Reisebericht_Russland1Teil1
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SANKT PETERSBURG + KRIM<br />
EIN REISEBERICHT VON DER FRIEDENSGRUPPE<br />
DEUTSCH-RUSSISCHE FREUNDSCHAFT<br />
Hamburg, den 06.07.2018<br />
VERFASST VON VICTORIA TUSCHIK, KATRIN PRÜSS UND ANDREAS KOSACK
Inhalt<br />
Vorbemerkungen ......................................................................................................................................... 2<br />
1. Tag, Sankt Petersburg (Samstag, 19.05.2018) ....................................................................................... 3<br />
2. Tag, Sankt Petersburg (Sonntag, 20.05.2018) ........................................................................................ 4<br />
3. Tag, Sankt Petersburg (Montag, 21.05.2018) ......................................................................................... 8<br />
Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg: ..................................................................................................... 11<br />
Der Winterpalast: ....................................................................................................................................... 11<br />
„Der Eherne Reiter“.................................................................................................................................. 12<br />
Der Ostrowskij-Platz .................................................................................................................................. 13<br />
Feinkosthändler Jelissejew ........................................................................................................................ 14<br />
Die Isaakskathedrale ................................................................................................................................. 15<br />
Die Auferstehungskirche ........................................................................................................................... 16<br />
Mit der Fähre nach Peterhof ..................................................................................................................... 17<br />
Das Marinski Theater ................................................................................................................................ 19<br />
Vorbermerkung zur Krimreise .................................................................................................................. 20<br />
4. Tag, Krim, Simferopol, Jalta (Dienstag, 22.05.2018) .......................................................................... 21<br />
5. Tag, Krim, Jalta (Mittwoch, 23.05.2018) .............................................................................................. 24<br />
6. Tag, Krim, Jalta (Donnerstag, 24.05.2018) .......................................................................................... 29<br />
7. Tag, Krim, Gontscharnoje, Sapun, Sewastopol (Freitag, 25.05.2018) ................................................ 37<br />
8. Tag, Krim, Jalta, Artek (Samstag, 26.05.2018) .................................................................................... 45<br />
9. Tag, Krim, Jalta (Sonntag, 27.05.2018) ............................................................................................... 53<br />
Danksagung ............................................................................................................................................... 54<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
1
Sankt Petersburg und Krim: Ein <strong>Reisebericht</strong><br />
von Victoria Tuschik, Katrin Prüss und Andreas Kosack<br />
Vorbemerkungen<br />
Unsere Friedensgruppe "Deutsch-Russische Freundschaft" mit Hauptsitz in Hamburg möchte im<br />
Folgenden über eine Russlandreise (St. Petersburg und Krim, 19.05. - 27.05.2018) berichten.<br />
Eine Delegation unserer Gruppe, bestehend aus 11 Teilnehmern reiste in freudiger Erwartung<br />
nach Russland und wir sind im Nachhinein sehr dankbar, dass unsere Erwartungen sogar übertroffen<br />
wurden, wir auf diesem Wege viele Freundschaften geschlossen haben sowie das Land<br />
und die russische Kultur näher kennenlernen durften.<br />
von links: Peter, Astrid, Mirko, Kai, Natalia, Thomas, Katrin, Sveta, Victoria, Frank, Nico, Andreas<br />
Unser deutsches Herz hat die "russische Seele" bewusst erlebt, die „russische Seele“ die sich<br />
z. B. in den Werken von Dostojewski und Tolstoi sowie in denen von Puschkin wiederfindet. Wir<br />
konnten am Ende unserer Reise nachempfinden, dass Rilke in Russland zum ersten Mal „ein<br />
nicht ausdrückbares Gefühl, ein Gefühl von Heimat überkam“.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
2
Unsere Friedensgruppe steht stellvertretend für alle Deutschen, denen friedliche und konstruktive<br />
Beziehungen zwischen dem russischen und dem deutschen Volk am Herzen liegen. In diesem<br />
Sinne verstehen wir uns als Botschafter der deutschen Volksdiplomatie.<br />
Wir erinnern uns gerne an Wladimir Putins "Liebeserklärung" an Deutschland, seine im Jahre<br />
2001 im Deutschen Bundestag auf Deutsch gehaltene vertrauensvolle Rede. Darin bietet der<br />
Präsident Russlands den Deutschen eine umfassende Zusammenarbeit an, mit Verweis auf die<br />
für beide Seiten unbegrenzten Möglichkeiten.<br />
Da die offizielle Politik der Bundesrepublik Deutschland diese ausgestreckte Hand unserer<br />
Meinung nach nicht ergreifen will, sondern sich zum eigenen Schaden an friedensgefährdenden<br />
Sanktionen gegen Russland beteiligt, fühlen wir deutschen Volksdiplomaten uns aufgerufen,<br />
durch eigene Initiative tätig zu werden. Wir wollen den Frieden zwischen unseren Völkern<br />
erhalten und den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen unseren Völkern mit ganz<br />
konkreten Projekten fördern und ausbauen.<br />
An dieser Stelle möchten wir auf unser beiliegendes Kommuniqué verweisen, welches wir auf<br />
den offiziellen Empfängen an unsere russischen Freunde übergeben haben.<br />
1. Tag, Sankt Petersburg (Samstag, 19.05.2018)<br />
Sankt Petersburg ist eine der außergewöhnlichsten Städte, und daher unbedingt eine Reise wert.<br />
Sie liegt auf 44 Inseln im Mündungsdelta der Newa mit 68 Kanälen und Flussarmen. Die von<br />
Peter dem Großen erbaute alte russische Hauptstadt hat sich eine Homogenität der Stile<br />
bewahrt, die bei Städten dieser Größenordnung selten anzutreffen ist. Grund hierfür ist, dass<br />
diese Stadt sich nicht aus sich selbst heraus entwickelte, sondern stilvoll und kompetent geplant<br />
worden ist. Das „Fenster nach Europa“ ist vor allem auch für Besucher interessant, die die<br />
Kultur lieben und sich für Geschichte und Architektur interessieren.<br />
Wir hatten das große Glück, dass wir von unserer Freundin Olga Kusub, die seit Jahrzehnten in<br />
Sankt Petersburg lebt und gebürtig von der Krim stammt, mit Herz und Seele sowie mit<br />
detailliertem Wissen durch diese wunderschöne Stadt geführt wurden. Sie selbst bezeichnet ihr<br />
Sankt Petersburg als die „Schönste aller Städte“ - und wahrlich, wer einmal in Sankt Petersburg<br />
war, kann sich nur schwer seinem Zauber entziehen.<br />
Doch fangen wir von vorne an: Um 10:50 Uhr ist der A319 der Rossiya Airlines von Hamburg<br />
nach St. Petersburg gestartet, wo wir nach einem ruhigen Flug um 13:45 (14:45 Ortszeit)<br />
angekommen sind. Nach dem Abholen des Gepäcks und dem Durchlaufen der Grenzkontrollen<br />
wurden wir am Ausgang bereits von Olga erwartet, die uns für die nächsten Tage als Führerin<br />
und Dolmetscherin durch St. Petersburg begleitet hat. Nico hat einen Kleinbus organisiert, der<br />
uns bis zu einer Metro-Station innerhalb der Stadt gebracht hat, von wo aus wir mit der Metro<br />
Linie 5 bis zur Station Obwodny Kanal weitergefahren sind. Von den super langen Rolltreppen,<br />
den sauberen Stationen und den nicht überfüllten Metros waren wir sofort positiv beeindruckt.<br />
Von der v. g. Station gingen wir noch einen guten Kilometer bis zu unserem Hotel. Eigentlich<br />
nicht viel, aber nach dem bisher schon anstrengenden Tag, zu Fuß, mit Gepäck und bei warmem<br />
Sommerwetter, zog es sich hin. Um 17:00 Uhr kamen wir schließlich gut gelaunt im Hotel<br />
Bristol an, wo wir es uns im Vorraum auf den Sofas bequem gemacht haben. Das Einchecken<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
3
dauerte eine Stunde und unsere Reisepässe wurden an der Rezeption erst einmal einbehalten, da<br />
wohl ein paar mehr Formalitäten zu regeln waren.<br />
Danach sind wir kurz auf unsere Zimmer, jeweils große, saubere und gut ausgestattete Einzelzimmer,<br />
haben uns ein bisschen frisch gemacht und ab ging`s zum Treffpunkt mit Olga an der<br />
Metro-Station Admiralteyskaya. Von dort aus sind wir in ein russisches Lokal gegangen, welches<br />
Olga für uns zum Abendessen ausgesucht hat. Natürlich war es nicht ganz einfach, die russische<br />
Speisekarte zu entschlüsseln. Somit haben wir uns den kulinarischen Empfehlungen von Olga<br />
anvertraut und waren damit sehr gut beraten. Das Essen war sehr gut, es gab typisch russische<br />
Speisen.<br />
Nach dem Abendessen war von Müdigkeit nichts mehr zu spüren und wir ließen uns von Olga<br />
weiter inspirieren, eine kurze Stadtführung zur Isaaks-Kathedrale, zum Senatsplatz mit dem<br />
Reiterdenkmal „Medny Wsadnik“ für den Gründer dieser Stadt, Peter I, zum Admiralitätsgebäude<br />
und zum Schlossplatz mit dem Winterpalast.<br />
Die Abendstimmung im Zentrum von St. Petersburg haben alle von uns als etwas Besonderes<br />
empfunden. Der Himmel war zu später Stunde noch recht hell und hatte tatsächlich eine mehr<br />
weiße als blaue Farbe (die berühmten „Weißen Nächte“). Wir empfanden in diesen Momenten<br />
eine tiefe Entspannung und innere Zufriedenheit, ein toller Auftakt an diesem 1. Abend.<br />
Je nach Kondition sind einige von uns dann ins Hotel gefahren, um ihre Müdigkeit gegen einen<br />
sanften Schlaf in den bequemen und großzügigen französischen Doppelbetten einzutauschen.<br />
Andere haben noch einige Zeit die einzigartige nächtliche Stimmung in dieser schönen Stadt<br />
genossen.<br />
2. Tag, Sankt Petersburg (Sonntag, 20.05.2018)<br />
Nach einer entspannten Nacht mit mehr oder<br />
weniger Schlaf und einem ausgiebigen, teils<br />
deftigem Frühstück im Hotel war für 10:00 Uhr<br />
ein Treffen mit zwei Abgeordneten des St.<br />
Petersburger Parlaments im Hotel Bristol<br />
geplant. Das verzögerte sich allerdings etwas,<br />
so dass wir erst um 11:00 Uhr begonnen haben.<br />
Wir haben dafür extra einen klimatisierten<br />
Konferenzraum gemietet.<br />
Auf politischer Ebene hatten wir somit die Ehre,<br />
Herrn Ivan Kolpakow, Berater des Vorsitzenden<br />
des Ausschusses für internationale Zusammenarbeit<br />
der Regierung von Sankt Petersburg und<br />
Herrn Alexander Konovalov, Berater des Vorsitzenden<br />
des Ausschusses für Jugendpolitik und<br />
Zusammenarbeit mit öffentlichen Organisationen<br />
der Regierung von Sankt Petersburg zu einem<br />
persönlichen Gespräch zu treffen.<br />
Von links: Ivan Kolpakow, Andreas Kosack, Victoria Tuschik, Alexander Konovalov<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
4
Sie berichteten von ihrer Arbeit und ihrem Bemühen, den Austausch zwischen Deutschland und<br />
Russland voranzutreiben. Insbesondere auf den Schüleraustausch aber auch auf die Durchführung<br />
vieler kultureller Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung wird Wert gelegt.<br />
Sankt Petersburg ist weltoffen und will als solches auch wahrgenommen werden.<br />
Mit Teilnehmern der Friedensgruppe<br />
Die russischen Bemühungen um gute Beziehungen zu Deutschland und das Engagement, mit dem<br />
diese Bemühungen auch von Sankt Petersburger Seite betrieben werden, wurden in diesem<br />
Gespräch sehr deutlich. Umso bedenklicher erscheint die einseitige Berichterstattung in<br />
Deutschland, die nicht Freundschaft, sondern Angst<br />
vor Russland zum Inhalt hat. Über die Bemühungen<br />
von russischer Seite, die deutsch-russische<br />
Freundschaft zu pflegen, wird von den offiziellen<br />
Medien nicht berichtet, was in der deutschen<br />
Öffentlichkeit zu einem völlig verzerrten<br />
realitätsfernen Bild führt. Wir haben in diesem<br />
Gespräch erklärt, dass uns die deutsch-russische<br />
Freundschaft sehr viel bedeutet und wir diese<br />
Botschaft mitnehmen werden nach Deutschland.<br />
Als Zeichen unserer Verbundenheit mit Russland<br />
haben wir als Gastgeschenk eine Skulptur aus<br />
unserer Hauptstadt mitgebracht, die das Wahrzeichen<br />
von Berlin abbildet und gleichzeitig die<br />
nationale Personifikation Russlands darstellt:<br />
Einen Bären. Welches symbolische Geschenk<br />
könnte die tiefe Verbundenheit zwischen Russland<br />
und Deutschland besser ausdrücken ?<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
Von links: Victoria Tuschik Ivan Kolpakow,<br />
Nicolai Uryvskij<br />
5
In einer sehr angenehmen und vertrauensvollen Atmosphäre haben wir dann über unsere zukünftige<br />
Zusammenarbeit gesprochen, Adressen ausgetauscht und Erinnerungsfotos geschossen.<br />
Nach diesem Treffen haben wir uns alltagstauglich umgezogen und sind zur Isaaks-Kathedrale<br />
gefahren, wo wir uns mit Olga getroffen haben. Sie hat uns die wunderschöne Kathedrale<br />
gezeigt und wusste viele interessante Dinge darüber zu berichten.<br />
Olga bei den Erläuterungen in der Isaaks-Kathedrale<br />
Neben dieser tollen und prachtvollen Architektur waren wir angenehm überrascht, dass die<br />
Schüler von russischen Schulgruppen sehr aufmerksam den Erläuterungen des Lehrers folgten<br />
und wissbegierig bei der Sache waren. Das erschien uns nicht wie ein „Pflichtprogramm“ der<br />
Schule, sondern hier war ein ehrliches Interesse für russische Kunst, Kultur und Geschichte<br />
deutlich erkennbar.<br />
Ein Teil unserer Gruppe ist anschließend auf die Kuppel der Kathedrale gestiegen, um die herrliche<br />
Aussicht über die Stadt zu genießen. Die Anderen haben ein nahe gelegenes Lokal aufgesucht<br />
mit genügend freien Plätzen für uns alle. Das ist ab einer gewissen Gruppengröße gar<br />
nicht so einfach. Schließlich haben wir im Lokal „Glück“ drei freie Tische im Freien gefunden.<br />
Eigentlich wollten wir nur eine Kaffee-Pause einbauen, die sich dann aber wegen der tollen<br />
Atmosphäre, der netten Bedienung und den leckeren Speisen und Getränken über zwei Stunden<br />
hingezogen hat. Unser Programm war ja immer sehr eng getaktet, weil wir viel erleben wollten.<br />
Aber hier haben wir zwischendurch „die Seele so richtig baumeln lassen“.<br />
Das Lokal "Glück" heißt übrigens nicht zufällig so.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
6
Glücksmomente vor dem Lokal „Glück“<br />
Was für ein Glück für unseren Nico, als er direkt vor diesem Lokal zwei gute Freundinnen aus<br />
St. Petersburg wiedergesehen hat. So klein ist die Welt manchmal eben auch in St. Petersburg.<br />
Da es dann schon sehr spät wurde und die Zeit leider nicht stehen blieb, mussten wir<br />
anschließend zur Boots-Anlegestelle eilen, um die Karten für die morgige Fahrt zum Peterhof zu<br />
kaufen. Wir waren aber zu langsam und haben uns zusätzlich noch verlaufen, so dass wir etwas<br />
zu spät kamen. Unsere liebe Olga war ziemlich verzweifelt, da ihr Zeitplan mit uns diesmal nicht<br />
funktionierte. Uns als Gruppe bei den vielen Eindrücken und Erlebnissen immer wieder<br />
zusammenzuhalten und ein getaktetes Programm mit uns durchzuziehen, war nicht immer<br />
einfach.<br />
Anschließend sind wir dann ein Stück über den Newski-Prospekt, die längste Straße in St.<br />
Petersburg, geschlendert. Das war ein lohnenswerter Spaziergang, denn hier herrscht ein buntes<br />
Treiben, u. a. mit vielen spontanen Straßenmusikern.<br />
Von da aus ging unser kleiner Rundgang zum Michajlowskaja-Platz mit dem Puschkin-Denkmal<br />
in der Mitte. Auch dort herrschte ein reges Treiben und die Menschen genossen ihre Freizeit auf<br />
dieser kleinen Grünanlage. Auf dem Platz erklang eine wunderschöne Frauenstimme, die<br />
klassische Lieder gesungen hat. Bei genauerem Hinschauen stellte sich heraus, dass es ein Mann<br />
war. Nachdem wir eine Weile gelauscht haben, gingen wir vorbei am Russischen Museum zur<br />
Christi-Auferstehungs-Kirche und weiter in den angrenzenden Park.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
7
3. Tag, Sankt Petersburg (Montag, 21.05.2018)<br />
Auch dieser Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück im großen Speiseraum. Auf einem<br />
großen Fernsehbildschirm wurden Bilder von einer Demonstration in Deutschland gezeigt, die<br />
Frieden mit Russland zum Thema hatte. Zum Glück haben die Medienvertreter in Russland wohl<br />
erkannt, dass eine Diskrepanz besteht zwischen der BRD Staatsmeinung, die von Teilen der<br />
Politik sowie von den Systemmedien vertreten wird, und den demonstrierenden Menschen in<br />
Deutschland.<br />
Heute haben wir einen besonderen Höhepunkt unserer Reise erleben dürfen, den Besuch vom<br />
Peterhof. Nico konnte die Fahrkarten für die Fähre zum Glück noch gestern Nacht übers<br />
Internet buchen, nachdem wir es tagsüber nicht mehr geschafft hatten. Schon die Bootsfahrt über<br />
die Newa bei herrlichem Sommerwetter und schönsten Fotomotiven war ein bewegendes und<br />
gleichzeitig erholsames Erlebnis.<br />
Victoria und Kai; Newa Bootsfahrt zum Peterhof<br />
Die sehr gepflegten Parkanlagen im Peterhof mit unendlich vielen wundervollen Blumen und<br />
prachtvollem Baumbestand, die Vielzahl der Springbrunnen sowie die prunkvolle Architektur<br />
haben uns sehr beeindruckt. Wir haben alle tief durchatmen können. Etwas abseits von der<br />
prunkvollen Schlossanlage, wo sich die Touristen konzentriert aufhielten, konnten wir uns in den<br />
weitläufigen Parkanlagen wunderbar erholen. Für die Erläuterungen von Olga waren wir sehr<br />
dankbar.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
8
oben: Olga und Peter, unten: Kai, Nico, Mirko, Olga, Peter, Andreas, Astrid, und Thomas<br />
Vereinbarungsgemäß würden wir den Peterhof bei unserem nächsten Besuch mit Fahrrädern<br />
erkunden, da wir in der Kürze der Zeit nur einen Bruchteil dieser sehr weitläufigen Parkanlagen<br />
erleben konnten.<br />
Katrin kannte den Peterhof schon von einer früheren Reise und hat St. Petersburg an diesem Tag<br />
auf eigene Faust erkundet und danach von einigen sehr interessanten Erlebnissen berichtet:<br />
1. Geldumtausch in einer Bank: Dort geht es grundsätzlich anders zu als in deutschen Banken,<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
9
mit Wartenummern und Extrakabinen, in denen diskret die Bankgeschäfte erledigt werden.<br />
2. Der Sommergarten mit schönen alten Bäumen, die das Stadtleben vergessen lassen,<br />
Springbrunnen und 89 Marmor-Statuen, die im Ausland erworben bzw. die eigens für diesen<br />
Garten hergestellt wurden. 3. Die Trotsky-Brücke, das Newaufer und die Fregatte "Grace", ein<br />
alter Dreimaster aus Holz. Hier liefen Katrin zwei Schulklassen über den Weg, die einen Ausflug<br />
in die Peter & Pauls-Festung auf der Hasen-Insel machten. Es war schön anzusehen, wie sie<br />
artig, aber trotzdem kindlich lebendig und gut angezogen in Schuluniform, einige Mädchen mit<br />
geflochtenen Zöpfen, in Zweierreihen auf dem Weg gingen. 4. Besichtigung der Peter-Pauls-<br />
Kathedrale ,im Innern mit einer großen goldenen Ikonenwand. Auf dem Boden stehen zahlreiche<br />
Marmor-Särge Peters des Großen und seiner Familie. 5. Abschließend Fußbad im kalten Newa-<br />
Wasser und Besichtigung der großen Sand-Skulpturen für ein bevorstehendes Sandfest.<br />
Nach unserer Rückkehr mit den überwältigenden Eindrücken vom Peterhof haben wir das Freiwilligen-Zentrum<br />
für die Fußball WM 2018 in Russland besucht. (www.volspb.ru). Bereits 2017<br />
hat dieses Zentrum beim Fußball Confed Cup mit seinen freiwilligen Helfern für einen<br />
reibungslosen Ablauf der Spiele gesorgt.<br />
Die Fußballweltmeisterschaft 2018 wird in 11 Städten, darunter auch in Sankt Petersburg<br />
ausgerichtet.<br />
Im Freiwilligen Zentrum wurde dem<br />
Besuch unserer Friedensgruppe eine<br />
große Wertschätzung entgegengebracht.<br />
Frau Nikitina Darja<br />
Wasilijewna hat uns u. a. im Rahmen<br />
einer Powerpoint-Präsentation<br />
erläutert, wie im Freiwilligen<br />
Zentrum die Freiwilligen ausgebildet<br />
werden. Interessanterweise wurde<br />
viel Wert auf eine internationale<br />
Besetzung der Freiwilligenkontingente<br />
gelegt.<br />
Powerpoint-Präsentation von Nikitina Darja Wasilijewna<br />
Auf unsere Nachfrage hin wurde erklärt, dass Bewerbungen aus Deutschland nicht vorlagen,<br />
was uns gewundert hat. Der Sport soll schließlich Menschen zusammenbringen und keine<br />
Grenzen aufbauen.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
10
Enttäuscht hat uns auch die Tatsache, dass keine<br />
Delegation aus deutschen Parlamenten in Sankt<br />
Petersburg gewesen ist, um sich die hochprofessionelle<br />
und äußerst engagierte Arbeit, die in<br />
diesem Freiwilligen Zentrum durch die jungen Leute<br />
vor Ort geleistet wird, anzuschauen und zu würdigen.<br />
„Wir würden uns sehr freuen, wenn sich auch<br />
Deutsche bei uns als Freiwillige bewerben würden.“<br />
Diese Worte haben uns sehr nachdenklich gestimmt.<br />
Sollte Sport nicht über der Politik stehen und gerade<br />
junge Generationen miteinander verbinden? Unserer<br />
Gruppe war es eine große Freude und Ehre, Einblick<br />
in die hochprofessionelle und engagierte Arbeit im<br />
Freiwilligencamp haben zu dürfen. Die Fußballweltmeisterschaft<br />
2018 in Russland wird ein großer<br />
Erfolg werden, und das vor allem wegen seiner<br />
hochengagierten und intelligenten Jugend.<br />
Von Links: Nikitina Darja Wasilijewna,<br />
Victoria Tuschik<br />
Ein Teil unserer Gruppe hat dann am Abend eine wunderschöne Ballettvorstellung im Mariinsky<br />
Theater besucht. Das Ballett hat in Russland bekanntlich eine lange Tradition. Die besten<br />
Balletttänzer der Welt kommen aus Russland. Hiervon konnten wir uns selbst überzeugen, als<br />
wir im Marinski Theater die Ballettaufführung „Ein Sommernachtstraum“ mit großer Begeisterung<br />
genießen durften.<br />
Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg:<br />
Im Folgenden beschreiben wir einige der von uns besuchten Sehenswürdigkeiten von St.<br />
Petersburg:<br />
Der Winterpalast:<br />
Das bedeutendste Monument von Sankt<br />
Petersburg ist die Zarenresidenz: Der<br />
Winterpalast (Simnyj dworez). Allein die<br />
immense Größe des Palastes beeindruckt<br />
jeden Besucher. Unbeschreiblich schön<br />
ist die türkisgrüne Farbgebung der<br />
Fassade, von der sich die großen weißen<br />
Säulen, die Fensterrahmungen und<br />
ockerfarbene Stuckverzierungen eindrucksvoll<br />
abheben. Vor dem Winterpalast<br />
befindet sich der weitläufige<br />
Schlossplatz mit der Alexander-Säule.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
Winterpalast<br />
11
Zu den Abendstunden versammeln sich viele Menschen auf diesem Platz, der auch häufig für die<br />
Aufführung von Theater und Musikstücken genutzt wird.<br />
Überhaupt ist Sankt Petersburg eine Stadt mit vielen<br />
jungen Menschen. Auf den Straßen wird viel<br />
musiziert und die Menschen treffen sich, um spontan<br />
zu tanzen oder auch einfach nur mitzusingen.<br />
Das Leben pulsiert in Sankt Petersburg, gerade in<br />
den Nächten. Gleichwohl ist das kulturelle Erbe der<br />
Stadt stets präsent und wird von den Menschen vor<br />
Ort sehr hoch gehalten.<br />
Nächtliche Stimmung am Newaufer<br />
Wir waren von der St. Petersburger Tradition der „Nacht der Museen“ beeindruckt: In dieser<br />
Nacht dürfen alle Menschen kostenlos die Museen in Sankt Petersburg besuchen. Und wer jetzt<br />
denkt, dass in dieser Nacht nur ältere Menschen unterwegs sind, der irrt. Junge Menschen<br />
beteiligen sich aktiv und markieren per App für ihre Freunde die schönsten Orte. Wir würden<br />
uns für Städte in Deutschland eine solche kostenlose Möglichkeit wünschen. Solche Traditionen<br />
sind ein aktiver Beitrag zur Bewahrung der eigenen Identität und der Vermittlung von Werten.<br />
Menschen treffen sich; Musiker<br />
„Der Eherne Reiter“<br />
Beeindruckend ist auch das berühmte Denkmal Peters I. am Ufer der Newa. „Der Eherne<br />
Reiter“ (Mednyj wsadnik) versinnbildlicht wie kein anderes Denkmal den kulturellen Aufbruch<br />
Russlands in das 18. Jahrhundert. Sein Schöpfer, der französische Bildhauer Etienne-Maurice<br />
Falconet, gab dem 1600 t schweren Granit die Form einer aufbrausenden Welle.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
12
Das aufbäumende Pferd und die erhobene Hand<br />
Peters I. symbolisieren den Aufbruch in die<br />
Zukunft, während das Pferd mit seinen<br />
Hinterbeinen eine Schlange zertritt, dem Sinnbild<br />
für das Böse. Katharina II. hatte das Denkmal in<br />
Auftrag gegeben, was aus der russischen und<br />
lateinischen Inschrift am Sockel unschwer zu entnehmen<br />
ist und gleichzeitig dem großen Selbstbewusstsein<br />
dieser außergewöhnlichen Herrscherin<br />
zollt, die als einzige Herrscherin schon zu Lebzeiten<br />
den Beinamen „Die Große“ trug“: „Peter dem<br />
Ersten von Katharina der Zweiten“.<br />
„Eherner Reiter“<br />
Der Ostrowskij-Platz<br />
Auf dem Ostrowskij-Platz (plotschad Ostrowskogo) ist ein Denkmal<br />
der Zarin zu sehen. Es zeigt Katharina II. in vollem Staatsornat. Zu<br />
ihren Füßen sind ihre engsten Berater und Mitarbeiter abgebildet:<br />
Potjomkin, Alexander Suworow, der Feldmarshall in den Türkenkriegen,<br />
Pjotr Rumjanzews, Oberbefehlshaber der russischen<br />
Truppen im Türkenkrieg 1770, Alexander Besborodko, Kanzler,<br />
Sekretär und Leiter der Außenpolitik, Iwan Betzkoj, Leiter der<br />
Kunstakademie und Baukommission, Wassilij Tschitschagow,<br />
Kommandant der baltischen Flotte, Admiral Grigorij Orlow, der<br />
Dichter und Sänger Gawril Derschawin und die Fürstin Ekaterina<br />
Daschkowa, Präsidentin der Akademie der Wissenschaften.<br />
Alexandra-Fjodorowna-Theater<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
Katharina II.<br />
In Fortsetzung unserer Stadtbesichtigung<br />
haben wir ein weiteres architektonisches<br />
Meisterwerk bewundern dürfen: das Rossis<br />
Alexandra-Fjodorowna-Theater. Die Hauptfassade<br />
wird von zwei Nischen flankiert, in<br />
denen die Musen Melpomene (Schauspiel)<br />
und Terpsichore (Tanz) zu sehen sind. Eine<br />
weitere Skulpturengruppe der Attika mit der<br />
Quadriga Apollons und Fries<br />
vervollständigen das Bild.<br />
13
In unmittelbarer Nähe des Theaters befindet sich<br />
zudem eine Statue des russischen Nationaldichters<br />
Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799-1837),<br />
der zugleich auch als Begründer der modernen<br />
russischen Literatur gilt. Folgende zwei zeitlose<br />
Zitate möchten wir an dieser Stelle gerne<br />
erwähnen.<br />
„Die Selbständigkeit des Menschen ist das<br />
Unterpfand seiner Größe.“<br />
„Es lebe die Vernunft und die Finsternis möge<br />
zugrunde gehen.“<br />
Puschkin-Denkmal<br />
Feinkosthändler Jelissejew<br />
Für alle Leckermäuler ist ein Besuch der Filiale des Feinkosthändlers Jelissejew an der Ecke<br />
des Newskijs zur Malaja Sadowaja uliza empfehlenswert. Der Architekt Gawriil Baraowskik<br />
stattete dieses Gebäude in geradezu überbordendem Maße mit Skulpturen und Dekor aus. Hier<br />
sind viele Köstlichkeiten zu erwerben und ganz nebenbei ein Klavierspiel ohne Klavierspieler zu<br />
bewundern.<br />
Außenansicht des Feinkostgeschäfts Jelissejew<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
Innenansicht des Feinkostgeschäfts Jelissejew<br />
14
Die Isaakskathedrale<br />
Von seiner Baukunst her ist Sankt Petersburg<br />
eine Stadt der Superlative. Die Isaakskathedrale<br />
(Isaakiewskij sobor) wurde von Auguste de<br />
Monteferrand geplant. Ihre Bauzeit betrug vierzig<br />
Jahre. Die 300.000 t schwere Kathedrale ist auf<br />
24.000 Baumstämmen tief gegründet, die in den<br />
sumpfigen Untergrund eingerammt worden<br />
waren. Bereits dies stellt eine technische Höchstleistung<br />
dar. Aber die Aufstellung der insgesamt<br />
112 Granitsäulen mit einem Einzelgewicht bis zu<br />
114 t ist wahrhaft bemerkenswert. Ein Modell in<br />
der Kathedrale zeigt, wie die Aufstellung erfolgt<br />
ist. Der gewaltige Innenraum der Kathedrale<br />
erstrahlt in luxuriöser Pracht. Es wurden 400 kg<br />
Gold, 1000 t Bronze, 16 t Malachit und die<br />
gleiche Menge an Lapislazuli verarbeitet.<br />
Oben: Vorderansicht der Isaakskathedrale<br />
Unten und rechts: Innenansicht der Isaakskathedrale<br />
Vom Dach der Isaakskathedrale haben wir einen wunderschönen Ausblick über die gesamte<br />
Stadt genossen:<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
15
Aussicht von der Isaakskathedrale<br />
Wie bei vielen anderen Gebäuden hatte der Zweite Weltkrieg auch an der Isaakskathedrale<br />
massive Beschädigungen hinterlassen. Umso beeindruckender sind die Restaurierungsleistungen,<br />
die zur vollständigen Wiederherstellung der Kathedrale geführt haben. Die Bilder von den Zerstörungen<br />
der Kathedrale durch den Zweiten Weltkrieg haben wir uns im Innern der Kathedrale<br />
angesehen.<br />
Die Auferstehungskirche<br />
Ein weiteres architektonisches Meisterwerk ist die Auferstehungskirche, auch als Blutkirche oder<br />
Erlöserkirche bekannt. Sie ist nach dem Vorbild der Moskauer Basilius-Kathedrale gestaltet und<br />
als einziges großes Kirchengebäude der Innenstadt, das nicht italienischen und klassizistischen<br />
westlichen Baustilen folgt, entsprechend auffällig.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
16
Die außergewöhnlich schönen, bunten<br />
Ornamente sind der altrussischen Kunst zuzuordnen,<br />
und zwar aus der Epoche vor Peter I.<br />
Erbaut wurde sie von 1883 bis 1912 nach den<br />
Plänen des in Russland sehr bekannten<br />
Architekten Alfred Parlands, an der Stelle, an<br />
der Alexander II. einem Attentat zum Opfer<br />
gefallen war. Wunderschön sind vor allem die<br />
vielen Mosaike.<br />
Die Auferstehungskirche<br />
Mit der Fähre nach Peterhof<br />
Wer u.a. die beeindruckende Nordfassade<br />
des Winterpalastes sehen will, begibt sich<br />
hierzu am besten auf ein Schiff, denn die<br />
gold-grüne Fassade ist dem Fluss<br />
zugewandt. Diese Möglichkeit haben wir<br />
genutzt, als wir mit der Fähre nach Peterhof<br />
(Petergof) übergesetzt sind.<br />
Peter I. hatte 1704 den Auftrag erteilt, an<br />
der Südküste des Finnischen Meerbusens ein<br />
„russisches Versailles“ errichten zu lassen.<br />
Der Zar hatte die Anlage selbst konzipiert.<br />
Newa, Mit der Fähre nach Peterhof<br />
Die atemberaubende Gartenarchitektur prägte in allererster Linie der Landschaftsarchitekt<br />
Jean-Baptiste Leblond: Überall sind Fontänen und Kaskaden zu erleben. So schön Peterhof<br />
heute auch ist, so ist dieser Ort zugleich auch ein mahnendes Symbol in der deutsch-russischen<br />
Geschichte. Die Deutsche Wehrmacht hat während des Zweiten Weltkriegs Peterhof geplündert<br />
und nichts als Schutt und Asche hinterlassen. Peterhof ist heute also eine Rekonstruktion.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
17
Peterhof, das „russische Versailles“<br />
Umso bemerkenswerter ist die Einstellung der Russen uns Deutschen gegenüber: Es gibt keinen<br />
Hass und auch keinen Groll angesichts dieses traurigen Kapitels unserer gemeinsamen<br />
Geschichte. Ganz im Gegenteil: Während unserer Reise haben wir stets eine große Herzlichkeit<br />
und Freundlichkeit gespürt. Die Geschichte des Peterhofs mahnt die verheerenden Folgen des<br />
Krieges an und steht zugleich für Aufbruch und die Hoffnung auf Frieden zwischen den Völkern.<br />
Insofern hat uns der Besuch dieses besonderen Ortes sehr berührt.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
18
Blick auf die Wasserspiele von Peterhof<br />
Das Marinski Theater<br />
Als wir die Rossi-Straße (uliza sodtschego<br />
Rossi) weiter entlang gingen, gelangen<br />
wir zum Marinski Theater, einem<br />
Gebäudekorridor, der von der Rückfront<br />
des Theaters bis zum Lomonossow-Platz<br />
reicht. Das Besondere an diesem<br />
Gebäudekorridor ist, dass zwei 220 m<br />
lange, 22 m breite und 22 m hohe<br />
bauidentische Gebäude gegenübergestellt<br />
sind. Dort hat die Waganowa-<br />
Ballettschule ihren Sitz, aus der so<br />
bedeutende Tänzer wie Nischinskij oder<br />
die Pawlowa hervorgingen.<br />
Innenansicht des Marinski Theaters<br />
Im Marinski Theater entwickelte Marius Petipa die Choreografien seiner berühmtesten Werke,<br />
darunter „Schwanensee“ und „Der Nussknacker“.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
19
Marinski Theaters<br />
Vorbermerkung zur Krimreise<br />
Wir sind auf die Krim gereist, um die Menschen, die Landschaft, die Geschichte und die Kultur<br />
kennenzulernen. Berührt hat uns die Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit der Menschen, die trotz<br />
der erdrückenden Sanktionen gegenüber Deutschen offenherzig und hilfsbereit sind. Unsere<br />
Gruppe hatte sich in Jalta in einer entzückenden kleinen Pension, von der wir fußläufig den<br />
Strand und die wunderschöne Strandpromenade erreichen konnten, einquartiert.<br />
Voranstellen möchten wir aber zunächst ein paar Eckdaten zu Jalta: Jalta liegt an der Schwarzmeerküste,<br />
79 km entfernt von Simferopol. Das Halbrund der Bucht ist von einer Hügelkette<br />
umgeben: Im Nordosten die Nikitska Yaila, die zum Kap Martian abfällt, im Westen der Berg<br />
Mogabi, der sich in einer felsigen Hügelkette zum Kap Ai-Todor hinzieht, und dazwischen die<br />
Yaltysnska Yaila. Jalta ist das Verwaltungszentrum der Kurregion Groß-Jalta. Diese Küstenregion<br />
ist 72 km lang und umfasst von Westen nach Osten die Orte Foros, Goluboi Zaliv, Simeiz,<br />
Alupka, Miskhor, Koreiz, Haspra, Oreanda, Livadiya, Yalta, Masandra, Nikita und Hurzuf sowie<br />
etliche kleinere Ortschaften. Die Stadt erhielt ihren Namen vom griechischen Wort „Yalos“, was<br />
„Küste“ bedeutet. Jalta ist vergleichbar mit der Côte d´Azur. Das Klima ist warm, im Sommer<br />
heiß, aber durch den Wind vom Meer stets angenehm. Das Schwarze Meer erstreckt sich bis zum<br />
Horizont, das Krimgebirge fällt schroff zum Meer hinab, die Abhänge sind tiefgrün und hinter<br />
jedem Felssprung tut sich eine neue Bucht auf. Die Häuser der Stadt sind wie Terrassen an den<br />
Abhang gebaut. Besonders atmosphärisch wird Jalta zu seinen Abendstunden, wenn die Strandpromenade<br />
in bunte Lichter gehüllt ist, sich die Menschen treffen, um den Straßenmusikanten<br />
zuzuhören. Die weitläufigen Paläste mit ihren weißen Fassaden und üppigen Portalen sind<br />
umgeben von weitläufigen Parks.<br />
Im Fokus unserer Krimreise stand indes nicht eine klassische Urlaubs-/Erlebnisreise. Wir<br />
wollten mit den Menschen und den Politikern vor Ort ins Gespräch kommen.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
20
4. Tag, Krim, Simferopol, Jalta (Dienstag, 22.05.2018)<br />
Die Nacht in St. Petersburg war sehr kurz, da wir schon gegen 4:30 Uhr aufstehen mussten, um<br />
rechtzeitig am Flughafen zu sein. Die Fahrt dorthin unternahmen wir mit einem Kleinbus-Taxi.<br />
Der Abflug ab St. Petersburg war um 8:35 Uhr mit Rossiya Airlines in einer Boeing 777-300.<br />
Nach einem ruhigen Flug mit guter Serviceleistung sind wir um 11:50 Uhr in Simferopol<br />
angekommen.<br />
Am Ausgang wurden wir von unserer guten Freundin Natalja mit einer deutschen Flagge<br />
herzlich begrüßt. Natalia ist u. a. auch sehr engagiert in der deutschen Krimgemeinde. Sie<br />
wartete auf uns in Begleitung von einem Reporter von Russia Today (Lokal-Sender), der gleich<br />
an Ort und Stelle ein Interview mit Andreas gemacht hat. Zwei Fragen des Reporters blieben uns<br />
in Erinnerung.<br />
Die 1. Frage des Reporters, ob unsere Friedensgruppe mit diesem Krimbesuch Angst vor<br />
Repressalien hätte, wurde von uns verneint, denn Angst ist kein guter Ratgeber. „Wir machen<br />
die Liebe und nicht die Angst zu unserem Ratgeber und Wegbegleiter.“<br />
Die 2. Frage des Reporters zielte auf unsere Eindrücke zum neuen Flughafen von Simferopol.<br />
Der Flughafen wurde kurz zuvor im April 2018 in Betrieb genommen und bis auf ein paar<br />
Kleinigkeiten war alles fertig. Wir haben eine tolle und moderne Architektur bestaunt. Wir<br />
waren beeindruckt, dass dieser Flughafen innerhalb von nur 2 Jahren Bauzeit fertiggestellt<br />
wurde. Andreas berichtete dem Reporter, dass der etwas größere Flughafenneubau in Berlin mit<br />
einer geplanten Bauzeit von ca. 5 Jahren (2006-2011) mit heutigem Stand von 2018, also nach<br />
12 Jahren, leider immer noch nicht fertig ist.<br />
Die Außentemperatur auf der Krim betrug angenehme 25° C. Die Fahrt auf der Landstraße nach<br />
Jalta ging vorbei an ausgedehnten Wäldern in hügeliger Landschaft. Das Klima und die<br />
allgemeine Atmosphäre sowie die Straßen-Randbebauung erinnerten uns etwas an die Türkei.<br />
Unsere Pension in Jalta war zentral gelegen, direkt an einem großen Markt. Wir wurden dort<br />
sehr herzlich von Luba, unserer Wirtin und späteren Freundin, begrüßt und in unsere Zimmer<br />
geführt. Wir waren angenehm beeindruckt von den komfortablen, sehr sauberen und hellen<br />
Doppelzimmern.<br />
Nach einer kurzen Erfrischungspause in der Pension sind wir in ein kleines, ortstypisches und<br />
sehr zu empfehlendes Restaurant gleich neben dem Obst- und Gemüsemarkt eingekehrt. Ähnlich<br />
einem türkischen Basar konnten wir eine reiche Auswahl an frischem und hochwertigem Obst<br />
und Gemüse bestaunen. Süße Erdbeeren, Nüsse, Trockenfrüchte, Öl, Gewürze, Süßigkeiten, eine<br />
große Auswahl an Bienenprodukten mit etlichen Honig-Sorten und viele Stände mit Granatapfel-<br />
Saft, Wein und Likör. Frischen Fisch gab es in gekühlten angrenzenden Läden.<br />
Das Obst, das wir natürlich sehr gerne probierten, war reif, voller Süße und Geschmack, im<br />
Gegensatz zum Obst, welches wir in Deutschland „konsumieren“. Viele von uns haben sich<br />
frische Erdbeeren und Granatapfelsaft mit auf das Zimmer genommen.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
21
Nach der Stärkung mit leckeren russischen Speisen stand gleich der erste offizielle<br />
Programmpunkt an. Mit Taxis ging es zur Eissporthalle. Dort haben wir Jurij Gempel getroffen,<br />
dem Leiter des Programms "Volksdiplomatie" in Jalta, mit dem wir vor dem Spiel an einem<br />
Tisch saßen. Wir haben uns einzeln vorgestellt und unsere Beweggründe für diese Reise<br />
geschildert. Es gab auf beiden Seiten ein großes Interesse an einer Zusammenarbeit und<br />
Planung von gemeinsamen Projekten.<br />
Jurij Gempel leitet seit dem Jahr 2014 das Programm „Volksdiplomatie“ in Jalta und versucht<br />
im Rahmen seiner Möglichkeiten die Völkerverständigung zwischen unseren Nationen aufrechtzuerhalten<br />
bzw. zu stärken.<br />
Dieses Unterfangen gestaltet sich angesichts der Sanktionen als äußerst schwierig: Offizielle<br />
Staatsbesuche finden seit 2014 nicht mehr statt. Insofern möchten wir im Sinne einer deutschen<br />
Volksdiplomatie mit unsrem Besuch auf der Krim ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung<br />
zwischen unseren Nationen setzen. Hier ist ein verstärktes Engagement der Zivilgesellschaft<br />
gefragt.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
22
Uns hat die ungezwungene Atmosphäre des Gesprächs sehr beeindruckt. Hauptproblem ist, dass<br />
die Menschen auf der Krim nicht in den Westen ausreisen können und folglich ein Austausch<br />
nicht stattfindet. Umgekehrt sind viele Deutsche durch die Sanktionen so verschreckt, dass sie es<br />
ebenfalls unterlassen, die Krim zu besuchen.<br />
Nun aber zurück zum Tagesgeschehen:<br />
Zu unserer Überraschung wurden wir Besucher von einem Eishockey Freundschafts-Turnier auf<br />
der hochsommerlichen Krim, mit Beteiligung von einer deutschen und drei russischen Mannschaften.<br />
Die deutsche Mannschaft war<br />
organisiert und zusammengestellt von einem<br />
Deutsch-Russen aus dem Raum Bielefeld.<br />
Die Mannschaft war gemischt zusammengesetzt<br />
mit älteren und jüngeren Männern,<br />
einer Frau und einem Kind. Sie spielten<br />
sehr gut, mit Spaß und Freunde. Die<br />
Deutschen gingen als Sieger aus dem<br />
Turnier hervor. Im Finalspiel haben wir das<br />
letzte Drittel mitgefiebert, in dem wir oben<br />
auf der Tribüne unsere mitgebrachten<br />
Deutschland-Flaggen schwenkten.<br />
Jurij Grempel (Mitte) mit der deutschen Eishockeymannschaft<br />
Siegerehrung Eishockey<br />
Glückwünsche nach dem Finale<br />
Danach fand die Siegerehrung statt. Den Beteiligten war anzumerken, dass es allen viel Spaß<br />
gemacht hat. Jede Mannschaft freute sich über die Auszeichnungen der anderen Mannschaften.<br />
Wir standen auf der Eisfläche, wegen der Kälte zum Teil in unsere Flaggen gehüllt. Durch die<br />
Kälte, die in der Halle herrschte und wegen unserer leichten Sommerbekleidung fröstelten wir<br />
etwas während der Gratulation der Mannschaften.<br />
Vor dem Einkaufszentrum, in dem sich die Eissporthalle befand, haben wir nach dem Spiel mit<br />
den Spielern der deutschen Mannschaft gesprochen und Adressen ausgetauscht.<br />
23<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack
Nach einer folgenden Pause in unserer Pension ist ein Teil unserer Gruppe am späten Nachmittag<br />
an den herrlichen Strand von Jalta gegangen, u. a. um ein erfrischendes Bad im<br />
Schwarzen Meer zu nehmen. Bei einer Wassertemperatur von 19° C und klarem Wasser sowie<br />
mit vorbeischwimmenden Delphinen war das ein sehr schönes Erlebnis. Am Strand und an der<br />
Promenade ist uns eine entspannte und herzliche Atmosphäre der Krimbewohner sehr angenehm<br />
aufgefallen. Wir haben uns hier wirklich sehr wohl gefühlt.<br />
Am späten Abend sind wir dann frisch geduscht über die tolle Uferpromenade von Jalta<br />
geschlendert und in ein nahe gelegenes Restaurant unserer Freundin Luba zum Abendessen<br />
eingekehrt. Schon der Weg dorthin war ein emotionaler Höhepunkt unserer Reise. Die<br />
abendliche Stimmung auf der Uferpromenade von Jalta ist einzigartig, sehr interessant und<br />
gleichzeitig entspannend. Überwiegend die Bewohner von Jalta, einige russische und wenige<br />
ausländische Touristen genießen hier gemeinsam eine besondere Atmosphäre, mit Musikern,<br />
Tänzern, Künstlern, Wahrsagerinnen, Teleskopverleihern, und vieles mehr. Spontan finden sich<br />
Besucher bei den Musizierenden ein und tanzen ausgelassen, für jede Generation war etwas<br />
Passendes dabei, egal ob jung oder alt.<br />
Wir haben es am Beispiel dieser friedlichen und abendlichen Eindrücke als sehr wohltuend<br />
empfunden, wie die russische Nation ihre Identität und herzlichen Traditionen bewahrt. Im Vergleich<br />
zur Hamburger Alsterpromenade waren hier z. B. keine gewaltbereiten, mit Messern<br />
bewaffneten ausländischen Jugendbanden und keine Entfremdung durch ungezügelte Immigration<br />
zu erkennen.<br />
Abschließend möchten wir allen zukünftigen Jalta Besuchern das Restaurant unserer Freundin<br />
Lyuba empfehlen, welches wir während unseres Krimaufenthaltes mehrfach besucht haben. Das<br />
war ein kulinarischer Hochgenuss mit frischen einheimischen und qualitativ hochwertigen<br />
Produkten, begleitet von einer liebvollen und herzlichen Bedienung.<br />
5. Tag, Krim, Jalta (Mittwoch, 23.05.2018)<br />
Heute gab es ein liebevoll zubereitetes Frühstück in der Pension, welches jeweils auf den<br />
einzelnen Zimmern serviert wurde. Frisches Brot, Croissant mit süßer Füllung, Spiegelei, Salat,<br />
Tee oder Kaffee.<br />
Die sprachliche Verständigung mit Lyuba, unserer Wirtin, gestaltete sich zwar etwas schwierig,<br />
da sie weder deutsch noch englisch konnte und viele von uns nur wenig russisch sprachen. Aber<br />
irgendwie klappte es doch, denn die wichtigsten Worte und ein liebes Dankeschön hatten wir<br />
natürlich alle drauf.<br />
Anschließend sind wir in feiner Kleidung zum Rathaus von Jalta gegangen, in dem um 10:00<br />
Uhr ein offizielles Treffen mit dem Bürgermeister und einer 11 köpfigen Delegation der Stadt<br />
Jalta stattfand. Nach einer vorbereiteten Ansprache des Bürgermeisters und einer Rede von<br />
Andreas haben wir uns alle einzeln vorgestellt, woher wir kommen, was wir beruflich tun und<br />
was unsere individuellen Beweggründe für diese Reise sind. Dabei wurden die anfangs neugierig<br />
gespannten Gesichter der russischen Delegation schon in Kürze entspannt und zeigten im<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
24
Verlauf unseres Treffens eine herzliche Freundlichkeit. Es schien so, als ob wir den richtigen<br />
Nerv getroffen und sie wirklich berührt haben. Sie waren uns wirklich dankbar und haben sich<br />
sehr gefreut, dass wir diese Initiative zur Völkerverständigung ergriffen haben. Die Teilnehmer<br />
der russischen Delegation wollen sich mit ihren Möglichkeiten dafür einsetzen, dass zwischen<br />
uns eine beständige Zusammenarbeit entsteht.<br />
Im Rathaus beim Bürgermeister<br />
Der Bürgermeister erklärte, dass ihm sehr an der deutsch-russischen Freundschaft gelegen ist,<br />
sie aber infolge der Sanktionen auch mit vielen Mühen zu kämpfen haben. Hierzu muss man<br />
wissen, dass die wirtschaftliche Haupteinnahmequelle der Krim nach wie vor der Tourismus ist.<br />
Unter diesen Sanktionen leidet diese Haupteinnahmequelle sehr. Die Auswirkungen auf die<br />
Menschen vor Ort kann sich jeder vorstellen. Die Sanktionen tragen also wesentlich zu einer<br />
wirtschaftlichen Destabilisierung der Krim bei. Es ist daher schon zynisch, wenn seitens der<br />
verantwortlichen Politiker erklärt wird, man wolle die „humanitären Hilfen“ aufrechterhalten.<br />
Jeder Tourist, der auf die Krim reist, leistet mehr humanitäre Hilfe als diese politischen Sprechblasen.<br />
Wir waren somit sehr beeindruckt und in unserem Inneren berührt, dass wir vom Bürgermeister<br />
und den Abgeordneten mit so viel Freundlichkeit begrüßt worden sind und die Bereitschaft zum<br />
Dialog ununterbrochen besteht. Eine solche Haltung verdient Respekt. Die entsprechenden<br />
Presseartikel und ein Fernsehbericht spiegeln die russische Wertschätzung unseres Besuches<br />
wieder.<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
25
Als Zeichen unserer Verbundenheit mit<br />
der Krim und Russland haben wir als<br />
Gastgeschenk eine Skulptur aus<br />
unserer Hauptstadt mitgebracht, einen<br />
Bären, als Symbol der tiefen<br />
Verbundenheit zwischen Russland und<br />
Deutschland. An dieser Stelle möchten<br />
wir uns auch für die Gasgeschenke des<br />
Bürgermeisters, insbesondere den<br />
wunderschönen Bildband von der<br />
Krim herzlichst bedanken (s. Foto).<br />
Ein Gastgeschenk an unsere Friedensgruppe<br />
Nico und Natalja waren u. a. für die Übersetzung zuständig. Auch die Lokalmedien waren mit<br />
drei Kamerateams dabei. Nach etwa einer Stunde und der Übergabe von Gastgeschenken haben<br />
wir die offizielle Runde beendet.<br />
Im Anschluss haben wir mit ein paar Vertretern der russischen Delegation und den Presseleuten<br />
einen gemeinsamen Gang über die Strandpromenade unternommen. Auf der Promenade sind<br />
dann nochmal Interviews und Filmaufnahmen über spontane Begegnungen mit Passanten aus<br />
Jalta gemacht worden.<br />
Eine ältere Dame mit ihrem kleinen Enkelkind, die auf einer Bank saßen und ein Stück weiter<br />
zwei junge Frauen, die auf der Promenade spazieren gingen, waren zunächst sehr überrascht<br />
über das Interview und dann aber sehr redseelig und angetan von unserer Initiative auf der<br />
Krim.<br />
Gespräch mit der kleinen Valentina und<br />
ihrer Großmutter<br />
Victoria im Interview mit einem Lokalsender<br />
© Victoria Tuschik, Ass.iur., Andreas Kosack<br />
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