15.12.2012 Aufrufe

Festival - SEE YOU

Festival - SEE YOU

Festival - SEE YOU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jugend.kultur.preis.festival<br />

nrw & ruhr.2O1O<br />

Jugend,Kultur.Preis<br />

Youth.Culture.Award <strong>Festival</strong><br />

NRW & ruhr.2010<br />

255 Projektprofile & <strong>Festival</strong>programm


Impressum<br />

See You Jugend.kultur.preiS.feStival nrW & ruhr.2010<br />

ein projekt der kulturhauptstadt europas ruhr.2010<br />

Herausgeberin: landesarbeitsgemeinschaft<br />

kulturpädagogische dienste/Jugendkunstschulen<br />

nrW e.v., kurpark 5, 59425 unna,<br />

tel. 02303/25302-0, fax 02303/2530225<br />

Projektleitung: nadja höll, peter kamp<br />

Projektmanagement: heiko rothenpieler,<br />

lena Mattheis, lara neumann<br />

See you Jugendteam: Yannick Bonitz, violetta<br />

gringersch, till heemann, nemron iyassu, Yakup Julian,<br />

Janina ketz, Moritz kind, Jens krüger, Max lichter, dominik<br />

de Marco, Julia Mrozewicz, alexander Mayopoulous,<br />

dirk röhlings, Jamila Schindel, david Singh u.a.<br />

See you Kinderjury und -moderationsteam: Maria Bauer, tobias dyka, Sibel haxhnikaj,<br />

lukas kesper, Christopher keppler, Melissa krapp, dominik lüsse, george Meier, alina reher,<br />

Sophia roppertz, lisa lena tühl, katharina Zejewski (mit unterstützung der kinder- und<br />

Jugendbüros der Städte hagen und Witten und der Wilhelm-röntgen-realschule in dortmund)<br />

Team unna und Dokumentation: Brigitte Bongers, Mechthild eickhoff,<br />

Claudia hartmann, ulrike kastner, Britta lelgemann, Bärbel Müller<br />

Bildbearbeitung und Layout: Marina abromeit<br />

See you Projektdesign: BeCkdesign, Bochum<br />

Druck: druckerei kettler gmbh, Bönen<br />

Schutzgebühr: 5 euro


Ute Schäfer<br />

Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur<br />

und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

»Kinder machen lassen, Jugendliche ernst<br />

nehmen. Das <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> <strong>Festival</strong> ist Bühne<br />

der Zukunft und Spiegel der Vielfalt im<br />

Jugendkulturland Nordrhein-Westfalen.«<br />

Ullrich Sierau<br />

Oberbürgermeister der Stadt Dortmund<br />

»Vorhang auf für Kinder und Jugendliche:<br />

Vier Tage lang Auftritte und Ausstellungen,<br />

Aktionen, Filme und Workshops rund ums<br />

Dortmunder U. Ein Besuch beim <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong><br />

<strong>Festival</strong> lohnt sich!«<br />

Prof. Dr. Oliver Scheytt<br />

Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH<br />

»Jugendliche aus ganz Europa geben der<br />

Ruhrmetropole ihr Gesicht. Das <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong><br />

<strong>Festival</strong> ist ein Höhepunkt der jungen<br />

Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010.«<br />

See You Grussßworte<br />

I


See You Vorwort<br />

II<br />

<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> in DOrtmUnD 2010<br />

EuropäIschE BühnE für KIndEr- und JugEndKultur<br />

<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> Jugend.Kultur.Preis.<strong>Festival</strong> NRW&RUHR.2010 – das ist dreierlei:<br />

ein landesweiter Wettbewerb, ein spartenübergreifendes Jugendkulturfest,<br />

eine europäische Plattform für Akteure und Projekte.<br />

Die vorliegende Broschüre ist zugleich Programmbuch und Dokumentation:<br />

Sie enthält sämtliche Bewerbungen zum <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> Wettbewerb.<br />

Vier Tage lang, vom 16. bis 19. September 2010, ist Dortmund die Bühne<br />

spannender, authentischer und dynamischer Kinder- und Jugendkultur.<br />

Rund um das Dortmunder U, das Freizeitzentrum West (FZW) und<br />

das Spiegelzelt des Theaters Fletch Bizzel präsentieren mehr als 1.000<br />

Kinder und Jugendliche aus der Metropole Ruhr, NRW und Europa ihre<br />

Projekte. Rund 200 Gruppen und Gastprojekte nehmen teil.<br />

JugEndKultur Im KulturhauptstadtJahr<br />

Welche Rolle kann und will die Jugendkulturarbeit im Kulturhauptstadtjahr<br />

2010 spielen? Wie lässt sich ein bewährtes Konzept – also der seit<br />

1990 bestehende Jugendkulturpreis NRW – in einer europäischen Kul-<br />

turmetropole weiterentwickeln und möglichst perspektivisch verankern?<br />

Dies waren Ausgangsfragen, mit denen die Kulturelle Jugendarbeit in<br />

Nordrhein-Westfalen und das Jugendministerium des Landes frühzeitig<br />

den Dialog mit der RUHR.2010 GmbH gesucht haben. Die »Plattform<br />

Jugendkultur« und deren zentrale Veranstaltungseinheiten »Nacht der<br />

Jugendkultur« und »<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> Jugend.Kultur.Preis.<strong>Festival</strong>« lassen sich<br />

von drei Grundüberzeugungen leiten:<br />

1. Kinder und Jugendliche stehen als Akteure im Mittelpunkt, vor und<br />

hinter den Kulissen.<br />

2. Kooperation (interkommunal bzw. international) ist unverzichtbar.<br />

3. Die europäische Dimension soll aktiviert und wenn möglich erweitert<br />

werden.<br />

300 BEwErBungEn: EInE spItzEnrEsonanz<br />

Kurt Eichler<br />

Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Kulturpädagogische<br />

Dienste/Jugendkunstschulen<br />

NRW e.V. (LKD) und der<br />

Landesvereinigung Kulturelle<br />

Jugendarbeit NRW e.V. (LKJ)<br />

Mit 255 Projekten und über 300 Bewerbungen aus Nordrhein-Westfalen,<br />

dem Bundesgebiet und Europa hat der Wettbewerb zum <strong>SEE</strong><br />

<strong>YOU</strong> Jugend.Kultur.Preis.<strong>Festival</strong> eine Spitzenresonanz erzielt. 156


Initiativen haben sich um den Jugendkulturpreis NRW, 74 Projekte um<br />

den Young Europe Award der RUHR.2010 beworben. Für den Kinderkulturpreis<br />

NRW treten 81 Gruppen an. Mehr als 22.000 aktive Kinder und<br />

Jugendliche aus der Metropole Ruhr, NRW und ganz Europa, so viele<br />

wie nie zuvor, stehen hinter den eingereichten Projekten.<br />

Aus 89 Städten kommen die Wettbewerbsbeiträge, die sich um die<br />

mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnungen für eine beispielhafte<br />

Kulturarbeit von Kindern oder Jugendlichen bewerben. Mit Abstand<br />

stärkste Stadt ist der Gastgeber Dortmund, aus dem etwa jede achte<br />

Bewerbung kommt. Mit 132 Bewerbungen aus 28 Kommunen ist das<br />

Ruhrgebiet sehr gut vertreten. In der Preiskategorie »Young Europe der<br />

RUHR.2010« sind über 50 Kooperationspartner aus ganz Europa vertreten.<br />

Direktbewerbungen kommen aus Tschechien, Polen, Lettland, der<br />

Türkei, Finnland und Island.<br />

Vom JugEndKulturprEIs nrw zum sEE You fEstIVal<br />

<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> baut auf dem landesweiten Jugendkulturpreisfestival auf, das<br />

seit 1991 vom NRW-Jugendministerium gefördert wird und kontinuierlich<br />

gewachsen ist. Im Kulturhauptstadtjahr überflügelt das geplante<br />

Abschlussfestival alles bisher Dagewesene: Noch nie war das Abschlussfestival<br />

so groß angelegt. Bei diesem Kunst- und Kulturfestival<br />

treffen sich erstmals Kinder und Jugendliche aus der Metropole Ruhr,<br />

NRW und Europa vier Tage lang, um sich selber, den Jurys und der Öffentlichkeit<br />

ihre Projekte zu präsentieren. Sei es Musik, Tanz, Theater,<br />

Literatur, Fotografie, Multimedia oder Bildende Kunst – gefragt ist alles,<br />

was junge Menschen antreibt und begeistert, egal in welcher Kunstsparte.<br />

Zum ersten Mal wird es neben dem Jugendkulturpreis NRW<br />

einen eigenen Kinderkulturpreis geben. Ein weiteres Novum des Koope-<br />

See You Vorwort<br />

III


See You Vorwort<br />

IV<br />

rationsprojektes der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010: 300 Gäste<br />

campieren in der eigens am Big Tipi im Fredenbaumpark eingerichteten<br />

Zeltstadt und nehmen an einem der 15 Workshops teil, die dort und<br />

an zahlreichen anderen Orten in Dortmund stattfinden. Gleichzeitig ist<br />

das <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> <strong>Festival</strong> Gastgeber des Netzwerktreffens »arts4all« der<br />

Jugendkunstschulen in Europa und lädt Vertreter der europäischen Kulturhauptstädte<br />

und Jugendkulturfestivals zum Kooperationsdialog ein.<br />

EIn fEstIVal Von KIndErn und JugEndlIchEn<br />

<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> ist ein <strong>Festival</strong> von Kindern und Jugendlichen für Kinder und<br />

Jugendliche. Lena Mattheis und Lara Neumann, Freiwillige im sozialen<br />

Jahr in der Kultur bei der LKD, und Heiko Rothenpieler als Projektmanager<br />

haben im ganzen Ruhrgebiet motivierte Jugendliche gesucht und<br />

mehr als 30 gefunden, die gemeinsam das Jugendfestivalteam bilden.<br />

Sie sind in alle wichtigen Projektbereiche eingebunden. Neben den Kategorien<br />

Kinderkulturpreis, Jugendkulturpreis und Young Europe Award<br />

hat das Jugendfestivalteam den Online-Award für die beste Webpräsentation<br />

ins Leben gerufen. Erstmals findet eine Vor-Ort-Jurierung<br />

statt, um allen Bewerbern die Chance zu bieten, sich der Jury und dem<br />

Publikum auf gleicher Ebene zu präsentieren. In der Jugendkulturpreisjury<br />

sind Jugendliche paritätisch vertreten, die Kinderkulturpreisjury<br />

besteht ausschließlich aus Kindern aus Witten und Hagen, dessen<br />

Jugendparlament allein neun Mitglieder in die Jury und ins Moderationsteam<br />

entsendet hat.<br />

KEIn Erfolg ohnE EngagEmEnt: danK<br />

Das freiwillige Engagement junger Menschen ist die Schlüsselressource<br />

für den Erfolg des <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> <strong>Festival</strong>s. Daher gilt ihnen mein größter<br />

Dank und Respekt. Danken möchte ich aber auch all denen, die das<br />

Projekt finanziell ermöglichen: Das <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> Jugend.Kultur.Preis.<strong>Festival</strong><br />

NRW & RUHR.2010 ist ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas<br />

RUHR.2010. Gefördert wird es vor allem durch das Ministerium für Familie,<br />

Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

sowie durch das Kulturbüro und das Jugendamt der Stadt Dortmund<br />

und die Sparkasse Dortmund. Organisiert wird es durch die Geschäftsstelle<br />

der LAG Kulturpädagogische Dienste/Jugendkunstschulen NRW<br />

(LKD), deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ich ebenfalls herzlich<br />

danke!<br />

Kurt Eichler<br />

Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische<br />

Dienste/Jugendkunstschulen NRW e.V. (LKD) und der Landesvereinigung<br />

Kulturelle Jugendarbeit NRW e.V. (LKJ)


AUSStEllUnGEn im DOrtmUnDEr U, 2. EtAGE<br />

[Aktion/Performance]<br />

· Häuserboten ................................................................ 1<br />

· Ebrus Schatzkiste ........................................................ 6<br />

· Talk4u ........................................................................ 42<br />

· NRW-Street-Art-Meeting ........................................... 42<br />

[Bildnerisches Gestalten]<br />

· Kreative Zerstörung – schöpferische Gewalt ............. 44<br />

· Die Bauwagenkarawane .............................................. 2<br />

· Martini ART ................................................................ 45<br />

· Kultur-Container .......................................................... 2<br />

· Am Anfang war die Höhle ............................................ 3<br />

· Entdecken der eigenen Kreativität ............................... 4<br />

· Pimp my school ......................................................... 46<br />

· BAUM DER VIELFALT .................................................... 5<br />

· Im Fluss der Zeit ........................................................ 46<br />

· Der interkulturelle Schulhof ....................................... 47<br />

· Seilfahrt ..................................................................... 47<br />

· Schreib mir mal ein Bild! ............................................. 6<br />

· Kinderzukunfthäuser, Kool souls on walls .............. 8/49<br />

· EUROPEAN ISLANDS .................................................. 50<br />

· Farbformen .................................................................. 9<br />

· Kultur-Kisten ............................................................. 10<br />

[Foto/Film/Radio/Neue Medien]<br />

· Kunst mit der Kamera ................................................ 11<br />

· Wer träumt den PhoenixTRAUM? ............................... 53<br />

· Mach dir ein Bild von einem Bild! .............................. 55<br />

· Hertener Kinderreporter ............................................ 14<br />

· Roots & Routes TV ...................................................... 57<br />

· Schülerradio .............................................................. 57<br />

· Galerie »Eigener Markt«, Sportfassade .................. 58/48<br />

Fr./Sa., 17./18.09.: 10:00–19:00 Uhr<br />

So.,19.09.: 10:00–16:00 Uhr<br />

· Foto-Fieber ................................................................. 60<br />

· Euregionales Jugendfilmfestival,<br />

Ronja Räubertochter, Heimat ...........................60/37/94<br />

· inter-cool 3.0 .............................................................. 61<br />

· Spice up – Liebe, Drogen & Theater ........................... 63<br />

· Gib der Stadt dein Gesicht .......................................... 62<br />

· youth_international .................................................... 65<br />

EXTRA<br />

· inter-cool 3.0, 3. Etage, Eröffnung Fr., 18:00 Uhr<br />

· U-Westend, 1. Etage<br />

Special<br />

Do., 18:00 Uhr<br />

Ausstellungs- ..<br />

Eroffnung<br />

face to face<br />

Gesichter des Ruhrgebiets<br />

[Literatur/Leseförderung]<br />

· Die Essener Anthologien ............................................. 69<br />

· N.V. Lese-BUS ............................................................ 20<br />

· Junger literarischer Herbst ......................................... 71<br />

[Musik/Musiktheater/Musical]<br />

· Wir sind mehr als die Summe der einzelnen Teile ...... 75<br />

· Edelweißpiratenfestival .............................................. 82<br />

· Dettinger Te Deum ...................................................... 83<br />

[Spartenübergreifend]<br />

· Malsehen 09 ............................................................... 85<br />

· Des Kaisers neue Kleider ............................................ 34<br />

See You Progrqmm<br />

V


See You Programm<br />

VI<br />

· Poesie und Illustration ............................................... 25<br />

· Von Vätern ............................................................... 119<br />

· Die jungen Wilden ...................................................... 91<br />

· Heimat/ Meine schönen Seiten/<br />

Weniger Platz für Eisbären ................................91/27/5<br />

· meine art – deine art ................................................. 28<br />

· Yoo wi – der Moskito + Polyflotte Abenteuer ........ 28/70<br />

· Europäische Kultur des Barocks und Jugendstils ...... 92<br />

· Talentshow 2010 ....................................................... 93<br />

· Tanz Experimental ................................................... 108<br />

· NEXT GENERATION ..................................................... 95<br />

· camera10/camera14 ................................................. 94<br />

· U20 goes »on air« + MPEG Helden ....................... 95/67<br />

· BRÜCKEN IN EINE(R) WELT ......................................... 99<br />

· ART SPECIAL ............................................................ 102<br />

mitmachaktionen<br />

· Theaterwerkstatt ..................................................... 113<br />

· Dein Stadtteil – Dein Europa ...................................... 45<br />

· Färbergarten ................................................................ 3<br />

· Stolen Memories ...................................................... 117<br />

· Jugend trifft Kunst ..................................................... 90<br />

· Wenn die Bäume erzählen könnten ............................. 8<br />

· JugendKulturRat ........................................................ 93<br />

· Musiker-Stammtisch »MuSta« .................................. 81<br />

· Speech Bubbles@City ............................................... 43<br />

· Next Generation ......................................................... 95<br />

· Open Air Graffitiatelier ............................................... 43<br />

· Music Makes Europe – Come Together ................... 112<br />

..<br />

JUGEnDbUühnE<br />

im FZW - hAllE<br />

Do. 19:00 - 20:30 Uhr<br />

Programmauftakt<br />

<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> <strong>Festival</strong><br />

DONNERSTAG, 16.9.2010<br />

X-Vision [Theater] ............................................................ 76<br />

Gastauftritt Tanzgruppe aus Pécs [Tanz]<br />

S!T UP [Improvisationstheater] .......................................... 127<br />

Tanztheater Leverkusen [Tanz] ..................................... 107<br />

FREITAG, 17.9.2010<br />

11:00 Uhr Grimms Rockmärchen [Musik] ..................... 76<br />

11:13 Uhr Zirkussommer [Zirkus] ................................. 40<br />

11:26 Uhr Bochum – Wir kommen aus Dir [Tanz] ........ 111<br />

11:39 Uhr Girls with Guitars [Musik] ............................. 75<br />

11:52 Uhr spurweXel 2010 [[Theater] ............................ 89<br />

12:05 Uhr Flügelschlag des Schmetterlings [Musical] .. 79<br />

12:31 Uhr Tonstudio für Jugendliche [Musik] ............... 74<br />

12:44 Uhr Ballroom Dance2 [Tanz] .............................. 107<br />

12:57 Uhr KUL-Dance [Tanz] ....................................... 113<br />

13:10 Uhr Zeitreise [Theater] ......................................... 73<br />

13:23 Uhr NEXT GENERATION [Theater] ......................... 95<br />

13:36 Uhr I kill you [Theater] ....................................... 118<br />

13:49 Uhr NORDSTYLE [Tanz] ...................................... 106<br />

14:02 Uhr SOMOS – Wir sind! [Zirkus] ......................... 128<br />

14:15 Uhr Station Babylon [Musik] ................................ 98<br />

14:28 Uhr traces of: FATZER [Theater] .......................... 97<br />

14:41 Uhr Amok Impuls [Musik] .................................... 86<br />

14:54 Uhr Krabat [Theater] .......................................... 122<br />

15:07 Uhr Von anderen Menschen [Musik/ Tanz] ......... 126<br />

15:20 Uhr Gallagher Street 23 [Literatur] ....................... 68<br />

15:33 Uhr Schule macht Folklore –<br />

Folklore macht Schule [Musik] ..................... 81


15:46 Uhr Die Ossi-Wessi Fernsehshow [Theater] ........ 90<br />

15:59 Uhr Wir, das ist das, womit ich lebe [Tanz] ........ 109<br />

16:12 Uhr Die fetten Jahre sind vorbei! [Theater] ........ 125<br />

16:25 Uhr !Stage [Theater] .......................................... 123<br />

16:38 Uhr Hoersturz [Musik] ......................................... 77<br />

16:51 Uhr The Dor – extraordinary story [Musical] ........ 80<br />

17:04 Uhr Borders and Bridges [Theater] .................... 101<br />

17:17 Uhr Shakespeare goes Business [Theater] ........ 116<br />

17:30 Uhr Zerrissen [Tanz] .......................................... 105<br />

19:00 Uhr RUHR.2010 – Band Contest [Musik]<br />

21:30 Uhr inter-cool 3.0: LED Throwies [Aktion]<br />

Samstag, 18.9.2010<br />

10:45 Uhr Bewegende Welt [Percussion] ....................... 85<br />

11:00 Uhr Ice Baby [Tanz] ............................................ 104<br />

11:13 Uhr geilezeit [Musical] ......................................... 84<br />

11:26 Uhr Rendezvous des tambours [Musik] ............... 78<br />

11:39 Uhr Classical Youth [Theater] ............................ 115<br />

11:52 Uhr U20 SLAM 2010 [Literatur] ........................... 72<br />

12:05 Uhr Muster Kanaken [Tanz] ............................... 100<br />

12:18 Uhr MOORFLEET [Theater] ................................. 121<br />

12:31 Uhr Helden 09/10 [Theater] ............................... 117<br />

12:44 Uhr DEMOKRATIE! Auf die Ohren [Musik] ............ 72<br />

12:57 Uhr Jump – nur ein Sprung! [Tanz] .................... 110<br />

13:10 Uhr drop [Tanz] .................................................. 104<br />

13:23 Uhr Urban Champs [Tanz] .................................. 110<br />

13:36 Uhr Mein Block [Literatur] .................................... 69<br />

13:49 Uhr Don Juan [Theater] ..................................... 114<br />

14:02 Uhr KIT [Theater] ............................................... 116<br />

14:15 Uhr Peter und der Wolf [Tanz] ............................ 105<br />

14:28 Uhr Wir sind Weber [Tanz] ................................. 118<br />

19:00 Uhr Preisverleihung<br />

Sonntag, 19.9.2010<br />

14:30 Uhr Präsentation der europäischen <strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> Workshops<br />

16:30 Uhr Ende<br />

Kinoraum im FZW-Club<br />

10:00 Uhr Online Award Loop Show [Film]<br />

11:25 Uhr Feuervogel [Dokumentation] ......................... 106<br />

11:49 Uhr Pack es an! [Kinospot] ................................... 56<br />

11:53 Uhr Der kleine Prinz [Dokumentation] ................... 82<br />

12:15 Uhr 2015 – Hip Hop für die Zukunft [Musikvideo] . 56<br />

12:23 Uhr BROKEN WINGS [Musikvideo] ........................ 74<br />

12:40 Uhr Gestorben für mich [Musikvideo] ................... 88<br />

12:48 Uhr Der andere Blick [Dokumentation] .................. 54<br />

13:10 Uhr Das war doch nur Spaß [Film] ..................... 61<br />

13:30 Uhr Keine Lust auf Mozart [Musikvideo] ............... 62<br />

13:35 Uhr Mach Dein Ding! [Musikvideo] ....................... 96<br />

13:40 Uhr Liebeslieder [Dokumentation] ......................... 60<br />

13:54 Uhr Identität [Film] .............................................. 64<br />

14:07 Uhr Dachgespräche [Film] .................................. 53<br />

14:32 Uhr Was glaubst Du denn? [Dokumentation] ......... 97<br />

15:00 Uhr Online Award Loop Show [Film]<br />

17:00 Uhr Ende<br />

Sa 19:00 - 21:00 Uhr<br />

PrEiSVErlEihUnG<br />

Jugendkulturpreis NRW<br />

Young Europe Award der RUHR.2010<br />

Online Award<br />

See You Progrqmm<br />

VII


See You Programm<br />

VIII<br />

..<br />

Kinderbuühne im Spiegelzelt<br />

FREITAG, 17.09.2010<br />

11:30 Uhr Abenteuer Nimmerland<br />

[Filmdokumentation] ..................................... 114<br />

11:45 Uhr All you need is love [Filmdokumentation] ........ 24<br />

12:00 Uhr KinderAufRuhr [Filmdokumentation] ............... 12<br />

12:22 Uhr KinderKunstSommer 2009<br />

[Filmdokumentation] ....................................... 25<br />

12:44 Uhr Alte Kulturtechniken bäuerlichen<br />

Lebens [Filmdokumentation] ............................. 7<br />

13:06 Uhr Jacko aus´m Ruhrgebiet<br />

[Theater/ Kabarett] ......................................... 39<br />

13:21 Uhr Über Sinnliches [Kurzfilm] ............................ 18<br />

13:30 Uhr »Kleine« Schauspieler, großes Kino!<br />

[Kurzfilm] ...................................................... 15<br />

13:45 Uhr Carlas Kids<br />

[Musik/ Musiktheater/ Musical] ......................... 21<br />

14:00 Uhr Meine Freunde, meine Nachbarn<br />

[Tanz/ Tanztheater] ......................................... 33<br />

14:15 Uhr Nikolai-TV [Kurzfilm] .................................... 12<br />

14:30 Uhr artists@school [Spartenübergreifend] ............ 31<br />

14:47 Uhr Neo-Rapunzel [Kurzfilm] .............................. 13<br />

14:52 Uhr Zeit-Spuren Theater/ Kabarett] ....................... 39<br />

15:07 Uhr Shakespeare in Herten<br />

[Filmdokumentation] ....................................... 34<br />

15:22 Uhr Kinderhotel [Spartenübergreifend] .................. 26<br />

15:37 Uhr 1. Gang: Kopf einschalten,<br />

2. Gang: do it yourself<br />

[Filmdokumentation] ....................................... 14<br />

15:55 Uhr Kinderstadtplan Ehrenfeld [Bildende Kunst] ... 10<br />

16:10 Uhr Klappe, die erste! [Kurzfilm] .......................... 16<br />

16:20 Uhr artists@school [Spartenübergreifend] ............ 31<br />

16:35 Uhr Generationen im Dialog [Filmdokumentation] .... 6<br />

16:50 Uhr Uuuund los geht’s! Eine Schulwoche<br />

in 30 Minuten [Musik/ Musiktheater/ Musical] ... 23<br />

SAMSTAG, 18.9.2010<br />

11:00 Uhr Der verbotene Tunnel [Kurzfilm] .................... 13<br />

11:33 Uhr Das Geheimnis der drei Ohren<br />

[Musik/ Musiktheater/ Musical] .......................... 22<br />

11:48 Uhr Ein Weltraummärchen [Kurzfilm] .................. 16<br />

12:13 Uhr Ganz großes Kino [Literatur/ Leseförderung] ..... 18<br />

12:28 Uhr Klappe auf [Kurzfilm] ..................................... 15<br />

12:41 Uhr Jedem Kind seine Stimme<br />

[Musik/ Musiktheater/ Musical] .......................... 21<br />

12:56 Uhr Zirkus Furioso [Musik/ Musiktheater/ Musical] ... 24<br />

Sa 14:30 - 16:00 Uhr<br />

PrEiSVErlEihUnG<br />

Kinderkulturpreis NRW


Jugend,Kultur.Preis<br />

Youth.Culture.Award <strong>Festival</strong><br />

nrW & ruhr.2010<br />

Grußworte ....................................................................................................................... I<br />

Vorwort ...........................................................................................................................II<br />

<strong>SEE</strong> <strong>YOU</strong> Programm ........................................................................................................ V<br />

See You Kinderkulturpreis<br />

AKtiOn/PErFOrmAnCE/(mitmACh-)AUSStEllUnG<br />

040 Häuserboten ........................................................................................................... 1<br />

118 Ebrus Schatzkiste ..................................................................................................... 1<br />

bilDnEriSChES GEStAltEn<br />

026 Bauwagenkarawane ................................................................................................. 2<br />

041 Kultur-Container....................................................................................................... 2<br />

045 Färbergarten ................................................................................ +YEA ................... 3<br />

053 Am Anfang war die Höhle .............................................................. +YEA ................... 3<br />

058 Entdecken der eigenen Kreativität .................................................. +YEA ................... 4<br />

069 Kunst nach Hundertwasser ........................................................... +YEA ................... 4<br />

088 BAUM DER VIELFALT ................................................................................................ 5<br />

111 Weniger Platz für Eisbären ............................................................ +YEA ................... 5<br />

115 Schreib mir mal ein Bild! ............................................................... +YEA ................... 6<br />

117 Generationen im Dialog ............................................................................................ 6<br />

126 Stadttürme .................................................................................. +YEA ................... 7<br />

135 Alte Kulturtechniken bäuerlichen Lebens .................................................................... 7<br />

152 Wenn die Bäume erzählen könnten ............................................................................ 8<br />

169 Kinder-Zukunfts-Häuser ........................................................................................... 8<br />

186 Farbformen .............................................................................................................. 9<br />

205 Kunst wie die Großen ................................................................................................ 9<br />

208 Kinderstadtplan Ehrenfeld ....................................................................................... 10<br />

215 Kultur-Kisten .......................................................................................................... 10<br />

245 The Possibilities of Art Education for the Blind .......................................................... 11<br />

FOtO/Film/rADiO/nEUE mEDiEn<br />

002 Kunst mit der Kamera ............................................................................................. 11<br />

010 Nikolai-TV .............................................................................................................. 12<br />

013 KinderAufRuhr ............................................................................. +YEA ................. 12<br />

044 Der verbotene Tunnel ............................................................................................. 13<br />

082 Neo-Rapunzel ........................................................................................................ 13<br />

084 Hertener Kinderreporter .......................................................................................... 14<br />

099 1. Gang: Kopf einschalten, 2. Gang: Do it yourself .................................................... 14<br />

175 Kinder produzieren Spielfilme – »Kleine«<br />

Schauspieler, großes Kino! ...............................................................+YEA ............. 15<br />

176 Klappe auf ............................................................................................................. 15<br />

177 Klappe, die erste! ................................................................................................... 16<br />

199 Ein Weltraummärchen ............................................................................................ 16<br />

212 Typisch Mädchen?! ................................................................................................ 17<br />

216 Über Sinnliches ... .................................................................................................. 18<br />

..<br />

literatur/leseföorderung/Kreatives Schreiben<br />

007 Ganz großes Kino ................................................................................................... 18<br />

029 3. Kinderautorenfestival Bochum ............................................................................. 18<br />

055 Blattsalat ............................................................................................................... 19<br />

086 Buchhelden ... ....................................................................................................... 19<br />

143 N.V. Lese-BUS ....................................................................................................... 20<br />

220 Literarische Haltestellen ... ...................................................................................... 20<br />

musik/musiktheater/musical<br />

032 Carlas Kids ............................................................................................................ 21<br />

067 Jedem Kind seine Stimme ...................................................................................... 21<br />

081 Das Geheimnis der drei Ohren ................................................................................. 22<br />

132 Der Regenbogenfisch ............................................................................................. 22<br />

147 Kuukaru ................................................................................................................ 23<br />

202 Uuuund los geht‘s – Eine Schulwoche in 30 Minuten ................................................ 23<br />

231 Zirkus Furioso ........................................................................................................ 24<br />

..<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

004 All you need is love ... ............................................................................................. 24<br />

043 KinderKunstSommer 2009 ...................................................................................... 25<br />

060 Poesie und Illustration ............................................................... +YEA... ................. 25<br />

073 Mozarts pfiffiger Ohrwurm ...................................................................................... 26<br />

090 Kinderhotel ............................................................................................................ 26<br />

098 Kinder-Kulturwoche Korschenbroich ........................................................................ 27<br />

110 Meine schönen Seiten ... ........................................................................................ 27<br />

119 meine art – deine art .............................................................................................. 28<br />

129 Yoo wi – Der Moskito .............................................................................................. 28<br />

See You inhalt<br />

IX


See You inhalt<br />

X<br />

136 HEIMAT Re-invented............................................................................................... 29<br />

200 Willkommen im Nimmerland ... ............................................................................... 29<br />

201 Königin der Farben ................................................................................................. 30<br />

213 Vom Klang der Bilder .............................................................................................. 30<br />

219 Sammlung in Bewegung ......................................................................................... 31<br />

222 artists@school ... ................................................................................................... 31<br />

233 Lange Nacht der Jugendkunstschule ....................................................................... 32<br />

tanz/tanztheater<br />

127 Exploring Smara ..................................................................................................... 32<br />

128 Contemporary Dance .............................................................................................. 33<br />

151 Meine Freunde, meine Nachbarn ................................................... +YEA ................. 33<br />

theater/Kabarett<br />

059 Des Kaisers neue Kleider .............................................................. +YEA ................. 34<br />

085 Shakespeare in Herten ........................................................................................... 34<br />

095 Schwarzlichttheater ................................................................................................ 35<br />

096 Osterferien-Theaterprojekt ...................................................................................... 35<br />

124 EIN STÜCK MUT UND VERTRAUEN ........................................................................... 36<br />

141 Yes, I wanna grow up! ............................................................................................ 36<br />

142 Die Schneekönigin ................................................................................................. 37<br />

167 Ronja Räubertochter ............................................................................................... 37<br />

171 Die Insel der wilden Kerle ........................................................................................ 38<br />

179 That Night Follows Day ........................................................................................... 38<br />

185 Jacko aus‘m Ruhrgebiet ............................................................... +YEA ................. 39<br />

229 Zeit-Spuren ........................................................................................................... 39<br />

Zirkus/Variete/Artistik<br />

056 Zirkus CLAKJO – »Alle machen mit!« ....................................................................... 40<br />

070 Zirkussommer ........................................................................................................ 40<br />

See You Jugendkulturpreis<br />

AKtiOn/PErFOrmAnCE/(mitmACh-)AUSStEllUnG<br />

018 MeilenSterne ............................................................................... +YEA ................. 41<br />

149 Parkour in Bergkamen ............................................................................................ 41<br />

159 Talk4u ................................................................................................................... 42<br />

160 NRW-Street-Art-Meeting ........................................................................................ 42<br />

173 Speech Bubbles@City .....................................................................YEA ................. 43<br />

238 Open Air Graffitiatelier ............................................................................................ 43<br />

249 I love C-R ............................................................................................................... 44<br />

bilDnEriSChES GEStAltEn<br />

006 Kreative Zerstörung – schöpferische Gewalt ................................... +YEA ................. 44<br />

025 Dein Stadtteil – Dein Europa.......................................................... +YEA ................. 45<br />

039 Martini ART ............................................................................................................ 45<br />

071 Pimp my school ..................................................................................................... 46<br />

092 Im Fluss der Zeit .................................................................................................... 46<br />

104 Seilfahrt....................................................................................... +YEA ................. 47<br />

107 Der interkulturelle Schulhof ........................................................... +YEA ................. 47<br />

113 Sportfassade ......................................................................................................... 48<br />

114 Wege zueinander in Europa........................................................... +YEA ................. 48<br />

157 Kreativbeschleuniger .............................................................................................. 49<br />

170 Kool souls on walls ................................................................................................. 49<br />

172 EUROPEAN ISLANDS .................................................................... +YEA ................. 50<br />

188 Kunst im Wind ............................................................................. +YEA ................. 50<br />

192 Wundergarten der Kultur......................................................................................... 51<br />

246 NATURE MAN-MADE STRUCTURES ..................................................YEA ................. 51<br />

252 Internationales Jugendcamp Bildhauerei .................................................................. 52<br />

FOtO/Film/rADiO/nEUE mEDiEn<br />

009 Sweet Dreams ....................................................................................................... 52<br />

011 Dachgespräche ............................................................................ +YEA ................. 53<br />

014 Wer träumt den PhoenixTRAUM? ............................................................................. 53<br />

016 Ansichten unserer Stadt.......................................................................................... 54<br />

021 Der andere Blick .......................................................................... +YEA ................. 54<br />

030 Heimat im Ohr ........................................................................................................ 55<br />

031 Mach dir ein Bild von einem Bild! ................................................... +YEA ................. 55<br />

080 Pack es an! ............................................................................................................ 56<br />

083 2015 – HipHop für die Zukunft ................................................................................ 56<br />

087 Roots & Routes TV – Web-TV für kulturelle Vielfalt .......................... +YEA ................. 57<br />

106 Schülerradio .......................................................................................................... 57<br />

108 Im Gegensatz ......................................................................................................... 58<br />

112 Galerie »Eigener Markt« ................................................................ +YEA ................. 58<br />

116 Unsere Skyline ist der Horizont ...................................................... +YEA ................. 59<br />

144 NEULAND .............................................................................................................. 59<br />

158 Foto-Fieber ............................................................................................................ 60<br />

166 1. Euregionales Filmfestival ........................................................... +YEA ................. 60


174 inter-cool 3.0 ............................................................................... +YEA ................. 61<br />

178 Das war doch nur Spaß........................................................................................... 61<br />

184 Keine Lust auf Mozart ......................................................................YEA ................. 62<br />

189 Gib der Stadt dein Gesicht ............................................................. +YEA ................. 62<br />

191 doxs! do it .............................................................................................................. 63<br />

193 Spice up – Liebe, Drogen & Theater ........................................................................ 63<br />

197 Identität – Filmworkshop im Rahmen des FSJ Kultur 2010 ........................................ 64<br />

198 Trashflash ............................................................................................................. 64<br />

204 youth_international ...................................................................... +YEA ................. 65<br />

217 Videoinstallation – soziale Plastik .................................................. +YEA ................. 65<br />

223 The Third Eye ............................................................................... +YEA ................. 66<br />

225 Archiv Tagging ....................................................................................................... 66<br />

228 Klick it – Witten.de ................................................................................................. 67<br />

239 MPEG Helden ......................................................................................................... 67<br />

244 Latvia‘s Time ..................................................................................YEA ................. 68<br />

..<br />

literatur/leseföorderung/Kreatives Schreiben<br />

015 Gallagher Street 23 ............................................................................... ................. 68<br />

075 MeinBlock – das literarisch-journalistische Projekt.................................................... 69<br />

100 Essener Anthologien ..................................................................... +YEA ................. 69<br />

101 Gewichtsprobleme? Selbstaussagen zum Rassismus ................................................ 70<br />

130 Polyflotte Abenteuer ..................................................................... +YEA ................. 70<br />

146 LeseZeichen .......................................................................................................... 71<br />

163 Junger literarischer Herbst mit 5 Aktionen ............................................... ................. 71<br />

241 U20-SLAM2010 .......................................................................... +YEA ................. 72<br />

musik/musiktheater/musical<br />

001 Demokratie! Auf die Ohren ...................................................................................... 72<br />

003 Ruhr-Tour-Live ...................................................................................................... 73<br />

005 Zeitreise ................................................................................................................ 73<br />

008 Tonstudio für Jugendliche ............................................................. +YEA ................. 74<br />

012 BROKEN WINGS ..................................................................................................... 74<br />

022 Wir sind mehr als die Summe der einzelnen Teile ..................................................... 75<br />

034 Girls With Guitars ................................................................................................... 75<br />

036 X-Vision ................................................................................................................. 76<br />

038 Grimms Rockmärchen .................................................................. +YEA ................. 76<br />

042 Sieger der ROCKTAGE OST ..................................................................................... 77<br />

050 Dezibel gegen den Momentanzustand ...................................................................... 77<br />

062 Weltmusik ............................................................................................................. 78<br />

066 Rendezvous des tambours ...................................................................................... 78<br />

102 Flügelschlag des Schmetterlings ............................................................................. 79<br />

121 RESPEKT ............................................................................................................... 79<br />

153 The Dor – extraordinary story ...........................................................YEA ................. 80<br />

154 Invence ................................................................................................................. 80<br />

156 Musiker-Stammtisch »MuSta« ................................................................................. 81<br />

203 Schule macht Folklore – Folklore macht Schule .............................. +YEA ................. 81<br />

211 Der kleine Prinz ............................................................................ +YEA ................. 82<br />

224 Edelweiß piratenfestival ........................................................................................... 82<br />

227 L´amour spectaculaire ............................................................................................ 83<br />

240 Dettinger Te Deum ....................................................................... +YEA ................. 83<br />

248 X-Vision – Das muss besser werden ........................................................................ 84<br />

253 geilezeit – das Musical ........................................................................................... 84<br />

..<br />

Spartenubergreifendes Angebot<br />

023 Malsehen 09 ............................................................................... +YEA ................. 85<br />

033 Bewegende Welt .................................................................................................... 85<br />

037 Kunterbuntes Chamäleon ........................................................................................ 86<br />

051 Amok Impuls .......................................................................................................... 86<br />

054 Demokratie – Was ist das eigentlich? ...................................................................... 87<br />

061 KIK MAL … ........................................................................................................... 87<br />

064 U-Westend .................................................................................. +YEA ................. 88<br />

072 Gestorben für mich ................................................................................................. 88<br />

077 pottfiction .............................................................................................................. 89<br />

078 spurweXel 2010 ..................................................................................................... 89<br />

089 Jugend trifft Kunst .................................................................................................. 90<br />

097 Die Ossi-Wessi Fernsehshow .................................................................................. 90<br />

103 Die jungen Wilden ........................................................................ +YEA ................. 91<br />

109 Heimat ........................................................................................ +YEA ................. 91<br />

133 pottfiction: »Arbeit & Wirtschaft« .................................................... +YEA ................. 92<br />

137 Europäische Kultur des Barocks und Jugendstils ............................ +YEA ................. 92<br />

155 JugendkulturRat ..................................................................................................... 93<br />

161 Talentshow 2010 ................................................................................................... 93<br />

168 Heimat ........................................................................................ +YEA ................. 94<br />

181 camera10/camera14 ............................................................................................. 94<br />

183 Next Generation ........................................................................... +YEA ................. 95<br />

194 U20 goes »on air« .................................................................................................. 95<br />

195 Dortmund sucht dein Talent – entdecke deine Fähigkeiten ........................................ 96<br />

196 Mach Dein Ding! .................................................................................................... 96<br />

206 traces of: FATZER ........................................................................ +YEA ................. 97<br />

207 Was glaubst Du denn? ............................................................................................ 97<br />

209 Station Babylon ...................................................................................................... 98<br />

XI


See You inhalt<br />

XII<br />

210 Romeo und Julia .............................................................................YEA ................. 98<br />

226 ColumBus .......................................................................................YEA ................. 99<br />

230 BRÜCKEN IN EINE(R) WELT ........................................................... +YEA ................. 99<br />

234 Muster Kanaken ........................................................................... +YEA ............... 100<br />

236 Buchheimer Welten .............................................................................................. 100<br />

237 Borders and Bridges ..................................................................... +YEA ............... 101<br />

250 SchulKulturCamp 2010 ................................................................ +YEA ............... 101<br />

251 ART SPECIAL ....................................................................................................... 102<br />

tanz/tanztheater<br />

019 Jeux de société .................................................................................................... 102<br />

020 Wilde Zeiten ........................................................................................................ 103<br />

024 DON CARLOS UNPLUGGED ................................................................................... 103<br />

028 drop .................................................................................................................... 104<br />

035 Ice Baby .............................................................................................................. 104<br />

052 Zerrissen ............................................................................................................. 105<br />

057 Peter und der Wolf ....................................................................... +YEA ............... 105<br />

074 Feuervogel ................................................................................... +YEA ............... 106<br />

131 NORDSTYLE ........................................................................................................ 106<br />

138 Tanztheater Leverkusen ........................................................................................ 107<br />

150 Ballroom Dance2 ......................................................................... +YEA ............... 107<br />

164 Verstehst du mich? ...................................................................... +YEA ............... 108<br />

165 Tanz Experimental – modern trifft traditionell .................................. +YEA ............... 108<br />

187 Wir, das ist das, womit ich lebe ........................................................YEA ............... 109<br />

214 »Hammer Zeiten« ................................................................................................. 109<br />

218 Jump – nur ein Sprung! ........................................................................................ 110<br />

235 Urban Champs ............................................................................. +YEA ............... 110<br />

242 InMotion .............................................................................................................. 111<br />

243 Bochum – Wir kommen aus Dir ............................................................................. 111<br />

247 SichtWeise .......................................................................................................... 112<br />

254 Music Makes Europa Come Together ............................................. +YEA ............... 112<br />

255 KUL-Dance .....................................................................................YEA ............... 113<br />

theater/Kabarett<br />

017 Theater werkstatt .................................................................................................. 113<br />

027 Abenteuer im Nimmerland ............................................................ +YEA ............... 114<br />

046 Don Juan ............................................................................................................. 114<br />

047 Classical Youth ............................................................................ +YEA ............... 115<br />

048 Ich kam allein – Kindertransporte .......................................................................... 115<br />

049 KIT – Kiebitz Integrative Theatergruppe .................................................................. 116<br />

063 Shakespeare goes Business .................................................................................. 116<br />

065 Stolen Memories .................................................................................................. 117<br />

068 Helden 09/10 ...................................................................................................... 117<br />

076 Wir sind Weber .................................................................................................... 118<br />

079 I kill you ............................................................................................................... 118<br />

093 Von Vätern ........................................................................................................... 119<br />

094 Der dunkle König .................................................................................................. 119<br />

105 Die Räuber oder so ............................................................................................... 120<br />

122 Verschiedene Schichten Weiß auf unser aller Leinwand .......................................... 120<br />

123 Zeit-Zimmer ........................................................................................................ 121<br />

125 MOORFLEET oder »Leben wir in Parallelwelten?« .................................................... 121<br />

134 Krabat ................................................................................................................. 122<br />

139 Zwischen Spiel und Verantwortung ........................................................................ 122<br />

140 Master of the Flies ................................................................................................ 123<br />

145 !Stage ................................................................................................................. 123<br />

148 Und ihr habt einfach nur zugesehen ....................................................................... 124<br />

162 Theaters Lieblinge ................................................................................................ 124<br />

180 Leben lassen ....................................................................................................... 125<br />

182 Die fetten Jahre sind vorbei! .............................................................YEA ............... 125<br />

190 Von anderen Menschen ................................................................ +YEA ............... 126<br />

221 Zungenspitzer ...................................................................................................... 126<br />

232 S!T UP ......................................................................................... +YEA ............... 127<br />

Zirkus/Variete/Artistik<br />

091 RatzFatz anne Bude – Ayse büffede ............................................... +YEA ............... 127<br />

120 SOMOS – Wir sind! .............................................................................................. 128<br />

index<br />

Projekte alphabetisch nach Orten ................................................................................. 129<br />

Anmerkung<br />

Die vorliegende Dokumentation beinhaltet alle Bewerbungen um die Kategorien Kinderkulturpreis,<br />

Jugendkulturpreis und Young Europe Award (YEA). Da der YEA die<br />

Möglichkeit der Parallelbewerbung (gekenzeichnet durch +YEA) vorsieht, werden<br />

die diesbezüglichen Bewerbungen in die spartenbezogene Dokumentation integriert.<br />

Dies gilt auch für Projekte, die sich ausschließlich um den YEA bewerben.


Aktion/Performance/(Mitmach-)Ausstellung<br />

040 Häuserboten<br />

Als Boten der Ausstellung »Architektur-Werk-Stadt«, die Anfang März im jungen museum Bottrop<br />

eröffnet wurde, haben die Schüler der 4. Klassen der Paul-Gerhardt-Schule in Projektarbeit<br />

»lebendige Häuser« entwickelt und gebaut. Die Häuser werden sich durch die Einflüsse der<br />

Witterung und integrierte Pflanzen mit der Zeit verändern. Im Projekt »Häuserboten« entstanden<br />

Häuser aus Bambus, die die Schüler begrünten, indem sie Grassamen aussäten und in Blumentöpfe<br />

und eigene Konstruktionen Pflanzen einarbeiteten.<br />

Zur Ausstellungseröffnung wurden die Bambushäuser in den Grünanlagen im Außenbereich<br />

des jungen museums auf eigens installierten Baumstämmen präsentiert und wurden so zu »lebendigen<br />

Boten« der Ausstellung. Beim Bau der »lebendigen Häuser« wurden die SchülerInnen<br />

von einer Landschaftsarchitektin und einem Architekten des J.A.S. (Jugend-Architektur-Stadt)<br />

e. V., dem gemeinnützigen Verein zur baukulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen,<br />

angeleitet sowie von einer Lehrkraft und einem Elternteil begleitet. Die Schüler arbeiteten in<br />

kleinen Gruppen an jeweils einem Haus. Dabei wurden nicht nur handwerkliche, sondern auch<br />

soziale Kompetenzen vermittelt.<br />

Lea, 10: Mir hat das Projekt sehr gut gefallen. Man lernt miteinander zu arbeiten. Man muss<br />

sich gegenseitig helfen, damit etwas entstehen kann.<br />

Jana, 10: Wir haben unser Haus 3-Freunde-Haus genannt, weil wir drei Freunde sind. Die<br />

Blumentöpfe sind mit lachenden Gesichtern bemalt, weil wir glücklich sind.<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Bottrop, Katrin Niermann, Blumenstraße 12-14,<br />

46236 Bottrop, Tel. 02041/704282, junges-museum@bottrop.de<br />

Bewerber:<br />

das junge museum<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

Dezember 2009 bis März<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

36 (13 w, 23 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

118 ebrus<br />

scHatzkiste<br />

Ebru ist, um es kurz zu sagen, die Kunst, ein Bild über Wasser zu malen. Man hat es mit einem<br />

sich stetig auf einem flüssigen Untergrund verteilenden Farbenteppich zu tun. Die Kunst besteht<br />

darin, dieses Fließen mit all seinen Bewegungen und verformenden Mustern so aufeinander<br />

abzustimmen, dass im richtigen Moment das Papier auf ein gewünschtes Motiv aufgelegt<br />

werden kann.<br />

Mit meiner Ebruarbeit möchte ich eine der ältesten türkischen Papierschminke-Kunstformen<br />

der Öffentlichkeit vorstellen. Diese Kunstform regt nicht nur die Kreativität der Kursteilnehmer<br />

an, sondern gibt ihnen die Gelegenheit, ihrer Phantasie bei der Auswahl der Farben Ausdruck<br />

zu verleihen. Keine Ebruarbeit ist wie die andere. Jedes Werk ist einzigartig. Zudem ist diese<br />

Kunstform auch Ausdruck für die globale Welt, die sich annähert und zueinander findet, so wie<br />

die Farben, die sich bei der Ebruarbeit vermischen und so etwas Einzigartiges hervorbringen. In<br />

einer Welt, die aufgrund technologischer Entwicklungen immer kleiner wird, sind sich Gesellschaften<br />

so nahe wie noch nie. Diese Annäherung sichert den interkulturellen und interreligiösen<br />

Dialog. Je mehr sich die Gesellschaften kennen lernen, umso mehr respektieren sie auch ihre<br />

Unterschiede. Eine künstlerische Zusammenarbeit mit Kindern und/oder Erwachsenen ist ein<br />

fester Tritt für den Schlüssel zum Frieden. TeilnehmerInnnen: Mir hat es sehr gut gefallen und<br />

ich habe viel Kunst gelernt. Die Farben waren sehr schön. … Herz, Blume, Tulpe, Rose – all das<br />

habe ich gelernt auf dem Wasser zu malen …<br />

Kontakt: Asuman Hasircioglu, Steinstr. 13-a, 51143 Köln,<br />

Tel. 02203/592631, asumanhasir@googlemail.com<br />

Bewerber:<br />

Asuman Hasircioglu<br />

Ort:<br />

GGS Alzeyerstraße,<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

Mai bis Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

78 ( w, m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1<br />

See You Kinderkulturpreis<br />

1


See You Kinderkulturpreis<br />

2<br />

Bewerber:<br />

Abenteuerspielplatz<br />

Scharnhorst<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

Juni bis Juli 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

100 (60 w, 40 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

16 (10 w, 6 m)<br />

026 bauwagenkarawane<br />

Kinder der 5 Offenen Ganztagsschulen aus dem gesamten Stadtbezirk Scharnhorst sowie des<br />

städtischen Abenteuerspielplatzes Scharnhorst begeisterten sich schnell für die Idee, gemeinsam<br />

alte Bauwagen zu restaurieren und künstlerisch individuell zu gestalten. Schnell entstanden<br />

nachhaltige Konzepte für die spätere Nutzung:<br />

• als grünes Klassenzimmer neben dem Schulgarten<br />

• als Streitschlichterwagen für die gerade ausgebildete Schlichtergruppe<br />

• als Geräte- und Spielhaus im Schulgarten<br />

• als Zuschauertribüne für die Spielplatzreitbahn<br />

• als Spiel- und Wohlfühlbereich.<br />

Alle 100 Kinder sammelten und besprachen Ideen für die Nutzung und für die Gestaltung. Sie<br />

konnten viele erwachsene Helfer aus dem Stadtteil gewinnen. Die fertig gestalteten Bauwagen<br />

wurden im Juli in einer Karawane vom Spielplatz gefahren und zu den jeweiligen Bestimmungsorten<br />

gebracht. Das Projekt »Bauwagenkarawane« wurde von Conny Bothe, Mitarbeiterin des<br />

Jugendamtes in Dortmund-Scharnhorst, organisiert und koordiniert, der Prozess des Projektes<br />

wurde von Daniel Hein, einem Filmdesigner, gefilmt. Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln der<br />

Bezirksvertretung Scharnhorst. Der Film wurde vom Do-Forum, einer Initiative des Jugendamts<br />

Dortmund, finanziert. Julia, 7: Das Schönste war, als wir alle zusammen im Bauwagen saßen.<br />

Dass wir das alles zusammen geschafft haben. Jill, 8: Ich finde es toll, dass wir Kinder ganz<br />

viel malen konnten.<br />

Kontakt: Conny Bothe, Gleiwitzstraße 277, 44328 Dortmund,<br />

Tel. 0231/5024504, cbothe@stadtdo.de<br />

041 kultur-container<br />

Seit dem Schuljahr 2009/10 steht auf dem Schulhof der Frida-Levy-Gesamtschule der Kultur-<br />

Container. Dieser mobile Kunstausstellungs- und Präsentationsraum steht allen Schülern und<br />

Schülerinnen zur Verfügung, die gerne ihre Kunstwerke in der Öffentlichkeit ausstellen möchten.<br />

Den Container verwaltet eine kleine Gruppe von fünf sehr engagierten SchülerInnen aus dem<br />

7. Jahrgang im Rahmen des Ganztags. Einmal wöchentlich werden sie durch die Kunstlehrerin<br />

Anja Hoeller-Hannappel angeleitet und lernen dabei, wie Ausstellungen zusammengestellt und<br />

aufgebaut werden. Als selbstgestaltetes »KulturLabor« steht der AG das ehemalige Fotolabor der<br />

Schule zur Verfügung. Hier werden die eingereichten Arbeiten begutachtet, ausgewählt, die Flyer<br />

und Ausstellungsheftchen gestaltet und neue Ideen besprochen. Das Ziel dieses Projektes ist es,<br />

mit einem regelmäßigen und interessanten Ausstellungsprogramm, welches in absehbarer Zeit<br />

auch Arbeiten von Schülern anderer Schulen zeigen soll, die Kunst und Kultur im Schulalltag zu<br />

etablieren und darüber hinaus einen Kulturaustausch der Schulen und Schüler untereinander<br />

zu fördern. Dieses Projekt kann jungen Menschen eine gute Basis vermitteln, an der Kunst- und<br />

Kulturszene ihrer Schule und ihrem Lebensumfeld aktiv mitzuwirken.<br />

Lea Zindel, 13: Ich finde an dem Projekt spannend, dass wir den anderen Kindern Kultur<br />

vermitteln und dass wir selber die Ausstellungen organisieren und planen können!<br />

Andreas Schiffer, 13: Wir haben viel Zeit und Mühe in unser Büro, das ehemalige Fotolabor,<br />

investiert. Dass wir so selbstständig arbeiten dürfen, macht mir ganz besonders viel Spaß!<br />

Kontakt: Frida-Levy-Gesamtschule, Anja Hoeller-Hannappel, Varnhorststr.<br />

2, 45127 Essen, Tel. 0201/8840602, anjahoeller@gmx.de<br />

Bewerber:<br />

Frida-Levy-Gesamtschule,<br />

Essen<br />

Ort:<br />

Essen<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2009/10<br />

TeilnehmerInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)


045 Färbergarten<br />

Bewerber:<br />

Der Ziegenmichel e. V.<br />

Ort:<br />

Gelsenkirchen<br />

Zeitraum:<br />

ganzjährig<br />

TeilnehmerInnen:<br />

400<br />

(215 w, 185 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

11 (8 w, 3 m)<br />

Das Konzept der Färbergärten basiert auf den von der UNESCO festgelegten Zielen zur<br />

Nachhaltigkeit. Dabei werden die Handlungsfelder Umwelt, Wirtschaft, Sozialkompetenz und<br />

nicht zuletzt Kreativität und Kunst mit Hilfe verschiedenster Lerntechniken angesprochen.<br />

Erst das Erlernen dieser Kulturtechniken – auf dem Ziegenmichelhof in Kooperation mit über<br />

20 Kooperationspartnern durchgeführt – ermöglicht die Entwicklung einer eigenständigen<br />

kulturellen Kompetenz und erweitert den kindlichen Denk- und Handlungshorizont. Durch ein<br />

bewusstes Auseinandersetzen mit dem komplexen Thema »Färbergärten« und der Möglichkeit,<br />

es auch im persönlichen Umfeld einzusetzen, entdecken Kinder die Möglichkeit, ihre Umwelt<br />

aktiv zu verändern. Ausgestattet mit Mörsern und Pflanzenmaterial machen sich Kinder aller<br />

Bildungsschichten und Nationalitäten gemeinsam auf den Weg, Naturfarben herzustellen. Nach<br />

der handwerklichen Farbenproduktion beginnt der eigentliche kreative Prozess. Dabei reicht die<br />

Spannweite vom Malen über Kosmetikherstellung und Textilfärbung bis hin zu Kunstaktionen,<br />

die Kinder- und Jugendgruppen eine ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Holocaust ermöglichen. Vivienne Adamczuk, 14: Für mich war das Wichtigste, den Prozess<br />

der Natur und ihrer Möglichkeiten kennen zu lernen.<br />

Liam Siefert, 9: Ich fand es gut, das mal kennen zu lernen und hatte dabei ganz viel Spaß.<br />

Wir haben verschiedene Pflanzen gesammelt und diese mit ein wenig Wasser in einen Mörser<br />

gegeben und schon hatten wir unsere erste Tinte aus Pflanzen.<br />

+YEA<br />

Kontakt: Der Ziegenmichel e. V., Stefanie Tietze, Eggemannstr. 51,<br />

+YEA<br />

45883 Gelsenkirchen, Tel. 0209/9443681, ziegenmichel@yahoo.de<br />

053<br />

am anFang<br />

war die HöHle<br />

In diesem Kunstprojekt entwarfen und bauten 30 SchülerInnen der Bodelschwingh-Grundschule<br />

in Rheine Fantasiegebäude. Nach einem gemeinsamen Brainstorming warfen wir als Anregung<br />

einen Blick über den Tellerrand: Wie kann eine Behausung aussehen? Wie wohnen wir – wie<br />

wohnen andere Kinder auf der Welt? Die Kinder lernten die unterschiedlichsten Wohnformen<br />

aus den unterschiedlichsten Zeiten und Ländern kennen: Höhlenwohnungen, Wolkenkratzer,<br />

Wellblechhütten, Hausboote und Baumhäuser usw. Dadurch lernten sie Einiges über unsere<br />

europäischen Nachbarn und erweiterten durch die Vielfalt und das Ungewohnte ihren Blickwinkel<br />

auf das Mögliche. Außerdem setzten sie sich mit den architektonischen und bildnerischen Werken<br />

verschiedener Künstler auseinander. Bei der gestalterischen Umsetzung sollten zusätzlich<br />

unterschiedliche Baumaterialien, von Abfall- bis zu Naturmaterialien, die Fantasie anregen. Die<br />

Kinder haben gehämmert und geleimt, um- und angebaut, neu gestaltet und gestrichen. Oft<br />

mussten sie sich gegenseitig helfen, was ihre Teamfähigkeit und Sprachkompetenz gefördert<br />

hat. Die fertigen Modelle wurden in einer Ausstellung präsentiert. Die Kinder stellten ihre<br />

architektonischen Träume vor und erzählten, was in ihren Fantasiegebäuden alles möglich ist.<br />

Domink Krause, 9: Das Hämmern fand ich klasse, aber es war auch sehr anstrengend. Ich<br />

habe mir aber nicht auf den Finger gehauen. Leorenda Dautaj, 9: Zuerst wusste ich noch nicht<br />

so genau, wie mein Haus aussehen sollte und ich bin einfach angefangen. Später habe ich mein<br />

Haus hellblau gemacht, weil es dann so aussieht, als wäre der Himmel im Haus.<br />

Kontakt: Antonia Audick-Buller, Raesfeldstraße 3, 48149<br />

Münster, Tel. 0251/279144, Audick.Buller@t-online.de<br />

Bewerber:<br />

Antonia Audick-Buller<br />

Ort:<br />

Münster<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009<br />

bis April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

32 (22 w, 10 m)<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

3


See You Kinderkulturpreis<br />

4<br />

058<br />

entdecken der<br />

eigenen kreativität<br />

Wir haben uns in unserem Projekt mit Vorschulkindern über ein halbes Jahr lang spielerisch<br />

mit Kunststilen und bedeutenden Künstlern beschäftigt, um über das Kennenlernen der verschiedenen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten in der Kunst zur eigenen Kreativität zu finden. Im Jahr<br />

2009/2010 habe ich das Kunstprojekt an der Awo-Kita in der Borkenstraße mit 5- bis 6-jährigen<br />

Kindern durchgeführt. Beteiligt waren insgesamt 21 Jungen und Mädchen, die in zwei Gruppen<br />

eingeteilt wurden. Beim Betrachten der Bilder verschiedener Künstler und dem Gespräch<br />

über das Gesehene haben die Kinder gelernt, genau hinzusehen, sich ihre ganz persönlichen<br />

Gedanken zu den Bildern zu machen und nebenbei entdeckt, wie individuell und vielseitig man<br />

sich künstlerisch ausdrücken kann. Im Arbeitsprozess (dem Malen der eigenen Bilder) haben<br />

die Kinder zudem gelernt, wie man mit Farben und Pinseln umgeht. Mir war besonders wichtig,<br />

dass sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten bekommen, um eigene Ideen zu entwickeln. Ich bin in<br />

meiner Arbeit sehr flexibel, um auf die Wünsche der Kinder eingehen zu können. Die Kinder<br />

hatten Spaß, sich künstlerisch auszudrücken und ich hoffe, dass ihr Interesse für Kunst geweckt<br />

bzw. vertieft wurde. Felix, 5, zu »Der Schrei« von Edward Munch: Ich glaube, der Mann<br />

schreit, weil ihm seine Frau weggelaufen ist, aber da hinten auf der Brücke kommen schon<br />

zwei neue. Phil, 5, zu seinem Bild: Der außerirdische Roboter ist kaputt und hat es deshalb<br />

nicht rechtzeitig zu seinem Raumschiff geschafft, jetzt muss er auf der Erde bleiben und das<br />

Raumschiff fliegt ohne ihn nach Hause.<br />

+YEA<br />

Kontakt: Susanne Lilienfeldt, Karl-Marx-Straße 64, 44141<br />

Dortmund, Tel. 0231/578462, s.lilienfeldt@web.de<br />

Bewerber:<br />

Susanne Lilienfeldt<br />

Ort:<br />

Dortmund, AWO-Kita<br />

Borkenstraße<br />

Zeitraum:<br />

2009/2010 1/2 Jahr<br />

TeilnehmerInnen:<br />

21<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

069<br />

kunst nacH<br />

Hundertwasser<br />

Bewerber:<br />

OT Raphael<br />

Ort:<br />

Wuppertal<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis<br />

April 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (12 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Die Kinder des Wuppertaler Ostens lernten in der Jugendfreizeitstätte OT Raphael die Künstler<br />

Friedensreich Hundertwasser und Joan Miró i Ferra kennen. Sie präsentierten sich und ihren<br />

Stadtteil im »Hundertwasser-Stil« und erstellten Keilrahmen-Bilder im Stil von Miró. Das Projekt<br />

richtet sich an Kinder und Teenies im Alter von 8 bis 13 Jahren und fand wöchentlich zwischen<br />

Februar und April 2009 statt. Zu Beginn fotografierten die Kinder für sie wichtige Gebäude im<br />

Stadtteil. Anschließend wurden diese Gebäude auf Papier projiziert, an den Hundertwasser-Stil<br />

angelehnt, verändert und zum Schluss auf Keilrahmen gemalt. Ebenso wurde mit den Bildern<br />

nach Miró verfahren. Hier konnten die Kinder allerdings bei der Motivwahl ihrer Fantasie freien<br />

Lauf lassen. Bei beiden Bildgestaltungen sollte das Prinzip des Selbstlernens unterstützt und die<br />

Verschiedenartigkeit der Lösungswege erhalten und gefördert werden. In der Auseinandersetzung<br />

verknüpften Kinder eigene Erfahrungen mit den Beispielen aus Kunst- und Kulturgeschichte.<br />

Die wichtigsten Ziele des Projektes waren es, den Kindern die Künstler näherzubringen, sie im<br />

Umgang mit Farben und Formen zu schulen, ihre Basiskompetenzen in Bezug auf künstlerische<br />

Gestaltung zu stärken und Partizipation, Integration und demokratisches Engagement zu fördern.<br />

Michela, 9: Jede Woche gab es etwas anderes zu tun, mal konnten wir fotografieren, mal malten<br />

wir auf Papier, zum Schluss wurden die Bilder auf Keilrahmen gemalt.<br />

Jaqueline, 13: Ich war fasziniert, dass so etwas überhaupt möglich ist. Ich habe es geschafft,<br />

Bilder nach berühmten Künstlern zu malen.<br />

Kontakt: OT Raphael, Kinder- und Jugendzentrum, Ute Steckelings, Henkelstraße<br />

26, 42389 Wuppertal, Tel. 0202/607728, OT_ST_RAPHAEL@web.de


088 baum<br />

der vielFalt<br />

Das Katholische Familienzentrum Josef Bartoldus besteht seit 1996. 80% der Kinder, die die<br />

Angebote nutzen, haben eine Zuwanderungsgeschichte. Aus diesem Grund ist der Bildungsbereich<br />

Kulturelle wie Interkulturelle Bildung ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit. Durch<br />

einen Besuch im Kindermuseum »mondo mio« in Dortmund entstand die Idee für das Projekt,<br />

mit welchem Akzeptanz, Neugier und Austausch zwischen den vielfältigen Kulturen angeregt und<br />

gefördert werden sollen. Die Kinder sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken und<br />

im Team zusammenarbeiten. Um diese Ziele verwirklichen zu können, wurde mit der Künstlerin<br />

Janet Toro das Projekt »Baum der Vielfalt« entwickelt. Nach dem Vorbild der »Lebensbäume«<br />

aus Mexiko, die die Kinder im Kindermuseum entdeckten, sollten sie selbst Skulpturen gestalten.<br />

Diese Lebensbäume zeigen anhand von bunten Kleinskulpturen, was dem Menschen in<br />

seinem Leben wichtig ist. Die von den Kindern gestaltete Skulptur soll dann als Stammbaum<br />

im Familienzentrum stehen. Hier gibt es die Möglichkeit, dass jedes neu hinzukommende Kind<br />

sein ganz persönliches »Familienblatt« gestalten kann und sich so in den kreativen Prozess<br />

einbringt. Außerdem soll der »Baum der Vielfalt« im Stadtteil präsentiert werden, zum Beispiel in<br />

leer stehenden Ladenlokalen oder auch in der Sparkasse. Wir hoffen, dass die Bürger durch die<br />

Präsenz der Skulptur und seine Dokumentation zum Thema »Akzeptanz von kultureller Vielfalt«<br />

miteinander ins Gespräch kommen. Kind: Ich komme aus Afrika, mein Opa kommt von daher,<br />

er erzählt mir viele Geschichten. Ich war da schon mal, da ist es sehr warm.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Katholisches Familienzentrum<br />

Forum Bartoldus<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4<br />

Kontakt: Katholisches Familienzentrum Forum Bartoldus, Barbara Lindemann, Beuthstraße<br />

25, 44147 Dortmund, Tel. 0231/146288, Kath.Kita.j.bartoldus@web.de<br />

111<br />

weniger Platz<br />

Für eisbären<br />

Seit Jahren arbeiten wir im Ganztag der Fürstenberggrundschule. Im Vordergrund des Projekts<br />

steht das spielerische Begreifen des Klimawandels. Die Idee zum Projekt entstand durch<br />

eine lockere Unterhaltung mit den Kindern über das Schmelzen der Eisberge in der Antarktis.<br />

Die Meinung der Kinder war: Es gibt ja immer weniger Platz und die Eisbären sterben aus.<br />

Gemeinsam werden die Kinder kreativ und modellieren aus Ton großformatige Relieffiguren,<br />

die nach der Anbringung an zwei Schulflurwänden durch eine verbindende Hintergrundmalerei<br />

mit Künstlerfarbe zum »besonderen Bild« in der Schule werden. Nachhaltig verbessern und<br />

verschönern die Kinder somit ihr eigenes Lernumfeld und verweisen mit Stolz auf ihre Schule<br />

sowie ihr Werk. Durch die Diskussionen während der Arbeiten werden zudem nachhaltig die<br />

Sinne für den Klimawandel geschärft.<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Bottrop, Andreas Kind, Blumenstraße 12-14,<br />

46236 Bottrop, Tel. 02041/703721, kulturwerkstatt@bottrop.de<br />

Bewerber:<br />

Kulturwerkstatt Bottrop<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

Mai 2009<br />

bis Oktober 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (17 w, 13 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

5


See You Kinderkulturpreis<br />

6<br />

115<br />

scHreib mir<br />

mal ein bild!<br />

Mit Siebenmeilenstiefeln wanderte ich mit den Schülerinnen und Schülern beider Schulen und<br />

der Offenen Ganztagsschule durch Teile der Entwicklungsgeschichte der Schrift: Diese Stationen<br />

haben wir uns gemeinsam angeschaut, mit spannenden Geschichten, ein wenig Theorie und<br />

ganz viel eigenem Tun.<br />

Jedes Kind hat selbst ausprobieren können, wie es sich anfühlte, plötzlich mit der kratzigen<br />

Stahlfeder und der Tinte zu schreiben, mit dem Eisenstift in die Wachstafel zu ritzen und das<br />

Geschriebene auch wieder wegzuradieren. Doch diese Reise durch die Entwicklungsgeschichte<br />

der Schrift war erst der große Anlauf zum eigentlichen Ziel, die Umsetzung unseres Alphabets<br />

in einzelne Farben. Der 12-teilige Farbkreis war die Basis der Farbermittlung. Die Kinder erstellten<br />

Farbplättchen aus Pappe im Format 6 cm x 6 cm, die bemalt wurden. Nun konnten wir<br />

mit Farben schreiben. Das zweite Objekt sollte ein Wandobjekt aus Stoffbuchstaben werden.<br />

An beiden Schulen lernen Kinder von Familien mit hohem sozialen und pädagogischen Unterstützungbedarf<br />

und der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund liegt bei 23% bis 30%.<br />

Dieses Projekt hat alle Kinder zusammengebracht. Farben überwinden Grenzen, schaffen ein<br />

großes, gemeinsames Erleben. Wir können uns mit Farben auch über kulturelle Grenzen hinweg<br />

verständigen und verstehen.<br />

Joana, 7: Das Besondere war für mich, dass Buchstaben Farben sein können.<br />

Carina, 10: Ich fand es toll, wie wir aus Stoffbuchstaben ein Bild geschrieben haben.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Wilma Struck<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

September 2007 bis Mai<br />

2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

150 (60 w, 90 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

20 (20 w)<br />

Kontakt: Cyriakusschule, Schule am Stadtgarten und deren OGS, Ursula<br />

Krämer-Büscher, Böckenhoffstraße 39 I, 46236 Bottrop, Tel. 02041/64897<br />

117 generationen<br />

im dialog<br />

Bewerber:<br />

Kulturwerkstatt<br />

Altenberge e. V.<br />

Ort:<br />

Altenberge<br />

Zeitraum: August 2009<br />

bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

600 (400 w, 200 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

15 (8 w, 7 m)<br />

Konzipiert und initiiert wurde das Projekt »Skulpturen in Altenberge: Jung & Alt – Generationen<br />

im Dialog« von der Kulturwerkstatt Altenberge e. V. im Herbst 2008 und es konnten 23 weitere<br />

Institutionen und Vereine der Gemeinde dazugewonnen werden. Seit August 2009 wurde das<br />

Projekt in enger Kooperation mit der Gemeinde Altenberge durchgeführt. In 30 Gruppen haben<br />

sich über 600 Menschen im Alter von zwei bis 92 Jahren beteiligt und mit neun Künstlerinnen<br />

und Künstlern an Skulpturen gearbeitet.<br />

Das Projekt fand Ende Februar 2010 in einer Gesamtausstellung im Rathaus und im öffentlichen<br />

Raum um das Rathaus herum seinen Abschluss. Besonders in den Kindertagesstätten, Jugendgruppen<br />

und Schulen wurden Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in das Projekt<br />

eingebunden. Der Dialog über das Projekt und die circa 100 ausgestellten Objekte wurde in den<br />

drei Wochen der Ausstellung noch fortgeführt. Mehr als 250 Personen haben sich an geführten<br />

Rundgängen beteiligt, davon 100 Kindergartenkinder. Die Beteiligung an diesem Projekt war<br />

kostenfrei, da es gefördert wurde vom LWL-Landesjugendamt (»Pakt mit der Jugend«), der<br />

Kulturstiftung der Kreissparkasse Steinfurt, der Kreissparkasse Steinfurt, Filiale Altenberge, vom<br />

Kreis Steinfurt und aus Mitteln des Kulturfonds der Gemeinde Altenberge.<br />

Marina Menden, 7: Mit Pappmaché hatte ich vorher noch nichts gemacht und das Neue<br />

fand ich klasse. Yannik Menden, 7: Wir haben das mit unseren Freunden und den Müttern<br />

zusammen gemacht. Das war gut.<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Altenberge e. V., Paul Winz, Bahnhofstraße 44, 48341<br />

Altenberge, Tel. 02505/8220, susanne.oppscholzen@altenberge.de


126 stadttürme<br />

Mit diesem Projekt wurde erneut deutlich, wie schon mit Kindern im Vorschulalter kulturell und<br />

künstlerisch gearbeitet werden kann. Was bei der Beschäftigung mit dem Thema herauskommt<br />

– durch Besichtigungen, Erlebnisse im Umfeld der Kinder und die Möglichkeit, sich im Anschluss<br />

mit vielfältigen und ungewöhnlichen Materialien auseinanderzusetzen – lässt uns als Begleiter<br />

staunen. Die Kinder haben mit Begeisterung gearbeitet und fantasievolle Türme erstellt: gemauerte<br />

Türme, Schrotttürme usw. Ein Turm aus Stahl und Zement, der heute als Wanderskulptur<br />

durch den Stadtteil zieht und an unterschiedlichen Stellen ausgestellt wird, heißt »Blickwinkel«.<br />

Nicht ohne Grund, denn viele Gesichter aus Zement sind an ihm befestigt. Am Kinderkulturtag<br />

wurden dann alle Kunstwerke präsentiert und von zahlreichen Besuchern begutachtet. Die Kinder<br />

stellten ihre Werke vor und begeisterten mit einem von ihnen selbst zusammengestellten kleinen<br />

Bühnenprogramm. Unser Ziel war, zu zeigen, dass sich auch Kinder im Vorschulalter mit kulturellen<br />

Angeboten auseinandersetzen. Kinder sollten Kultur erleben und damit umgehen können.<br />

Zum Kinderkulturjahr wollten wir das als Kita mit einem kunstpädagogischen Bildungsansatz im<br />

Besonderen zeigen, durch einen Kinderkulturtag im Stadtteil.<br />

Leonie, 5: Wir mussten Fragen beantworten. Die Mama hat mich gefragt, wo der Turm mit der<br />

Arche Noah ist (Bücherturm); dann hatten wir ihn gesucht und gefunden.<br />

Nthandokasi, 6: Ich fand toll, dass die Leute so gejubelt haben, als wir auf der Bühne getanzt<br />

haben. Das war bestimmt, weil die mich so gut fanden.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Waltraud<br />

Tersteegen<br />

Ort:<br />

Oberhausen<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

100 (50 w, 50 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (10 w)<br />

Kontakt: Familienzentrum Fantasiewerkstatt, Waltraud Tersteegen, Hans-Sachs-<br />

Straße 17, 46117 Oberhausen, Tel. 0208/890796, fantasiewerkstatt@web.de<br />

135<br />

Bewerber:<br />

Schulbauernhof<br />

Ummeln<br />

Ort:<br />

Bielefeld<br />

Zeitraum:<br />

von 1983 bis heute<br />

MitarbeiterInnen:<br />

24 (15 w, 9 m)<br />

alte kulturtecHniken<br />

bäuerlicHen lebens<br />

Der »Förderverein Schulbauernhof e. V.« hat den 1914 erbauten Hof, »Meier zu Ummeln«, 1983<br />

gepachtet, in zwei Jahren zu einem Übernachtungshaus umgebaut und ihn 1985 als Schulbauernhof<br />

für interessierte Klassen und Gruppen eröffnet. Er ist damit die älteste Einrichtung<br />

dieser Art in Deutschland. Der Hof besteht aus einem Wohnhaus mit großer Deele, Stallungen,<br />

Scheunen und Werkstätten. Die Breite des Spektrums an vorgegebenen und geschaffenen<br />

Realitäten dient primär einem Zweck: Kindern und Jugendlichen durch praktische Arbeit eine<br />

nachhaltige Landwirtschaft mit natürlichen Kreisläufen und die Notwendigkeit der Bewahrung<br />

der Natur näher zu bringen. Die Arbeiten, deren Intention ein »Lernen mit Kopf, Herz und Hand«<br />

ist, sind vielfältig. Eine »Arbeitsphase« muss aber nicht immer nur »Arbeit« beinhalten, auch<br />

Verhaltensweisen von Nutztieren sind interessant. Das Absammeln von Kröten, Fröschen und<br />

Molchen im Frühjahr am Krötenschutzzaun und das Tümpeln im Feuchtgebiet werden ebenso<br />

angeboten wie ein naturkundlicher Gang mit dem Ziel, Augen und Ohren zu öffnen und etwas<br />

von der Fülle unserer Mitwelt in das Bewusstsein der Kinder zu bringen. In den Wintermonaten<br />

steht bei uns auf dem Schulbauernhof der kreative und künstlerische Bereich im Vordergrund,<br />

denn dann lernen die Kinder alte Kulturtechniken bäuerlichen Lebens kennen. Unsere Erfahrung<br />

ist, dass die Kinder während ihres einwöchigen Aufenthalts auf dem Schulbauernhof oft mit<br />

großer Begeisterung arbeiten, Verantwortung übernehmen und emotionale Bezüge in allen<br />

Bereichen aufbauen.<br />

Kontakt: Schulbauernhof Ummeln, Gabriele Ankewitz, Umlostraße 54, 33649<br />

Bielefeld, Tel. 0521/488732, mail@schulbauernhof-ummeln.de<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

7


See You Kinderkulturpreis<br />

8<br />

152<br />

wenn die bäume<br />

erzäHlen könnten<br />

Wenn die Bäume in Dreslers Park erzählen könnten, dann würden sie manche Geheimnisse<br />

preisgeben. Da die Bäume aber ihre Geheimnisse für sich behalten, haben Schülerinnen und<br />

Schüler der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein Geschichten für »ihre Bäume« erfunden.<br />

Ob es ein Dieb ist, der in einem Astloch sein geheimes Versteck hat oder das Eichhörnchen, ob<br />

ein Elefant zum Baum wurde oder eine Fee die geheimsten Wünsche erfüllt, ob ein Wegweiserbaum<br />

den Weg in den Himmel oder gar in die Hölle weist und der Baum der Erkenntnis zeigt, ob<br />

der oder die Richtige auf seinen Wurzeln Platz genommen hat? Diese Fragen und noch vieles<br />

mehr beantworten Kunstschüler im Alter von sechs bis 19 Jahren in Bildern, Objekten und Geschichten.<br />

Die jungen Künstler möchten die Besucher in die lebendige Geschichte des Parks und<br />

seiner Bewohner mit einbeziehen und Teil davon werden lassen. 32 gemalte Bilder zum Thema<br />

sind in der »Gelben Villa« ausgestellt, während 15 Bäume im Park eine »Baumgeschichte« erzählen.<br />

Die 12- bis 19-jährigen Schüler der Kurse »Handwerkliches und künstlerisches Gestalten«<br />

und »Kunstwerkstatt im Park«, Kreuztal, und »Kunst mal anders«, Weidenau, sind maßgebliche<br />

Ideengeber und Projektgestalter. Insgesamt sind ca. 60 bis 70 Kinder und Jugendliche beteiligt.<br />

Das Projekt schließt nicht mit der Ausstellungseröffnung ab, sondern die jungen Künstler haben<br />

während der Sommermonate Zeit und Gelegenheit, die Baumkunst zu erweitern.<br />

Katarina Dincic und Katja Hein, 15: Wir sägen und schmirgeln und bearbeiten zum ersten<br />

Mal Holz und lachen viel dabei.<br />

Kontakt: Inge Zöller, Birlenbacher Straße 235, 57078<br />

Siegen, Tel. 0271/84604, ingezoeller@gmx.de<br />

Bewerber:<br />

Inge Zöller<br />

Ort:<br />

Siegen<br />

Zeitraum:<br />

Sommer 2009<br />

bis Sommer 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

73 (48 w, 25 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

169 kinder-<br />

zukunFts-Häuser<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule in<br />

der Bleiberger Fabrik<br />

Ort: Aachen,<br />

Hellenthal, Heimbach<br />

Zeitraum:<br />

01.03.2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

68 (36 w, 32 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

25 (5 w, 20 m)<br />

Erstmalig arbeitet die Jugendkunstschule mit StudentInnen der Hochschulen in Aachen zusammen,<br />

um in Workshops auf dem Gelände des alten Moltkebahnhofes mit insgesamt 30 Kindern<br />

im Alter von sieben bis 12 Jahren temporäre Häuser zu bauen, in denen sie nach ihren Ideen<br />

optimal leben und kreativ sein können. In den vorgeschalteten Zukunftswerkstätten wurden<br />

die Ideen, Konzepte und Modelle praktisch mit den Kindern erarbeitet. Die Kooperation ist ein<br />

innovativer Ansatz, um kindliche Kreativität mit Gestaltungsaufgaben der Hochschulen RWTH<br />

Architektur und FH Bauingenieurwesen und Design und der Akademie für Handwerksdesign<br />

in Verbindung zu bringen und neue Impulse für die wissenschaftliche Arbeit zu setzen. Alle<br />

Projektbeteiligten verstehen sich als Lernende in einem offenen Gestaltungsprozess, der von<br />

den Kindern maßgeblich gesteuert wird. In der zweiten Projektphase (Herbstferien 2010) bauen<br />

die Kinder Modelle ohne Maßstabvorgaben, die sie selbst begehen und bespielen können. Diese<br />

Häuser werden im Rahmen eines Fachsymposiums »Kreativ-Leben-Wohnen-Stadt 2050 für<br />

Kinder« gezeigt und gemeinsam mit Kindern und Fachleuten diskutiert. Eine Jury, besetzt aus<br />

Fachleuten, Politikern und Kindern, wählt einen Entwurf aus, der 2011 realisiert werden soll.<br />

Hendrik Krampe, 10: Wir konnten alles so bauen, wie wir es toll finden, ohne dass ein Erwachsener<br />

gesagt hat: »So ein Quatsch, das geht nicht.«<br />

Jannick Weinz, 11: Ich wollte eine außergewöhnliches Haus bauen, in dem es ganz viel Licht<br />

gibt und keine dunklen Ecken.<br />

Kontakt: Bildungswerk Carolus Magnus e. V., Sibylle Keupen, Bleiberger Straße<br />

2, 52074 Aachen, Tel. 0241/8940665, bildungswerk@bleiberger.de


186 FarbFormen<br />

Das Kunstprojekt »Farbformen« ist eine Veranstaltung der Grundschule Engelbert-Wüster-Weg<br />

für Kinder der 3. und 4. Klasse und wird gemäß den Vorgaben des NRW Landesprogramms<br />

»Kultur und Schule« durchgeführt. Es begann nach den Sommerferien 2009 und soll ein<br />

ganzes Schuljahr umfassen. Zurzeit nehmen zehn Kinder am Projekt teil. Die Grundidee ist, mit<br />

Plastikmüll-Fundstücken Wandcollagen in der Schule zu gestalten. Dabei sollen die Kinder zum<br />

einen eine Sensibilität für die Fülle des Plastikmülls, der uns täglich umgibt, entwickeln und zum<br />

anderen erfahren, dass wir aus Einzelresten des Alltags ein neues Ganzes gestalten können,<br />

das einen ästhetischen Wert besitzt. Dass es möglich ist, aus Müll Kunst zu machen, zeigte uns<br />

der Besuch des Von-der-Heydt-Museums in Wuppertal. Die »Blaue Flasche« des Wuppertaler<br />

Künstlers Tony Cragg regte die Kinder an, Ähnliches zu gestalten. Zudem wollten wir etwas aus<br />

dem Schulalltag aufgreifen, collagierten Buchstaben, Zahlen und geometrische Formen und<br />

zeichneten lebensgroße »Schattenrisse« der »Projektkinder«, die wir mit Plastikmüllteilen füllten.<br />

Um das Projekts zu dokumentieren, wurde ein kleiner Film gedreht. Der Film und ein Schattenriss<br />

wurden bei der Veranstaltung »Fantastische Verwandlungen. Installationen und Objekte« in<br />

Ronsdorf vorgestellt. Nicolas Zipfel, 10: Ich finde es gut, dass wir mit Müll arbeiten und lernen,<br />

dass man aus alten und kaputten Sachen noch etwas Schönes machen kann.<br />

Charmaine Schücke, 9: Ich finde gut, dass wir zusammen im Museum waren und die »Blaue<br />

Flasche« von Tony Cragg kennen gelernt haben.<br />

Kontakt: Inge Heinicke-Baldauf, Ferdinand-Lassalle-Straße 62, 42369<br />

Wuppertal, Tel. 0202/464393, inge.heinicke@telebel.de<br />

Bewerber:<br />

Inge Heinicke-<br />

Baldauf<br />

Ort:<br />

Wuppertal<br />

Zeitraum:<br />

seit Sommer 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (8 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

205<br />

kunst wie<br />

die grossen<br />

Bewerber:<br />

Alexandra<br />

Baier-Stondzik<br />

Ort:<br />

Bocholt<br />

Zeitraum:<br />

seit Februar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

26 (13 w, 13 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (3 w)<br />

»Kunst wie die Großen« lautet unser Kulturprojekt, das Kindern große Künstler näher bringt.<br />

Durch den Umbau unseres Nebenraums zum Atelier waren die Kinder auf die Kunst-Idee gekommen.<br />

Mit situationsorientiertem Arbeiten, d.h. durch das Einflechten von Kindesinteressen,<br />

das Kennenlernen großer Künstler, das intensivere Wahrnehmen von Kunst, konnten wir die<br />

Kreativität der Kinder fördern und Spannung erzeugen.<br />

Wir starteten mit einer Fahrt zur Bücherei, um uns über »große« Künstler zu informieren. In<br />

Workshops thematisierten wir Picasso, Miró, Niki de St. Phalle, auch Michelangelo, die Figuren<br />

Giacomettis (z.B. lang und dünn zeichnen), die bunten Farben von Hundertwasser, aber auch die<br />

Freiheit, eigene Experimente und Gestaltungsmöglichkeiten zu finden und Selbstbewusstsein zu<br />

fördern. Bei der Kontaktaufnahme mit einem Galeristen entstand die Möglichkeit, öffentlich beim<br />

Kunst-Carrée Bocholt auszustellen und für einen guten Zweck zu verkaufen. Medien wie WM-TV<br />

und Zeitungen erzählten von uns. Vor der großen Ausstellung veranstalteten wir für Eltern eine<br />

interne Vernissage. Unser Kunstprojekt ist derzeit noch nicht zu Ende.<br />

Pia Wolbring, 6: Ich fand am Wichtigsten, Kunst selber zu malen. Das Nachmalen der »Blauen<br />

Pferde« von Franz Marc fand ich besonders gut. Den Namen hab ich mir gemerkt und Pferde<br />

mag ich besonders gern.<br />

Elena Buß, 4: Die Künstler fand ich wichtig. Besonders Hundertwasser, weil er so viele Farben<br />

in seinen Bildern hat. Mein Bild hab ich genauso gemalt.<br />

Kontakt: Kindergarten St. Theresia, Alexandra Baier-Stondzik, Lowicker Str. 45,<br />

46395 Bocholt, Tel. 02871/42101, Kita.sttheresia2-bocholt@bistum-muenster.de<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

9


See You Kinderkulturpreis<br />

10<br />

208 kinderstadtPlan<br />

eHrenFeld<br />

Wir erkundeten mit unseren Kindern und Jugendlichen den Stadtbezirk Ehrenfeld der Stadt<br />

Köln nach Objekten, die auf dem Kinderstadtplan abgebildet werden sollten. Dabei standen die<br />

Interessen der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Dieser Prototyp wurde »klassisch«<br />

mit Schere, Papier und Kleber gebastelt und wird zurzeit digitalisiert. In Posterform und als<br />

Faltblatt soll er an Schulen, Kitas, Jugendeinrichtungen etc. im Stadtbezirk verteilt werden.<br />

Außerdem wird er auf der Internetseite www.stadtbezirk-ehrenfeld.info online zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

Kontakt: Kinder- und Jugendforum Ehrenfeld, Christiane Flämig,<br />

Ossendorfer Weg 17, 50827 Köln, yesnever@web.de<br />

Bewerber:<br />

Die Kinder des Kinder-<br />

und Jugendforums<br />

Köln-Ehrenfeld<br />

Ort:<br />

Zeitraum:<br />

März 2009 bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

25 (3 w, 22 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

215 kultur-kisten<br />

»Kultur-Kisten« ist ein gemeinsames Projekt des Kindermuseums mondo mio!, der Grundschule<br />

Kleine Kielstraße und der Künstlerin Milica Reinhart. Es richtete sich an Grundschulkinder mit<br />

Zuwanderungsgeschichte und ließ sie als Vermittler zwischen den Kulturen aktiv werden. Kinder<br />

wurden eingeladen, sich über mehrere Monate mit den Wurzeln ihrer Familie zu beschäftigen.<br />

Auf den Spuren der eigenen Geschichte haben die Kinder Geschichten und Gegenstände gesammelt,<br />

ein Bewusstsein für die eigene Herkunft entwickelt und sich gegenseitig ihre Kultur gezeigt.<br />

Dieser Prozess dehnte sich schnell aus auf Mitschüler und Freunde. In einem weiteren Schritt<br />

wurde die Kultureinrichtung »Museum« kennen gelernt. Gemeinsam wurde darüber nachgedacht,<br />

warum die persönlichen Dinge es wert sind, dort ausgestellt zu werden. Mit bildnerischen<br />

Mitteln wurde die individuelle Sammlung für eine Präsentation im Kindermuseum aufbereitet.<br />

Die Schachtel, in der die persönliche Sammlung im Laufe der Zeit zusammengetragen wurde,<br />

verwandelte sich dort zur Ausstellungsvitrine.<br />

Die Kinder erlebten das Museum als einen Ort, der einen Bezug zu ihrem eigenen Leben hat und<br />

der Raum für Gespräche und Auseinandersetzung bietet. Die Ausstellung im Kindermuseum<br />

zeigt nicht nur Ergebnisse, sondern in begleitenden Workshops für Schulklassen wird das<br />

Gespräch fortgeführt.<br />

Sude, 8: Wie schön das alles aussieht in der Kiste!<br />

Amina, 8: Toll war, dass ich mich als Model, das ist mein Wunschberuf, malen durfte.<br />

Kontakt: Kindermuseum mondo mio!, Elisabeth Limmer, Florianstr. 2, 44139<br />

Dortmund, Tel. 0231/8620745, Elisabeth.limmer@mondomio.de<br />

Bewerber:<br />

Kindermuseum mondo<br />

mio!, Grunschule Kleine<br />

Kielstraße, Milica Reinhart<br />

Ort: Dortmund<br />

Zeitraum: Oktober<br />

2009 bis Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (8 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 w)


Bildnerisches Gestalten<br />

245<br />

Bewerber:<br />

Myndlistaskolinn<br />

i Reykjavik<br />

Ort:<br />

Reykjavik<br />

Zeitraum:<br />

2007 bis 2008 und 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

18 (15 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 w)<br />

tHe Possibilities oF art<br />

education For tHe blind<br />

The aim of this project was to explore the possibilities of art education for blind children. The<br />

general idea was to introduce blind and sight impaired children to the possibilities of making<br />

and experiencing art.<br />

All participating children were severly sight impaired or blind. Two children were even both sight<br />

and hearing impaired. The blind rely on their senses of smell and touch. Scent, sound and texture<br />

of various materials were an inspiration to the teachers and students in their search for new<br />

and adventurous possibilities to create art despite of handicaps. Various tools and methods (for<br />

example: stimulating tastes like those of candy and licorice) were used to sensualise the process.<br />

The final results were three dimensional sculptures which include everything from bizarre looking<br />

jewellery to playground equipment and architectural landscapes. The project was a cooperation<br />

with the parental division of the Association of the Blind in Iceland and sponsored by Kólus (a<br />

licorice manufacturer) and Nóa Síríus (a candy manufacturer).<br />

Vaka, 13: In the beginnig Vaka had a phobia of touching things. Disgusted, she washed her<br />

hands all the time. Even though blind people rely on their fingers to perceive things, she overcame<br />

this fear. In the last class, she dug her hands into clay and plaster without any hesitation<br />

and much joy.<br />

Snaefriòur, 10: Snaefriòur is almost completely blind and determined to become an artist. She<br />

has grown stronger and more confident in her classes and this reflects into her daily life.<br />

Kontakt: Reykjavik Academy of the Arts, Ingibjorg Johannsdottir, Hringbraut 121,<br />

107 Reykjavik, Tel. +354/55111990, ingibjorg@myndlistaskolinn.is<br />

002<br />

kunst mit<br />

der kamera<br />

Im Fotoprojekt in der Kinderkunstschule Bochum »Das fliegende Atelier e. V.« wurden ein Jahr<br />

lang 69 Kindern von fünf bis zwölf Jahren verschiedenste Techniken wie das Arbeiten im Dunkellabor<br />

und die Herstellung von Fotogrammen, Naturfotografie, kreative Portraitaufnahmen,<br />

experimentelle Fotografie mit Lampen und Folien vermittelt. Besonderes Highlight für die Kinder<br />

war die Technik der Fotomontage. Hier konnten sich die Kinder am Computer ihre ganz eigene<br />

Welt basteln.<br />

Die Welt durch eine Linse zu betrachten, sie festzuhalten, sie zu verändern und zu gestalten ist<br />

ein Spiel mit Wirklichkeit und Fantasie. Durch bewusstes Sehen und fotografisches Gestalten<br />

werden Kinder sensibilisiert und erlangen Medienkompetenz.<br />

Insbesondere geht es uns darum, dass Kinder Fotografie als Ausdrucksmittel erleben und<br />

erfahren, wie vielfältig mit einer Kamera gearbeitet werden kann. Diese Vielfalt zeigte auch die<br />

daraus entstandene Fotokunstausstellung »Kunst mit der Kamera« mit 100 Fotografien von 69<br />

Kindern im Bürgerbüro der Stadt Bochum im September 2009.<br />

Tim Steczka, 7 Jahre: Ich war ganz stolz, dass mein Foto auch in der Zeitung war. Meine<br />

Lehrer in der Schule haben das gesehen und mich gelobt. Das Fotografieren macht mir Spaß.<br />

Greta Ahlmeyer, 7 Jahre: Ich finde die Obstfotos total witzig und wir haben uns darüber kaputt<br />

gelacht. Die Arbeit am Computer hat viel Spaß gemacht.<br />

Kontakt: Kinderkunstschule Bochum, Farnstraße 37, 44789 Bochum, Tel.<br />

0234/3252426, info@das-fliegende-atelier.de, www.das-fliegende-atelier.de<br />

Bewerber:<br />

Andrea Reinhardt<br />

Ort:<br />

Kinderkunstschule Bochum<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2008 bis<br />

September 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

69 (45 w, 24 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

11


See You Kinderkulturpreis<br />

12<br />

010 nikolai-tv<br />

Bewerber: Marcel Beule,<br />

Bürgerhaus Bennohaus<br />

Ort:<br />

Nikolai-Schule in Münster<br />

Zeitraum:<br />

August 2009 bis Januar<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

6 (4 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Die Film-AG der Nikolaischule Wolbeck in Münster besteht aus sechs SchülerInnen im Alter von<br />

9 bis 11 Jahren und findet jeden Mittwoch von 14.30 bis 16 Uhr statt. Betreut werden sie von<br />

drei Medientrainern des [i:si]-Kinder- und Jugendkanals des Bürgerhauses Bennohaus Münster.<br />

Im Projekt lernen die SchülerInnen Filmbeiträge zu gestalten. Sie besprechen und entscheiden<br />

gemeinsam, was sie umsetzten möchten: von der Idee bis zum fertigen Film. Zur Auswahl<br />

stehen viele verschiedene Kleinformate, z. B. ein fiktiver Film, ein Trickfilm oder eine Reportage.<br />

Auch die inhaltlichen Schwerpunkte und Themen legen die SchülerInnen selbst fest. Ziel des<br />

Projektes ist es, den Kindern fundiertes Wissen in den Bereichen Fernsehjournalismus/-technik<br />

und Filmproduktion zu vermitteln. Grundlegende Kompetenzen wie z. B. soziales Interagieren<br />

im Rahmen der Teamarbeit und die Stärkung der Persönlichkeit durch das Erlernen von z. B.<br />

sicherem Auftreten vor der Kamera werden ebenso geübt.<br />

So auch beim aktuellen Projekt, dem »Grusel-Thriller«: Mit viel Spaß und Engagement erdachten<br />

sie sich ihre Verkleidungen, drehten Actionszenen und verzauberten so die Schule.<br />

Kira, 8 Jahre: Ich finde es schön, mal im Hintergrund und mal im Vordergrund zu sein und ich<br />

schlüpfe vor der Kamera gerne in andere Rollen.<br />

Tine, 7 Jahre: Ich finde es am Wichtigsten, am Ende als Schauspielerin in einem Film vorzukommen,<br />

den ich auch mit Hause nehmen kann. Und ich finde es toll, diese DVD zu haben, damit<br />

ich mir sie als Erwachsene mal angucken kann.<br />

Kontakt: [i:si] Kinder- und Jugendkanal Bürgerhaus Bennohaus, Marcel Beule,<br />

Bennostraße 5, 48155 Münster, Tel. 0251/609673, flowmaster@gmx.de<br />

013 kinderauFruHr<br />

Die Kinder mit hohem Unterstützungsbedarf der Klasse 1a der Oberlinschule Volmarstein mit<br />

dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung ließen sich ein Schuljahr lang<br />

auf intensive Begegnungen mit der Ruhr und ihrer unmittelbaren Umgebung ein und dokumentierten<br />

ihre Eindrücke, Begegnungen und Ergebnisse in einem Film.<br />

Inspiriert vom Kulturhauptstadtjahr 2010 erlebten sie den Fluss und die Region und besuchten<br />

markante Orte zwischen Quelle und Mündung. Sie erschlossen sich ihre Heimat auf eine ihnen<br />

angemessene Weise, ganz basal, mit viel Freude und über alle Sinne. Auf ihrem Weg entlang der<br />

Ruhr entdeckten sie Bauernhöfe und Burgen, Zechen und Fabriken, Stadien und Spielplätze. Sie<br />

spielten an Bächen, nutzten Fähre, Segelboot, Fahrgastschiffe und die Ruhrtalbahn, erlebten die<br />

Nationenvielfalt und den Strukturwandel in der Region und folgten dem Flusslauf bis zum großen<br />

Strom. Die Kinder sammelten Töne und Geräusche, variierten sie mit den Kulturschaffenden<br />

des Theaters Hagen und begegneten einer Jazz-Combo, die »ihre« Klänge des Ruhrgebiets<br />

musikalisch umsetzte.<br />

Mit Kindern einer nahen Grundschule ergab sich innerhalb des Projektes eine fröhliche und<br />

unbefangene Kooperation über ein gemeinsames Thema, das problemlos verbindet. In kleinen<br />

szenischen Darstellungen erzählen die Kinder eine Geschichte, die ergänzt durch Fotos und<br />

untermalt von der durch sie inspirierten Musik sowohl unterhält als auch zeigt, dass kulturelle<br />

Teilhabe und Gestaltung für jeden möglich ist.<br />

+YEA<br />

Kontakt: Klaudia König-Bullerjahn, Regerstraße 17, 58097 Hagen,<br />

Tel. 02331/882898, kl-bullerjahn@web.de, www.singsaeule.de<br />

Bewerber:<br />

Klasse 1a Oberlinschule,<br />

Förderschule<br />

Ort:<br />

Hagen<br />

Zeitraum: Sommer 2009<br />

bis Sommer 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (3 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (2 w, 5 m)


044<br />

der verbotene<br />

tunnel<br />

Bewerber:<br />

Jessica Mörtl<br />

Ort:<br />

Kinderspielhaus<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

Osterferien 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (4 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (1 w, 2 m)<br />

Der eingereichte Film »Der verbotene Tunnel« entstand beim Projekt »Gemischte Tüte – Alles ist<br />

drin!« in den Osterferien 2010. Da die viel diskutierte Geschlechtergerechtigkeit auch in der Kinder-<br />

und Jugendarbeit ein immer wichtigeres Thema ist, nutzte das Kinderspielhaus Düsseldorf<br />

die Osterferien 2010, um einerseits den Kindern das Thema »Gender« näher zu bringen, aber<br />

andererseits auch ein kulturpädagogisches Projekt durchzuführen. Die Jungen und Mädchen<br />

zwischen acht und 13 Jahren setzten sich in der ersten Woche in verschiedenen Spielen mit der<br />

»Gender-Thematik« auseinander, erstellten dazu Collagen, probierten geschlechtsuntypische<br />

Dinge aus, machten Ausflüge und erforschten Rollenklischees in den Medien. Außerdem entwickelten<br />

sie Ideen für den geplanten geschlechtergerechten Film und entwarfen das Drehbuch.<br />

Die zweite Woche stand ganz im Zeichen des Films. Es wurde verkleidet und geprobt, Technik<br />

ausprobiert und konzentriert gedreht. Die große Premiere fand Mitte Mai im Saal des Kinderspielhauses<br />

statt. Als Kooperationspartner stand Akki e. V. mit Rat und Tat zur Seite und half mit<br />

filmtechnischem Equipment aus.<br />

Jason Lehner, 12: Ich fand das Projekt schön, weil es viele Überraschungen gab und Jungs<br />

und Mädchen sich so gut verstanden und gar nicht gestritten haben.<br />

Ciara Crehan, 10: Beim Film fand ich den Dreh der Wasserschlacht toll und dass wir die Rolle,<br />

die wir spielen wollten, selbst erfinden konnten.<br />

Kontakt: Kinderspielhaus, Jugendamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Jessica Mörtl, Dorotheenstraße<br />

39, 40235 Düsseldorf, Tel. 0211/8998624, jessica.moertl@duesseldorf.de<br />

082 neo-raPunzel<br />

Bewerber:<br />

Trickfilmworkshop<br />

»Animare2«<br />

Ort: Creativwerkstatt – Jugendkunstschule<br />

für Herten<br />

Zeitraum:<br />

12. bis 16. Oktober 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (1 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

»Neo-Rapunzel« ist das Ergebnis eines einwöchigen Trickfilm-Workshops der CreativWerkstatt<br />

– Jugendkunstschule für Herten. Neun Kinder im Alter zwischen 10 und 13 Jahren drehten<br />

im Herbst 2009 unter der Leitung von 2spurfilm aus Münster nach eigenem Drehbuch im<br />

Legetrick-Verfahren eine humorige Neuinterpretation des alten Grimm’schen Märchens. Die<br />

Geschichte dachten sich die Kinder ganz allein aus. Auch bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

der einzelnen Charaktere, den Kulissen, der Animation sowie der Vertonung bewiesen die jungen<br />

Teilnehmer enorm viel Fantasie und handwerkliches Geschick. Ziel war es, den Kindern jeglichen<br />

Freiraum zu geben und sie die anstehenden Aufgaben möglichst eigenständig bewältigen zu<br />

lassen. Lediglich die finale Überarbeitung und Ausspielung des Films erfolgte durch 2spurfilm.<br />

Sponsoren waren die Bildungsinitiative der Volksbank Ruhr-Mitte und das Bürgerfernsehen<br />

Offener Kanal e. V., Marl.<br />

Laura Kusemann, 12: Mir war es wichtig mal zu wissen, wie das so läuft, wenn man einen<br />

Zeichentrickfilm dreht. Denn Zeichentrickfilme gucke ich echt gerne …<br />

Zenón Miranda-Kneip, 10: Das Wichtigste war, dass wir Spaß hatten und dass wir einen<br />

guten Film produziert haben. Den Kurs habe ich gemacht, weil ich ihn schon zweimal gemacht<br />

habe und die Jungs schon kannte.<br />

Kontakt: Creativwerkstatt – Jugendkunstschule für Herten, Brigitte Surmann, Hans-<br />

Senkel-Platz 1, 45699 Herten, Tel. 02366/307800, creativwerkstatt@herten.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

13


See You Kinderkulturpreis<br />

14<br />

084 Hertener<br />

kinderrePorter<br />

Bewerber:<br />

Workshop-Reihe<br />

»Hertener Kinderreporter«<br />

Ort:<br />

Creativwerkstatt –<br />

Jugendkunstschule<br />

für Herten<br />

Zeitraum:<br />

verschiedene Zeiten<br />

»Hertener Kinderreporter« ist eine Workshop-Reihe der CreativWerkstatt – Jugendkunstschule<br />

der Stadt Herten. Unter der Anleitung erfahrener JournalistInnen erlernen Kinder zwischen<br />

10 und 14 Jahren spielerisch und zugleich professionell den Umgang mit den modernen<br />

Nachrichten-Medien. Inzwischen haben sechs Workshops stattgefunden: zwei für Zeitungsreporter<br />

(2008, 2009), ein Hörfunk-Workshop (2009), zwei Fernsehreporter-Workshops (2008,<br />

2010) und ein Workshop für Fotoreporter (2010). Die Workshops liefen jeweils über zwei bis<br />

vier Tage. Hinzu kamen einige Aktionen außerhalb des Programms. 2008 und 2009 waren<br />

die KinderreporterInnen während der Hertener Kultur- und Bildungsbörse »Einblick« für die<br />

CreativWerkstatt im Einsatz. Aus dem Fotomaterial des letzten Jahres entwickelten sie eine<br />

Ausstellung, die Anfang 2010 in der CreativWerkstatt zu sehen war. Bisher haben 22 Kinder<br />

an den Workshops und Einzelaktionen teilgenommen, einige von ihnen bereits zum fünften<br />

bzw. sechsten Mal. Kontinuierlich begleitete die Journalistin Sigrid Godau die Workshops und<br />

erarbeitete auf Wunsch mit den Teilnehmern den »Kompetenznachweis Kultur«. Die Reihe wird<br />

unterstützt durch die Bildungsinitiative der Volksbank Ruhr-Mitte. Katharina Bach, 13: Es ist<br />

spannend, in die verschiedenen Bereiche des Journalismus wie Zeitung, Fernsehen, Radio und<br />

Fotografie reinzuschnuppern und mit erfahrenen Journalisten zu arbeiten! Benjamin Ziegs, 12:<br />

Wichtig war mir, dass ich hierbei von den Dozenten individuell unterstützt wurde, ganz viel Spaß<br />

hatte und dass ich mit den Veröffentlichungen und den Ausstellungen viel erreicht habe.<br />

Kontakt: Creativwerkstatt – Jugendkunstschule für Herten, Brigitte Surmann, Hans-<br />

Senkel-Platz 1, 45699 Herten, Tel. 02366/307800, creativwerkstatt@herten.de<br />

099<br />

Bewerber:<br />

SK Stiftung Kultur<br />

Ort:<br />

diverse Orte in Köln<br />

Zeitraum:<br />

2008 und 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

140 (60 w, 80 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

16 (6 w, 10 m)<br />

1. gang: koPF einscHalten,<br />

2. gang: do it yourselF<br />

Die SK Stiftung Kultur bietet Kindern und Jugendlichen sowohl in Schulen als auch in Form von<br />

offenen Workshops vielfältige Formen der Medienkunstvermittlung. Unsere Workshops leiten<br />

zu einem eigenen künstlerisch-gestalterischen Umgang mit den Medien an. Medien und ihre<br />

Inhalte werden nicht nur passiv rezipiert, sondern aktiv selbst gestaltet. Es werden Inhalte jenseits<br />

des Mainstreams aufgezeigt und es kommt nicht darauf an, ein perfekt gestaltetes Produkt zu<br />

erzeugen, sondern die Stärkung des Individuellen und das Herausarbeiten des Eigenen stehen<br />

im Vordergrund. Neben technischem Know-how werden vor allem auch Medienkompetenz,<br />

Teamgeist, Problemlösungskompetenz und eine Stärkung des Selbstbewusstseins vermittelt.<br />

Unsere »Workshopdozenten« sind keine ausgebildeten Kunstvermittler, sondern erfolgreiche<br />

junge Künstler, die den Kindern neben künstlerischen und technischen Fertigkeiten vor<br />

allem auch ihre Begeisterung für und Überzeugung von »der Sache« vermitteln. In Frühjahr<br />

und Sommer kooperieren wir mit Kölner Grund- und Gesamtschulen, außerdem mit unserer<br />

Schwesterstiftung »sk stifung jugend und medien« sowie mit öffentlichen Kölner Kunstorten<br />

wie der Moltkerei Werkstatt e. V. Das Projekt wurde unterstützt vom Ministerpräsidenten des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Max, 9: Schade, dass es schon vorbei ist. Können wir nicht am Montag wieder Solarart machen?<br />

Emre, 12: Ich hätte nicht gedacht, dass Filme machen so anstrengend ist und so viel Zeit<br />

braucht. Was ich in der Woche gelernt habe ist, wie wichtig Teamarbeit ist!<br />

Kontakt: SK Stiftung Kultur, Birgit Hauska, Im Mediapark 7, 50670 Köln, Tel.<br />

0221/2262906, hauska@sk-kultur.de, www.sk-kultur.de/medienkunst


175<br />

kinder Produzieren sPielFilme –<br />

»kleine« scHausPieler, grosses kino!<br />

Bei der Film AG in Everswinkel sind die Kinder (zehn bis zwöl Jahre) nicht nur Schauspieler,<br />

sondern auch Geschichtenerzähler, Drehbuchautor, Texter, Kameramann, Regisseur, Special-<br />

Effects-Manager, Beleuchter und Produktionsleiter. Die Kinder bekommen durch die eigene<br />

Produktion eines kurzen Spielfilms tiefe Einblicke in die Produktion von Filmen für Fernsehen<br />

und Kino. Alle Schritte einer TV-/Kinoproduktion werden durchlebt. Das Verständnis der Kinder<br />

für mediale Produkte wird geschult. Sie lernen den Einsatz bestimmter Methoden, Tricks und<br />

Effekte, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Die Motivation der Kursteilnehmer ist sehr<br />

hoch, weil die Kinder die Geschichte selbst erdacht haben, die Dialoge entwickelt, die Kostüme<br />

kreiert, bestimmte Filmeffekte – vorrangig Greenscreen – benutzt haben und natürlich selbst<br />

die Schauspieler sind.<br />

Bei den Kindern soll durch das Projekt die Fähigkeit geschult werden, audiovisuelle Medien<br />

reflektierter betrachten zu können. Dies ist eine sehr wichtige Kompetenz in unserer Zeit der<br />

ununterbrochenen Berieselung durch die Medien. Ein wichtiger Punkt ist die Gruppendynamik,<br />

die bei diesem Projekt entsteht. Die Kinder müssen sich untereinander absprechen, Aufgaben<br />

verteilen und erfüllen.<br />

Carina, 12: … damit man endlich weiß, wie man Filme machen kann. Endlich weiß man, wie<br />

man das mit dem Hintergrund hin kriegt. Das ist echt cool!<br />

Malika, 11: Ich liebe Schauspielern, es ist einfach cool.<br />

+YEA<br />

Kontakt: Carolin Wolff, Müssingen 52, 48351 Everswinkel,<br />

Tel. 02582/991453, carolin.wolff@see-mobile.com<br />

Bewerber:<br />

Carolin Wolff & Paolo<br />

Baldassarre<br />

Ort:<br />

Everswinkel<br />

Zeitraum: November 2009<br />

bis April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

24 (14 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

176 klaPPe auF<br />

Das klassenübergreifende Projekt »Klappe auf!« fand während des Schuljahres 2008/2009<br />

an der Pestalozzischule, einer Förderschule, in Iserlohn statt. Mit dem Medium Film sollten<br />

die Schüler ihre Potentiale neu entdecken und in ein Team einbringen. Ausgehend von diesen<br />

Erfahrungen sollten sie ihre Freizeit aktiver gestalten, z. B. kulturelle Angebote der Jugendzentren<br />

oder der Stadt Iserlohn annehmen. Ein weiteres Ziel war die Medienkompetenz, wobei der Spaß<br />

an den Möglichkeiten des Mediums Film im Vordergrund stand. Die 3. Klasse produzierte einen<br />

Dino-Trickfilm, die 5. Klasse filmte Schulnachrichten, die 6. spielte Improtheater, die 9. erfand<br />

einen Krimi und die 10. Klasse produzierte einen aufwändigen Film zum Thema »Drogen«.<br />

Highlights waren der Besuch des Dortmunder Frauenfilmfestivals und eine professionelle<br />

Schminkaktion im »Schminklädchen« in Düsseldorf. Das Projekt war Teil des Landesprogramms<br />

»Kultur und Schule«. Beteiligte: fünf Klassen, sieben Lehrer, eine Filmemacherin, ein Musiker,<br />

eine freie Künstlerin. Kooperationspartner der Schule: die Künstlervereine »Querformat e. V.«,<br />

Dortmund und »backoffice e. V.« Düsseldorf. Das Projekt fand während der Unterrichts- und<br />

Freizeit statt.<br />

Jasmin, Klasse 10: Das Coolste war, dass wir mal rausgekommen sind und was anderes<br />

gesehen haben. Und am allerbesten war das Frauenfilmfestival. Obwohl unser Film noch besser<br />

geworden ist! Sascha, Klasse 5: Beim Filmen können wir zeigen, dass wir viel mehr können.<br />

Hoffentlich ist in unserer Klasse bald wieder ein Filmprojekt.<br />

Kontakt: Ulrike Korbach, Burgunder Straße 26, 44263 Dortmund,<br />

Tel. 0231/716242, ulrikekorbach@web.de<br />

Bewerber:<br />

Film-Projektgruppe<br />

Ort:<br />

Pestalozzischule<br />

Iserlohn<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2008/2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

70 (31 w, 39 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

11 (8 w, 3 m)<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

15


See You Kinderkulturpreis<br />

16<br />

177 klaPPe,<br />

die erste!<br />

Im Filmprojekt »Klappe, die erste« produzierten sechs Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren<br />

von November bis Dezember 2009 ihren eigenen Trickfilm. Die Kinder sollten im Team ihre<br />

Kreativität entdecken, die Wahrnehmung sollte gefördert werden, sie sollten Medienkompetenz<br />

erlangen und die Vertonung sollte die Sprachentwicklung sowie Geduld und Konzentrationsfähigkeit<br />

fördern. Der Prozess begann damit, dass sie Experimente zur Wahrnehmung durchführten.<br />

So lernten sie ein Thaumatrop (Wendebild) und ein Daumenkino kennen. Dann machten sie sich<br />

daran, kurze Geschichten zu entwickeln. Diese Geschichten wurden nun in eine visuelle Form<br />

gebracht: Mit Hilfe verschiedener in der Natur oder im Alltag gefundener Gegenstände nahmen<br />

die Erzählungen Gestalt an. In der Trickboxx aufgenommen, entstand so ein ca. 7-minütiger<br />

Trickfilm, der bei einer Abschlusspräsentation und mit großem Erfolg auf dem Trickfilmfestival<br />

NRW gezeigt wurde. Das Projekt wurde in der Pilotphase der »Kulturelle(n) Bildung im Vorschulalter«<br />

mit Mitteln des Kulturbüros der Stadt Dortmund gefördert. Kooperationspartner waren<br />

FABIDO (Familienbildung Dortmund), das Kulturbüro der Stadt Dortmund sowie die Künstlerin<br />

Ulrike Korbach. Moritz: Wir haben uns das alle zusammen ausgedacht. Und dann haben wir<br />

die (Pinguine) immer ein Stückchen weiter gerückt. Dann haben wir »und action« gesagt. Fritz<br />

musste dann mit tiefer Stimme sprechen und Fred mit einer hohen. Ich hab den Fritz gespielt! Ich<br />

fand alles schön. Noah: Ganz schön lang geworden, unser Film. Das ist ganz schön anstrengend.<br />

Ich fand den Ballon am schönsten. Ich war der Löwe.<br />

Kontakt: Ulrike Korbach, Burgunder Straße 26, 44263 Dortmund,<br />

Tel. 0231/716242, ulrikekorbach@web.de<br />

Bewerber: Filmgruppe der<br />

Kindertageseinrichtung am<br />

Hombruchsfeld<br />

Ort: Kita am Hombruchsfeld,<br />

Dortmund<br />

Zeitraum: November bis<br />

Dezember 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

6 (2 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Bewerber:<br />

Eva Henning<br />

Ort:<br />

Mülheim<br />

an der Ruhr<br />

Zeitraum:<br />

März bis Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

8 (3 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

199 ein weltraummärcHen<br />

Die Kinder im Jugendzentrum Leybank wollen einen eigenen Film drehen. Sie erfinden Figuren<br />

und gestalten Schauspieler aus Knete, die in Einzelbildern und Videosequenzen aufeinander<br />

treffen und Abenteuer miteinander erleben. Die Kinder sind fasziniert vom Medium Film und<br />

geraten hier aus der Konsumentenperspektive in die aktive Produktion. Die Stop-Motion-<br />

Technik bietet sich an, weil sie den Fähigkeiten der Kinder entgegenkommt. Aus vielen hundert<br />

Einzelbildern entsteht der animierte Film, die einzelnen Sequenzen werden durch jeweils kleine<br />

Veränderungen an den Figuren und deren Bewegung durch die Kulissen erzeugt.<br />

Die Kinder haben die Knetfiguren aufgrund ihrer eigenen Vorlieben gestaltet. Es gibt eine Prinzessin<br />

sowie zwei zickige Zicken, die sich immer wieder streiten und vertragen. Es gibt Bösewichte<br />

und Helden, natürlich wird die Prinzessin entführt und am Ende heiraten sie und der Held …<br />

Die Kinder erleben sich als Gestalter einer eigenen Welt, als kompetent im Umgang mit neuen<br />

Medien, als Künstler, die Figuren bauen, Kulissen gestalten, eine eigene Geschichte erfinden<br />

und sie filmisch zum Leben erwecken.<br />

Im Jugendzentrum Leybank standen uns eine Webcam und ein Computer zur Verfügung. Darüber<br />

hinaus gab es genug Raum zum Kneten, Malen und Basteln der Requisiten. Das Projekt wendete<br />

sich an die unter 13-Jährigen, die sich im offenen Haus des Jugendzentrums befinden.<br />

Gökay Buzkurt, 11: Am Besten gefallen hat mir, dass wir eigene Figuren basteln und eigene<br />

Ideen sagen durften. Anilcan Yesil, 8: Das Basteln und das Malen fand ich am Besten.<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur e.V., Vera Szibalski, Alte Bahnhofstr. 198/200,<br />

44892 Bochum, Tel. 0234/286041, info@arbeit-bildung-kultur.de


212 tyPiscH<br />

mädcHen?!<br />

Bewerber:<br />

Krea-Jugendclub<br />

Ort:<br />

Bergisch Gladbach<br />

Zeitraum:<br />

März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (12 w, 0 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Im Projekt »Typisch Mädchen?!« setzten sich die elf- bis 14-jährigen Mädchen mit Hilfe von Fotografie<br />

und Text mit ihrer Individualität und weiblichen Identität auseinander. An dem dreitägigen<br />

Ferienprojekt nahmen zwölf Mädchen teil. Ziel war es, ihnen in der kreativen Auseinandersetzung<br />

mit dem Medium Fotografie Möglichkeiten zu geben, neue und eigene Rollenbilder zu entwickeln.<br />

Darüber hinaus sollten ihre Lebenssituation und -gefühle im öffentlichen Raum präsentiert<br />

werden, um so erweiterte Handlungs- und Kommunikationsräume für Mädchen zu eröffnen. Im<br />

Projekt wurden Künstlerinnen vorgestellt, die sich mit (weiblicher) Identität auseinandersetzen<br />

(z. B. Cindy Shermann, Miranda July und Harell Fletcher). Dabei hatten die Teilnehmerinnen die<br />

Aufgabe, Aufträge zu formulieren und diese fotografisch und mit Textarbeiten umzusetzen. Dann<br />

stand das Spiel mit Identitäten im Vordergrund. Die Teilnehmerinnen entwickelten Kategorien,<br />

wie z. B. Böse - Lieb, und setzten diese als Selbstportrait um. Sie schlüpften in verschiedene<br />

Rollen, spielten mit verschiedenen Identitäten und fotografierten sich gegenseitig. Am Ende<br />

gestaltete jede Teilnehmerin eine Collage von ihren Foto- und Textarbeiten, die in den Räumen<br />

des Krea-Jugendclubs öffentlich präsentiert werden.<br />

Franziska Ludovici, 13: Ich fand es interessant, Künstlerinnen kennen zu lernen und dann<br />

selbst Sachen auszuprobieren.<br />

Lara Junker, 12: Mir hat besonders gefallen, dass ich mich verkleiden und verschiedene Rollen<br />

ausprobieren konnte und dabei tolle Fotos entstanden sind.<br />

Kontakt: Kreativitätsschule Bergisch Gladbach e. V., Sigrid Brenner, An der Wolfsmaar 11,<br />

50677 Bergisch Gladbach, Tel. 02204/303106, team@krea-jugendclub.de<br />

216 über<br />

sinnlicHes<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule balou<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

19. bis 22. Oktober 2009,<br />

27. Januar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (6 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

»Über Sinnliches« machten sich die Teilnehmer/innen des gleichnamigen Jugendkunstschulprojekts<br />

in den Herbstferien 2009 Gedanken. Ziel des Projekts war ein gemeinsamer Film, der<br />

allerlei Gefühle in bewegte Bilder übersetzen sollte. Leitend waren Fragen wie: »Was ist gruselig?<br />

Welche Bilder und Geräusche erzeugen Angst, Unbehagen oder Freude?« Mit viel Spaß bei<br />

der Umsetzung ihrer Ideen (er)fanden die Jungen und Mädchen Geschichten und Dialoge zum<br />

Thema. Jede/r von ihnen konnte dabei die verschiedenen Rollen bei der Realisierung eines Filmprojektes<br />

kennen lernen: Sie waren Schauspieler/innen, Regisseur/innen, sie erstellten Kostüme<br />

und Masken und bedienten die Kamera. Die so entstandenen Spielszenen wie die schaurige<br />

Sequenz »Julius« oder das eher witzige Stück »Die Lotto-Oma« wurden in eine Rahmenhandlung<br />

eingebunden. Eine Erzählung »Über Sinnliches« war entstanden. Spannend für die jugendlichen<br />

Teilnehmer/innen waren auch die Interviews zum Thema »Über Sinnliches«, die sie mit Passant/<br />

innen führten und die in den Film mit aufgenommen wurden. Die Premiere des Films wurde im<br />

balou gefeiert. Das Filmprojekt wurde unterstützt von der LAG Soziokultureller Zentren NRW e. V.<br />

Laura Saltner, 14: Das Besondere an dem Projekt war, dass immer wieder Sachen passiert<br />

sind, die man nicht erwartet hat. Es gab viele Überraschungen. Der Übergang zwischen den<br />

einzelnen Geschichten ist besonders gut gelungen.<br />

Hanno Großmann, 14: Wir konnten auf die Straße gehen und Leute befragen, das fand ich gut.<br />

Außerdem haben wir uns viel selbst ausgedacht und quasi die Drehbücher geschrieben.<br />

Kontakt: balou e. V., Nicola van der Wal, Oberdorfstraße 23, 44309 Dortmund, Tel.<br />

0231/201866, post@balou-dortmund.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

17


Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

See You Kinderkulturpreis<br />

..<br />

18<br />

007 ganz<br />

grosses kino<br />

Bewerber:<br />

Schreibwerkstatt am<br />

Friedrich-Bährens-<br />

Gymnasium<br />

Ort:<br />

Schwerte<br />

Zeitraum: 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (13 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Die Schreibwerkstatt am Friedrich-Bährens-Gymnasium in Schwerte bietet seit sechs Jahren in<br />

jedem Schulhalbjahr interessierten Kindern der Klassen fünf bis sieben (in Ausnahmefällen auch<br />

darüber hinaus) die Möglichkeit, eigene Texte zu verfassen und unter fachkundiger Anleitung<br />

zu bearbeiten. Das gegenseitige Vorlesen schult dabei das Ohr für ›handwerkliche‹ Details<br />

ebenso wie für die Ideen der anderen Teilnehmer. Eine kreative Umsetzung von Anregungen und<br />

Vorschlägen zum Geschichten-Schreiben ist hier ebenso selbstverständlich wie die Zusammenarbeit<br />

der Kinder über Grenzen – wie Klassenzugehörigkeit, Geschlecht oder Alter – hinaus.<br />

In jedem Winterhalbjahr werden ausgewählte Texte der Kinder zu einem Büchlein zusammengefasst.<br />

Am Ende des Sommersemesters stellt sich die Gruppe mit einer Leseveranstaltung nach<br />

unterschiedlichen Konzepten in der Stadtbücherei Schwerte der Öffentlichkeit. Das Leseprojekt<br />

im Sommer 2010 steht unter dem Motto ›Ganz großes Kino‹.<br />

Tugce Erbey, 12: Ich habe mein Deutsch verbessert. Oft lachen wir und reden über die Fragen,<br />

die sich Einige stellen. So wird man auch vieeel schlauer.<br />

Joe Becker, 12: Beim Schreiben und in der Schreibwerkstatt kommt man vom normalen Leben<br />

weg und lässt seiner Fantasie freien Lauf.<br />

Kontakt: Friedrich-Bährens-Gymnasium Schwerte, Schulleiter Klaus-Peter Althoff, Ostberger<br />

Straße 17, 58239 Schwerte, Tel. 02304/16010, kontakt@fbg.schwerte.de<br />

029<br />

3. kinderautoren-<br />

<strong>Festival</strong> bocHum<br />

Bewerber:<br />

Martin Werner (LAG)<br />

Andrea Reinhardt (Das<br />

fliegende Atelier e. V.)<br />

Ort: Bochum<br />

Zeitraum: 01.10.2007<br />

bis 18.10.2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

38 (26 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

38 Kinder im Alter von 5 bis 11Jahren denken sich Geschichten aus, schreiben sie auf und<br />

zeichnen Bilder dazu und machen daraus Bücher. Die Bücher werden feierlich auf Autorenfeiern<br />

mit Wunderkerzen verliehen. Aus den Geschichten ist ein Kinofilm entstanden – das<br />

3. Kinderautorenfestival Bochum. Tolle Kindergeschichten mit beeindruckenden Bildern und<br />

Texten aus dem Genre Märchen, Fabel, Fantasie, Tiere, Action und Abenteuer in einem Film<br />

zum Gesamtkunstwerk vereint.<br />

Das Kinderautorenfestival wurde im August 2008 im Großraumkino UCI in zwei Kinos gezeigt.<br />

Über 300 Besucher haben sich an den Kindergeschichten erfreut. Das Kinderautorenprojekt<br />

ist ein erfolgreiches Langzeitprojekt, welches seit 2005 jedes Jahr in der Kinderkunstschule<br />

auf großes Interesse stößt. Die Kinder schreiben, lesen, diskutieren und erfreuen sich an ihren<br />

Büchern. Projektpartner sind Florian-TV aus Dortmund, die LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V.<br />

und der Medienpädagoge Jan Phillip Malberger.<br />

Sybilla Lange, 7: Ich mache auch zu Hause eigene Geschichten, weil es soviel Spaß macht.<br />

Ich habe mein Buch schon oft vorgelesen und alle fanden es toll.<br />

Anton Uhlmann, 10: Ich bin ein richtiger Autor und sage vielen Freunden Bescheid für den<br />

Kinofilm. Ich schreibe und male gerne Fortsetzungen von meiner Geschichte, von Ulla Macholla,<br />

der Diebin. Ich kann mir alles selbst ausdenken und Ulla Macholla ist eine tolle Erfindung.<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V., Martin Werner, Alte Bahnhofstr. 198/200, 44892<br />

Bochum, Tel. 0234/286041, info@arbeit-bildung-kultur.de


055 blattsalat<br />

Bewerber:<br />

Bärbel Rehder<br />

Ort:<br />

Lengerich<br />

Zeitraum:<br />

Sommer<br />

2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (5 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

»Blattsalat« ist ein Zeitungsprojekt des Jugendzentrums Lengerich für Kinder mit und ohne<br />

Zuwanderungsgeschichte, das das Verständnis für kulturelle und religiöse Unterschiede fördern<br />

soll. Hintergrund des Projekts ist die Tatsache, dass sich Lengerich durch einen relativ hohen<br />

Anteil an Familien mit Migrationsgeschichte auszeichnet. Darüber hinaus verbleiben die Kinder<br />

sehr oft in ihrer Freizeit in ihrem sprachlichen und kulturellen Mikrokosmos. Das Projekt sollte<br />

vor allem das interkulturelle Zusammenleben, das Verständnis für kulturelle und religiöse Unterschiede<br />

fördern und zu einer Veränderung des Freizeitverhaltens beitragen. Daher nahmen an<br />

diesem Projekt Kinder beiderlei Geschlechts aus unterschiedlichen Kulturkreisen – deutschen,<br />

russischen und türkischen – teil. Sie arbeiteten zusammen an ihren Presseausweisen, erstellten<br />

ihre eigenen Steckbriefe und besuchten gemeinsam die Familien der anderen Kinder. Dadurch<br />

erhielten sie die Möglichkeit, anderen Kulturen zu begegnen und nicht nur Unterschiede, sondern<br />

auch die Gemeinsamkeiten zu entdecken. Kooperationspartner: Stadtjugendring Lengerich e. V.,<br />

Spiegel-, Frauen-, Kultur-, Hilfsverein e. V., Begegnungszentrum Lengerich e. V. Förderer: Landesjugendamt<br />

NRW, Jugendamt des Kreises Steinfurt. Senan, 12: Am Besten hat mir gefallen,<br />

dass alle so nett zu mir waren. Es ist mir aufgefallen, dass die Familie von Melanie nur russisch<br />

spricht, obwohl sie Deutsche sind. Melanie ist Deutsch, obwohl sie Russisch ist.<br />

Tim, 12: An dem Projekt hat mir alles gefallen. Die Familie von Bagis-Can ist so nett. Sie lesen<br />

auch die Westfälischen Nachrichten. Ich habe auch gelernt, was der Ramadan ist.<br />

Kontakt: Jugendzentrum Lengerich-Stadthütte, Bärbel Rehder, Bergstraße 16, 49525 Lengerich,<br />

Tel. 05904/54814959, Info@JZ-Lengerich.de<br />

086 bucHHelden<br />

Bewerber:<br />

Melanie Hoessel<br />

Ort:<br />

mobil<br />

Zeitraum:<br />

fortlaufend<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1500<br />

(750 w, 750 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 w)<br />

Das Projekt »Buchhelden« gibt es seit fast sechs Jahren in Hattingen. Wir kommen mit einem<br />

Materialkoffer in Schulen und kulturelle Einrichtungen. Dort begleiten wir Kinder im Alter von<br />

vier bis 16 Jahren auf eine abenteuerliche Reise durch ihre Fantasie. Die Kinder schreiben ihre<br />

Geschichte handschriftlich auf oder sie erzählen sie uns. Dabei gibt es keine Vorgaben und<br />

keine Zensur. Anschließend lektorieren wir die Geschichte gemeinsam in der Gruppe und im<br />

persönlichen Autorenberatungsgespräch. Nun wird die Geschichte verbessert, neu geschrieben<br />

oder in den Computer eingegeben. Während dieses drei- bis 13-wöchigen Prozesses illustrieren<br />

die Kinder ihre Geschichten durch farbstarke Linoldrucke. Abschließend wird ein Buchumschlag<br />

gestaltet und die Seiten von Hand zu einem richtigen Buch gebunden. Der Kurs endet mit einer<br />

Lesung vor Publikum. Im Mittelpunkt steht dabei neben der Schreib-, Ausdrucks- und Sprachförderung<br />

auch die Förderung der kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, der Kommunikationsfähigkeit<br />

und die Stärkung des Selbstvertrauens. Zudem arbeiten Buchhelden in der Gruppe und<br />

lernen Toleranz und Respekt vor der Gedankenwelt ihrer Mitautoren.<br />

Henri, 8: Ich finde es in dieser AG toll, dass wir unsere eigenen Bücher schreiben. Und dass<br />

wir auch Linoldruck machen. Schön ist es auch, dass diese AG so lange geht. Es macht mir<br />

viel Spaß! Alina, 11: Ich finde Buchhelden gut, weil man seine eigenen Ideen zu einem Buch<br />

machen kann. Aber man kriegt auch Hilfe. Ich finde auch noch gut, dass wir die Geschichten<br />

vorlesen können!<br />

Kontakt: Melanie Hoessel, Freiheit 5, 45527 Hattingen, Tel. 02324/6837599, info@buchhelden.com<br />

Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

..<br />

19


See You Kinderkulturpreis<br />

20<br />

143 n.v. lese-bus<br />

Seit fünf Jahren unterstützt der N.V. Lese-Bus – eine Initiative der Stadtbücherei, ihres Fördervereins<br />

und der Sparkassen-Kulturstiftung Neukirchen-Vluyn – alle Grund-, Förder- und<br />

weiterführenden Schulen der Stadt, um Projekte zur kreativen Lese- und Schreibförderung<br />

sowie Projekte zur Erweiterung der Recherchekompetenzen im Schulalltag, im Ganztagsbereich<br />

und in Arbeitsgemeinschaften durchzuführen. Von Klasse 1 bis 10 werden Werkstätten und<br />

Wettbewerbsbegleitungen angeboten. Alle Projekte sind fächerverbindend, teilweise schulformübergreifend<br />

und dauern von zwei Doppelstunden bis zu einer halbjährigen Begleitung von<br />

Wettbewerbs-AGs. Zwischen 30 und 50 Klassen werden jährlich betreut, kontinuierlich über<br />

5 Schuljahre. Somit werden jährlich durchschnittlich 800 bis 1000 SchülerInnen erreicht, die<br />

Lesen von nun an umfassender begreifen – als Freude und Anlass, etwas Eigenes zu gestalten,<br />

als Möglichkeit, unterschiedliche Kompetenzen zu erwerben, als Chance, andere Orte der<br />

Vermittlung zu entdecken. Weitere Projektziele sind regelmäßige öffentliche Ausstellungen an<br />

unterschiedlichsten Orten und Lesungen eigener Texte vor großem Publikum. Regelmäßig findet<br />

ein Austausch an Ideen und Anregungen in den Lese-Bus-Sitzungen statt.<br />

Simon, 12: Erst hörte sich das Thema »Schriftgeschichte« für eine Projektwoche eher langweilig<br />

an. Aber als unsere Lehrerin sagte, dass der Lese-Bus das macht, waren alle begeistert.<br />

Anna Lena, 7: Unser Klassenzimmer sah plötzlich ganz anders aus! Draußen stand »Erfinderwerkstatt«<br />

an der Tür und wir haben mit ganz vielen Farben gepustet und gespritzt.<br />

Kontakt: Ulrike Reichelt, Andreas-Bräm-Straße 108, 47506 Neukirchen-<br />

Vluyn, Tel. 02845/606123, ulrike.reichelt@onlinehome.de<br />

Bewerber:<br />

Stadtbücherei Neukirchen-<br />

Vluyn<br />

Ort: Neukirchen-Vluyn<br />

Zeitraum:<br />

Junuar 2005 bis Dezember<br />

2010, Fortführung geplant<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1000 (500 w, 500 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

220 literariscHe<br />

Haltestellen<br />

Bewerber:<br />

Johann Gutenberg-<br />

Realschule<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

23. bis 30. Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

132 (49 w, 83 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

14 (11 w, 3 m)<br />

In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendliteraturzentrum nrw (jugendstil) entwickelte die<br />

Johann-Gutenberg-Realschule eine Projektidee, die den Bedürfnissen der Heranwachsenden<br />

gerecht werden sollte. Ihnen wurde auf motivierende Art und Weise die Möglichkeit der Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Lebenswirklichkeit mittels literarischer Verfahren ermöglicht. Das<br />

auf die Jahrgangsstufe sieben abgestimmte Projekt hatte Workshopcharakter und ermöglichte<br />

ein klassenübergreifendes Arbeiten. Verschiedene literarische Zugangsweisen wie der Poetry<br />

Slam, eine Krimischreibwerkstatt, ein Fantasy- sowie ein Story-Telling-Projekt standen den<br />

Schülerinnen und Schülern dabei zur Auswahl. Um dem Projekt, das auf eine Schulwoche<br />

angelegt war, einen außergewöhnlichen und motivierenden Rahmen zu geben, fanden die<br />

Workshops an außerschulischen Lernorten, u.a. Stadttheater Dortmund, Hörder Burg, Museum<br />

am Ostwall, Jazzclub domicil, statt. Von entscheidender Bedeutung war die Präsentation der<br />

entstandenen Produkte bei der Abschlussveranstaltung im Jazzclub domicil, die allen Schülern<br />

einen Einblick in die verschiedenen Projekte bot. Daneben wurden ausgewählte literarische<br />

Produkte und Reportagen in einer Zeitschrift zusammengeführt, die jeder Schüler am Präsentationsabend<br />

erhielt.<br />

Kontakt: Johann Gutenberg-Realschule, Dortmund, Realschulkonrektor, Yves Alamdari, Am<br />

Lieberfeld 13, 44265 Dortmund, Tel. 0231/549560, yves-alamdari@web.de<br />

Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

..


032 carlas kids<br />

Bewerber:<br />

Carlas Kids –<br />

Gesangsprojekt<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

seit 2006<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (14 w, 1 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

»Carlas Kids« ist ein offenes Gesangsprojekt für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren und wird<br />

einmal in der Woche im Dietrich-Keuning-Haus, Begegnungszentrum der Dortmunder Nordstadt,<br />

angeboten. Seit 2006 schreiben 15 Kinder multikultureller Herkunft, begleitet von der<br />

angehenden Theater- und Gesangspädagogin Esther Laker, Texte rund um ihre Heimat und<br />

das Leben in der Dortmunder Nordstadt.<br />

Im Vordergrund steht hierbei das Maskottchen des Kinderbereiches, Carla Chamäleon, das mit<br />

seiner farbenfrohen Gestalt für Freundschaft, Fröhlichkeit und Kreativität steht und nicht nur für<br />

die Kinder zu einem Sinnbild des Stadtteils geworden ist. Die Texte werden zusammen mit den<br />

Kindern mit einer eigenen Melodie versehen und mit einem Medientechniker als Playback im<br />

hauseigenen Tonstudio aufgenommen. Innerhalb der regelmäßigen Proben werden die Stärken<br />

der Kinder durch die individuelle Einbindung hervorgehoben. Ob Solo, zu zweit oder im Chor:<br />

Die Kinder lernen, der Welt ihre Bedürfnisse und Sichtweisen mitzuteilen. So konnten sie durch<br />

Auftritte innerhalb der Nordstadt und darüber hinaus bis heute zahlreiche Erfolgserlebnisse<br />

sammeln.<br />

Mohamed Ali Shkair, 11: Es macht Spaß, zu singen und neue Lieder zu machen. Ich fand den<br />

Auftritt beim Sankt Martinszug gut, weil uns viele Leute zugeschaut haben.<br />

Jaqueline Hallmann, 10: Toll ist, dass wir die Lieder selber schreiben und immer gut drauf<br />

sind. Mir hat der lustige Auftritt in der Agora für die Senioren besonders gut gefallen.<br />

Kontakt: Dietrich-Keuning-Haus Dortmund, Esther Laker, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund,<br />

Tel. 0231/5025145, estherstar@gmx.net<br />

067<br />

Jedem kind seine<br />

stimme (Jekisti)<br />

Bewerber:<br />

Holger Müller<br />

Ort:<br />

23 Grundschulen<br />

in Neuss<br />

Zeitraum:<br />

ab 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

3100 (1550 w, 1550 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

14 (10 w, 4 m)<br />

Jedes Kind hat ein Recht auf musikalische Bildung – mit diesem Ziel eröffnen ausgebildete<br />

Sängerinnen und Sänger den Grundschulkindern in Neuss einen Zugang zur Musik über das<br />

Instrument, das jeder immer bei sich trägt: die eigene Stimme. JeKiSti ist ein flächendeckendes<br />

Musikalisierungsangebot der Musikschule der Stadt Neuss, das alle Kinder erreicht, unabhängig<br />

von sozialem Stand und kulturellem Hintergrund. 2007 war JeKiSti als Modellprojekt mit Unterstützung<br />

der Staatskanzlei NRW gestartet und ist mittlerweile ein Erfolgsmodell. Im Schuljahr<br />

2009/2010 beteiligen sich 113 Grundschulklassen mit 3100 Schülern von 23 Grundschulen und<br />

einer Förderschule mit Förderschwerpunkt Sprache. JeKiSti findet ab dem Schuljahr 2010/2011<br />

wöchentlich mit zwei Stunden Unterricht pro Klasse statt. Das Projekt versteht sich als kultureller<br />

Multiplikator an den Schulen, will Klassen- und Schulgemeinschaft stärken. Die Grundschullehrkräfte<br />

erhalten fachliche Anregungen und Hilfestellungen zur Musik, die Gesangspädagogen<br />

profitieren von deren Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit Großgruppen. Die Finanzierung<br />

erfolgt anteilig durch das Land NRW, die Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss und die Stadt<br />

Neuss. Für die Eltern und die Kinder ist der Unterricht kostenfrei.<br />

Teilnehmer: Morgens bin ich manchmal noch verschlafen. Und bei JeKiSti macht man auch so<br />

viel mit Bewegungen und dann bin ich einfach fitter und kann die anderen Sachen auch besser<br />

mit bearbeiten. Teilnehmer: Ich hab auch sehr viel Angst vor so ganz vielen Leuten zu singen.<br />

Aber [das Singen] macht mir schon sehr viel Spaß.<br />

Kontakt: Musikschule der Stadt Neuss, Holger Müller, Lützowstraße 42, 41464 Neuss, Tel.<br />

02131/2985121, jedemkindseinestimme@web.de<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

21


See You Kinderkulturpreis<br />

22<br />

081<br />

das geHeimnis<br />

der drei oHren<br />

Bewerber:<br />

Silke Weyergraf<br />

Ort:<br />

Stadtbezirk Dortmund-<br />

Aplerbeck<br />

Zeitraum:<br />

Juni 2009 bis Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

52 (41 w, 11 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

32 (20 w, 12 m)<br />

Seit einem Jahr arbeiten mehr als 50 Kinder und 30 Erwachsene an der Realisierung eines einzigartigen<br />

Projektes. In Kursen der Aplerbecker Kinderkultur (AKiKu) haben sich Kinder zwischen<br />

5 und 13 Jahren mit der Geschichte Aplerbecks und den verschiedenen Aufgabenfeldern eines<br />

Theaters auseinander gesetzt. Ob Schauspiel, Nähen der Kostüme, Requisiten- und Kulissenbau,<br />

Tanz, Gesang oder Dokumentation: Kinder konnten sich, je nach Interesse und Begabung, in<br />

das Thema allgemein einarbeiten, um dann Teil eines großen Ganzen zu werden, des Musicals<br />

»Das Geheimnis der drei Ohren«, bei dem sich zwei Schülerinnen auf eine Zeitreise durch die<br />

Geschichte Aplerbecks begeben. Der Organisatorin und Autorin des Musicals, Silke Weyergraf,<br />

war es besonders wichtig, möglichst viele Kinder für die Geschichte ihres Wohnortes und<br />

kulturelle Inhalte zu interessieren, so dass im Laufe des Jahres mit vielen anderen Institutionen<br />

eine Zusammenarbeit entstand. Unter anderem mit der ASC-Turngruppe, den St. Ewaldi-<br />

Kinderchören, der Stadtteilbibliothek, Jugendfreizeitstätten, Grundschulen, einer Förderschule,<br />

dem Theater Dortmund und der Zeche Zollern.<br />

Angelika von der Osten, 10: Mir macht es besonders Spaß, wenn wir alle zusammenarbeiten.<br />

Im Team habe ich sogar gelernt, einen Text aufzusagen, was mir vorher sehr schwer fiel.<br />

Anna-Lena Georgi, 12: Ich mag es, wenn wir unsere Rollen üben und vor allen Dingen das<br />

Schauspielern. Außerdem habe ich gelernt, mich zu konzentrieren, auch wenn alle Quatsch<br />

machen.<br />

Kontakt: Silke Weyergraf, Schmaler Weg 23, 44287 Dortmund, Tel. 0231/123297,<br />

weyergraf@t-online.de<br />

Bewerber:<br />

Offener Ganztag der<br />

Grundschule Hohenstaufen<br />

Ort:<br />

Minden<br />

Zeitraum: Januar bis Juli<br />

2008, Januar bis Juli 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

100 (80 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

11 (10 w, 1 m)<br />

132 der regenbogenFiscH<br />

Das Musical »Der Regenbogenfisch« (Teil 1 im Jahr 2008 und Teil 2 im Jahr 2009) beschäftigt<br />

sich mit den Themen Ausgrenzung, Integration, Freundschaft und gegenseitige Hilfe. Diese<br />

Themen sind für jedes Kind wichtig, besonders jedoch an einer Schule wie der unseren, an<br />

der es einen sehr hohen Anteil an ausländischen Kindern gibt. Wir wollten ein Projekt auf die<br />

Beine stellen, an dem sich möglichst viele Kinder ganz nach ihren Neigungen, Wünschen und<br />

Talenten beteiligen können. Es sollte nicht nur das Musical an sich aufgeführt werden, sondern<br />

es sollten ganz viele Möglichkeiten für die Kinder geschaffen werden: Eine Tanz-AG hat Tänze<br />

erarbeitet, die in das Musical integriert wurden, eine Trommel-AG hat verschiedene Lieder mit<br />

selbstgebauten Trommeln begleitet. Alle Requisiten wurden selbst gebastelt. »Techniker« haben<br />

Seifenblasen auf die Bühne gepustet und die Akteure beleuchtet. Am Ende entstanden Aufführungen,<br />

bei denen alle Kinder Hand in Hand stolz ihr Erarbeitetes präsentieren können.<br />

Ana, 9: An Teil 1 fand ich schön, dass der Regenbogenfisch so viele Freunde gefunden hat.<br />

Das Wichtigste an Teil 2 war, dass der kleine Fremdling glücklich war. Das Teilnehmen am<br />

Musical hat Spaß gemacht, Schauspielerei ist toll und es macht Spaß, mit anderen Kindern<br />

etwas vorzuführen.<br />

Rico, 9: Vor Publikum zu tanzen und die Verkleidung waren toll. Das Singen hat Spaß gemacht<br />

und die selbstgebaute Schatzkiste sah super aus.<br />

Kontakt: Grundschule Hohenstaufen, Britta Koch, Kuhlenstraße 70, 32427 Minden, Tel.<br />

0571/97269700, brittko@teleos-web.de


147 kuukaru<br />

Bewerber:<br />

Suppi Huhn und die<br />

Kinderkönige<br />

Ort:<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Zeitraum: September<br />

2008 bis Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1500 (750 w, 750 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (2 w, 5 m)<br />

1.000 Düsseldorfer Kinder singen traditionelle Kinderlieder aus Burkina Faso. Suppi Huhn hat alle<br />

Kinder von insgesamt vier Düsseldorfer Grundschulen ins Projekt aufgenommen. Jimas Sanwidi,<br />

einer der bekanntesten burkinischen Sänger, hat die Lieder vorgesungen, die Aussprache erläutert<br />

und die Texte übersetzt. Möglich wurde das Projekt durch den engagierten Einsatz der Düsseldorfer<br />

Grundschulen an der Richardstraße, an der Heerdter Landstraße, an der Südallee sowie<br />

der Pestalozzi-Grundschule. Finanzielle Hilfe kommt von den Soroptimisten, Club Düsseldorf<br />

Hofgarten und der Stadtsparkasse Düsseldorf als Sponsoren. Dadurch können alle Einnahmen<br />

gespendet werden. Die vorliegende CD wird ab sofort gegen Spende für die Welthungerhilfe<br />

verschenkt. Die Einnahmen fließen nach Burkina Faso, um dort Kindern zu helfen.<br />

Kontakt: Suppi Huhn, Postfach 140371, 45443 Mülheim an der Ruhr, Tel. 0208/423315,<br />

info@suppihuhn.de<br />

202<br />

Bewerber:<br />

6b Bläserklasse des Max-<br />

Planck-Gymnasiums in<br />

Dortmund<br />

Ort: Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

23. April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (10 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 m)<br />

uuuund los geHt‘s – eine<br />

scHulwocHe in 30 minuten<br />

Die Bläserklasse des Max-Planck-Gymnasiums in Dortmund hat sich im letzten Schuljahr auf ein<br />

etwas anderes Konzert, ein performativ-szenisches, eingelassen. Die Aufgabenstellung lautete:<br />

Wir komprimieren eine Schulwoche auf 30 Minuten. Der erste Schritt war, den Stundenplan<br />

und die daran gekoppelte Schulwoche der 6b zur Partitur zu erklären. Im Rahmen des Mathematikunterrichts<br />

hat die Klasse ermittelt, dass sie genau 30 Zeitstunden wöchentlich in der<br />

Schule verbringt. Eine Schulstunde am Stück war somit 45 Sekunden lang, die große Pause 25<br />

Sekunden und die Fünf-Minuten-Pause fünf Sekunden. So wurde die Partitur sekundengenau<br />

erstellt. Der zweite Schritt war, die Klasse als Orchester handeln zu lassen. Die Beteiligten<br />

orientierten sich an musikalischen Prinzipien und entwickelten darin Ideen und Handlungen.<br />

Herausgekommen ist eine dreischichtige Ereignisstruktur. Erstens: Die acht Akteure treten als<br />

Performer auf die Bühne. Sie orientieren sich an einem Regelsystem, in dem sie stehen, gehen<br />

oder laufen und das nur in orthogonal zueinander verlaufenden Bahnen. Zweitens: Das Orchester<br />

kommentiert einzelne Stunden in freien Improvisationen, die aus den Grundtönen bestehen, die<br />

sie zum Einspielen ihrer Instrumente verwenden oder auf bekannte Stücke aufsetzen. Drittens:<br />

Eine Tonspur, die auf der Basis von Interviews der Kinder mit ihren Lehrern entstand, ergänzt<br />

die Ereignisstruktur durch eine dokumentarische Ebene.<br />

Jona Scholz: Kurz vor dem Auftritt hatte ich ein komisches kribbeliges Gefühl im Bauch. Mir<br />

hat das Projekt Spaß gemacht, weil es eine andere Art von Theater war.<br />

Kontakt: Christoph Rodatz, Kleine Heide 51, 44227 Dortmund, Tel. 0231/7978811, christoph@rodatz.eu<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

23


See Musik/Musiktheater/Musical<br />

You Kinderkulturpreis<br />

24<br />

231 zirkus<br />

Furioso<br />

Bewerber:<br />

Heike Buderus<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

Premiere<br />

12. Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

76 (62 w, 14 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (2 w, 4 m)<br />

Auf der Grundlage des Zirkusmusicals von Peter Schindler entwickelten der Chorleiter Johannes<br />

Knecht, der Regisseur Alexander Becker und die Theaterpädagogin Heike Buderus eine Spielidee<br />

für zwei Kinderchöre, den Kinderopernclub »Die grünen Kröten«, Laiendarsteller und drei<br />

professionelle Sänger. Durch den Chor der Zuschauer wird der in Vergessenheit geratene Zirkus<br />

zu neuem Leben erweckt und spielt nach seinem »Dornröschenschlaf« seine erste Vorstellung.<br />

Dass da nicht alles perfekt funktioniert, ist selbstverständlich: Der Bär hat sein Fell ausgezogen<br />

und weigert sich aufzutreten, der Fakir ist noch nicht hellwach, der Pferdedressur fehlt das Zugpferd<br />

und die Jongleurin ist etwas aus der Übung. Aber alle geben sich riesige Mühe, eine gute<br />

Show abzuliefern und so kommt der Zirkus langsam wieder zum Laufen, um in einem furiosen<br />

Finale zu enden. Die Kinderoper verfolgt seit ihrer Eröffnung das Konzept, in einer Produktion<br />

pro Spielzeit Laien und Profis zusammenzubringen und dies über Altersgrenzen hinweg. So sind<br />

als Laiendarsteller sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene eingebunden, betreut<br />

und unterstützt von den Profis des Musiktheaters. Die Proben beginnen jeweils im Januar, meist<br />

einmal wöchentlich. In der einwöchigen Endprobenphase wird unter professionellen Bedingungen<br />

täglich geprobt. Fünf Aufführungen dieser Produktion beenden jeweils die Spielzeit in der<br />

Kinderoper. Leonie Hauptvogel, 12: Ich fand die Proben schön. Manchmal habe ich hinter<br />

der Bühne Hausaufgaben gemacht, weil ich sofort aus der Schule zur Kinderoper gekommen<br />

bin. Hier bin ich zu Hause.<br />

Kontakt: Kinderoper Dortmund, Heike Buderus, Kuhstraße 11, 44137 Dortmund, Tel.<br />

0231/5022413, hbuderus@theaterdo.de<br />

004<br />

all you<br />

need is love<br />

Bewerber:<br />

4K-Ev. Jugend in Hattingen<br />

Ort:<br />

Hattingen<br />

Zeitraum:<br />

März 2009 bis November<br />

2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

143 (80 w, 63 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

60 (35 w, 25 m)<br />

Medien spielen in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Die Vielfalt der TV-Programme ist riesig und<br />

der Markt hart umkämpft. Gerade kleinere Sender, die versuchen, anspruchsvolle Programme<br />

zu gestalten, kämpfen immer wieder ums Überleben. Daher bekamen 143 KonfirmandInnen<br />

aus fünf Hattinger Kirchengemeinden als Mitarbeitende des kleinen, imaginären Fernsehsenders<br />

SAT 4K-Teams eine schwierige Aufgabe gestellt: Sie können den vom amerikanischen Mediengiganten<br />

Peter McMoney gekauften Sender retten, indem sie einen abwechslungsreichen Themenabend<br />

zum Thema »All you need is love« auf die Bühne bringen und den Eigentümer von der<br />

besonderen Qualität überzeugen. Nach einigen Vorbereitungstreffen brachen die Jugendlichen<br />

in der ersten Herbstferienwoche 2009 auf, um im nordfriesischen Tönning ein Rettungskonzept<br />

auf die Beine zu stellen. In vielen Workshops wurde eine Woche lang geprobt, gesungen, gearbeitet,<br />

getanzt und ein Bühnenbild gebaut. Außerdem wurde diese Arbeit fleißig dokumentiert.<br />

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Am 14. November 2009 wurde in Hattingen von einer<br />

großen Menge begeisterter Akteure vor 450 Zuschauern eine zweieinhalbstündige Show mit<br />

multimedial aufwändig gestalteten Aktionen auf die Bühne gebracht.<br />

Denise Knäpper-Howack, 13: Das Wichtigste an dem Projekt war für mich, dass sich die<br />

Kinder und Jugendlichen mit dem Thema Liebe auseinandergesetzt haben.<br />

Andrej Bauer (Teamer), 15: Das Wichtigste an dem Projekt ist, die Gemeinschaft in einer so<br />

großen Gruppe zu entdecken. Neue Freundschaften werden geknüpft und alte vertieft.<br />

Kontakt: 4K-Ev. Jugend in Hattingen, Anja Jünemann, Schützstraße 2a, 45279 Hattingen, Tel.<br />

02324/916399, info@4k-hattingen.de, www.4k-hattingen.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..


Bewerber:<br />

Aber Hallo e. V.<br />

Jugendkunstschule<br />

Ort:<br />

Alsdorf und Baesweiler<br />

Zeitraum:<br />

Sommerferien 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

265 (121 w, 144 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

16 (10 w, 6 m)<br />

043 kinderkunstsommer<br />

2009<br />

Immer in den Sommerferien gibt es in beiden Einrichtungen der »Aber Hallo« Jugendkunstschule<br />

in Alsdorf und Baesweiler ein vielfältiges Angebot jeweils einwöchiger Ferienateliers. 2009 haben<br />

an den 18 Ferienateliers insgesamt 265 Kinder von 6 bis 13 Jahren teilgenommen. Malen<br />

und zeichnen, bauen, selbst oder mit Puppen Theater spielen, Filme drehen, als Zirkusartist<br />

auftreten, Bücher gestalten – genauso vielfältig wie die künstlerischen Ausdrucksformen sind<br />

die Themen, aus denen Kinder aussuchen können, was sie interessiert. Es geht um verschiedene<br />

Kulturen, Kunst, Geschichte, Naturkunde, Technik, Märchen und Geschichten. Kinder<br />

probieren sich und ihre Fähigkeiten aus, erfinden, gestalten, spielen und lernen gemeinsam<br />

in kleinen Gruppen zusammen mit den 16 Künstlern der Jugendkunstschule. Der »Aber Hallo«<br />

KinderKunstSommer – das sind sechs kreative Wochen für Erfinder, Tüftler, Maler, Bildhauer,<br />

Zirkusartisten, Theater- und Filmleute, Naturforscher, Archäologen und Weltreisende von 6 bis<br />

13 Jahren! Abgeschlossen wird das Kinderkunstfestival mit einem großen Fest für Kinder und<br />

Eltern mit Aufführungen und Ausstellungen der Projektergebnisse. Die Jugendkunstschule hat<br />

den KinderKunstSommer 2009 mit dem Film »Ich kann das« dokumentiert.<br />

Tobias, 10: Ich hab ein Haus erfunden, in dem man wohnen kann. Es gibt hier Gärten und auch<br />

Fenster und eine Tür und es hat halt eine sehr außergewöhnliche Form.<br />

Theresa, 7: Ich hab eine Wolke gebastelt. Darauf gibt es Häuser und da leben zwei Katzen und<br />

von einem Haus zum anderen ist eine Brücke und darunter ist ein Teich.<br />

Kontakt: Aber Hallo e. V. Jugendkunstschule, Claus Jürgen Klüglich, Alte Aachener Straße 2,<br />

52477 Aachen, Tel. 02404/20499, Info@aberhallo-ev.de<br />

060<br />

Poesie und<br />

illustration<br />

Im Jahr 2007/ 2008 habe ich an der Marienborn-Grundschule in Lütgendortmund ein Projekt mit<br />

dem Titel Poesie und Illustration durchgeführt. Über ein Jahr habe ich wöchentlich mit Kindern<br />

der 2. bis 4. Klasse gearbeitet. Wir haben Gedichte gelesen und dazu Illustrationen angefertigt.<br />

Für ihre Werke haben die Kinder Mappen angelegt. Die Illustrationen zu einem Lieblingsgedicht<br />

der Kinder sollten samt Gedicht an eine Wand in der Schule gemalt werden. Nachdem das<br />

Gedicht »Das Schlaraffenland« von Hoffmann von Fallersleben feststand, habe ich aus den verschiedenen<br />

Bildern, die zu diesem Gedicht gemalt wurden, ein Gesamtwerk zusammengestellt,<br />

in dem von jedem Kind etwas enthalten ist. Das Bild besteht aus einzelnen Elementen der Bilder,<br />

die die Kinder gemalt haben. Ich habe lediglich die Teile komponiert. Den Entwurf haben wir dann<br />

an die Wand projiziert, nachgezeichnet und ausgemalt. Es ist ein sehr schönes, fröhliches Bild<br />

entstanden, auf das die Kinder sehr stolz sind, weil es ihr eigenes Werk ist. Da es eine Gemeinschaftsarbeit<br />

ist, hat es das Zusammengehörigkeitsgefühl sehr gestärkt. Die motivierte Mitarbeit<br />

der Kinder über einen so langen Zeitraum hat meine Erwartungen sogar übertroffen.<br />

Mira, 8: Beim Kunstprojekt fand ich schön, dass wir an die Wand malen konnten. Am Anfang<br />

haben wir auf Blätter mit Filzstiften gemalt, danach haben wir mit Acrylfarbe gemalt. Susi hat uns<br />

immer Gedichte vorgelesen, dazu konnten wir dann malen, das hat mir gut gefallen.<br />

Klara, 8: Ich fand gut, dass wir mit Gelstiften und auch mit Acrylfarben malen und schreiben<br />

durften. Sogar an die Wand!<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Susanne Lilienfeldt<br />

Ort:<br />

Marienborn-Grundschule<br />

Dortmund-Lütgendortmund<br />

Zeitraum:<br />

2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Kontakt: Susanne Lilienfeldt, Karl-Marx-Straße 64, 44141 Dortmund,<br />

Tel. 0231/578462, s.lilienfeldt@web.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

25


See You Kinderkulturpreis<br />

26<br />

073<br />

mozarts PFiFFiger<br />

oHrwurm<br />

Bewerber:<br />

Christiane Stelter /<br />

Anke Klasen<br />

Ort:<br />

Löhne<br />

Zeitraum:<br />

Febraur bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

71 (19 w, 45 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

In diesem Kooperationsprojekt der Jugendkunstschule Löhne und der Grundschule Löhne-Bahnhof<br />

in der Reihe »Kultur entdecken« fand die spielerische und gestalterische Auseinandersetzung<br />

von 71 Jungen und Mädchen der 2. Klassen mit der Lebensgeschichte von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart statt. Die am Projekt beteiligten Schüler konnten durch die Theateraufführung kindgerechte<br />

Informationen über Mozart bekommen und diese Eindrücke als »kreative Bausteine« in<br />

ihr Theaterspiel einfügen. Kostüme, Perücken und Schminke sowie Mozarts Musik boten den<br />

Kindern die Möglichkeit, sich gefühlvoll in die historische Zeit des Rokokos hinein zu versetzen.<br />

Sie konnten selbst entscheiden, welche Figuren für ihre persönliche Geschichte wichtig waren.<br />

So entstanden neben der Familie Mozart viele weitere Fantasiefiguren, die alle dazu beitrugen,<br />

etwas über die Person Mozarts zu erfahren, über seine Stärken und Wünsche, aber auch seine<br />

Ängste und Schwächen. Ziel war es, den Kindern die Möglichkeit zu bieten »Mozart und seine<br />

Zeit« selbst zu entdecken und festzustellen: klassische Musik ist zeitlos. Mozarts Melodien funktionieren<br />

heute sogar als Klingeltöne – Ohrwürmer, die gute Laune und positive Lebensgefühle<br />

erzeugen. Die Kinder konnten so ihre Kompetenzen in den Bereichen Theater und Bildende Kunst<br />

sowie ihren eigenen Erfahrungshorizont erweitern. Das Schülertheaterstück wurde vor ca. 230<br />

Zuschauern aufgeführt. Jonas Lindemann, 7: Ich fand unsere gemalten Flöhe auf der Perücke<br />

lustig. Wir alle mussten uns ständig kratzen. Danijel Velimirovic, 7: Als Kind war Mozart auch<br />

wütend und frech. Es hat mir Spaß gemacht, das zu spielen.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Löhne, Christiane Stelter, Alte Bünder Straße 14, 32584 Löhne,<br />

Tel. 05732/100590, jks@loehne.de<br />

090 kinderHotel<br />

Bewerber:<br />

Kindertagesstätte Okidele<br />

der Lebenshilfe<br />

Ort:<br />

Okidele, Waltrop<br />

Zeitraum:<br />

1x monatlich<br />

TeilnehmerInnen:<br />

18 (9 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (3 w, 3 m)<br />

Das »Kinderhotel« der Kindertagesstätte »Okidele« findet monatlich als integrative Übernachtungsaktion<br />

statt. Kinder zwischen drei und 12 Jahren können dort spielerisch und kreativ<br />

verschiedene Themenbereiche entdecken, erleben und erarbeiten. Träger ist die Lebenshilfe<br />

Waltrop. Die Themenpalette reicht von Zirkus, Musik, Afrika, Olympische Spiele und Märchen<br />

bis hin zu regionaler Bauernhof und Feuerwehr. Weitere Programmpunkte sind Lagerfeuer und<br />

Nachtwanderungen. Das Programm wird interaktiv entwickelt. Die Kinder werden dabei gefördert<br />

und gefordert. Durch ein integratives Miteinander soll ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt<br />

werden, sollen Ängste und Heimweh überwunden und zu selbstständigem Handeln animiert<br />

werden. Ziele sind zudem die Förderung der kulturellen und sozialen Kompetenzen und das<br />

Stärken von Selbstvertrauen.<br />

Ida, 7: Es ist schön, dass wir hier alles gemeinsam entdecken und viel Neues lernen und dabei<br />

noch so viel Spaß haben.<br />

Antonia, 4: Viele Freunde hab ich hier; das macht Spaß, hier zu schlafen.<br />

Kontakt: Kindertagesstätte Okidele der Lebenshilfe, Iris Hartmann, Tinkhofstraße 75, 45731<br />

Waltrop, Tel. 02309/5876, okidele@lebenshilfe-waltrop.de


Bewerber:<br />

Detlev Leuschner<br />

Ort:<br />

Korschenbroich<br />

Zeitraum:<br />

einmal jährlich in der 2.<br />

Osterferienwoche<br />

098 kinder-kulturwocHe<br />

korscHenbroicH<br />

Die »Kinder-Kulturwoche Korschenbroich« ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Künstlerinitiative<br />

»vivoArt«, dem Kultur- und Schulamt der Stadt und der Andreas-Schule, in dem Kinder von<br />

sechs bis 12 Jahren unter Anleitung künstlerisch aktiv werden. Das Projekt bietet unter einem<br />

bestimmten Motto (dieses Jahr »Trommelwirbel Afrika«) 5-tägige Workshops an, in denen die<br />

Teilnehmer mit Techniken und Methoden der Darstellenden Kunst vertraut gemacht werden.<br />

Die Woche endet mit einer öffentlichen Präsentation.<br />

Die Kinder-Kulturwoche findet seit 2004 regelmäßig in der zweiten Osterferienhälfte statt. Das<br />

Projekt dient der ästhetischen Bildung und der Partizipation an und mit kultureller Bildung. Es<br />

ist inzwischen fester Bestandteil des kulturellen Angebots der Stadt. Das Schulamt der Stadt<br />

verteilt die alljährliche Ausschreibung an alle Schulen. Dort wird sie von den LehrerInnen an alle<br />

Schüler verteilt. Organisiert wird das Projekt über das Büro der Künstlerinitiative vivoArt. Dazu<br />

gehören: Projektplanung und -durchführung, Logistik, Künstlereinsatz, Erstellung des Werbematerials,<br />

Info und Anmeldung, Rechnungswesen, Catering und Betreuung der Teilnehmer.<br />

Jeder Tag endet mit einer internen Präsentation der einzelnen Workshops. Am nächsten Morgen<br />

wird diese am Vortag gefilmte Präsentation über eine Beamer-Projektion allen Teilnehmern<br />

gezeigt. Am letzten Tag wird das Projekt mit einer öffentlichen Aufführung »gekrönt«. Freunde<br />

und Verwandte und alle interessierten Bürger der Stadt haben dann die Möglichkeit, die Kinder<br />

»live« auf der Bühne zu erleben.<br />

Kontakt: Detlev Leuschner, Martinshütter Weg 16, 41352 Korschenbroich, Tel.<br />

02161/975979, vivoart@aol.com, www.korschenbroich.de<br />

110 meine<br />

scHönen seiten<br />

Bewerber:<br />

Kulturwerkstatt<br />

Bottrop<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

TeilnehmerInnen:<br />

26 (11 w, 15 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Die Idee war, dass sich jedes Kind der Klasse 3b mit dem Gedanken vertraut macht, am Ende des<br />

Schuljahres ein eigenes, selbstgestaltetes Buch in den Händen zu halten. Eine große Herausforderung<br />

in den Zeiten von Computer & Co. Selbstgestaltete Buchseiten in handwerklicher Manier<br />

dann zusammenzubringen, zu einem persönlichen, unverwechselbaren Buch zu verarbeiten, war<br />

eine anspruchsvolle Aufgabe. Im ersten Halbjahr haben die Schülerinnen und Schüler ihre schönen<br />

Seiten entdeckt und gemalt, geklebt und geschnitten. Natürlich konnte diese Arbeit nicht<br />

am Stück geleistet werden, denn jahreszeitliche Feste sollten ja auch nicht zu kurz kommen, sei<br />

es die Vorweihnachtszeit oder Karneval, Ereignisse, die unsere gestalterische Aufmerksamkeit<br />

verlangten. Im zweiten Halbjahr des Schuljahres ging es dann an die handwerkliche Produktion<br />

der Bücher. Es war ein langer, spannender Weg, bis der letzte Stich am Bucheinband getan war<br />

und die Kinder selbstbewusst und fröhlich ihre schönen Seiten präsentieren konnten.<br />

Kind: Der schönste Tag war, als wir mit den Stickern gearbeitet haben! Hallo Leute, mein Buch<br />

ist gut geworden!<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Bottrop, Andreas Kind, Blumenstraße 12-14, 46236 Bottrop, Tel.<br />

02041/703721, kulturwerkstatt@bottrop.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

27


See You Kinderkulturpreis<br />

28<br />

119<br />

meine art –<br />

deine art<br />

Bewerber:<br />

Ort:<br />

Kölner Raum<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis Herbst 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

207 (111 w, 96 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

15 (12 w, 3 m)<br />

Der Grundgedanke der Projekte ist der Inklusions-Gedanke, dass Menschen, so unterschiedlich<br />

sie von ihrem Denken, ihrer Herkunft und ihren Fähigkeiten her sein mögen, in ihrer Verschiedenheit<br />

wertzuschätzen sind. Darauf möchten sie hinweisen. Jedes der 15 kulturpädagogischen<br />

Projekte, die die Jugendkunstschule Köln e. V. seit 2008 im Kölner Raum durchführt (Projektende<br />

Herbst 2010), führt Kinder oder Jugendliche aus einer Behinderteneinrichtung und einer<br />

Regeleinrichtung zusammen. Die Projekte haben das Ziel, individuelle Fähigkeiten und Stärken<br />

der Teilnehmer über die Begegnung mit Kunst und Tanz herauszuarbeiten. Auch sollen neue<br />

Partnerschaften und die Vernetzung von Institutionen (Förder- und Regeleinrichtungen) im Sinne<br />

eines inklusiven Zusammenarbeitens, gemeinsamen Lernens und Lebens angeregt werden. Als<br />

spannende Experimente beziehen die einzelnen Projekte über mehrere Wochen verschiedene<br />

Gruppen (mit unterschiedlichen Behinderungsformen) ein und enden jeweils mit einer Tanzaufführung<br />

oder einer Ausstellung. Die praktischen Erfahrungen, die im Verlauf der Projektwochen<br />

gewonnen und dokumentiert wurden, sind im März 2010 im Rahmen einer Fachtagung in<br />

Kooperation mit der Universität zu Köln vorgestellt worden und sollen den fachlichen Austausch<br />

zwischen Theorie und Praxis anregen.<br />

Lilith (autistisches Mädchen), 7: Das waren die schönsten Ferien, die ich je hatte. Ich habe<br />

eine Tanzfreundin gefunden und viel Spaß gehabt.<br />

Patrick, 8: Wir haben so viel gemeinsam gemacht – und Farbe, das ist Fantasie.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Köln e. V., Sisko Zielbauer, Hamburger Straße 17, 50668 Köln,<br />

Tel. 0221/132441, jks-koeln@netcologne.de<br />

129<br />

yoo wi –<br />

der moskito<br />

»Yoo Wi« ist die Bezeichnung für die Stechmücke (Moskito) in der Sprache Wolof. Yoo Wi erzählt<br />

eine Geschichte zwischen hier und dem Senegal mit afrikanischen und koreanischen Trommeln,<br />

mit Gesang, Theater, Weidenskulpturen und Videoelementen. Erarbeitet wird Yoo Wi vor allem<br />

in Gruppenarbeiten mit SchülerInnen der Klassen 5 und 6. Das Projekt führt verschiedene<br />

Künste zusammen. Die Schülerinnen und Schüler erleben Kunst insgesamt als umfassendes<br />

Abenteuer, das viele kleine Welten erzeugt und das ihre Lernbiografie nachhaltig prägt. Es ist<br />

ein Beispiel für didaktisches Musiktheater und lebhafte Rhythmen. Kinder mit zum Teil hohem<br />

Förderbedarf für das Spiel zu gewinnen, erfordert viel persönliche Zuwendung, leuchtende<br />

Beispiele und kleine persönliche Motivationsinszenierungen. Die Ergebnisse sind immer überraschend<br />

für die Einzelnen: bewegend, manchmal professionell, manchmal naiv, aber beides<br />

jeweils in hohem Maße.<br />

Sophie-Chantal, 12: Besonders gefallen hat mir, dass wir so viel selbst bestimmen konnten.<br />

Mir hat auch ganz gut gefallen, dass wir die Sache mit den Moskitonetzen nicht nur spielen,<br />

sondern dass wir auch welche besorgen mit den Kindern im Senegal und dass die uns ihr Stück<br />

schicken wollen.<br />

Lukas, 12: Zusammen etwas zu machen im Projekt, war für mich und die anderen ein gutes<br />

Erlebnis. Und Mafe, das senegalesische Essen, das wir mit Herrn Massamba zusammen gekocht<br />

haben, hat uns gut geschmeckt.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Wilfried Mueller<br />

Ort:<br />

Bonn<br />

Zeitraum:<br />

2009 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

41 (19 w, 22 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (3 w, 2 m)<br />

Kontakt: August-Macke-Schule – Europaschule, Petra Hoffmann-Barkow, Gaußstraße<br />

2, 53125 Bonn, Tel. 0228/777340, 140594@schule.nrw.de


136 Heimat<br />

re-invented<br />

Bewerber:<br />

MuKuTaThe e.V.<br />

Ort:<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis<br />

Mai 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

76 (35 w, 42 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

14 (10 w, 4 m)<br />

Zusammen mit 70 Kindern aus den Kölner Förderschulen »Lernen« in Porz, Höhenhaus und<br />

Zollstock und dem Schulprojekt »Amaro Kher« des Rom e. V. veranstaltete die Werkstatt für<br />

Musik, Kunst, Tanz und Theater e. V. zum ersten Mal in Kooperation mit der MusikTriennale Köln<br />

GmbH ein interdisziplinäres Schulprojekt zum Thema »Heimat«. Unter dem Motto »Das Eigene im<br />

Fremden und das Fremde im Eigenen entdecken« setzten sich Kinder und Jugendliche zwischen<br />

acht und 15 Jahren kreativ mit Fragen wie »Was bedeutet Heimat für mich?«, »Gibt es nur die eine<br />

Heimat oder mehrere?« und »Wie kann ich meine Vorstellung davon künstlerisch ausdrücken?«<br />

auseinander. Von Mitte Februar bis Anfang Mai 2010 fanden wöchentliche Trainingseinheiten<br />

und Intensivphasen statt, in denen die Schüler gemeinsam mit erfahrenen Dozenten Tanzchoreografien,<br />

eigene Musik, Animationsfilme und Requisiten entwickelten. Die Idee des Projektes<br />

war es, Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Kulturkreise sowohl ihre eigenen Wurzeln<br />

als auch Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Kulturen entdecken zu lassen.<br />

Unser Ziel: Die Kinder und Jugendlichen sollten durch die künstlerische Gruppenarbeit ihre<br />

eigene Selbst- und Fremdwahrnehmung schärfen und die Möglichkeit erhalten, ihre erlernten<br />

Fähigkeiten einem breiten Publikum zu präsentieren. Mitte Mai wurde das Projekt in der Comedia<br />

Colonia im Rahmen der MusikTriennale Köln 2010 abschließend präsentiert.<br />

André, 13: Man hat auch mal was mit der anderen Klasse zu tun, sonst macht man nie etwas<br />

zusammen. Ilhan, 14: Mir war wichtig, dass es Spaß macht.<br />

Kontakt: Werkstatt für Musik, Kunst, Tanz, Theater e. V., Andrea Riedel, Marsilstein 4-6, 50696<br />

Köln, Tel. 0221/516400, info@mukutathe-werkstatt.de<br />

200 willkommen<br />

im nimmerland<br />

Bewerber:<br />

Susanna Muskalla-Zosel,<br />

Mario Scherzer<br />

Ort: Gartenschule-Förderschule<br />

der Stadt Bonn<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2008/2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (2 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Wir begleiten mit unserem Projekt eine Schulklasse der Förderschule über mehrere Jahre<br />

hinweg mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten (Bewegungstheater, Maske, Bühne,<br />

Gipsobjekte). Das Ziel ist es, verhaltensschwierigen und sozial benachteiligten Kindern, die<br />

an Konzentrationsschwäche leiden und einen rauen Umgang mit Ihrer Umwelt pflegen, eine<br />

Aufgabe zu geben, ihr Selbstvertrauen zu stärken und die Ergebnisse mit Stolz der Öffentlichkeit<br />

zu demonstrieren. Das Projektthema im Jahr 2009 war der selbstständige Bau der Maske aus<br />

Pappmaschee und das Erspielen der Figuren hinter den Masken. Dabei unterstützten wir die<br />

SchülerInnen bei ihren Ideen und entwickelten daraus Szenen. Höhepunkt des Projektes war die<br />

öffentliche Aufführung vor der gesamten Förderschule, Eltern und Nachbarn der Schule sowie<br />

ein ausführlicher Projektbericht im Bonner Generalanzeiger mit Fotos und Interviews der Schüler.<br />

Diese Art der Aufmerksamkeit war für die Beteiligten etwas Neues und führte zu ungeahntem<br />

Engagement der Schüler sowie dem Wunsch das Projekt im folgenden Schuljahr weiterführen<br />

zu dürfen. Selbst Lehrer der Förderschule waren verblüfft, wozu ihre Schüler in der Lage sind.<br />

Derzeit läuft das Folgeprojekt »Spurensuche« mit Skulpturen aus Gips.<br />

Monja Monique Frank, 15: Am Anfang mussten wir uns einen Ruck geben, um es zu schaffen<br />

weil wir Angst hatten, aber wir haben es wie immer geschafft.<br />

Ariana Saliuka, 14: Für mich war am Wichtigsten, dass das Publikum Spaß hatte und das<br />

Klatschen, dass sie Zugabe gerufen haben. Es hat mir viel mehr Mut gemacht.<br />

Kontakt: Susanna Muskalla-Zosel, Caroline-Herschel-Weg 12, 53229 Bonn, smuskalla@<br />

ost-stern.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

29


See You Kinderkulturpreis<br />

30<br />

201 königin<br />

der Farben<br />

Bewerber:<br />

Petra Linden<br />

Ort:<br />

Witten<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis<br />

Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

58 (42 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

12 (10 w, 2 m)<br />

Das Projekt wendete sich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, die eine städtische oder freie<br />

Einrichtung der offenen Kinderarbeit in Witten besuchen. In den Einrichtungen fand einmal pro<br />

Woche ein Tanzkurs statt, der von der Choreographin des Stücks, Nina Fischer, angeboten wurde.<br />

In diesem Zeitraum wurde die Choreographie erarbeitet, die im Saalbau Witten im Rahmen<br />

der Schulkulturtage aufgeführt wurde. Die Kinder hatten die Chance auf einer großen Bühne<br />

aufzutreten und unter professioneller Anleitung die Tänze zu erarbeiten.<br />

Zusätzlich zum Tanz gab es ein Bühnenbild, das von der Bühnenbildnerin, Sabine Gorski,<br />

entworfen und in den Einrichtungen mit den Kindern erarbeitet wurde. Das aus jugendlichen<br />

Musikern bestehende Jazzensemble der Musikschule unter der Leitung von Gerhard Giel hat die<br />

Aufführung musikalisch untermalt und Gerhard Giel hat die Musik eigens dafür komponiert.<br />

Das ganze Projekt wurde von der Koordinationsstelle für Kinder und Jugendkulturarbeit des<br />

Amtes für Jugendhilfe und Schule der Stadt Witten koordiniert und gefördert und in Kooperation<br />

mit dem Kulturbüro und der Musikschule umgesetzt.<br />

Kontakt: Amt für Jugendhilfe und Schule, Stadt Witten, Petra Linden, Marktstr. 16, 58452<br />

Witten, Tel. 02303/5815252, petra.linden@stadt-witten.de<br />

213<br />

vom klang<br />

der bilder<br />

Bewerber:<br />

Kreativitätsschule Bergisch<br />

Gladbach e. V.<br />

Ort:<br />

Bergisch Gladbach<br />

Zeitraum:<br />

19. bis 21. August 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

95 (41 w, 54 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (3 w, 4 m)<br />

»Vom Klang der Bilder« ist ein Projekt der Kreativitätsschule Bergisch Gladbach e. V. in Kooperation<br />

mit der Otto-Hahn-Realschule. Unter der Gesamtleitung von André Eigenbrod enstand<br />

die Projektidee einer Einführungswoche für die neuen Schüler der drei 5. Klassen unter dem<br />

Leitthema »4 Elemente«. Ziele waren dabei das gemeinsame Kennenlernen der neuen SchülerInnen,<br />

der Aufbau von Vertrauen in die eigenen Gestaltungskräfte, die Förderung des aktiven<br />

Miteinanders mit künstlerischen Medien und das Schaffen einer positiven Grundlage zum<br />

gemeinsamen Lernen. Die Darstellung der Elemente erfolgte über verschiedene künstlerische<br />

Medien: Im Bereich Musik ging es um Rhythmus- und Melodieinstrumente, Sprachrhythmen und<br />

Körperpercussion. Experimentelle Malerei, die Gestaltung von Stoffen und Requisiten, Farbfolien<br />

und Farbschläuchen standen im Bereich Kunst im Vordergrund, während bei Theater und Tanz<br />

Masken und Objekte im Stil von Matisse und Picasso gestaltet, sowie Rollen, Charaktere und<br />

Choreographien entwickelt wurden. Die einzelnen Elemente sahen die Teilnehmer so:<br />

Wasser – wellenartig und schwimmend mit Marimba und Xylophon. Feuer – wild und farbig mit<br />

Glocke und Becken. Erde – schwer und dunkel mit Trommel und Claves. Luft – durchsichtig<br />

und formlos mit Flöte. Zum Abschluss gab es eine offene Werkschau mit 300 Besuchern, bei<br />

welcher alle Bereiche zu einer gemeinsamen Performance verschmolzen.<br />

Stella Kranzhoff, 10: Ich fand es toll, dass die KREA zu uns in die Schule gekommen ist.<br />

Vinc Ptaszynski, 10: Ich habe jetzt total Lust bekommen, mit Anderen Musik zu machen.<br />

Kontakt: Kreativitätsschule Bergisch Gladbach e. V., André Eigenbrod, An der Wolfsmaar 11,<br />

51427 Bergisch Gladbach, Tel. 02204/67913, team@krea-jugendclub.de


219 sammlung<br />

in bewegung<br />

Bewerber:<br />

Silke Bachner<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr<br />

2009/2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

50 (27 w, 23 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 w)<br />

»Sammlung in Bewegung« ist ein spartenübergreifendes Projekt der Dortmunder Künstlerin Silke<br />

Bachner in Zusammenarbeit mit 4 Dortmunder Grundschulen und dem Museum am Ostwall. Die<br />

Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen setzten sich mit Kunstwerken aus der Sammlung<br />

des Museums auseinander und deuteten sie mit Mitteln der bildenden Kunst – Malerei,<br />

Fotografie, Film/ Neue Medien – und der darstellenden Kunst – Tanz, Gesang, Schauspiel und<br />

Musik. Das Projekt mündet in eine Veranstaltungsreihe, bei der die Schulen ihre künstlerischen<br />

Interpretationen präsentieren. Dieses Projekt ermöglicht für Kinder und Jugendliche unter<br />

Einbeziehung der originalen Kunstwerke eine intensive Beschäftigung mit der Kunst des 20.<br />

und 21. Jahrhunderts. Unter dem Stichwort »Lernort: Museum« steht im Museum zudem ein<br />

umfassendes Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche sowie Pädagoginnen und Pädagogen<br />

zur Verfügung. Silke Bachner wurde für das Projekt bereits mit dem Preis »Kultur prägt! Künstlerinnen<br />

und Künstler begegnen Kindern und Jugendlichen« des Landes NRW ausgezeichnet.<br />

Teilnehmende Schulen sind: Albrecht-Brinkmann-Grundschule, Busenberg-Grundschule,<br />

Lessing-Grundschule, Siegfried-Drupp-Schule.<br />

Selam, 4. Klasse: Das Projekt von Frankensteins Labor war echt cool. Ich wurde in Klopapier<br />

eingewickelt, weil ich ein Monster gespielt habe. Es hat mir viel Spaß gemacht, im Museum<br />

aufzutreten, aber ich war auch ein bisschen nervös.<br />

Nadja, 4. Klasse: Ich habe mich wie ein Star gefühlt!<br />

Kontakt: Silke Bachner, Maasbruchstraße 168, 44287 Dortmund, Tel. 0231/4389672, mail@<br />

silke-bachner.de<br />

222 artists@scHool<br />

Bewerber:<br />

Elisabeth Bartels<br />

Ort:<br />

Bielefeld<br />

Zeitraum:<br />

5. bis 9.<br />

Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

117 (63 w, 54 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

19 (11 w, 8 m)<br />

»Öffnet die Schule für Künstler und Kunstschaffende – gebt der Kreativität und schöpferischen<br />

Entfaltung Raum« – unter diesem Motto findet im Rahmen einer Schulprojektwoche seit dem<br />

Jahr 2003 jährlich ein Kunst- und Kulturprojekt an der Gesamtschule Brackwede statt. Frei von<br />

engen schulischen und organisatorischen Vorgaben können die Schüler im Gegensatz zum<br />

normalen Kunstunterricht erleben, wie künstlerische Schaffensprozesse von professionellen<br />

Künstlern initiiert und begleitet werden. Jeweils am Schuljahresende werden seitdem für 120<br />

SchülerInnen des 6. Jahrgangs jeweils acht bis neun Künstlerinnen und Künstler verschiedener<br />

Sparten engagiert, die mit ihnen unterschiedliche Kunstwerke erstellen. Zunehmend hat sich<br />

das künstlerische Repertoire um kulturelle Angebote aus den Sparten Tanz, Theater und Musik<br />

erweitert; in diesem Jahr bietet ein Kochexperte an, mit den Schülern »KochKunst« zu servieren.<br />

Finanziell ermöglichten verschiedene Sponsoren und der schuleigene Förderverein dieses Vorhaben.<br />

Eine genauere Projektbeschreibung findet sich im Internet unter www.kinderzumolymp.<br />

de. An dem Wettbewerb der Kulturstiftung der Länder nimmt das Projekt seit 2004 teil, die<br />

Ergebnisse der Projektwochen 2004 und 2006, 2007 und 2008 sind auf der Datenbank vorgestellt.<br />

Weitere Informationen gibt es unter www.gesamtschule-brackwede.de<br />

Kontakt: Gesamtschule Brackwede, Elisabeth Bartels, Marienfelder Straße 81, 33649 Bielefeld,<br />

Tel. 0521/515470, elbie@t-online.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

31


SeeSpartenüubergreifendes You Kinderkulturpreis<br />

Angebot<br />

..<br />

32<br />

233<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule<br />

Gladbeck<br />

Ort:<br />

Gladbeck<br />

Zeitraum:<br />

27. Februar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

50 (19 w, 31 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

9 (6 w, 3 m)<br />

lange nacHt der<br />

JugendkunstscHule<br />

In der Langen Nacht der Jugendkunstschule sind Kinder eingeladen, in unterschiedlichen<br />

Workshops Szenen einer Geschichte, diesmal »Star Wars«, zu erarbeiten und abschließend<br />

vor Publikum zu präsentieren. Sie wurde entwickelt, um Kindern zwischen acht und 13 Jahren<br />

zu ermöglichen, interdisziplinär an einem gemeinsamen Thema zu arbeiten (Kulissen malen,<br />

Objekte und Figuren bauen, Hörspielszene erarbeiten und produzieren, Theater spielen). Um eine<br />

stimmungsvolle, anregende Atmosphäre zu vermitteln, wird viel, aber nicht ausschließlich mit<br />

Schwarzlicht und Leuchtfarben und -materialien gearbeitet. Die Dozentinnen und Dozenten sind<br />

kostümiert und führen mit einer kurzen Theaterszene zu Beginn in die Geschichte ein. Auch die<br />

Kinder sind zum Teil verkleidet. Es wurden keine Szenen nachgespielt, sondern eine Geschichte<br />

entwickelt, die zwischen den Star Wars Episoden IV und V hätte spielen können. Die Kinder<br />

konnten so an Bekanntes anknüpfen, waren aber frei, Neues zu entwickeln. Nebenbei lernten<br />

sie die Vielfalt der Jugendkunstschule mit ihren künstlerischen Sparten kennen. Die Lange<br />

Nacht findet einmal im Jahr im Februar statt. Unterstützt wird sie von der Sparkasse Gladbeck.<br />

Anna-Maria Winkelmann, 10: Wir haben gemalt, geklebt, gesägt, gehämmert, Rollen gelernt,<br />

Kulissen gebaut, Geräusche aufgenommen, Theater gespielt und nicht zu vergessen leckere<br />

Pizza gegessen.<br />

Felix D. Pollmann, 11: Das Wichtigste war für mich, dass wir das Theaterstück am Ende den<br />

Eltern vorführen konnten.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Gladbeck, Sibylle Assmann, Friedrichstraße 55, 45964 Gladbeck,<br />

Tel. 02043/992716, sibylle.assmann@stadt-gladbeck.de<br />

127 exPloring<br />

smara<br />

Bewerber:<br />

Harald Schulte<br />

Ort:<br />

Grundschule Krähenbüschken,<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2009/2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

21 (17 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

«Exploring Smara« wurde bereits an einer Grundschule erfolgreich realisiert und gelangte in die<br />

Endrunde des Wettbewerbs «Kinder zum Olymp«. «Smara« ist ein Stück der Compagnie Danse<br />

Automatique, welches das abenteuerliche Leben der «Vergessensucher« Michel Vieuchange und<br />

Isabell Eberhardt mit ihrer Sehnsucht nach Selbstverwirklichung zum Thema hatte.<br />

Die Kinder sollen anhand der Lebensgeschichten von Michel Vieuchange und Isabell Eberhardt<br />

ihre eigenen Lebensträume erforschen und via Improvisation in tänzerische Bewegungen<br />

umsetzen. Die einzelnen Lebensträume werden in choreografische Sequenzen umgesetzt und<br />

zu einem Tanztheaterstück zusammengefasst. Die Bühne bietet die Möglichkeit, Lebensträume<br />

partiell zu verwirklichen und nur einen imaginären Preis dafür zu bezahlen. Das Projekt findet<br />

im Rahmen des Landesprogramms »Kultur und Schule« in einer Tanz-AG der Mülheimer<br />

Grundschule am Krähenbüschken mit Kindern der 3. und 4. Klassen statt. Am Ende stehen<br />

Aufführungen in der Schule und im Mülheimer Kulturzentrum Ringlokschuppen, der bereits<br />

mehrfach als Kooperationspartner fungiert hat.<br />

Daniel Schulte, 10: Was mir an diesem Projekt am besten gefallen hat, war das, dass wir auch<br />

ein bisschen selbst entscheiden durften, wie der Tanz aussehen sollte.<br />

Marie vom Bruch: Ich finde das Tanzprojekt toll, weil man sich viel bewegt und neue Tanzschritte<br />

und neue Musik kennen lernt. Überhaupt dürfen wir bei den Schritten immer mitreden<br />

und eigene Ideen einbringen.<br />

Kontakt: Harald Schulte, Böllerts Höfe 15, 45479 Mülheim an der Ruhr, Tel. 0208/4125383,<br />

cda-schulte@arcor.de<br />

Tanz/Tanztheater


128 contemPorary<br />

dance<br />

Bewerber:<br />

Harald Schulte<br />

Ort: Grundschule am<br />

Sunderplatz, Mülheim<br />

an der Ruhr<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2009/2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

26 (16 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Die Grundidee ist es, Kinder mit «erwachsenen« Bühnensequenzen zu konfrontieren und eigenes<br />

Material dazu zu entwickeln. Die Kinder beschäftigen sich mit einzelnen Choreografien, indem sie<br />

zu dem zugrunde liegenden Thema und der dazu gehörigen Musik via Improvisation und Komposition<br />

eigene Bewegungsabfolgen kreieren. So können sie einerseits anhand der vorhandenen<br />

Tänze die Entstehung künstlerischer Schaffensprozesse nachvollziehen, andererseits aber auch<br />

selber künstlerisch tätig werden. Das Projekt findet im Rahmen des Landesprogramms »Kultur<br />

und Schule« in einer 3. Klasse der Grundschule am Sunderplatz statt. Jede Woche wird – zusammen<br />

mit der Klassenlehrerin – jeweils 90 Minuten außerhalb des Unterrichts geprobt. Jede<br />

Unterrichtseinheit beinhaltet ein kurzes Tanztraining. Der Schwerpunkt besteht jedoch darin, zu<br />

einem gegebenen Rahmen zu improvisieren, um eigene Bewegungen für ein eigenes Stück zu<br />

finden. Am Ende des Projektes steht eine Aufführung in der Schule und im Mülheimer Kulturzentrum<br />

Ringlokschuppen, der bereits mehrfach als Kooperationspartner fungiert hat.<br />

Jule Meister: Mir gefällt beim Tanzprojekt am Besten, dass wir uns den Regentanz selber<br />

ausdenken durften. Auch die Aufwärmübungen machen sehr viel Spaß, weil Herr Schulte<br />

immer so lustig ist. Wenn wir alle laufen wie Pinguine, die sich auf den Frühling freuen, macht<br />

es uns besonders Spaß.<br />

Luca Moritz Völlmecke, 8: Die Tanzprobe im Ringlokschuppen war ganz schön aufregend:<br />

eine große Bühne mit den vielen Scheinwerfern und dann noch das Publikum. Einfach super!<br />

Kontakt: Harald Schulte, Böllerts Höfe 15, 45479 Mülheim an der Ruhr, Tel. 0208/4125383,<br />

cda-schulte@arcor.de<br />

151<br />

meine Freunde,<br />

meine nacHbarn<br />

»Meine Freunde, meine Nachbarn« ist ein auf das Schuljahr 2009/2010 bezogenes Projekt<br />

mit Hagener Grundschülern, dem – unter Berücksichtigung der Methode des ganzheitlichen<br />

Lernens – eine integrative und interkulturelle Motivation zugrunde liegt. 348 Schülerinnen und<br />

Schüler sind daran beteiligt und dazu aufgefordert, sich mit den Nachbarländern Deutschlands<br />

zu beschäftigen.<br />

Seit Ende Januar sammelte jeweils eine Klasse von acht Schulen ihr Wissen über die Besonderheiten<br />

verschiedener Länder. Aspekte wie unter anderem die Sprache, Märchen, Esskultur,<br />

Sehenswertes, Musik und Bräuche spielten dabei eine Rolle. Somit wurde zu jeder Nation eine<br />

Steckbrief-Mappe erstellt, wobei sich die einzelnen Klassen miteinander austauschten. Ab April<br />

wurde das erlernte Wissen in Zusammenarbeit mit dem balletthagen in nonverbale Bilder bzw.<br />

eine Choreographie umgesetzt, die am 20. Juni 2010 im Großen Haus des theaterhagen zu sehen<br />

war. Zudem erstellten die beteiligten Kinder spezielle Bildcollagen zu den einzelnen Ländern,<br />

die zusammen mit den Steckbrief-Mappen im Foyer des Theaters und in den Schaufenstern der<br />

Geschäfte im Stadtkern Hagens ausgestellt wurden.<br />

Die Ergebnisse wurden dokumentiert und weitergereicht an die Nachbarländer mit dem Ziel der<br />

Projektwiederholung. Folgende Schulen nahmen teil: Kipperschule, Emil-Schumacher-Schule,<br />

Goetheschule, Regenbogenschule, Pestalozzischule, Liebfrauenschule, Erwin-Hegemann-<br />

Schule, Grundschule Im Kley.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Ricardo Fernando,<br />

Miriam Walter<br />

Ort:<br />

Hagen<br />

Zeitraum: Herbst 2009<br />

bis 20. Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

348<br />

MitarbeiterInnen:<br />

26 (18 w, 8 m)<br />

Kontakt: balletthagen/theaterhagen, Miriam Walter, Elberfelder Straße 65, 58095<br />

Hagen, Tel. 02331/2073282, miriam.walter@theater-hagen.de<br />

Tanz/Tanztheater<br />

33


See You Theater/Kabarett Kinderkulturpreis<br />

34<br />

059<br />

des kaisers<br />

neue kleider<br />

Bewerber:<br />

Susanne Lilienfeldt<br />

Ort:<br />

Marienborn-Grundschule<br />

Dortmund-Lütgendortmund<br />

Zeitraum:<br />

2008-2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (7 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Im Jahr 2008/2009 habe ich an der Marienborn-Grundschule in Dortmund-Lütgendortmund ein<br />

Theaterprojekt zum Märchen »Des Kaisers neue Kleider« im Rahmen von »Kultur und Schule«<br />

durchgeführt. An dem Projekt beteiligt waren Kinder der 3. und 4. Klasse. Die Kinder sollten<br />

erfahren, was es bedeutet, ein Stück von der ersten Idee zur Aufführung zu bringen. Dazu gehört<br />

zunächst das Schreiben des Stücks, die Verteilung der Rollen, das Bühnenbild, die Requisiten,<br />

die Kostüme, Auswahl der Musik und, und, und ... Da man beim Theater immer im Team arbeitet,<br />

ist man von den Anderen und deren Engagement abhängig, was für die Kinder eine sehr wichtige<br />

Erfahrung war. Sie mussten sich miteinander auseinandersetzen und gegenseitig Disziplin einfordern.<br />

Die anstrengenden Proben haben wir immer wieder unterbrochen durch Rollenspiele,<br />

Zeichnen und vieles mehr. Die Kinder mussten sich öffnen, respektvoll miteinander umgehen<br />

und konstruktiv kritisieren. Schließlich ging es dann neben den Proben immer mehr um das Bühnenbild,<br />

die Kostüme und auch die Gestaltung eines Plakats. Wir hatten eine tolle Aufführung mit<br />

einem schönen Bühnenbild voller Details, schönen Kostümen, Musik, Tanz und sehr engagierten<br />

Schauspielern, die alles Gelernte umgesetzt haben und denen nichts peinlich war.<br />

Angelina, 8: Ich finde gut, dass Susi mit uns dieses Thema macht und sich soviel Mühe mit uns<br />

gibt. Sie sorgt sich um uns und das finde ich echt klasse …<br />

Catharina, 9: Mir hat es Spaß gemacht, mal jemand anderes zu sein und so einen eingebildeten<br />

Kaiser zu spielen. Und das Publikum war toll …<br />

+YEA<br />

Kontakt: Susanne Lilienfeldt, Karl-Marx-Straße 64, 44141 Dortmund,<br />

Tel. 0231/578462, s.lilienfeldt@web.de<br />

085 sHakesPeare<br />

in Herten<br />

Bewerber:<br />

Christy-Brown-Schule,<br />

LWL-Förderschule<br />

Ort: Christy-Brown-<br />

Schule Herten<br />

Zeitraum:<br />

April bis Oktober 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

215 (85 w, 130 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

105 (83 w, 22 m)<br />

Die Eröffnung des Neubautrakts der Christy-Brown-Schule, LWL-Förderschule, sollte die körper-<br />

und mehrfachbehinderten Schüler mit ihren Möglichkeiten in den Mittelpunkt stellen. Dazu wurde<br />

ein Theaterprojekt konzipiert, bei dem die ganze Schule zur Spielstätte und alle Schüler eingebunden<br />

wurden. In Kooperation mit der Theaterpädagogin Marion Gerlach-Goldfuß und dem<br />

»TheaterTotal« Bochum wurde ab Mai 2009 das Konzept entwickelt. Zwei Rahmengeschichten<br />

(»Sommernachtstraum« und »Macbeth«) wurden so adaptiert, dass sie von allen nachvollzogen,<br />

erlebt und aktiv mitgestaltet werden konnten. Ob in einer anspruchsvollen Sprechrolle oder mit<br />

Unterstützung eines Assistenten – jeder war dabei. In jedem Jahrgang wurde eine Einzelszene<br />

erarbeitet und der zugeordnete Spielraum kreativ so gestaltet, dass er eine der Szene entsprechende<br />

Stimmung ausstrahlte. Die Kooperation zwischen dem Team des TheaterTotal und den<br />

Schülern war von großer Akzeptanz und Offenheit geprägt, schnell wuchsen gute Beziehungen.<br />

Am 7.10. gingen ca. 320 Gäste in vier Durchgängen (je 90 Min.) durch die Szenenfolge. Die<br />

hohe Motivation ließ alle diese »Höchstleistung« bewältigen.<br />

Mirco Böttcher, 15: Das Beste war für mich die Anleitung durch Frau Gerlach. Sie hat genau die<br />

richtige Rolle für mich gefunden. Ich finde es schön, dass Shakespeare den Sommernachtstraum<br />

erfunden hast, den wir nachgespielt haben. Katharina Kollorz, 12: Ich fand das Bühnenbild gut,<br />

denn es sah sehr gut aus. Wie in einem Zauberwald war es nämlich schön bunt geschmückt.<br />

Alle haben viel mitgeholfen und die Bäume sehr schön geschmückt.<br />

Kontakt: Christy-Brown-Schule, LWL-Förderschule, Klaus Beyer-Dannert, Hofstraße 26,<br />

45701 Herten, Tel. 02366/95770, klaus.beyer-dannert@lwl.org


Bewerber:<br />

Karoline-Dettmer-<br />

Kinderhort<br />

Ort:<br />

Minden<br />

Zeitraum: September bis<br />

November 2008/2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (4 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

095 scHwarzlicHttHeater<br />

Seit fünf Jahren wird im Rahmen des Kinderhortalltags mit den Kindern Theater gespielt. Die<br />

Teilnahme am Theaterprojekt ist freiwillig und umfasst etwa neun Wochen Probenzeit. Die Form<br />

des Schwarzlichttheaters hat sich für die Kinder als sinnvoll erwiesen. Im Schwarzlicht sind<br />

alle Kinder gleich. Körperliche Unterschiede, Sprachprobleme und soziale Armut treten in den<br />

Hintergrund. Sprache wird nicht gebraucht. Die Konzentration auf Leuchtelemente und Liedtexte<br />

treten in den Vordergrund. Es wird besonders die Kommunikation ohne Worte gefördert. Die<br />

Präsentation erfreut sich im Umfeld der Einrichtung großer Beliebtheit. An dem Projekt nehmen<br />

wechselnde Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren teil. »Cluburlaub«, das Hauptthema 2008<br />

mit dem Titel »Urlaub im Black-Box-Club« oder »Mauerblümchen« mit dem Titel »Mauern dieser<br />

Welt« 2009 wurden von den Projektleitern vorgeschlagen. Viele Choreographien und Lieder<br />

werden jedoch von den Kindern selber vorgeschlagen und erarbeitet. Sie sind aktiv an der<br />

Gestaltung der einzelnen Nummern und Requisiten beteiligt, wobei sich über die Jahre bereits<br />

ein großer Requisitenfundus angesammelt hat.<br />

Philipp, 13: Mir ist die Orientierung in der Dunkelheit besonders schwer gefallen. Ich bin gestürzt<br />

und hätte somit einen Auftritt verpasst. Hätten wir »richtiges« Theater gespielt, dann wäre die<br />

Situation doch nur peinlich gewesen. Aber so waren alle nur hilfsbereit.<br />

Lorena, 11: Die Tanzchoreographien konnte ich mir gut merken. Und wenn man mal einen<br />

Schritt mit den Füßen vergessen hatte, war es auch nicht schlimm.<br />

Kontakt: Karoline-Dettmer-Kinderhort, Cornelia Horstmann, Königswall 16, 32423 Minden,<br />

Tel. 0571/9731230, conny-minden@t-online.de<br />

096 osterFerientHeaterProJekt<br />

Bewerber:<br />

Karoline-Dettmer-<br />

Kinderhort<br />

Ort:<br />

Minden<br />

Zeitraum:<br />

April 2009 und April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (6 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Im Rahmen des Ferienprogramms des Kinderhortes gab es Mitte April 2009 eine Theaterwoche.<br />

Die fünf externen Kinder des offenen Ganztages und die sechs Hortkinder haben gemeinsam<br />

ein Märchen auf die Bühne gebracht. Am ersten Projekttag ging es um das Kennenlernen und<br />

die Gruppenfindung. Viele Märchen wurden von allen Seiten beleuchtet. Wie viele Rollen bietet<br />

ein Märchen, kann man es mit einfachen Mittel darstellen? Man einigte sich auf das Märchen<br />

»Hänsel und Gretel«.<br />

Am zweiten und dritten Projekttag wurden die Rollen charakterisiert, ein grober Handlungsfaden<br />

festgelegt und Kulissen gebaut. Die Rollen wurden besprochen, kleine Sequenzen in<br />

Improvisationsszenen erarbeitet, Texte wurden improvisiert und durch stetiges Üben verfestigt.<br />

Ein Plakat wurde entworfen und mit Hilfe von Handzetteln und Anzeigen in der Tageszeitung<br />

wurde auf die Vorstellung am vierten Projekttag hingewiesen. Der letzte Projekttag beinhaltete<br />

die Generalprobe auf der richtigen Bühne und die Vorstellung vor immerhin 60 Zuschauern. Da<br />

die Projektgruppe sich anschließend in der Form nicht wieder getroffen hat, wurde schon am<br />

dritten Tag eine Art Projektfest gefeiert.<br />

Anna, 10: Es hat Spaß gemacht. Alle waren mit Eifer bei der Sache. Das Wichtigste für mich<br />

war, dass wir es nachher unseren Eltern und Freunden zeigen konnten.<br />

Claudia, 12: Mir hat besonders gefallen, dass wir das Bühnenbild auch selber entworfen haben.<br />

Ich male gerne und konnte mich bei der Ausgestaltung des Hexenhauses frei austoben.<br />

Kontakt: Karoline-Dettmer-Kinderhort, Cornelia Horstmann, Königswall 16, 32423 Minden,<br />

Tel. 0571/9731230, conny-minden@t-online.de<br />

Theater/Kabarett<br />

35


See You Kinderkulturpreis<br />

36<br />

124<br />

ein stück mut<br />

und vertrauen<br />

Bewerber:<br />

Kichererbsen<br />

Ort:<br />

Herford<br />

Zeitraum:<br />

September bis<br />

Dezember 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (8 w, 3 m)<br />

In Kooperation mit der Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder der Kreisverwaltung<br />

Herford und der Landesarbeitsgemeinschaft Spiel und Theater NRW e. V. wurde erstmalig ein<br />

neues, zusätzliches Angebot für von sexualisierter Gewalt betroffene Mädchen und Jungen<br />

entwickelt und durchgeführt. Das Theaterprojekt wurde für 11 Mädchen und Jungen im Alter von<br />

acht bis 14 Jahren angeboten. Von September bis Dezember 2009 kamen die TeilnehmerInnen<br />

in den Räumen der LAG zusammen, um sich in einem geschützten Rahmen »ausprobieren«<br />

zu dürfen. Sie lernten extreme Emotionen auszudrücken, in Rollen zu schlüpfen und wieder<br />

hinaus zu treten und zusammen mit anderen konstruktiv zu arbeiten. Die Kinder waren in der<br />

Vergangenheit von sexueller Gewalt betroffen. Heute leben sie in einem geschützten Lebensraum<br />

und werden von Beraterinnen zur Verarbeitung ihrer Traumatisierungen pychologisch und<br />

therapeutisch unterstützt. In ihrem selbst entwickelten Stück stürzt ein Flugzeug ab, das auf<br />

einer einsamen Insel notlandet. Die Verunglückten begeben sich auf die Suche nach weiteren<br />

Überlebenden und verlieren dabei langsam den Verstand. Um die Anonymität der Kinder zu<br />

gewährleisten, wurden die Figuren mit selbst gebastelten Masken gespielt. Witzige Dialoge und<br />

urkomische Charaktere brachten das Publikum zum Lachen.<br />

Teilnehmerin: Ich habe mich beim Theaterspiel frei und besser gefühlt.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Canip Gündogdu, Frühherrenstraße 11, 32052<br />

Herford, Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de<br />

141<br />

yes, i wanna<br />

grow uP!<br />

Bewerber:<br />

Theaterprojekt Sieker<br />

Ort:<br />

Eva-Gahbler-Haus,<br />

Bielefeld-Sieker<br />

Zeitraum:<br />

20. bis 24. Juli 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (10 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

In einem einwöchigen Theaterprojekt in den Sommerferien 2009 setzten sich 14 Kinder im Alter<br />

von sieben bis 13 Jahren aus dem Brennpunkt-Stadtteil Sieker in Bielefeld mit dem Thema<br />

Traumberufe auseinander. Die Kinder wurden durch zwei Theaterpädagogen der LAG Spiel und<br />

Theater NRW unterstützt, eigenständig Ideen und Szenen zu entwickeln. Sie lernten zunächst<br />

Grundlagen des mimischen Spiels, des Rhythmustheaters und des Objekttheaters kennen.<br />

Sie setzten sich auch zeichnerisch mit dem Thema »Berufe« auseinander. Am Ende stand die<br />

Aufführung eigener Szenen. Das verbindende Element dabei: 12 schwarze Kisten. Diese wurden<br />

spielerisch verwandelt: vom Lehrerpult zur Werkzeugkiste, vom Stuhl zum Lautsprecher, vom<br />

Kochtopf zum Schrank. Das Projekt fand statt im Eva-Gahbler-Haus, einem Kinder- und Stadtteiltreff<br />

des Sozialdiensts katholischer Frauen e. V. Das Haus liegt inmitten einer Plattenbausiedlung,<br />

in der etwa 70 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben. Das Theaterprojekt ist<br />

eingegliedert in eine kontinuierliche theaterpädagogische Arbeit im Stadtteil seit 2007, die das<br />

Prinzip einer niedrigen Zugangsschwelle zu kultureller Bildung für sozial benachteiligte Gruppen<br />

verfolgt. Das Projekt wurde gefördert vom »Pakt mit der Jugend«.<br />

Schirin, 10: Mir macht es Spaß, wenn wir uns verkleiden und echte Kostüme kriegen. Ich hatte<br />

sogar einen richtigen Kittel und Bürste und so was – wie eine echte Friseurin.<br />

Carlo, 11: Ich finde Theaterspielen cool. Ich habe mit meinem Bruder gestern noch einen Rap<br />

geschrieben. Ich finde es gut, weil jeder darf einmal dran sein.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Ramona Kozma, Frühherrenstraße 11, 32052<br />

Herford, Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de


142 die scHneekönigin<br />

Bewerber:<br />

Stand up!<br />

Ort:<br />

Stadttheater Herford<br />

Zeitraum:<br />

September 2008 bis Juni<br />

2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (11 w, 0 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Elf Mädchen im Alter von elf bis 13 Jahren erarbeiteten gemeinsam mit einer Theaterpädagogin<br />

das Stück »Schneekönigin«. Sie setzten es tänzerisch, musikalisch und theatral um, nachdem<br />

sie über ein halbes Jahr verschiedene Theatermethoden kennen gelernt hatten. Am Ende stand<br />

die Aufführung eines 45-minütigen Stücks im theaterpädagogischen Zentrum »manufactur«.<br />

Die Mädchen entwickelten das Stück, nach Andersens Märchen als Vorlage, durch szenische<br />

Improvisation. Sie lernten dabei ihren Körper als Ausdruckmittel kennen, bauten Ängste ab, entwickelten<br />

Spielfreude und Kreativität. Sie sangen und machten Musik. Dabei lernten sie sich als<br />

Ensemble zu verstehen, einander zu unterstützen, aufeinander zu achten und Verantwortung für<br />

die Gruppe zu übernehmen. Das Stück über Freundschaft und Liebe, die einem kleinen Mädchen<br />

unbändige Kraft und Mut verleihen, haben sie sich selbst ausgesucht. Der Kindertheaterclub<br />

kooperiert mit der LAG Spiel und Theater NRW und dem Stadttheater Herford statt und ist Teil<br />

einer wachsenden jungen Theaterszene, die nun sechs Theaterclubs unterschiedlichen Alters<br />

umfasst. Teil des Projekts ist auch der Austausch mit den anderen Gruppen. Der Kindertheaterclub<br />

wird kontinuierlich weitergeführt und probt aktuell an einem neuen Stück.<br />

Caroline Dey, 12: Ich fand das Jahr total toll. Ich mache auf jeden Fall weiter. Es hat mega viel<br />

Spaß gemacht. Ich habe hier viele neue Freunde gefunden.<br />

Alina Szybalski, 13: Mit dem Stück hatten wir eine gute Wahl. Wir konnten soviel selbst<br />

entwickeln, singen und tanzen. Dem Publikum hat es auch richtig gut gefallen.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Ramona Kozma, Frühherrenstraße 11, 32052<br />

Herford, Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de<br />

167 ronJa<br />

räubertocHter<br />

Bewerber:<br />

Jugendverbände der<br />

Gemeinschaft Christlichen<br />

Lebens (J-GCL)<br />

Ort: Aachen<br />

Zeitraum: Juni 2008<br />

bis Januar 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

32 (28 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

15 (7 w, 8 m)<br />

Eine große Theaterproduktion sollte 2008 die Arbeit der Theaterwerkstätten in der Jugendkunstschule<br />

der Bleiberger Fabrik krönen. Als Stück wurde der Kinderbuchklassiker »Ronja<br />

Räubertochter« mit den Kindern ausgewählt, der erstmals in eine Theaterfassung mit Liedern<br />

und Tänzen gebracht wurde. Zwei junge Regisseurinnen aus der Jugendkunstschule arbeiteten<br />

intensiv mit 25 Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis 16 Jahren über ein Jahr<br />

zusammen. Die Kinder brachten viele eigene Ideen bei der Entwicklung der einzelnen Szenen<br />

und Dialoge ein und arbeiteten intensiv an der gestalterischen Ausarbeitung des Stückes mit.<br />

Das Bühnenbild und die Kostüme wurden gemeinsam mit Jugendlichen und Eltern in einigen<br />

Wochenendworkshops hergestellt. Die Kinder arbeiteten in vielen Ferienwochen an den Proben<br />

und dem Feinschliff des Stückes. Die Werbung und das Merchandising wurden ebenfalls von<br />

Jugendlichen aus der Jugendkunstschule gestaltet. Das Projekt vermittelte den Kindern und<br />

Jugendlichen grundlegende Theatertechniken und versetzte sie in die Lage, selbstständig Ideen<br />

einzubringen. 2000 Kinder und Eltern aus der Region verfolgten begeistert die eineinhalbstündigen<br />

Aufführungen in Aachen.<br />

Mona Nellessen, 10: Wir haben viel geübt, das war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Nach<br />

dem letzten Auftritt war ich traurig, unser Stück nie mehr aufzuführen. Sarah Slugocki, 17: Vor<br />

allem hat es mir Spaß gemacht, mit so vielen Jugendlichen und auch Erwachsenen Theater zu<br />

spielen, Spaß zu haben und unsere eigenen Ideen kreativ verwirklichen zu können!<br />

Kontakt: Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL), Sibylle Keupen,<br />

Bleiberger Straße 2, 52074 Aachen, Tel. 0241/8940665, kontakt@werkwochen.de<br />

Theater/Kabarett<br />

37


See You Kinderkulturpreis<br />

38<br />

171<br />

die insel der<br />

wilden kerle<br />

Bewerber:<br />

Charlotte van Kerckhoven<br />

Ort:<br />

Marburg<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

22 (13 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (6 w, 1 m)<br />

»Die Insel der wilden Kerle« ist ein Kindertheaterprojekt der Waggonhalle Marburg. Wir entwickeln<br />

mit Kindern ab acht Jahren die Geschichte von Max, dem König der wilden Kerle, für die Bühne.<br />

Dafür bieten wir kostenfrei wöchentliche Kurse zu den Bereichen Masken- und Kulissenbau und<br />

Schauspiel an. Das Kinderorchester »Kunterbunt« übt ebenfalls seit Jahresbeginn Stücke ein, die<br />

das Bühnengeschehen begleiten werden. Die Masken- und Kulissenbauer werden teilweise als<br />

Schattenspieler in den Vorstellungsablauf integriert. Diese Vielseitigkeit können wir durch unsere<br />

Kooperationen mit der Kunstwerkstatt und der Musikschule Marburg anbieten. Das Kinderbuch<br />

»Wo die wilden Kerle wohnen« eignet sich aufgrund der Themenfülle, der Kindbezogenheit, der<br />

Illustrationen und des geringen Textumfangs ausgezeichnet als Vorlage. Im Zentrum von Max’<br />

Reise zur Insel der wilden Kerle steht die Abwesenheit der Mutter bzw. der Eltern und das ist unser<br />

Ausgangspunkt für die Herangehensweise, Kindern bei den Entwürfen, den Improvisationen und<br />

den Ausführungen viel Freiraum zu geben. Die Kinder erfahren sich selbst, das Miteinander und<br />

nicht zuletzt die Welt als einen positiven, schöpferischen Ort, den sie mit ihrer Spontaneität und<br />

Fantasie bereichern und beeinflussen können.<br />

Leon Vielhaben, 8: Das Anmalen der Masken hat mir bisher am meisten Spaß gemacht.<br />

Außerdem finde ich super, dass der Kurs in der Werkstatt der Brüder-Grimm-Schule stattfindet,<br />

weil wir in den Pausen auf dem Schulhof »wilde Kerle fangen« spielen konnten.<br />

Kontakt: Charlotte van Kerckhoven, Riegelpfad 54, 35392 Gießen, cvkerckhoven@gmx.de,<br />

179<br />

tHat nigHt<br />

Follows day<br />

Bewerber:<br />

T4G – Teatro<br />

4Garoupas<br />

Ort:<br />

Hürth<br />

Zeitraum:<br />

seit September 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

16 (11 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Dass nach dem Tag die Nacht kommt, ist eine von vielen unumstößlichen »Wahrheiten«, die<br />

Eltern ihren Kindern beibringen und mit der sie ihre eigene Welt und die der Kinder definieren und<br />

formen. »That Night Follows Day« kippt das System der Gewissheiten, was auf was folgt und wer<br />

wem zu folgen hat, denn hier hören Erwachsene zu, wie Kinder die erwachsenen Projektionen<br />

auf ihre Kinderwelt wahrnehmen und zurückspiegeln. Die Beziehung zwischen Erwachsenen,<br />

Kindern und Jugendlichen findet hier ihren Ausdruck durch den Text und durch die Art und Weise,<br />

wie die Jugendlichen auf der Bühne arrangiert sind, ausgehend von den gelackten und engen<br />

Gruppenarrangements, wie man sie bei Schulversammlungen und auf Gruppenfotos antrifft. Ein<br />

Chor von Jugendlichen spielt und spricht nahezu uneingeschränkt frontal für ein erwachsenes<br />

Publikum und entfaltet gerade in dieser Einfachheit seine Spielgewalt. Von Anfang an wird hier<br />

auf alles Seichte, vordergründig Harmlose verzichtet. Alles zielt auf die lebendige, manchmal<br />

durchaus sehr komische, ungekünstelte Erfahrung. Das Ensemble besteht aus 16 Schülern des<br />

Albertus-Magnus-Gymnasiums. Diese Gruppe hat seit September 2009 zusammen mit der T4G<br />

das Stück unter professionellen Bedingungen erarbeitet.<br />

Lina Stille, 13: Was ich ziemlich toll fand ist, dass wir uns alle viel näher gekommen sind. Wir<br />

sind jetzt eine feste Gruppe.<br />

Farina Siekmann, 14: Wir haben uns mit dem Theaterstück entwickelt und wir haben mit dem<br />

Text gelernt und teilweise ist mir auch klar geworden, wie gut ich es zu Hause habe.<br />

Kontakt: Albertus-Magnus-Gymnasium, Teatro 4Garoupas, Bebe de Soares, Kaulardstr. 70a,<br />

50354 Hürth, Tel. 02233/9284558, T4g@hotmail.de


185<br />

Jacko aus‘m<br />

ruHrgebiet<br />

Schon lange möchte Magnus seinen eigenen Humor auf die Bühne bringen, aber er hegte ebenfalls<br />

den Wunsch, Michael Jackson darzustellen. Er scheiterte jedoch schon an der Sprache. Das<br />

Englisch war einfach zu schwer zu begreifen, obwohl er die Texte in Deutsch kannte. Eines Tages<br />

begann er mit eigenen Textpassagen zu spielen und ich sagte ihm, dass es das sei. Es sei immer<br />

besser, in eine andere Figur auch sich selbst einzubringen. Das Projekt erhielt über die bloße<br />

Darstellung hinweg einen Sinn: Mit Worten spielen, um Spaß an der Sprache zu erhalten. Über<br />

Wortspielereien den Sinn von Sprache zu verstehen und auch einen Bezug zu Fremdsprachen<br />

zu erhalten. So kam dann schließlich der »Jacko aus‘m Ruhrgebiet« zustande.<br />

Erstaunlich ist das Potenzial, das in diesem kleinen Kerl steckt, wenn er auch begreifen muss,<br />

was bloßer Quatsch ist und wo der wirkliche Humor beginnt.<br />

Magnus: Es hat mir Spaß gemacht. Ich freue mich schon darauf, bald auf der Bühne zu stehen.<br />

Auch wenn es sehr anstrengend ist und ich oft ganz schön geschafft war. Ich war auch wütend,<br />

vor allen Dingen als mit Mamas Computer nicht alles klappte und auch noch die Kamera kaputt<br />

ging. Ich dachte schon: »Jetzt ist alles aus.« … Aber ich habe Erfahrungen fürs Leben gemacht:<br />

Ich weiß jetzt, dass ich ganz schön viel auswendig lernen muss. Ich weiß jetzt auch, dass ich<br />

ganz schön viel verkraften muss. Ich weiß jetzt, dass es ganz schön hart ist, Schauspieler zu<br />

werden und dass ich ganz schön viel lernen muss. Ich denke jetzt mehr darüber nach, mich in<br />

der Schule anzustrengen.<br />

+YEA<br />

Kontakt: Eleonore Lubitz, Loher Straße 9,<br />

58332 Schwelm, elubitz@web.de<br />

Bewerber:<br />

Magnus Lubitz<br />

Ort:<br />

Schwelm<br />

Zeitraum:<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1 (1 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

229 zeit-sPuren<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule balou<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

April 2009<br />

bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (15 w, 0 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Bereits im April 2009 begannen die Proben zum neuen Stück der Theatergruppe im balou<br />

e. V. in Kooperation mit dem Theater lebendich in Dortmund. 15 Mädchen zwischen 8 und 14<br />

Jahren setzten sich – inspiriert vom Klassiker »Momo« von Michael Ende – mit dem Thema Zeit<br />

und Zeitmangel auseinander. Muss denn alles immer noch schneller gehen, noch effektiver,<br />

noch besser sein?<br />

Einmal wöchentlich probten die Kinder, entwickelten Szenen mit Momo, der Schildkröte und<br />

den grauen Herren. Eingeflochten in Tanzszenen der Erwachsenen vom Tanztheaterensemble<br />

des Theaters lebendich kam das Stück im März 2010 in der Pauluskirche zur Aufführung. Die<br />

Möglichkeit, ihr Stück unter so professionellen Bedingungen präsentieren zu können, hat den<br />

Kindern viel bedeutet. Die Theaterarbeit mit den Schwerpunkten Sprachgestaltung, Körperarbeit<br />

und Schauspiel hat sich positiv auf Ausdrucksfähigkeit, Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein<br />

der jungen Teilnehmerinnen ausgewirkt.<br />

Aktuell probt die Gruppe in veränderter Zusammensetzung »Romeo und Julia«.<br />

Angelina Juricev, 12: Ich fand es gut, dass wir mit Momo eine sehr bekannte Geschichte<br />

gespielt haben. Die Aufführungen waren in einer Kirche, wir haben davor noch nie in einem so<br />

großen Raum aufgeführt.<br />

Lelaina Antonio Cardoso, 8: Wir haben uns gut mit allen verstanden und viel geübt. Es war<br />

daher toll, dass wir zwei Aufführungen hatten.<br />

Kontakt: balou e. V., Nicola van der Wal, Oberdorfstaße 23, 44309 Dortmund, Tel.<br />

0231/201866, post@balou-dortmund.de<br />

Theater/Kabarett<br />

39


See You Kinderkulturpreis<br />

40<br />

056<br />

Bewerber:<br />

Marion Palenschat<br />

Ort:<br />

Sprockhövel<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (14 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

zirkus clakJo –<br />

»alle macHen mit!«<br />

Der Zirkus CLAKJO ist ein Zusammenschluss mehrerer Zirkus-Workshops für Kinder im Alter von<br />

6 bis 12 Jahren. Die Workshops werden angeboten im Bereich Offene Ganztagsschule an der<br />

Grundschule in Sprockhövel, an der Hauptschule in Sprockhövel, dem Schulzentrum Holthausen<br />

in Hattingen, dem Sportverein TSG in Sprockhövel und im Rahmen des Projekts »Große Vögel<br />

können fliegen (Vertikaltuch)«, welches gefördert wird von der LAG Arbeit Bildung Kultur NRW<br />

e.V. in Kooperation mit unserem örtlichen Sportverein TSCJ. Es wird jongliert, balanciert und mit<br />

dem Einrad gefahren. Die älteren Kinder planen die Aufführungen mit, erstellen gemeinsam die<br />

Choreographien und Einzelnummern und gestalten so ein komplettes Programm. Alle Kinder aus<br />

den verschiedenen Kursen haben die Möglichkeit, mit ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

bei Aufführungen mitzuwirken. Zu gemeinschaftlichen Proben des Zirkus CLAKJO treffen<br />

wir uns von Zeit zu Zeit, d. h. wenn Aufführungen geplant sind, an Samstagen oder Sonntagen.<br />

Es wird dann gemeinsam geprobt, die Kinder werden für einzelne Nummern zusammengeführt<br />

oder Auftrittsteile aneinander gehängt.<br />

Aufführungen, wie sie jetzt von der LKD in Dortmund initiiert werden, aber auch zum Beispiel<br />

das Zirkus-<strong>Festival</strong> im Sommer 2008 von der LAG in Bochum-Wattenscheid, an dem wir teilgenommen<br />

haben, sind entscheidende Motivationsschübe für die Kinder.<br />

Kontakt: Marion Palenschat, Fänkenstr. 38, 45549 Sprockhövel, Tel. 02324/701179, maripalenschat@aol.com<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule<br />

balou<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

20. bis 24. Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

31 (26 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

070 zirkussommer<br />

In einer Woche der Sommerferien 2009 drehte sich in der Jugendkunstschule balou e. V. alles<br />

um das Thema Zirkus. Geboten waren Akrobatik und Jonglage, Zauberei und Clownerie. Ziel war<br />

neben dem Erlernen der Zirkus- und Präsentationstechniken das Gestalten einer gemeinsamen<br />

Aufführung vor großem Publikum. Die mehr als 30 beteiligten Kinder ab 6 Jahren konnten frei<br />

wählen, in welcher Gruppe (oder welchen Gruppen) sie mitarbeiten wollten. Es gab aber auch<br />

Einiges zu lernen: Diabolo spielen, Übungen am Trapez, Teller oder Pois drehen, Pyramiden und<br />

andere Figuren bauen ... Auch eine Seilanlage, eine Laufkugel und Einräder konnten unter Anleitung<br />

der KursleiterInnen und Helfer genutzt werden. Die Clowns studierten mehrere Nummern<br />

ein. Sehr kreativ nutzten sie dabei alltägliche Situationen und Gegenstände, um witzige Szenen<br />

darzustellen. Die Zauberer konnten sich zunächst eigene kleine Zaubertricks basteln, bevor sie<br />

sich an die großen Tricks machten. Das Herbeizaubern von Keksen und eine Entfesselungs-<br />

Zirkus/Variete/Artistik<br />

nummer zählten zu den Highlights. 15 Nummern gab es am Ende in der großen Zirkusshow zu<br />

bewundern. Das Projekt wurde durchgeführt in Kooperation mit der LAG Arbeit Bildung Kultur<br />

NRW e. V. Nogay Mbengue, 10: Beim Zirkussommer kann man viel ausprobieren, was man<br />

vorher noch nicht kannte. Und die Aufführung ist toll, da kann man zeigen, was man gelernt hat.<br />

Annika Behrend, 13: Bei meinem Zirkussommer habe ich neue Leute kennen gelernt und mich<br />

aktiv wie auch kreativ ausgetobt. Es hat allen Akrobaten und Zuschauern gefallen, sodass ich es<br />

nur weiterempfehlen kann. Also, komm und mach mit!<br />

Kontakt: balou e. V., Nicola van der Wal, Oberdorferstraße 23, 44309 Dortmund, Tel. 0231/<br />

201866, post@balou-dortmund.de


Aktion/Performance/(Mitmach-)Ausstellung<br />

018 MeilenSterne<br />

Das Erste Gymnasium in Sarajevo und die Gesamtschule Paderborn Elsen haben seit dem Krieg<br />

im ehemaligen Jugoslawien Mitte der 90er Jahre eine Schulpartnerschaft, die sich aus der<br />

humanitären Unterstützung von Schule zu Schule während des Krieges entwickelt hat. Seit Ende<br />

der 90er Jahre gibt es Schüleraustausche und gemeinsame Projekte. In die Vorbereitungsphase<br />

dieses Projektes fiel der Vorlauf zum 20-jährigen Jubiläum des Falls der innereuropäischen<br />

Mauer zwischen Ost und West. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich dabei nicht für<br />

das offizielle Gedenken, sondern für die damit verbundene Europaidee selbst. Welche Werte<br />

und Vorstellungen verbinden die europäischen Menschen, wie wird Europa lokal gelebt und der<br />

Gedanke der europäischen Integration umgesetzt? Aus dieser persönlichen Betroffenheit heraus<br />

entstand unsere Idee, in Paderborn und Sarajevo »MeilenSterne« als Beispiele für europäische<br />

Werte und Identität und deren alltägliche Realisierung zu erkunden und öffentlich zu präsentieren,<br />

um mit dem Projekt einen Beitrag zu leisten, die Vereinigung Europas bewusst zu machen<br />

und weiterzuentwickeln. Schüler A: Vor dem Projekt war Europa für mich ganz weit weg. Da<br />

gibt es den Euro, Brüssel und den Streit um den Vertrag von Nizza. Jetzt habe ich alles hautnah<br />

erlebt. In Sarajevo hat mich besonders das tolerante Zusammenleben von Islam, Christentum<br />

und jüdischem Glauben beeindruckt.<br />

Schülerin B: Viele Helfer aus Paderborn haben als »Hände für den Frieden« einen Treffpunkt für<br />

muslimische, orthodoxe und katholische Jugendliche aufgebaut. Das finde ich richtig gut.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Achim Hoelscher<br />

Ort: Paderborn und Sarajevo<br />

(Bosnien-Herzegowina)<br />

Zeitraum:<br />

November 2008 bis<br />

November 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (18 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (3 w, 2 m)<br />

Kontakt: Gesamtschule Paderborn-Elsen, Achim Hoelscher, Am Schlengerbusch 27,<br />

33106 Paderborn, Tel. 05254/97870, achim.hoelscher@t-online.de<br />

149 Parkour<br />

in BergkaMen<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule<br />

Bergkamen<br />

Ort:<br />

Bergkamen<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

35 (35 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (6 m)<br />

Ziel von Parkour ist es, eine frei gewählte Strecke im öffentlichen Raum möglichst effizient<br />

zurückzulegen und dabei Hindernisse nicht zu umgehen, sondern zu überwinden. Parkour in<br />

Bergkamen startete 2008 mit ersten Workshops und hat sich seitdem rasant entwickelt. Es ist ein<br />

auf Nachhaltigkeit angelegtes und für die Teilnehmer kostenloses Projekt, das den mittlerweile<br />

rund 30 fest teilnehmenden männlichen Jugendlichen die Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer<br />

Fähigkeiten gibt. Weitere Ziele sind u. a. physische und psychische Entwicklung im Einklang mit<br />

der Umwelt, Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein, Respekt und Vertrauen, Achtung<br />

vor baulichen Strukturen und Eigentum, Kenntnis der eigenen körperlichen Möglichkeiten und<br />

Grenzen, Entwicklung von Selbstbewusstsein und zielgerichteter Lebensführung, Teilnahme<br />

am Erwerb des Kompetenznachweises Kultur. Die Rahmenbedingungen sind: ganzjährige Trainingsmöglichkeit,<br />

LKD-Projektförderung in 2008, Parkour ist in Bergkamen mittlerweile auch im<br />

Bereich Kultur und Schule etabliert, drei Teilnehmer der Gruppe haben den Übungsleiterschein<br />

gemacht und sind als Co-Trainer aktiv, acht Teilnehmer haben erfolgreich am Kompetenznachweis<br />

Kultur teilgenommen, Teilnehmer wurden als Akteure für den Imagefilm der Stadt<br />

Bergkamen im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 ausgewählt.<br />

Sven: Meiner Meinung nach ist die Kreativität eine der wichtigsten Aspekte im Parkour, denn<br />

ohne Kreativität hätte man kaum Möglichkeiten, seinen Weg zu gestalten. Richard: Ich habe<br />

keine Angst mehr davor, auf andere Leute zuzugehen und sie einfach mal so anzureden.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Bergkamen, Gereon Kleinhubbert, Am Stadtmarkt 1, 59192<br />

Bergkamen, Tel. 02307/9835027, g.kleinhubbert@bergkamen.de<br />

See You Jugendkulturpreis<br />

41


See You Jugendkulturpreis<br />

42<br />

159 talk4u<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle Netzwerk<br />

Jugendkultur<br />

Ort:<br />

Helios Theater Hamm<br />

Zeitraum: 24. Mai und<br />

8. November 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

19 (6 w, 13 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

»Talk4u« ist eine Mitmach-Talkshow von und für Jugendliche, die als Gästetalkshow mit dem<br />

Schwerpunkt Kultur am 24. Mai 2009 und als Thementalkshow mit dem Schwerpunkt »Endstation<br />

Schulabschluss? – Umsteigen statt Abstellgleis!« am 8. November 2009 von der Koordinierungsstelle<br />

Netzwerk Jugendkultur der Stadt Hamm in Kooperation mit der Stadtteiljugendarbeit<br />

Hamm Westen im Helios Theater veranstaltet wurde. Talk4u wurde gemeinsam mit dem Werler<br />

Netzwerk Jugendkultur als Hellwegprojekt durchgeführt. Neben dem »Infotainment-Aspekt«<br />

geht es bei Talk4u in besonderem Maße um das Mitmachen und Mitgestalten dieser Veranstaltung<br />

durch Jugendliche. Dementsprechend waren an der Themenfindung, Organisation und<br />

Durchführung Jugendliche beteiligt, die selbstständig Aufgabenbereiche wie Gäste-Recherche,<br />

Pressearbeit, Gästebetreuung u. a. übernahmen. Auch die Moderation bestritten Jugendliche<br />

gemeinsam mit dem Werler Journalisten Matthias Bölsing, von dem Idee und Grundkonzept zu<br />

Talk4u stammen. Des Weiteren ist die Beteiligung von jugendlichen Zuschauern vor Ort ein Ziel<br />

der Mitmach-Talkshow. Dementsprechend bietet Talk4u Mitsprachemöglichkeit bei Jugendthemen<br />

und Gehör in der Öffentlichkeit. Sebastian Füser, 18: Besonders gut hat mir bei Talk4u<br />

gefallen, dass ich bei Themen und Gästen mitentscheiden konnte.<br />

Nadine Leitner, 17: Bei der ersten Talk4u-Show habe ich mit moderiert. Dabei konnte ich viele<br />

Erfahrungen sammeln, die ich später brauchen kann. Bei der zweiten Talkshow habe ich die<br />

neuen Moderatoren beraten und gemerkt, was ich schon alles darüber weiß.<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Sabine Winde, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736991, netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

160 nrW-Street-<br />

art-Meeting<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle<br />

Netzwerk Jugendkultur<br />

Ort:<br />

Hans-Böckler-Platz, Hamm<br />

Zeitraum:<br />

27. Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Im Rahmen des NRW-Tages vom 26. bis 28. Juni 2009 richtete das Netzwerk Jugendkultur<br />

der Stadt Hamm auf dem Hans-Böckler-Platz ein NRW-Street-Art-Meeting für Künstler aus<br />

NRW aus. Ziel dieser Veranstaltung war es, neben der Zusammenführung und der Möglichkeit<br />

zum Austausch von Künstlern in NRW ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, welches die Verbundenheit<br />

der Städte in NRW durch eine ausgefallene künstlerische Ausdrucksweise einzigartig<br />

darstellen sollte. Besuchern des NRW-Tages wurde die Chance geboten, sich mit Graffiti-Kunst<br />

positiv auseinanderzusetzen und die Entstehung des Gesamtkunstwerkes zu beobachten. Zehn<br />

begabte Graffiti- und Street-Art-Künstler aus Düsseldorf, Neuss, Dortmund, Unna, Hamm,<br />

Mönchengladbach und Essen wurden aus den Bewerbern ausgewählt, um auf dem NRW-Tag<br />

gemeinsam ein großes NRW-Bild zu gestalten, auf dem sie ihre Heimatstädte repräsentierten.<br />

Materialien sowie Verpflegung für die Künstler wurden bereitgestellt. Kai Wohlgemuth, ein<br />

Graffiti-Künstler aus Hamm, begleitete die Talente bei der Gestaltung des NRW-Bildes und<br />

stand für Fragen zur Verfügung. Nach dem NRW-Tag wurden das Kunstwerk gegenüber dem<br />

Hammer Bahnhof aufgehängt, damit viele Menschen darauf aufmerksam gemacht werden.<br />

Matthias Scheidig: Es war ein super Tag! Super Wetter und super Stimmung. Menschen aller<br />

Altersklassen waren ständig um mich herum, fotografierten und nahmen Flyer mit. Der WDR<br />

war dabei und ständig die Presse. Wir wurden bestens verpflegt und umsorgt. Vielen Dank noch<br />

mal an die Organisatoren.<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Sabine Winde, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736996, netzwerk@jugendkultur-hamm.net


173 SPeech<br />

BuBBleS@city<br />

Die Kunststudenten Martta Tuomaala und Essi Laurila erstellen gemeinsam mit den Teilnehmern<br />

(offene Teilnahme) Comic Strips aus ihren Gedanken und verschiedenen Dingen, die sie nicht<br />

machen konnten oder sich nicht getraut haben zu machen und verteilen diese in der Stadt. Das<br />

Ziel ist, diese Comics legal im öffentlichen Raum zu zeigen, z. B. auf Müllcontainern, Stromkästen<br />

und Mauern, in Parks und Orten mit leeren Flächen. Die Themen, mit denen sich die Studenten<br />

in den Comic Strips auseinandersetzen, sind sehr unterschiedlich und hängen von der Person<br />

ab, die sie erstellt. Einige beschreiben ihre utopischen Fantasien oder alltägliche Situationen,<br />

während andere intime und persönliche Themen ansprechen.<br />

Die Studenten wollten mit dem Projekt so viele Menschen mit positiver Einstellung zu Street Art<br />

wie möglich erreichen. Mit diesem Projekt appellieren sie an die Redefreiheit. Junge Menschen<br />

sollten das Recht haben, gehört zu werden und Teil unserer gemeinsamen Umgebung zu sein.<br />

Das Projekt will außerdem beweisen, dass nicht jedes Poster und Bild ein hässlicher, krimineller<br />

Akt ist, sondern dass sie im Gegensatz dazu Licht und Farbe bringen können und das Äußere<br />

einer Stadt von seinem neutralen Grau befreien.<br />

Oona Laakso, 16: Especially I liked this project, because we worked as a team and discussed<br />

together about the ideas and meanings of my comic. Sebastian Schultz, 16: The theme of<br />

the project interested me the most and I already had an idea for my comic strip beforehand. In<br />

addition I liked the fact that my work will be exhibited in a public space.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Essi Laurila und Martta<br />

Tuomaala<br />

Ort:<br />

Tampere (Finnland)<br />

Zeitraum:<br />

Sommer 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (8 w, 1 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Kontakt: Tampere University of Applied Sciences, Martta Tuomaala, Pyhäjärvenkatu 6<br />

C 67, 33200 Tampere, Tel. +358/400948214, martta.tuomaala@gmail.com<br />

238<br />

oPen air<br />

graffitiatelier<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule<br />

Pink Pop e. V.<br />

Ort:<br />

Ibbenbüren<br />

Zeitraum: August bis<br />

Oktober 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

8 (1 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Nach der erfolgreichen Durchführung der Graffitiausstellung »Farben der Straße« im Oktober<br />

2007 in Ibbenbüren, in der Jugendliche eigene Graffitiwerke auf Leinwänden ausgestellt haben,<br />

begann der Graffiti Workshop der Jugendkunstschule (JKS) für die Errichtung eines »Open Air<br />

Graffitiateliers« zu kämpfen. Dabei sollten Wände dauerhaft für die Kunstfacette Graffiti, frei von<br />

jeglicher Kriminalität, genutzt werden dürfen. Nach zahlreichen Anträgen, Legitimierungsvorträgen<br />

und einem großen Spendenaufruf ist es den Jugendlichen des Graffiti-Workshops gelungen,<br />

mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher sowie der Unterstützung der JKS und der ortsansässigen<br />

Baufirmen, am 17.10.2008 das Graffitiatelier am Aasee mit einer Gesamtgestaltungsfläche<br />

von 80 qm zu eröffnen. Das Projekt entwickelte sich im Jahr 2009 zum Vorzeigeprojekt. Die<br />

Jugendlichen sorgen bis heute für Ordnung und die Instandhaltung der Wände. Sie archivieren<br />

alle dort entstandenen Bilder und basteln gerade an einer eigenen Homepage für das Projekt.<br />

Christian Friedrich, 17: Ich hätte zu Beginn nicht geglaubt, dass wir das hinkriegen! Erst nachdem<br />

der erste Spartenstich getan war und wir die Steine für das Mauerwerk in einer Helferkette<br />

weitergereicht haben, war mir klar, jetzt kann uns keiner mehr aufhalten!<br />

Alwina Koop, 25: Ich bin sehr stolz auf das Projekt! Ich konnte zusehen, wie aus einer Idee,<br />

schon fast einem Traum, etwas ganz Bedeutendes wurde. Der größte Erfolg dieses Projekts<br />

liegt in der Erfahrung der involvierten Jugendlichen, welche sie lehrt, dass ein Traum nur Realität<br />

wird, wenn man die nötige Energie und Überzeugung investiert.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Pink Pop e. V., Alwina Koop, Am Sportzentrum 27-30, 49479<br />

Ibbenbüren, Tel. 05451/16676, alwinakoop@pinkpop.de<br />

Aktion/Performance/(Mitmach-)Ausstellung<br />

43


Aktion/Performance/(Mitmach-)Ausstellung<br />

See You Jugendkulturpreis<br />

44<br />

249 i love c-r<br />

Bewerber:<br />

Kathrin Lehmann<br />

Ort:<br />

Castrop-Rauxel<br />

Zeitraum:<br />

August 2009<br />

bis Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (6 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Sie denken Rom wäre alt, Paris romantisch, New York aufregend und Gorleben würde strahlen?<br />

Dann kennen Sie Castrop-Rauxel noch nicht! Wir von C-R Tours bringen Ihnen Castrop-Rauxel<br />

auf eine theatrale Art und Weise näher. So haben Sie diese Stadt noch nie gesehen. Mit diesem<br />

Text warb der Jugendclub des Westfälischen Landestheaters (WLT) für seine theatrale Stadtführung.<br />

Unter der Leitung von Kathrin Lehmann, Theaterpädagogin am WLT, erarbeiteten 12<br />

Jugendliche eine besondere Stadtführung. Dabei setzten sich die Jugendlichen mit der eigenen<br />

Umgebung, dem Wohnort und dem öffentlichen Raum auseinander. Sie erarbeiteten eigene<br />

Figuren und Geschichten, die auf den ausgewählten Stadtteil passten. Einmal wöchentlich<br />

probten die Jugendlichen von August 2009 bis Mai 2010, um am 1. Mai 2010 ihre Premiere zu<br />

zeigen. Zunächst stand die Beschäftigung mit dem Stadtraum im Vordergrund. Dabei sollte eine<br />

Sensibilität für bereits bekannte Orte entstehen, die durch Aktionen oder Geschichten neu definiert<br />

wurden. Dann erarbeiteten die Jugendlichen ihre Rollen und probten für die Aufführungen.<br />

Annika Reese, 16: Ich habe mich intensiver als je zuvor mit Castrop-Rauxel beschäftigt und<br />

mittlerweile finde ich diese Stadt richtig toll. Außerdem habe ich bei unserer Premiere gemerkt,<br />

dass den Leuten diese Form von Theater sehr gefällt.<br />

Sina Weißbach, 19: An der Produktion unserer theatralen Stadtführung war für mich das<br />

Schwierigste und Interessanteste, eine geeignete Route zu finden und um die einzelnen »Sehenswürdigkeiten«<br />

eine zusammenhängende Geschichte zu spinnen.<br />

Kontakt: Westfälisches Landestheater, Kathrin Lehmann, Europaplatz 10, 44575 Castrop-<br />

Rauxel, Tel. 02305/978026, lehmann@westfaelisches-landestheater.de<br />

006<br />

kreative ZerStörung –<br />

SchöPferiSche geWalt<br />

Über 100 Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Bochumer Milieus brachten, angeleitet<br />

von Ponte Courage e. V., Gewalt und Zerstörung künstlerisch zum Ausdruck. Dabei waren die<br />

Aufgaben und Workshops so eingerichtet, dass Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen<br />

Bildungsvoraussetzungen gleichermaßen künstlerisch-kreativ herausgefordert waren. In bildnerischen<br />

Werken thematisierten Jugendliche aus unterschiedlichen Perspektiven die Gewalt des<br />

Krieges. In einer Collage zeigten männliche Jugendliche ihr Frauen-Bild und dokumentierten in<br />

Videoaufzeichnungen ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und ihr muslimisch geprägtes<br />

Frauenbild. Kinder aus sozialen Brennpunkten produzierten Zerstörungslust in farbigen<br />

Aktionen, produzierten Comic-Bilder zum Thema Streit und Angst. Rap-Musik und ein chorisches<br />

Theaterstück zeigten, wie Fäkalsprache auch ein Stilelement sein kann, um zerstörte Liebe und<br />

Hoffnungslosigkeit zum Ausdruck zu bringen. Alle Bilder, Objekte, Videos und Live-Acts wurden<br />

in einem leer stehenden Geschäftslokal nahe des Bochumer Rotlicht-Milieus über zwei Wochen<br />

im öffentlichen Raum präsentiert. Die örtliche Presse, die beteiligten Kinder und Jugendlichen<br />

sowie viele Eltern nahmen die Ausstellungs-Aktion mit großem Interesse wahr.<br />

Ferit Turan, 16: Ich meine, Gewalt ist immer da, zwischen uns hier in der Gruppe, in den<br />

Familien, überall. Im Fernsehen, da geht es auch oft um Gewalt. Darum finde ich es gut, dazu<br />

etwas zu machen.<br />

Nils Neukirch, 10: Es wird echt laut. Da geht es um was.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

PONTE COURAGE e. V.<br />

Ort:<br />

Bochum<br />

Zeitraum:<br />

September 2008 bis März<br />

2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

95 (41 w, 54 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (3 w, 3 m)<br />

Kontakt: Winfried Paetzel, Uhlandstraße 28, 44791 Bochum, Tel. 0234/5839713,<br />

info@pontecourage.de<br />

Bildnerisches Gestalten


025<br />

Dein StaDtteil –<br />

Dein euroPa<br />

Die 24 jungen Teilnehmer sind durch schwierige Milieus und Arbeitslosigkeit von Ausgrenzung<br />

bedroht. Sie schildern anhand von mitgebrachten Fotos ihr Leben und lernen das Leben der<br />

»Anderen« kennen, wobei Lern- und Kommunikationsschwierigkeiten berücksichtigt werden.<br />

Gemeinsame künstlerische Aktivitäten der Jugendlichen aus Deutschland, den Niederlanden<br />

und der Türkei im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 werden der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht und schaffen Erfolgserlebnisse, da die Jugendlichen an der Konkretisierung der Programmgestaltung<br />

und -durchführung mitwirken. Im Fokus steht das nonformale, interkulturelle<br />

Lernen von Jugendlichen, denen durch transnationale Erfahrungen neue Perspektiven eröffnet<br />

werden. Ihr einziger Sozialisationsort war bisher ihr Heimatstadtteil: »Aus dem Quartier auf nach<br />

Europa«. Neben erlebnispädagogischen Angeboten in der Erlebniswelt Fredenbaumpark soll eine<br />

überdimensionale Mosaikbank für den Westfalenpark Dortmund erstellt werden.<br />

Partner: Beyoglu/Istanbul (TR), Arcus College/Heerlen (NL), Stadt Dortmund, JobCenterARGE<br />

Dortmund.<br />

Dennis, 23: Für mich war es sehr wichtig zu erfahren, wie es ist, über einen längeren Zeitraum<br />

in einer ungewohnten Umgebung zu leben, Erfahrungen im Arbeitsleben im Ausland zu sammeln<br />

und mit fremden Leuten Freizeitaktivitäten durchzuführen. Nils, 20: Es war mir wichtig, Erfahrung<br />

mit anderen Menschen zu sammeln, Spaß mit Leuten zu haben und nette Menschen kennen<br />

zu lernen. Ich wollte selbstständiger werden und mich von meiner besten Seite zeigen.<br />

+YEA<br />

Bewerber: InteressengemeinschaftSozialgewerblicherBeschäftigungsinitiativen<br />

e. V. – ISB e. V.<br />

Ort: Dortmund<br />

Zeitraum: 13. bis<br />

20. September 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

24 (12 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (4 w, 3 m)<br />

Kontakt: ISB e. V., Andreas Koch, Unnaer Straße 44, 44145 Dortmund, Tel.<br />

0231/840960, info@isb-dortmund.de<br />

039 Martini art<br />

Bewerber:<br />

Martini ART/Kreativ AG<br />

Ort:<br />

Nottuln<br />

Zeitraum:<br />

seit 2005 Ferienaktionen/<br />

Wochenkurse bis heute<br />

TeilnehmerInnen:<br />

22 (22 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

Bei dieser Freizeit AG treffen Jugendliche offener und geschlossener intensiver pädagogischer<br />

Gruppen zusammen, um künstlerisch tätig zu werden. Einmal wöchentlich 3 bis 4 Stunden<br />

oder in mehrtägigen Ferienaktionen werden Jugendliche bei ihrer Arbeit an Bildern, Skulpturen,<br />

Collagen u.v.m. angeleitet. Nach dem Motto »Unbrauchbares brauchbar machen« werden diese<br />

Objekte häufig aus Resten der verschiedensten Baumaterialien wie Holz, Metall, Glas, Stein usw.<br />

gefertigt. Ausstellungen in Nottuln 2006 und in Münster 2007 hatten eine sehr gute Resonanz<br />

und die Teilnahme am Jugendkulturpreis 2008 in Aachen ließ die Jugendlichen erkennen, dass<br />

ihre Arbeiten wertgeschätzt wurden. Auch im Berufsförderlehrgang Theorie-Orientierung-Praxis<br />

(TOP) des Martinistifts, in dem die Unterweisung Jugendlicher in Grundfähigkeiten verschiedener<br />

Handwerksberufe stattfindet, ist diese künstlerische Arbeit mittlerweile fest verankert. Des<br />

Weiteren sind diese Kunstobjekte seit November 2009 in einem eigenen Ausstellungsraum im<br />

Martinistift zu besichtigen. Diese AG, in der Jugendliche immer wieder Ideen entwickeln, neue<br />

Materialien entdecken und sich gegenseitig unterstützen, hilft ihnen Eigeninitiative zu entwickeln,<br />

eigene Stärken zu erleben und ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.<br />

Dennis, 16: Ich finde gut, dass ich hier Sandstein bearbeiten kann und habe für meine Mutter<br />

ein Herz daraus gefertigt.<br />

Steven, 16: Bei Martini ART habe ich etwas Schönes aus Porenbeton gefertigt und so ein<br />

Geschenk für meine Eltern zu Ostern gehabt.<br />

Kontakt: Martinistift Kinder, Jugend und Familienhilfe, Markus Pohlmann, Buxtrup 11, 48301<br />

Nottuln, Tel. 02509/88360,<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

45


See You Jugendkulturpreis<br />

46<br />

071 PiMP<br />

My School<br />

Bewerber:<br />

Jugendkunstschule balou<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

24. August bis<br />

18. September 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

42 (13 w, 29 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 m)<br />

In einem Kooperationsprojekt von balou e. V./Jugendkunstschule, Hauptschule Wickede und<br />

Atelier Robert Kaller gestalteten 42 Schüler/innen unter fachkundiger Anleitung des Künstlers<br />

die graue Fassade ihrer Schule neu. In der ersten Woche wurde die Farbgestaltung der Fassade<br />

vorgenommen. Leuchtende Farben von Gelb bis Orange wurden mit Rollen, Pinseln und Farbspritzen<br />

an die Wände gebracht. In den folgenden drei Wochen gestalteten die TeilnehmerInnen<br />

im Atelier des Künstlers großformatige Mosaike, um die Fassade damit zu schmücken. Die<br />

Motive wurden zuerst in Sand vorgelegt und dann in wetterfestem Beton verewigt. Abschließend<br />

wurden die Mosaike versiegelt. In einem großen Finale wurden die Arbeiten an der Fassade<br />

befestigt. Die Jugendlichen arbeiteten freiwillig und sehr engagiert. Dabei erwarben sie viele<br />

handwerkliche Kenntnisse und Fertigkeiten, bewiesen große Kreativität und Teamfähigkeit.<br />

Über die Teilnahme erhielten die SchülerInnen ein Zertifikat, das auch in den Berufswahlpass<br />

mit aufgenommen wurde. Das Projekt wurde möglich dank einer Förderung durch den »Pakt mit<br />

der Jugend« und durch Mittel aus dem Aktionsfonds Soziale Stadt Dortmund.<br />

Mandy Keller, 14: Es hat mir Spaß gemacht, mit Materialien wie Beton, Steinen und Fliesen zu<br />

arbeiten. Hier konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Als ich die Außenfassade gesehen<br />

habe, war ich richtig stolz und habe gedacht: Das habe ich gemacht! Pia Hanswillemenke,<br />

14: Ich hätte nicht gedacht, dass wir so was schaffen. Als die Mosaike aufgehängt wurden, war<br />

ich richtig stolz. Mein Mosaik hängt jetzt da oben und jeder kann es sehen.<br />

Kontakt: balou e. V., Nicola van der Wal, Oberdorferstraße 23, 44309 Dortmund, Tel.<br />

0231/201866, post@balou-dortmund.de<br />

092<br />

iM fluSS<br />

Der Zeit<br />

Bewerber: Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Kunst und<br />

Medien NRW e. V.<br />

Ort:<br />

Raesfeld<br />

Zeitraum: Februar bis<br />

Anfang Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

31 (5 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (1 w, 2 m)<br />

An diesem mittlerweile dritten generationsübergreifenden, partizipativen Kunstprojekt beteiligen<br />

sich von Anfang Februar bis zu den Sommerferien 2010 15 Schülerinnen und Schüler sowie<br />

15 Seniorinnen und Senioren. Kooperationspartner sind die LAG Kunst und Medien, das Kulturbüro<br />

der Stadt Dorsten, die Geschwister-Scholl-Hauptschule und das Seniorenzentrum St.<br />

Elisabeth. Heidi Stein, Karlheinz Strötzel (LAG Kunst und Medien) und der Kunstlehrer Rolf Noack<br />

(Geschwister-Scholl-Hauptschule) führen das Projekt durch. Es findet im Rahmen des »Pakts<br />

mit der Jugend« des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration statt. Der<br />

künstlerische Schwerpunkt ist Landart und dabei das künstlerische Bearbeiten von Naturmaterialien.<br />

Angeregt wurde die Gruppe durch die Bücher und den Dokumentarfilm »Im Fluss der<br />

Zeit« des englischen Künstlers Andy Goldsworthy. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres<br />

wurde mit Holz, Naturmaterialien und Farbe im Gruppenraum gearbeitet, anschließend im Wald,<br />

im Park des Seniorenzentrums und im Schulgarten. Die Auswahl der jeweils zu verwendenden<br />

Technik hängt von den jeweiligen Interessen, den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Beteiligten,<br />

dem vorhandenen Material und den möglichen räumlichen Gegebenheiten ab.<br />

Chris, 17: Ich habe Spaß und Freude mit älteren Menschen gemeinsam etwas zu schaffen und<br />

bin gespannt, wie es weiter geht.<br />

Irmgard, 84: Ich habe mir das am Anfang nicht so vorgestellt, aber dann war ich auf einmal<br />

mittendrin und hellauf begeistert. Nicht einsam, sondern gemeinsam!<br />

Kontakt: Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW e. V., Karlheinz Strötzel, Kirchplatz<br />

8, 46348 Raesfeld, Tel. 02865/603573, kunstumedien@t-online.de


104 Seilfahrt<br />

Im Rahmen der Stadtentwicklung der Stadt Hamm und in Zusammenarbeit mit der RAG wird die<br />

Reaktivierung des Zechengeländes »Schacht Franz« angestrebt. In diesem Zusammenhang hat<br />

sich die Michael-Ende-Schule (MES) mit ihrem Projekt »Seilfahrt« beteiligt und im Ideenwettbewerb<br />

den zweiten Preis erhalten. Die Umsetzung der Projektidee hat bereits begonnen. Die MES<br />

greift die lineare Struktur des geplanten Radweges auf, um die vertikale Seilfahrt in die Tiefe zu<br />

versinnbildlichen. Die Bergbauvergangenheit Herringens soll in diesem Wortsinne »erfahrbar«<br />

gemacht werden. In Zusammenarbeit mit einem Hammer Künstler soll ein Gesamtkunstwerk<br />

entstehen, das den Schülerinnen und Schülern gleichzeitig die Möglichkeit gibt, sich mit ihrer<br />

eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen. Viele Schüler der MES benötigen intensive Förderung<br />

bei der Initiierung von Lernprozessen sowie im Bereich der Motivation, Wahrnehmung und<br />

Konzentration. Das Projekt soll ihnen die Möglichkeit geben, Interesse an Arbeitsprozessen zu<br />

entwickeln und sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Am Projekt beteiligt sind circa 10 Schüler,<br />

die regelmäßig einmal wöchentlich unter Anleitung des Künstlers an den Skulpturen arbeiten.<br />

Ömer Güclü, 14, und Kevin Schmidt, 14: Es macht auf jeden Fall Spaß, mit dem Werkzeug<br />

zu arbeiten. Mit Freunden zusammen zu sein und alles fertig zu stellen, ist schön.<br />

Marcel Budde, 15: Man lernt dadurch seine Stärken neu kennen. Ich bin stolz, dass die<br />

Skulpturen lange stehen bleiben und wir viel davon haben. Wir können sagen: »Da habe ich<br />

mitgeholfen.«<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Martina Sommer-Muhle<br />

Ort:<br />

Hamm<br />

Zeitraum:<br />

August 2008 bis Frühjahr<br />

2011<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (14 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Kontakt: Michael-Ende-Schule, Förderschule Lernen, Martina Sommer-Muhle, Muntenburgstraße<br />

30, 59077 Hamm, michael-ende-schule@some.schulen-hamm.de<br />

107<br />

Der interkulturelle<br />

Schulhof<br />

Die Max-Albermann-Hauptschule und die katholische Adolph-Kolping-Hauptschule liegen im<br />

Stadtteil Kalk. Beide Schulen haben einen hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern ohne<br />

deutschen Pass bzw. mit Zuwanderungsgeschichte.<br />

Die Schulen sind Nachbarn und nutzen denselben Schulhof. Die Stundenpläne sind so gestaltet,<br />

dass die Pausen jeweils nacheinander liegen, damit sich die Schülerinnen und Schüler nicht begegnen.<br />

Der Schulhof ist von einem sehr hohen Drahtzaun umgeben. »Von den Vorübergehenden<br />

werden wir betrachtet wie wilde Tiere im Zoo,« sagt eine Schülerin der Klasse 10a. Während der<br />

Pausen und nach Schulschluss werden die Hoftüren abgeschlossen. Um den Schulhof zu einem<br />

Ort zu machen, an dem man sich wohlfühlen kann, entwerfen die Schülerinnen und Schüler<br />

beider Schulen eine Kletterwand mit Hintergrundbild, Hochbeete mit landestypischen Pflanzen<br />

anderer Länder, ein »Grünes Klassenzimmer« für Unterricht, Kommunikation, Freizeit, Veranstaltungen<br />

und Theater und vieles mehr. Die kreativen Schüler beteiligen sich am Wettbewerb »365<br />

Orte der Ideen in Deutschland« und gewinnen den Preis als ausgewählter Ort 2007. Außerdem<br />

wird das Projekt öffentlich – etwa im Rahmen von Schulfesten, Seminaren und Tagungen –<br />

Eltern, Lehrkräften und Interessierten im Stadtteil präsentiert.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Julia e. V.<br />

Ort:<br />

Köln-Kalk<br />

Zeitraum:<br />

2006-2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

42<br />

(22 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (3 w, 3 m)<br />

Kontakt: Ragna Bohne, Giselbertstraße 10, 51429 Bergisch Gladbach, Tel.<br />

02204/916514, ragna.bohne@julia-ev.de<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

47


See You Jugendkulturpreis<br />

48<br />

113 SPortfaSSaDe<br />

Bewerber:<br />

Kulturwerkstatt Bottrop<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

September 2008<br />

bis Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Um ihre graue, beschmierte Sporthalle zu verschönern und zu beleben, arbeitete die Hauptschule<br />

Lehmkuhle in Bottrop mit der Kulturwerkstatt Bottrop zusammen. Gemeinsam mit dem Bottroper<br />

Künstler Reiner Wieczorek wurde ein Konzept erarbeitet. Während des Schuljahres 2008/2009<br />

malten Schüler der Jahrgangsstufen acht und neun mit Acrylfarben bunte Sportmotive auf<br />

Leinwände, die von nun an die Fassade der hässlichen Turnhalle schmücken werden. Die Bilder<br />

entstanden im Atelier des Künstlers. Während der Arbeit wurden die SchülerInnen außerdem<br />

von ihren beiden Kunstlehrerinnen Dorothee Beneloucit und Gudrun Prenger unterstützt.<br />

Abgesehen von der Verschönerung des Schulhofes war es das Ziel, die Schüler selbstständig<br />

arbeiten zu lassen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihnen einen Einblick in das Leben eines<br />

Künstlers zu geben.<br />

Das Projekt wurde durch das Landesförderprogramm »Soziale Stadt NRW« finanziert.<br />

Teilnehmer: Mit ´nem Künstler zusammenzuarbeiten ist doch geil, so was machen wir nicht<br />

jeden Tag! Der Hammer! Da stehen so viele Bilder rum …<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Bottrop, Andreas Kind, Blumenstraße 12-14, 46236 Bottrop, Tel.<br />

02041/703721, kulturwerkstatt@bottrop.de<br />

114<br />

Wege ZueinanDer<br />

in euroPa<br />

Die Litfasssäule mit dem Thema »Wege zueinander in Europa« soll unsere Erfahrungen und<br />

Erlebnisse bei der Zusammenarbeit mit unseren Partnerschulen in Frankreich, Rumänien, in<br />

der Türkei und der Ukraine zusammenfassen. Wir sind Mitglieder der Europagruppe unserer<br />

Schule und viele von uns durften schon einmal erfahren, wie es ist, eine der Partnerschulen<br />

zu besuchen und dort in einer internationalen Projektgruppe zusammenzuarbeiten. Daher hat<br />

uns dieses Thema gereizt und wir haben uns dafür entschieden, eine Litfasssäule zu gestalten.<br />

Zuerst haben wir den Materialfundus geordnet und abgeheftet. Dazu gehörten beispielsweise<br />

Interviews, die wir mit den Lehrern und Schülern machten, oder Bilder, die in allen Ländern<br />

entstanden sind. Danach filterten wir aussagekräftige Statements heraus und brachten sie<br />

in Form von Zitaten an der Litfasssäule an. Als unser Produkt immer mehr Gestalt annahm,<br />

konnten erstaunlicherweise alle Gruppenmitglieder feststellen, dass man sich ähnlicher ist<br />

als gedacht und dass in jedem Land viele vergleichbare Situationen entstanden sind. Um die<br />

Beziehungen noch besser darzustellen zu können, haben wir kleine rote Füße symbolisch über<br />

alle Länderumrisse der Säule tapsen lassen.<br />

Lisa Götte: Wir haben nicht nur die Kommunikation untereinander verbessert, sondern auch<br />

das Finden von einem gemeinsamen Ergebnis.<br />

Chiara Emily Ward: Das Wichtigste für mich an unserer Litfasssäule war das anschauliche<br />

Darstellen der Zugehörigkeit unserer Partnerschulen zu unserer Schule.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Europa-AG der<br />

Gesamtschule Horst<br />

Ort:<br />

Gelsenkirchen<br />

Zeitraum:<br />

Januar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

7 (6 w, 1 m)<br />

Kontakt: Gesamtschule Horst – Europaschule, Sabine Cristea, Devenstraße 15,<br />

45899 Gelsenkirchen, Tel. 0209/4503012, sabine.cristea@gmx.net


157 kreativitätS-<br />

BeSchleuniger<br />

Bewerber:<br />

JugendkulturRat<br />

Ort:<br />

Hamm<br />

Zeitraum:<br />

2009 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (14 w)<br />

Die Projektidee wurde von Jugendlichen entwickelt, die sich seit etwa zwei Jahren im Jugendkulturrat<br />

für jugendkulturelle Belange in Hamm engagieren. Unterstützt werden sie dabei von<br />

der Koordinierungsstelle Netzwerk Jugendkultur. Mit dem Jugendkunstprojekt »Kreativitätsbeschleuniger«<br />

möchte der Jugendkulturrat junge Künstler in Hamm zwischen 16 und 25 Jahren<br />

fördern, die bereits künstlerisch arbeiten. Sie konnten sich in aktiven Workshop-Phasen unter<br />

der künstlerischen Leitung von Helmut Berger weiterbilden, austauschen und erste Erfahrungen<br />

in der Öffentlichkeit mit einer gemeinsamen Ausstellung machen. Um den teilnehmenden<br />

Künstlern weitere Experimentierfelder zu eröffnen, besuchten sie für einen Tag das Dortmunder<br />

Künstlerdepot, arbeiteten mit der Künstlerin Suse Solbach zum Thema »Wachs« und mit dem<br />

Graffiti-Künstler UZEY mit der Sprühdose. Das Projekt fand im März und April 2009 statt. Mit dem<br />

Jugendkunstprojekt »Kreativitätsbeschleuniger 2« griff der Jugendkulturrat die sehr erfolgreiche<br />

Projektidee des Vorjahres auf und modifizierte das Projekt für 2010. Die Ausstellungseröffnung<br />

im April 2010 im Rahmen der Hammer Kulturnacht war eingebunden in die Aktivitäten der Stadt<br />

Hamm als »local hereo« im Kulturhauptstadtjahr. Abgerundet wurde die Ausstellungseröffnung<br />

duch ein jugendkulturelles Programm mit zwei Jugendchören, einer Szenischen Lesung der<br />

Jugendgruppe des Helios Theaters sowie mit einem Auftritt des Songwriters Christian Walter.<br />

Kontakt: JugendkulturRat, Pit Siedenberg, Südstraße 28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736991,<br />

netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

170<br />

kool SoulS<br />

on WallS<br />

Bewerber:<br />

Bleiberger Fabrik und<br />

Volkshochschule der<br />

Stadt Aachen<br />

Ort: Aachen<br />

Zeitraum:<br />

1.6. bis 30.11.2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

50 (50 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

Eine mehr als einen Kilometer lange Lärmschutzwand befindet sich direkt gegenüber der<br />

Jugendkunstschule der Bleiberger Fabrik. Schnell konnten die Politik und die Verantwortlichen<br />

der Deutschen Bahn davon überzeugt werden, dass eine künstlerische Gestaltung als präventive<br />

Maßnahme gegen die Beschmutzung mit wilden Graffitis ein förderungswürdiges Projekt<br />

darstellt. Erfahrene Graffitikünstler aus Aachen bildeten ein Projektteam, das die Ausschreibung<br />

über das Internet steuerte und das Projekt insgesamt logistisch und künstlerisch begleitete. Die<br />

Volkshochschule und die Jugendkunstschule bildeten die Projektleitung und akquirierten Gelder<br />

und Sponsoren. An Aachener Schulen ging der Aufruf zur Beteiligung, denn das Projekt sollte<br />

als Community-Art-Modell umgesetzt werden, so dass professionelle Künstler mit Jugendlichen<br />

zusammenarbeiten und ihre Erfahrung und ihr Wissen vermitteln konnten. Dabei war es<br />

besonders wichtig, Jugendlichen eine öffentliche Plattform zur Selbstdarstellung ihrer Kultur<br />

zu geben. Entstanden ist ein eindrucksvolles Kunstwerk im öffentlichen Raum, das durch die<br />

Gesamtgestaltung in Farb- und Formkonzept einzigartig in der Welt ist.<br />

Jasper Josephs, 17: Ich fand es gut, mit professionellen Künstlern zusammenzuarbeiten und<br />

bei so einem riesigen Projekt mitzumachen.<br />

Il-Jin Choi, 27: Das mit Abstand Wichtigste am Projekt war die Tatsache, dass wir anfangs<br />

skeptische Anwohner mittels des in der Graffiti-Kultur oft erprobten Schüler-Mentor-Vorgehens<br />

und der daraus entstehenden Kunst überzeugen und für uns gewinnen konnten.<br />

Kontakt: Bildungswerk Carolus Magnus e. V., Sibylle Keupen, Bleiberger Straße 2, 52074<br />

Aachen, Tel. 0241/8940665, bildungswerk@bleiberger.de, www.koolsoulsonwalls.com<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

49


See You Jugendkulturpreis<br />

50<br />

172 euroPean<br />

iSlanDS<br />

Jugendliche aus Polen, Litauen, Rumänien, der Türkei, den Niederlanden und Deutschland<br />

hatten im Rahmen unserer »Jugendbegegnungen 06-07« Kunst im öffentlichen Raum besichtigt<br />

und »Kunstkreisel« entdeckt. Entsprechend war das Thema für ein europäisches Wanderprojekt<br />

2008 bis 2011: »Kunstkreisel mit einer europäischen Beteiligungsdimension von Ost nach<br />

West«. Erste Station war der Kulturspeicher Ibbenbüren, wo 16 Projektvorschläge in Entwürfen<br />

und Modellen vor Ort dargestellt wurden. Eines der vier für die Realisierung vorgeschlagenen<br />

Projekte, »European Hands«, wurde in »Vilnius – European Culture Capital 2009« vor der<br />

Kunstakademie Vilnius installiert.<br />

Ziele im Rahmen künstlerischer Partizipationsprojekte waren die Erprobung von Kunst als Form<br />

interkultureller Begegnung, die Beteiligung an Kunst als Modell für die soziale und politische<br />

Partizipation und die Beteiligung an der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Unterstützt wird das<br />

Projekt in der Realisierungsphase ab September 2010 vom EU-Förderprogramm zur ländlichen<br />

Entwicklung. KAJA West e. V. hat die Projektträgerschaft für die so genannte »Kunstkreisel-<br />

Route« übernommen.<br />

Paulius N. / Litauen , 22: I came as Lithuanian Artist, I left as European Artist.<br />

Anonym: Die äußere Anerkennung kann nie so wichtig werden wie die gegenseitige Bestätigung,<br />

dass wir es geschafft haben, aus dem Dreck, dem Regen, der Kälte des Camps in<br />

Weißrussland ein Projekt auf den Europäischen (Kultur?)-Gipfel nach Vilnius zu schaffen.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Bernhard Ahlers<br />

Ort:<br />

Ibbenbüren<br />

Zeitraum:<br />

August 2008 bis März<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

180 (110 w, 70 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (1 w, 2 m)<br />

Kontakt: KAJA West e. V., Bernhard Ahlers, Bergstr. 70 A, 48429 Rheine, Tel.<br />

05971/14935, ahlers@kajawest.de, www.kajawest.de/hands/hands_08_start.htm<br />

188 kunSt<br />

iM WinD<br />

Die Aktion »Kunst im Wind« wurde 2004 vom spanischen Künstler Josep Ginestar ins Leben<br />

gerufen. Er stammt aus der Valencianischen Region, in der die Einwohner des Städtchens<br />

Gata de Gorgos anlässlich der alljährlichen Fiesta Fahnen mit Text- und Bilddarstellungen an<br />

ihre Balkone hängten. Dank der Initiative von Ginestar hat die Aktion internationale Bedeutung<br />

erlangt. An ihr beteiligen sich inzwischen weit über hundert Künstler aus vielen Ländern der<br />

Erde. In Deutschland war die Ausstellung erstmals 2008 im Kreis Aachen bei der EuRegionale<br />

2008, einer Entwicklungsinitiative von Stadt und Kreis Aachen und den angrenzenden Regionen,<br />

zu Gast.<br />

In diesem Jahr beteiligen sich Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 und 11 des Rhein-<br />

Maas-Gymnasiums Aachen, das sich seit Beginn des Jahres 2008 als einziges Aachener Gymnasium<br />

mit dem Titel »Europaschule in Nordrhein-Westfalen« schmücken darf, an der Aktion.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben eine europäische Fahne gestaltet, die 2 x 8 m groß ist. Auf<br />

ihr sind viele Piktogramme und Europa-Symbole zu sehen, die den europäischen Bezug Aachens<br />

als Stadt Karls des Großen, der deutschen Königskrönungen, europäischer Friedensschlüsse<br />

und des Internationalen Karlspreises deutlich machen. Dies alles und noch viel mehr ist auf der<br />

Fahne der Schülerinnen und Schüler dargestellt.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Rhein-Maas-<br />

Gymnasium Aachen<br />

Ort:<br />

Aachen<br />

Zeitraum:<br />

Mai 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (10 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2<br />

Kontakt: Renate Müller-Drehsen, Rhein-Maas-Str. 2, 52066 Aachen, Tel. 0241/<br />

603570, r.mueller-drehsen@gmx.de


192 WunDergarten<br />

Der kultur<br />

Bewerber:<br />

Helga Mols<br />

Ort:<br />

Overath<br />

Zeitraum:<br />

September 2009 bis Juli<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (7 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

In meinem Projekt »Wundergarten der Natur« arbeite ich mit Schülern des Paul-Klee-<br />

Gymnasiums aus Overath. Die zwischen 14 und 18 Jahre alten Schüler, teilweise aus dem<br />

Kunst-Leistungskurs, kommen in mein Atelierhaus, das nach dem Unterricht nach einem kurzen<br />

Fußweg zu erreichen ist. Im ersten Abschnitt wurde draußen in der Natur die hiesige Botanik<br />

skizziert und detailliert in Skizzenbüchern festgehalten. Dieses begleitet jeden Teilnehmer und<br />

wird im Laufe des Projekts zu seiner persönlichen Schatzkammer. Im zweiten Abschnitt ging es<br />

um die Loslösung vom detailreichen Abzeichnen und der freigesetzte Forscherdrang durfte nun<br />

die Farbe als solche in den Vordergrund stellen. Um diese neue Dimension verstehen zu lernen<br />

und die gewonnenen Erfahrungen freier umzusetzen, bedurften die Schüler einer Erfahrung,<br />

die sich als eine entscheidende Wendung in Konzeption und Vorgehensweise bei der Arbeit<br />

mit Farbe herausstellte. Der letzte Abschnitt beinhaltet die Planung und Durchführung einer<br />

Ausstellung im Kulturbahnhof von Overath und im Kreishaus der Stadt Bergisch Gladbach.<br />

Dazu gehört u.a. die Gestaltung der Einladung bzw. eigenständige Kommunikation (Druckerei,<br />

Werbung, Zeitung, etc.).<br />

Larissa Willy, 17: Während der Zeit unseres Projektes habe ich gelernt, dass es nicht nur schön<br />

oder hässlich gibt, sondern auch interessant, bizarr, bedrückend oder inspirierend.<br />

Sarinya, 18: Das Kunstprojekt im Rahmen von »Kultur und Schule« bei Frau Mols hat mir sehr<br />

geholfen, freier an die Kunst und meine Bilder zu gehen.<br />

Kontakt: Helga Mols, Broich 6, 51491 Overath, Tel. 02206/1565, info@atelierhaus-mols.de<br />

246<br />

nature Man-MaDe<br />

StructureS<br />

This project raises questions on the interesting border between uninhabited nature and manmade<br />

environment and stimulates discussions on the influence, which people can have on their<br />

environment. Myndlistaskólinn í Reykjavík (The Reykjavik Art School) arranged a workshop for<br />

young people in cooperation with Eidar Art Center which took place at Eidar in east Iceland from<br />

22th till 29th June, 2008. Invited participants came from Billedskolen i Tvillingehallerne (Copenhagen<br />

Children School of Art in Tvillingehallen) in Copenhagen, Denmark and ARKKI (Arkki,<br />

school of architecture for children and youth) in Helsinki, Finland as well as Mydlistaskólinn í<br />

Reykjavík and young people from east Iceland, selected by Eiòar listsetur (Eidar Art Center).<br />

The workshop dealt with nature and man-made structures. For a week we gathered inspiration<br />

from the surrounding nature. Attempt was made to express or interpret the relationship between<br />

nature and man-made structures. The work consisted of various tasks from two-dimensional<br />

sketches and images to three-dimensional work built in the area of Eidar. We travelled the<br />

area to see untouched wilderness as well as some of the biggest man-made structures built in<br />

Iceland and used this inspiration for research, discussions and a final installation built on site.<br />

Ragnheiòur Freyja, 16: The whole experience gave me a lot – both artistically and socially. I<br />

made friends and even visited them in Finland.<br />

Vanilla, 16: I became a leader in the group and thus improved my leadership skills and used<br />

them to knit the group together.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Myndlistaskolinn<br />

i Reykjavik<br />

Ort:<br />

Reykjavik<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis heute<br />

TeilnehmerInnen:<br />

32 (24 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (5 w)<br />

Kontakt: Reykjavik Academy of the Arts, Ingibjorg Johannsdottir, Hringbraut 121, 107<br />

Reykjavik, Tel. +354/55111990, ingibjork@myndlistaskolinn.is<br />

Bildnerisches Gestalten<br />

51


See You Bildnerisches Jugendkulturpreis<br />

Gestalten<br />

52<br />

Bewerber:<br />

Julia Weber<br />

Ort:<br />

Jugendkunstschule<br />

Unna<br />

Zeitraum:<br />

10. bis 14. August 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (8 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

252 internationaleS<br />

JugenDcaMP BilDhauerei<br />

In der letzten Sommerferienwoche fand in der Jugendkunstschule Unna (JKS) ein Bildhauerworkshop<br />

für Jugendliche ab 15 Jahren statt. Kunst und Begegnung standen bei unserem Workshop<br />

auf dem Programm, denn neben Jugendlichen aus Unna kamen im Rahmen des »Jahres der<br />

westfälisch-französischen Freundschaft« auch Teilnehmer aus Pau in Südfrankreich zu uns in<br />

den Kurpark. Auf den Wiesen und in den Werkstätten der JKS arbeiteten die Jugendlichen eine<br />

Woche lang gemeinsam. In zwei Werkstätten tauchten wir ein in die Welt der Bildhauerei: Von<br />

versierten Künstlern angeleitet, erwarben und vertieften die Jugendlichen Kenntnisse in der<br />

Steinbildhauerei sowie dem Skulpturenbau mit Beton. Die entstandenen Arbeiten verbleiben<br />

auf dem Gelände der JKS und bilden die Grundlage für den »Kurpark-Skulptur-Pfad«, der<br />

in den nächsten Jahren noch erweitert werden soll. Das Projekt soll Auftakt einer Reihe von<br />

Ferienbegegnungen junger Menschen mit künstlerischem Anspruch sein. Die Projektziele<br />

waren u.a. die internationale Begegnung Jugendlicher unter künstlerischen Vorzeichen, die<br />

Entdeckung von kreativem Potential und die Förderung von interkultureller über die künstlerische<br />

Auseinandersetzung.<br />

Kay, 17: Das Tolle am Projekt war, dass wir in relativ kurzer Zeit sehr viel über verschiedene<br />

Techniken der Bildhauerei lernen konnten. Außerdem war es spannend, auch mal mit Jugendlichen<br />

aus einem anderen Land zu arbeiten. Camille, 17 (Frankreich): Ich hatte noch nie<br />

deutsche Jugendliche getroffen und fand die gemeinsame Arbeit in der Woche einfach super.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Unna, Julia Weber, Kurpark 4, 59425 Unna, Tel.<br />

02303/9612261, julia. weber@stadt-unna.de<br />

009 SWeet<br />

DreaMS<br />

Bewerber:<br />

Jugendclub des<br />

museum kunst palast<br />

Ort: Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

Frühjahr 2009<br />

bis Januar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

16 (11 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

25 (19 w, 6 m)<br />

Für ein Jugendkonzert der Konzertreihe 3-2-1 IGNITION in der Düsseldorfer Tonhalle drehte<br />

der Jugendclub des museum kunst palast einen Kurzfilm zum Thema »Sweet Dreams«. Das<br />

Ziel der Ignition-Konzerte war es, Jugendlichen klassische Musik abwechslungsreich und mit<br />

multimedialer Unterstützung zu vermitteln. Das Motto des Konzertes im Januar 2010 war<br />

»Sweet Dreams«. Der gleichnamige Film des Jugendclubs konnte mit finanzieller Unterstützung<br />

der Tonhalle in Kooperation mit der Düsseldorfer Filmwerkstatt unter der Leitung von Christian<br />

Deckert und Daniel Henrici realisiert werden. In einer 7-minütigen Filmcollage wurden zum<br />

Allegro aus dem Sommernachtstraum von Mendelssohn-Bartholdy Trickfilmelemente und reale<br />

Bilder zu einem »süßen Traum« verschmolzen. Die verschiedenen Filmsequenzen entstanden in<br />

drei Arbeitsgruppen: einer Stop-Motion-Gruppe, einer Gruppe, die unmittelbar mit der Kamera<br />

gearbeitet hat und nicht zuletzt wurde auch am Computer gezeichnet. Den Filmschnitt haben<br />

zum Schluss Christian Deckert und Daniel Henrici übernommen. Die Arbeiten an dem Projekt<br />

begannen etwa ein Jahr im Voraus. Als der Film in der nahezu ausverkauften Tonhalle gezeigt<br />

wurde, erhielt der Jugendclub tosenden Applaus. Carmen Simon Fernandez: Wir haben<br />

zum ersten Mal mit Kameras gearbeitet und mit neuen Techniken. Die Arbeit im Jugendclub<br />

ist etwas chaotisch, aber das Genie überblickt ja bekanntlich das Chaos. Cara Watermann:<br />

Jede Woche war ein Erlebnis für sich: Neben der Arbeit am Drehbuch oder Film gab es auch<br />

Gummibärchenschlachten oder Unterhaltungen zwischen den Crew-Mitgliedern.<br />

Kontakt: Dr. Silvia Neysters, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf, Tel. 0211/8992416, silvia.<br />

neysters@smkp.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien


011 DachgeSPräche<br />

»Dachgespräche« thematisiert die Problematik einer jungen Liebesbeziehung vor dem Hintergrund<br />

sozial-politischer Anforderungen, die durch eine nahende Abschiebung der Protagonistin<br />

an jene herangetragen wird. Nachgestellte Umfragesequenzen kommentieren die Thematiken.<br />

Durch gesellschaftliche Stereotypcharaktere transportiert, suggerieren die Antworten eine<br />

unverständige und ignorante Reaktion, mit der das junge Paar in seiner komplizierten Situation<br />

alternativ- und hilflos umgehen muss. Durch die Arbeit an diesem Film sollten Mitwirkende<br />

aus den betroffenen Ländern zusammengeführt werden, um einen möglichst internationalen<br />

Beitrag zum Thema der Migrationspolitik in westeuropäischen Staaten anfertigen zu können. Die<br />

Intention besteht darin, ein großes Publikum anzusprechen und die Schattenseiten aufzuzeigen,<br />

mit denen man als Bürger eines Nicht-EU Landes in der Diaspora konfrontiert ist. Durch die<br />

Darstellung der limitierten Handlungsmöglichkeiten von Mina und Teo sollte illustriert werden,<br />

welche belastenden Anforderungen an Jugendliche in einer solchen Situation gestellt werden.<br />

Die besondere Herausforderung besteht im Einbüßen ihrer Selbstbestimmung in einem Zeitalter,<br />

in dem gerade junge Menschen aufgrund eines Übermaßes an Entscheidungsoptionen,<br />

u.a. durch zahlreich angebotene Ausbildungswege und die ausdrückliche Betonung sozialer<br />

Mobilität, Desorientierung fürchten und die Wiederherstellung tradierter Werte herbeisehnen.<br />

Die Kontrastierung der Meinungsbilder durch die Kommentierungssituation verdeutlicht die<br />

mangelnde Sensibilisierung für Migrationsprobleme in Deutschland.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Aleksandra Kaurin<br />

Ort:<br />

Wuppertal<br />

Zeitraum:<br />

Sommer 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (7 w, 3 m)<br />

Kontakt: Medienprojekt Wuppertal, Norbert Weinrowsky, Hofaue 59, 42103 Wuppertal,<br />

Tel. 0202/5632647, borderline@wuppertal.de<br />

014<br />

Wer träuMt Den<br />

PhoenixtrauM?<br />

Bewerber:<br />

Etta Gerdes, Kathryn<br />

Baingo & Jens Sundheim<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

August bis Oktober 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (13 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

In diesem Fotografieprojekt des Phoenix-Gymnasiums in Kooperation mit dem Hartware MedienKunstVerein<br />

(HMKV) porträtierte eine Schüler-Gruppe aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen<br />

die Verantwortlichen des Strukturwandels in Dortmund-Hörde und zeigt die Ergebnisse in einer<br />

Ausstellung im Stadtteil. Wir untersuchten, wer den Dortmunder Stadtteil bewegt und dort seine<br />

Ideen verwirklicht. Das Bewusstsein für den eigenen Bezirk wurde geschärft und der Wandel<br />

greifbar gemacht.<br />

Ausschlaggebend war bei diesem Projekt, dass SchülerInnen in ihrer Orientierungsphase<br />

»Macher« kennen lernen, die erfolgreich die Zukunft eines ganzen Stadtteils lenken. Diese<br />

Begegnungen waren nachhaltig und sind durch die entstandenen Porträts persönlich geworden.<br />

Die Bilder wurden in einer öffentlichen Ausstellung in der Phoenix-Halle im Stadtteil ausgestellt.<br />

Die Broschüre zum Projekt wurde weiträumig verteilt, die Webseite www.phoenix-traum.de<br />

machte die Ergebnisse dauerhaft öffentlich. Dort gibt es die Ergebnisse und die Broschüren<br />

auch als Download.<br />

Vanessa, 12: Mir war am Wichtigsten, dass ich neue Sachen dazu lerne, z. B. wie eine Kamera<br />

funktioniert oder auf was man beim Fotografieren achten muss.<br />

Felix, 18: Was mich am Meisten faszinierte, war das soziale Engagement jedes Einzelnen, sei<br />

es das des Fotografen, das des Häuslebauers oder das der älteren Künstler, um dieses Werk<br />

zu vollenden.<br />

Kontakt: Etta Gerdes, Neuer Graben 83, 44139 Dortmund, Tel. 0231/1385584, post@ettagerdes.de,<br />

www.phoenix-traum.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

53


See You Jugendkulturpreis<br />

54<br />

016 anSichten<br />

unSerer StaDt<br />

Bewerber:<br />

Stadt Bergisch<br />

Gladbach<br />

Ort:<br />

Bergisch Gladbach<br />

Zeitraum:<br />

April bis Juli 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

25 (12 w, 13 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (4 w, 1 m)<br />

In diesem Kooperationsprojekt des Kulturbüros Bergisch Gladbach, der Jugendhilfe und 8 Schulen<br />

der Region bekamen 25 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren die Möglichkeit,<br />

Ansichtskarten zu entwerfen und zu fertigen, die seitdem im Handel zu erwerben sind. Zwischen<br />

April und Juli 2008 fanden außerhalb der Unterrichtszeiten sieben Arbeitstreffen statt, in denen<br />

die Jugendlichen nach ihrem individuellen Interesse bei freier Themen- und Motivwahl einzeln<br />

oder in der Gruppe in fünf Disziplinen arbeiten konnten: Selbstdarstellung, Objektfindung, Collage,<br />

Recherche und Computerbearbeitung. Das Resultat waren 60 Bilder. Aus diesen wählte<br />

eine siebenköpfige, unabhängige Jury aufgrund der begrenzten Finanzierung acht Postkarten<br />

aus, die anschließend gedruckt wurden. Die Entscheidung der Jury wurde im Rahmen der<br />

Eröffnung einer Ausstellung, die das gesamte Projekt dokumentierte, im Rathaus Bergisch<br />

Gladbach/Bensberg vorgestellt. Dabei erhielten die Jugendlichen ein städtisches Zertifikat für<br />

die Teilnahme an einer außerschulischen Bildungsmaßnahme, einen Satz Postkarten und eine<br />

Mappe mit allen entstandenen Bildern. Das Projekt gab Jugendlichen die Gelegenheit, sich ihren<br />

Fähigkeiten entsprechend aus ihrem unmittelbaren Umfeld heraus am öffentlichen Leben der<br />

Stadt aktiv und nachhaltig zu beteiligen.<br />

Kontakt: Kulturbüro Bergisch Gladbach, Rita Binz, Konrad-Adenauer-Platz 18, 51465 Bergisch<br />

Gladbach, Tel. 02202/142560, r.binz@stadt-gl.de<br />

021<br />

Der anDere<br />

Blick<br />

In diesem (Handy-)Filmprojekt des Kunst- und Medienzweiges der Erich-Kästner-Schule Bochum<br />

erlernten die Schüler/innen des Jahrgangs 10/6 unter der Leitung von Imke Oelbermann und<br />

Patrick Borchers technische Grundfertigkeiten in den Bereichen Kamera und Schnitt, wurden<br />

aber auch in ihrer Wahrnehmung des alltäglichen Lebensumfelds sensibilisiert. Der Blick auf<br />

die kleinen unauffälligen, aber doch besonderen und poetischen Dinge des Alltags schulte das<br />

Sehen der Jugendlichen und intensivierte ihren Blick für die Umwelt. Nach einer kurzen Einführung<br />

filmten die Schüler/innen mit Handy oder Videokamera erste eigene Versuchs-Szenen, um<br />

im Anschluss daran mit diesem Material die Grundlagen des Videoschnitts und den Umgang<br />

mit einem Schnitt-Programm zu erlernen. Die Orts- und Motivwahl wurde gemeinsam mit den<br />

Jugendlichen erarbeitet. Die Essensausgabe in der Schulmensa konnte dabei ebenso interessant<br />

sein wie die Pfütze auf einer Straße. In Partnerarbeit wurden daraufhin die Videos gedreht, das<br />

entstandene Rohmaterial reflektiert, ggf. modifiziert und abschließend mit dem Schnittprogramm<br />

zu einem »fertigen« Film verarbeitet.<br />

Eileen Zajak ,16: Die Arbeit der Videobearbeitung am Laptop fand ich anstrengend, aber ich<br />

habe viel dabei gelernt.<br />

Claas Düring, 16: Besonders gut hat mir die selbstständige Arbeitsaufteilung gefallen und<br />

dass man im Auftrag der Kunst auch mal etwas anderes machen konnte als zu malen oder<br />

zu zeichnen.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Kunst- und Medienklasse<br />

10/6<br />

Ort:<br />

Bochum<br />

Zeitraum:<br />

Sommer 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

25 (16 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Kontakt: Imke Oelbermann, Alte Markstraße 9, 44801 Bochum, Tel. 0234/382240,<br />

oelbermann@versanet.de


030 heiMat<br />

iM ohr<br />

Bewerber:<br />

Radiowerkstatt 14,6<br />

Ort:<br />

Mönchengladbach<br />

TeilnehmerInnen:<br />

21 (9 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Es entstehen drei Hörspiele, in deren Mittelpunkt Jugendliche (Phantasie-Personen) stehen,<br />

die abenteuerlustig und wissenshungrig sind. Ihre Abenteuerlust treibt die Hauptdarsteller<br />

des Hörspiels zu real existierenden historischen Gebäuden und Kunstwerken der Schulheimat.<br />

Es werden drei Sendungen (à 60 Minuten) produziert. Jede Sendung besteht aus einem<br />

selbst produzierten Hörspiel (ca. 40 Minuten) und einer selbst produzierten Reportage (ca.<br />

20 Minuten). In der Reportage werden Künstler, Kulturreferenten, Bürger und Pfarrer zu den<br />

im folgenden Hörspiel eingebetteten Gebäuden und Kunstwerken durch die Schülerinnen<br />

und Schüler interviewt. Insofern stehen bei diesem Projekt die Recherche bezüglich realer,<br />

historischer Gebäude in schulnaher Umgebung und das Schreiben bzw. Vertonen spannender,<br />

informativer und phantasievoller Geschichten im Vordergrund. Außerdem wird die Radiostation<br />

neu aufgebaut. Wir funktionieren eine Telefonzelle zur Sprachkabine um und installieren zwei<br />

Geräusche- Schnittplätze.<br />

Kai: Ich finde es gut, dass wir so ein Projekt machen und auch als Förderschüler so eine<br />

Möglichkeit haben.<br />

Natalie: Ich finde es schön, dass wir lernen, wie man Leute befragt.<br />

Kontakt: Burkhard Weltermann, Dohrer Straße 161, 41238 Mönchengladbach, Tel.<br />

02166/680296, burkhardweltermann@alice-dsl.net<br />

031<br />

Mach Dir ein BilD<br />

von eineM BilD!<br />

Die Schüler sollen eine für sie sinnhafte Verknüpfung von kunsthistorischem Wissen mit ihrem<br />

jugendlichen Blick und Eigeninteresse verbinden, indem sie die tradiert erscheinende Malerei<br />

als Ausgangspunkt nehmen und mit einem aktuellen Medium, nämlich der Digital-Fotografie, im<br />

Sinne einer Crossover-Methode aus ihrer Sicht ergründen. In Zeiten der Bilderflut verlangsamen<br />

die Schüler exemplarisch ihren Blick in der Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten<br />

Gegenstand (Gattung Selbstporträt) und können vom malerischen Vorbild zum fotografischen<br />

Nachbild kulturrelevante Bezüge von Früher und Heute vernetzen. Die Schüler sollen mit einem<br />

Fotografen, einem ausgewiesenen Experten, »Alltagsknipserei« in »richtige« Fotografie überführen<br />

lernen. Dabei lernen Sie Grundkenntnisse der Vielfalt von Fotografie als Gestaltungsform<br />

kennen u.v.m. Teilnehmer: Ich habe mittlerweile schon einen anderen Blick auf die Kunst<br />

bekommen. Man fängt an, sich Gedanken über Gemälde oder andere Kunstwerke zu machen<br />

und läuft nicht mehr ganz so »blind« durch die Kunst-Szene.<br />

Teilnehmer: Das Besondere an ihrem Unterricht ist einfach, dass sie es immer schafft, dich<br />

mitzuziehen und immer wieder aufs Neue für Dinge zu interessieren und zu motivieren. Sie hat<br />

aber auch eine Seite an sich, dass sie diejenigen Schüler, die nicht mitziehen wollen, dann auch<br />

nicht weiter fördert, was ich auch sehr positiv für die Schüler finde, die wirklich Interesse an Kunst<br />

haben. Leider habe ich Frau Loffredo dieses Jahr nicht wieder in Kunst bekommen, sondern eine<br />

Lehrerin, die einfach eine richtige Schlaftablette ist.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Anna-Maria Loffredo<br />

Ort:<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

seit 2008/09<br />

jährlich 1 Quartal<br />

TeilnehmerInnen:<br />

220<br />

Kontakt: Anna-Maria Loffredo, Aachener Str. 19, 50674 Köln, loffredo@kunstdidaktik.com,<br />

www.kunstdidaktik.com<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

55


See You Jugendkulturpreis<br />

56<br />

080 Pack<br />

eS an!<br />

Bewerber:<br />

Ute Balkenohl<br />

Ort:<br />

Arnsberg<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis April 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (2 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (1 w, 4 m)<br />

Das Projekt des Jugendbegegnungszentrums Liebfrauen in Arnsberg richtete sich an Kommunalpolitiker<br />

und 15 Jugendliche ab 15 Jahren. Bei der Produktion eines Spots über politisches<br />

Engagement von Jugendlichen und die Wichtigkeit des Wählens wurden Themen und Inhalte<br />

aus ihrer Lebenswelt erarbeitet, Möglichkeiten der aktiven gesellschaftlichen Teilhabe verdeutlicht<br />

und so Interesse an aktiver Teilhabe geweckt. In einzelnen Arbeitsschritten wurden die<br />

Teilnehmer an der Ideenfindung, Erstellung des Drehbuchs, Übungen im theaterpädagogischen<br />

Bereich, dem Dreh, der Filmbearbeitung und Veröffentlichung beteiligt. Vor allem die Drehtage<br />

mit den Kommunalpolitikern ließen die Jugendlichen, die in der Regel wenig an Politik interessiert<br />

waren, die Hemmschwelle und erste Berührungsängste schnell vergessen. Gemeinsam wurden<br />

Szenen geprobt, Texte besprochen, in den Pausen gegessen und getrunken – und letztendlich<br />

ein Kinospot gedreht, der nicht nur der ganzen Stadt zugänglich gemacht, sondern von Juli bis<br />

September 2009 in drei Sauerländer Kinos im jeweils größten Kinosaal vor jedem Hauptfilm<br />

gezeigt wurde. So erreichte er viele Kinder und Jugendliche und konnte ihr Interesse für Politik<br />

und Beteiligung wecken.<br />

Peragash Amirthalingam, 19: Mir hat alles gut gefallen. Besonders gut fand ich, dass wir<br />

unsere Meinung sagen konnten und dass wir alle zusammen, als Freundeskreis, mitmachen<br />

konnten. Viktor Moh, 19: Es war interessant, weil wir da mitmachen konnten – es war schon<br />

eine Ehre, mit den Politikern zu drehen!<br />

Kontakt: Jugendbegegnungszentrum Liebfrauen, Arnsberg, Ute Balkenohl, Ringlebstr. 12,<br />

59821 Arnsberg, Tel. 02931/16409, info@jbz-arnsberg.de<br />

083<br />

2015 – hiPhoP<br />

für Die Zukunft<br />

Bewerber:<br />

CreativWerkstatt – Jugendkunstschule<br />

für Herten<br />

Ort:<br />

Herten<br />

Zeitraum:<br />

28.07. bis 01.08.2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (1 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (1 w, 6 m)<br />

»2015 – HipHop für die Zukunft« war ein einwöchiges Filmprojekt des Projektbüros »Süd erblüht«<br />

und der CreativWerkstatt Jugendkunstschule für Herten. Erstellt wurde ein kurzer Videoclip,<br />

in dem Jugendliche aus Herten-Süd ihre Sicht auf die Zukunft des Stadtteils filmisch und mit<br />

den Mitteln des HipHop umsetzten. Die Texte erarbeiteten die Jugendlichen selbst. Auch in<br />

die Choreographie flossen viele ihrer Ideen. Gefördert wurden neben den musisch-kreativen<br />

Fähigkeiten die Selbst- und Sozialkompetenzen, das Technikverständnis der Jugendlichen und<br />

der kritisch-reflexive Umgang mit den Medien. An dem Projekt nahmen elf Jugendliche aus neun<br />

Nationen im Alter von 14 bis 21 Jahren teil.<br />

Yvonne Barclay, 18: Für mich war das Wichtigste, dass wir viel Spaß hatten und dass wir viel<br />

gesehen haben. Dass wir zum Beispiel an Orte gegangen sind wie die Halde Hoheward oder<br />

die Zeche Ewald. Und dann war mir noch wichtig, dass sich alle Leute, die sich vorher gar nicht<br />

gekannt haben, so gut verstanden haben.<br />

Ali Al Osman, 17: Für mich war am Wichtigsten, dass keiner mit seinem Part unzufrieden war.<br />

Zum Beispiel hat einer (für den Song) vier Zeilen bekommen, doch er hätte gerne mehr gehabt,<br />

acht oder so. Wäre er dann unzufrieden gewesen, hätte ich dies gar nicht gut gefunden, denn<br />

wir waren ja da, um zusammen etwas zu machen und um Spaß zu haben…<br />

Kontakt: CreativWerkstatt – Jugendkunstschule für Herten, Brigitte Surmann, Hans-Senkel-<br />

Platz 1, 45699 Herten, Tel. 02366/307800, creativwerkstatt@herten.de


087<br />

rootS & routeS tv<br />

WeB-tv für kulturelle vielfalt<br />

Roots & Routes TV ist das Web-TV-Portal für Jugend, Kultur, Musik, Lifestyle und Multikulturalität<br />

mit Jugendredaktionen in sechs Städten in NRW und in ganz Europa. Jugendliche<br />

und junge Erwachsene mit unterschiedlichen kulturellen »Roots« kommen in Workshops und<br />

Redaktionsgruppen zusammen, produzieren im interkulturellen Dialog kreative Produkte und ein<br />

regelmäßig erscheinendes Web-TV-Magazin über Jugendkultur und den interkulturellen Alltag in<br />

ihren Städten. Ergebnisse werden auf dieser Website und im Rahmen jährlicher Events in allen<br />

beteiligten Städten präsentiert. Das Projekt fördert Medienkompetenzen der Teilnehmenden und<br />

unterstützt sie dabei, ihre Anliegen öffentlich zu kommunizieren. Zusätzliche Projektbestandteile<br />

waren die Roots&Routes-<strong>Festival</strong>-Workshopwoche Sommer 2007 als Auftakt und jährliche<br />

Workshopphasen im Rahmen des HipHop-Netzwerks Köln-Nippes. Das Alter der Teilnehmer<br />

liegt zwischen 15 und 26 Jahren.<br />

Philip Straus: Ich war ein junger Hüpfer habe mein Style ausgepackt, R&R represent dabei seit<br />

2008. War schon in Lille, Florenz, Utrecht und Liverpool, pear coach oder Art‘n‘Go die nächsten<br />

Projekte werden wieder cool.<br />

Johannes Da Costa: Roots&Routes hat mich in meiner künstlerischen Entwicklung stark beeinflusst<br />

und geprägt. Durch die Teilnahme an R&R und die dadurch gewonnenen Kontakte bekam<br />

ich die Möglichkeit, Talente verschiedenster Kulturen kennen zu lernen und mich musikalisch<br />

sowie menschlich auszutauschen.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Redaktionen von Roots &<br />

Routes TV – Web-TV für<br />

kulturelle Vielfalt<br />

Ort: in sechs versch. Städten<br />

in NRW und europaweit<br />

Zeitraum: 2007 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

842<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10<br />

Kontakt: jfc Medienzentrum Köln plus Partner, Lisette Reuter, Hansaring 84-86,<br />

50670 Köln, Tel. 0221/130561521, lr@jfc.info<br />

106 SchülerraDio<br />

Bewerber:<br />

Julia e. V.<br />

Ort: Schulzentrum Köln-<br />

Weiden, Köln-Kalk<br />

Zeitraum:<br />

2006 bis 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

64 (14 w, 34 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

12 (6 w, 6 m)<br />

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums und der Hauptschule im Schulzentrum<br />

Köln-Weiden haben wir, Julia e. V. und RAA, unter Anleitung eines professionellen<br />

Studioleiters Sendungen in den Pausen und Nachmittagsstunden produziert. Themen waren u.a.<br />

gelebte Integration zwischen Einheimischen und Zugewanderten. Hierzu wurden nicht nur die<br />

Jugendlichen befragt, sondern auch die Erwachsenen im Umfeld. Die unterschiedlichen Lernthemen<br />

und -situationen halfen Bildungsbarrieren zwischen den Schulformen zu überwinden.<br />

Wegen des breiten Interesses konnte ein weiteres Projekt an zwei Hauptschulen in Köln-Kalk<br />

etabliert werden. Die Jugendlichen lernten die selbstständige Redaktionsarbeit in allen Facetten<br />

– Interviews, Musik, Schnitt und Technik – kennen, kooperierten mit regionalen Sendern und<br />

akquirierten Sponsoren. Durch »learning by doing« rückten neue Berufsfelder ins Bewusstsein.<br />

Jugendliche sehen, dass ihre Sendungen nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern auch der<br />

Meinungsbildung und darüber hinaus eine Dienstleistung für die Gesellschaft sind.<br />

Kontakt: Ragna Bohne, Giselbertstraße 10, 51429 Bergisch Gladbach, Tel. 02204/916514,<br />

ragna.bohne@julia-ev.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

57


See You Jugendkulturpreis<br />

58<br />

108 iM<br />

gegenSatZ<br />

Bewerber:<br />

Eva-Maria Berges<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1 (1 w)<br />

In meinem Projekt »Im Gegensatz« geht es um die emotionalen, materialistischen und kulturellen<br />

Gegensätze, die uns Tag für Tag begegnen. Das Ganze werde ich durch ein »Bild im Bild«-<br />

Verfahren fotografisch darstellen, was dem Betrachter zeigen soll, wie ähnlich sich etwas von<br />

Grund auf Unterschiedliches sein kann. Das Projekt ist nicht an eine bestimmte Altersgruppe<br />

gerichtet, sondern an jene, die die Welt gerade zu »eintönig« sehen und die subjektive Sicht<br />

vergessen.<br />

Es qualifiziert sich dadurch, dass Barrikaden gebrochen werden und der Betrachter vielleicht<br />

danach mit einer ganz anderen Sicht durch die Welt geht.<br />

Kontakt: Eva-Maria Berges, Oppenerstraße 68, 52146 Würselen, dieeva@rocketmail.com<br />

112 galerie<br />

»eigener Markt«<br />

Das Projekt »Galerie Eigener Markt« ist Teil des großen Ruhr.2010-Projektes »Gesichter des<br />

Ruhrgebiets – face to face«, das gemeinsam von den Jugendkunstschulen des Ruhrgebiets<br />

durchgeführt wurde. Für die erste Ausstellung am Bunker fotografierten Jugendliche der<br />

Kulturwerkstatt Bottrop und der Willy-Brandt-Gesamtschule 63 Bürger aller Altersgruppen aus<br />

dem Stadtteil Bottrop-Eigen. Jeder Stadtteilbürger konnte sich selbst oder andere Bewohner<br />

des Stadtteils für ein Portrait vorschlagen. Die Jugendlichen wählten die Kandidaten aus,<br />

fotografierten sie, führten Radio-Interviews, dokumentierten das Projekt filmisch. Allen Projektteilen<br />

ging ein Workshop mit Künstlern voraus. Ergebnisse des Projekts sind 63 großformatige<br />

Porträts (2 x 3 Meter) auf Aluplatten, eine Radiosendung, eine kurze Filmdokumentation und<br />

eine ausführliche Projektbroschüre. Grundlage der Broschüre waren die Radiointerviews. Zwei<br />

Jugendliche haben maßgeblich an der Redaktion mitgearbeitet. In drei Jahren wird die nächste<br />

Ausstellung folgen. Projektpartner: verschiedene Ämter, Kulturwerkstatt Bottrop, Willy-Brandt-<br />

Gesamtschule, Fotografen, Radio FLR.<br />

Gizem Kargün, 16: Durch dieses Projekt habe ich ein neues Talent entdeckt – natürlich das<br />

Fotografieren.<br />

Kerim Seydo, 16: Am Anfang haben wir gedacht: Schon wieder so ein Projekt, aber dann hat<br />

es angefangen Spaß zu machen. Jetzt kann ich Freunden sagen: Da hab ich mitgemacht! Und<br />

dass mein Porträt auch da hängt, finde ich besonders stark.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Kulturwerkstatt Bottrop<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

September 2009 bis Juni<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

34 (16 w, 18 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

12 (5 w, 7 m)<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Bottrop, Andreas Kind, Blumenstraße 12-14, 46236 Bottrop,<br />

Tel. 02041/703721, kulturwerkstatt@bottrop.de


116<br />

unSere Skyline<br />

iSt Der horiZont<br />

Neukirchen-Vluyn – Kulturhauptstadt 2010? Wir, eine Stadt mit 29.000 Einwohnern am Rande<br />

des Ruhrgebiets, das sich nur auszeichnet durch flache Äcker und weite Horizonte! Wie können<br />

wir unsere Stadt vermarkten? Zuerst haben wir alles aufgeschrieben, was uns zu unserer Stadt<br />

einfällt. Aber ist das für andere spannend? Wo doch andere Regionen und Städte viel mehr zu bieten<br />

haben! Trotzdem fühlen wir uns hier wohl und lieben unsere Stadt. Sie ist klein und dadurch<br />

überschaubar, man kann leicht mit dem Fahrrad überall hingelangen. Sie hat für alle etwas, sogar<br />

einen Berg, auf dem man im Winter Schlitten fahren kann. Einen Treffpunkt für viele Jugendliche,<br />

vor allem beim Dong-Open-Air-Rockfestival. Die Landschaft ist flach, gut für Inline-Skater. Die<br />

Stadt kann nicht mit Superlativen werben und daraus entsteht unser Konzept. Der erste Ansatz:<br />

Unsere Berge haben Rampen, denn unsere Halde ist künstlich, aus Kohleabraum geschaffen.<br />

Außerdem gibt es die Himmelstreppe, die mit dem Hallenhaus aus Stahl eine Landmarke bildet.<br />

Wunderbar für Familien mit Kinderwagen, für ältere Leute, die langsam einen Berg erklimmen<br />

wollen, für Sportler, für Rollstuhlfahrer. Daraus bildet sich gleich die zweite Idee: »Unsere Gipfel<br />

sind für alle da!« und die dritte macht noch einmal deutlich, dass Neukirchen-Vluyn mehr als<br />

Superlative zu bieten hat: »Unsere Skyline ist der Horizont!« und »Entdecke den Niederrhein, er<br />

hat mehr zu bieten als du denkst!«<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Caroline Reichelt /<br />

Carina Colakovic<br />

Ort:<br />

Neukirchen-Vluyn<br />

Zeitraum:<br />

Februar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Kontakt: Caroline Reichelt, Andreas-Bräm-Straße 108, 47506 Neukirchen-Vluyn,<br />

Tel. 02845/606123, ulrike.reichelt@onlinehome.de<br />

144 neulanD<br />

Kran 51 e. V. startete im Februar 2009 in Kooperation mit dem Städtischen Gymnasium Thusneldastraße<br />

Köln-Deutz mit 25 Schülerinnen und Schülern das Projekt »Neuland«. Dabei haben<br />

die Schüler von fünf verschiedenen Schulen und verschiedenen Schultypen aus Köln ein Jahr<br />

Zeit, um mit den beiden Filmemachern Thorsten Kellermann und Tessa Knapp ihren eigenen Film<br />

zu realisieren. Die Teilnehmer sind zwischen 15 und 19 Jahre alt und haben so gut wie keine<br />

Vorerfahrung im Bereich Film, werden aber neben den beiden Filmemachern von der Schauspielerin<br />

Ana Gonzales (Schauspieltraining), dem Regisseur Ivan Morales JR (Kameratechnik)<br />

und der Lehrerin Christina Wlachojanis unterstützt. Bei »Neuland« werden alle Aufgaben von<br />

der Planung und Entwicklung über die Durchführung bis zur Präsentation des Films von den<br />

Schülern selbstständig übernommen. Dafür treffen sich die Schülerinnen und Schüler einmal in<br />

der Woche mit dem ganzen Team, zuerst im Gymnasium Thusneldastraße Köln-Deutz, später<br />

dann im Atelier der Filmemacher. Gedreht wurde zehn Tage lang in den Herbstferien in einer<br />

extra dafür angemieteten Wohnung in Köln-Kalk.<br />

Mara Theobald, 17: Insgesamt war es eine Zeit, in der ich wenig geschlafen, aber viel Spaß<br />

gehabt habe. Und ich denke, den anderen ging es genau so.<br />

Sonja Becker, 16: Anfangs war es nicht leicht, aus sich heraus zu kommen und in einen ganz<br />

anderen Charakter zu schlüpfen. Gott sei Dank hatten wir eine Schauspieltrainerin (Ana), die uns<br />

dabei geholfen hat und zum Auflockern verschiedene Übungen mit uns gemacht hat.<br />

+YEA<br />

Bewerber: Jugendliche<br />

der Filmgruppe NEULAND<br />

sowie Tessa Knapp &<br />

Thorsten Kellermann<br />

Ort: Köln<br />

Zeitraum: Januar<br />

2009 bis Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (20 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (3 w, 3 m)<br />

Kontakt: KRAN 51 e. V., Thorsten Kellermann, Trimbornstraße 5, 51105 Köln, Tel.<br />

0221/8300785, T.Kellermann@web.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

59


See You Jugendkulturpreis<br />

60<br />

158 foto-fieBer<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle Netzwerk<br />

Jugendkultur<br />

Ort:<br />

Hamm<br />

Zeitraum:<br />

22. bis 23. Juli 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (7 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Im Rahmen des Hammer Ferienspaßes haben sich zehn Jugendliche im Alter von 14 bis 16<br />

Jahren im Workshop »Foto-Fieber« im Jugendzentrum Südstraße mit Fotografie auseinander<br />

gesetzt. Der Workshop richtete sich an Jugendliche, die eine Digitalkamera haben und damit<br />

bessere Bilder machen wollen. Die Vermittlung grundsätzlicher Regeln fürs Fotografieren waren<br />

Inhalte der zwei Workshoptage. Für die Teilnehmer gab es von einem jungen Fotografen wertvolle<br />

Tipps und Hilfestellung beim Fotografieren und der Entwicklung von Bildideen. Dies wurde vor<br />

allem durch kleine Foto-Aufgaben und die Besprechung der Ergebnisse mit den Jugendlichen<br />

erreicht. Zum Abschluss des Workshops konnten die Teilnehmer neben einer Kompetenzerweiterung<br />

im Bereich Fotografie je zwei ausgedruckte Fotos, die sie selbst gemacht hatten,<br />

mit nach Hause nehmen.<br />

Maike Gehrken, 14: Ich finde, wir haben viel darüber gelernt, wie man Bilder durch Lichteinflüsse<br />

und Bildaufteilung interessanter gestaltet. Wir hatten viel Spaß. Ich könnte mir vorstellen,<br />

das im nächsten Jahr noch mal zu machen.<br />

Kim Hahrmann, 15: Ich habe es toll gefunden und habe viel über die Einstellungsmöglichkeiten<br />

der Kamera gelernt. Auch andere Aspekte wie den Goldenen Schnitt habe ich kennen gelernt.<br />

Gut gefallen hat mir das freie Arbeiten.<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Sabine Winde, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736991, netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

166<br />

1. euregionaleS<br />

filMfeStival<br />

Was bedeutet Heimat? Wo ist eure Heimat? Fragen an Jugendliche, gestellt von den Machern<br />

des Euregionalen Jugend-Filmfestivals, das im Herbst 2009 erstmals stattgefunden hat. Junge<br />

Amateurfilmer zwischen 14 und 20 Jahren wurden eingeladen, ihre Ideen und selbst produzierten<br />

Filme in den Kategorien Dokumentation, Spielfilm/Fiktion, Musikvideo und Trickfilm<br />

einzureichen. Das <strong>Festival</strong>team setzte sich aus Filmschaffenden und Institutionen zusammen<br />

wie die Belgisch-Niederländisch-Deutschen Filmtage in Hückelhoven, das Huis voor de Kunsten<br />

in Roermond und Chudoscnik Sunergia in Eupen/Belgien. Die Projektleitung lag bei der Bleiberger<br />

Fabrik. »Heimat« hieß das Oberthema des <strong>Festival</strong>s, an dessen Durchführung auch das<br />

Kulturzentrum KOMM in Düren als Projektpartner und regionale Kontaktstelle beteiligt war. Für<br />

Jugendliche ohne Filmerfahrung war es möglich, ihre Ideen in Form eines kurzen Konzepts einzureichen.<br />

Profis aus den Bereichen Regie, Schauspiel, Kamera und Schnitt standen vor Ort zur<br />

Verfügung und halfen bei der Entwicklung eigener Filmprojekte. Ergänzend wurden Exkursionen<br />

zu Filmsets und Produktionsstätten angeboten. Die Preisverleihung war Anfang Dezember 2009<br />

im Ludwig Forum für Internationale Kunst. Die Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen stiftete dafür<br />

Preise. Nach der Ehrung gingen die prämierten Filme auf Tour.<br />

Lou Tachfit, 16: Ich bin mir hierbei erstmals bewusst geworden, in was für einer glücklichen<br />

Situation ich heimatlich bin. Lily, 14: Die Anerkennung, die wir bei der Preisverleihung und in<br />

den Wochen danach erhielten, war ein gutes Gefühl.<br />

+YEA<br />

Bewerber: Bildungswerk<br />

Carolus Magnus e. V.<br />

Ort:<br />

Aachen<br />

Zeitraum:<br />

01.04.2009 bis<br />

20.02.2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

120 (35 w, 85 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

25 (5 w, 20 m)<br />

Kontakt: Bildungswerk Carolus Magnus e. V., Sibylle Keupen, Bleiberger Straße 2,<br />

52074 Aachen, Tel. 0241/8940665, bildungswerk@bleiberger.de


174 inter-cool 3.0<br />

inter-cool 3.0 ist sowohl Ausstellung bildender Künstler als auch Showcase für Stücke aus dem<br />

Jugendkulturarchiv Frankfurt und im Besonderen die U-Galerie for young artists. inter-cool<br />

3.0 möchte keine Kunstausstellung über Jugendliche, sondern für sie und mit ihnen sein.<br />

Die U-Galerie for young artists bietet physischen Raum innerhalb der Ausstellungsfläche, um<br />

unterschiedlichste Arbeiten der Jugendlichen zu zeigen – als gleichwertigen Bestandteil des<br />

Ganzen.<br />

Kunst und Kultur sollen den Jugendlichen Anstoß bieten, sich selbst mit den für sie wichtigen<br />

Themen auseinander zu setzen. Raum für eigene kulturelle Äußerungen entsteht, die mehrsprachig<br />

über verschiedene Medien wie Website, DVD und Kataloge ins europäische Ausland<br />

kommuniziert werden. Das Projekt geht behutsam mit der Identität der Jugendlichen um. Es<br />

bietet die Chance einer facettenreichen und gleichberechtigten globalen Zusammenarbeit<br />

über das Internet in und um eine Ausstellung herum. Vor, während und nach den diversen<br />

Ausstellungen sollen Jugendliche eigene Arbeiten im Weblog posten und so Feedback und<br />

Austausch mit anderen initiieren. Kontinuierlich und unabhängig von den Ausstellungen wird<br />

so eine internationale Community aufgebaut, die ganz auf Partizipation setzt. inter-cool 3.0 ist<br />

auch auf weiteren Web 2.0-Portalen vertreten. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung ähnlicher<br />

europäischer Kooperationen und künstlerischer Projekte. In 2011 wird inter-cool 3.0 in den<br />

TWINS Partnerstädten Leeds, Tampere und Wien zu sehen sein.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

HMKV<br />

Ort:<br />

virtueller Ort<br />

Zeitraum:<br />

seit Sommer 2009<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (3 w, 1 m)<br />

Kontakt: Hardware Medien Kunst Verein, Frauke Hoffschulte, Güntherstraße 65, 44143<br />

Dortmund, Tel. 0231/823106, frauke.hoffschulte@hmkv.de, www.inter-cool.de<br />

178<br />

DaS War<br />

Doch nur SPaSS<br />

Bewerber:<br />

Kinder- und Jugendrat<br />

Iserlohn<br />

Ort:<br />

Rathaus der Stadt Iserlohn<br />

Zeitraum:<br />

Sommerferien 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (4 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Der Iserlohner Kinder- und Jugendrat wollte das Thema Gewalt verfilmen. Ziel war die Auseinandersetzung<br />

mit verschiedenen Formen der Gewalt. Die Jugendlichen sollten ihre Ideen<br />

weitgehend autonom umsetzen. Schnell war das Thema Mobbing klar, da es in der Gruppe<br />

sowohl aktuelle Mobbingopfer als auch Mobber gab. Ein Diskussionspunkt war die Reaktion<br />

des Opfers. Manche der Gruppe wollten einen Ausweg. Allerdings war es besonders den realen<br />

Mobbingopfern wichtig, dass es aus dieser Situation nicht so einen einfachen Ausweg gibt. So<br />

beschloss die Gruppe, ein deutliches Zeichen gegen die Brutalität der Situation zu setzen und<br />

wagte die Verknüpfung mit einem Amoklauf. Teil des Konzepts war, die Ideen der Jugendlichen<br />

nicht zu zensieren, sofern sie inhaltlich motiviert waren. Das Ergebnis dieses Experiments hat<br />

kontroverse Diskussionen über Mobbing und Amoklauf, aber auch über die Arbeit mit und in einer<br />

Jugendgruppe ausgelöst. So führte die Nominierung des Films für den deutschen Jugendvideopreis<br />

zu kontroversen Diskussionen beim <strong>Festival</strong> in Ludwigsburg. Drehtage: 10. Förderung:<br />

Kinder- und Jugendbüro Iserlohn. Kooperationspartner: Ulrike Korbach, Filmemacherin; Sabine<br />

Patze, Erzieherin Yasemin: Als ich das Thema »Gewalt« hörte, war mir schon klar, dass es<br />

das Thema Mobbing sein würde. Weil ich selbst Erfahrungen damit habe, hätte ich auch gerne<br />

die Hauptrolle gespielt. Aber das war nicht das Wichtigste. Wir waren ein tolles Team und das<br />

Schauspielern hat Spaß gemacht. Tahir: Wir wollten, dass man sich fragt: »Warum mobben wir<br />

den eigentlich?« und sich überlegt, was dabei passieren kann.<br />

Kontakt: Ulrike Korbach, Burgunder Straße 26, 44263 Dortmund, Tel. 0231/716242, ulrikekorbach@web.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

61


See You Jugendkulturpreis<br />

62<br />

184<br />

keine luSt<br />

auf MoZart<br />

Angefangen hat dieses Projekt mit einem Wettbewerb für neue Musik. Die Gesellschaft für Zeitgenössische<br />

Musik (GMZ) und Music Loft haben einen Wettbewerb ins Leben gerufen, an dem<br />

sich sowohl Solisten als auch Gruppen mit eigenen zeitgenössischen Kompositionen beteiligen<br />

konnten. Unterstützt wurden die Musiker durch den Landesmusikrat NRW.<br />

Wir, das Rhein-Maas-Gymnasium, haben mit unseren Schülern der Klasse 11 in einem Workshop<br />

Kurzfilme zu den Kompositionen gedreht. So sind sieben Filme entstanden, die so unterschiedlich<br />

sind wie die Musik. »Mystery« zum Beispiel ist expressionistisch und ausdrucksstark.<br />

In diesem Film werden der Rausch der Zeit und die Vergänglichkeit durch die vier Elemente<br />

dargestellt. »Saloon« strahlt durch eine muntere Clownerie besondere Lebensfreude aus. »La<br />

Vie« wurde bei einem Metallkünstler gedreht und ist eine Hommage an das tägliche Leben. Der<br />

Künstler fertigte während der Filmarbeiten einen Frosch aus Kupfer an. »Wechselhaft« wurde an<br />

verschiedenen Orten in unserer Stadt Aachen gedreht und präsentiert Alltagssituationen, die aus<br />

verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. »Tonight« ist ein sehr emotionaler Film. Er zeigt<br />

die Vergangenheit eines Menschen, das ›nicht mehr dabei sein‹, die schönen Erinnerungen, das<br />

Herbeisehnen des Anderen … »Für Katharina« macht sehr deutlich, dass Jugendliche unserer<br />

Zeit nicht nur laut und schnelllebig unterwegs sind, sondern sehr genau beobachten. »Ozean«<br />

schließlich ist ein musikalisches Gedicht und präsentiert Naturlandschaften, die spätromantische<br />

Züge nicht verstecken können.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Stufe 11<br />

Renate Müller-Drehsen<br />

Ort:<br />

Aachen<br />

TeilnehmerInnen:<br />

24 (16 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Kontakt: Rhein-Maas-Gymnasium, Renate Müller-Drehsen, Rhein-Maas Straße 2,<br />

52066 Aachen, Tel. 0241/609430, rmg@rmg.ac.nw.schule.de<br />

189<br />

giB Der StaDt<br />

Dein geSicht<br />

Mit diesem Projekt ruft JAS – Jugend-Architektur-Stadt – Jugendliche auf, sich aktiv an<br />

der Umgestaltung ihres Stadtteils zu beteiligen und dabei für die eigenen Ideen »Gesicht zu<br />

zeigen«. Im Oktober 2009 startete das Projekt mit einem »Warming up«. Jugendliche, eine<br />

Vertreterin der Stadt Aachen, ein Stadtplaner, eine Fotografin und Vertreter des Vereins JAS<br />

haben unterschiedliche Plätze des Suermondtviertels besucht und die Qualitäten, Probleme<br />

und neue Nutzungs- und Gestaltungsideen für die unterschiedlichen Stadträume diskutiert.<br />

Ein »Pannekoffer« und ein »Ideenkoffer« unterstützten die Kreativität. Die Ideen wurden anhand<br />

von Kurzfilmen dokumentiert. Im November fanden Workshops mit Schülern des Paul-Julius-<br />

Reuter-Berufskollegs, Schülern der Bischöflichen Marienschule und jugendlichen Bewohnern<br />

des Suermondtviertels statt. Es wurden Nutzungs- und Gestaltungsideen zur Verbesserung der<br />

ausgewählten öffentlichen Räume entwickelt. Aus den Ideen wurden Fotos für eine Werbekampagne<br />

erstellt. Dazu setzt eine Fotografin die Jugendlichen mit ihren Ideen im Stadtraum in<br />

Szene. Die Werbekampagne mit Gratispostkarten und Plakaten auf Großwerbeflächen wurde<br />

im Januar 2010 eröffnet und zeigt fünf unterschiedliche Motive des Projektes der Öffentlichkeit.<br />

Teilnehmer: Am Workshop hat mir alles gefallen, z. B. das Modellbauen und Bereden von Vorschlägen<br />

zur Verbesserung der Kultur in der Stadt. Es war eine Arbeit, die das Schaffen unserer<br />

Gedanken und Hände deutlich gezeigt hat. Die Zusammenarbeit mit anderen und die eigenen<br />

Vorstellungen umsetzen zu können, war cool und hat Spaß gemacht.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Jugend-Architektur-<br />

Stadt JAS e. V.<br />

Ort:<br />

Aachen<br />

Zeitraum: November<br />

2009 bis Januar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (13 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (3 w, 3 m)<br />

Kontakt: Frederik Dauber, Vöcklinghauser Straße 10, 45130 Essen-Rüttenscheid,<br />

frederik.dauber@jugend-architektur-stadt.de


191 DoxS!<br />

Do it<br />

Bewerber:<br />

doxs! Dokumentarfilme für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Ort: Emil-Rentmeister-<br />

Schule Duisburg<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (3 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

»doxs! do it« ist ein Projekt von »doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche«, der Kinder-<br />

und Jugendsektion der Duisburger Filmwoche. Das Projekt wurde im Schuljahr 2008 unterstützt<br />

von LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke) in Kooperation mit der Entwicklungsgesellschaft<br />

Duisburg (EGDU) und dem Jugendamt der Stadt Duisburg. Der Filmemacher Volker Köster<br />

widmete sich der filmischen Arbeit mit Schülerinnen und Schülern ab der 8. Klassenstufe<br />

der Emil-Rentmeister-Hauptschule in Duisburg. Ziel des Projektes war die Vorbereitung der<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die spätere Arbeitsplatzsuche anhand von konkreten und<br />

praktischen Filmübungen vor und hinter der Kamera. Im Projekt entstanden ist unter anderem<br />

der dokumentarische Kurzfilm »Kein Bock«, eine Mischung aus experimentellem Video und<br />

Zukunftsvisionen der Jugendlichen. Ebenso haben sich die Schülerinnen und Schüler intensiv<br />

mit dem Thema Berufswahl auseinander gesetzt. Hieraus resultierten verschiedene Bewerbungsvideos<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihnen sowohl ein Bewusstsein für ihre<br />

Außenwirkung vermittelten als auch den Einstieg in den Berufsalltag erleichtern sollten.<br />

Hilal, 15: Mich nervt das, immer hört man nur: »Das geht so nicht!«, »Streng dich doch mal<br />

an!«. In unserem Film konnten wir mal richtig die Luft raus lassen. Wir wissen schon, was wir<br />

werden wollen.<br />

Nadja, 15: Erst wollte ich gar nicht vor die Kamera, weil das schon komisch ist, wenn man sich<br />

da so sieht. Nachher war ich aber dann schon ein bisschen stolz.<br />

Kontakt: Duisburger Filmwoche, c/o VHS der Stadt Duisburg, Gudrun Sommer, Steinische<br />

Gasse 31, 47051 Duisburg, Tel. 0203/2834164, doxs@gmx.de<br />

193<br />

SPice uP – lieBe,<br />

Drogen & theater<br />

Bewerber:<br />

Marion Aide<br />

Ort:<br />

Essen<br />

Zeitraum:<br />

Mai bis Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (5 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

In der Zeit von Mai bis Juli 2009 fand im Weigle-Haus das Projekt »Hörspielsommer« statt, bei<br />

dem Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren ein Hörspiel schrieben und produzierten. Es ging<br />

darum, ein Hörspiel von Anfang bis Ende zu produzieren, damit der jugendliche Konsument<br />

einmal einen Einblick in die Hörspielwelt bekommt und selber erleben kann, wie viel Arbeit und<br />

Präzision in so einem Hörspiel stecken. Anfangs wurden die Idee und das Thema erarbeitet.<br />

Dann wurde sich mit dem Thema auseinandergesetzt und das Hörspiel geschrieben. Darauf<br />

folgten ein Techniktraining und ein Sprechtraining und anschließend ging es ins Studio, um das<br />

Hörspiel einzusprechen. In dem vorgegebenen zeitlichen Rahmen mussten die Jugendlichen die<br />

verschiedenen Elemente (kreativ schreiben, sprechen üben, einsprechen, Material bearbeiten)<br />

erarbeiten. Die TeilnehmerInnen kamen vom Gymnasium und von der Gesamtschule. Um effektiv<br />

arbeiten zu können, war es sehr hilfreich, dass die Gruppe nicht zu groß war. Die jüngeren<br />

TeilnehmerInnen mussten von älteren Teilnehmern ergänzt werden, die bei der Produktion gebraucht<br />

wurden, um die Charaktere zu sprechen. Kooperationspartner waren z. B. ein Techniker,<br />

eine Sprechtrainerin und ein Hörspielproduzent.<br />

Leander, 13: Das Tollste und Wichtigste war, dass wir alles von Grund auf selber entwickelt<br />

haben. Von den Szenen bis zur Produktion. Lena, 13: Mir gefiel, dass wir so toll zusammen<br />

arbeiten konnten und uns nicht in die Haare kriegten. Außerdem war es cool, mal zu sehen, wie<br />

ein Hörspiel entsteht und wie viel Arbeit dahinter steckt.<br />

Kontakt: Weigle-Haus e. V., Marion Aide, Hohenburgstraße 96, 45128 Essen, Tel. 0202/<br />

2485101, Marion.aide@weigle-haus.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

63


See You Jugendkulturpreis<br />

64<br />

197<br />

Bewerber:<br />

Vera Szibalski<br />

Ort:<br />

Meschede<br />

Zeitraum:<br />

11. bis 15.<br />

Januar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

8 (5 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

iDentität – filMWorkShoP iM<br />

rahMen DeS fSJ kultur 2010<br />

Identität – wer bin ich, was kann ich, wo will ich hin? Im Filmworkshop setzten sich Jugendliche,<br />

die ein FSJ Kultur ableisten, mit dem Medium Film auseinander, analysierten Filmsprache,<br />

konzipierten Ideen zum Thema »Identität«, gestalteten ein Dreh- wie auch Inszenierungsbuch<br />

und setzten sich mit filmspezifischen Mitteln auseinander. Das Erlernte wurde mit Hilfe der<br />

Praxis in Bild und Ton im Anschluss umgesetzt. Es entstand ein Film in einem Raum, der mit<br />

Hilfe von unterschiedlicher Kameraführung, Stimmen aus dem OFF und Requisiten den Alltag<br />

einer Jugendlichen eindringlich schildert.<br />

Joel, 19: Der Mix aus verschiedenen Themenbereichen hat den positiven Ausschlag gegeben,<br />

am Filmprojekt teilzunehmen. Die Motivation, die jeder Einzelne aus der positiven Zusammenarbeit<br />

und Gemeinschaft der Teilnehmer bekommen hat. Jeder hat ganz individuell versucht, mit<br />

viel Leidenschaft und Engagement in seinem Aufgabenbereich das beste Resultat in kürzester<br />

Zeit zu erreichen. Auf dieser Grundlage ergänzten sich die differenzierten Aufgabenbereiche<br />

(Requisite, Dreh, Schnitt, Audioaufnahme, Drehbuch etc.) nahezu reibungslos. Hinzukommend<br />

hat man nach dem fachspezifischen Umgang mit dem Filmschnittprogramm »IMovie« oder den<br />

zahlreichen Audioeffekten persönlich eine Menge dazugelernt und ist ganz nebenbei der Materie<br />

Film ein wenig näher gekommen.<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V., Vera Szibalski, Alte Bahnhofstr. 198/200, 44892<br />

Bochum, Tel. 0234/286041, info@arbeit-bildung-kultur.de<br />

198 traShflaSh<br />

Bewerber:<br />

LAG Arbeit Bildung Kultur<br />

NRW e. V.<br />

Ort:<br />

Kranenburg<br />

Zeitraum:<br />

Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (3 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

Jugendliche, die ein FSJ Kultur ableisten, trafen sich in im Mai 2009 zu einem Filmworkshop,<br />

um einen Trash-Film zu drehen. Auf unkonventionelle und lustige Weise setzen sie sich in<br />

dem Film mit pädagogischen Methoden auseinander. Dabei entwickelten sie eine Story, in der<br />

sowohl die »genmanipulierte Sozialarbeiterin« als auch das »genmanipulierte Problemkind aus<br />

Baden-Würtenberg« eine Rolle spielen. Entstanden ist ein Kurzfilm, für den die Jugendlichen das<br />

Drehbuch selbst schrieben, alle Rollen spielten, die Kamera führten und in vielen Nachtschichten<br />

den Schnitt durchführten.<br />

Jöran, 19: 3:19 min: »Holland«-Schild: Ein höchst authentisches Staatsgrenzeninformationsschild<br />

an einer höchst authentischen Staatsgrenze. Äußerst sublimer Trash. 4:40 min:<br />

Baumumarmung: Sicher die überzeugendste, klischeefreieste und harzigste Szene im Film.<br />

Äußerst klebriger Trash! 5:34 min: Man beachte die mit wirklich großer Hingebung geschaffenen<br />

Edding-Bilder. Äußerst liebevoller Trash. 6:05 min: Himmelblaue Boxershorts sind ein Muss für<br />

jedes Problemkind, das etwas auf sich hält! 6:19 min: Kapuzenpullover und Lederjacke waren<br />

das denkbar Falscheste, was ich an diesem heißen Tag anziehen konnte. Äußerst qualvoller<br />

Trash. 6:30 min: Die Einstellung soll an derartige Videospiele erinnern. Die Grafik ist wirklich<br />

hinreißend. 6:42 min: Die himmelblauen Boxershorts kommen tatsächlich außerordentlich gut<br />

zur Wirkung. Äußerst flashiger Trash. ~7:00 min: Igor ist wirklich knuddelig! 7:33 min: »Ich<br />

freue mich!«<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V., Alte Bahnhofstr. 198/200, 44892 Bochum, Tel.<br />

0234/286041, info@arbeit-bildung-kultur.de


204 youth_international<br />

Intuition, Emotion, Neugier, Eigenverantwortung, Koordination, Gestaltung, Medienkompentenz:<br />

Was Eltern und Pädagogen oft nur einfordern können, fördert ein seit 2004 gewachsenes<br />

Schul- und Jugendprojekt. Hierbei werden Kinder und Jugendliche verschiedener Schulen der<br />

Metropole Ruhr und Europas von Künstlern angeleitet, ihre Umgebung neu zu entdecken und<br />

neue Medien zu erobern. Mit dem Handy als Aufnahmegerät durchstöbern sie die Stadt nach<br />

Klängen und Bildern. Beispielsweise werden Alltagsgeräusche zu rhythmischen Klangschleifen<br />

neu geordnet. Fotografische »Handygrafien« illustrieren die Sounds und ergeben so völlig<br />

neue Perspektiven auf das Alltagsgeschehen. Neben der kompetenten Beherrschung von<br />

Kommunikationstechniken lernen die Kids, ihr Umfeld bewusster, analytischer und selektiver<br />

wahrzunehmen und über sich und »das Andere« zu reflektieren, ihre Visionen auszudrücken. Es<br />

entstehen unterschiedliche kurze Klangschleifen, Bilderreisen mit Sounds unterlegt, die die Jugendlichen<br />

selbst mit einem einfachen Schnittprogramm am Computer entwickeln. Alle Sounds<br />

werden anschließend von den Essener DJ`s Oliver Schulenburg und Mark Koppe im Tonstudio<br />

ausgearbeitet. Die Internetseite www.artgaffa.de, auf der die Arbeiten der jungen Medienkünstler<br />

demnächst präsentieren werden, soll zukünftig zum Austauschforum Jugendlicher in ganz Europa<br />

wachsen. Darüber hinaus entwickelt »youth_international« 2010 eine Wanderausstellung<br />

in Schulen und städtischen Kultureinrichtungen. Bei musikalischen Live-Performances sollen<br />

die Besucher aktiv einbezogen werden.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Susanne Henning/<br />

Stefan Promnik<br />

Ort: Verschiedene Schulen<br />

im Ruhrgebiet<br />

Zeitraum:<br />

2009 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

35 (20 w, 15 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (1 w, 3 m)<br />

Kontakt: artgaffa e. V., Susanne Henning, Redtenbacherstraße 17, 44139 Dortmund,<br />

Tel. 0231/4766939, henning@raumkunst.biz, www.artgaffa.de<br />

217<br />

viDeoinStallation –<br />

SoZiale PlaStik<br />

Während des Projekts begleitet die SchülerInnen eine umfassende praktische Arbeitsphase.<br />

Unter Zuhilfenahme von DigiCams realisieren die SchülerInnen Videoinstallationen des urbanen<br />

Raumes Hagen. Ihre Drehbücher werten die SchülerInnen durch Illustrationen und Recherchen,<br />

z. B. im Stadtarchiv Hagen etc., auf. Um eine Zieltransparenz zu geben, wird dies zum Beginn<br />

des Projekts mit zwei Video-Künstlern in der gesamten Lerngruppe vorgestellt. Um die technische<br />

Handhabung der verschiedenen Medien (u.a. die Software und Schneidetechnik) kennen<br />

zu lernen, wurde mit dem Medienzentrum der Stadt Hagen und dem Historischen Zentrum<br />

Hagen eine umfassende Kooperation vereinbart. Jeder Schüler und jede Schülerin erstellt und<br />

entwickelt eine eigene künstlerische Arbeit bzw. Partnerarbeit, nach eigenem Storyboard als Videoinstallation<br />

mit eigener passender Musik – auf der Grundlage zeitgenössischer Medienkunst.<br />

Nach Beendigung des Projektes werden im Rahmen einer Ausstellung im Stadtmuseum Hagen<br />

die jeweiligen Arbeiten und kulturhistorischen Ergebnisse der SchülerInnen der interessierten<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Simone Kortung, 18: Nach und nach wurde mir bewusst, wie komplex diese Kunstrichtung<br />

ist. Auch die »Sehweise« meiner bisherigen Betrachtung der Video-Clips von Musik und Film ist<br />

mit den später gemachten Erfahrungen nicht zu vergleichen.<br />

Daniel Klapka, 19: Als Herr Kroll uns das Thema vorstellte, war für mich relativ schnell klar,<br />

dass dieses Thema mein »Ding« war.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Gesamtschule Hagen-Eilpe<br />

Ort:<br />

Hagen<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2009/2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (16 w, 14 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (1 w, 2 m)<br />

Kontakt: Andreas-Felix Kroll, Södingstraße 16, 58095 Hagen, Tel. 02331/3675997,<br />

art.konzept@gmx.de<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

65


See You Jugendkulturpreis<br />

66<br />

223 the thirD eye<br />

»The Third Eye« ist ein transdisziplinäres Medienkunstprojekt der Künstlergruppe Cybercity<br />

Ruhr. Das Projekt verbindet Menschen und Institutionen aus verschiedenen Teilen Europas. Seit<br />

2006 nehmen 25 Schulen, vier Universitäten, zwei Kunstakademien und zehn professionelle<br />

Künstler aus der Kulturhauptstadt Europas Ruhr2010, dem Distrikt Wakefield in Großbritannien<br />

und aus Randstad in den Niederlanden teil. Mit etwa 600 ProjektteilnehmerInnen besteht dabei<br />

die weitaus größte Gruppe aus Jugendlichen. Sie kommen aus 12 verschiedenen Städten des<br />

Ruhrgebietes, aus Wakefield und Den Haag. Was soll bleiben, was soll neu entstehen? – Basierend<br />

auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit der eigenen Umwelt bauen die Kinder und<br />

Jugendlichen Modelle ihrer Visionen für die Stadt der Zukunft. Außerdem bauen sie Videoroboter.<br />

Ferngesteuert durchstreifen sie die Zukunftsstädte. Was sie »sehen«, wird auf Leinwände<br />

projiziert. Teil des Projektes ist auch die Schaffung einer Schnittstelle zwischen den Ideen der<br />

Jugendlichen und der Planung, so dass Visionen auch ihren Weg in die reale Stadt finden können.<br />

Durch das Projekt werden u.a. die künstlerische Ausdrucksfähigkeit, die Integration der Kinder<br />

und Jugendlichen in ihr Lebensumfeld und die Identifikation mit der eigenen Stadt und der Region<br />

gefördert: »Ja, was hier in meiner Stadt geschieht, hat auch etwas mit mir zu tun. Ich kann mich<br />

einbringen und Dinge verändern.«<br />

Alexander Hammar, 15: Wir haben überlegt, was fehlt uns noch in Buer und bauen diese<br />

Projekte. Lisa Mensing, 15: Ich will meine Meinung ausdrücken mit dem, was ich da baue.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Cybercity Ruhr<br />

Ort: 12 Städte Ruhrgebiet,<br />

Wakefield(GB),<br />

Randstad(NL)<br />

Zeitraum:<br />

2006 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

520 (260 w, 260 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Kontakt: Christina Smith, Haus-Horl-Str. 41, 45357 Essen, Tel. 0176/38087404, Anja<br />

Bardey, Kuglerstr. 6, 45144 Essen, Tel. 0201/7509837, info@cybercityruhr.com<br />

225 archiv<br />

tagging<br />

Bewerber:<br />

Hubert Tenbohlen<br />

Ort:<br />

Reken<br />

Zeitraum:<br />

August 2009 bis Oktober<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (4 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Das Heimatarchiv in Reken und das DRK-Bildungswerk in Borken möchte Jugendliche mit<br />

dieser Projektidee für die Heimatarchivarbeit begeistern. Dafür setzt das Projekt auf die »neuen<br />

Medien« und das »mobile tagging«. Die Jugendlichen recherchieren gemeinsam mit Archivpaten<br />

aus dem Heimatarchiv in Reken Wissenswertes zu verschiedenen historischen Gebäuden in der<br />

Gemeinde. Dazu werden fachkompetente Personen mit der Kamera interviewt und die Filme<br />

anschließend für die Projektinternetseite aufbereitet. Der entsprechende Link der Internetseite<br />

wird dann in einen QR-Code umgewandelt, der an den entsprechenden Gebäuden installiert wird.<br />

Mit einem handelsüblichen Kamerahandy und einem Codereaderpogramm kann der QR-Code<br />

vor Ort entschlüsselt werden und der Nutzer wird automatisch auf die entsprechende Internetseite<br />

weitergeleitet. So können Besucher der Gemeinde schnell und unterhaltsam über das<br />

historische Reken informiert werden. Das Projekt startete im August 2009 und wird im Oktober<br />

2010 abgeschlossen sein. Es vermittelt zwischen den Generationen und gibt Jugendlichen die<br />

Möglichkeit, sich mit der Geschichte ihres Heimatortes auf moderne Art auseinander zu setzen.<br />

Marcel Hüppe, 15: Das Wichtigste für mich ist, dass ich da was über das Leben von früher<br />

erfahre und der Spaß ist mir auch wichtig. Lara Krüger, 15: Ich nehme teil, weil ich es wichtig<br />

finde, etwas über die Heimat schon im jungen Alter zu erfahren und auch anderen Menschen<br />

auf eine leichte und interessante Art die Möglichkeit zu geben, das eigene Allgemeinwissen zu<br />

verbessern und dabei auch Spaß zu haben.<br />

Kontakt: Hubert Tenbohlen, Lammersstraße 35, 48734 Reken, Tel. 02864/1408, htenbohlen@web.de


228<br />

klick it –<br />

Witten.De<br />

Bewerber:<br />

Stadt Witten, Petra Linden<br />

Ort:<br />

Witten<br />

Zeitraum:<br />

April 2009 bis<br />

April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (3 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Das Internetportal von Jugendlichen für Jugendliche ist eine virtuelle Plattform für Jugendliche,<br />

die mit Jugendlichen für Jugendliche entworfen, gestaltet und verwaltet wird. »Was ist eigentlich<br />

los in Witten?« Unter diesem Motto sollen Veranstaltungen, Projekte, Konzerte, Aufführungen etc.<br />

im Netz schnell, übersichtlich und jugendgerecht erfasst und dargestellt werden. Jugendliche<br />

hatten die Chance, sich für die Mitgestaltung der Seiten zu bewerben und so einen Einblick in<br />

Arbeitsprozesse aus dem Alltag eines Grafikers zu bekommen. Wie entwickelt man ein Logo und<br />

daraus ein Corporate Design? Wie kann man prüfen, ob es die Zielgruppe anspricht? Wie präsentiert<br />

man seine Entwürfe? So entstanden der Name, das Logo und das Layout der Seiten und<br />

mit Hilfe eines Fragebogens wurde die Meinung der Jugendlichen dazu überprüft. Der Schriftzug<br />

und das Logo wurden an eine Wand gesprüht und für das Layout verwendet. Der Aufbau einer<br />

Redaktion unter professioneller Anleitung eines erfahrenen und geeigneten Redaktionsleiters<br />

war der nächste Schritt. So wuchs die Seite langsam und ging am 1. April 2009 online! »Klick<br />

it – Witten.de« ist ein Projekt der Koordinationsstelle der Jugendkulturarbeit.<br />

Kontakt: Stadt Witten, Amt für Jugendhilfe und Schule, Petra Linden, Marktstraße 16, 58452<br />

Witten, Tel. 02302/5815252, Petra.linden@stadt-witten.de<br />

239 MPeg<br />

helDen<br />

Bewerber:<br />

WERK°STADT Witten<br />

Ort:<br />

Witten<br />

Zeitraum:<br />

17. Februar bis<br />

30. Mai 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

7 (7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Wer ist (d)ein Held? – Mit dieser Frage beschäftigten sich seit Mitte Februar die Jugendlichen des<br />

Multimedia-Kurses »MPEG« der WERK°STADT Witten. Die Geschichte kennt ja bekanntlich viele<br />

Helden. Wie sieht es zum Beginn des 21. Jahrhunderts mit den Helden aus? Wer ist heutzutage<br />

ein Held? Und welche Heldentat vollbringt er? Die Teilnehmer des Multimedia-Kurses »MPEG«<br />

beschäftigten sich seit Februar mit dieser Frage. Sie hatten sich, mit Foto- und Videokameras<br />

bestückt, auf die Suche nach den »Helden des Alltags« gemacht. Durch Aktionen, wie dem<br />

öffentlichen Aufruf nach Videoeinsendungen bei YouTube, Interviews und Improvisationstheater<br />

auf den Straßen Wittens unter dem Motto »Held sucht Tat« wurde Material gesammelt. Im letzten<br />

Schritt arrangierten sie es zu einer Multimedia-Installation, die Teil der Ausstellung »Herkules<br />

– vom Olymp ins Ruhrtal« in der Zeche Nachtigall ist. Eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung<br />

»Helden« ist »Von der Sehnsucht nach dem Besonderen« in der Henrichshütte Hattingen im<br />

Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010. Durch die Analyse der Jugendlichen wird die gesamte<br />

Ausstellung um einen aktuellen Diskurs zum Thema »Helden« angereichert. Der Besucher wird<br />

beim Betrachten der Installation angeregt, sich mit dem Begriff »Held« auseinander zu setzen.<br />

Die Ausstellung ist vom 30.05. bis 14.11.2010 zu sehen.<br />

Kontakt: WERK°STADT Witten, Heinrich Müther-Scholz, Mannesmannstraße 6, 58455 Witten,<br />

Tel. 02302/9489412, bettray@werk-stadt.com<br />

Foto/Film/Radio/Neue Medien<br />

67


See Foto/Film/Radio/Neue You Jugendkulturpreis<br />

Medien<br />

68<br />

244 latvia‘S tiMe<br />

Bewerber:<br />

Mara Muizniece, Riga<br />

School of Arts<br />

Ort:<br />

Riga<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

The project »Latvia’s Time« includes the most extensive thoughts, dreams and problem-solving<br />

capabilities. Time is a constant measurement of human life. Time which separates and time<br />

which unites. Is time in Latvia the same as elsewhere in Europe? The project reflects the thinking<br />

of young people in Latvia, which is a part of Europe, thus reflecting the views of young people in<br />

Europe. This project is important, because it introduces young people from Europe to Latvia’s<br />

aspirations and goals of a new generation. The main goal of the project is the development of<br />

young people‘s creativity and art education at Mara Muizniece Riga School of Arts. We want<br />

to express the concept of »time« in a broader and deeper meaning in daily life and search for<br />

a new interpretation of a traditional meaning of time in arts. The project also aims to acquaint<br />

the European society with the Latvian youth’s vision of the actual theme. The different tasks<br />

to achieve these goals were to develop sketches for possible solutions and to choose required<br />

technical solutions, to realize ideas with a concept and finally to select the best works. The project<br />

is implemented by Mara Muizniece Riga School’s of Arts students from 4th, 5th and 6th grades<br />

with the teachers Maruta Jurjane and Alina Plorina.<br />

YEA<br />

Kontakt: Riga School of Arts, Alina Plorina, 36 Gertrudes Street, LV-1011 Riga, Tel.<br />

+371/67217286, rms@ars.lv<br />

015 gallagher<br />

Street 23<br />

Bewerber:<br />

Teresa Pinzke<br />

Ort:<br />

Lippstadt<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1 (1 w)<br />

»Gallagher Street 23« ist das Buch-Projekt von Teresa Pinzke. Den Inhalt des Buches fasst<br />

die junge Autorin wie folgt zusammen: »Die 22-jährige Terri Banani und die 19-jährige Mara<br />

Lorena sind die besten Freunde. Sie sind selbstbewusst, frech und sagen, was sie denken.<br />

Seit dem Verschwinden ihrer Familie lebt Terri allein in ihrem Elternhaus. Durch Zufall finden<br />

die Mädchen heraus, dass dieses in Wirklichkeit ein U-Boot ist und machen sich auf die Reise.<br />

Nach einem langen und beschwerlichen Weg stoßen die beiden auf Terris Opa, der von einer<br />

fremden Gesellschaft unentdeckter Indianer aufgenommen wurde, die sich im Dschungel des<br />

Amazonas in einer Höhle ein friedliches Dorf erbauten und in dieser einzigartigen Atmosphäre<br />

ihre außergewöhnliche Existenz verbringen. Sie werden aufgenommen und Teil des Stammes.<br />

Aber nach einem unvorhersehbaren Vorfall, bei welchem sie diese neue Gesellschaft vor korrupten<br />

Menschen retten, erkennen die Indianer und auch sie selbst, dass sie ihr eigenes Leben<br />

leben müssen, um glücklich zu sein.«<br />

Teresa Pinzke: Ich habe dieses Buch geschrieben, da ich es gut finde, dass in unserer Gesellschaft<br />

die Toleranz eine große Rolle spielt. In der Beziehung der beiden Hauptfiguren zueinander<br />

und zu den Indianern zeigt sich dies. Toleranz ist in unserem Leben und in unserer Gesellschaft<br />

wichtig, da wir uns in anderen Kulturen, Ländern und Welten wieder erkennen können, wenn<br />

etwa schnelles Handeln in schwierigen Situationen gefragt ist.<br />

Kontakt: Teresa Pinzke, Erikastraße 5, 59558 Lippstadt-Esbeck, Tel. 02941/4728<br />

Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

..


Bewerber:<br />

Ines Dettmann<br />

Ort:<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

15. August<br />

2007 bis heute<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (10 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (1 w, 2 m)<br />

075 MeinBlock<br />

DaS literariSch-JournaliStiSche ProJekt<br />

»MeinBlock« ist das literarisch-journalistische Schreibprojekt des Jungen Literaturhauses Köln<br />

für alle Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren. Es bietet die Möglichkeit, Erfahrungen im literarischen<br />

und journalistischen Schreiben zu sammeln, sich zu treffen und auszutauschen. Junge<br />

Redakteure führen die Jugendlichen in die journalistischen Grundtechniken ein und begleiten ihre<br />

Arbeit. Workshops mit Schriftstellern vermitteln den kreativen Umgang mit Schrift und Sprache.<br />

Texte werden im Online-Magazin www.meinblockmagazin.de publiziert, das monatlich 8000<br />

Leser hat. »MeinBlock« vermittelt Praxiskenntnisse zum Berufsfeld Journalismus; der Kontakt zu<br />

Schriftstellern verringert die Hemmschwellen der Jugendlichen gegenüber der Literatur. Parallel<br />

dazu nehmen die Teilnehmer an Veranstaltungen des Jungen Literaturhauses teil, lernen, erhalten<br />

Einblick in die Veranstaltungsorganisation und treffen sich zu Redaktionsbesprechungen. Seit dem<br />

Start von »MeinBlock« haben 130 Jugendliche teilgenommen. 2010 sind 15 Jugendliche langfristig<br />

aktiv. Die Teilnehmer besuchen das Gymnasium, die Gesamt- oder Realschule. »MeinBlock«<br />

wurde von der RheinEnergieStiftung Kultur, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Köln, der<br />

Kunststiftung NRW und der FAZIT-Stiftung unterstützt. Franca, 19: »MeinBlock« ist für mich eine<br />

Zeit, in der ich ... interessante Persönlichkeiten kennen lerne, um mit ihnen jede Menge Spaß zu<br />

haben und die spannende Welt des Schreibens zu entdecken! Alina, 18: »MeinBlock« ist für mich,<br />

wenn man abends in der Straßenbahn auf die Rückseite einer alten Kinokarte den Anfang einer<br />

Geschichte kritzelt und später beim Schreiben dann mal wieder alles ganz anders kommt.<br />

Kontakt: Junges Literaturhaus Köln / Literaturhaus Köln e. V., Ines Dettmann, Schönhauser<br />

Straße 8, 50968 Köln, Tel. 0221/99555811, dettmann@literaturhaus-koeln.de<br />

100 eSSener<br />

anthologien<br />

Die Essener Anthologien sind ein Buchprojekt mit jährlich wechselnden Themen für Jugendliche<br />

im Ruhrgebiet mit und ohne Migrationsgeschichte. Sie nutzen dieses Podium zur Standortbestimmung,<br />

um kritisch und selbstkritisch einen Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu finden.<br />

Dabei zeigen sie ein erstaunliches Selbstbewusstsein und eine Weltoffenheit, die zu denken gibt.<br />

Die literarische Qualität ist für ihr Alter oft bemerkenswert. So setzen die Jugendlichen Zeichen<br />

in und für Europa. Die Titel sprechen für sich: »Fremd und doch daheim!?« (2005), »Dann kam<br />

ein neuer Morgen« (2006), »Heute ist Zeit für deine Träume« (2007), »Pfade ins Revier – Pfade<br />

im Revier« (2008), »Ruhrkulturen. Was ich dir aus meiner Welt erzählen möchte« (2009) sowie<br />

»Märchenhaftes zwischen Emscher und Ruhr« (2010). Der Publikation folgen jeweils Lesungen,<br />

Rundfunkaufnahmen, Diskussionsveranstaltungen usw. Schon das erste Buch ist weit über<br />

Deutschland hinaus bekannt geworden. Die beiden Herausgeber arbeiten ehrenamtlich. Unterstützt<br />

wird das Projekt vor allem vom Kulturzentrum »Grend« (Essen) und vom Geest-Verlag<br />

(Vechta), aber auch von Schulen, Migrantenvereinen, Kirchengruppen und anderen.<br />

TN: Sie werden unterstützt von einer Vielzahl von Institutionen und Vereinigungen aus dem<br />

Ruhrgebiet von der AWO über die Migrantenvereine, kirchlichen Gruppen und sozialen Selbsthilfegruppen<br />

bis hin zu den Schulen.<br />

TN: Sie vertreten die Zukunft des europäischen Ballungsraumes Ruhr und zeigen bereits in ihren<br />

Texten an, in welche Richtung ihrer Meinung nach »seine Reise gehen« soll.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Andreas Klink, Artur Nickel<br />

Ort:<br />

Bochum<br />

Zeitraum:<br />

2005 bis 2010, das<br />

Projekt wird fortgesetzt<br />

TeilnehmerInnen:<br />

300 ( w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

Kontakt: Artur Nickel, Am Stenshof 117, 44869 Bochum, Tel. 02327/974246,<br />

arturnickel@web.de<br />

Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

..<br />

69


See You Jugendkulturpreis<br />

70<br />

Bewerber:<br />

Erich-Kästner-<br />

Gesamtschule<br />

Ort:<br />

Essen<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

38 (15 w, 23 m)<br />

101 geWichtSProBleMe?<br />

SelBStauSSagen ZuM raSSiSMuS<br />

Am Anfang stand eine einfache Serviette. Auf ihr aufgedruckt, spiralförmig sich nach innen<br />

windend, steht der Satz von Cary S. Leibowitz: »Zweierlei muss ich für den Rest meines Lebens<br />

im Auge behalten: Mein Gewicht und meinen Rassismus.« Verfolgt man diese Spirale, ist man<br />

längst Teil der durch den Künstler entwickelten Idee der Selbstbespiegelung und der vorbehaltlosen<br />

Selbstbefragung.<br />

Diesen Weg der Selbstreflexion sind Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Erich-Kästner-<br />

Gesamtschule in Essen gegangen. Sie dokumentieren ihn in eigenen Texten und »Servietten«<br />

und regen so andere Jugendliche und Erwachsene an, über den eigenen Rassismus nach zu<br />

denken. Zudem zeigen sie mögliche Folgeprojekte für andere Schulen auf. Das daraus entstandene<br />

Buch enthält auch Beiträge von Erwachsenen, die den Jugendlichen mit eigener Reflexion<br />

beistanden, u.a. Beatrice von Weizsäcker, Rafael von Uslar, Stephan Joede und Wolfgang<br />

Burgdorf. Wichtig sind zudem die didaktischen Erläuterungen im Anhang, die Peter Gutsche,<br />

Projektleiter und Lehrer, verfasst hat. Im November 2008 wurde das Buch mit einer Buchpremiere<br />

in der Erich-Kästner-Gesamtschule vorgestellt. Weitere Leseaktionen folgten.<br />

Jan Obermanns, 20: Es hat Spaß gemacht, so frei zu schreiben. Ganz ohne Vorlage oder<br />

Vorgabe oder bezogen auf irgendeinen Text, den es zu analysieren galt.<br />

Manuel Schrader: Ein solches Projekt bringt viel mehr als nur Lob, sondern etwas, was viel<br />

wichtiger ist: Es bringt einem selbst ein besseres Bewusstsein in Bezug auf die Sache.<br />

Kontakt: Peter Gutsche, Bismarckstraße 311, 45889 Gelsenkirchen, Tel. 0209/879467,<br />

petergutsche@yahoo.de, www.ekg-essen.de<br />

130 Polyflotte<br />

aBenteuer<br />

Der Roman »Die seltsame Jagd nach der Zeit«, in dem Textstücke unterschiedlicher Sprachen<br />

ohne Übersetzung bleiben, spiegelt die Vielfalt des Kulturhintergrundes unserer Schülerinnen<br />

und Schüler wider. Er ist ein »Polyflottes Abenteuer«. Tamil, Berber, Bengali, Russisch, Polnisch<br />

und Arabisch spielen im »Polyflotten Projekt« eine Rolle. Erstellt wurde der Roman in<br />

Gruppenarbeiten mit SchülerInnen der Klassen sechs, acht und 10. Sie erarbeiten eine Abenteuergeschichte,<br />

eine »spannende« Fantasy-Geschichte mit wenig Stereotypen. Auf Wunsch<br />

einer Gruppe werden aus den zwei Hauptfiguren drei: zwei Jugendliche und ein Hund. Eine<br />

Projektgruppe steuert Illustrationen und Skulpturen bei. Die jungen Autoren führen interessante<br />

Diskussionen, etwa zu den Themen »Fremdheit« und »Klischees«. Hoher Einsatz bestimmt die<br />

Entstehung unseres »Polyflotten Romans«. Die Phase vor der Veröffentlichung fordert letzte<br />

Sonderschichten. Das entstandene Werk hat über 90 Seiten, wird in Lesungen der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt, gewinnt bei »Kinder zum Olymp« und lässt bei den Beteiligten den Wunsch nach<br />

einer Fortsetzung aufkommen. Diese Fortsetzung wäre die gemeinsame Suche nach dem Ort<br />

»Belovodye« in internationalen transkulturellen Werkstätten.<br />

Paul, 14: Dass wir zusammen Spaß hatten und eigene Ideen verwirklichen konnten, war das<br />

Wichtigste. Ich finde die Idee gut, andere Sprachen in das Buch zu bringen.<br />

Debby, 15: Das Ergebnis war gut und dass wir alle mitgemacht haben. Bei den Lesungen haben<br />

wir uns noch nicht so richtig getraut.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Wilfried Mueller<br />

Ort:<br />

Bonn<br />

Zeitraum:<br />

seit 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

79<br />

(35 w, 44 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (3 w, 1 m)<br />

Kontakt: August-Macke-Schule-Europaschule, Petra Hoffmann-Barkow, Gaußstraße<br />

2, 53125 Bonn, Tel. 0228/777340, 140594@schule.nrw.de


146 leSeZeichen<br />

Bewerber: Judith Binias,<br />

Kirsten Ullrich-Klostermann<br />

Ort:<br />

Unna<br />

Zeitraum: Oktober bis<br />

Dezember 2009, Januar<br />

bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (1 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (3 w, 1 m)<br />

Wie ist es heute jung zu sein? Und wie ist es alt zu sein? Diesen Fragen gingen zehn jugendliche<br />

Auszubildende der Werkstatt im Kreis Unna gemeinsam mit Kirsten Ullrich-Klostermann und<br />

Judith Binias vom Theater Narrenschiff und sechs Bewohnern zwischen 69 und 97 Jahren des<br />

Perthes-Hauses Holzwickede auf den Grund. Von Oktober bis Dezember 2009 lief das generationsübergreifende<br />

Theater-, Erinnerungs- und Schreibarbeitsprojekt an jeweils zwei Terminen in<br />

der Woche à drei Stunden. Aus den Interviews mit den Bewohnern des Altenheims, Gesprächen<br />

und Schreibarbeiten der Jugendlichen und den gesammelten Erfahrungen ist das Buch »Jung<br />

sein – älter werden« entstanden, das im März 2010 veröffentlicht wurde. Ziel des Projektes<br />

»LeseZeichen« war es, die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Generationen zu<br />

fördern. Darüber hinaus konnten die Jugendlichen ihre kulturellen und sozialen Kompetenzen<br />

weiter ausbauen. Das Projekt startete im Theater, wo theaterpraktische Übungen sowie eine<br />

Schreibwerkstatt stattfanden. Anschließend besuchten die Jugendlichen an mehreren Terminen<br />

die Bewohner des Altenheims, um mit ihnen in Gruppen- und Einzelgesprächen über das<br />

Jungsein und das Älterwerden zu reden und Interviews zu führen. Nach den Besuchen haben<br />

die Jugendlichen mit der Projektleitung das Erlebte diskutiert und reflektiert.<br />

Christian Neuhaus, 22: Zu Anfang die Übungen im Theater haben mir besonders gut gefallen.<br />

Ich habe viel Neues erfahren. Zum Beispiel, dass das Leben im Alter nicht leicht ist.<br />

Björn Krauß, 19: Das Strahlen der Leute war für mich das Tollste.<br />

Kontakt: Kirsten Ullrich-Klostermann, Nordstraße 1, 58730 Fröndenberg/Ruhr, Tel. 02373/<br />

398090, dramaturgie@theater-narrenschiff.de<br />

163<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle Netzwerk<br />

Jugendkultur<br />

Ort:<br />

Hamm<br />

Zeitraum:<br />

Herbst 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (12 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Junger literariScher<br />

herBSt Mit 5 aktionen<br />

In Hamm ergänzte das Netzwerk Jugendkultur mit verschiedenen Kooperationspartnern, wie<br />

dem JugendkulturRat, den Stadtbüchereien, dem Freundeskreis der Stadtbüchereien und dem<br />

Kulturrevier Radbod, den »Literarischen Herbst« mit Veranstaltungen, die besonders für Jugendliche<br />

attraktiv waren. Die erste Veranstaltung dieser neu eingeführten Reihe war die Eröffnung<br />

des Schreibwettbewerbs für Jugendliche mit dem Thema »Ins Netz gegangen«, die im Keller<br />

von Pohls Mühle in uriger Atmosphäre stattfand. Die Rahmenbedingungen für die Teilnahme<br />

wurden erläutert und es gab eine Lesung der Gewinnerin des letzten Schreibwettbewerbes sowie<br />

Musik mit Gitarre und Gesang. Der Schreibwettbewerb gibt Jugendlichen die Möglichkeit und<br />

den Anreiz, sich mit Literatur und dem Schreiben auseinander zu setzen. Eigene oder fremde<br />

Texte wurden auch bei »Radbod liest« im Kulturrevier Radbod vorgetragen. Eingerahmt wurde<br />

diese Veranstaltung vom Acoustic-Duo »Lauscher«. Abgerundet wurde der »Junge Literarische<br />

Herbst« mit dem Poetry Slam Mitte November im Jugendzentrum Südstraße, bei dem vier junge<br />

Autoren Kurzgeschichten oder Gedichte vortrugen. Den Sieger bestimmte das Publikum, das<br />

somit zur Jury wurde.<br />

Christian Walter, 21: So etwas wie der »Junge Literarische Herbst« hat in Hamm echt noch<br />

gefehlt. Julia Bulz, 23: Normalerweise habe ich mich für den »Literarischen Herbst« nicht so<br />

sehr interessiert, aber dieses Mal gab es wirklich spannende Lesungen und den Poetry Slam,<br />

den ich mit meinen Freunden besucht habe.<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Pit Siedenberg, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736991, netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

..<br />

71


Literatur/Lesefoörderung/Kreatives Schreiben<br />

See You Jugendkulturpreis<br />

..<br />

72<br />

241 u20-SlaM2010<br />

Im Vorfeld des Workshop-Projektes fanden im Januar im ganzen Ruhrgebiet Poetry Slam-Shows<br />

an über 30 Schulen statt, in denen sich die Schüler über Poetry Slam und die kommenden Meisterschaften<br />

informieren konnten. Für die fünf Workshop-Reihen in Duisburg, Herne, Bochum,<br />

Essen und Oberhausen meldeten sich 35 Teilnehmer. Sie lernten in insgesamt 20 Stunden<br />

das Schreiben und Vortragen von Gedichten unter der Leitung renommierter Slam-Poeten. Die<br />

Sieger der abschließenden Stadtmeisterschaften qualifizieren sich für die NRW-Meisterschaften<br />

und haben dort eine Chance auf einen Startplatz bei den deutschsprachigen Meisterschaften.<br />

Der Poetry Slam u2010 ist Teil von Ruhr.2010 und findet mit Unterstützung des VRR statt. Wir<br />

kooperieren u.a. mit den Flottmannhallen Herne, dem Grend Essen, dem Zentrum Altenberg<br />

Essen, dem Hundertmeister Duisburg, JungesSchauspielhaus Bochum, der BochumMarketing<br />

und der Jahrhunderthalle Bochum. Ziel ist die Vernetzung der Poetry Slams im Ruhrgebiet<br />

sowie die nachhaltige Förderung junger Bühnenpoeten. Mit insgesamt neun Slams und dem<br />

großen Finale in der Jahrhunderthalle Bochum wollen wir möglichst viele junge Menschen für<br />

die Poesie begeistern. Nadia Ihjeij, 16: Der Workshop hat mich viel Theoretisches gelehrt, das<br />

Praktische habe ich selbst dazugetan und ich würde sagen, jetzt schmeckt meine Poetry Slam-<br />

Suppe schon ziemlich gut. Emel Aydogdu, 18: Für mich war der Austausch mit Jugendlichen,<br />

die auch gerne schreiben, von äußerst großer Bedeutung, da ich kennen lernen konnte, wie sie<br />

ihre Texte verfassen und diese dementsprechend vortragen.<br />

+YEA<br />

Kontakt: Sebastian Rabsahl, Kortumstraße 7,<br />

44787 Bochum, u20@slam2010.de<br />

Bewerber:<br />

Sebastian Rabsahl<br />

Ort:<br />

gesamtes Ruhrgebiet<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis<br />

November 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

90 (45 w, 45 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (2 w, 8 m)<br />

001 DeMokratie!<br />

auf Die ohren<br />

Bewerber:<br />

Fabian Albrecht<br />

Ort:<br />

Essen<br />

Zeitraum:<br />

Juni 2008<br />

bis Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

90 (15 w, 75 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

Es steht für uns außer Frage, dass Musik einen großen Einfluss auf Jugendliche hat, daher<br />

wollten wir eine künstlerische Auseinandersetzung mit Musik fördern, die sich deutlich abgrenzt<br />

von der Nutzung von Rock-Musik durch die rechtsextreme Szene und auch von Gewalt<br />

verherrlichenden oder Frauen verachtenden HipHop-Texten. So entstand die Idee, eine CD<br />

zusammenzustellen, auf der sich Jugendliche positiv über unsere Gesellschaft, Demokratie, Toleranz<br />

und Zusammenleben äußern. Dabei befassen sich nicht nur die jugendlichen Interpreten,<br />

sondern auch die Hörer mit den Textinhalten. Nach unserem Aufruf im Sommer 2008 erhielten<br />

wir 24 Beiträge, von denen 17 auf dem Sampler veröffentlicht wurden. 17 Bands haben ihre<br />

Songs von Dezember bis Februar 2008 im Essener Green Carpet-Tonstudio eingespielt. Die<br />

beeindruckende musikalische Bandbreite reicht von Reggae über HipHop, Pop und Punk bis hin<br />

zu Metal. Es wurden 3000 CDs produziert, die über die Bands und auf Präsentationskonzerten<br />

im Julius-Leber-Haus und dem ev. Jugendhaus EMO kostenlos an Jugendliche verteilt wurden.<br />

Andy Reuter: Der Sampler gibt jungen Bands die Möglichkeit, unter professionellen Bedingungen<br />

ein Lied aufzunehmen und es bei einem tollen Konzert zu präsentieren. Das ist eine wichtige<br />

und nötige Förderung der Essener Jugendkultur!<br />

Fabian Albrecht: Das Wichtigste war meiner Meinung nach, dass sich junge Musiker ihrer<br />

Verantwortung gegenüber den Jugendlichen, die sich ihre Musik anhören, bewusst geworden<br />

sind.<br />

Kontakt: Julius-Leber-Haus, Arbeiterwohlfahrt KV Essen e. V., Jürgen Zips-Zimmermann,<br />

Meistersingerstraße 50, 45307 Essen, Tel. 0201/591259, juergen.zips@awo-essen.de<br />

Musik/Musiktheater/Musical


003 ruhr-tour-live<br />

Bewerber:<br />

Treffpunkt Villa<br />

(Holzwickede)<br />

Ort:<br />

Kreis Unna<br />

Zeitraum:<br />

läuft alle 2 Jahre<br />

TeilnehmerInnen:<br />

>90 (~20 w, ~70 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

~24 (12 w, 12 m)<br />

Seit 1999 und mittlerweile im zwei-jährigen Rhythmus kooperieren sechs Jugendeinrichtungen<br />

im Kreis Unna für die Bandwettbewerbsreihe Ruhr-Tour-Live. Ziel ist es, lokalen Bands zu<br />

überregionalen Auftrittsmöglichkeiten vor einem großen Publikum und unter professionellen<br />

Bedingungen zu verhelfen. Bewerben können sich junge Bands und auch EinzelmusikerInnen,<br />

die über eigenes Songmaterial verfügen und sich mit Bandfotos, CD und Bandinfo bewerben.<br />

In allen teilnehmenden Orten findet jeweils zuerst eine Vorrunde statt, in der die lokale Gewinnerband<br />

ermittelt wird. Diese nimmt dann zusammen mit den anderen Vorrundengewinnern<br />

an einer »Mini-Tournee« durch alle Veranstaltungsorte teil. Maßgeblich für das Abschneiden<br />

der Bands sind die Stimmen des Publikums: Alle BesucherInnen geben – nachdem die Bands<br />

gespielt haben – ihren Stimmzettel ab, auf dem sie zwei Bands ankreuzen müssen. Nach der<br />

Live-Auszählung auf der Bühne stehen dann die Gewinner des Abends fest.<br />

Während der Endrunde, in der als Besonderheit auch die jeweiligen Veranstalter ein »kleines«<br />

Stimmrecht haben, werden die gesammelten Stimmen aller Konzerte addiert, so dass nach dem<br />

letzten Endrundenkonzert die Ruhr-Tour-Live-Gewinner feststehen.<br />

René Winkler, 18: Der bisherige Höhepunkt unserer Bandgeschichte!<br />

Timon Ihne, 22: Obwohl die Ruhr-Tour-Live ein Wettbewerb ist, war von Neid oder Konkurrenzdenken<br />

nichts zu spüren – schließlich haben ja auch alle Bands etwas davon, vor so großem<br />

Publikum zu spielen.<br />

Kontakt: Treffpunkt Villa, Marco Stützer, Rausinger Straße 1, 59439 Holzwickede, Tel. 02301/<br />

912720, info@treffpunkt-villa.de, www.myspace.com/ruhrtourlive<br />

005 ZeitreiSe<br />

Bewerber:<br />

Jugendamt<br />

Hemer<br />

Ort:<br />

Hemer<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

79 (43 w, 36 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

29 (7 w, 22 m)<br />

Nach intensiver zweijähriger Vorbereitungs- und Probenarbeit fand das interkulturelle Video-<br />

Rock-Theater »Zeitreise«, inspiriert von dem Kult-Film »Donnie Darko«, den erfolgreichen<br />

Abschluss in einer durchgängig ausverkauften Veranstaltungsreihe. Im Rahmen des Projektes<br />

sind sowohl theatrale als auch musikalische, filmische, tänzerische, handwerkliche und<br />

kreative Elemente zu einem Ganzen verwoben worden. Somit war sowohl für die insgesamt<br />

80 Teilnehmer des Projektes (zwischen acht und 87 Jahren) als auch für das Publikum eine<br />

intensive Auseinandersetzung mit der pädagogischen Intention des Gesamtprojektes möglich.<br />

Die Aufteilung in 16 kleinere »Einzelprojekte« ermöglichte den Teilnehmern, sich selbst ihren<br />

Neigungen entsprechend konstruktiv auf verschiedenste Art und Weise einzubringen und<br />

auszudrücken. Neben 60 jugendlichen Teilnehmern verschiedener Nationalitäten/Migrationshintergründe<br />

agierten auch 20 Erwachsene/Senioren im Rahmen des Projektes. Somit wurde<br />

dem Grundkonzept sowohl im interkulturellen als auch im intergenerativen Ansatz Rechnung<br />

getragen. Marcel Herr, 21: Für mich war wichtig, dass ich die Chance hatte zu singen und zu<br />

schauspielern. Jeder konnte sich einbringen und dazulernen. Wir haben das Drehbuch selbst<br />

geschrieben und es war toll zu sehen, wie das Projekt immer größer wurde und sich entwickelt<br />

hat. Melissa Lippke, 15: Ich war total überrascht, was alles in mir steckt. Die CD-Aufnahmen<br />

waren am Anfang der totale Horror, ich dachte, ich schaffe das nicht und hinterher klang alles<br />

so professionell… echt abgefahren.<br />

Kontakt: Jugendamt Stadt Hemer, Claudia Grau, Hademareplatz 48, 58675 Hemer, Tel. 02372/<br />

551247, c.grau@hemer.de<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

73


See You Jugendkulturpreis<br />

74<br />

008<br />

tonStuDio für<br />

JugenDliche<br />

Die Jugendfreizeitstätte (JFS) Schüren bietet im Rahmen der Jugendkulturarbeit ein »Tonstudio-<br />

Projekt« für junge Musiker an. Mit diesem soll jungen Bands die Möglichkeit gegeben werden,<br />

sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dadurch wird die Eigeninitiative und Kreativität junger<br />

Musikschaffender gefördert, die Bands bekommen einen Einblick in die Aufnahmetechnik und<br />

für ihren weiteren Weg vernünftiges Demomaterial und Auftrittsmöglichkeiten, die ihnen von<br />

der JFS vermittelt werden. Das Angebot richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren, in der Regel<br />

Schüler- und junge Amateurbands, aber auch Hörspiele oder Kinderchor-Aufnahmen wurden<br />

bereits produziert. Die teilweise selbst noch recht jungen Mitarbeiter sind selbst Musiker und haben<br />

einen dementsprechenden Erfahrungsschatz, der sie befähigt, sich auf die Bedürfnisse der<br />

unterschiedlichsten Bands einzustellen und mit den typischen Alltagsproblemen im Kulturbereich<br />

umzugehen. Wir denken, dass Jugendliche durch das Hobby »Musik« eine sinnvolle und kreative<br />

Freizeitbeschäftigung haben, soziale Kompetenzen erlernen und Verantwortung übernehmen<br />

können. Fabian Karl, 15: Wir kommen immer wieder gerne hierher, um aufzunehmen. Für das<br />

Geld bekommt man nirgendwo anders bessere Qualität und dazu ist das Personal supernett<br />

und wirklich kompetent. Christoph, 22: Durch die hohe Frequenz verschiedenster Musiker<br />

bietet sich auch die Möglichkeit, ein Netzwerk zu schaffen, das einem in der Zukunft sicherlich<br />

weiterhelfen wird. Die Basis für einen super Start ist auf jeden Fall gegeben, was man am Ende<br />

daraus macht, liegt an einem selbst.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Andreas Lübbert/<br />

Kai Czerwonka<br />

Ort: Jugendfreizeitstätte<br />

Dortmund-Schüren<br />

Zeitraum: ein Jahr mit<br />

allen Jugendlichen<br />

TeilnehmerInnen:<br />

24 (24 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (3 m)<br />

Kontakt: Jugendfreizeitstätte Dortmund-Schüren, Andreas Lübbert, Bergparte 15,<br />

44269 Dortmund, Tel. 0231/251519, andrslbbrt@aol.com<br />

012 Broken<br />

WingS<br />

Bewerber: Musiktheater-<br />

AG Son & Lumière<br />

Ort:<br />

Stadttheater Solingen<br />

Zeitraum:<br />

September 2008<br />

bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

38 (32 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

18 (4 w, 14 m)<br />

Das Musiktheater-Stück Broken Wings der Städtischen Gesamtschule Solingen setzt sich mit<br />

dem oft tabuisierten Thema »Tod« auseinander und versucht, diesen als unausweichlichen<br />

Bestandteil des Lebens darzustellen. Die Idee zu unserem Stück entstand nach dem Tod zweier<br />

Mitschülerinnen, die beide an Leukämie verstarben. Es war unser Ziel, an alle im Laufe der<br />

letzten Jahre an unserer Schule Verstorbenen zu erinnern. Aufführungsort war wie seit Jahren<br />

das Theater- und Konzerthaus der Stadt Solingen. In ca. eineinhalb Jahren wurden die beteiligten<br />

40 SchülerInnen innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft u.a. von einer Ballettschule, einem Tanzlehrer,<br />

einer Gesangslehrerin sowie einer Musikband in den Sparten Tanz und Musik betreut. Die<br />

Schauspielproben wurden regelmäßig in der Schule durchgeführt. Hervorzuheben ist hier, dass<br />

die SchülerInnen während der gesamten Zeit aktiv an der Planung und Ausgestaltung des Stückes<br />

beteiligt waren, insbesondere bei den Tanzchoreographien und den szenischen Abläufen.<br />

Unsere Produktion wurde Anfang März 2010 vor ausverkauftem Haus (jeweils 800 Besucher)<br />

insgesamt dreimal aufgeführt. Sowohl erwachsenes Publikum in den Abendveranstaltungen als<br />

auch die Kinder und Jugendlichen Solinger Schulen waren tief beeindruckt und emotional sehr<br />

berührt. Elena Kenzbock, 14: »Broken Wings« war mehr als ein Musiktheaterstück. Es gab<br />

Hoffnung und machte Mut, auch die schwersten Zeiten durchstehen zu können.<br />

Eileen Schönwandt, 15: Es war auch sehr schön, dass wir alle auf einer »Ebene« waren und<br />

keiner der Ansicht war, er müsse sich als Chef aufführen.<br />

Kontakt: Städt. Gesamtschule Solingen, Peter Kaiser, Wupperstraße 126, 42651 Solingen, Tel.<br />

0212/599840, peka56@t-online.de


022<br />

Bewerber:<br />

Theo Heming<br />

Ort:<br />

Bürgerzentrum Schuhfabrik<br />

Zeitraum:<br />

August 2009<br />

bis Februar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

44 (22 w, 22 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (6 m)<br />

Wir SinD Mehr alS Die<br />

SuMMe Der einZelnen teile<br />

Insgesamt 44 Ahlener Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund<br />

erarbeiteten unter Anleitung in den Sparten Folkloretanz, Rap, Theater und Saz (eine türkische<br />

Laute) das Stück »Wir sind mehr als die Summe der einzelnen Teile«, das am 26. Februar 2010<br />

erfolgreich vor über 100 begeisterten Zuschauern im Bürgerzentrum Schuhfabrik aufgeführt<br />

wurde. Die Folkloretanz- und die Sazgruppe trafen sich Mitte 2008 zum ersten Mal in den<br />

Räumen des Bürgerzentrums und entwickelten mit der Schuhfabrik die Idee eines gemeinsamen<br />

Projekts. Das Angebot für die Theater- und Rapgruppe wurde ab August 2009 verwirklicht<br />

und von den Jugendlichen begeistert angenommen. Eine besonders wichtige Rolle spielte das<br />

ehrenamtliche Engagement der Gruppenleiter und jungen Teilnehmer, die z. B. auch an der<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beteiligt wurden. Trotz einiger interner Schwierigkeiten wurde<br />

das erklärte Ziel, die Jugendlichen in ihrer Kreativität zu fördern und den Teamgeist zu stärken,<br />

definitiv erreicht. Der große Anklang, den das Projekt in der Öffentlichkeit fand, zeigt sich vor<br />

allem in der Bewilligung eines weiteren Jugendtheaterprojekts im Kreis Warendorf.<br />

Anna Krain, 16: Es war so aufregend, auch die anderen Gruppen mit ihren Arbeiten kennenzulernen<br />

und alles gemeinsam auf die Bühne zu bringen.<br />

Hüseyin Öztürk, 14: Mir hat es sehr viel bedeutet, von einem so erfahrenen Rapper wie Haki<br />

(Anleiter der Rap-Gruppe) lernen zu können. Ich will auch in Zukunft weitermachen und deswegen<br />

habe ich mir schon ein Mikro gekauft und wir proben, schreiben und rappen weiter!!!<br />

Kontakt: Initiative Bürgerzentrum Schuhfabrik e. V., Theo Heming, Königstraße 7, 59227 Ahlen,<br />

Tel. 02382/9609735, theo.heming@schuhfabrik-ahlen.de<br />

034 girlS<br />

With guitarS<br />

Bewerber:<br />

Girls With<br />

Guitars<br />

Ort:<br />

Kamen<br />

Zeitraum:<br />

seit 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

7 (7 w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Dies ist kein Projekt. Keine Kooperation. Kein Workshop. Kein Verein. Und ganz sicher kein<br />

Seminar. Wir sind Menschen, die eine Leidenschaft teilen und gemeinsam ausleben, erleben<br />

und weitertragen. Jeden zweiten Samstag im Monat trifft die Künstlerin Lená in einer Kamener<br />

Gitarrenschule Menschen, die ganz unterschiedliche Wünsche in sich tragen – sich durch Gesang<br />

auszudrücken, Songtexte zu schreiben, zu komponieren oder auch den Wunsch auf der Bühne zu<br />

stehen und womöglich Menschen zu begeistern. Wie das genau aussehen soll und verwirklicht<br />

werden kann bestimmt jeder selbst. Manche wissen wo sie hinwollen, mache finden es heraus.<br />

Während der »Trällern mit Lená« genannten Kurse entwickelte Songwriting-Spiele, Tonart-Puzzles<br />

oder Emotions-Briefe können dabei helfen, aber auch praktische Vorbereitungen auf Bühnenprogramm<br />

und Umgang mit dem Publikum sind beliebte Themen. Was man bei Girls With Guitars entdecken<br />

kann, sind spannende Persönlichkeiten, angehende und außergewöhnliche Songwriter,<br />

individuelle Stimmen und gemeinsame Konzerte. Zwar sind Altersklassen und Geschlechter keiner<br />

Beschränkung unterworfen, der Großteil der Musizierenden sind aber die 14- bis 20-jährigen Girls<br />

With Guitars. Kristin Donkervoort, 15: Wichtig ist für mich, neue Musikrichtungen kennen zu<br />

lernen und damit gute oder auch schlechte Erfahrungen zu machen. ... Lená, 19: Für mich – und<br />

viele andere – ist es die Musik, die einem über vieles hinweghilft und helfen kann, der Mensch<br />

zu sein, der man gern sein möchte, (…) sodass plötzlich auch die Schüchternsten mit einem<br />

eigenen Song und einem Lächeln auf den Lippen vorm Mikro stehen.<br />

Kontakt: Lena Mattheis, Heidkamp 9, 59174 Kamen, lena-sings@web.de, www.myspace.com/<br />

girlswithguitarsgermany<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

75


See You Jugendkulturpreis<br />

76<br />

036 x-viSion<br />

Bewerber:<br />

X-Vision<br />

Ort:<br />

Bochum-Wattenscheid<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2008 bis voraussichtlich<br />

Ende 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (7 w, 13 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (1 w, 3 m)<br />

X-Vision ist ein Musik- und Tanzprojekt, das 60 Jugendlichen aus neun verschiedenen Nationen im<br />

Alter von 14 bis 20 Jahren die Möglichkeit bietet, ihre vielfältigen musikalischen Visionen umzusetzen<br />

und zu verwirklichen, und die individuelle Entwicklung jedes Einzelnen fördert. Die Partizipation<br />

der Jugendlichen wird groß geschrieben. Die Teilnehmer werden in alle Angelegenheiten des Projekts<br />

intensiv einbezogen und beteiligen sich aktiv an der stetigen Weiterentwicklung von X-Vision.<br />

Sie machen zusammen mit drei Produzenten Musik in einem eigenständig aufgebauten Studio<br />

in Bochum Wattenscheid. Mittlerweile sticht die junge und vielseitige Band mit starkem Gesang,<br />

tiefsinnigen Songtexten und zahlreichen Auftritten auf Kultur- und Schauspielbühnen heraus. Ihre<br />

Songs sind sehr vielfältig und reichen von Hip Hop über Pop bis hin zu Reggae-Rhythmen. Die<br />

Projektteilnehmer schreiben alle Texte selbst und verarbeiten darin häufig sozialpolitische und<br />

gesellschaftskritische Aspekte. Das Projekt wurde im Oktober 2008 mit wenigen Mitteln gestartet.<br />

2009 konnten die Künstler bereits ihr Können auf mehreren großen Events im Ruhrgebiet präsentieren.<br />

Robin Kizilhan, 16: Toll an X-Vision ist, dass wir mit der Musik künstlerisch arbeiten, dabei<br />

Spaß haben, aber auch gleichzeitig ernste Themen behandeln können. Das Allerwichtigste ist für<br />

mich, dass wir die Möglichkeit bekommen, Augen zu öffnen und das Herz der Hörer zu gewinnen.<br />

Abed Alaoui, 18: Mein Projekt gibt jedem die Möglichkeit, seine VISIONEN musikalisch, aber auch<br />

tänzerisch darzustellen und zu verwirklichen. Das Wichtigste an diesem Projekt für mich ist die<br />

Förderung der Talente und die Entwicklung, die ich persönlich als Mensch durchlaufe.<br />

Kontakt: X-Vision Ruhr, Beatrice Röglin, Swidbertstraße 6, 44866 Bochum, Mobil 0174-<br />

4673995 roeglin@falken-bochum.de<br />

038 griMMS<br />

rockMärchen<br />

Märchen haben mich schon immer begleitet und fasziniert. Meine Eltern lasen mir regelmäßig<br />

Geschichten vor, später las ich sie selbst. Vielleicht prägte das schon früh meine Kreativität.<br />

Jedenfalls begeisterten mich schon immer Texte und Musik, zumal ich in einer Musikerfamilie<br />

lebe. Mein Vater (Gitarrist/Sänger/Komponist) begeisterte mich mit seiner Rockmusik und davon<br />

geprägt, erlernte ich früh den Gesang, das Gitarren- und Klavierspiel. Mein Ziel, Rockstar zu<br />

werden, legte ich daher sehr früh fest. Bei der Frage nach dem WIE entstand eines Tages meine<br />

Idee, Grimms Märchen zu verrocken, allerdings mit modernen Texten, mal witzig, mal frech,<br />

mal melancholisch. Von dieser genialen Idee waren auch meine Eltern sofort begeistert. Mit<br />

Unterstützung meines Vaters gelangen mir 13 Grimms-Rockmärchen-Songs, mit denen ich ein<br />

großes Publikum erreichen und begeistern möchte.<br />

Denn Märchen zählen zu einer bedeutsamen und sehr alten Textgattung in der mündlichen<br />

Überlieferung und treten in allen Kulturkreisen auf. Märchen gehören zu unserem Kulturgut, sie<br />

beherbergen Botschaften, Wünsche und Sehnsüchte, etwas allgemein Menschliches.<br />

DIAN: Es war eine große Herausforderung, neben der Schule viel Zeit in ein solches »Mammut-<br />

Projekt« zu stecken. Andererseits hat es mir das Arbeiten in einigen Schulfächern sogar<br />

erleichtert. Ich konnte feststellen, wie wichtig und hilfreich Kreativität ist und dass diese das<br />

Selbst-bewusstsein steigert. Außerdem fand durch dieses Projekt ein neuer, positiver Austausch<br />

in meiner Familie statt, bei dem wir alle viel Spaß hatten.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

DIAN Degener<br />

TeilnehmerInnen:<br />

6 (1 w, 5 m)<br />

Kontakt: Marion Aina Degener, Siegmannsbreite 23, 33014 Bad Driburg, Mobil<br />

0172-7600345, info@dian-degener.de, www.dian-online.de


042<br />

Sieger Der<br />

rocktage oSt<br />

Bewerber:<br />

Maximilian Ströttchen<br />

– SILENT SCREAM<br />

Paraquat verschmelzen Punk Rock, Post-Hardcore, Indie und vieles mehr, denn es zählt das<br />

Lied und nicht die Szene. Zusammen mit einem roten Faden und der Energie ihrer Liveauftritte<br />

wurde all das zu »Goodbye Fairground«, ihrem ersten, selbstveröffentlichten Album. 12 Stücke,<br />

die die Melodie zu keiner Sekunde vernachlässigen, aber genug Wut im Bauch haben, um<br />

ernstgenommen zu werden. 12 Geschichten und Bestandsaufnahmen des Lebens, die auf<br />

Pathos verzichten, nicht aber auf Zeilen, über die man den Tag über nachdenkt, um ihnen<br />

abends vielleicht doch zuzustimmen.<br />

Derzeit nimmt die Band neue Songs für das nächste Album auf, das 2010 erscheinen soll. Sieht<br />

nach Rückenwind aus.<br />

Kontakt: Julius-Leber Haus, Arbeiterwohlfahrt KV Essen e. V., Jürgen Zips-Zimmermann,<br />

Meistersingerstraße 50, 45307 Essen, Tel. 0201/591259, Juergen.zips@awo-essen.de<br />

050<br />

Bewerber:<br />

Hoersturz Band<br />

Ort:<br />

Windhausen,<br />

Kreis Heinsberg<br />

Zeitraum:<br />

seit September 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

DeZiBel gegen Den<br />

MoMentanZuStanD<br />

5 (5 m) Musik/Musiktheater/Musical<br />

In den Geschehnissen des 21.JH spielen wir mit dt. Punk in die Gewissen der Zuhörer ohne<br />

Realitätsverlust und Selbstausgrenzung aus unseren Botschaften. Sich mit einfacher Musik<br />

in die Köpfe der Zuhörer zu spielen und mit aussagekräftigen Texten zum Nachdenken oder<br />

Handeln anzuregen sowie einen Selbsterkennungseffekt zu erzeugen, sind die Ziele unserer<br />

Band. Die Grundidee bleibt aber auch, Musik zu machen, die uns gefällt und Spaß macht. Bei<br />

einer aktiven und überzeugenden Liveshow, die keinen Zweifel daran lässt, dass nicht nur unsere<br />

Texte, sondern auch unsere Musik als Ganzes gradlinig und kraftvoll ist, präsentieren wir uns. In<br />

unseren Texten vermitteln wir Botschaften über z. B. Ungerechtigkeit, Armut, Konsumverhalten,<br />

Gewalt etc. Instrumentell werden die Texte begleitet von packenden Gitarren- und Bassriffs aus<br />

treibenden Melodien, harten Rhythmen und schnellen Drumgrooves. Wir fünf jungen Musiker<br />

sehen die Musik, mit der wir uns identifizieren können, als einen wichtigen Teil unseres Lebens.<br />

Die Zielgruppe unserer Band ist die junge Generation. Zusätzlich werden wir bei diesem Projekt<br />

von unseren Familien materiell unterstützt und erhalten Rückmeldung von unseren Fans.<br />

Markus Kraus: Mit unserer Musik wollen wir für Andere und für uns etwas bewegen!<br />

Maximilan Lichter, 17: Was mich antreibt, Musik mit meiner Band zu machen, ist meiner<br />

Kreativität freien Lauf zu lassen, meine Talente zu stärken, mein Bedürfnis nach Musik zu stillen,<br />

meine Gedanken und meine Gefühle mit Musik auszudrücken, also mein Ich durch die Musik<br />

ein stückweit zu offenbaren.<br />

Kontakt: Maximilian Lichter, Froebelstraße 24, 52134 Herzogenrath, Tel. 02406/979548,<br />

Hoersturz.band@gmx.de<br />

77


See You Jugendkulturpreis<br />

78<br />

062 WeltMuSik<br />

Bewerber:<br />

Calypsonic – Institut für<br />

SteelPan und Calypso<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

kontinuierlicher Unterricht<br />

TeilnehmerInnen:<br />

48 (27 w, 21 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

8 (3 w, 5 m)<br />

Das Kinder- und Jugendorchester »PanGanG« des »Calypsonic – Institut für SteelPan und<br />

Calypso« nahm als erste Steelband am LandesWettbewerb »Jugend jazzt« teil. Nachdem es<br />

bereit 2006 und 2007 große Erfolge bei anderen Wettbewerben feierte, präsentierten die<br />

Jugendlichen ihr Vorspiel dort in absoluter Hochform. Sie beherrschen das professionelle<br />

SteelPan-Instrumentarium so perfekt, dass sie die Jury rundum überzeugten und den 1. Preis<br />

in der Kategorie »middle bands« erhielten. Bereits seit 1999 bietet das Institut unter der Leitung<br />

des Musikpädagogen Werner Weidensdorfer mit Hilfe spezieller Instrumente, den SteelPans,<br />

Kindern und Jugendlichen eine Musikausbildung beginnend im Kindergartenalter bis hin zur<br />

Hochschul- und Bühnenreife. Ab 3 Jahren spielen die Kids auf der speziell für dieses Alter<br />

gebauten PixiPan und entdecken spielerisch die Musik. Weiter geht es dann im Grundschulalter<br />

mit der TeacherSopranoPan. Es erfolgt Musikunterricht, bei dem grundlegende Elemente wie<br />

Melodie, Rhythmus, Harmonie und Notenschrift erlernt werden. Ab 10 Jahren führt der weitere<br />

Weg in den Orchesterraum. Basisinstrument für den Unterricht ist die SopranoPan. Hinzu kommt<br />

während der Orchesterproben ein frei gewähltes Instrument aus dem Alto-, Tenor-, Bariton- oder<br />

Bass-Bereich. Tobias, 14: Sowohl meine Eltern als auch ich waren sofort begeistert von der<br />

fröhlichen Calypso-Musik und dem besonderen Klang dieser Instrumente.<br />

Kathrin, 13: Hier bewegen wir uns im Rhythmus der Musik und spielen und tanzen gleichzeitig.<br />

Jeder hat gute Laune, wir lachen uns beim Spielen an und es ist einfach nur toll.<br />

Kontakt: Calypsonic – Institut für SteelPan und Calypso, Claudia Hampel, Körnebachstraße 50a,<br />

44143 Dortmund, Tel. 0231/58689573, management@calypsonic.de<br />

066 renDeZvouS<br />

DeS taMBourS<br />

Bewerber:<br />

Rendezvous des tambours<br />

Ort:<br />

Essen, Solingen,<br />

Velbert, Mühlheim<br />

Zeitraum:<br />

seit Januar 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

24 (6 w, 18 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3<br />

Das »Rendezvous des tambours«(Rdt) ist eine Percussion-Bigband mit 24 trommelbegeisterten<br />

Spielern von Jung bis Alt, mit und ohne Handicap. Es handelt sich um ein städteübergreifendes<br />

Spielernetzwerk, das mit seinem Bühnenprogramm für die Freude und Fruchtbarkeit integrativer<br />

Projektarbeit steht, verknüpft mit einem qualitativen musikalischen Anspruch. Trotz aller Unterschiede<br />

verbindet die Faszination und Leidenschaft am Trommeln die Mitglieder. Das Rdt gewann<br />

den »Förderpreis Intakt 2009« und sorgt bei seinen Zuhörern oft für Staunen. Die musikalische<br />

Leitung liegt bei Holger Heydt, freischaffender Musiker und Percussionist, in Kooperation mit der<br />

Aktion Menschenstadt und dem Behindertenreferat der Ev. Kirche Essen. Das Rdt versteht sich<br />

als Plattform zur Stärkung und Entfaltung der Persönlichkeit jedes einzelnen Spielers. Dabei wird<br />

allen der größtmögliche Raum geboten, mit ihren Stärken in den Vordergrund zu rücken und im<br />

Sinne eines »Fördern durch Fordern«-Konzeptes zunehmend in tragende Aufgaben zu wachsen.<br />

Die Spieler trommeln in der Woche in kleinen Kursen, um dann an den Wochenenden als großes<br />

Ensemble zu proben. Durch diese offene Kursstruktur können auch neue Spieler schnell an das<br />

Rdt herangeführt werden, denn hier ist jeder Mensch musikalisch und herzlich willkommen!<br />

Leon von der Crone, 15: Das Wichtigste und Beste sind natürlich unsere Auftritte! Ich find es<br />

super, dass wir so viel rumkommen und man merkt, dass sich die vielen Proben auch lohnen.<br />

Davide Crobeddu, 19: Beim Trommeln und Tanzen komm ich ganz aus mir raus und lebe nur<br />

noch für die Musik! Ich bin nicht aufzuhalten und gebe immer alles!<br />

Kontakt: Aktion Menschenstadt / Behindertenreferat der Ev. Kirche Essen, Oliver Hellmann, III.<br />

Hagen 39, 45127 Essen, Tel. 0201/2205188, oliver.hellmann@evkirche-essen.de


102<br />

flügelSchlag DeS<br />

SchMetterlingS<br />

Bewerber:<br />

Jugendmusicalgruppe<br />

»Heaven Fun«<br />

Ort:<br />

Witten<br />

Zeitraum: September<br />

2006 bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

24 (14 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

Mit »Flügelschlag des Schmetterlings« präsentiert die Wittener Musicalgruppe »Heaven Fun« ihr<br />

drittes Projekt. In einem 3-stündigen Musical mit selbst komponierter Musik, selbst geschriebenen<br />

Texten und selbst entworfenen Kostümen und Bühnenbild stellen 24 junge Leute ihre<br />

Gedanken vor. Was wäre, wenn es einen Mantel gäbe, der alle Wünsche erfüllt? Gibt es eine<br />

bessere Welt? Oder löst der kleinste Wunsch eine Katastrophe aus, so wie der Flügelschlag<br />

eines Schmetterlings anderswo zum Orkan werden kann. Zunächst einmal ist »Heaven Fun«<br />

ein normales Projekt der Jugendarbeit. Junge Menschen finden eine Anlaufstelle für sich und<br />

ihre Probleme, ihre Träume, Wünsche, Hoffnungen. Aber das Projekt kann mehr: eine größere<br />

Öffentlichkeit anregen, sich Gedanken über das Leben zu machen. Dabei sind der Gruppe<br />

mehrere Kriterien wichtig gewesen: Die eigene Entwicklung und Umsetzung des Themas, der<br />

Musik, der Tänze usw. sowie die Zusammenarbeit mit professionellen Partnern (Bühnentechnik,<br />

Kostümentwurf, Studioaufnahme, Erstellung des Programmheftes und des Plakats). Die gesamte<br />

Produktion ist trotz nicht geringer Kosten bisher ohne Bezuschussung aus öffentlichen Mitteln<br />

durchgeführt worden. Sarah Paschen, 16: Das Gefühl, etwas erschaffen zu haben und es dann<br />

auf der Bühne zu präsentieren, ist einfach großartig!<br />

Manuel Teuchert, 20: Was mich am meisten begeistert hat? Dass eine völlig zusammengewürfelte<br />

Truppe von Leuten, die sich größtenteils vorher nicht kannten und so was noch nie<br />

gemacht hatten, dies als Gruppe und Gemeinschaft hingekriegt hat.<br />

Kontakt: Ev. Gemeindejugend Heven, Paul Gerhard Milewski, Steinhügel 38, 58455 Witten,<br />

Tel. 02302/21444, pgmilewski@cityweb.de<br />

121 reSPekt<br />

Bewerber:<br />

Jugendgruppe des<br />

Jugendzentrum Detmold<br />

Ort:<br />

Detmold<br />

Zeitraum: Oktober bis<br />

November 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (8 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (3 m)<br />

»Respekt« ist ein multimediales Musiktheaterprojekt mit Jugendlichen, welches die Erlebnisse<br />

und Inhalte der beteiligten Jugendlichen mit professioneller Unterstützung auf die Bühne<br />

bringt. Begonnen haben wir das Projekt mit Theaterübungen und mit thematischen Auseinandersetzungen<br />

zu den Themen Respekt, Akzeptanz und Ausgrenzung. Dabei haben wir in den<br />

Lebensbezügen der Jugendlichen nach Erlebnissen und Erfahrungen gesucht, die sie mit der<br />

Thematik gemacht hatten.<br />

Es entwickelten sich viele spannende Gespräche und Geschichten. Gerade unsere Jugendlichen<br />

können über Respekt und auch fehlenden Respekt Einiges berichten. Aus diesen Erfahrungen,<br />

Geschichten und Themen wurden dann über Improvisationen Theaterszenen entwickelt und<br />

kleine Plots und Ideen für die Videoarbeit. Parallel dazu wurde auch schon an entsprechenden<br />

Songtexten gearbeitet, die die Teilnehmer auf fertige HipHop-Beats einrappten. Es wurde nach<br />

den Ideen der Jugendlichen eine Videokollage zu Krieg, Armut und Kindheit geschnitten und<br />

dem Stück vorangestellt, dann gab es noch einen Film zu Mobbing und an verschiedenen<br />

Stellen des Stücks den Einsatz einer Live-Kamera. Die Premiere wurde ein voller Erfolg und alle<br />

waren sehr stolz auf diese Jugendlichen. Als Krönung erhielten die Jugendlichen die CD mit<br />

den selbstgerappten Songs und die DVD von der Premiere, die die Erinnerung an dieses Projekt<br />

noch lange wach halten werden.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Dirk Wittke, Frühherrenstraße 11, 32052 Herford,<br />

Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

79


See You Jugendkulturpreis<br />

80<br />

153<br />

the Dor –<br />

extraorDinary Story<br />

The international meeting of young people named »The Dor – extraordinary story« included 44<br />

young people from Lithuania, Germany, Slovenia and Czech republic and four partnership organizations:<br />

College of Count F. A. Špork (Jaromer), Youth exchange agency (Vilnius), Musikverein<br />

Paukenschlag e. V. (Dresden), Ljudska univerza (Celje). The project mainly took place in Jaromer<br />

from 10th till 20th of May, 2009. The participants were either socially or physically disadvantaged.<br />

During the drama, music and art workshops the realization of the children´s opera »The<br />

Dor« was prepared. It was originally performed by the children of Theresienstadt concentration<br />

camp in occupied Czechoslovakia. The composer Hans Krása arrived to Theresienstadt with a<br />

transport in 1942 and died in Auschwitz in 1944. The opera was performed live and historical<br />

pictures were presented. During the national evenings each participating country was introduced.<br />

We arranged a wide variety of activities including a workshop in the Jewish Museum in<br />

Prague and a workshop, organized by »People in Need«, during which all young people could<br />

individually experience the feeling of the nightmare of the »final solution« by dramatization.<br />

Edita Valášková, 15: We had the opportunity to meet a witness – we really enjoyed her story<br />

although it was very sad. During the premiere of »The Dor« I experienced the strongest feelings<br />

I have ever felt. Jakub Maksymov, 17: We saw pictures from the concentration camps and<br />

it was so scary, so terrific… Nowdays it is necessary to show people what happened because<br />

neo-Nazism appears again.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Pavel Linha<br />

Ort:<br />

Jaromer<br />

Zeitraum:<br />

10. bis 20.<br />

Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

44 (22 w, 15 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (6 w, 1 m)<br />

Kontakt: Collegium of Count Špork, Jaromer, Nikola Hájková, Na obci 142, CZ-55101<br />

Jaromer, Tel. +420/491812356, nikola.hajkova@zus-jaromer.cz<br />

154 invence<br />

Bewerber:<br />

Alexander Fischer<br />

Ort:<br />

Hamm<br />

Zeitraum:<br />

seit Anfang 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

3 (3 m)<br />

Begonnen hat die Geschichte der Band im Jahr 2009, als sich die zwei Musiker aus Hamm,<br />

David Peplow und Alexander Fischer, zusammentaten, um ihre eigenen musikalischen Ideen zu<br />

verwirklichen. Das Ziel war fortan, die Welt mit handgemachter Musik zu begeistern und schnell<br />

war klar, dass David dabei den Gesang- und Gitarrenpart übernahm, Alex sich am Bass wieder<br />

fand und das Schlagzeug durch Martin Reichel bemannt wurde. Ein Name musste nun gefunden<br />

werden und die Band einigte sich auf den Namen: Invence, ein Name, der mit schnellen Gitarren<br />

Riffs, groovendem Bass und schepperndem Schlagzeug verbunden wird und an den Musikstil<br />

Emotional Punkrock erinnert. Im März 2010 fand der Nachwuchswettbewerb im Jugendzentrum<br />

Südstraße statt. Invence konnte ihre einstudierten Stücke an dem Abend vor rund 100<br />

Zuschauern präsentieren. Am Ende des Abends wurde durch eine Jury und Publikumsentscheid<br />

die beste Nachwuchsband 2010 ermittelt. Das erste Konzert von Invence wurde mit einem 1.<br />

Platz am Nachwuchswettbewerb gekrönt.<br />

Stimmen der Band: »Wir machen Musik mit einer Botschaft und hoffen auf eine breite Masse<br />

die sich mit ähnlichen Fragen beschäftigt.«<br />

»Ich mache Musik, weil ich Spaß habe, Leute von der Bühne aus tanzen zu sehen.«<br />

»Auf der Bühne kann ich so sein wie ich bin.«<br />

»Wir wollen unsere Gefühle mit unserer Musik wiedergeben, aber haben auch lustige, spaßige<br />

und rockige Lieder, die einfach zum Tanzen gedacht sind.«<br />

Kontakt: Alexander Fischer, Marderweg 22, 59071 Hamm, Tel. 02381/85648, docalfi@aol.<br />

com


Bewerber: Jugendkultur-<br />

Rat/MuSta in Kooperation<br />

mit Stadt Hamm, Netzwerk<br />

Jugendkultur<br />

Ort: Hamm<br />

Zeitraum:<br />

ein Mal monatlich<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 ( w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

156 MuSiker-<br />

StaMMtiSch »MuSta«<br />

Der JugendkulturRat der Stadt Hamm setzt sich ehrenamtlich für die kulturellen Belange der Jugendlichen<br />

in Hamm ein. Begleitet wird er von der Koordinierungsstelle Netzwerk Jugendkultur.<br />

Im Musikbereich konzentrieren sich insbesondere zwei Mitglieder des JugendkulturRates auf<br />

die Förderung junger Hammer Bands bzw. auf die Förderung junger Musiker. Sie berichten bei<br />

Plenumssitzungen dem JugendkulturRat über Entwicklungen und stimmen besondere Aktionen<br />

ab, wie beispielsweise ein Konzert der MuSta-Bands im Jugendzentrum Südstraße. Mit dem<br />

ehrenamtlichen Engagement sorgt die Gruppe des JugendkulturRates durch den Musikerstammtisch<br />

(MuSta) für ein kontinuierliches monatliches Angebot und den Austausch lokaler<br />

Bands im Soziokulturellen Zentrum Kulturrevier Radbod. Darüber hinaus hat der JugendkulturRat<br />

einen Bandverteiler erstellt und versorgt die lokalen Bands mit Neuigkeiten. Gleichzeitig hat sich<br />

daraus eine Art Kontaktbörse entwickelt, bei der auch Proberäume angeboten, Instrumente oder<br />

Musiker gesucht werden. Darüber hinaus organisieren sie Workshops oder Infoveranstaltungen<br />

zu Themen, die aus den Sitzungen des MuSta hervorgehen.<br />

Mitglieder der Band »Scratch the Surface«: Wir sind davon begeistert, dass sich der JugendkulturRat<br />

um die Bandszene in Hamm kümmert. Mitglieder der Band »Dark Oblivion«:<br />

Uns gefällt der Austausch mit anderen Bands in gemütlicher Runde, denn dafür ist der MuSta<br />

auch die einzige effektive Basis in Hamm und natürlich begeistern uns die informativen Vorstellungen<br />

der Gäste auf dem MuSta!<br />

Kontakt: JugendkulturRat, Sabine Winde, Südstraße 28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736996,<br />

netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

203<br />

Schule Macht folklore –<br />

folklore Macht Schule<br />

Folklore hat heute bei Jugendlichen keine Chance. Weder aus Irland, England, Italien, Israel<br />

oder auch Deutschland. Angesagt ist das nicht. Bei uns schon. Neun Schülerinnen und Schüler<br />

machen genau diese Musik. Und das mit großer, nein: immer größerer Begeisterung. Anfangs<br />

ging es oft nur um Instrumentalkenntnisse, um Musiktheorie greifbar zu machen. Doch es<br />

ging immer weiter. Mit dem vorhandenen Schulinstrumentarium wurden erste Arrangements<br />

einstudiert, erste kleine Auftritte bestritten. Das machte Spaß – und viel Talent zeigte sich. Die<br />

Stücke wurden schwerer und komplexer. Ja, sogar Straßenmusik wurde gemacht. Mit viel<br />

Erfolg. Doch es ging immer weiter. In einem Workshop wurde der Arrangeur eingeladen, mit ihm<br />

gemeinsam musiziert und mit Hilfe eines Tontechnikers im schuleigenen Studio aufgenommen.<br />

Es folgten immer mehr Auftritte (schulisch wie privat, z. B. im Altenheim) und das Repertoire<br />

wurde erweitert. Last but not least wurde sogar ein Film gedreht, zu dem live musiziert wird – und<br />

eine Tonspur unterlegt wurde.<br />

Dorentina: Durch das gemeinsame Musizieren haben wir nicht nur unseren Musik-Horizont<br />

erweitert, sondern auch unsere Fähigkeiten. Dabei sind uns die verschiedensten Auftritte, die wir<br />

auf die Beine gestellt haben, sehr hilfreich gewesen. Marieke: Ich denke, dass meine Mitschüler<br />

mir zustimmen würden, wenn ich sage, dass Musik uns eine ganze Menge gibt. Das Feeling von<br />

Freiheit und Unbeschwertheit, wenn man zusammen auf einer Bühne steht und einfach spielt.<br />

Das Loslassen von allem, was einen vor ein paar Minuten noch so sehr beschäftigt hat.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Musikkurs 12<br />

Ort:<br />

Lünen<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis<br />

März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (5 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

Kontakt: Ben Scholz, Ostenbergstraße 44, 44225 Dortmund, Tel. 0231/753003,<br />

benscholz@web.de<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

81


See You Jugendkulturpreis<br />

82<br />

211 Der kleine PrinZ<br />

Mit professioneller Unterstützung der Firma »Quest Media« wurde das zweisprachige Musical<br />

»Der kleine Prinz« von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Bottrop und der französischen<br />

Partnerstadt Tourcoing gemeinsam erarbeitet und nach ihren eigenen Vorstellungen produziert.<br />

Die Teilnehmer im Alter von elf bis 20 Jahren waren als Schauspieler, Sänger und Assistenten<br />

der Produktionscrew dabei. Ein halbes Jahr lang hatten sie getrennt voneinander Texte und<br />

Lieder eingeübt und das Stück einstudiert.<br />

Im Juni 2008 kam es zum ersten Treffen und gemeinsamen Proben aller Akteure in Frankreich.<br />

Das Team verstand sich von Anfang an so gut, dass untereinander sofort Adressen und<br />

Telefonnummern ausgetauscht wurden. Vom 7. bis 20. Juli 2008 waren die französischen<br />

Jugendlichen in Bottrop zu Gast.<br />

Neben vielen Proben für alle Teilnehmer auf und hinter der Bühne haben sie auch ihre Freizeit<br />

miteinander verbracht. Dabei waren die Kernaussagen des Musicals wie Freundschaft, Verständigung<br />

und Toleranz auch im täglichen Umgang miteinander erlebbar.<br />

Joel Borek, 13: Ich konnte kein Wort Französisch sprechen. Vianney, der französische Darsteller<br />

des Piloten, und ich haben uns auf der Bühne immer mit leichtem Augenzwinkern verständigt,<br />

wenn der andere dran war, etwas zu sagen.<br />

Vianney Delespaux, 22: Ich habe dabei meine Leidenschaft fürs Schauspielern und Musicals<br />

entdeckt.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Stadt Bottrop<br />

Ort:<br />

Bottrop/Frankreich<br />

Zeitraum:<br />

1. März bis 20.<br />

Juli 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

36 (18 w, 18 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (7 w, 3 m)<br />

Kontakt: Stadt Bottrop, Jugendamt 51.2, Norbert Eickholt, Prosperstraße 71, 46236<br />

Bottrop, Tel. 02041/703636, norbert.eickholt@bottrop.de<br />

224 eDelWeiSS-<br />

PiratenfeStival<br />

Bewerber:<br />

ZAKK gGmbH<br />

Ort:<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

28. August<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

1000<br />

MitarbeiterInnen:<br />

75<br />

Das von jungen Leuten organisierte und vom Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation<br />

(ZAKK) und der Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf geförderte <strong>Festival</strong> bietet wie auch schon<br />

im Vorjahr politisch und kulturell interessierten Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit,<br />

sich an verschiedenen Ständen rund um die Edelweißpiraten zu informieren. Hauptsächlich gibt<br />

es Live-Musik von Bands aus der Region und wechselnden Headlinern. Im Jahr 2009 konnte das<br />

Edelweißpiraten-<strong>Festival</strong> neben den lokalen Bands wie Mammut Almut und Mental Movement<br />

die Reggae-Größen Jahcoustix und I-Fire ins Boot holen.<br />

Musik als Medium und Vermittler der Geschichte der unangepassten Jugendgruppen drängt<br />

sich bei der Gestaltung des Projektes förmlich auf: Lieder waren ein wichtiges Erkennungszeichen,<br />

mit ihnen begleiteten die Edelweißpiraten Gruppenabende und Wanderfahrten, drückten<br />

ihrer Sehnsucht nach einem freien, abenteuerlichen Leben aus und markierten Skepsis und<br />

Ablehnung zur Hitlerjugend. Ziel ist es daher, die Jugendprotestbewegung und den Widerstand,<br />

welcher von Jugendlichen in der NS-Zeit ausging, wieder zu thematisieren und über das Stilmittel<br />

der Musik zu stärken und zu fördern.<br />

Julian Janisch, 22: Der wichtigste Aspekt ist für mich, dass ein <strong>Festival</strong> der Kommunikation<br />

entstanden ist. Ugur Kepenek, 20: Mir ist am Wichtigsten, dass das Konzept, nämlich aus<br />

jugendlichem Engagement ein so wichtiges Thema aufzugreifen, umzusetzen und mit positiver<br />

Musik zu ergänzen, sich etabliert und dazu antreibt weiterzumachen.<br />

Kontakt: ZAKK gGmbH, Lisa Klinkhammer, Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf, Tel.<br />

0211/9730044, lisa.klinkhammer@zakk.de


227 l´aMour<br />

SPectaculaire<br />

Bewerber:<br />

Kulturzentrum Lichtburg<br />

Ort:<br />

Wetter<br />

Zeitraum:<br />

September 2009<br />

bis Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

19 (13 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (3 w, 1 m)<br />

»L´amour spectaculaire« ist ein Jugendmusical-Projekt des Kulturzentrums Lichtburg Wetter<br />

e. V., basierend auf dem prämierten Musicaldrama »Moulin Rouge«. Das Jugendmusical-<br />

Ensemble setzte sich intensiv mit dem Lebensgefühl der Bohème auseinander. Die dramatische<br />

Liebesgeschichte zweier junger Menschen auf der Suche nach den wahren Werten des Lebens<br />

steht im Mittelpunkt des Geschehens. Verschobene Ideale von Liebe, Freiheit und der Macht des<br />

Geldes bewegen die junge Generation damals wie heute. Idee war es, junge Menschen aus der<br />

Region in die Lebenswelt der Bohème eintauchen zu lassen und mit ihnen gemeinsam spielerisch<br />

den Konflikt zwischen oberflächlicher Showwelt und tiefgründiger Sehnsucht zu durchleben.<br />

Unter der Leitung von Julia Barbig (Gesang), Sophie Beckel (Regie) und Martina Zülz (Choreografie)<br />

nehmen durch diese Produktion mehr als 30 Jugendliche im Alter von 15 bis 22 Jahren<br />

aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis und weiteren Städten in NRW aktiv am kulturellen Leben der Stadt<br />

teil, sammeln neue Erfahrungen und erweitern sowohl ihre künstlerischen als auch ihre sozialen<br />

Kompetenzen. Janina Ullrich, 22: Das Wichtigste für mich war die Zusammenarbeit mit den<br />

Menschen verschiedenen Alters und den klasse Jugendmitarbeitern. Außerdem lag mir die<br />

Förderung in Musik, Tanz und Schauspiel am Herzen, die gerade bei einem Musical-Projekt<br />

benötigt werden und hier optimal trainiert wurden. Riccardo Sfragara, 17: Auch die Freude<br />

an der Musik, die bei Musical-Produktionen ja besonders hervortritt, ist ausschlaggebend für<br />

mich, immer wieder an neuen Produktionen mitzuwirken.<br />

Kontakt: Kulturzentrum Lichtburg, Das Musical Ensemble, Christian Müller-Espey, Kaiserstraße<br />

78, 58300 Wetter, Tel. 02335/913667, kultur@lichtburg-wetter.de<br />

240 Dettinger<br />

te DeuM<br />

Im Jahre 2009 hat unsere Schule das 30. Jahr ihres Bestehens gefeiert. Dieses Jubiläum wurde<br />

mit einer Konzertaufführung am 29. Mai 2009 gefeiert. Da das Jahr 2009 auch Händeljahr war,<br />

haben wir uns für die Aufführung des »Dettinger Te Deums« entschieden. Es sollten möglichst<br />

viele Mitglieder der Schulgemeinschaft und Sänger anderer Chöre deutscher Auslandsschulen<br />

Europas beteiligt werden. Die Idee war, mit diesem Konzert einen Anlass für eine einmalige<br />

musikalische Leistung vieler Schüler zu schaffen, das über die Schul -und Ländergrenzen hinaus<br />

zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis wird. Am Konzert haben 149 Personen teilgenommen,<br />

darunter 62 Schüler der Willy-Brandt-Schule und 14 Gastschüler aus Schulen in Moskau, Paris<br />

und Prag. Als Kooperationspartner haben wir auch erwachsene Chöre und Musiker eingeladen.<br />

Die Chöre haben seit September 2008 separat mit bearbeiteten Materialien geprobt. Erst<br />

zwei Tage vor dem Konzert hat die erste gemeinsame Chorprobe in Warschau und am Tag<br />

des Konzerts die einzige Generalprobe mit dem Orchester stattgefunden. Aus finanziellen und<br />

organisatorischen Gründen waren gemeinsame Proben vorher nicht möglich. Trotzdem waren<br />

alle mit größtem Einsatz bei der Sache.<br />

Arne und Ayke Janssen, 11: Mit richtig vielen Leuten und noch einem schönen Orchester<br />

aufzutreten, war ein neues Gefühl und wir waren aufgeregt. Monika Jeleniak, 16: Das Werk<br />

von Georg Friedrich Händel war nicht so leicht für uns Schüler zu verstehen, aber dank Herrn<br />

Mazur und seiner Interpretation konnten wir Händels ungewöhnliche Welt entdecken.<br />

+YEA<br />

Bewerber: Deutsch-<br />

Polnische Begegnungsschule<br />

Willy-Brandt-<br />

Schule Warschau<br />

Ort:<br />

Warschau<br />

Zeitraum:<br />

September 2008<br />

bis Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

149 (92 w, 57 m)<br />

Kontakt: Niemieckie Towarzystwo Szkolne w Warszawie, Dr. Marcin Mazur, ul. Kolegiacka<br />

1a, 02-946 Warszawa, Tel. +4822/8858322, mlmazur@wp.pl<br />

Musik/Musiktheater/Musical<br />

83


See You Jugendkulturpreis<br />

84<br />

248<br />

Bewerber:<br />

Michael Brüning/<br />

Omid Pouryousefi<br />

Ort:<br />

Bochum<br />

Zeitraum:<br />

Dezember 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (5 w, 15 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

x-viSion – DaS MuSS<br />

BeSSer WerDen<br />

Jugendliche haben viele Ideen: Sie wollen mitarbeiten, mitgestalten und Verantwortung<br />

übernehmen. Aber nur selten haben sie eine Chance, ihre Ideen so umzusetzen, wie sie es<br />

wollen. Das Projekt bot ihnen die Plattform, eigene Positionen zu artikulieren, diese in Songs<br />

und HipHop-Acts umzusetzen. Schließlich sollte mit Kommunalpolitikern darüber diskutiert<br />

werden, wie Demokratie und Teilhabe Jugendlichen besser vermittelt, besser erlebbar und<br />

erfahrbar gemacht werden soll; u.a. sollen neuen Mitgestaltungsinitiativen wie z. B. die Mitarbeit<br />

in einem Jugendparlament initiiert werden, nicht zuletzt soll der Lernort »Hauptschule« besser<br />

werden. In Workshops mit dem Produzenten Omid Pouryousefi und dem Performer Denis Saliov<br />

wurden Songs, Videos und Music-Dance-Specials erarbeitet und aufgenommen. Alles wurde<br />

aufeinander abgestimmt und zu einer HipHop-Revue zum Thema »Das muss besser werden«<br />

zusammengestellt. Die Revue bildete bei der Schultour den Auftakt zur Diskussion mit Politikern.<br />

Jugendliche führten die Veranstaltung in Eigenregie durch. Die zunächst in allen Bochumer<br />

Hauptschulen geplante Schultour konnte schließlich nur in einer Bochumer Hauptschule die<br />

Ergebnisse der Arbeit präsentieren. Mehrere Hauptschulen ermöglichten ihren Schülern, an der<br />

Veranstaltung teilzunehmen. Kooperationspartner waren »Die Falken Bochum« und die Stadt<br />

Bochum. Zielgruppe waren Jugendliche nicht deutscher Herkunft.<br />

Dennis Pagiewski, 16: Ich war vorher bereits engagiert und musikinteressiert. Das Interesse<br />

an Kultur hat sich jedoch durch die aktive Teilnahme bei X-Vision gesteigert.<br />

Kontakt: LAG Musik NRW, Xvision, Michael Brüning, Küppelstein 34, 42857 Remscheid, Tel.<br />

02191/794220, info@lagmusik.de<br />

253 geileZeit<br />

Bewerber: Jugendamt<br />

Dortmund FB51/4, Hiltrud<br />

Schröder/ Roswitha<br />

Borggräfe<br />

Ort: Dortmund<br />

Zeitraum: Oktober 2009<br />

bis Mai 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

31 (23 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (3 w, 7 m)<br />

Die Entstehung des Musicals »geilezeit« begann damit, dass die Fachjournalistin Nicole Stania<br />

das Grundgerüst einer Geschichte erstellte. Dieses wurde inhaltlich mit den Koordinatorinnen<br />

im Jugendamt abgestimmt. Die abgestimmte Geschichte bot die Grundlage für die Arbeit der<br />

Schüler der Ricarda Huch Realschule. Im Rahmen eines 2-tägigen Textworkshops wurden die<br />

einzelnen Szenen der Geschichte unter Anleitung von Nicole Stania ausgearbeitet und erste<br />

Dialoge entstanden. Gemeinsam mit dem Chorleiter wurden die passenden Lieder zu den Szenen<br />

ausgewählt. Nach der Freigabe der Endversion begann die Probenarbeit. Auch hier wurde sehr<br />

viel Wert darauf gelegt, dass die Schüler eigenverantwortlich und kreativ die Gesamtproduktion<br />

unterstützen. So entstanden mit einfachen Mitteln Bühnenbild, Requisiten und Kostüme. Choreographie,<br />

Musik und Text wurden in Einklang gebracht und das fertige Musical Dortmunder<br />

Schulklassen und einem interessierten Fachpublikum präsentiert. Während der gesamten<br />

Projektarbeit setzten sich die jugendlichen Akteure intensiv mit den Themen »Liebe und Freundschaft«<br />

auseinander und erhielten darüber hinaus ergänzend detaillierte Sachinformationen. Sie<br />

erlebten »hautnah«, wie aus den erstellten Texten das Gesamtmusical »geilezeit – das Musical«<br />

entstand. Lara, 13: Die Vorführungen vor den Schülern waren ganz anders als die Vorführung<br />

vor den Erwachsen. Danny, 16, und Christoph, 16: Auch in unserer Freizeit haben wir hart<br />

gearbeitet: Am Chorwochenende hat der ganze Chor in der Schule übernachtet und von morgens<br />

bis abends an den Liedern, Choreografien und Texten gearbeitet.<br />

Kontakt: Jugendamt Dortmund FB51/4, Hiltrud Schröder, Märkische Straße 24-26, 44141<br />

Dortmund, hschroeder@stadtdo.de<br />

Musik/Musiktheater/Musical


023 MalSehen 09<br />

Ein Mal jährlich geben die Schüler des Kunst- und Medienzweiges an der Erich Kästner-Schule<br />

in Bochum eine Zeitung heraus, in der sie über ihre Aktivitäten berichten. Der Kunst- und<br />

Medienzweig erstreckt sich zweizügig von Klasse 5 bis 10 und arbeitet mit erhöhtem Wochenstundenanteil<br />

im Bereich Kunst und Medien.<br />

Der Zweig kooperiert mit dem Museum Bochum und benachbarten Museen und künstlerischen<br />

Lernorten im Ruhrgebiet. In dieser Zeitung, »Malsehen 09,« schreiben u.a. Dustin Welper, Lul<br />

Ali Hassan und Angelique Behrend über ihre Besuche im Museum und an anderen kulturell<br />

interessanten Orten.<br />

Mit der »Malsehen 09« wollen die Kunst- und Medienschüler ihren Eltern, ihren Mitschülern<br />

und Lehrern zeigen, was sie gesehen, gedacht und gelernt haben. Darüber hinaus wollen sie<br />

die Begeisterung für die Kunst auch über die Stadt hinaus weitergeben. Dabei werden u.a.<br />

professionelle Bildbearbeitung und Layoutarbeit erlernt. Dustin hat besonders tatkräftig am<br />

Layout der Zeitung, bei der Bildbearbeitung und den Artikeln mitgewirkt.<br />

Dustin Welper, 15: Die Gestaltung und Produktion der »Malsehen« hat mir viel Freude gemacht.<br />

Dazu gehörte Fotografieren und Fotobearbeitung, Seitengestaltung, Interviews führen und das<br />

Verfassen von Artikeln.<br />

Das alles hat mir die Idee für meinen späteren Beruf im künstlerischen Bereich eröffnet. Ich<br />

arbeite zur Zeit auch an der Malsehen 2010 mit.<br />

+YEA<br />

Bewerber: RedaktionsgruppeKunst-Schülerzeitung<br />

»Malsehen 09«<br />

Ort:<br />

Bochum<br />

Zeitraum:<br />

2. Halbjahr 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (3 w)<br />

Kontakt: Imke Oelbermann, Alte Markstraße 9, 44801 Bochum, Tel. 0234/382240,<br />

oelbermann@versanet.de<br />

033 BeWegenDe Welt<br />

Bewerber:<br />

Kulturwege<br />

für Jugendliche<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

Juni 2009 bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

25 (17 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

»Bewegende Welt« war unser Ausgangspunkt und der Titel der Aufführung. Quer durch verschiedene<br />

Kunstformen konnten Kinder und Jugendliche die Vielfalt von Bewegung vor Ort erleben<br />

und gestalten. Es wurden Objekte in Bewegung und in Szene gesetzt; die Umgebung wurde<br />

erforscht, gefilmt, ertanzt; aus Rhythmen wurden Kompositionen, die wieder mit Tanz und Bild<br />

in Verbindung gebracht wurden.<br />

Entstanden ist ein gemeinschaftliches Produkt, an dem jedes Kind, jede/r Jugendliche mit<br />

mindestens zwei Kunstformen beteiligt war. Ziel war es, Jugendliche im Alter zwischen zwölf<br />

und 18 Jahren, die in der Siedlung oder der Umgebung wohnen, anzusprechen, künstlerisches<br />

Tun zu stärken und außerschulisches Lernen zu fördern. Es gab eine Kooperation mit der Schule<br />

Boy (Förderschule Schwerpunkt Lernen), in deren offenem Ganztag orientalische Percussion<br />

unterrichtet wurde. Hauptansatzpunkt aber war das Jugendcafé der AG Soziale Brennpunkte<br />

e. V. Mit der Teilnahme am Projekt konnte eine Teilnahme am Bewertungsverfahren des<br />

Kompetenznachweises Kultur (KNK) verbunden werden. Im November wurde der KNK an sechs<br />

Jugendliche vergeben.<br />

Mirsada, 15: Den Roman Havasi (ein 9/8 Rhythmus), den kannte ich aus meiner Heimat<br />

Bosnien. Ich konnte den sofort spielen.<br />

Melissa, 9: Ich kann ganz gut trommeln. Ich bin richtig gut! Manchmal bringt mir auch mein<br />

Vater einen Rhythmus bei.<br />

Kontakt: AG Soziale Brennpunkte e. V., Anke Schneider, Borsigweg 2, 46238 Bottrop, Tel.<br />

02041/4641, agsbbottrop@gmx.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

85


See You Jugendkulturpreis<br />

86<br />

037 kunterBunteS<br />

chaMäleon<br />

Bewerber:<br />

Cara Eke/<br />

Anna Schlund<br />

Ort:<br />

Marl<br />

Zeitraum:<br />

seit 2002<br />

TeilnehmerInnen:<br />

80 (30 w, 50 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

Das Projekt ist im weitesten Sinne ein Dienstleistungsprojekt für Jugendliche des Stadtteils an<br />

der Schnittstelle Schule und Freizeit. Am frühen Nachmittag, nach Unterrichtsende, planen und<br />

organisieren engagierte Lehrer, ein Sozialarbeiter, sieben Honorarkräfte und viele ehrenamtliche<br />

Mitglieder zusammen mit der Chamäleongruppe in der Wabe Film- und Musikveranstaltungen<br />

– mit zum Teil überörtlichem »Erlebnischarakter«.<br />

Die Wabe »Chamäleonwerkstatt« bietet z. B. griechisch-römisches Ringen (mit regelmäßigen<br />

internationalen Sportbegegnungen mit den Jugendlichen eines Ringerkurses aus der Türkei<br />

seit 2003), Töpfern, Grafitti, Elektronikkurse, geschlechtsspezifische Arbeit, Aerobic-Kurse,<br />

Medienkompetenz (Kameraschein, Schnitttechnik, Erstellen von Freizeitfilmen, Filmanalyse)<br />

und Allgemeinsport.<br />

Themenorientierte Wochenendfreizeiten mit dem Projektträger ESW Hagen-Berchum oder<br />

Ferienfreizeiten nach Schweden/Norwegen (2003/2004/2006/2008), Italien (2005) und Irland<br />

(2007) sind ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Schwerpunkte liegen bei Naturaktivitäten<br />

wie Kanufahren oder Wandern.<br />

Samir Duratovic, 14: Das KBC bedeutet alles für mich, es ist sowas wie eine Familie, ein Ort,<br />

wo man Neues lernen kann und viel Spaß hat.<br />

Sabrina Campari, 17: Es bedeutet mir viel, mit diesen Leuten etwas zu erreichen und auch<br />

Spaß dabei zu haben.<br />

Kontakt: Kultureinrichtung Kunterbuntes Chamäleon, Christian Grube, Georg-Herwegh-Straße<br />

63-67, 45772 Marl, Tel. 02365/958473, christiangrube@gmx.de<br />

051 aMok<br />

iMPulS<br />

Bewerber:<br />

»Aber Hallo« e. V.<br />

Filmgruppe<br />

Ort:<br />

Alsdorf, Köln<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis Juli 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

7 (1 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Im Musikvideo »Amok Impuls« haben sich die zwei Rapper »G-Rays« (Sascha Cornelius) und<br />

»Feedback« (Kevin Robert), unterstützt von den vier FilmemacherInnen Jessica Fischer, Stefan<br />

Fischer, Benjamin Hauch und Tobias Juchems, mit dem schwierigen Thema Amoklauf lyrisch,<br />

musikalisch und filmisch auseinandergesetzt. Die junge Crew (15 bis 18 Jahre) hat sich mit<br />

viel Engagement an die fünf Monate dauernde Arbeit gemacht. Aufgewühlt vom Amoklauf in<br />

Winnenden war das Ziel der Rapper, Fragen in viele Richtungen zu stellen, ohne einseitige<br />

Urteile zu bilden, Verständnis zu schaffen und zugleich die Verantwortungslosigkeit dieser Tat<br />

deutlich zu machen. In Fachbüchern, Zeitschriften und im Internet sammelte die Gruppe erste<br />

Hinweise und führte ein Interview mit einem Professor für klinische Psychologie. Auf dieser<br />

Basis schrieben die Rapper den Songtext, der auch als Drehbuch diente. Unterstützt wurde<br />

die Crew von je einem professionellen Filmemacher, Künstler und Pädagogen. Der Film wurde<br />

im Jugendzentrum uraufgeführt, gewann beim 1. Euregionalen Jugendfilmfestival in Aachen<br />

den 1. Preis in der Kategorie Musikvideo und hat über »Youtube« schon eine große Zahl von<br />

Menschen erreicht. Sascha Cornelius, 18: Als Musiker und Songwriter war es eine besondere<br />

Herausforderung, weil ich mich vorher nie mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Alle haben<br />

super zusammengearbeitet und jeder hat seinen Teil zum Film beigesteuert. Benjamin Hauch,<br />

16: Ich glaube, es war für jeden eine Herausforderung, sich mit so einem Thema auseinander zu<br />

setzen. Ich finde, wir haben das mit dem Musikvideo »Amok Impuls« wirklich geschafft.<br />

Kontakt: Aber Hallo e. V. Jugendkunstschule, Alexander Müller, Alte Aachener Straße 2, 52477<br />

Alsdorf, Tel. 02404/93572, Info@aberhallo-ev.de


054<br />

DeMokratie – WaS<br />

iSt DaS eigentlich?<br />

Bewerber:<br />

Sebastian Schwarz<br />

Ort:<br />

Sprachenladen e. V. Alfter<br />

Zeitraum:<br />

Januar und<br />

Februar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

4 (4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 m)<br />

Im interkulturellen Jugendzentrum Sprachenladen e. V. wurde unter der Leitung des Medienpädagogen<br />

Sebastian Schwarz Anfang 2010 der Workshop »Demokratie – Was ist das eigentlich?«<br />

durchgeführt. Die Idee dazu entstand in einer wöchentlich stattfindenden, offenen Gruppe, die<br />

sich mit kommunalpolitischen Themen auseinandersetzt. Vier der Jungen (14 bis 16 Jahre) trafen<br />

sich drei Wochen lang, um zum Thema »Demokratie« zusammen zu arbeiten. Dabei konnten<br />

sie besonders ihr eigenes Interesse und Engagement sowie die Kenntnisse aus der Schule und<br />

anderen Workshops einsetzen. Nach Brainstormings und eigenständiger Recherche setzten<br />

die Jugendlichen ihre Ideen in drei multimedialen Beiträgen künstlerisch um. In »Demokratie<br />

bedeutet Gleichberechtigung« fügten sie zwei unterschiedliche Gesichtshälften zu neuen Bildern<br />

zusammen, in »Darauf baut Demokratie« konzipierten, fotografierten und bearbeiteten sie eine<br />

Bildergeschichte mit einem Comic-Programm und in »Ausweg – Demokratie« drehten sie einen<br />

Kurzfilm. Die Jugendgruppe, die in Alfter sehr aktiv ist und bereits zahlreiche neue Projekte plant,<br />

hat sich aus dem breit gefächerten Kulturangebot des Sprachenladen e. V. entwickelt, das neben<br />

der Übermittagsbetreuung und den zahlreichen internationalen Jugendbegegnungen eine der<br />

Säulen des gemeinnützigen Vereins ist. Dogan Akyul, 15: Das gemeinsame Arbeiten war mir<br />

wichtig. Es war gut, dass wir alle an einem Strang gezogen haben und nett zueinander waren.<br />

Birk Hoffmann, 16: Für mich war das Wichtigste an dem Projekt, dass ich so viel gelernt habe.<br />

Es war zwar manchmal hart, aber die Ergebnisse waren überragend!<br />

Kontakt: Sprachenladen e. V., Sebastian Schwarz, Am Herrenwingert 6, 53347 Alfter, Tel.<br />

02222/939050, schwarz@sprachenladen.de<br />

061 kik Mal …<br />

Bewerber:<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

der vier Förderschulen<br />

Ort:<br />

Foyer des<br />

Kreishauses Wesel<br />

Zeitraum:<br />

23. Februar bis<br />

24. März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

28<br />

Die KIK MAL … ist eine Ausstellungsreihe des Kreises Wesel. Außergewöhnlich sind sowohl die<br />

ausgestellten Kunstobjekte als auch die KünstlerInnen. SchülerInnen der vier Förderschulen des<br />

Kreises Wesel mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung präsentieren die Ergebnisse ihres<br />

Kunstunterrichts. Die SchülerInnen gestalteten die Eröffnungsveranstaltung mit einem bunten<br />

Programm: Trommelgruppe, Breakdance-Performance, ein Ausschnitt aus »Das fliegende<br />

Klassenzimmer« und die »Waldrockband« begeisterten das Publikum.<br />

Dem Betrachter eröffnen sich in der Ausstellung eine Farbvielfalt und thematische Tiefe, die<br />

bei so jungen KünstlerInnen ungewöhnlich sind. Die Arbeiten sind hochwertige Kunstwerke,<br />

mit denen die Jugendlichen ihre Empfindungen und Gefühle ausdrücken. Formen, Farben und<br />

Figuren säumen den Treppenaufgang, hängen von der Decke und fordern mancherorts sogar<br />

einen kleinen Umweg der Besucher ein.<br />

Die wirkungsvolle Anordnung der Kunstwerke ist kein Zufall, zwei Tage lang arrangierten die LehrerInnen<br />

sie. Ohne das besondere Engagement und die Begeisterung der beteiligten LehrerInnen<br />

hätte die KIK MAL… nicht ihre außergewöhnliche Wirkung. In jeder Ausstellungswoche hat<br />

eine der Schulen einen Aktionstag, bei dem die SchülerInnen zusammen mit ihren LehrerInnen<br />

Kunstwerke vor Ort im Foyer des Kreishauses anfertigen.<br />

Teilnehmer: Wir arbeiten sehr gerne für die Ausstellung und freuen uns, dass sich fremde<br />

Menschen für unsere Kunstwerke interessieren. Es war auch schön auf der Bühne zu stehen.<br />

Kontakt: Kreishaus Wesel, Kulturbeauftragte Kreis Wesel, Anja Schulte, Reeser Landstraße 31,<br />

46483 Wesel, Tel. 0281/2072104, Anja.Schulte@kreis-wesel.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

87


See You Jugendkulturpreis<br />

88<br />

064 u-WeStenD<br />

»U-Westend« spielt sich im Dortmunder Stadtteil Westend ab, einem Viertel im starken Wandel,<br />

das zum Stadterneuerungsgebiet erklärt wurde. Das Dortmunder U als neues Kunstzentrum<br />

wird das Viertel mitprägen.<br />

Das Ziel unseres Projektes ist eine Einbindung des Dortmunder U in das Stadtumfeld. Kinder und<br />

Jugendliche aus dem Stadtteil nehmen die Rolle von »Kulturforschern« ein. Die Auseinandersetzung<br />

mit dem eigenen Wohn- bzw. Schulviertel soll das Bewusstsein der jungen Generation<br />

für ihr Umfeld stärken und sie befähigen, die aktuellen Veränderungen städtebaulicher und<br />

sozialer Strukturen zu erkennen und zu hinterfragen. Ihre Beobachtungen werden schließlich in<br />

Zeichnungen, Fotografien, Animationsfilmen oder in anderen Medien Ausdruck finden und in<br />

der gemeinsamen Ausstellung »U-Westend« vom 9. Juli bis zum 19. September 2010 in der 1.<br />

Etage des Dortmunder U präsentiert.<br />

Kathiravetpillai Thirukkumaran, 12: Mein Name ist Kumaran und ich fand das Projekt<br />

»Reise nach T« lustig, spannend und auf jeden Fall hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Ich<br />

würde mich freuen, wenn wir das weiter machen könnten, um die Stadt Dortmund besser zu<br />

machen als jetzt.<br />

Selvathivya Selvakumaran, 12: Ich fand das Projekt »Reise nach T.« gut, weil wir aktiv unsere<br />

künstlerische Seite zeigen konnten, indem wir Plätze gesucht und gemalt haben, die uns an Sri<br />

Lanka erinnern. Wer hätte gedacht, dass es die auch hier gibt!<br />

+YEA<br />

Bewerber: Museum am<br />

Ostwall, Jugendkunstschule<br />

balou e. V., TU Dortmund<br />

Ort:<br />

Dortmunder U<br />

Zeitraum: Ausstellungszeit<br />

09.07.-19.09.2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

178<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7<br />

Kontakt: Museum am Ostwall, Regina Selter, Ostwall 7, 44137 Dortmund, Tel.<br />

0231/5025243, rselter@stadtdo.de<br />

072 geStorBen<br />

für Mich<br />

Bewerber:<br />

Christiane Stelter /<br />

Jürgen Schwartz<br />

Ort:<br />

Löhne<br />

Zeitraum: September<br />

2008 bis April 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (2 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

Bei diesem Musikprojekt entwickelten zwölf SchülerInnen der Förderschule Werretalschule<br />

Löhne im Alter von 14 bis 16 Jahren im Rahmen des Musikunterrichts einen Songtext zum<br />

Thema »Beziehungskrisen zwischen Eltern und Kindern«, der später vertont und in einem<br />

Musikvideo filmisch umgesetzt wurde. Dabei lernten die SchülerInnen, ihre eigenen Erfahrungen<br />

filmisch/darstellerisch umzusetzen, in ihre eigene Rolle, aber auch in die Rolle anderer<br />

zu schlüpfen, Perspektiven zu wechseln, Standpunkte zu verstehen und zu entwickeln. Die<br />

Jugendlichen erarbeiteten ebenfalls die Szenengestaltung mit Requisiten und Kostümen. Auch<br />

im technischen Bereich bei der Bearbeitung am Computer, bei der Filmschnittfolge und in der<br />

Szenenumsetzung waren sie beteiligt. Unterstützt wurden sie während des gesamten Prozesses<br />

von der Jugendkunstschule Löhne.<br />

Endprodukt war die Aufführung des fertigen Films. Das Ziel war es, eine kritische, selbständige,<br />

aktive Entwicklung eines eigenen Musik-Clips und einen bewussten und kreativen Umgang mit<br />

dem Medium Film zu fördern.<br />

Björn Brake: Es hat viel Spaß gemacht, einmal selbst vor der Kamera zu stehen und das auch<br />

an vielen verschiedenen Locations hier in Löhne.<br />

Anna Bartolotta: Für mich war es erst sehr schwer, über die schlimmen Ereignisse aus meiner<br />

Vergangenheit zu reden. Der Film bzw. die Entstehung und der Verlauf des ganzen Projektes hat<br />

mir geholfen, die Geschehnisse von damals besser zu verarbeiten.<br />

Kontakt: Jugendkunstschule Löhne, Christiane Stelter, Alte Bünder Straße 14, 32584 Löhne,<br />

Tel. 05732/100590, jks@loehne.de


077 Pottfiction<br />

Bewerber: Consol Theater<br />

Gelsenkirchen<br />

Ort: Bochum, Gelsenkirchen,<br />

Dortmund, Hamm,<br />

Herne, …<br />

Zeitraum:<br />

August 2009 bis Juli 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

250<br />

MitarbeiterInnen:<br />

30<br />

pottfiction – das sind sieben Jugendtheater aus sieben Städten des Ruhrgebiets, die Berliner<br />

Designer anschlaege.de, die Stiftung Mercator und unzählige Jugendliche im Alter von 13 bis<br />

21 Jahren. Im August 2009 fiel in Gelsenkirchen der Startschuss mit einem Camp, in dem<br />

alle Jugendlichen aus Hamm, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund und<br />

Oberhausen mit internationalen Künstlern gelebt, gearbeitet und gefeiert haben. Workshops<br />

(Streetart, Fotografie, Parkour, Straßentheater, Beatboxing) legten den Grundstein für die<br />

spätere Weiterarbeit an den Theatern selbst. Dort geht es um Arbeit, Liebe, Wohnen, Zusammenleben<br />

und Glauben – was kann man tun für mehr Chancen, Gerechtigkeit und Freiheit?<br />

Wir Jugendlichen bekommen die Möglichkeit, neue Erfahrungshorizonte im Hinblick auf die<br />

uns umgebenen Bedingungen zu entwickeln, auf sie Einfluss zu nehmen und sie zu verändern.<br />

pottfiction verbindet Theaterarbeit mit Tanz, Performance, Musik, Schreibwerkstatt, Filmarbeit,<br />

bildender Kunst und Aktionen in der Öffentlichkeit. Der Kreis wird sich im Juli 2010 mit dem<br />

Abschlusscamp in Herne schließen, wo Teilprojekte präsentiert werden.<br />

Max Braun, 17: »Linie 69« – ein Tanz-Stück über Liebe und Sexualität. Unser Ziel und Idee ist<br />

es, das Thema Liebe und Sexualität an öffentlichen Orten, in der U-Bahn zu präsentieren. Steigt<br />

ein, fahrt zu eurem Herzen und verbreitet eure Liebe zu anderen und euch selbst.<br />

Josina Schriek, 18: Durch pottfiction habe ich jede Menge Jugendliche kennen gelernt, die<br />

ihre Umwelt mit kreativen Ideen umgestalten und lebenswerter machen möchten.<br />

Kontakt: Consol Theater Gelsenkirchen, Georg Kentrup, Bismarckstraße 240, 45889 Gelsenkirchen,<br />

Tel. 0209/9882282, kentrup@consoltheater.de<br />

078 SPurWexel 2010<br />

Bewerber:<br />

Jugendtheater-Werkstatt<br />

e. V.<br />

Ort:<br />

Münster<br />

Zeitraum:<br />

Mai bis Dezember 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

110 (60 w, 50 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

16 (9 w, 7 m)<br />

»spurweXel 2010« ist ein <strong>Festival</strong>, das von Mai bis Dezember 2010 in Münster innovative<br />

Formate, Vernetzung, neue Darstellungsformen, spannende Impulse und überraschende Locations<br />

für Jugendkultur intendiert. An zehn Stationen agieren ca. 110 Jugendliche zwischen<br />

14 und 27 Jahren und alle Projekte ereignen sich in der Nähe von Bushaltestellen im gesamten<br />

Stadtgebiet. Kreative Potentiale aus Münster-Mitte, den Vororten und Nischen werden gebündelt.<br />

Junge Kunst, quer durch die Genres Theater, Tanz, Performances im öffentlichen Raum,<br />

Installation und Musik, setzt Akzente und legt neue Spuren. Jugendliche Lebenswelten, deren<br />

Hintergründe zwischen Arm und Reich, mit und ohne Migrationsgeschichte, unterschiedlichen<br />

Bildungsniveaus, sozialer Ausgrenzung oder Teilhabe an Hochkultur rangieren, werden in eine<br />

Beziehung zueinander gesetzt. Bisher voneinander abgegrenzte Jugendszenen werden in<br />

Kontakt gebracht und mittels künstlerischer Aktivitäten erfolgt eine Moderation unter professionellen<br />

Rahmenbedingungen zwischen den breit verzweigten Jugendszenen und der Hochkultur.<br />

Das Cactus Junges Theater ist konzeptionell, organisatorisch und in der Durchführung<br />

federführend. Kooperationspartner sind Institutionen der Stadt Münster und freie Träger der<br />

sozialpädagogischen und interkulturellen Arbeit, das Handwerkskammer-Bildungszentrum, die<br />

Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Münster und viele mehr. Theresa Post, 21: Ich finde die Idee<br />

des Spurwexel-Projekts großartig. So können Jugendliche und junge Erwachsene ihre Liebe zur<br />

Kultur ausleben und sie in ganz Münster und Umkreis präsentieren.<br />

Kontakt: Cactus Junges Theater, Barbara Kemmler, Hoppengarten 22, 48147 Münster, Tel.<br />

0251/1621534, info@cactus-theater.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

89


See You Jugendkulturpreis<br />

90<br />

089 JugenD<br />

trifft kunSt<br />

Bewerber: Jessica Lambertz,<br />

Teresa Grünhage<br />

Ort: Lehmbruck Museum,<br />

Duisburg<br />

Zeitraum:<br />

Anfang Februar 2010,<br />

Ende offen<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (10 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Unter dem Titel »Jugend trifft Kunst« besteht seit vielen Jahren der junge Freundeskreis des<br />

Wilhelm-Lehmbruck-Museums in Duisburg, der von der Kunstvermittlung des Skulpturenmuseums<br />

betreut wird. Nach dem Besuch der stARTconference im September 2009, bei der es<br />

um die Vernetzung von Kulturinstitutionen und ihren Besuchern im Bereich der sozialen Medien<br />

ging, wurden erste Ideen eines Kunstblogs für Jugendliche entwickelt. Dies bildete zugleich<br />

den Anfang einer Kooperation der Abteilungen Kunstvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Referat für Kommunikation der Stadt Duisburg und freien Social<br />

Media-Beratern wurde eine gemeinsame Strategie erarbeitet, ein Weblog aufgesetzt und »Jugend<br />

trifft Kunst« an soziale Netzwerke (schülerVZ, Facebook, flickr, YouTube) angeschlossen.<br />

Die Kommunikationsplattform ist seit Februar 2010 freigeschaltet und ermöglicht jugendlichen<br />

Redakteuren, eigene Berichte, Fotos und Videos online zu stellen. Zwei Kunstvermittlerinnen und<br />

eine angehenden Journalistin sind zugleich Vermittler und Ansprechpartner. In Workshops und<br />

Schulungen wurde der Umgang mit den Kanälen der Online-Kommunikation erprobt und parallel<br />

für den Umgang mit eigenen und fremden Texten, Bildern, künstlerischen Urheberrechten und<br />

die Abstimmung mit der Museumskommunikation sensibilisiert. Malte Jacobi, 20: Ich finde<br />

es gut, wenn man eine Ausstellung besucht hat, die Erfahrungen und Eindrücke später im Blog<br />

zu formulieren. Antonia Rodrian, 20: Durch die Erfahrungsberichte lassen sich andere dazu<br />

anstoßen, in Ausstellungen oder Museen zu gehen oder bei Projekten mitzuarbeiten.<br />

Kontakt: Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Claudia Thümler, Düsseldorfer Str. 51, 47051<br />

Duisburg, Tel. 0203/2832492, ct@lehmbruckmuseum.de, www.jugendtrifftkunst.de<br />

097<br />

Die oSSi-WeSSi<br />

fernSehShoW<br />

Bewerber:<br />

Jugendtheatergruppe<br />

Ort:<br />

Historisches Museum im<br />

Marstall, Paderborn<br />

Zeitraum:<br />

März bis November 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (8 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

»Die Ossi-Wessi Fernsehshow: Einbürgerung leicht gemacht« ist ein zeitkritisches Jugendtheater-<br />

und Filmprojekt; der historische Mauerfall wird aus dem Blickwinkel der beteiligten Jugendlichen<br />

selber szenisch entwickelt. Das Kulturamt arbeitet dafür mit einer Theaterregisseurin<br />

zusammen und kooperiert mit Museen. Das Projekt ist für alle Jugendlichen offen.<br />

Ziel ist es, Interesse an einem historischen Thema zu wecken, einen »trockenen« Stoff künstlerisch<br />

erfahrbar zu machen, eine kritische Auseinandersetzung mit der Medienwirklichkeit zu<br />

fördern und zugleich ein altersgemischtes Publikum für Jugendtheater zu interessieren. Den<br />

Rahmen des Stücks bildet eine Reality-Show zur Unterstützung der Ost-West-Integration heute.<br />

Pädagogische Pseudostrategien zur Zusammenführung und Werbeblocks begleiten historische<br />

Szenen aus Stasi-Ost und Wirtschafts-West. Die »Wende« für die jugendlichen TV-Teilnehmer:<br />

der Überwachungsstaat hat sich bis in die westliche Medienpolitik durchgesetzt. Und die<br />

Zuschauer im Studio? Sind sie der versteckten Kamera von »Verstehen sie Spaß?« auf den<br />

Leim gegangen? Die Todesschüsse an der Grenze, die Denunziation der Teilnehmer sowie der<br />

Moderatorin als ehemaliger Stasispitzel – alles nur ein Gag?<br />

Nera Discher, 16: Die »Die Ossi-Wessi Fernsehshow« ist ein ganz besonderes Theaterstück,<br />

weil durch witzige Figuren Konfliktthemen charmant vermittelt werden.<br />

Luzi Madrid Villanueva, 13: Die Selbstentwicklung des Stückes hat jeden seine Stärke zeigen<br />

lassen und große Freude beim Improvisieren zum Beginn der Entwicklung bereitet.<br />

Kontakt: Ann-Britta Dohle, Scharmederstraße 57b, 33106 Paderborn, Tel. 05254/933996,<br />

Ann-Britta.Dohle-Madrid@t-online.de


103<br />

Die Jungen<br />

WilDen<br />

Das Kunstprojekt »Die jungen Wilden« umfasst das Malen expressionischer Portraits und<br />

das Schreiben expressionischer Gedichte. Die Jugendlichen haben im ersten Schritt damit<br />

begonnen, Gefühle und Stimmungen frei in Form und Farbe auszudrücken. Dieser spannenden<br />

experimentellen Phase, in der es auch um das Erkennen und die spielerische Umsetzung des<br />

»befreiten Ausdrucks« ging, folgt das Malen von Portraits. Die Jugendlichen haben sich alternativ<br />

für Selbstportraits oder das Gesicht eines ihnen nahestehenden Menschen entschieden. In<br />

diesem Abschnitt beginnen die Jugendlichen nun auch mit dem Schreiben eigener Gedichte.<br />

Am Ende werden die Bilder in Ausstellungen präsentiert, in deren Rahmen die Gedichte<br />

gelesen werden. Das »Kultur und Schule«-Projekt ist eine Kooperation der Gesamtschule Süd<br />

Essen mit der Künstlerin Ulrike Katharina Blank. Die Gruppe besteht aus 14 SchülerInnen der<br />

Klassenstufe 11.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Ulrike Katharina Blank<br />

Ort:<br />

Gesamtschule<br />

Süd, Essen<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2009/2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (11 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Kontakt: Ulrike Katharina Blank, Wörthstraße 39, 45138 Essen, Tel. 0201/3195930,<br />

kat-blank@web.de<br />

109 heiMat<br />

Im Projekt »Heimat« arbeiteten Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen und<br />

Schulformen aus 10 Schulen in drei Städten zusammen mit 11 Künstlern, Kunstpädagoginnen<br />

und Kunstpädagogen. Neben der Bottroper Marie-Curie-Realschule, dem Berufskolleg der<br />

Stadt Bottrop, der August-Everding-Realschule, der Janusz-Korczak-Gesamtschule, der<br />

Hauptschule Kirchhellen, der Hauptschule Lehmkuhle, der Hauptschule Welheim und der Willy-<br />

Brandt-Gesamtschule haben sich auch die Gesamtschule Buer-Mitte in Gelsenkirchen und die<br />

UNESCO-Schule in Essen daran beteiligt. Um »Heimat« aus vielen Blickwinkeln zu erschließen,<br />

wurde Wert darauf gelegt, durch unterschiedliche Herangehensweisen und Handwerkstechniken<br />

SchülerInnen dazu zu animieren, eigene Gedanken und Ideen zu entwickeln. Kreativ wurden<br />

die SchülerInnen in Maskenbau-Projekten, in Fotoprojekten, beim Arbeiten mit Keramik, in<br />

einer Radio-Werkstatt und bei der Entwicklung eines eigenen Raps sowie beim Entwurf und<br />

Bau einer eigenen Stadt, der Cybercity, die Teil des internationalen TWINS 2010 Projektes<br />

»The Third Eye« war. Den erfolgreichen Abschluss bildete die Präsentation aller Projekte im<br />

städtischen Saalbau, bei der die SchülerInnen ihre Arbeiten ihren Mitschülern, Verwandten und<br />

Freunden vorstellten.<br />

Tobias, 12: Das war nur Spaß, keine Arbeit.<br />

Philip, 13: Besonders viel Spaß hat mir gemacht, dass alle zusammen ein Thema bearbeitet<br />

haben. Sonst ist das so, dass jeder für sich arbeitet.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Kulturwerkstatt Bottrop<br />

Ort:<br />

Bottrop<br />

Zeitraum:<br />

September 2008<br />

bis Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

250 (125 w, 125 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

12 (4 w, 8 m)<br />

Kontakt: Kulturwerkstatt Bottrop, Andreas Kind, Blumenstraße 12-14, 46236 Bottrop,<br />

Tel. 02041/703721, kulturwerkstatt@bottrop.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

91


See You Jugendkulturpreis<br />

92<br />

133 Pottfiction:<br />

»arBeit & WirtSchaft«<br />

Arbeit und Wirtschaft ist ein Thema, das Kopfzerbrechen macht: Wie kann man heute noch<br />

Träume haben von der Realisierung eigener Ideen? Jugendliche Theaterinteressierte finden<br />

Antworten.<br />

Zum Beispiel in Form von »the runners«: Eine künstlerische Antwort auf den Druck, eine Slow-<br />

Motion-Gruppe, Straßentheater gegen die Hetze des Alltags. »Sie rennen das Rennen des Lebens,<br />

angestachelt von dem Druck des Wettbewerbs. Sie rennen, ohne zu wissen, wohin sie eigentlich<br />

wollen.« Eine Version des kommerziellen, konsumorientierten Wetteiferns in Zeitlupe. »die Insel:<br />

Kulturgrube« hatte einen anderen Ansatz: Eine eigene Insel, um Ideen weiterleben zu können. Auf<br />

dieser Insel können sich Jugendliche selbst organisieren, um künstlerische Ideen und Projekte<br />

in die Welt zu bringen. Wir gründen einen Künstler-Kultur-Verein in Dortmund, der von den<br />

Jugendlichen selbst verwaltet wird. Eine ganz andere Möglichkeit zeigte die Gruppe »Interview:<br />

Geschichtensammler« auf: Eine Menge Menschen, die zum Thema Arbeit etwas zu sagen haben.<br />

Wie gehen die Menschen in Dortmund mit diesem Thema um? Würden sie arbeiten, wenn für<br />

ihr Einkommen gesorgt wäre und wenn ja, als was? Wie sahen einmal ihre Berufsziele aus und<br />

wie unterscheiden sich diese nun von der Realität? Wie kamen sie zu der Arbeit, die sie heute<br />

machen? Was für eine Reise haben sie hinter sich? Wir befragen Menschen auf der Straße oder<br />

an ihrem Arbeitsplatz: einen irakischen Fahrradhändler, den Oberbürgermeister von Dortmund,<br />

eine portugiesische Köchin …<br />

+YEA<br />

Bewerber: Kinder- und<br />

Jugendtheater Dortmund<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

Sommer 2009<br />

bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

22 (14 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (5 w, 2 m)<br />

Kontakt: Kinder- und Jugendtheater Dortmund, Christine Köck, Schellstraße 5-7,<br />

44141 Dortmund, Tel. 0231/47739861, ckoeck@theaterdo.de<br />

137<br />

euroPäiSche kultur DeS<br />

BarockS unD JugenDStilS<br />

Die Schülerinnen des Kaiser-Karls-Gymnasiums erarbeiteten eine literarische und musikalische<br />

Reise durch die Kultur des Barocks und des Jugendstils und stellten diese szenisch dar. Die<br />

Darsteller trugen in selbst gefertigten Kostümen aus den Epochen Gedichte von Hermann Hesse<br />

(Jugendstil), untermalt von Musik, vor. Zu barocker Musik (»Die kleine Nachtmusik« von Georg<br />

Philipp Telemann) tanzten die Darsteller in selbst genähten barocken Kostümen barocke Tänze.<br />

Die Schülerinnen erstellten jeweils zu den Epochen ein Bühnenbild auf Seide mit der Technik<br />

der Seidenmalerei. Große Seidenstoffbahnen wurden mit ornamentalen Originalzeichnungen<br />

aus der Zeit des Barocks und Jugendstils bemalt. Es entstand ein bewegliches, in Wind und<br />

Licht fließendes Bühnenbild. Mit dieser Projektarbeit bereiteten sich die Schülerinnen auf einen<br />

Schüleraustausch mit einer Schule in China vor.<br />

Suann Turan und Sheila Albaladejo: Das Programm umfasst alle Künste, die in unserer<br />

Schule, z. B. in Form von AGs, vertreten sind. In Form einer Aufführung wurde das Gesamtpaket<br />

an unserer chinesischen Partnerschule in Chengdu im Rahmen des China-Austausches Anfang<br />

November präsentiert.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Sabrina Görg<br />

Ort:<br />

Aachen<br />

Zeitraum:<br />

Schuljahr 2008/2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

7 (4 w, 3 m)<br />

Kontakt: Sabrina Görg, Passstraße 105, 52070 Aachen, Tel. 0151/50605780,<br />

sabrina.goerg@web.de


155 JugenDkulturrat<br />

Bewerber:<br />

JugendkulturRat Hamm<br />

Ort:<br />

Hamm<br />

TeilnehmerInnen:<br />

22 (15 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

Im JugendkulturRat engagieren sich ehrenamtlich Jugendliche, um jugendkulturelle Aktivitäten<br />

in Hamm zu verbessern und mit zu gestalten. Dazu sind jugendliche Vertreter der Netzwerkpartner<br />

aus sieben städtischen Jugendzentren sowie jugendliche Vertreter der beiden Soziokulturellen<br />

Zentren, dem Kultur Revier Radbod und der Kulturwerkstatt zur Zusammenarbeit eingeladen.<br />

Darüber hinaus wurden persönlich bekannte jugendkulturell aktive Jungen und Mädchen<br />

eingeladen. Den Jugendlichen ist es wichtig, dass alle jugendkulturellen Bereiche vertreten<br />

sind und so wurde gemeinsam an der Umsetzung des Vorhabens gearbeitet. Inzwischen hat die<br />

Besetzung gewechselt, vor allem durch berufsbedingten Ortswechsel. Die Mitgliederzahl beträgt<br />

etwa zehn aktive Personen. In Plenumssitzungen, die regelmäßig alle vier bis sechs Wochen<br />

je nach Bedarf stattfinden, werden Themen der Jugendlichen besprochen und Aktivitäten oder<br />

Projekte geplant. Derzeit ist der JugendkulturRat an folgenden Projekten beteiligt: MuSta Musiker<br />

Stammtisch, Kreativitätsbeschleuniger 2, Kulturnacht, Ruhrgebietsweite Lange Nacht der<br />

Jugendkultur, Kulturhauptstadtprojekt »Verstehst du mich« (Jugend-Orga-Team), Weltkindertag<br />

2010, Junger Literarischer Herbst 2010.<br />

Julia Wegener, 20: Ein Kunstprojekt wie den Kreativitätsbeschleuniger zu planen, ist eine tolle<br />

Erfahrung. Dadurch werden junge Künstler wirklich gefördert und ich habe viel gelernt, was ich<br />

sicher auch beruflich nutzen kann. Kevin Sendermann, 23: Ich mache beim JugendkulturRat<br />

mit, weil ich etwas für Hammer Bands tun möchte.<br />

Kontakt: JugendkulturRat Hamm, Julia Wegener, Südstraße 28, 59065 Hamm, Tel. 02381/<br />

9736991<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle<br />

Netzwerk Jugendkultur<br />

Ort:<br />

Kulturrevier Radbod, Hamm<br />

Zeitraum:<br />

25. März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

76 (51 w, 25 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

9 (6 w, 3 m)<br />

2 (2 w) Spartenüubergreifendes<br />

161 talentShoW 2010<br />

Am 25.03.2010 fand im Soziokulturellen Zentrum »Kulturrevier Radbod« eine Talentshow für<br />

Jugendliche aus dem Hammer Norden und Bockum-Hövel statt. Diese Veranstaltung wurde vom<br />

Netzwerk Jugendkultur in Kooperation mit dem Kulturrevier Radbod, dem Stadtteil-Jugendzentrum<br />

Schultenstraße sowie sechs weiterführenden Hammer Schulen geplant und durchgeführt.<br />

Ziel der Talentshow war es, Jugendlichen mit ihren Talenten in den Bereichen Tanz, Theater,<br />

Gesang, Musik, Beatbox und Kunst eine Bühne zu bieten mit professionellen Bedingungen<br />

und darüber hinaus Jugendliche bei der Planung und Umsetzung sowie der Moderation der<br />

Veranstaltung einzubinden. Weiterhin hatte das erstmals initiierte Projekt »Talentshow« zum<br />

Ziel, die Zusammenarbeit der beteiligten Schulen und Schulformen sowie des Jugendzentrums<br />

zu verbessern und somit gegenseitige Vorurteile abzubauen. Insgesamt standen 76 Jugendliche<br />

mit ihren Talenten auf der Bühne.<br />

Für einen reibungslosen Ablauf, das Catering für die Beteiligten und die wichtigen Handgriffe<br />

Angebot<br />

im Hintergrund sorgten ca. 50 Jugendliche, die als Orga-Team verschiedene Aufgaben an dem<br />

Tag sowie bei Vorbereitungen übernahmen.<br />

Jan Ullmann, 16: Bei der Talentshow habe ich im Orga-Team mitgearbeitet und konnte so<br />

einen Blick hinter die Kulissen werfen.<br />

Jenny Schmerbach, 17: Bei der Talentshow auf der Bühne zu stehen und vor so vielen Leuten<br />

zu singen, war sehr aufregend und macht mich stolz.<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Sabine Winde, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736996, netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

..<br />

93


See You Jugendkulturpreis<br />

94<br />

168 heiMat<br />

Die Jugendkunstschule in der Bleiberger Fabrik arbeitete im Herbst 2009 in zwei künstlerischen<br />

Werkstattwochen mit der Abendrealschule Aachen zusammen, um Jugendlichen in künstlerischen<br />

Projekten Zugang zu bisher unentdeckten Kompetenzen zu eröffnen. 70 junge Menschen<br />

im Alter von 17 bis 25 Jahren bearbeiteten das Thema »HEIMAT: Lebenswelten verstehen –<br />

Lebenswelten verbinden«. Begleitet wurden sie von einem Team aus Künstlern, Lehrkräften und<br />

dem Schulsozialarbeiter. So bot das vorgegebene Thema viel Raum, um sich mit den Grenzen,<br />

der Verwurzelung und der kulturellen Identität auseinanderzusetzen. Ausgehend von ihrer Lebenssituation<br />

als Migranten in Deutschland entwickelten sie neue Sichtweisen auf ihren Alltag.<br />

Bildhauerei, Graffitikunst, Fotografie und Film waren dabei die künstlerischen Ausdrucksmittel.<br />

Dabei konnten Schwellenängste gegenüber der Jugendkunstschule als kulturelle Bildungseinrichtung<br />

abgebaut werden. Die abschließende Präsentation im Oktober 2009 in der Aula der<br />

Abendrealschule wurde sehr positiv aufgenommen. Die Idee, die Objekte öffentlich auszustellen,<br />

konnte dank der guten Zusammenarbeit mit der Städteregion im April 2010 realisiert werden.<br />

Özgül Tahmiscioglu, 19: Mir persönlich hat in den Projektwochen alles gefallen, weil es mal<br />

was anderes war und ich erkannt habe, dass ich kreativ bin.<br />

Vanessa Willems,19: Durch die vielen Fragen, die wir uns stellen mussten bezüglich unserer<br />

Heimat, wurde mir bewusst, dass man nicht nur Orte mit Heimat verbinden kann, sondern auch<br />

die Familie oder Freunde.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Bildungswerk Carolus<br />

Magnus e. V.<br />

Ort: Aachen<br />

Zeitraum:<br />

01.04.2009 bis<br />

28.02.2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

70 (25 w, 45 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (2 w, 4 m)<br />

Kontakt: Bildungswerk Carolus Magnus e. V., Sibylle Keupen, Bleiberger Straße 2,<br />

52074 Aachen, Tel. 0241/8940665, bildungswerk@bleiberger.de<br />

181 caMera10/<br />

caMera14<br />

Bewerber:<br />

Dagmar Lippok<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

ab 2009<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (3 w)<br />

camera10/camera14 ist ein Jugendkunstprojekt des Dortmunder Kunstvereins in Kooperation<br />

mit der Galerie balou. Inhaltlich an die Ausstellungen gekoppelt wie zum Beispiel »Kunst dient der<br />

Wissenschaft« von Klaus Fritze, haben sich Kinder und Jugendliche mit dem Klonen und Kopieren<br />

auseinander gesetzt. Als Experimentierfeld für aktuelle Kunst lernen Schüler aktiv ungewohnte<br />

Facetten der Kunst kennen. Die Ausstellungsräume werden zu Ateliers, in denen sich die Jugendlichen<br />

und ihre Ideen im wahrsten Sinne des Wortes »entfalten« können. Spaß und Neugier<br />

stehen im Vordergrund. Zusätzlich geben Präsentationen und Interviews Einblicke in etablierte<br />

und junge Positionen des künstlerischen Felds. Dabei werden Workshops selbst mitentwickelt,<br />

was das Vertrauen in eigene Möglichkeiten unterstützt. Ziel ist es, zeitgenössische Kunst mit<br />

der Lebenswelt der Jugendlichen zu konfrontieren und ihre ganz eigenen Ansätze auszutesten.<br />

Die Medien der aktuellen Kunstszene werden voll ausgeschöpft: Malerei/Zeichnung, Skulptur/<br />

Installation, Fotografie, Video/Sound und Performance. Die Workshops werden von Dagmar<br />

Lippok konzipiert und geleitet. camera10/camera14 wird 2010 von der Kulturstiftung Dortmund<br />

gefördert. Jody Korbach, 18: Kunstinteressierte Jugendliche erhalten einen Einblick in die<br />

Kunst, wodurch ihnen sogar etwas für eine spätere Kunstlaufbahn mit auf den Weg gegeben<br />

wird. Das ist sonst nur Jugendlichen mit besonderen Kontakten vorbehalten.<br />

Florian Hellmich, 18: Man hat einen riesengroßen Raum für seine eigenen Ideen und es<br />

herrscht eine lockere Atmosphäre zwischen allen.<br />

Kontakt: Dortmunder Kunstverein, Verena Titze, Hansastraße 2-4, 44137 Dortmund, Tel.<br />

0231/578736, info@dortmunder-kunstverein.de


183 next<br />

generation<br />

»Next Generation« ist ein Projekt des Schauspiels Essen, des Schauspielhauses Bochum (ab<br />

Sommer 2010), der Bundeszentrale für politische Bildung und der Kulturhauptstadt Europas,<br />

gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen. Partner ist das Deutschlandradio<br />

Kultur. Die Zukunft der Stadt und die Visionen ihrer jungen Einwohner stehen im<br />

Mittelpunkt dieses Projekts. In zehn Zukunftshäusern in Essen, Duisburg, Bochum und Herne<br />

erfinden Jugendliche verschiedener Kulturen und Schichten gemeinsam mit Filmemachern,<br />

Musikern, Theatermachern und Wissenschaftlern ihre Stadt neu. Ein Jahr lang erzählen sie<br />

sich gegenseitig und uns, was sie bewegt und wie sie in Zukunft leben möchten. Sie drehen<br />

Filme, spielen Theater, gründen eine Band oder bauen einfach den Platz vor ihrer Haustür um.<br />

Sie diskutieren miteinander über das, was sie verbindet und das, was sie trennt. Im Herbst 2010<br />

bringen sie ihre Ideen mit dem Regisseur Nuran David Calis auf die Bühne des Schauspielhauses<br />

Bochum. Über das ganze Jahr finden Aufführungen und Veranstaltungen in den Zukunftshäusern<br />

und am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Bochum sowie in der gesamten Metropole<br />

Ruhr statt. David, 19: Aufgaben gestellt zu bekommen, an sich selbst zu wachsen, sich selbst<br />

auszutesten, Emotionen zeigen, dieses Agieren, »acting«, das ist mir wichtig. Ich probiere mich<br />

in dieser Situation aus, Schauspielerei fordert einen eben heraus, emotional, seelisch, geistig.<br />

Das ist das Schöne. Deborah, 22: Next Generation ist ein Projekt voller Hoffnung, das in Zukunft<br />

von viel Kreativität begleitet wird.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Schauspiel Essen<br />

Ort:<br />

Gesamte Metropole Ruhr<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis<br />

Dezember 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

630 (315 w, 315 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

40 (20 w, 20 m)<br />

Kontakt: Schauspielhaus Bochum, Next Generation, Sascha Kölzow, Königsallee 15,<br />

44789 Bochum, Tel. 0234/33335438, skoelzow@bochum.de<br />

194 u20<br />

goeS »on air«<br />

Bewerber:<br />

WERK°STADT Witten<br />

Ort:<br />

Witten<br />

Zeitraum:<br />

28. September<br />

bis 9. Oktober 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (4 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (5 w, 1 m)<br />

Elf Jugendliche der Städtischen Förderschule Pestalozzi in Witten haben in einer Projektwoche<br />

eigene Gedichte, Texte und Kurzgeschichten verfasst und präsentierten sich damit öffentlich im<br />

Radio. Die Jugendlichen lernten das Medium Radio kennen und machten die Erfahrung, sich<br />

selbst im Radio zu hören.<br />

Unsere Zielgruppe waren Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, die die deutsche Sprache außerhalb<br />

des Schulunterrichts kennen lernen, und selbst Texte, Gedichte und Kurzgeschichten verfassen<br />

sowie ihren Schreibstil und ihre Ausdrucksfähigkeit verbessern wollten. Das Projekt hat in den<br />

Räumen der WERK°STADT statt gefunden, sodass die Jugendlichen aus dem Schulalltag<br />

ausbrechen konnten. Sie bauten Hemmschwellen ab, ließen ihre Rollen im Gefüge der Schule<br />

hinter sich und entdeckten neue Persönlichkeitsfacetten. Durch den integrierten Ansatz aus<br />

Workshops und Studioarbeit, lernten die Jugendlichen ihre Fähigkeiten in Ausdruck und Darstellung<br />

zu verbessern, Selbstsicherheit zu entwickeln und Ihre Themen sprachlich »ausdrucksstark«<br />

darzustellen. Die LAG Soziokultureller Zentren NW e.V. hat das Projekt gefördert. Radio EN und<br />

die Förderschule Pestalozzi waren Kooperationspartner.<br />

Tobias, 15: Das Geschichten und Gedichte schreiben war mal ganz anders als in der Schule. Wir<br />

konnten lustige Sachen schreiben zu eigenen Erlebnissen. Die Themen konnten wir uns selber<br />

ausdenken. Blerina, 13: Ich fand es gut, dass wir mal aus der Schule raus gekommen sind.<br />

Ich fand es schön, mal den ganzen Tag zu schreiben und nicht immer durch die verschiedenen<br />

Fächer raus gebracht zu werden.<br />

Kontakt: WERK°STADT Witten, Mannesmannstr. 6, 58455 Witten, Tel. 02302/ 948941-0<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

95


See You Jugendkulturpreis<br />

96<br />

195<br />

Bewerber:<br />

multilateral academy gmbh<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

15. September 2008 31.<br />

Januar 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

241 (176 w, 65 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (5 w, 5 m)<br />

DortMunD Sucht Dein talent<br />

– entDecke Deine fähigkeiten<br />

»Dortmund sucht dein Talent – Entdecke deine Fähigkeiten« zielte darauf, bei Jugendlichen<br />

Akzeptanz für den Beitrag der verschiedenen Kulturen und Religionen bei der Lösung drängender<br />

Zukunftsfragen zu schaffen. Die Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema erfolgte<br />

spielerisch über eine gestalterische, für Jugendliche vertraute Form des Lernprozesses. Mehr<br />

als 240 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren aus ganz Dortmund bearbeiteten in 2009 an<br />

verschiedenen Standorten (Kultureinrichtungen, Schulen, Freizeitstätten etc.) das Thema über<br />

künstlerische Arbeit in den Bereichen Musik, Film, Tanz oder Schauspiel und erwarben dabei<br />

neue Schlüsselqualifikationen. Dafür stand ein erfahrenes und mehrfach ausgezeichnetes Team<br />

zur Verfügung, welches das Projekt in Kooperation mit dem Jugendamt, der AWO-Integrationsagentur<br />

und den Wirtschaftsjunioren realisierte. Da keine künstlerischen Fähigkeiten vorausgesetzt<br />

wurden, bot das Projekt einen niedrigschwelligen Zugang. In die Workshops eingebaut<br />

waren Reflexionsphasen in Form einer Zukunftswerkstatt. In einer Multimediashow wurden die<br />

Ergebnisse präsentiert. Die Zielgruppe hat das Projekt übernommen und führt es als Verein zur<br />

kreativ-künstlerischen Förderung interkulturellen und interreligiösen Lernens bei Jugendlichen<br />

fort. Vanessa Seibel, 18: Ich habe durch das Projekt mehr Selbstbewusstsein bekommen und<br />

ich weiß jetzt endlich, dass es mir egal sein kann, was die Anderen denken, solange ich weiß,<br />

was ich kann! Nicole Lewandowski, 17: Für mich war es ein super Projekt, ich lernte sehr viele<br />

neue Leute mit gleichen Interessen und unterschiedlichen Kulturen kennen.<br />

Kontakt: multilateral academy gmbh, Benedikt Stumpf, Weißenburger Straße 23, 44135<br />

Dortmund, Tel. 0231/3954710, b.stumpf@dortmund-sucht-dein-talent.de<br />

Abb.: Medienprojekt Wuppertal<br />

196 Mach<br />

Dein Ding!<br />

Bewerber:<br />

LAG Arbeit Bildung Kultur<br />

NRW e. V.<br />

Ort:<br />

Bochum<br />

Zeitraum:<br />

Osterferien 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

44 (2 w, 42 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (1 w, 6 m)<br />

In der Dortmunder Nordstadt fand in den Osterferien 2010 ein Projekt mit 44 Jugendlichen statt,<br />

die in unterschiedlichen Workshops Einblicke in ihren Alltag gaben. Die Jugendlichen wählten<br />

zwischen Text- und Musikworkshops, Video-, Sprayer-, Musikvideo- und Zeitungsworkshops<br />

zum Thema: »Mach`Dein Ding!«. Die Gruppen unterstützten sich gegenseitig: Die Musik wurde<br />

für das Musikvideo erstellt, die Sprayer gestalteten Kulissen für den Film, im Zeitungsworkshop<br />

wurden das Projekt und der Stadtteil dokumentiert. Alle Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund.<br />

Der Dortmunder Norden ist ein konfliktgeladener Stadtteil, in dem viele Jugendliche mit Gewalt<br />

und Drogen konfrontiert sind. Dies hat sich in dem Projekt widergespiegelt. Der Gedanke der<br />

eigenen und fremden Wertschätzung durch die Darstellung der eigenen Lebenswelt in verschiedenen<br />

künstlerischen Medien war die Hauptzielsetzung für das Projekt. Eine aktive Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Person wurde durch den künstlerischen Prozess in Bewegung gesetzt.<br />

Die Jugendlichen wollen weiter Musik machen.<br />

Das Gemeinschaftsprojekt der LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V. , der LAG Kunst und Medien<br />

und der AWO wird gefördert durch Mittel aus dem »Pakt mit der Jugend« und fand zwei<br />

Wochen in den Osterferien statt, mit sechs Referenten aus unterschiedlichen künstlerischen<br />

Bereichen.<br />

Junge, 14: Ich find das cool und man kann seine Wut raus lassen.<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V., Alte Bahnhofstr. 198/200, 44892 Bochum, Tel.<br />

0234/286041, info@arbeit-bildung-kultur.de


206<br />

traceS of:<br />

fatZer<br />

»traces of: FATZER« ist eine internationale Jugendbegegnung, die der Ringlokschuppen seit<br />

2008 jährlich zusammen mit dem Städtepartnerschaftsverein und der Stadt Mülheim an der<br />

Ruhr im Rahmen von TWINS2010 veranstaltet. Es gibt ein umfangreiches künstlerisches Workshop-Programm,<br />

bei dem Jugendliche aus Mülheim und den Partnerstädten Beykoz/Istanbul,<br />

Darlington, Kouvola, Opole und Tours in international gemischten Gruppen mit professionellen<br />

KünstlerInnen zu Brechts »Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer« arbeiten. Das Projekt will<br />

die Jugendlichen mit künstlerischem Arbeiten vertraut machen und ihnen so Schwellenängste<br />

nehmen. Die KünstlerInnen agieren als geschulte »Impulsgeber«: Sie fordern die Jugendlichen<br />

zu Eigeninitiative, Vorschlägen und spontaner Beteiligung auf. Abschließend wird gemeinsam<br />

eine öffentliche Performance entwickelt. Für viele TeilnehmerInnen ist dies die erste, für alle<br />

aber eine unvergessliche Bühnenerfahrung. Daneben gibt es ein vielseitiges Freizeitprogramm<br />

mit Kanufahrt, Party und Veranstaltungsbesuchen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010.<br />

Untergebracht ist die Gruppe in der Mülheimer Jugendherberge, die Verständigungssprache<br />

ist Englisch.<br />

Constanze Jeschonnek, 15: Als Erstes kann ich sagen, dass Traces mein Leben verändert hat.<br />

Ich habe zwar schon vorher Theater gespielt, doch hat mich dieses Projekt noch näher an diesen<br />

Bereich der Kunst geführt. Jean Coquelet, 15: This is not just theater, this is not just some<br />

people from different countries. It is one of the best events of my life. It is just wonderful.<br />

+YEA<br />

Bewerber: Young Performers<br />

Mühlheim (im<br />

Ringlokschuppen Mühlheim<br />

an der Ruhr)<br />

Ort: Mülheim an der Ruhr<br />

Zeitraum: Juli bis August<br />

2008, 2009 und 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

60 (40 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

20 (10 w, 10 m)<br />

Kontakt: Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr, Anna Koch, Am Schloss Broich 38,<br />

45479 Mülheim an der Ruhr, Tel. 0208/9931672, anna.koch@ringlokschuppen.de<br />

207<br />

WaS glauBSt<br />

Du Denn?<br />

Bewerber: Offene Jazz<br />

Haus Schule e. V.<br />

Ort:<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009<br />

bis April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

60<br />

MitarbeiterInnen:<br />

13 (7 w, 6 m)<br />

Ca. 60 Jugendlichen verschiedener Religion und Konfession wurde in diesem Musik-Tanz-<br />

Theaterprojekt die Gelegenheit eröffnet, zu Fragen des Glaubens, der Religion und der Wechselwirkung<br />

mit Gesellschaft und Politik eigene künstlerische Aussagen zu entwickeln und die<br />

Ergebnisse zu präsentieren. Ziel war es, sich selbst und andere wahrzunehmen, Empathie zu<br />

fördern, mögliche Vorurteile aufzudecken und abzubauen, Klischees wahrzunehmen und zu brechen.<br />

Unter der Leitung professioneller Künstler entstanden von Dezember 2009 bis April 2010<br />

in wöchentlichen Workshops Texte, Szenen, Lieder, Tänze und ein Film. Die Regisseurin Selda<br />

Akhan fügte die Elemente in gemeinsamen Proben so zusammen, dass ein etwa einstündiges<br />

Stück mit verschiedenen Aussagen zu den Themen Glauben, Religion, Individuum und Gesellschaft<br />

entstand. Parallel wurde ein Schreibwettbewerb ausgeschrieben. Aus 30 Einsendungen<br />

wurden zehn Beiträge ausgewählt. Die AutorInnen wurden zu einer Schreibwerkstatt mit der<br />

Schriftstellerin Marie T. Martin eingeladen. Dabei lernten sie Techniken des kreativen Schreibens<br />

und setzten sich mit ihren und fremden Texten auseinander. Zudem gab es ein Gespräch mit<br />

dem Schriftsteller Navid Kermani sowie eine öffentliche Lesung der Texte.<br />

Mädchen, 15: Besonders toll fand ich, dass wir ganz andere Jugendliche kennen gelernt haben,<br />

denen der Glaube große Kraft gibt.<br />

Junge, 14: Für mich war es etwas Besonderes, mit meinen eigenen Texten auf einer richtigen<br />

Theaterbühne zu stehen – und die Leute fanden es toll!<br />

Kontakt: Offene Jazz Haus Schule e. V., Peter Scheible, Eigelsteintorburg, 50668 Köln, Tel.<br />

0221/13056521, projekte@jazzhausschule.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

97


See You Jugendkulturpreis<br />

98<br />

209 Station<br />

BaBylon<br />

Bewerber:<br />

KRAN51 e. V.<br />

Ort:<br />

Köln-Kalk<br />

Zeitraum:<br />

TeilnehmerInnen:<br />

40 (23 w, 17 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

9 (1 w, 8 m)<br />

In Köln-Mülheim gibt es an der Hauptschule Rendsburger Platz die Musikgruppe MIX (music<br />

against xenophobia – Musik gegen Fremdenhass). Seit über 13 Jahren leitet der Lehrer und<br />

Musiker Harald Müller die Gruppe, die in den letzten Jahren auch über Köln hinaus mit ihren<br />

mitreißenden Liedern und Auftritten bekannt wurde. Im Jahr 2009 entstand das Projekt STATION<br />

BABYLON, das zusammen mit KRAN51 e. V. und dem NS-Dokumentationszentrum durchgeführt<br />

und vom Filmemacher Thorsten Kellermann begleitet wurde.<br />

»Station Babylon« begann mit den ersten Zeilen des Lieds »When«, das anderen Menschen<br />

Hoffnung machen soll und das die Jugendlichen in verschiedenen Sprachen weiterschrieben.<br />

Die Gruppe setzte sich zum Ziel, ihr Lied nach Lateinamerika an eine Radiostation zu schicken.<br />

Doch zunächst präsentierten sie »When« im Rahmen des Stadtteilprojekts »Vielfalt tut gut –<br />

Mülheim entdeckt seine NS Geschichte«. Durch ihren Auftritt versuchen die Jugendlichen, die<br />

Öffentlichkeit nicht nur an die Vergangenheit zu erinnern, sondern auch daran, dass heutzutage<br />

auch noch viel Unrecht geschieht. Ihr Lied »When« soll jedoch den Menschen Mut machen, die<br />

auch heute noch Verfolgung und Unrecht ausgesetzt sind. Karina Torres, 13: Mit dem Schreiben<br />

und Singen auf Spanisch habe ich wieder eine Beziehung zu meiner ersten Sprache und<br />

meiner ersten Heimat bekommen. Das hat mir gefehlt. Ezequiel Arancio, 12: Ich selber komme<br />

aus Lateinamerika und es hat mich berührt, dass wir vorhaben, das Lied, das wir zusammen<br />

schreiben, nach Kolumbien zu schicken, um den Geiseln dort Mut zu machen.<br />

Kontakt: KRAN51 e. V., Thorsten Kellermann, Trimbornstraße 5, 51105 Köln, Tel. 0221/830-<br />

0785, vorstand@kran51.de<br />

210 roMeo<br />

unD Julia<br />

»Romeo und Julia« ist ein interdisziplinäres künstlerisches und kulturpädagogisches Performance-Projekt,<br />

in dem Jugendliche einer 8. Ganztagshauptschulklasse aus acht verschiedenen<br />

Nationalitäten außerhalb des Unterrichts gemeinsam mit Künstlern und Kulturpädagogen eine<br />

eigene Fassung des Klassikers »Romeo und Julia« entwickeln, inszenieren und aufführen. In<br />

der Zusammenarbeit von »PA/Spielen in der Stadt e. V.« und der Hauptschule Perlacher Straße<br />

werden Unterrichtsfächer, kulturpädagogische und künstlerische Angebote und Maßnahmen<br />

der Schulsozialarbeit zu einem integrativen Bildungskonzept verknüpft, das die Bildungs- und<br />

Zugangschancen zu Kunst und Kultur sowie individuelle Entwicklungen aller beteiligten Kinder<br />

und Jugendlichen spürbar verbessert. Im Zentrum der Arbeit und als Ausgangspunkt von<br />

Bildungsprozessen stehen die Erfahrungs- und Lebenswirklichkeiten der Schülerinnen und<br />

Schüler. Mit den künstlerischen Mitteln Theater, Tanz, Film, Zirkus, Fotografie, Malerei, Musik<br />

und dem Zusammenwirken aller beteiligten Partner werden professionelle, öffentlichkeitswirksame<br />

Performances erarbeitet und im Rahmen des Theater-/Tanzfestivals »Rampenlichter«<br />

präsentiert.<br />

Melli: Mein tollstes Erlebnis fand bei den Aufführungen statt. Ich konnte mich präsentieren und<br />

zeigen, was ich alles über die Jahre hinweg gelernt habe. Sicherlich gab es auch Höhen und<br />

Tiefen, aber das gehört nun mal dazu. Mir persönlich hat das sehr viel gebracht, denn früher<br />

hatte ich mich geschämt vor einer oder mehreren Personen zu singen.<br />

YEA<br />

Bewerber: PA/ Spielen in<br />

der Stadt e. V.<br />

Ort:<br />

München<br />

Zeitraum:<br />

September 2009<br />

bis Juni 2011<br />

TeilnehmerInnen:<br />

18 (8 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (6 w, 4 m)<br />

Kontakt: PA/ Spielen in der Stadt e. V., Alexander Wenzlik, Romanstraße 74, 80639<br />

München, Tel. 089/52300695,


226 coluM-BuS<br />

Der ColumBus, ein von den Verkehrsbetrieben umgebauter Bus, ist das Kernstück für zahlreiche<br />

grenzüberschreitende kulturpädagogische Aktivitäten mit deutschen und niederländischen Kindern<br />

und Jugendlichen im Grenzraum bei Kleve. Columbus entdeckte den Seeweg nach Amerika.<br />

Im Projekt »ColumBus« entdeckten Kinder und Jugendliche aus dem deutsch-niederländischen<br />

Grenzland neue Lernwege sowie den Lebensraum Gleichaltriger des Nachbarlandes. In zweisprachigen<br />

Gruppen »erfuhren« Kinder und Jugendliche ihr eigenes »kreatives Können und<br />

Schaffen« in den Bereichen Theater, Tanz, Gestaltung, Gesang mit Hilfe von Kulturpädagogen<br />

aus den Niederlanden und Deutschland. Der »ColumBus« fungierte als Transportmittel, als<br />

Projektkofferlager, als Aktions- und Aufführungsraum. Das gab es alles:<br />

• das grenzüberschreitende Theaterprojekt »Op het randje«<br />

• Grundschulprojekte mit Dozenten aus den Bereichen Gesang, Tanz, Theater<br />

• das Jugendtheaterstück »Der Junge im Bus« zum Thema »Außenseiter«,<br />

• das Cooldown-Training, das im Bus an Schulen und Jugendzentren stattfand<br />

• Workshops und Wochenkulturprojekte im und um den Bus herum.<br />

Es entstand ein lokales grenzüberschreitendes Jugendkulturnetzwerk. Der Dauerbetrieb des<br />

ColumBus und der Ausbau einer mobilen »Theater-Kunst-Schule« für Kinder und Jugendliche<br />

im deutsch-niederländischen Grenzraum ist geplant. Eva, 17: Ich spiele jetzt das dritte Stück.<br />

Meine Vorurteile Niederländern gegenüber habe ich verloren.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Theater im Fluss e. V. / TIK<br />

im Schlösschen/ Stichting<br />

Welcom<br />

Ort:<br />

Kreis Kleve,<br />

Grenzland Niederlande<br />

TeilnehmerInnen:<br />

160 (90 w, 70 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

9 (7 w, 2 m)<br />

Kontakt: Theater im Fluss e. V., Harald Kleinecke, Ackerstraße 50, 47533 Kleve, Tel.<br />

02821/979379, thea.fluss@t-online.de<br />

230<br />

Brücken in<br />

eine(r) Welt<br />

»Brücken in eine(r) Welt« ist ein Beitrag zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention sowie der<br />

Friedenserziehung und dient sowohl dem interkulturellen Informationsaustausch als auch der<br />

internationalen Verständigung durch direkte partnerschaftliche Kontakte und Kommunikation<br />

Jugendlicher aus verschiedenen Ländern. Seit dem Weltkindertag 1997 haben sich über zwölf<br />

Paderborner Schulen in Kooperation mit dem Internationalen Verband Westfälischer Kinderdörfer<br />

e. V. (IVWK) mittels Solidaraktionen für die Verwirklichung von Bildungs- und Ausbildungsangeboten<br />

in Ghana und Peru eingesetzt. In einigen Schulen sind Patenschaften für einzelne Kinder<br />

und Jugendliche oder allgemeine Bildungspatenschaften übernommen worden.<br />

Schülerinnen und Schüler von drei Gymnasien haben in ihrer Freizeit Fotos zusammengestellt,<br />

gezeichnet und ganz persönliche Texte verfasst. Einige Jugendliche haben in Kooperation mit<br />

dem IVWK die Unterlagen zusammengestellt und um Essays sowie Bilder aus Ghana und Peru<br />

ergänzt, die von Kinderdorfkindern aus den Partnerprojekten gestaltet und geschrieben wurden.<br />

So ist eine Partnerschafts-Mappe »Brücken in eine(r) Welt« entstanden. Die einzelnen Essays<br />

können in verschiedenen Bereichen (Geografie, Politik, Pädagogik, Religion) eingesetzt und um<br />

entsprechende Arbeitsblätter sowie neue Essays ergänzt werden.<br />

Sören Pöhler, 14: Wir unterstützen gern und hoffen, dass unser Patenkind einen guten Abschluss<br />

schafft. Laura, 12: Ich finde es gut den Kindern zu helfen, da diese dadurch eine gute<br />

Schulbildung erhalten und dann eine gute Ausbildung bekommen.<br />

+YEA<br />

Bewerber: SchülerInnen<br />

der Stadt Paderborn sowie<br />

Kinderdorfkinder aus den<br />

Partnerprojekten Ghana<br />

und Peru<br />

Ort:<br />

Paderborn, Ghana, Peru<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

30 (15 w, 15 m)<br />

Kontakt: Christel Zumdieck, Langer Weg 20, 33100 Paderborn, Tel. 05251/542425,<br />

chr.zumdieck@gmx.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

99


See You Jugendkulturpreis<br />

100<br />

234 MuSter<br />

kanaken<br />

Tanzen ist Kunst und Kunst kennt keine Herkunft! Integration durch Tanz-Kunst? Das Tanztheater-Stück<br />

»Muster Kanaken« versucht hierauf elf klare Antworten zu geben. Getanzte und<br />

gesprochene Antworten von den besten Urban Tänzern der Szene.<br />

Unter der Gesamtleitung und nach der Idee von Hamdi Berdid haben elf TänzerInnen aus elf<br />

Nationen auch ihre eigene Biographie abgeklopft und den Momenten nachgespürt, in denen sie<br />

sich als Ausländer empfanden und empfinden – ohne es zu sein: denn alle haben einen deutschen<br />

Pass. Entstanden ist ein durchaus kritisches Stück über das Fremdsein in Deutschland,<br />

die eigenen Wurzeln, den Begriff Heimat, über Hautfarbe, Religion, über die Bedeutung von<br />

Freundschaft, Bildung und Sprache. Ist HipHop die Antwort auf eine Umwelt, die nicht immer<br />

freundlich, oft sogar recht feindlich ist? Ist künstlerische Qualität ein Garant für Respekt? Die<br />

Choreografien sind spritzige Kommentare der Leichtigkeit des Seins und zeigen alle Styles auf<br />

höchstem Niveau: House, Krumping, HipHop, B-Boying, Locking und viele mehr. Die DarstellerInnen<br />

sind Musterkanaken, denn sie haben die Integration geschafft – nicht nur in den nationalen<br />

beengten Grenzen ihres deutschen Heimatlandes, sondern als international anerkannte KünstlerInnen.<br />

Kooperationspartner: Fonds Soziokultur, Alte Post Neuss, Kulturamt Neuss, Snipes<br />

Textil GMBH, Feelin Friday. Ronaldo Kanpa, 21: Anhand der Reaktionen des Publikums ist mir<br />

bewusst geworden, dass wir mit dem Stück den Nerv der Zeit trafen.<br />

Viktoria Klunk, 24: Für mich war das Wichtigste, alles raus zu lassen und gehört zu werden.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Hamdi Berdid<br />

Ort:<br />

NRW<br />

Zeitraum:<br />

Mitte 2009 bis<br />

Ende 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (2 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

Kontakt: Hamdi Berdid, Adolfstraße 63, 41462 Neuss, creative-festival@hotmail.<br />

de, berdid@web.de<br />

236 BuchheiMer<br />

Welten<br />

Bewerber:<br />

Projekt<br />

»Buchheimer Welten«<br />

Ort:<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

März bis Dezemeber 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

50 (30 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (5 w, 5 m)<br />

Es gibt Statistiken darüber, wie viele Hartz IV-Empfänger oder Menschen mit Migrationshintergrund<br />

in Buchheim leben, welche Kaufkraft und wie viele Arbeitsplätze es gibt – aber was sagt<br />

das wirklich über den Stadtteil und seine Menschen? Lassen wir sie selbst zu Wort kommen:<br />

»Buchheim rockt, Buchheim rockt« skandiert der Chor, die Band singt von der »... Nachbarschaft<br />

aus aller Welt – jeder tut, was ihm gefällt«; bunte Engel berichten von der Vereinsamung Einzelner<br />

und das Buchheimer Original Maranda erzählt Anekdoten, dazwischen wirbeln Tänzerinnen. Im<br />

Hintergrund laufen Fotos von Buchheimer Ecken und Menschen. Es gibt viele Lacher und Zwischenapplaus,<br />

die Zuschauer erkennen sich und andere wieder und reagieren darauf belustigt,<br />

nachdenklich oder auch mal betroffen. Das ist Soziokultur im besten Sinne: Den Teilnehmern<br />

ist es gelungen, sich mit Dingen zu beschäftigen, die ihnen Spaß machen, wie Tanzen, Singen,<br />

Theaterspielen oder Musikmachen und dabei ein für Außenstehende interessantes Ergebnis<br />

zu schaffen.<br />

Neben der Entwicklung der eigenen künstlerischen Fähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten<br />

und sozialer Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Verantwortung, Konfliktfähigkeit ist es auch<br />

gelungen, Raum für Kreativität zu schaffen. Alle Ideen, Themen und die meisten Texte kamen von<br />

den Teilnehmern. Mit »Sounds of Buchheim« steht das nächste Musikprojekt in den Startlöchern,<br />

im Mittelpunkt stehen die Klänge des Viertels.<br />

Kontakt: Offene Jazz Haus Schule e. V., Peter Scheible, Eigelsteintorburg, 50668 Köln, Tel.<br />

0221/5957221, projekte@jazzhausschule.de


237 BorDerS<br />

anD BriDgeS<br />

Ziel des Projekts war, Jugendliche aus den Mitgliedsschulen des NEOS e. V. in einem kreativen<br />

Projekt zu vereinen. Es beteiligten sich 17 Schulen aus sieben europäischen Ländern mit je<br />

vier bis sechs Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 14 und 21 Jahren. Als Grundidee<br />

interviewten Schüler zunächst an ihren Wohnorten Menschen zu der Frage »Was ist ihr größter<br />

Wunsch?« und setzen die Ergebnisse in ihrer Schule in eine künstlerische Form um. In zwei<br />

Workshops in Essen im Februar und März 2010, bei denen sich alle Beteiligten trafen, wurden die<br />

einzelnen Beiträge unter Anleitung von Dramaturginnen zu einer Performance zusammengefügt.<br />

Am Ende stand eine Aufführung im ausverkauften Theater Oberhausen (Kooperationspartner).<br />

Die Performance enthielt Elemente des traditionellen Theaters, Musik, Tanz und Pantomime.<br />

Zielgruppe waren vor allem Jugendliche.<br />

Das Projekt wurde mit Englisch als Arbeitssprache durchgeführt.<br />

Eine Finanzierung erfolgte aus Mitteln des Programms für lebenslanges Lernen der Europäischen<br />

Union, des NEOS e. V. und der teilnehmenden Schulen sowie des Landes NRW. Aus dem<br />

Ruhrgebiet beteiligten sich vier Schulen verschiedener Schulformen (Gesamtschule, Realschule,<br />

Berufskolleg) in Essen und Mülheim an der Organisation und Durchführung des Projekts.<br />

Anna Krieger, 16: Ich bin selbstbewusster geworden und habe gelernt, die Fremdsprache<br />

Englisch ständig sicher anzuwenden. André Cramme, 18: »Borders & Bridges« war sensationell<br />

– ich habe noch nie so viele Menschen aus verschiedenen Kulturen getroffen.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Berufskolleg im Bildungspark<br />

der Stadt Essen<br />

Ort:<br />

Essen/Oberhausen<br />

Zeitraum:<br />

Februar und März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

76 (50 w, 26 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (6 w, 1 m)<br />

Kontakt: Berufskolleg im Bildungspark, Mechtild Schlang-Redmond, Blücherstraße<br />

1, 45141 Essen, Tel. 0201/8849002, redschlang@t-online.de<br />

250 SchulkulturcaMP 2010<br />

Das Abtei-Gymnasium Duisburg wurde im Mai 2010 zu einem Veranstaltungsort der Kulturhauptstadt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Europa-Schule in Trägerschaft des Bistums Essen<br />

beschäftigten sich eine Woche lang in über 50 verschiedenen Vorhaben mit Malerei, Tanz, Musik<br />

und Literatur, gestalteten Skulpturen, machten Theater und drehten Filme. Als Europa-Schule<br />

tat das Gymnasium dies im Jahr der Kulturhauptstadt aber nicht allein: Die Schule hatte alle<br />

ihre europäischen Partnerschulen eingeladen und sie alle sind der Einladung gefolgt. Neben den<br />

rund 850 Schülern aus Duisburg und Oberhausen nahmen insgesamt 150 Gäste aus England,<br />

Frankreich, Ungarn und Bosnien an den Angeboten teil und veranstalteten auch selbst Aktionen.<br />

Das SchulKulturCamp wurde ermöglicht durch die Förderung der Europäischen Kommission<br />

und die Unterstützung durch die in Duisburg ansässige Fasel-Stiftung, die Neue Philharmonie<br />

Westfalen, das »SAE Institute« Köln, Ausbildungsinstitut für Film- und Tontechnik, und das<br />

Designbüro »mediaDevice« aus Duisburg. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler arbeiteten als<br />

Experten und Berater mit den Schülerinnen und Schülern.<br />

Stephanie Hoepken, 15: Die Proben für die Schöpfung von Joseph Haydn waren und sind ein<br />

ganz besonderes Erlebnis, da Schüler sich sonst kaum so intensiv zusammen mit einigen ihrer<br />

Lehrer auf ein gemeinsames Projekt vorbereiten.<br />

Katrin Krause, 15: Insgesamt hat mir das Singen der Schöpfung großen Spaß gemacht und<br />

die vielen Proben sind nur schwer wieder aus dem Schulalltag wegzudenken.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Adrian Niegot<br />

Ort:<br />

Duisburg-Hamborn<br />

Zeitraum:<br />

17. bis 21. Mai 2010<br />

Kontakt: Adrian Niegot, Wortbergrode 13, 45149 Essen, Tel. 0202/45352902,<br />

niegot@sinnenpunkte.de<br />

Spartenüubergreifendes Angebot<br />

..<br />

101


SeeSpartenüubergreifendes You Jugendkulturpreis<br />

Angebot<br />

..<br />

102<br />

251 art<br />

SPecial<br />

Bewerber:<br />

Uta M. Reindl<br />

Ort:<br />

Köln<br />

Zeitraum:<br />

2010, Präsentation 22. bis<br />

25. April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

350<br />

MitarbeiterInnen:<br />

60 (30 w, 30 m)<br />

Mit Künstlern Kunst machen, den Entstehungsprozess von Kunst miterleben oder gar lenken, das<br />

ermöglicht »Art Special« Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schülern. Bildende Künstler<br />

und Musiker arbeiten mit Schülern zusammen und diese richten für die eingeladenen Schriftsteller<br />

einen »Literarischen Raum« ein, nachdem sie sich von deren Werken und Persönlichkeit<br />

haben inspirieren lassen. Am Ende der gemeinsamen Kunstproduktionen führt der Rundgang<br />

durch Schulen und Freizeiteinrichtungen, die sich in Ausstellungs- und Klangräume auf Zeit verwandeln.<br />

Vernetzung und die Vielseitigkeit der Identitäten sind die Leitgedanken der diesjährigen<br />

Ausgabe des Kunstprojektes, das seit 1996 in der Unesco-Projekt-Schule Hansa-Gymnasium<br />

und nun zum fünften Mal, aber zum ersten Mal an mehreren Orten stattfindet. 20 Künstler und<br />

Schülerteams aus sechs Einrichtungen der »Bildungslandschaft Altstadt Nord« (BAN) lassen<br />

sich ein auf den künstlerischen Dialog, der so begann: über 50 Schüler des Hansa-Gymnasiums<br />

entschieden sich für je einen der ihnen vorgestellten Künstler, um sein Pate zu werden, um in der<br />

Künstler-Schüler-Begegnung zu vermitteln, nämlich zwischen den Künstlern und den mit ihnen<br />

arbeitenden Schülergruppen aus den beteiligten Institutionen, aber auch zwischen ihnen und<br />

Lehrern, Eltern und Organisatoren. Das von dem Bonner Stifter Carl Richard Montag geförderte<br />

Kooperationsprojekt ist ein Modellversuch der Stadt Köln und den Montag-Stiftungen »Jugend<br />

und Gesellschaft« sowie »Urbane Räume«. Es wird vom Hansa-Gymnasium initiiert und inhaltlich<br />

wie organisatorisch getragen.<br />

Kontakt: unesco-projekt-schule Hansa-Gymnasium, Uta M. Reindl, Hansaring 56, 50670 Köln,<br />

Tel. 0221/22191152,<br />

019 Jeux<br />

De Société<br />

Bewerber:<br />

Junges Ensemble am tanzhaus<br />

nrw (JET)<br />

Ort:<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

Juni bis Oktober 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

17 (13 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (4 w, 1 m)<br />

Das seit mehr als sechs Jahren bestehende Junge Ensemble am tanzhaus nrw (JET) bietet talentierten<br />

Jugendlichen zwischen elf und 15 Jahren unter der Leitung von Choreografin Ulla Geiges<br />

die Möglichkeit einer intensiven Beschäftigung mit Tanz und versteht sich als Vorausbildung für<br />

den Beruf des Tänzers. Ausgehend von Partituren der »Stabat Mater« sowie dem »Concerto in<br />

g-Moll« des Barock-Komponisten Antonio Vivaldi forschte das Junge Ensemble im Rahmen einer<br />

Werkschau im Juni 2009 nach Kompositionsstrukturen. Die 13 beteiligten Jugendlichen spielten<br />

darin mit Mitteln mathematischer Kombinatorik und übertrugen eine beeindruckende Studie, die<br />

in einer Weiterentwicklung in die abendfüllende Inszenierung »Jeux de société« Eingang findet. In<br />

»Jeux de société« fügen sich die Motive der »Etude 1« nun zu einem Gesellschaftsspiel zusammen:<br />

Die ursprünglichen Variationen werden verformt, zerdehnt und neu zusammengefügt, um<br />

in neuer Gestalt das Bild unserer Gesellschaft zu zeichnen. Denn in dieser Gesellschaft scheint<br />

jeder eine Spielfigur zu sein, eine Figur, die an die Spielregeln gebunden ist und die dennoch<br />

nach Individualität und Freiheit strebt.<br />

Kontakt: tanzhaus nrw, Vanessa Claro, Erkrather Straße 30, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211/<br />

1727074, vclaro@tanzhaus-nrw.de<br />

Tanz/Tanztheater


020 WilDe<br />

Zeiten<br />

Bewerber: Junges Ensemble<br />

am tanzhaus nrw (JET)<br />

Ort:<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

Dezember 2008<br />

bis Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (11 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

8 (1 w, 7 m)<br />

Im Rahmen von Take-off: Junger Tanz und der sozial motivierten Tanzhaus-Reihe »Chance<br />

Tanz« wurde mit Förderung der Düsseldorfer Rotary-Clubs Pempelfort und Schlossturm, der<br />

Kulturstiftung des Bundes und der Landeshauptstadt Düsseldorf gemeinsam die Produktion<br />

»Wilde Zeiten« entwickelt und am 28. Mai 2010 im tanzhaus nrw uraufgeführt.<br />

Ziel der Kooperation ist es, Jugendlichen aus sozialem Brennpunkt und mit kulturfernem<br />

Elternhaus durch die Teilhabe an dieser Produktion soziale, kommunikative und eigenkreative<br />

Kompetenzen zu vermitteln sowie insbesondere ihr Selbstbewusstsein, ihr gemeinschaftliches<br />

Miteinander auszustatten. Das Projekt begann mit einem Workshop und einem Casting im November,<br />

an denen über 80 Jugendliche teilnahmen. Das tanzhaus nrw wählte gemeinsam mit<br />

dem Choreografen Guido Markowitz und dem Co-Choreografen Damian Gmuer 30 Jugendliche<br />

aus, von denen 23 bis zum Schluss teilnahmen. Die Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren<br />

mit kulturellen Backgrounds aus Italien, Rumänien, Togo und dem Iran präsentierten in dem<br />

Stück ihre Sicht der Dinge zum Schlagwort »Generation Doof«. Der Versuch, sich von Klischees<br />

zu befreien und angesichts von Gruppendruck und äußeren Erwartungen die eigene Identität zu<br />

finden, stand dabei im Mittelpunkt.<br />

Julia Monschau, 19: Ich habe meine Einstellung zu anderen Menschen geändert und menschlich<br />

viel gelernt. Antoni Ritter, 16: Früher habe ich mich solche akrobatischen Dinge nie getraut.<br />

Das war echt cool mit den Jungs. Das geht nur, wenn man sich gegenseitig vertraut.<br />

Kontakt: tanzhaus nrw, Vanessa Claro, Erkrather Straße 30, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211/<br />

1727074, vclaro@tanzhaus-nrw.de<br />

024<br />

Don carloS<br />

unPluggeD<br />

Bewerber: Theaterwerkstatt<br />

Westfalenkolleg<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

August 2009<br />

bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (9 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (3 w, 2 m)<br />

Schillers Drama »Don Carlos« als Soap: witzig, skurril, unplugged. Die ganze Originalgeschichte<br />

wird erzählt und geswingt. Don Carlos tanzt HipHop, nimmt die Kappe nicht ab und will nicht<br />

erwachsen werden. Freiheitskampf hält er für ein Counterstrikespiel. Eine multikulturell zusammengesetzte<br />

Gruppe von jungen Erwachsenen erzählt Schillers Story mit eigenen Mitteln,<br />

eigener Sprache und im eigenen ästhetischen Stil, ganz und gar antibildungsbürgerlich.<br />

Umgekehrtes Ghost-Writing sozusagen – Schiller, der Medienprofi des 18. Jahrhunderts,<br />

hätte seine Freude daran gehabt. Das Ergebnis ist ein Tanztheaterabend, der die Aneignung<br />

eines klassischen Stoffes beschreibt, ganz und gar gegen die Regeln der Kunst. Das Ferne und<br />

Fremde wird das Eigene und Nahe und zwar nicht stromlinienförmig, sondern frech und cool.<br />

Unter professioneller Anleitung – Choreographie, Tanztraining, Schauspieltraining – proben 14<br />

junge Erwachsene von September 2009 bis März 2010 einmal wöchentlich im Rahmen einer<br />

freiwilligen Arbeitsgemeinschaft, die seit 1991 existiert und jedes Jahr eine neue Produktion<br />

zeigt. Kooperationspartner sind: Land NRW (Projekt »Kultur und Schule«), Kulturbüro Dortmund,<br />

Regionales Bildungsbüro Dortmund, Theater im Depot Dortmund.<br />

Yassine Bouselmi, 20: Oft wird durch mich hindurchgesehen, aber im Probenraum habe ich<br />

das Gefühl, gesehen zu werden. Erika Fischer, 26: Ich bin sehr unsicher und wäre am liebsten<br />

unsichtbar. Daher hatte ich vor der Premiere entsetzliche Angst. Und dann war es schön. Und<br />

dann wurde die Angst kleiner. Jetzt kann ich mein Abitur machen.<br />

Kontakt: Mechthild Janssen, Staufenstraße 46, 48145 Münster, Tel. 0251/391553, mjanssen@muenster.de<br />

103


See You Jugendkulturpreis<br />

104<br />

028 DroP<br />

Bewerber:<br />

Amelie Jalowy<br />

Ort:<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

August 2008 bis Februar<br />

2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

13 (9 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Das Jugendtanztheaterprojekt »drop« war eine Kooperation der Jugendberufshilfe JBH (Jobdance)<br />

und des tanzhaus nrw (Chance Tanz/take-off: Junger Tanz) Düsseldorf. Die Projektdauer<br />

betrug fünf Monate, in denen jeweils zwei mal wöchentlich drei Stunden geprobt wurde. Es wurden<br />

bei einer Audition zunächst 25 Jugendliche ausgewählt, die sich alle in einer berufsorientierenden<br />

Maßnahme der JBH befanden. Bis zum Schluss blieben 13 Jugendliche dabei. Ziel dieses<br />

Projektes war es, benachteiligten Jugendlichen durch eine neue Art der Auseinandersetzung und<br />

gemeinsamer künstlerischer Arbeit eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins und eine Erweiterung<br />

ihrer individuellen Ausdrucksmöglichkeiten zu ermöglichen. Die Düsseldorfer Choreografin<br />

Amelie Jalowy arbeitete mit den Jugendlichen in ihren eigenen Räumen der Halle 27 sowie auf<br />

der Bühne des tanzhauses nrw. In den Proben sind sie einen gemeinsamen Weg gegangen,<br />

um genug Selbstbewusstsein, Kraft und Disziplin zu entwickeln – für die Bühne und auch um in<br />

ihrem Leben fester auf eigenen Beinen zu stehen. Tanz- und Kampfkunst, pure Energie und die<br />

individuellen Geschichten der jungen Tänzer entwickelten sich zu einem Tanztheater mit einer<br />

ausdrucksstarken Bewegungssprache. Dennis Scholz, 17: Ich find’s einfach nur mal korrekt,<br />

über die eigenen Grenzen hinauszuschreiten und was Neues auszuprobieren.<br />

Justina Adwoa-Adu, 23: Das tut mir gut auf der Bühne zu stehen und anderen zu zeigen,<br />

dass wir ein Team sind, ... dass wir zusammen durch Scheiße gegangen sind und uns trotzdem<br />

präsentieren können. Diese Präsentation: Das bin ich! Das Tanzen befreit mich.<br />

Kontakt: Amelie Jalowy, Halle 27, Ronsdorferstr. 74, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211/4953461,<br />

Amelie.jalowy@amelie-jalowy.de<br />

035 ice<br />

BaBy<br />

Bewerber:<br />

Birgit Götz und<br />

Cordula Hön<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

13 (10 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Als neu zusammengesetzte Gruppe der Tanzwerkstatt des Theater im Depot starteten 20<br />

Jugendliche aus Dortmund mit den Proben für ICE BABY. Es gab kein Casting oder Wettbewerb.<br />

Gemeinsam wurde eine moderne Adaption mit aktuellen Facetten des Märchens »Die<br />

Schneekönigin« von H.Ch. Andersen entwickelt. Die Komponenten in dem Märchen, die für<br />

die Suche nach Identität und sozialer Kompetenz stehen, waren dabei der Ausgangspunkt.<br />

Verschiedene Tanzstile wurden mit Schauspielszenen verwoben. Kraftvolle Choreographien<br />

münden in stille, sensible Momente und andersherum. In diesem kreativen Prozess ging es<br />

um die Blickwinkel, Lebensauffassungen und Ideen der Jugendlichen, die eine »Schneekönigin<br />

2010« entstehen ließen.<br />

»Es fing damit an, dass Kai nicht mehr da war.« Aber was ist passiert? Wann war der Punkt, an<br />

dem sich Kai veränderte? Und wo ist er überhaupt hin? Umzug, Amoklauf, Drogen, Jugendknast,<br />

Selbstmord? Sie wissen es nicht. Er ist einfach weg. Doch im Rückblick bemerken sie leise<br />

Zeichen von dem, was sich angebahnt hat. Was hätten sie tun können oder was können sie<br />

jetzt noch tun? Kann man überhaupt etwas machen, wenn jemand der »Schneekönigin« folgen<br />

will und einfach verschwindet? Fünf Jugendliche entschlossen sich dazu im Projektverlauf einen<br />

Kompetenznachweis Kultur zu erwerben und erhielten auch ihr Zertifikat.<br />

Luca Fröhlich, 17: Mir war wichtig, dass ich voll hinter dem stehe, was ich da auf der Bühne<br />

tue. Seit Ice Baby habe ich neue Fähigkeiten an mir entdeckt. Ich bin selbstbewusster.<br />

Kontakt: Birgit Götz, Richardstraße 16, 44137 Dortmund, Tel. 0231/102591, b.goetz@<br />

dokom.net


052 ZerriSSen<br />

Bewerber:<br />

Tanztheatergruppe des<br />

Jugendtreffs Bad Driburg<br />

Ort: Bad Driburg<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2008<br />

bis Juni 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (4 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (4 w, 1 m)<br />

Zerrissen ist ein von den Jugendlichen und der Leiterin des Jugendtreffs Bad Driburg geschriebenes,<br />

choreographiertes und getanztes Tanztheaterstück über kulturelle Zerrissenheit. Da der<br />

Jugendtreff multikulturell ist, waren sich die Jugendlichen schnell über das Thema einig. Sie<br />

wollten anderen Menschen auf eine originelle Art und Weise die Problematik des Aufwachsens<br />

zwischen zwei Kulturen deutlich machen. Für die Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren<br />

selbst war die Zielsetzung, sich mit unterschiedlicher Musik auseinanderzusetzen, sich mit<br />

dem Körper auszudrücken oder sich tänzerisch weiterzuentwickeln und Selbstbewusstsein<br />

aufzubauen. Die Trainingsstunden fanden im Jugendtreff statt, die kostenlosen Aufführungen<br />

in Kooperation mit dem städtischen Gymnasium Bad Driburg in der schuleigenen Aula. Dabei<br />

waren auch ganz bewusst zwei Schüleraufführungen in den Morgenstunden. Zusammen mit<br />

der Sozial- und Tanzpädagogin Sibyl Bolley entwickelten die Jugendlichen selbst Geschichte,<br />

Musik und Choreografie, die während des neunmonatigen Prozesses immer wieder verändert<br />

und überarbeitet wurden. Jillian Pieper, 16: Es war mal eine ganze andere Erfahrung, selber<br />

mitzuwirken und nicht nur etwas nachzutanzen. In dem Theaterstück war es mir sehr wichtig, den<br />

Unterschied zwischen den beiden Kulturen zu zeigen und mal darzustellen, wie es ist, dazwischen<br />

zu stehen. Svenja Löher, 18: Die Erfahrungen, die ich mit »Zerrissen« gemacht habe, waren<br />

viel emotionaler und viel mitreißender als alles, was ich davor bei Theateraufführungen erlebt<br />

habe. Ich habe mich regelrecht in das Tanztheater verliebt.<br />

Kontakt: Kath. Jugendfreizeitstätte Bad Driburg, Sibyl Bolley, Alleestraße 4, 33014 Bad Driburg,<br />

Tel. 05253/70111, sibylbolley@hotmail.com<br />

057<br />

Peter unD<br />

Der Wolf<br />

Das Projekt »Peter und der Wolf« beruht auf der bekannten Geschichte von Sergej Prokofjew.<br />

Umgesetzt wird es in Form einer einstündigen Aufführung von Teilnehmern zwischen 9 und<br />

18 Jahren der Tanzwerkstatt Mamrenko aus Hamm, wo das Stück in drei Monaten erarbeitet<br />

wurde. Während dieser Zeit kamen innerhalb der Gruppe Kinder und Jugendliche verschiedener<br />

Nationen zusammen und erfuhren im Tanz Gemeinsamkeit. Parallel zu der Intention Prokofjews,<br />

Instrumente des klassischen Orchesters vorzustellen, wurde die Idee entwickelt, klassische<br />

und moderne Tanzstile zu präsentieren: Peter tanzt Contemporary Dance, der Vogel Ballett, der<br />

Wolf zeigt Breakdance, die Jäger tanzen Hiphop, die Katze Jazz und die Ente Modern Dance.<br />

Vor Beginn der eigentlichen Handlung wurden die Tanzstile kurz erklärt und gezeigt. Zielgruppe<br />

sind sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene, die so einen Zugang zu klassischer<br />

Musik und deren Umsetzung im Tanz erhalten und gemeinsam erleben können, dass Klassik und<br />

Jugendkultur keine untrennbaren Gegensätze darstellen, sondern gemeinsam funktionieren.<br />

Projektpartner waren das Ensemble der Musikschule Hamm und das Sinfonieorchester Münster.<br />

Nina Lahn, 14: In dieser Zeit konnte man sehen, wie alle zusammengewachsen sind (…) Das<br />

war ein tolles Gemeinschaftsgefühl. Man hat sich gegenseitig respektieren gelernt und dann<br />

kam die Aufführung, die auch ein toller Erfolg war. Nadine Pruszowski, 18: Keiner von uns<br />

hätte gedacht, dass man Ballett und HipHop in einem Stück mit der gleichen Musik zusammenbekommt.<br />

Es hat mich sehr gefreut, dass das so gut geklappt hat.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Dance Company<br />

Ort:<br />

Münster<br />

Zeitraum:<br />

Oktober und November<br />

2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

35 (30 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Kontakt: Tanzwerkstatt Mamrenko, Evgeny Mamrenko, Römerstraße 18, 59075<br />

Hamm, Tel. 0251/3226497, e.mamrenko@gmx.de<br />

Tanz/Tanztheater<br />

105


See You Jugendkulturpreis<br />

106<br />

074 feuervogel<br />

Der Tiergarten Schloss Raesfeld ist mit seinem Kreativprojekt »Waldzauber« unter der Leitung<br />

der Rektorin i.R. und Kinderbuchautorin Erika Reichert weit über die Grenzen bekannt und<br />

wurde auf einem Friedensforum der UNESCO 2008 in Paris hervorgehoben. Mit Unterstützung<br />

der VR-Westmünsterland Bildungsinitiative, der EUREGIO, der Aktion Münsterland wurde<br />

dieser historische Teil im Schlosspark Raesfeld zu einem Ort der kulturellen Begegnung von<br />

Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen diesseits und jenseits der Grenze. An die erfolgreichen<br />

Projekte »Dornröschen-Märchentafel«, »Pinocchio«, »Peter Pan« und »Der kleine Prinz« in den<br />

vorhergehenden Jahren anknüpfend, öffnet sich der Waldzauber im Jahre 2010 zum Osten: Der<br />

Feuervogel, ein Tanz- Theaterspiel nach Igor Strawinsky. Der Wald wird in eine russische Märchenlandschaft<br />

mit Zwiebeltürmen, Matruschkas, Zaubersteinen, einer Datscha mit dem Grünen<br />

Geigenspieler von Chagall verwandelt. Die vorbereitende Phase ist seit Januar 2010 im Gange<br />

und hat deutsche und niederländische Akteure kreativ zusammengebracht. Viele Gemeinden<br />

pflanzen auf einem Verkehrsrondell, als Zeichen der Teilnahme an dem Projekt, einen floristischen<br />

Feuervogel. Das Städtische Gymnasium Herten und die Ballettschule Studio Plie haben<br />

mit ihrem Chor, den Tänzern und den künstlerischen Installationen große Teile übernommen<br />

und werden in den Aufführungen in Raesfed und Herten das schon weit verzweigte Netzwerk<br />

des WALDZAUBERS im Jahre der RUHRKULTUR 2010 bereichern. Beteiligt sind inzwischen 500<br />

Gruppen aus dem Ruhrgebiet, dem Kreis Borken und den Niederlanden.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Erika Reichert-Maja<br />

Ort:<br />

Raesfeld<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis<br />

September 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

600<br />

MitarbeiterInnen:<br />

30 (25 w, 5 m)<br />

Kontakt: Waldzauber Tiergarten Schloss Raesfeld, Uwe Spelleken, Hagenwiese 40,<br />

46348 Raesfeld, Tel. 02864/94236, erikareichert@aol.com<br />

131 norDStyle<br />

Bewerber:<br />

Dietrich Keuning Haus<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

September 2009 bis Juli<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

60 (35 w, 25 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

20 (8 w, 14 m)<br />

Im September 2009 wurde in Kooperation mit Schulen der Dortmunder Nordstadt das Tanztheaterstück<br />

»Musterkanaken« vor 160 Besuchern im Dietrich Keuning Haus (DKH) aufgeführt.<br />

Im Anschluss konnten interessierte Schüler zehnwöchige HipHop-Tanzkurse besuchen. Die<br />

Begeisterung war so groß, dass 42 Jugendliche regelmäßig die 3 von der LAG-Tanz geförderten<br />

Workshops besuchten. Nach Beendigung der Workshopphase wurde von diesen anderen<br />

Jugendlichen, die das DKH regelmäßig nutzen, die Idee zu »Nordstyle« entwickelt. Die Lust,<br />

Erlerntes und bereits bestehende eigene Styles wie Rapsongs, Beatboxing, Ballett, HipHop<br />

Dance, Housedance oder Shuffle auf der Bühne gemeinsam zu performen, wuchs zu der Idee<br />

einer Nordstadtstory heran. Dank einer Förderungszusage konnte im März 2010 mit der Konkretisierung<br />

der Ideen begonnen werden sowie weitere professionelle Tanzlehrer und Musiker<br />

unterschiedlicher Genres verpflichtet werden. Jugendliche gestalten zurzeit eigene Kostüme<br />

und besuchen Tanz- und theaterpädagogische Workshops im DKH. Das Stück thematisiert<br />

die kulturelle Vielfalt der Nordstadt, die Konflikte, Sehnsüchte und Wünsche von hier lebenden<br />

Jugendlichen sowie die ganz persönlichen jugendkulturellen Nord-Styles, mit dieser Lebenswirklichkeit<br />

umzugehen. Das DKH ist seit vielen Jahren aktiv in der kulturellen Jugendarbeit tätig und<br />

Plattform und Kristallisationspunkt vieler jugendlicher Künstler aus der Tanz- und HipHop-Kultur.<br />

Wichtig ist den Projektverantwortlichen, dass die jugendlichen Akteure ihre künstlerischen<br />

Ausdrucksformen ausleben und auch auf der Bühne präsentieren können.<br />

Kontakt: Dietrich Keuning Haus, Cezmi Akturan, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund, Tel.<br />

0231/5025145, cezmi.akturan@stadtdo.de


138 tanZtheater<br />

leverkuSen<br />

Bewerber:<br />

Antje Gruber /<br />

Monika Piechowicz<br />

Ort:<br />

Leverkusen<br />

Zeitraum: Januar bis April<br />

2009, März bis Juli 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

7 (7 w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

Seit 2009 läuft bei den Jugendkunstgruppen das Projekt »Tanztheater Leverkusen«. Das Tanztheaterensemble<br />

besteht aus Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Zu aktuellen<br />

Themen, die für die Jugendlichen von besonderem Interesse sind, erarbeiten sie gemeinsam<br />

unter Anleitung einer Tanzpädagogin und einer Theaterpädagogin zeitgenössische Choreografien<br />

und Theaterszenen.<br />

Das erste Stück des Tanztheaters mit dem Titel »Falling Angels« wurde Mitte April im Forum<br />

Leverkusen aufgeführt. Angelehnt an das Märchen »Die zertanzten Schuhe«, haben die Teilnehmerinnen<br />

ein modernes Tanzstück auf die Bühne gebracht, für das sie das Bühnenbild, die<br />

Dekorationen und die Kostüme selber erdacht und produziert hatten.<br />

Zurzeit probt die Gruppe ein neues Stück mit dem Arbeitstitel: »Ein Stück über Drogen«. Es<br />

werden fachliche Informationen zum Thema Drogenmissbrauch und Drogenkonsum reflektiert<br />

(Kooperation mit der Stelle für Suchtvorbeugung in Leverkusen) und eigene Erfahrungen und<br />

Beobachtungen zum Thema verarbeitet. Anfang Juli 2010 wurde das neue Tanztheaterstück<br />

wieder im Forum Leverkusen aufgeführt.<br />

Rebecca Klanke, 14: Ich fand es war eine unglaubliche Erfahrung, die jeder, der sich auch nur<br />

einen Funken für Tanz und Schauspielerei interessiert, machen sollte.<br />

Alina Podolsky, 16: Mir hat Falling Angels insgesamt total gut gefallen, weil wir uns ja zusammen<br />

auf das Thema geeinigt haben und so auch unsere Vorstellungen mit eingeflossen sind.<br />

Kontakt: Jugendkunstgruppen, Antje Gruber, Kerschensteinerstraße 4, 51373 Leverkusen,<br />

Tel. 0214/66787, jugend-kunstgruppen@kulturstadtlev.de<br />

150 BallrooM<br />

Dance2<br />

Unzählige Jugendliche weiterführender Schulen haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: fünf<br />

Lateinamerikanische Tänze wollen sie mit Profis aus unterschiedlichen Ländern erlernen – auf<br />

Wettbewerbsbasis. Auf dem Weg zum Pokal sind einige Hürden zu nehmen: der Umgang mit den<br />

(nur) zwei Beinen, die Sache mit der Körperhaltung und der inneren Attitüde, der Kostümkauf,<br />

Semifinale und Finale. Am Ende gibt es schwitzende, aber strahlende Teilnehmer. Besonders ist,<br />

dass die SchülerInnen unterschiedlicher Klassen und Jahrgangsstufen auf ein gemeinsames Ziel<br />

hinarbeiten; Jungen und Mädchen kooperieren als gleichstarke Partner. Schulintern werden fünf<br />

Tanzpaare ermittelt, die sich dann dem weiteren Wettbewerb stellen. Sechs Schulen kommen<br />

weiter ins Finale. Vorm Finale berät sich jede Gruppe über gemachte Erfahrungen und plant das<br />

weitere Training bis zum Finale. Aus allen Schulen werden am Ende zwei Bronze-, zwei Silber-<br />

und zwei Goldmedaillengewinner ermittelt. Zur Vergabe des Wanderpokales wird es dann noch<br />

einmal richtig spannend. Es wird ein Paar aus den beiden vorn liegenden Schulen ausgelost,<br />

das dann erstmalig in einem Tanz gegeneinander antreten wird, der nicht zu ihren Spezialtänzen<br />

gehört. Daher ist es wichtig, dass die Spezialisten in einem Tanz alle anderen Teammitglieder<br />

in den Pausen, nach der Schule, an Wochenenden usw. unterrichten. Die Trainingseinheiten<br />

werden in Deutsch und Englisch unterrichtet. So wird die Erfahrung einer multinationalen Zusammenarbeit<br />

noch intensiver. Melek, 14: Wenn man tanzt, hat man eine Geschichte im Kopf.<br />

Das ist eine wunderbare Erfahrung!<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Ricardo Fernando<br />

Miriam Walter<br />

Ort:<br />

Hagen<br />

Zeitraum:<br />

Herbst 2009<br />

bis 17. April 2010<br />

MitarbeiterInnen:<br />

17 (9 w, 8 m)<br />

Kontakt: balletthagen/ theaterhagen, Miriam Walter, Elberfelder Str. 65, 58095<br />

Hagen, Tel. 02331/2073282, miriam.walter@stadt-hagen.de<br />

Tanz/Tanztheater<br />

107


See You Jugendkulturpreis<br />

108<br />

164 verStehSt<br />

Du Mich<br />

Kern des Projekts »Verstehst du mich?« ist die jugendkulturelle Begegnung, der Austausch<br />

und die künstlerische Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen durch<br />

Tanz. In drei Ruhrgebietsstädten sowie deren Partnerstädten werden Tanzgruppen gebildet, die<br />

keine oder nur geringe Tanzerfahrung haben. Besonders angesprochen werden sollen sozial<br />

benachteiligte Jugendliche und solche mit Migrationshintergrund. Die Tanzgruppen tanzen<br />

unter professioneller Anleitung zu vorgegeben Themen, die eine emotionale Ausrichtung haben.<br />

Das Planungsteam hat eine Liste emotionaler Themen zusammengestellt und diese etwa 50<br />

Jugendlichen zwischen 13 und 23 Jahren zur Auswahl vorgelegt. Jeder der Jugendlichen konnte<br />

drei Themen auswählen. Danach erfolgte ein Abstimmungs- und Auswahlverfahren. Folgende<br />

Themen wurden von den jungen Tanzgruppen umgesetzt: »Verliebt« – »Wut« – »Stolz«. Die<br />

Umsetzung der Themenvorgabe war zwingend, die Wahl des Tanzstiles frei wählbar. Anfang Juli<br />

2010 trafen sich alle Gruppen in Hamm, um bei einem internationalen <strong>Festival</strong> alle Ergebnisse zu<br />

zeigen. Auf der <strong>Festival</strong>bühne wurde deutlich, wie gleich oder wie verschiedenartig die Tanzensembles<br />

die Themen umgesetzt haben. Ein Wettbewerb der einzelnen Gruppen ist ausdrücklich<br />

nicht gewünscht. Im Anschluss an das internationale <strong>Festival</strong> sind Aufführungen in beteiligten<br />

Städten geplant. Die Organisation des Projekts und das Camp werden von einem Jugend-Orga-<br />

Team und dem JugendkulturRat unterstützt. Hier übernehmen Jugendliche Aufgaben von der<br />

Auftrittsplanung bis zur Campbegleitung.<br />

+YEA<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle<br />

Netzwerk Jugendkultur<br />

Ort:<br />

5 EU-Länder<br />

Zeitraum:<br />

2009 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

120 (90 w, 30 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (16 w, 8 m)<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Pit Siedenberg, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736991, netzwerk@jugendkultur-hamm.net<br />

165<br />

tanZ exPeriMental<br />

MoDern trifft traDitionell<br />

Beim jugendkulturellen Begegnungsprojekt »Tanz Experimental – modern trifft traditionell«<br />

trafen türkische Studenten und Dozenten der Kocatepe-Universität Afyonkarahisar auf junge<br />

Tänzerinnen und Tänzer aus Hamm, um sich gegenseitig traditionelle und typische Tänze<br />

vorzuführen und unter der Gesamtleitung eines Choreographen aus Hamm eine gemeinsame<br />

Tanzshow einzustudieren. Am Ende des Projektzeitraumes wurde das Ergebnis in einer<br />

öffentlichen Aufführung im Kulturbahnhof Hamm erfolgreich präsentiert. Um die Tanzshow zu<br />

erarbeiten, wurden Workshopeinheiten zu den verschiedenen Tanzstilen durchgeführt. In die<br />

Entwicklung der gemeinsamen Tanzshow, welche traditionelle türkische Elemente ebenso wie<br />

modernen Showtanz, Streetdance und HipHop-Elemente enthielt, wurden die Jugendlichen<br />

beider Länder mit einbezogen. Darüber hinaus ermöglichten gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />

Denk- und Verhaltensweisen, Ausdrucksformen und Vorlieben der anderen Teilnehmer aus einer<br />

unmittelbaren Perspektive kennenzulernen. Ort der jugendkulturellen Begegnung war Hamm.<br />

Teilnehmer sind Kultur- und Sportstudenten aus der türkischen Stadt Afyon und Tänzerinnen<br />

und Tänzer aus Hamm in Deutschland im Alter von 16 bis 22 Jahren.<br />

Ibrahim Eke, 21: Wenn wir die gleiche Sonne anschauen, über gleiche Dinge lachen, so<br />

gleichen sich auch die Tänze.<br />

Sarina Rappholz, 19: Die Jugendlichen haben erfahren, wie schnell man glücklich sein<br />

kann.<br />

+YEA<br />

Bewerber: Stadt Hamm,<br />

Koordinationsstelle Netzwerk<br />

Jugendkultur<br />

Ort:<br />

Hamm/Afon (Türkei)<br />

Zeitraum:<br />

2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

19<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Koordinationsstelle Netzwerk Jugendkultur, Pit Siedenberg, Südstraße<br />

28, 59065 Hamm, Tel. 02381/9736991, siedenberg@jugendkultur-hamm.net


187<br />

Wir, DaS iSt DaS,<br />

WoMit ich leBe<br />

Ziel des Projektes war es, dass muslimische Jugendliche ein Tanztheater zum Thema »Identität«<br />

selbst entwickeln und inszenieren und gesellschaftliche Themen künstlerisch bearbeiten. Die<br />

Verknüpfung der 7 Säulen der »academie crearTaT« zwischen Kunst, Bildung und Wissenschaft<br />

sollte lebendig werden. Teilnehmer waren fünf Jugendliche der 8. Klasse und fünf Jugendliche<br />

der 10. Klasse.<br />

Sie erarbeiteten Anfang 2008 in ihrer Freizeit den TV-Mitschnitt »Wir im hier und jetzt«. In den<br />

Ferien entstand »Wir vor 500 Jahren: Eine Teppich-Choreographie«. Diese führte uns durch<br />

zehn Städte zwischen Orient und Okzident und zu »Weisheiten der Sufis«, aufgeführt auf der<br />

Tagung »Dialog: Theater und Religion«. Der Erfolg brachte uns 2009 nach Marokko. »Wir vor<br />

500 Jahren« zeigt die Sicht der Jugendlichen auf das Thema Utopie. »Wir unerhört ungehört«<br />

zeigt den »Islam, wie wir ihn fühlen und sehen«.Partner waren das Bürgerhaus Wilhelmsburg,<br />

die IBA GmbH, die Heidehof Stiftung, die BAG Spiel und das Theater-und-Jugend-Austausch-<br />

Programm des Auswärtigen Amtes.<br />

Halil Bilen, 18: Das Stück hat alle verändert, also auch wie sie mich jetzt sehen. Sie waren<br />

gegen mich, weil ich Kurde bin. Und jetzt respektieren sie mich. Wir sind Freunde geworden und<br />

alle nennen mich jetzt Agit, das ist mein kurdischer Name.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Irinell Ruf<br />

Ort:<br />

Hamburg<br />

Zeitraum:<br />

2008<br />

bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (3 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Kontakt: Irinell Ruf, Bundesstraße 84, 20144 Hamburg, Tel. 040/41338814, info@<br />

creartat.de<br />

214 »haMMer Zeiten«<br />

Bewerber: Jugend-Tanzprojekt<br />

»Hammer Zeiten«<br />

Ort:<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

Februar bis September<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

25 (16 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

8 (2 w, 6 m)<br />

Im Rahmen von »Take-off: Junger Tanz« und im Rahmen der sozial motivierten Tanzhaus-Reihe<br />

»Chance Tanz« wurde mit Förderung der Düsseldorfer Rotary-Clubs Pempelfort und Schlossturm,<br />

Düsseldorf und Düsseldorf-Süd, der Kulturstiftung des Bundes und der Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf gemeinsam die Produktion »Hammer Zeiten« entwickelt. Ziel der Kooperation ist es,<br />

Jugendlichen aus sozialem Brennpunkt und mit kulturfernem Elternhaus durch die Teilhabe an<br />

dieser Produktion soziale, kommunikative und eigenkreative Kompetenzen zu vermitteln sowie<br />

insbesondere ihr Selbstbewusstsein und ihr gemeinschaftliches Miteinander auszustatten.<br />

Nach dem großen Erfolg der ersten Produktion dieser Kooperation »Wilde Zeiten« in 2008/2009<br />

wurden auch für das Musik-Tanztheater »Hammer Zeiten« in 2010 von 80 Bewerbern 28<br />

Jugendliche aus Düsseldorfer Hauptschulen gecastet. Die Jugendlichen zwischen 14 und<br />

19 Jahren und mit kulturellen Backgrounds aus Indonesien, Russland, der Türkei und Afrika<br />

beschäftigen sich in dem Stück gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Guido Markowitz<br />

und dem Co-Choreografen Damian Gmuer mit dem Thema Gewalt in allen Formen. Ziel von<br />

»Hammer Zeiten« ist es, diese vielen Ebenen und Perspektiven zusammen mit den Jugendlichen<br />

zu erarbeiten und tänzerisch umzusetzen. »Es ist wirklich wichtig, dass man sie nicht nur bedient<br />

und etwas aufsetzt, sondern dass man sie wirklich mitnimmt und sagt: Das ist euer Stück, ihr<br />

seid das«, so Guido Markowitz. Fetta, 16: Gewalt ist an meiner Schule »Standard«. Dort finden<br />

meist Schlägereien unter Schülern verschiedener Schulen statt.<br />

Kontakt: Tanzhaus NRW, Vanessa Claro, Erkrather Straße 30, 40233 Düsseldorf, Tel.<br />

0211/1727074, vclaro@tanzhaus-nrw.de<br />

Tanz/Tanztheater<br />

109


See You Jugendkulturpreis<br />

110<br />

218<br />

JuMP – nur<br />

ein SPrung!<br />

Bewerber:<br />

Julia Kast<br />

Ort:<br />

Witten<br />

Zeitraum:<br />

2009<br />

bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

38 (18 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (6 w, 1 m)<br />

Im 15. Jubiläumsjahr blickt das Tanztheater Abrakadabra auf eine bewegte und sehr engagierte<br />

Zeit zurück. Im Zeichen von Toleranz und gegen Rassismus ist die Gruppe seit Beginn darauf bedacht,<br />

Jugendliche jeglicher Herkunft zu integrieren, Jugendliche miteinander ins Gespräch und<br />

in Aktion zu bringen. Gleiches gilt auch für das neueste Projekt: Jump. Hier arbeiten die Akteure<br />

von Abrakadabra Hand in Hand mit den Stockumer Trommlern »Barulheiros de Stockum« und<br />

den Parcour-Künstlern aus Heven »Dynamic Concept«. Damit kommen drei sehr unterschiedliche<br />

Grup pen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Witten zusammen. Die Akteure sind<br />

zwischen 14 und 24 Jahre alt und werden durch zwei »alte Hasen« auf der Bühne unterstützt.<br />

Das Projekt wurde zunächst eigenständig von den drei Gruppen durchgeführt, getragen durch<br />

den Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten. Die Gruppe wurde von der Stadt Witten als<br />

Repräsentant für das Kulturhauptstadtjahr 2010 zur Eröffnungsfeier auf der Zeche Zollverein in<br />

Essen entsandt. Eine Delegation hat zudem 2009 in Kursk am 3. Internationalen Folklorefestival<br />

»Samotsvety« im Rahmen der Städtepartnerschaft Witten/Kursk teilgenommen.<br />

Ramona G. Nicht nur, dass das Stück gute Laune macht und voller Energie ist, es hat uns<br />

auch zu Freunden gemacht. Nach dem Stück wollten alle weiter machen, was zu einem neuen<br />

Projekt geführt hatte.<br />

Valerji V. Wer kommt schon auf die Idee, Trommler, Freerunner und Tänzer zusammen<br />

auftreten zu lassen?! Was am Anfang nicht zu passen schien, ist zu einer richtig coolen Show<br />

geworden.<br />

Kontakt: Julia Kast, Oberkrone 26, 58455 Witten, Tel. 02302/25371, Anny_1992@gmx.de<br />

235 urBan<br />

chaMPS<br />

Urban Champs (UC) ist ein Tanzwettbewerb für die Urbane Szene, der ins Leben gerufen wurde,<br />

um die Deutsche Szene auf ein internationales Level zu bringen und dort zu halten. Bei Urban<br />

Champs treten Tänzer in den Kategorien Krump, Newstyle, House, B-boying, Locking und<br />

Popping gegeneinander an. Im Jahre 2008 fand das erste UC statt. Damals mit sechs Tänzern<br />

aus NRW, beim letzten UC im März 2010 nahmen 236 Tänzer aus neun EU Staaten teil. Durch<br />

UC konnte Deutschland im Jahre 2009 den Weltmeister-Titel in der Kategorie House-Dance<br />

gewinnen. Im Jahre 2010 wurde Deutschland Vize-Weltmeister. UC etablierte sich sehr schnell<br />

als eine der besten Underground Battles Europas.<br />

UC fand im Zeitrum von 2008 bis 2010 insgesamt 10 mal statt. UC ist zu 100% Underground,<br />

sogar die Fotos auf den Flyern stammen aus UC-Veranstaltungen.<br />

Der europäische Level des Projekts zeigt sich unter anderem darin, dass mit diesem Projekt Menschen<br />

aus ganz Europa nachhaltig zusammen gebracht worden sind. Dabei spielte die Herkunft<br />

und die Sprache nie eine Rolle, denn alle hatten nur ein gemeinsames Interesse: »TANZEN«.<br />

Kooperationspartner: Alte Post Neuss, Kulturamt Neuss, Snipes Textil GMBH, Feelin Friday<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Hamdi Berdid<br />

Ort:<br />

NRW<br />

Zeitraum:<br />

Sommer 2009<br />

bis Winter 2010<br />

MitarbeiterInnen:<br />

9 (5 w, 4 m)<br />

Kontakt: Hamdi Berdid, Adolfstraße 63, 41462 Neuss, Creative-festival@hotmail.<br />

de, berdid@web.de


242 inMotion<br />

Bewerber:<br />

Sozialwerk<br />

Aachener Christen<br />

Ort:<br />

Aachen<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

270<br />

MitarbeiterInnen:<br />

25<br />

»Mit dem Projekt ›InMotion‹ hat das Stadtteilbüro Aachen-Ost auf Probleme wie Jugendarbeitslosigkeit,<br />

soziale Benachteiligung und mangelnde Schlüsselkompetenzen reagiert und einen<br />

wichtigen Beitrag zur beruflichen Orientierung und kulturellen Bildung geleistet.« (Dr. Werner<br />

Linden, damaliger Oberbürgermeister Aachen)<br />

»inMotion« war ein Pilotprojekt, bei dem erstmalig eine Tanzaufführung inklusive der gesamten<br />

Hintergrundvorbereitungen komplett von Schülern gestaltet wurde. Das Projekt wurde vom<br />

Stadtteilbüro Aachen-Ost im Rahmen der Stadteilerneuerung Aachen-Ost entwickelt und stand<br />

unter der Schirmherrschaft des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Jürgen Linden und der Generalsekretärin<br />

der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen. Kooperationspartner waren<br />

neben sieben Schulen aus Aachen-Ost das Sozialwerk Aachener Christen, das Theater und das<br />

Sinfonieorchester Aachen, der Choreograf Volker Eisenach und der Eurogress Aachen.<br />

Hillary, 9: Tanzen ist für mich wie mein Leben und ein Geschenk, das ich nie vergessen werde.<br />

Esra, 16: Jeder sollte mitmachen. Man lernt viel daraus und es macht Spaß. Das Beste ist die<br />

Teamarbeit.<br />

Kontakt: Sozialwerk Aachener Christen, Dr. Pfeiffer, Rosstraße 9-13, 52064 Aachen, Tel.<br />

0241/4749320, pfeiffer@sozialwerk-aachen.de<br />

243<br />

BochuM – Wir<br />

koMMen auS Dir<br />

Bewerber:<br />

Elke Steinmetz<br />

Ort:<br />

Turnhalle des TV Frisch<br />

auf Altenbochum<br />

Zeitraum:<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (9 w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Die KiwiKids sind eine Mädchengruppe, die in stabiler Besetzung seit acht Jahren zusammen<br />

Choreografien erstellt. Dabei werden nach Themen, die die Mädchen finden, Szenen und kleine<br />

Tänze erarbeitet. Die Choreografien zeigen die Vielfalt des traditionellen Spielgerätes der Maoris,<br />

des Kiwidos. In diesem Jahr war es der Wunsch der Mädchen, etwas zu ihrer Heimat Bochum<br />

zu machen. Dabei werden nicht nur die Klischees (VFL, Bergbau, Currywurst) in Szene gesetzt.<br />

Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Leben im Ruhrgebiet und den sozialen Bedingungen<br />

ist Grundlage der Arbeit. Die Mädchen sind in der Pubertät und mit spezifischen Fragen ihrer<br />

Geschlechteridentität konfrontiert. Das Leben im Ruhrgebiet fordert die Mädchen an unterschiedlichen<br />

Stellen heraus. Die multikulturelle Durchmischung des Ruhrgebiets konfrontiert<br />

die Mädchen mit unterschiedlichsten Kulturen und deren Rollenvorstellungen der Frau. So wird<br />

unser Tanztheaterstück zu einer Reflexion über das Leben eines Mädchens in dieser besonderen<br />

Region. In unserer Arbeit versuchen wir die Mädchen zu stärken und auch praktische Fragen<br />

(»Was, wenn ich am Bahnhof blöd angemacht werde«) zu beantworten.<br />

Isabelle, 10: Ich liebe Bochum, weil ich hier lebe. Ich hoffe, dass durch unsere Tänze die<br />

Menschen in Bochum glücklich werden. Außerdem ist es schön, die kulturellen Dinge der Stadt<br />

anderen näher zu bringen. Nele, 12: Mit diesem Projekt möchte unsere Gruppe Bochum darstellen.<br />

Wir möchten die Eigenschaften und Besonderheiten Bochums verkörpern. Mit unseren<br />

Kiwidos wollen wir unsere Heimatstadt dem Publikum vorstellen.<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V., Elke Steinmetz, Alte Bahnhofstr. 198-200, 44892<br />

Bochum, Tel. 0234/286041, info@arbeit-bildung-kultur.de<br />

Tanz/Tanztheater<br />

111


See You Jugendkulturpreis<br />

112<br />

247 SichtWeiSe<br />

Bewerber:<br />

Sabine Seume<br />

Ort:<br />

Düsseldorf<br />

Zeitraum:<br />

Juli bis<br />

September 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (13 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

In der heutigen Zeit scheint es wenig Miteinander zwischen Jugendlichen und Senioren zu<br />

geben. Man lebt nicht mehr zusammen, sondern vielfach in getrennten Welten. Der Alltag<br />

der verschiedenen Generationen läuft nicht gemeinsam ab. Die Generation der Jugendlichen<br />

hat oft wenig Zukunftsperspektiven. Manche wünschen sich schon in ihren jungen Jahren die<br />

Rente herbei. Die Generation 50+ unterliegt oft dem Jugendwahn. So lange wie möglich jung<br />

bleiben, sportlich bleiben, nicht zum alten Eisen gehören. Diese scheinbare Verschiebung der<br />

Wünsche und Prioritäten wird in dem Stück durchleuchtet und künstlerisch in Szene gesetzt.<br />

Ziel der Künstler ist es, die beiden Generationen nicht in einen Vergleich zu setzen, sondern die<br />

Berührungspunkte zu entdecken. Das Stück ist durch die Erfahrungen der beteiligten Darsteller<br />

entstanden. Zielgruppe sind alle Menschen ab 14 Jahren. Beteiligte Institutionen waren das<br />

Tanzhaus NRW als Produktions- und Premierenort und das Gesamtprojekt Miteinander leben,<br />

initiiert und finanziert vom Land Nordrhein-Westfalen und der RheinEnergie Stiftung.<br />

Lina, 14: Durch dieses Projekt habe ich zum ersten Mal gleichgesinnte Menschen getroffen,<br />

die an einer tiefen Auseinandersetzung mit einem wichtigen Thema in der Theaterarbeit<br />

interessiert waren.<br />

Lara, 18: In der Gruppe habe ich so viele liebenswerte und offene Menschen kennen gelernt,<br />

die mich so aufgenommen haben, wie ich bin. Und wir hatten unglaublich tolle Gespräche mit<br />

der anderen Generation, die meine Sichtweise auf sie sehr geändert haben.<br />

Kontakt: Sabine Seume, Ritastraße 5, 40589 Düsseldorf, Tel. 0211/7883445, tanz@sabineseume.de<br />

254<br />

MuSic MakeS euroPe<br />

coMe together<br />

The project idea is to express union by combining different European music styles and dances<br />

in one coreography, in which all of the European Flags appear. The main idea of the dance is<br />

›Europe Youth is a colourful and energetic dynamic of the Union‹.<br />

The most important aim of the project is to raise awareness of the European Union among<br />

Turkish youth in our city. It started off in a dance and music contest in the district. This contest<br />

»Do You Speak European?« involved hundreds of young people. The students learned about the<br />

other countries, cultures, clothing, music, dances and songs while socializing and building self<br />

confidency during the shows. They learned how to cooperate and become part of a group.<br />

Turkey isn’t an EU country, it’s just a candidate one. Our students spent a lot of time in searching<br />

and organising their performance and attending this festival will be a very important memory in<br />

their lives. Derince District Directorate of National Education is the applicant institution. District<br />

Governorship of Derince is the supporter and the promoter of the project. Melih Kokcu, 18: I<br />

made a lot of searches about the EU countries as I had to find the flags of the countries. It was very<br />

interesting and now I know all the flags. At the same time, listening to music and dancing together<br />

in our free time built a very important friendship between my friends and me. Güldem Savas, 18:<br />

The project was very difficult for me as I didn’t know how to dance before. My friends encouraged<br />

me and I took part in the group.Dancing in front of people gave me self-confidence.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

REMZI TURAN<br />

Ort:<br />

MBDAL‘s hall<br />

Derince<br />

Zeitraum:<br />

24. April 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

8 (4 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

Kontakt: Derince District Directorate of National Education, Sibel Ocbe, Yavuz<br />

Sultan Mah.Yildrim Cad.Derince Kaymakamligi Arkasi 60 Evler, 41900 Derince, Tel.<br />

009026/22396470, derincekaymakamligi@hotmail.com


Tanz/Tanztheater<br />

255 kul-Dance<br />

Anlässlich der Kulturhauptstadt Essen 2010 ist vom Team 1 der Jugendhilfe Essen gGmbH<br />

die Idee für das Jugendprojekt »KUL – DANCE« entstanden. Der Titel des Jugendprojektes ist<br />

durch die Begriffe »KUL« wie Kultur und »DANCE« wie Tanz zusammengesetzt und richtet sich<br />

an Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren, die sowohl aus verschiedenen Stadtteilen, als auch<br />

verschiedenen Kulturen kommen. Im Mittelpunkt stehen neben dem Erlernen anspruchsvoller<br />

Tänze und dem Erarbeiten von Choreographien auch die Thematisierung der Tanzstile verschiedener<br />

Kontinente und deren Verschmelzung. Vom 22. April bis 8. Juli 2010 werden die<br />

TeilnehmerInnen im Kinder- und Jugendhaus Stoppenberg angehalten, das Projekt mitzugestalten<br />

und ihre eigenen Ideen sowie ihre Interessen mit Tanz, Gesang oder Rap miteinzubringen.<br />

Mit ca. 14 Jugendlichen werden Tänze mit modernen Elementen aus den unterschiedlichen<br />

Kontinenten einstudiert und mit einem 20-30-minütigen Bühnenauftritt aufgeführt. Ziele des<br />

Projekts sind es Essen als Schmelztiegel der Kulturen darzustellen, durch Lieder und Tänze das<br />

Lebensgefühl fremder Kulturen widerzuspiegeln und Interesse für fremde Kulturen zu wecken.<br />

Die Jugendlichen sollen dabei lernen, wie man ein Projekt gestaltet und durchführt und außerdem<br />

ihr Körperbewusstsein stärken. Neben der Evaluation des Projektes KUL-DANCE ist das<br />

Hauptziel eine kontinuierliche Gruppe von Jugendlichen verschiedener Kulturen zu bilden und<br />

in Zukunft zum Thema »Fremdsein und Identität« weiterzuarbeiten. Addjes G.: KUL-Dance ist<br />

sehr vielseitig, das heißt, wir tanzen, singen und sprechen texten sogar.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Jugendhilfe<br />

Essen gGmbH<br />

Ort:<br />

Essen<br />

Zeitraum:<br />

22.04.-15.07.2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (12 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (4 w, 1 m)<br />

Kontakt: Tekmile Erdogan, Gelsenkirchenerstr. 89a, 45141 Essen, Tel. 0201/<br />

8477172, tekmile.erdogan@jugendhilfe.essen.de<br />

017 theater WerkStatt<br />

Bewerber:<br />

Theaterwerkstatt am<br />

Theater im Depot<br />

Ort:<br />

Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

2008 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

60 (60 w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (4 w)<br />

Die Theaterwerkstatt am Theater im Depot existiert seit 2004 unter der Leitung von Barbara Müller.<br />

Durch verschiedene Projekte und Ensembles erreicht die Theaterwerkstatt Jugendliche und<br />

Erwachsene, Anfänger und Fortgeschrittene. Die Teilnehmer haben jederzeit die Möglichkeit,<br />

innerhalb der Gruppen zu wechseln. Ein wichtiges Standbein ist die theaterpädagogische Arbeit<br />

des Jungen Ensembles mit Kindern und Jugendlichen sowie mit genderbezogenen Gruppen. In<br />

diesem Bereich sind zwischen 2008 und 2010 die Produktionen »city girls«, ein Mädchentheaterprojekt<br />

mit 12 Teilnehmerinnen zwischen 13 und 19 Jahren, »40 Frauen« (generationen- und<br />

spartenübergreifendes Theaterprojekt mit Mädchen und Frauen zwischen 12 und 62 Jahren)<br />

und »Ich möchte ein Glanz sein« (Theaterprojekt mit jungen Frauen) besonders erwähnenswert.<br />

Die Theaterwerkstatt setzt auf Nachwuchsförderung und Nachhaltigkeit. Für interessierte junge<br />

Menschen werden Praktika, Regie- und Produktionsassistenzen, Leitung von Workshops von<br />

Jugendlichen für Jugendliche u.v.m. angeboten. Charakteristisch für die Arbeit und letztlich auch<br />

den Erfolg der Theaterwerkstatt ist die Zusammenarbeit mit Künstlern der freien Szene. So geht<br />

die Theaterpädagogik einher mit professioneller künstlerischer Kompetenz.<br />

Sahar, 18: Die Atmosphäre in der Theaterwerkstatt ist super, weil man auf Menschen mit<br />

ähnlichen Interessen trifft. Schauspielern ist ein Traumberuf! Runa, 12: Ich spiele Theater, weil<br />

es mir Spaß macht, in eine andere Person zu schlüpfen. Ich finde es auch schön, dass beim<br />

Theater alle miteinander arbeiten und niemand besser sein will.<br />

Kontakt: Barbara Müller, Zwickauer Straße 11, 44139 Dortmund, Tel. 0231/1062512, post@<br />

barbaramueller.de<br />

Theater/Kabarett<br />

113


See You Jugendkulturpreis<br />

114<br />

027<br />

aBenteuer iM<br />

niMMerlanD<br />

26 junge Menschen mit osteuropäischem Migrationshintergrund bekamen die Möglichkeit, unter<br />

Anleitung einer Theaterpädagogin mit russischem Migrationshintergrund das Theaterspielen<br />

zu erlernen. Der Jugendmigrationsdienst Rhein-Berg unterstützte das Theaterprojekt und<br />

kooperierte eng mit dem Jugendzentrum CROSS. In zwei Altersgruppen (9 bis 12 und 17 bis<br />

23) wurde gemeinsam eine Inszenierung erarbeitet, in der sich die Kinder und Jugendlichen<br />

mit den Themen: »Heimat«, »Familie« und »Selbstvertrauen« auseinandersetzten. Die Teilnehmenden<br />

haben trotz aller Unterschiede gemeinsame Herausforderungen und Erfolgserlebnise<br />

erfahren. Einerseits konnten die Kinder von den Jugendlichen lernen, andererseits mussten die<br />

Jugendlichen für die Kinder Verantwortung tragen. Die Teamarbeit förderte die Akzeptanz und die<br />

Toleranz gegenüber den unterschiedlichen Kulturen, Traditionen und Lebensstilen und half bei<br />

der Integration. Die jungen Menschen erhielten vielfältige Möglichkeiten, sich auszuprobieren,<br />

etwa beim Schreiben und Bewerben des Stückes sowie beim Nähen der Kostüme oder bei der<br />

Untermalung mit Musik und Licht. Die Aufführung wurde im Dezember 2009 vor 130 Zuschauern<br />

präsentiert. Evgenia Prudkova, 16: Am Anfang waren die Kinder sehr schüchtern, doch je mehr<br />

man mit ihnen gearbeitet hat, desto mehr haben sie sich an uns gebunden. Am Ende waren sie<br />

für uns wie jüngere Geschwister. Anna Sieberns, 9: Am Schauspiel der Älteren konnte ich mir<br />

ein Beispiel nehmen. Und wenn jemand seinen Text vor lauter Aufregung vergessen hat, sagten<br />

sie es ihm leise vor. So habe ich mich die ganze Zeit auf der Bühne sicher gefühlt.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Theatergruppe RIF (Romantik,<br />

Interesse, Fantasie)<br />

Ort:<br />

Bergisch Gladbach<br />

Zeitraum:<br />

15. Dezember 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

26 (16 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Kontakt: Theatergruppe RIF, Denis Dobras, Dr. Robert-Koch-Str. 8, 51465 Bergisch<br />

Gladbach, Tel. 02202/9362231, denis.dobras@kjw-rheinberg.de<br />

046 Don Juan<br />

Bewerber: Chamäleon<br />

Bühne am Berufskolleg<br />

Höxter<br />

Ort: Päd. Zentrum des Berufskollegs<br />

in Höxter<br />

Zeitraum: Oktober 2009<br />

bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

37 (19 w, 18 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Chamäleon heißt die Theaterinitiative am Berufskolleg Höxter, bei der zur Zeit 38 Jugendliche<br />

mitwirken, die in ihrer Freizeit Theater spielen. »Don Juan oder die Liebe zur Geometrie« heißt<br />

das Stück der Saison 2009/2010. Don Juan: der klassische Frauenheld. Ist das eine Figur aus<br />

der Schublade vergangener Zeiten? Welchen Männertyp bevorzugt die moderne, emanzipierte<br />

Frau? Diese stets aktuelle gesellschaftliche Frage stellt sich Frisch in seinem Theaterstück.<br />

Sie beschäftigt auch heute die Jugendlichen beiderlei Geschlechts – vor allem in einer immer<br />

mehr durch Vaterlosigkeit – somit auch Männerlosigkeit – geprägten Gesellschaft. Die TeilnehmerInnnen<br />

organisieren, planen und studieren das Stück selbst ein. Dabei gewinnen sie Einblicke<br />

in das weite Feld des Kulturmanagements. Die Beschäftigung mit dem Stück wurde zu einer<br />

Auseinandersetzung über das eigene und gesellschaftliche Rollenverständnis von Mann und<br />

Frau. Chamäleon versteht sich als »armes Theater«, d. h. Bühnenbild und Requisiten werden<br />

minimiert, das Hauptaugenmerk kann auf dem schauspielerischen Ausdruck und dem Text<br />

liegen. Dieses Konzept beinhaltet zusätzlich eine intensive Rollenarbeit, die den Jugendlichen<br />

großen Einsatz abverlangt. Die hohe Professionalität in der Theatergruppe begründet die Motivation<br />

aller, beständig am Projekt mit zu arbeiten und erklärt auch den Erfolg der Aufführungen.<br />

Nadine Heine, 18: Für mich war das Wichtigste am Projekt, dass verschiedene Altersgruppen<br />

zusammen gearbeitet haben, so dass das Wir-Gefühl gestärkt wurde und jeder seine Fähigkeiten<br />

genau einsetzen konnte und ausbauen durfte.<br />

Kontakt: Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Höxter, Gerhard Antoni, Im<br />

Flor 35, 37671 Höxter, Tel. 05271/97250, Gerhard_antoni@web.de


047 claSSical<br />

youth<br />

Im April 2010 begegneten sich 40 Jugendliche aus Deutschland, Griechenland, den Niederlanden<br />

und der Türkei in einem internationalen Theater-Workshop zur Inszenierung von »Lysistrata«<br />

von Aristophanes, aber auch zum Besuch kulturell und historisch relevanter Orte – in der ersten<br />

Woche in Nijmegen, in der zweiten in Duisburg. Die Ergebnisse der kreativen, interkulturellen<br />

Begegnung münden in vier sehr unterschiedlichen Inszenierungen des antiken Stückes. Die<br />

Zuschauer können Spielfreude, Variationen zur Botschaft des Theaterstücks und gelebte<br />

Partnerschaft hautnah erleben. Das Projekt ist eine Kooperation der RAA Duisburg mit dem<br />

Kulturzentrum Kiebitz e. V. und dem Regionaal Opleidings Centrum Nijmegen ROC im Rahmen<br />

von TWINS2010, unterstützt von »Youth in Action«. Reger, grenzüberschreitender Austausch<br />

begann schon vor der Begegnung in Nijmegen und Duisburg.<br />

Der antike Klassiker »Lysistrata« von Aristophanes regt junge Menschen zur Auseinandersetzung<br />

mit aktuellen und weltweit relevanten Fragen nach Krieg und Frieden und der Rolle der<br />

Geschlechter an. Auch künstlerische, philosophische und kulturelle Gemeinsamkeiten werden<br />

sichtbar. Die Erfahrungen können in Text und Bild im Weblog: www.kiebitz.net/classical_youth<br />

nachvollzogen werden.<br />

Ahmet Konukogklu, 25: That was incredible! It made us members of a newly-formed family<br />

with some 40 brothers and sisters. Brenda van Greffen, 22: Most important for me in the Classical<br />

Youth project was the communication with people from different countries and cultures.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Elisabeth Pater<br />

Ort: Duisburg<br />

Zeitraum: 05.04. bis<br />

19.04.2010, fortgeführt<br />

über Weblog www.kiebitz.<br />

net/classical_youth<br />

TeilnehmerInnen:<br />

40 (28 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

11 (5 w, 5 m)<br />

Kontakt: Stadt Duisburg RAA, Elisabeth Pater, Bergiusstraße 27, 47119 Duisburg,<br />

Tel. 0203/8009534, e.pater@stadt-duisburg.de, www.kiebitz.net/classical_youth<br />

048<br />

ich kaM allein –<br />

kinDertranSPorte<br />

Bewerber:<br />

AlarmTheater e. V.<br />

Ort:<br />

Alarmtheater Bielefeld<br />

Zeitraum:<br />

April und<br />

November 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

20 (16 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (3 w, 3 m)<br />

Das Theaterstück »Ich kam allein – Kindertransporte« ist eine erfolgreiche Kooperation zwischen<br />

dem AlarmTheater und dem Oberstufen-Kolleg Bielefeld. Mitwirkende der Inszenierung sind<br />

23 SchülerInnen des Oberstufenkollegs Bielefeld und einige Mitglieder der jungen Bühne.<br />

Anhand historischer und literarischer Quellen und in Interviews mit Bielefelder Bürgerinnen und<br />

Bürgern erarbeiteten sich die KollegiatInnen selbstständig das Thema »Kindertransporte«. Die<br />

Inszenierung begann unter künstlerischer Anleitung im Januar 2009 und setzte sich von Februar<br />

bis April mit wöchentlichen Proben fort. Die Jugendlichen stellten sich den Herausforderungen<br />

des Theaters wie Improvisation, Choreographie, Gesang, Bühnenbild und -technik, aber auch<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation, wodurch ihre Sprach- und Ausdrucksfähigkeit geformt<br />

und ihr Selbstbewusstsein gestärkt wurde. Der Prozess der Theaterarbeit eröffnet Jugendlichen<br />

darüber hinaus die Möglichkeit, ihre eigenen Potentiale zu erkennen und zu nutzen. So können<br />

sie zu Paten werden, nicht nur gegenüber den Schicksalen von damals, sondern auch der<br />

unzählbaren Flüchtlingskinder heute.<br />

Hannah, 18: Wir waren im Theater und probten eine Szene, in der Kinderflüchtlinge allein in den<br />

Zug steigen und Abschied von ihrer Heimat nehmen. Da ist mir erstmals wirklich klar geworden,<br />

was für eine Ungerechtigkeit das ist. Anne, 18: Am Anfang fand ich die Improvisationsübungen<br />

peinlich. Später lernte ich gerade durch diese Übungen jeden Einzelnen und auch mich besser<br />

kennen. Wir lernten einander zu vertrauen und dem Anderen zu Halt geben.<br />

Kontakt: Alarm Theater, Anna Zimmermann, Gustav-Adolf-Str. 17, 33615 Bielefeld, Tel.<br />

0521/137809, info@alarmtheater.de<br />

Theater/Kabarett<br />

115


See You Jugendkulturpreis<br />

116<br />

049<br />

Bewerber: Internationales<br />

Jugend- und Kulturzentrum<br />

Kiebitz e. V.<br />

Ort:<br />

Duisburg<br />

Zeitraum: April 2008<br />

bis Oktober 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

25 (15 w, 10 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (8 w, 2 m)<br />

kit – kieBitZ integrative<br />

theatergruPPe<br />

KiT ist eine integrative Theatergruppe des Internationalen Jugend- und Kulturzentrums Kiebitz<br />

e. V. Das Projekt wird von der »Deutschen Behindertenhilfe – Aktion Mensch e. V.« und der<br />

Stiftung »Gründerfamilie Wilhelm Grillo« gefördert und ist zunächst auf drei Jahre angelegt.<br />

Die Proben laufen seit April 2008. KIT nutzt unter der Leitung von professionellen Künstlern<br />

das Medium Theater, um das Selbstbewusstsein der Teilnehmer zu stärken und fördert jeden<br />

einzelnen Laiendarsteller. In Einzel- und Gruppenproben werden durch Rollenspiele, Forumtheater,<br />

Interaktionsübungen, Atemtechniken, Tanz und Musikeinlagen sowie Improvisationen die<br />

Stärken des Einzelnen herausgearbeitet und auf der Bühne umgesetzt. Wichtigstes Ziel ist es,<br />

Barrieren abzubauen: Junge Erwachsene mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationshintergrund<br />

lernen sich kennen und verstehen, akzeptieren einander und entwickeln gemeinsam<br />

eigene Theaterstücke. Mit dem Stück »Shakespeare zwischen Laubbesen und Leberwurstbrot«<br />

wurden die Marxloher Theatertage feierlich beendet, zurzeit proben die Teilnehmer an weiterentwickelten<br />

Shakespeare-Szenen, um im Herbst im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010<br />

gemeinsam auf Tournee zu gehen.<br />

Dilan Bozkurt, 21: Was mich am meisten begeistert, ist die Entwicklung jedes einzelnen Teilnehmers.<br />

Wir sind alle zusammengewachsen und gehen viel offener miteinander um.<br />

Engin Cilingin, 31: Wenn ich hier spiele, fühle ich mich wie ein berühmter Schauspieler. Ich<br />

habe hier viele nette Kameraden kennen gelernt und jetzt weiß ich, wer Shakespeare ist.<br />

Kontakt: Internationales Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz e. V., Müjgan Bayur, Marienstraße<br />

16 a, 47169 Duisburg, Tel. 0203/405185, info@kiebitz.net<br />

063 ShakeSPeare<br />

goeS BuSineSS<br />

Bewerber: Vera Szibalski<br />

(LAG) / Ralf Niebisch,<br />

Aslihan Deve<br />

Ursula Sprengel<br />

Ort:<br />

Gelsenkirchen<br />

Zeitraum: ganzjährig<br />

TeilnehmerInnen:<br />

9 (7 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (3 w, 1 m)<br />

Die Schülerinnen und Schüler des Eduard-Spranger-Berufskollegs entdecken in Form einer<br />

ganzjährig stattfindenden AG die Faszination des Theaters mit allen Sinnen, und zwar aktiv<br />

und nicht aus der Loge. Im Mittelpunkt der freiwilligen Theaterarbeit steht, was die Welt des<br />

Theaters auch in der heutigen Zeit interessant macht. Rhetorik und Körpersprache sind spannende<br />

Aspekte menschlicher Kommunikation. Daher sollen die Workshops genutzt werden, um<br />

die Möglichkeiten jedes Einzelnen zu entfalten, um die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern,<br />

das Selbstwertgefühl zu steigern und Lust auf mehr Theater zu entwickeln. Die Workshops<br />

sollen die handlungsorientierten Ansätze des Theaters mit dem Bestreben des Berufskollegs,<br />

die berufliche und private Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu<br />

fördern, verknüpfen. Eine Theaterpädagogin, die LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e. V. und die<br />

LehrerInnen der Schule stehen dabei unterstützend zur Seite. Die schwierigste Herausforderung<br />

müssen allerdings die Jugendlichen meistern. Sie müssen sich auf dem für sie unbekannten<br />

Terrain an ihre persönlichen Grenzen »spielen«.<br />

Tatjana Wagner, 18: Jede Woche ist aufs Neue eine Herausforderung, die AG zu besuchen<br />

und sich darauf zu freuen, wieder an einem Stück zu arbeiten oder einfach nur bei einem Spiel<br />

zu improvisieren.<br />

Elif Tekin, 16: Die Theater-AG stärkt mein Selbstbewusstsein. Außerdem entdecke ich an mir<br />

selbst neue Seiten, die ich vorher noch nie an mir beobachtet habe.<br />

Kontakt: LAG Arbeit Bildung Kultur/ Theater-AG des Eduard-Spranger-Berufskollegs, Ralf<br />

Niebisch, Goldbergstr. 60, 45884 Gelsenkirchen, Tel. 0209/4024410, email@niebisch.net


065 Stolen<br />

MeMorieS<br />

Bewerber:<br />

Jugendclub on stage<br />

Ort:<br />

Studio der Kammerspiele<br />

Paderborn<br />

Zeitraum: September<br />

2009 bis März 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

26 (22 w, 4 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 w)<br />

»Stolen Memories« ist ein Theaterstück über die Suche von 27 Jugendlichen nach dem Phänomen<br />

»Heimat« in einer Welt, die einem unerwartet alles nehmen kann – alles, was man ist und<br />

wofür man gekämpft hat. Seit September 2009 beschäftigt sich die Gruppe des Jugendclubs<br />

»on stage« der Kammerspiele Paderborn im Alter zwischen 13 und 18 Jahren mit dem Thema.<br />

Anfangs aufgeteilt in zwei Gruppen wurden für je zwei Probenstunden die Woche mit theaterpädagogischen<br />

Mitteln auf unterschiedlichste Weisen folgende Fragen erläutert: Was genau ist<br />

Heimat? Und wo finde ich sie? An einem Ort, bei einem anderen oder in mir? Oder konkreter<br />

formuliert: Wie genau sah mein erstes Kinderzimmer aus? Welche Musik ist für mich Heimat?<br />

Und was bedeutete früher die Welt für mich? Ausgehend von dem gesammelten Material<br />

wurde bei vier Intensivproben-Tagen Anfang des Jahres gemeinsam ein Stück mit 26 Rollen<br />

entwickelt. Innerhalb der Rahmenhandlung konnte jeder Einzelne seinem Wunsch entsprechend<br />

seine Figur gestalten. Das erklärte Ziel war es, ein eigenes Stück – möglichst professionell – mit<br />

allen Teilnehmern des Jugendclubs bis Ende März auf die Bühne zu bringen. Dabei war die<br />

größte Herausforderung, jedem Einzelnen mit seinen Ideen und Wünschen gerecht zu werden.<br />

Rebekka Bröckling, 16: Ich bin stolz auf jeden Einzelnen, da wirklich alle alles gegeben<br />

haben! Es hat sehr viel Spaß gemacht! Franca auf der Heiden, 14: Also, das Wichtigste war<br />

für mich eigentlich, dass wir uns so gut verstanden haben und trotz der vielen Leute ein tolles<br />

und außergewöhnliches Stück in so kurzer Zeit geschrieben haben.<br />

Kontakt: Kammerspiele Paderborn, Christiane Renziehausen, Klingelgasse 4, 33098 Paderborn,<br />

christiane.renziehausen@gmx.de<br />

068 helDen 09/10<br />

Bewerber:<br />

Spinatheater e. V.<br />

Ort:<br />

Solingen<br />

Zeitraum:<br />

Herbst 2008 bis Sommer<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (8 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (4 w, 2 m)<br />

»Helden Reloaded« ist ein performatives Theater, das zeigt, was die elf jugendlichen Darsteller<br />

in einem intensiven, drei Monate dauernden Probenprozess über das Thema »Helden« im Allgemeinen<br />

und in Bezug auf sich selbst herausgefunden haben. Die unterschiedliche Rezeption<br />

geht mit der Relativität des Heldenbegriffes einher: Wer ist Held, wer Antiheld?<br />

Entwickelt wurde das Stück vom spinaTheater Solingen, einer jungen, freien Theatergruppe, die<br />

sich kritisch mit sozialen und politischen Fragen auseinandersetzt und diese in ihren Produktionen<br />

mit Jugendlichen zum Thema macht.<br />

So entstand unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs Olek Witt und in Zusammenarbeit<br />

mit der Choreographin Gabriela Tarcha eine mutige und einzigartige Produktion. Durch das Zusammenspiel<br />

von körperlichem Ausdruck, Tanz, Musik und Bühnenbild formt sich ein modernes<br />

Performancetheater, das sowohl junges als auch reiferes Publikum anspricht. Die Gruppe wird<br />

ehrenamtlich von den Jugendlichen und einigen erwachsenen Helfern getragen und organisiert.<br />

Wir sind ein demokratisches Theater und glauben, dass sich Jugendliche durch Theater konstruktiv<br />

in die Probleme der Gesellschaft einmischen können. Jonas Sassin, 17: Für mich war<br />

es das Gefühl, absolutes Neuland zu betreten und es war großartig. Alex Hofmann, 19: Durch<br />

Spina habe ich gelernt, dass mein eigener Kopf sehr viel Potenzial hat, so wie bei uns allen.<br />

Außerdem lernt man Teamfähigkeit, denn auch wenn das eigene Aggressionspotenzial steigt,<br />

gibt es da doch noch eine Gruppe, die nur etwas schaffen kann, wenn man zusammenhält.<br />

Kontakt: Spinatheater e. V., Patricia Stute, Ginsterweg 73, 42651 Solingen, Tel. 0212/312951,<br />

spinatheater@aol.com<br />

Theater/Kabarett<br />

117


See You Jugendkulturpreis<br />

118<br />

076<br />

Wir SinD<br />

WeBer<br />

Bewerber: Trying Babylon<br />

– Jugendmusiktheater<br />

Ort:<br />

Solingen<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009 bis Februar<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

28 (22 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

8 (3 w, 5 m)<br />

»Wir sind Weber« lässt die jugendliche Schauspieltruppe Trying Babylon als historisches<br />

Krisenstück bei den Proben angesichts der aktuellen Krisen über sich selbst und die Zukunft<br />

nachdenken. 2006 wurde Trying Babylon als Jugendmusiktheater im soziokulturellen Zentrum<br />

COBRA gegründet. Einem umfassenden integrativen und interkulturellen Ansatz folgend,<br />

eröffnet das Konzept den jungen Menschen methodisch den Zugang zur Musik, zum Tanz, zum<br />

Theater sowie zu Medien und lässt sie erfahren, wie sehr (kulturelle) Vielfalt jede Gemeinschaft<br />

bereichert. Entsprechend wird für Eigenproduktionen ein Hauptthema vorgegeben und mittels<br />

Improvisationstechniken dann ein von den Teilnehmenden hauptsächlich selbst erarbeitetes<br />

Stück produziert. Leitgedanke für »Wir sind Weber« war, die Jugendlichen mit der Krisenanfälligkeit<br />

der modernen Welt, mit einem Rückblick auf ein theatralisch vorgegebenes Krisenszenario<br />

von vor 150 Jahren zu konfrontieren und zugleich nach ihren Zukunftserwartungen zu fragen.<br />

Der Aspekt der politischen Bildung war hier wichtiger Bestandteil. Mit 28 Teilnehmenden war<br />

dies die bisher größte Produktion von Trying Babylon. Nach einem einwöchigen Workshop gab es<br />

jede Woche zweistündige Proben. Die LAG Soziokultur NRW und die Stadt Solingen unterstützten<br />

das Projekt. Lukas Grebenstein, 16: »Wir sind Weber« hat mich persönlich zum Nachdenken<br />

gebracht, nicht nur über unsere Gesellschaft, sondern auch über mich. Sabrina Pfeffer, 17: Ich<br />

hatte zwar schon ein bisschen Theatererfahrung, jedoch hat es mich trotzdem weiter gebracht.<br />

Es war mein erstes Improvisationstheaterstück und das Ergebnis war überraschend gut.<br />

Kontakt: Cobra – Das soziokulturelle Zentrum Solingens, Anja Herrmann, Merscheider Straße<br />

77-79, 42699 Solingen, Tel. 0212/331222, a.herrmann@cobra-solingen.de<br />

079<br />

i kill<br />

you<br />

Bewerber: Junges Theater<br />

an der Ruhr/ Ferhat Keskin<br />

Ort: Theater an der Ruhr/<br />

Bühne Raffelbergpark<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009<br />

bis April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (6 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

9 (2 w, 7 m)<br />

Im Herbst 2009 wurden über eine Ausschreibung Jugendliche für das Projekt mit dem Arbeitstitel<br />

»Wer hat Angst vor den Islamisten?« gesucht. Zehn jugendliche Migranten und Nichtmigranten<br />

zwischen 16 und 24 Jahren probten seitdem 6 Monate lang 2 bis 3 mal pro Woche gemeinsam<br />

mit dem Schauspieler Ferhat Keskin. Durch Improvisationen haben die Jugendlichen selbst das<br />

Stück entwickelt und dabei eigene Ideen und Vorschläge eingebracht. In »I kill you« spielen die<br />

Beteiligten jugendliche Migranten und Deutsche, Stammgäste eines Cafés, das ihr einziger<br />

Zufluchtsort zu sein scheint. Um den ständigen Schikanen der Hausbesitzerin und einem<br />

drohenden Rausschmiss entgegenzuwirken, entwickeln sie einen radikalen Plan, um schnell<br />

und unbürokratisch ans Ziel zu kommen. Die Vermieterin soll so verängstigt werden, dass sie<br />

ihr Vorhaben aufgibt. Sie nutzen die Angst, die einigen von ihnen aufgrund ihrer muslimischen<br />

Zugehörigkeit entgegengebracht wird, für ein böses Spiel: Dabei erfahren sie am eigenen<br />

Leib, was Radikalität und strikte Rollenverteilung bedeuten. Letztendlich finden sie sich in den<br />

Zwängen wieder, denen sie zu entfliehen versuchten.<br />

Christian Lehnert, 22: Was mich erfreut hat an der Arbeit mit den Anderen war, dass wir aus<br />

verschiedenen Kulturkreisen stammten und man einen anderen Blick auf die jeweilige Kultur<br />

bekam. Auch Vorurteile wurden abgebaut. Nurana Yusifova, 17: Durch das Theater hatte ich<br />

auch das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Ich glaube, ich kann auch behaupten, dass ich durch<br />

das Theater reifer geworden bin. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Kontakt: Theater an der Ruhr, Nina Hofmann, Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr,<br />

Tel. 0208/5990134, Nina.Hofmann@theater-an-der-ruhr.de


093 von<br />

vätern<br />

Bewerber: Jugendtheaterwerkstatt<br />

e. V.<br />

Ort:<br />

Münster<br />

Zeitraum:<br />

Januar 2009 bis<br />

Premiere: 18.11.2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

13 (6 w, 7 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (4 w, 1 m)<br />

Die interkulturelle Theatergruppe von »Cactus Junges Theater« erarbeitete zum Thema »Vater<br />

haben und Vater sein« eine anrührende, spannende, heitere Produktion. Die aus alten Theater-<br />

»Hasen« und Bühnen-»Frischlingen« bestehende 13-köpfige Jugendtheatergruppe hat 2009<br />

die Auseinandersetzung mit dem Thema »Vater« fortgeführt und vertieft. Im Fokus stand die<br />

Reflexion über eigene Rollenideen zum Vatersein und die Erfahrungen mit präsenten oder abwesenden<br />

Vätern. In Schreibwerkstätten wurden von den Jugendlichen sehr persönliche Texte<br />

verfasst, auch reale »Patenväter« haben Texte beigetragen und standen den Jugendlichen für<br />

Interviews bereit. Außerdem wurde beim Tanztraining, der Chorarbeit und Stimmbildung sowie<br />

der Sprecherziehung professionell gearbeitet. Im November 2009 feierte die Produktion bei<br />

Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen große Erfolge – im Theater im Pumpenhaus,<br />

in Münster und bei verschiedenen Gastspielen. Nach den Vorstellungen ergaben sich zwischen<br />

Schauspielern und Zuschauern spannende Diskussionen.<br />

Eva Schlößer, 17: Ich selber habe ein gutes Verhältnis zu meinem Vater und gerade deswegen<br />

war es dann für mich so interessant, ein Theaterstück mit anderen Jugendlichen zu entwickeln,<br />

die teilweise ganz andere Erfahrungen und Eindrücke … haben. Ari Nadkarni, 19: An einem<br />

Morgen hatten wir eine Aufführung, die nur für Schulklassen gedacht war. ... Hinterher hab ich<br />

gedacht, dass wir da mal wirklich am Puls des Publikums waren. Und das war einfach schön zu<br />

merken, dass wir etwas Wichtiges sagen, was die Leute bewegt.<br />

Kontakt: Cactus Junges Theater, Barbara Kemmler, Hoppengarten 22, 48147 Münster, Tel.<br />

0251/1621534<br />

094<br />

Der Dunkle<br />

könig<br />

Bewerber:<br />

Cornelia Horstmann<br />

Ort:<br />

Minden<br />

Zeitraum:<br />

März bis<br />

Juni 2008<br />

TeilnehmerInnen:<br />

37 (25 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Die Goethe-Freilichtbühne Porta spielt seit über 80 Jahren Theater. In den letzten Jahren wurden<br />

immer wieder eigene Theaterstücke nur mit Kindern und Jugendlichen produziert. Da es<br />

nicht immer Rollen für unsere Altersgruppe gibt, haben wir, die Teenie- und Jugendgruppe der<br />

Freilichtbühne, ein Textbuch verfasst, das wir dann erweitert und bearbeitet haben, bis wir es im<br />

Sommer 2008 auf die Bühne bringen konnten. Aus dem Stück »Der dunkle König« entwickelte<br />

sich eine Geschichte um den bösen Zauberer »Xardas«. Einer der Jugendlichen schrieb dazu<br />

für seine Freunde Rollen und Texte. Er bediente sich aus vielen Fernsehsendungen, Romanen<br />

und Fantasiespielen. Zeitgleich übte sich ein Teil der Jugendlichen in Kampfkunst, so dass<br />

Kampfszenen einen entscheidenden Platz in der Inszenierung fanden. Die Jugendlichen halfen<br />

mit beim Bauen von Waffen, beim Schneidern von Kostümen und beim Ausgestalten ihrer Rollen.<br />

Fast vier Monate dauerte die Probenarbeit, die bei vier Vorstellungen auf der großen Bühne der<br />

Goethe-Freilichtbühne präsentiert wurde.<br />

Anton, 12: Ich hatte nur eine kleine Rolle – aber ohne mich hätte die Vorstellung auch nicht<br />

stattfinden können. Ich musste immer wieder als willkürliches »Opfer« auf der Bühne herhalten.<br />

Trotzdem hat es mir viel Spaß gemacht.<br />

Clara, 15: Als Prinzessin Petrissa wurde ich als »Blutpfand« über die Bühne gezerrt. Das Kampftraining<br />

habe ich mitgemacht. Das war lehrreich und anstrengend zugleich. Aber so konnte ich<br />

mich in meiner Rolle wenigstens immer gut wehren.<br />

Kontakt: Goethe-Freilichtbühne Porta Westfalica e. V., Cornelia Horstmann, Kolbergweg 6,<br />

32425 Minden, Tel. 0571/48204, conny-minden@t-online.de<br />

Theater/Kabarett<br />

119


See You Jugendkulturpreis<br />

120<br />

105<br />

Die räuBer<br />

oDer So<br />

Bewerber:<br />

Theaterwerkstatt Bethel<br />

Ort:<br />

Bethel<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009 bis April<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

8 (8 w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

3 (2 w, 1 m)<br />

Die Grundidee unseres Projektes war, mit einer möglichst heterogenen Jugendgruppe innerhalb<br />

eines halben Jahres ein Theaterstück zu entwickeln und zur Aufführung zu bringen. Acht<br />

behinderte und nicht behinderte Jugendliche verschiedener Schulformen probten von Oktober<br />

2009 bis April 2010 einmal wöchentlich in der Theaterwerkstatt Bethel; in der Endphase vor<br />

den Aufführungen kamen zwei 3-tägige Probenblöcke hinzu. Inspiriert durch die von den<br />

Teilnehmern angeregten Themen wie »Bande«, »Familienstreit«, »Gewalt« und »Gerechtigkeit«,<br />

wählten wir das Stück »Die Räuber« von Schiller als Ausgangspunkt für unsere Inszenierung. Die<br />

Jugendlichen haben zunächst zur Originalgeschichte improvisiert und sich schließlich jeweils<br />

eine der Figuren aus dem Original ausgesucht. Dann haben sie mit theatralen Mitteln erarbeitet,<br />

wer diese Figur heute sein könnte. Gemeinsam hatten die Jugendlichen Ideen, gegen welche<br />

sozialen Ungerechtigkeiten die »Räuberbande« heute kämpfen könnte.<br />

Herausgekommen ist ein gesellschaftskritisches Stück, in dem sich jeder der Mitwirkenden aus<br />

seinem individuellen Potential heraus einbringen, einen Klassiker der deutschen Literaturgeschichte<br />

erarbeiten und auf eigene Weise interpretiert inszenieren konnte.<br />

Laura Kreutz, 16: Ich finde es gut, wenn man selber an der Entstehung des Stückes maßgeblich<br />

beteiligt ist, seine eigenen Vorlieben, Interessen und Stärken integrieren kann.<br />

Madeleine Fredebeul, 14: Zu Anfang waren wir uns teilweise noch ein bisschen fremd, aber<br />

das hat sich durch das Spielen gelegt.<br />

Kontakt: Theaterwerkstatt Bethel, Matthias Gräßlin, Handwerkerstraße 5, 33617 Bielefeld, Tel.<br />

0521/1443040, theaterwerkstatt@bethel.de<br />

122<br />

Bewerber:<br />

The Art Action<br />

Ort:<br />

Stadttheater Herford<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009 bis Juni<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (7 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

verSchieDene Schichten WeiSS<br />

auf unSer aller leinWanD<br />

Der Jugendclub »The Art Action« des Stadttheaters Herford besteht aus 12 Jugendlichen (15<br />

bis 20 Jahre), eine enge Kooperation besteht mit der LAG Spiel und Theater NRW. Zu Beginn<br />

der Spielzeit 2009/10 hatten wir uns vorgenommen: Eine inhaltlich und ästhetisch hochwertige<br />

Eigenproduktion auf die Beine stellen, die keinen Collagecharakter hat, ein Ensemblestück<br />

produzieren, in dem alle Teilnehmer im mehrfachen Sinne »zu Wort kommen«. Wir wollten<br />

mit sämtlichen »Regeln« des Theaters brechen, das die Jugendlichen bisher kennen gelernt<br />

haben. Herausgeschält hat sich folgende Frage: »Wie und warum inszenieren wir uns eigentlich<br />

ständig selbst?« Unser Stück »Verschiedene Schichten Weiß auf unser aller Leinwand« ist auf<br />

Basis von Rollenentwicklungen entstanden und befasst sich durch eine wilde Mischung aus<br />

Tragik-Komödie, Drama und Performance-Art mit der Thematik »Bild« in ihrer ganzen Fülle.<br />

Entscheidende Elemente der Inszenierung sind u.a.: klassisches Typentheater, offene Rollenwechsel,<br />

Solo- und Team-Performances zum Thema Selbstinszenierung, (sparsam eingesetzte)<br />

Toncollagen und Videoprojektionen, Bezüge zur aktuellen kommunalen Kulturpolitik. Premiere<br />

war am im Juni 2010.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Daniel Scholz, Frühherrenstraße 11, 32052 Herford,<br />

Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de


123 Zeit-ZiMMer<br />

Bewerber:<br />

Gaffatics<br />

Ort:<br />

Herford<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2008<br />

bis Mai 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (8 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

1 (1 w)<br />

Zu Beginn der Spielzeit 2008/09 setzte sich der Jugendclub »gaffatics« des Stadttheaters Herford<br />

wieder einmal der Frage aus, was man denn dieses Jahr spielen wolle: eine Komödie? – zu<br />

platt. Ein Märchen?– hatten wir schon. Was Politisches, Kritisches, eine Collage vielleicht? – bloß<br />

nicht, müssen wir in der Schule schon immer machen. Was wollt ihr dann? – Was Modernes,<br />

Frisches, Neues! Also machte es sich die Theaterpädagogin Viola Schneider zur Aufgabe, ihre<br />

SchauspielerInnen mit frischen Texten, Textfragmenten und Ideen zu versorgen. Besonders<br />

angetan hat es den Jugendlichen die Sprache von Botho Strauß und die Idee, dass ein Theaterstück<br />

auch ohne offensichtlichen »roten Faden« funktionieren kann: als Assoziationsplattform,<br />

als Kaleidoskop, als Denk-Spiel-Raum.<br />

Herausgekommen ist eine Szenenfolge, die variantenreich um die Heldin Marie in ihrem »Zeit-<br />

Zimmer« kreist. Gleiches Zimmer, andere Zeit, andere Welt. In der Inszenierung wurde Marie<br />

folgerichtig durch sechs verschiedene Darstellerinnen interpretiert, die ihrer Figur je einen eigenen<br />

Anstrich verpassten. Doch nicht nur das gesprochene Wort sollte im Vordergrund stehen,<br />

sondern auch die Möglichkeit, Bühnentexte in Bewegungs- und Raumtexte zu übersetzen. So<br />

wurde die Inszenierung mit Elementen des Tanztheaters angereichert.<br />

Alina: Mit unterschiedlichen Leuten aus unterschiedlichen Gruppen und Hintergründen einfach<br />

mal etwas ganz anderes zu machen, hat mir gut gefallen, außerdem die starke Sprache und die<br />

fragmentarische Form unserer Inszenierung.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Viola Schneider, Frühherrenstraße 11, 32052<br />

Herford, Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de<br />

125<br />

Foto: Markus Schlußmeier<br />

Bewerber:<br />

Christine Eichholz<br />

Ort:<br />

Löhne<br />

Zeitraum:<br />

Oktober 2009 bis Februar<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (8 w, 6 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

5 (2 w, 3 m)<br />

Moorfleet oDer »leBen<br />

Wir in ParallelWelten?«<br />

Im Projekt »Moorfleet – oder Leben wir in Parallelwelten?« spielten ein halbes Jahr lang jugendliche<br />

Straftäter der Justizvollzugsanstalt Herford gemeinsam mit Schülern des Städtischen<br />

Gymnasiums Löhne Theater. Hierbei trafen zwei Gruppen von Jugendlichen zusammen, die<br />

sich im normalen Alltag so gut wie gar nicht begegnen. Uns begleitete die Frage: Haben die da<br />

draußen wirklich gar nichts mit denen da drinnen zu tun? Oder gibt es doch so etwas wie eine<br />

Verantwortlichkeit der Gesellschaft? Lassen sich Menschen so einfach in »Gut« und »Böse«<br />

einteilen oder hat nicht jeder gewisse Anteile von beidem in sich?<br />

Basierend auf Improvisationen entwickelten die Jugendlichen gemeinsam das Stück »Moorfleet«,<br />

das die Geschichte einer Dorfgemeinschaft erzählt, in der eines Tages eine flüchtige<br />

Gefangene auftaucht und die scheinbare Idylle durcheinander bringt. Während man im Dorf<br />

darüber streitet, ob man ihr helfen oder sie ausliefern soll, kommen nach und nach die kleinen<br />

schmutzigen Geheimnisse der Bewohner ans Licht.<br />

Genau, wie die Bewohner des Dorfes nicht umhin kommen, den Menschen hinter der<br />

Sträflingskleidung kennen zu lernen, entstanden auch unter Gymnasiasten und »Knackis«<br />

Freundschaften.<br />

Kontakt: Christine Eichholz, Mergenthalerweg 18, 33613 Bielefeld, Tel. 0521/7840070,<br />

c.eichholz@web.de<br />

Theater/Kabarett<br />

121


See You Jugendkulturpreis<br />

122<br />

134 kraBat<br />

Bewerber: »Krabat-<br />

Ensemble« mit<br />

Britta Diedrich und<br />

Nicola Schubert<br />

Ort: Dortmund<br />

Zeitraum:<br />

Januar bis Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

12 (4 w, 8 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (3 w, 1 m)<br />

Mit »Krabat« inszeniert die Naturbühne Hohensyburg dieses Jahr den Kinderbuch-Klassiker<br />

Otfried Preußlers als Jugendstück auf der Außenbühne. Das Stück setzt sich mit Themen<br />

auseinander, die Jugendliche schon immer beschäftigt haben: Freundschaft, Liebe, Loyalität,<br />

Intrigen… So können sich die jugendlichen Darsteller auf die Figuren einlassen, Parallelen<br />

entdecken und trotzdem eine gesunde Distanz zur Rolle wahren. Ziel dieses Projektes ist, dass<br />

in diesem Jahr die Jugend gefördert werden soll. Zusätzlich möchten wir das Amateurtheater<br />

qualitativ nach vorne bringen. Am Wichtigsten ist der persönliche Erfolg jedes Einzelnen und des<br />

Ensembles. Mit theaterpädagogischen und anderen stimmlichen/körperlichen Methoden geben<br />

wir unserem Jugendensemble Handwerkszeug für das Spiel an die Hand. Ihre Rollen haben die<br />

Jugendlichen mithilfe des Rollensparrings selbst entwickelt. Unsere Freilichtbühne bietet uns<br />

tolle technische Bedingungen, aber für uns zählt vor allem, dass die Jugendlichen lernen, sich<br />

mit ihrem Körper auszudrücken, jeder auf seine eigene Weise. Dabei setzen wir teilweise auch<br />

auf abstrakte Erzählweisen, lassen die Spieler neue Möglichkeiten entdecken.Was dabei das<br />

Theater nicht leisten kann, unterstützen wir mit Filmanimation. Wir setzen auf Selbstständigkeit,<br />

die kreative Energie der Gruppe, Respekt, Halt und vor allem Spaß. Alles ist selbstgemacht:<br />

Bühnenbild, Requisiten, etc. Rebecca Frömbgen: Ich kann beim Theaterspielen immer<br />

vollkommen abschalten, egal ob man mal Stress in der Schule oder sonstwo hat, man geht zur<br />

Bühne und wird immer mit offenen Armen in Empfang genommen.<br />

Kontakt: Nicola Schubert, Rothöfstraße 41, 44267 Dortmund, Tel. 0231/1894599, nicola.<br />

schubert@gmx.de<br />

139<br />

ZWiSchen SPiel unD<br />

verantWortung<br />

Bewerber: Fabian<br />

Link, Vera Kernebeck,<br />

Ramona Kozma und Julian<br />

Hackstede für die ganze<br />

Gruppe<br />

Ort:<br />

Detmold-Herberhausen<br />

Zeitraum: Herbst 2009<br />

TeilnehmerInnen: 27<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

Das Projekt »Zwischen Spiel und Verantwortung« fand im Herbst im multikulturellen Stadtteil<br />

Detmold-Herberhausen statt. Mit den Kindern und Jugendlichen haben wir in Kooperation mit<br />

dem Jugendzentrum »Domizil« zwei verschiedene Fassungen von Hänsel und Gretel erarbeitet<br />

und abschließend vor einem kleinen Publikum präsentiert, von denen eine (auf moderne Art)<br />

von den Jugendlichen und eine von den Kindern interpretiert war. Ziel des Projektes war es,<br />

die interkulturelle Verständigung in Detmold-Herberhausen anzustoßen und zu fördern. Des<br />

Weiteren sollten das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen in sich selbst und ihre Fähigkeiten<br />

aufgebaut und gestärkt werden. Folgende weitere Ziele waren uns wichtig: die Vermittlung von<br />

Theater- und Spielerfahrungen, die neue Möglichkeiten zur Begegnung mit sich und anderen<br />

eröffnen, die Stärkung der kindlichen Persönlichkeiten durch das Erlebnis ihrer jeweiligen Kreativität<br />

und künstlerischen Kompetenz, die Reflexion lebensweltlicher, biografischer und medial<br />

inszenierter Realitäten im Medium des darstellenden Spiels, die Erfahrung selbstbestimmten<br />

und solidarischen Handelns innerhalb der spielenden Gruppe, die Auseinandersetzung mit der<br />

eigenen Lebenswelt in Bezug auf familiäre und geschwisterliche Beziehungen, Spaß.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Fabian Link, Früherrenstraße 11, 32052 Herford,<br />

Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de


140<br />

MaSter of<br />

the flieS<br />

Bewerber:<br />

manufactis<br />

Ort:<br />

Herford<br />

Zeitraum:<br />

September 2009<br />

bis Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

10 (7 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Eine Gruppe Jugendlicher strandet ohne Erwachsene auf einer einsamen Insel. Sie wählen<br />

nach dem Vorbild ihrer Eltern einen Häuptling, Ralph, der bald Regeln und Maßgaben zu einem<br />

geordneten Leben aufstellt und dabei alle einbezieht. Als erstes Ziel wird die Rettung vorgegeben,<br />

doch als eines Tages ein Flugzeug die Insel überquert, bemerkt die Gruppe um Ralph, dass der<br />

Chor unter der Leitung von Jill, eigentlich mit der Bewachung des Signalfeuers beauftragt, dieses<br />

hat ausgehen lassen. Der Streit der beiden Gruppen artet aus und Ralphs Führung beginnt zu<br />

bröckeln. Als Jill mit ihrem Chor eine autoritär geführte Zweitgesellschaft aufbaut, der sich ein<br />

Großteil der Jugendlichen anschließt, wird Gewalt plötzlich zur vorherrschenden Sprache.<br />

Der Roman »Der Herr der Fliegen« von William Golding zeigt den Niedergang einer funktionierenden<br />

Gesellschaft, der von der Gewaltbereitschaft und der Gier nach Macht der Menschen<br />

eingeleitet wird. Trotz paradiesischer Verhältnisse regieren bald Angst und Schrecken die<br />

Inselbewohner. Die tiefgehende Problematik des Stückes stellte hohe Anforderungen an die<br />

Jugendtheatergruppe der LAG Spiel und Theater »manufactis«. Nach mehreren Jahren des<br />

gemeinsamen Spiels als Kindergruppe erschien ein behutsames Heranführen an größere<br />

Themen an der Zeit zu sein. Komplexere Charaktere, eine Handlung, die für abstrakte Entwicklungen<br />

steht, und die Auseinandersetzung mit der Verrohung und Entmenschlichung der<br />

Rollen stellten die Herausforderungen dar, mit denen sich die Spielenden nicht ohne Zweifel<br />

auseinanderzusetzen hatten.<br />

Kontakt: LAG Spiel und Theater NRW e. V., Julian Hackstede, Früherrenstraße 11, 32052<br />

Herford, Tel. 05221/342730, info@spiel-und-theater-nrw.de<br />

145 !Stage<br />

Bewerber: !Stage,<br />

Berufsvorbereitende<br />

Bildungsmaßnahme<br />

Ort:<br />

Gelsenkirchen<br />

Zeitraum: September<br />

2001 bis Juli 2011<br />

TeilnehmerInnen:<br />

15 (10 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

12 (7 w, 5 m)<br />

!STAGE ist eine Initiative des forum kunstverein e. V. Gelsenkirchen und des Consol Theaters. Es<br />

verbindet die vielfältigen Möglichkeiten der künstlerischen Aufgaben rund um die Theaterbühne<br />

mit der sozialpädagogischen Jugendberufshilfe.<br />

Neben der Vorbereitung auf konkrete Berufsbilder steht die Stärkung von Persönlichkeit und<br />

Motivation jugendlicher Teilnehmer im Vordergrund. 15 bis 20 Männer und Frauen im Alter von<br />

18 bis 25 aus der Region um Gelsenkirchen qualifizieren sich in Anbindung an das Veranstaltungshaus<br />

Consol Theater. Teilnehmer am !STAGE-Programm trainieren ihren Körper und ihren<br />

Geist, entwickeln eigene Themen und Ideen und werden bei deren Gestaltung und Umsetzung<br />

in künstlerische Projekte und Theaterstücke fachlich versiert begleitet. Theaterarbeit – als<br />

Ensemblearbeit mit spezifischen Anforderungen an die individuellen Teilnehmer – vermittelt insbesondere<br />

die berufliche und gesellschaftliche Integration, das Erlernen bühnenkünstlerischer<br />

Praxis, fachliche Qualifizierung und Spezialisierung (künstlerisch, handwerklich, gestaltend), die<br />

Erweiterung des individuellen Erfahrungshorizonts, die Stärkung und Festigung der Arbeitsmotivation<br />

und zielorientiertes Arbeiten.<br />

Rebecca Clausing, 22: Das Wichtigste an dem Projekt !STAGE ist für mich die Möglichkeit,<br />

das eigene Potential auf künstlerischem Wege zu entdecken.<br />

Melissa Höhne, 19: Das Wichtigste an !STAGE ist für mich, dass dieses Projekt in der Lage ist,<br />

Jugendlichen oder jungen Erwachsenen einen Anlaufpunkt zu bieten.<br />

Kontakt: Forum Kunst vereint e. V. am Consol Theater, Ulrike Brockerhoff, Bismarckstraße 240,<br />

45889 Gelsenkirchen, Tel. 0209/8008990, stage@consoltheater.de<br />

Theater/Kabarett<br />

123


See You Jugendkulturpreis<br />

124<br />

148<br />

Bewerber:<br />

Junge Piraten<br />

Ort: Thüringen, Brandenburg,<br />

Niedersachsen, NRW<br />

Zeitraum:<br />

20. Februar 2010 bis 4.<br />

August 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

13 (4 w, 9 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

unD ihr haBt einfach<br />

nur ZugeSehen<br />

Trauer, Wut, Hilflosigkeit, Schmerz, all dies hat sich in Alex aufgestaut. Nachdem er vom Land in<br />

die Stadt gezogen ist, verbringt er sein restliches Leben gemeinsam mit dem Publikum, seinem<br />

Freund David und 13 weiteren Rollen.<br />

Das zeittypische Problem des Mobbings geht in dem Dreiakter »Und ihr habt einfach nur zugesehen«<br />

von Schülern sowie Lehrern aus. Während des Stückes wird Alex mit Ausgrenzung durch<br />

Klassenkameraden, Depressionen der Mutter und dem Gefühl nicht dazugehörig zu sein konfrontiert.<br />

Sein Leben: zerstört. Seine Rettung: eine virtuelle Welt, die das nötige Ventil gibt und sein<br />

Bedürfnis nach Freundschaft und Zugehörigkeit stillt. Durch Intrigen von Mitschülern wird ihm<br />

auch der letzte Halt genommen und es beginnen sich alle Probleme und Sorgen aufzustauen. Die<br />

Selbstgespräche und eine immer stärkere Zuspitzung des Konfliktes, der unter anderem durch<br />

Träume von Alex immer kritischer wird, lassen die Spannung steigen. Das Publikum versetzt<br />

sich in den Konflikt des Amokläufers. Leben oder Tod, helfen oder wegsehen – Entscheidungen,<br />

die auch den Zuschauer Moral und Ethik überprüfen lassen.<br />

Das Grenzthema soll in die Gedanken und Gespräche der Gesellschaft, gerade Jugendlicher und<br />

Lehrer, unter Betrachtung umfassender Aspekte zurückgerufen werden.<br />

Alexander Schilling, 16: Durch immer tiefergehende Gespräche mit Klassenkameraden<br />

und Freunden, die ebenfalls an dem Drehbuch beteiligt waren, haben wir gemerkt, dass hinter<br />

gesellschaftlichen Problemen gesellschaftliche Ignoranz liegt.<br />

Kontakt: Susanne Graf, Uhlandweg 17, 99974 Mühlhausen, Tel. 0360/1429775, suse@<br />

csgraf.de<br />

162 theaterS<br />

lieBlinge<br />

Bewerber:<br />

Theaters Lieblinge<br />

Ort:<br />

Hamm Westen<br />

Zeitraum:<br />

2008<br />

bis 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

14 (14 w)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2<br />

Die Theater Gruppe Hamm Westen, »Theaters Lieblinge«, gibt es seit 2006. Seit 2007 ist<br />

Karolina Zielony die Leiterin. In den letzten zweieinhalb Jahren haben sie mit ihren 5 Stücken<br />

»Show-Talk«, »Und jetzt erst Recht«, »Untitled«, »Endstation, 8. Stock« sowie »Hakuna Matata«<br />

Erfolge gefeiert. Alle Stücke wurden selbst durch Improvisation und Fantasie von den Spielerinnen<br />

erarbeitet. Theaters Lieblinge sind nicht nur auf der heimischen Bühne aktiv. 2008 haben<br />

sie auf der »Wir sind Hamm-Messe« gespielt und ebenfalls bei der Neueröffnung des Titania<br />

Parks im Hammer Westen. 2009 haben sie den »Lese-Hammer« der Stadtbücherei Hamm mit<br />

szenischen Ausschnitten aus den ausgewählten Büchern unterstützt und am 20. September,<br />

dem Weltkindertag, haben sie in der Werkstatthalle des Maxiparks szenisch einige Kinderrechte<br />

dargeboten. Zurzeit besteht das Ensemble aus neun talentierten jungen Mädchen im Alter zwischen<br />

14 und 17 Jahren. Es spielen: Sabrina, Franziska, Kathi, Lena, Melissa, Damra, Berivan,<br />

Lorena und Seher. Die heimische Bühne ist der Große Saal der Christuskirche.<br />

Karolina Zielony, 24: Es macht unheimlich viel Spaß, mit den Mädchen zu arbeiten und zu<br />

erleben, wie viel Talent in jeder Einzelnen steckt!<br />

Kontakt: Stadt Hamm, Sonja Knobloch, Lange Straße 74, 59067 Hamm, Tel. 02381/436436


180 leBen<br />

laSSen<br />

Bewerber:<br />

Junges Ensemble<br />

Ort: THEAS Theater,<br />

Bergisch Gladbach<br />

Zeitraum:<br />

Proben im Februar 2010,<br />

Vorstellungen im April 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

11 (8 w, 3 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Am 13. Juni 2009 wurde am THEAS Theater das Junge Ensemble ins Leben gerufen. Nach der<br />

Premiere im September 2009 mit der Inszenierung »Besetzt!« war auch die zweite Produktion<br />

»Leben lassen« die Umsetzung eines Jugendstücks – von Jugendlichen für Jugendliche. Den<br />

inhaltlichen Schwerpunkt der Inszenierung bildete das Thema »Amok an Schulen«. Zu Beginn der<br />

Produktion wurden die Jugendlichen feinfühlig an die Thematik herangeführt. Mit Hilfe intensiver<br />

Recherchen, Diskussionen und Analysen sollten vor allem Ursachen und Hintergründe einer<br />

solchen Tat gemeinsam erarbeitet werden. Das Stück entstand vor allem durch die Ideen der Jugendlichen.<br />

Deshalb wurde auch die Textvorlage mit den Darstellern gemeinsam entwickelt.<br />

Die Proben begannen Ende Februar 2010 und waren Mitte April 2010 abgeschlossen. Die<br />

Premiere der Produktion fand am 17. April 2010 statt. Das Junge Ensemble ist mittlerweile ein<br />

fester Bestandteil des THEAS Theaters. Die Philosophie besteht darin, begabten Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen die Möglichkeit zu bieten, ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu<br />

vertiefen und eine professionelle Theaterproduktion mitzuerleben. Die Teilnahme ist für alle<br />

Mitspieler kostenfrei.<br />

Caroline, 13: Letztlich interpretiere ich »Leben lassen« nach wie vor so, jemanden nicht so in<br />

die Enge zu drücken und zu verängstigen, dass ein psychischer Druck entsteht.<br />

Lisa, 16: Natürlich war dieses Thema sehr ernst und emotional, aber gerade dadurch war es<br />

auch sehr anspruchsvoll und eine tolle neue Erfahrung, so etwas zu spielen.<br />

Kontakt: THEAS Theater/ THEAS Theaterschule e.K., David Heitmann, Jakobstraße 103, 51465<br />

Bergisch Gladbach, Tel. 02202/9276500, kontakt@theas.de<br />

182<br />

Die fetten Jahre<br />

SinD vorBei!<br />

Der Film »Die fetten Jahre sind vorbei« von Hans Weingartner thematisiert Möglichkeiten der<br />

Rebellion gegen staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Machtverhältnisse mehr als<br />

30 Jahre nach 1968. Zur Umsetzung im Theater wurde nur die Grundidee übernommen. In<br />

mehreren Episoden brechen je drei Protagonisten, deren Charaktere neu entwickelt wurden, in<br />

ein Zielobjekt ein, das nicht unbedingt nur eine Luxusvilla sein muss. Was ist mit dem Firmensitz,<br />

der Bank, dem Fernsehstudio, dem Ferienhaus? Wen will man wachrütteln? Und wen könnte<br />

man dort noch alles treffen?<br />

Diese Fragen sind Ausgangspunkt für drei Stückentwicklungen, die sich der Frage, wohin Rebellion<br />

einen ganz wörtlich führen kann, stellen. Es ist nicht intendiert, eine klare Sachposition<br />

zu finden. Vielmehr gilt es, den Gefühlen von Rebellion, Macht und Ohnmacht auf die Spur zu<br />

kommen.<br />

Die »Montagsgruppe« besteht aus drei Teilnehmern, die seit Jahren am Theaterkurs der Kinder-<br />

und Jugendkulturwerkstatt Südost teilnehmen. Der Stück hatte im Juni im Rahmen der Leipziger<br />

Amateurtheatertage im LOFFT Premiere.<br />

Emanuel Schiller, 20: Wir sind gegen die Unterdrückung unserer emotionalen Impulse. Deshalb<br />

spiele ich auch Theater – weil ich hier meinen Ideen nachgehen kann.<br />

Friederike Zimmermann, 18: Für mich war es auch wichtig, dass wir jeder eine Grundidee<br />

zu einer Episode beisteuern durften.<br />

YEA<br />

Bewerber:<br />

Montagsgruppe/ Solveig<br />

Hoffmann<br />

Ort:<br />

Leipzig<br />

Zeitraum:<br />

Juni 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

3 (1 w, 2 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (1 w, 1 m)<br />

Kontakt: Solveig Hoffmann, Kurt-Eisner-Straße 30, 04275 Leipzig, Tel. 0241/<br />

30397818, Solveig.hoffmann@googlemail.com<br />

Theater/Kabarett<br />

125


See You Jugendkulturpreis<br />

126<br />

190<br />

von anDeren<br />

MenSchen<br />

Das Kurlandtheater ist ein seit 15 Jahren bestehendes Jugendtheaterprojekt. Es hat sich<br />

aus einem als sozialer Brennpunkt deklarierten Stadtteil, dem Oldenburger Rennplatzviertel,<br />

entwickelt und organisiert seit 2009 ein »Internationales Jugendprojekthaus« in einem ehemaligem<br />

Kasino der Bundeswehr, als Werkstatt-Ort und zukünftige 85-Betten-Bildungsstätte<br />

für internationale kulturelle Jugendbildung. Seinen Namen gibt sich das Theater aus der Geschichte<br />

der Rennplatzsiedlung, die als »Lettische Kolonie« in dem vormals »Durchgangslager<br />

für Ostarbeiter« genannten, größten Zwangsarbeitslager Nordwestdeutschlands wurzelt. Die<br />

Geschichte der Siedlung ist in mehreren Theaterprojekten szenisch aufgearbeitet worden.<br />

Hierzu fanden Zeitzeugengespräche und Besuche statt. »Von anderen Menschen« ist das dritte<br />

Theaterstück, das sich mit der Geschichte Oldenburgs beschäftigt. Ausgehend von Biografien<br />

von »Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern« der ersten Stunde entwickeln die 13 Jugendlichen<br />

des Kurlandtheaters ein Theaterstück mit Livemusik. Unterstützt werden sie bei ihren Recherchen<br />

von der »Internationalen Beratungsstelle/Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer«<br />

(MBE), der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Oldenburg-Vechta e. V., der Integrationsbeauftragten<br />

der Stadt Oldenburg, dem Jugendmigrationsdienst im christlichen Jugenddorfwerk Deutschland<br />

e. V. – CJD, JMD und der Universität Oldenburg.<br />

Marius, 17: Das Wechselbad der Gefühle richtig rüberzubringen, war für mich das Wichtigste.<br />

Romea, 15: Für mich war es wichtig, dass wir alles zusammen machen.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Dettmar Koch<br />

Ort: Internationales<br />

Jugendprojekthaus,<br />

Oldenburg<br />

Zeitraum: 01.01.2010<br />

bis 31.12.2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

13 (8 w, 5 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

2 (2 m)<br />

Kontakt: Gruppe »Kurlandtheater« im Jugendkulturarbeit e. V., Dettmar Koch, Auf dem<br />

Hock 6, 26125 Oldenburg, Tel. 0441/3801260, d.koch@jugendkulturarbeit.eu<br />

221 ZungenSPitZer<br />

Bewerber:<br />

Jannis Funk<br />

Ort:<br />

Bad Oynhausen<br />

Zeitraum:<br />

9. bis 13.<br />

September 2009<br />

TeilnehmerInnen:<br />

59 (23 w, 36 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

10 (1 w, 9 m)<br />

Wir schreiben das Jahr 2009. Die ganze Jugend ist unkreativ und politikverdrossen. Die ganze<br />

Jugend? Nein, Zellen des Widerstands erheben allerorten ihre Stimmen: Man kann nicht<br />

weghören – Kabarettisten sagen laut, was sie denken. Und man kann nicht zuhören, ohne zu<br />

lachen und selbst zu denken!<br />

In ganz Deutschland haben Schüler das Kabarett für sich entdeckt. Als politisches Ausdrucksmittel,<br />

als literarische Spielwiese, als eine Möglichkeit, Kritik äußern zu können. Hinter Schulmauern<br />

schreiben und proben motivierte Nachwuchssatiriker, bevor sie sich auf die Bühne stellen und<br />

mit ihren Texten an die Öffentlichkeit gehen. Das junge Kabarett ist überall – aber eine richtige<br />

Szene gibt es bisher nicht. Das soll sich ändern. Beim Zungenspitzer-<strong>Festival</strong> (ZSF) im September<br />

2009 lernen die Schüler von erfahrenen Profis, schreiben Texte und treten gemeinsam auf.<br />

Die Kantlinge, das Kabarett des Bad Oeynhausener Immanuel-Kant-Gymnasiums, laden alle<br />

deutschen Schüler- und Jugendkabaretts zu sich ein. Für 25 Euro erwarten die Teilnehmer<br />

vier unvergessliche Tage, prall gefüllt mit Workshops, Auftritten und gemeinsamen Aktionen,<br />

inklusive Übernachtung und Verpflegung in der Schule.<br />

Frieda Balzer, 17: Es war unglaublich interessant zu sehen, was die anderen auf der Bühne<br />

machen, zu erfahren, wer die anderen sind und wie sie zu ihren Texten kommen.<br />

Christopher Postzich, 19: Ich finde es genial, wie die Verlinkung und die Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen Gruppen mit ihren doch teilweise sehr unterschiedlichen Stilen<br />

funktioniert hat.<br />

Kontakt: Jannis Funk, Aalstraße 23, 32549 Bad Oeynhausen, Jannis.funk@googlemail.com


Theater/Kabarett<br />

232 S!t uP<br />

Das Motto von »S!T UP« ist: Aufstehen statt Sitzenbleiben. Am Pfingstwochenende erzählen<br />

europäische Jugendliche über Grenzen und Sprachbarrieren hinweg gemeinsam Geschichten.<br />

Deutsche und europäische Jugendgruppen unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft<br />

treffen sich, um miteinander improvisierte Geschichten darzustellen, d. h. sie spontan aus dem<br />

Moment heraus zu erzählen. Drei Tage verbringen sie miteinander, vom gemeinsamen Frühstück<br />

über verschiedene Workshops und Sessions bis hin zum öffentlichen Auftritt. Die Jugendlichen<br />

lernen ihre eigene Lebenswelt und die der anderen kennen. Begleitet und angeleitet werden<br />

sie von internationalen Schauspiel-Profis. Zum <strong>Festival</strong>-Finale präsentieren die jugendlichen<br />

TeilnehmerInnen in einer Abschluss-Show ihr geballtes Impro-Können der Öffentlichkeit – über<br />

jegliche Grenzen hinweg. Sie sprechen ja nicht einmal die gleiche Sprache. Gerade das macht<br />

jedoch den Reiz dieses <strong>Festival</strong>s aus: durch intensive Körperarbeit und vor allem durch ihre<br />

unbändige Spielfreude überwinden die Jugendlichen Barrieren und Ängste vor Fremdem und<br />

Ungewissem.<br />

Tabea Herion, 21: Die Begegnungen mit Jugendlichen aus anderen Ländern, die aufregenden<br />

Shows und irren Partys, alles zusammen waren so tolle und intensive Erfahrungen für mich, und<br />

ich habe dort zum ersten Mal verstanden, was es heißt, eine gemeinsame Sprache zu sprechen.<br />

Julian Greschner, 15: Seitdem traue ich mich viel mehr, vor anderen zu sprechen. Die anderen<br />

waren total nett und die Betreuer waren total cool. Ich habe jetzt Freunde sogar aus Lettland.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

S!T UP – Schüler-<br />

Improvisationstheater<br />

Ort:<br />

Zeitraum:<br />

21. bis 24.<br />

Mai 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

32 (20 w, 12 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

6 (4 w, 2 m)<br />

Kontakt: Sabine Reinhardt, Heinrich-Lanz-Straße 11, 68165 Mannheim, Tel. 0621/<br />

403540, sabine.reinhardt@drama-light.de<br />

091<br />

ratZfatZ anne BuDe<br />

– aySe BüffeDe<br />

Zirkustheater beinhaltet die Verknüpfung von Bewegungskünsten mit clowneskem Theaterspiel<br />

zu einem spannenden Handlungsfaden. Wir entwickeln dazu jährlich mit unseren Schülerinnen<br />

und Schülern ein neues Programm, das in verschiedenen Spielstätten circa 30-mal aufgeführt<br />

wird. Ungefähr 60 Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums und einige Gäste anderer<br />

Schulen werden dazu in acht verschiedenen Arbeitsgemeinschaften nachmittags in den<br />

Bewegungskünsten Zirkusspiel, Moderation, Jonglage, Artistik, Einrad, Stelzenlauf, Hula-Hoop,<br />

Cheerleader-Tanz, Flamenco, Bauchtanz und Zauberei trainiert. Unser Programm wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem Varieté et cetera zusammengestellt. Inzwischen hatten wir mit «RatzFatz<br />

anne Bude« circa 15 Aufführungen. Zirkusreisen haben uns bisher nach England, Spanien,<br />

Italien, Dänemark, Österreich, in die Schweiz und in die Türkei geführt. Der Kulturaustausch<br />

mit dem Gymnasium Çatalca (Istanbul) wird durch die Bochumer Lions-Clubs gefördert, insbesondere<br />

der Besuch der türkischen Volkstanzgruppe der Schule im September 2010 anlässlich<br />

des Bochumer Musiksommers. RatzFatz wurde 2005 mit dem Robert-Jungk-Zukunftspreis<br />

ausgezeichnet, 2007 haben wir das <strong>Festival</strong> der besten deutschen Zirkusschulen in Köln gewonnen<br />

und im Herbst 2010 sind wir als einzige deutsche Gruppe zum <strong>Festival</strong> «Junger Zirkus<br />

Europa« in Berlin eingeladen. Vlada Witt, 15: Das Wichtigste an diesem Projekt ist für mich<br />

der Austausch der Kulturen. Margarita Müller, 18: Sport mal anders: kreativ, selbstbeteiligt,<br />

weitgehend selbstorganisiert.<br />

+YEA<br />

Bewerber:<br />

Hans-Joachim<br />

Kaymer<br />

Ort:<br />

Bochum, Istanbul<br />

Zeitraum:<br />

2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

45 (25 w, 20 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

7 (3 w, 3 m)<br />

Kontakt: Zirkustheater RatzFatz des Goethe-Gymnasiums Bochum, Hans-Joachim<br />

Kaymer, Goetheplatz 1, 44791 Bochum, Tel. 0234/43885510, Kaymer@versanet.de<br />

Zirkus/Variete/Artistik<br />

127


See You Zirkus/Variete/Artistik<br />

Jugendkulturpreis<br />

128<br />

120<br />

SoMoS –<br />

Wir SinD!<br />

Bewerber:<br />

Schulcircus Radelito<br />

Ort:<br />

Köln und Corinto<br />

(Nicaragua)<br />

Zeitraum:<br />

2005 bis 2010<br />

TeilnehmerInnen:<br />

50 (29 w, 21 m)<br />

MitarbeiterInnen:<br />

4 (2 w, 2 m)<br />

Seit dem Jahre 2005 besuchen sich jährlich im Wechsel Jugendliche aus Köln und Corinto (Nicaragua),<br />

um gemeinsam zu trainieren und mehr über die jeweilige Lebenssituation zu erfahren.<br />

Das Programm «SOMOS – Wir sind!« ist langfristig angelegt und verfolgt das Ziel, im persönlichen<br />

Kontakt die Jugendlichen durch zirzensische Aktivitäten mit neuen persönlichen, sozialen<br />

und entwicklungspolitischen Fähigkeiten und Kompetenzen auszustatten. Darüber hinaus<br />

fördern wir zirkuspädagogische Netzwerke. SOMOS ist eine neue Form der Kooperation zwischen<br />

einem schulischen Projekt und außerschulischen Partnern, hier dem Städtepartnerschaftsverein<br />

Köln-Corinto/El Realejo e. V. sowie dem Jugendzentrum in Corinto. Der Austausch zwischen<br />

Jugendlichen realisiert sich durch ein selbstaktives kulturelles Programm leichter, spielerischer,<br />

erfolgreicher, intensiver und somit nachhaltiger als durch ein reines Besuchsprogramm. Das<br />

Projekt ermöglicht es Jugendlichen, Entwicklungsprozesse zu erkennen, eigene Wertorientierungen<br />

zu reflektieren, aktiv zu handeln, gemeinsame Zielsetzungen zu finden, gesetzte Ziele<br />

zu verfolgen und Formen konkreter politischer Umsetzung aktiv zu erleben.<br />

Eric Schroth, 19: Die Arbeit mit den Jugendlichen vor Ort hat neben dem ganzen Spaß, den<br />

sie gebracht hat, auch gezeigt, wie toll es ist, andere Menschen mit Kleinigkeiten riesengroße<br />

Schritte voran zu treiben.<br />

Leonie Kackert, 16: Es macht sehr viel Spaß und jeder lernt etwas von dem anderen. Ich denke,<br />

dass ich in meinem späteren Leben von diesen Erfahrungen profitieren werde.<br />

Kontakt: Georg Steinhausen, Von-Ketteler-Str. 87, 51061 Köln, Tel. 0221/6405910, georg.<br />

steinhausen@netcologne.de


Aachen: 10 Bew.<br />

43 KinderKunstSommer 2009 ................25<br />

137 Europäische Kultur des<br />

Barocks und Jugendstils .....+YEA .....92<br />

166 1. Euregionales<br />

Filmfestival ........................+YEA .....60<br />

167 Ronja Räubertochter .........................37<br />

168 Heimat ..............................+YEA .....94<br />

169 Kinder-Zukunfts-Häuser .....................8<br />

170 Kool souls on walls ...........................49<br />

184 Keine Lust auf Mozart ........... YEA .....62<br />

188 Kunst im Wind....................+YEA .....50<br />

242 InMotion ........................................111<br />

Ahlen<br />

22 Wir sind mehr als die Summe<br />

der einzelnen Teile ...........................75<br />

Alfter<br />

54 Demokratie –<br />

Was ist das eigentlich? .....................87<br />

Alsdorf<br />

51 Amok Impuls ....................................86<br />

Altenberge<br />

117 Generationen im Dialog .......................6<br />

Arnsberg<br />

80 Pack es an! ......................................56<br />

Bad Driburg: 2 Bew.<br />

38 Grimms Rockmärchen ........+YEA .....76<br />

52 Zerrissen .......................................105<br />

Bad Oeynhausen<br />

221 Zungenspitzer ................................126<br />

Bergisch Gladbach: 7 Bew.<br />

16 Ansichten unserer Stadt ....................54<br />

27 Abenteuer im<br />

Nimmerland .......................+YEA ...114<br />

106 Schülerradio ....................................57<br />

107 Der interkulturelle<br />

Schulhof ............................+YEA .....47<br />

180 Leben lassen .................................125<br />

212 Typisch Mädchen?! ..........................17<br />

213 Vom Klang der Bilder ........................30<br />

Bergkamen<br />

149 Parkour in Bergkamen ......................41<br />

Bielefeld: 5 Bew.<br />

48 Ich kam allein – Kindertransporte ....115<br />

105 Die Räuber oder so .........................120<br />

125 MOORFLEET oder »Leben<br />

wir in Parallelwelten?« ....................121<br />

135 Alte Kulturtechniken<br />

bäuerlichen Lebens ............................7<br />

222 artists@school .................................31<br />

Bocholt<br />

205 Kunst wie die Großen ..........................9<br />

Bochum: 14 Bew.<br />

2 Kunst mit der Kamera .......................11<br />

6 Kreative Zerstörung –<br />

schöpferische Gewalt .........+YEA .....44<br />

21 Der andere Blick .................+YEA .....54<br />

23 Malsehen 09 ......................+YEA .....85<br />

29 3. Kinderautorenfestival Bochum .......18<br />

36 X-Vision ...........................................76<br />

91 RatzFatz anne Bude –<br />

Ayse büffede ......................+YEA ...127<br />

100 Essener Anthologien ...........+YEA .....69<br />

196 Mach Dein Ding! ..............................96<br />

197 Identität – Filmworkshop im<br />

Rahmen des FSJ Kultur 2010 ............64<br />

198 Trashflash........................................64<br />

199 Ein Weltraummärchen ......................16<br />

241 U20-SLAM2010 .................+YEA .....72<br />

243 Bochum – Wir kommen aus Dir .......111<br />

Bonn: 3 Bew.<br />

129 Yoo wi – Der Moskito ..........+YEA .....28<br />

130 Polyflotte Abenteuer ...........+YEA .....70<br />

200 Willkommen im<br />

Nimmerland .....................................29<br />

Bottrop: 9 Bew.<br />

33 Bewegende Welt ..............................85<br />

40 Häuserboten ......................................1<br />

109 Heimat ..............................+YEA .....91<br />

110 Meine schönen Seiten ......................27<br />

111 Weniger Platz für Eisbären ..................5<br />

112 Galerie »Eigener Markt« ......+YEA .....58<br />

113 Sportfassade ....................................48<br />

115 Schreib mir mal ein Bild! .....+YEA .......6<br />

211 Der kleine Prinz .................... YEA .....82<br />

Castrop Rauxel<br />

249 I love C-R .........................................44<br />

Derince<br />

254 Music Makes Europe<br />

Come Together ..................+YEA ...112<br />

Dortmund: 35 Bew.<br />

8 Tonstudio für Jugendliche ...+YEA .....74<br />

14 Wer träumt den<br />

PhoenixTRAUM? ..............................53<br />

17 Theaterwerkstatt ............................113<br />

25 Dein Stadtteil – Dein<br />

Europa...............................+YEA .....45<br />

26 Bauwagenkarawane ...........................2<br />

32 Carlas Kids ......................................21<br />

35 Ice Baby ........................................104<br />

58 Entdecken der eigenen<br />

Kreativität ..........................+YEA .......4<br />

59 Des Kaisers neue Kleider ....+YEA .....34<br />

60 Poesie und Illustration .........+YEA .....25<br />

62 Weltmusik .......................................78<br />

64 U-Westend ........................+YEA .....88<br />

70 Zirkussommer ..................................40<br />

71 Pimp my school ................................46<br />

81 Das Geheimnis der drei Ohren ...........22<br />

88 BAUM DER VIELFALT ..........+YEA .......5<br />

131 NORDSTYLE ...................................106<br />

133 pottfiction: »Arbeit &<br />

Wirtschaft« ........................+YEA .....92<br />

134 Krabat ...........................................122<br />

174 inter-cool 3.0 .....................+YEA .....61<br />

176 Klappe auf .......................................15<br />

177 Klappe, die erste! .............................16<br />

178 Das war doch nur Spaß .....................61<br />

181 camera10/camera14........................94<br />

195 Dortmund sucht dein Talent –<br />

entdecke deine Fähigkeiten ...............96<br />

202 Uuuund los geht‘s – eine<br />

Schulwoche in 30 Minuten ................23<br />

203 Schule macht Folklore –<br />

Folklore macht Schule ........+YEA .....81<br />

204 youth_international .............+YEA .....65<br />

215 Kultur-Kisten ....................................10<br />

216 Über Sinnliches ................................17<br />

219 Sammlung in Bewegung ...................31<br />

220 Literarische Haltestellen ....................20<br />

229 Zeit-Spuren .....................................39<br />

231 Zirkus Furioso ..................................24<br />

253 geilezeit ...........................................84<br />

Duisburg: 4 Bew.<br />

47 Classical Youth ...................+YEA ...115<br />

49 KIT – Kiebitz Integrative<br />

Theatergruppe ...............................116<br />

89 Jugend trifft Kunst ............................90<br />

191 doxs! do it ........................................63<br />

Düsseldorf: 8 Bew.<br />

9 Sweet Dreams .................................52<br />

19 Jeux de société ..............................102<br />

20 Wilde Zeiten ...................................103<br />

28 drop ..............................................104<br />

Index Projekte alphabetisch nach Orten<br />

129


Index Projekte alphabetisch nach Orten<br />

130<br />

44 Der verbotene Tunnel .......................13<br />

214 »Hammer Zeiten« ...........................109<br />

224 Edelweißpiratenfestival .....................82<br />

247 SichtWeise.....................................112<br />

Essen: 13 Bew.<br />

1 Demokratie! Auf die Ohren ................72<br />

41 Kultur-Container .................................2<br />

42 Sieger der ROCKTAGE OST ..............77<br />

66 Rendezvous des tambours ................78<br />

101 Gewichtsprobleme?<br />

Selbstaussagen zum Rassismus ........70<br />

103 Die jungen Wilden ..............+YEA .....91<br />

183 Next Generation .................+YEA .....95<br />

193 Spice up – Liebe, Drogen<br />

& Theater ........................................63<br />

223 The Third Eye .....................+YEA .....66<br />

237 Borders and Bridges ...........+YEA ...101<br />

250 SchulKulturCamp 2010 ......+YEA ...101<br />

255 KUL-Dance .......................... YEA ...113<br />

189 Gib der Stadt dein Gesicht ...+YEA .....62<br />

Everswinkel<br />

175 Kinder produzieren Spielfilme<br />

»Kleine« Schauspieler,<br />

großes Kino! ......................+YEA .....15<br />

Fröndenberg/Ruhr<br />

146 LeseZeichen ....................................71<br />

Gelsenkirchen: 5 Bew.<br />

45 Färbergarten ......................+YEA .......3<br />

63 Shakespeare goes Business ..116<br />

77 pottfiction ........................................89<br />

114 Wege zueinander<br />

in Europa ...........................+YEA .....48<br />

145 !Stage ...........................................123<br />

Gießen<br />

171 Die Insel der wilden Kerle ..................38<br />

Gladbeck<br />

233 Lange Nacht der<br />

Jugendkunstschule ..........................32<br />

Hagen: 4 Bew.<br />

13 KinderAufRuhr ...................+YEA .....12<br />

150 Ballroom Dance2 ................+YEA ...107<br />

151 Meine Freunde, meine<br />

Nachbarn ...........................+YEA .....33<br />

217 Videoinstallation –<br />

soziale Plastik ....................+YEA .....65<br />

Hamburg<br />

187 Wir, das ist das,<br />

womit ich lebe ...................... YEA ...109<br />

Hamm: 14 Bew.<br />

57 Peter und der Wolf .............+YEA ...105<br />

104 Seilfahrt .............................+YEA .....47<br />

154 Invence............................................80<br />

155 JugendkulturRat ...............................93<br />

156 Musiker-Stammtisch »MuSta« ...........81<br />

157 Kreativbeschleuniger ........................49<br />

158 Foto-Fieber ......................................60<br />

159 Talk4u .............................................42<br />

160 NRW-Street-Art-Meeting ..................42<br />

161 Talentshow 2010 .............................93<br />

162 Theaters Lieblinge ..........................124<br />

163 Junger literarischer Herbst mit<br />

5 Aktionen/Veranstaltungen ..............71<br />

164 Verstehst du mich ..............+YEA ...108<br />

165 Tanz Experimental –<br />

modern trifft traditionell.......+YEA ...108<br />

Hattingen: 2 Bew.<br />

4 All you need is love ...........................24<br />

86 Buchhelden .....................................19<br />

Hemer<br />

5 Zeitreise ..........................................73<br />

Herford: 8 Bew.<br />

121 RESPEKT .........................................79<br />

122 Verschiedene Schichten Weiß<br />

auf unser aller Leinwand … ...........120<br />

123 Zeit-Zimmer ...................................121<br />

124 EIN STÜCK MUT UND<br />

VERTRAUEN .....................................36<br />

139 Zwischen Spiel und<br />

Verantwortung ...............................122<br />

140 Master of the Flies ..........................123<br />

141 Yes, I wanna grow up! ......................36<br />

142 Die Schneekönigin ............................37<br />

Herten<br />

82 Neo-Rapunzel ..................................13<br />

Herten: 3 Bew.<br />

83 2015 – HipHop für die<br />

Zukunft ............................................56<br />

84 Hertener Kinderreporter ....................14<br />

85 Shakespeare in Herten ......................34<br />

Herzogenrath<br />

50 Dezibel gegen den<br />

Momentanzustand ............................77<br />

Holzwickede<br />

3 Ruhr-Tour-Live .................................73<br />

Höxter<br />

46 Don Juan .......................................114<br />

Hürth<br />

179 That Night Follows Day .....................38<br />

Ibbenbüren<br />

238 Open Air Graffitiatelier ......................43<br />

Jarom ě ˇr<br />

153 The Dor – extraordinary<br />

story .................................... YEA .....80<br />

Kamen<br />

34 Girls With Guitars .............................75<br />

Kleve<br />

226 ColumBus ............................ YEA .....99<br />

Köln: 14 Bew.<br />

31 Mach dir ein Bild von<br />

einem Bild! ........................+YEA .....55<br />

75 MeinBlock – das literarisch-<br />

journalistische Projekt .......................69<br />

87 Roots & Routes TV – Web-<br />

TV für kulturelle Vielfalt .......+YEA .....57<br />

99 1. Gang: Kopf einschalten,<br />

2. Gang: Do it yourself ......................14<br />

118 Ebrus Schatzkiste ...............................1<br />

119 meine art – deine art ........................28<br />

120 SOMOS – Wir sind! ........................128<br />

136 HEIMAT Re-invented .........................29<br />

144 NEULAND ........................................59<br />

207 Was glaubst Du denn? ......................97<br />

208 Kinderstadtplan Ehrenfeld .................10<br />

209 Station Babylon ................................98<br />

236 Buchheimer Welten ........................100<br />

251 ART SPECIAL .................................102<br />

Korschenbroich<br />

98 Kinder-Kulturwoche<br />

Korschenbroich ................................27<br />

Leipzig<br />

182 Die fetten Jahre sind<br />

vorbei! ................................. YEA ...125<br />

Lengerich<br />

55 Blattsalat .........................................19<br />

Leverkusen<br />

138 Tanztheater Leverkusen ..................107


Lippstadt-Esbeck<br />

15 Gallagher Street 23 ..........................68<br />

Löhne: 2 Bew.<br />

72 Gestorben für mich ...........................88<br />

73 Mozarts pfiffiger Ohrwurm ................26<br />

Mannheim<br />

232 S!T UP ...............................+YEA ...127<br />

Marl<br />

37 Kunterbuntes Chamäleon ..................86<br />

Minden: 4 Bew.<br />

94 Der dunkle König ............................119<br />

95 Schwarzlichttheater ..........................35<br />

96 Osterferien-Theaterprojekt ................35<br />

132 Der Regenbogenfisch .......................22<br />

Mönchengladbach<br />

30 Heimat im Ohr ..................................55<br />

Mühlhausen<br />

148 Und ihr habt einfach<br />

nur zugesehen ...............................124<br />

Mülheim an der Ruhr: 5 Bew.<br />

79 I kill you .........................................118<br />

127 Exploring Smara ...............................32<br />

128 Contemporary Dance ........................33<br />

147 Kuukaru ...........................................23<br />

206 traces of: FATZER ...............+YEA .....97<br />

München<br />

210 Romeo und Julia .................. YEA .....98<br />

Münster: 5 Bew.<br />

10 Nikolai-TV ........................................12<br />

24 DON CARLOS UNPLUGGED .............103<br />

53 Am Anfang war die Höhle ....+YEA .......3<br />

78 spurweXel 2010 ...............................89<br />

93 Von Vätern .....................................119<br />

Neukirchen-Vluyn: 2 Bew.<br />

116 Unsere Skyline ist der<br />

Horizont .............................+YEA .....59<br />

143 N.V. Lese-BUS .................................20<br />

Neuss: 3 Bew.<br />

67 Jedem Kind seine Stimme ................21<br />

234 Muster Kanaken ................+ YEA ...100<br />

235 Urban Champs ...................+YEA ...110<br />

Nottuln<br />

39 Martini ART ......................................45<br />

Oberhausen<br />

126 Stadttürme ........................+YEA .......7<br />

Oldenburg<br />

190 Von anderen Menschen ......+YEA ...126<br />

Overath<br />

192 Wundergarten der Kultur ...................51<br />

Paderborn: 4 Bew.<br />

18 MeilenSterne .....................+YEA .....41<br />

65 Stolen Memories ............................117<br />

97 Die Ossi-Wessi Fernsehshow ............90<br />

230 Brücken in eine(r) Welt ........+YEA .....99<br />

Raesfeld: 2 Bew.<br />

74 Feuervogel .........................+YEA ...106<br />

92 Im Fluss der Zeit ...............................46<br />

Reken<br />

225 Archiv Tagging .................................66<br />

Remscheid<br />

248 X-Vision – Das muss<br />

besser werden .................................84<br />

Reykjavik: 2 Bew.<br />

245 The Possibilities of Art<br />

Education for the Blind ......................11<br />

246 NATURE MAN-MADE<br />

STRUCTURES ....................... YEA .....51<br />

Rheine<br />

172 EUROPEAN ISLANDS ..........+YEA .....50<br />

Riga<br />

244 Latvia‘s Time ....................... YEA .....68<br />

Schwelm<br />

185 Jacko aus’m Ruhrgebiet .....+YEA .....39<br />

Schwerte<br />

7 Ganz großes Kino .............................18<br />

Siegen<br />

152 Wenn die Bäume<br />

erzählen könnten ................................8<br />

Solingen: 3 Bew.<br />

12 BROKEN WINGS ...............................74<br />

68 Helden 09/10.................................117<br />

76 Wir sind Weber ..............................118<br />

Sprockhövel<br />

56 Zirkus CLAKJO –<br />

»Alle machen mit!« ...........................40<br />

Tampere<br />

173 Speech Bubbles@City .......... YEA .....43<br />

Unna<br />

252 Internationales Jugendcamp<br />

Bildhauerei ......................................52<br />

Waltrop<br />

90 Kinderhotel ......................................26<br />

Warszawa<br />

240 Dettinger Te Deum .............+YEA .....83<br />

Wesel<br />

61 KIK MAL … .....................................87<br />

Wetter<br />

227 L´amour spectaculaire ......................83<br />

Witten: 6 Bew.<br />

102 Flügelschlag des<br />

Schmetterlings .................................79<br />

194 U20 goes »on air« .............................95<br />

201 Königin der Farben ...........................30<br />

218 Jump – nur ein Sprung! ..................110<br />

228 Klick it – Witten.de ...........................67<br />

239 MPEG Helden ...................................67<br />

Wuppertal: 3 Bew.<br />

11 Dachgespräche ..................+YEA .....53<br />

69 Kunst nach Hundertwasser .................4<br />

186 Farbformen ........................................9<br />

Würselen<br />

108 Im Gegensatz ...................................58<br />

Index Projekte alphabetisch nach Orten<br />

131


DAS MAGAZIN FÜR KULTURELLE BILDUNG<br />

Für alle,<br />

die Kulturpädagogik machen oder ermöglichen:<br />

Ideen<br />

Konzepte<br />

Innovationen<br />

Bestellen Sie bei:<br />

bjke • infodienst<br />

Kurpark 5, 59425 Unna, Tel. 0 23 03 - 2 53 02 - 0, Fax 0 23 03 - 2 53 02 25,<br />

E-Mail infodienst@bjke.de, www.infodienst-online.de<br />

SCHÄTZE HEBEN<br />

Wie kulturelle Bildung wirkt<br />

Das Magazin begibt sich vor allem auf Spurensuche<br />

nach den individuellen Wirkungen<br />

kultureller Bildung. Diese Beobachtungen sind<br />

spannender, anschaulicher, berührender ergreifender,<br />

nachhaltiger als nüchterne Zahlen.<br />

Sie machen auch deutlich: Kulturelle Bildung<br />

kann zum Rettungsanker für diejenigen werden,<br />

die nicht auf der Sonnenseite des Lebens<br />

stehen. 95/2010, 56 Seiten, 8 Euro<br />

REGIE FÜRS LEBEN<br />

Mit kultureller Bildung zum Beruf<br />

»Die moderne Arbeitswelt fordert geradezu<br />

künstlerisches Handeln. Im künstlerischen Üben<br />

und Probieren können in einer Art ›Flugsimulator<br />

für die Arbeitswelt‹ Kompetenzen erarbeitet<br />

und trainiert werden, mit denen der Einzelne die<br />

modernen Arbeits­ und Lebensverhältnisse und<br />

seine gesamte Berufsbiografie besser meistern<br />

kann«, bringt es Prof. Dr. Michael Brater auf den<br />

Punkt. 94/2009/2010, 48 Seiten, 8 Euro<br />

KÜMME RER UND KRE A TIVE<br />

in der kom mu na len Bil dungs land schaft<br />

Welche Chance bietet die kommunale Bil dungslandschaft?<br />

Sie definiert ein neues Hand lungs feld,<br />

in dem bisher getrennte Zuständigkeiten in ein­<br />

an der greifen. Wie erhält man die Pluralität von<br />

Bildung, die Vielfalt der Träger und Ein rich tun gen<br />

und bündelt sie zu einem größeren Ganzen? Das<br />

Magazin zeigt, wie die Übergänge zwi schen allen<br />

zuständigen Ebenen und Ressorts moderiert werden<br />

können. 93/2009, 56 Seiten, 8 Euro


FZW<br />

Ritterstraße<br />

Dortmunder U<br />

Spiegelzelt<br />

Rheinische Straße<br />

Königswall<br />

Hauptbahnhof<br />

Dortmunder U<br />

Leonie-Reygers-Terrasse<br />

44137 Dortmund<br />

LKD – Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Kulturpädagogische Dienste /<br />

Jugendkunstschulen NRW e.V.<br />

Kurpark 5, 59423 Unna<br />

Tel. 0 23 03 / 25 30 2-0, Fax 0 23 03 / 25 30 22 5<br />

E-Mail see-you@jugendkulturpreis.de<br />

www.seeyou-festival.net

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!