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Die Altersweide - La Retraite

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„<strong>Die</strong> <strong>Altersweide</strong>“(Gnadenweide/Gnadenbrot) – „<strong>La</strong> <strong>Retraite</strong>“<br />

Oder: <strong>Die</strong> alters- und artgerechte Pferdeweide für Ihr Pferd<br />

Mehr und mehr Reiter und Eigentümer von Pferden gönnen ihrem Pferd für den weniger aktiven Teil eines<br />

Pferdelebens die sogenannte "<strong>Altersweide</strong>". <strong>Die</strong>s besonders auch als Dank für eine intensive und einmalige<br />

Beziehung zwischen Pferd und Reiter.<br />

<strong>Die</strong> Suche nach einer geeigneten <strong>Altersweide</strong> erweist sich nicht immer als einfach. Was sind die wichtigsten<br />

Überlegungen, um diesen Schritt und die weitere Lebensdauer, erfolgreich zu bewältigen? Welche Kriterien<br />

gilt es, an einen guten Weideplatz für diese spezielle Lebenssituation zu stellen? Was ist anders? Eines ist<br />

sicher: Am Schluss muss dieser Wechsel und der Entscheid für längere Zeit ein Erfolg sein, ansonsten das<br />

Ziel verfehlt ist.<br />

Obwohl eigentlich nicht alt, wird ein Pferd über 10-12 Jahren manchmal schon als älter bezeichnet. Pferde<br />

leben aber selbstverständlich viel länger. Im Gegensatz zum Menschen spricht man nicht von einem fixen<br />

Beginn des Rentenalters, denn ein Pferd kann schon bei grosser Sportbelastung unter 15 sehr alt sein.<br />

Oder es kann auch noch mit über 20 auf dem Bauernhof regelmässig in die Arbeit integriert sein. - Wenn<br />

das Pferd älter wird, kann und wird seine Kondition früher oder später abnehmen. Denn ohne regelmässiges<br />

Trainieren und Reiten oder ohne artgerechte -vielfach isolierte- Haltung verliert ein Pferd sehr schnell an<br />

Muskel- und Spannkraft sowie vor allem an Lebensfreude.<br />

Ein Pferd von über 15 Jahren muss besonders vorsichtig und regelmässig von einem Profi betreut werden.<br />

So sind - um ein offensichtliches Beispiel zu nennen - die Zähne regelmässig zu überprüfen, da einzelne<br />

wegbrechen können und somit das Ess- und Verdauungsverhalten des Pferdes im Extremfall innert Tagen<br />

sehr schnell massiv negativ beeinflusst werden kann. Weitere offensichtliche Bereiche sind die Hufe,<br />

Gelenke und nicht zuletzt die psychische Verfassung bzw. Lebensfreude des Pferdes. Letzteres vielfach<br />

bedingt durch eine Änderung der Beanspruchung (z.B. ein Pferd wird plötzlich nicht mehr geritten).<br />

Wenn das Pferd älter wird, dann braucht es ein altersgerechtes Klima. Obwohl sich Pferde bei massiv<br />

niedrigen Temperaturen als Menschen wohlfühlen, sollte das Klima im Winter nicht zu kalt und im Sommer<br />

nicht zu heiss sein, denn das ältere Pferd kann seine Temperatur nicht mehr so schnell wie ein Jungpferd<br />

anpassen. Ebenso gilt es zu beachten, dass Lärm ein sensitives Flucht-Tier wie das Pferd besonders<br />

negativ beeinflusst. Weiter ist eine unbelastete, möglichst feinstaubfreie Sauerstoffaufnahme für die<br />

Funktion und Wirksamkeit der Atmung wichtig. Schlechte Stallluft oder eine Weide in belasteten Gebieten ist<br />

sehr problematisch.<br />

Das gleiche gilt für die wichtigste Nährstoffaufnahme überhaupt, nämlich möglichst reines, unbehandeltes<br />

d.h. naturbelassenes Wasser. Selbstverständlich benötigt ein Alterspferd auch regelmässige Impfungen,<br />

Entwurmungen und allenfalls Unterstützung durch einen qualifizierten Veterinär wann immer nötig.<br />

Dem Pferd eine <strong>Altersweide</strong> zu gönnen, heisst weit mehr als nur ein kleines Stück <strong>La</strong>nd bei einem Stall oder<br />

einen Aussenpadock zur Verfügung zu stellen. In dieser Lebensphase ist viel Platz und damit viel<br />

Bewegungsfreiheit eine absolute Mindestanforderung. Als Grundregel kann man mit zirka drei<br />

ausgewachsenen Pferden auf zwei Hektaren (20'000 m2) rechnen. Damit ist im mittleren Europa eine<br />

vielfältige, abwechslungsreiche Nahrungsquelle und ein natürlicher Kreislauf sichergestellt. Vor allem aber<br />

hat jedes einzelne Pferd genügend grosse Fluchtmöglichkeiten. Dadurch sinkt auch das Risiko von<br />

Verletzungen massiv.<br />

Eine naturnahe, möglichst freie und stressarme Umgebung ist die beste Voraussetzung, um die<br />

Lebensqualität des Pferdes positiv zu beeinflussen.<br />

Falls Sie sich entscheiden, ein Pferd "in die Rente zu schicken" oder ihm einfach "eine Auszeit" zu gönnen,<br />

dann sind diese und weitere Voraussetzungen wichtig. Entscheidend ist, dass das Pferd nicht alleine in<br />

einer Pferdeboxe oder alleine auf der Weide lebt. Hier vereinsamt das Pferd sehr schnell und wird weder<br />

richtig physisch noch psychisch beansprucht.


Genau das Gegenteil und leider ebenso schlecht sind Grossgruppen. Auch diese sind für ein altes Pferd zu<br />

vermeiden, da dies zu viel Stress und Kraft bedeutet. <strong>Die</strong>s insbesondere wegen der laufenden Anpassung in<br />

der Grossgruppe. Ein neu hinzukommendes Pferd in einer solchen Gruppe reicht, um die ganze Dynamik<br />

durcheinander zubringen oder die Futteraufnahme und Ruhe zu stören oder die Verletzungsgefahr massiv<br />

zu erhöhen. Eine Integration eines einzelnen Pferdes, das nicht gewohnt war, in offenen Grossgruppen zu<br />

leben, ist fast immer anspruchsvoll.<br />

Einfach zu verstehen ist auch, dass Zweier-Gruppen nicht eine länger andauernde Lösung sein darf, denn<br />

durch das Ableben eines Pferdes entsteht für das überlebende Einzelpferd eine schwierige Situation. Es ist<br />

entscheidend, dass ein Alterspferd sich mit gleichen Artgenossen abgeben kann und von der Gesellschaft<br />

der andern profitiert.<br />

Ideal sind mittlere Gruppen von drei oder mehr Pferden. <strong>Die</strong> wirklich ideale Gruppenzusammenstellung (3,<br />

5, 7, 9 etc.) für ältere Pferde ist jedoch letztendlich sehr individuell und muss auf das bzw. die Pferde und<br />

deren Situation und Lebensphase abgestimmt sein. Ein Pferd, das immer in einer Einzelboxe im Stall gelebt<br />

hat, muss sich zuerst an die neue Situation und Umgebung gewöhnen, sei es vorerst durch einige Stunden<br />

pro Tag auf der offenen Weide in der Gruppe, sei es durch Integration in die richtige Gruppe. D.h. auch,<br />

dass in der Regel mehr als eine Gruppe vorhanden sein muss. Auch hier ist die Gruppenzusammenstellung<br />

zusätzlich von der Grösse der Weiden abhängig und den damit zusammenhängenden Bewegungs- und<br />

Fluchtmöglichkeiten.<br />

Für das Pferd in diesem Lebensabschnitt ist Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme auf jedes einzelne Pferd und<br />

"Compagnionship" in einer richtig zusammengestellten Gruppe von Pferden wichtiger als je zuvor !<br />

Wenn sie sich für eine Pferdeweide entscheiden (genannt "<strong>Altersweide</strong>" in der Schweiz, "Gnadenhof" in<br />

Deutschland oder "la retraite" in Frankreich), dann entscheiden Sie sich als Pferdeliebhaber für einen edlen<br />

Weg, der nicht für alle Personen selbstverständlich ist. Erst recht haben Sie Anspruch, dass dieser Schritt<br />

gut geplant und durchgeführt wird, dass Ihr Pferd täglich kontrolliert und im Winter täglich regelmässig<br />

gefüttert wird, die nötige Infrastruktur mit natürlichen und künstlichen Unterständen vorhanden ist und<br />

zusätzlich jederzeit ein Unterstand in einer Einzelboxe (z.B. bei Krankheit, Unfall oder Rekonvaleszenz)<br />

möglich wäre. (NB: Wenn nötig muss ein Veterinär am gleichen Tag vor Ort auf der Farm sein können, auch<br />

an Sonn- oder Feiertagen).<br />

Das Gnadenbrot muss auch wirklich ein "gutes Brot" sein und kein "Stress-", "Hunger-" oder "Zufalls-"Brot<br />

weder fürs Pferd noch für seinen Besitzer! - Bei den genannten Eckpunkten wie Betreuung,<br />

Gruppenzusammenstellung, Klima, Nahrung, Natur und genügend Platz sollten Sie keine Kompromisse<br />

eingehen.<br />

Mit andern Worten, eine <strong>Altersweide</strong> ist sorgfältig auszusuchen und ist letztlich eine Vertrauenssache.<br />

22. August 2005 / 6. Januar 2006, Peter F. <strong>La</strong>ndolt<br />

copyright: Ferme les Rouges Champs - www.pferdefarm.com – info@pferdefarm.com<br />

<strong>Die</strong> Pferdefarm "Ferme Les Rouges Champs" befindet sich im Dreiländereck<br />

Frankreich/Schweiz/Deutschland und hat sich auf die <strong>Altersweide</strong> spezialisiert.<br />

www.lesrougeschamps.com - www.pferdefarm.com<br />

Ferme Les Rouges Champs, Rue des Etangs, 90110 Leval/Rougemont-le-Château<br />

R. Vogel / P. <strong>La</strong>ndolt


<strong>Die</strong> Pferdefarm „Ferme Les Rouges Champs“<br />

<strong>Die</strong> Pferdefarm "Ferme Les Rouges Champs" befindet sich im Dreiländereck<br />

Frankreich/Schweiz/Deutschland (Elsass/Basel/Freiburg) auf der französischen Seite, im Südwestteil der<br />

Region des „alten Elsass“ zwischen Belfort und Mulhouse. <strong>Die</strong> Farm hat sich auf die <strong>Altersweide</strong><br />

spezialisiert.<br />

<strong>Die</strong> traditionsreiche Farm profitiert vom milden Klima der Region Elsass/Vogesen und wird nach<br />

ökologischen Grundsätzen geführt. So verfügt jede der Weiden über mindestens eine natürliche ganzjährige<br />

Wasserquelle. Angrenzend an dieses Gelände befindet sich der Grand Parc Naturel, das mit über 3000 km2<br />

grösste zusammenhängende Natur- und Wassergebiet Europas und dessen Gebiet damit ein fast<br />

unerschöpfliches Reitgebiet darstellt.<br />

<strong>Die</strong> Pferde bewegen sich das ganze Jahr auf der offenen Weide mit natürlichen und zusätzlich erstellten<br />

Unterständen. Während der 4-5 nahrungsärmeren Monates des Jahres wird je nach Bedarf regelmässig<br />

zugefüttert.<br />

Der Betrieb ist als Exploitation Agricole offiziell registriert, Mitglied der Mutuality Sociale Agricole und<br />

genossenschaftlich, d.h. nicht gewinnorientiert. Der Hof bietet auch limitierte Plätze für regelmässige<br />

Reitpensionäre und bietet zusätzlich Ferien mit dem eigenen Pferd an, wobei auch die Infrastruktur<br />

(Restaurant/Bar) des Nachbarn, des Golfplatzes Rougemont-le-Château, mitbenutzt werden kann.<br />

<strong>Die</strong> Eigentümer und Betreiber der Farm in dieser Dreiländerregion sind zwei- oder mehrsprachig. Mehr<br />

Angaben entnehmen Sie auf der Internet-Seite.<br />

PS: Grenznähe für Schweizer Interessenten :<br />

Dank der gut ausgebauten Strassen sind sie bei uns schneller als z.B. ins Jura oder Genfersee. Sie benötigen - je nach<br />

Verkehr- in der Regel selbst von Zürich oder Luzern/Zug her weniger als 2 Stunden oder von Basel Grenze ca. 45<br />

Minuten.<br />

<strong>La</strong>st but not least: Dank der Grenznähe zur Schweiz können wir Ihnen einen problemlosen und schnellen Grenzübertritt<br />

mit Ihrem Pferd ermöglichen. <strong>Die</strong>s dank der 50 km-Regel des Zolles zum vereinfachten Übertritt. Gerne unterstützen wir<br />

Sie dabei kostenlos, falls überhaupt nötig oder gewünscht.<br />

Bitte beachten Sie, dass dies nur für die 50 km-Teil (also z.B. unsere Farm) gilt und Sie sonst den normalen<br />

Grenzübertritt mit allfälliger Werte-Verzollung oder ANA Carnet zu befolgen haben. Bitte wenden Sie sich für diese Fälle<br />

an die Zollstationen in der Schweiz und in Frankreich für die relevanten Export- bzw. Importpapiere beider Länder<br />

(allenfalls auch Deutschland, wenn Sie über Deutschland fahren).<br />

www.lesrougeschamps.com - www.pferdefarm.com<br />

Ferme Les Rouges Champs, Rue des Etangs, 90110 Leval/Rougemont-le-Château<br />

R. Vogel / P. <strong>La</strong>ndolt<br />

1.1.2006 Ro-PC

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