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Interview mit Dr. Joachim Arenth und Carsten Becker - jenacon.de

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Quelle: Immobilien Zeitung, 20.01.2011.<br />

„Leute sind weniger euphorisch als<br />

2006"<br />

Immobilien Zeitung: 2010 war für Jenacon ein fantastisches Jahr. Ihre Firma war für zwei Immobilien-<br />

transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich exklusiv mandatiert. Wenn <strong>de</strong>r Transaktions-<br />

markt weiter wie erwartet Fahrt aufnimmt, dürften 2011 noch mehr Provisionen fließen?<br />

<strong>Joachim</strong> <strong>Arenth</strong>: Diese Provisionen sind <strong>de</strong>r Lohn für unser strukturiertes Vorgehen. Letztes Jahr sind<br />

wir sozusagen Meister <strong>und</strong> Pokalsieger gewor<strong>de</strong>n, aber in <strong>de</strong>r neuen Saison fängt man erst einmal<br />

wie<strong>de</strong>r bei null Punkten an. Genauso haben wir das unseren Mitarbeitern <strong>und</strong> auch unseren Familien<br />

gesagt.<br />

IZ: SIE HABEN MIT BLICK AUF 2010 VOM LEBERWURSTEFFEKT GESPROCHEN. WAS MEINEN SIE DAMIT?<br />

<strong>Arenth</strong>: Alle Transaktionen, die nicht in <strong>de</strong>n zweieinhalb Jahren davor passierten, wur<strong>de</strong>n ins Jahr<br />

2010 gequetscht. Das war <strong>de</strong>r Leberwursteffekt.<br />

30% EIGENKAPITAL SIND PFLICHT<br />

IZ: Was unterschei<strong>de</strong>t die gegenwärtige Marktphase vom Transaktionsfieber <strong>de</strong>r Vor-Subprime-Jahre?<br />

<strong>Arenth</strong>: Beim Bavaria-Deal 2010 (Verkauf von 23 großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>lsimmobilien an einen<br />

Morgan-Stanley-Fonds) waren vier Rechtsanwalts-Teams dabei! Für Verkäufer <strong>und</strong> Käufer gilt: Vor-<br />

sicht ist die Mutter <strong>de</strong>r Porzellankiste. Im Datenraum wird alles sorgfältigst gecheckt, je<strong>de</strong> Feuerversi-<br />

cherung, je<strong>de</strong>r Buchstabe im Gr<strong>und</strong>buch. Bei<strong>de</strong> Seiten sind extrem vorsichtig gewor<strong>de</strong>n. Es wer<strong>de</strong>n<br />

realistisch alle Fälle durchgespielt. Die Leute sind ganz einfach weniger euphorisch als 2006 o<strong>de</strong>r<br />

2007. Man könnte auch sagen: professioneller.<br />

<strong>Carsten</strong> <strong>Becker</strong>: Auch die Banken spielen ein ganz an<strong>de</strong>res Spiel. Käufer müssen heute 30% Eigen-<br />

kapital auf <strong>de</strong>n Tisch legen.<br />

<strong>Arenth</strong>: Darin sehe ich einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Unterschied zur Zeit vor 2007. Bei Bavaria lag <strong>de</strong>r Ei-<br />

genkapital-Anteil bei r<strong>und</strong> einem <strong>Dr</strong>ittel. Bei Karstadt Kompakt (Verkauf von 74 Hertie-Filialen an <strong>de</strong>n<br />

Finanzinvestor Dawnay, Day 2005) zahlte man selbst Berater- <strong>und</strong> Transaktionskosten <strong>mit</strong> Kredit.<br />

IZ: Wenn die jüngsten Transaktionen gut gehen, wer<strong>de</strong>n alle Beteiligten bald wie<strong>de</strong>r größere Risiken<br />

eingehen. Könnten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres nicht auch opportunistische Paketverkäufe <strong>mit</strong> 10% Eigenkapital<br />

laufen?


<strong>Arenth</strong>: 25% vielleicht, aber 10% keinesfalls. Dafür war <strong>de</strong>r Schock <strong>de</strong>r Finanzkrise einfach zu groß.<br />

Wissen Sie: Ich sitze bei Transaktionen <strong>mit</strong>tlerweile in einem sehr frühen Stadium bei <strong>de</strong>n Banken <strong>und</strong><br />

stelle Fragen nach <strong>de</strong>r finanziellen Ausstattung <strong>de</strong>s Prinzipals auf <strong>de</strong>r Käuferseite. Das wäre so vor<br />

Subprime <strong>und</strong>enkbar gewesen.<br />

IZ: WAS SIND DIE PRODUKTE, DIE GESUCHT WERDEN?<br />

<strong>Becker</strong>: Trophy-Immobilien in <strong>de</strong>n Ia-Lagen bekommen Sie nicht wie Sand am Meer. Außer<strong>de</strong>m befin-<br />

<strong>de</strong>n sich die Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau. Das heißt, dass auch Versicherungen Produkte<br />

anfassen, für die sie sich früher nicht interessiert hätten, z.B. Fachmärkte. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch das Thema "value-add" interessant, weil an<strong>de</strong>rs die Renditen, die Real-Estate-Private-Equi-<br />

ty-Gesellschaften <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Fonds benötigen, <strong>mit</strong> Immobilieninvestitionen nicht zu erwirtschaften<br />

sind.<br />

IZ: Wird es 2011 weitere Paketverkäufe à la Bavaria o<strong>de</strong>r Meridian (Verkauf von 140 Aldi-Immobilien<br />

an einen MGPA-Fonds) geben?<br />

<strong>Becker</strong>: Ich glaube nicht, dass Bavaria <strong>und</strong> Meridian h<strong>und</strong>ertprozentige Blaupausen für kommen<strong>de</strong><br />

Deals sind. Man wird allerdings viele Faktoren <strong>de</strong>r Deals wie<strong>de</strong>rsehen.<br />

IZ: WIE MEINEN SIE DAS?<br />

<strong>Becker</strong>: Eigenkapital aus <strong>de</strong>m Ausland, Asset-Management aus Deutschland, war eine typische Kon-<br />

stellation im Jahr 2010. Warum sollte es sich ein ausländischer Investor antun, Mietverträge <strong>mit</strong> <strong>de</strong>ut-<br />

schen Filialisten en <strong>de</strong>tail nachzuverhan<strong>de</strong>ln?<br />

SPÄHER FÄDELN DIE GESCHÄFTE EIN<br />

<strong>Arenth</strong>: Große Transaktionen funktionieren meist nach einem bestimmten Muster. Es gibt <strong>de</strong>n kleinen<br />

Späher, <strong>de</strong>n Scout, <strong>de</strong>n Ver<strong>mit</strong>tler, <strong>de</strong>r die Geschäftsgelegenheit aufspürt o<strong>de</strong>r ermöglicht, <strong>und</strong> dann<br />

<strong>de</strong>n großen Eigenkapitalgeber. Diese Konstellation hat sich bewährt.<br />

IZ: WOHER KOMMEN DIE INVESTOREN?<br />

<strong>Arenth</strong>: In unserer Investorendatenbank stehen zu 50% Deutsche. 10% kommen aus Österreich <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r Schweiz. 40% verteilen sich auf etwa 15 Nationen. Starkes Interesse ist wie<strong>de</strong>r aus England zu<br />

spüren, auch Dänemark ist dabei, USA <strong>und</strong> Israel sowieso. Auf Russen <strong>und</strong> Araber sind wir dagegen<br />

noch nicht getroffen.<br />

IZ: WERDEN NOTLEIDENDE KREDITE ANGEBOTEN, DIE VIEL ZITIERTEN "NON-PERFORMING LOANS"?<br />

<strong>Arenth</strong>: Wie viele Jahre warten wir jetzt schon auf die "fire sales" <strong>de</strong>r Banken?<br />

IZ: IHRE MEINUNG ZU BAUMÄRKTEN?


<strong>Arenth</strong>: Baumärkte waren toter als tot, sind inzwischen aber wie<strong>de</strong>r interessanter, als man glaubt. Als<br />

Beimischung wür<strong>de</strong>n sie einem Portfolio nicht scha<strong>de</strong>n. Für reine Baumarktpakete sehe ich bei <strong>de</strong>r<br />

Allgemeinheit eine recht geringe Nachfrage. Für Spezialisten kann das hingegen schon wie<strong>de</strong>r eine<br />

Opportunität be<strong>de</strong>uten.<br />

IZ: UND JENACON?<br />

<strong>Arenth</strong>: Wir arbeiten immer an zwei großen Paketen gleichzeitig. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

min<strong>de</strong>stens eines ins Ziel kommt, sehr groß. Aber glauben Sie mir: Wir tun alles, um bei<strong>de</strong> ins Ziel zu<br />

bringen.<br />

IZ: HERR DR. ARENTH, HERR BECKER, WIR DANKEN IHNEN FÜR DAS GESPRÄCH.<br />

Das <strong>Interview</strong> führte Christoph v. Schwanenflug.<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsimmobilien sind bei Investoren heiß begehrt. Ähnlich wie vor Ausbruch <strong>de</strong>r Subprime-<br />

Krise gibt es auch wie<strong>de</strong>r opportunistische Paketverkäufe. Nach Ansicht <strong>de</strong>r Transaktionsberater Joa-<br />

chim <strong>Arenth</strong> <strong>und</strong> <strong>Carsten</strong> <strong>Becker</strong> (Jenacon) sind die Verhältnisse <strong>de</strong>nnoch an<strong>de</strong>re als vor Ausbruch<br />

<strong>de</strong>r Finanzkrise. "Alle Beteiligten sind extrem vorsichtig gewor<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> die Banken verlangen <strong>de</strong>utlich<br />

mehr Eigenkapital", sagt Jenacon-Grün<strong>de</strong>r <strong>Arenth</strong>.<br />

Immobilien Zeitung: 2010 war für Jenacon ein fantastisches Jahr. Ihre Firma war für zwei Immobilien-<br />

transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich exklusiv mandatiert. Wenn <strong>de</strong>r Transaktions-<br />

markt weiter wie erwartet Fahrt aufnimmt, dürften 2011 noch mehr Provisionen fließen?<br />

<strong>Joachim</strong> <strong>Arenth</strong>: Diese Provisionen sind <strong>de</strong>r Lohn für unser strukturiertes Vorgehen. Letztes Jahr sind<br />

wir sozusagen Meister <strong>und</strong> Pokalsieger gewor<strong>de</strong>n, aber in <strong>de</strong>r neuen Saison fängt man erst einmal<br />

wie<strong>de</strong>r bei null Punkten an. Genauso haben wir das unseren Mitarbeitern <strong>und</strong> auch unseren Familien<br />

gesagt.<br />

IZ: SIE HABEN MIT BLICK AUF 2010 VOM LEBERWURSTEFFEKT GESPROCHEN. WAS MEINEN SIE DAMIT?<br />

<strong>Arenth</strong>: Alle Transaktionen, die nicht in <strong>de</strong>n zweieinhalb Jahren davor passierten, wur<strong>de</strong>n ins Jahr<br />

2010 gequetscht. Das war <strong>de</strong>r Leberwursteffekt.<br />

30% EIGENKAPITAL SIND PFLICHT<br />

IZ: Was unterschei<strong>de</strong>t die gegenwärtige Marktphase vom Transaktionsfieber <strong>de</strong>r Vor-Subprime-Jahre?<br />

<strong>Arenth</strong>: Beim Bavaria-Deal 2010 (Verkauf von 23 großflächigen Einzelhan<strong>de</strong>lsimmobilien an einen<br />

Morgan-Stanley-Fonds) waren vier Rechtsanwalts-Teams dabei! Für Verkäufer <strong>und</strong> Käufer gilt: Vor-<br />

sicht ist die Mutter <strong>de</strong>r Porzellankiste. Im Datenraum wird alles sorgfältigst gecheckt, je<strong>de</strong> Feuerversi-<br />

cherung, je<strong>de</strong>r Buchstabe im Gr<strong>und</strong>buch. Bei<strong>de</strong> Seiten sind extrem vorsichtig gewor<strong>de</strong>n. Es wer<strong>de</strong>n


ealistisch alle Fälle durchgespielt. Die Leute sind ganz einfach weniger euphorisch als 2006 o<strong>de</strong>r<br />

2007. Man könnte auch sagen: professioneller.<br />

<strong>Carsten</strong> <strong>Becker</strong>: Auch die Banken spielen ein ganz an<strong>de</strong>res Spiel. Käufer müssen heute 30% Eigen-<br />

kapital auf <strong>de</strong>n Tisch legen.<br />

<strong>Arenth</strong>: Darin sehe ich einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Unterschied zur Zeit vor 2007. Bei Bavaria lag <strong>de</strong>r Ei-<br />

genkapital-Anteil bei r<strong>und</strong> einem <strong>Dr</strong>ittel. Bei Karstadt Kompakt (Verkauf von 74 Hertie-Filialen an <strong>de</strong>n<br />

Finanzinvestor Dawnay, Day 2005) zahlte man selbst Berater- <strong>und</strong> Transaktionskosten <strong>mit</strong> Kredit.<br />

IZ: Wenn die jüngsten Transaktionen gut gehen, wer<strong>de</strong>n alle Beteiligten bald wie<strong>de</strong>r größere Risiken<br />

eingehen. Könnten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres nicht auch opportunistische Paketverkäufe <strong>mit</strong> 10% Eigenkapital<br />

laufen?<br />

<strong>Arenth</strong>: 25% vielleicht, aber 10% keinesfalls. Dafür war <strong>de</strong>r Schock <strong>de</strong>r Finanzkrise einfach zu groß.<br />

Wissen Sie: Ich sitze bei Transaktionen <strong>mit</strong>tlerweile in einem sehr frühen Stadium bei <strong>de</strong>n Banken <strong>und</strong><br />

stelle Fragen nach <strong>de</strong>r finanziellen Ausstattung <strong>de</strong>s Prinzipals auf <strong>de</strong>r Käuferseite. Das wäre so vor<br />

Subprime <strong>und</strong>enkbar gewesen.<br />

IZ: WAS SIND DIE PRODUKTE, DIE GESUCHT WERDEN?<br />

<strong>Becker</strong>: Trophy-Immobilien in <strong>de</strong>n Ia-Lagen bekommen Sie nicht wie Sand am Meer. Außer<strong>de</strong>m befin-<br />

<strong>de</strong>n sich die Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau. Das heißt, dass auch Versicherungen Produkte<br />

anfassen, für die sie sich früher nicht interessiert hätten, z.B. Fachmärkte. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch das Thema "value-add" interessant, weil an<strong>de</strong>rs die Renditen, die Real-Estate-Private-Equi-<br />

ty-Gesellschaften <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Fonds benötigen, <strong>mit</strong> Immobilieninvestitionen nicht zu erwirtschaften<br />

sind.<br />

IZ: Wird es 2011 weitere Paketverkäufe à la Bavaria o<strong>de</strong>r Meridian (Verkauf von 140 Aldi-Immobilien<br />

an einen MGPA-Fonds) geben?<br />

<strong>Becker</strong>: Ich glaube nicht, dass Bavaria <strong>und</strong> Meridian h<strong>und</strong>ertprozentige Blaupausen für kommen<strong>de</strong><br />

Deals sind. Man wird allerdings viele Faktoren <strong>de</strong>r Deals wie<strong>de</strong>rsehen.<br />

IZ: WIE MEINEN SIE DAS?<br />

<strong>Becker</strong>: Eigenkapital aus <strong>de</strong>m Ausland, Asset-Management aus Deutschland, war eine typische Kon-<br />

stellation im Jahr 2010. Warum sollte es sich ein ausländischer Investor antun, Mietverträge <strong>mit</strong> <strong>de</strong>ut-<br />

schen Filialisten en <strong>de</strong>tail nachzuverhan<strong>de</strong>ln?<br />

SPÄHER FÄDELN DIE GESCHÄFTE EIN


<strong>Arenth</strong>: Große Transaktionen funktionieren meist nach einem bestimmten Muster. Es gibt <strong>de</strong>n kleinen<br />

Späher, <strong>de</strong>n Scout, <strong>de</strong>n Ver<strong>mit</strong>tler, <strong>de</strong>r die Geschäftsgelegenheit aufspürt o<strong>de</strong>r ermöglicht, <strong>und</strong> dann<br />

<strong>de</strong>n großen Eigenkapitalgeber. Diese Konstellation hat sich bewährt.<br />

IZ: WOHER KOMMEN DIE INVESTOREN?<br />

<strong>Arenth</strong>: In unserer Investorendatenbank stehen zu 50% Deutsche. 10% kommen aus Österreich <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r Schweiz. 40% verteilen sich auf etwa 15 Nationen. Starkes Interesse ist wie<strong>de</strong>r aus England zu<br />

spüren, auch Dänemark ist dabei, USA <strong>und</strong> Israel sowieso. Auf Russen <strong>und</strong> Araber sind wir dagegen<br />

noch nicht getroffen.<br />

IZ: WERDEN NOTLEIDENDE KREDITE ANGEBOTEN, DIE VIEL ZITIERTEN "NON-PERFORMING LOANS"?<br />

<strong>Arenth</strong>: Wie viele Jahre warten wir jetzt schon auf die "fire sales" <strong>de</strong>r Banken?<br />

IZ: IHRE MEINUNG ZU BAUMÄRKTEN?<br />

<strong>Arenth</strong>: Baumärkte waren toter als tot, sind inzwischen aber wie<strong>de</strong>r interessanter, als man glaubt. Als<br />

Beimischung wür<strong>de</strong>n sie einem Portfolio nicht scha<strong>de</strong>n. Für reine Baumarktpakete sehe ich bei <strong>de</strong>r<br />

Allgemeinheit eine recht geringe Nachfrage. Für Spezialisten kann das hingegen schon wie<strong>de</strong>r eine<br />

Opportunität be<strong>de</strong>uten.<br />

IZ: UND JENACON?<br />

<strong>Arenth</strong>: Wir arbeiten immer an zwei großen Paketen gleichzeitig. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

min<strong>de</strong>stens eines ins Ziel kommt, sehr groß. Aber glauben Sie mir: Wir tun alles, um bei<strong>de</strong> ins Ziel zu<br />

bringen.<br />

IZ: HERR DR. ARENTH, HERR BECKER, WIR DANKEN IHNEN FÜR DAS GESPRÄCH.<br />

Das <strong>Interview</strong> führte Christoph v. Schwanenflug.<br />

Jenacon<br />

<strong>Joachim</strong> <strong>Arenth</strong>s (47) erstes Immobiliengeschäft hatte es gleich in sich: Auf Seiten von Karstadt arbei-<br />

tete er 2005 als selbstständiger Berater beim Verkauf von 74 Warenhäusern (Karstadt Kompakt) an<br />

<strong>de</strong>n Finanzinvestor Dawnay, Day. 2006 grün<strong>de</strong>te er Jenacon, eine auf Immobilientransaktionen spe-<br />

zialisierte Beraterfirma. Jenacon half u.a. Woolworth beim Verkauf von 111 Immobilien an eine Priva-<br />

te-Equity-Gesellschaft <strong>und</strong> <strong>de</strong>m ADAC beim Verkauf seiner Hauptverwaltung in München. In <strong>de</strong>r Han-<br />

<strong>de</strong>lswelt machte sich Jenacon einen Namen durch <strong>de</strong>n Meridian-Deal, <strong>de</strong>n Verkauf von 140 Aldi-Lie-<br />

genschaften an einen Fonds <strong>de</strong>s Private-Equity-Anlegers MGPA. Das Paket besteht aus r<strong>und</strong> 20 Aldi-<br />

Märkten <strong>mit</strong> langen Mietverträgen, etwa 40 unbebauten Gr<strong>und</strong>stücken, einem Logistikzentrum <strong>und</strong><br />

etwa 80 Märkten <strong>mit</strong> kürzeren Mietverträgen. Immobilien von 25 Regionalgesellschaften von Aldi Süd


sind in <strong>de</strong>m Paket gebün<strong>de</strong>lt. Den Auftrag bekam Jenacon durch Kaltakquise. Vor seiner Immobilien-<br />

zeit arbeitete <strong>Arenth</strong>, gebürtiger Ludwigshafener <strong>und</strong> promovierter Amerikanist, u.a. bei Bertelsmann<br />

<strong>und</strong> McKinsey. (cvs

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