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01-52-Fraenkische-Nacht-August-2018-Alles

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GELESEN<br />

buchtipps<br />

sam bourne<br />

Der Präsident<br />

„Es begann in der <strong>Nacht</strong>, als der Präsident<br />

das Ende der Welt einleiten wollte.“ Mit<br />

diesem Satz beginnt Sam Bournes Thriller<br />

„Der Präsident“. Und welcher? Natürlich<br />

der! Auch wenn auf den 477 Seiten kein<br />

Mal der Name auftaucht, ist es offensichtlich,<br />

dass Donald Trump gemeint ist.<br />

Der mitten in der <strong>Nacht</strong> alle verfügbaren<br />

Raketen auf Nordkorea und China<br />

abfeuern lassen will, weil aus Pjöngjang<br />

eine missliebige Verlautbarung kam. Nur<br />

mit größter Mühe und in allersetzten<br />

Sekunde können Robert Kassian, der<br />

Stabschef des Weißen Hauses, und Jim<br />

Bruton, der Verteidigungsminister, den<br />

Nuklearangriff verhindern. Für beide<br />

Politiker, die unter der alten Regierung<br />

schon gedient haben, steht fest: Dieser<br />

Präsident ist eine Gefahr. Für sein Land<br />

und für die ganze Welt. Und er muss weg!<br />

Egal wie. Und wenn es sein muss, dann<br />

eben Mord. Fiktion und Realität liegen in<br />

diesem spannenden Thriller aus der Feder<br />

des britischen Journalisten Sam Bourne<br />

schrecklich nahe beieinander. Man mag<br />

nicht daran denken, was nachts im realen<br />

Weißen Haus vor sich geht! Nevfel Cumart<br />

Bastei Lübbe Verlag, 2<strong>01</strong>7. 477 S.<br />

robert seethaler<br />

Das Feld<br />

Robert Seethaler hat sich Zeit gelassen. Vier<br />

Jahre sind vergangen seit seinem fulminanten<br />

Roman „Ein ganzes Leben“. Nun liegt<br />

sein neuer Roman vor, der völlig anders<br />

ist. In „Das Feld“ geht es nicht um ein, sondern<br />

um 29 Leben in der fiktiven Ortschaft<br />

Paulstadt. Alle Personen sind allerdings<br />

schon tot und erzählen einem alten Mann,<br />

der jeden Tag auf einer Holzbank auf dem<br />

Friedhof sitzt, ihre Geschichten. Es sind<br />

rührende, selten heitere, oft bewegende<br />

Geschichten, die verwoben werden zu einer<br />

Chronik des Ortes. „Das Feld“ ist mit seiner<br />

Vielstimmigkeit nicht leicht zu lesen, auch<br />

wenn Seethaler mit seiner sanften, poetischen<br />

Sprache einfache Sätze verwendet<br />

und überschaubare Geschichten erzählt.<br />

Denn es braucht eine gewisse Zeit und<br />

Lektüre, bis sich die verzweigten Zusammenhänge<br />

nach und nach ergeben. Doch<br />

ist man erstmal drin im Mikrokosmos der<br />

Figuren und ihren Sprachen, möchte man<br />

am liebsten noch weiteren Geschichten aus<br />

den Gräbern „lauschen“. Nevfel Cumart<br />

Hanser Verlag, 2<strong>01</strong>8. 241 S.<br />

gregor fauma<br />

Unter Affen<br />

„Unter Affen“ – dieser viel zu plakative Titel<br />

hat mich lange davon abgehalten, dieses<br />

Buch zu lesen, geschweige denn, es ernst<br />

zu nehmen. Dabei steckt hinter dem Autor<br />

Gregor Fauma ein äußerst renommierter<br />

Verhaltensforscher, der ein unglaublich<br />

interessantes Buch über Verhaltensregeln<br />

geschrieben hat. Er bezieht sich dabei auf<br />

die Evolution und das Verhalten unserer<br />

Artverwandten, welches wir viel öfter als<br />

wir ahnen in uns wiederfinden. Darüber<br />

hinaus berichtet er von weiteren Kuriositäten,<br />

zum Beispiel: Studien haben gezeigt,<br />

dass diejenigen im Unternehmen, die sich<br />

am langsamsten bewegen, auch die sind,<br />

die das geringste Gehalt verdienen. Viel<br />

schneller gehen hingegen Mitarbeiter, die<br />

auf der Karriereleiter nach oben wollen,<br />

um zu zeigen, wie wichtig und beschäftigt<br />

sie sind. Doch in der obersten Führungsetage<br />

kehrt sich der Effekt wieder um: Der<br />

große Chef geht genauso langsam wie die<br />

Putzfrau, denn jeder weiß, dass er wichtig<br />

und beschäftigt ist – er muss das nicht<br />

noch symbolisch zum Ausdruck bringen.<br />

Spannend!<br />

Sabine Mahler<br />

Goldegg Verlag, 2<strong>01</strong>6. 220 S.<br />

jack barsky<br />

Der falsche Amerikaner<br />

Dieses Buch legt man nicht mehr aus der<br />

Hand, denn es könnte ein fantastischer<br />

Thriller sein – mit dem Bewusstsein, dass<br />

es sich um eine wahre Lebensgeschichte<br />

handelt. Jack Barsky war in der DDR sehr<br />

erfolgreich in Schule und Studium. Eines<br />

Tages nahm daher der KGB Kontakt zu<br />

ihm auf. Barsky sah in der KGB-Arbeit<br />

nicht nur eine Ehre, sondern auch eine<br />

große Chance aus der kleinen umzäunten<br />

DDR herauszukommen. Während seines<br />

Lebens als Agent erlebte er dann Dinge, die<br />

wir alle nur aus Filmen oder „Breaking Bad“<br />

kennen: Es gab tote Briefkästen und geheime<br />

Zeichen vor der Wohnungstür, um zu<br />

kennzeichnen, ob Gefahr droht. Außerdem<br />

wurde sein Name einem toten Jugendlichen<br />

gestohlen und als er seine Agentenarbeit<br />

beendete wurde er freilich auch für<br />

tot erklärt. Das lässt einen alles ein wenig<br />

sprachlos werden. Gleichzeitig muss man<br />

auch immer wieder lachen, wenn Barsky<br />

zum Beispiel erzählt, wie er vom FBI beschattet<br />

wurde und diese Agenten den<br />

Nachbarn und seine Affäre absichtlich auffliegen<br />

ließen, um das Nachbarhaus kaufen<br />

zu können.<br />

Sabine Mahler<br />

SCM Hänssler, 2<strong>01</strong>8. 424 S.<br />

Live<br />

Veranstaltungen für Sie!<br />

OSIANDER Bamberg<br />

(ehemals Hübscher)<br />

Grüner Markt 16<br />

96047 Bamberg<br />

FR 17.08.18 | 20 Uhr<br />

Bamberg OSIANDER<br />

Helmut Vorndran<br />

Die Kamuelsfeder<br />

© Frank Märzke<br />

DO 20.09.18 | 20 Uhr<br />

Bamberg OSIANDER<br />

Friederike Schmöe<br />

Geisterflug<br />

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter:<br />

www.osiander.de/veranstaltungen<br />

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