009 vorgelegt und ausführlich<br />
erläutert. In den Berichten wurde auch über den Verkauf<br />
der Wohnanlage Emmertsgrund informiert und die Gründe und<br />
Auswirkungen dargelegt. Sämtliche Berichte wurden von den<br />
Mitgliedern der Vertreterversammlung zustimmend zur Kenntnis<br />
genommen. Nach der Genehmigung des <strong>Jahresabschluss</strong>es<br />
und der vorgeschlagenen Gewinnverwendung wurden Vorstand<br />
und Aufsichtsrat jeweils einstimmig entlastet. Daneben bestand<br />
wie immer Gelegenheit zur Aussprache und für Fragen und<br />
Anregungen.<br />
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden die Aufsichtsratsmitglieder<br />
Sonja Bittner, Dr. Martina Gernold-Kunzler, Dr. Jürgen Beß<br />
und Manfred Trunzer einstimmig wiedergewählt. Auf Vorschlag<br />
der Stadt <strong>Heidelberg</strong> wurde Frau Stadträtin Dr. Barbara Greven-<br />
Aschoff mit großer Mehrheit in den Aufsichtsrat gewählt. Der<br />
Aufsichtsrat ist mit zwölf Mitgliedern satzungsgemäß besetzt und<br />
hat sich im Geschäftsjahr 2010 am 20. Juli konstituiert.<br />
Vertreterversammlung 2010<br />
15
Der Vorstand der Genossenschaft bestand im Geschäftsjahr 2010<br />
unverändert aus dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied<br />
Reinhold Hornig und den nebenamtlichen Vorstandsmitgliedern<br />
Günter Bitsch und Bruno Krüger. Die Vorstandsmitglieder Günter<br />
Bitsch und Reinhold Hornig wurden im Berichtsjahr vom<br />
Aufsichtsrat wieder bestellt. Der Vorstand hat im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr die Geschäfte der Genossenschaft in regelmäßigen<br />
Sitzungen beraten und die zur Leitung der Genossenschaft nach<br />
Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst.<br />
Personal und Dienstleistung<br />
Die Zahl der im Geschäftsjahr 2010 durchschnittlich beschäftigten<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist im Anhang zum<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> dargestellt. Zum 1. September 2010 haben wir<br />
Frau Svenja Kumpf als Auszubildende zur Immobilienkauffrau im<br />
Rahmen der Ausbildungsinitiative der <strong>Heidelberg</strong>er Wohnungsunternehmen<br />
eingestellt. Ansonsten ergaben sich bei der Anzahl<br />
und der Struktur unseres Personalbestandes im Berichtsjahr keine<br />
Veränderungen.<br />
Am 1. September 2010 konnte unsere Mitarbeiterin Frau<br />
Michaela Stahl auf eine 25-jährige Tätigkeit in unserem Unternehmen<br />
zurückblicken. In einer kleinen internen Feier wurden Frau<br />
Stahl die Ehrenurkunden der IHK und des vbw überreicht und der<br />
Werdegang von der Auszubildenden bis zur verantwortlichen<br />
Mitarbeiterin im Bereich Vermietung/Mieterservice gewürdigt.<br />
Auch im Berichtsjahr ist die Verwaltungsarbeit für unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowohl qualitativ als auch quantitativ<br />
weiter angestiegen. Die veränderte Situation am Wohnungsmarkt,<br />
der Verkauf der Wohnanlage Emmertsgrund, die<br />
16<br />
Bauausschuss unterwegs<br />
Vorbereitung von <strong>Neu</strong>baumaßnahmen, die umfangreichen Modernisierungs-<br />
und Instandhaltungsmaßnahmen, Änderungen<br />
bei den rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen und<br />
die Verbesserung unserer Dienstleistungen führten zu Mehrbelastungen<br />
und erhöhten Anforderungen an unser Team. Die gestiegene<br />
Verwaltungsarbeit konnte nur durch stetige Weiterbildung,<br />
gute Motivation und das besondere Engagement unserer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter bewältigt werden. Wir möchten uns<br />
daher auch an dieser Stelle beim ganzen Team für die gezeigten<br />
Leistungen und den besonderen Einsatz, auch außerhalb der<br />
üblichen Arbeitszeiten, bedanken.<br />
Auch im Geschäftsjahr 2010 haben wir unseren Mitgliedern in<br />
Zusammenarbeit mit Vertragspartnern Service-Leistungen angeboten.<br />
Über unseren 24-Stunden-Notruf erhalten unsere Mitglieder<br />
in den Wohngebieten im Notfall schnelle und unbürokratische<br />
Hilfe. Alle Aufzugsanlagen in unserem Wohnungsbestand<br />
sind mit Notruf-Systemen ausgestattet. Die Service-Leistungen<br />
für unsere Mitglieder in den betreuten Seniorenwohnungen in<br />
der Wohnanlage „Christian Stock“ werden als Grundleistungen<br />
mit Notruf und als Wahlleistungen von unseren Partnern Verein<br />
Selbständig Wohnen e.V. und Deutsches Rotes Kreuz erbracht.<br />
In unserem größten Wohngebiet im Stadtteil Pfaffengrund sind<br />
wir seit 2008 mit einer Geschäftsstelle vor Ort. Diese wird von<br />
den Mitgliedern gut angenommen und verbessert unsere Dienstleistungen<br />
durch kurze Wege für unsere Mitglieder und unsere<br />
Mitarbeiter.<br />
Verkauf Wohnanlage Emmertsgrund<br />
In den letzten Geschäftsberichten haben wir jeweils ausführlich<br />
über die Vorbereitungen zum Verkauf der Wohnungen im Stadtteil<br />
Emmertsgrund und über die Gründe, die zur Verkaufsentscheidung<br />
geführt haben, berichtet. Nach langen Verhandlungen<br />
und intensiven Vorbereitungen haben wir die Wohnanlage mit<br />
Kaufvertrag vom 12. Februar 2010 an die GWH Gemeinnützige<br />
Wohnungsgesellschaft Hessen mbH verkauft. Mit der GWH als<br />
Tochterunternehmen der Landesbank Hessen-Thüringen haben<br />
wir einen starken und zuverlässigen Partner gefunden, der viel<br />
Erfahrung in der Verwaltung und Bewirtschaftung von Großwohnanlagen<br />
hat. In einer Mieterversammlung am 1. März 2010<br />
haben wir die betroffenen Mitglieder gemeinsam mit den Geschäftsführern<br />
der GWH über den Verkauf und die vereinbarten<br />
Festlegungen und Bindungen informiert. Die Übergabe mit Nutzen<br />
und Lasten erfolgte zum 1. April 2010. Alle Mietverhältnisse<br />
wurden vom Käufer übernommen und durch die Übernahme der<br />
öffentlichen Mittel bleiben auch die Mietpreisbindungen nach der<br />
Satzung der Stadt <strong>Heidelberg</strong> bestehen. Weiter wurde festgelegt,<br />
dass die Wohnungen für einen Zeitraum von 10 Jahren nicht
weiterveräußert werden dürfen und dass gegenüber unseren<br />
Mitgliedern das Recht zur ordentlichen Kündigung für die Dauer<br />
der Mitgliedschaft ausgeschlossen bleibt. Durch den Verkauf<br />
entstand im Geschäftsjahr 2010 ein Buchgewinn und ein erheblicher<br />
Liquiditätszufluss, der für <strong>Neu</strong>baumaßnahmen und Bestandsinvestitionen<br />
zur Verfügung steht.<br />
Sonstiges<br />
Am 2. Oktober 2010 haben wir bereits zum zweiten Mal eine<br />
Rundfahrt durch die Wohngebiete der Genossenschaft für die<br />
Mitglieder der Vertreterversammlung durchgeführt. Mit diesen<br />
Veranstaltungen haben wir die gewählten Vertreter über geplante<br />
und durchgeführte Maßnahmen informiert und die Struktur<br />
unserer Wohnungsbestände erläutert. Im laufenden Jahr ist eine<br />
weitere Informationsveranstaltung für die Mitglieder der Vertreterversammlung<br />
geplant.<br />
Im Geschäftsjahr 2010 konnten wir auf 20 Jahre Partnerschaft<br />
mit der Wohnungsbaugenossenschaft Einheit Bautzen <strong>eG</strong> zurückblicken.<br />
Dieses Jubiläum wurde im Rahmen der achten Mitgliederfahrt<br />
von Bautzen nach <strong>Heidelberg</strong> gefeiert. Bei dieser Feier<br />
am 25. Juni 2010 im Leonardo-Hotel wurde in Anwesenheit zahlreicher<br />
Gäste von beiden Seiten die Partnerschaft gewürdigt und<br />
die vielen freundschaftlichen Verbindungen gepflegt und gefestigt.<br />
Ein Rahmenprogramm mit Besichtigungen in <strong>Heidelberg</strong> und<br />
einer Fahrt nach Straßburg rundete diesen gelungenen Besuch<br />
ab. In der Zeit vom 23. – 26. September 2010 besuchte eine<br />
kleine Delegation unserer Genossenschaft die Kollegen in Bautzen<br />
zu einem Erfahrungsaustausch, der durch ein interessantes<br />
20 Jahre Partnerschaft mit der WBG Einheit Bautzen<br />
Rahmenprogramm ergänzt wurde. Mit der neunten Mitgliederfahrt<br />
von <strong>Heidelberg</strong> nach Bautzen im Oktober 2011 und dem<br />
Besuch einer kleinen Delegation aus Bautzen Ende Juni 2011<br />
wird diese Partnerschaft weitergeführt.<br />
Im Berichtsjahr haben wir die Reihe der Mieterfeste mit einem<br />
Fest für die Mitglieder im Stadtteil Pfaffengrund am 10. Juli 2010<br />
am Marktplatz Pfaffengrund fortgesetzt. Der Standort wurde<br />
bewusst gewählt, galt es doch, 90 Jahre Siedlung Pfaffengrund<br />
und die gelungene Renovierung des Dienstleistungszentrums<br />
Am Markt 21 zu feiern. Außerdem wollten wir den Marktplatz<br />
als Festplatz in Erinnerung bringen und zeigen, dass dieser<br />
Mittelpunkt mehr als ein Parkplatz sein kann. Bei strahlendem<br />
Sonnenschein konnten wir viele Mitglieder mit ihren Familien<br />
und zahlreiche Gäste begrüßen. Neben der Bewirtung durch den<br />
Partyservice Peter <strong>Neu</strong>ner wurde den Mitgliedern und Gästen<br />
ein Rahmenprogramm mit den <strong>Heidelberg</strong>er Blasmusikanten,<br />
dem <strong>Heidelberg</strong>er Musikzug der PKG und ein Kinderprogramm<br />
angeboten. Für das laufende Jahr planen wir ein Mieterfest für<br />
die Mitglieder der Siedlung Ochsenkopf am ehemaligen Keltergebäude<br />
am Gutachweg. Mit diesen Mieterfesten wollen wir<br />
die Mitgliederbindung stärken und die Nachbarschaften in den<br />
Wohngebieten fördern und verbessern.<br />
Schlussbemerkungen<br />
Wir danken den Mitgliedern des Aufsichtsrates für die stets gute<br />
und vertrauensvolle Zusammenarbeit, dem vbw Verband badenwürttembergischer<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V,<br />
den Mitgliedern der Vertreterversammlung, allen Mitgliedern der<br />
Genossenschaft sowie allen Geschäftspartnern, die im Geschäftsjahr<br />
2010 mit uns zusammengearbeitet haben.<br />
<strong>Heidelberg</strong>, im April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Hornig Krüger Bitsch<br />
17
18<br />
Mieterfest Pfaffengrund
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat der Genossenschaft hat im Geschäftsjahr 2010<br />
seine Kontrollfunktion umfassend wahrgenommen. In regelmäßigen<br />
Sitzungen hat er alle in seine Zuständigkeit fallenden<br />
Geschäftsvorgänge beraten und die nach Gesetz und Satzung<br />
erforderlichen Beschlüsse gefasst. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
in regelmäßigem Informationsaustausch<br />
mit den Vorstandsmitgliedern.<br />
In der konstituierenden Sitzung am 20. Juli 2010 wurden der<br />
Vorsitzende, dessen Stellvertreter, der Schriftführer und dessen<br />
Stellvertreterin sowie die Mitglieder des Prüfungs-, Bau-<br />
und Finanzausschusses gewählt. Die Ausschüsse haben die in<br />
ihre Zuständigkeit fallenden Angelegenheiten beraten und die<br />
Beschlüsse vorbereitet. Der Bauausschuss hat bei den Begehungen<br />
verschiedener Wohngebiete geplante und ausgeführte<br />
<strong>Neu</strong>bau-, Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
besichtigt und beraten.<br />
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in den Sitzungen über alle<br />
wesentlichen Angelegenheiten und die laufenden Geschäfte<br />
informiert. Der Wirtschaftsplan, der Finanzplan und die mittelfristige<br />
Modernisierungs- und Instandhaltungsplanung wurden<br />
beraten und genehmigt. Weitere Gegenstände der Beratungen<br />
waren der <strong>Jahresabschluss</strong>, die umfangreichen Maßnahmen zur<br />
Bestandserhaltung, die Planung von <strong>Neu</strong>bauvorhaben und baulichen<br />
Entwicklungen im Bestand, die Vermietungssituation, die<br />
Entwicklung der Bestandsmieten sowie die Vorbereitung der Vertreterversammlung.<br />
Außerdem wurden wir in der Schlussbesprechung<br />
mit den Verbandsprüfern über das positive Ergebnis der<br />
gesetzlichen Prüfung informiert. In der Sitzung am 28. September<br />
2010 hat der Aufsichtsrat die Vorstandsmitglieder Günter Bitsch<br />
und Reinhold Hornig wieder zu Vorstandsmitgliedern bestellt.<br />
Nach den intensiven Beratungen im Vorjahr haben wir in der<br />
Sitzung am 22. Januar 2010 nach ausführlicher Diskussion<br />
und Prüfung der Unterlagen dem Verkauf der Wohnungen in<br />
der Wohnanlage Emmertsgrund endgültig zugestimmt, da die<br />
Gründe für einen Verkauf nach wie vor bestanden. Mit der GWH<br />
Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Hessen haben wir<br />
einen starken und zuverlässigen Partner gefunden, bei dem die<br />
Rechte unserer Mieter und Mitglieder gesichert bleiben. Hierzu<br />
wurden neben der Übernahme der öffentlichen Mittel und damit<br />
der Mietpreisbindung im Kaufvertrag entsprechende Festlegungen<br />
getroffen. Mit dieser schwierigen aber notwendigen Entscheidung<br />
wurden Risiken minimiert und die Voraussetzungen für<br />
die Konzentration auf die großen Aufgaben in den traditionellen<br />
Wohngebieten der Genossenschaft geschaffen.<br />
Mit Beschluss vom 8. Juni 2010 haben wir dem Kauf von<br />
28 Wohnungen im Projekt Kranichgarten der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
Familienheim <strong>Heidelberg</strong> zugestimmt, nachdem wir über eine<br />
Projektvorstellung und durch die Vorlage der Unterlagen zu den<br />
Kosten, der Finanzierung, den Erträgen und der Baubeschreibung<br />
umfassend informiert wurden. Diese barrierefreien Wohnungen<br />
mit sehr guter Ausstattung stellen eine sinnvolle Ergänzung<br />
unseres Wohnungsbestandes im Stadtteil Pfaffengrund dar.<br />
Der Prüfungsausschuss hat den <strong>Jahresabschluss</strong> zum 31. Dezember<br />
2010 bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
und Anhang, anhand der Konten, Inventare, Belege und<br />
Geschäftsbücher geprüft und für richtig befunden. Bei den im<br />
Geschäftsjahr 2010 durchgeführten Buch- und Belegprüfungen<br />
ergaben sich keine Beanstandungen.<br />
Der Aufsichtsrat stimmt dem Lagebericht des Vorstandes nach<br />
Form und Inhalt zu und empfiehlt der Vertreterversammlung den<br />
Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns zur Beschlussfassung.<br />
Wir danken den Vorstandsmitgliedern und allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
im Berichtsjahr.<br />
<strong>Heidelberg</strong>, den 5. Mai 2011<br />
Der Vorsitzende Prüfungsausschuss<br />
Nimis Becker Bittner Stoll<br />
19
A. Bilanz<br />
Aktiva<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
Anlagevermögen € € € €<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte mit Wohnbauten 21.598.527,75 31.775.940,09<br />
Grundstücke mit Geschäfts-<br />
und anderen Bauten 31.746,48 55.334,98<br />
Grundstücke ohne Bauten 11.204,96 11.204,96<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 123.794,76 127.031,03<br />
Bauvorbereitungskosten 21.384,40 21.786.658,35 23.496,14 31.993.007,20<br />
Finanzanlagen<br />
Andere Finanzanlagen 2.750,00 2.750,00<br />
Anlagevermögen insgesamt 21.789.408,35 31.995.757,20<br />
Umlaufvermögen<br />
<strong>Jahresabschluss</strong><br />
Vorräte<br />
Unfertige Leistungen 975.826,98 1.567.133,22<br />
Andere Vorräte 5.340,46 981.167,44 5.674,94 1.572.808,16<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Forderungen aus Vermietung 39.021,11 68.701,84<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 139.352,92 178.374,03 84.474,41 153.176,25<br />
Flüssige Mittel und Bausparguthaben<br />
Kassenbestand, Postbankguthaben,<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 10.296.039,83 3.839.436,96<br />
Bausparguthaben 233.539,54 10.529.579,37 227.919,88 4.067.356,84<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Andere Rechnungsabgrenzungsposten 2.713,20 2.713,20<br />
Bilanzsumme 33.481.242,39 37.791.811,65<br />
20
zum 31. Dezember 2010<br />
Passiva<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
Eigenkapital € € € €<br />
Geschäftsguthaben<br />
der mit Ablauf des Geschäftsjahres<br />
ausgeschiedenen Mitglieder 153.280,00 158.720,00<br />
der verbleibenden Mitglieder 3.903.322,44 3.949.137,09<br />
aus gekündigten Geschäftsanteilen 7.840,00 480,00<br />
Rückständig fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile:<br />
(€ 21.422,91) € 21.637,56<br />
4.064.442,44 4.108.337,09<br />
Kapitalrücklagen 150.855,79 141.435,79<br />
Ergebnisrücklagen<br />
Gesetzliche Rücklage 4.109.173,22 3.909.173,22<br />
Bauerneuerungsrücklage 3.627.100,51 3.377.100,51<br />
Andere Ergebnisrücklagen 8.596.027,51 16.332.301,24 8.346.027,51 15.632.301,24<br />
Bilanzgewinn<br />
Gewinnvortrag 527.752,71 0,00<br />
Jahresüberschuss 828.259,41 1.186.211,88<br />
Einstellung in Ergebnisrücklagen 700.000,00 656.012,12 500.000,00 686.211,88<br />
Eigenkapital insgesamt 21.203.611,59 20.568.286,00<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen 1.255.178,00 1.007.407,00<br />
Sonstige Rückstellungen 141.000,00 1.396.178,00 110.000,00 1.117.407,00<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.755.678,73 12.271.738,72<br />
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 1.282.895,94 1.346.640,32<br />
Erhaltene Anzahlungen 1.077.653,34 1.660.616,55<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen 217.987,54 274.983,32<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:<br />
(€ 5.342,83) € 3.507,60<br />
503.684,25 10.837.899,80 461.399,85 16.015.378,76<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 43.553,00 90.739,89<br />
Bilanzsumme 33.481.242,39 37.791.811,65<br />
21
B. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
€ € € €<br />
Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung 8.372.406,63 8.982.430,15<br />
Verminderung des Bestandes an unfertigen<br />
Leistungen 591.306,24 34.712,01<br />
Sonstige betriebliche Erträge 632.790,94 21.743,67<br />
Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 4.498.327,46 4.550.553,85<br />
Rohergebnis + 3.915.563,87 + 4.418.907,96<br />
Personalaufwand<br />
Löhne und Gehälter 644.299,25 619.436,68<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 146.425,28 244.821,43<br />
davon für Altersversorgung:<br />
(€ 126.900,51) € 19.312,46 790.724,53 864.258,11<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 1.149.572,12 1.423.895,67<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 334.962,81 344.607,23<br />
Erträge aus anderen Finanzanlagen 167,50 167,50<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 87.294,84 50.532,66<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 441.745,30 420.692,75<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + 1.286.021,45 + 1.416.154,36<br />
Außerordentliche Aufwendungen 226.328,00 0,00<br />
Außerordentliches Ergebnis – 226.328,00 0,00<br />
Steuern von Einkommen 26,50 6,04<br />
Sonstige Steuern 231.407,54 229.936,44<br />
Jahresüberschuss 828.259,41 1.186.211,88<br />
Gewinnvortrag 527.752,71 0,00<br />
Einstellungen aus dem Jahresüberschuss<br />
in Ergebnisrücklagen 700.000,00 500.000,00<br />
Bilanzgewinn 656.012,12 686.211,88<br />
22
C. Anhang<br />
A. Allgemeine Angaben<br />
Der <strong>Jahresabschluss</strong> wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />
erstellt. Die Gliederung der Bilanz und der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem vorgeschriebenen<br />
Formblatt.<br />
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren<br />
gewählt.<br />
Vorliegender <strong>Jahresabschluss</strong> wurde erstmalig nach den Regelungen<br />
des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) erstellt.<br />
Die Vorjahresbeträge wurden in Übereinstimmung mit Art. 67<br />
Abs. 8 EGHGB nicht angepasst.<br />
B. Erläuterungen zu den<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
angewandt:<br />
Die Wohn- und anderen Bauten sind zu Anschaffungs- oder<br />
Herstellungskosten einschließlich anteiliger Verwaltungskosten,<br />
Grundsteuer und Zinsen für Fremdkapital bewertet.<br />
Planmäßige Abschreibungen auf abnutzbare Gegenstände des<br />
Anlagevermögens wurden bei Grundstücken und grundstücksgleichen<br />
Rechten mit Wohnbauten sowie anderen Bauten nach<br />
der Restnutzungsdauermethode vorgenommen; als Gesamtnutzungsdauer<br />
sind höchstens 80 Jahre für Wohn- und Gewerbebauten<br />
bzw. 20 Jahre für Garagen zugrunde gelegt.<br />
Die seit 1996 vollständig sanierten Siedlungshäuser wurden auf<br />
die um 20 Jahre verlängerte Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Unbebaute Grundstücke sind zu Anschaffungskosten angesetzt.<br />
Abschreibungen auf Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgten<br />
im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Die<br />
Nutzungsdauer liegt zwischen drei und fünf Jahren. Geringwertige<br />
Wirtschaftsgüter mit Nettoanschaffungskosten von 150,00 €<br />
bis 1.000,00 € werden in Übereinstimmung mit § 6 Abs. 2 a EStG<br />
in einem jahrgangsbezogenen Sammelposten erfasst und linear<br />
über fünf Jahre abgeschrieben.<br />
Bauvorbereitungskosten sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
angesetzt.<br />
Andere Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet.<br />
Die Position Unfertige Leistungen betrifft ausschließlich noch<br />
nicht abgerechnete Heiz- und Betriebskosten. Neben Fremd- sind<br />
Verwaltungskosten (anteilige Löhne für Hauswarte) enthalten.<br />
Andere Vorräte sind zu Einstandspreisen dargestellt.<br />
Die Forderungen aus Vermietung und sonstigen Vermögensgegenstände<br />
sind zu Nennwerten bilanziert. Erkennbare Risiken<br />
wurden wertberichtigt.<br />
Rückstellungen für Pensionen wurden gemäß Sachverständigengutachten<br />
nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter<br />
Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen<br />
errechnet.<br />
Die Bewertung erfolgte nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen unter Anwendung der Richttafeln von Prof. Dr. K.<br />
Heubeck (2005 G) und dem von der Deutschen Bundesbank<br />
nach Maßgabe der Rückstellungsabzinsungsverordnung vom<br />
18.11.2009 ermittelten Abzinsungszinssatz von 5,25 % zum<br />
1.1.2010 sowie 5,15 % zum 31.12.2010.<br />
Gehaltssteigerungen wurden in Höhe von 2,0 % p.a. und Rentensteigerungen<br />
in Höhe von 2,0 % p.a. berücksichtigt; die<br />
Fluktuationswahrscheinlichkeit wurde mit 0 % angesetzt.<br />
Die erforderlichen Anpassungen in Folge des BilMoG erfolgten<br />
im <strong>Jahresabschluss</strong> zum 31.12.2010 in voller Höhe.<br />
Hieraus entstand ein außerordentlicher Anpassungsaufwand in<br />
Höhe von T€ 226.<br />
Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag und Rückstellungen<br />
in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />
notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.<br />
23
C. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
I. Bilanz<br />
1. Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anschaffungs-/ Zugänge Abgänge Abschreibungen Buchwert Abschreibungen<br />
Herstellungs- des Geschäftsjahres kumuliert 31.12.2010 Geschäftsjahr<br />
kosten/€ € € € € €<br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
111.411,71 0,00 0,00 111.411,71 0,00 0,00<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und<br />
grundstücksgleiche<br />
Rechte<br />
mit Wohnbauten 64.051.959,91 577.585,44 19.978.424,17 23.052.593,43 21.598.527,75 1.069.217,45<br />
Grundstücke und<br />
grundstücksgleiche<br />
Geschäfts- und<br />
anderen Bauten 782.658,84 0,00 0,00 750.912,36 31.746,48 23.588,50<br />
Grundstücke<br />
ohne Bauten 11.204,96 0,00 0,00 0,00 11.204,96 0,00<br />
Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung<br />
394.532,10 40.153,34 28.291,40 282.599,28 123.794,76 43.387,61<br />
Bauvorbereitungskosten<br />
23.496,14 11.266,82 13.378,56 0,00 21.384,40 13.378,56<br />
Finanzanlagen<br />
65.263.851,95 629.005,60 20.020.094,13 24.086.105,07 21.786.658,35 1.149.572,12<br />
Andere Finanzanlagen 2.750,00 0,00 0,00 0,00 2.750,00 0,00<br />
Anlagevermögen<br />
insgesamt 65.378.013,66 629.005,60 20.020.094,13 24.197.516,78 21.789.408,35 1.149.572,12<br />
24
2. Entwicklung der Ergebnisrücklagen<br />
Bestand Einstellung aus dem Einstellung aus dem Bestand<br />
am Anfang Jahresüberschuss Bilanzgewinn am Ende<br />
des Geschäftsjahres des Geschäftsjahres des Vorjahres des Geschäftsjahres<br />
€ € € €<br />
Gesetzliche Rücklage 3.909.173,22 200.000,00 0,00 4.109.173,22<br />
(200.000,00) (0,00)<br />
Bauerneuerungsrücklagen 3.377.100,51 250.000,00 0,00 3.627.100,51<br />
(150.000,00) (0,00)<br />
Andere Ergebnisrücklagen 8.346.027,51 250.000,00 0,00 8.596.027,51<br />
(150.000,00) (97.143,71)<br />
Gesamtbetrag 15.632.301,24 700.000,00 0,00 16.332.301,24<br />
(500.000,00) (97.143,71)<br />
3. Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt auf:<br />
Rückstellung für Prüfungskosten 22.000,00 €<br />
Rückstellung für Vertreterversammlung 15.000,00 €<br />
Rückstellung für nicht genommenen Urlaub 43.000,00 €<br />
Rückstellung für Berufsgenossenschaft 5.000,00 €<br />
Rückstellung für Abschlussarbeiten 14.000,00 €<br />
Rückstellung für Aufbewahrungskosten 12.000,00 €<br />
Rückstellung für Betriebskostenabrechnung 10.000,00 €<br />
Rückstellung für 100-jähriges Jubiläum 20.000,00 €<br />
25
4. Verbindlichkeitenspiegel<br />
Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sowie die zur Sicherheit gewährten Pfandrechte oder ähnlichen Rechte stellen sich wie folgt dar:<br />
Verbindlichkeiten insgesamt davon davon davon gesichert Art der<br />
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Sicherung*<br />
unter 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre<br />
€ € € € €<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber<br />
Kreditinstituten 7.755.678,73 350.230,87 4.264.606,11 3.140.841,75 7.755.678,73 GPR<br />
(4.593.369,21)<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber<br />
anderen Kreditgebern 1.282.895,94 22.575,40 96.264,31 1.164.056,23 1.282.895,94 GPR<br />
(64.262,04)<br />
Erhaltene Anzahlungen 1.077.653,34 1.077.653,34 0,00 0,00 0,00<br />
(1.660.616,55)<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen<br />
und Leistungen 217.987,54 217.987,54 0,00 0,00 0,00<br />
(274.983,32)<br />
Sonstige<br />
Verbindlichkeiten 503.684,25 95.865,99 180.618,26 227.200,00 0,00<br />
(68.528,14)<br />
Gesamtbetrag 10.837.899,80 1.764.313,14 4.541.488,68 4.532.097,98 9.038.574,67<br />
(6.661.759,26)<br />
*GPR = Grundpfandrecht<br />
26
II. Gewinn- und Verlustrechnung<br />
In den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind 618 T€ Buchgewinn aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens<br />
enthalten.<br />
Die außerordentlichen Aufwendungen betreffen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen aufgrund geänderter Bewertungen nach<br />
BilMoG in Höhe von 226 T€. Sie haben keine Auswirkungen auf die Besteuerung, da die Bewertungsänderungen in der Steuerbilanz<br />
nicht nachvollzogen werden.<br />
Aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen ergibt sich ein Aufwand in Höhe von 63 T€.<br />
D. Sonstige Angaben<br />
1. Wesentliche, nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Verpflichtungen liegen nicht vor.<br />
2. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:<br />
Vollbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte<br />
Kaufmännische Mitarbeiter 7 –<br />
Technische Mitarbeiter 3 1<br />
Auszubildende – –<br />
3. Mitgliederbewegung<br />
10 1<br />
Mitgliederbestand am Anfang des Geschäftsjahres 4.036<br />
Zugang an Mitgliedern 156<br />
Abgang an Mitgliedern 197 – 41<br />
Mitgliederbestand am Ende des Geschäftsjahres 3.995<br />
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Laufe des Geschäftsjahres um 45.814,65 € vermindert.<br />
4. Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes:<br />
vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.<br />
Herdweg 52 · 70174 Stuttgart<br />
5. Mitglieder des Vorstandes:<br />
Reinhold Hornig, Geschäftsführer<br />
Bruno Krüger, Geschäftsführer i. R.<br />
Günter Bitsch, kfm. Angestellter i. R.<br />
27
6. Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />
Nimis, Reiner – Gewerkschaftssekretär i. R. – Vorsitzender<br />
Trunzer, Manfred – Oberamtsmeister i. R. – stellv. Vorsitzender<br />
Becker, Karl-Heinz – kfm. Angestellter i.R.<br />
Dr. Beß, Jürgen – Bürgermeister a. D.<br />
Bittner, Sonja – Apothekenhelferin<br />
Dünschede, Peter – Computertechniker<br />
Dotter, Margret – Stadträtin, Lektorin<br />
Emer, Karl – Dipl.-Sozialpädagoge<br />
Dr. Gernold-Kunzler, Martina – Dipl.-Biologin<br />
Schmitt, Heinz – Stadtoberbrandrat<br />
Stoll, Emil – Verwaltungsangestellter i. R.<br />
Dr. Greven-Aschoff, Barbara – Stadträtin, Politologin ab 30.06.2010<br />
<strong>Heidelberg</strong>, den 20. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Hornig Krüger Bitsch<br />
Vorschlag des Vorstandes zur<br />
Verwendung des Bilanzgewinns<br />
Nach der Vorwegzuweisung aus dem Jahresüberschuss 2010 zur gesetzlichen Rücklage, der Bauerneuerungsrücklage und zu den<br />
sonstigen Ergebnisrücklagen in Höhe von insgesamt 700.000,00 € weist die Gewinn- und Verlustrechnung einen Bilanzgewinn in<br />
Höhe von 656.012,12 € aus.<br />
Wir schlagen der Vertreterversammlung folgende Gewinnverteilung vor:<br />
157.875,88 € 4 Prozent Dividende auf Geschäftsguthaben<br />
498.136,24 € Vortrag auf neue Rechnung<br />
<strong>Heidelberg</strong>, den 20. April 2011<br />
28<br />
Der Vorstand<br />
Hornig Krüger Bitsch
Lagebericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2010<br />
I. Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2010 wieder kräftig gewachsen.<br />
Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />
stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 3,6 Prozent<br />
und damit so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.<br />
Allerdings war die Basis des Vorjahres durch die stärkste Rezession<br />
der Nachkriegszeit mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts<br />
um 4,7 Prozent geprägt. In den kommenden Jahren<br />
wird die Konjunktur eher verhalten expandieren, wobei die Prognosen<br />
für das laufende Jahr zwischen 2 und 2,5 Prozent liegen.<br />
Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts war im<br />
Berichtsjahr durch positive Impulse aus dem In- und Ausland<br />
gekennzeichnet. Der Außenhandel war – wie in den vielen Jahren<br />
vor der Krise – ein wichtiger Wachstumsmotor der deutschen<br />
Wirtschaft. So stiegen die Ausfuhren preisbereinigt um 14,2 Prozent<br />
und die Einfuhren etwas weniger stark um 13 Prozent. Der<br />
Außenbeitrag als Differenz zwischen Exporten und Importen trug<br />
im Jahr 2010 einen positiven Beitrag von 1,1 Prozentpunkten zum<br />
Bruttoinlandsprodukt bei. Nach Vorlage der endgültigen Zahlen<br />
dürfte der Anstieg des Außenhandels noch höher ausgefallen<br />
sein. Sowohl die Außenhandelsbilanz als auch die Leistungsbilanz<br />
schlossen im Jahr 2010 mit einem erheblichen Überschuss<br />
ab. Wichtigste Handelspartner für Deutschland waren die Länder<br />
der EU und hier besonders Frankreich und außerhalb der EU die<br />
Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China.<br />
Der stärkste Impuls zur Wirtschaftsleistung kam im Jahr 2010<br />
von den Investitionen. Insgesamt trugen die Bruttoanlageinvestitionen<br />
1,8 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum bei. Maßgeblich<br />
für diesen Anstieg waren die Ausrüstungsinvestitionen,<br />
die mit einem Anstieg um 9,4 Prozent einen Teil der Verluste<br />
des Vorjahres wieder ausgleichen konnten. Auch die Bauinvestitionen<br />
legten deutlich zu und erhöhten sich insgesamt um<br />
2,8 Prozent, was in erster Linie einem kräftigen Zuwachs bei den<br />
Wohnungsbauinvestitionen mit 4,4 Prozent zuzuschreiben ist.<br />
Positive Wachstumsimpulse kamen im Berichtsjahr auch wieder<br />
vom Konsum. Preisbereinigt stiegen sowohl die staatlichen<br />
Konsumausgaben mit 2,2 Prozent als auch die privaten Konsumausgaben<br />
mit 0,5 Prozent an. Bei einer Differenzierung der<br />
privaten Konsumausgaben zeigt sich, dass für Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />
deutlich weniger ausgegeben wurde als im<br />
Vorjahr, während die Ausgaben für fast alle anderen Verwendungszwecke<br />
höher waren als im Jahr 2009. Für 2011 dürfte das<br />
Wachstum des öffentlichen Konsums angesichts der angespann-<br />
ten Haushaltssituation deutlich geringer ausfallen, während der<br />
private Konsum voraussichtlich stärker steigen wird. Allerdings<br />
werden die positiven Impulse aus der Entwicklung der Einkommen<br />
durch den Anstieg der Lohnnebenkosten und Sparmaßnahmen<br />
bei Sozialleistungen gedämpft.<br />
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist der Verbraucherpreisindex<br />
für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2010<br />
gegenüber 2009 um 1,1 Prozent gestiegen. Die Jahresteuerungsrate<br />
lag damit zwar deutlich höher als im Vorjahr, im längerfristigen<br />
Vergleich lag sie jedoch noch weit unter den Teuerungsraten<br />
der meisten Jahre. Der für die Geldpolitik wichtige Schwellenwert<br />
von 2 Prozent wurde damit sowohl im Jahresdurchschnitt als<br />
auch in den einzelnen Monaten unterschritten. Deutlich angestiegen<br />
sind die Preise für Kraftstoffe, leichtes Heizöl, Strom und<br />
Nahrungsmittel. Deutliche Preissenkungen wurden im Jahr 2010<br />
in einzelnen Güterbereichen und insbesondere bei der Nachrichtenübermittlung<br />
gemessen. Für 2011 wird eine Beschleunigung<br />
des Anstiegs der Verbraucherpreise erwartet. Auch die Mieten<br />
in Deutschland haben nach wie vor eine steigende Tendenz<br />
allerdings mit starken regionalen Unterschieden. So lagen die<br />
Mietpreissteigerungen in Baden-Württemberg und Bayern mit<br />
1,8 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Überproportional<br />
verteuert haben sich auch im Berichtsjahr die Mietnebenkosten<br />
und hier insbesondere die Energiekosten.<br />
Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt des Jahres<br />
2010 von rund 40,5 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort<br />
in Deutschland erbracht. Das waren 212.000 Personen oder<br />
0,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit erreichte die Zahl der<br />
Erwerbstätigen einen neuen Höchststand. Allerdings kam es im<br />
Produzierenden Gewerbe erneut zu einem deutlichen Personalabbau,<br />
während die Dienstleister und hier besonders die Zeitarbeitsbranche<br />
kräftige Zuwächse verzeichneten. So hatten im<br />
Jahr 2010 fast drei Viertel aller Erwerbstätigen in Deutschland<br />
ihren Arbeitsplatz in den Dienstleistungsbereichen. Die Zahl der<br />
Erwerbslosen ist seit Jahresbeginn 2010 deutlich gesunken und<br />
lag zum Jahresende bei knapp 3 Millionen. Die Erwerbslosenquote<br />
sank im Jahresdurchschnitt auf 6,8 Prozent. Die positive<br />
Entwicklung dürfte sich im Jahresdurchschnitt mit abflachender<br />
Dynamik fortsetzen. Nach der Krise erhöhten sich sowohl die<br />
Zahl der Arbeitsstunden als auch die Arbeitsproduktivität in fast<br />
allen Bereichen.<br />
Das Finanzierungsdefizit des Staates betrug im Jahr 2010 nach<br />
den aktualisierten Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes<br />
82 Milliarden Euro. Daraus ergibt sich, bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt,<br />
eine Defizitquote von 3,3 Prozent. Die Defizite<br />
betreffen mit Bund, Länder und Kommunen alle staatlichen<br />
29
Ebenen, lediglich die Sozialversicherungen erzielten einen positiven<br />
Finanzierungssaldo. Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte<br />
ist um fast 18 Prozent auf fast 2 Billionen Euro angestiegen.<br />
Hier haben sich insbesondere die Schulden des Bundes durch die<br />
zur Bewältigung der Finanzmarktkrise gegründeten Sonderfonds<br />
deutlich erhöht. Die Tarifverdienste der Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt um<br />
1,6 Prozent, während sich die Reallöhne als preisbereinigte<br />
Bruttoverdienste um 1,4 Prozent erhöht haben.<br />
Auch in Baden-Württemberg dürfte das Bruttoinlandsprodukt<br />
im Jahr 2010 nach den Veröffentlichungen des Statistischen<br />
Landesamtes um rund 4,8 Prozent gestiegen sein. Für das Jahr<br />
2011 wird eine fortgesetzte Erholung bei gebremster Dynamik<br />
erwartet, wobei die konjunkturelle Dynamik immer mehr von<br />
der sich festigenden Binnennachfrage getragen wird. Die Zahl<br />
der Erwerbstätigen lag im Jahresdurchschnitt um 21.000 über<br />
dem Vorjahreswert, wobei die Entwicklung im Gegensatz zum<br />
Bundestrend von der Entwicklung der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten getragen wurde. Die Arbeitslosenquote betrug<br />
zum Jahresende 2010 4,3 Prozent. Nach den Feststellungen<br />
des Statistischen Landesamtes erhöhten sich die Ausfuhren um<br />
24,8 Prozent und die Einfuhren um 20 Prozent. Damit konnten<br />
die krisenbedingten Rückgänge des Vorjahres innerhalb eines<br />
Jahres mehr als ausgeglichen werden. Aufgrund der kräftigen<br />
Zuwächse wurden in beiden Handelsrichtungen im Jahr 2010<br />
sogar historische Rekordwerte erreicht. Auch in Baden-Württemberg<br />
sind die Exporte in die Volksrepublik China explosionsartig<br />
angestiegen. Der nominale Wert der Auftragseingänge des<br />
Bauhauptgewerbes in Baden-Württemberg bewegte sich nach<br />
Angaben des Statistischen Landesamtes mit einem leichten Plus<br />
auf dem Niveau des Vorjahres. Damit erwies sich die Auftragslage<br />
trotz Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme als stabil.<br />
Hierbei konnten die Auftragseingänge im Hochbau kräftig<br />
zulegen, während im Tiefbau ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen<br />
war.<br />
Zur Stabilisierung der Finanzmärkte haben die Regierungen in<br />
allen Industrieländern den Geschäftsbanken öffentliche Gelder<br />
zur Verfügung gestellt, um ihre Eigenkapitalbasis zu stärken<br />
und sie von risikoreichen Wertpapieren zu entlasten. Daneben<br />
wurden umfangreiche Konjunkturprogramme auf den<br />
Weg gebracht. Beides hat die Staatshaushalte der betroffenen<br />
Länder stark belastet. In einigen Ländern des Euroraumes hat<br />
die Verschuldung ein derart hohes Ausmaß angenommen,<br />
dass hier erhebliche Risiken bestehen. Die Anpassungsreaktionen<br />
in den betroffenen Ländern können die wirtschaftliche<br />
Entwicklung und damit auch die Exporte aus Deutschland<br />
belasten.<br />
30<br />
Die Wohnungswirtschaft in Deutschland war bisher nur indirekt<br />
von den Auswirkungen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise<br />
betroffen. Bei der überwiegenden Mehrheit der Wohnungsunternehmen<br />
des GdW hat die Finanzmarktkrise bisher keine aktuellen<br />
Auswirkungen auf die Objekt- und Unternehmensfinanzierungen.<br />
Der deutsche Wohnungsmarkt, mit seiner Mischung<br />
aus Eigentum, Miete und genossenschaftlichem Wohnen, wirkte<br />
in der Wirtschafts- und Finanzkrise stabilisierend, während der<br />
Wohnungsmarkt in anderen Ländern Auslöser der Krise war.<br />
Nicht abschließend bewertet werden können zum Zeitpunkt<br />
der Berichterstellung die Risiken und Folgen der verheerenden<br />
Naturkatastrophen in Japan und die Entwicklungen in den nordafrikanischen<br />
Ländern. Hier können dramatische Veränderungen<br />
bei der Energieproduktion und den Energiepreisen nicht ausgeschlossen<br />
werden. Diese Entwicklung birgt mittelfristig Risiken,<br />
aber auch Chancen.<br />
2. Wohnungsbau – Wohnungsmarkt<br />
Das Volumen der Bauinvestitionen erhöhte sich nach ersten<br />
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2010<br />
preisbereinigt um 2,8 Prozent, nachdem es im Krisenjahr 2009<br />
noch einen Rückgang um 1,5 Prozent gegeben hatte. Positiv war<br />
hierbei die Entwicklung im Wohnungsbau, der mit einem Anteil<br />
von 57,3 Prozent der mit Abstand größte Teilbereich unter den<br />
Bauarten ist. Der preisbereinigte Zuwachs fiel hier mit 4,4 Prozent<br />
deutlich stärker aus, als bei den Bauinvestitionen insgesamt. Die<br />
Entwicklung ist sowohl auf die Bestandsinvestitionen als auch<br />
auf die gestiegene <strong>Neu</strong>bautätigkeit zurückzuführen. Der positive<br />
Trend beim Wohnungsbau wird durch das äußerst niedrige<br />
Niveau bei den Hypothekenzinsen begünstigt. Die Investitionen<br />
in <strong>Neu</strong>bau und Modernisierung werden auch durch verbesserte<br />
Einkommenserwartungen, Nachfrage in den Ballungsräumen und<br />
das Bewusstsein über die Risiken bei Finanzanlagen angeregt.<br />
Allerdings wirken die erkennbaren Steigerungen bei den Baupreisen<br />
und die Tendenz zu einem Anstieg der Kapitalmarktzinsen<br />
eher dämpfend. Dennoch wird im laufenden Jahr mit einem weiteren<br />
Zuwachs bei den Wohnungsbauinvestitionen gerechnet.<br />
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde in Deutschland<br />
im Jahr 2010 der Bau von ca. 187.700 Wohnungen genehmigt.<br />
Das waren 5,5 Prozent oder 9.700 Wohnungen mehr als<br />
im Jahr 2009. Der Ende 2009 begonnene positive Trend setzte<br />
sich damit auch 2010 fort, auch wenn er sich im Laufe des Jahres<br />
etwas abschwächte. Der Anstieg der Baugenehmigungen für<br />
Wohnungen in Mehrfamilienhäusern fiel dabei mit 8,5 Prozent<br />
höher aus als der Anstieg der Genehmigungen für Wohnungen in<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier wird deutlich, dass der Markt
allmählich auf einen leichten Fehlbestand in den Ballungsräumen<br />
reagiert. Auch in Baden-Württemberg wurden nach Angaben<br />
des Statistischen Landesamtes im Jahr 2010 aufgrund einer<br />
ersten vorläufigen Bilanz rund 28.800 Wohnungen zum Bau<br />
freigegeben. Das waren gut 8 Prozent oder fast 2.200 Wohnungen<br />
mehr als im Vorjahr. Damit wurden in Baden-Württemberg<br />
zum zweiten Mal in Folge wieder mehr Baufreigaben für<br />
Wohnungen erteilt. Auch hier gab es die höchste positive<br />
Veränderungsrate mit fast 15 Prozent bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.<br />
Die langfristigen Bedarfsprognosen, wie die Raumordnungsprognose<br />
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung,<br />
gehen bis 2025 von einem jährlichen <strong>Neu</strong>baubedarf zwischen<br />
180.000 und 250.000 Wohnungen für Deutschland aus. Für<br />
Baden-Württemberg wäre weiterhin der Bau von etwa 22.000<br />
Einheiten jährlich erforderlich. Der Bedarf nach verstärktem<br />
Wohnungsneubau konzentriert sich allerdings nur auf einige<br />
Wachstumsregionen. Nach einer aktuellen Studie von empirica<br />
kann derzeit nur für elf Städte in deutschen Ballungsräumen von<br />
einem Wohnungsmangel und für weitere 15 Ballungszentren von<br />
Wohnungsknappheit gesprochen werden.<br />
Die Nachfrage am Wohnungsmarkt wird im Wesentlichen durch<br />
die Bevölkerungsentwicklung, die Entwicklung der Zahl der Haushalte,<br />
die Entwicklung der verfügbaren Einkommen und die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen geprägt. Bei der Vorstellung<br />
der Ergebnisse der neuen regionalen Wohnungsbedarfsvorausrechnung<br />
durch das Statistische Landesamt im Januar 2011<br />
wurde ein Rückgang des künftigen Wohnungsbedarfs prognostiziert.<br />
So wären z. B. ab 2015 nur noch 15.000 Wohnungen<br />
jährlich erforderlich. Dieser sinkende Wohnungsbaubedarf wird<br />
damit begründet, dass auch die Zahl der Haushalte um das<br />
Jahr 2020 zurückgehen wird. Der größte Anteil des künftigen<br />
Wohnungsbaubedarfs ergibt sich durch den Wohnungsersatzbedarf<br />
aufgrund wegfallender Wohnungsbestände durch Abriss,<br />
Umnutzung etc.. Die neue Vorausrechnung stellt fest, dass es<br />
bis zum Jahr 2030 nur noch in 44 Stadt- und Landkreisen<br />
einen Wohnungsbaubedarf gibt und in 13 Kreisen bis 2030 mit<br />
rückläufigen Haushaltszahlen gerechnet wird. Der effektive<br />
Baubedarf kann nachfragebedingt auch darüber liegen, da bei<br />
einer rein quantitativen Berechnung Fragen wie Bezahlbarkeit,<br />
Angemessenheit oder die adäquate Versorgung aller Bevölkerungsgruppen<br />
offen bzw. unberücksichtigt bleiben. Investitionsentscheidungen<br />
müssen daher auch immer vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Marktsituation vor Ort und der Struktur der<br />
Bestände und der Nachfrage getroffen werden, da bei einer<br />
kleinräumigeren Betrachtung mit deutlichen regionalen Unterschieden<br />
zur rechnen ist.<br />
II. Lage des Unternehmens<br />
1. Unternehmensstrategie – Mitgliederförderung<br />
Zweck unserer Genossenschaft ist die Förderung der Mitglieder<br />
vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare<br />
Wohnungsversorgung. Die Genossenschaft kann alle Maßnahmen<br />
ausführen, die geeignet sind, die Wohnversorgung, die<br />
städtebauliche und infrastrukturelle Gestaltung und die Wirtschaftsansiedlung<br />
zu fördern. Sie kann alle Geschäfte tätigen,<br />
die geeignet sind, dem Zweck der Genossenschaft zu dienen.<br />
Beteiligungen sind zulässig. Dieser Zweck ist in § 2 der Satzung<br />
festgeschrieben.<br />
Als Vermietungsgenossenschaft erwerben, errichten und bewirtschaften<br />
wir hierzu Mietwohnungen für den eigenen Bestand.<br />
Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt nach wie vor bei den<br />
Bestandsinvestitionen durch Instandhaltung und Modernisierung<br />
sowie bei baulichen Entwicklungen im Bestand. Daneben<br />
ergänzen wir unseren Bestand durch <strong>Neu</strong>bau oder Kauf in überschaubaren<br />
Größen. Hierbei konzentrieren wir uns im Wesentlichen<br />
auf gute Lagen in den traditionellen Wohngebieten unserer<br />
Genossenschaft. Wir verfolgen hierbei das Ziel, die Struktur<br />
unseres Wohnungsbestandes durch gut ausgestattete Wohnungen<br />
in an der Nachfrage orientierten Größen zu verbessern. Nach<br />
einer Analyse unseres Wohnungsbestandes prüfen wir auch die<br />
Möglichkeiten, einzelne Gebäude mit schlechter Bausubstanz<br />
und nicht mehr zeitgemäßen Grundrissen durch neue Gebäude<br />
zu ersetzen.<br />
2. Wohnungsbewirtschaftung<br />
Unsere Genossenschaft bewirtschaftete am Ende des Geschäftsjahres<br />
2010 folgenden Bestand an eigenen Mietwohnungen,<br />
Gewerbeeinheiten und Garagen bzw. PKW-Stellplätzen:<br />
1.672 Mietwohnungen<br />
22 Gewerbeeinheiten<br />
298 Garagen und PKW-Stellplätze<br />
Für unsere betreuten Seniorenmietwohnungen in der Wohnanlage<br />
Christian Stock besteht eine vereinbarte Förderung mit<br />
besonderen Mietpreis- und Belegungsbindungen durch die<br />
Förderung durch das Land Baden-Württemberg und die Stadt<br />
<strong>Heidelberg</strong>. Alle anderen Wohnungen sind frei finanziert bzw.<br />
nach Rückzahlung der öffentlichen Mittel und Ablauf der Bindungsfristen<br />
frei von Mietpreis- oder Belegungsbindungen. Diese<br />
Wohnungen werden zu den genossenschaftlichen Wohnwertmieten<br />
an Mitglieder vermietet. Diese Mieten richten sich nach<br />
31
den Wohnwerten abhängig von Lage, Ausstattung und Wohnform<br />
und liegen unterhalb des Mietspiegels der Stadt <strong>Heidelberg</strong>.<br />
Die Fluktuationsrate hat sich in den vergangenen Jahren wie<br />
folgt entwickelt:<br />
2007 2008 2009 2010<br />
5,2 Prozent 5,4 Prozent 6,1 Prozent 5,3 Prozent<br />
Die Fluktuationsrate hat sich auch im Geschäftsjahr 2010 günstig<br />
entwickelt und lag erneut unter den vergleichbaren Werten in der<br />
regionalen und überregionalen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft,<br />
zumal in dieser Quote auch die Wohnungen enthalten<br />
sind, die durch Veränderungen innerhalb der Genossenschaft<br />
frei wurden. Auch im Berichtsjahr konnten alle Wohnungen in<br />
den traditionellen Wohngebieten unserer Genossenschaft weiter<br />
vermietet werden. Durch Verzögerungen bei der Anschlussvermietung<br />
und durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in den<br />
Wohnungen entstanden auch in diesem Bereich wieder Erlösschmälerungen.<br />
Die Vermietungssituation in der Großwohnanlage Emmertsgrund<br />
war auch im 1. Quartal des Berichtsjahres schwierig. Bis zur<br />
Übergabe an den neuen Eigentümer hat sich die Leerstandsquote<br />
bei sechs Prozent mit leicht steigender Tendenz stabilisiert, was<br />
erneut zu entsprechenden Erlösschmälerungen führte.<br />
Der Verkauf der Wohnanlage Emmertsgrund mit 306 öffentlich<br />
geförderten Mietwohnungen wurde nach langen Vorbereitungen<br />
und intensiven Beratungen im Berichtsjahr realisiert. Der Kaufvertrag<br />
wurde am 12. Februar 2010 beurkundet, die Übergabe<br />
erfolgte mit Nutzen und Lasten zum 1. April 2010. Mit dem Verkauf<br />
wurde das Vermietungsrisiko und das Risiko aufwändiger<br />
Sanierungsmaßnahmen minimiert und die Voraussetzung für die<br />
Konzentration auf die Aufgaben in den traditionellen Wohngebieten<br />
geschaffen. Mit der GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />
mbH Hessen haben wir einen starken und zuverlässigen<br />
Partner gefunden, der viel Erfahrung in der Bewirtschaftung<br />
von Großwohnanlagen hat. Die im Kaufvertrag enthaltenen<br />
Verpflichtungen und Festlegungen wurden kurzfristig umgesetzt.<br />
Die Mietverhältnisse wurden vom Käufer mit den entsprechenden<br />
Bindungen übernommen. Nach Übernahme der öffentlichen<br />
Mittel durch den Käufer ergab sich ein erheblicher Liquiditätszufluss,<br />
der für künftige Investitionen zur Verfügung steht. Außerdem<br />
entstand im Geschäftsjahr 2010 ein Buchgewinn. Über den<br />
Kaufpreis wurde mit dem Käufer Stillschweigen vereinbart.<br />
Die auf der Grundlage der aktualisierten technischen Bestandsaufnahme<br />
erstellte mittelfristige Modernisierungs- und Instand-<br />
32<br />
haltungsplanung wurde auch im Geschäftsjahr 2010 ergänzt<br />
und fortgeschrieben. Nach dieser mittelfristigen Planung sollen<br />
in den Jahren 2011 – 2015 insgesamt ca. 20 Mio. € für Instandhaltung<br />
und Wertverbesserung in die Bestände investiert werden.<br />
Den Schwerpunkt bilden hier nach wie vor Maßnahmen<br />
zur Energieeinsparung und Investitionen zur Sanierung der Wohnungen<br />
und Siedlungshäuser bei <strong>Neu</strong>vermietung. Im Berichtsjahr<br />
wurden drei große Maßnahmen der planmäßigen Instandhaltung<br />
vorgezogen, wodurch erhöhte Instandhaltungskosten<br />
entstanden.<br />
Die Planung für das 3-Familien-Wohnhaus auf dem Grundstück<br />
am Schwalbenweg im Stadtteil Pfaffengrund wurde im Berichtsjahr<br />
abgeschlossen und die Baugenehmigung wurde erteilt.<br />
Nach Abschluss der Bauvorbereitungen wurde inzwischen der<br />
Auftrag zur schlüsselfertigen Erstellung an einen Generalunternehmer<br />
erteilt. Mit den Arbeiten wird im April 2011 begonnen,<br />
die Fertigstellung ist für Anfang 2012 geplant. Die Bau- und<br />
Baunebenkosten betragen ca. 600.000,00 € und werden aus<br />
Eigenmitteln finanziert.<br />
Nach einer Vorentscheidung im Jahr 2009 wurde im Berichtsjahr<br />
in den Verwaltungsorganen der endgültige Beschluss zur<br />
Beteiligung am Projekt Kranichgarten der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
Familienheim <strong>Heidelberg</strong> gefasst. Wir übernehmen hierbei ein<br />
Gebäude mit 28 barrierefreien Mietwohnungen und 31 Tiefgaragenplätze.<br />
Die Gesamtkosten betragen ca. 5,4 Mio. € zuzüglich<br />
Erwerbskosten. Die Finanzierung erfolgt über KfW-Darlehen<br />
und Ergänzungsdarlehen der L-Bank in Höhe von insgesamt<br />
2,8 Mio. € und Eigenmittel der Genossenschaft. Der Kaufvertrag<br />
wurde inzwischen beurkundet und die Finanzierungszusagen<br />
liegen vor. Die 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen<br />
zwischen 55 und 114 m² sollen zu Mietpreisen von<br />
7,50 – 8,00 € p. m² zuzüglich Nebenkosten vermietet werden.<br />
Für die Wohnungen in diesem Projekt in guter Lage und gehobener<br />
Ausstattung besteht eine gute Nachfrage auch aus dem Kreis<br />
unserer Mitglieder. Die Wohnungen stellen in Größe und Ausstattung<br />
eine sinnvolle Ergänzung unseres Wohnungsbestandes<br />
im Stadtteil Pfaffengrund dar.<br />
Bei der Vermietung unserer Wohnungen stehen Energieausweise<br />
zur Verfügung, die von uns in der Regel bedarfsorientiert erstellt<br />
werden. Im Berichtsjahr wurden die Bestandsmieten für die Siedlungshäuser<br />
moderat angepasst.
3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse der Genossenschaft<br />
waren auch im Geschäftsjahr 2010 stets geordnet.<br />
Die Vermögenslage hat sich im Berichtsjahr erneut positiv entwickelt.<br />
Durch die Auswirkungen des Verkaufs der Wohnungen<br />
im Stadtteil Emmertsgrund ergab sich eine Verminderung der<br />
bilanzierten Vermögenswerte und ein Rückgang der Verbindlich-<br />
Neben der Finanz- und Vermögenslage hat sich auch die Ertragslage<br />
im Geschäftsjahr 2010 positiv entwickelt. Sie war geprägt<br />
von Sonderfaktoren, wie dem Buchgewinn aus dem Wohnungsverkauf,<br />
erhöhten Instandhaltungskosten, außerordentlichen Aufwendungen<br />
für die Bewertung der Pensionsrückstellung nach dem<br />
keiten. Die Bilanzstruktur hat sich daher auch im Geschäftsjahr<br />
2010 verbessert. Das bilanzielle Eigenkapital ist nicht nur nominal<br />
um über 0,6 Mio. €, sondern auch real angestiegen.<br />
Auch die Finanzlage hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
positiv entwickelt. Durch den Wohnungsverkauf sind die liquiden<br />
Mittel deutlich auf über 10 Mio. € angestiegen. Die Entwicklung<br />
der Zahlungsströme zeigt nachstehende Kapitalflussrechnung:<br />
2010 2009<br />
T€ T€<br />
Jahresüberschuss 828,3 1.186,2<br />
Abschreibungen Anlagevermögen 1.149,6 1.423,9<br />
Veränderung langfristiger Rückstellungen 247,8 51,5<br />
Abschreibungen Forderungen 27,1 64,6<br />
Cashflow nach DVFA/SG 2.252,8 2.726,2<br />
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen 31,0 9,0<br />
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens – 618,4 – 4,7<br />
Zunahme kurzfristiger Aktiva 539,3 15,3<br />
Veränderung kurzfristiger Passiva – 644,9 – 42,4<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.559,8 2.703,4<br />
Planmäßige Tilgungen – 386,5 – 363,5<br />
Cashflow nach Tilgungen 1.173,3 2.339,9<br />
Nettoeinzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 6.110,8 4,7<br />
Investitionen Sachanlagen – 629,0 – 1.460,2<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit 5.481,8 – 1.455,5<br />
Einzahlungen Geschäftsguthaben und Kapitalrücklage – 34,5 45,3<br />
Auszahlungen für Dividende – 158,5 – 159,8<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 193,0 – 114,5<br />
Zahlungswirksame Veränderungen 6.462,1 769,9<br />
Finanzmittelbestand 01.01. 4.067,4 3.297,5<br />
Finanzmittelbestand 31.12. 10.529,5 4.067,4<br />
BilMoG und rückläufigen Aufwendungen und Erträgen aus der<br />
Hausbewirtschaftung durch die geringere Wohnungsanzahl. Die<br />
Ertragslage wird in den kommenden Jahren bei leicht steigenden<br />
Erträgen durch die Verstärkung der planmäßigen Instandhaltungsaufwendungen<br />
geprägt.<br />
33
Kennzahlen – Finanzielle Leistungsindikatoren<br />
2008 2009 2010<br />
Eigenkapitalquote (%) 52,6 54,4 63,3<br />
Eigenkapitalrentabilität (%) 5,2 5,7 3,9<br />
Gesamtkapitalrentabilität (%) 3,9 4,2 3,8<br />
Cash-Flow (T€) 2.482,2 2.726,2 2.252,8<br />
Instandhaltungskosten<br />
/ m 2 p.a. (€) 19,71 17,81 25,45<br />
Mietwert (Multiplikator) 4,4 4,4 3,5<br />
Die Eigenkapitalquote gibt den Anteil des Eigenkapitals an der<br />
Bilanzsumme an. Die Eigenkapitalrentabilität zeigt das Verhältnis<br />
Jahresüberschuss/Eigenkapital und damit die Verzinsung des<br />
Eigenkapitals. Mit der Gesamtkapitalrentabilität wird dargestellt,<br />
welche Rendite das im Unternehmen gebundene Kapital erbracht<br />
hat. Die Ermittlung des Cashflows ergibt sich aus der Kapitalflussrechnung.<br />
Die Instandhaltungskosten/m² p.a. geben den<br />
Aufwand für Instandhaltung (ohne aktivierte Modernisierungskosten)<br />
pro m² Wohn- und Nutzfläche im Jahr an. Der Mietwert<br />
zeigt das Verhältnis des vermietbaren Anlagevermögens zur<br />
Netto-Jahressollmiete.<br />
III. Nachtragsbericht<br />
Nach Ende des Geschäftsjahres 2010 haben wir, wie bereits dargestellt,<br />
mit Kaufvertrag vom 16. Februar 2011 von der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
Familienheim <strong>Heidelberg</strong> 28 Mietwohnungen und<br />
31 Tiefgaragenplätze im Projekt Kranichgarten im Stadtteil Pfaffengrund<br />
erworben. Mit dem Bau wurde bereits begonnen, die<br />
Fertigstellung ist für Mai 2012 geplant.<br />
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach<br />
dem Ende des Geschäftsjahres nicht ereignet.<br />
IV. Künftige Entwicklung<br />
Unsere Genossenschaft wird auch in Zukunft als steuerbefreite<br />
Vermietungsgenossenschaft mit partieller Steuerpflicht tätig sein.<br />
Schwerpunkt unserer Tätigkeit bleibt auch künftig die Erhaltung<br />
und Entwicklung der Wohnungsbestände durch Modernisierung<br />
und Instandhaltung sowie die bauliche Erneuerung und Ergänzung<br />
der Wohnungsbestände durch Erwerb und <strong>Neu</strong>bau. Bei<br />
den Bestandsinvestitionen stehen weiterhin Maßnahmen zur<br />
Energieeinsparung und die Anpassung an aktuelle und künftige<br />
Anforderungen an Ausstattungen und Wohnungsgrundrisse im<br />
Vordergrund. Die Entwicklung wird auch künftig kontinuierlich<br />
verlaufen, wobei wir die Investitionen im Rahmen der Ertrags-<br />
und Finanzlage verstärken werden.<br />
34<br />
Zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben steht uns ein Team<br />
gut ausgebildeter und motivierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zur Verfügung, die in der Regel eine sehr lange Betriebszugehörigkeit<br />
haben. Unsere Mitarbeiter/-innen werden regelmäßig<br />
durch externe und interne Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
auf die wachsenden und sich verändernden<br />
Aufgaben vorbereitet. Im Berichtsjahr haben wir im Rahmen<br />
der Ausbildungsinitiative der <strong>Heidelberg</strong>er Wohnungsunternehmen<br />
eine Auszubildende für den Beruf der Immobilienkauffrau<br />
eingestellt.<br />
V. Chancen- und Risikobericht<br />
Unser Wohnungsbestand besteht aus Wohngebäuden mit<br />
verschiedenen Wohnformen und Wohnungsgrößen in mittleren<br />
und guten Lagen mit nach Wohnwerten gestaffelten<br />
Mietpreisen. Vom Siedlungshaus mit Garten über Mehrfamilienhäuser<br />
und Stadtvillen bis hin zu betreuten Seniorenmietwohnungen<br />
bieten wir eine breite Palette des Wohnens<br />
an. Die damit verbundene Risikostreuung bietet in Verbindung<br />
mit dem guten Preis-Leistungsverhältnis auch in Zukunft gute<br />
Chancen am Wohnungsmarkt. Durch den Verkauf der Hochhäuser<br />
im Stadtteil Emmertsgrund und die <strong>Neu</strong>bautätigkeit<br />
wurde und wird die Struktur unserer Bestände weiter verbessert.<br />
Die Vermietung von Gewerbeobjekten im steuerpflichtigen<br />
Bereich ist von untergeordneter Bedeutung und nicht mit Risiken<br />
behaftet.<br />
Die Nachfrage am regionalen Wohnungsmarkt wird auch in<br />
den nächsten Jahren durch die Bevölkerungsentwicklung, die<br />
Entwicklung der Zahl der Haushalte und die demografische Entwicklung<br />
beeinflusst. Die durch den Abzug der US-Streitkräfte<br />
freiwerdenden Flächen und die umfangreiche <strong>Neu</strong>bautätigkeit<br />
im Stadtteil Bahnstadt werden zu nachhaltigen Veränderungen<br />
am <strong>Heidelberg</strong>er Wohnungsmarkt führen. Das Leerstandsrisiko<br />
für unsere Bestände bleibt dennoch gering. Durch den Verkauf<br />
der Wohnungen im Stadtteil Emmertsgrund haben wir das<br />
Vermietungsrisiko im Berichtsjahr deutlich minimiert. Unsere<br />
umfangreichen Bestandsinvestitionen werden zur Sicherung der<br />
langfristigen Vermietbarkeit beitragen.<br />
Die Kosten für die laufenden und planmäßigen Instandhaltungsmaßnahmen<br />
nach unserer mittelfristigen Planung können aus<br />
den Mieterträgen und den Mieterhöhungspotenzialen finanziert<br />
werden. Zur Finanzierung der Modernisierungsmaßnahmen stehen<br />
die Liquiditätsüberschüsse aus der Hausbewirtschaftung zur<br />
Verfügung. Daneben bestehen erhebliche Beleihungsspielräume<br />
für Fremdfinanzierungen, die durch unser gutes Rating jederzeit<br />
möglich sind.
Die Liquiditätslage hat sich im Geschäftsjahr 2010 durch den<br />
Liquiditätszufluss aus dem Verkauf der Wohnanlage Emmertsgrund<br />
erheblich verbessert. Die Abschreibungen und Erlösschmälerungen<br />
im Bereich Vermietung haben sich durch den Verkauf<br />
im Berichtsjahr deutlich verringert.<br />
Unsere Chancen basieren auch auf über Jahrzehnte gewachsenen<br />
Geschäftsbeziehungen zu den regionalen Kreditinstituten,<br />
Handwerksbetrieben, Geschäftspartnern und Behörden. Sowohl<br />
bei den Auftragnehmern als auch bei Mietern und Mietinteressenten<br />
sind wir als seriöser und verlässlicher Partner bekannt.<br />
Bei den Finanzinstrumenten bestanden zum Bilanzstichtag<br />
und bestehen auch weiterhin nur originäre Finanzinstrumente.<br />
Derivate Finanzinstrumente wurden und werden nicht eingesetzt.<br />
Zu den bestehenden Finanzinstrumenten gehören im<br />
Wesentlichen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände,<br />
die Anlage liquider Mittel und Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten und anderen Kreditgebern. Bei den finanziellen<br />
Vermögenswerten wurden Ausfallrisiken durch Abschreibungen<br />
berücksichtigt. Die Anlage liquider Mittel erfolgt konservativ als<br />
Sicht- oder Termineinlagen bei den regionalen und öffentlichen<br />
Kreditinstituten und Bausparkassen mit entsprechenden Sicherungseinrichtungen.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der Stadt<br />
<strong>Heidelberg</strong> betreffen ausschließlich langfristige Objektfinanzierungen.<br />
Die Zinsbindung dieser Verbindlichkeiten beträgt in der<br />
Regel 5 bis 10 Jahre. Beim Umfang und der Struktur unserer<br />
Verbindlichkeiten ist und bleibt das Zinsänderungsrisiko gering<br />
und überschaubar. Aktuell prüfen wir die Möglichkeiten einer<br />
Optimierung der Struktur der Verbindlichkeiten. Wesentliche<br />
Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse der kommenden Jahre<br />
sind nicht zu erwarten.<br />
Bei unserer Genossenschaft lagen zum Bilanzstichtag und liegen<br />
bis heute keine bestandsgefährdenden oder entwicklungsbeeinträchtigenden<br />
Risiken vor. Auch für die nächsten Jahre sind<br />
keine wesentlichen Risiken zu erkennen.<br />
VI. Risikomanagement<br />
Das Risikomanagement der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Neu</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />
ist durch die überschaubare Größe und die Begrenzung der<br />
Tätigkeit auf die Errichtung und Bewirtschaftung der eigenen<br />
Mietwohnungen und sonstigen Mieteinheiten geprägt. Wesentliche<br />
Elemente des Risikomanagements sind die Wirtschafts- und<br />
Finanzplanung, die mittelfristige Planung der Modernisierungs-<br />
und Instandhaltungsmaßnahmen, die Beobachtungen der Ent-<br />
wicklungen am regionalen Wohnungsmarkt und der Fluktuation,<br />
die Analyse des Wohnungsbestandes, die Fortschreibung der<br />
technischen Bestandsaufnahme und die Ermittlung und Auswertung<br />
von Kennzahlen.<br />
Die Ziele und Methoden des Risikomanagements sind in einem<br />
Risikomanagementhandbuch dargestellt und dokumentiert.<br />
Das Risikomanagementhandbuch wurde im Geschäftsjahr 2010<br />
nach dem Verkauf der Wohnungen der Wohnanlage Emmertsgrund<br />
aktualisiert und fortgeschrieben. Beim Finanzmanagement<br />
werden wir auch künftig eine konservative Anlage- und Risikopolitik<br />
verfolgen.<br />
VII. Prognosebericht<br />
Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaft<br />
wird sich auch in den Jahren 2011 und 2012 fortsetzen. Die<br />
Mieterträge und die Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung<br />
haben sich durch den Verkauf der Emmertsgrund-Wohnungen<br />
deutlich vermindert. Von diesem Niveau aus werden die Sollmieten<br />
in den folgenden Geschäftsjahren durch die erhöhten<br />
Mieten bei <strong>Neu</strong>vermietung und Anpassungen bei den Bestandsmieten<br />
jährlich um ca. 2 Prozent ansteigen. Die Ertragslage wird<br />
auch in den kommenden Jahren durch die erhöhten Instandhaltungsaufwendungen<br />
geprägt.<br />
Durch die sehr gute Finanzlage können wir auch künftig alle<br />
Zahlungsverpflichtungen erfüllen und die geplanten Investitionen<br />
in die Bestände und im <strong>Neu</strong>bau tätigen. Weitere Änderungen<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind in den kommenden<br />
Jahren nicht zu erwarten.<br />
Die erheblichen Bestandsinvestitionen werden zu einer weiteren<br />
Verbesserung der Qualität unserer Wohnungsbestände<br />
führen. Der Verkauf der Großwohnanlage Emmertsgrund und<br />
die <strong>Neu</strong>bautätigkeit führen zu einer deutlichen Verbesserung<br />
der Struktur unseres Wohnungsbestandes. Das Leerstandsrisiko<br />
bleibt daher auch künftig bei den Veränderungen am Wohnungsmarkt<br />
gering.<br />
<strong>Heidelberg</strong>, den 20. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Hornig Krüger Bitsch<br />
35
Verwaltung:<br />
Postanschrift: Hausanschrift: Sprechstunden der Verwaltung:<br />
Postfach 10 24 40 Rohrbacher Str. 56/58 Mo. 9.00 –12.00 u. 14.00 –16.00 Uhr<br />
69014 <strong>Heidelberg</strong> 69115 <strong>Heidelberg</strong> Di. 9.00 –12.00 u. 14.00 –18.00 Uhr<br />
Telefon (0 62 21) 98 21-0 Do. 9.00 –12.00 Uhr<br />
Telefax (0 62 21) 98 21 40 und nach Vereinbarung<br />
e-mail: info@neu-hd.de<br />
Internet: www.neu-hd.de<br />
36<br />
Geschäftsstelle Pfaffengrund: Sprechstunden der Geschäftsstelle:<br />
Am Markt 21 Di. 9.00 –12.00 u. 13.00 –18.00 Uhr<br />
69123 <strong>Heidelberg</strong> Mi. 13.00 –16.00 Uhr<br />
Do. 9.00 –12.00 u. 13.00 –16.00 Uhr<br />
Fr. 9.00 –12.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung
Impressum<br />
Herausgeber und Redaktion:<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Neu</strong> <strong>Heidelberg</strong> <strong>eG</strong><br />
Verantwortlich:<br />
Reinhold Hornig, Günter Bitsch, Bruno Krüger<br />
Gestaltung:<br />
Reinhold Hornig<br />
Fotos:<br />
Archiv <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Neu</strong> <strong>Heidelberg</strong> <strong>eG</strong><br />
Anna Hornig<br />
Auflage:<br />
2.500 Exemplare<br />
Erscheinungsdatum:<br />
Juni 2011<br />
Druck und Design:<br />
Drescher Print Solutions GmbH, Rutesheim
Wohnen und leben in einer starken Gemeinschaft<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong><br />
<strong>Neu</strong> <strong>Heidelberg</strong> <strong>eG</strong><br />
Rohrbacher Straße 56-58<br />
69115 <strong>Heidelberg</strong><br />
Postfach 10 24 40<br />
69014 <strong>Heidelberg</strong><br />
Telefon (0 62 21) 98 21-0<br />
Telefax (0 62 21) 98 21 40