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Aktion Minibrot 2012 - KLJB Paderborn

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Ich liebe<br />

es!<br />

Erntedank 6./7. Oktober<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> <strong>2012</strong>


Vor wort<br />

Die Mitglieder des<br />

<strong>KLJB</strong> Diözesanvorstandes<br />

(v.l.n.r.):<br />

Thomas Hollenbeck,<br />

Vikar Tobias Spittmann,<br />

Inga Michels,<br />

Matthias Knippers,<br />

Katrin Agethen<br />

Liebe <strong>KLJB</strong>ler und <strong>KLJB</strong>lerinnen, liebe Aktive in den Pfarrgemeinden,<br />

der Film „taste the waste“ zieht zu Beginn diesen Jahres mehr als 100.000 Besucher in die Kinos. Der<br />

Dokumentarfilm behandelt den Lebensmittelmüll, den wir in Deutschland jährlich produzieren.<br />

Regionales, saisonales und öko-faires Einkaufen wird immer beliebter: Auf den Wochenmärkten wird<br />

es wieder voller und Zeitschriften zu den Themen steigern ihre Auflagen.<br />

Der Anteil unseres Einkommens, den wir für Lebensmittel ausgeben sinkt, während weltweit die Preise<br />

für Nahrungsmittel kontinuierlich steigen.<br />

Die deutschen Bischöfe mahnen Anfang Juli in ihrer Erklärung „Die Geißel des Hungers überwinden“<br />

an, dass sich die weltweite Ernährungslage in den letzten zehn Jahren immer weiter zugespitzt hat.<br />

.. und das Motto zur <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> in diesem Jahr lautet „Ich liebe es!“<br />

Eine komische Auflistung und ein komisches Motto: Hunger, Lebensmittelmüll, leidenschaftliches Essen<br />

und Kochen,… Dahinter steckt aber die Realität der tagtäglichen Ernährungslage auf dieser Welt. Hier<br />

viel zu viel Lebensmittel und eine paradiesische Lage, weltweit aber immer noch knapp eine Milliarde<br />

hungernder Menschen.<br />

Wir wollen aufmerksam machen auf den Wert, den Lebensmittel tatsächlich haben. Wir wollen anregen,<br />

sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Wir stellen junge und teilweise<br />

abenteuerliche <strong>Aktion</strong>en rund um das Essen vor. Und wir werden wie immer den Blick in unser Partnerland<br />

Sambia lenken und von der Situation dort berichten.<br />

Unsere Projektarbeit im letzten Jahr war wieder durch viele persönliche Kontakte zu den Projekten<br />

gekennzeichnet. Zwei Mitarbeiter unserer Projektgruppe waren im letzten September bei Projektpartnern<br />

in Indien und mit unseren Partnern in Sambia konnten wir den intensiven Dialog vertiefen.<br />

Die Projektarbeit war wieder nur mit der Hilfe vieler Aktiver in über 300 <strong>KLJB</strong>-Ortsgruppen und<br />

Pfarrgemeinden möglich: Insgesamt wurden 58.356,32 EUR gesammelt. Dafür danken wir Ihnen und<br />

euch an dieser Stelle recht herzlich!<br />

Gleichzeitig danken wir an dieser Stelle auch schon herzlich für das Engagement in der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

<strong>2012</strong>. Wir freuen uns sehr über so viele Mitstreiter zur Verbesserung der Lebensbedingungen im<br />

ländlichen Raum!<br />

Ihnen und euch wünschen wir eine erfolgreiche <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> <strong>2012</strong><br />

Inga Michels<br />

Diözesanvorsitzende<br />

Matthias Knippers<br />

Diözesanvorsitzender<br />

Tobias Spittmann<br />

Diözesanpräses<br />

Katrin Agethen<br />

Stellv. Diözesanvorsitzende<br />

Thomas Hollenbeck<br />

Stellv. Diözesanvorsitzender<br />

Inhalt/<br />

Impressum<br />

2 3<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Katholische Landjugendbewegung im Erzbistum<br />

<strong>Paderborn</strong><br />

Am Busdorf 7, 33098 <strong>Paderborn</strong>, Tel.<br />

(05251) 28 88-460 / Fax 28 88-461<br />

www.kljb-paderborn.de<br />

buero@kljb-paderborn.de<br />

Träger der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> der Katholischen<br />

Landjugendbewegung im Erzbistum<br />

<strong>Paderborn</strong> ist der Landjugend-Begegnungszentreum<br />

e.V.<br />

Redaktion:<br />

Katrin Agethen, Teresa Brohl, Mona Niggemeier,<br />

Inga Michels, Sebastian Koppers-<br />

Löhr<br />

Mitarbeit:<br />

Tobias Spittmann<br />

Layout:<br />

HinKucker – Werbung und Text,<br />

Veronika Potthast, <strong>Paderborn</strong><br />

Druck:<br />

Die Umweltdruckerei, Hannover<br />

Die <strong>Aktion</strong>smaterialien zur <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

sind mit Farben auf Basis nachwachsender<br />

Rohstoffe klimaneutral auf Recyclingpapier<br />

gedruckt.<br />

Fotos: <strong>KLJB</strong> Diözesanverband mit Ausnahme<br />

der Titelseite: © detailblick/Fotolia.<br />

com, Seite 3: © mahey/Fotolia.com, Seite<br />

9: © Peter Altkins/Fotolia.com (Burger),<br />

© Dimitrije/iStockphoto (Ähren), Seite<br />

10: © Benicce/Fotolia.com (Frau), © ClarkandCompany/iStockphoto.com<br />

(Junge),<br />

Seite 11: © A.Dreher/pixelio.de (Mond),<br />

© crocodile/photocase.com (Nachtwanderung),<br />

Seite 15: © Marius Graf/Fotolia.<br />

com, Seite 33: © Dimitrije/iStockphoto<br />

Gemäß §7 des Urhebergesetzes sind die<br />

abgedruckten Lieder und Texte nur für den<br />

internen Gebrauch der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

vorgesehen.<br />

Seite 2<br />

Vorwort<br />

Seite 3<br />

Inhalt/<br />

Impressum<br />

Seite 4 - 20<br />

Schwerpunkte<br />

und Tipps<br />

Seite 21 - 24<br />

Gottesdienst<br />

LEITARTIKEL<br />

Seite 25 - 27<br />

geförderte<br />

Projekte/<br />

<strong>Minibrot</strong>-<br />

Projekte <strong>2012</strong><br />

Seite 28 - 32<br />

Aktuelles<br />

aus Projekten<br />

Seite 33 - 35<br />

Pressearbeit und<br />

Vorbereitung<br />

Brotrezept<br />

Seite 36<br />

<strong>KLJB</strong>-Haus<br />

Hoinkhausen


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Essen in Deutschland<br />

Familie Wegener aus Borchen-Etteln<br />

Kornelia Wegener:<br />

„Gemeinsames Essen ist uns wichtig,<br />

gestaltet sich aber manchmal im Alltag<br />

recht schwierig, da unser landwirtschaftlicher<br />

Betrieb 12,5 km vom<br />

Wohnhaus entfernt liegt und man als<br />

Landwirt einen 24 Stunden – Job hat.<br />

Die Männer legen Wert auf eine tägliche<br />

Fleischmahlzeit.“<br />

Judith (24) aus Soest, Alina (25) aus<br />

Züschen im Sauerland und Helena<br />

(23) aus Soest sind Studentinnen an<br />

der Uni <strong>Paderborn</strong>:<br />

„Wir essen am liebsten in der Mensa.<br />

Das Essen dort ist preiswert und<br />

meistens lecker und wir brauchen so<br />

nicht selbst zu kochen, was natürlich<br />

Zeit spart. Außerdem ist das Mittagessen<br />

in der Mensa immer eine gute<br />

Gelegenheit, um sich mit Freundinnen<br />

und Freunden zu treffen und gemeinsam<br />

zu essen. Denn in guter Gesellschaft<br />

schmeckt’s einfach am besten!“<br />

Speiseplan an einem typisch sambischen Tag<br />

Bernadette Woitulek aus Bielefeld ist<br />

seit Oktober 2011 als entwicklungspolitische<br />

Freiwillige der <strong>KLJB</strong> für ein Jahr<br />

im Tetekela Day Care Centre in Kasama<br />

aktiv. Das Tetekela ist eines der Beispielprojekte<br />

aus der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

in diesem Jahr. Bernadette beschreibt<br />

in ihrem Artikel einen typisch sambischen<br />

Speiseplan!<br />

Montags, 12.00 Uhr in Sambia. Als<br />

Klingelersatz werden zwei Metallstangen<br />

aneinander geschlagen, die angeben,<br />

dass das Mittagessen für die Schülerinnen<br />

und Schüler im „Tetekela Day<br />

Care Center“ in Kasama fertig ist.<br />

Mit gewaschenen Händen und hungrigen<br />

Bäuchen geht es dann endlich für<br />

die Schülerinnen und Schüler in den<br />

Dining-room, um sich für die weiteren<br />

Unterrichtsstunden zu stärken. Dabei<br />

erhält jedes Kind einen gefüllten Kunststoffteller.<br />

Aber ein Feld auf dem Teller<br />

ist leer. Freie Auswahl zwischen einem<br />

saftigen Hackbraten oder etwa doch einem<br />

leckeren Burger? Fehlanzeige! Bis<br />

zum nächsten Mal bleibt auch diese Stelle<br />

des Tellers leer. Zu „finden“ ist nur<br />

der Hauptgang, das berühmte „Nshima“.<br />

Ein Maisbrei, der geschmackslos<br />

ist und deshalb mit einem „Relish“<br />

kombiniert werden muss. Dabei ist<br />

auch diese Auswahl nicht gerade vielfältig:<br />

Man kann sich zwischen Kapenta,<br />

kleine getrocknete Fische, gekochten<br />

Blättern von z. B. Kürbissen, Bohnen<br />

oder gelegentlich zwischen Rind und<br />

Schwein entscheiden. Als „Würzung“<br />

erhält das „Relish“ ein wenig Speiseöl,<br />

Tomaten und Zwiebeln. Fertig ist die<br />

sambische Speisekarte!<br />

Da das Fleisch schon ziemlich teuer ist,<br />

kann es leider nicht dauerhaft für die<br />

Schülerinnen und Schüler angeschafft<br />

werden und deshalb werden die vom<br />

Garten selbst angebauten Gemüsearten<br />

serviert. Etwas Abwechslung schafft<br />

das Frühstück, das die Kinder des Day<br />

Care Centers montags bis freitags vor<br />

Unterrichtsbeginn erhalten: Selbstangebaute<br />

oder kostengünstig erworbene<br />

Süßkartoffeln, Reis oder Mais mit<br />

etwas Zucker. Zugegeben wird in den<br />

Dörfern sogar der Hauptgang „Nshima“<br />

zu allen drei Mahlzeiten verzehrt.<br />

Die Zubereitung kostet nicht viel, da<br />

nur Wasser und Melimeal (Maispulver)<br />

verwendet wird. Allerdings ist es sehr<br />

aufwendig das Pulver selber herzustellen<br />

- insbesondere bei einer hohen Anzahl<br />

an Personen - aus diesem Grund<br />

wird es im Supermarkt gekauft.<br />

Wie man sieht ist die sambische Küche<br />

keine Spezialitätenküche, allerdings<br />

reichhaltig und stärkend.<br />

Und was isst du so?<br />

Bernadette Woitulek<br />

Lea Gussen (Mitte) aus <strong>Paderborn</strong><br />

und Laura Stangl (5.v.l.) aus<br />

Bad Lippspringe starten in diesen<br />

Tagen ihren Freiwilligendienst<br />

im Tetekela Day Care Center in<br />

Kasama. Auch ihr Speiseplan besteht<br />

bis Sommer 2013 aus Nshima,<br />

einer Beilage und manchmal<br />

etwas Geflügel oder Fleisch.<br />

In jedem Jahr reisen über die<br />

<strong>KLJB</strong> junge Menschen für ein<br />

Jahr nach Sambia, um in einem<br />

sozialen Projekt mitzuarbeiten.<br />

Neben Laura und Lea reist in diesem<br />

Jahr Lars Drüke (2.v.l.) aus<br />

Altenbeken aus. Neben ihm sind<br />

auf dem Foto noch Anja Müting<br />

(1.v.l), die 2009 einen Freiwilligendienst<br />

in Sambia leistete und Inga<br />

Michels (4.v.l.) aus dem <strong>KLJB</strong>-<br />

Diözesanvorstand zu sehen.<br />

Weitere Informationen zum Freiwilligendienst<br />

gibt es bei Sebastian<br />

Koppers-Löhr im <strong>KLJB</strong>-Büro<br />

unter 05251-2888464.<br />

4 5


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Lieblingsessen<br />

Jeder von uns hat wohl ein Lieblingsessen.<br />

Manche mögen am liebsten den<br />

bestimmten Eintopf, den es immer<br />

zuhause gibt. Andere ziehen lieber<br />

den Burger aus dem Imbiss nebenan<br />

vor und wieder andere<br />

freuen sich das ganze Jahr auf<br />

die Reibekuchen in der Ferienfreizeit.<br />

Wir haben eine Kindergruppe<br />

und ein Ferienlagerteam nach<br />

ihrem Lieblingsessen im Alltag<br />

und in der Ferienfreizeit gefragt.<br />

Anna (18):<br />

Hühnerfrikassee<br />

Lena (18):<br />

Nutella<br />

Anna (11):<br />

Spaghetti<br />

Bolognese<br />

Maxi (10):<br />

Pizza Salami<br />

MACHT MIT<br />

Schickt uns eure<br />

Lieblingsrezepte!<br />

Was esst ihr gerne? Was esst ihr in eurer <strong>KLJB</strong> gerne!<br />

Aus allen Einsendungen stellen wir ein <strong>KLJB</strong>-Kochbuch zusammen.<br />

Unter allen Einsendern verlosen wir ein „Lieblingsessen kochen“<br />

in der <strong>KLJB</strong>-Küche in Hoinkhausen!<br />

Schickt eure Rezepte mit Foto von euch an<br />

<strong>KLJB</strong> im Erzbistum <strong>Paderborn</strong>, „Lieblingsessen“,<br />

Am Busdorf 7, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Henrick (10):<br />

Zigeunerschnitzel<br />

oder per E-Mail an<br />

buero@kljb-paderborn.de<br />

Lynn-Marie<br />

(10):<br />

Spaghetti-Eis<br />

Svea (10):<br />

Pizza<br />

Mozarella<br />

Text 03<br />

„Ein Wirt findet einen 500-Euro-<br />

Schein. Hiervon besorgt er sich beim<br />

Dorfmetzger Fleisch für sein Wirtshaus.<br />

Um seinen Nachschub zu decken,<br />

kauft der Metzger mit demselben<br />

Schein Schweine beim Landwirt<br />

im Ort. Von diesen Einnahmen lässt<br />

sich der Landwirt seinen Traktor für<br />

500 Euro beim örtlichen Mechaniker<br />

reparieren. Der Mechaniker kauft sich<br />

darauf neue Möbel im Wert von 500<br />

Euro beim Schreiner vor Ort. Der<br />

Schreiner ist dadurch in der Lage, die<br />

kleine Hochzeitsfeier seiner Tochter<br />

beim Wirt ausrichten zu lassen. Die<br />

500 Euro sind damit wieder zum Wirt<br />

zurückgekehrt. Auf dem Weg zur Bank<br />

geht dem Wirt der 500-Euroschein verloren.<br />

Die finanzielle Ausgangssituation<br />

ist wiederhergestellt: Zuvor war das<br />

Geld nicht vorhanden, und am Ende<br />

ist es nicht mehr vorhanden. Jedoch<br />

hat der Metzger Schweine, der Traktor<br />

des Landwirts ist repariert, der Mechaniker<br />

hat neue Möbel, die Tochter<br />

des Schreiners ist verheiratet und der<br />

Wirt hat Fleisch für seine Gäste. Durch<br />

die hohe Umlaufhäufigkeit ist eine re-<br />

gionale Wirtschaftsleistung von 2.500<br />

Euro entstanden. Hätte der Metzger<br />

sein Fleisch „importiert“, dann hätte<br />

der Landwirt immer noch einen kaputten<br />

Traktor, der Mechaniker alte Möbel<br />

und die Tochter des Schreiners wäre<br />

noch nicht verheiratet.“<br />

(QUELLE: DER KRITISCHE AGRARBERICHT 2009, S. 169)<br />

Zugegeben: Diese Geschichte vereinfacht<br />

sehr! Aber sie macht auch deutlich,<br />

wie wichtig unsere persönlichen<br />

Kaufentscheidungen sind. Wenn wir<br />

unser Geld innerhalb unserer Region<br />

ausgeben, schonen wir nicht nur unsere<br />

Umwelt, da die Produkte viel weniger<br />

transportiert werden, sondern fördern<br />

auch noch unsere regionale Wirtschaft.<br />

Die <strong>KLJB</strong> setzt sich schon lange für die<br />

Stärkung regionaler Strukturen ein.<br />

Wir fordern, dass die Lebensmittel<br />

MACHT MIT<br />

Rezept-Interview<br />

Kochen mit Lebensmitteln aus der Region, die jetzt<br />

gerade frisch zu haben sind ist sicherlich keine neue<br />

Erfindung. Eher im Gegenteil: Erst seit wenigen<br />

Jahrzehnten ist es möglich quasi jedes Lebensmittel zu<br />

jeder Zeit im Supermarkt zu bekommen. Erdbeeren<br />

zu Weihnachten und Spargel schon Ostern? Für<br />

viele unserer Eltern, Großeltern, Onkeln oder<br />

Tanten lange und auch heute noch unvorstellbar.<br />

Gut so! Denn kochen mit der<br />

Jahreszeit und mit frischen Zutaten<br />

schmeckt doppelt lecker.<br />

Interviewt doch mal eure älteren<br />

Verwandten, Nachbarn und Bekannte:<br />

Was sind ihre Lieblingsrezepte mit<br />

regionalen und saisonalen Zutaten?<br />

möglichst nah am Ort der Erzeugung<br />

auch gekauft und verbraucht werden.<br />

Nur das, was importiert werden muss,<br />

weil es hier nicht wächst, wird importiert.<br />

Regionale Erzeugung verbindet<br />

Produzenten und Käufer auch stärker<br />

mit dem Lebensmittel: Der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen wird so gefördert.<br />

6 7


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Wie lange braucht mein Burger<br />

bis er auf dem Teller liegt?<br />

Beispielburger:<br />

Rindfleisch, Tomaten, Salat, Salatmayonnaise,<br />

Ketchup, Gurken, Zwiebeln, Sesambrötchen<br />

Größe: 274 g; kcal: 663; Eiweiß: 27,3;<br />

Kohlenhydrate: 45,3; Zucker:8,7 ; Fett: 34,5<br />

Für diese Fragestellung habe ich mir beispielhaft einen Standardburger<br />

von einer der bekannten Burger-Ketten ausgesucht.<br />

Dieser besteht wie auch andere Burger aus den Zutaten<br />

Rindfleisch, Tomaten, Salat, Salatmayonnaise, Ketchup,<br />

Gurken, Zwiebeln und dem Sesambrötchen. Insgesamt<br />

wiegt der Burger dann 274g und hat 663 Kilokalorien. Das<br />

heißt, alleine durch den Genuss eines Burgers werden mehr<br />

als ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfs gedeckt.<br />

Damit dieser Burger bei euch auf dem Tablett landet, braucht<br />

es eine Menge Zeit. Mindestens drei Jahre sind dazu nötig.<br />

Ihr werdet es kaum glauben, aber die Zutat, die vielleicht<br />

in den geringsten Mengen auf dem Burger zu finden ist,<br />

braucht am längsten Zeit. In der Salatmayonnaise und auf<br />

dem Burger sind Gewürze, wie zum Beispiel Pfeffer. Eine<br />

Pfefferpflanze braucht drei Jahre bis sie das erste Mal Pfefferschoten<br />

anlegt. Dann dauert es noch eine Weile bis der<br />

Pfeffer getrocknet ist und zudem muss er noch aus den Anbaugebieten<br />

in den Tropen zu uns transportiert werden.<br />

Damit ein Mastbulle das nötige Schlachtgewicht von 700 kg<br />

MACHT MIT<br />

hat, steht er ungefähr zwei Jahre auf dem Hof des Landwirtes.<br />

Als Futter bekommt er Gras, Mais und Kraftfutter aus<br />

Weizen und Sojaschrot, dazu Mineralfutter.<br />

Ein Jahr braucht es, bis das Getreide für das Sesambrötchen<br />

gesät, aufgewachsen, geerntet und verarbeitet wird. Auch<br />

Sesam ist eine einjährige Pflanze, die vor allem in den Tropen<br />

und Subtropen angebaut wird und dann mit großen Containerschiffen<br />

zu uns transportiert wird. Besteht die Salatmayonnaise<br />

aus Rapsöl, braucht es genauso lange von der<br />

Aussaat bis zur Ernte des Rapses. Danach muss der Raps in<br />

einer Ölpresse gepresst werden, um das Öl zu erhalten.<br />

Zudem sind in der Mayonnaise noch Eier. Eine Legehenne<br />

fängt mit einem Alter von 4-5 Monaten an zu legen. Danach<br />

legt sie für etwa ein Jahr Tag für Tag ein Ei. Damit das Huhn<br />

Eier legt, braucht es natürlich Futter. Auch das Hühnerfutter<br />

besteht aus einer Mischung aus Getreide und Mais.<br />

Pflücksalat braucht ungefähr fünf Wochen bis zur Ernte.<br />

McDonalds und Burgerking, immer nur das gleiche: Entwerft<br />

euren eigenen Burger, am besten mit Zutaten aus dem<br />

eigenen Garten, mit Rindfleisch vom Bauern nebenan. Schmeckt<br />

garantiert besser!<br />

Soviel Gemüse zwischen den Brötchenhälften. Legt euren „Burger-<br />

Garten“ an und entwickelt euren <strong>KLJB</strong>-Burger!<br />

Wenn man Tomaten im Garten hat, pflanzt man die Jungpflanzen<br />

Ende Mai aus und hat dann Ende Juli reife Früchte.<br />

Der Anbau dauert also zwei Monate.<br />

Zwiebeln werden Mitte März ausgesät und zwischen August<br />

und Mitte Oktober geerntet.<br />

Ihr seht also, dass eine ganze Menge Zeit vergeht, bis der<br />

Burger fertig auf dem Teller landet. Dazu ist Futter für die<br />

Tiere, Wasser für Tiere und Pflanzen, Dünger, Pflanzenschutz,<br />

Treibstoff, Elektrizität und viel Arbeit notwendig.<br />

Letztlich enthält ein Burger also viel mehr als Rindfleisch,<br />

Tomaten, Salat, Salatmayonnaise, Ketchup, Gurken, Zwiebeln<br />

und Sesambrötchen – man sieht es nur nicht.<br />

Wieviel Wasser ein Burger wirklich braucht, könnt<br />

ihr auf der Homepage http://www.waterfootprint.<br />

org/?page=files/productgallery herausfinden (englisch)!<br />

8 9


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Fast food - Pro und Contra<br />

Warum essen wir eigentlich Fast-Food? Was spricht dafür und was dagegen? Teresa hat viele <strong>KLJB</strong>ler dazu interviewt.<br />

Daraus haben wir dann ein Gespräch mit einem Gegner und Befürworter von Fast-Food gemacht:<br />

Mrs. „Ich liebe es.“<br />

Warum ich Fast Food essen gehe? Das Essen ist viel schneller<br />

fertig als im Restaurant und billiger. Immer mal wieder<br />

gibt es Gutschein-<strong>Aktion</strong>en und ich kann mir mein Essen<br />

kombinieren. Es hat fast rund um die Uhr geöffnet, ist an<br />

jeder Ecke zu finden und viele Jugendliche jobben dort. Ich<br />

gehe dort mit Freunden hin und man kann sich dort auch<br />

hinsetzen, wenn man nichts bestellt. Kinder freuen sich über<br />

das Spielzeug und sind willkommene Kunden. Und egal, wo<br />

ich im Urlaub hinkomme, es schmeckt verlässlich überall<br />

gleich – da weiß ich, was ich kriege.<br />

Mr. „Ich liebe es nicht.“<br />

Fast Food? Wirkt billig, aber sättigt nicht anhaltend (viele<br />

Kalorien, aber wenig Ballaststoffe), da kann ich mir für mein<br />

Geld auch anderes kaufen und habe mehr davon. Alles ist<br />

extra verpackt – eine Riesenmenge Müll. Bei der Tierhaltung<br />

werden die gesetzlichen Richtlinien voll ausgeschöpft.<br />

Insbesondere in den Franchise-Filialen gibt es immer wieder<br />

Fälle von Arbeitnehmerrechtsverletzungen den Mitarbeitern<br />

gegenüber. Gesundheitsverträglichkeit und Regionalität<br />

werden aus Werbewirksamkeit ins Image eingebaut.<br />

Ich möchte solch mächtige Ketten – wirtschaftlich und vom<br />

Style her – nicht unterstützen, esse lieber frisch statt Massenware<br />

und nicht immer dasselbe.<br />

Happy Feet zum Fast Food<br />

Eine Nachtwanderung<br />

Freitag Abend, Sommer 2011. Die <strong>KLJB</strong> Wewelsburg trifft<br />

sich am Pfarrheim. Programmpunkt: Nachtwanderung. Mit<br />

Fackeln und ein paar Getränken ausgestattet machen sie<br />

sich auf den Weg. Es geht den Burgberg hinunter durch den<br />

Wald, durchs Almetal, um den Flughafen herum und durch<br />

die Felder. 10 km haben sie sich vorgenommen. Doch obwohl<br />

der ein oder andere etwas schreckhaft ist, ist es nicht<br />

der Gruselfaktor, der die Jugendlichen antreibt. Sie haben<br />

ein klares Ziel vor Augen: eine Fast Food-Filiale in Salzkotten.<br />

Bei einem kurzen Zwischenstopp am „Holzkohlegrill“<br />

kann sich der, der das bevorzugt, mit superleckerem Döner<br />

versorgen. Während die einen auf den letzten 500 Metern<br />

noch mal einen Zahn zulegen, sind sie für andere eine<br />

Überwindung: Bin ich wirklich so verrückt 10 km für einen<br />

Hamburger zu laufen oder bleibe ich jetzt einfach auf dieser<br />

Mauer sitzen und rühre mich nicht mehr vom Fleck? Doch<br />

ganz „umsonst“ will dann doch keiner die Tour gelaufen sein<br />

und schließlich kommt doch noch die komplette Wandertruppe<br />

ans Ziel.<br />

Stimmen danach: „Es war lustig als Gruppe dahin zulaufen;<br />

bei den Gesprächen kam einem die Strecke gar nicht so lang<br />

vor. Und das Flugzeug, das direkt über unsere Köpfe geflogen<br />

ist, war spannend.“ „Es war lustiger, als sich wie sonst<br />

direkt dort reinzusetzen - weil man sich das Essen dann ja<br />

quasi erarbeitet hat ;-).“<br />

10 11


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Insekten - ein gewöhnliches Essen?<br />

Bei etwa 80% der Weltbevölkerung sind Insekten auf dem<br />

Speiseplan nichts Außergewöhnliches. Insekten werden hier<br />

nicht nur aus Hunger gegessen, sondern gelten als Delikatesse.<br />

Wieso essen wir hier in der westlichen Welt keine<br />

Insekten? Wir haben es verlernt, Insekten zu essen. In<br />

sehr alten Kochbüchern findet man noch ein Rezept für eine<br />

Maikäfersuppe. Gründe neben dem anerzogenen Ekel vor<br />

Insekten sind, dass wir nicht so viele Insekten zur Verfügung<br />

haben: In den tropischen Gebieten sind die Insekten<br />

größer, sie sind wesentlich zahlreicher vorhanden, meistens<br />

kommen sie in Schwärmen vor und Insekten sind über das<br />

ganze Jahr vorhanden.<br />

Es gibt über 1700 essbare Insektenspezies, wie Käfer,<br />

Schmetterlinge, Motten, Bienen, Wespen, Ameisen, Termiten,<br />

Zikaden, Heuschrecken und Grillen. Bisher sind keine<br />

Zahlen über den weltweiten Insektenkonsum vorhanden,<br />

jedoch wurde in einigen Regionen Afrikas der Insektenanteil<br />

am Fleischkonsum auf 2-30% (abhängig von dem saisonalen<br />

Insektenvorkommen) während eines Jahres geschätzt.<br />

In Sambia wird der Mopane-Wurm gegessen. Geschätzt<br />

wird, dass 9,5 Milliarden Mopane-Würmer pro Jahr im südlichen<br />

Afrika gesammelt werden. Der Mopane-Wurm ist<br />

eine essbare Raupe. Im Dezember und im April wimmeln<br />

die Mopanebäume von den Raupen der Kaisermotte, eines<br />

afrikanischen Nachtpfauenauges.<br />

Da westlich erzogene Menschen es abstoßend finden, Insekten<br />

zu verzehren, führt es dazu, dass die Menschen in den<br />

tropischen Regionen dieses Essverhalten übernehmen und<br />

somit ihre Tradition für westliche Lebensstile aufgeben. Je<br />

weiter sich Fastfoodketten ausbreiten, desto mehr schwindet<br />

die sechsbeinige Vielfalt auf dem Teller.<br />

Laut FAO (Welternährungsorganisation) sind Insekten das<br />

Essen der Zukunft. Insektenfarmen sind der beste Weg der<br />

Umwelt zu helfen: Insekten lassen sich ideal in Massentierhaltung<br />

züchten. Der Flächenverbrauch hierfür ist sehr gering.<br />

Für Insekten ist es normal aufeinander rumzukrabbeln.<br />

Außerdem wird Insekten eine sehr stark eingeschränkte<br />

Leidensfähigkeit im Vergleich zu den Wirbeltieren zugesprochen.<br />

Die „Mast“ benötigt wegen der Kaltblütigkeit der Insekten<br />

einen geringen Energieaufwand, als Futter können<br />

Abfälle dienen. Zikaden z.B. benötigen sechsmal weniger<br />

Futter als Rinder, viermal weniger als Schafe und zweimal<br />

weniger als Schweine und Hähnchen, um denselben Gehalt<br />

an Proteinen zu produzieren. Der Nährwertgehalt unterscheidet<br />

sich kaum von dem vom Hühnchen-, Rind- und<br />

Schweinefleisch oder Fisch. Insekten haben eine hohen<br />

Proteingehalt, enthalten alle essentiellen Aminosäuren, sind<br />

reich an Mineralien, Vitaminen und essentiellen Fettsäuren.<br />

Der Chitinpanzer ist außerdem ein guter Ballaststofflieferant.<br />

Somit sind Insekten gesünder als Rindfleisch. Die Produktion<br />

von Insekten verursacht weniger Ammoniak und<br />

CO2-Äquivalente-Ausstoß als herkömmliche Tierhaltung.<br />

Zudem ist die Produktion billiger: Zum Beispiel kostet ein kg<br />

Heimchen in der Produktion 0,21 US-Dollar, dieselbe Hühnchenmenge<br />

dagegen 2,55 US-Dollar. Neben all den schon<br />

genannten Vorteilen bietet schließlich der Handel von essbaren<br />

Insekten Potential zu Einkommen und Jobs für die,<br />

die Insekten fangen, züchten, verarbeiten und verkaufen.<br />

Aber bitte nicht zu viele Insekten essen, denn übermäßiger<br />

Verzehr kann zur Harnsteinbildung führen. ;-)<br />

Der Mehlwurm, das neue Schwein?<br />

In den Niederlanden lebt ein Schwein auf einem Quadratmeter<br />

und nach 3,5 Wochen hat es ein Gewicht von 90 kg:<br />

Fleisch, Haut und Knochen. In der Insektenfarm sind die Boxen<br />

40 x 60 cm, der ganze Stapel ergibt 25 kg Mehlwürmer<br />

in 10 Wochen und davon muss man fast nichts wegschmeißen.<br />

Für 10 kg Futter bekommt man fast 8 kg Mehlwurm.<br />

Bei einem Schwein erhält man für die gleiche Menge Futter<br />

nur 3 kg Fleisch.<br />

Unter www.ent.wur.nl/UK/Edible+isects/<br />

worldwide+species+list/ findet man eine Liste mit den<br />

weltweit bekannten essbaren Insekten.<br />

Hier könnt ihr euch selbst Mehlwürmer und Co bestellen:<br />

http://www.trau-dich-shop.com/<br />

http://www.bugshop.com.au/<br />

http://webpoelier.nl/index.php?cPath=23<br />

Anja hat während ihres<br />

Freiwilligendienstes in Sambia<br />

auch die Mopane-Raupen probiert:<br />

„Die schmecken ein bisschen wie<br />

Schinkenchips und knatschen beim Essen.“<br />

Auf die Frage, ob sie sich nicht geekelt<br />

hat, antwortet sie: „ Die sind total<br />

tot frittiert, vorher sind sie grün und<br />

nach dem Frittieren schwarz.“<br />

MACHT MIT<br />

ERNÄHRUNG AUF DER WELT<br />

– WIE ES UNS GEFÄLLT?!<br />

Die Teilnehmenden schlüpfen in die Rolle von indischen Familien<br />

(jeweils 3 – 6 Personen), die westlich von Kalkutta in einem großen<br />

Reisanbaugebiet zu Hause sind. Das kleine Stück Land der Familie wurde<br />

enteignet, weil ein großer Konzern darauf seine neuen Fabrikgebäude bauen<br />

will. Die Familie ist ratlos und beschließt, sich auf freien Landflächen einige<br />

Kilometer weiter anzusiedeln. Das Dringendste ist jetzt, den Lebensunterhalt<br />

für das nächste Jahr zu sichern. Die Kleingruppen überlegen sich eine Strategie,<br />

was sie für ihre Ernährungssicherung benötigen und was sie tun können.<br />

Personen und Organisationen, die ihnen dabei behilflich sein könnten, sind:<br />

1. Mr. Rashid Arlaiah, ein Großgrundbesitzer<br />

2. Indiacommerz, eine Bank<br />

3. Mr. Rajah Bawhi, der Präfekt der Region<br />

4. Pro Landless, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für<br />

landlose BäuerInnen einsetzt.<br />

5. Miseripuro, ein ökumenisches Hilfswerk<br />

6. Lena Bollermann, eine deutsche Jugendliche<br />

7. der Markt<br />

8. El Trafico, eine Importorganisation im Fairen Handel<br />

9. Monopolio, ein Großkonzern für Saatgut- und Reishandel<br />

Diese Anlaufstellen können von jeder Familie aufgesucht werden. Meist sind jedoch gewisse<br />

Voraussetzungen zu erfüllen, um Hilfe zu bekommen.<br />

Die Familie darf nur als gesamte Gruppe agieren, Einzelaktionen sind nicht gestattet.<br />

Gegebenenfalls müssen die Familien ihre Strategie überdenken und neu planen. Zumal<br />

unerwartete Ereignisse eintreten können, die sich auf die Planungen auswirken<br />

können.<br />

In regelmäßigen Abständen stellt die Spielleitung die Erntemenge jeder Familie fest.<br />

Sie verwaltet auch die Ereigniskarten, die den Spielverlauf maßgeblich beeinflussen.<br />

Alle durchgeführten <strong>Aktion</strong>en werden auf dem Laufzettel eingetragen.<br />

Wichtig ist eine ausreichende Anzahl an Personen für die Stationen, was das<br />

Spiel sehr personalaufwendig macht. Schön ist es, wenn diese Personen sich<br />

richtig in ihre Rolle hineindenken und auch entsprechend verkleiden. Länge<br />

und Ausgang des Spiels hängen sehr stark von der Anzahl und Motivation<br />

der beteiligten Gruppen ab. Sehr wichtig ist eine ausführliche<br />

Auswertung, bei der die Hauptprobleme noch einmal angesprochen<br />

und mit Fakten untermauert werden.<br />

Mehr Informationen und alle Materialien zu Spiel gibt es<br />

unter:<br />

http://www.stilvollerleben.de/index.<br />

php?id=659&tx_ttnews[tt_news]=414&tx_ttne<br />

ws[backPid]=635&cHash=c68862a01d<br />

12 13


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

1 EURO für einen Burger und was noch?<br />

Mal eben mit dem Auto zum Fast-Food-Restaurant und<br />

schon verloren. Die wichtigste Einflussgröße wie empfehlenswert<br />

ein Lebensmittel aus Klimaschutz-Sicht ist, ist in<br />

jeden Fall der Verbraucher selbst. Fährt man mit dem Auto<br />

einkaufen und womöglich nur wegen einer Kleinigkeit, dann<br />

sind alle Vorteile einer ökologisch sinnvollen Erzeugung dahin.<br />

Der Burger ist jetzt gekauft und was steckt hinter den<br />

Zutaten? Wie nachhaltig ist ein Burger?<br />

Fangen wir bei dem Brötchen an:<br />

Brot ist eines unserer wichtigsten Lebensmittel. Aber ist es<br />

ökologisch? Neben Mehl, Wasser, Salz und einigen weiteren<br />

Inhaltsstoffen steckt nämlich auch eine Umweltbelastung in<br />

unserem Brot. Diese kommt von der landwirtschaftlichen<br />

Produktion des Getreides, dem Energieeinsatz zum Mahlen<br />

und Backen, den Transporten und vielem mehr. Die Produktion<br />

eines Brötchens verursacht aber noch einen geringen<br />

CO 2 -Ausstoß von 26 g.<br />

Weiter geht´s mit dem Rindfleisch:<br />

Beim Rindfleisch sind die Ergebnisse so komplex, dass keine<br />

klaren Kaufempfehlungen an den Verbraucher ausgesprochen<br />

werden können. Die Klimabilanz hängt von vielen<br />

einzelnen Randbedingungen ab wie beispielsweise der Haltungsform<br />

oder Fütterung der Tiere. So ist argentinisches<br />

Rindfleisch aus reinem Weidebetrieb trotz des erhöhten<br />

Zwischenlager- und Transportaufwands günstiger als in<br />

Deutschland regional produziertes Rindfleisch aus reinem<br />

Mastbetrieb. Werden hingegen in Argentinien neue Weiden<br />

MACHT MIT<br />

EINKAUFEN IM KLIMALADEN<br />

Im virtuellen Klimaladen gibt es eine große Auswahl: Ich<br />

kann mich für die Regionaläpfel entscheiden oder die aus<br />

Neuseeland, für Erdbeeren der Saison oder Weintrauben<br />

aus Chile. Für jede Kaufentscheidung erhalte ich Auskunft<br />

darüber, wieviel CO2-Ausstoß in diesem Produkt steckt.<br />

Der Einkauf im Klimaladen kann eine individuelle Bereicherung<br />

sein. Er ist aber auch sehr gut in einer thematischen<br />

Gruppenstunde oder als Aufhänger einer inhaltlichen Diskussion<br />

einsetzbar.<br />

Links: www.nabu-klimaladen.de<br />

für die Haltung der Rinder erschlossen und mit deutschen<br />

Rindern verglichen, die zumindest im Sommer auf der Weide<br />

gehalten werden, so schneidet das deutsche Rindfleisch<br />

günstiger ab. Ohne weitere Informationen über die konkreten<br />

Produktionsbedingungen des Rindfleischs hat der<br />

Verbraucher heute leider noch keine Möglichkeit, die Umweltqualität<br />

des angebotenen Rindfleischs einschätzen zu<br />

können. Auf 100 g Rindfleisch aus Europa können bis zu 2,7<br />

kg CO 2 -Äquivalente kommen. McDonalds wirbt mit Fleisch<br />

zu 100% aus Deutschland, aber woher kommt das Futter?<br />

Ist es das Gras von der heimischen Weide oder Soja aus<br />

Brasilien? Soja wird hauptsächlich in Brasilien, Argentinien<br />

und den USA angebaut und dient als Eiweißquelle. In der<br />

EU werden nur noch 3% des Ackerlandes für den Anbau<br />

von Eiweißpflanzen genutzt, etwa 80% des Bedarfs in der<br />

EU werden importiert. Unsere Unterversorgung an Ackerfläche,<br />

vor allem für den enormen Bedarf an Futtermitteln<br />

in der Fleischproduktion, wird so zu einer Belastung für die<br />

Welt. In den letzten Jahren wurde immer mehr Soja angebaut,<br />

so dass natürliche Habitate, wie zum Beispiel ökologisch<br />

wertvolle Regenwälder und Savannen verloren gingen.<br />

Wie sieht es nun aus mit Gemüse? Sei es die Gurke, die<br />

Zwiebel, der Salat oder die Tomate. Entscheidender Faktor<br />

ist die Jahreszeit, in der Saison sind regionale Produkte die<br />

beste Wahl. Im Winter kann aber die Tomate aus Spanien<br />

klimatechnisch besser sein, als eine, die im deutschen Gewächshaus<br />

gezogen wurde. 80% der spanischen Gemüseexporte<br />

kommen mittlerweile aus Almería. Almería liegt in<br />

Andalusien im Süden Spaniens. Von fünf Ernten pro Jahr<br />

und rund tausend LKWs täglich ist die Rede, die die Region<br />

während der Hauptsaison in Richtung europäischer Supermärkte<br />

verlassen. In den vergangenen vierzig Jahren ist das<br />

“mar del plastico“, das Plastikmeer, auf rund 35.000 Hektar<br />

angewachsen. Schauen wir hier mal auf den sozialen Aspekt:<br />

Dieses regionale „Wirtschaftswunder“ beruht auf der Logik<br />

der Ausbeutung, die bei den natürlichen Ressourcen beginnt<br />

und beim menschlichen Leben ihre brutalste Ausformung<br />

findet. Was in Almería bisher die schier endlose Zahl an<br />

billigen, unterdrückbaren Arbeitskräften bedingt, ist seine<br />

geographische Lage am Rande Europas. Vielen MigrantIn-<br />

nen dient die Region als Sprungbrett in ein Europa, in dem<br />

sie ihre eigenen Lebenskosten und eventuell auch die ihrer<br />

Angehörigen decken können. Migrationsströme, die nicht<br />

zuletzt durch globale ökonomische Ungleichheiten forciert<br />

werden, gekoppelt mit restriktiver Einwanderungs- und Aufenthaltspolitik,<br />

sorgen in der Region für ein Überangebot an<br />

Arbeitskräften. Das Produktionsmodell in Almería funktioniert<br />

nur dann, wenn die ArbeiterInnen unorganisiert bleiben,<br />

sich nicht artikulieren oder auf ihre Rechte bestehen.<br />

Die Vorgabe der GroßverteilerInnen nach billigen Einkaufspreisen<br />

kann nur dann eingelöst werden, wenn die Unternehmen<br />

keine Sozialstandards einhalten müssen, die Löhne<br />

drücken können und nicht zu befürchten haben, dass die<br />

Ernte oder Pflege der Kulturen durch Streiks unterbrochen<br />

werden. Der CO 2 -Ausstoß der Produktion von 100 g Tomate<br />

kann zwischen 34 und 60 g CO 2 liegen.<br />

Was ist nun, wenn ich mich für einen Veggiburger entscheide?<br />

Im Durchschnitt ist der Energieinput für die Erzeugung tierischer<br />

Produkte 2,5 bis 5,0 mal höher als für die Erzeugung<br />

pflanzlicher Lebensmittel. Die Produktion von 100 g Tofu<br />

aus Soja erzeugt 380 g CO 2 anstatt den 2,7 kg für 100 g<br />

Rindfleisch. Beim Wasserverbrauch gewinnt Tofu genauso<br />

deutlich: Für 100 g Tofu werden ca. 90 L Wasser verbraucht,<br />

für 100 g Rindfleisch sind es hingegen 1500 L.<br />

Also was tun?<br />

Wenn schon Fast-Food, dann lieber den Veggiburger und<br />

das Fahrrad nehmen, damit auch die überschüssigen zu sich<br />

genommenen Kalorien direkt wieder verbrannt werden.<br />

Quellen: Ernährungsumschau 2011 und <strong>2012</strong>, http://www.ifeu.de/<br />

landwirtschaft/pdf/Kurzfassung_Lebensmittel_IFEU_2009.pdf<br />

http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1189<br />

Widerstand ist fruchtbar; Reader des <strong>Aktion</strong>sbündnisses globale Landwirtschaft<br />

zum G8 Gipfel 2007<br />

Was heißt eigentlich ...<br />

CO 2 -Fußabdruck<br />

Der CO 2 -Fußabdruck für Produkte zeigt die CO 2 -Emissionen,<br />

die mit einem Produkt verbunden sind an. Ziel<br />

ist es zum einen verantwortliche Konsumententscheidungen<br />

zu ermöglichen und zum anderen einen Anreiz<br />

zu schaffen, die CO 2 -Emissionen entlang der Produktionskette<br />

zu reduzieren. Für Lebensmittel umfasst der<br />

CO 2 -Fußabdruck die gesamte Wertschöpfungskette<br />

vom landwirtschaftlichen Betrieb mit all seinen Vorleistungen<br />

(Futter, Düngemittel etc.) über die Verarbeitung<br />

und Distribution bis zum Endkunden. Auch<br />

die Entsorgung aller Abfälle entlang des Lebensweges<br />

sowie alle Transportwege werden mit berücksichtigt.<br />

Erfasst werden jeweils alle treibhauswirksamen Emissionen.<br />

Das sind im Wesentlichen Methan, Lachgas und<br />

Kohlendioxid. Diese werden dann nach ihrer jeweiligen<br />

Klimawirksamkeit in so genannte CO 2 -Äquivalente<br />

umgerechnet. Der CO 2 -Fußabdruck für Produkte ist<br />

eine Teilmenge des so genannten „Ökologischen Fußabdrucks“<br />

bzw. der sogenannten „Ökobilanz“. Die<br />

beiden letztgenannten Instrumente erfassen neben der<br />

Treibhausgasbilanz auch weitere (möglichst alle) Umweltwirkungsbereiche.<br />

Etwa 40% der Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen entstehen<br />

durch privaten Konsum.<br />

Nachhaltige Ernährung<br />

Der Begriff Nachhaltige Ernährung integriert neben den<br />

drei Säulen der Nachhaltigkeit (Umwelt, Gesellschaft,<br />

Wirtschaft) die Gesundheit als vierte Dimension. Nachhaltige<br />

Ernährung bezieht das gesamte Ernährungssystem<br />

ein, von der Erzeugung, Verarbeitung, Verpackung,<br />

Transport und Handel über Einkauf, Zubereitung und<br />

Verzehr der Lebensmittel bis zur Abfallentsorgung.<br />

Teilziele bezüglich Ernährung in den vier Dimensionen:<br />

Gesundheit: Gesundheitsförderung,Veränderung<br />

der Ernährungsgewohnheiten,<br />

sinnlicher Bezug und<br />

Genuss beim Essen.<br />

Umwelt: Ressourcenschonung,<br />

ökologische<br />

Tragfähigkeit, Erhalt und<br />

Entwicklung der Artenund<br />

Biotopvielfalt.<br />

Gesellschaft: Solidaritätsprinzip und Arbeitsplatzsicherheit,<br />

internationale Gerechtigkeit, Stärkung von Verbraucherinteressen.<br />

Wirtschaft: Nahrungsicherheit, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Unternehmen, stabile und effiziente<br />

Märkte.<br />

14 15


SCHWERPUNKT UND TIPPS SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Verwestlichung des Essens? Wie global<br />

und international essen wir eigentlich?<br />

Viele Autoren behaupten, dass es durch die Globalisierung<br />

zur Ausbreitung von gleichen Werten und Gewohnheiten<br />

auf der ganzen Welt kommt. Es wird oft von dem Standpunkt<br />

ausgegangen, dass bei Eröffnung z.B. einer McDonalds-Filiale<br />

in China die Menschen dort auch gleich die<br />

westlichen Werte übernehmen. Es muss hier aber berücksichtigt<br />

werden, dass es durch Globalisierung nicht automatisch<br />

zu einer Gleichmachung von Kultur kommt, sondern<br />

dass es hier auch Gegenreaktionen gibt. Es kommt nicht<br />

zu einem Verschwinden von „nichtwestlicher Kultur“. Im<br />

Gegenteil: Globalisierung bewirkt, dass es zu Multikulturalismus<br />

kommen kann. Um bei dem Beispiel des Essens zu<br />

bleiben, würde dies bedeuten, dass nicht-westliche Kulturen<br />

auch Verbreitung finden. Globalisierung trägt zu einer Vielfalt<br />

bei. Beispielsweise haben sich chinesische und indische<br />

Restaurants weltweit verbreitet. Es gibt zahlreiche Beispiele,<br />

mit denen man eine Verwestlichung der Kulturen belegen<br />

kann. Man könnte aber mindestens genauso viele Beispiele<br />

anführen, bei deren Betrachtung eine Verwestlichung verneint<br />

werden kann.<br />

Alleine in Deutschland werden jährlich mehrere Millionen<br />

Euro mit dem Verkauf von Hamburgern umgesetzt. Dönerbuden<br />

machen einen annähernd hohen Umsatz. Es wird<br />

zwar von einer McDonaldisierung der Welt gesprochen,<br />

aber von einer „Osmanisierung“ Deutschlands oder andere<br />

Länder aufgrund des fast-foods war abseits von radikalen<br />

politischen Bewegungen noch nicht die Rede. Dieses Beispiel<br />

soll veranschaulichen, dass Globalisierung auch von einem<br />

anderen Standpunkt aus betrachtet werden kann. Die<br />

Menschen in Deutschland werden durch von Kebabs nicht<br />

„osmanisiert“, genauso wenig wie z.B. Chinesen durch den<br />

Besuch in einer McDonald´s-Filiale „verwestlicht“ werden.<br />

Wie ist das in Sambia? Kam es hier zu einer Verwestlichung<br />

und wenn ja, ist es nicht eher ein Zeichen für Entwicklung?<br />

Christopher Mumbi aus Sambia beschreibt die Essgewohnheiten<br />

in Sambia wie folgt: In den Städten wird auch Brot<br />

und Reis gegessen. In den ländlichen Gegenden wird weiterhin<br />

traditionelles sambisches Essen gegessen. Es gibt Nshima<br />

(ein Maniok/Maisbrei), gebratenen Maniok und auch<br />

Kürbis. Diese Lebensmittel werden schon seit vielen Jahren<br />

in den Dörfern angebaut und gegessen. Unterschiede zwischen<br />

Frühstück, Mittag und Abend gibt es nicht, es wird<br />

eigentlich immer das gleiche gegessen.<br />

Die Frage, ob Brot essen als Zeichen von Entwicklung angesehen<br />

werden kann, beantwortet er mit Ja. Brot ist teuer,<br />

dieses Lebensmittel können sich nur reiche Familien leisten.<br />

Von der Menge Maismehl, die ich für den Wert des Brotes<br />

kaufen kann, kann man etwa drei Wochen Nshima kochen.<br />

Und einmal am Tag wird jeder Sambier auch weiterhin Nshima<br />

essen, ansonsten fehlt einfach etwas.<br />

Quelle:<br />

Peter Pfeifer<br />

Globalisierung und Nationalkulturen – Argumente gegen deren Verwestlichung<br />

Wenn die Welt ein Dorf mit 100 Einwohnern wäre...<br />

• würden die 20 Reichsten mehr als 90% der Güter konsumieren<br />

und die 20 Ärmsten nur 1%<br />

• würden die 20 Reichsten 74mal so viel verdienen wie<br />

die 20 Ärmsten<br />

• wären 15 unterernährt - 3 davon wären Kinder<br />

• hätten 22 keinen Zugang zu Trinkwasser<br />

• hätten 14 davon keinen Anspruch auf grundlegende Gesundheitsfürsorge<br />

• würden 13 vor ihrem 40. Geburtstag sterben<br />

• hätten 17 kein geeignetes Obdach und 33 keinen<br />

Stromanschluss<br />

• hätten die 20 Reichsten 74% der Telefonleitungen<br />

• könnten 15 weder lesen noch schreiben - 10 davon wären<br />

Frauen<br />

• hätte 1 einen Hochschulabschluss<br />

• 6 Personen würden 59% des gesamten Vermögens auf<br />

der ganzen Welt besitzen und alle 6 wären aus den USA<br />

• 52 wären weiblich, 48 wären männlich<br />

• 30 wären weißer Hautfarbe, 70 anderer Hautfarbe<br />

• 30 wären Christen, 70 gehörten anderen Religionen an<br />

• 89 wären heterosexuell, 11 wären homosexuell<br />

• würden nur 5 davon das Internet verwenden<br />

• wären 57 davon AsiatInnen, 21 EuropäerInnen, 6 NordamerikanerInnen,<br />

8 SüdamerikanerInnen und 8 AfrikanerInnen<br />

• besäßen nur 24 einen Fernseher<br />

• hätte 1 einen Computer<br />

BDKJ: Neue Kampagne<br />

für besseren Einkauf<br />

Mit einer neuen Kampagne will der BDKJ Kirche, Politik und<br />

Jugendliche zu einem besseren Einkauf bewegen. Ein Beispiel:<br />

lokale Limo statt Coca-Cola.<br />

Warum Orang-Utans keinen Rasierschaum mögen<br />

Mit einer neuen Kampagne will der Bund der Deutschen<br />

Katholischen Jugend (BDKJ) Kirche, Politik und Jugendliche<br />

zu nachhaltigem Einkaufsverhalten<br />

motivieren.<br />

Die Webseite www.kritischer-konsum.de<br />

liefert<br />

<strong>Aktion</strong>sideen und Argumente,<br />

wie Jugendliche<br />

Schulen, Mensen, Pfarrgemeinden,<br />

Bildungshäuser<br />

oder das Bürgermeisteramt<br />

überzeugen können.<br />

Darüber hinaus gibt es<br />

Alltags-Tipps fürs Klamotten-Shoppen<br />

oder für den<br />

täglichen Gang durch den<br />

Supermarkt.<br />

Von Papier bis Weihrauch,<br />

Papier, IT-Geräte,<br />

Blumen oder Weihrauch – mit konkreten Produkten zeigt<br />

der BDKJ, wie sozial und ökologisch verträgliche Alternativen<br />

aussehen – samt Vertragsentwurf mit denen Bürgermeisterin<br />

oder Pfarrer sich zum besseren Einkauf verpflichten<br />

können. Wem das zu kleinteilig ist, unterzieht die Gemeinde<br />

gleich dem Gesamtcheck.<br />

Hintergrundinfos und Praxistipps liefert das neu gestaltete<br />

Internetportal www.kritischerkonsum.de. Die Plattform<br />

bündelt Beispiele, wie Organisationen und Verbände Verantwortung<br />

für eine zukunftsfähige Welt übernehmen können.<br />

Coca-Cola-Verzicht kommt an<br />

Dass Jugendliche Konsumgewohnheiten ändern und damit<br />

multinationale Unternehmen an ihre ethische Verantwortung<br />

erinnern, zeigt die Popularität des Coca-Cola Boykotts. Seit<br />

2007 ruft der BDKJ zum Verzicht auf. Mit Teilerfolgen: Alle<br />

rund 80 katholischen Jugendbildungsstätten, weitere kirchliche<br />

Tagungshäuser und Einrichtungen haben ihr Sortiment<br />

auf regionale Getränke<br />

und öko-faire<br />

Produkte umgestellt.<br />

Orden, bischöfliche<br />

Verwaltungen, Landesjugendringe<br />

oder<br />

zuletzt die Landessynode<br />

der Evangelischen<br />

Kirche im Rheinland<br />

haben sich dem Verzicht<br />

angeschlossen.<br />

„Leider hat sich wenig<br />

verändert“<br />

„Am Boykottgrund<br />

hat sich bislang allerdings<br />

wenig geändert“, berichtet Carlos Olaya, Mitarbeiter<br />

der kolumbianischen Gewerkschaft SINALTRAINAL bei<br />

einem Pressegespräch. Olaya bestätigt Bedrohungen, Einschränkungen<br />

der Gewerkschaftsarbeit und schlechten Arbeitsbedingungen<br />

für Mitarbeitende in Coca-Cola Zulieferbetrieben,<br />

aber auch Partnerfirmen des Nestlé-Konzerns.<br />

Im Rahmen eines Deutschlandaufenthalts begleitete er den<br />

heutigen Kampagnenstart.<br />

So wirbt der BDKJ mit einer Orang-Utan-Postkarte für das<br />

Anliegen. Die mögen übrigens keinen Rasierschaum, weil der<br />

mit Palmöl hergestellt wird – um das zu bekommen, wird ihr<br />

Lebensraum zerstört.<br />

16 17


SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Wieviel wir produzieren und wieviel davon<br />

wirklich auf unserem Teller landet.<br />

Wir haben‘s gut. Seit Jahrzehnten sind Nahrungsmittel bei<br />

uns so günstig, wie sonst nirgends auf der Erde. Die Qualität<br />

ist hoch und wird ständig durch Institute geprüft. Wenn<br />

Grenzwerte überschritten werden, informieren uns Medien<br />

über die Vorfälle. So können wir ständig entscheiden, was<br />

wir essen wollen und was nicht, auch wegen der großen Vielfalt<br />

an Produkten, die überall angeboten wird. Das ist unser<br />

Standard, und so sind wir das gewohnt.<br />

Dass das aber nicht immer so war, ist heute kaum noch bewusst.<br />

Noch im letzten Jahrhundert, kam es in Europa zu<br />

Nahrungsknappheit und die Menschen verhungerten durch<br />

nicht ausreichende Ernten. Mit Hilfe der Agrarpolitik, die<br />

sich zum obersten Ziel eine ausreichende Ernährung der<br />

Bevölkerung und eine Sicherstellung von angemessenen<br />

Preisen für den Verbraucher gesetzt hatte, wurde Europa<br />

vom Nettoimporteur zum Nettoexporteur von vielen Nahrungsmitteln.<br />

Aktuell leben wir im Überfluss. Der Anteil, den wir in<br />

Deutschland für unsere Ernährung ausgeben, liegt knapp<br />

über 10%, im Vergleich zu vielen Haushalten in Entwicklungsländern,<br />

die 60-80% ihres Einkommens für Nahrungsmittel<br />

ausgeben, ist das sehr wenig. Durch die geringen Preise<br />

und den sinkenden Anteil, den die Ernährung an unseren<br />

Gesamtausgaben ausmacht, sinkt auch der Stellenwert der<br />

Lebensmittel. 30-50% aller produzierten Lebensmittel werden<br />

weltweit entlang der Wertschöpfungskette, das heißt<br />

auf allen Stufen der Verarbeitung und Vermarktung vom<br />

Produzenten bis Verbraucher weggeworfen, verderben<br />

durch Schädlingsbefall oder werden verunreinigt und somit<br />

unverwertbar für den menschlichen Verzehr.<br />

Dabei gehen prozentual in den Entwicklungsländer genauso<br />

viel verloren, wie in Industrieländern. Das klingt überraschend!<br />

Wie kommt es dazu? Mangelnde Infrastruktur,<br />

fehlende technische Anlagen, wie Trocknung, Lagerung und<br />

Kühlung und ungenügendes Wissen über den richtigen Umgang<br />

mit verderblichen Produkten führen zu hohen Verlusten<br />

in der landwirtschaftlichen Produktion, Nacherntebehandlung<br />

und Lagerung und Transport. Beim Konsumenten<br />

selbst gehen durchschnittlich nur etwa 6-11 kg pro Kopf und<br />

Jahr verloren, das sind 16-30 Gramm pro Tag und Kopf. In<br />

den Industrieländern gehen durchschnittlich 280-300 kg<br />

Nahrungsmittelauf dem Weg vom Feld zur Gabel verloren.<br />

Der Anteil den Verbraucher ausmachen ist dabei nicht zu<br />

vernachlässigen: 95-115 kg, also 260-320 Gramm pro Tag<br />

und Kopf. Pro Tag scheint das nicht viel zu sein, in der Summe<br />

aber sind die Verluste durch den Verbraucher in den<br />

Industrieländern fast so hoch wie die gesamte Produktion<br />

an Nahrungsmitteln im subsaharischen Afrika!<br />

In Deutschland werfen die Verbraucher 82 kg pro Kopf auf<br />

den Müll, gesamt macht das einen Berg von 6,7 Millionen<br />

Tonnen in einem Jahr. Anteilig teilt sich diese Verschwendung<br />

auf 44% Obst und Gemüse, 20% Getreideprodukte,<br />

wie Brot und Pasta, 12% Essensreste, 8% Milch und Milchprodukte,<br />

6% Fleisch und Fisch, 7% Getränke und 3% Sonstiges,<br />

wie Süßigkeiten. Natürlich lässt sich nicht jeder Abfall<br />

vermeiden: Knochen, Kerne und sonstige unverdauliche<br />

Teile könne nicht verzehrt werden, dennoch den Großteil<br />

dieses Lebensmittel-Abfalls wird weggeworfen, weil er nicht<br />

unseren ästhetischen Ansprüchen entspricht oder im Kühlschrank<br />

ganz einfach vergessen wurde. Ein kurzer Blick auf<br />

das Mindesthaltbarkeitsdatum entscheidet: Abgelaufen, also<br />

nicht mehr genießbar?! Mindesthaltbarkeit bedeutet dabei<br />

nicht maximales Verzehrsdatum, sondern wie der englischen<br />

Begriff „best-before“: es kann noch genießbar sein,<br />

hat nur nicht mehr alle idealen (Geschmacks-)Eigenschaften,<br />

wie vor diesem Datum.<br />

Mit dem Wert der Lebensmittel wandern 235 EUR jährlich<br />

in die Tonne. Aber unser Konsum und Wegwerfverhalten<br />

hat einen Einfluss, der über unseren Geldbeutel hinausgeht:<br />

Hohe Produktstandards geben Vorbilder für sich entwickelnde<br />

Gesellschaften in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

und führen auch dort zunehmend zu einer Steigerung<br />

der Verschwendung. Unsere hohe Nachfrage nach Produkten<br />

aus aller Welt und nach Fleisch erhöht den Druck auf die<br />

globale Produktion auf knappen Flächen. Beispielsweise hat<br />

das Wegwerfen von Fleisch zur Folge, dass ein Vielfaches an<br />

Getreide damit verloren geht, welches für die Fütterung und<br />

Aufzucht des Tieres verwendet wurde. Da viele Produkte<br />

aus ärmeren Ländern importiert werden, oder aber Flächen<br />

in anderen Ländern zur Produktion von hier verlangten Gütern,<br />

z.B. auch Treibstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

benutzt werden, hat unser Verhalten indirekten und direkten<br />

Einfluss auf die Ernährungssituation in armen Ländern.<br />

In Zukunft wird diese Problematik noch weiter zunehmen:<br />

Bis 2050 werden 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben.<br />

Einer durch steigende Bevölkerung, steigenden Wohlstand<br />

und sich damit verändernden Ernährungsgewohnheiten stehen<br />

knappe Produktionsfaktoren und Ressourcen gegenüber.<br />

Schätzungen gehen von einer Zunahme der Nachfrage<br />

um jährlich 1,8% sowie einer Steigerung der Produktion<br />

durch jährlich 1,6% aus.<br />

Um diese Herausforderung der Ernährung der Welt müssen<br />

auch wir unser Verhalten verändern. Dazu gehört eine<br />

effizientere Gestaltung der Wertschöpfungskette und auch<br />

vor allem eine Verringerung des Wegwerfens von genießbaren<br />

Lebensmitteln. Dabei können kleine Maßnahmen<br />

schon einen großen Einfluss haben: Einkäufe besser planen,<br />

den Kühlschrank übersichtlich ordnen und vor dem Einkauf<br />

schauen, was noch da ist. Den Geschmack prüfen, bevor<br />

nur wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Produkt in die<br />

Tonne kommt. Reste mit ein bisschen Kreativität lecker verwerten.<br />

Letztlich müssen wir dem Essen, welches wir kaufen,<br />

den Wert anerkennen, den hat es - als LEBENsmittel.<br />

Mehr Hintergrund zur Situation in Deutschland und Reste-<br />

Rezeptideen gibt es auf der Seite des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz:<br />

www.zugutfuerdietonne.de<br />

Weitere Quellen: Situationsbericht<br />

2011/<strong>2012</strong>: Trends und Fakten zur Landwirtschaft,<br />

Deutscher Bauernverband auf<br />

www.situationsbericht.de, Gustavson, J.;<br />

Cederberg, C.; Sonesson, G.; van Otterdiek, R.; Meybeck, A. (2011): Global food<br />

losses and food waste. Extent, Causes and Prevention. FAO. Rom. http://www.<br />

fao.org/docrep/014/mb060e/mb060e00.pdf<br />

MACHT<br />

MIT<br />

SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

Für einen spannenden Filmabend gibt es im Büro den Film<br />

„Taste the Waste“ zu verleihen!!<br />

Inga Michels aus dem <strong>KLJB</strong>-Diözesanvorstand hat den Film<br />

geschaut:<br />

„Ein Film bei dem ich gelernt habe, dass man mit Brot auch<br />

heizen kann und das Lebensmittel auch schon vor dem<br />

Ablaufen des Mindesthaltbarkeitsdatum weggeschmissen<br />

werden, dass der Müll den wir produzieren eine LKW-Kolonne<br />

einmal rund um den Globus ergibt. Taste the Waste,<br />

genau das habe ich getan, als ich den Film gesehen habe.<br />

Ich war eigentlich immer ganz froh, dass ich kaum Lebensmittel<br />

weggeschmissen habe, auch Dinge nach Ablauf des<br />

MHD noch verwendet habe. In dem Film wird deutlich,<br />

dass dieser „selbst produzierte“ Lebensmittelmüll nur<br />

die Spitze des Eisberges ist, die meisten Lebensmittel<br />

schaffen es erst gar nicht in den Supermarkt, denn<br />

auch ich suche mir immer den schönsten Apfel aus<br />

und habe mich schon immer gewundert, wieso die<br />

Äpfel vom eigenen Baum immer so ungleich und<br />

weniger tadellosem Aussehen. Wieder einmal<br />

wird deutlich, dass jede Errungenschaft mindestens<br />

eine Schattenseite hat. Das nächste<br />

Mal, wenn ich eine leere Brottheke sehe,<br />

werde ich mich freuen.“<br />

MACHT<br />

MIT<br />

Unter www.zugutfuerdietonne.de sammelt<br />

das Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz die<br />

besten Rezepte mit Resten. Dabei gibt´s<br />

tolle Preise zu gewinnen!<br />

18 19


SCHWERPUNKT UND TIPPS<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> <strong>2012</strong> -<br />

ganz praktisch!<br />

<strong>Aktion</strong>sidee:<br />

Marmelade für alle<br />

Die Kampagne Marmelade<br />

für Alle! hat das erklärte Ziel,<br />

ein Bewusstsein zu schaffen für<br />

die Bedeutung und den Wert von<br />

Lebensmitteln. In einer Zeit, in der wir in Europa über 50%<br />

unserer Lebensmittel wegwerfen, soll die Kampagne zum Nachdenken<br />

anregen, was dieses weltweit für eine Bedeutung hat.<br />

Am Beispiel von Marmelade soll ein eigener kreativer Umgang<br />

mit Lebensmitteln erprobt werden.<br />

Karsten Schulz von der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen<br />

Jugend in Deutschland sagt dazu: „Dort, wo ungeerntete Früchte<br />

hängen, fragen wir, ob wir sie kostenlos bekommen können. Aus<br />

diesen Früchten kochen wir dann Marmeladen, Säfte und andere<br />

Köstlichkeiten, die auf den eigenen Freizeiten, Seminaren und<br />

Gruppenstunden genossen werden. Alles was man nicht selber<br />

verbrauchen kann oder will, kann bei Basaren verkauft oder,<br />

ganz im Stil des alten Tauschhandels, gegen andere nützliche<br />

Dinge oder Dienstleistungen eingetauscht werden.“<br />

Die Idee ist ebenso einfach wie weitreichend. Denn<br />

was mit einfachen Mitteln umgesetzt werden kann,<br />

entfaltet eine große Wirksamkeit.<br />

http://www.marmelade-fuer-alle.de<br />

Filmtipp:<br />

Ratatouille<br />

Staunt mit Ratte Remy über die Vielfalt der<br />

Geschmacksrichtungen und Düfte und die<br />

menschliche Kreativität beim Kochen!<br />

Denkt weiter: Menschen und Tiere – alle<br />

brauchen Nahrung. Was macht uns<br />

Menschen so besonders im Umgang<br />

mit Essen – positiv wie<br />

negativ?<br />

MACHT<br />

MIT<br />

Auf den letzten Seiten im Schwerpunktteil dieser Materialien<br />

zur <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> haben wir zusätzlich zu den<br />

inhaltlichen Themen erstmalig viele Methoden und <strong>Aktion</strong>sideen<br />

vorgestellt. Damit kann man leicht Vorbereitungstreffen<br />

zur <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> durchführen. Gerne<br />

kommen auch die Mitarbeiter der <strong>KLJB</strong> zu Vorbereitungstreffen<br />

im Ort dazu: Eine Gruppenstunde, einen Tag<br />

oder gar ein Wochenende gestalten wir gerne mit. Einige<br />

weitere Tipps und Methoden stellen wir hier noch vor.<br />

„Brot<br />

und Spiele“<br />

Wenn jeder gibt, was er hat… Esst eine (große) Mahlzeit/<br />

einen Tag lang nach folgender Spielregel: Niemand<br />

füllt sich selbst auf (bittet auch nicht darum), sondern ihr<br />

müsst warten, bis euch etwas angeboten und aufgefüllt<br />

wird.<br />

Das Perfekte Dinner: Veranstaltet in eurer Gruppe reihum<br />

oder mit Nachbargruppen das Perfekte Dinner mit euren<br />

Lieblingsrezepten.<br />

Krimi-Dinner:<br />

Verknüpft euer Essen mit einem Krimispiel.<br />

Buchtipp: Krimi-Kochbuch. Mörderische<br />

Rezepte für einen perfekten Tatort (H.<br />

Busch u.a., erhältlich bei kupferberg<br />

kreativ)<br />

In Frage<br />

gestellt/ins Gespräch<br />

gebracht/<br />

nachgedacht<br />

Setzt euch mit bekannten (Werbe-)Sprüchen auseinander,<br />

deutet sie vielleicht um. Beispiele:<br />

„Ich liebe es?“ „Verwirrten Plänen die Stirne bieten;<br />

sagen, was wir Menschen lieben.“ (Botschafterlied)<br />

„Du darfst.“ Aber du musst nicht.<br />

…<br />

Collage<br />

Erstellt Collagen zum Thema<br />

„Der Mensch lebt nicht vom<br />

Brot allein.“<br />

Einige Vorbemerkungen<br />

zum Gottesdienst<br />

Schön, dass ihr euch entschlossen habt, den Gottesdienst<br />

zur <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> vorzubereiten. Wir möchten euch ein<br />

paar Hinweise an die Hand geben, damit diese Vorbereitung<br />

und die Durchführung des Gottesdienstes problemlos<br />

verläuft.<br />

Einbindung des Gottesdienstleiters in die<br />

Vorbereitung<br />

» Der Gottesdienstleiter ist frühzeitig informiert.<br />

» Nach der Vorbereitung liegt ein detaillierter<br />

Ablaufplan vor.<br />

» Bei Gestaltungen in der Kirche ist der Pfarrer<br />

und Küster informiert.<br />

Klärung der Musik im Gottesdienst<br />

» Über die Gestaltung der Musik im Gottesdienst<br />

werden frühzeitig Absprachen getroffen (Musik ist<br />

wichtiger Pfeiler der Verkündigung).<br />

» Organist/ Musikgruppe/ Band ist frühzeitig über die<br />

Liederauswahl informiert.<br />

» Liedauswahl ist ein gutes Verhältnis zwischen bekannten<br />

und neuen Liedern.<br />

Sorgsame Auswahl der Texte und Gebete<br />

» Gebete und Texte sind sorgsam ausgewählt<br />

(Weniger ist oft mehr!)<br />

» Die Fürbitten sind nach Möglichkeit auch selbst<br />

formuliert.<br />

» In der Sonntagsmesse sind die Lesungen und das<br />

Evangelium vom Tag.<br />

Verteilen der Texte und Einüben im Kirchenraum<br />

» Jugendliche werden angesprochen im Gottesdienst<br />

etwas vorzulesen.<br />

» Mit dem Küster wird evtl. eine Probe für das richtige<br />

Sprechen in das Mikrofon vereinbart.<br />

» Beim Sprechen wird auf die richtige Lautstärke und<br />

ein gutes Lesetempo geachtet.<br />

Nachbesprechung<br />

» Positive und kritische Rückmeldungen aus den<br />

Gemeinden werden festgehalten.<br />

» Der Gottesdienst wird nachher von der Vorbereitungsgruppe<br />

besprochen (z.B. wie gut war die Liedauswahl,<br />

was ist gelungen, was nicht?).<br />

GOTTESDIENST<br />

20 21


GOTTESDIENST<br />

Ich – liebe – es<br />

Gottesdiensthilfe <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> <strong>2012</strong><br />

Biblische Texte: 27. Sonntag im JK – B:<br />

Lesung 1: Gen 2,18-24 / Lesung 2: Hebr 2,9-11 / Evangelium: Mk 10,2-16<br />

Zusätzlich: Gen 1,26-31 / Joel 2,21-24.26-27<br />

Kyrierufe<br />

1. Guter Gott, du hast Himmel und Erde erschaffen.<br />

Kyrie eleison.<br />

2. Guter Gott, du lässt Blumen und Früchte wachsen.<br />

Christe eleison.<br />

3. Guter Gott, du schenkst uns alles, was wir zum Leben brauchen.<br />

Kyrie eleison.<br />

Liedvorschläge<br />

Gloria: GL 259 Erfreue dich, Himmel, erfreue dich Erde<br />

Zwischengesang: GL 300 Solang es Menschen gibt auf Erden<br />

Gabenbereitung: GL 534 Herr, wir bringen in Brot und Wein<br />

Sanctus: GL 469 Heilig ist Gott in Herrlichkeit<br />

Schlusslied: GL 899 Mein Hirt ist Gott der Herr<br />

(Psalm 104 1.10 -12.14-15a.24)<br />

Lobe den Herrn, meine Seele! / Herr, mein Gott, wie groß bist du! / Du bist mit Hoheit und Pracht<br />

bekleidet.<br />

Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, / sie eilen zwischen den Bergen dahin.<br />

Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, / die Wildesel stillen ihren Durst daraus.<br />

An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, / aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.<br />

Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, / aus deinen Wolken wird die Erde satt.<br />

Du lässt Gras wachsen für das Vieh, / auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit<br />

er Brot gewinnt von der Erde / und Wein, der das Herz des Menschen erfreut.<br />

Herr, wie zahlreich sind deine Werke! / Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, /die Erde ist voll von<br />

deinen Geschöpfen.<br />

Fürbitten<br />

GOTTESDIENST<br />

(P.): Lasst uns beten zu Gott dem Schöpfer der Welt:<br />

(L): Lass uns Freude haben an der schönen Natur und staunen über das, was wächst und blüht und in all dem, dich als den<br />

Schöpfer erkennen.<br />

(L): Hilf uns Menschen, dass wir mit dieser schönen Welt sorgsam umgehen und sie schützen.<br />

(L): Für alle Menschen auf der Welt. Hilf uns, dass wir nicht nur an uns denken, sondern die Schätze der Erde mit allen<br />

Menschen teilen.<br />

(L): Steh den kranken und alten Menschen bei. Schenke ihnen liebe Menschen, die ihnen helfen.<br />

(L): Nimm die Verstorbenen auf in deine liebenden Hände und lass sie leben bei dir.<br />

(P): Gott, höre unser Bitten, und gib uns, was für uns gut ist, durch Christus, unseren Herrn.<br />

Tagesgebet<br />

Gott, unser Vater, du sorgst für deine Geschöpfe. Du hast den Menschen die Erde anvertraut. Wir danken dir für die Ernte<br />

dieses Jahres. Nähre damit unser irdisches Leben und gib uns immer das tägliche Brot, damit wir dich für deine Güte preisen<br />

und mit deinen Gaben den Notleidenden helfen können. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn. Amen.<br />

Oder:<br />

Wir danken dir, Herr, für die Früchte der Erde und für das Walten deiner Vorsehung. Lass auch die Früchte deiner Gnade<br />

in uns reifen: die Gerechtigkeit und die Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn. Amen.<br />

Segensgebet<br />

Allmächtiger Gott, du hast Himmel und Erde erschaffen. Du hast dem Weltall eine Ordnung gegeben, die wir erkennen und<br />

bewundern. Du hast den Menschen dazu bestimmt, sich die Erde nutzbar zu machen, sie zu bebauen und ihren Reichtum<br />

gerecht und nachhaltig zu nutzen. Wir freuen uns heute über die Ernte dieses Jahres. Gesegnet seien die Feldfrüchte und die<br />

daraus produzierten Nahrungsmittel, die wir dankbar aus deiner Hand empfangen haben. Schenke auch den Hungernden<br />

und Armen in unseren Orten und in der Welt die Möglichkeit den Reichtum deiner Güter zu erfahren, so dass ihr Leben<br />

lebenswerter wird. – Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen.<br />

22 Foto: Birgit Winter_pixelio.de<br />

23


GOTTESDIENST<br />

Impuls<br />

Ich liebe es. – Ich liebe es? – Ich liebe es!<br />

„Ich - liebe - es“: Drei Worte, die einfach<br />

über die Lippe gehen und doch<br />

hat jedes Wort, hat jede Interpunktion<br />

für sich seine eigene Bedeutung.<br />

Sage ich es belanglos, nebenbei? Oder<br />

als Frage formuliert? Oder ganz bestimmt,<br />

mit Ausdruck und voller Überzeugung?<br />

Unsere Sprache schenkt uns<br />

viele Möglichkeiten diese drei Worte<br />

auszudrücken. Immer wieder klingt es<br />

für den, der den Satz hört, anders.<br />

Was bedeutet es für mich zu sagen<br />

„Ich – liebe – es“?<br />

Mit dem „Ich“ bin ich selbst gemeint.<br />

Ich, mit meiner ganzen Person. Mit<br />

meinen Ecken und Kanten, mit meinen<br />

Talenten, mit meiner eigenen Persönlichkeit,<br />

die mich unverwechselbar und<br />

wertvoll macht.<br />

Das „Ich“ steht aber auch für meine<br />

Überzeugungen. Für meine politische,<br />

soziale und ökologische Einstellung. Für<br />

mich als Christ, als <strong>KLJB</strong>‘ler der in der<br />

Gesellschaft und der eigenen Gemeinde<br />

Verantwortung übernimmt und sich<br />

einmischt, um am „Himmel auf Erden“<br />

mitzuarbeiten.<br />

Ich selbst bin es, der sagt „Ich – liebe –<br />

es“. Ich selbst gebe – durch mich – den<br />

Worten die für mich passende Bedeutung.<br />

Ich drücke also auch aus, was ich mit<br />

dem Begriff „Liebe“ meine und verbinde.<br />

Das Wort „Liebe“ benutzen wir in<br />

der Regel nicht einfach so. Es drückt<br />

eine starke Zuneigung aus. Im engeren<br />

Sinne wird dieses Wort eingesetzt,<br />

wenn ich eine Zuneigung zu einem anderen<br />

Menschen ausdrücken will, der<br />

mir nahe steht, mit dem ich viel Zeit<br />

verbringen möchte. Ein Mensch der<br />

mich versteht, auch wenn andere mich<br />

nicht verstehen. Es zeigt: Du bist etwas<br />

besonders wertvolles für mich, das<br />

ich nicht verlieren, sondern schützen<br />

möchte.<br />

Im übertragenden Sinne findet der Begriff<br />

„Liebe“ heute eine vielfältige Anwendung<br />

auf Begebenheiten, materielle<br />

Güter und Dinge, die uns durch die<br />

Schöpfung Gottes geschenkt werden.<br />

Wir drücken dadurch aus, dass wir in<br />

einer besonderen Beziehung zu dem<br />

Gegensand, dem Ereignis, dem Tier<br />

oder Produkt stehen. Es ist uns nicht<br />

egal, was damit passiert. Verantwortungsvoll<br />

– liebevoll – wird mit dem<br />

„es“ umgegangen.<br />

Das kleine Personalpronomen „es“<br />

steht für Etwas. Ist ein Platzhalter für<br />

das, was ich liebe. Diesen Platz gilt es<br />

immer wieder neu zu füllen. Mit eigenen<br />

Erfahrungen des Lebens, mit persönlichen<br />

Begegnungen mit Gott, mit<br />

dem was uns von Gott jeden Tag immer<br />

wieder neu geschenkt wird.<br />

Im Gottesdienst zum Erntedankfest<br />

steht das kleine „es“ für die großen natürlichen<br />

Gaben, die uns im Laufe des<br />

Jahres geschenkt werden.<br />

Es steht für die vielen Landwirte, die<br />

jeden Tag im Stall stehen, die Kühe<br />

versorgen und dafür sorgen, dass wir<br />

frische Milch trinken können.<br />

Es steht für die Landwirte, die das Korn<br />

für unser Brot produzieren. Für die Bäcker,<br />

die uns das Korn in ein köstliches<br />

Brot verwandeln.<br />

Es steht für eine Landwirtschaft, die<br />

möglichst auf chemische Zusätze verzichtet<br />

und die Natur nachhaltig respektiert.<br />

Es steht aber auch für jeden von uns,<br />

die wir versuchen verantwortungsvoll<br />

mit den natürlichen Geschenken der<br />

Schöpfung zu leben.<br />

Nicht umsonst lässt Jesus im Evangelium<br />

die Kinder zu sich kommen. Seit<br />

wie die Kinder, so lautet seine Aufforderung.<br />

Jesus liebt die Kinder, die mit<br />

ihrer natürlichen Neugier die Genschenke<br />

der Schöpfung wahrnehmen<br />

und annehmen. Ein Kind kommt nicht<br />

auf die Idee bewusst der Natur, und<br />

was uns durch sie geschenkt wird, zu<br />

zerstören. Vielmehr ist es fasziniert<br />

von dem Wunder.<br />

„Ich liebe es!“ – Lasst euch anstecken<br />

von der Faszination der Kinder, seht<br />

mit ihren Augen, dann passiert das<br />

Wunder in eurem Herzen.<br />

Überblick über die geförderten Projekte<br />

Förderung der Etablierung<br />

einer Nationalebene<br />

der Landjugendbewegung<br />

in Sambia<br />

1.262,50 EUR<br />

Förderung des Solidaritätsfonds<br />

der Internationalen<br />

Land- und Bauernjugendbewegung<br />

(MIJARC)<br />

5.700 EUR<br />

Fischteiche und Bewässerungsanlage<br />

in Mutanda,<br />

Sambia<br />

6.415,35 EUR<br />

Geflügel-, Schweine- und<br />

Ziegenfarm des Tetekela<br />

Day Care Centre in Kasama,<br />

Sambia<br />

9.110,79 EUR<br />

Aktuell sind noch neun<br />

Projektanträge in der<br />

Bearbeitung.<br />

GEFÖRDERTE PROJEKTE<br />

58.356,32 EUR Spendengelder wurden durch die <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> im Jahr 2011 eingenommen. Damit konnten wieder<br />

viele Projekte zur Stärkung der Lebenssituation junger Menschen in den Ländern des Südens gefördert werden. Ein<br />

Schwerpunkt in der Förderung liegt aktuell in der Unterstützung von Projekten, die junge Menschen einen Zugang zu<br />

Arbeit ermöglichen und sie dazu ausbilden.<br />

Die Spendengelder werden auf Antrag der Projektpartner von einer Arbeitsgruppe, die aus einem Mitglied des <strong>KLJB</strong>-<br />

Diözesanvorstands, dem Referenten für internationale Arbeit der <strong>KLJB</strong> und vier weiteren ehrenamtlichen Mitgliedern<br />

besteht, bewilligt. Entscheidend für die Bewilligung eines Antrags sind die nachhaltige und langfristige Absicherung des<br />

Projekts und die Einbeziehungen der Zielgruppe des Projekts und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern in die Umsetzung.<br />

Die aktuellen Förderrichtlinien können auf der Website der <strong>KLJB</strong> im Bereich Internationales eingesehen werden.<br />

Weitere Fragen zu den einzelnen Projekten beantwortet Sebastian Koppers-Löhr (05251-2888464) in der <strong>KLJB</strong>-Diözesanstelle.<br />

Etablierung eines Musikprojekts<br />

in Ipusukilo, Sambia<br />

4.630 EUR<br />

24 25


MINIBROTPPROJEKTE <strong>2012</strong><br />

Schweine-, Ziegen-, Geflügelfarm und<br />

Gemüseanbau/Tetekela Day Care Center, Kasama, Sambia<br />

Das Tetekela Day Care Center in Kasama im Nordosten<br />

Sambias ist ein Projekt für Kinder und Jugendliche. Das Tetekela<br />

ist eine Einrichtung des Ordens der „Sisters of the Child<br />

Jesus“. Tagsüber bietet das Centre Unterricht, Freizeitaktivitäten<br />

und Verpflegung für die Kinder an. Die Kinder leben<br />

in ihren Familien. Momentan nehmen ca. 200 Kinder an den<br />

Angeboten teil.<br />

Das Center finanziert sich fast ausschließlich aus Spenden.<br />

Zur nachhaltigen Absicherung der Finanzierung und zur<br />

Verbesserung der Ernährung der Kinder im Projekt will das<br />

Tetekela außerhalb von Kasama eine Ziegen-, Geflügel- und<br />

Schweinezucht und einen Gemüseanbau realisieren. Die<br />

Farm liegt außerhalb von Kasama und hat eine Größe von<br />

ca. 50 ha. Teilweise sollen die Erträge der Farm auch verwendet<br />

werden, um damit das Essen für die 200 Kinder im<br />

Center zu verbessern.<br />

Jugendliche, die das Center besuchen und aufgrund ihrer<br />

Schulbildung keine oder wenige Chancen auf dem Arbeitsmarkt<br />

haben, sollen auf der Farm ausgebildet werden, so<br />

dass sie mit guten landwirtschaftlichen Kenntnissen für sich<br />

selbst Einkommen erwirtschaften können.<br />

Das Projekt wird mit ca. 7.000,-- EUR aus der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

gefördert.<br />

Schwestern des Ordens der Sr. of the Child Jesus zu Besuch bei der <strong>KLJB</strong><br />

in <strong>Paderborn</strong>. Bei dem Treffen wurde das Projekt intensiv besprochen.<br />

Fischteiche und Wasserleitung der CARYM<br />

Mutanda/Mansa in Sambia<br />

Die Katholische Landjugendbewegung (CARYM) in Mutanda<br />

in der Nähe der Bistumsstadt Mansa existiert seit 1998.<br />

Viele der CARYM-Mitglieder dort sind traditionelle Landwirte,<br />

die von den Erträgen ihres Landes versuchen sich selbst<br />

und ihre Familien zu ernähren.<br />

In den letzten Jahren haben die Landjugendlichen an vielen<br />

Workshops des CARYM-Diözesanverbandes teilgenommen.<br />

Dabei haben sie gelernt, selbst kleine wirtschaftliche Betriebe<br />

zu führen und ihre Erträge zu steigern. Zudem haben sie<br />

Fortbildungen des sambischen Landwirtschaftsministeriums<br />

besucht. Im Anschluss haben sie erfolgreich fünf Fischteiche<br />

gebaut. Die Gegend dort ist sehr wasserreich, so dass die<br />

Fischzucht gut möglich ist.<br />

Fischteiche der CARYM in Kasama: ähnliche Teiche plant die CARYM in<br />

Mutanda.<br />

MINIBROTPPROJEKTE <strong>2012</strong><br />

Mit insgesamt ca. 6.500 EUR aus Mitteln der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

sollen nun weitere 15 Fischteiche und eine Wasserleitung<br />

gebaut werden. Mit der Wasserleitung sollen die Ackerflächen<br />

dauerhaft bewässert werden, so dass auch ein Gemüseanbau<br />

möglich ist.<br />

Mit der Förderung wird die wirtschaftliche Tätigkeit gefördert<br />

und damit die Einkommenssituation verbessert. Zudem<br />

verbessert sich die Nahrungsmittelversorgung in Mutanda.<br />

26 27


AKTUELLES AUS PROJEKTEN AKTUELLES AUS PROJEKTEN<br />

Das<br />

Team der<br />

Jugendpastoral<br />

in Orissa mit Fr.<br />

Kuriakose (ganz links)<br />

und Sr. Saroj (4.v.l).<br />

<strong>Minibrot</strong>-Projekte konkret<br />

<strong>KLJB</strong>ler besuchen indische Projektpartner<br />

Zwei Wochen lang waren im September 2011 Anja Müting<br />

(<strong>KLJB</strong> Haaren) und Sebastian Koppers-Löhr (Diözesanreferent)<br />

aus der Projektarbeitsgruppe der <strong>KLJB</strong> im indischen<br />

Bundesstaat Orissa unterwegs. Orissa liegt im Nordosten Indiens<br />

und ist ungefähr halb so groß wie die Bundesrepublik<br />

Deutschland. In Orissa leben ca. 42 Millionen Menschen.<br />

Davon sind nur 2,4% Christen - sie leben also in einer absoluten<br />

Minderheit. Im Jahr 2008 ist es sogar zu vielen und<br />

sehr gewaltvollen Verfolgungen gekommen. Dabei wurden<br />

über 50 Menschen ermordet und über 50.000 Menschen<br />

sind damals geflohen.<br />

Direkt nach den Verfolgungen im Jahr 2008 hat die indische<br />

Landjugend CARYM (catholic agricultural rural youth<br />

movement) ein interreligiöses Friedensprojekt gestartet.<br />

Darin treffen sich Jugendliche, die verschiedenen Religionen<br />

angehören, in sogenannten „Peace-Comitees“ und bilden<br />

sich zusammen fort und starten Initiativen, die das friedvolle<br />

Zusammenleben in den ländlichen Regionen stärken sollen.<br />

Seit Anfang 2011 haben sich im ganzen Bundesstaat Gruppen<br />

von Landjugendlichen zusammengeschlossen und verschiedene<br />

Theaterstücke einstudiert. Diese Theaterstücke<br />

machen auf verschiedene Aspekte des friedvollen Zusammenlebens<br />

aufmerksam. In einem Stück geht es beispielsweise<br />

um Alkoholmissbrauch und die Folgen für die Familien,<br />

in denen Suchtkranke leben. Zusammen mit diesen<br />

Jugendlichen sind Anja und Sebastian fast eine Woche durch<br />

Orissa gereist und haben in verschiedenen Dörfern die Theaterstücke<br />

miterlebt.<br />

Landjugendliche<br />

spielen Theater im<br />

Dorf.<br />

28 29


AKTUELLES AUS PROJEKTEN AKTUELLES AUS PROJEKTEN<br />

Budhia Singh (Mitarbeiter der<br />

indischen Landjugend) befragt einen<br />

Dorfbewohner zum Theaterstück.<br />

Die Auftritte sind meistens nicht angekündigt. Zuerst fängt<br />

die Gruppe an einem zentralen Platz im Dorf an zu musizieren<br />

oder Musik abzuspielen. Nach einiger Zeit sind dann<br />

viele Bewohner zusammengekommen, so dass die Landjugendlichen<br />

mit dem Theaterstück starten. Im Anschluss<br />

kommen die Jugendlichen mit den Menschen zusammen<br />

und diskutieren über das Theaterstück. Dabei versuchen<br />

sie, die Inhalte des Theaterstücks mit dem Leben der Menschen<br />

zu verbinden.<br />

Im Jahr 2007 hat die CARYM in Orissa ein weiteres Projekt<br />

gestartet, dass mittlerweile abgeschlossen ist: Dabei wurden<br />

in knapp 50 Dörfern Jugendliche ausgebildet, dass sie in<br />

Teichen in der Nähe des Dorfes Fische züchten und diese<br />

dann verkaufen können. Das Projekt läuft in vielen Dörfern<br />

bis heute selbstständig und erfolgreich weiter. Anja und Sebastian<br />

haben eine Gruppe konkret getroffen. Hier arbeiten<br />

bis heute über 40 Jugendliche in dem Projekt und verdienen<br />

damit ihr Einkommen. Für weitere 40 Kinder werden<br />

aus den Erlösen das Schulmaterial und die Schuluniformen<br />

bezahlt.<br />

Ein Film, der während der Indienreise entstanden ist und das Theaterstück<br />

aus dem Friedensprojekt zeigt, und eine Präsentation mit Bildern<br />

der Reise sind auf der Website www.kljb-paderborn.de im Bereich Internationales<br />

zu finden.<br />

30 31


AKTUELLES AUS PROJEKTEN<br />

Durch den Besuch in Indien konnte die gute Qualität der<br />

Arbeit in den Projekten bestätigt werden und wir kennen<br />

nun weitere Partner, die <strong>Minibrot</strong>projekte durchführen.<br />

Gerne berichten Anja Müting und Sebastian Koppers-Löhr<br />

auch vor Ort über die Erfahrungen aus den Projekten.<br />

Kontakt:<br />

Sebastian Koppers-Löhr<br />

05251-2888464<br />

s.koppers-loehr@kljb-paderborn.de<br />

Anja Müting im<br />

Gespräch mit den<br />

CARYM-Mitarbeitern<br />

im Fischzuchtprojekt.<br />

Deutsche Spiele<br />

bei einem Treffen<br />

mit Kindern aus einem<br />

der geförderten Projekten<br />

Tipps zu Inhalten<br />

und Presse<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

für die <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

Die <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong> wird in ca. 350 Pfarrgemeinden und <strong>KLJB</strong>-Ortsgruppen<br />

in unserem Erzbistum durchgeführt. Daher lohnt es sich, die<br />

<strong>Aktion</strong> in der lokalen Presse bekannt zu machen und zu bewerben.<br />

Ein Musterpresseartikel für die Arbeit vor Ort kann unter www.kljbpaderborn.de<br />

in der Rubrik „<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>“ geladen werden.<br />

Viele Gottesdienstbesucher sind sehr interessiert an Informationen zu<br />

den geförderten Projekten. Ein Flugblatt, das kopiert und zu den <strong>Minibrot</strong>en<br />

in die Brottüten gepackt werden kann, kann ebenfalls unter<br />

www.kljb-paderborn.de geladen werden.<br />

Unter „<strong>KLJB</strong> im Erzbistum <strong>Paderborn</strong>“ findet sich die Facebook-Seite<br />

der <strong>KLJB</strong>. Wir freuen uns dort über viele Kommentare und Fotos zur<br />

<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>!<br />

Wir freuen uns sehr, wenn uns Presseartikel, Fotos, Videos. etc. über<br />

das Erntedankfest erreichen. Einfach per Post oder Mail an die <strong>KLJB</strong><br />

senden: <strong>KLJB</strong> Diözesanverband <strong>Paderborn</strong>, Am Busdorf 7, 33098 <strong>Paderborn</strong>,<br />

buero@kljb-paderborn.de<br />

Berichte hautnah<br />

Mehr Interesse an Sambia und an den Projekten dort? Viele <strong>KLJB</strong>-<br />

Mitglieder waren in den letzten Jahren in Sambia unterwegs. Ob als<br />

Freiwilliger für ein Jahr oder auch nur als Besucher für wenige Wochen.<br />

Sie alle sind gerne bereit, am Erntedankwochenende oder zur<br />

Vorbereitung auf die <strong>Aktion</strong> in die Gemeinde zu kommen und über die<br />

Projekte oder das Land zu informieren.<br />

Kontakt: Sebastian Koppers-Löhr, 05251-2888460;<br />

s.koppers-loehr@kljb-paderborn.de<br />

Inhaltliche Vorbereitung<br />

In allen Gemeinden, die sich an der „<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>“ beteiligen, finden<br />

Ernte-Dank-Gottesdienste statt. Im Anschluss werden dann die <strong>Minibrot</strong>e<br />

gegen eine Spende abgegeben. Zur Vorbereitung bietet diese<br />

Mappe viele Möglichkeiten, sich über die Projekte zu informieren oder<br />

sich mit dem Thema vertraut zu machen.<br />

Viele weitere Tipps oder Ideen gibt es in der <strong>KLJB</strong>-Diözesanstelle. Gerne<br />

kommen wir auch zu einem Vorbereitungstreffen in die Pfarrgemeinde.<br />

TIPPS ZU INHALTEN UND PRESSE<br />

Bäckerrezept<br />

Dieses Brot mit Cashew-Kernen, die es<br />

aus fairem Handel zu beziehen gibt, wurde<br />

von der <strong>KLJB</strong> entwickelt. Mit diesem<br />

Rezept kann euer Bäcker vor Ort sicherlich<br />

für euch <strong>Minibrot</strong>e zubereiten. So<br />

habt ihr Original-<strong>KLJB</strong>-<strong>Minibrot</strong>e für die<br />

<strong>Aktion</strong> in diesem Jahr!<br />

Rezept:<br />

Weizenmehl Type 550/1050 (60%) 6 kg<br />

Roggensauerteig (TA19O) (38%) 3,8 kg<br />

Roggenmehl Type 1150 (20%) 2,000 kg<br />

Salz (2,0%) 0,200 kg<br />

Hefe (2,0%) 0,200 kg<br />

Cashewkerne (gehackt) (5%) 0,500 kg<br />

(Kerne langsam unter den fertigen Teig<br />

kneten)<br />

Wasser (ca.) (50%) 5,000 kg<br />

Teiggewicht 17.700 kg<br />

Teigtemperatur:<br />

26-28°C<br />

Knetzeit:<br />

5 Minuten im 1. Gang und ca. 5 Minuten<br />

im 2. Gang<br />

Teigruhe: 20 Minuten – Teigeinlage: 600 g<br />

Aufarbeitung:<br />

Teiglinge abwiegen, rund wirken und zu<br />

einer „Cashewkernform“ (Hörnchenform)<br />

aufarbeiten.<br />

In Mehl oder Saaten wälzen und vor dem<br />

Schieben einschneiden.<br />

Backen:<br />

240°C auf 2lO°C fallend, Schwaden geben,<br />

Backzeit ca. 45 Min., mit offenem<br />

Zug ausbacken.<br />

32 33


CHECKLISTE<br />

Checkliste<br />

zur<br />

Vorbereitung<br />

Vorbereitung<br />

• <strong>Minibrot</strong>mappe durchstöbern und sich über Inhalte und<br />

die aktuellen Projekte informieren.<br />

• Verschiedene <strong>Aktion</strong>svorschläge zur inhaltlichen Vorbereitung<br />

für Kinder und Gemeinde findet ihr/finden Sie<br />

in dieser <strong>Minibrot</strong>mappe!<br />

• Vorbereitung der Gestaltung des Gottesdienstes und<br />

verschiedener <strong>Aktion</strong>en am Erntedanksonntag: Auch<br />

dazu gibt es einen Vorschlag in dieser Arbeitsmappe,<br />

der bei der Vorbereitung hilfreich sein kann.<br />

• Plakate zur „<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>“ im <strong>KLJB</strong>-Diözesanbüro<br />

kostenlos bestellen und in der Kirche, im Pfarrheim<br />

oder <strong>KLJB</strong>-Raum aufhängen.<br />

• Rechtzeitig vor der <strong>Aktion</strong> Mitteilungen an Presse/<br />

Pfarrbrief/Lokalfunk geben, damit über die Ortsgrenzen<br />

hinaus euer/Ihr Einsatz bekannt wird!<br />

• In der Diözesanstelle können für das Einpacken der <strong>Minibrot</strong>e<br />

kostenlos Tüten bestellt werden. Sie sind mit<br />

dem Logo der <strong>KLJB</strong> versehen und sind groß genug für<br />

2 Brötchen<br />

Erntedankfest<br />

• Backen: Die <strong>Minibrot</strong>e werden von den <strong>KLJB</strong>-Gruppen<br />

oder den Gemeinden möglichst selbst gebacken, zum<br />

Beispiel privat zu Hause oder in Zusammenarbeit mit<br />

einem Bäcker. Natürlich können sie auch einfach dort<br />

bestellt werden.<br />

• Gottesdienst feiern und mitgestalten<br />

• <strong>Minibrot</strong>e verteilen: Dazu empfehlen wir, die <strong>Minibrot</strong>e<br />

gegen eine Spende abzugeben.<br />

• Flugzettel: Es ist sinnvoll, in die <strong>Minibrot</strong>tüten jeweils ein<br />

Flugblatt (gibt es unter www.kljb-paderborn.de in der<br />

Rubrik <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>) dazu zu legen, damit die SpenderInnen<br />

über den aktuellen Hintergrund und die Ziele<br />

der <strong>Aktion</strong> informiert werden.<br />

• Kennzeichnung der <strong>Aktion</strong>: Es kommt immer wieder<br />

vor, dass unter dem Titel „<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>‘“ und oft<br />

auch unter der Verwendung unseres Materials andere<br />

„Eine-Welt-<strong>Aktion</strong>en“ durchgeführt werden. So gut<br />

und richtig wie es ist, sich in jeder Weise des Anliegens<br />

der „Einen Welt“ anzunehmen, so sollte doch jede <strong>Aktion</strong><br />

ihr eigenes Kennzeichen haben. Wir bitten deshalb<br />

herzlich und dringend, in allen Veröffentlichungen darauf<br />

hinzuweisen, dass dies eine <strong>Aktion</strong> der Katholischen<br />

Landjugendbewegung im Erzbistum <strong>Paderborn</strong><br />

ist und der Erlös zum größten Teil für Sambia bestimmt<br />

ist. Für andere Anliegen als die der <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>,<br />

sollten andere Termine gewählt werden.<br />

Abschluss<br />

• Nach der Durchführung und dem Abschluss der<br />

„<strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong>“ überweist du/überweisen Sie<br />

bitte den Erlös und die Spenden auf das Konto:<br />

16 390 001 des LBZ e.V. bei der Bank für<br />

Kirche und Caritas eG, BLZ 472 603 07.<br />

Nachbereitung<br />

• Mit der Gruppe, in der Leiterrunde oder dem Vorstand<br />

Rückblick halten und wichtige Erfahrungen für das<br />

nächste Jahr festhalten<br />

• Fotos und Bericht über die durchgeführte <strong>Aktion</strong> an die<br />

Redaktion der KISTE im <strong>KLJB</strong>-Diözesanbüro und/oder<br />

die örtliche Presse schicken.<br />

Solltet ihr/sollten Sie weitere Fragen zur <strong>Aktion</strong> <strong>Minibrot</strong><br />

haben, wendet euch/wenden Sie sich bitte an die<br />

Diözesanstelle der <strong>KLJB</strong>, Am Busdorf 7, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Telefon: 05251/2888 - 460<br />

Fax: 05251/2888 - 461<br />

E-Mail: buero@kljb-paderborn.de<br />

Foto: Gerd Altmann_pixelio.de<br />

Persönliche<br />

Checkliste zur<br />

Vorbereitung<br />

auf die <strong>Aktion</strong><br />

<strong>Minibrot</strong> vor<br />

Ort!<br />

AUGUST <strong>2012</strong><br />

TAG AKTIVITÄT<br />

Start mit den Vorbereitungen<br />

Absprachen mit der <strong>KLJB</strong> zu Infoveranstaltungen hier bei<br />

uns treffen!<br />

SEPTEMBER <strong>2012</strong><br />

TAG AKTIVITÄT<br />

Treffen mit den Kindern und Jugendlichen zur inhaltlichen<br />

Planung verabreden<br />

Über Schwerpunktthema und Projekte informieren<br />

Presseartikel bei www.kljb-paderborn.de herunterladen,<br />

anpassen und die Lokalzeitungen und an das Radio schicken<br />

OKTOBER <strong>2012</strong><br />

TAG AKTIVITÄT<br />

Zutaten zum Brotbacken besorgen<br />

Alle zum Brote backen einladen<br />

CHECKLISTE<br />

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36<br />

Hausanschrift:<br />

<strong>KLJB</strong>-Haus Hoinkhausen<br />

Pankratiusweg 5<br />

59602 Rüthen-Hoinkhausen<br />

<strong>KLJB</strong>-Haus Hoinkhausen<br />

Hier kann man was erleben!<br />

Buchung über:<br />

<strong>KLJB</strong> Diözesanverband <strong>Paderborn</strong><br />

Am Busdorf 7<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Gemeinschaft erfahren, Natur erleben, gemeinsam glauben,<br />

zusammen etwas auf die Beine stellen, miteinander Spaß haben<br />

und noch etwas dabei lernen ... All das bietet das <strong>KLJB</strong>-<br />

Haus am Rande des Sauerlandes in Rüthen-Hoinkhausen.<br />

Das frisch sanierte Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert<br />

am Rande des Sauerlandes ist mit seinen 34 Betten genau<br />

das Richtige für Ihre nächste Gruppenfahrt. Ferienfreitzeiten,<br />

Kurswochen, Klassenfahrten, Gremientagungen, Leiterrundenwochenenden,<br />

Familienfreizeiten, … Werkraum, Deele,<br />

Kleingruppen-Räume, der inspirierende Meditationsraum<br />

und das große Freigelände laden nicht nur zum kreativen<br />

und erlebnisorientierten Arbeiten ein, sondern bieten auch<br />

die Möglichkeit, einfach mal die Seele baumeln zu lassen.<br />

Aber nicht nur das Haus an sich hat etwas zu bieten, sondern<br />

auch der <strong>KLJB</strong>-Diözesanverband <strong>Paderborn</strong>. Der Verband<br />

steht für unterschiedliche Themen und möchte diese<br />

Inhalte allen Besucherinnen und Besuchern des <strong>KLJB</strong>-Hauses<br />

zur Verfügung stellen. Somit haben alle Beleggruppen die<br />

Möglichkeit, komplette Programme für die Dauer von 3 - 5<br />

Tagen zu buchen.<br />

Interessierte Gruppen können ihren Aufenthalt im <strong>KLJB</strong><br />

Haus aktiv und kreativ mit Inhalten aus folgenden Bereichen<br />

füllen:<br />

Telefon: 05251 2888-460 Fax: -461<br />

E-Mail: buero@kljb-paderborn.de<br />

www.kljb-paderborn.de<br />

Jetzt für<br />

2013 buchen!<br />

www.kljb-haus.de<br />

<strong>KLJB</strong>-Haus auch mit Programm buchbar<br />

• Schöpfung, Natur und Umwelt<br />

• Eine Welt<br />

• Leben, Gemeinschaft und Kreativität<br />

• Lebensraum Land<br />

• Kirche und Spiritualität<br />

Die Inhalte der Angebote werden strukturell und individuell<br />

an die Bedürfnisse Ihrer Gruppe angepasst.<br />

Gestaltet, angeleitet und begleitet werden die inhaltlichen<br />

Angebote im Haus durch ein junges, qualifiziertes und motiviertes<br />

Team der <strong>KLJB</strong>.<br />

Bei allen Fragen rund um die Reservierung des Hauses, die<br />

inhaltlichen Angebote sowie die Preisgestaltung steht Ihnen<br />

gerne die Bildungsreferentin des <strong>KLJB</strong> Diözesanverbandes<br />

zur Verfügung.<br />

Miriam Tillmann, Tel. 05251/2888-465<br />

m.tillmann@kljb-paderborn.de<br />

Weitere Informationen und den aktuellen Belegungsplan finden<br />

Sie unter: www.kljb-haus.de.

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