Seniorenfreundliche Kommune – mehr als ein Lippenbekenntnis
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12 Fachforen<br />
Fachforum 1:<br />
Fachforen<br />
»Nicht ohne uns. Partizipation von älteren<br />
Menschen zulassen und <strong>ein</strong>fordern«<br />
Moderation: Dr. Andreas Böhm, Ministerium für Umwelt, Gesundheit und<br />
Verbraucherschutz des Landes Brandenburg<br />
Dr. Petra Schmidt-Wiborg,<br />
Hochschule Lausitz, Cottbus / BAG Selbsthilfe e.V., Berlin<br />
Gesundheitsbezogene Maßnahmen und<br />
Angebote <strong>–</strong> Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Beteiligung von Älteren<br />
Bei diesem Thema kommt es stark darauf an,<br />
<strong>ein</strong> Verständnis für die Zielgruppe und den<br />
Begriff der Beteiligung zu haben. Die Grundlage<br />
für Beteiligung ist es aufzuklären und zu informieren,<br />
beispielsweise durch Bildungsarbeit<br />
für Senioren an Seniorenakademien.<br />
Die Älteren sind aber auch selbst diejenigen,<br />
die andere über ihre Bedürfnisse und Ziele aufklären,<br />
z.B. in gesundheitsbezogenen Projekten.<br />
In der Lausitz wurde <strong>ein</strong> Kompetenzzentrum<br />
„Leben im Alter“ an der Hochschule Lausitz gegründet.<br />
Es gibt dort z.B. gesundheitsbezogene<br />
Projekte zum Fachkräftemangel in der Pflege<br />
oder zur Gesundheitserhaltung im Alter.<br />
Andere Projekte wiederum, wie beispielsweise<br />
aus dem Landkreis Spree-Neiße zum Thema<br />
„Selbstbestimmtes Leben und Wohnen im Alter<br />
im ländlichen Raum“, setzen andere Schwerpunkte<br />
zum Thema Partizipation und gesundes<br />
Älterwerden. Bei diesem Projekt wurden in den<br />
Landkreisen die Personen über fünfzig Jahre zu<br />
ihren Vorstellungen zum Wohnen im Alter befragt.<br />
„Auf Adlers Fittichen <strong>–</strong> Gottesdienste, Andachten<br />
mit demenziell erkrankten Menschen“<br />
ist <strong>ein</strong> Projekt dazu, wie demente Menschen an<br />
Gottesdiensten teilhaben können. Hier ist<br />
Beteiligung in der elementaren Form des<br />
Teilhabens im Spiel, und das ist ja auch <strong>ein</strong><br />
Faktor für Gesundheit.<br />
Das Gerüst aller Projekte ist die Frage der<br />
Beteiligung. Eingebunden s<strong>ein</strong>, dazu gehören<br />
können und beteiligt s<strong>ein</strong>, das ist schon per se<br />
<strong>ein</strong> Faktor für Gesundheit.<br />
Was ist eigentlich genau noch mal Partizipation?<br />
Unter dem Begriff der Partizipation werden allgem<strong>ein</strong><br />
Aktivitäten zusammengefasst, die den<br />
jeweiligen Betroffenen Einsicht und Einfluss bei<br />
Planungs- und Entscheidungsprozessen geben<br />
sollen. Dies kann in sehr unterschiedlicher<br />
Weise geschehen, wie gesagt z.B. in Projekten<br />
oder auch so, dass Beteiligung in bestimmten<br />
Verfahren etwa in Städten und <strong>Kommune</strong>n vorgesehen<br />
ist.<br />
Von Beteiligung wird immer <strong>mehr</strong> gesprochen.<br />
Im Gesundheitsbereich gibt es <strong>ein</strong>en<br />
Strukturwandel. Die klassische Akutmedizin<br />
verliert an Bedeutung. Immer <strong>mehr</strong> Menschen<br />
haben chronische Erkrankungen, gerade auch<br />
Ältere. Sie wissen, wie man mit Krankheit und<br />
Gesundheit umgeht. Patienten holen sich auch<br />
rechtlichen Rat, versuchen Rechte <strong>ein</strong>zuklagen<br />
und stellen ärztliche Versorgung teilweise in<br />
Frage. Sie sind Experten in eigener Sache. Die<br />
Konsequenz ist, dass sie selbst gefragt sind<br />
und dass die Beteiligung von Patienten im<br />
Gesundheitswesen inzwischen vorgesehen ist.<br />
Die Beteiligung der Zielgruppe nimmt <strong>als</strong>o zu.<br />
Worauf muss man achten bei Beteiligung?<br />
Um <strong>ein</strong>e Beteiligung zu gewährleisten, ist es<br />
wichtig, dass ältere Menschen Zugang zu den<br />
Angeboten haben. Angebote sollten dort stattfinden,<br />
wo die Älteren ohnehin sind. Schlüsselpersonen<br />
und Multiplikatoren spielen <strong>ein</strong>e<br />
bedeutsame Rolle, weil durch sie die Hemmschwelle<br />
sinkt, sich zu beteiligen. Außerdem