Das größte „Alles Inklusive” Angebot - Werfenweng
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Die neue<br />
Pracht der<br />
Tracht<br />
Kurz, lang, geblümt, gerüscht, kleinkariert, bunt, dezent, seidig, schimmernd, gewagt.<br />
Die neue Trachtenmode ist so vielfältig wie nie und gerade auch bei der jungen Gene-<br />
ration sehr angesagt. Warum auch nicht?<br />
„Wir begrüßen die Freude an der Mode und die Tatsache, dass die Tracht heute etwas sehr Lebendiges ist, was immer<br />
wieder kreativen Veränderungen unterworfen ist“, erkärt Johann Köhl, geschäftsführender Vorstand des Salzburger Hei-<br />
matwerkes. Eine Institution, die eng verbunden ist mit der Pflege von Traditionen und der Belebung von Trachten. Wie<br />
reizvoll die Tracht auch für junge Menschen geworden ist, zeigt sich daran, dass immer häufiger sogar zum Maturaball in<br />
Tracht eingeladen wird. Ein ganz normales Phänomen, weiß Johann Köhl: „Alle zehn bis fünfzehn Jahre erlebt die Tracht in<br />
Österreich und Bayern eine Art Hochkonjunktur.“<br />
WAS IST RICHTIGE TRACHT UND WAS NICHT? <strong>Das</strong> ist eine<br />
Frage, bei der sich die Geister scheiden. Der Begriff „Trachtenmode“<br />
ist recht weit gefasst. Er bezieht sich auf das, was wir als<br />
schickes Dirndl und Lederhose kennen, in immer neuen Variationen.<br />
Die Schnitte orientieren sich zwar an historischen Vorbildern.<br />
Stoffe, Rocklängen und Farben ändern sich behutsam, aber kontinuierlich.<br />
Heimatvereine sehen sich als Bewahrer von Traditionen, ihr Trachtenbegriff<br />
ist meist strenger und umfasst vornehmlich die nach<br />
historischen Vorbildern gefertigten Gewänder. Hier unterscheidet<br />
man zwischen Festtagstrachten und Alltagstrachten.<br />
Dabei wurden für die einzelnen Regionen detaillierte Empfehlungen<br />
für Schnitte und Stoffe erarbeitet. Dennoch muss man wissen:<br />
<strong>Das</strong>, was heute als „regionaltypische Tracht“ definiert ist,<br />
wurde in Wirklichkeit früher nie genau so getragen. Diese regionalspezifischen<br />
Trachten entwickelten sich erst im Laufe des 20.<br />
Jahrhunderts und sind Ausdruck der damaligen Bedürfnisse von<br />
Sicherheit, Geborgenheit und Heimatliebe. Schnitte, Farben, Stoffe,<br />
all das ist in sogenannten „Trachtenmappen“ bzw. „Trachtenbüchern“<br />
dokumentiert. Diese Fachlektüre ist in allen Bundesländern<br />
Österreichs unter der Federführung der Heimatwerke erschienen.<br />
DER ÜBERROCK DER WERFENWENGER BÄUERINNEN:<br />
LEBENDIGE TRADITION Ein Alpenort wie <strong>Werfenweng</strong> hat<br />
natürlich seine ganz eigenen Traditionen in punkto Kleidung und<br />
Tracht. Die aber nicht nur von der hiesigen Trachtenmusikkapelle<br />
gepflegt werden, sondern noch immer Teil des lebendigen Kulturgutes<br />
sind. Viele heimatverbundene Bäuerinnen, aber auch<br />
Hausfrauen von <strong>Werfenweng</strong>, besitzen einen „Überrock“ und<br />
halten ihn in Ehren. Wie Leni Lottermoser vom Bauernhof Vorderoberlehen.<br />
Im Jahr 1980 war das aufwändig gearbeitete Stück ihr<br />
Hochzeitskleid. Heute trägt die 55-Jährige ihren Überrock an hohen<br />
Tagen, am Prangertag, an Erntedank und bei der Beerdigung<br />
einer Bäuerin bzw. Überrockträgerin. In der Zwischenzeit hat die<br />
Schneiderin ihn ein wenig abgeändert, doch das hat sich gelohnt,<br />
denn zwischen 4.000 und 5.000 Euro kostet die Neuanfertigung<br />
eines solchen Überrocks.<br />
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