17.12.2012 Aufrufe

Erziehung, Bildung und Soziales - Hertie Stiftung

Erziehung, Bildung und Soziales - Hertie Stiftung

Erziehung, Bildung und Soziales - Hertie Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

16<br />

<strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

„An den Reformen unseres <strong>Bildung</strong>swesens in den kommenden<br />

Jahren wird wird sich messen lassen, wie zukunftsfähig unsere Gesellschaft<br />

insgesamt ist.“ ist.“<br />

Prof. Prof. Dr. Roman Herzog Herzog<br />

„Wir müssen das Berufs- <strong>und</strong> <strong>und</strong> Arbeitsrecht so ändern, dass Erziehende<br />

nach der <strong>Erziehung</strong>szeit <strong>Erziehung</strong>szeit wirklich verlässlich wieder in in den den Beruf zurückkönnen.<br />

Und zwar zu Bedingungen, als als hätten sie die Berufstätigkeit<br />

nicht unterbrochen.“<br />

Prof. Prof. Dr. Dr. Paul Paul Kirchhof Kirchhof<br />

Das <strong>Bildung</strong>sthema findet sich wieder<br />

auf der öffentlichen Agenda.<br />

Technologische Neuerungen, neue<br />

Lebensstile <strong>und</strong> Zuwanderung machen<br />

nicht vor der Schule Halt. Die<br />

Schule ist nicht mehr nur Lernort,<br />

geschweige denn <strong>Bildung</strong>s‚anstalt‘ –<br />

sie ist zum zentralen Ort der Integration<br />

in unserer Gesellschaft geworden.<br />

Aus der Sicht der Gemeinnützigen<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> ist die<br />

Weiterentwicklung der schulischen<br />

<strong>Bildung</strong> daher eine der wichtigsten<br />

Aufgaben. Als gesellschaftlicher Impulsgeber<br />

möchte die <strong>Stiftung</strong> das in<br />

ihrem Rahmen Mögliche tun, um die<br />

Schule, d.h. die Schüler, die Lehrer <strong>und</strong><br />

die Eltern, auf ihrem Weg in eine ungewisse<br />

Zukunft zu unterstützen.<br />

Dabei stehen gesellschaftliche Integration<br />

<strong>und</strong> Teilhabe durch <strong>Bildung</strong><br />

im Zentrum der Projektarbeit.<br />

<strong>Bildung</strong> dient der Vorbereitung auf<br />

ein erfülltes Berufsleben. Neue Anforderungen<br />

der Arbeitswelt <strong>und</strong><br />

neue Rollenverständnisse von Mann<br />

<strong>und</strong> Frau haben die Vereinbarkeit von<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie zu einer der wichtigsten<br />

sozialen Fragen unserer Zeit<br />

werden lassen. Hier arbeitet die <strong>Stiftung</strong><br />

an neuen Lösungen, die den<br />

Interessenkonflikt zwischen Flexibilität<br />

in der Wirtschaft <strong>und</strong> Kontinuität<br />

im Familienleben aufheben<br />

helfen. Ferner leistet die <strong>Stiftung</strong><br />

Beiträge zur Verbesserung der<br />

Lebensbedingungen im Alter.


Die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> möchte gesellschaftliche<br />

Integration <strong>und</strong> Teilhabe durch <strong>Bildung</strong> fördern <strong>und</strong> Beiträge zur<br />

Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie leisten.<br />

Benachteiligte Schüler<br />

<strong>und</strong> Schulformen<br />

Schulische <strong>Bildung</strong> vermittelt nicht<br />

nur Kenntnisse – sie kann gesellschaftliche<br />

Integration leisten, wenn<br />

sie auch diejenigen erreicht, die unter<br />

ungünstigeren Bedingungen lernen<br />

müssen als andere. Angebote insbesondere<br />

für benachteiligte Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler zu konzipieren<br />

<strong>und</strong> zu fördern ist daher eine der Aufgaben<br />

der <strong>Stiftung</strong>. Gerade Zuwandererkinder,<br />

die des Deutschen nicht<br />

mächtig sind, brauchen gezielte Förderung,<br />

um in Deutschland einen<br />

erfolgreichen <strong>und</strong> befriedigenden<br />

<strong>Bildung</strong>sweg zu gehen. Begabte <strong>und</strong><br />

leistungsstarke Zuwandererkinder<br />

brauchen Ermutigungen <strong>und</strong> Unterstützung,<br />

um ihr Potenzial zu entfalten.<br />

Hier hilft die <strong>Stiftung</strong> – wie auch<br />

bei der Integration von Schulverweigerern<br />

<strong>und</strong> bei der Unterstützung<br />

der lange vernachlässigten Hauptschulen.<br />

Schulinnovation<br />

Die Erneuerung <strong>und</strong> Qualitätssteigerung<br />

des deutschen Schulwesens<br />

ist gerade für <strong>Stiftung</strong>en, die abseits<br />

hektischer Konjunkturen neue Wege<br />

beschreiten können, eine wichtige<br />

Aufgabe. Durch neuartige Projekte<br />

hat die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Impulse zur Spracherziehung<br />

in der Schule, zur Hochbegabtenförderung<br />

<strong>und</strong> zur beruflichen<br />

<strong>Bildung</strong> gegeben.<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

In der Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt greift<br />

die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

soziale Fragen auf, die beim Übergang<br />

von der Industriegesellschaft in<br />

die so genannte globale Wissensgesellschaft<br />

entstehen. Dabei hat<br />

sich die <strong>Stiftung</strong> innerhalb der letzten<br />

fünf Jahre besonders dem Thema<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie zugewandt. Neue<br />

Rollenverständnisse von Mann <strong>und</strong><br />

Schwerpunkt <strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

Frau <strong>und</strong> neuartige Anforderungen<br />

der Wirtschaft an die Flexibilität der<br />

Mitarbeiter haben die <strong>Stiftung</strong> dazu<br />

veranlasst, Modelle für eine familienfre<strong>und</strong>liche<br />

<strong>und</strong> zugleich unternehmensgerechte<br />

Personalpolitik zu erarbeiten.<br />

Lebensbedingungen im Alter<br />

Mit dem traditionsreichen Institut für<br />

Sozialarbeit in Frankfurt kooperiert<br />

die <strong>Stiftung</strong> seit Jahren in der Altenarbeit.<br />

Die Unterstützung der Hospizbewegung<br />

<strong>und</strong> die Befassung mit<br />

Sicherheitsfragen im Alter stehen dabei<br />

im Zentrum der <strong>Stiftung</strong>sprojekte.<br />

17


18<br />

Benachteiligte Schüler <strong>und</strong> Schulformen<br />

Durch Förderung von <strong>Bildung</strong>sprojekten zur gesellschaftlichen<br />

Integration <strong>und</strong> Teilhabe will die <strong>Stiftung</strong> die Anschlussfähigkeit<br />

benachteiligter Schüler verbessern <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />

benachteiligten Schulformen – Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschulen –<br />

unterstützen.<br />

Schulverweigerung verhindern –<br />

‚KOMM‘<br />

In Deutschland wächst die Zahl der<br />

Schulverweigerer. B<strong>und</strong>esweite<br />

Schätzungen gehen bis hin zu<br />

500.000. Besonders in sozialen<br />

Brennpunkten steigt die Zahl der<br />

Kinder an, die den ‚Lebensraum<br />

Straße‘ wählen. Die Folgen einer<br />

‚Straßenkarriere‘ aber sind Perspektivlosigkeit,<br />

Verwahrlosung, Drogenprobleme<br />

<strong>und</strong> Kriminalität. Mit ihrem<br />

gemeinsamen Präventionsprojekt<br />

‚KOMM‘ wollen die Gemeinnützige<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> <strong>und</strong> das Christliche


Jugenddorfwerk einer solchen Entwicklung<br />

in Frankfurt <strong>und</strong> Darmstadt<br />

vorbeugen. In beiden Städten sind<br />

Sozialarbeiter vormittags in ausgewählten<br />

Schulen <strong>und</strong> nachmittags in<br />

einem entsprechenden Stadtteilbüro<br />

aktiv. Das Angebot für die Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlichen reicht von der Elementarversorgung<br />

bis zur schulischen<br />

Förderung <strong>und</strong> einer Unterstützung<br />

bei der Berufsfindung. Das ursprünglich<br />

nur in Frankfurt durchgeführte<br />

Projekt wurde im Herbst 2000 auf<br />

Darmstadt ausgedehnt.<br />

Insbesondere hat sich bewährt, dass<br />

die Sozialpädagogen sowohl im<br />

Stadtteil, in Szenetreffs <strong>und</strong> auf der<br />

Straße wie auch in den Räumen der<br />

Schule für die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

da sind – mit Gesprächs-,<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Freizeitangeboten.<br />

In Frankfurt-Griesheim ist KOMM<br />

Helfen bei der Prävention gegen<br />

Schulverweigerung in Darmstadt (v.l.):<br />

Gisela Weber <strong>und</strong> Robert Gschwendtner.<br />

auf Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler des<br />

8. bis 10. Schuljahres zugeschnitten.<br />

Allerdings hat sich gezeigt, dass<br />

Kinder, die keine ausreichende elterliche<br />

Unterstützung erfahren, häufig<br />

bereits den Übergang von der Gr<strong>und</strong>schule<br />

zur weiterführenden Schule<br />

derart schlecht verarbeiten, dass sie<br />

bereits bis zur Klasse 7 eine Schulverdrossenheit<br />

entwickeln. Dies wurde<br />

bei der Konzeption von KOMM in<br />

Darmstadt berücksichtigt: Hier nehmen<br />

die Projektmitarbeiter zu einem<br />

Teil der Kinder bereits in der vierten<br />

Klasse der Gr<strong>und</strong>schule Kontakt auf.<br />

Schwerpunkt <strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

Kinderschutzprojekt Auryn<br />

Eine halbe Million Kinder in Deutschland<br />

haben Expertenschätzungen zufolge<br />

einen psychisch kranken Elternteil.<br />

Diese Kinder tragen ein erhöhtes<br />

Risiko, später selbst psychische Auffälligkeiten<br />

zu entwickeln. Das Projekt<br />

Auryn, getragen von Perspektiven e.V.,<br />

soll Kinder psychisch kranker Eltern<br />

durch ein ambulantes pädagogischtherapeutisches<br />

Angebot vor seelischen<br />

Störungen bewahren. Neben<br />

der Kindergruppenarbeit gehört die<br />

Einzelberatung zum Betreuungsangebot.<br />

Die Auseinandersetzung der<br />

betroffenen Kinder mit der psychischen<br />

Erkrankung ihrer Eltern wie<br />

auch der Erfahrungsaustausch mit<br />

Gleichaltrigen helfen den Kindern,<br />

belastende Schuldgefühle abzubauen<br />

<strong>und</strong> Fehlinterpretationen zu korrigieren.<br />

19


20<br />

Deutsch & PC – Früher <strong>und</strong> intensiver<br />

Erwerb der deutschen Sprache<br />

für Zuwandererkinder in der Gr<strong>und</strong>schule.<br />

Die letzte <strong>Bildung</strong>sstudie der OECD<br />

hat deutlich gemacht, dass die<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschulen in<br />

Deutschland verhältnismäßig<br />

schlecht gestellt sind. Dabei sind es<br />

gerade die Gr<strong>und</strong>schulen, die die<br />

Basis für eine gelungene <strong>Bildung</strong>slaufbahn<br />

legen müssen. Dies gilt<br />

insbesondere für Zuwandererkinder.<br />

Selbst viele Kinder von zugewanderten<br />

Mitbürgerinnen <strong>und</strong> Mitbürgern<br />

der dritten Generation kommen in<br />

die Schule, ohne die deutsche<br />

Sprache auch nur annähernd so zu<br />

beherrschen, dass sie dem Unterricht<br />

problemlos folgen können. Damit ist<br />

eine normale <strong>Bildung</strong>slaufbahn für<br />

diese Kinder deutlich erschwert – mit<br />

A a B b C c D d<br />

allen individuellen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Folgen. Gemeinsam mit dem<br />

hessischen Kultusministerium hat die<br />

<strong>Stiftung</strong> daher im Frankfurter Gallus-<br />

Viertel ein Projekt zur Integration von<br />

Zuwandererkindern in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

mittels intensiver Vermittlung<br />

von Deutschkenntnissen <strong>und</strong> Medienkompetenz<br />

aufgelegt. Ab der<br />

ersten Klasse wird an drei Gr<strong>und</strong>schulen,<br />

beginnend mit dem ersten<br />

Schuljahr <strong>und</strong> über eine Dauer von<br />

vier Schuljahren, in den Fächern<br />

Deutsch <strong>und</strong> Mathematik ein sprachlich<br />

besonders intensiv gestalteter<br />

Unterricht für die Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler angeboten, die des Deutschen<br />

nicht oder nur unzureichend<br />

mächtig sind. Das Projekt wurde im<br />

Herbst 2000 beschlossen <strong>und</strong> startet<br />

im Frühjahr 2001.<br />

Stellten das Projekt ‚Deutsch & PC‘<br />

der Öffentlichkeit vor (v.r.): Die Hessische<br />

Kultusministerin Karin Wolff <strong>und</strong><br />

Dr. Roland Kaehlbrandt, Geschäftsführer<br />

Projektarbeit der Gemeinnützigen <strong>Hertie</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong>.


Hauptschulpreis<br />

‚<strong>Erziehung</strong> zur Eigenverantwortung‘<br />

Auch die Hauptschulen sowie hauptschulartige<br />

<strong>Bildung</strong>sgänge sind im<br />

Hinblick auf Integration <strong>und</strong> Anschlussfähigkeit<br />

ihrer Schüler besonders<br />

gefordert. Die Gemeinnützige<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> engagiert sich deshalb<br />

in der ‚Initiative Hauptschule‘.<br />

Die Initiative will Informationsdefizite<br />

über die Hauptschule beseitigen,<br />

bestehende Vorurteile abbauen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungschancen für Hauptschüler<br />

aufzeigen. Die <strong>Stiftung</strong><br />

richtet im Rahmen der Initiative alle<br />

zwei Jahre den ‚Hauptschulpreis‘ aus.<br />

Im Jahr 2001 wird der Preis vergeben<br />

unter dem Motto ‚<strong>Erziehung</strong> zur<br />

Eigenverantwortung. Jugendliche<br />

lernen, ihr Leben zu gestalten – frei<br />

von Abhängigkeiten, frei von Gewalt‘.<br />

Insgesamt hat die <strong>Stiftung</strong> eine<br />

Preissumme von 120.000 DM bereit<br />

gestellt.<br />

Sie sind helle!<br />

Schülerinnen der Hellerhof-Schule im<br />

Frankfurter Gallus-Viertel.<br />

Schwerpunkt <strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

Stipendienprogramm für begabte<br />

Zuwandererkinder in Hessen<br />

Begabte Zuwandererkinder können<br />

zu wichtigen Leistungsträgern<br />

unserer Gesellschaft werden. Dazu<br />

brauchen sie allerdings gezielte<br />

Förderung bereits in der Schule.<br />

Denn häufig wachsen sie in Elternhäusern<br />

auf, die der <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong><br />

Ausbildung keine hinreichende<br />

Aufmerksamkeit widmen. Die<br />

Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

hat daher beschlossen, mit dem<br />

Aufbau eines Stipendienprogramms<br />

für begabte Zuwandererkinder der<br />

Klassen 8 bis 13 in Hessen zu beginnen.<br />

Die Förderung soll sowohl finanzielle<br />

Unterstützung als auch pädagogische<br />

Begleitung einschließen.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> will damit Zuwandererkarrieren<br />

in Deutschland den Weg bereiten<br />

– als Ansporn zur Integration,<br />

als ‚Investition in Köpfe‘ <strong>und</strong> als Beitrag<br />

zur Toleranz unter Jugendlichen.<br />

21


22<br />

Schulinnovation<br />

Die Erneuerung <strong>und</strong> Qualitätssteigerung des deutschen<br />

Schulwesens steht auf der Agenda. Die Gemeinnützige<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> fördert innovative Projekte zur<br />

Sprachkultur, zur Hochbegabtenförderung <strong>und</strong> zur<br />

beruflichen <strong>Bildung</strong>.<br />

Rhetorik in die Schule! Jugend<br />

debattiert: Training <strong>und</strong> Wettbewerb<br />

Die Sprachkultur <strong>und</strong> insbesondere<br />

die Kunst des fairen <strong>und</strong> sachgerechten<br />

Debattierens werden im deutschen<br />

<strong>Bildung</strong>swesen vernachlässigt.<br />

Dabei sind rhetorische Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche berufliche<br />

Laufbahn in der modernen<br />

Wirtschaft – aber auch für eine Mitwirkung<br />

in der demokratischen Gesellschaft.<br />

Auf unterrichtlicher Ebene<br />

legt die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

großen Wert auf die Ausbildung<br />

der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit–<br />

als Gr<strong>und</strong>lage einer gelungenen<br />

<strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Berufslaufbahn sowie<br />

zur Einübung in die Demokratie <strong>und</strong><br />

in die Kommunikationsgesellschaft.<br />

In Zusammenarbeit mit dem hessischen<br />

Kultusministerium <strong>und</strong> dem<br />

Hessischen Landesinstitut für Pädagogik<br />

(HeLP) veranstaltet die Gemeinnützige<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> für Frankfurter<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im<br />

Alter von 16 bis 19 Jahren derzeit das<br />

Projekt ‚Rhetorik in die Schule! Jugend<br />

debattiert: Training <strong>und</strong> Wettbewerb‘.<br />

Dabei wird die britische Tradition des<br />

sachgerechten <strong>und</strong> überzeugenden<br />

Debattierens über aktuelle gesellschaftliche<br />

Themen (‚Debating‘) für<br />

die sprachliche <strong>und</strong> argumentatorische<br />

Qualifizierung der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler genutzt. Das Projekt<br />

schließt Angebote der Lehrerfortbildung<br />

<strong>und</strong> des Trainings für Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler ein. Am Ende<br />

steht ein öffentlich ausgetragener<br />

Wettbewerb. Langfristig verfolgt die<br />

<strong>Stiftung</strong> das Ziel, die Ausbildung<br />

rhetorischer Fertigkeiten in das schulische<br />

Curriculum zu integrieren.


Hochbegabte fördern<br />

Die Förderung hochbegabter Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlicher war über Jahre bildungspolitisch<br />

stigmatisiert <strong>und</strong><br />

wurde daher im deutschen Schulwesen<br />

kaum gezielt betrieben. Erst<br />

genauere Kenntnisse von den besonderen<br />

Erfordernissen einer an die<br />

Hochbegabung angepassten schulischen<br />

<strong>Bildung</strong> haben das Thema in<br />

der letzten Zeit enttabuisiert. Die<br />

Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> fördert<br />

seit Jahren die Arbeit der aus<br />

derselben Stifterfamilie hervorgegangenen<br />

‚Karg-<strong>Stiftung</strong> für Hochbegabtenförderung‘.<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit dem Christlichen Jugenddorfwerk<br />

hat die Karg-<strong>Stiftung</strong> vorschulische<br />

<strong>und</strong> schulische <strong>Bildung</strong>seinrichtungen<br />

für Hochbegabte<br />

gefördert. Im Jahr 2000 hat die Karg-<br />

<strong>Stiftung</strong> begonnen, ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> ihr Wissen im Bereich der Hochbegabtenförderung<br />

zu bündeln, zu<br />

prüfen, zu sichern, zu distribuieren<br />

<strong>und</strong> zu multiplizieren. Der Ausbau<br />

<strong>und</strong> die Erweiterung der Projektarbeit<br />

werden auch durch den bildungspolitischen<br />

Klimawechsel begünstigt:<br />

Hochbegabtenförderung ist kein Tabu<br />

mehr. Deshalb arbeitet die Karg-<br />

<strong>Stiftung</strong> verstärkt mit Kultusministerien<br />

zusammen. Sie engagiert sich<br />

beispielsweise in der Fortbildung von<br />

Lehrkräften <strong>und</strong> Schulpsychologen in<br />

Hessen. In Sachsen wurde mit dem<br />

Aufbau eines Netzwerks von<br />

Kindertagesstätten, Gr<strong>und</strong>schulen<br />

<strong>und</strong> Gymnasien begonnen.<br />

Die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

unterstützt den Aufbau von überregionalen<br />

Netzwerken, die Qualifizierungsmaßnahmen<br />

von Pädagogen<br />

<strong>und</strong> Psychologen sowie Maßnahmen<br />

zur Qualitätssicherung <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung<br />

in den Förderprojekten<br />

der Karg-<strong>Stiftung</strong>.<br />

Schwerpunkt <strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

NRW-Ministerpräsident Wolfgang<br />

Clement bei der Präsentation des<br />

Azubi-Projektes in Bonn.<br />

Leistungsstarke Auszubildende<br />

nachhaltig fördern<br />

Die berufliche <strong>Bildung</strong> in Deutschland<br />

zehrt noch vom Vorbild des<br />

dualen Systems. Gleichwohl sind<br />

Impulse zur Weiterentwicklung vonnöten,<br />

wenn eine zeitgemäße duale<br />

Ausbildung gewährleistet werden<br />

soll. Die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

engagiert sich derzeit in einem<br />

Projekt zur Qualifizierung des Führungsnachwuchses<br />

für kleine Unternehmen<br />

aus dem Kreis Auszubildender.<br />

Gemeinsam mit der Dr. Reinold<br />

Hagen <strong>Stiftung</strong>, dem B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Berufliche <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> dem<br />

Kolping-Werk erhalten leistungsstarke<br />

Auszubildende ein umfassendes<br />

zusätzliches Ausbildungsprogramm.<br />

Das zweijährige Programm<br />

wird wissenschaftlich evaluiert.<br />

Die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

erhofft sich Aufschluss über die Übertragbarkeit<br />

einer neuartigen<br />

Differenzierung in der beruflichen<br />

<strong>Bildung</strong>.<br />

Stellen seit Oktober 2000 in Bonn<br />

ihre besondere Leistungsfähigkeit<br />

unter Beweis: die Auszubildenden des<br />

Modellprojektes ‚Leistungsstarke<br />

Auszubildende nachhaltig fördern‘.<br />

23


24<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

Neue Rollenverständnisse von Mann <strong>und</strong> Frau sowie neuartige<br />

Anforderungen der Wirtschaft an die Flexibilität der<br />

Mitarbeiter haben die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> dazu<br />

veranlasst, tragfähige Modelle für eine familienbewusste<br />

<strong>und</strong> zugleich unternehmensgerechte Personalpolitik zu<br />

fördern.<br />

Familienfre<strong>und</strong>liche Kommune<br />

Neben der Umsetzung familienfre<strong>und</strong>licher<br />

Strukturen in Unternehmen<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Verwaltungen<br />

möchte die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> dazu beitragen, die Zusammenarbeit<br />

von Unternehmen <strong>und</strong><br />

Kommunen zu stärken.<br />

Im Projekt ‚Familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Kommune‘ werden anhand von bestehenden<br />

Beispielen in hessischen<br />

Kommunen Wege aufgezeigt, wie<br />

betriebliche <strong>und</strong> kommunale Maßnahmen<br />

miteinander abgestimmt<br />

<strong>und</strong> Konzepte für eine Zusammenarbeit<br />

zwischen Unternehmen <strong>und</strong><br />

Kommunen erarbeitet werden können.<br />

Die erhobenen Daten werden zum<br />

Abschluss des Projektes so aufbereitet,<br />

dass der Austausch zwischen den<br />

Angeboten gefördert, eine Vernetzung<br />

ermöglicht <strong>und</strong> die Übertragung<br />

auf andere Kommunen unterstützt<br />

wird.<br />

Informationen für mittelständische<br />

Unternehmen<br />

Mit r<strong>und</strong> 20 Millionen Mitarbeitern<br />

beschäftigen mittelständische<br />

Unternehmen nahezu 70% aller<br />

Arbeitnehmer in Deutschland. Diese<br />

Unternehmen verfügen – anders als<br />

Großunternehmen – meist nicht über<br />

systematische Instrumente der<br />

Personalentwicklung, sind jedoch<br />

stärker von der Qualifikation <strong>und</strong> der<br />

Kompetenz ihrer Mitarbeiter abhängig.<br />

Engagement <strong>und</strong> Betriebstreue<br />

der Mitarbeiter werden zum wichtigen<br />

Kapital. Wird den Mitarbeitern<br />

die Vereinbarkeit von beruflichen<br />

Pflichten <strong>und</strong> privaten Interessen<br />

ermöglicht, steigt die Motivation der<br />

Mitarbeiter nachhaltig.<br />

Im Auftrag der Gemeinnützigen<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> erarbeitete der<br />

Wuppertaler Kreis e.V., Deutsche<br />

Vereinigung zur Förderung der<br />

Weiterbildung von Führungskräften,<br />

eine Publikation über die Möglichkeiten<br />

einer familienbewussten<br />

Personalpolitik speziell für mittelständische<br />

Unternehmen. Die Broschüre<br />

informiert über kostengünstige<br />

Maßnahmen, die ohne großen<br />

administrativen Aufwand umgesetzt<br />

werden können.


Online-Infobörse<br />

Mit der Online-Infobörse<br />

www.beruf-<strong>und</strong>-familie.de hat die<br />

Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> eine<br />

zentrale Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsplattform<br />

für das Themenfeld<br />

‚Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit<br />

<strong>und</strong> Familienarbeit‘ aufgebaut.<br />

Personalverantwortliche aus<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Verwaltungen,<br />

die die Probleme an der Schnittstelle<br />

Beruf/Familie erkennen <strong>und</strong> lösen<br />

möchten, können sich mit Hilfe der<br />

hier angebotenen Datenbanken umfassend<br />

über Maßnahmen einer<br />

familienbewussten Personalpolitik<br />

informieren.<br />

Umfangreiche Informationen zu einschlägigen<br />

Gesetzen, zu interessanten<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> statistische<br />

Angaben gehören ebenso zum<br />

Angebot wie Literaturhinweise <strong>und</strong><br />

Erläuterungen zu über 130 Einzelmaßnahmen:<br />

von flexiblen Arbeitszeit-<br />

<strong>und</strong> Schichtmodellen über<br />

kostengünstige Möglichkeiten der<br />

Kinderbetreuung bis hin zur alternierenden<br />

Telearbeit <strong>und</strong> innovativen<br />

Personalentwicklungsmaßnahmen.<br />

Unternehmen haben die Möglichkeit,<br />

sich auf der Plattform www.beruf<strong>und</strong>-familie.de<br />

zu präsentieren <strong>und</strong><br />

auf eigene Angebote einer familienbewussten<br />

Personalpolitik zu verweisen.<br />

Die Aufnahme in die Unternehmensdatenbank<br />

ist – wie das gesamte<br />

Rechercheangebot – kostenlos.<br />

Schwerpunkt <strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

Verb<strong>und</strong> Emscher-Lippe e.V.<br />

Familienbedingte Arbeitsunterbrechungen<br />

(wie z.B. <strong>Erziehung</strong>surlaubszeiten)<br />

verursachen in kleinen <strong>und</strong><br />

mittelständischen Unternehmen<br />

aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Flexibilität<br />

vielfach arbeitsorganisatorische Probleme.<br />

Der Verb<strong>und</strong> Emscher-Lippe e.V.<br />

– ein Zusammenschluss von derzeit<br />

31 klein- <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen – ermöglicht seinen<br />

Mitgliedern, familienbedingte<br />

Unterbrechungen kostengünstig,<br />

personalsichernd <strong>und</strong> flexibel zu<br />

regeln. Die Kernleistungen des<br />

Verb<strong>und</strong>es, die derzeit von ca. 230<br />

Unternehmen in Anspruch genommen<br />

werden, sind vor allem<br />

‚Weiterbildung für <strong>Erziehung</strong>surlaubende‘<br />

<strong>und</strong> ‚Personalvermittlung‘.<br />

Mit diesem Projekt fördert die<br />

Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> die<br />

Umsetzung einer familienbewussten<br />

Personalpolitik in mittelständischen<br />

Unternehmen <strong>und</strong> ermöglicht zugleich<br />

den Ausbau des bestehenden<br />

Schulungs- <strong>und</strong> Beratungsangebotes.<br />

25


26<br />

Beruf & Familie gGmbH<br />

Beruf & Familie gGmbH<br />

Geglückte Lebenswege sind nicht<br />

nur durch eine erfolgreiche Erwerbsbiografie<br />

gekennzeichnet, sondern<br />

auch durch ein verlässliches <strong>und</strong><br />

stabiles Familienleben. Immer mehr<br />

Unternehmen erkennen, dass eine<br />

familienbewusste Unternehmenskultur<br />

auch wirtschaftliche Vorteile<br />

für das Unternehmen selbst bringen<br />

kann. Innovationsfähigkeit,<br />

Kreativität,Wissen <strong>und</strong> Erfahrung,<br />

Engagement <strong>und</strong> Leistung gewinnen<br />

in der Dienstleistungsgesellschaft<br />

zunehmend an Bedeutung. All diese<br />

Faktoren sind personengeb<strong>und</strong>en,<br />

<strong>und</strong> Beschäftigte werden somit zum<br />

wichtigsten Kapital zur Sicherung des<br />

Unternehmenserfolgs. Um Beschäftigte<br />

mit diesen Fähigkeiten für das<br />

Unternehmen zu gewinnen <strong>und</strong> sie<br />

im Unternehmen zu halten, sind immer<br />

mehr Personalchefs darum bemüht,<br />

ihre Personalpolitik auch nach<br />

den Gesichtspunkten einer tragfähi-<br />

Zur Umsetzung familienorientierter Maßnahmen in die<br />

Praxis wurde eigens die Beruf & Familie gemeinnützige<br />

GmbH gegründet. Ziel ist die Förderung der Vereinbarkeit<br />

von Beruf <strong>und</strong> Familie in Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen.<br />

Diese Aufgabe wird insbesondere verwirklicht durch das<br />

Audit Beruf & Familie®, das Angebot von Lehrveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungsaustausch-Gruppen.<br />

„Wichtig erscheint mir, die Trennung zwischen Berufs- <strong>und</strong> Familienwelt<br />

zu überwinden. Der Schlüssel liegt in einer Personalpolitik, die konsequent<br />

Chancengleichheit verwirklicht, das heißt Bedingungen schafft, unter<br />

denen alle Mitarbeiter des Betriebes, Männer wie Frauen, ihre Fähigkeiten<br />

voll entfalten können. Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Arbeitsablauf müssen<br />

familienverträglich gestaltet sein.“<br />

Siegmar Mosdorf , Staatssekretär im<br />

B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium, bei der<br />

Verleihung der Gr<strong>und</strong>zertifikate zum Audit<br />

Beruf & Familie®<br />

gen Balance zwischen Unternehmenszielen,<br />

K<strong>und</strong>enwünschen <strong>und</strong><br />

den Belangen der Beschäftigten auszurichten.<br />

Um Unternehmen bei diesen<br />

Bemühungen zu unterstützen,<br />

gründete die Gemeinnützige <strong>Hertie</strong>-<br />

<strong>Stiftung</strong> die Beruf & Familie gemeinnützige<br />

GmbH. Im Mittelpunkt ihrer<br />

Aktivitäten steht die Durchführung<br />

des Audits Beruf & Familie®.<br />

Einsetzbar in allen Branchen <strong>und</strong><br />

Betriebsgrößen, erfasst das Audit<br />

Beruf & Familie® den Status quo der<br />

angebotenen familienorientierten<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> ermittelt systematisch<br />

das betriebsindividuelle<br />

Entwicklungspotenzial in neun<br />

Handlungsfeldern:<br />

· Arbeitszeit<br />

· Arbeitsabläufe <strong>und</strong> Arbeitsinhalte<br />

· Arbeitsort<br />

· Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationspolitik<br />

· Führungskompetenz<br />

· Personalentwicklung<br />

· Entgeltbestandteile <strong>und</strong> geldwerte<br />

Leistungen<br />

· Flankierender Service für Familien<br />

· Betriebsspezifika<br />

Am 10. Mai 2000 fand in Berlin<br />

zusammen mit dem Staatssekretär<br />

im B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium,<br />

Siegmar Mosdorf, die Verleihung der<br />

Gr<strong>und</strong>zertifikate zum Audit Beruf &<br />

Familie® statt.


Verbesserung der Lebensbedingungen im Alter<br />

Verleihung der Gr<strong>und</strong>zertifikate zum<br />

Audit am 10. Mai 2000 (v.r.):<br />

Prof. Dr. Artur Wollert, Vorsitzender<br />

des Audit-Rates, Dr. Anne Meurer,<br />

Präsidentin der B<strong>und</strong>esversicherungsanstalt<br />

für Angestellte,<br />

Siegmar Mosdorf, Staatssekretär im<br />

B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium, <strong>und</strong><br />

Stefan Becker, Projektleiter in der<br />

Gemeinnützigen <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong>.<br />

Seniohr<br />

Mit dem Projekt Seniohr, dem<br />

Beratungstelefon für Sicherheit im<br />

Alter, widmet sich die Gemeinnützige<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> zusammen mit dem<br />

Institut für Sozialarbeit dem Thema<br />

‚Sicherheit für ältere Bürger‘.<br />

Es ist das Ziel des Projekts, den von<br />

gewaltförmigen Situationen betroffenen<br />

Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren sowie<br />

ihren Angehörigen eine kostenlose<br />

<strong>und</strong> auf Wunsch der Ratsuchenden<br />

anonyme Beratungsmöglichkeit zu<br />

bieten, die konfessionell, weltanschaulich<br />

<strong>und</strong> parteipolitisch unabhängig<br />

ist. Es ist die vorrangige<br />

Aufgabe von Seniohr, ‚Hilfe zur<br />

Selbsthilfe‘ zu leisten. Seniohr versteht<br />

sich als zentrale Anlauf- <strong>und</strong><br />

Vermittlungsstelle in Frankfurt.<br />

Schwerpunkt <strong>Erziehung</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziales</strong><br />

In Frankfurt am Main unterstützt die Gemeinnützige<br />

<strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong> ausgewählte Projekte der Altenarbeit<br />

in Zusammenarbeit mit dem traditionsreichen<br />

Institut für Sozialarbeit.<br />

Da sein<br />

Pflegebedürftige <strong>und</strong> sterbende<br />

Menschen ohne soziales Umfeld in<br />

ihrer letzten Lebensphase zu betreuen<br />

ist das Ziel des Projekts ‚da sein‘.<br />

Im Jahr 2000 waren 58 geschulte<br />

ehrenamtliche Helfer in zehn Frankfurter<br />

Heimen im Einsatz. Die Koordination<br />

durch das Institut für Sozialarbeit<br />

ermöglichte darüber hinaus<br />

die Einrichtung eines R<strong>und</strong>en Tisches<br />

zur Hospizarbeit in Frankfurt. Das 10jährige<br />

Bestehen des Projekts ‚da sein‘<br />

gab der Gemeinnützigen <strong>Hertie</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

Anlass zu einer umfassenden<br />

Dokumentation. Die 80-seitige <strong>und</strong><br />

mit einem Anhang versehene Broschüre<br />

dokumentiert die im Rahmen<br />

des Projekts gesammelten Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> gibt Handlungs- <strong>und</strong> Kontaktempfehlungen<br />

für all diejenigen,<br />

die ein ähnliches Projekt planen.<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!