Qualität auf dem Dauerprüfstand - Praxisklinik Dr. Dr. Michael Lippold
Qualität auf dem Dauerprüfstand - Praxisklinik Dr. Dr. Michael Lippold
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Spezial 1/10<br />
<strong>Qualität</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Dauerprüfstand</strong><br />
Patienten von der Diagnose bis zum Abschluss<br />
der Behandlung medizinisch bestmöglich betreuen<br />
In der <strong>Praxisklinik</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Lippold</strong>, München, haben<br />
sich hoch qualifizierte, erfahrene Spezialisten aus<br />
den Fachrichtungen Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie,<br />
Gesichtschirurgie sowie Implantologie<br />
zusammengefunden. Ihr Anspruch ist es, die ihnen anvertrauten<br />
Patienten von der ersten Diagnose bis zum<br />
Abschluss der Behandlung medizinisch bestmöglich zu<br />
betreuen. Dabei setzen der Klinikgründer <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Michael</strong><br />
<strong>Lippold</strong> und sein Team <strong>auf</strong> Hightech einerseits<br />
und Wohlfühlatmosphäre andererseits. Permanente Weiterbildung<br />
und ein fest implementiertes <strong>Qualität</strong>smanagementsystem<br />
helfen, den hohen Standard zu halten<br />
und weiterzuentwickeln.<br />
Patienten, die zum ersten Mal die <strong>Praxisklinik</strong> für<br />
Zahn-, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie<br />
Implantologie im Herzen von München-Pasing <strong>auf</strong>suchen,<br />
sind überrascht. Anstatt nüchtern-sachlicher Klinikoptik<br />
empfängt sie ein maritimes Ambiente in heiteren<br />
sonnigen Farben (Abb. 1). Wasser, Wellen und<br />
Meer erinnern an den letzten Sommerurlaub, lichtdurchflutete<br />
Räume unterstreichen die angenehme<br />
Atmosphäre, in der das Entspannen leichtfällt. Genau<br />
dies war die Absicht von <strong>Lippold</strong>, als er nach über zehn<br />
Jahren erfolgreicher Praxistätigkeit 2007 die komplett<br />
neue Praxis mit fünf Behandlungszimmern und zwei<br />
OP-Räumen (Abb. 2) eröffnet hat. Denn in der Regel<br />
sind es die komplizierteren Fälle, welche das Team aus<br />
Kieferchirurgen, Zahnmedizinern und einer Fachärztin<br />
für plastische Chirurgie von Kollegen überwiesen bekommt.<br />
Die Patienten seien sich dessen bewusst und<br />
meist entsprechend verkrampft.<br />
Digitales Sicherheitsrückgrat<br />
Damit sich Behandler und Assistentinnen optimal <strong>auf</strong><br />
die Patienten konzentrieren können, investierte der<br />
Praxisinhaber in moderne IT-Infrastruktur und die konsequente<br />
Digitalisierung aller Prozesse. So ist die komplette<br />
Praxis vernetzt. Alle Röntgen<strong>auf</strong>nahmen und Befunde,<br />
aber auch OP-Dokumentationen und Sterilisationsdaten,<br />
können jederzeit an je<strong>dem</strong> Arbeitsplatz<br />
abgerufen werden. „Die einfache Dokumentation des<br />
Behandlungsverl<strong>auf</strong>s und die ständige Verfügbarkeit<br />
aller Daten unterstützt unsere Planung und sorgt für<br />
Sicherheit bei den Behandlungen“, bringt <strong>Lippold</strong> die<br />
Vorteile für Praxisteam und Patienten <strong>auf</strong> einen kurzen<br />
Nenner.<br />
An die<br />
<strong>Qualität</strong> der<br />
von ihm und seinem<br />
Team erbrachten Leistung<br />
stellt er hohe Anforderungen.<br />
Die Basis dafür sind für ihn „der<br />
Einsatz innovativer Behandlungsmethoden,<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
und Investitionen sowie die<br />
Freude an der Chirurgie“. Ein straffes Praxis- und <strong>Qualität</strong>smanagement<br />
gewährleisten, dass <strong>Qualität</strong> <strong>auf</strong> einem<br />
sehr hohen Niveau tagtäglich umgesetzt wird. Beide<br />
Bereiche verantwortet <strong>Dr</strong>. Gabriele Kohl neben ihrem<br />
eigentlichen Fachgebiet, der plastischen Chirurgie.<br />
Besonderes Augenmerk gelte in einer <strong>Praxisklinik</strong> selbstverständlich<br />
der Hygiene sowie der Chargenverwaltung,<br />
erklärt Kohl, die parallel zur medizinischen Weiterqualifikation<br />
Praxismanagementkurse absolvierte.<br />
Gewachsenes QM-System<br />
Sie arbeitete schon in der vorhergehenden <strong>Praxisklinik</strong><br />
mit <strong>Lippold</strong> zusammen und kümmerte sich bereits dort<br />
um die klare Strukturierung der Abläufe und den Aufbau<br />
eines <strong>Qualität</strong>smanagementsystems, „auch wenn<br />
es vor zehn Jahren noch nicht so genannt wurde“,<br />
erinnert sich Kohl. Mit der Einführung einer neuen<br />
Praxismanagementsoftware erreichte sie im Jahr 2002<br />
ihr erstes Etappenziel: die Umstellung <strong>auf</strong> eine papierlose<br />
Praxisverwaltung. „Wir haben uns verschiedene<br />
Lösungen angeschaut und sahen unsere Vorstellungen<br />
in der Solutio-Lösung Charly <strong>auf</strong> Anhieb erfüllt“, erinnert<br />
sich Kohl. Der Neustart verlief schnell und einfach,<br />
da die bewährten Behandlungsabläufe eins zu eins in<br />
die im Programm vorgesehenen Leistungskomplexe<br />
eingepflegt werden konnten und sich auch die übrigen<br />
Strukturen problemlos abbilden ließen. Als weiteren<br />
großen Vorteil damals wie heute sieht Kohl die einfache<br />
Bedienung des Programms.<br />
Auch Verfahrensanweisungen, Protokolle der Teambesprechungen<br />
und -einweisungen, Stärken-Schwächen-<br />
Analysen und weitere QM-relevante Dokumente wurden<br />
gleich in Charly hinterlegt. Dass die Praxis das<br />
Hygienemanagement bestens beherrscht, konnte sie<br />
2005 bei einer Praxisbegehung unter Beweis stellen.<br />
So waren beim Einzug in die neue <strong>Praxisklinik</strong> sämtliche<br />
Hygieneprozesse – die <strong>auf</strong> Klinikniveau praktiziert<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Michael</strong> <strong>Lippold</strong><br />
<strong>Dr</strong>. Gabriele Kohl<br />
Quelle: DZW Spezial, Ausgabe 1/10 vom 17.03.2010<br />
1
�<br />
Abb. 1: Die Rezeption empfängt die Patienten mit einem maritimen Ambiente<br />
in heiteren sonnigen Farben.<br />
werden – bereits dokumentiert und entsprechende<br />
Checklisten verfügbar. Aus den Kliniken<br />
holte sich Kohl Anregungen für Ausstattung<br />
und Organisation. So arbeitet die Praxis<br />
ausschließlich mit Containersystemen, die<br />
für jede OP-Kategorie vom Sinuslift bis zum<br />
Beckenkamm und vom Facelift bis zur Rhinoplastik<br />
mit <strong>dem</strong> erforderlichen Instrumentensatz<br />
bestückt und anschließend wiederum<br />
als kompletter Satz im Thermodesinfektor<br />
gereinigt werden.<br />
Die Dokumentation und Verwaltung aller Sterilisationsvorgänge<br />
wie auch der gesamten<br />
Materialwirtschaft übernimmt die Praxismanagementsoftware<br />
basierend <strong>auf</strong> Barcodes.<br />
Dank der Erweiterung der zahnärztlichen Praxissoftware<br />
um ein MKG-Modul werden seit<br />
2009 auch die medizinischen Leistungsdaten<br />
über dieses System erfasst und abgerechnet.<br />
Abb. 3: <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Lippold</strong> und sein Team bieten regelmäßig<br />
Fortbildungsveranstaltungen für Zahnärzte an.<br />
2009 erhielt das QM-System seinen letzten<br />
Feinschliff. Die Grundlage bildet das QM-<br />
Handbuch samt Unterlagen zur Praxissoftware<br />
Charly. „Dank der gründlichen Vorarbeit<br />
war es in einer Woche gefüllt“, freut<br />
sich Kohl, das einrichtungsinterne QM-System<br />
nun auch noch in eine ISO-gerechte Form<br />
gebracht zu haben. Den ersten Vorstoß in<br />
diese Richtung unternahm sie 2004. Die damals<br />
mit externer Unterstützung implementierte<br />
Lösung unter Windows habe sich mangels<br />
direkter Anbindung an die Praxismana-<br />
Quelle: DZW Spezial, Ausgabe 1/10 vom 17.03.2010<br />
2<br />
gementsoftware jedoch schnell zur Karteileiche<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Server entwickelt.<br />
Klar <strong>auf</strong>geteilte Verantwortung<br />
und doch flexibel<br />
Eine wichtige Säule des QM-Systems sind<br />
klar definierte Verantwortlichkeiten. In der<br />
<strong>Praxisklinik</strong> hat jeder Mitarbeiter innerhalb<br />
der verschiedenen Tätigkeitsfelder seinen Zuständigkeitsbereich.<br />
Unter den Assistentinnen<br />
zeichnet beispielsweise eine Mitarbeiterin<br />
für Sterilisation und Hygiene verantwortlich,<br />
eine andere für Röntgen und Instandsetzung<br />
der technischen Geräte, wieder eine<br />
andere für das Bestellwesen. Doch jede ist in<br />
alle Prozesse eingearbeitet und in der Lage,<br />
die Kolleginnen zu vertreten. Auf diese<br />
Flexibilität legt Kohl großen Wert: „Damit<br />
können wir Urlaubszeiten und krankheitsbedingte<br />
Ausfälle besser abpuffern, Hektik vermeiden<br />
und Fehlern vorbeugen.“<br />
Die für Rezeption und Verwaltungs<strong>auf</strong>gaben<br />
zuständige<br />
Mitarbeiterin übernehme regelmäßig<br />
Behandlungstage, um mit<br />
den medizinischen Abläufen vertraut<br />
zu bleiben.<br />
QM ist kein<br />
Selbstläufer<br />
Für Kohl ist es mit der Einrichtung<br />
eines QM-Systems und <strong>dem</strong><br />
sorgfältigen Protokollieren der<br />
QM-relevanten Prozesse allein<br />
jedoch nicht getan: „Man darf<br />
sich nicht <strong>auf</strong> die faule Haut legen, sondern<br />
muss die Praxisabläufe immer wieder unter<br />
die Lupe nehmen und weiter optimieren.“<br />
Der Informationsstand der Patienten verbessere<br />
sich stetig und mit ihm die Erwartungen<br />
an Dienstleistung und Service.<br />
Mit <strong>dem</strong> QM-System kann genau nachvollzogen<br />
werden, wo Fehler passiert sind und<br />
wer zuständig ist. Das heißt für die Praxismanagerin:<br />
„Wenn Fehler <strong>auf</strong>treten, muss<br />
schnell reagiert und je nach Vorfall der zuständige<br />
Mitarbeiter oder das Team informiert<br />
werden.“<br />
Abb. 2: Ein OP-Raum in der <strong>Praxisklinik</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Lippold</strong><br />
In der Praxismanagementsoftware gibt es<br />
außer<strong>dem</strong> die spezielle Rubrik „Fehler und<br />
Wünsche“. Sie ist in unterschiedliche Rubriken<br />
eingeteilt und ermöglicht je<strong>dem</strong> Teammitglied<br />
jederzeit und unbürokratisch einzutragen,<br />
was ihm <strong>auf</strong>fällt. Spätestens in den<br />
wöchentlichen Teamsitzungen wird dann besprochen,<br />
wie weiter verfahren werden soll.<br />
„Sind komplexere Lösungen erforderlich, werden<br />
Projektgruppen gebildet“, beschreibt die<br />
Praxismanagerin das Procedere. Derzeit arbeitet<br />
eine Projektgruppe an der Personaleinteilung<br />
und Schichtzeiten als Voraussetzung<br />
für eine Erweiterung der Praxiszeiten,<br />
eine andere erstellt eine Informationsbroschüre<br />
über Implantate für Patienten.<br />
Ganz wichtig ist Kohl, „dass QM nicht von<br />
oben <strong>auf</strong>gestülpt wird, sondern sich alle im<br />
Team für fehlerfreie Abläufe verantwortlich<br />
fühlen“. Das setze voraus, dass alle die gleiche<br />
Sprache sprechen und sich die Behandler<br />
auch intensiv mit den Verantwortungsbereichen<br />
der Assistentinnen, unter anderem<br />
mit den Aufbereitungsverfahren für Sterilgut,<br />
auseinandersetzen würden. Als sehr<br />
hilfreich und obendrein den Teamgeist fördernd<br />
habe sich die gemeinsame Teilnahme<br />
an Weiterbildungskursen erwiesen, rät die<br />
Ärztin.<br />
<strong>Qualität</strong> spricht sich herum. Durch Empfehlung<br />
und Internet, aber auch durch Fortbildungsveranstaltungen<br />
(Abb. 3), welche <strong>Lippold</strong><br />
und sein Team regelmäßig für Zahnärzte<br />
anbieten, hat sich das Einzugsgebiet der<br />
<strong>Praxisklinik</strong> stetig vergrößert und reicht inzwischen<br />
bis Augsburg, Mühldorf und Garmisch.<br />
Auch wenden sich immer mehr Patienten direkt<br />
an die <strong>Praxisklinik</strong>, wenn beispielsweise<br />
eine herkömmliche Implantation ohne Augmentation<br />
nicht möglich ist. Ende 2010 soll<br />
das Team der <strong>Praxisklinik</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Lippold</strong> darum<br />
um einen weiteren Kieferchirurgen verstärkt<br />
werden.<br />
<strong>Dr</strong>. Stefanie Haug-Grimm, Stuttgart ■