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Abb. 9e - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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<strong>Abb</strong>. 1 Überlebender eines erblichen<br />

beidseitigen Augenkrebses im frühen Kindes-Alter<br />

(Retinoblastom): Verlust des<br />

rechten Auges (Kunstauge aus Glas); die<br />

linke Augenhöhle ist leer (Narben nach<br />

Chirurgie und Bestrahlung). Gesicht ohne<br />

Mimik, fehlende Gestik. - Heute kann<br />

Leben und Sehen erhalten werden.<br />

der internationalen Zusammenarbeit<br />

in der Ophthalmologie vordringe. Den<br />

mir zugestandenen - viel zu knappen<br />

Rahmen - werde ich in gedrängter<br />

Form auftragsgemäß ausfüllen.<br />

Was Blindheit wirklich bedeutet,<br />

übersteigt das Vorstellungsvermö-<br />

4 Erlanger <strong>Universität</strong>sreden 63/2003, 3. Folge<br />

gen von uns Sehenden. Dieser Patient<br />

(<strong>Abb</strong>. 1) - Kleinkind zu Beginn<br />

meiner Ausbildung zum Augenarzt<br />

vor 42 Jahren - demonstriert das extreme<br />

Scheitern aller augenärztlichen<br />

Bemühungen: Er überlebte einen<br />

seltenen vererbbaren, bilateralen<br />

Augenkrebs, das Retinoblastom.<br />

Er verlor beide Augen, damit alle visuelle<br />

Kommunikation, auch Mimik<br />

und Gestik. Heute können wir das<br />

Leben des Patienten und die Sehfähigkeit<br />

beider Augen erhalten.<br />

Durch die interdisziplinäre Analyse<br />

von Stammbäumen wurde erstmals<br />

das grundlegende Prinzip des "Tumor-Supressor-Gens"<br />

beim Retinoblastom<br />

erkannt. Es spielt heute<br />

auch in der allgemeinen Onkologie<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Die Augenheilkunde hat sich als erstes<br />

Fach von Chirurgie und konservativer<br />

Medizin getrennt. Sie blieb aber<br />

mit buchstäblich allen medizinischen<br />

Bereichen eng verbunden und umfasst<br />

sowohl "akademische Medizin"<br />

als auch akkurate "handwerkliche"<br />

Biotechnologie und Mikrochirurgie:<br />

Seit dem Konzil von Tours<br />

(1163):”ecclesia abhorret a sanguine”,<br />

rumort eine fruchtbare Spannung<br />

zwischen theoretisch-konservativer<br />

und operativer Medizin auch noch in<br />

der modernen Ophthalmologie.

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