hallo-greven_08-08-2018
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Kino | Film<br />
Mittwoch, 8. August <strong>2018</strong><br />
„Sauerkrautkoma“:<br />
Wenn Mord zur Nebensache wird<br />
Foto: dpa/Constantin Film Verleih<br />
Knallharte<br />
Wurschtigkeit<br />
„Sauerkrautkoma“<br />
Krimikomödie<br />
Fazit: <br />
Diesmal kommt eine Leiche dem<br />
launigen Dorfpolizisten Franz Eberhofer<br />
ganz ungelegen – hat er<br />
doch diverse andere Baustellen,<br />
um die er sich kümmern muss.<br />
Ein totes Au-pair-<br />
Mädchen im Kofferraum<br />
eines Autos<br />
und ein umgeholzter<br />
Maibaum auf<br />
dem Dorfplatz – in Niederbayern<br />
zwei ähnlich schwerwiegende<br />
Verbrechen. Zumindest<br />
in Niederkaltenkirchen, wo<br />
Provinzpolizist Franz Eberhofer<br />
seit Jahren für Ordnung<br />
zu sorgen versucht.<br />
Mit „Sauerkrautkoma“<br />
kommt nun die fünfte Krimikomödie<br />
der Bestsellerautorin<br />
Rita Falk in die Kinos. Eberhofer<br />
(erneut gespielt vom<br />
Bezzel Sebastian, wie die Bayern<br />
sagen würden) ist zwischenzeitlich<br />
nach München<br />
strafversetzt worden und dort<br />
bei seinem Kumpel, dem Birkenberger<br />
Rudi (Simon<br />
Schwarz), eingezogen.<br />
Das WG-Leben ist kompliziert,<br />
Rudi kocht nur Dosenfutter<br />
und fällt nach einer<br />
Überdosis Sauerkraut beinahe<br />
ins Koma. Eberhofers Freundin<br />
Susi will zudem endlich<br />
geheiratet werden, und weil<br />
sich der Eberhofer ziert, flirtet<br />
Rita Falks Romane um<br />
den Dorfpolizisten Franz<br />
Eberhofer landen regelmäßig<br />
auf den Bestsellerlisten<br />
und den Kinoleinwänden.<br />
Nun geht die<br />
Verfi<br />
lmung von „Sauerkrautkoma“<br />
an den Start.<br />
die Susi mit dem feschen Fleischi<br />
(Gedeon Burkhard). Dem<br />
Eberhofer geht das alles ziemlich<br />
auf den Keks, zumal ausgerechnet<br />
im Wagen seines<br />
Vaters eine Leiche auftaucht –<br />
die Tote ist das Au-pair des<br />
Bürgermeisters.<br />
Als sich herausstellt, dass<br />
das Mädchen schwanger war,<br />
gerät schnell der Bürgermeister<br />
unter Verdacht. Aber der<br />
Eberhofer hat noch jede Menge<br />
anderer Baustellen abzuarbeiten.<br />
Da gerät die Leiche<br />
fast in den Hintergrund.<br />
Das ist durchaus gewollt, wie<br />
Autorin Rita Falk sagt. Der Kriminalfall<br />
sei bei ihren Geschichten<br />
schon fast nebensächlich.<br />
Vielmehr gehe es um<br />
den Eberhofer und den Birkenberger<br />
und den absurden<br />
Alltag in Niederkaltenkirchen.<br />
Die Ideen gehen Falk<br />
nicht aus, daheim auf dem<br />
Land in Oberbayern findet sie<br />
reichlich Inspiration. Die Figuren<br />
seien ihr inzwischen in<br />
Fleisch und Blut übergegangen.<br />
„Die Eberhofers sind meine<br />
Zweitfamilie geworden.“<br />
„Sauerkrautkoma“ wurde<br />
von Regisseur Ed Herzog liebevoll-schwarzhumorig<br />
in Szene<br />
gesetzt. 90 kurzweilige Minuten,<br />
an deren Ende die Frage<br />
aller Fragen lautet: Heiratet<br />
der Eberhofer endlich seine<br />
Susi? (dpa)<br />
Juliet (r.) glaubt, im Buchclub ein neues literarisches Thema gefunden<br />
zu haben. Das sehen dessen Mitglieder anders. Foto: dpa/Studio Canal<br />
Reif für<br />
die Insel<br />
„Deine Juliet“: Berührend<br />
Im London kurz nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg gehört<br />
Juliet Ashton („Mamma<br />
Mia II“-Star Lily James) zu den<br />
ganz großen Nachwuchshoffnungen<br />
am Literaturhimmel.<br />
Nicht nur ihr bester Freund<br />
und Verleger Sidney (Matthew<br />
Goode) sagt ihr eine glorreiche<br />
Zukunft als Schriftstellerin<br />
voraus.<br />
Während sie von Lesung zu<br />
Lesung reist und von dem Trubel<br />
um ihre Person langsam<br />
überfordert wird, erhält sie<br />
eines Tages einen Brief von<br />
der abgelegenen Kanalinsel<br />
Guernsey. Der literaturbegeisterte<br />
Farmer Dawsey Adams<br />
(Michiel Huisman) befindet<br />
sich auf der Suche nach einem<br />
Buch und erhofft sich dabei<br />
Unterstützung von der von<br />
ihm hochgeschätzten Autorin.<br />
Juliet kommt diese Anfrage<br />
gerade recht und nutzt sie für<br />
eine Auszeit. Sie bricht zu dem<br />
ihr unbekannten Briefschreiber<br />
nach Guernsey auf und<br />
macht dort Bekanntschaft mit<br />
dem Literaturverein „Guernseyer<br />
Freunde von Dichtung<br />
und Kartoffelschalenauflauf“.<br />
Der Buchclub, dem auch<br />
Dawsey angehört, entstand zu<br />
Kriegszeiten und half seinen<br />
Mitgliedern über viele schwere<br />
Stunden hinweg, als Guernsey<br />
sich unter deutscher Besatzung<br />
befand. Juliet glaubt,<br />
endlich das Thema für ihr<br />
neues Buch gefunden zu haben.<br />
Doch die Guernseyer sind<br />
von dieser Idee gar nicht begeistert.<br />
(dpa)<br />
„Deine Juliet“<br />
Drama<br />
Fazit: <br />
JungAutorin wühlt während einer<br />
Auszeit auf der Kanalinsel Guernsey<br />
die Kriegserinnerungen der<br />
Mitglieder eines Buchclubs auf.<br />
Wenn es<br />
dem Esel zu<br />
wohl wird<br />
„Vollblüter“: Überzeugend<br />
Eine junge Frau tritt<br />
nachts in einen Stall.<br />
Sie blickt einem Pferd<br />
tief in die Augen. Es<br />
ist beinahe dunkel, aber das<br />
schwache Licht reicht aus, um<br />
beide Gesichter zu studieren<br />
und zu spekulieren.<br />
Was denken sie? Hecken sie<br />
etwas aus? Empfinden sie Zuneigung<br />
oder Angst füreinander?<br />
Ein Bildschnitt – und eine<br />
Hand zieht aus einem Rucksack<br />
ein Messer. Es sind nur<br />
wenige Sekunden, aber allein<br />
diese sparsame Szene enthält<br />
bereits alles, wovon „Vollblüter“<br />
handelt. Ein hübsch<br />
durchdachter und effizient<br />
geschriebener Genremix aus<br />
Teenagethriller, Film noir und<br />
böser Reichensatire.<br />
Im Mittelpunkt stehen Lily<br />
(Anya Taylor-Joy) und Amanda<br />
(Olivia Cooke), zwei Mädchen<br />
aus der Ostküsten-Upperclass<br />
in Connecticut, irgendwo<br />
zwischen Highschool<br />
und Studienbeginn. Die beiden<br />
sind zusammen zur Schule<br />
gegangen war, bevor sie<br />
sich aus den Augen verloren.<br />
Die kühle und übersmarte<br />
Amanda versteht jedoch<br />
schnell, dass ihre Mutter Geld<br />
an Lily bezahlt hat, damit diese<br />
ihr freundlich begegnet –<br />
wie das halt so ist bei Superreichen.<br />
Dann lernt Amanda Lilys<br />
Stiefvater Mark (Paul Starks)<br />
kennen, ein impulsiver Typ,<br />
der Mutter und Stieftochter<br />
eher kühl behandelt. Die beiden<br />
Mädchen schmieden<br />
nach einer halben Filmstunde<br />
ihren Plan: Wie wäre es<br />
eigentlich, Mark umzubringen?<br />
(dpa)<br />
Gelangweilt und skrupellos: Amanda (l.) und Lily beschließen, Lilys<br />
Stiefvater zu ermorden. Foto: dpa/Claire Folger/Universal Pictures/UIP<br />
„Vollblüter –<br />
Gute Mädchen können auch böse“<br />
Thriller<br />
Fazit: <br />
Zwei abgestumpfte Upperclass<br />
Teenagerinnen schmieden Pläne,<br />
den Stiefvater eines der Mädchen<br />
kaltblütig zu ermorden.<br />
Und sonst<br />
noch?<br />
„Meg“: Besuch<br />
aus der Urzeit<br />
ACTION. In „Meg“ verliert Jason<br />
Statham als Taucher Jonas wegen<br />
eines riesigen Hais die Karriere,<br />
und auch seine Frau hat ihn verlassen.<br />
Dann aber bekommt er die<br />
Chance, zu beweisen, dass das<br />
Tier eine reale Gefahr ist.<br />
FAZIT: <br />
„Aus nächster<br />
Distanz“: Komplex<br />
THRILLER. Die israelische Mossad<br />
Geheimagentin Naomi wird nach<br />
einer langen Dienstpause wieder<br />
reaktiviert und soll in einer Hamburger<br />
Wohnung die libanesische<br />
Informantin Mona beschützen. Ein<br />
komplexes Verwirrspiel aus Verrat<br />
und Loyalität beginnt.<br />
FAZIT: <br />
„Gans im Glück“:<br />
Luftiges Abenteuer<br />
ANIMATIONSFILM. Der kleine<br />
Peng ist ein ziemlich großer Störenfried<br />
und droht mit seinen<br />
halsbrecherischen Flugmanövern<br />
ein ums andere Mal die anderen<br />
Gänse, die mit ihm unterwegs<br />
sind, in Gefahr zu bringen. Doch<br />
eines Tages wendet sich das Blatt<br />
für den Gänserich.<br />
FAZIT: