Bio of Mc BruFFnesS in Deutsch

Meine liebe Mutter war für eine längere Zeit alleinerziehend mit zwei Kindern
und ein Drittes folgte. Es gab also viele Dinge, die ich für sie als kleiner
Hosenscheißer erledigen musste. Diese Frau musste sich ganz alleine durch
den ganzen Mist durchboxen.
Als ich um die 10 Jahre alt war hat meine Mutter einen Britischen Soldaten
kennengelernt, der es mit uns wirklich ernst meinte - ein junger Kerl bleibt bei
einer Frau, die zwei Kinder hat und dazu hochschwanger ist, wohl bemerkt
von einem anderen Kerl.
Wir sind dann endlich vom „Paradies-Methadon-Anlauf-Stadt-Ekel-Lehrte“
weggezogen. Dadurch veränderte sich mein Leben deutlich und meine
Kindheit passte nun schlecht in die „Normalo“ Schablone hinein.
Wir sind in verschiedenen Britischen Besatzungszonen innerhalb
Deutschlands gezogen, wo die Soldaten und ihre Familienangehörige
lebten. Als normaler Sterblicher konnte man solche Kasernen nicht beitreten.
Die sogenannten Camps von den Britischen Streitkräften sind ausgestattet
wie eine kleine Stadt.
Mein Stiefvater gab mir damals eine sogenannte ID-Card , die das Bewegen
auf der Basis erlaubte, schon ein cooles Gefühl für so einen kleinen Bengel.
Na klar habe ich auch viele Schläge kassiert, aber die ganzen Geschichten
lasse ich bewusst raus, da die Erwähnung allein ausreicht, um es zu
verstehen, dass als Deutscher ohne Kenntnisse in der Englischen Sprache
und in einer Siedlung wo nur Familien der Britischen Soldaten wohnen, ist es
vor allem als Kind etwas „schwierig“ sich zurecht zu finden, wenn man von
ständiger Herausforderung und Druck umgeben wird.
Als Deutscher Jugendlicher unter Englischen Kids, musste ich mir so was wie
„You Fucking Nazi“, oder „ Bloody Shithead“ anhören und beim Fußball gab
es dann auch öfters die Rote Karte für mich . Irgendwann habe ich aber
den Anschluss bekommen und tolle Menschen kennengelernt, und ja, die
meisten davon waren Engländer, was zumal ebenfalls für meine spätere
Identität prägend war. Noch waren da viele Partys, Clubbing-Nächte und
Drogen, aber wer lässt es sich in den schönsten Jahren seines Lebens schon
schlecht gehen?
Wenn ich inzwischen darauf zurückblicke stelle ich fest, dass viele Umzüge
ein Teil meines Lebens waren (- wenn die Army sagt „Spring!“, dann fragst
du nur „Wohin?!“, oder „Wie hoch?!“). Mein Stiefvater wurde oft mit uns
quer durch Deutschland versetzt. Dadurch habe ich an manchen Orten nur
für ein halbes Jahr gelebt, viele Schulen in einem Jahr gesehen und war
immer
„der Neue“.