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Beitrag: Wetten auf Nahrung - Der Druck der Spekulanten ... - WDR.de

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Monitor vom 12.06.2008 - <strong>Wetten</strong> <strong>auf</strong> <strong>Nahrung</strong> - <strong>Der</strong> <strong>Druck</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Spekulanten</strong> <strong>auf</strong> die Lebensmittelpreise 3 / 4<br />

Und ein En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> steigen<strong>de</strong>n Preise ist nicht absehbar. Ein Grund: 40 Prozent <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>sweiten<br />

Bedarfs sind nicht ge<strong>de</strong>ckt. Im letzten Jahr wur<strong>de</strong> zu wenig angebaut. Kenia ist <strong>auf</strong> Maisimporte<br />

angewiesen.<br />

Die Preisspirale <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Weltmarkt. Für Edwin Obima geht es inzwischen an die Existenz. In<br />

seiner Stammkneipe re<strong>de</strong>n die Leute über nichts an<strong><strong>de</strong>r</strong>es. Die Angst um die eigene Zukunft ist<br />

groß.<br />

Elija Mwema, Straßenverkäufer (Übersetzung MONITOR): "Solche Maispreise haben wir in<br />

Kenia ja überhaupt noch nie gehabt, höchstens nach einer fürchterlichen Dürre und dann nur<br />

kurzfristig. Das übertrifft alles Bisherige."<br />

Bernhard Ouma, Tagelöhner (Übersetzung MONITOR): "Die Regierung muss dafür sorgen,<br />

dass die Händler die Situation nicht ausnutzen und die Preise hochkurbeln."<br />

Kun<strong>de</strong>ngespräch. Manager Zillner berät einen Getrei<strong>de</strong>großhändler. <strong>Der</strong> will seine Vorräte von<br />

Weizen und Mais gegen fallen<strong>de</strong> Preise absichern. Das ist <strong><strong>de</strong>r</strong> eigentliche Sinn von<br />

Warentermingeschäften. Richtiger Warenhan<strong>de</strong>l - immer seltener. Nur noch drei Prozent aller<br />

Kontrakte en<strong>de</strong>n damit, dass echte Ware in einem echten Lager ankommt. <strong>Der</strong> Rest:<br />

Wettgeschäfte.<br />

Michael Zillner: "Wenn wir uns hier jetzt die Parameter anschauen, dann haben wir in Mais eine<br />

Situation, also absolut am Preishoch. Relativ schwierig hier diese ... diese Doppelspitze. Das<br />

heißt, wenn wir da durchgehen durch das Hoch, das wir vor zwei, drei Wochen gesehen haben,<br />

dann könnte es noch einmal ein neues Hoch geben."<br />

Ein Hoch, mit <strong>de</strong>m er und seine Kun<strong>de</strong>n Geld verdienen können. Nebeneffekt: <strong>Der</strong> Marktpreis in<br />

Nairobi geht auch in die Höhe. Bis zu 18 Prozent Rendite verspricht Zillner seinen Kun<strong>de</strong>n.<br />

Zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>nen, die 100.000 Euro Min<strong>de</strong>steinsatz für seinen Rohstoff-Fond mitbringen. Je<strong>de</strong>n<br />

Tag drängen – geschätzt - eine Milliar<strong>de</strong> Dollar spekulatives Kapital weltweit neu in <strong>de</strong>n Rohstoff-<br />

Markt.<br />

Michael Zillner: "Da muss man schon zugestehen, dass natürlich jetzt die steigen<strong>de</strong>n<br />

Weltmarktpreise gera<strong>de</strong> jetzt im Maisbereich wirklich über die Händler dazu geführt haben, dass<br />

es <strong>de</strong>nen schlechter geht, ja. Das heißt, diese Firmen ... diese Familien, die wirklich am<br />

Existenzminimum leben, die lei<strong>de</strong>n natürlich drunter, die können nicht mehr substituieren, ja? Wir

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