JUNI 2007 - RWT - Magazin für die Südwestpfalz
JUNI 2007 - RWT - Magazin für die Südwestpfalz
JUNI 2007 - RWT - Magazin für die Südwestpfalz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Raus aus dem Stall, rein in<br />
den Wald und grenzenlos <strong>die</strong><br />
Freiheit zu Pferd genießen“,<br />
gibt es nicht? Gibt es doch!<br />
Das Wunderland <strong>für</strong> Pferdefreunde<br />
und alle <strong>die</strong> es werden<br />
wollen, liegt am westlichen<br />
Rand von Rheinland-Pfalz,<br />
genauer in der Grenzregion<br />
zwischen Lothringen und den<br />
Städten Pirmasens, Dahn,<br />
Landau und Bad Bergzabern.<br />
Freizeit- und Wanderreiter<br />
locken, neben beinahe endlosen<br />
Wirtschaftswegen, <strong>die</strong><br />
- den liberalen Waldgesetzen<br />
des Bundeslandes sei Dank -<br />
nahezu uneingeschränkt von<br />
Reitern genutzt werden dürfen,<br />
eine herzliche Gastfreundschaft<br />
und <strong>die</strong> weitgehend unberührte<br />
Natur des „Biosphärenreservates<br />
Pfälzer Wald“.<br />
Dass letztere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Menschen<br />
in der Metropolregion Rhein-<br />
Neckar Gold wert ist, bestätigt<br />
Axel Pelz. Der national erfolgreiche<br />
Turnier- und Springreiter<br />
ist Mit-Initiator eines Seminar-<br />
und Freizeitprojektes <strong>für</strong><br />
Reiter aller Interessen- und<br />
Leistungsstufen. Gemeinsam<br />
mit Andrea Berthold, Inhaberin<br />
eines Freizeitreiter- und Ferien-Hofes<br />
in Annweiler-Gräfenhausen,<br />
hat der 38-Jährige <strong>die</strong><br />
Initiative „Grenzlandreiter“ ins<br />
Leben gerufen. Ziel des Vorhabens<br />
ist <strong>die</strong> Förderung eines<br />
natur- und umweltbewussten<br />
Reiter-Tourismus in der Region.<br />
Es liegt auf der Hand,<br />
dass <strong>die</strong> Grenzlandreiter den<br />
Verfechtern eines reiterlichen<br />
Querfeldein-Vandalentums kri-<br />
tisch gegenüberstehen. Wo<br />
sich immer mehr Menschen<br />
immer weniger Natur teilen,<br />
um ihre Freizeit-Interessen<br />
zu verwirklichen, ist Rücksicht<br />
gefragt. Das gilt natürlich<br />
auch gegenüber den<br />
eigentlichen Bewohnern des<br />
Waldes. Andrea Berthold:<br />
„Wer Wegsperren missachtet,<br />
Pirschpfade reitet oder nach<br />
Einbruch der Dämmerung<br />
mit dem Pferd unterwegs ist,<br />
bietet nicht nur Förstern und<br />
Waldbesitzern berechtigten<br />
Anlass zum Ärger, sondern<br />
stört auch <strong>die</strong> Rückzugsräume<br />
des Wildes.“ Weil aber<br />
nach den Erfahrungen von<br />
Fachleuten des Pferdesportverbandes<br />
Rheinland-Pfalz<br />
(PSVRP) und der Vereinigung<br />
der Freizeitreiter in Deutschland<br />
(VFD) nicht böser Wille<br />
sondern blanke Unkenntnis<br />
der Auslöser <strong>die</strong>ses missverstandenen<br />
reiterlichen „Freiheitsstrebens“<br />
ist, haben <strong>die</strong><br />
Grenzlandreiter ein Seminar-<br />
und Fortbildungsprogramm in<br />
Anlehnung an <strong>die</strong> Richtlinien<br />
des PSVRP organisiert.<br />
Andrea Berthold: „Unser Ziel ist<br />
es ganz buchstäblich, Grenzen<br />
zu überwinden.“ Das gilt einerseits<br />
<strong>für</strong> geführte Wander- und<br />
Mehrtagesritte im Grenzgebiet<br />
zwischen Deutschland und<br />
Frankreich, andererseits <strong>für</strong><br />
das „Kastendenken“, das viele<br />
Turnier- und Freizeitreiter,<br />
Englisch-, Western-, Dressur-<br />
und Springreiter davon abhält<br />
über den eigenen Tellerrand<br />
zu schauen, und schließlich<br />
Informationen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Grenzen im Kopf. Andrea<br />
Berthold: „Bei der Vorbereitung<br />
des Projektes sind wir<br />
auf besondere Menschen und<br />
Konzepte gestoßen, <strong>die</strong> wir<br />
unter dem Dach der Grenzlandreiter<br />
zusammengeführt<br />
haben.“ Mit im Boot – besser<br />
im „Sattel“ – der Grenzlandreiter<br />
sitzen unter anderem der<br />
Edenkobener Kampfkunst-Europameister<br />
Holger Fritz, <strong>die</strong><br />
Deutsche Meisterin im Western-Reiten<br />
(Amateur Senior<br />
Pleasure) Wiebke Krause, der<br />
Speyerer Hypnosetherapeut<br />
und Heilpraktiker Klaus Bauer<br />
so wie <strong>die</strong> Motivations- und<br />
Mentaltrainerin Petra Schnellhammer<br />
(Pirmasens).<br />
Dass <strong>die</strong> Grenzlandreiter, neben<br />
Angeboten zur Verständigung<br />
von Reiter und Pferd,<br />
der Korrektur mutmaßlicher<br />
Problempferde und Seminaren<br />
zu Selbstmotivation und Energiearbeit,<br />
auch klassischen<br />
Dressur- und Springunterricht<br />
(bis S-Niveau), Westernreit-<br />
Training und Kinderferien-Programme<br />
anbieten, ist beinahe<br />
selbstverständlich. „Über allem<br />
aber steht das Verständnis <strong>für</strong><br />
den Umgang mit Pferd, Pfalz<br />
und Natur“, betont Axel Pelz<br />
und so bieten <strong>die</strong> Grenzlandreiter<br />
<strong>für</strong> ausgewiesen ortskundigePrivatreiter<br />
im Umland der<br />
teilnehmenden<br />
Hofstätten, Praxiswissen<br />
rund um<br />
Naturschutz und all<br />
<strong>die</strong> Dinge an, <strong>die</strong><br />
Interessenten auf eine Ausbildung<br />
zum Berittführer (FN)<br />
vorbereiten.<br />
„Wir kommen aus der Praxis<br />
und arbeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis“,<br />
sagt Andrea Berthold. Wer sich<br />
als Inhaber eines Reiterhofes<br />
oder einer Pferdepension <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Teilnahme an dem Projekt<br />
„Grenzlandreiter“ qualifiziert,<br />
14<br />
Metropolregion Rhein-Neckar: Grenzlandreiter<br />
werben <strong>für</strong> Naturschutz mit Hirn und Hufen<br />
Tourismus-Projekt setzt auf Seminarprogramm von Meditation bis Kampfkunst <strong>für</strong> Reiter<br />
Axel Pelz und Andrea Berthold sorgen <strong>für</strong> Aufsehen im Westen der Pfalz<br />
������ ��������� ������ ���� ����� ���������� ���������������� �������� ����������������������������<br />
��������� ������� ���� ����� ����������������<br />
���������<br />
������������<br />
���� ����������������� ������ ���������� ����� ����� ������� ���� ������ ������<br />
����� �������� �������� ���� ����� �������� ���� ��������� ������� ���� ����<br />
����������������������������� ����� ������ ����� ���� ������� ���� ������<br />
�������� ��������������� ������� ���� ���������� ����� ������������� ���� �����<br />
������� ������ ��������� ������������ ���� �����������<br />
������� ��� ����� ����� �� ����������<br />
verpflichtet sich unter anderem<br />
dazu, engagierte Privatreiter,<br />
<strong>die</strong> sich in einem<br />
speziellen Grenzland-Scout-<br />
Programm als eine Art Fremdenführer<br />
zu Pferd bewährt<br />
haben, den theoretischen<br />
Teil des PSVR-Wanderreiter-Seminars<br />
zu bezahlen.<br />
Grenzland-Scouts, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen<br />
ersten Teil der allgemeinen<br />
Wanderreiter-Ausbildung<br />
in Rheinland-Pfalz absolviert<br />
haben, besuchen nach<br />
einem weiteren aktiven Jahr<br />
den Geländereiterlehrgang<br />
der FN als Vorbereitung zum<br />
Berittführer-Diplom.<br />
„Wie weit jeder Scout seine<br />
Ausbildung fortschreibt, ist<br />
Sache des einzelnen“, sagt<br />
Axel Pelz. Aber nicht nur Wanderer,<br />
Mountain-Biker, Förster<br />
und Waldbesitzer freuen sich<br />
über jeden neuen, engagierten<br />
Naturschützer zu Pferd,<br />
auch das Ansehen des jeweiligen<br />
Hofes steigt mit den qualifizierten<br />
Freizeitreitern, <strong>die</strong><br />
– so Andrea Berthold – einen<br />
wichtigen Beitrag dazu leisten,<br />
Pferde auch <strong>für</strong> künftige Generationen<br />
in ihrem natürlichen<br />
Lebensraum zu erhalten. Wer<br />
mehr wissen möchte bekommt<br />
weitere Informationen im Internet.<br />
Die Webadresse lautet:<br />
www.Grenzland-Reiter.de<br />
(cornelius bischoff)