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Die Geschichte der Brötli-Bar - Brötlibar im Hotel Stadthof, Basel

Die Geschichte der Brötli-Bar - Brötlibar im Hotel Stadthof, Basel

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<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> <strong>im</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Stadthof</strong><br />

Josef und Daniela Schüpfer<br />

Unsere Themen <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong><br />

Ein Jahrhun<strong>der</strong>t erfolgreich – und kein bisschen müde!<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong><br />

Fit für das dritte Jahrtausend<br />

<strong>Brötli</strong>-Amnestie<br />

Beruhigen Sie Ihr Gewissen!<br />

Interview mit Bäcker Lüthi<br />

Toastbrot-Lieferant seit 1906<br />

Grussworte<br />

<strong>Bar</strong>bara Schnei<strong>der</strong><br />

Regierungspräsidentin <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

Dr. Andreas Burckhardt<br />

Grossratspräsident <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

Peter Malama<br />

Gewerbeverband <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

Bil<strong>der</strong>galerie<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

<strong>Stadthof</strong>-Qualität<br />

Was Kartoffelschälen mit<br />

Hygiene zu tun hat<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> auf dem Web<br />

www.broetli-bar.ch<br />

Wir sind alles kleine Sün<strong>der</strong>lein:<br />

Schneeberger, O<strong>der</strong>matt, Stürchler<br />

Impressum<br />

Oktober 2006 / Auflage 50’000<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hotel</strong> Restaurant <strong>Stadthof</strong>, <strong>Basel</strong><br />

info@stadthof.ch<br />

Redaktion Maurus Ebneter<br />

contact@avantgastro.ch<br />

Gestaltung Grafik Alex Wal<strong>der</strong><br />

info@g-a-w.ch<br />

Gerbergasse 84<br />

CH-4001 <strong>Basel</strong><br />

Telefon +41 61 261 87 11<br />

Fax +41 61 261 25 84<br />

Wie alt ist die <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>? <strong>Die</strong>se Frage ist<br />

nicht leicht zu beantworten, gab es doch<br />

bereits in <strong>der</strong> Vorgängerliegenschaft Weinpinten<br />

und «American <strong>Bar</strong>s». Man könnte guten Gewissens<br />

behaupten, dass die Ursprünge des ältesten<br />

Schnellverpflegungskonzepts <strong>der</strong> Schweiz bis<br />

1898 zurück reichen. <strong>Die</strong> ersten Jahre waren allerdings<br />

sehr wechselhaft: 1906 kam es zum Abriss<br />

<strong>der</strong> Liegenschaft und anschliessend zum Bau<br />

des <strong>Stadthof</strong>s. Unser Jubiläum bezieht sich auf<br />

diesen mutigen Entscheid.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> des <strong>Stadthof</strong>s reicht bis ins Jahr 1295<br />

zurück. Damals vermachte ein gewisser Hugo Kolahüsern<br />

sein Haus dem Kloster St. Leonhard – vermutlich<br />

um sich vor dem Fegefeuer zu retten. Um<br />

1790 führte <strong>Basel</strong> Hausnummern ein. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt wurde die Lage eines Hauses durch um-<br />

info@stadthof.ch<br />

www.stadthof.ch<br />

ständliche Beschreibungen bezeichnet: Der <strong>Stadthof</strong><br />

lag beispielsweise «auffem Parbuosserplatz an <strong>der</strong><br />

alten Gasse des Rin<strong>der</strong>marktes und <strong>der</strong> Gassen, die<br />

hinauff goht gen Sankt Leonhard».<br />

<strong>Die</strong> gastronomische <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Liegenschaft<br />

beginnt um das Jahr 1800, als Karl Lindemayer eine<br />

Weinschenke «zum Weissen Adler» eröffnet. Was als<br />

einfache Pinte begann, entwickelte sich allmählich<br />

zu einem Gasthof mit Tavernenrecht.<br />

Streng genommen, reichen die Anfänge <strong>der</strong> «<strong>Brötli</strong>-<br />

<strong>Bar</strong>» bis ins Jahr 1898 zurück. Anton Nessler-Weber<br />

kaufte die Liegenschaft, Verkäufer war <strong>der</strong> Restaurateur<br />

Nathaniel Kibiger, dessen Name <strong>der</strong> Betrieb trug.<br />

Als eigentlicher Geburtstag <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> könnte <strong>der</strong><br />

11. Juni 1898 gelten:<br />

weiter auf Seite 2<br />

Eigentlich hat sich nichts geän<strong>der</strong>t:<br />

«Delikatessen, welche auf Brödchen am Buffet appetitlich angerichtet sind.»


Fortsetzung von Seite 1 Damals eröffnete «Nessler’s<br />

<strong>Bar</strong>». Mit einer Anzeige in <strong>der</strong> National-Zeitung des<br />

selben Tages bringt Anton Nessler dem ehrenwerten<br />

Publikum zu Kenntnis, dass «ich in meinem Haus<br />

eine amerikanische <strong>Bar</strong> verbunden mit <strong>der</strong> Spezialfiliale<br />

<strong>der</strong> weit über Europa hinaus bestens bekannten<br />

Continental Bodega Cie. eröffne.»<br />

«Eine Intercontinentale <strong>Bar</strong>,<br />

in welcher man alle amerikanischen<br />

Eisgetränke bekommt...»<br />

Angeboten wurden unter an<strong>der</strong>em «50 diverse Sorten<br />

belegte Brödchen», aber auch «Champagner<br />

per Glas» und «Pr<strong>im</strong>a Basler Aktien- und Münchner<br />

Löwenbräu, sowie sämtliche amerikanischen, englischen<br />

und holländischen Spirituosen».<br />

<strong>Die</strong> National-Zeitung vom 5. Juli 1898 schwärmte in<br />

den höchsten Tönen von «einer wirklich praktischen<br />

Neuerung», welche «in unserer Stadt in Scene gesetzt»<br />

wurde. Sie bezeichnet das Lokal als «Intercontinentale<br />

<strong>Bar</strong>, in welcher man nicht allein alle amerikanischen<br />

Eisgetränke bekommt, son<strong>der</strong>n es giebt<br />

in dem gut eingerichteten Lokale auch die Bodega-<br />

Weine, … , englisches und Pilsner Bier in Flaschen,<br />

alle erdenklichen Liqueure…».<br />

Und weiter: «Was aber <strong>der</strong> Hauptanziehungspunkt<br />

sein dürfte, sind wohl die vielen Delikatessen, welche<br />

auf Brödchen am Buffet appetitlich angerichtet<br />

sind. Eines mundet besser als das an<strong>der</strong>e, schon<br />

<strong>der</strong> Billigkeit wegen.» Offenbar kannte man bereits<br />

Selbstbedienung: «Getränke und Speisen muss man<br />

selbst am Buffet holen, worauf man durch eine Tafel<br />

aufmerksam gemacht wird.»<br />

Gesunde<br />

Schnellverpflegung<br />

hat einen Namen.<br />

Seit 1906.<br />

Das Konzept von «Herr Restaurateur Nessler» lief so<br />

gut, dass bereits einen Monat später an <strong>der</strong> Eisengasse<br />

ebenfalls eine «American <strong>Bar</strong>» aufging, welche<br />

unter an<strong>der</strong>em «mit diversen Delikatessen belegte<br />

Butterbrötchen» anbot. <strong>Die</strong>ses Konkurrenzlokal gibt<br />

es schon lange nicht mehr, doch <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong><br />

ging weiter.<br />

Im Juli 1903 übernahm Max An<strong>der</strong>s-Eggen die Restauration.<br />

Das Lokal <strong>im</strong> Parterre hiess jetzt «Zur Continental-<strong>Bar</strong>»,<br />

das Restaurant <strong>im</strong> ersten Stock «Museum».<br />

Ein weiterer Wechsel erfolgte <strong>im</strong> April 1906, als<br />

Alphons Bannwarth den Betrieb übernahm und das<br />

<strong>Brötli</strong>-Konzept opt<strong>im</strong>ierte. Schon kurz darauf wurde<br />

die Liegenschaft abgerissen: 1908 eröffnete ein kom-<br />

«<strong>Die</strong> Anfänge <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong><br />

reichen bis ins Jahr 1898 zurück.»<br />

plett neuer Betrieb, gemäss National-Zeitung vom 2.<br />

Mai 1908 «ein stolzer Neubau, <strong>der</strong> in goldenen Lettern<br />

den Namen <strong>Stadthof</strong> trägt und für <strong>Hotel</strong>- und<br />

Restaurationsbetrieb eingerichtet ist». Wenig erfahren<br />

wir über ein Lokal, dass <strong>im</strong> Volksmund schon<br />

bald «<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>» heissen wird: «Zu ebener Erde<br />

liegt ein helles, einfach gehaltenes Restaurant, das<br />

speziell dem durchgehenden Verkehr dient.» Was<br />

unspektakulär tönt, entwickelt sich zu einer Erfolgsgeschichte<br />

par excellence: <strong>Die</strong>ses Jahr feiern wir 100<br />

Jahre «<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>»!<br />

Wir danken Herrn Peter Friedrich aus Weil für seine<br />

wertvollen Hinweise, welche uns das Nie<strong>der</strong>schreiben<br />

<strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> stark erleichtert haben.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong><br />

auf dem Web<br />

Der <strong>Stadthof</strong> und die <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> verfügen<br />

über eine umfangreiche Internet-Präsenz.<br />

Unter www.stadthof.ch und www.broetlibar.ch<br />

finden Sie detaillierte Angaben und<br />

Sie können sogar Bestellungen für Ihren<br />

Anlass online aufgeben.


Herzlich<br />

willkommen!<br />

Einen wun<strong>der</strong>schönen Tag wünschen<br />

wir Ihnen, lieber Leser<br />

und liebe Leserin<br />

Seit 1980 wirten meine Frau Daniela<br />

und ich <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong> – und wir haben<br />

<strong>im</strong>mer noch viel Freude dabei! Ein<br />

bisschen stolz sind wir schon, dass<br />

wir einen Viertel <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>tjährigen<br />

<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>-<strong>Geschichte</strong> mitgestalten<br />

konnten. Ohne die Unterstützung<br />

unseres Teams wäre es uns allerdings<br />

nicht möglich gewesen, das «älteste<br />

Schnellverpflegungskonzept <strong>der</strong><br />

Schweiz» erfolgreich ins dritte Jahrtausend<br />

zu führen. Unser Dank gilt<br />

deshalb unseren Mitarbeitern und<br />

Mitarbeiterinnen, von denen die<br />

meisten schon seit Jahren (und einige<br />

seit Jahrzehnten) bei uns sind. Auch<br />

Ihnen, lieber Gast, möchten wir für<br />

Ihre Treue ein herzliches Dankeschön<br />

aussprechen.<br />

«Wir bedienen Sie gerne. Sie merken<br />

das.» So lautet unsere Devise. Bei<br />

jedem Aufenthalt – natürlich auch<br />

<strong>im</strong> <strong>Hotel</strong>, in <strong>der</strong> Pizzeria und <strong>im</strong> Restaurant<br />

<strong>im</strong> ersten Stock – spüren Sie,<br />

dass wir diesem Leitspruch täglich<br />

nachleben. Aber auch bei uns passieren<br />

manchmal Fehler: Schliesslich<br />

arbeiten <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong> keine Roboter,<br />

son<strong>der</strong>n Menschen aus Fleisch und<br />

Blut. Sollt einmal irgend etwas nicht<br />

zu Ihrer vollen Zufriedenheit sein, lassen<br />

Sie es uns wissen. Reklamationen<br />

helfen uns, besser zu werden. Ausserdem<br />

ist es best<strong>im</strong>mt in den allermeisten<br />

Fällen möglich, den Fehler sofort<br />

zu beheben.<br />

Der <strong>Stadthof</strong> ist täglich geöffnet. Mittags<br />

und abends. Auch an Sonn- und<br />

Feiertagen. Wir freuen uns auf Ihren<br />

nächsten Besuch!<br />

Stets gerne für Sie da<br />

Ihr <strong>Hotel</strong> Restaurant <strong>Stadthof</strong><br />

Josef Schüpfer<br />

<strong>Die</strong> legendären Feuerbrötli<br />

Was Kartoffelschälen<br />

mit Hygiene zu tun hat<br />

Der <strong>Stadthof</strong> vermeidet chemische Bindemittel<br />

und entscheidet sich für natürliche<br />

Methoden – so auch bei den beliebten «Feuerbrötli».<br />

Um verschiedene Lebensmittel miteinan<strong>der</strong> zu<br />

verbinden, benötigt man einen sogenannten Verbindungsträger.<br />

So werden beispielsweise bei ei-<br />

«Ein Bauer in Hochwald pflanzt<br />

für uns eine beson<strong>der</strong>s stärkehaltige<br />

Karfoffelsorte an.»<br />

ner Kalbsbratwurst verschiedene Muskelfleische<br />

des Kalbes verbunden. In diesem Fall dient übrigens<br />

Schweinsrückenspeck (!) als Bindemittel,<br />

sofern die Bratwurst ohne chemische Zusätze hergestellt<br />

wird.<br />

Bei unserem beliebten «Feuerbrötli» (mit pikanter<br />

Thonmousse) stehen wir vor dem gleichen Problem.<br />

Der Thon und verschiedene Gewürze werden<br />

in einem Cutter mit hoher Geschwindigkeit<br />

gehackt. Gibt man nun keinen Verbindungsträger<br />

dazu, erreicht die Masse unmöglich die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Konsistenz. Wir könnten dieses Problem relativ<br />

einfach lösen, indem wir chemische Bindemittel<br />

aus <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie beifügen würden.<br />

Wir haben uns aber für eine natürliche Methode<br />

entschieden und verwenden Mehl aus rohen Kartoffeln.<br />

Da Kartoffeln in <strong>der</strong> Erde wachsen, müssen sie<br />

gründlich gereinigt und geschält werden. Für die<br />

Herstellung von Kartoffelmehl sollte man es tunlichst<br />

vermeiden, von Hand zu schälen. Da selbst<br />

gereinigte Kartoffeln noch Erdrückstände haben,<br />

würde man diese mit <strong>der</strong> manuellen Methode geradezu<br />

in die Kartoffeln einmassieren. Deshalb<br />

schälen wir automatisch.<br />

<strong>Die</strong> Bauernfamilie Schäfer aus Hochwald pflanzt<br />

exklusiv für uns eine beson<strong>der</strong>s stärkehaltige<br />

Sorte an. <strong>Die</strong> Kartoffeln werden automatisch gewaschen,<br />

gereinigt und von <strong>der</strong> Schale befreit. <strong>Die</strong><br />

rohen Kartoffeln werden dann zu Mehl verarbeitet<br />

und dienen als natürlicher Verbindungsträger zwischen<br />

den einzelnen Rohstoffen für unser «Feuerbrötli».<br />

Statt industrieller Produkte:<br />

Mehl aus rohen Kartoffeln dient als Verbindungsträger für unsere «Feuerbrötli».<br />

Kompromisslose Qualität<br />

Das oben stehende Beispiel zeigt, dass wir in Sachen<br />

Qualität keine Kompromisse kennen. Wo<br />

<strong>im</strong>mer möglich, verwenden wir Produkte aus<br />

naturnaher Landwirtschaft. Be<strong>im</strong> Einkauf stellen<br />

wir höchste Ansprüche. <strong>Die</strong> Vermeidung und<br />

Trennung von Abfall ist uns ein grosses Anliegen.<br />

Reinigungsmittel werden elektronisch dosiert<br />

– <strong>der</strong> Umwelt zuliebe!<br />

In unseren Lagern achten wir penibel darauf, dass<br />

keine Kontamination zwischen Fleisch, Fisch und<br />

Gemüse möglich ist. Arbeitsmesser und Fleischwolf<br />

werden bei 1 Grad Celsius aufbewahrt. Zur<br />

Sicherheit haben wir ein Rückhalte-System. Von<br />

jedem hergestellten Produkt wird während sieben<br />

Tagen eine Probe zurück behalten, um bei<br />

allfälligen Problemen Ursachenforschung betreiben<br />

zu können.<br />

Unser Hygienestandard liegt weit über <strong>der</strong> strengen<br />

Lebensmittelverordnung. Wir haben intern<br />

200 kritische Punkte definiert, welche von uns re-<br />

gelmässig kontrolliert werden. <strong>Die</strong>s gewährleistet<br />

opt<strong>im</strong>ale Hygiene von <strong>der</strong> Warenannahme über<br />

die Lagerung und Fertigung bis auf Ihren Tisch!<br />

Wir verfügen über ein eigenes Labor, um die Sauberkeit<br />

zu testen. Zusätzlich ist eine externe Firma<br />

damit beauftragt, unseren Betrieb monatlich<br />

zu überprüfen und unangemeldet Stichproben<br />

durchzuführen.<br />

Wir nehmen regelmässig <strong>im</strong> ganzen Lokal<br />

Abklatschproben, um die Hygiene zu testen.


Interview mit Bäcker Ruedi Lüthi<br />

«<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong> sind <strong>im</strong>mer noch<br />

Ruedi Lüthi betreibt eine Bäckerei <strong>im</strong> Gundeli<br />

und beliefert den <strong>Stadthof</strong> täglich um<br />

6 Uhr mit frischem Toastbrot, welches als Unterlage<br />

für die stadtbekannte <strong>Brötli</strong> dient. Täglich<br />

um 3 Uhr kommen die Brote in den Ofen,<br />

nach dem Backen werden Sie auf Holzbrettern<br />

ausgekühlt. Seit 100 Jahren!<br />

Herr Lüthi, wie lange beliefern Sie die <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong><br />

schon?<br />

Bereits mein Vater und dessen Vorgänger, die Bäckerfamilien<br />

Hiss-Schöpflin und Hiss-Nicolas, belieferten<br />

den <strong>Stadthof</strong> mit Brot. Aus mündlichen<br />

Berichten wissen wir, dass unsere Bäckerei seit<br />

den Anfängen <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> zu den Lieferanten<br />

gehört!<br />

Wie viele Toastbrote haben Sie wohl in den letzten<br />

100 Jahren geliefert?<br />

Sie werden sicher verstehen, dass ich das nicht<br />

mehr lückenlos belegen kann. <strong>Die</strong> Millionengrenze<br />

ist aber schon lange überschritten!<br />

Waren die <strong>Brötli</strong> früher eigentlich grösser?<br />

Ich kann mit Best<strong>im</strong>mtheit sagen, dass die Toastbrote<br />

<strong>im</strong>mer gleich gross waren. Mein Vater übernahm<br />

1962 Backformen, die zuvor schon seit Menschengedenken<br />

in Gebrauch waren. Zwar verwenden<br />

wir heute neues Material, aber in exakt <strong>der</strong><br />

gleichen Grösse.<br />

Es ist also alles wie früher?<br />

<strong>Die</strong> Qualität, die Form und das Gewicht von 700g<br />

sind gleich geblieben. Ich habe allerdings das Gefühl,<br />

dass die Beläge heute dicker aufgetragen werden<br />

als in meiner Kindheit. Und bis in die frühen<br />

70er-Jahre wurden Fischmayonnaise- und Zwiebelbrötli<br />

mit rundem Toastbrot zubereitet.<br />

Was braucht es für ein gutes Tartare? Eigentlich<br />

gar nicht so viel. Wichtig ist, dass<br />

sie qualitativ hochstehendes, mageres Rindfleisch<br />

nehmen und die Frische gewährleisten.<br />

Es gibt wohl Tausende von Rezepten und Kombinationen<br />

für «Beef Tartare». <strong>Die</strong> einen geben<br />

Kapern, Ketchup o<strong>der</strong> Sardellenpaste hinzu. <strong>Die</strong><br />

an<strong>der</strong>en würzen mit Estragonsenf, Knoblauch, Tabasco<br />

o<strong>der</strong> Worchester. Und manche runden mit<br />

Scotch, Cognac o<strong>der</strong> Olivenöl ab. Uns schmeckt<br />

die einfache, dafür <strong>im</strong>mer top-frische Variante<br />

am besten: Für 500 Gramm Tartare benötigen Sie<br />

rohes, durch den Wolf gedrehtes Rindfleisch, ein<br />

Eigelb, 1dl helles Bier, eine feingehackte Zwiebel,<br />

Salz, Pfeffer und Chili. Alles schön durchmengen<br />

und kurz ziehen lassen. En Guete!<br />

gleich gross!»<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> ist ein Erfolgskonzept. Wieso gibt es<br />

keine Nachahmer?<br />

Eine Zeit lang lieferten wir auch nach Luzern und<br />

Zürich. <strong>Die</strong> dortigen Betreiber haben aber nicht<br />

überlebt. <strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong> ist eine Institution<br />

und läuft wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb<br />

so gut, weil die Produkte <strong>im</strong>mer frisch und qualitativ<br />

hochstehend sind.<br />

Lüthi Begg<br />

Solothurnerstrasse 31<br />

4053 <strong>Basel</strong><br />

Telefon 061 261 85 35<br />

Feines Tartare<br />

Der «Lüthi-Begg» beliefert die <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong><br />

seit 100 Jahren!<br />

In <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> produzieren wir Tartare<br />

alle 30 bis 45 Minuten frisch!<br />

Eine Institution<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> ist eine Institution, unbestritten.<br />

Und zwar nicht bloss wegen<br />

ihres Jubiläums, son<strong>der</strong>n wegen des<br />

in <strong>Basel</strong> einmaligen Angebots: 30 Sorten<br />

frische Brötchen, da muss man mehrmals<br />

hingegangen sein, um sich durch<br />

die ganze Auswahl zu essen!<br />

Angesichts <strong>der</strong> sattsam bekannten Vorbehalte,<br />

die sich mit «Junk Food» und amerikanischen<br />

Schnell<strong>im</strong>biss-Ketten verbinden,<br />

mag die 100jährige Erfolgsgeschichte<br />

<strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> erstaunen. Sie befriedigt<br />

aber offenbar ein zeitloses Bedürfnis:<br />

Schnelle, einfache und dabei qualitätsvolle<br />

Verpflegung in <strong>der</strong> Innenstadt. Und bietet<br />

inmitten <strong>der</strong> zahlreichen <strong>Bar</strong>s, Cafés und<br />

Restaurants rund um den <strong>Bar</strong>füsserplatz<br />

einen willkommenen Beitrag zur Aufenthaltsqualität<br />

in <strong>der</strong> Innenstadt.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Ich<br />

wünsche uns allen, dass die <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> weiterhin<br />

dazu beiträgt, dass sich alle Kreise<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>Basel</strong> wohlfühlen - während<br />

ruhigen Tagen, wie auch während <strong>der</strong><br />

belebten Nächte, in denen <strong>Basel</strong> beweist,<br />

dass es möglich ist, unterschiedlichste Interessen<br />

und Lebensentwürfe respektvoll<br />

nebeneinan<strong>der</strong> zu leben!<br />

<strong>Bar</strong>bara Schnei<strong>der</strong>, Präsidentin<br />

des Regierungsrates <strong>Basel</strong>-Stadt


100 Jahre <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> in Bil<strong>der</strong>n<br />

Der <strong>Bar</strong>füsserplatz um 1895. Der <strong>Stadthof</strong> hiess damals noch Café Restaurant Kibiger.<br />

Erst um 1898 eröffnete mit «Nessler’s <strong>Bar</strong>» ein Vorläufer <strong>der</strong> heutigen <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>.<br />

Der <strong>Stadthof</strong> in den 20er-Jahren des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts:<br />

Der Adler auf dem Dach ist lei<strong>der</strong> spurlos verschwunden.<br />

In den 60er- lagen die <strong>Brötli</strong> noch offen auf <strong>der</strong> Theke.<br />

Das genügt heutigen Hygieneansprüchen nicht mehr.<br />

St<strong>im</strong>mungsbild aus den 90er-Jahren:<br />

Was gibt es Schöneres, als bei <strong>Brötli</strong> und Bier auf den <strong>Bar</strong>fi zu schauen?


<strong>Die</strong> beste Pizza in <strong>Basel</strong><br />

Im <strong>Stadthof</strong> ist mit <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> nicht nur<br />

das traditionsreichste Schnellverpflegungskonzept<br />

zuhause, son<strong>der</strong>n auch <strong>Basel</strong>’s erste<br />

Pizzeria.<br />

Auch hier gilt unser kompromissloser an Qualität<br />

und Hygiene. Wir verwenden nur Top-Zutaten, beispielsweise<br />

sonnengereifte Tomaten und feinsten<br />

Mozzarella-Käse. Bei uns wird eine Pizza Prosciut-<br />

«Wir verwenden nur feinsten<br />

Mozzarella und an<strong>der</strong>e Top-Zutaten.»<br />

to noch mit Streifen von saftigem Hinterschinken<br />

belegt. Vielerorts verwendet man billigen Truthahn<br />

– aber nicht <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong>!<br />

Wir führen 20 verschiedene Pizze <strong>im</strong> Angebot,<br />

aber selbstverständlich können Sie sich Ihre Pizza<br />

auch mit eigenen Lieblingsbelägen zusammen<br />

stellen. Um Ihnen den Mund wässrig zu machen,<br />

empfehlen wir hier unsere Favoriten:<br />

Pizza al Padrone<br />

mit sehr dünnem Boden, Knoblauch und Tabasco<br />

Calzone alla Santa Lucia<br />

gefüllt mit römischem Quark, Schinken und Salami<br />

Pizza alls Pedruzka<br />

mit Speck, Zwiebeln und Oregano<br />

Wildrauchlachs-Pizza<br />

mit geräuchertem Wildlachs und Oregano<br />

Unsere Pizzeria können Sie auch für eine geschlossene Gesellschaft reservieren lassen.<br />

Wir danken für frühzeitige Anmeldung.<br />

Wussten Sie schon, dass…<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

<strong>Stadthof</strong>-Facts<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadthof</strong> 44 Voll- und Teilzeitmitarbeiter<br />

beschäftigt?<br />

in den letzten 25 Jahren mehr als<br />

100 Lehrlinge ausgebildet hat?<br />

fünf Mitarbeiter an sieben Tagen pro Woche<br />

mit Reinigungsarbeiten beschäftigt sind?<br />

wir unser Fritieröl täglich mit einem<br />

mo<strong>der</strong>nen Food-Sensor kontrollieren?<br />

wir pro Jahr 12 Tonnen Mayonnaise<br />

verarbeiten (vor allem für <strong>Brötli</strong>beläge)?<br />

Sie die Pizzeria <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong> für geschlossene<br />

Gesellschaften mieten können?<br />

Bahnbrechendes<br />

Konzept<br />

Man muss sich das einmal vorstellen:<br />

Alle <strong>der</strong>zeit lebenden Baslerinnen<br />

und Basler kennen den <strong>Bar</strong>fi nur<br />

mit «<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>». Für Jung und Alt gehört<br />

das Lokal genau so zum Stadtbild wie<br />

das Münster: Es war schon <strong>im</strong>mer da,<br />

wurde gelegentlich renoviert und ist<br />

längst eine Institution.<br />

Das ist um so bemerkenswerter, als <strong>der</strong><br />

Wandel <strong>im</strong> Gastgewerbe in den letzten<br />

Jahrzehnten viele Traditionslokale hat verschwinden<br />

lassen und Gastrokonzepte von<br />

Jahr zu Jahr kurzlebiger werden.<br />

<strong>Die</strong> innovativen Pioniere von 1906 haben<br />

lange vor den «Mc’s» das Bedürfnis <strong>der</strong><br />

Menschen nach schneller, unkomplizierter<br />

Verpflegung erkannt. Sie waren die lokalen<br />

Vorreiter eines Trends, dessen Kurve bis<br />

heute ungebrochen nach oben zeigt. Und<br />

weil das damals bahnbrechende Konzept<br />

über Jahrzehnte hinweg sorgfältig gepflegt<br />

und sanft weiterentwickelt wurde, hat es<br />

Bestand bis auf den heutigen Tag.<br />

<strong>Die</strong> «<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>» ist eine unternehmerische<br />

Erfolgsgeschichte, wie sie unsere Wirtschaft<br />

und unsere Gastronomie <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong><br />

brauchen.<br />

Herzliche Glückwünsche zum Jubiläum!<br />

Peter Malama<br />

Direktor Gewerbeverband <strong>Basel</strong>-Stadt


100 Jahre <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> Wir bedienen sie gerne.<br />

Sie merken das!<br />

Im Zentrum <strong>Basel</strong>s, am <strong>Bar</strong>füsserplatz,<br />

steht, seit nun 100 Jahren, <strong>der</strong> <strong>Stadthof</strong><br />

mit seiner <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>. Für mich bot<br />

sich dort schon während <strong>der</strong> Schul- und<br />

Studentenzeit eine Gelegenheit, günstig<br />

und ohne Wartezeit belegte Brötchen<br />

entwe<strong>der</strong> direkt an <strong>der</strong> <strong>Bar</strong> zu verzehren<br />

o<strong>der</strong> von dort als Party-Verpflegungen<br />

zu Freunden mitzunehmen. In <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> Schüleraufführung o<strong>der</strong><br />

des Zofinger-Conzärtlis o<strong>der</strong> später bei<br />

Schnitzelbank-Proben vor <strong>der</strong> Fasnacht<br />

haben wir uns mit <strong>Brötli</strong> aus dem <strong>Stadthof</strong><br />

über längere Perioden abwechslungsreich<br />

ernährt. Schnell<strong>im</strong>biss-Ketten<br />

waren uns nie eine gleichwertige<br />

Alternative.<br />

<strong>Die</strong> Tartar- o<strong>der</strong> Zwiebelbrötchen waren<br />

bereits damals Legende. An lauen Sommerabenden<br />

geniesse ich es noch heute,<br />

am geöffneten Fenster belegte Brötchen<br />

mit einem Glas Bier zu mir zu nehmen,<br />

den Passanten in <strong>der</strong> Gerbergasse o<strong>der</strong><br />

auf dem <strong>Bar</strong>füsserplatz zuzusehen und zu<br />

überlegen, in welches Kino ich nachher gehen<br />

will o<strong>der</strong> - nach dem Kino o<strong>der</strong> Theater<br />

- das soeben Gesehene noch einmal<br />

Revue passieren lassen.<br />

<strong>Die</strong> Gelegenheit, <strong>im</strong> ersten Stock über <strong>der</strong><br />

<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> entwe<strong>der</strong> eine <strong>der</strong> vielen Pizzas<br />

einzunehmen o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Restaurant eine<br />

raffiniert zubereitete Fischspeise zu geniessen,<br />

rundet das Angebot des <strong>Stadthof</strong>s<br />

ideal ab. Ich hoffe, dass <strong>der</strong> initiative Patron,<br />

ein Gastgeber mit Leib und Seele,<br />

diesen «Dreisparten-Betrieb» auch die<br />

nächsten Jahrzehnte mit dem gleichen<br />

Elan weiterführen wird – zum Wohl <strong>der</strong><br />

Bevölkerung und <strong>der</strong> Touristen in unserer<br />

Stadt.<br />

Dr. Andreas Burckhardt<br />

Präsident des Grossen Rates<br />

Auch an Sonn- und Feiertagen.<br />

<strong>Brötli</strong>-Amnestie<br />

Haben Sie auch schon «vergessen» ein <strong>Brötli</strong><br />

zu bezahlen?<br />

H<br />

eute sind Sie Manager, Angestellter,<br />

Handwerker, Medienprofi, Banker, Arzt,<br />

Professor, lic.rer.pol., Anwalt, Geschäftsführer,<br />

Selbständigerwerben<strong>der</strong>.<br />

Doch vor langer Zeit, als das Geld noch knapp war<br />

und <strong>der</strong> Hunger gross, ist es vielleicht auch Ihnen<br />

passiert, dass Sie ein <strong>Brötli</strong> nicht bezahlten.<br />

Natürlich ist es schwer, sich heute als ehemaliger<br />

Schlingel zu outen...<br />

Beruhigen Sie Ihr Gewissen und unterstützen<br />

Sie dabei einen guten Zweck!<br />

Überweisen Sie bis Ende November 2006 einen<br />

entsprechenden Geldbetrag auf unser notariell<br />

überwachtes Konto 55652.96 (lautend auf Dr. Alex<br />

Hediger, Vermerk <strong>Brötli</strong>-Amnestie) bei <strong>der</strong><br />

Raiffeisenbank <strong>Basel</strong> (BC-Nummer 81486).<br />

<strong>Die</strong> eingegangene Totalsumme übergeben wir dem<br />

Blindenhe<strong>im</strong> <strong>Basel</strong>, um einzelnen He<strong>im</strong>bewohnern<br />

langersehnte individuelle Wünsche zu erfüllen.<br />

Einzahlungsscheine sind in <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> erhätlich.<br />

Folgende Persönlichkeiten unterstützen den guten Zweck unserer Aktion:<br />

Markus Abt, Martin Angele, Andreas<br />

Bächle, Edwin Bachmann, Grossrat<br />

Markus Benz, Max und Paula<br />

Benz-Panozzo, Grossrat Dr. Claude F.<br />

Beranek, Stephan Bläsi, Raphael Blechschmidt,<br />

Bürgergemein<strong>der</strong>at Peter<br />

Bochsler, Roger Borgeaud, Willy Born,<br />

Urs Bossert, Silvia und Astrid Brancolini,<br />

Dr. Urs Michael Bucher, Peter Burla,<br />

Theo Büttel, Rolf Butz, Peter Bützer,<br />

Thomas Calfisch, Christian Casulli,<br />

Corina Christen, Grossrat Conradin<br />

Cramer, Herrmann Dettwyler, Toni<br />

<strong>Die</strong>trich, Marcel «Frau Roggenmoser»<br />

Dogor, Matthias Eckenstein, Marc Edel,<br />

Werner Edelmann, Alois Ehrat, <strong>Bar</strong>bara<br />

Erni, Willi Erzberger, Armin Faes, Beat<br />

Fankhauser, Diana Fischer, Hans Flückiger,<br />

Dr. Bernhard Gelzer-Stolz, Albert<br />

Geyer, Kurt Greuter, Gustav E. Grisard,<br />

Patrick Grobe, Peter Grossmann,<br />

a. Generalkonsul <strong>Die</strong>ter Gruber, Doris<br />

Rotzler, Grossrat Marcel Rünzi, Hans-<br />

Peter Ryhiner, Dr. Luc Saner, Grossrätin<br />

Helen Schai-Zigerlig, Bürgerrat<br />

Patrick Hafner, Theodor Hartmann,<br />

Dr. Alex Hediger, a. Nationalrat Helmut<br />

Hubacher, Charles B. Indlekofer, Grossrat<br />

Dr. Oswald Ingelin, René C. Jäggi,<br />

Grossrat Ernst Jost, Mischa Kammermann,<br />

Urs F. Kaufmann, Bruno Kaufmann,<br />

Hanspeter Kehl, Bruno<br />

Koeninger, Grossrat Tino Krattiger,<br />

Gilles Kreis, Christian Kummerer,<br />

Heinz Lambrigger, Béatrice Lamprecht,<br />

Kurt Lang, Markus Lehmann,<br />

Grossrat Hans-Rudolf Lüthi,<br />

Grossrat Peter Malama, Marc W. Meierhans,<br />

Albert Metzger, Ändi und Melanie<br />

Meyer Kopfmann, Felix Moppert,<br />

Dr. Christoph Plüss, Philipp Rahm,<br />

Marcel Reber, Maja Reichenbach, Max<br />

Rie<strong>der</strong>, a. Strafrichterin Irmgard R<strong>im</strong>ondini,<br />

Alfred Ritter, Werner Rizzato, Urs<br />

Roth, Bruno P. Schallberger, Werner<br />

Schmid, Willi Schraner, Urs Schweizer,<br />

Hans Stal<strong>der</strong>, Peter Stal<strong>der</strong>, Felix Stemmer,<br />

Meinrad Struss, Grossrat Dr.<br />

Donald Stückelberger, Umberto Stücklin,<br />

Enrico Tarelli, Philippe und Yvonne<br />

Toffel, Reto Toscan, Peter und Elisabeth<br />

Troller-Spreng, a. Regierungsrat<br />

Dr. Hans-Martin Tschudi, Dr. Heiner<br />

Vischer, Salvatore Volante, Paul von<br />

Gunten, Felix Rudolf von Rohr, Rolf<br />

Walther, Sämi Wälti, Grossrat Dr. André<br />

Weissen, Urs Welten, René Wenger,<br />

Grossrätin Christine Wirz-von Planta,<br />

Cello Walch, Yvonne Wymann, Peter<br />

Andreas Zahn, Angelika Zanolari, Peter<br />

Zenker, Mario Zerbini, Alice Z<strong>im</strong>mermann,<br />

Fasnachtsclique <strong>Die</strong> Hirnlose,<br />

Basler Guggemusig Sonate-Schlyffer<br />

<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> <strong>im</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Stadthof</strong><br />

J. und D. Schüpfer<br />

Gerbergasse 84, CH-4001 <strong>Basel</strong><br />

Tel. +41 (0)61 261 87 11<br />

Fax +41 (0)61 261 25 84<br />

E-Mail: info@broetlibar.ch<br />

Internet: www.broetlibar.ch


«<strong>Die</strong> genussvolle Alternative» – unter diesem<br />

Namen serviert das Restaurant <strong>Stadthof</strong> <strong>im</strong><br />

ersten Stock ein Menu für gesundheits- und<br />

linienbewusste Geniesser, Herzkranke und Diabetiker<br />

(in Selbstverantwortung). Das täglich<br />

wechselnde Tellergericht hat 300 bis 380 Kalorien.<br />

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•<br />

Gemüse werden <strong>im</strong> Kräutersud<br />

vitaminschonend zubereitet<br />

Stärkehaltige Beilagen werden separat serviert<br />

– Sie best<strong>im</strong>men die Menge selbst<br />

Fleisch o<strong>der</strong> Fisch garen in einer leckeren<br />

Gemüse-Kräuterbouillon<br />

Teigwaren sind aus Hartweizengriess und<br />

ohne Eier<br />

Brot und an<strong>der</strong>e Getreideprodukte sind aus<br />

unraffiniertem Vollkorn<br />

Keine tierischen Fettstoffe, keine Eier und kein<br />

Rahm!<br />

Wenn Fett, dann nur kaltgepresstes Olivenöl<br />

Saucen werden nur mit Pflanzenmargarine<br />

o<strong>der</strong> Mehl leicht gebunden<br />

Wir verwenden sehr wenig Salz... und nur<br />

Meersalz<br />

Gesunde Zutaten, <strong>der</strong>en ausgewogene Zusammensetzung<br />

und schonende Zubereitung spielen eine<br />

wichtige Rolle. Folgendes Beispiel soll Ihnen das<br />

verdeutlichen:<br />

1. Du sollst Dich gesund ernähren.<br />

Gesunde Ernährung beugt Übergewicht und hohem<br />

Blutdruck vor. Sie hilft bei Stoffwechsel- und<br />

Verdauungsstörungen, Diabetes, Gicht und vielen<br />

an<strong>der</strong>en Krankheiten. Gesunde Ernährung lin<strong>der</strong>t<br />

aber auch chronische Schmerzen und unterstützt<br />

die Rekonvaleszenz nach Krankheiten und Unfällen.<br />

2. Du sollst abwechseln.<br />

Jede Einseitigkeit ist ungesund! Pflanzliche Lebensmittel<br />

enthalten vor allem in rohem Zustand<br />

sehr viele nützliche Stoffe. Isst man aber beispielsweise<br />

grosse Mengen von Tomaten, wird<br />

unser Vitamin-Haushalt blockiert.<br />

3. Du sollst geniessen.<br />

Lieber ab und zu über die Stränge schlagen als<br />

sich dauernd falsch ernähren! Feiern Sie Feste.<br />

Nehmen Sie sich Zeit. Gönnen Sie sich einen feinen<br />

Malt Whisky und eine Zigarre. Ungesund ist<br />

nur das schlechte Gewissen be<strong>im</strong> Genuss...<br />

4. Du sollst wählerisch sein.<br />

Weniger ist mehr. Achten Sie auf die Qualität Ihrer<br />

Speisen. Vermeiden Sie Agrar-Schrott. <strong>Die</strong> richtige<br />

Wahl <strong>der</strong> Lebensmittel und schonendes Kochen<br />

sind Teil unserer Kultur.<br />

5. Du sollst genug trinken.<br />

Der Körper braucht viel Flüssigkeit. Trinken Sie<br />

Mineralwasser mit hohem Calcium- und nied-<br />

<strong>Die</strong> genussvolle Alternative<br />

Typisches Restaurant-Menu<br />

200 g Kalbssteak mit Fett<br />

<strong>im</strong> Nierenfett gebraten<br />

1.5 dl Pilzrahmsauce mit Doppelrahm<br />

70 g Eiernudeln mit Butter, Käse und Brotbröseln<br />

150g Gemüse mit brauner Butter<br />

normal gewürzt mit Salz<br />

1050 Kalorien<br />

75 g Fett (viel gesättigte Fettsäuren)<br />

hoher Eiweissgehalt<br />

Fachliche Beratung: Dr. med. Guido Schüpfer, Luzern • Dr. med. Hermann Brühwiler, Bottighofen •<br />

Anita Bitter, dipl. Ernährungsberaterin (Kalorienberechnung)<br />

<strong>Die</strong> zehn <strong>Stadthof</strong>-Gebote für gesundes Leben<br />

rigem Natriumgehalt. Wir bieten Eptinger auch in<br />

<strong>der</strong> 5dl- o<strong>der</strong> Literflasche an. In kleinen Mengen<br />

sind auch alkoholhaltige Getränke gesundheitsför<strong>der</strong>nd.<br />

Im <strong>Stadthof</strong> gibt es deshalb auch viele<br />

Flaschenweine <strong>im</strong> Offenausschank.<br />

6. Du sollst keine Diät halten.<br />

Eine Gewichtsabnahme ist dauerhaft nur zu erreichen,<br />

wenn Sie Ihre Essgewohnheiten än<strong>der</strong>n.<br />

Diäten führen zwar oft zu schnellem Gewichtsverlust,<br />

dieser wird aber bei <strong>der</strong> Rückkehr zu alten<br />

Essgewohnheiten schnell wie<strong>der</strong> aufgeholt. Der<br />

befürchtete JoJo-Effekt führt dazu, dass die meisten<br />

Diäten nicht nur nutzlos, son<strong>der</strong>n sogar kontraproduktiv<br />

sind.<br />

7. Du sollst Dich bewegen.<br />

Muskeltätigkeit und Bewegung sind für den Stoffwechsel<br />

sehr wichtig. Machen Sie einen kleinen<br />

Umweg, wenn Sie vom <strong>Stadthof</strong> zurück ins Büro<br />

o<strong>der</strong> ins Parkhaus spazieren.<br />

8. Du sollst weniger Fett essen.<br />

Überflüssiges Fett lagert sich leichter als Kohlenhydrate<br />

ab. Das Resultat: die Blutfette steigen und<br />

Sie nehmen zu – mit allen gesundheitsschädigenden<br />

Folgen.<br />

9. Du sollst weniger salzen.<br />

Früher war Kochsalz etwas sehr Seltenes und<br />

Wertvolles. Unsere Nieren sind deshalb so gebaut,<br />

dass sie möglichst viel Salz für den Organis-<br />

<strong>Die</strong> genussvolle Alternative <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong><br />

130 g Kalbssteak ohne Fett<br />

in Kräuterbouillon gegart<br />

mit frischen Kräutern und Pilzen garniert<br />

70g Nudeln ohne Eier, mit wenig Olivenöl<br />

Karotten, Blumenkohl, Bohnen und Fenchel <strong>im</strong><br />

Dampf gegart<br />

mit Kräutern und wenig Meersalz gewürzt<br />

nur 345 Kalorien<br />

nur 15 g Fett<br />

ausgewogener Fett- und Eiweissgehalt<br />

mus zurückbehalten. In den letzten zweihun<strong>der</strong>t<br />

Jahren stieg aber <strong>der</strong> Kochsalzkonsum um das<br />

Zehnfache! Fertig- und Dosenprodukte enthalten<br />

viel Salz.<br />

10. Du sollst Dich wohlfühlen.<br />

Soziales Wohlbefinden ist ein wichtiger Aspekt<br />

<strong>der</strong> Gesundheit. Treffen Sie sich mit Freunden<br />

o<strong>der</strong> Ihrer Familie <strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong>. Wir bedienen Sie<br />

gerne. Sie merken das.


Was wäre die<br />

<strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> ohne ihre<br />

Mitarbeiter?<br />

Traiteur Anton Sokcevic:<br />

Ein Vierteljahrhun<strong>der</strong>t Erfahrung<br />

<strong>im</strong> Umgang mit <strong>Brötli</strong>.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> ohne Jesus «Susi» Dubra<br />

kann man sich fast nicht vorstellen.<br />

Chef de Partie Patrick Lambert mit <strong>der</strong><br />

langjährigen Aushilfskraft Elisabeth Bolliger.<br />

Seit mehr als 25 Jahren<br />

<strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong><br />

• Jesus Dubra, Buffet<br />

• Anton Sokcevic, Traiteur<br />

• Georges Stoll, Hausdienst<br />

Seit mehr als 10 Jahren<br />

<strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong><br />

• Antonio Belchior, Service<br />

• Alain Bieber, Küchenleitungsteam<br />

• Elisabeth Bolliger, Aushilfe<br />

• Daniel Gröflin, Chef de Service<br />

Halten die Produktion am Laufen:<br />

Kamalavel Sivasothilingam,<br />

Küchenleiter Thierry Maire und Alain Bieber.<br />

Ein weiterer langjähriger <strong>Stadthof</strong>-Mitarbeiter:<br />

Chef de Partie Stéphane Le <strong>Bar</strong>s<br />

Georges Stoll ist <strong>der</strong> dienstälteste Mitarbeiter<br />

und kennt den <strong>Stadthof</strong> wie seine Westentasche.<br />

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•<br />

Ananthamayil Kanesan, Traiteur<br />

Patrick Lambert, Chef de Partie<br />

Stéphane Le <strong>Bar</strong>s, Chef de Partie<br />

Thierry Maire,<br />

Küchenleitungsteam<br />

Stefanija Nikovazi, Service<br />

Vadivel Sivaguru, Traiteur<br />

Kamalavel Sivasothilingam,<br />

Produktion<br />

Saravanamuttu Vaikuntharaja,<br />

Traiteur<br />

Franc Vorih, Service<br />

Bewährtes Traiteur-Team:<br />

Saravanamuttu Vaiuntharaja, Vadivel Sivagruru<br />

und Ananthamayil Kanesan.<br />

Kennen die <strong>Brötli</strong>-Vorlieben <strong>der</strong> halben Stadt:<br />

Mara Avanzini und Steffi Nikovazi<br />

Arbeiten <strong>im</strong> ersten Stock und in <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>:<br />

Antonio Belchior, Daniel Gröflin und Franc Vorih


Allein, zu zweit o<strong>der</strong> mit Freunden<br />

Kennen Sie das gediegene Restaurant <strong>im</strong><br />

ersten Stock des <strong>Stadthof</strong>s? Ob Tête-à-tête<br />

o<strong>der</strong> Geschäftsessen – hier sind Sie richtig!<br />

Auf <strong>der</strong> Karte stehen 120 verschiedene Gerichte:<br />

Hausgemachte Suppen, knackig frische Salate,<br />

gluschtige Vorspeisen, kalte Köstlichkeiten, Pasta,<br />

feine Toasts, Grilladen und Fleischgerichte, Lammspezialitäten,<br />

währschafte Schweizer Speisen,<br />

Fischgerichte und Fleisch-Fondue.<br />

Der <strong>Stadthof</strong> ist stadtbekannt für seine Tontopf-<br />

Spezialitäten. <strong>Die</strong>se exquisite Gourmandise müssen<br />

Sie unbedingt kosten! Salmschnitten o<strong>der</strong><br />

eine ganze Seezunge werden in feinstem Öl, mit<br />

speziellen Kräutern gewürzt, <strong>im</strong> Tontopf langsam<br />

gegart. Weil <strong>der</strong> Prozess seine Zeit braucht, benötigen<br />

Sie etwa 20 Minuten Geduld. Doch das Warten<br />

lohnt sich! Ebenfalls aus dem Tontopf: Der unvergleichliche<br />

Coq au vin mit Pilzen und vielen aromatischen<br />

Kräutern.<br />

Wir sind alles kleine Sün<strong>der</strong>lein<br />

von Willi Erzberger<br />

Nostalgie pur ist das, was die älteren Semester<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> <strong>der</strong> fünfziger und<br />

sechziger Jahre verbindet. Nach Beendigung<br />

des Zweiten Weltkrieges herrschte in unserer<br />

Stadt eine geradezu euphorische St<strong>im</strong>mung.<br />

Alle Dämme brachen und <strong>im</strong> nächtlichen <strong>Basel</strong><br />

brodelte es. Erlebnishungrig stürzten wir uns<br />

ins Vergnügen. Das Angebot war überwältigend<br />

und verlockend.<br />

In diversen Kinos wurden pro Vorstellung zwei<br />

Filme abgespielt. Für Lehrlinge, Studenten und<br />

Schüler ein erschwingliches und über dreistündiges<br />

Vergnügen. Im «Kiechli» liess <strong>der</strong> Zauberer<br />

Kalanag einen Elefanten von <strong>der</strong> Bühne verschwinden<br />

und begeisterte <strong>der</strong> weltberühmte<br />

Schweizer Clown Grock das Publikum. In diesem<br />

Variété-Theater, das es damals noch war, sorgten<br />

die Volksschauspieler Fredy Sche<strong>im</strong> und Rudolf<br />

Noch heute bedienen sich die Gäste selber mit den Brötchen ihrer Wahl.<br />

<strong>Die</strong> meisten Leute geben be<strong>im</strong> Bezahlen korrekt Auskunft über die Verzehrmenge.<br />

Im <strong>Stadthof</strong> wird fast ausschliesslich mit Frischprodukten gekocht.<br />

Deshalb richtet sich das Speisenangebot nach den Jahreszeiten.<br />

Bernhard mit ihren Komödien wochenlang für gute<br />

Unterhaltung. Zum Publikumsmagnet avancierte<br />

Alfred Rasser mit seinem «HD Läppli» und <strong>im</strong> Gambrinus<br />

gastierten politisch-literarische Kabaretts<br />

wie das Cornichon, Kikeriki und an<strong>der</strong>e.<br />

Wer sich mit einem kargen Stiftenlohn o<strong>der</strong> Sackgeld<br />

ins Vergnügen stürzen wollte, <strong>der</strong> musste mit<br />

seinen wenigen Franken haushälterisch umgehen.<br />

Schliesslich sollte ja auch noch <strong>der</strong> Hunger gestillt<br />

werden. Dafür war die <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> die klassische<br />

«Tank»- und Anlaufstelle. Hier trafen sich viele<br />

kleine und grosse Sün<strong>der</strong>lein be<strong>im</strong> Volkssport<br />

«Erlebnishungrig stürzten wir uns ins<br />

Vergnügen. Das Angebot war<br />

überwältigend und verlockend.»<br />

«<strong>Brötli</strong>bschiss». Wie sich später herausstellte, war<br />

<strong>der</strong> tägliche Schwund an nicht bezahlten <strong>Brötli</strong><br />

vom damaligen Beizer einkalkuliert. <strong>Die</strong>sem wie<strong>der</strong>um<br />

bot sich trotz <strong>der</strong> «Filzerei» kein Anlass zur<br />

Klage. Der Umsatz an bezahlter Ware soll enorm<br />

gewesen sein.<br />

Jetzt haben die mittlerweile zu ergrauten Senioren<br />

mutierten alten Sün<strong>der</strong> und Sün<strong>der</strong>innen die einmalige<br />

Gelegenheit, ein halbes Jahrhun<strong>der</strong>t später<br />

die Dinge wie<strong>der</strong> in Ordnung zu bringen. Das einbezahlte<br />

Geld wird vollumfänglich einer karitativen<br />

Institution zugeführt. Halten wir es mit dem<br />

französischen Schauspieler, Regisseur und Bühnenschriftsteller<br />

Sacha Guitry, <strong>der</strong> einmal gesagt<br />

hat: «Mancher sündigt bloss um des Genusses <strong>der</strong><br />

Reue willen.» Dem ist nichts mehr beizufügen!


Werner Schneeberger Obmann Werbeclub bei<strong>der</strong> <strong>Basel</strong><br />

« Ende <strong>der</strong> fünfziger Jahre, während <strong>der</strong><br />

Stifti, stillte auch ich öfters meinen Hunger<br />

in <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong>. In dieser stets überfüllten<br />

Treffpunktbeiz <strong>der</strong> jungen Hungerlei<strong>der</strong> mit<br />

kleinem Portemonnaie sorgte das resolute<br />

«Vespa-Ruthli» mit Sperberaugen dafür, dass<br />

möglichst alle gegessenen <strong>Brötli</strong> auch bezahlt<br />

wurden. Eine damals fast unlösbare Aufgabe.<br />

<strong>Die</strong> Aufpasserin hinter dem Tresen hatte aber<br />

auch eine soziale A<strong>der</strong>. Wer ihr von <strong>der</strong> Jungmannschaft<br />

sympathisch war, bei dem drückte<br />

sie be<strong>im</strong> Bezahlen beide Augen zu. <strong>Die</strong> Abrechnerei<br />

spielte sich in meinen Kreisen <strong>im</strong>mer nach<br />

demselben Proze<strong>der</strong>e ab. Wenn wir gefragt wurden,<br />

wie viele <strong>Brötli</strong> wir gegessen haben, dann<br />

erklärten wir, dass wir das nicht mehr so genau<br />

wissen. Das Ruthli best<strong>im</strong>mte dann wie viele es<br />

waren. In meinem Fall <strong>im</strong>mer weniger, als ich gegessen<br />

hatte.<br />

« «Der <strong>Stadthof</strong> war die Stammbeiz des FC<br />

Concordia, bei dem ich bereits als zwölfjähriger<br />

Neu-Junior, vor 52 Jahren, Mitglied<br />

wurde. Das war kurz nach <strong>der</strong> Übersiedlung<br />

meiner Familie aus <strong>der</strong> Innerschweiz nach<br />

<strong>Basel</strong>. Das Geld war knapp, <strong>der</strong> Hunger aber<br />

um so grösser. In <strong>der</strong> Regel befand sich in meinen<br />

Taschen weniger Münz als Brotkrümel. Es<br />

reichte selten, um sich nach den Trainings in<br />

<strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> zu verpflegen. Auch <strong>im</strong> Alter von<br />

16 Jahren nicht, als ich in die erste Mannschaft<br />

berufen wurde.<br />

<strong>Die</strong> älteren Teamkollegen, die sich nach den Trainings<br />

Richtung Stammlokal bewegten, nahmen<br />

mich dorthin mit und das mit <strong>der</strong> jeweiligen Ankündigung,<br />

dass ich in <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> ohne gravierende<br />

Kostenfolge meinen Hunger stillen könne.<br />

<strong>Die</strong>ser Treffpunkt war für mich das kulinarische<br />

« «Mit reichlich viel Abstand zu meiner<br />

jugendlichen Sturm- und Drangzeit<br />

muss ich bezüglich <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> eingestehen,<br />

dass ich damals möglicherweise des öfteren<br />

unter einer so genannten Jugendvergesslichkeit<br />

gelitten haben muss. An<strong>der</strong>s ist es für<br />

mich schwer unerklärbar, warum be<strong>im</strong> Stillen<br />

des Hungers mit den köstlichen <strong>Brötli</strong> <strong>der</strong><br />

Denkapparat regelmässig aussetzte und ich<br />

vor dem Zahlungsvorgang einfach nicht mehr<br />

in <strong>der</strong> Lage war, die jeweilige Stückzahl genau<br />

zu eruieren.<br />

In <strong>der</strong> frustrierenden Gewissheit, über zu wenig<br />

Sackgeld zu verfügen, um mir in <strong>Basel</strong>s beliebtester<br />

Verpflegungsstätte jene Stückzahlen zuführen<br />

zu können, nach denen mein jugendlicher Körper<br />

verlangte, schien es durchaus opportun, sich<br />

mit einem «corriger la fortune» kleine Vorteile zu<br />

Allerdings muss ich meiner Beichte anfügen,<br />

dass auch ich mir Ruthlis Sympathie mit einem<br />

Trick erschlichen hatte. Sie war mit ihrer Vespa<br />

verunfallt und wurde von <strong>der</strong> Polizei gebüsst,<br />

weil sie ein Rotlicht übersehen haben soll. <strong>Die</strong>se<br />

amtliche Version wie<strong>der</strong>um konnte die <strong>Bar</strong>frau<br />

nicht akzeptieren, weil die Ampelanlage nach<br />

ihrer Version auf Grün geschaltet war. Bei je<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> vielen von ihr <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> angezettelten<br />

Diskussionen über diese „Unrechtbeurteilung“<br />

durch die Polizei ergriff ich ihre Partei. Es sollte<br />

mein Schaden nicht sein.<br />

Früher gab es auch noch in Schälchen gereichten<br />

Gurken- o<strong>der</strong> Rüeblisalat. Auf die Gurkenversion<br />

fuhr ich komplett ab. Es war mein Lieblingssalat.<br />

Den, das gestehe ich heute schamhaft, habe ich<br />

niemals bezahlt. <strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-Amnestie<br />

»<br />

gibt mir<br />

jetzt die gute Gelegenheit,<br />

„Vergessenes“ nachzuholen.<br />

Karli O<strong>der</strong>matt Fussball-Legende<br />

Paradies. So gute <strong>Brötli</strong> wie dort gab es in <strong>der</strong><br />

ganzen Stadt nirgends. Das ist aus meiner Sicht<br />

auch heute noch so.<br />

Meine Congeli-Kollegen nahmen mich, ihren<br />

Jüngsten, stets in die Mitte, wenn es ans Futtern<br />

ging. Vom Personal wurde ich als lieber und folgsamer<br />

Bub (!) eingestuft und vom streng blickenden<br />

Herrn hinter dem Tresen offenbar auch nie<br />

so, wie an<strong>der</strong>e Hungerlei<strong>der</strong>, speziell kontrolliert.<br />

Jedenfalls wurde ich niemals ertappt, wenn<br />

ich mehr ass, als ich zu bezahlen vermochte. Für<br />

mehr als zwei <strong>Brötli</strong> hatte ich selten Geld in meinen<br />

fast <strong>im</strong>mer leeren Taschen. Dennoch ging ich<br />

nie hungrig nach Hause.<br />

Zu den Spezialisten <strong>im</strong> <strong>Brötli</strong>-Bschiss zählten zu<br />

meinen Zeiten vor allem die Star-Handballer von<br />

ATV <strong>Basel</strong>-Stadt. Alles stadtbekannte Namen. Sie<br />

verschaffen. Damit befand ich mich in allerbester<br />

Gesellschaft unter Kollegen, Freunden und<br />

Bekannten, die sich ebenfalls genüsslich und engagiert<br />

an diesem Volkssport beteiligten.<br />

<strong>Die</strong> Gewissheit damals, einer von vielen zu sein,<br />

die sich am Tresen <strong>der</strong> <strong>Brötli</strong>-<strong>Bar</strong> Vorteile zu verschaffen<br />

wussten, erleichterten aber lei<strong>der</strong> mein<br />

jugendliches Gewissen in keiner Weise. Daher litt<br />

ich nach nicht ganz gesetzeskonformem Hungerstillen<br />

<strong>im</strong> <strong>Stadthof</strong> an schlechter Verdauung, die<br />

mir den Schlaf raubte.<br />

Meine Vergesslichkeit for<strong>der</strong>te nun ihren Tribut.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Brötli</strong>-Amnestie gibt mir endlich die Gelegenheit,<br />

Abbitte zu leisten für meine kulinarischen<br />

Jugendsünden. Man verzeihe<br />

»<br />

mir: Über die Formulierung<br />

geht die<br />

Wahrheit zum Teufel.<br />

Werner Schneeberger<br />

sind jetzt, in ihrem Seniorendasein, dazu aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

gemeinsam<br />

»<br />

mit mir Busse zu tun, wenn<br />

zur <strong>Brötli</strong>-Amnestie<br />

aufgerufen wird.<br />

Karli O<strong>der</strong>matt<br />

Alex Stürchler Ombudsman Wirteverband <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

Alex Stürchler<br />

by FC <strong>Basel</strong> 1893<br />

©


J. und D. Schüpfer, Gerbergasse 84, CH-4001 <strong>Basel</strong><br />

Telefon +41 (0)61 261 87 11 • Fax +41 (0)61 261 25 84<br />

E-mail: info@stadthof.ch • Internet: www.stadthof.ch

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