Ihr Anzeiger Bad Bramstedt 30 2018
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Seite 2<br />
Eine Liebeserklärung an Familie Wagner<br />
Im Garten feierten die Palls aus den USA das Wiedersehen mit der<br />
ganzen Familie Wagner.<br />
Fotos: Otto<br />
Große Wiedersehensfreude: Andrew Pall (Mitte) besuchte mit seiner<br />
Frau Jean-Marie (re.), Tochter Maddie (2.v.li.) und Sohn Colin (li.)<br />
Karl „Kalli“ Wagner (2.v.re.) und seine Frau Helga (vorne).<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Bramstedt</strong> (hot) – „Kinder<br />
vergessen ihre ,Eltern‘<br />
nie.“ Einen Zettel mit diesem<br />
von Herzen kommenden<br />
Satz hatte Andrew Pall damals<br />
seinen Gasteltern Karl<br />
„Kalli“ Wagner und seiner<br />
Frau Helga geschrieben. Das<br />
ist jetzt über <strong>30</strong> Jahre her.<br />
Von 1986 bis 1987 war Andrew<br />
Pall, damals 17 Jahre<br />
alt, aus Wichita in Kansas<br />
(USA) Austauschschüler<br />
an der Jürgen-Fuhlendorf-<br />
Schule (JFS) in <strong>Bad</strong> <strong>Bramstedt</strong><br />
und wohnte bei den<br />
„Schuh“-Wagners am Kirchenbleeck.<br />
Die Freude war<br />
groß, als der mittlerweile<br />
49-Jährige nun mit seiner<br />
Frau Jean-Marie, Tochter<br />
Maddie (20) und Sohn Colin<br />
(16) gemeinsam mit der ganzen<br />
Familie Wagner dort im<br />
Garten saß und bei gutem<br />
Essen das Wiedersehen feierte.<br />
Drei Tage war die Familie<br />
aus den USA zu Gast in der<br />
Rolandstadt, gewohnt hat sie<br />
im Hotel „<strong>Bramstedt</strong>er Wappen“.<br />
„Der Kontakt ist in<br />
all den Jahren nie abgebrochen“,<br />
sagt „Kalli“ Wagner<br />
(84). „Wir waren auch schon<br />
in den USA und haben Andrew<br />
dort besucht.“ „Seine<br />
erste Party in <strong>Bad</strong> <strong>Bramstedt</strong><br />
hat Andrew auch hier bei<br />
uns im Garten gefeiert“,<br />
blickt Wagner zurück. „Damals<br />
war ich gerade König<br />
der Rolandschützen geworden.“<br />
„Ich habe sehr gerne<br />
bei den Wagners gewohnt.<br />
Das sind wirklich sehr liebe<br />
und nette Leute“, sagt Andrew<br />
Pall. Und er schwärmt<br />
heute noch von seiner <strong>Bad</strong><br />
<strong>Bramstedt</strong>er Schulzeit: „Das<br />
war ein ganz tolles Erlebnis.“<br />
Im Gedächtnis geblieben<br />
sind ihm Direktor Dr. Ulrich<br />
March, der Deutschunterricht<br />
mit Dieter Gaipl und<br />
der Englischunterricht mit<br />
Helga Lenz. Und der Musikunterricht<br />
bei Winfried<br />
Hahn. Denn gesungen hat<br />
Andrew Pall immer schon<br />
gerne. „Bei einer Schulveranstaltung<br />
habe ich mal ,White<br />
Christmas‘ gesungen“, erinnert<br />
er sich. Bei den Profis<br />
Karl-Heinz Lampe und<br />
Eva-Christine Reimer hat<br />
er Stimmunterricht bekommen.<br />
Die Ost- und Nordsee,<br />
Hamburg, die Klassenfahrt<br />
nach Bayern und der Flug im<br />
Hubschrauber der Bundespolizei<br />
über Schleswig-Holstein<br />
zu einem öffentlichen<br />
Gelöbnis: Auch davon ist er<br />
heute noch begeistert. Fliegen<br />
– das ist auch heute die<br />
große Leidenschaft von Andrew<br />
Pall. „Fliegen ist mein<br />
Lieblingshobby“, sagt der<br />
Privat-Pilot. Und auch beruflich<br />
hat er damit zu tun. Er<br />
arbeitet beim Unternehmen<br />
„Textron“ und verkauft<br />
Flugzeuge, zum Beispiel<br />
CESSNAs. Nach <strong>Bad</strong> <strong>Bramstedt</strong><br />
und Hamburg standen<br />
nun noch unter anderem<br />
Köln und Heidelberg auf<br />
dem Programm der Familie.<br />
Die Rolandstadt und die<br />
Familie Wagner haben es<br />
Andrew Pall, der mit zweitem<br />
Vornamen Werner<br />
heißt („Mein Großvater aus<br />
Deutschland hieß so.“), aber<br />
ganz besonders angetan.<br />
Diese zu Herzen gehenden<br />
Worte schrieb Andrew Pall<br />
den Wagners jetzt: „Ich habe<br />
in meinem Leben sehr von<br />
den Erfahrungen profitiert,<br />
die ich mit meiner Familie<br />
Wagner gemacht habe. Ich<br />
habe eine Sprache gelernt,<br />
gelernt, wie Deutsche leben<br />
und arbeiten, gelernt, mit anderen<br />
Kulturen umzugehen<br />
(was ich in meinem Berufsleben<br />
umgesetzt habe). Und<br />
am wichtigsten: Ich erfuhr<br />
von einigen unglaublichen<br />
Menschen. Das Austauschjahr,<br />
das ich hier verbrachte,<br />
war nicht nur eine großartige<br />
kulturelle Erfahrung,<br />
sondern auch ein großartiger<br />
Austausch von Herzen und<br />
Liebe. Ich danke Dir, meine<br />
Familie, dass Du Dein Leben<br />
und die Erfahrungen mit<br />
mir geteilt hast. Ich bin für<br />
immer in Deiner Schuld, und<br />
Du bist für immer in meinem<br />
Herzen.“<br />
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<strong>Bad</strong> <strong>Bramstedt</strong> - 28. Juli <strong>2018</strong> - Seite 2<br />
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